5 2 2 2 5 8 — SSA8 nchmen dem in der„Düſſe sseee SS 8N Aonnement: 70 Pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Ak..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Zuſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Mk. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) der Stadt Mannheim und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte deitung in Mannheim und Amgebung Anzeig lich Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maungein“ Telephon⸗RAummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchbruck⸗Abteilung.„%0 3⁴¹ Kedannen Expedition und Verlags⸗ buchghandlung... 216 u. 7569 Eigenes Redaktionsburean in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaſt; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 411. England und Deutſchland. Wie verblendet ſelbſt gebildete Engländer, die Deutſchland kennen und ſchätzen, bei der Beurteilung der Haltung Deutſchlands ſind, beweiſt ein Brief, den Rev. Herbert Stead, der Bruder des engliſchen Frie⸗ densfreundes, des mit der„Titanic“ untergegan⸗ genen Jounaliſten W. T. Stead, an einen Be⸗ dannten in Düſſeldorf gerichtet 25 Win ent⸗ er Ztg.“ abge⸗ druckten Brief iund dee treffenden Auttvort die markanteſten Ausführungen. Der Sie wiſſen, daß ich zwanzig Jahre hindurch in der Preſſe und am Rednerpulf für den guten Na⸗ men Deutſchlands gefochten habe. Sie wiſſen, wie ich für den Frieden gekämpft habe während der geit der Scham des ſüdafrilaniſchen Krieges. Und nun ſind unſere zwei Völker im Kriege gegenein⸗ under. Dieſe letzten fünf Tage ſind wie Jahre ge⸗ weſen— Jahre eines ſchweven Alpdrucks. Ich habe berſucht, eine fittliche Erklärung von Deutſchlands Derhalten zu finden: vergebens. Der chriſtliche Anarchismus Tolſtois hat viel für ſich im Hinblick auf ſeine Forderung der Auflöfung der Heere und glotten und der Polizei. Aber wenn jemals Ge⸗ walt angewendet werden muß. dann iſt es in erſter Inie angebracht in der Rechtfertigung des Ge⸗ ſetzes der Neutralität. Und wenn England jemals einen gerechten Kampf ge⸗ fochten hat, ſo tut es das im vorlie⸗ genden Falle. Alles, was ich getan habe, um die Sache der Haager Friedenskonferenz zu för⸗ Englän der ſchreibt u..: dern, verlangte als feſte Grundlage die Aufrecht⸗ erhaltung der Heiligkeit einer Neutralität, die von den Nationen dekretiert worden iſt. Und ſtehe da, es iſt mein Deutſchland, mir ſo teuer durch koſt⸗ bare Erinnerungen und unerſchöpfliche Verſchul⸗ dung, das im hellen Licht des Tages und anſchei⸗ nend ohne Skrupel dieſes ſittliche Grundgeſetz der Staaten verletzt. Deutſchland hat ſeinen Feinden kecht gegeben und ſeine Freunde mit Scham er⸗ füllt. Ich ſchreibe Ihnen, um freiwillig zu Ihnen zu ſprechen, als Freund zum Freunde. Sie haben ſich aus freimütigem Herzen damals über die Ma⸗ im„Daily Chronicle“ ausgeſprochen. Ich erleichtere mein Herz allein Ihnen gegenüber, und ich wünſche, daß Sie wiſſen, daß ich Deutſch⸗ land und das deutſche Volk ebenſo liebe wie immer, ſelbſt während ich mit unausſprechlichem Schmerz beklage, daß es geduldet hat, ſich von einer mili⸗ Kriſchen Kaſte beherrſchen zu laſſen, deren Real⸗ politik darin beſteht, die Gewalt anzubeten und t zu verleugnen. Die Antwort, die hoffentlich und voraus⸗ ſichtlich mehr als einem Engländer zu Geſicht konnnen wird, iſt datiert Düſſeldorf, 26. Auguſt. In ihr heißt es u..: Sie müßten wiſſen, daß gerade der Kaiſer mit beiſpielloſer Gewiſſenhaftigkeit den Frieden ſelbſt unter Opfern für das deutſche Preſtige aufrecht er⸗ balten hat, und daß gerade England keinen beſſe⸗ den Freund beſitzt als den Kaiſer. Bei Ausbruch des gegenwärtigen Krieges hat er ſich geradezu prechtvoll benommen und Anſtrengungen gemacht, den Frieden zu erhalten, als die ruſſiſchen Trup⸗ pey ſchon an unſerer Grenze ſtanden. Für uns wärr es viel beſſer geweſen, wenn er ſchon zwei oder drei Tage früher losgeſchlagen hätte, denn wir haben durch ſeine Verſuche, den Frieden zu erhal⸗ en, viel koſtbare Zeit verloren. Sie wiſſen, daß ich lein Byzantiner bin, aber ich kann Sie verſichern, daß dies kein Krieg des Kaiſers oder einer mili⸗ kärirchen Kaſte iſt, ſondern ein Volkskrieg in ſchön⸗ Sinne des Wortes, genau wie 1813, ein uggug. Es bann auch Ihnen nicht verborgen geblieben ſein, daß in dieſem Kriege einfach alles hinter dem Kaiſer ſteht, vom radikalſten Soziali⸗ ſden bis zum verſtockteſten oſtelbiſchen Konſervati⸗ ben. Wir kennen keine Parteien und keine Kon⸗ feſſionen mehr, ſondern nur noch ein einiges, ein⸗ beitlich denkendes Volk, und das“iſt die herrlichſte Frucht dieſes Krieges. Nein, eine ſolche ein⸗ heitliche und hinreißende Erhebung eines ganzen Volkes, ein ſo beiſpielloſer Opfermut, der Gut und Blut bis zum äußerſten daran ſetzt, kann nur be⸗ wirkt worden ſein durch die ehrliche und gewiſſen⸗ Ueberzeugung, daß es ſich hier um einen 0 eneee Endkampf zwiſchen Slawentum und dem Germanen⸗ tum handelt, um die Verteibigung unſerer deut⸗ ſtden Kultur und unſever deulſchen Sitte gegen die Man n ei m, Mittwoch, 2. September 1914. (Abendblatt.) Der Weltkrieg. Horden des Zaren, des Beſchützers und offenkundi⸗ gen Anſtifters der ſerbiſchen Königsmörder. Daß Frankreich in dieſem Kampfe auf ſeiten unſerer Gegner ſteht, iſt durch die gewiſſenloſe Nährung des Rachegedankens zu erklären. Daß aber die Briten, ein ſtammverwandtes, germaniſches Volk, in dieſem ſchweren Kampfe uns in den Rücken fallen, das iſt ſo über die Maßen traurig, daß ich keine parlamentariſchen Worte finde, um meinem Urteil hierüber Ausdruck zu geben.„Perfidious Albion“ hat ſeinem alten„Ruhmestitel“ alle Ehre gemacht. Sie ſprechen von einem Neutralitäts⸗ bruch gegenüber Belgien. Sie, der Bürger eines Volkes, das in den letzten dreiundvierzig Jahren, während deren wir Deutſche mit einer Gewiſſen⸗ haftigkeit ſondergleichen den Frieden gewahrt haben, bis an die Knie im Blute gewatet iſt und einen Bruch des Völkerrechts nach dem anderen auf ſich gehäuft hat! Und warum? Etwa weil die Exiſtenz des britiſchen Volkes, die britiſche Kultur auf dem Spiele geſtanden hätte? Sie werden ſelbſt über eine ſolche Annahme lächeln, denn Sie wiſſen ſehr genau und beſſer als ich, daß Ihre Kriege in Aeghypten, in Afrika und Aſien lediglich unternom⸗ men worden ſind, um Englands imperialiſtiſche Politik durchzuführen, um Ihren Hunger nach Macht und Land zu befriedigen. Und wie ſteht die Sache mit uns? Bedroht von allen Seiten, wiſſend, daß unſere Feinde durch Bel⸗ gien marſchieren würden, um uns in die Flanke zu fallen, wiſſend, daß dieſer Plan jahrelang vorher über⸗ legt und reif zur Durchführung war, ſind wir unſeren Feinden in der bitterſten Not, in einem Verzweiflungskampfe um unſere Exiſtenz als ein großes Volk lediglich zuvorgekommen. Nicht wie England zur Befriedigung von Machtgelüſten, ſon⸗ dern zur Verteidigung von Haus und Hof, von Weib und Kind, haben wir dieſen Schritt tun müſſen, wollten wir uns nicht von unſeren Fein⸗ den erwürgen laſſen. Ihr Lamento über unſern Völkerrechtsbruch erſcheint im Lichte der Talſachen als ein Akt der Heuchelei, mit der die engliſche Politik der letzten Jahre geradezu geſättigt iſt Der Zuſammenbruch Frankreichs. Die Jeſte Givet gefallen. WTB. Großes Hauptquartier, 2. Sept. Die Feſtung Givet iſt am 31. Auguſt 8 Givet, Hauptort des Kantons., liegt im Arrondiſſement Rocroi des franzöſiſchen Depar⸗ tements Ardennes, an beiden Ufern der Maas, 37 Kilometer oberhalb Namur. Die Befeſtigun⸗ gen, welche die in drei Gruppen geteilte Stadt auf den Höhen umgeben, ſind ebenſo erhalten wie das nach drei Seiten ſchroff abſtürzende, im Fels erbaute Fort Charlemont. Faltes la palx, sinon faites un roi! Den in der Ueberſchrift angegebenen Titel führt ein Buch, das zwar ſchon im vorigen Win⸗ ter erſchien, aber gerade heute ektuell iſt. Es richtet ſich gegen die franzöſiſche Militär- und Kriegspartei, und wirbt für eine Verſtändigung mit Deutſchland. Sein Verfaſſer iſt der So⸗ zialiſt Marcel Sembat, und weil dieſer heute in das Miniſterium der natio⸗ nalen Verteidigung eingetreten iſt, das ſich dieſer Tage aus dem alten Kabinett Viviani gebildet hat, ſo gewinnen ſeine Anſichten neuer⸗ dings erhöhtes Intereſſe. Wir erinnern darum an folgende Stelle des Sembatſchen Buches: Die Republik, ſo, wie ſie heute daſteht, hat ſich gegen die Militärparteien und damit gegen die Revancheparteien durch⸗ geſetzt. Seitdem iſt die„Revanche“ und iſt die „elſaß⸗lothringiſche Frage“ in Wirk⸗ lichkeit nur noch ein Werkzeug der inne⸗ ren Politik. Selbſt ganz links ſtehende Poli⸗ tiker glauben, es in Wahlzeiten nicht entbehren zu können. Und dieſer Zuftand, zuſammengeſetzt aus aufrichtiger Trauer um die verlorenen Provinzen und innerpolitiſchen Rückſichten we⸗ nig erfreulicher Art, hat die Annäherung Frankreichs an Deutſchland verhindert und zum franzöſiſch⸗ ruſſiſchen Bündnis ge⸗ führt, das die ſchwerſte Verſündigung gegen den republikaniſchen Geiſt ge⸗ nannt werden muß. Und nicht nur gegen den vepublikaniſchen Geiſt der Verfaſſung, ſondern gegen die Nation überhaupt. Dem Frankreich das nicht fähig iſt, ſich lange genug und wirkſam auf den Krieg vorzubereiten, wird Rußland eines Tages das Bajo⸗ nett in die unwilligen Hände zwingen. Aus Furcht, den ſehr beträchtlichen Teil ſeines Nationalvermögens, das in Rußland inveſtiert iſt, zu berlieren, aus Furcht auch, in jedem Fall von Deutſchland als Geißel behandelt zu werden, und um nicht wie ein dumpfer Sklave zu ſterben, wird die unvorbereitete Republik an dieſem Tage kämpfen müſſen. Darum muß Frankreich entweder einen König und Exerziermeiſter an ſeine Spitze ſtellen und ſich unter deſſen Befehl auf die Vorbereitung zum Waffengang konzentrieren ober es bleibt republikaniſch, und dann muß es mit Deutſchland Friec⸗ den ſchließen. Das Elſaß iſt heute deutſch, was auch nationaliſtiſche Schreier über die Hoffnungen und Wünſche der EGlſäſſer fabeln mögen; die Republik, die das Selbſtbeſtimmungs⸗ recht der Elſäſſer anerkennt, brauchte ſich nur laut und deutlich mit dieſer für viele Frangoſen betni⸗ benden Tatſache abzufinden, um das Haupthinder⸗ nis ſeiner Annäherung an Deutſchland aus dem Wege zu ſchaffen. Es iſt höchſte Zeit, die Kataſtrophe kann jeden Augenblick eintreten. Die Warnung iſt zu ſpät gekommen. Wir wollen die offenherzigen Aeußerungen des Herrn Sembat nicht noch unterſtreichen, ſondern ruhig abwarten, ob und allenfalls wie er als Miniſter ſeine in dem Buch niedergelegten Anſichten zu vertreten imſtande iſt. Im franzöſiſchen Gefangenen⸗ lager zu Nönigsbrück. S. Dresden, 31. Auguſt. In eineinhalbſtündiger Eiſenbahnfahrt ge⸗ langt man von Dresden aus in das Gefangenen⸗ lager der Franzoſen in Königsbrück. Wo ſonſt inr Friedenszeiten Brigaden und Regimenter ſich in„Kriegskunſt“ üben, liegen in den Barak⸗ ken und Ställen die bei Mülhauſen, Lagarde uſw. gefangen genommenen Franzoſen. Das Gefangenenlager iſt vollſtändig von der Außen⸗ welt abgeſchnitten. Landſturmleute mit aufge⸗ pflanztem Bajonett halten die Wacht und teils finſteren, teils furchtſamen Auges bewundern die Franzoſen die ſtramme Haltung. Die eiſerne Diſziplin und Ordnung der wachthabenden Offiziere und Mannſchaften. Drinnen im Lager wird nicht die geringſte Ordnungswidrigkeit geduldet. Unerbittlich ſind die deutſchen Offiziere und Wachmannſchaften gegenüber der ſprichwörtlichen Unord⸗ nung der franzöſiſchen Gefangenen und jeder ſogenannte„Stubenälteſter“ unter den Gefangenen hat für unbedingte Sauberkeit und Reinlichkeit der einzelnen Gefangenenab⸗ teilungen aufzukommen. Die Verpfleg⸗ ung iſt die denkbar beſte. Die Gefangenen erhalten täglich Gemüſe mit Fleiſch, außerdem morgens und abends eine warme Suppe. Die Verpflegungskoſten belaufen ſich pro Tag und Gefangenen auf 60 Pfennig. Es iſt aufgefallen, daß ſich die gefangenen Franzoſen faſt ohne Ausnahme im Beſitze größerer Geldmittel befanden. Einige unter ihnen verfügten über mehrere hundert Franks. Das Geld iſt ihnen vorläufig abge⸗ nommen worden, doch ſoll es den Gefangenen ſpäter zurückgegeben werden. Als eine beſon⸗ dere Wohltat empfinden es die Gefangenen, daß ihnen im Barackenlager zu Königsbrück Ge⸗ legenheit zum Baden gegeben iſt. Dieſe Ge⸗ legenheit nützen ſie nach Kräften aus. Sonſt iſt die in Königsbrück internierte Franzoſen⸗ ſchaft eine bunt zuſammengewürfelte Geſell⸗ ſchaft: Infanteriſten, Artilleriſten, Jäger, Ge⸗ nietruppen, teils in Uniform, teils in Zivilan⸗ zügen, die ſie in ihren Torniſtern mit ſich führen. Man hört die verſchiedenſten Dialekte. Junge Leute aus Paris, die den Boulevard⸗Jargon ſprechen, kräftige Geſtalten aus der Normandie und Bretagne, ſchwächliche und braungebrannte aus dem füdlichen Frankreich. Manche ſind verwundet, einige ſehr ſchwer, ſodaß die Aerzte bereits mehrfache, ſchwierige Operationen aus⸗ führen mußten. Ein verwundeter franzöſiſcher Gefangener hatte bei ſeiner Ankunft noch das feindliche Geſchoß im rechten Beine ſtecken, das hier erſt durch operative Eingriffe entfernt wer⸗ den konnte. Unſere Aerzte machen keinen Unterſchied in der Behandlung. Ob Freund, ob Feind, jedem wird geholfen. Die am ſchwerſten verwundeten Franzoſen hat man im Dresdner Militärlazarett untergebracht, ſie liegen jedoch von den deutſchen Verwundeten vollſtändig getrennt. Werden die gefangenen Franzoſen nach ihren Erlebniſſen gefragt, ſo ſprechen ſie voll Ver⸗ wunderung von dem Heldentum der deutſchen Armee. Die„Hurras“ der deutſchen Soldaten hätten faſt überall eine Panik unter den frangöſiſchen Truppen hervorgerufen. Habe man ſich zur Flucht gewandt, flugs ſeien ihnen die Deutſchen mit dem Bajonett im Nacken geweſen. Die Bayern ſeien bei den Franzoſen am gefürchtetſten, denn ſie ſtächen alles nieder, was ſich ihnen nicht ergebe. Ueber ihre Offiziere ſprechen die franzö⸗ ſiſchen Gefangenen mit Geringſchätzung und bringen dieſe auch in ihrer äußeren Haltung zum Ausdruck. Die Verpflegung ſei ſchon bei Beginn des Krieges eine mangelhafte geweſen, manche hätten viel bekommen, andere hätten tagelaug hungern müſſen. Die Gefangenen be⸗ klagen ſich ferner über ſchlechtes Schu h⸗ werk. Dauermärſche ſeien ihnen un⸗ möglich geweſen und unterwegs habe man un⸗ zählige Fußkranke einfach liegen laſſen müſſen. Sie ſeien jetzt froh, von den Strapazen erlöſt zu ſein. Unter den in Königsbrück internierten vier⸗ tauſend Franzoſen befinden ſich auch eine An⸗ zahl Turkos, die finſter vor ſich hinſtarrend in Winkeln kauern und nur ſchwer aufzurütteln ſind. Im übrigen geht auch durch das Königs⸗ brücker Gefangenenlager der Zug der Humani⸗ tät und wenn die Gefangenen nach Friedens⸗ ſchluß in ihre Heimat zurückgekehrt ſein werden, ſo werden ſie ſich über Behandlung und Ver⸗ pflegung nicht beklagen können. Unſere„großen Brummer“ in Lüͤttich. Obgleich wir über die Zerſtörung des Lutti⸗ cher Forts Lonein und die fabelhafte Wirkung unſerer neuen 42⸗Zentimeter⸗Geſchütze bereits mehrere Schilderungen veröffentlicht haben, können wir es uns doch nicht verſagen, noch ein⸗ mal darauf zurückzukommen. Wir kinden in der „Breslauer Morgenzeitung“ den Feldpoſt⸗ brefee ee als Un⸗ teroffizier in einem Eiſenbahner⸗Regümert und ſehr hübſch und anſchaulich über die 92 82 deutſchen Brummer und ihre Wirkung plaudert. Es heißt da Wir ſind einer ſchweren Küſtenmörſer⸗ batterie zugeteilt und verrichten Pionier⸗ dienſte. Unſere Mörſer, die zum Niederſchießen von Feſtungen beſtimmt ſind, ſind Prachtſtücke, Die Geſchoſſe, die wir ſchmeißen, haben ungeführ 1 Meter Länge und wiegen 14 Zentner, alſo ganz nette Apparate. Wie Du aus den Zeitungen wiſſen wirſt, iſt die Stadt Lüttich ſofort gefallen, aber mehrere Forts beſtanden noch. Zwei dieſer Forts ſollten wir beſchießen. Wir bauten über Nacht unſere großen Brummer ein. Am 18., früh 8 Uhr, ſollte der erſte Schuß ſallen, doch die beiden Forts zogen es vor, ſich früher zu ergeben, Die Kerle hatten irgendwie Wind von der Sache bekommen und kriegten es mit der Angſt zu tun, Am nächſten Tage begleiteten wir die Gefangenen, 706 Menn, zurück bis., wo ſie von Infanterie in Empfang genommen wurden. Nun bauten wir unſere Kanonen wieder ab, verluden ſie auf die Bahn und dampften weiter nach Lüttich, wo wir Samstag, den 15.,, nachmittags 5 Uhr, ankamen,. Sofort wurden die großen Brummer wieder abge⸗ laden. Ein Feldbahngleis wurde mitten durch die Stadt gebaut bis zu einem ſchönen Park, wo wir über Nacht mitten zwiſchen Blumenbeeten unſere „Großen“ einbuddelten. Auf der Weſtſeite hielten 2. Seite General-Auzeiger.— Sadiſche Reueſte Nachrichten.(Abecsblatt) Mittwoch, den 2. September 1914 ſch nämlich noch zwei Forts. Montag früh 7 Uhr ſdel der erſte Schuß. liegenden Häuſern war enorm. Sämtliche Feuſter platzten und in manchen Häuſern flel die Zimmerdecke ein; ein der⸗ artiger Luftdruck entſteht durch das Abfeuern. Den Flug des Geſchoſſes konnten wir von Anfang bis zu Ende verfolgen, da die Dinger die Luft mit einem ohrenbetäuben⸗ den Geräuſch durchſchneiden. Im gau⸗ zen gab unſere Artillerie fünf Schuß ab, die drei erſten dienten zum Einſchießen, die beiden anderen waren Treffer, für jedes Fort einer. Dieſe aber genügten; ſchon hißten die Belgier die weiße Fahne. Nachmittags gingen wir in das von an⸗ deren Geſchützen beſchoſſene Fort Loncin, um es zu beſichtigen. Hier hatte ein Geſchoß eine 4 Meter ſtarke Betondecke durchſchla⸗ gen, war in die Pulverkammer gefallen und dort explodiert. Das ganze Fort flog in die Luft und die Beſatzung, 800 Mann wurde bis auf ſechs Verwundete ge⸗ tötet. Das Fort bot einen entſetzlichen Anblick. Kein Stein ſtand auf dem anderen und überall lagen bis zur Unkenntlichkeit ver⸗ brannte belgiſche Soldaten herum. Schwere, viele hundert Zentner wiegende Geſchütz⸗ türme waren gleich durchſchlagen oder umgewor⸗ fen. Ich hätte nie geglaubt, daß unſere ſchwere Artillerie eine derartige Wirkung erzielen könnte. Die Schlacht vor Lemberg. WPB. Krakau, 2. Sept.(Nicht amtlich.) Die hieſigen Blätter enthalten Berichte über Teilerfolge der öſterreichiſch⸗ungariſchenTruppen in den Kämpfen an der öſterreichiſch⸗galtziſchen Grenze und ſtellen feſt, daß die Haltung der TDruppen eine außerordentlich gute iſt. Der Feind wird überall zurück⸗ geſchlagen und mit unbeſchreiblicher Tapferkeit angegriffen. Eine große Zahl Gefangener iſt bereits eingebracht morden. Die„Newa Reforma“ bringt nachträglich Be⸗ richte über die Schlacht bei Krasnik, in denen neuerlich die Bravour der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Truppen, welche im Sturm unter dichteſtem Kugelregen die feindlichen Stellungen nahmen, hervorgehoben wird, ebenſo wird die Tapferkeit der Offiziere betont. Der Feind im eigenen Lager. 40 l WITB. Wien, 2. Sept.(Nichtamtlich) Nach einer Meldung aus Kielce iſt ein vollbe⸗ ſetzter ruſſiſcher Militär zug beim Paſſieren der letzten, vor der Feſtung Iwangorod über die Weichſel führenden Byitcke durch den Einſturz der Brücke, in die Weichſel ge⸗ ſtürz t. 1000 Mann und mehrere Offiziere ſind ertrunken. Mehyvere Maſchinengewehre ſind verloren gegangen. Der die Brücke bewachende Soldat wurde verhaftet, da man an eine böswillige Beſchädigung der Brücke glaubt. Vermehrte produktion von Lebensmitteln iſt in Anbetracht des Kriegszuſtandes, der uns Deutſchen aufgezwungen worden iſt, nicht nur eine wirtſchaftliche, ſondern eine nationale Auf⸗ gabe, der ſich auch Frauen und Mädchen, ſowie jene Perſonen mit Erfolg unterziehen können, die nicht mehr kriegsfähig ſind. Der Bauer ſorgt für Brot und Fleiſch. Der Berufsgärtner für Gemüſe und Obſt zum Ver⸗ kauf. Aber auch die Nichtgärtner können ſehr viel zur vermehrten Förderung der Gemüſe⸗ und Obſtproduktion beitragen, ſofern ſie von dem Grundſatze aus arbeiten, jedes chen in Die Wirkung an den um⸗ ihren Gärten möglichſt nützlich zu verwenden. Selbſt die Kleingartenbeſitzer, die Eigentümer und Pächter von ſogenannten Miet⸗, Heim⸗ und Schrebergärten, die Bewohner in den zahlreichen Gartenſtädten und Villenkolonien haben jetzt eine ſehr günſtige Gelegenheit, ſich im Intereſſe des Vaterlandes verdient zu machen durch Mit⸗ hilſe zur größeren Produktion von Gemüſe und Obſt für kommende Zeiten. Wo es an offenem Boden mangeln ſollte, können mit beſtem Vor⸗ teil Raſenflächen zum Zwecke don Gemüſebau umgraben werden. Offener Boden— nament⸗ lich der Anbau von ſogenannten Hackfrüchten— iſt ohnehin für die Entwicklung der Obſtbäume und Beerenobſtſträucher viel vorteilhafter wie Raſen. Dabei erfordert Hackfrucht⸗, namentlich Kartoffelbau viel weniger Mühe und Sorgfalt wie die gute Inſtandhaltung eines Zierraſens. Dazu kommen noch die nicht unbedeutenden Er⸗ trägniſſe an Gemüſe und Beerenobſt.— In Anbetracht des Kriegszuſtandes handelt es ſich nun in erſter Linie darum, ſolche Ge⸗ wächſe anzubauen, die möglichſt bald Ertrag liefern. Das ſind vor allem Gemüſe. Es frägt ſich nun zunächſt, welche Gemüſearten können in Anbetracht der vorgeſchrittenen Jahreszeit noch mit gutem Erfolge angebaut werden? Solche ſind: Spinat, Endivien, Winterſalat, Feldſalat, Winterkohl, Karotten, Rote Rüben, Früh⸗ blumenkohl, Frühwirſing, Kohlrabi, Radies, Halbrettich, Mangold, ja ſelbſt Erbſen, die eben⸗ ſo nahrhaft wie Fleiſch ſind. Selbige beſitzen den weiteren Vorteil, ſowohl im trockenen, wie im eingekochten Zuſtande ſehr leicht aufbewahrt werden zu können, um in der gemüſearmen Zeit verwendet zu werden. Von den Kohlarten und Endivie beſchafft man ſich mit Rückſicht auf die vorgeſchrittene Jahreszeit am vorteilhafteſten gute Setzpflan⸗ zen vom Gärtner. Von den übrigen der ge⸗ nannten Gemüſe und Salate verwendet man Samen und ſät ihn direkt an Ort und Stelle aus. Die Kultur der vorbezeichneten Gemüſearten iſt nicht ſchwer; auch nicht zu umſtändlich, um nicht von unſeren Frauen, älteren Mädchen und Knaben noch mit gutem Erfolg betrieben werden zu können. Dabei iſt die Gartenarbeit bekannt⸗ lich eine ſehr hübſche, geſunde und intereſſante Beſchäftigung. Der beſte Erſatz für Sport und Spiel. Wo die notwendigen Kenntniſſe man⸗ geln, geben unſere Kreiswanderlehrer für Obſt⸗ und Gartenbau, ſowie die Gärtner und Be⸗ zirks⸗Obſtgärtner— ſoweit ſelbige nicht unter den Fahnen ſtehen— bereitwilligſt und koſten⸗ loſen Aufſchluß. Auch leiſtet die„Ueberſicht über den Anbau der wichtigſten Gemüſearten“ von dem Kgl. Landesinſpektor für Obſt⸗ und Gartenbau(zu beziehen von der Buchdruckerei Gotteswinter, München, Theatinerſtw. 18, das Stück 15 Pfg., bei größeren Bezügen weſentlich billiger) gute Dienſte. Ein Haupterfordernis für einen guten Erfolg iſt ſorgfältige Bodenbearbeitung und reichliche Wo Stallmiſt, Kompoſt oder Grabendung nicht in genügender Menge zu haben iſt, leiſten die künſtlichen Düngemittel ganz vorzügliche Dienſte. Selbige haben außerdem den Vorteds ſich leicht transportieren und ſowohl im trocke⸗ nen wie aufgelöſten Zuſtande bequem anwenden zu laſſen, ohne läſtigen Geruch zu entwickeln. Dabei wirken die aufgeſchloſſenen Düngemittel — beſonders die ſogenannten Pflanzennährſalze ungemein raſch; ſchon nach wenigen Tagen be⸗ obachtet man einen Erfolg. Man gibt ſelbige am beſten in flüſſigem Zu⸗ ſtand(1 Liter Waſſer und 1 Gramm Nährſalz). Von den übrigen Düngemitteln kommen im Ge⸗ mütſebau hauptſächlich in Betracht: Superphos⸗ phat(Phosphorſäure), 40prozentiges Kaliſalz (Kali), ſchwefelſaures Ammoniak und Chilifal⸗ peter(Stickſtoff) und Kalkmehl. Auf 1 Qua⸗ dratmeter 25—30 Graumnm, von Kalkmehl min⸗ deſtens 100 Gramm. Düngung. Soweit die Gemüſe vor Winter nicht mehr ge⸗ brauchsfertig werden, können manche von ihnen ſo namentlich Spinat, Feldſalat, Mangold, Karotten, Winterkohl— leicht im Freien über⸗ wintert und direkt vom Lande geerntet werden. Die übrigen Gemüſe bringt man im Herbſt in einen froſtfreien Keller oder in ein Miſtbeet. Auch ſollten die Gartenbeſitzer möglichſt die notwendigen Vorbereitungen treffen, um im nächſten Sommer in vermehrter Weiſe Karlof⸗ feln, beſonders Frühkartoffeln, die in der Reget teuer ſind, anzubauen. Selbige gedeihen meiſtens in den Gärten beſſer wie auf dem Felde Eine Kartoffelſtaude kann leicht 1 Pfund Knollen bringen. Solche koſten zur Zeit—8 Pfg. Da⸗ für iſt ein Raum von 40—60 Quadratzentimeter notwendig. Es kommt bei dem Gemüſebau weniger auf Größe der Fläche, ſondern vor allen Dingen auf intenſive Ausnützung an. Letztere kann durch fleißige Bodenlüftung und kräftige Dünaung noch ungeahnter Weiſe geſteigert werden, wie manche Beiſpiele beweiſen. Schreiber dieſes produziert in ſeinem 15 Ar großen Hausgarten reichlich den ganzen Bedarf an Gemüſe ein⸗ ſchließlich Kartoffeln und Obſt für eine mittel⸗ große Familie. Eine Chronologie der Xriegs⸗ erklärungen. Am 27. Auguſt iſt die Kriegserklä⸗ rung Oeſterreich Ungarns an Bel⸗ gien erfolgt. Es iſt die vierzehn be, die wir jetzt zu ver⸗ zeichnen haben. Es iſt vielleicht angebracht, eine kurze Zuſammenſtellung der Kriegserklä⸗ rungen zu veröffentlichen— man könnte die eine oder die andere zu leicht vergeſſen Am 28. Juli erklärte Oeſterreich⸗Ungarn Serbien den Krieg. Am 1. Auguſt Kriegserklärung Deutſchlands an Rußland. Am 3. Auguſt Kriegserklärung Deutſchlands an Frankreich. Am 4. Auguſt Bruch zwiſchen Deutſchland und Belgien und Kriegserklärung Englands an Deutſchland. Am 6. Auguſt Kriegserklärung Oeſterreich⸗ Ungarns an Rußland, und am gleichen Tage Kriegserklärung Serbiens an Deutſchland. Am 7. Auguſt Kriegserklärung Montenegros an Oeſterreich⸗Ungarn, dann die Kriegserklärung Am 13. Auguſt Kriegserklärung Englands und Frankreichs an Oeſterreich⸗Ungarn. Am 19. Auguſt der Bruch zwiſchen Deutſch⸗ land und Japan; am 24. Auguſt der Bruch zwiſchen Oeſterreich und Japan. Am 27. Belgien. „Die Liſte iſt lang, aber wenn der Heldengeiſt in der öſterreichiſchen und der deutſchen Armee der gleiche bleibt, kommt es darauf nicht an. Kriegsfürſorge. Der Verband Reiſender Kauf⸗ leute Deutſchlands in Leipzig hatte, wie wir bereits mitgeteilt haben, gleich nach der Mobilmachung zur Unterſtützung ſeiner Mitglie⸗ der bezw. deren Angehörigen den Betrag von 50 000 Mark bereitgeſtellt. Obwohl dieſe Summe, wenngleich inzwiſchen 4 Wochen ſeit dem Beginn des Krieges vergangen ſind, kaum in Angriff genommen iſt, haben die zuſtändigen Körperſchaften des Verbandes beſchloſſen, noch weitere 200 000 Mark für Unterſtittzungszwecke zur Verfügung zu ſtellen. Außerdem iſt in Aus⸗ ſicht genommen worden, den Angehörigen der im Kampfe um Deutſchlands Macht und Größe Gefallenen oder verwundet Zurückkehrenden Unterſtützungen zu gewähren. Der Verband will dadurch vor allen Dingen den Mitgliedern, die im Felde ſtehen, die Gewißheit geben, daß er Montenegros an Deutſchland. Auguſt die Kriegserklärung an ba ſoweit als es ihm möglich iſt, für die Ange hörigen der Krieger ſorgen wird; aber auch die die durch den Krieg ſich ohne Stellung oder ohne Verdienſt befinden, ſollen bis auf weiteres Bei⸗ hilfen erhalten. Kleine Uri ö eine Kriegszeitung. Die Franzoſen in Lothringen. Von zuverläſſiger geſchrieben: In Bebing bei Saarburg riſſen ſie in der Schule ein Muttergottesbild von der Wand und ſchlugen es in hundert Stücke. In Gondrexange riſſen ſie Kruzifixe von den Wänden und traten ſie mit Füßen. In Schweixingen wollten ſie den Pfarrer mit Gewalt feſtnehmen, obwohl er krank zu Bette lag. Wie wilde Horden um⸗ ſtürmten ſie das Haus und brüllten:„Qu es le calotin, prenezle!“ In Bühl bei Sgarburg hielten ſie dem Pfarrer den Revolver auf die ofort zu erſchießen, — Seite wird dem Elſäfſer 2— Bruſt und drohten, ihn wenn er ihnen nicht ſage, wo das Telephon in ſeinem Hauſe ſei. Ebenſo ſuchten ſie beim Lehrer von Schneckenbuſch nach einem Tele⸗ phon. Um den Todesſchrecken des Lehrers zu erhöhen, ließen ſie zwei Kerzen bringen und zündeten ſie an. Der Offtzier hielt dem Lehrer den Revolver auf die linke Bruſtſeite und er⸗ klärte ihm, daß er„un deux“ zähle und ihn dann erſchieße, wenn er ihm nicht ſage, wo das Telephon ſei.„Erſchießen Sie mich nicht. Ich ſterbe unſchuldig!“ war die Antwort des Lehrers. Die Franzoſen begnügten ſich dann damit, ihn zu verhaften, wie ſie auch den Bür⸗ germeiſter und noch zwei andere Bürger, Vater und Sohn, gefangen mitnahmen. Ueber ihr Schickſal ſind die Hinterbliebenen im Unge⸗ wiſſen. Den Pfarrer von Heſſen ließen ſie wieder frei. In der Nähe von Walſcheid nah⸗ men ſie dem Förſter Albrecht die Frau weg und erſchoſſen ſeine Kinder. Ganz barbariſch trieben ſie es in Hoch⸗ walſch, dem lothringiſchen Ort, der wohl am meiſten gelitten hat. Die Franzoſen waren bereits Dienstags in Hochwalſch eingerückt (Regiment 92, aus der Auvergne). Donners⸗ tags wurde der Ort beſchoſſen, von morgens 9 Uhr ab deutſcherſeits. Abends kamen noch von Arzweiler her franzöſiſche Granaten in den Ort geflogen. Während zwölf Stunden dauerte das Kanonenfeuer, und als die Bewohner nach⸗ her aus ihren Verſtecken, den Kellern, wo ſie ge⸗ betet, gejammert und gefleht hatten, hervor⸗ kamen, ſahen ſie viele Häuſer gänzlich in Trümmer, manchen war das Haus über dem Kopf zuſammengebrannt, und nur ein einziges hatte keinen Granatſchuß. Freitag früh gegen 3 Uhr flüchteten die Bewohner nach Spars⸗ bach, und jetzt räumten die Franzoſen gründ⸗ lich auf mit dem, was im Ort noch vorhanden war. Der Pfarrer hatte die Meßgewänder in den Keller verſteckt, die Franzoſen aber machten ſie in der ſchmutzigſten Weife unbrauch⸗ 5 7 Wie die Leute„kennen die fran⸗ zöſiſchen Soldaten keine Diſziplin. Um anzutreten dauerte es eine kleine Ewigkeit. Vous Stes? fragt der Offizier. Pas eneore, antworteten die Soldaten— nous wavons rien dans le coco.(Warten Sie, wir haben noch nichts im Magen.) Wird der Offizier etwas ſchneidiger, danm rufen ihm ſeine Soldaten zu tais ta queule— je ten merde— na premibre balle sera pour toi. Halte deine Schnauze— ich ſch.. dich voll— meine erſte Kugel iſt für Dich. Soldaten traten aus der Reihe hervor und warfen dem Offizier die Flinte vor die Füße. Angeſichts ſolcher Tatſachen, die an ver⸗ ſchiedenen Orten von unferen Lothringern be⸗ obachtet wurden, iſt es nicht zu verwundern, wenn ein franzöfiſcher Kommandant, der etwas Deutſch ſprach, und dieſer Tage als Gefangener durch Saargemünd kam, zu deut⸗ ſchen Soldaten ſagte:„Wenn zch euch ge. habt hätte, hätte ich mich nicht ergeben. Mit ſeinem ganzen Bataillon hatte er ſich ohne Schuß ergeben. Die Franzoſen ſelbſt dürfen ſich dabei nicht wundern, daß die Lothringer keinen großen Reſpekt vor ihnen haben, aund die Lothringer ſind über die Frage der Fran zoſen, wenn ſie in lothringiſche Dörfer Kluck! Hans Brennert beſingt in der„B. Z. am Mittag“ den Sieg des Generals von Kluck über die Engländer in folgendem famoſen Gedicht: Als Lüttich war genommen, Namur auch hinterher, Da iſt John Bull geſchwommen Gekommen übers Meer! Wohl unterm Morgenſterne Gerad' beim Frühkaffee, Sah man ſie landern ferne Ganz dichte bei Calais. Da ſprach der General Herr von Kluck:„Kluck! [Kluck! Nu Kinder raſch noch mal einen Schluck, 2[Schluck, Schluck! Da iſt ein Kerl da iſt ein Menſch, Der wird verhau'n— das iſt der French! Kartoffelſupp'! Und Schneddrengdeng! Viktoria bei Saint Quentin!“ Und hat einſt Mauergeſelle Gelernt mein Vater— gut! Das Schwert iſt meine Kelle Ich mauere mit Blut. Ich tue ein Gelöbnis: Ich mauere hier jetzt John Bull ein Erbbegräbnis Da wird er beigeſetzt! Dias ſprach der General Herr von Kluck:„Kluct! 9 80 Aiuck! Nu., Kinder, — raſch noch mal einen Schlu (Schluck, Schluck! Da iſt ein Kerl— da iſt ein Menſch Der wird verhau'n— das iſt der French! Kartoffelſupp'! Und Schneddrengdeng! Viktoria bei Saint Ouentin!“ Kluck tät nicht lange klucken— Die Kavallerie ſchlug drein! Kluck ließ auf Engliſch⸗Spucken Sich gar nicht lange ein. Er kam und ſah und ſiegte— Das einz ge, was dazu Der Kluck auf Ingliſch ſpiekte Das war:„Hau Du jut, Du!“ Das war der General Herr von Kluck:„Kluck! [Kluck! Nu, Kinder, raſch noch'mal einen Schluck, [Schluck, Schluck! Da iſt ein Kerl— da iſt ein Menſch Der wird verhau'n— das iſt der French! Kartoffelſupp'! Und Schneddrengdeng! Viktoria bei Saint Ouentin!“ Kompoſitionsrecht vorbehalten. An die deutſche Jugend im Weltkriegsjahr 1914 richtet ſich eine Flugſchrift des Berliner Pro⸗ ſeſſors Eug. Kühnemann.(Leipzig, Köhler, 25 Pfg.) Die Hälfte des Reinertrags iſt für die vom Kriege unmittelbar betroffenen Grenz⸗ gebiete beſtimmt. Der Verfaſſer iſt der Bres⸗ lauer Philoſoph und Literaturhiſtoriker. In ſeinem jetzigen Lehrberuf und früher ſchon, im Amt des Rektors der Akademie Poſen, iſt er ſo manchesmal bereits als Verkünder des deutſchen Gedankens an der gefährdeten Grenzmark her⸗ vorgetreten. Sein jüngſtes Werk hieß„Vom Weltreich des deutſchen Geiſtes“. Dies Reich zu ſchützen und zu mehren, iſt ihm unſer Beruf in der Zeitwende, die wir durchleben. Den Kampf, in dem Deutſchland ſteht, geiſtig zu erfaſſen und, ob draußen im Felde oder daheim bei Hilfsdienſt und Friedensarbeit, ſittlich mitzukämpfen, dazu weiſt er den Weg. Er erinnert an die Tage der deutſchen Mobilmachung und den Aufſchwung aller heiligen Volkskräfte. Er zeigt, wie die Schranken der Stände niederfielen, er zeigt in ergreifenden Worten, wie das Volk und ſein Kaiſer ſich wiederfanden, und wie die deutſche Idee, ſchier verloren gegangen, in ihrer Rein⸗ heit neue und herrlich wieder unter uns erſtand. Und nun ſchweift der Blick des Denkers über die Welt. Was treibt die andern großen Mächte, mit uns den Krieg zu beginnend Von welcher Art iſt das Regiment in den Ländern des Erd⸗ kreiſe?? Mit wem iſt Wahrheit und Freiheit, mit wem die Entſtellung deſſen, was wahr iſt, und die Niederhaltung der Freiheit jeder Nation durch die gegen ſie verhetzten anderen Nationen? In welchem Lager endlich aber iſt die Sache der Menſchheit? Darauf ſucht Kühnemann Antwort zu geben. Und ſo gewinnt ſich aus der Be⸗ trachtung des Krieges der Ausblick zum Frieden. Ein neues Weltalter ſteht jenſeits der deutſchen Siege,— möge die deutſche Jugend es mit ihren edelſten Kräften heraufführen helfen. Mit dieſem Appell an das kommende Geſchlecht klingt Unſere gerechte Sache. Von Geheimrat Profeſſor Dr. Rudolf Eucken, Jena. Aus emſiger Arbeit an den Werken des Frie⸗ dens iſt Deutſchland plötzlich in die Sorgen und Nöte des Krieges verſetzt, iſt es in einen We krieg verwickelt worden, wie die Geſchichte ihn kaum noch kannte. Von allen Seiten erheben ſich unſere Feinde; was irgend an Neid und Haß gegen uns vorhanden war, das kriecht jetzt her⸗ vor und bemüht ſich, uns möglichſt zu ſchaden. Aber wir wiſſen, daß dieſer Anſturm einer hal⸗ ben Welt Deutſchland nicht im mindeſten er⸗ ſchreckt; ruhig und ſicher ſammelt es ſeine Kraſt, feſt und unerſchrocken verfolgt es ſeinen Weg, nirgends ein Zögern und Zaudern, nirgends ein Schwanken und Zweifeln, überall eine trotzige Siegesgewißheit, ein unbeugſamer Siegeswille⸗ Was iſt es, das uns dieſe Ruhe, dieſe Zuverſicht, dieſe Freudigkeit inmitten ungeheurer Geſahren verleiht? Es iſt zunächſt das ſelſenfeſte Ver⸗ trauen auf die Tüchtigkeit unſerer ſtaatlichen Ordnung, auf das wunderbare Ineinandergrei⸗ fen aller Kräfte, auf die Umſicht und Sorgſalt in aller Einrichtung und Anordnung. Aber es ſtung ſteigert und beſeelt, es iſt der ſelſenfeſte Glaube an das gute Recht unſerer Sache Ein ſolcher Glaube iſt etwas Wunderbares, er läßt ſich nicht künſtlich bereiten, er quillt aus dem Den nachſtehenden Artikel des bekaunten Je⸗ die Schrift aus. enſer Gelehrten entnehmen wir der neueſten Num⸗ wer der Leipziger„Illuſtrierten Zeitung“(Verlags J. J. Weber, Setpzig). TTTTT iſt noch ein anderes es iſt etwas, das alle dei⸗ A A S. 8 1 38 10 OSA.S2 Nr — 22 Regiment zugeteilt größeren Gefecht erheblich am rechten Arm ver⸗ Mitnvoch, den 2. September 1914. General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Pourpuoi stesvous donc si tristes, nous venons vous prendre, ebenſo und noch mehr erſtaunt als die Franzoſen ſelbſt. Denn hierzulande fin⸗ den die Franzoſen dieſe Leute nicht, von denen bekannte Herren den Franzoſen die Märchen erzählten, ſie würden an der Grenze ſtehen und ſehnſüchtig ihre Arme nach dem oiseau de France ausſtrecken. Ein ehemaliger 109er und der Kaiſer. Aus Karlsruhe berichtet die„Bad. Pr.“: Einem jungen deutſchen Krieger, Herrn Wil⸗ hekn Markert, Sohn des hieſigen Garniſons⸗ verwaltungsdirektors Markert, iſt ein ſchönes Glück im Unglück widerſahren. Wilhelm Mar⸗ kert, der vor zwei Jahren als Einjährig⸗Frei⸗ williger in der 5. Kompagnie des Leibgrenadier⸗ regiments Nr. 109 gedient hat und bei Ausbrach des Krieges als Unteroffizier einem naſſauiſchen wurde, war in einem letzt worden. Man ſchaffte den Verwundeten nach Bad Ems, wo die Kugel durch einen Arzt entferut wurde. Das geſchah am letzten Sonn⸗ tag, an jenem Tage, an dem auch bekanntlich Kaiſer Wilhelm in Bad Ems weilte und die Verwundeten beſuchte. Als Wilhelm Markert aus der Narkoſe erwachte, ſtand der Kaiſer plötz⸗ lich neben dem Operationstiſch und zog den jungen Krieger in eine längere Unterhaltung. Den Anlaß hierzu hatte der Verletzte ſelbſt her⸗ beigeführt. Noch halb in der Narkoſe hatte er den Kaiſer hochleben laſſen, den er dann, zu vollem Bewußtfein gekommen, völlig unerwartet neben ſich ſah. Der Kaiſer ſtreichelte ihm die Wangen und Kopf. Ganz Ems ſpricht über dieſen, geſchichtlich gewiß nicht unintereſ⸗ ſanten Vorfall. Ein 78jähriger Kriegs⸗Freiwilliger. In Worms hat ſich der 78jährige Veteran Fritz Dummeldinger, der ſchon im Krieg von 1866 als Feldwebel beim badiſchen Brückenzug mitwirkte, beim Bezirkskommando als Kriegs⸗ Freiwilliger angemeldet. Er wurde aber zu ſeinem lebhaften Bedauern nicht angenommen, ſondern man verwies ihn ans Bataillons⸗Kom⸗ mando. Dort erhofft er nun ſeine baldige Ver⸗ wendung. Tiroler Landesſchützenpoeſte. Von geſchätzter Seite wird der Neuen Freien Preſſe eine Reihe verſifizierter Aufſchriften mit⸗ geteilt, die abrückende Tiroler Landesſchützen an die Wände der Waggons angeſchrieben hat⸗ ten. Nachfolgend einige Proben aus denſelben: Gegen den Meraner Stutzen Wird den Ruſſen kein Pop, kein Zar nichts 5*** Am Balkan und im Norden Bedrohen uns feindliche Horden, Lieb Vaterland magſt ruhig ſein Nie ſchießt ein Schütze nebendrein. *2**. Wenn Schützen auf zum Felde zieh'n, Muß der Feind von weitem flieh'n Denn iſt das Schwarze noch ſo klein, So muß ein jeder Schuß hinein. Mannheim. Für Reſerviſten und Land⸗ wehrleute. Alle diejenigen Reſerviſten und Landwehrleute, die als überzählig oder aus ſonſtigen Gründen von ihren Truppenteilen, bei denen ſie infolge der Moöbilmachung eingerückt waren, entlaſſen ſind und ſich bei ihrem zuſtändigen Bezirksfeldwebel noch nicht zurückgemeldet haben, werden aufgefor⸗ dert, dies ſofort perſönlich nachzuholen. Kgl. Bezirkskommando. * Bauptlager Botes Nreuz. Es iſt rührend zu beobachten, wie alle Men⸗ ſchen, groß und klein, hoch und nieder, bemüht und beſtrebt ſind, unſern tapferen Kriegern ihre Dank⸗ barkeit zu beweiſen. Bumen, Kuchen, friſches Obſt, Bücher— alles kommt als Liebesgabe und ſich darob, hauptfſächlich ſind unſere Soldaten freuen der Bücher. Romane und Zeitſchriften e 111 Hülle und Fülle vorhanden, aber es fohlt an klaſſiſcher, guter, ernſter Lektüre, anu der ſich unſere Soldaten erbauen können. ſind überzeugt, daß es nur dieſes Hinweiſes darf, um unſere Mannheimer Bevölkerung, deren Opferwilligkeit nie verſagt, zu veranlaſſen, auch Werke unſerer Klaſſiker zur Verfügung zu ſtellen. Dieſelben können jederzeit im Haußptl des Roten Kreuzes, Turnhalle, Eingang Charlotten⸗ ſtraße, abgegeben werden. * Mittageſſen in den Volks⸗ üchen. Mehrfachen Anregungen zu Folge wird die Volksküche fortan Mittageſſen⸗Abonne⸗ ments ausgeben. Damen und Herren, welche ſolche Abonnements an Bedürftige ver⸗ ſchenken wollen, werden erſucht, dieſe in den üblichen Geſchestsſtunden veim Verkehws⸗ vergees(Kaufhausbogen 47) der ſich in liebens⸗ würdiger Weiſe zur Uebernahme dieſer Arbeit bereit erklärt hat, zu löſen oder löſen zu laſſen. Alle Karten werden auf Namen ausgeſtellt und haben Geltung von dem der Löſung fol⸗ genden Tage bis zum Ende des betreffenden Monats, ſofern ſie bis 4 Uhr nachmittags ge⸗ löſt ſind; Karten die nach 4 Uhr nachmittags gelöſt werden, gelten erſt vom übernächſten Tag ab. Der Preis pro Mittageſſen, welches reich⸗ lich bemeſſen iſt und in der Regel für eine Frau mit Kind ausreichen wird, beträgt 40 Pfg., für ein Kind allein 20 Pfennig.— Die Karten werden nach Wunſch auf Volksküche 1(R 5,), Volksküche 2(Schpvetzingerſtraße 83). Volks⸗ küche 3(Neckarſtadt, Alphornſtraße), ausge⸗ ſtellt, aber immer nur auf eine dieſer drei Küchen. Das Mittageſſen, das in der Regel aus Suppe, Fleiſch, Gemüſe, Kartoffel nebſt einem Stück Brot beſteht, kann auch abgeholt werden. Dieſe hier gebotene Gelegenheit, Bedürf⸗ tigen ein gutes Mittagsmahl zu einem billigen Preiſe zuteil werden zu laſſen, wird ſicherlich von vielen, die gerne helfen, wo es not tut, freudig begrüßt werden. * Arbeitsgelegenheit. Beim Bekleidungsamt in Karlsruhe werden noch kriegsfreiwillige Schneider eingeſtellt. Meldung der Betreffenden beim Bezirkskommando, C 7, 5, II, Zimmer Nr. 33. Nus Stadt und Land. Mannheim, den 2. September 1914. 5 Verſetzungen. Juſtizaktuar Adolf Gut beim Amtsgericht Ettlingen wurde zum Amtsgericht Karlsruhe, Juſtizaktuar Karl Trill beim Min Wir be⸗ Amtsgericht Weinheim zum Notariat Neuſtadt und Juſtizaktuar Philipp Randoll beim Amtsgericht heim verſetzt. »Miniſterialrat von Witzleben, der Preß⸗ und Polizeireferent im Miniſterium des In⸗ nern in Karlsruhe, iſt als Kriegsfreiwilliger in das Heer eingetreten und ſteht als gemeiner Soldat zur Ausbildung in Reih und Glied. Turnverein Mannheim von 1846. Der vierte Kriegsmittwoch am 26. Auguſt hatte abends eine überaus große Anzahl von Mitgliedern im Wirtſchaftszimmer der Turnhalle vereint, um Nachrichten zu hören über all die Turner, die draußen im Felde ſtehen. Faſt eine halbe Stunde dauerte die Verleſung der oft recht an⸗ ſchaulichen und lebenswahren Schilderungen der verſchiedenen Schlachten und Gefechte, an denen die einzelnen Turner teilgenommen hatten. Be⸗ ſonderes Intereſſe löſte eine Tagebuchchvronik eines Turners aus, der ſeit 30. Juli der Marine in Kiel eingerückt iſt und deſſen Schreib⸗ weiſe die tatendurſtige Stimmung unſerer blauen Jungeus trefflich wiedergibt. Ein Audzug aus dieſem Brief folgt an anderer Stelle. Die Ver⸗ ſammlung wurde nicht müde, immer Neues von unſeren tapferen Kämpfern zu hören. Dr. Wolfhard gedachte der Turngenoſſen, die ver⸗ wundet ſind, die aber frohgemut dem Augenblick entgezenſehen, in dem ſie wieder in die Front zurück dürfen. Die Kunde von den neuen Sie⸗ gen unſerer Weſtaxmer brachte helle Begeiſterung Breiſach zum Amtsgericht Wein⸗ „ hervor, die in dem Kampflied„O Deutſchland hoch in Ehren“ ausklaug. Dr. Walfhard teilte der Verſammlung noch mit, daß der Schnitter Tod auch unter den Zurückgebliebenen Ernte ge⸗ halten habe, daß in den letzten Wochen das Ab⸗ leben zweier alter Mitglieder zu verzeichnen iſt, des Kaufmauns Karl Biundo und des Kutſcherei⸗ beſitzers Gotklieb Kögel, der ſeit 1877 dem Ver⸗ eine angehörte. In ehrenden Worten wurde ihrer gedacht. Die letzte Woche wurde mit dem Verſande der Liebesgaben an unſere ins Feld gerückten Turner begonnen. Viele Spenden waren neu eingekommen, ſo an Zigarxen je 1000 Stück von Mayer u. Bödeker, Jakob Retwitzer und Ungenannt, 500 Stück von David Marcus ulld Bornhauſen u. Co., 300 Stück von Gebr. Feibelmann, Zigaretten: 6000 Stück von der Zigarettenſabrik„Mouti“, Schwarz u. Cie., 1680 tere Gaben wollen dem Unterſtßzungsfonds faktur Ad. Burger. Schokolade Pfefſeritinz und Bonbons ſpendeten die Firmen: Gg. Ehrbar, Joſef Gippert, Gruber u. Cie., Wilhelm Kupfer, Hofkonditor G. Sehmidts Nachf. und Zucker u. Cie., 400 Stück Anſichtspoſtkarten die Firma Adolf Vauer, 0 7, 12 und Karkonnagen die Oberrheiniſche Kartonnagenfabrik. Der Unter⸗ ſtützungsfonds für die hilfsbedürftigen Augehö⸗ rigen unſerer ins Feld gerückten Turnerx weiſt nun über 5000 Mk. auf, eine größere Anzahl Neichtmiiglieder hat noch dazu beigeſteuert. Wei⸗ tenre Gaben wollen dem Unterſtützungsfonds des Turnvereins bei der Sparkaſſe hier oder an Landgerichtsrat Wolfhard, Renzſtraße 1, über⸗ wieſen werden. Es haben in dieſer Woche ge⸗ zeichnet: je 100 Mk.: Rechtsanwalt Dr. Darm⸗ ſtaedter, Geh. Kommerzienrat Dr. Auguſt Ho⸗ heuemſer, Landgerichtsrat Dr. Leſer; je 50 Mk.: Firma Brunner u. Schweitzer, Rechtsanwalt L. Geißmar, Kaufmann Eduard Mayer: 40 Mk.: Fritz Oeſterlin ſen.; je 30 Mk.: Rechtsanwalt Dr. Loeb, Direktor Dr. v. Zuccalmaglio; je 25 Mk.: .⸗A. Dr. Richard Kahn,.⸗A. Dr. Hirſchler, Emil Mayer⸗Dinkel, Dr. Erich Nöther; ſe 20 Mark: Baukontrolleur Anton Beck, Verleger Julius Bensheimer, Landgerichtsdirektor Breit⸗ ner,.⸗A. Dr. Richard Benſinger, Emil Darm⸗ ſtaedter,.⸗A. Dr. Hachenburg, D. Liebhold, Landgerichtspräſident Dr. Stein, Generaldirek⸗ tor Oskar Sternberg, Fabrikant Temmler, Un⸗ genaunt; 15 Mk.: Th. Orlemann; je 10 Mark: Landrichter Dr. Arnold, Karl Eller, Bäckermei⸗ ſter Galm, Oberamtsrichter Graß, Haus Hel⸗ bach, Ingenſeur Jakob Hollreiſer, Oberreal⸗ lehrer Kabus, Oberreallehrer Karl Leutz(Zweite Rate, zuſ. 20 Mk.), Notar Oskar Mayer, Stadt⸗ ſchulrat Dr. Sickinger, Landgerichtsrat Dr. Strauß, Heinrich Weide ſen., Heinrich Weide jun., R. Wenninger, Ungenannk; je 5 Mark: Willi Weide jr., Artur Zeh; 3 Mk.: Ungenannt; zuſammen 1053 Mk., mit den bereits veröffent⸗ lichten Spenden von 4005,36 Mk. insgeſamt bis 29. Auguſt 5058,36 Mk. Allen Gebern auch im Namen der davon unterſtützt werdenden Angehö⸗ rigen Dank. Die Landſturmriegen, die der Ver⸗ ein ins Leben gerufen hat, haben allgemeinen Auklaug gefunden, die Worte, die der greiſe Eckehart der Deutſchen Turnerſchaft, Dr. Götz, ins Volk gerufen hat, haben gezündet, alle Stan⸗ desunterſchiede und was trennend früher zwi⸗ ſchen den einzelnen Turnerkorporationen ſtand, iſt in der Jetztzeit vergeſſen. Außer unſoren An⸗ gehörigen ſind viele Mitglieder der Arbeiter⸗ turnvereine und des deutſch⸗völkiſchen Turnver⸗ eins Frieſen jeden Montag und Donnerstag ahend von ½9 Uhr ab in der Doppelturnhalle in K 6 zu kräftigender, turneriſcher Arbeit ver⸗ eint. Mögen noch recht viele kommen, zu ihrem und des Vaterlandes Beſtem! * Verein Voltsjugend. Der franzöſiſche Kurs he⸗ ginnt am 4. ds. Mis. in& 3, 6 park. Namentlich ſolche, die ihrer Einberufung entgegenſehen, kön⸗ nen daraus Nutzen ziehen, auch ſoweit ſie in der öſiſ Wer am eng⸗ wolle ſich melden. bei entſprechender Näheres Don⸗ liſchen Kurs keilnehmen will, — Für nächſten Sonntag iſt Beteiligung ein Ausflug geplant. nerstag Abend in P 5, 10. 5 Nix wie enuff! Bei den Kämpfen in den Vogeſen haben ſich namentlich die Pfälzer in ganz beſonderem Maße durch Mut und Un⸗ erſchrockenheit ausgezeichnet. Gelegentlich der Erſtürmung einer Anhöhe ſollte Artillerſe ein⸗ greiſen. Die wackeren Pfälzer aber ſtürmten, ohne die Unterſtützung der Artillerie abzu⸗ warten, unerſchrocken darauf los mit dem derb 18ſzifelue Snito⸗*. 1 F Si pfälziſchen Ausrufe: Nix wie enuff!“ Sait⸗ dem gilt dies auf den Schlachtgefilden als ein geflügeltes Wort:„Nix wie enuff!“ * Mutmaßliches Wetter am Donnerstag und Freitag. Zwar iſt der Fochdruck über Mitteleuropa noch geſtiegen, aber ein von Nordoſten herannahen⸗ der Luftwirbel verurſacht Trübung und wird wei⸗ tere Störungen bringen. Für Donnerstag und Freitag iſt gewitteriges, vielfach trübes und etwas abgekühltes Wetter zu erwarten. Stimmen aus dem Publikum. Koſtenfreie Fahrt der Verwundeten auf der Straßenbahn. Seit einigen Tagen erhebt die Städt. Straßen⸗ kahn von den Soldaten 5 Pfg. für die Fahrt, wäh⸗ rend bisher dieſe frei war. Wahrſcheinlich ſah ſich die Stadt zu dieſer Maßnahme dadurch veranlaßt, daß dieſes Privilegium in zu ausgiebiger Weiſe und auch für die kleinſte Strecke ausgenutzt wurde, was den übrigen Verkehr benachteiligte. Dieſe Maßnahme iſt ſicher nur zu billigen, doch ſollte m. G. den verwundeten Soldaten, die hier zur Pflege weilen und den Weg von der Wohnung in die Lazarette nicht ungeſchadet zu Fuß machen können, dieſe Vergünſtigung noch weiter ge⸗ währt werden. Denn wovon ſollen dieſe zählen, da ſie z. Zt. keine Löhnung erhalten? 5 Ein Verwundeter für mehrere. Vertehrsverhältniſſe Mannheim⸗Ludwigshafen. Im Anſchluß an die vor einigen Tagen in Ihrem geſchätzten Blatte erſchienenen Artikel über die derzeitigen Verkehrsverhältniſſe Mannheim⸗Ludwigshafen erlaube ich mir, noch folgende Mitteilungen zur öffentlichen Kenntnis zu bringen: Zunächſt muß anerkannt werden, daß die beiden Stadtverwaltungen durch Einführung der Dampffähre die beſtehenden mißlichen Ver⸗ kehrsverhältniſſe nicht unweſentlich behoben haben, wenngleich auch bier in Bezug auf Ver⸗ teilung von Fuhren⸗ und Perſonenbeförderung mehr Rückſicht walten ſollte. Demgegenüber iſt ſeſtzuſtellen, daß der Perſonenverkehr auf den beiden Dampfbooten vor allem ganz unſtatthafte ſowie unzeitgemäße Zuſtände gezeitigt hat. Wenn man ſchon tagsüber 5 Pfg. für ein⸗ maliges Ueberſetzen zahlen muß, was an ſich ſchon entſchieden zu viel iſt, finde ich die 10 Pfg.⸗ Taxe nach 9 Uhr abends denn doch zu ungerecht⸗ fertigt. im Einverſtändnis der beiden Städte geſchehen kann, zumal ja auch zu dieſen nächtlichen Ueber⸗ fahrten keine Karten verausgabt werden, wyo⸗ durch abſolut keine Kontrolle des Perſonals, das die Gelder direkt vom Publikum in Empfang nimmt, gegeben iſt. Ferner iſt beſtimmt anzunehmen, daß ſich der ganze Verkehr raſcher abwickeln und bewerkſtelligen ließe, was ins⸗ beſondere in den verkehrsreichen Zejten vor Ge⸗ ſchäftsanfang und nach Geſchäftsſchluß ſehr be⸗ grüßt werden mürde. 5 Endlich ſollte es ſich das Fahrperſpnal an⸗ gelegen ſein laſſen, den Paſſanten gegenütber ein auderes Benehmen zu bewahren, wie ſyſches Ich glaube nicht, daß dieſes Vorgehen leider in letzter Zeit vielfach zu unſchönen Auf⸗ kritten Anlaß gegeben hatte 05 Einer ſür viele! Miete⸗Zahlungen in Kriegszeiten. In verſchiedenen Artikeln Ihrer geehrten Zeitüng ſind Erörterungen gepflogen worden über die Verpflichtung zur Mietezahlung wäh⸗ rend des Krieges. Dabei iſt gar nicht oder un⸗ genügend betont worden, wie ſchwer das Aus⸗ bleiben oder die längere Stundung der Miete⸗ zahlungen in das wirtſchaftliche und Ernäh⸗ rungsleben, in die ganze Kette von Menſchen, welche in einem Abhängigkeitsverhältnis zu den Miete⸗Einnahmen müßte. Es iſt doch zu bekannt und braucht hier nicht beſonders erklärt zu werden, daß ein ſehr erheblicher Prozentſatz der Hausbeſitzer aus kleinen, oft ſehr kleinen Kapftaliſten be⸗ ſteht. Dieſe haben ihre Hypothekenzinſen zu zahlen und müſſen dabei noch leben. Die Hhpo⸗ thekeninhaber ſelbſt rekrutieren ſich großentefls wieder aus kleinen Leuten, die auf den Ein⸗ 1 CCC Innerſten der Seele hervor und hebt zugleich den Menſchen über ſich ſelbſt und alle Alltags⸗ aße hinaus, er iſt eine Gabe und Gnade. Es gibt nichts Größeres im menſchlichen Le⸗ ben, als daß ein Volk ſich zuſammenſchließt, um ſeine heiligſten Güter zu ſchützen, daß es einen Kamypf gegen eine Welt von Feinden aufnimmt, erfüllt von dem Bewußtſein, einer gerechten Sache zu dienen. Hier vor allem iſt die Stätte eines echten Heldentums. Denn wohl mag auch im privaten Leben unter beſonderen Verhält⸗ niſſen der einzelne durch Arbeit und Opfer ein ſtilles Heldentum erweiſen und ſeine Seele zur Größe erheben; aber etwas unvergleichlichGröße⸗ res iſt es, weun ein ganzes Volk von dem einen Gedanken durchglüht und emporgehoben wird, ein Träger und Werkzeug einer höheren Ord⸗ für Recht und Sache zu kämpfen, gibt uns den trotzigen Mut und die feſte Siegesgewißheit, welche die ſicher⸗ ſten Bürgen des Erfolges ſind, ſie geben uns auch einen feſten Halt in all den ſchmeren Ver⸗ luſten, die ein ſolcher Weltkrieg mit ſich bringt. Schon jetzt hören wir zahlreiche Namen derer, die für das Vaterland gefallen ſind, aber wir beklagen nur die Hinterbliebenen, nicht die Ge⸗ fallenen. Denn ſie haben das Größte geleiſtet, was ein Menſch zu leiſten vermag, ſie haben die Liebe zum Vaterlande mit ihrem Blute beſiegelt und damit die Größe echter Helden gewonnen; Ehre und innere Erhebung geht von ihrem An⸗ denken aus; auch für ſie gilt das Wort der Schrift:„Niemand hat größere Liebe deun die, daß er ſein Leben läſſet für ſeine Freunde.“ Ein ſolches Bewußtſein, einer gerechten Sache zu dienen, verklärt und adelt den heutigen Kampf des deutſchen Voltes. Wir haben den Krieg nicht gewollt, er iſt uns aufgedrungen worden: die 44 Jahre, die unſer Reich beſteht, en nur dem Frieden geweiht, jeder Gedanke all Eroberungen lag uns fern, eben in dieſem Jahre waren wir ganz und gar mit Fragen der Weiterbildung unſerer Kultur befaßt, wie die hervorragenden Ausſtellungen des Werkbundes und der Bugra deutlich bekunden. Aber„es kann der Frömmſte nicht im Frieden bleiben, wenn es dem böſen Nachbar nicht gefällt“. Böſe Nachbarn haben wir wahrlich in Hülle und Fülle, wir brauchen uns nur die Beweggründe, welche dieſe beherrſchen, klarzumachen, um der Roinheit unſerer eigenen Sache inne zu werden. Der Begiun der ganzen Bewegung war eine elende Mordtat, ſie zeigte ſich bald als das Werk einer weitverzweigten Verſchwörung, ſie wies auf Serbien als auf ihren Herd zurück. Sollte man das Uebel noch weiter aufwuchern laſſen, ſöllte man den organiſierten Mord als ein be⸗ rechtigtes Glied des Völkerlebens anuerkennen? Nein und abermals nein! Oſterreich hatte nicht nur das Recht, es hatte die Pflicht, das Unkraut gründlich auszurotten. Aber nun erſchien Ruß⸗ land, das„heilige“ Rußland, auf dem Plan und hielt ſeine ſchützende Hand über Mörder und Mordgeſellen. Es wurde ihm das wohl dadurch erleichtert, daß in ſeiner eignen Geſchichte der Fürſtenmord eine große Rolle ſpielt, und man daher ein ſolches Verbrechen dort wohl minder ſchwer nimmt, als wir anderen es tun. Aber die Hauptſache war, daß bei dieſem Anlaß der ganze Groll und Haß einer niederen Kulturſtufe gegen die höhere hervorbrach. Es handelt ſich hier kei⸗ neswegs um einen Kampf zwiſchen Slawen⸗ und Germanentum, denn die Weſtflawen mit ihrer reichen Kultur ſind von Rußland nicht minder bedroht als wir Deutſchen— es handelt ſich um den Kampf gegen eine halbaſiatiſſche Macht, welche ſich des Gedankens des Panflawismus be⸗ dient, um möglichſt viele Völker unter ſeine Herrſchaft zu bringen. Dieſe Herrſchaft bedeutet aber ein Zertreten aller Eigenart der andern, ſie kann nicht bauen, ſondern nur zerſtören, ſie liegt wie ein ſchwerer Alp auf allen Völkern, die ihr zum Opfer fielen, ſie kennt keine anderen Mittel, als die der brutalen Gewalt. Denken wir nur an Polen und an Finnland, denken wir auch an unſere Volksgenoſſen und das früher ſo blühende Dorpat! Und dieſes Joch möchte Rußland zunächſt Oeſterreich, dann aber auch uns auferlegen. Der Kampf gegen eine ſolche Macht ſteht völlig in einer Linie mit dem Kampfe der Griechen gegen die Perſer und des Mittelalters gegen Hunnen und Mongolen, es iſt der uralte Kampf europäiſcher Freiheit gegen Deſpotismus. So kämpfen wir in der Verfei⸗ digung von Haus und Herd gegen eine ſoſche Macht, zugleich für Kultur gegen Barbarei, für ſittliche Ordnung und Recht gegen wilde Erobe⸗ rungsgier. Daß Frankreich Rußland zur Seite trat, war mit Sicherheit zu erwarten, im Augenblick ſcheint dort wenig Luſt zum Krieg vorhanden geweſen zu ſein. Aber die ganzen Jahrzehnte hindurch hahen die Frauzoſen mit dem Gedauken des Krieges geſpielt, haben ſie Pläne gegen uns ge⸗ ſchmiedet, haben ſie ſich am Gedanken der„re⸗ vanche“ berauſcht. Warum konnten ſie ſich in den Frieden nicht finden und mit uns Freund⸗ ſchaft halten, warum ſich nicht an den Verluſt der Provinzen gewöhnen, die früher, ein altdeutſches Land, uns durchLiſt u. Gewalt entriſſen waren, u. deren deutſche Geſinnung ſich⸗eben jetzt in ſo er⸗ hebender Weiſe bekundet? Weil durch die Nie⸗ derlage die galliſche Eitelkeit verletzt war, weil man das„prestige“ gemindert glaubte; ſo ſpielte man mit dem Gedanken des Krieges bis er jetzt blutiger Ernſt geworden iſt. Auch dort fehlt alle ſittliche Macht, welche das Ganze des Volkes durchdringen und innerlich heben könnte. Und nun gar England! Was haben mir England getan, daß es ſich fortan in die Reihe der Feinde begibt und überall Haß gegen uns zu ſchüren ſucht? Wir haben die ganzen Jahre hindurch überaus viel, vielleicht zu viel von gegenſeitiger Verſtändigung, von friedlichem Zu⸗ ſammenwirken geredet und reden hören, viele haben ſich dort, gewiß oft in ehrlicher Geſin⸗ beſtehen, eingreifen 5 nung, unſere Freunde genannt. Und nun, wo es Ernſt wird, trägt über alle Freundſchafts, beteuerungen der 5 einen glatten Sieg davon, tritt England in den Krieg gegen uns. meil es Vorteil daraus für ſich zu ziehen hofft. Ofſenbar wax England jetzt von vornherein entſchloſſen, uns in den Weg zu treten, und unſer Einmarſch in Belgien lieſerte nur einen Vorwand, einen gewiß ſehr will⸗ nationale Egofsmus fofort 1 4. Seite. Geueral-Anzeiger.— Badiſe Mittwoch, den 2. September 1914. gang der Zinſen aus ihren oft kärglich be⸗ meſſenen Erſparniſſen angewieſen ſind. ſind meiſtens nicht mehr arbeits⸗ und erwerbs⸗ Sie fähig. Von was wollen alle dieſe Leute leben, wenn die Miete⸗ und Zinszahlungen aus⸗ bleiben? Ein Verſiegen aller Ernährungs⸗ quellen muß ſich einſtellen, wenn einer der primärſten und wichtigſten Faktoren unſeres wirtſchaftlichen Lebens: die Mieteeinnahmen aufhören. Wer zu den glücklichen der Groß⸗Kapitaliſten gehört, die aus größeren und zerſtreuten Kapi⸗ tal⸗Anlagen ihre Renten beziehen, mag ja durch einen Stillſtand der Zahlungen weniger ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen werden; aber das Gros von Hausbeſitzern und Hypotheken⸗ Inhabern muß die Schäden eines ſolchen Still⸗ ſtandes in ihrer ganzen Härte empfinden. In der Gefolgſchaft dieſer Geſchädigten befinden ſich naturgemäß dann weiter die verſchiedenen Stände von Geſchäftsinhabern, Handwerker, Arbeiter uſw., welche wieder von dem Mittel⸗ ſtand ernährt werden. Darum Mieter ſucht es möglich zu machen, den Mietverpflichtungen nachzukommen! P. Sch. Sedantag in Berlin. Die Einbringung von Kriegs⸗ trophaen in der Reichshaupt⸗ ſtadt. Berlin, 2. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Genau auf den Tag iſt es ein Monat, daß Berlin eine Maſſenwanderung ſah wie heute. Es war am erſten Mobilmachungstag, an dem Sonntag, der auf die Kriegserklärung Rußlands gefolgt war: Wieder ſtrömten in der Morgenfrühe die Leute nach dem Königsplatze, wo zwiſchen Reichstaggebäude und Siegesſäule der gottesdienſt im Freien ſtattfand. ſte dem gleiche doch anders; aber heller, Feſt⸗ Heute pilgern n Ziele zu, aber die Stimmung iſt wir wollen nicht ſagen ſchöner, freudiger und zuverſichtlicher. Wir ſind auch damals gewiß nicht mutlos geweſen. Aber die Zukunft lag in ungewiſſem Dämmer⸗ ſchein wie etwas vorläufig Unbegreifliches, Un⸗ beſtimmbares vor uns, und leiſe, ganz leiſe bebte insgeheim doch dem einen oder dem anderen das Herz. Nun liegen alle dieſe Dinge doch um vieles beſſer. Wir wiſſen zwar alle, daß noch ein tüch⸗ tiges Stück zu leiſten bleibt. Aber der Rückblick auf dieſen Monat herrlicher Siege hat uns alle geſtählt, und Krieg iſt uns nicht mehr etwas, von dem wir uns gar keine Vorſtellung machen können. Trotz der drei Fronten lebt in jedem von uns die Ueberzeugung, daß wir durch⸗ halten werden. Und ſo wurde dieſer Einzug der erbeuteten ruſſiſchen, franzöſiſchen und belgiſchen Geſchütze zut einem rechten Siegesfeſt, dem erſten von den vielen, die wir hoffentlich noch feiern werden. Die Geſchütze(mit ihnen wurden im Zuge auch eine Fahne und zahlreiche ruſſiſche Kavallerie⸗ pferde geführt) waren in der Artilleriekaſerne im Moabiter Stadtteil untergehracht worden. Von dört“ Üten ſie, wie bereits geſtern an⸗ gekündigt worden war, in feierlicher Fahrt nach den Linden gebracht werden, was bedeutete, daß von dem frühen Morgen Tauſend und Aber⸗ tauſende— Männer, Frauen und Kinder— den Straßen zuſtrömten, durch die der Zug ſich be⸗ wegen ſollte. Wieder wie vor einem Monat waren der Umbau des Moltkedenkmals, der Rundbau auf der Siegesfäule von feſtlich gekleideten Menſchen beſetzt; ſie hingen an den Laternenpfoſten und Bäumen, von kletterkundigen Knaben wurden Drofehken Autos und Gefährte aller Art, ſo⸗ gar die ſtädtiſchen Sprengwagen zu Ausguck⸗ kommenen Vorpwand, ſſch zu unſeren Gegnern zu geſellen und Waffenbrüderſchaft mit den Koſaken zu ſchließen. Oder glaubt wohl irgend jemand in der ganzen weiten Welt, glaubt wohl irgend jemand auch in England, daß, wenn Frankreich in Belgien einmarſchiert wäre, England es be⸗ kriegt haben würde? Nein, die treibende Kraft des Handelns war der Neid auf Deutſchlands Größe, die Furcht vor ihrem Anwachſen durch einen etwaigen Sieg, und nun berechnete man, daß es zweckmäßiger ſein würde, ſofort ins deutſchfeindliche Lager zu treten, als ſpäter einem ſiegreichen Deutſchland in den Arm zu fallen. Daß man ſich damit auf die Seite der Barbarei gegen die Kultur, des Unrechts gegen das Recht ſtellte, daß man als germaniſches Volk einem um ſeine Selbſterhaltung kämpfenden germaniſchen Volke in den Rücken fiel, das alles kam gegenüber der Berechnung des eigenen Vor⸗ teils nicht in Betracht. Das iſt die Moral oder vielmehr die Unmoral eines Krämervolks. Der Profit iſt einem ſolchen alles; Ehre, Recht und Gewiſſen— was bringt es ein, was läßt ſich da⸗ Ffür kaufend Hoffentlich werden unſere deutſchen Waffen den Engländen zeigen, daß ihre Berechnung ründlich falſch war; zunächſt aber ſtellen wir den weiten Abſtand der treibenden moraliſchen Kräfte bei jenen und bei uns feſt. Dort Eigen⸗ nutz Neid Berechnung, hier das Bewußtfein, für die heiligſten Güter, für die Selbſterhaltung des eignen Volkes, für Recht und Moral zit kämpfen. Wir Deutſchen haben im vorigen Jahre das Gedächtnis der Freiheitskriege feſtlich be⸗ gangen, wir konnten damals nicht ahnen, daß uns ſo bald die Probe auferlegt werden würde, oh wir unſerer Vorfahren würdig ſind. Heute iſt die Zeit gekommen, heute ergeht an uns die Forderung, tapferen Mutes aufrecht zu halten, was durch zwei Jahrtauſende hindurch unſere Bäter errungen haben, heute ſteht das Ganze auf uns, wir müſſen ſiegen gründſich ſtegen, oder untergehen. Dieſer Kampf für das Be⸗ plätzen benutzt. Einen eigenartigen Ton brach ten in die Menge die Verwundeten, die da und dort aus einem Wagen dem Einzug der Ge⸗ ſchütze zuſchauten, und vom Pu! m mit ehren⸗ der Teilnahme begrüß d hörte man auf d wirbel. Einen Augenblic 5 dränge, bei dem, wie das in n Fällen meiſtens zu geſchehen pflegt, die ndie Erſten wurden, und dann rückten in feierlichem Tritt und Schritt unſere Mannſchaften it den Trophäen an, zumeiſt Reſerven, wohlgenährte, behäbige Geſtalten. Die Mehrzahl von ihnen waren ſchon in die Felduniform gekleidet. Den Beginn machten ruſſiſche Kanonen, ſpäter die franzöſiſchen und belgiſchen Geſchütze. So be⸗ wegte ſich der Zug langſam, vom Publikum im⸗ mer wieder freudig bejubelt, nach den Lin⸗ B Am Luſtgarten hielt mit ſeiner Begleitung der Oberkommandeur der Marken. An ihm jetzt„Augen recht!“ vorbeimarſchiert und bis unten an den Apothekenflügel des Schloſſes, Dann wird rechtsum geſchwenkt. Es defilieren am Schloß die franzöſiſchen und die belgiſchen Geſchütze und die ruſſiſchen Maſchinengewehre und die 11 Kanonen wurden als Zeichen des Sieges vor der Schloßterraſſe aufgeſtellt. Dann ſetzte ſich der Zug wieder in Bewegung nach dem kronprinzlichen Palais, wo die? 5 —2 3 emeines 125 aufgeſtellt wurden. Die 3 gewehre erhielten ihren Standplatz vor der Kommandantur, und die 5 belgiſchen Kanonen wurden um das Denkmal Friedrich des Großen gruppiert. Wir entnehmen dann noch weiter der„B. 3 folgendes: Die eroberte Fahne von einem ruſſiſchen Re⸗ giment iſt in der Schlacht bei Tannenberg er⸗ beutet worden. Acht wackere Landſturmmänner von dem Landſturmbataillon Oſterode können ſich in den Ruhm teilen, ſie erobert zu haben. Ihnen wurde auch die Ehre zuteil. die Trophäe heute perſönlich nach der Reichshauptſtadt zu bringen und ſie in feierlichem Zuge zu begleiten. Von der Fahne iſt nicht viel übrig geblieben. Das Fahnentuch fehlt gänzlich. Es iſt anſchei⸗ nend ſchon vor längerer Zeit abgeſchnitten wor⸗ den. Die Fahne ſelbſt ſcheint 100 Jahre alt zu ſein. Die 18 von den Ruſſen, Franzoſen und Bel⸗ giern erbeuteten Kanonen ſind ſämtliche aller⸗ neuſten Modells. Namentlich die ruſſiſchen Ka⸗ nonen ſcheinen erſt vor ganz kurzer Zeit dem Truppenteil überwieſen worden zu ſein. Der Fabrikationsort iſt Peru. Die 2 Kanonen der Franzoſen unterſcheiden ſich von den ruſſiſchen ganz erheblich, ſowohl durch die ſpieleriſche Förm wie auch durch die Anordnung der Schutzſchilder und der Sitze für die Kanoniere. Die 5 belgiſchen Kanonen ſtammen aus Tirle⸗ mont. Sie ſind von dem Stappenkommtando verſteckt aufgefunden worden. Ihre Protzen waren voll Munition. Nicht ein einziger Schuß iſt aus dieſen Geſchützen abgefeuert worden. Die Ruſſen haben ihre Kanonen recht unrühmſich in die Hände des Feindes fallen laſſen. Als die preußiſchen Mannſchaften die Batterie ſtürmten, gaben ſie 2 Schüſſe ab, ohne das Geſchütz über⸗ haupt zu richten und zu zielen. Dann ſtreckten ſie die Hände hoch und ergaben ſich ohne Wider⸗ ſpruch.—4 Reiter flüchteten in den nahen Wald. Das waren die Offizjere. Sie ſind ſämtlich in der Schlacht bei Tannenberg in unſere Hände gefallen. Auch hier ſind wieder die Protzkäſten und Munitionswagen bis oben hin mit Munition gefüllt geweſen. In den Protzkäſten fanden ſich allerhand er⸗ götzliche Dinge, u. a. eine Feldapotheke, deren Hauptbeſtandteile Rizinusöl und Inſektenſalhe waren. Auch wurde in einem der Käſten merk⸗ würdigerweiſe Damenwäſche gefunden, wo⸗ rüber ſich die preußiſchen Kanoniere bei dem Aufräumen recht beluſtigten. Außer dieſen Kanonen kamen noch 3 ſche Maſchinengewehre zur Aufſtellung. für das Ganze der Menſchheit, für die Tiefe und Seele ihres Lebens. Denn uns iſt wie kei⸗ nem andern Volke vom Geſchick die Sorge für die Innerlichkeit und den Selbſtwert des menſch⸗ lichen Daſeins anvertraut, als Volk des Ge⸗ mütes haben wir durch alle Konfeſſionen hin⸗ durch für eine ſeeliſche Tiefe in der Religion, für ein Erkennen aus den Gründen der Dinge in unſrer Wiſſenſchaft, für ein Bilden des ganzen Menſchen zur ſelbſtändigen Perſönlichkeit in unſerer Erziehung gewirkt, wir haben in all unſere Arbeit unſere Seele hineingelegt, und dieſe Arbeit iſt groß geworden, weil ſie uns pöl⸗ liger Selbſtzweck war, nicht dem bloßen Nutzen diente. Das alles ſind Güter, welche die Menſch⸗ heit nicht eutbehren kann, deren Verluſt ihr Leben und Streben ſinnlos machen würde. So kämpfen wir nicht allein für uns ſelbſt, wir kämpfen zugleich für die Zukunft des Menſchen⸗ geſchlechts. Und zu dieſen großen Zielen geſellt ſich endlich noch etwas, das für das deutſche Ohr von alters her den beſten Klang beſitzt: die Treue; wir halten unſerem Bundesgenoſſen unſer Wort, wir erweiſen ihm volle Treue und wahren zugleich unſere Ehre; Ehre und Treue, das ſind die Grundpfeiler deutſchen Weſens. So ſind es gute Geiſter, die den deutſchen Krieger in den Kampf begleiten, ihn darf das ſtolze und frohe Bewußtſein erfüllen, daß er einer gerechten Sache dient. Alles Große, was ſeit Jahrtauſenden zum Preiſe der Männer er⸗ ſcholl welche in gerechter Sache ihr Vaterland verteidigt haben, es iſt auch für ihn geſagt. In ſeiner Ueberzeugung wird ſich alles verbinden und untrennbar miteinander verſchlingen, was ihm hoch und heilig iſt; ſo faßt ſich ihm alle Kraft und Geſinnung zuſammen und richtet ſich auf das eine Ziel der Rettung des Vaterlandes. Aus ſolcher Ueberzeugung quillt ihm ein un⸗ begrenzter Opfermut und eine unermeßliche Stärke, es quillt daraus auch ein freudiger Glaube und ein unbeugſamer Siegeswille. In ruſſi⸗ Dieſe 22 dieſem Zeichen muß er ſiegen und wird er unſeres Volkes iſt aber zugleich ein Kampf! ſtogen. zer den all zugleich die ö „„.2. 5 heit der ruſſiſchen Diplomatie zeigte. Wie aus Rom von zuverläſſiger Seite geſchrieben wird, hat der ruſſiſche Geſchäftsträger in Rom die Naivität gehabt, bei der Kurie anzufragen, o ſie nicht den päpſtlichen Nunzius in München anweiſen könnte, daß er den Schutz der Ruſſen in Bayern über⸗ nehme. Es wäre intereſſant, das Geſicht der Ruſſen bei dieſer Anfrage und bei der Antwort der Kurie zu ſehen. Der Ruſſe hatte geglaubt, er könnte den Vatikan auch für die ruſſiſche Politik einfangen. Hätte der Nunzius in Mün⸗ chen Befehl erhalten, den Schutz der Ruſſen zu übernehmen, ſo würde natürlich der Eindruck entſtanden ſein, als ob der Vatikan auch zu den Rußland befreundeten Mächten zähle und ge⸗ wiſſermaßen auf der Seite Rußlands ſtehe, wenigſtens moraliſch und mit ſeinen Sym⸗ pathien. Es iſt den Ruſſen und Franzoſen und Eng⸗ ländern völlig unbequem, daß der verſtor⸗ bene Papfſt die Zumutung, er ſolle mit ſeinem Einfluß für eine ſchleunige Wiederherſtellung des Friedens wirken, mit den bekannten Worten ablehnte:„Der Monarch, auf den allein ich ein⸗ wirken lönnte, weil er immer ein treuer Sohn der Kirche geweſen iſt, befindet ſich in einem nur zu gerechten Kriege.“ Dieſes päpſtliche Wort hat aller Welt gezeigt, wo Recht und Unrecht, wo Frevel und Notwehr lag. Dieſes Wort möchten Engländer, Franzoſen und Ruſſen gern aus der Welt ſchaffen. Wenn der päckſtliche Nunzius in München, dem ſchlauen Wunſche des ruſſiſchen Geſchäftsträgers entſprechend, den Schutz der Ruſſen in Bayern übernommen hätte, dann wäre dadurch der üble Eindruck des ſo wahren Papſt⸗ wortes verwiſcht worden. Außerdem mag den ruſſiſchen Diplomaten bei ſeinem Anſinnen an die Kurie auch die Rückſicht auf die Polen geleitet haben. So ſollte bei den Polen der Anſchein erweckt werden, als ob der Vatikan in Rom mit Rußland ſympathiſiere Die Zumutung der Ruſſen war um ſo umver⸗ frorener, als gerade Rußland ſeit Jahren die katholiſche Kirche und die Katholiken in Ruß⸗ land aufs ſchärfſte verfolgt hat. Erſt noch in allerletzter Zeit hat Rußland alle Wünſche, die im Intereſſe der ruſſiſchen Polen geäußert wur⸗ den, ſchroff zurückgewieſen. Die katholiſchen Polen und die katholiſchen Ruſſen haben von Rußland nur Verfolgungen und Ungerechitigfei⸗ ten empfangen, und das ruſſiſche Anſehen im Vatikan kann man ſich darum denken. N Eine engliſche warnung an die Türkei. Frankfurt a.., 2. Sept. Aus Amſterdam wird gemeldet: land nimmt die Beſorgnis über die Haltung der Türkei zu. Der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph“ ſagt: Die engliſche Regie⸗ rung iſt ſich des Ernſtes der Lage bewußt; ſie hat die Türkei gewarnt, und erklärt, daß ſie ihr eigenes Grab ſchaufle, wenn ſie eine feindliche Haltung annehme. .T. B. Rom, 2. Sept.(Privattelegramm) Nach Meldungen aus Kon ſtantinopel macht der Dreiverband alle Anſtrengungen, die Türkei zu gewinnen. Er unterſtützt in dieſer Abſicht die Liberale Oppoſition gegen Enver Paſcha und reizt zum Staatsſtreich auf. Die Pforte ſoll wegen der Inſelfrage der griechiſchen Regierung einen neuen Vorſchlag gemacht haben, nach welchem Griechenland die Inſel Chios und Mythilene erhalten, aber Tribut bezahlen ſoll. Griechenland hat jedoch abge⸗ lehnt. Entmutigung in Paris. WIEB. Zürich, 2. Sept.(Nicht amtlich.) Die „Neue Züricher Ztg.“ meldet: Seit dem Ein⸗ treffen der Nachricht von Charlervix herrſcht in Paris unverkeunbare Entmutigung, da nur noch maſſenhaft mit den Zügen ankommende Flüchtlinge aus Belgien nach Frankreich kom⸗ men, die ſich in einem elenden Zuſtande be⸗ finden und in langen traurigen Zügen die Bou⸗ levards beleben und um Hilfe und Aufnahme begehren. Die„Preſſe“ ſagt, daß eine größere Zurückhaltung nötig iſt. Der Bericht des Se⸗ nators Gervais im„Matin“ über eine Mʒeu⸗ terei des 15. Armeekorps bei Lune⸗ ville hat einen Entrüſtungsſturm her⸗ vorgerufen. Die armen Teufel mußten zuerſt ins Feuer und wurden furchtbar deeimiert. Den franzöſiſchen Berichterſtattern verbot die Armee⸗ oherleitung den Operationen zu folgen. Zu Gunſten der Engländer wurde eine Ausnahme gemacht, was das zeitweilige Verbot der„Times“ für Frankreich zur Folge hatte. die engliſche Geſandtſchaft in Bern gibt in ihrem Bericht über den deutſch⸗engliſchen Kampf zu, daß die Engländer zurückwichen und 6000 Mann ver⸗ loren haben. Franzsſiſche Flieger verlaſſen Paris. Berlin, 2. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Ueber Genf wird aus Paris gemeldet, daß zahlreiche Automobile mit Fliegern Paris verlaſſen haben, um ſich auf den (Privattel.) In Eng⸗ ſchloſſen, den Deutſchen die Beleidigung heim⸗ zuzahlen, die deutſche Flieger der franzöſiſchen Hauptſtadt angetan. Bußland beſchlagnahmt Privateigentum. Berlin, 2. Sept.(Von unſ. Berliner Bur.) Man meldet aus Frankfurt a..: n Frankfurter Geſchäftshaus, das mehrere 8 erlaſſungen in Rußland unterhielt, erhielt auf indirektem Wege aus Cherſon in der Krim die Nachricht,, daß die ruſſiſche Regierung die geſamten Vorräte der dortigen Filialen, alſo Privateigentum, beſchlagnahmten. Dies ſtellt einen internationalen Rechtsbruch dar, der alles übertrifft, was von den Gegnern Deutſchlands auf dieſem Gebiete geleiſtet wor⸗ den iſt. Sedanfeier in Prag. WB. Prag, 2. Sept.(Nicht amtlich.) Im Garten des deutſchen Hauſes ſand geſtern die Sedanfeier ſtatt, deren Erträgnis für die Fa⸗ milien von Wehrmännern beſtimmt iſt, die aus Prag nach Deutſchland eingerückt ſind. Der Feſtredner feierte die bisherigen Siege der deutſchen Truppen in Frankreich und Rußland und drückte die Hoffnung aus, daß es auch den öſterreichiſchen Truppen vergönnt ſein möge, weitere Siege zu erringen. Sodann wurde die Voltshymne und„Heil Dir im Siegerkranz“ ge⸗ ſungen, Hieran reihten ſich patriotiſche Vor⸗ träge. Abgeordneter Schreiner hielt eine mit großem Beifall aufgenommene Rede, indem er das Bündnis zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland feierte, das durch den gegenwär⸗ tigen Krieg feſtgekittet werde. Redner ſchloß mit einem Hoch auf die verbündeten Heere. Die Anweſenden zogen ſchließlich zum deutſchen Konſulat. An die Kabinettskanzlei des Kaiſers Franz Joſef und den Kaiſer Wilhelm wurden Huldigungstelegrame geſandt. * WITEB. Hanau a.., 2. Sept. Der Kreis⸗ tag des Kreiſes Gelnhauſen hat für die durch den Kriegszuſtand erforderlichen Zwecke einen Kredit von 150 000 Mark bewilligt. WTB. Berlin, 2. Sept.(Nichtamtlich) Die Kaiſerin hat der Provinz Oſtpreußen zur Linderung der Not und der durch den Ein⸗ fall der Ruſſen leidenden Bevölkerung 10 000 Mark überwieſen. ..B. Berlin, 2. Sept.(Amtlich). Auf den Aufruf des Reichsmarineamtes die Grün⸗ dung eines Freiwilligen⸗Marine Fliegerkorps betreffend haben ſich in weni⸗ gen Tagen weit über 3000 Kriegsfrei⸗ willige gemeldet. Von dieſen konnte zunächſt nur eine beſchränkte Zahl eingeſtellt werden. Die Geſuche, die ein ſehr beredtes Zeug⸗ nis von Intereſſe und Drang nach Betätigung im Dienſte des Vaterlandes ablegen. Alle ein⸗ zeln zu beantworten iſt dem Kommando des Marine⸗Flieger⸗Korps nicht möglich geweſen. Bei weiterem Bedarf wird auf die vorliegenden Anmeldungen zurückgegriffen werden. W..B. Rom, 2. Sept.(Privattelegramm). Der Reichstagsabgeordnete Südekum iſt hier eingetroffen, um mit der Leitung der italieni⸗ ſchen ſozialiſtiſchen Partei über die politiſche Lage zu verhandeln. Er hielt an ſie eine fran⸗ zöfiſche Anſprache. Die Leitung wird ſpäter antworten. Briefkaſten. Abonnent L. K. Die einzelnen Waffengattungen ſind nach dem Grade der Tauglichkeit eingeteilt; 8. B. Infanterie J bedeutet die beſte Tauglichkeits⸗ klaſſe und wird in erſter Linie berückſichtigt uſw., wenn jedoch die Einberufung erfolgen wird, läßt ſich noch nicht überſehen. Die jetzige Beſchaffung der Stiefel liegt in Ihrem eigenen Intereſſe; wir würden ihnen dazu vaten. Die Erſatz⸗Reſerviſten werden wahrſcheinlich vor den Landſtürmern ein⸗ berufen, es hängt jedoch ganz von der Formation ab, wo Leute gebraucht werden. Kriegszeiten. Die Kinder, auch die eingezogenen, ſind verpflichtet, die zugeſagte Rente weiter zu be⸗ zahlen. Nur kann der zum Kriegsdienſt ausge⸗ rückte Sohn, ſolange er bei den Waffen iſt, nicht verklagt werden. Abonnent L. H. Von der Einberufung des un⸗ ausgebildeten Landſturms iſt noch nichts Amtliches bekannt und läßt ſich auch jetzt noch nicht über⸗ ſehen, wann die Einberufung vorausfichtlich er⸗ folgen wird. Sie geſchieht durch öffentlichen Auf⸗ ruf in den Zeitungen und durch Anſchlag anm den Säulen. Abonnent J. C. Sie können nur im Garniſon⸗ dienſt Verwendung finden(d. h. kein Frontdienſt), weil Ihr Geſundheitszuſtand dies nicht erlaubt. In der Beil. IIa 18 ſteht Ihr körperlicher Fehler be⸗ zeichnet, der jedoch von der Milftärbehörde nicht veröffentlicht werden darf. Abonnentin L. B. Die Privatſendungen an die Heeresangehörigen konnten bisher nicht beſtellt werden, da die Ginrichtung der neuen Feldpoſt erſt vor einigen Tagen vollendet iſt. Jetzt werden alſo alle Briefſendungen, unter Angabe der genquen Adreſſe(Armeekorps, Diviſion, Regiment, Batail⸗ lon und Kompagme) prompt befördert, jedoch keine Pakete. Dieſes iſt nach höheren Beſtim⸗ mungen nicht zuläſſig. Landſturm. Ausgehoben zur Imfauterie heißt: tauglich für alle Infanterieformationen. Jnfan⸗ terie Lheißt: Bei der Einberufung in erſter Linie berückſichtigen. Infanterie II heißt: Bei der Ein⸗ berufung in zweiter Linie berückfichtigen. 5 Abonnent A. K. Die Beſchaffung eigener Schaft⸗ ſtiefel empfiehlt ſich auf jeden Fall. Die Stiefel für Fußartillerie ſind gleich wie die der Infan⸗ terie, ſie können naturfarben oder auch ſchwarz ſein. Schnürſchuhe mit Gamaſchen ſind für Mann⸗ ſchaften nicht erlaubt. Abonnent R. A. Die Hinterbliebenen der Frei⸗ willigen haben dasſelbe Anrecht auf Unterſtützung wie die ausgehobenen und ſtellungspflichfigen Mannſchaften. Dies trifft jedoch bei denfenigen Kriegsſchauplatz zu begeben. Alle Fliegen ſeien nicht zu, die erſt jetzt im Wobfümaczungszalt ſcnren eine Ehe —— Mittwoch, den 2. September 1914. General-Aueiger.— Fadiſche Neueſte Aachrichten.(Abendblatt) Jerein deutseher Oellabriken in Mannheim. Der Aufsichtsrat des Verein deutscher Oelfabriken hat beschlossen der General- versammlung am 25. September statt in Aus- sicht genommener 10% Dividende infolge des Kriegsausbruchs nur 5% in Vorschlag zu bringen und einen Betrag von ι 800 000 auf Spezial-Reserve-Konto zur späteren Verwendung 1 durch den Aufsichtsrat zurückzustellen. Die Kohlenversorgung einiger deutscher Städte. VW. kn zweiten Viertelfahresheft(des Jahres 101% zur Statistik des Deutschen Feichs wird versucht, eine VUebersicht über die Kohlenversor- giung einiger deutscher Städte im Jahre 1913 zu Doch leidet diese Statistik noch unter einer Anzahl von Mängeln. Einmal beträgt die Gesamt- zahl der Stäcdte, für welche Angaben erbracht wer⸗ den, nur 24(ausschl. Großstädte). Doch ist auch bei 10 eine vollständige Statistik selten zu finden, da bei 10 unter ihnen die Wasserzufuhr, welche 2. B. in Hamburg, Stettin und Danzig sicher eine bedeutende Höhe erreichen muß, gar nicht ermittelt ist. Bei 12 Städten ist ferner nur die Einfuhr be- rücksichtigt, nicht aber die Ausfuhr, sodaß man im Zweifel sein kann, ob die gebrachten Zahlen (latsächlich die Kohlenversorgung der betreffenden Stadt darstellen. Bei 4 ferneren Städten ist zudem nur die Wasserausfuhr, nicht auch die Bahnaus- fuhr angegeben. Eine Scheidung der Ausfuhr nach Herkunftsgebieten fehlt ganz. Eine vollständige und umfassende Versorgungsstatistik besteht mit- bin nur für 8 Städte. Doch ist gerade bei diesen Stadten die gewiß interessante Scheidung zwischen Bahnzufuhr und Wasserzufuhr nicht eriolgt. 7 Berücksichtigt man diese erwähnten Mängel dicht, so ergibt sich aus den Tabellen Lolgendes Bild: Fast durchweg übersteigt die Versorgung mit Steinkohlen(inkl. Koks und Briketts) diejenige mit Braunkohlen(und Braunkohlenbriketts). Ein. Veberwiegen der Braunkohlenfeuerung zeigt sich nmur in den dem mitteldeutschen Braunkohlengebiete nächstgelegenen Städten der Provinz und des Königreichs Sachsen: so in Magdeburg, Halle, Oresden und Leipzig. In den bayrischen Städten Augsburg und München sind die Ziffern für Steinkohen- und Braunkohlerwersorgung einander Liemlich gleich. Bedeutendere Mengen von Braun⸗ Fohlen werden außerdem nur noch in Nürnberg, Köln, Berlin und Stettin verfeuert. Im Gegen⸗ Satz dazu herrscht ausschließwich die oder doch nahezu ausschließliche Steinkohlenfeuerung in den Hafenstadten Königsberg, Danzig, Lübeck, Hanz burg, Bremen und Altona, ferner in den Stein⸗ Kohlenbezirken Rheinlands und Schlesjens nahe⸗ gelegenen Städten Barmen, Elberfeld, Breslau und Posen und schließlich noch in Frankfurt a. M. und Hannover. In Die absolute Versorgung mit Steinkohlen wiar am höchsten in Berlin incl. Vororte, wWo sie 4530 075 f betrug, am geringsten in Halle, wo sie nur 105 454 t ausnzchte. Der Braunkohlenvsre brauch war gleichfalls absolut am höchsten in Berlin mit 2181 211 t(preußische und Sächsische Briketts), am niedrigsten in Breslau 4 161 t. Was die Herkunft der Steinkohlen betrifft, so steht als Quelle der Versorgung bei weitem an ersten Stelle das Kohlenrevier von Rheinland-West⸗ falen. Von hier bezogen fast alle Städte den über- Wiegenden leil ihres Steinkohlenbedarſs. Nur 5 östliche Städdte, welehe dem schlesischen Lohlenrevier näher liegen, erhielten von hier aus den größeren Teif ihrer Zufuhren zes sind dies die Stadte Breslau, Königsberg, Danzig, Stettin und Posen. Die Städte Dresden und Leip- ig dagegen deckten den größten Teil ihres Be- darfs aus den Gruben des Königreichs Sachsen. Eine geringere Rolle spielt das Saargebiet, Wel⸗ eches nur für die Versorgung Stuttgarts und Straß. burgs größere Bedeutung hat und ferner Schlesien hinsichtlich der Städte Leipzig und München. Ein Veberwiegen der ausländischen Kohlenzufuhr er: Kibt sich nach den(unvoltständigenl) Tabellen nur für Altona, das nahezu zwei Drittel seiner Stein- kohlen aus England besorgt. Die englische Zufuh⸗ War außerdem noch bedeutend sehließlich Vororte), Königsberg und Bremen, w10 sie ungefahr zwei Fünftel und Lübeck, Wo sie ein Fünftel der Ciesamtzufuhr ausmachte. Im übrigen kommt nach dem vorliegenden Material englische (desgleicken belgische) Kohle für die Kohlenver- Sorgung der berichtenden Städte kainn in Betracht. Wias die Braunlolllenyersorgung betrifft, so er- nsen geschient in Berlin(ein- sie für östlichen Skädte aus mitteldeut- gtſen alten. „einziehung betreffen. den überwiegenden Teil ihrer Braunkohlen die Städte Dresden, Altona und Nürnberg. Die Zu- fuhren aus anderen Gebieten sind durchweg im Verhältnis zur Gesamtzufuhr so gering, daß sie hier übergangen werden können. NMandef und industrie. Obstausfuhr in die Schweiz. BNC. Freibur g, 1. Sept. Auf die Eingabe des Badischen Bauernvereins, welche von der ba- dischen Regierung unterstützt wurde, gestattete der Reichskanzler die Ausfuhr von Obst aus dem badischen Oberland nach der Schweiz bis zum 15. September. Versicherusgsweses. Die deutschen Depots ausländischer Versicherungs-Gesellschatten. Zu der jetzt aktuell gewordenen Frage, wie hoch sich die bei der Reichsregierung hinterlegten Depots der ausländischen Versicherungs-Gesell- schaften derjenigen Länder, die mit uns im Kriege sind, belaufen, macht die„AIIg. Vers. Presse folgende Angaben: Die North Britishand Mercantile“ hatte Ende 1913 zur spezifischen Sicherheit ihrer deutschen Versicherten bei der Reichsregierung und zur Verfügung des Aufsichtsamtes 2 726 400 Mark hinterlegt. Außerdem gehört ihr das Ber- liner Hausgrundstück Oranienburger Straße 60/%53.— Die„Vorkshire“ hatte Ende 1913 A 1 200 000, die„Commereial-Unioné“ V 6 362 000 deponiert. Der„Londoner Phönix“, dessen Abrechnung für 1913 noch nicht vorliegt, hatte Ende 1912 /% 1 700 000 hinterlegt. Außerdem besitzt sie in Hamburg ein schuldenfreies Hausgrundstück im Werte von 1 800 000.— Das Depot der„Liverpool and London and Globe“ betrug Ende 1912 500 000. Sie besitzt in Hamburg ein schulden- kreies Grundstück im Werte von etwa 600 000. Die übrigen ausländischen Versicherungs-Ge⸗ sellschaften haben nicht bekannt gegeben, ob und welche Depots sie in Deutschland hinterlegt haben. Gesetzlich sind sie angehalten, 45 Proz. ihrer deutschen Brutto-Prämien-Einnahme zu hinterlegen. Es sind dies folgende fremde Ge- sellschaften: 1. englische:„Alliance“, Deutsche Brutto-Prä: mien ca.„% 420 000,„Atlas“ ca.% 150 000, „Northern“ ca. Mill.,„Norwich Union“ ca. Mill.,„Royal““ ca. 1 900 000, Guardian,, ca./ 350 000,„London and Lancashire“ ca. 550 000,„Royal Exchange“ ca. 190 000, „Sun““ ca,% 400 000. 2. belgische:„Belgische Allgemeine Feuerversicherungs- Gesellschaft“, Deutsche Brutto-Prämien ca,% 550 000,„Lloyd Belge“ ca. /% 200 000. 3. kranzösische:„Couser- vateur“, Lebensversſcherung, Deutsche Brutto- Prämien ca. 1 100 000,„Phenix“, Lebensver- sicherung,„ 110 000,„Phéenixs, Feuerversiche- rung, ca.„% 100 000. Ob und inwieweit die deutschen We elien bei diesen Auslandsgesellscllaften zu Schaden kommen werden, läßt sich einstweilen nicht ab⸗ sehen. Durch den Abschluß einer Garantie- versicherung bei einer deutschen Gesellschaft ist die Möglichkeit gegeben, jeden Verlust auszu- schließen. Verkehr. Ferlelchtermmgen im Wostserkehr. Für den Bezirk der Ober-Postdirektion in Straßburg(Els.), in dem nach der Bekannt⸗ machung vom 1. August das Postanweisungs-, das Postkreditbrief-, das Postnachnahme- und das Postauftragsverfahren soW-ie der Einzah- lungs- und Auszahlungsverkehr im Postscheck⸗ dienst eingestellt worden ist, wird der POst- anweisungs-, Zahlkarten- und Z a h. lungsanweisungsverkehr mit der Maß- gabe Wieder zugelassen, daß die Ober- Postdirektion berechtigt ist, in Grenzteilen ihres Bezirks, wWo es die Sicherheit erfordert, den Ver- kehr durch Verfügung an die Postanstalten aus- zuschließen. Da es nach Lage der Verhälinisse nicht angängig ist, von solchen Ausschließungen die anderen Postanstalten zu benachrichtigen, milssen die Absender von Postanweisungen nach Orten im Grenzgebiete die Gefahr in Kauf nek⸗ men, daß die Auszahlung nicht möglich ist. Die Postanweisungen und Zahlungsanweisungen zurüickgeleitet. 455 Postauftragsyerfahren kann im Berzirk Straßburg noch nicht wieder zugelassen werden. aus Elsaß-Lothringen, nach Elsaß-Lothringen so-wꝛie sendbngen nech oder aus Lothringen dürfen bis nur solche schriftlichen Mitteilungen die die Geldüberweisung oder Geld- etele Der Staatssekretar des Reichs-Postamts: werden in solchen Fällen mit Angabe des Grundes 95 Das Postkreditbrief., das Postnachnahme- 5 Postanweisungen und Zalllkarten nach oder Zahlungsanweisungen Postnachn ahme- Hendels- und Industrie-Zeifung Werenmärkte. Hauptmarktarten in Baden. B. C. Karlsruhe, 1. Sept. Auf Grund der Verordnung des Bundesrates vom 24. August 1914 wurde für das Großherzogtum Baden als einziger Hauptmarktort für den Handel von Roggen, Weizen, Hafer und Gerste der Großhandelsplat- Mannheim bestimmt. Für den Handel mit Heu und Stroh werden als Haupt- marktorte bestimmt: Mannheim für die Kreise des Landeskommissärbezirks Mannheim, Bruch- s al für die Amtsbezirke Bruchsal und Bretten, Karlsruhe für die Amtsbezirke Durlach, Ettlingen und Pforzheim, Rastatt für den Kreis Baden, Lahr für den Kreis Offenburg, Freiburg für die Kreise Freiburg und Lörrach, Konstanz für die Kreise des Landeskommissär- bezirks Konstanz. I affeevorräte nud Kaffeezufuhr. Die Versorgung des deutschen Marktes mit Kaffee stellte sich im letzten Jahre etwas niedri- ger als in den vorhergehenden Jahren. Aber von den starken Zufuhren der Jahre 1908 und 1009 sind stets erhebliche Mengen mit in die nächsten Jahre hinübergenommen worden. In Millionen Kilogramm betrug die Versorgung in den nachstehend aufgeführten Jahren: 1907 180,53, 1908 192,75, 1909 213,44, 1910 170,76, 1911 183,07, 1912 170,73, 1913 167,98, 1. Halb- jahr 1014 91,20. Wenn man mit einem tatsäch- lichen Konsum von 14 Millionen Kilogramm monatlich rechnet, was sehr reichlich angenom- men ist, so würden noch immer ca. 120 Millionen Kilogramm Kaffee in Deutschland vorhanden sein müssen. Diese Menge würde also für eine Zeit von gut acht Monaten den Bedarf decken. Die Zufuhren sind aber vorläufig noch keines- wWegs unterbunden: wir können über Holland und über Italien Kafſee beziehen und diese Möglich- keiten werden vom Handel schon mit Eifer aus- genützt, so daß selbst die Kaffeetrinker, die ohne dieses Genußmittel nicht glauben auskommen zu kKönnen, vorläufig sich noch nicht an den Gedan- ken zu gewöhnen brauchen, daß der Kaffee aus- gehen werde. Was aber wichtiger ist, das ist der Hinweis, daß vorläufig zu einer Preiserhöhung kein Grund vorliegt. Es ist nicht ausgeschlossen, Das auf dem Markte befindliche Angebot ist noch so reichlich und die Gefahr eines Rückganges der Zufuhren so gering, daß die Konsumenten einen schweren Fenler machen würden, wenn sie Man wird die Bewegung der Kaffeepreise an den einzelnen Orten mit Aufmerksamkeit verfolgen müssen, um ſedem Auftauchen einer ungerecht⸗ fertigten Preissteigerung sofort entgegentreten zu können. Landesprodulstenbörse Börsenbericht vom 31. August 1914. Da die Einfuhr von ausländischem Getreide in- folge des Krieges vollständig unmögich ist und die Vorräte hierin in greifbarer Ware nicht mehr von großer Bedeutung sind, dreht sich das Geschäft hauptsachlich um Inlandsware und hat sich hierin Vrickelt. Dank der ermäßigten Frachtsätze ist ein reger Austausch der Ware möglich und darf man des-4. halb bezüglich der Brotversorgung Deutschlands unbesorgt in die Zukunft blicken. Der diesjährige Herbstsaatfruchtmarkt findet am Montag, den 14. September ds. Is, von vormittags 10 Uhr ab im Lokal der Landesproduktenbörse (Europaischer Hof, Friedrichstr. 15) in Stuttgart statt. Muster sind bis spätestens Samstag, I2. September, vormittags an das Sekretg riat der Börse (Europäischer Hof) einzusenden. Wir notieren per 100 Kilogramm irachtparität Stuttgart Getreide und Saaten ohne Sack netto Kassa je nach Qulaität bei prompter Lieſerung: Russ. u. amerik. Weiz,, alt Mk. Mke. 1050 bis An ohne nerliner Gee SERLIIM, 2. 1914. e 2. 1* Wolzen: 1 8 224—228 197—1 97 197—198 117 alter, felner 226—240 225—240 „ mittel 215—224 215—224 neuer feiner 214—226 214-—226 nauer mittel 211—213 Aals: Amerik. u. runger 198—205 195—-205 mittel 200—218 200—215 gute 270.280 20500—215 Erbsen mittel 270—290 270—-290 Welzenklele, grobe u. feine 18.50—14.00 18.50—14.00 KRraetke dle Prelse verstehen sioh ſür Lokonare in nark 8 Tonne. daß die neuen Zufuhren sich verteuern werden, aber eine Gewißheit besteht darüber noch nicht. Preissteigerungen im Detailhandel begünstigten. in abgelaufener Woche ein lebhafterer Umsatz ent⸗ 80.50 bis Mk. 31.— Dand eie üfrnfn Dinkef ngn˖ d Roggen, JJCC(u Hafer, neun„„ Mehl No. 92 9 5 9— bis Mk. 41.— ** 12 575.— *** 5* 92— 39.— 5** 25 37— 2* 7* 38. * 15* 58„ 37.— 32.50 33.50 serlin, 2. Septbr. 1914.(Soblug.) 2. Weizen: ruhig 224.—228.— Roggen: ruhlg 197.— 197.50 t telner:.—.22.— mittel rubig 21—.—213 neuer—.— Mais runder; still 198.—205.— Welzenmeh!: ruhig 30.75—38— Roggenmehl: ruhſg 27.5029.20 RHerliner Metallmarkt. Berlin, 2. Septbr. 1814. Rafflnlertes Eink 12 Blel—— 46.—, 88,8% Einn Ak. 350.——60.— 8 Feln Kupfer Mk. 175.—160.— le waeh unte Antimon Ak. 90.—— 85.— Aluminſum Mk. 220.——25.— die Preise betreffen beste flle krlessxweoke ebee. 50.— 51.— Marken. New-Vorker Warenmarkt. 115 Newyork, 1. Septbr. 5 7— Kurs vom 1. 31. Kurs vom 1., Baumwolle Welzen loko—— loko 5 Sept,—— Sept. 1205 12— Sohmalz Dez. 20% 122— Western—.— 10.50] Mals Kaffee mix. Mo. 2 lok-o Rlo loko—*⁰, Getreidefracht 5 Zuoker—.—— nach Llverpoo—— Terpontin 7% 4% nach London—— Chicagoer Getreidemarkt. 85 Chicago, 1. Septbr. 8 Kurs vom 1. 31. Kurs vom 1. 81, Welzen Sohmalz Sept 110— 111½ Sopt.50 1822 Dez 121 115 Okt. 10.37 10. Mal 210 122 Jan. 10.87 11.— Rals Pork 98 Sept. 78.— 78ʃ Sopt. 20.— 20.55 Dez. 72% 721½ Jan. 22.72.8 NHai 74— 74% RIppen Roggen Sept. 12.60 12.82 loke—— Okt.—.— 12 Hafer lag—., Jan. 1157 1067 15 31. Speok ſoko 1212—1252 1212—122 Sohwelne lelohte 310—950 900—8590 „ sohwere 870—940 Zufuhren 67 00⁰⁰ 72 ⁰ 5 davon in Chicago 13 0⁰000 2⁰ 0⁰⁰ Zahlungseinstellungen und Kon- KRurse. Pforzheimer Bankverein, AG., Pforzheim. BNC. Pforzheim, gung vom 24. v. Mts., sicht gestellt. Herren W. Stöffler sen. e mandeisnechrichten WIB. München, 2. Sept. Die Bay e Hypotheken- und Wechselbank ihrer sämtlichen 4% igen Pfanue von 91% auf 93% erhönt. 805 Die Gründung der Kriegs kred für München wird sich noch einige Tage zögern sie ist eeeeee auf Münche schränkt. WITB. Frankfurt a.., 2. Sept. verkehr auf dem Rhein. .G. für Main- und Rheinschiffahrt te auch sie während des Kri fahrten nach Rotterdam und Amsterda⸗ Die Abfahrt findet 2 bis 3 n In der gleichen Weise unt⸗ Gesellschaft auch Eilschiffsverkehr v. dam und Amsterdam nach Frankfurt a. wärtig seien in Rotterdam und Ams 0 rere Schiffe für Frankfurt à. M. in La 1 halte. Woche statt. WITB. Frankfurt a. Motoren A,G. in 15 rkh¹eim. Wie die Gesellschaft nach zelch „Köln. Ztg.“ mitteilt, hält Sie 1 9 eb mit den zurückgebliebenen, bzw. lassenen Arbeitern aufr wiegend in den Dienst der Heeresverwa 1 55 Werk ist Siee Eu be⸗ Stelit.“ Verant v/ Für Politik: Dr. Fritz Golden für NKünst u. Feuilleton: I. für Lokales, Prowingiales und 0 icht Reichsbankvorstand kammerpräsident Kommerzienrat Meier, Stadtra Gartner, Fabrikdirektor und Fabrik 1 Pohl, eges regelma ., 2. ept, Stutdg echt und h. ortlich — 5 Dr. Fr. Sept. Der in lungsschwierigkeiten geratene Pforzheimer Bank- verein A. G. ist durch amtsgerichtliche Verfu- welche erst heute bek Wird, unter gerichtliche Geschäfts Diese wird ausgeübt von de Die Fr 112 224.—228.— 197.—18.50 23.—..— 213.—— 185.—28.— 27.50 89. at Handels General-Auzeiger.— Kadiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) leistet. bleiben. Am 19. August starb für das Vaterſand Herr Oberingenieur Oswald Richter Gleich ausgezeichnet durch grosse HFäfligkeiten als In⸗ genieur wie durch vornehme persönliche Eigenschaften hat Herr Richter während seiner vieljährigen Tätigkeit in un⸗ serer Firma mit unermüdlichem Eifer hervorragendes ge- Allen, denen er Mitarbeiter war, die unter ihm arbeiteten, oder die sonst Gelegenheit hatten ihm persön-⸗ lich näher zu treten, wird sein Andenken unauslöschlich Die Direktion und Beamten ler Firma Brown, Boverl& Cie.,.⸗C. Belauntmachung. Die Auszahlung von Enutſchädig⸗ ungen für ausge⸗ hobene Pferde ꝛc. betreff. Das Gr. Finanzamt Mannheim zahlt die Ent⸗ ſchädigungen für ausge⸗ [hobene Mobilmachungs⸗ pferde, Fahrzeuge und Geſchirre vom 3. bis mit 8. September d. J. jeweils an den Vormittagen von 8½.—12 Uhr für die in der Stadt Mannheim u. in Neckarau wohnhaften Bezugsberechtigten in den [[Räumen der Steuerein⸗ nehmerei Stadt(Schloß) aus. 38235 Zwangsverſteigerung. Dounerstag, 3. Sept. 1914, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal hier Q 6, 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich ver⸗ ſteigern:1Schreibmaſchine und Verſchiedenes. 6633 Mannheim, 2. Sept. 1914. Zollinger, 6633 Gerichtsvollzieher. S 5 D⸗ 4 Stierel Vis--vis Kaufhaus Ferber-Stein 3648 — Heinr Ballwye 1 2222 Schlossermeister Tel. 3084 Autegenische Schweissanlage Reparaturwerkstätte Rolladen, Jalousien sowie Neuanfertl- Fung und Repar, von Markisen aller Art. 35196 A. Freimüller Deueiſt Gyreciſtunden: Maunßeim unòd 2 Ahr 2, 9 Fraucenleiden avznei- und operationslose Beratung und Behandlung nach Thure-Brandt. 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Am Montagfrühzwiſchen —9 wurde uns aus dem Schlafzimmer eine dunkle, kaſſe zurückbezahlt“ aus⸗ blau⸗grüne Damenleder⸗ wärtige Empfängerwollen taſche geſtohlen, follte ſolcher ihre genauſ Adreſſe ſelbige angekauft ſein, mitteilen. 5 bitte es ſofort zu melden Mannheim, 30] Aug. 1914 bei A. Wuttke, O 4, 9 a, 3. Etage. 6618 8 5 9 Einquartierung * b. guter, billiger Verpflegung, von Herr⸗ ſchaft. wird angenommen. 6617 Hekr der Zimmerein⸗ richtung beſitzt, zum Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Schieß. Das Volksbad Waldhof bleibt wegen Reinigung und Reparatur vo tag, den 7. bis teg, den 10. Se 1914 Mitbewohnen gef. Sffert. goſchloſſen. 19 itbewohnen geſ. Offer Unt Nr.6622.d. Expdt.b. B. Mannheim, ent le1s Verloren 6628 Städtiſches chinenamt Volckmar. ein goldenes Medaillon 5 m. blauem Steinchen(Uhr⸗ anhänger). Gegen Beloh⸗ nung abzug ben L 14, 9 pt. Geehrte Damen! Kaufe abgelegte Kleider, Bluſen u. Schuhe. 95490 Stollen suchen Ein erfahrener, älterer Mann, Verſich.⸗Beamter, ſucht unter beſcheid. 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Stock, Zimmer 23 unter ärztlicher irkung ſtatt. Die Stiuprämten gelten nicht als Armenunter⸗ ſtützung und ihre Annahme hat nicht die Beeinträch⸗ Haung politiſcher Rechte zur Folge. Mannheim, 1. September 1914. 3767 Jugendamt: J..: Köbele. Stier August Wunder D 4, 1s Hof-Uhrmactier Zeughauspl. Gegründet ls.— Telephen 291T. 86214 empfiehit sein reichhaltiges Lager in Unren·, Gold- u. Silberwaren gᷣö, Barene solide REPARATUR-WXRKSTARTTE. Dampfführe Mannheim—eudwigshafen. Es wird beobachtet, daß trotz wiederholter Abweiſung immer wieder Fuhrwerke /kommen, deren Geſamtgewicht zu ſchwer iſt. ab werden nur noch leere Zweiſpe beladene E uſpänner zur mit der Dampffähre zugelaſſen, ren beſpaunten Fuhrwe ſtädtiſche Aufſichtsperſon lich zurückweiſen. Bürgermeiſteramt Mannheim und Ludwigshafen. 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Das Rektorat: Sch aadbadea fffffe aah Hochschule für Musik städtisch subventioniert Wiederbeginn des Unterrichts Dienstag, den 15. September vorläufig nach dem bish. Stundenplan Sprechstunden des Direktors für Anmeldungen und alle Angelegenheiten des Unter- richts vorm. 10—12, nachm. 3½—5 Uhr im Unterrichtsgebàude L. 2, 9, 2. Stock Prospekt und Jahresbericht kosten- los durch das Sekretariat. 1151 eeeeeee Sammlung für Oeſterreich. Unter Oeſterr. Dank. b Kuuſ W. ritz Pebel, ſtüdt. ſthalle— Pei Engenus 5 *„* 0 4* 2— Zuſammen Mk. 453.— Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets gerne bereit die Expedition. ſſſaſappaapapapppaſ ** Näh. B. Ruf, D 3, 3. 6 3 11 Voͤh., 3 gr.., 7 K. u. Manſeper 6348 817,74 vermieten. Näh. 2. Stock 6 7 1 4Zim.⸗Wohn. E auf 1. Oktober Metzger& Kerner. N7, 38 an ruh. Leute ſof, zu vm. Näh. parterre. 45899 Schöne 5 Zimmer⸗Wohng. mit Zubehör u. 1 Zimmer⸗ ruhige Familie zu verm. Näh. nur bei Weiß, part 3 Zim., Küche u. 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