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Nr. 413. eeeeeee Manmnheim, Donnerstag, 3. September 1914. (Abendblatt.) Rußland, wie es iſt. Die revolutionären und zentri⸗ fugalen Kräfte in Rußland. Die Nevolution in Rußland erhebt ihr Haupt. Alle die Kräfte, die nach Freiheit und Rache dürſten, ſie wiſſen genau, wo der Feind zu ſuchen iſt. Von den deutſchen und öſterreichiſchen Sol⸗ daten droht ihnen keine Gefahr. Je größer die Erfolge dieſer Aumeen ſind, um ſo beſſer ſteht es um die Sache des ruſſiſchen Volkes. Die ein⸗ zige große Gefahr, vor welcher die einſichtigen Schichten des Volkes zitterten, war eine Kräfti⸗ gung des Zarismus mit Hilfe Frankreichs und Englands Ein ſolcher Ausgang hätte die ſehn⸗ lichten Wünſche des Volkes auf lange Zeit hin⸗ aus zum Schweigen gebracht. Nach der Zarismus jetzt von außen keine Hülfe mehr zu erwarten hat, die deutſchen und öſterreichiſchen Truppen vielmehr Schlag auf Schlag entſchei⸗ dende Siege erkämpfen, iſt auch für die revolutio⸗ Nären und zentrifugalen Kräfte in Rußland die Zeit zum Handeln gekommen. Wir ſind ja ſo arm an Nachrichten aus Rußland, daß der wirk⸗ liche Stand der Dinge ſich nicht genau erkennen läßt. Was im Innern vorgeht, darüber iſt ſo gut, wie nichts bekannt. Nur aus den Gvenzge⸗ bieten dringen trotz aller Zenſur doch Nachrichten durch, die bei aller Spärlichkeit das eine ſicher erkennen laſſen: die 1905 blutig niedergeſchlagene Repolution kehrt mit verdoppelter Gewalt wie⸗ der! Wenn ſie damals daran geſcheitert iſt, daß zwiſchen Volk und Heer nicht die Brücke ge⸗ ſchl wurde, die ein geminſames planmäßi⸗ ges Vorgehen verbürgt hätte, ſo ſcheint die nie⸗ mals eingeſchlafene Agitation im Heere die Zeit nicht ungenützt gelaſſen zu haben. Wir wiſſen, daß Odeſſa, die viertgrößte Stadt Rußlands, dadurch in den Beſitz der Revolutionäre kam, daß das Militär ſich nach Niedermetzelung der Offi⸗ ziere der Revolution anſchloß. Ein vollbeſetzter ruſſiſcher Militär⸗ zug ſoll bei Iwangorod in die Weichſel ge⸗ ſtürzt ſein, weil die Brücke unter ihm zuſammen⸗ brach. Tauſend Mann und mehrere Offiziere ſind ertrunken. Man glaubt, und das iſt be⸗ zeichnend, an eine bösliche Beſchädi⸗ der Brücke durch die Bevölkerung gun eigene Militär und verhaftet die Oder 1 Beſondere Beachtung verdient auch die Nachricht von dem Revolverattentat des Studenten Akſakow auf den Zaren. Der Zar blieb, wie es heißt unverletzt. Ein Koſak wurde getötet und der Attentäter verhaftet. Wie der Schreck den Herrſchaften in die Glieder ge⸗ fahren iſt, erſieht man aus den weiteren Mel⸗ dungen: der Polizeimeiſter vonßßetersburg wurde abgeſetzt, zahlreiche weitere Verhaftungen wur⸗ den vorgenommen Wer weiß, wie lange hoch, und der Zar wird ſelber ein Verhafteter ſein, wenn er nicht vorher einem weiteren Atten · lat erliegt. In der„Köln. Ztg. erklärte ein aus Rußland ausgewieſener Deutſcher:„Aus dem Innern des Reiches liegen Mitteilungen bor, die darauf ſchließen laſſen, daß in manchen FTreiſen der Bauernſchaft dem Rufe zur Jahne nur wiederwillig gefolgt wurde. Wir ben die Gründe ſchon zu ſchildern verſucht, ſwelche die Göhrung in der Bauernſchaft verur⸗ ſacht haben. Ungeheurer Steuerdruck, verfehlte Agrar„das Herausreißen der beſten Ar⸗ 9 vor Beginn der Ernte, die in Rußland ja einen Mongt ſpäter ſtattfindet, wie bei uns, der ſchlechte Ernteausfall, der in weiten Teilen des Reiches eine unausbleibliche Hun⸗ 7 nach ſich zieht, die große Unzufriedenheit induſtriellen Arbeitermaſſen, die völlige Un⸗ des Krieges, der ja nur von einer Aahen Obenchhe, der ogenannten Großfür⸗ rtei, angezettelt„deren Einfluß auf — das alles ſind gewichtige Gründe für den Ausbruch einer Revolution, die ja nach unſerem Gewährsmann mit Sicherheit zu er⸗ warten iſt, falls es gelingt, der ruſſiſchen Armee eine entſcheidende Niederlage beizubrin⸗ gen. Solche entſcheidende Schläge hat Rußland in Oſtpreußen und in Ruſſiſch⸗Polen bereits er ⸗ halten. In Galizien ſind ſie ſtündlich zu er⸗ warten... Auch dieſe Bovausſetzung iſt alſo evfüllt.. An der vevolutionären Bewegung ſind alle Schichten des Volkes beteiligt: die ruſſiſche Intelligenz, deren Vertreter, der Student Akſakow, auf den Zaren das Nevolverattentat verübte, die große Maſſe der ruſſiſchen Bauern, die induſtrielle Arbeiterſchaft, die Stadtbevölke⸗ rung, die in Odeſſa ſchon die Herrſchaft an ſich geriſſen hat, und ſelbſt das Militär, das die Offiziere niedermetzelt und mit den Revolutio⸗ nären gemeinſame Sache macht. Neben dieſer vevolutionären Bewegung ſind noch bedeutende zentrifugale Kräfte am Werke, die aus nationalen Gründen gegen den Zarismus vorgehen. Wie es in Finnland und den Oſtſeeprovinzen ausſchout, haben wir ſchon geſchildert. Aber auch bei den lavi⸗ chen Völkern, die nicht zum Großruſſentum gehören, iſt nichts von einer Hinneigung zu Rußland zu ſpüren. Daß Polen in hellem Aufruhr ſteht und der ruſſiſche Generalgouverneur fluchtartig Warſchau verlaſſen mußte, iſt ſeit lan⸗ gem bekannt. Auch die Ruthenen in Rußland — hier gewöhnlich Kleinruſſen genannt— be⸗ ginnen ſich ähnlich ihren Stammesbrüdern in Galizien und Ungarn zu regen und den Abfall von Rußland zu predigen. Sclbſt die Weiß⸗ ruſſen, die im Weſten, im Gebiet des früheren Großfürſtentum Litauen, wohnen, wird man nicht als einen ſicheren Beſtandteil des ruſſiſchen Volkes anſehen dürfen. Wir haben leider keinen feſten Maßſtab für die Größe dieſer zentrifu⸗ galen Kräfbe. Die ruſſiſche Regierung hat be⸗ kanntlich nur eine einzige Volkszählung zu ſtande gebracht(1897) und was ſie damals an Zahlen über die einzelnen Volksſtämme ver⸗ öffentlichte, war ſichtbar von dem Gedanken ge⸗ tragen, die Vorherrſchaft des Eroßruſſentums möglichſt deutlich zum Ausdruck zu bringen. Die Zahlen von 189 7, die von der ruſſiſchen Regie⸗ rung über die nicht zum Großruſſſſentum ge⸗ hörigen Volksſtänme herausgegeben wurden, ſtellen alſo in jeder Hinſicht Mindeſtzahlen dar. Und doch wurden ſchon damals neben 55,7 Mill. Großruſſen ganze 22,4 Mill. Kleinruſſen, ſerner 5, Mill. Weißruſſen,.9 Mill. Polen und Mill. Litauer gezählt. Rußland hatte alſo ſchon 1897 rund 40 Mill. Slaven, die ſich nicht zum Großruſſentum hingezogen fühlten, ſondern ſtets ihre Eigenart betonten und bei der erſten beſten Gelegenheit mit Abfallgedanken hervortraten. Die kiefgreifenden Unterſchiede, die alle dieſe Volksſtämme vom Großruſſentum trennen, ſind nur begreiflich, wenn man an die ganz großen geſchichtlichen Vorgänge zurückdenkt Es iſt bei uns nicht hinreichend bekannt, daß Großrußland, deſſen ganze Kultur“ ja vom Oſten aus Bi⸗ zanz ſtanunt, faſt 250 Jahre(1237—1480) unter der Herrſchaft der Tataren ſtand. Aus dieſer Zeit ſtammt die Degeneration der groß⸗ ruſſiſchen Raſſe. Urſprünglich ein hüsſcher, hochgewachſener, blondhgarſger und blauäug⸗ ger Typus, ſind die Großruſſen ſeit der Tataten⸗ herrſchaft mit kleinen ſchwarzhaarigen und gelb⸗ häutigen, echt mongoliſch anmutenden Volks⸗ ſchichten durchſetzt, die das ganze Kulturnipegu herunterdrückten und bis auf unſere Tage echt brientaliſche Zuſtände im Reich herbeiführten. Anders die Klein⸗ und Weißruſſen, die an Polen und Litauen kamen und durch ihre Ver⸗ mittelung mit den Segnungen weſteuropäiſcher Kultur vertraut wurden. Die berühmte poli⸗ tiſche Union zwiſchen Polen und Litauen, die 1569 in dem heute wieder vielgenannten Lu b⸗ lin geſchloſſen wurde, hatte die kulturelle und danm kirchliche Union von 1596 zur Folge. Mit Der Weltkrieg dem Uebertritt der„Uniten“ zur katholſſchen 9 Kirche hörte jede Verbindung der Ukrainer und der Litauer mit dem Großruſſentum auf. Sie fühlten ſich fortan als ein Zweig der weſt⸗ europäiſchen Kulturvölker und das hat auch nicht aufgehört, als ſie mit dem Zerfall der polniſchen Herrſchaft wieder zu Rußland kamen. Noch heute kommt der Reiſende, der die Mundart des Volkes nicht beherrſcht, in Klein⸗ und Weiß⸗ rußland mit dem Polniſchen weit beſſer durch, als mit dem Ruſſiſchen. Daß die ruſſiſche Re⸗ gierung dieſe Unterſchiede mit echt moskowiti⸗ ſchen Ukaſen zu beſeitigen ſuchte, kann natürlich die zentrifugalen Tendenzen nur verſtärkt haben. Niemand hat die Bedrückung der katholiſchen Kirche in Rußland ſchärfer empfunden, als die Uniten, die man zwangsweiſe der griechiſch⸗ orthodoxen Kirche wieder zuzuführen ſuchte. Die ganze Ukraina wird es niemals vergeſſen, daß ein Ukas kurzerhand die Einfuhr kleinruſſiſcher Schriften und die Aufführung kleinruſſiſcher Theaterſtücke verbot. Wenn ſie ihren National⸗ dichter Schewtſchenko verehrt, wird ſie immer deſſen eingedenk bleiben welchen Verfol⸗ gungen dieſer ſeitens der ruſſiſchen Regierung ausgeſetzt war. In einer Zeit, die das natio⸗ nale Bewußtſein ſo ſehr verſchärft hat, wie die unſrige, wird keine Regierung ungeſtraft die völkiſchen Rechte ihrer Staatsangehörigen an⸗ taſten dürfen. Daß die ſeit 1905 immer ſchärfer einſetzende ruſſiſche Reaktion ihre vornehemſte Aufgabe in der Unterdrückung der„fremden Nationalitäten“ ſah, wird den Zuſammenbwich des Großruſſentums mit ſeinem Zaren nur be⸗ ſchleunigen. Die Schlacht vor Lemberg. 50 000 Gefangene. JBerlin, 3. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Nach Miteilungen, die an hieſiger unter⸗ richteter Stelle eingelaufen ſind, darf man mit Gewißheit annehmen, daß die Lage der Oeſterreicher beſſer iſt, als es nach der geſtrigen offiziellen Meldung aus dem öſter⸗ reichiſchen Preſſequartier ſcheinen mußte. Größere Teile des rufſiſchen Heeresbannes ſollen kampfunfähig gemacht ſein, Nach hier vorliegenden Nachrichten haben die Oeſterreicher in der großen Schlacht bei Samoſtje 50 000 Gefangene gemacht und etwa 200 Ge⸗ ſchütze erobert. Aufruf an die ruſſiſchen polen. Berlin, 3. Sept.(Von unf. Berl. Bur.] Ein Lemberger Blatt meldet: Die deutſchen Luftſchiffer haben aus Aeropla⸗ nen in mehreren Gegenden Ruſſiſch⸗Polens Manifeſte herabgeworſen des Inhalts:„Der Moment der Befreiung vom ruſſiſchen Joch iſt da. Wir kommen als Freunde und wir brin⸗ gen euch die Freiheit und Unabhängigkeit für die eure Väter ſo viel gelitten haben. Erhebt euch! Denkt an eure ruhmvolle Vergangenheit! Verbündet euch mit den Heeren Deutſchlands und Oeſterreich⸗Ungarns.“ Das Manifeſt trägt die Unterſehrift: Die Oberkommandos der deutſchen und öſterreichiſchungariſchen Armeen. Die Schlacht bei Gumbinnen. Berlin, 3. Sept.(Von unf Berl. Bur.) Der Petersburger Korreſpondent des „Newyorker Herald“ meldet dem Blatte nach⸗ träglich über die Schlacht bei Gumbinnen: An der Schlacht nahm auch das ruſſiſche⸗ Gardekorps teil, das große Verluſte erlitt. Die Großfürſten John und Oler Kon⸗ ſtantinowitſch ſind gefallen. Prinz John, der älteſte Sohn des Großfürſten Konſtantin Kon⸗ ſtantinowitſch, geb am 23. Juli 1886, war ſeit 1911 mit Prinzeſſin Helene von Serbien, der Tochter des Königs Peter vermählt. Die Türkei vor der Ent⸗ ſcheidung. EKöln, 3. Sept. Nach einer Depeſche der„Köln. Ztg.“ aus Sofia wurde der tür⸗ kiſche Miniſter des Innern Talaat Bey nach Konſtantinopel zurückberufen. Er ſoll an wich⸗ tigen Entſchließungen teilnehme, die dort vor⸗ bereitet werden. Der Zuſammenbruch Frankreichs. Die Geiſtesverfaſſung des franzsſiſchen Bolkes. WIEB. Paris, 2. Sept.(Richtamtlich) Der„Matin“ peröffentlicht den Brief eines franzöſiſchen Soldaten, wahrſcheinlich eines Angehörigen des befeſtigten Lagers von Paris, welcher intereſſante Schlaglichter auf die Geiſtesverfaſſung des franzöſiſchen Volkes wirft. Der Schreiber ſagt: Den Soldaten wird Zuverſicht für die Zukunft eingeflößt, aber es gibt zwei Umſtände, welche uns mißfallen. Als unſer Bataillon auf Eilmärſchen unter Stra⸗ pazen durch Ortſchaften kam, zeigten die Leute immer ernſte Geſichter und traurige Blicke, finſtere Stirnen und führten die Taſchentücher an die Augen. Es geht doch kein Leichenzug vorbei, ſagten dazu die Soldaten. Wir hätten mit Stolz und Freude in den Krieg ziehen können, mit Lächeln ſelbſt in den Tod. Aber dieſes Lächeln wollen wir auch bei an⸗ deren ſehen. Wer weint, ſoll drinnen bleiben. Die Truppen brauchen eine freudige und zuver⸗ ſichtliche Begrüßung beim Durchzug. Zweitens bedrückt die Soldaten der Anblick der ſchmächti⸗ gen und blaſſen Kinder, welche wie hungrige Hunde nach den Reſten der Mahlzeiten haſchen. In den Quartieren fallen Reihen von unglück⸗, lichen Frauen auf, welche die Ueberreſte der Suppen und der weggeworfenen Brotrationen zuſammenſuchen in einer Weiſe, welche das Herz zerreißt. Der Briefſchveiber fragt: Gibt es denn keine öffentliche Armenunterſtützung mehr in Frankreich, keine Liebesgaben, kein Geld? Wir marſchieren frohgemut, verlangen aber, daß es nicht mehr vor uns Frauen gebe, welche weinen, hinter uns Kinder, welche hungern verlegung der franzsſiſchen Regierung nach Bordegux. m. Köln, 3. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet von der holländiſchen Grenze: Nach hier vorliegenden Meldungen iſt in Paris ein Aufruf veröffentlicht worden, worin die Verlegung der Regierung von Paris nach Bor⸗ deaux verkündet wird. Der Abzug aus Lille. Berlin, 3. Sept. Man meldet aus Rom: Der Korreſpondent des„Giornale .Italia“ berichtet aus Lille:„Die Einberufe⸗ nen fanden keine Uniformen, und bei dem flucht⸗ artigen Abzug der Garniſon aus Lille hat die Artillerie einfach ihre Kanonen liegen laſſen. Die Erbitterung im Volke über dieſe Verlot⸗ terung wächſt mit jeder Stunde. 2. Seite. Weneral-Auzeiger.— Sadiſche Aeueſte Nachrichten.(Ab. sblatt) Donnerstag, den 3. September 1914. Die Pariſer rücken aus. Geaf, 3. Sept.(Priv.⸗Tel.) Nach hieſigen Blättern waren die geſtern und heute hier an⸗ kommenden Pariſer Züge in allen Wagenklaſſen überfüllt. Zahlreiche Pariſer beginnen, wie Reiſende erzählen, die Hauptſtadt zu ver⸗ laſſen. Ein Augenzeuge über die Stimmung in paris. Der Pariſer Mitarbeiter der„Neuen Zürcher Zeitung“, der von Anfang an ſehr franzoſen. freundlich geweſen iſt, ſtellt in einem vom 27. Auguſt datierten Pariſer Briefe feſt, daß in Paris Entmutigung um ſich greife. Die Schlachten in Belgien haben, ſo ſagt der Korreſpondent, eine große Hoffnung zertrüm⸗ mert. Niemand ſprach mehr vom ſiegreichen Vordringen im Elſaß, vom Haſenpanier der er⸗ ſchreckten Feinde. Die luſtigen Anekdoten ver⸗ ſtummten mit einem Male. Aus dem Kriege, der bisher ein patriotiſches Erlebnis voll heroiſchen Aufſchwunges geweſen war, wurde eine furchtbare, blut⸗ und tränengetränkte Wirklichkeit, die vielleicht in wenigen Tagen an die Tore von Paris ſelbſt anklopft. Die Beſetzung Brüſſels hatte, ſagt er weiter, in Paris tiefes Mitgefühl und Beſchämung her⸗ vorgerufen. Man hätte gewünſcht, daß die franzöſiſche Armeeleitung wenigſtens einen Ver⸗ ſuch gemacht hätte, Belgien dieſe Demütigung zu erſparen. Die Nerven der Pariſer befinden ſich ſeit Wochen in einer furchtbaren Spannung und jede Alarmnachricht ſtürzt eine ganze Millionenbevölkerung vom Ver⸗ trauen in die Berzweiflung. Die fran⸗ zöſiſche Armeeleitung hat bisher keinen einzigen franzöſiſchen Journaliſten den Operationen folgen laſſen; zugunſten der Times wurde eine Ausnahme gemacht. Die Preſſe, die kurz vorher vom Miniſterium die volle Wahrheit verlangte, ſieht nun ſelbſt, ſagt der Korreſpondent, die Notwendigkeit zu größerer Zurückhaltung. * Belfort. Ein Basler Blatt hatte kürzlich die Nachricht gebracht, die Deutſchen hätten bereits den Artilleriekampf auf Belfort begonnen. Nach der„Neuen Züricher Ztg.“ vom 1. Sept. trifft die Nachricht, die auch in deutſche Blätter übergegangen iſt, nicht zu. Wahr ſei nur, daß das ganze Oberelſaß von den Franzoſen evaku⸗ iert ſei und daß deutſche Truppen ſchon jenſeits der Grenze auf franzöſiſchem Gebiete ſtänden. Ob die deutſche Heeresleitung wirklich beabſichtige bereits im gegenwärtigen Zeitpunkt gegen das verſchanzte Lager von Belfort, die ſtarke Zen⸗ truniſtellung des äußerſten vechten gegneriſchen Flügels, vorzugehen, erſcheine immer noch zwei⸗ felhaft. An eine ernſtliche Zernierung ſei je⸗ denfalls erſt dann zu denken, wenn ſich die ſtar⸗ ken Poſitionen von Giromagny, Chaux und auf dem Mont du Sabert im Norden, des Mont Vaudois und der Höhen von Chatenois ſowie Montbeliard mit dem Fort Mont Bard im Süden in der Gewalt des Angreifers befänden. * In Brüſſel. JBerlin, 3. Sept.(Von unf. Berl. Bur.) Man meldet aus Amſterdam: In Brüſſel greift das Elend um ſich. 80 000 arme Familien ſind ohne Nahrung. Der Magiſtrat verſammelt ſich, um helfend einzugreifen.— Der Großherzog von Mecklenburg wohnt im Rat⸗ haus. In Mecheln iſt bei dem Bombardement Rubens berühmtes Bild„Der wunderbare Fiſch⸗ fang“ in der Liebfrauenkirche vernichtet worden. Cswen. * Amſterdam, 3. Sept.(Priv.⸗Tel.) Nach der„Frkf. Ztg.“ berichtet ein aus Löwen zu⸗ rückgekehrter Korreſpondent des„Nieuwe Rot⸗ terdam'ſche Courant“, daß das weltberühmte Rathaus inmitten der Trümmerhaufen wie ein zierliches Kleinod erhalten geblieben ſei. Ins⸗ beſondere iſt die herrliche Kathedrale nur zum Teil verwüſtet, doch wiederherſtellbar. Die reichen Kunſtſchätze der Kirche ſind gerettet, ſo das bekannte Abendmahl von Dirk Bouts. Unſere„vettern.“ Wir gebrauchen jeden Mann, den wir bekommen können. Mit dieſer fettgedruckten Ueberſchrift erläßt der „Daily Mail“ vom 27. Auguſt nachſtehendes Moni⸗ tum: Herrn Asquiths geſtriger Appell im Hauſe der Gemeinen„Wir brauchen jeden Mann, den wir bekommen können“, ſollte die Ohren aller Männer der Nation wie ein Trompetenſtoß erfüllen. Die Anſprüche, denen wir ins Geſicht ſehen müſſen, ſind ungeheuer, auch der geringſte Zweifel hier⸗ über ift nicht mehr möglich. Lord Kitchener hat ſeine Abficht bekannt gegeben, ſo raſch als irgend durchführbar, 500 000 Mann ins Feld zu ſtellen. Um eine ſolche Stärke mit der nötigen Gile aufzu⸗ bieten, müſſen die Leute dagu in weit raſcherem Tempe hervortreten, als dies bis jetzt geſchehen. Niemanden kann die Tatſſache verborgen bleiben, daß, während wir 3 Wachen gebraucht haben, um 100 000 Rekruten zu beſchaffen, Deutſchland durch einen einzigen Federzug eine Extramillion ſeiner Leute aufgeruſen hat und jetzt dabei iſt, ſogar ſeine 16jährigen Knaben im Militärdienſt einzu⸗ drillen. Wie Herr Asquith geſtern erklärt hat, muß unſer patriotiſches Bemühen künftig in ſtär⸗ krrem Umfang an den Tag treten. Somſt wird es ſchlecht mit uns ſtehen, in dieſem Kampfe des Rechts gegen Deſpotismus und Gewalt.(19 Es beſteht die Frage, welche die Regierung wohl in Erwägung ziehen ſollte, ob die allgemeine Be⸗ geiſterung für unſere Armee nicht erkaltet durch die Uugulänglichkeit der Nachrichten, ſoteit ſolche die an der Front befindlichen britiſchen Truppen betreffen. Weder die Zeitungen haben den Wunſch der Veröffentlichung, noch das Publikum Intereſſe daran, etwas zu leſen, das in militäriſcher Be⸗ ziehung die Nation ſchädigen wird. Aber während alle darüber einig find, daß eine ſorgfältige Zen⸗ ſur den Erfolg mitbedingt, ſcheint es doch, daß die Zurückhaltung in Großbritannien unnötigerweiſe zuweit getrieben wird. So z. B. durften die die auf dem Kontinent befindlichen Truppen betref⸗ fenden Ereigniſſe, welche ausführlch in Frankreich in Druck kamen, hier zu Lande nicht veröffentlicht werden. Nachdem ſich der Feind leicht framzöſiſche Zeitungen beſchaffen kann, ſo findet er in dieſen alle Informationen. Es wäre daher kein Unglück, wenn dem britiſchen Volke, das mit leidenſchaft⸗ licher Anteilnahme alle Vorgänge verfolgt, an denen ſein Fleiſch und Blut im Felde draußen be⸗ teiligt iſt, geſtattet ſei, zu erfahren, was jeder Franzoſe und jedes Mitglied des deutſchen Gene⸗ ralſtabes weiß. Die franzöſiſche Regierung hat eine durchaus taktvolle Diskretion gezeigt bei der Veröffentlichung der Tatſachen(11!). Während ſie jede Benachrichtigung verboten hat über Dinge, die geplant ſind und bevorſtehen, erlaubt ſie, daß die franzöſiſche Nation erfahre, was ſich in der Feuerlinie begibt. Sie will Freunden und Ver⸗ wandten daheim in keiner Weiſe die Anſtrengungen und Opfer verſchleiern, welchen die an der Front kämpfenden Franzoſen ſich unterziehen.(111) Deutſche in engliſcher Kriegs⸗ gefangenſchaft. m. Berlin, 3. Sept. Jem norwegiſchen Hafen Bergen hat der Völkerkrieg eine ganz be⸗ ſondere Lage veranlaßt, wie noch nie. Ankerte doch eine ſo große Flotille von Dampfern, die an der Fahrt nach Archangelsk beteiligt ſind. Viele deutſche Schiffe ſuchten dort eine Zuflucht, da ihre Aufbringung in der nördlichen Nordſee zu befürchten war. Eine anſehiiliche Flotille deutſcher Fiſchdampfer hat in Bergen aufgelegt, aber auch fremdländiſche Dampfer liegen ſeit dem Kriegsbeginn in Bergen und hoffen auf eine baldige Beendigung des Krieges. Der Glückſtädter Heringslogger Staer iſt von den Eugländern in den Grund geſchoſſen worden. Die unverſehrt gebliebenenMannſchaften wurden nach Edinburg geſchafft. Eine Glückſtädter Nachricht beſagt, daß dort 600 Deutſche, die von aufgebrachten Schiffen kommen, in Kriegsge⸗ fangenſchaft gehalten werden. Eine engliſche Lobeshymne über die deutſche Kriegsführung. WTB. London, 2. Sept. Der Spez.⸗Korr. der„Times“ ſandte aus Amiens einen aus⸗ führlichen Bericht über die Kämpfe der letzten Wochen, in dem es heißt: Das Vorrücken der Deutſchen vollzieht ſich mit beinahe unglaub⸗ licher Schnelligkeit. Nachdem General Joffre das Zurückgehen auf der ganzen Linie an⸗ befohlen hatte, ließen die Deutſchen, ihren beſten Kriegsregeln folgend dem zurückziehenden Heere keinen Augenblick Ruhe und ſetzten die Verfolgung unaufhörlich fort. zeuge, Zeppelinluftſchiffe und gepanzerte Automobile wurden gegen den Feind wie Bogenpfeile ab. geſandt. Ueber die Tapferkeit der Deutſchen zu ſpre⸗ chen erübrigt ſich. Sie marfſchieren in tieſen Ab⸗ teilungen beinahe geſchloſſen vor. Fallen Reihen unter dem Artilleriefeuer, ſo ſtürzt neue Mannſchaft vor. Die Uebermacht der Deutſchen iſt ſo groß, daß man ſie ebenſowenig wie die Wogen des Meeres aufhalten könnte. Die Ueberlegenheit der Deutſchen in der Zahl der Geſchütze, beſonders in Maſchinengewehren, die ſſe mit außerordentlicher Wirkung gebrauchen, der ausgezeichnet organiſterte Erkundigungs⸗ dienſt mit Flugzeugen und Zeppelinluftſchiffen ſowie ihre außerordentliche Beweglichkeit ind die Gründe für das Glück der Deutſchen. * Nun ſind wir verloren! WIB. London, 3. Sept.(Indirekt.) Der Exkönig Mannel ſchrieb dem Führer der portugieſiſchen Ropaliſten, Continho, er for⸗ dere alle ehemaligen Untertanen und insbeſon⸗ dere ſeine Anhänger auf, für den Drei⸗ verband zu kämpfen. Er ſelbſt habe ſeine Dienſte dem König von England angeboten. Ein Brief des Großherzogs von HBeſſen. Heſſen erhielt von ihrem Gemahl einen längeren Brief aus dem wir folgendes veröffentlichen können: Die Hauptſache ſſt, daß wir den Sieg haben(der Bericht beginnt mit dem 22. Aug). Bei uns fing die Schlachb in dichtem Waldge⸗ ſtrüpp an. Es war ein furchtbarer Kampf. Ich erinnere mich, daß mein Vater ſagte„Der ſchlimmſte Kampf ſei ein Waldgeſecht wobei keiner den anderen ſieht“. Die folgende Nacht ſchliefen wir alle in einem Haus auf Stroh, hoffend auf den nächſten Tag. Dieſer brachte uns eine ſiegreiche Verſolgung. Geſtern ſtand der Feind uns mit neuen Kräften gegenüber. Unſere Leute mußten nach der am vorigen Tage eſchlagenen Schlacht, Tag und Na laufen, heilige Gegenwart.“ Von D. theol. Gottfried Traub, Dortmund. Was iſt Krieg? Das weiß ich jetzt nicht. Darüber mag der Geſchichtſchreiber in der Ge⸗ lehrtenſtube nachdenken und der Philoſoph mit eindringender Kritik ſchreiben. Aber was dieſer Krieg iſt, davon möchte ich ſingen und ſagen. Der Ton der alten Nibelungen ſoll wieder er⸗ Hingen. Nicht um Gedichte iſt es jetzt zu tun, ſondern um Taten. Aber dieſe Taten ſelbſt wer⸗ den zur gewaltigſten Dichtung auswachſen. Wir reden auch nicht von Sieg oder Niederlage. Es ſteht uns ſchlecht an, zu bramarbaſieren, als wäre alles gewonnen. Der Krieg iſt kein Spielzeug. Man kann nicht eruſt genug in die nächſten Wochen und Monate ſchauen. Aber das Große iſt, daß wir dem un⸗ heimlichen Ernſt der Zeit gerade ins Geſicht ſehen dürfen. Dazu Lraucht es Heldenherzen draußen und daheim und unerſchöpflichen Mut. In dieſem Sinne denken wir an Nibelungen⸗ kampf und Nibefungentreue. Der nachfolgende Artikel aus der Feder des bekannten freiheitlichen Theologen entſtammt der 4. Kriegsnummer der Leipziger„Illuſtrierten Zeitung“ (Verlaa J. J. Weber, Leſpzig, Preis viertelfährlich M..50; Preis der Einzelnummer M..—). Aus der veichen Fülle künſtleriſcher Originalilluſtrationen des Blattes ſeien nur erwühnt:„Das Nachtgefecht in Mülhauſen am 9. Auauſt“,„Unſere ſiegreichen Heer⸗ führer an der Weſtgrenze“,„Herunterſchießen eines ruſſiſchen Flugzeuges durch öſterreichiſch⸗ungariſche 1 Volkes Leben und Heil! Truppen“, die Erſtürmung der Uferhöhen der Dring i durch die O ,„ ſowie eine prächtige farbige eſer Krieg iſt ein Wir d des deutſchen Kuudekloge„Ein apemattgeſchüs im Schnellfewer Vo in reiner Luft. Wir Der Krieg iſt ein Gebot des Schickſals. Wir alle ſind nichts anderes als Finger ſeiner Hand. Darum ſind wir ruhig und ſtolz. Mit unſerem Willen zum Krieg exfüllen wir keinen Eigenſinn und folgen keiner Laune; er umſchließt unſer Schickſal auf Leben und Sterben. Wir haben die⸗ ſen Krieg nicht begehrt, aber wir müſſen ihn führen und tun aus heiligſter Pflicht. Die Ent⸗ ſcheidungsſtunde unſeres Volkes iſt da. Wird ſich die Schale der Wage nach oben heben oder nach unten ſenken? In ſolchen Zeiten inner⸗ lichen zitternden Bebens, deſſen ſich auch ein Mann nicht zu ſchämen braucht, lebt der Menſch nur von dem unerſchütterlichen Glauben an ſein Schickſal. Wir haben oft von Engeln gehört. Der Name ſagt nichts anderes als Bote. Sie erſcheinen als die Boten einer göttlichen Macht, deren Befehle ſie ausrichten, wenn ſie auch ihr Maß und Ziel weder meſſen noch ſchauen kön⸗ nen. Sie ſind erhaben, weil ſie die geſchloſſene Einheit mit dem Weltenſchickſal verkörpern. So ſteht auch unſer Volk unter dem Zeichen der Engel; es iſt innerlich einig mit ſeinem Geſchick und weiß ſich im Dienſt der ewigen Weisheit. Wir rechten nicht, wir ſtreiten nicht, wir leben nicht, wir werden gelebt von dem unerbittlichen Muß einer letzten Entſcheidung, die über unſerer Volksgemeinſchaft liegt. Gerade das wirkt be⸗ freiend, ja erlöſend. Daß wir in unſerm Willen einig ſind mit der höchſten Macht, die die Ge⸗ ſetze der Sternenbahnen ebenſo in der Hand hat wie die Geſetze des Völkerwerdens und ver⸗ gehens, das macht uns frei von allem Zweifel und ſammelt alles um den einen Punkt: für des Verdächtigung Haß und Neid. Es war ſchwül geworden in Europa, ſehr ſchwül. Wie man ſich in Sommertagen ſehnt daß das Gewitter die Luft reinige, ſo ſtand es um uns. Es war oft nicht mehr zum aushalten; auch das Entgegen⸗ kommen hat ſeine Grenzen. Wir merken erſt heute, wie das Ausland zu uns ſteht; eine ſolche Maſſe von öffentlichem Unrat freilich hätten wir nicht geahnt. Jetzt iſt es blitzhell geworden: man hat es allerwärts auf die volle Demütigung des deutſchen Volkes abgeſehen. Wir ſollen in die Knie, wir ſollen vergeſſen, was unſere Väter uns erwarben, wir ſollen in den Staub werfen, was Vater und Großvater was Bruder und Schweſter in den letzten Jahrzehnten in Handel und Wandel, in Wirtſchaft und Geiſtesleben unſeres Volkes erarbeiteten. Die Jahre 1870 und 1813 ſollen ausgelöſcht werden aus der Ge⸗ ſchichte. Das ganze Gefüge unſeres deutſchen Landes iſt den Nationen ein Dorn im Auge. Darum ſehnen wir uns nach reiner Luft. Ich weiß, was dieſer Krieg iſt: ein Krieg gegen Heuchelei, Verleumdung, Niedertracht. Durch dieſes Dickicht eine offene Bahn hauen, das wollen wir. Sauberkeit! und ſollten wir ver⸗ derben! Dieſer Krieg iſt eine Offenbarung unſeres Wertes. Wir meinen das nicht im Uebermut oder gar in Einbildung. Aber der Feige allein ſcheut eine Probe ſeiner Kraft: alles, was et⸗ was wert iſt, freut ſich des Augenblicks, in dem es ſeine Tüchtigkeit beweiſen kann. Heute kommt die Probe auf unſere körperliche Kraft und Ge⸗ fundheit. Der Wehrkörper eines Volkes iſt eine heilige Sache. Die körperliche Kraft tut ihren wirklichen Dienſt nur bei ſtttlicher umgeben von Stück flog in unſere Küche Wenn Du das Zeitung von Knorr bei, da kannſt Die Franzoſen lagerten auf der Stroh, gartz Saarburg war beſetzt, zu beſchreiben auch durch ein ſtein nichts. Am Sonntag ſind wir oben ge⸗ weſen, durch das Loch ſchauten wir in den Militärkirchhof hinein. zugedeckte Franzoſen und Deutſche und an einem großen Grabe war man gerade daran, es aus⸗ zugraben. Zu Tauſenden ſind die Franzoſen m. Kön, 2. Sept. Die„Köln. Ztg.“ gefallen und Verwundete ſind hier furchtbar meldet aus Darmſtadt: Die Großherzogin von viele. Es war eine fürchterliche Schlacht und Offizierswohnungen gehauft Saft, Eingemacht Möbel mert, alle Schubladen hercutsgeriſſen ganzer Inhalt in alle Schlimmer konnten es die ich glaube, Zucht, und darum nennen wir den Volkskörpe mit Recht eine heilige Sache; nicht entſcheidet, ſonder i wegung ſetzt und ihm tauſend Kräßte verleiht wenn man einen ſtung hinter ſich um zur Stelle zu kommen. Unſere Regimente. haben ſich ſo großartig geſchlagen, daß alles do von ſprach. Friedrich(Prinz Friedrich Karl von Heſſen der Schwager des Kaiſers) iſt ein Held. Seinen Leuten begeiſtert immer voran. Man erleht zu viel, der Tod wird Nebenfache. Schreckenstage in Saarburg. Ueber die Schreckenstage von Saarburg haz eine dort wohnende Dame in einem Brief au Mannheimer Verwandte einen höchſt anſchaulichen Bericht gegeben. Wir entnehmen ihm mit Erlaubnis des Adreſſaten die folgenden Stellen: Bei uns iſt es ſchrecklich geweſen, um keinen Preis der Welt blieben wir hier, wenn die Franzoſen wieder kämen. Wir gingen lieber zu Fuß fort. Drei Tage haben wir in dem Keller von Lorenz geſteckt. Das Sauſen der Granaten werde ich mein Lebtag nicht vergeſſen. Am Dienstag Morgen kamen plötzlich die Franzoſen hier her, ſie überfluteten die ganze Stadt.—3 Tage vorher kam alles Militar wieder zurück, ſie gingen nach Pfalzburg und nach Berthelmingen; ſie beſetzten alles hinten Saarburg. Wenn wir gewußt hätten, daß Saarburg beſchoſſen würde, hätten wir uns auch geflüchtet. Am Dienstag Nachmittag um—3 Uhr fingen die Kanonen zu donnern an und Granaten kamen geflogen. Wir waren kaum eine Stunde in Lorenz, da flog eine Gramate in unſere Küche ein. Ein mächtiges Stück Eiſen, alle Fenſterſcheiben kaput, ſogar der Fenſterrahmen. Wir dachten zuerſt, es brennt bei uns, Julie und ich ſind wie der Blitz noch über geflogen; zwei Franzoſen, die vor der Türe lagen, ſprangen uns gleich nach und halfen ums einen großen Koffer in den Keller ſchleppen. Gott ſei Dank hatte es micht ge⸗ brannt. Die Hälfte der Granate iſt in den Treppenturm geflogen und hatte Steine los⸗ gelöſt und Löcher verurſacht, und das andere Stück Eiſen ſtehſt, dann kannſt Du Dir denken, daß wir nicht mehr am Leben wären, hätten wir in der Küche geſtanden In Saarburg iſt großer Schaden angerichtet worden; ich lege die Du es leſen. Stvaße auf man ſagt, es Die haben die Wilden, einfach nicht Auf dem Friedhof iſt ches zerſtört worden; wie Wunder iſt der Mama ihr Grabſtein micht beſchädigt worden. An beiden Seiten iſt in der Mauer ein großes Loch und am Grab⸗ wären 6000 Mann da geweſen. gehauſt wie m a n Da lagen noch viele * und deren e wieder, + der Muskel n der Wille der ihn in Be⸗ Ibre ftärrſte Leiſtung wird erveicht darch bſe „Dut haſt es doch Tag der höchſten Arbeitslei und zu ſich ſprechen Feepeben, — 66 rrS Seeegee SE San- e nr. nr e TCTFTTTTTTTTTTCCCTTTTCTTT———TTT———T+TTTTTTT——+T————TTTTTTTTTTTTTTTTTTTT+TTTTTrTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTc K 4. enter 8 da⸗ en Held. Man KE r F e d 2 „ J 35„5„ Domterstag, den 3. September 1914. Genueral-Auzeiger.— SBadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Mannheimer im Felde. 55„den 29. Auguſt 1914. Liebe Eltern! Heute iſt bei uns im Felde großer feſtlicher „denn die lange erwartete, heiß erſehnte Jeldpoſt iſt endlich eingetroffen. Wir haben heute Raſttag und ich habe ſomit Muße, um alles in Ruhe leſen zu können .. Wenn Ihr den Soldaten etwas ins Feld ſchicken wollt, ſo ſind es in erſter Linie Zigarren, in zwetter Linie Zigarren und in dritter Linie Zigarren. Hier in Frankreich wer⸗ den meiſtens Zigaretten geraucht, und das We⸗ nige was vorhanden war, iſt von unſeren Trup⸗ pen natürlich gleich mit Beſchlag belegt worden, ſodaß wir ganz auf die Lieferungen aus der Hei⸗ mat angewieſen ſind. Wir befinden uns tief im Feindesland, in der Umgebung von... Unſere Truppen haben Fabelhaſtes geleiſtet; die Bayern nicht zuletzt. Man muß offen geſtehen, daß ſie ſich mit der Wut eines Löwen auf den Feind ſtürzen, unge⸗ achtet des heftigen Kugelregens, und ihn mit Kolbenſchlägen aus den Stellungen vertreiben. Die Verluſte ſind freilich ungeheuer und werden Euch noch wenig bekannt ſein. Die Schlacht⸗ felder, durch die wir zogen, boten ein Bild gro⸗ ßer Verheerungen. Haufen von Wäſche, Lum⸗ pen, Schmutz und Unrat, rote Hoſen, Pferde⸗ fadaver und zerbrochene Waffen bedecken das Schlachtfeld; dazwiſchen die Grabhügel der fürs Vaterland gefallenen Streiter, durch ein hölzer⸗ nes Kreuz gekennzeichnet. Sodann die Trüm⸗ mer der abgebrannten Häuſer und Gehöfte, mit⸗ ten darunter noch unbeſtattete Leichen, und der oft unerträgliche Leichengeruch, geben ein Bild von den Schreckniſſen des„männermordenden“ Krieges. Die Zivilbevölkerung, beſonders an der Grenze, iſt äußerſt feindlich geſinnt und ſchießt häufig aus Häuſern und Hinterhalt auf unſere Soldaten. So ging es uns in einer hübſchen, anſehnlichen Stadt mit ſtattli⸗ chem Münſter, wo wir mitten im Kugelregen ſtanden und auch einige Verluſte zu verzeichnen hatten. Nun ſoweit iſt alles gut gegangen und ich habe das Vertrauen, nach Gottes Ratſchluß heil und unverſehrt in die Heimat zurückkehren zu dürfen. Es drückt mich freilich oft das Ge⸗ fühl, in der hinteren Gefechtslinie zu ſtehen, während unſere braven Truppen von Sieg zu Sieg eilen und übermenſchliche Taten vollbrin⸗ gen. Man ſieht, daß die germaniſche Raſſe be⸗ rufen iſt, der einzige Träger unſerer modernen Kultur zu ſein; dies iſt aber nur möglich da⸗ durch, daß der alte kriegeriſche Geiſt unſerer Alt⸗ vordern ni erloſchen iſt, ſondern in den Enkeln fortlebt, daß der„furor teutonicus“ der⸗ ſelbe iſt wie zur Zeit der Völkerwanderung und die morſchen Staagtengebilde zertrümmert. Einen ſolch glänzenden Sieg hätte niemand geweis⸗ ſagt. Das Bedeutendſte iſt vielleicht der Zu⸗ ſammenbruch der engliſchen Weltmacht. Hier im Felde ſieht man, wie unnötig und überflüſſig das Flitterkleid des Lurus für unſere geiſtige Kultur iſt, wenn nur der Körper genü⸗ gend geſtählt iſt, um Entbehrungen zu leiden. Unſere Nahrung beſchränkt ſich auf Fleiſch und Brot und die Kaffeebrühe(braun gefärbtes beißes Waſſer), höchſtens noch erbeuteten Wein, Kognak uſw. Mehrere Tage haben wir faſt kichts bekommen können, da längſt alle Vorräte in den Dörfern vertilgt ſind. Am meiſten ent⸗ behrt man die Zigarren. Ueßer die Verpflegung unſerer Kolonne habe ich immer noch das Amt des Aufſichtsrates zu berwalten. Häufig marſchieren wir die Nacht bindurch und liefern unſern Proviant an die Truppen ab. Wir ſchlafen durchſchnittlich 4 bis Stunden. Mein Ausſehen gleicht bald dem eines Kongonegers, ſo ſehr bin ich von der Sonne verbrannt. Unſere Bärte, die der Obhut des Barbiers entronnen ſind, wachſen auch ganz fröhlich heran und rahmen maleriſch unſere Ge⸗ ſichter ein. Heute habe in einem Bach ein er⸗ friſchendes Bad genommen und danach die Wäſche gewechſelt; ein lange nicht gewohntes unendliches Wohlgefühl. Herr Teben, ſo erfriſchend wirkt es heute, daß wir ſelbſt auf die höchſte Probe geſtellt wer⸗ den. Zeit für Kleinigkeiten iſt vorbei. Du ſollſt zeigen, was du kaunſt, und du wirſt ſtaunen, wieviel du kannſt. Es muß mit allem Ernſt ge⸗ fſagt werden, daß es die Völker draußen ernſt meinen mit ihrer gemeinſamen Kampfanſage: ſie wollen uns auf die Knie zwingen, ja, ſie wol⸗ len uns zu Boden werfen. Es iſt kein Spiel, auch kein romantiſches Erlebnis, es iſt entſetz⸗ liche Wirklichkeit. Darum kann ſie nur über⸗ wunden werden, wenn nicht nur die draußen ce im Feld ihr Blut, ſondern wir zu Haufe unſer Gut hergeben. Das wollen wir nicht nur leſen, umt uns an klingenden Worten zu berauſchen— des muß getan werden, heute eher als morgen. Hringen wir das fertig, ſind wir unüberwind⸗ lich; dann haben wir den Sieg, dann haben bWir ſchon gewonnen. Wir glauben, daß dieſer Krieg unſer Volk zum Aufſtieg führt. Dieſer Glaube iſt kein ſacher Optimismus, er rechnet mit äußeren Nie⸗ berlagen im Feld und bitteren Enttäuſchungen im Land. Aber er rechnet ebenſo mit gewaltig nielem Guten und Starken, was vorhanden iſt. Wir ſind alle überraſcht von unſerer Einheitlich⸗ keit, unſerer Opferfreude, unſerer Stärke. Die onne ging noch einmal ſo ſchön auf über un⸗ ſern wir fühlten Mark in den Kuochen und Seele in warmen Händen unſeres Volks. daß wir uns daran nicht genügen laſſen. im erſten Augenblick geſchieht vieles, was die Fen eiſgen Leuden aie ea ſie e de bereit. if ſein, damit g e in die Scheunen Nachrichten für das Ausland während des Krieges. Der Gedanke, daß die Beziehungen zwiſchen den deutſchen Kaufleuten und ihren auslän⸗ diſchen Geſchäftsfreunden verwertet werden, um den wahrheitswidrigen Berichten unſerer Feinde über die Kriegsereigniſſe und die Zu⸗ ſtände im Deutſchen Reich entgegenzuwirken, hat einen überaus großen Beifall gefunden. Beim Deutſchen Handelstag, der die Verwirklichung dieſes Gedankens übernommen hat, ſind durch Vermittelung ſeiner Mitglieder (Handelskammern uſw.) etwa 200 000 Beſtel⸗ lungen auf die im Ausland zu verbreitenden wahreitsgetreuen Berichte in deutſcher, eng⸗ liſcher, franzöſiſcher, italieniſcher, portugieſiſcher oder ſpaniſcher Sprache eingegangen. Nachdem die der Verſendung in den fremden Sprachen entgegenſtehende Schwierigkeit überwunden iſt, wird das Unternehmen nunmehr zur Aus⸗ führung gelangen. Kl N. 2* eine Kriegszeitung. Vorſicht im Quartier! Ein Verwundeter erzählt uns folgendes Erleb⸗ nis: Wir waren— 2 Mann— in Mülhauſen bei einer Frau im Quartier. Anlaß zu Klagen hatten wir nicht. Auch das Eſſen war gut. Aber immer⸗ hin haben wir nach den gemachten Erfahrungen die nötige Vorſicht nicht außer Acht gelaſſen und lediglich dieſem Umſtand haben wir es zu verdan⸗ ken, daß wir jetzt noch am Leben ſind.— 4 Tage gingen in Ruhe und Frieden dahin; unſere Quar⸗ tiergeberin hat, was wir auch gar nicht anders getan hätten, an jeder Mahlzeit teilgenommen. Am 5. Tag jedoch verſchwand ſie nach dem Auftragen des Eſſens und kam nicht mehr zum Vorſchein. Auf unſere wiederholte Aufforderung hatte ſie immer den Einwand, ſie habe jetzt keinen Hunger und der⸗ gleichen mehr. Wir ſchöpften natürlich ſofort Ver⸗ dacht und haben der Frau mit Gewalt die zuberei⸗ tete Suppe zum koſten gegeben und ſiehe da, nach kurzer Zeit war ſie eine Leiche.— Dies iſt ein weiterer Beweis davon, wie vorfſichtig unſere Truppen ſein müſſen. Ein jeder ſollte dafür ſor⸗ gen, daß dieſe und ähnliche Zeitungsnotizen un⸗ Truppen draußen im Feld zugängig gemacht werden. Die furchtſamen Koſaken. Einer der erſten Verwundeten der Schlacht bei Krasnik, ein Honvedhuſarenunteroffizier, berich⸗ tet der Neuen Freien Preſſe folgendes: Schon als wir die galiziſche Grenze über⸗ ſchritten, ſahen wir, daß der Ruſſe nicht der un⸗ erſchrockene Feind ſei, als den er ſich zu zeigen demüht war. Ich kann es mit aller Beſtimmt⸗ heit ſagen, die Ruſſen fürchten ſich und eine ſtarke Attacke genügt, um die Koſaken zurückzu⸗ treiben. Unſere Huſaren ſchreckten bei Krasnik vor nichts zurück. Es iſt vorgekommen, daß ſie eine Maſchinengewehrabteilung angriffen und mitten in das feindliche Feuer hineinritten, und wunderbarerweiſe taten die Maſchinengewehre den Unſrigen kaum einen namhaften Schaden, ſelbſt dann nicht, als wir unmittelbar vor die Maſchinengewehre kamen, die hinter einer Schanze von ſechs Metern aufgeſtellt waren. Die Koſaken haben ein eigentümliches Feld⸗ geſchrei uns gegenüber angewendet:„Jaj magyarski, jaj magvarski!“ ſchreien ſie im Chor. Am zweiten Tage der Schlacht, am 22. Auguſt, gab es noch heftigere Attacken als am erſten Tage. Die Koſaken flohen wie verrückt und wir verfolgten ſie, bis wir den Befehl bekamen, die Verfolgung abzubrechen. Nicht nur die Huſaren zeichneten ſich bei Krasnik aus, ſondern der Löwenanteil am Siege gebührt unſrer Artillerie, die mit prachtvoller Präziſion ſchoß. Ich habe ſelbſt mit angeſehen, wie die Artillerie mit Granaten und Schrapnells ein ruſſiſches Infan⸗ terieregiment beſchoß. Die Geſchütze waren ſo ausgezeichnet eingeſtellt, daß die Geſchoſſe genau über dem Regiment explodierten. Bis auf einige wenige Mann blieb keiner unverwundet. Den Ruſſen krepieren die Schrapnells ſelten, vielleicht nur jedes fünfte oder ſechſte. Ein nach Hermanſtadt heimgekehrter verwun⸗ deter Huſar ſchildert das Verhaften der Ruſſen im Terrain als ſehr ungeſchickt. Die Leute blei⸗ ben in der Feuerlinie einfach kerzengerade ſtehen, ohne Deckung zu ſuchen. Es fehlt ihnen offen⸗ bar an der nötigen Intelligenz, um aus eigener Initiative zweckhmäßig zu handeln. Weit ge⸗ ſchickter als die Infanteriſten ſind die Koſaken, die mit großer Sicherheit ſelbſt während des Reitens ſchießen. Vor unerer Infanterie jedoch halten ſie nicht gerne ſtand. Sobald ſie auch nur ein paar Mann zu Geſicht bekommen, machen ſie kehrt und ſtieben davon. Ihre kleinen Step⸗ penpferde ſind ſehr ausdauernd, auf kleine Diſtanzen jedoch iſt ihnen unſre Kavallerie über⸗ legen, da unſre Pferde ſchneller ſind. Ueber den Einzug unſerer Seeſoldaten in Serajewo. berichtet die„Bosn. Poſt“ vom 11. Auguft 1914: Hier an der Südgrenze des Reiches, weit entfernt von deutſchen Gebieten, kannten wir die Wehr⸗ macht des verbündeten Staates nur vom Hören⸗ ſagen. Dieſer Wehrmacht haben die Serajewoer ohne ſie zu kennen in den letzten Wochen ebenſo begeiſtert zugejubelt wie unſerer eigenen Armee. Unter rauſchendem Jubel der Bevölkerung hat die deutſche Seeſoldatenabteilung aus Skutari am 10. Auguſt ihren Einzug in Serajewo gehalten. Tau⸗ ſende von Perſonen, darunter viele Damen, hat⸗ ten im und vor dem Bahnhofe Aufſtellung ge⸗ nommen, um die deutſchen Gäſte zu begrüßen und ihnen zuzujubeln. Als man der deutſchen Soldaten in ihrer Tropenuniform mit Tropenhelm anſich⸗ tig wurde, brachen Publikum und Offiziere in ſtür⸗ miſche Hoch⸗, Hurra⸗ und Ziviorufe aus, und je näher der Zug kam, um ſo lauter und jubelnder wurden die begeiſterten Zurufe, die von den Deut⸗ ſchen erwidert wurden, während die Muſik patrio⸗ liſche Märſche ſpielte. Unter Vorantritt einer Ab⸗ teilung berittener Poliziſten und einer Folge von einer Abteilung bosniſcher Infanterie, ſowie einer Abteilung des 74. Infanteriebataillons marſchier⸗ ten die 115 deutſchen Seeſoldaten ſtram⸗ nten Schrittes in die Stadt. Tauſende folgten ihnen und Tauſende, die Spalier bildeten, jubelten ihnen zu. Beim Marienhof wurden die Deutſchen mit Blumen überſchüttet. Die Stim⸗ mung war erhebend feierlich. In der Franz Joſeph⸗ Kaſerne ſchritt der Armeekommandant Potiorek die Front ab. Er ſprach ſeine Freude aus, eine, wenn auch nur kleine Abteilung der verbündeten deut⸗ ſchen Heeresmacht begrüßen zu können. Major Schneider dankte in einer kurzen Rede, in der er verſicherte, daß die deutſchen Soldaten freudig in den Kampf ziehen. Abends kamen die deutſchen Offiziere in die iſtamitiſche Leſehalle Kiraethana am Bendbaſt, in der die Waffenbrübderſchaft der Deutſchen und Oeſterreicher in begeiſterten Wor⸗ ten gefeiert wurde. Mannheim. Ein großer Trupp deutſcher Re⸗ ſerviſten, die bisher in der Schweiz beſchäf⸗ tigt waren, kam heute morgen hier an. Sie werden den hier neu gebildeten Regimentern einverleibt. Bücherſammelſtelle der Deutſchen Dichter⸗Gedächtnis⸗ Stiftung. Um verſchiedene an mich ergangene Anfragen nach der Art der verlangten Bücher und ihre Verwendung zu beantworten, teile ich folgendes mit: Laut den durch die Leitung in Hamburg⸗ Großborſtel an mich ergangenen Weiſungen werden die einzelnen Bücher ſorgfältig geſichtet und geprüft. Da die Aufgabe der Stiftung den Kampf gegen den Schund in Wort und Bild darſtellt, ſo iſt die Gewähr dafür vorhanden, daß nur gute Vücher zur Verwendung 2 Kunſt und Wiſfenſchaft. Ernennungen an den Hochſchulen. Der Großherzog hat dem Privatdozenten in der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Hei⸗ delberg Dr. Otto Ranke, und dem Privat⸗ dozenten für Geſchichte an der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Karlsruhe Dr. Willy Andreas den Titel außerordentlicher Profeſſor verliehen. Wiebereröffnung des Deutſchen Opernhauſes in Charlottenburg. Die Spielzeit des Deutſchen Opernhauſes in Charlottenburg wurde am Sonntag, den 30. Auguſt mit Richard Wagners„Meiſterſingern von Nürnberg“ wieder eröffnet: mit glänzen⸗ dem Erfolge. Es war eine prachtvolle Auf⸗ führung. Vorher ſprach Intendant Georg Hartmann einen Prolog von J. Blüthgen, der ſogleich einen guten Eindruck machte. Dann folgte„Deutſchland über alles“, geſungen vom ganzen Perſonal. Nach dem zweiten Akt verlas der Intendant die Siegesnachrichten von der Oſtgrenze. Die Begeiſterung erreichte bei Sachs größer Anrede im letzten Akte den Gipfel und entlud ſich in wahren Kanonendonner. Das Haus war ausverkauft, und das will bei einem Sperrſitzraum von mehr als 1000 Plätzen— Stehplätze gibt es im Deutſchen Opernhaus überhaupt nicht— ſchon etwas heißen! Das Darmſtädter Hoftheater wird am Donnerstag 17. September(Ge⸗ burtstag der Großherzogin) ſeine neue Spiel⸗ zeit für das kommende Winterhalbjahr eröff⸗ nen. Die Wiedereröffnung war ſchon für An⸗ fang September vorgeſehen, in Rückſicht auf die ſchwere Kriegszeit aber verſchoben worden. Da jedoch durch eine noch längere Verſchiebung des Theateranfangs den nach hunderten zählenden Mitgliedern des Hoftheaters und der Hofkapelle ein großer pekuniärer Schaden zugefügt werden würde und auch in weiten Kreiſen der Wunſch nach Erbauung an ernſten, vaterländiſchen Theaterdarbietungen beſteht, auch anderwärts — Frankfurt, Mannheim uſw.— trotz der Kriegszeit die Theatervorſtellungen wieder auf⸗ genommen wurden, ſo hat man ſich, wie aus Darmſtadt geſchrieben wird, zu dieſem Schritt entſchloſſen. Dr. Ernſt Schmidt, Heidelberg. Die gewaltige Zahl koſtbarer Opfer, die Deutſchland für ſeine gute und gerechte Sache und für ſeine große Zukunft bringt, läßt die Klage über den Verluft Einzelner kaum zu Worte kommen. Dennoch darf, ſo ſchreibt die „Heidelb. Ztg.“, mit einem kurzen Wort unter den jungen Helden aus unſerer Vaterſtadt, die in ſiegreichem Kampfe gefallen ſind, eines treff⸗ lichen Gelehrten gedacht werden, der viele ſchöne Hoffnungen mit ſich genommen hat. Ernſt Schmidt, der Aſſiſtent des Archäologi⸗ ſchen Inſtituts in Rom, Sohn von Prbof. Traugott Schmidt, zählte zu den tüchtigſten jungen Philologen Badens; von A. Dieterich zu religionsgeſchichtlichen Studien begeiſtert, hatte er immer mehr in ihnen ſeine Lebens⸗ aufgabe erkannt und ſich, von der antiken Legende ausgehend, ein weites Feld künftiger Forſchung abgegrenzt. An den geſchichtlichen Reſten Heidelbergs und am römiſchen Grenz⸗ wall hatte er zugleich die Arbeit des Spatens gelernt, und mit Griechenland und Rom war er als Stipendiat des k. deutſchen Archäologi⸗ ſchen Inſtituts vertraut geworden. Wer ihn vor einigen Wochen mit unſerem Bataillon als deſſen jüngſten Offiziersvertreter hinausziehen ſah, behielt in ſich das Bild eines Reinen, Treuen und Wahrhaftigen, und ſo wird er fortleben im Herzen der Seinigen, wie ſeine Freunde und Lehrer⸗ —— langen. Den Lazaretten ſollen hauptſächlich ge⸗ bundene Bücher gegeben werden; ungebun⸗ dene werden falls ſie literariſchen Wert haben, auf Koſten der Stiftung gebunden. Ein. zelne Hefte und kleinere Sachen(wie Wies⸗ badener Volksbücher u. ſ..) ſollen den durch⸗ reiſenden Truppen und Verwundeten⸗Trans⸗ porten verteilt werden.— Die den Lazaretten überwieſenen Bücher ſollen— jede Sammlung für ſich eine eigene, kleine Bücherei dar⸗ ſtellen; die Bücher werden mit Nummern ver⸗ ſehen und in ein beizulegendes Verzeichnis ein⸗ getragen. Nach Auflöſung der Lazarette ſollen die Büchereien an die Deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗ Stiftung, Ortsgruppe Mannheim, zurückgehen, um(nach Ausführung etwa erforderlicher Schutzmaßregeln) an Volksbibliotheken und Leſehallen überwieſen und ſo weiterhin nutz⸗ bringend verwendet werden. Die Ortsgruppe hat dem Roten Kreuz Mitteilung über dieſe Einrichtung zugehen laſſen, um ein Zuſammenarbeiten zu ermög⸗ lichen. Es ſind ſchon am erſten Tage eine große Zahl für den Zweck ſehr gut geeignete Bücher über⸗ liefert worden; ich ſpreche jetzt ſchon im Namen der Stiftung meinen herzlichen Dank dafür aus und bitte um gefällige weitere Zuwendung, und zwar möglichſt noch in dieſer Woche, damit an⸗ 92 79 der nächſten die Verteilung beginnen ann. Von Zuwendung engliſcher und franzöſiſcher Bücher bitten wir Abſtand zu nehmen. Die Engländer und Franzoſen, die zu uns kommen, mögen die Gelegenheit benützen, deutſch zu lernen. Hätten's nötig! Zwecks Sichtung und Prüfung der Bücher werden Mitglieder der Ortsgruppe drin⸗ gend um ihre Mitarbeit gebeten. Die Vorſteherin der Ortsgruppe Mannheim der Deutſchen Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung: J. Jaeger, I 3, 1. Der Krieg und die gemein⸗ nützige Deutſche Bolks⸗ verſicherung.⸗G. Die Deutſche Volksverſicherung läßt den Kriegsteilnehmern im Sinne des§8 14 der Ver⸗ ſicherungsbedingungen ausnahmsweiſe eine ganz beſondere, weitgehende Vergünſtigung zuteil werden. Auch die Deutſche Volksverſicherung will für ihre Verſicherten, die draußen im Kampfe für das Vaterland Not und Tod heldenmütig auf ſich nehmen, Opfer bringen. Mit Genehmigung des Auffſichtsrates, der für dieſen Zweck beſondere Mittel aus dem Organiſationsfonds zur Verfügung geſtellt hat, wird ſie die am 1. Auguſt 1914 beſtehenden Ver⸗ ſicherungen aller Kriegsteilnehmer und zwar ohne beſonderen Stundungsantrag und ohne Rückſicht auf die Höhe des vorhandenen Prä⸗ mienreſerveguthabens während der Dauer des Feldzuges bis zur Aufhebung der Mobil⸗ machung, jedoch längſtens bis zu einem von der Deutſchen Volksverſicherung feſtzuſetzenden Ter⸗ min in voller Höhe in Kraft halten Dieſer Termin iſt vorläufig auf den 1. Jauuar 1915 feſtgeſetzt. Die Stundung hat die Wirkung, daß im Falle des Todes innerhalb der Stundungsfriſt die be⸗ dingungsmäßige Leiſtung abzüglich der mit 4 Prozent verzinſten Rückſtände gezahlt wird. Iſt Stundung beſonders beantragt und nach § 7 der Verſicherungsbedingungen gewährt, ſo gelten die für den einzelnen Fall feſtgeſetzten Friſten, ſofern ſie über den allgemein beſtimmten Termin(1. 1. 1915) hinausgehen. Damit geht die Deutſche Volksverſicherung in ernſter Zeit weit über ihre Verpflichtungen hinaus. * Militär⸗Vorbildungs⸗An⸗ ſtalten. Das ſtellvertretende Generalkommando des XIV. Armeekorps gibt unterm 28. Auguſt fol⸗ gendes bekannt: Das Königl. Preuß. Kriegsminiſterium be⸗ abſichtigt Militär⸗Vorbildungsanſtalten nach Art der Unteroffizier⸗Vorſchulen einzurichten. In dieſe Anſtalten ſollen ſich freiwillig meldente junge Leute aufgenommen werden, die minde⸗ ſtens das 16. Lebensjahr vollendet hahen und von denen nach ihrer Körperbeſchaffenheit mit Sicherheit zu erwarten iſt, daß ſie mit vollen⸗ detem 17. Lebensjahre felddienſtfähig find. Sie ſollen in den Anſtalten bis zum Ueber⸗ tritt zur Truppe eine vorwiegend militäriſche Ausbildung erhalten. Schulunterricht wird nur inſoweit erteilt, als es im militäriſchen Inte⸗ veſſe erforderlich iſt. Eine Verpflichtung über die geſetzliche Dienſt⸗ pflicht hinaus aktiv zu dienen, wird nicht gefor⸗ dert, dagegen können auf ihren eigenen Wunſch nach ausgeſprochener Demobilmachung die noch nicht ausgebildeten jungen Leute nach den be⸗ ſtehenden Beſtimmungen in einer der beſtehen⸗ den Unteroffizier⸗Vorſchulen und die bereits bei einem Truppenteil befindlichen in eine der dann wieder zu eröffnenden Unteroffizier⸗ ſchulen aufgenommen worden. Junge Leute, welche gewillt ſind, in die im Bereich des XIV. Armeckorps zu bildende An⸗ ſtalt in Ettlingen einzutreten, haben ſich bei ihrem zuſtändigen Bezirkskommando ſofort und längſtens bis 5. September d. Is. behufs ärzt⸗ licher Unterſuchung zu melden. 5 Einberufung wird durch die Anſtalt erfolgen, ſobald dieſe eröffnet werden kann. Die Heeresverwaltung übernimmt die Be⸗ ſchaffung der Bekleidung und Ausrüſtung, Als Ausbildungsperſonal kommen inafktive Offiziere und Unteroffiziere jeden Dienſtg rades in Betracht und werden ſolche gebeten ihre Bo⸗ reitwilligkeit dem zuſtändigen Bezirkskommando ſofort ſchriftlich anzuzeigen. 4. Seite. General-AGuzeiger.— Badiſche Neueſte Jachrichten.(Abendplatt) Die Offiziere erhalten die Kriegsbeſoldung ihres Dienſtgrades nach dem Satz für immobile Formationen ohne Rationsberechtigung. Dieſem Aufruf haben ſich mit allerhöchſter Genehmigung Sr. Kgl. Hoheit des Großher⸗ zogs, der Miniſter des Innern, Freiherr von und zu Bodman, ſowie der Miniſter des Kul⸗ tus und Unterricht, Böhm, angeſchloſſen. Sie ſprechen dabei die Erwartung aus, daß recht zahlreiche Anmeldungen von unſerer für den Dienſt des Vaterlandes begeiſterten Jugend erfolgen mögen. * Das Kriegsbekleidungsamt bittet nachſtehende Zuſchrift in geeigneter Weiſe zur Kenntnis der Handelswelt zu bringen: „Alle Angebote für die Bekleidung und Aus⸗ rüſtung der Truppen ſowie für den Kaſernen⸗ und Lazaretthaushalt ſind nicht an die Beklei⸗ dungsabteilung oder eine ſonſtige Stelle des Kriegsminiſteriums zu richten. Angebote für Materialien, Stoffe zu Schnei⸗ der⸗ und Schuhmacher⸗Anfertigungen ſowie in fertigem Stück zu liefernde Bekleidungs⸗ und Ausrüſtungsſtücke ſind an die Kriegsbeklei⸗ dungsämter, für Wäſche und ſonſtigen Stücke für den Kaſernen⸗ und Lazaretthaushalt an die ſtellvertretende Intendantur der betreffenden Armeekorps zu richten.“ J..: v. Graeve. ** Eine Kriegs⸗Speiſekarte. In einem hieſigen Bierreſtaurant liegt fol⸗ gende Speiſekarte auf: Belgiſche Königinſuppe mit dum⸗dum⸗Knödel, Engliſche Pferdewurſt, 1 Taſſe Zarentee, Ruſſenzunge, durchlöchert, Froſchſchenkel in Rothoſen gebacken, Japaniſche Eier, geſotten und geſchlitzt, 1 Serbe gefüllt mit Kompot, Belgiſches Schnitzel à la Lüttich, Ruſſiſche Wanzennieren, gebacken, Ruſſiſche Wanzennieren mit sauce à la reine, Zuaven⸗ kompott mit ſchwarzer Sauce, Koſakenboefſteak à la tartare mit Franktireurſalat, Engliſches Schnitzel mit Lügenpilzen garniert, Zuaven⸗ hirn auf bayriſchen Gewehrkolben ſerviert, Sir Grey⸗Haxen am Spieße gebraten, Sir Grey⸗ Haxen am Spieße gebraten mit gemiſchten Ge⸗ fühlen. 1 Siegesfeier im Stastteil Feudenheim. Aus dem Stadtteil Feudenheim wird uns mit⸗ geteilt: Geſtern Abend verſammelte ſich im Gaſthauſe zum„Schützenhaus“ nach Bekannt⸗ werden des großen Sieges unſerer Armee hei Verdun⸗Reims, eine große Anzahl echt deutſcher Männer und Frauen, um das große, welt⸗ geſchichtliche Ereignis zu feieren. Hauptlehrer Hutt hielt eine von hohem patriotiſchem Empfinden getragene Anſprache über die Be⸗ deutung dieſes Sieges der deutſchen Armee, welche mit einem dreifachen Hurra auf unſern Kaiſer und ſeine treuen Bundesfürſten endete. Mit Begeiſterung aller wurden vaterländiſche Lieder geſungen. Eine von Hauptlehrer Hutt angeregte Sammlung zugunſten der in Mannheims Lazaretten liegen⸗ den deutſchen Verwundeten ergab die erfreuliche Summe von 52 Mark.— Auch im oberen Oxtsteil wurde der Sieg unſerer Trup⸗ pen würdbig gefeiert. Vom Rathauſe aus wur⸗ den die Siegesnachrichten bekannt gegeben und mit donnernden Hochs begrüßt. Die Glocken beider Kirchen läuteten und mächtig durch⸗ brauſte„Großer Gott wir loben dich“ die Straßen. Einige Geſangvereine und Muſik⸗ kapellen ſchloſſen ſich zu einem Freudenzug durch die Ortsſtraßen zuſammen; an mehreren Kreu⸗ zungspunkten trugen dieſelben Geſangs⸗ und Muſikſtücke vor. Am mächtigſten packte die „Wacht am Rhein“, von Jung und Alt gegen Mitternacht geſungen. Wir werden um die Veröffentlichung nach⸗ ſtehenden Schreibens gebeten: Mannheim, den 3. September 1914. An den Vorſtand des Vereinslazaretts Herberge zur Heimat, Mannheim. In dem Augenblicke, da verſchiedene von uns das Lazarett verlaſſen, wollen wir nicht ver⸗ ſäumen, deſſen Verwaltung, Herrn Stritter ſowie deren Oberin Frl. Martin und unſeren ließhen Schweſtern unſern herzlichſten Dank aus⸗ zuſprechen für alle die treue Sorge, welche ſie aufwandten, um uns einer baldigen Geſundung zuzuführen. Beſonderer Dank ſei auch Herrn Dr. W. Bierbach dargebracht für ſeine un⸗ abläſſigen, nie raſtenden Bemühungen. Auch der Mannheimer Bürgerſchaft danken wir herz⸗ lichſt für die gaſtliche Aufnahme, die ſie uns in den gaſtlichen Mauern ihrer Stadt gewährte, und für die vielen Zuwendungen, die ſie uns in treuer Teilnahme bot, um uns die Tage des Wartens auf Geſundung zu kürzen. Zum Schluß noch unſern beſonderen Dank an Frau Stritter für die ausgezeichnete, abwechslungs⸗ volle und reichliche Verpflegung, welche uns die Küche des Lazaretts unter ihrer Leitung bot. Wir pverſichern, daß wir ſtets mit froher Dank⸗ barkeit an die hier verbrachte Zeit gern zurück⸗ denken werden. Die Patienten vom 23. Auguſt bis 3. September 1914. 5 Das Kurhaus Bad Antogaſt als Militärlazarett. Wie wir in Erfahrung bringen, hat der Vorſtand der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Mannheim, das der Kaſſe ge⸗ hörige Kurshaus Bad Antogaſt der Militär⸗ behörde als Erholungsheim für Leichtverletzte und Geneſende zur Verfügung geſtellt. Aus der Pfalz, 2. Sept. Der auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz verwundete Sohn des Reichstags⸗ und Landtagsabgeordneten Gebhart in Lauterecken iſt ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen.— Auch ein Sohn des Reichstags. abgeordneten Dr. Jäger in Speyer iſt auf de weſtlichen Kriegsſchauplatz verwundet worden. Weinheim, 2. Sept. Der als Reſer⸗ viſt eingezogene Fabrikarbeiter Peter Böhler von hier iſt in der Schlacht von Saarburg ge⸗ fallen. In der gleichen Schlacht wurde der hieſige Bürgermeiſter, der als Hauptmann mit⸗ kämpfte, durch einen Schuß in den Oberſchenkel leicht verwundet und ſiel in Feindeshand. — Karlsruhe, 2. Sept. Herr Arno von Arndt in Weinheim, ein Urenkel von Ernſt Moritz Arndt, gibt bekannt: An Enkeln Ernſt Mo⸗ ritz von Arndts leben zur Zeit noch ſieben. Als einziger direkter Nachkomme, der den Namen Arndt führt, iſt meines Wiſſens nur mein Bruder Ernſt Moritz von Arndt, Oberſtleutnant im 2. Badiſchen Grenadierregiment Nr. 110, ins Feld gerückt. Letzterer iſt der älteſte Sohn des verſtorbenen Generals der Infanterie Arno von Arndt, dem in⸗ folge ſeiner Verdienſte im Krieg 1870 der erbliche Adel verliehen wurde. vom badiſchen Noten Kreuz RK. Karlsruhe, 1. Sept. Wie ſchon ge⸗ meldet, haben Junker und Ruh ihren Ausſtel⸗ lungsſaal von Gasherden für das Einkochen von Obſt und Fleiſchkonſerven hergegeben. Dort wird gegenwärtig eine erfolgreiche Tätigkeit für die Lazarette entfaltet. Die Einkochſtelle wäre ſehr dankbar, wenn ſie einen Hackklotz mit Beil bekommen könnte, ſowie auch ein Gepäckdreirad oder einen ſedernden Handwagen zum Trans⸗ port von Fleiſchbrühe. Dieſe Gegenſtände wer⸗ den gerne leihweiſe angenommen und nach ge⸗ machtem Gebrauch zurückgegeben. Die Firma B. Odenheimer in Karlsruhe hat dem Roten Kreuz ihre, Brennereianlage und Apparate zur Verfügung geſtellt, um Marme⸗ laden im Großen für die Verwundeten einzu⸗ kochen. Aus den von allen Teilen des Landes reichlich eingehenden Obſtſpenden werden auch hier große Mengen unter fachmänniſcher Leitung verarbeiter. Eine ſehr willkommene Gabe iſt in den Lazaretten Geflügel. Es wird von den Ver⸗ wundeten gerne gegeſſen und dient zur Stär⸗ kung für ſolche, die durch Blutverluſt geſchwächt ſind. Die Spendung von lebendem Geflügel iſt jedoch manchmal eine Verlegenheit für die Lazarettküchen, da ſie für das Schlachten, Rupfen und Ausnehmen zu wenig Arbeitskräfte haben. Wer ſich zu einer Geflügelſpende ent⸗ ſchließt, wird von den Lazaretten gebeten, ſeiner Güte die Krone aufzuſetzen und das Geflügel geſchlachtet und gebrauchsfertig einzuliefern. Ein merkwürdiges Lazarettbedürfnis! Wir werden erſucht, um Landkarten oder Atlanten für unſere Verwundeten zu bitten! Unter ihnen beſteht ein großes Verlangen, zu wiſſen, wo ſie ſelbſt waren, auch die Kriegsereigniſſe auf der Karte zu verfolgen. Das iſt nicht in allen frem⸗ den Ländern, daß der einfache Soldat die Bil⸗ dung beſitzt, um ſich auf einer Landkarte zurecht zu finden. Abiturienten, die ihren Atlas nicht mehr brauchen oder andere Leute mögen ihrer Schenkluſt keine Zügel anlegen! Heute fand, wie ſchon angekündigt, Sitzung ſtatt. Die nächſte Sitzung iſt Mittwoch Abend ½7 Uhr.(Hier hatte ſich ein Druckfehler eingeſchlichen.) Die Verlegung geſchah deswegen, weil die leitenden Perſönlichkeiten des Roten Kreuzes gegenwärtig durch die Empfangnahme und Pflege der Verwundeten, ſowie durch die Verwaltungstätigkeit jetzt alle Hände voll zu tun haben und gerade in den Mittagsſtunden am meiſten in Anſpruch genommen ſind. Aus Stadt und Land. Mannheim, den 3. September 1914. * Ordensverleihungen. Der Kaiſer hat den nachſtehenden Offizieren die Erlaubnis zur An⸗ legung der ihnen verliehenen nichtpreußiſchen Orden erteilt und zwar: Das Großkreuz des Kgl. Schwediſchen Schwertordens: dem Gen.⸗ Leutn. z. D. v. Boekmann in Karlsruhe. Das Kommandeurkreuz des Chileniſchen Ver⸗ dienſtordens 2. Kl. dem Oberſtleutnant von Oſtrowski, Komm. d. Feldart.⸗Reg. Nr. 76 und dem Maor Eggeling, Komm. d. Pion.⸗ Bat. 14. Seine Majeſtät haben allergnädigſt geruht: den Hauptm. u. Komp.⸗Chef v. Buch⸗ wald, Inf.⸗Reg. 114, den Hauptm. z. D. und Bez.⸗Off. im Landw.⸗Bez. Stockach, Meldeamt Sigmaringen Freiherr Quadt⸗Wykradt⸗ Hüchtenbruck nach Prüfung derſelben durch das Kapitel und auf Vorſchlag des durchlauch⸗ tigſten Herrenmeiſters Prinzen Eitel Friedrſch von Preußen, Königl. Hoheit, zu Ehren⸗ vittern des Jo ernennen. Perſanalveränderungen in der Armee ſuner⸗ halb des 14. Armeekurps. Zu Fähnrichten er⸗ naunt Vizeſeldwebel v. Engelberg und Frhr. v. Seldeneck im Leib⸗Dragoner⸗Regiment Nr. 20. Den Heldentod fürs Vaterland habon, ſo wird aus Heſſen geſchrieben, in den letzten Ta⸗ gen neben den zahlreichen Mannſchaften und Unteroffizieren der heſſiſchen Regimenter in den gewaltigen Kämpfen an der Weſtgrenze, auch viele Offiziere aus bekannten heſſiſchen Familien erlitten. So wurde das Ableben des Leutnants Grafen zu Dahna⸗Schlodin gemeldet. Die Tagesblätter enthalten ferner Bekanntma⸗ chungen über den Heldentod des Leutnants Ernſt v. dem Brincken(115. Inf.⸗Regt.), deſſen zukünftiger Schwiegervater, General⸗ major v. Hartmann, die Leiche zuerſt auf dem Schlachtfeld bemerkt, ferner ſtarben im Felde der hoffnungsvolle Sohn des Oberſtallmeiſters M. Frhrn. Riedeſel zu Eiſenbach, der Hauptmann und Kompagniechef Paul v. Hom⸗ bergk zu Vach(115. Inf.⸗Regt.), ein Vetter unſeres Miniſters des Innern, der Hauptmann d. R. Oberpoſtpraktikant Karl Schuchmann, der Major und Abteilungskommandeur Rein⸗ hard von Zangen, ein Schwiegerſohn des Generalſtaatsanwalts Dr. Preetorius u. a. Be⸗ ſonders ſchwer iſt auch die Familie unſeres Staatsminiſters Dr. v. Ewald getroffen wor⸗ den. Nachdem bereits in den erſten Tagen der Mobilmachung ſein Schwiegerſohn, Leutnant keine anniter⸗Ordens zu v. Guſtedt, durch einen Sturz mit dem Pferde ſchwer verletzt wurde, traf jetzt die Trauermel⸗ dung ein, daß der einzige Sohn des Staats⸗ miniſters, Leutnant v. Ewald, im Felde ge⸗ fallen iſt. Die Verluſtliſte der 118er iſt noch nicht veröffentlicht worden; nur aus Todesanzeigen haben wir erfahren, daß zwei liebe und hochge⸗ ſchätzte Offiziere, Hauptmann Herrmann und Leutnant Löbbecke, den Heldentod fürs Va. terland geſtorben ſind. * Die Bernhard Kahn⸗Leſehalle des Vereins für Volksbildung(Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße, Neckarſtadt), deren Benützung jedermann völlig frei zuſteht, war im Monat Auguſt von 3015(3284) Erwachſenen und 735(532) Schülern, zuſammen alſo von 3750(3818) Perſonen beſucht. Am Frei⸗ tag dieſer Woche wird auch die Bibliother wieder geöffnet. Die Bücherabgabe erfolgt an jedermann völlig unentgeltlich, der ſich durch ein amtliches Schriftſtück(Steuerzettel, Lohnbuch oder dergl.) ausweiſt. Leſefriſt 3 Wochen; Bibliothekſtunden Montags und Freitags von—9 Uhr abends.(In den Klammern ſtehen die ent⸗ ſprechenden Ziffern des Vorjahres.) * Die Firma Singer Co. Nähmaſchinen.G. Mannheim teilt uns mit, daß ihre Firma dem Roten Kreuz in Berlin den Betrag von 5000 M. überwieſen hat und den ins Feld gerückten ver⸗ heirateten Angeſtellten Unterſtützungen von 8 bis 30 Mark per Woche gewährt. * Als Geneſungsheim für die Verwundeten ſoll das auch den Mannheimern beſtens be⸗ kannte Gaſthaus„Siebenmühlental“ bei Doſ⸗ ſenheim eingerichtet werden. * Mutmaßliches Wetter am Freitag und Sams⸗ tag. Der Hochdruck über Europa hat ſich nochmals verſtärkt. Für Freitag und Samstag iſt, abge⸗ ſehen von vorübergehenden Störungen und Mor⸗ gennebeln, trockenes und warmes Wetter zu er⸗ warten. Pfalz, — Beſſen und Umgebung. P. Dürkheim, 2. Sept. Zu den hier internierten Ruſſen haben ſich nun noch eine internationale Geſellſchaft angegliedert, eine Anzahl Sudanneger und Auſtralier, die ſich bei Ausbruch des Kvieges in Deutſchland aufhielten, und dem Ausweiſungsbefehl nicht Folge leiſteten. Letzte Meldungen. Jeppelin über Antwerpen. WITB. London, 3. Sept.(Nichtamtlich) Aus Antwerpen unterm 2. Sept. Ein Zeppelin, der heute früh kurz vor 4 Uhr Ant⸗ werpen überflogen hat, iſt ziemlich ſcharf be⸗ ſchoſſen worden. Gleichwohl hat er es vermocht, mehrere Bomben abzuwerfen. 10 Häuſer ſind ſchwer beſchädigt worden Fünf Bomben ſollen auf eine Viehweide gefallen ſein. Ein Aufruf an das franzöſiſche Volk. Die Regierung verläßt Paris.— Aufforberung zur Weiterführung des Krieges. WIB. Paris, 3. Sept. Präſident Poincaré und die Regierung richten folgenden Aufruf an das Land: Franzoſen! Seit mehreren Tagen ſtellen er⸗ bitterte Kämpfe unſere heldenhaften Truppen und die ſeindlichen Armeen auf die Probe der Tapferkeit. Unſere Soldaten haben an mehreren Punkten bemerkenswerte Vorteile eingetragen. Dagegen hat uns im Norden der Vorſtaß der deutſchen Streitkräfte zum Rückzug gezwungen. Dieſe Lage nötigt den Präſidenten der Repubkik zu einem ſchmerzlichen Entſchluß. Um über das Heil der Nation und über die Regierung zu wachen, haben die Behörden die Pflicht, ſich zeit⸗ weilig von Paris zu entfernen. Indeſſen wird der hervorragende Oberbefehlshaber der franzö⸗ ſiſchen Armee mit Mut und Begeiſterung die Hauptſtadt u. ihre patriotiſche Bevölkerung gegen den Eindringling verteidigen. Aber der Krieg ſoll gleichzeitig im übrigen Land weitergeführt werden. Ohne Aufſchub wird der Kampf für die Ehre der Nation und Sühne des verletzten Rechts weitergehen. Keine unſerer Armeen iſt in ihrem Beſtande erſchöpft. Wenn einige von ihnen bemerkenswerte Verluſte erlitten haben, ſo ſind die Lücken ſofort von den Depots wieder ausgefüllt worden. Der Aufruf von Rekruten ſammelt neue Quellen an Menſchenenergie. Widerſtand und Kampf, das ſoll die Parole der verbündeten engliſchen, ruſſiſchen, belgiſchen und franzöſiſchen Heere ſein. Der Aufruf fährt dann fort: Widerſtand und Kampf, werden die Eng⸗ länder uns zur See helfen, die Verbindungen unſeres Feindes mit der Welt abzuſchneiden. Widerſtand und Kampf, werden die ruſſiſchen Armeen weiter vorrücken, um den entſcheidenden Stoß in das Herz des Reiches zu führen. Es iſt die Aufgabe der republikaniſchen Regierung, dieſen hartnäckigen Widerſtand zu leiſten. Ueberall werden ſich zu dem Schutze der Un⸗ abhängikeit Frankreichs die Länder erheben und dieſem furchtbaren Kampfe ſeine ganze Kraft und ſeine Wirkſamkeit zu verleihen. Es iſt unumgänglich notwendig, daß die Re⸗ gierung freie Hand zum Handeln behält. Auf Wunſch der Militärbehörden verlegt die Re⸗ gierung daher für Augenblicke ihren Aufenthalt nach dem Punkte Fraukreichs wo ſie in ununterbrochener Verbindung mit der Geſamtheit des Laudes verbleiben kdaun. Sie fordert die Mitglieder des Parlamtents auf, ſich nicht fern von ihr zu halten, um gegenüber bem Feinde, zuſammen mit der gtegierung und ihren Kollegen, einen Sammelpunkt der Nation zu bilden. Die Regierung verläßt Paris erſt nach⸗ dem ſie die Verteidigung der Stadt und des be⸗ feſtigten Lagers durch alle in ihrer Macht ſtehen⸗ den Mittel ſichergeſtellt hat. Ste weiß, daß ſie es nicht nötig hat, der bewunderungswürdigen Pariſer Bevölkerung Ruhe, Entſchlußkraft und Kaltblütigkeit zu empfehlen. Die Bevölkerung von Paris zeigt jeden Tag, daß ſie den größten Pflichten gewachſen iſt. Franzoſen! zeigen wir uns dieſes tragiſchen Umſtandes würdig, wir werden den endlichen Stieg erreichen. Wir werden ihn erringen durch unſeren un. ermüdlichen Willen zum Widerſtande und zur Beharrlichkeit. Eine Nation, die nicht unter⸗ gehen will, die um zu leben weder vor Leiden noch vor Opfer zurückſchreckt, iſt ſicher zu ſiegen. Der Aufruf iſt von dem Präfidenten und ſämtlichen Miniſtern unterzeichnet. Die Sſterreichiſchen Siege. WIB. Wien, 3. Sept.(Nichtamtlich) Die geſtrigen Siegesmeldungen löſen hier große patriotiſche Kundgebungen aus. Eine freudig geſtimmte, nach vielen Tauſenden zählende Menſchenmenge zog unter dem Geſang patriotiſcher Lieder durch die mit Fahnen veich geſchmückten Hauptſtraßen der Stadt. Vor dem Kriegsminiſterium brach die Menge in ſtürmiſche Hockwufe auf Kaiſer, Vaterland, die Aumee und deren Führer, ſowie Oeſterreich⸗Ungarn und Deutſchland aus. Die Kundgebungen, die mit patriotiſchen Anſprachen abwechſelten, dauepten bis in die ſpäten Nachtſtunden. WITB. Wien, 3. Sept.(Nichtamtlich) Die Blätter begrüßen den durchſchlagenden Erſolg der Armee Auffenberg und Dankl als ein hoch⸗ bedeutſames Ereignis, das nicht nur in der Monarchie, ſondern auch bei den Verbündeten die freudige Empfindung hervorrufen werde Durch den Sieg der Armee Auffenberg und das von ſiegreichen Gefechten begleitete Vordringen der Armee Dankl bis Lublin ſcheinen das Ziel der Angriffsoperation zwiſchen Bug und Weichſel vollſtändig erreicht zu ſein. Was die noch fortdauernden Kämpfe in Oſt⸗Galizien be trifft, ſo ſei die Zuverſicht wohl begründet, daß es binnen Kurzem gelingen werde, auch die in der Umgebung von Lemberg ſtehenden Truppen⸗ maſſen niederzuwerfen. Das Fremdenblatt ſtellt feſt daß nunmehr durch die Erfolge der öſter.⸗ungariſchen Truppen und der deutſchen Truppen gegen Rußland und durch die durchſchlagenden Erſolge Deutſchland⸗ an der Weſtfront der gemeinſame ruſſiſch⸗fran⸗ zöſiſche Operationsplan vollſtändig zunichte ge⸗ macht ſei. Die in 3 Linien geplante Offenſive der Ruſſen— eine gegen Oſtpreußen, die zweite gegen von Ruſſiſch⸗Polen aus, die 3. gegen lizien ſei gänzlich geſcheitert. Engliſches Anſinnen an Sie Neutralen. Stockholm, 3. Sept.(Priv.⸗Tel.) Wie der hiefige Korreſpondent der Fvankf. Ztg.“ aus zuverläſſtger Quelle erfährt, hat die engliſche Regierung abermals und in beſtimmter Form an die nordiſchen Länder das Anſimnen geſtellt, die Lebensmittelzufuhr nach Deutſch⸗ landeinzuſtellen. Schweden hat in ehenſo beſtimmter Ferm die von England ge⸗ wünſchte Verletzung des Völkerrechts abge⸗ lehnt. * WPB. Mülhauſen, 3. Sept.(Nicht amt⸗ lich.) Die„Neue Mülhauſfener Zeitung“ meldet, daß vorgeſtern der Verleger und Beſitzer des „Mülhauſener Tageblattes, Hans Brink⸗ mann, von der Zivilbehörde verhaftet und das weitere Erſcheinen des Blattes verboten wurde. Der Grund iſt unbekannt. Der neue Papft. WITB. Rom, 3. Sept. Kardinal Della Chieſa, bisher Biſchof von Bologna iſt zum Papſt gewählt. WITB. Rom, 3. Sept. Der zum Papſt ge⸗ wählte Kardinal Della Chieſa, bisher Biſchof von Bologna, hat den Namen Bene⸗ dikt XV. angenommen. Giacomo della Chieſa iſt am 21. November 1854 zu Genua geboren. Seit 1902 iſt er dienſt⸗ tuender päpſtlicher Geheimkänumerer, Subſtitut und Sekretär der Chiffren im Staatsſekretariat. Seit 1907 iſt er Erzbiſchof von Bologna. — Notwendlige Erhöhung des Koksabsatzes. Von Zzuständiger Seite erhalten wir folgende Zu- schrift: Wie jeder Kenner der Verhaltnisse weiß, bildet für die rheinisch-westfälische Bergwerksindustrie geit mehreren Iahren eine ernste, von Iahr zu Iahr steigende Sorge die Frage, wie es möglich ist, den Nobsverbrauch und-Absatz zu erhöhen. Bei Prüfung dieser Frage darf als bekannt vor- Ausgesetzt werdlen, daß die Herstellung von Noks uud die Verwendung der dabei erzeugten Gase 2u Leucht-, Heiz- und Kraftzwecken, sowie die Ge- iunung der vielseitig verwandten Nebenprodukte aus den Koksofengasen, nicht lediglich im Interesse einer Gewinnerhöfumg für die Zechen, sondern aus nafional-wirtschaftlichen Gründen erforderlich zct, da die Aunutzung der Kohle durch Verbren- nung in ihrer Gewinnungsform als nicht wirt⸗ cchaftlich bezeicmet werden muß. VUm die Wickhrtigkeit der vorliegenden Frage kurz mu kennzeichnen, ist zmachst darauf hinzuweisen, das im cheinisch-westfälischen Industriebezirk und bereits viele Stadte und Gemeinden Gnsanstallen deswegen verzicirtet haben, weil sie ihr Gas aus den Kolssofewankagen Eroßer Zechen n Pn e Aus den Koksolengasen wird belcanntiich das mischen Industrie und ihrer wellbekannten Fer- glabrikate. Die Teeröle sind fütr unsere Marine besonders in den heittigen Kriegszeiten, ein hoch- Pichtiges Heizmaterial, ebenso wie die erzeugten Benzohnengen für die Kraftfahrzeuge unserer Landarmee umsomehrr benötigt werden, als die Emfmt des fast ausschfiefkhch aus dem Auislande Stannnenden Benzins(bezw. Rohöls) seit Ausbruch des Krieges erhebfcht zurückgegangen ist und moglicherweise zeitweilig gam zum Frliegen Fommt. Während es denmach im Interesse der Landes- ſerteicligung unbedingt geboten wäre, die Bemzol- und Teerölgewirmung nicht nur im bisherigen Um⸗ lange aufrecht zu erhalten, sondern noch zu ver- mehren, ist das Gegenteil zu einer zwingenden Nohnendigleit geworden. Durch die Einberufung eites Leils der Bergleute(etwa 36) zu den Fahnen, ist die Kohlenförderung naturgemäß zurũckgegan- etwa die Hälfte, aus Gründen, die hier nicht näher dargelegt zu werden brauchen. Damit ist ein ent. prechender Rückgang in der Kolserzeugung und uin deren Folge der Benzob und Teerölgewinnung von selbst gegeben. Au demselben Grunde haben, ganz abgesehen von dem während der Mobilmachung herrschen- die Hüttenwerke, ihre Produktion in noch größe- em Umfange einschränken, 2.., wie in Lothrin- gen und Luxemburg, seit Ausbruch des Krieges bereits jast gamz einstellen müssen, sodaß die Ze- chen küir ihre Koksmengen einen Absatz haben, der nur noch etwa 10 bis 12% ihrer Beteiligungs- ziffer beim Kohlensyndikat beträgt. Infolgedessen sind die vor dem Krieg schon vorhandenen großen Stapelplatzen derart angewachsen, daß die Zrchen zur weiteren Einschränkung und teilweisen Ein- Lellung ihrer Koksbetriebe umd damit auch ihrer Benzol- und Teerölgewinnung gezwungen sind, wenn keine neuen Absatzmöglichkeiten für Koks geschaffen werden. Im Interesse der vaterländischen Verteidigung besteht dalier für jeden Brennstoffverbraucher die Pflicht, zu prüfen, ob er an seinem Teil zu der Koksabnafime beitragen kann Mit gutem Willen und bei richtiger Anleitung kann für viele Zwecke Koks gamz oder teilweise duren Vermischung mit Kohle als Ersatz für Kohle verwandt werden. In erster Linie wäre es Sache der staatlichen Eisen- bamperwaltung als einem der größten Kohlenver- braucher, mit gutem Beispiel voranzugehen und zwar ohne Verzug. Mit der Anstellung von Ver⸗ suehen ist beine Zeit mehr zui verlieren. Die Lo- komotiven der Berliner Stadtbahn 2. B. wurden irüher nur mit Koks geheizt, warum sollten die Lokomotiven auf den andern Strecken nicht auch nit Koks, wenn nicht ausschließlich, so doch min- destens mit einer Beimischung von Kohle, geheizt werden können? jeldmarkt, Bank- und Börsen- wesen. Verlängerung der Wechselprotesttrist chdem der Bundesrat durch Bekannt⸗ ung vom 29. August die Protestfrist für hsel, die in EIsaB-Lothringen, in rovinz Ostpreußen, oder in Wes f⸗ ugen in den Kreisen Marienburg, Elbing aadt und Land, Miarienwrerder, deae K gen und zwar micht nur auf etwa 3, sondern auf den Wagenmangel, die Hauptabnehmer des Koks, Zz ahlbar sind, im Anschlußg an die in der Be- kanntmachung vom 6. August vorgesehene Ver- längerung um weitere 30 Tage verlängert hat, ist die Postordnung vom 20. März 1900 entsprechend geändert worden. Postprotestaufträge mit Wechseln der bezeichneten Art werden daher in Fällen, in denen bei der ersten Vorzeigung die Zahlung nicht ausdrücklich verweigert wird und der Protest auch nicht aus anderen Gründen nach der ersten Vorzeigung oder nach dem ersten Ver- suche der Vorzeigung zu erheben ist, erst am zweiundsechzigsten Tage nach dem Zahlungstage des Wechsels nochmals zur Zahlung vorgezeigt werden. Protestierung, so ist der Vermerk„ohne Protest- kfrist“ auf die Rückseite des Postauftragsformu- lars niederzuschreiben Soll der Protest nicht durch die Post erhoben werden, so ist bei Postaufträgen zur Geldeinziehung und zur Akzeptein- helung nach Elsaß-Lothringen, Ostpreußen oder den genannten Kreisen Westpreußens in Fällen, in denen ohne Rücksicht auf die Verlänge- rungen der Protestfrist sogleich protestiert wer- den soll, auf die Rückseite des Postauftrags- formulars der Vermerk„Sofort zum Protest ohne Rücksicht auf die verlängerte Protestfrist“ nieder- zuschreiben. Stimmungsbild von der Berliner Effektenbörse. WITB. Berlin, 3. Sept. Die nicht gerade zahlreich anwesenden Börsenbesucher beschäftig- ten sich fast ausschließlich mit der Erörterung der von dem westlichen und östlichen Kriegs- schauplatze vorliegenden Nachrichten. Eine all- gemeine Spannung kam bezüglich der weiteren Entwicklung des Kampfes bei Lemberg zum Aus- druck. Hiermit im Zusammenhang stand an- scheinend die größere Zurücphaltung, welche man sich auferlegte. Immerhin war einiges Interesse zu bemerken für Waffen- und Motorfabrikaktien. er Bésenvostand hat in seiner heutigen Sitzung keine Beschlüsse gefaßt. Die Börsensäle bleiben für den Austausch der Meinungen wie bisher ge⸗ öfknet. Bedenken gegen die Wiedereröffnung der Berliner Börse. EBerlin, 3. Sept.,(Von uns. Berl. Bur.) in den maßgebenden Kreisen hegt man zurzeit noch sehr starke Bedenken gegen eine bal dige Wiedereröffnung der Benliner Börse. Man zieht hierbei neben anderen Gründen in Betracht, daß die angesagte Eröffnung des Marktes für deutsche Staatspapiere von recht untergeordneter Bedeutumg wäre, da der Berliner Markt sich nach neuer Betätigung sehnt, die er aben hierbei kaum finden würde. Der Berliner Markt ist im Gegensatz zu früher nur noch eine Notierungsstelle für Fonds, und wenn sich hierbei eine Spekulation in dieser Effelctengattung ent⸗ wickeln würde, so wäre das für den gesamten Effektenmarkt höchst unangenehm. Aus diesem Grunde hat der Handelsminister einzelne deutsche Börsenvorstände aufgefordert, sich vor iren Ent- schliegungen mit ibm nochmals ins zu setzen. Lomdomer Effektenbörse. London, 2. Sept. An der heutigen Effekten- börse stellte sich der Privatdiskont auf 4% Proz. Der Eingang wird mit 140 000 Lstrl. angegeben. * WIB. Dresden, 3. Sept. Die Sächsische Bank hat den Wechseldiskont auf 6% Proz. und den Lombardzinsfuß auf 7½% Prozent herahgesetzt. WITB. Paris, 3. Sept. Der Börsenverkehr ist eingestellt worden. HMamdle uned mdustrie. Nheinisch-westftallsches chlensymdikat 5 Dssem à. d. Ruhr. Wie das Rlieinisch-Westfälische Kohlensyndikat berichtet, hat der rechnungsmäßige Absatz im Juli 1914 betragen bei 27 Arbeitstagen 6 969 420 Tonnen(gegen 7 314 031ͤ t bei 27 Arbeitstagen im Juli 1913), mithin 1914 gegen 1913 weniger 344 611 Tonnen. Arbeitstäglich wurden im Juli 1914: 258 127(270 8900 Tonnen abgesetat, mithin 1914 gegen 1913 weniger 12763 Tonnen Oder 4,71 Prozent. Von der Beteiligung, welche sich beziffert auf 7 926 935(7 909 520) t, sind demnach abgesetzt worden 87,02(02,47) Proz. Der Versand, einschlieglich Landdebit, Deputat und Lieferung der Hüttenzechen an die eigenen Hütten⸗ wWerle betrug an Kohlen bei 27(27) Arbeits- tagen 6 064 921 G 873 161) t oder arbeitstäglich 224 623(217 5200 t; an KoEs bei 31(31) Arbeits⸗ tagen 1 300 222(1 787 082) t oder arbeitstäglich 44 846(57 648) Tonnen; an Briketts bei 7(27) Arbeitstagen 401 389 5 583) Tonnen oder arbeits- täglich 14866 15 244) t. Die Förderung stellte sich im Juli 1914 auf 8 855 292(8 994 2200 f Tonnen oder arbeitstäglich 327 974(333 110) t; im Juni 1914 stellte sich die Förderung auf 7910 650 Tomen oder arbeitstäglich auf 338 424 t; sie War also gegen Juni 1914 geringer 10 450 t gleich 3,09 Proꝛzent und gegen 1913³ 51¹⁴⁵ 8 Propent. Wünscht der Auftraggeber die sofortige Ueber den reechnungsmäßigen Rohlenab- satz in den einzelnen Monaten gibt die nach- stehende Tabelle Auskunft: überhaupt arbeitstägl. überhaupt Kohlenabsatz in 1000 Tonnen. 191¹4 1913 Januar 6154, 24⁴.0 7 379,7 203,7 Februar 5 945,6 248,2 6 920,0 288,,4 März 5913,8 2²7%,5 6 860,6 286,2 April 6347,9 264,5 7 260,3 279,6 Mai 6 6430 2565,7 67545 278,5 Juni e er Juli 6064,8 224⁴,6 5 873,2 217,5 Der Koksabsatz betrug im Januar— Juli: Koksabsatz in 1000 Tonnen. 19144 1913 über⸗ arheits- über- arbeits- haupt täglich haupt täglich Januar 16⁴2,0 53,.0 1985,5 6⁴,1 Februar 1 472,5 5256 1 875,6 67,0 März 1488,5 46, 1970,% 63,5 April 1424⁴,2 4755 1805,0 60, Mai 1461,57 47,2 1 785,3 57,6 Juni 1385,5 46% 1725,6 88 Juli 1390,2 4⁴5,8 1787,1 57,6 Bei den Preßkohlen lauten die Versandziffern: Preßhohlenabsatz in 1000 Tonnen: 1914 1913 über⸗ arbeits- über- arbeits- haupt täglich haupt täglich Januar 3⁴⁴.1 13,7 401,6 160 Februar 329,0 13,7 370,6 15,4 März 343,6 2 36⁵,4 15,2 April 367, 15,3 410,6 15,8 Mai 376,6 15,1 375,9 15,5 Juni 3²0,5 14,1 306,4 15,9 Juli 40¹,4 14,0 411,6 8 Zur Aufhebung von Konventions- bestimmungen. Die Haudelskammer Ma inz hat sich telegraphisch an das Reichsamt des Innern ge- wandt, um die von dem preußischen Handels- minister vorgeschlagenen Maßnahmen zu unter- stützen, die bezwechen, daß alle Konven- tionsbestimmungen, welche die Mitglieder der Konventionen verhindern, ihren Abnehmern Erleichterungen in den Lieferungs- bedingungen zu gewähren, für ungül!. tig erklärt werden. Appollinaris Co. Lmd. London. In der Deutschen Mineralwasser⸗ fabrikanten-Zeitung ündet sich dolgende Mitteilung: Die Kpollinaris Co. Limited in Lon- don, welche in Neuenahr à. Nn, den Versand des durch große Relclame allbekannten Apollinaris- und Jukius-Brunnens und große Glashüttenwerke in Rleinau(2 Mill. Betriebskapital) betreibt, ist eine reinenglische Gesellschaft. Die hohen Dividenden der Gesellschaft von 1892 an, bis 83 Prozent Reingewinn wandern in die Hände eng⸗ lischer Kapitalisten. Es wäre woll an der Zeit, den Konsum dieser Wässer in Deutschland einzu- stellen. Kein guter Deutscher trine diese Brun- nen, kein deutsch gesinnter Wirt stelle diese Wasser ferner auf seine Getränlcekarte, wenn er nicht die Kriegsmittel unserer Feinde stärken will. Die Schutzvereinigung Dresdner Mineralwasser- Großhändler. warenmärkte. Mannheimer Produktenbörse. Mannbeim, 3. Septbr. 16 Notlerungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahnfrei Mannheim. 3. 25.—25.50 23—5 50 28.—.29.— 26.——29.— 21.40.21.90 21.50-22.— 20. 9 30 20.50.21.50 ————.— Welzen, Inländ. neuer per Sept. auslüändischer B0 0 9e n, hlerländisoher, per Sept. Brauge rste Futtergerste Hafer, alter neuer, per August-Sept. Mais, mit Sack a 22.50.23— 22.50.23.— 20.50 Welzenmehl No. 00 42.— 42.— 10„0 41.— 41.— 5 39.— 29.— 5„** 35.— 35.— 4 32.— 32.— aenbnmopl üs. 8 35.25 35.25 32.25 32.75 Rogg n 1 0ſt 33.75 34.25 Bäckerpreis franob Haus. Berliner Getreidemarkt. SERLIM, 3. Sopthr. 1914.(Frühkurse.) 2. 0 5 Lo—— 155 9 187 197 197—[97½ 1 5 feiner 225—240 225—240 „ mittel 215—224 215—224 neuor feiner 214—226 214—228 neuer mitteſ 211—213 211—218 Mals: Amerlk. u. runger 198—205 198—205 Futtergerste mittel 200—18 200—218 gute 198—204 188—204 Erbsen“ mittel 270—290 270—280 Welzenklele, grobe u. feine 18.50—14.00 13.50—14.00 Dle Preise verstehen sloh fur Lokoware in Hark per Tonne, Berlin, 8. Soptbr. 1914. Welzen: ruhl 224. 228 224— 223.— gen: 1 197.0198.50 197.—197.50 l er felner: 214.—225.— 2ʃ4.—222.— mittel fest 212.—213.— 211—.—213 1 bt 195.—205.— 198— 205 Maſs runder: ruhig.— 205.—— 205. Welzenmehl: ruhig 3075——38.— 30.75—38.— Roggenmehl: ruhig 2760.—29.— 0 Berlin, 3. Sept. zeigten die Preise infolge tage ab. Bei Fälligkeiten vom 7. September bie gebots leichte Neigung zum Anziehen. Die Preis- veränderungen waren jedoch unbedeutend. Berliner Metallmarkt. 5 Berlin, 3. Septbr. 1914. Raklinlertes Zink—5 50.— 51.— eß 44.— 46.—, 89,8% Ek. 350.—50.— feln Kupfer Mk. 170.—180.— je nach Farte Antimon Mk. 80.— 95.— Aluminlum Mk. 220.——235.— die Prelse betreffen beste für Krlegszweoke geeignete arken. New- korker Warenmarkt. Newyork, 2. Septbr. Kurs vam 2. 1 Kurs vom 2.*. BAaumwolle Melzen loko—— loko Sept.—— Sept. 118— 152 Sohmalz Dez. 122— 10˙ Western 10.50—.— Hals Kaffee mix. No. 2 lo[o—— Rio loko 72 75ʃ. Getreldefracht Zuoker——— naoh LVverpool—— Terpentin—— naoh London—— Chieagoer Getreidemarkt. 2. Septbr. Kurs vom 2. 10 Kurs vom 2. 1. Welz en Sohmalz 8 Sopt. 111— 110— Sopt. 10.45 1089 Dez. 114% 114/ Okt. 1022 10. Hal 1217%5 121½ Jah. 10.77 10 Nals Pork 8 Sopt. 80./ 78— Sept. 20.—.— Dex. 28—⁸ 272% lan. 22.50 272 Hal 75˙½q 74 Rlppen 3 Roggen Sopt. 12.50 1280 loko—— Okt. 1222—— Hafer Mal—— Jan..60 17.% Nürnberger Hopfenmarkt. WIB. Nüruberg, 3. Sept. Die heute herein- gebrachte Landzufuhr von 170 Ballen Hopfen be⸗ friedigte wohl in ihrer schönen Farbe wie auch hinsichtlich der Trockenheit und konmte, zumal sich die Eigner willig zeigen, ziemlich schlankk abgesetzt werden. Die Preise der besten Landhopfen stellten sich um 5, der mittleren und geringeren um—8 Mark billiger. Bezahlt wurden 4065 Mk. An fremden Hopfen wurden durch die Bahn seit gestern Mittag 150 Ballen zumeist Hallertauer abgeladen. Bei ruhigem Verkehr waren die Preise für pria Hallertauer mit und ohne Siegel, 70—85 Mk, mit. lere Hallertauer 50—05 Mk., geringere 40—48 Mk. Der Gesamtumsatz beziffert sich seit gestern Mittag auf 300 Ballen. etzte nandelsnechrienten- EBerlin, 3. Sept.(Von uns. Berl. 5 Wie die Berliner Handelsvertretungen mitteilen, werden die Verkehrsbeschränkungen bis Sountag andauern. Der allgemeine Güterver- kehr wird erst am Montag, den 7. d. Mis. gegeben werden können. WIB. Berlin, 3. Sept. Um den Vettehr u und die Verteilung solcher Metalle zu regeln, die den Kriegsbedarf dienen und in nicht schränkten Mengen im Inlande hergestellt ist auf Au e e des eee darf weder Dividende noch verteilen. Das Aktienkapital beträgt i1I. und wird mit 25 Proz, eingezahlt. Die Gesch abschlüsse werden von der b und geltlich. Den Aufsichtsrat bildde Peierls-Berlin, als Vorsftzender, A. Hirsch Natalis-Berlin als Stellvertreter. Ferner Wihelm Aschoff-Altona, Theodor Uner, Dr. Hugo Kassierer, August Eurhardt· Ber. lin, Karl von der Herberg-Müſheim a. Nli., bert Lexy-Berlin, Georg Schwarz-Franicturt a. Richard Tewes-Eisleben, Dr. Fritz Warburg, Philipp Wiland,, Leo Wreschner-Franlcfurt a. M. Den Vorstand biſden Dr. Ernst Busemann und Siegfried Hirsch-Berlin. WITB. London, 2. Sept. ſest 51,5, Käufen 51,8½, Verläufer. Et Offizieller Preis 50%, Käufer, 60%, Verkäufer. Preis für Elelctrolytlcupfer 42%½. Zink l0co 29. Blei loco 20,99. 75 WIB. Christiania, 3. Sept.(Nich Das Moratorium ist verlängert worclen ausländische Schulden, die am 6. September fa um zwei Monate von dem ursprünglichen 6. Oktober tritt eine Verlängerung der um einen e ein. Für Schiffahets⸗ 5 Rocheichte Mannheimer Bafenverkeh Angekommen am 29. Auguſt. Reimers vv. Amſterd., 450 Dz Licht v. Amſterd., 2200 Ds. Stü 5 Goud v. Rotterd., 1480 Dz. Stückgut 154 Harderwinl“, „Vreeswiyk“, „Allemania“, Verantwortlich: Fur Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Golden für Lokales, Provinziales und Gerichtsze Müller; 55 5 für den Inseratenteil 1 Oeschättlich, und der Donnerstag, den 3. September 1914. Beurral-Anzt er.— Jadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 6. Seite. 0 4. Mark Mark Ortöausſchuß bom Roten Krenz A. Goldberg 10 Ungenannt 20 IMax Riffin 10 Alb. Strauß 100 Mannheim, den 2. September 1914. IJ. Goldberg 5 Auſſeher des Großh. Annahme von Geldſpenden erfolgen: Morgenſtern 3J Landes⸗ u. Amtsge⸗ bei ſämtlichen bieſigen Bank 9 ee e 0 ſäm ichen hieſigen Banken und ankgeſchäften, J. Vornſtein 5 Georg Rieg 20 Städtiſche Sparkaſſe, A 1, 2½ und 60(7 Majortſchik 5 Dr. Latte 40 Büro des Verkehrsvereins(Rathaus) 10 Frau Hauptlehrer Baumſtark& Geiger, R 1, 1, 5 Schloſſer 10 Geſchwiſter Nies, Cigarrengeſchäft, Jungbuſchſt. 2 5 J. N. R. 25 Volkß küche I. R 5, 6/ 5 D. R. 10 Volksküche II. Schwetzingerſtr. 83 H. Goldkorn 5 B. durch J. A. R. 5 Bolksküche III, Alphornftr. 2 F. F. 5 Marie Traub 3 Hauptdepot, Prinz Wilhelmſtr. 20, Eingang rikaner 5 Ludwig Pfeffer 10 Charlottenſtraße; letztere Stelle uimmt J. Schepps 2Ludwig Eiſinger 100 auch Liebesgaben aller Artfür die Truppen Flatau, Neckarau 5Kätchen Bauer 1 in Emufang. Üdler 2 Adam Liebauer 1 Bei den außerordentlich großen täglichen und Chr. Weisberg 5Herm. Schnitzler 10 beſonderen Ausgaben bedürfen wir dringend weiterer Finkelſtein 5 Eliſabeth Enderlein 20 Geldmittel. 95 Bucka. Frau Emil Raug Wwe. 20 Wir erhielten gußer zahlreichen Spenden aller 2. Steinard f Nran Fiſchel 25 Art, nachſtehende weifere Gelöſpenden, für die wir Kutenant 20 herzlichſt danken! Leiſerowis 5 Ungenannt 2 975 M, Goldberg 5 Krawolitzkt 4 Mark MarkLichter 2Prof. Dr. Fch. Walter 25 Geſengver, Concordia 20 Walter Sauerbeck 20Schwartz 3Adolf Gerſtel 25 S. B. 25Fch. Sauerbeck 20Nitke 3Kurt Hotz 5 Ungenannt 30[Helmut Sauerbeck 20 P. Lewin 1 Anna Hotz 5 Berta Boes 5 Emil Reinhardt Ww. 1000 Sch. J. Ellard 1O. St. 20 Sally Strauß 3Ungenannt R. P. 4JE. Orbach 11Fch. Berlinger 5 Ungenannt 20 Von Verwundeten b. A. M. Ellard 2J Alb. v. d. Heid 20 Rhonheimer Elkan 500] Cahen⸗Fulda J. Lentſchitsky 2 Ungenaunt 10 Lorle u. Anni Stoeber 20Eliſe Heil Silberberg 1J Winterwerber 10 Ungenannt 300Clara Heil Sternglaß 3 Frau H. Hartog 10 Generalkonſul Frau Reicherr Ww. Jentoff 10 Rob. Scheidweiler 50 Carl Simon 150 Bridgegewinn Ungen. Nepomiſchli 2JRentmeiſter Lauer 20 Bb. Loeb Sne 70Elfriede Hildebraud 10.55 Jatstis 2J Dr. Karl Maurer 100 Pirektor G. Schaile 100Eipiline Hildebrand 50 Aronowitſch 3 N. N. 2 Joh. Feiſt Ww. 100 Frau Fanny Sußmann 20K. 3Ungenannt 6 Böſenbubenklub 100]„ Moritz Feitler 50 S. S. 1Jungenannt 5 Herren Frau„ Sigm. Bens⸗ S. G. 3Frau Sigm. Kander Sekretär Schorſch 30 heimer 200 L. Schermann 1J Wwe. 15 G.& H. Bundſchuh 100 Dr. Stadecker 50 S. Weitzmann 3 Montagsſkat d. Räuber⸗ JKratzerts Alf P. Reis 100—— höhle 150 Möbelſpedition 50 Von einer Kranzkaſſe 10.10] Ungenaunt 3 Max Heidelberger 5 von ein, Taubſtummen 2 Fanny Hildebrand 5 M. B. C. 16.20 Ungenannt 5 Stammgäſte Wilh. Geis[Frau Weckerauer 2JElli Geyer 5 Großer Fels 25 Luiſe Haun 3 Frl. Baier, Neckarau 2Kaffeehaus Hohen⸗ Eltern des Hebammen⸗Verein d. Stammtiſch Roos, zollern 100 verwundeten Sommer 20 Bez. Mannheim 200] Durlacher Hof 10H. E. G. 30 57 Lorenz 1. Nate 50 Ungenannt 3Jakob Karcher, iſrael.Hans Schütz 3 egelgeſellſchaſt Loge Adolf Steinbach 10J Friedhof 20 Frau Guggenbühler 10 Karl z. Eintracht 00 H. R. S 20Elſe& Roſe Kanin 5 Albert Bodenheim 100 rau Groß, K 1, 12 10 Cipps Cafs Rumpel⸗ Ungenaunt 4Frau Herz Bodenheim 30 ilh. u. Erika Groß 6 meier Frau Eug. Strobel 10 v. einer Kranzkaſſe 15 Rens u. Marie Bohn 400 Frau Direktor Toni Sonja Livpſchin 3 Max Maier 50 Ungenannt 5 Vick, Waldhof 100 Friedmann& Seumer 100 Woll& Horn 100 Friederike Schardt 5 Faer A. Traumann 100 Otto Winter 25 v. einer Skatgeſellſchaft.40 5. d. Zimmermädchen arl Karcher 1000] Inhalt eiuer Bridge⸗ Elf. Hildebrandt 15.80 vom Parkhotel 10 Frau Aug. Karcher kaſſe 20.40 Lotte, Grete u. Kurt Karl Merkel 10] Ww. 1000 W. B. 25 Weismann 20 Oberingen. Mößner 20 Siegfr. Klopfer 100 Verein mittlerer bad. Kurt Brechter 8 Emma Geis, G 7, 26 5 Director Dr. Jahr 1500] Eiſenbahnbeamten W. Schreckenberger 5 Deop. Höchſter 10 75 W. C. Eſchen Ortsgruppe Mann⸗ Karl Schreckenberger 2 Berein bad, ſignal⸗ u. Zürich 1000] heim 300 Maßz Isler 500 fahrbienſtleitende Geh. Commerz.⸗Rat Aſſeſſor Geyer 10 F. G. Dauphin 50 Weichenwärter ConſulDr. R. Broſien 3000 Or. Enderlein 50 Eruſt Brinck Wwe. 200 Mannheim 100 98 Netter 500 Fritz Falk 5 Joh. Steiner 15 N. Steiner& Co. 400 FranzWilms Obering. Jakob Baiger 20 Beamtenwitwe 10 Greulich& Herrſchler 100 a. D. 50 Deutſche Stärke Verk. Adolf Fritſch 3 ermann Sachſe 10 Frau Karl Glimpf 10 Gen. 100 J. Aberle 100 zau Theodor Wolf, Adolf Goebel 30 Ulrich Girsbach 5 S. Blach 50 petheſtr. 8 200 J J. Norkauer 20 Marxria 1JFrau Carl Blach 50 Frl. Jauſt Wolf, r. W. Girshauſen 100 L. O. 25 Verein der Bürd und Gypetheſtr. 8 10C. Bürck 300 Frau Johanng Bens⸗ Rechgs.⸗Beamten d. bad. Max Gießer 200 Adolf Bürck Ww. 500 beimer 500] Eiſenb.⸗Verw. 50 Anng Mohr 1000] Herm. Kocher 100 C. Bohnhoff 20 Gebr. Reis 90⁰0 Pfeifenklub Landger.⸗Rat Reiff 50 Georg Bauer 10 Joh. Zimmermann „Mannheimia“ 20 Guſtav Schermann 2J W. V⸗ 25 St. Blaſien 2⁵⁵ Schlaraffta, Adolf& Jul. Beer 100 Ungenaunt 20 A. Kreh 10 Mannheimbia 200 Albert Sepp⸗Caſſel Louis Jeſelſohn 9. Rate 50 P. K. S. R. C. B. 27 Kaufmänn. Verein 250] Mihm 1000 Jul. Röſch 5 Leonhd. Lehr 20 Ungenannt 1K. Stern 20 Moutags Kegelgeſ. a. Jac. Hertz 25 N. N. 2J Magenau⸗Schnitzer d. Räuberhöhle 700 Jac. Harier 5⁰0 Bäclerklub Frohſinn 10]& Stepf 100 Winter& Hoſch 20Sig. Jacobi Buenos 5Val. Knieriem 22.74 Stammtiſch Café Im⸗ Alres 10⁰0 Nich. Retwitzer 50Reis& Meudle 50 perial 14.16 Jac.& Adolf Jakobi 50 von Wirt in Rheinau 3Hans Beierbach 15 Ungenannt 4Sch. Straus 3⁰ br. egler 90Friſeur Schröder 6 45 lich. Heidenreich 50 ch. Grether 17.60 Skatgeſellſchaft Freitags Kegel⸗Geſ. rau Maz Däge 500 eop. Maier 100„Imperal“ 10 Wilhelmshof 800 Motto arl.20 Clem, Fürſt Ww. 505 0 Weltin 50 Sologef. Cafe Windſor 22.10 Sloh Edinger 5 Leonh. Kübler 5 K. 20 Direktor J. Hagenauer 50 Stadtrat H. Barber 20 10 A. H. 6 Berney& Marz 50 Carl Barber 5 Südd. Dünger⸗Geſ. M. S. 5 Ungenannt 500 C. Rhein 5 vorm. J. P. Lanz Zahntechniker Lob 90 Emil Darmſtädter 500 Grund⸗ u. Hausbeſttzer⸗ & Co. Ungenaunt Frs. 20.— Geſ. Räuberhöhle 1000 Verein 500 Frau Komm.⸗Rat Ungenannt 15 Georg Thies 30 Hch. Clauſen 10 Zeiler Ww. 300 Fraubeleneschneider 5 C. Denzel, Bankbeamter Niſchwitz 200 Herr u. Frau Ungenannt 15 2. Rate 5 Hans Selb 16 Dr. Datbel 100[Georg Linzenmeier 10 Simon Oppenheimer 10 Rub. Hirſch 20 n Ungenannt—.50 Carl Hirſch 250 Max Roſenbaum 50 +. Zeiler 50Carl Becker 10 Ludwig Blum 50 Zellſtofffabrik Waldhof⸗ Sch. Scherer 100 Fritz Vogt 100 Carl Mater 100] Maunheim 1009 Moritz Heraberger 50 Direector Pichlerſ.d. M. Weinberger 100 Joſ. Ottinger 100 Agent d. Frankfurter Ortsausſchuß des Iſidor Biſſinger Skatgeſ. St. Q. G. 32.05 Zeitung Loterieeinn. Deutſch. Vereins f. St. Franzisko 150 Fch. Zilles 50 50 Gas⸗ und Waſſer⸗ Bernhard Bär 00] Ungenannt 20 rau Eliſabeth Küpper 200] Fachmänner, hier 1076.64 Frau Fch. Wickenhäuſer 10] Ungenannt—.50 otar Maier 50 Dr. med. Friedmann 100 Geh. Hofrat Och. Barnaß 10⁰ Irau Rotar Woerner Carl Roeſch 90 Dr. Schneider 1000 M. Dunkel 100 Witwe 50 Dr. Maudt 60 Ungenaunt J. K..50 Beruh. Hirſch 50 Landgerichtsdirektor Dr. GewerbelehrerGrößle Su Rudolf Stern 100] M. u. H. 5 Viſcher 100 und Frau 20 Ducchreiſende Frl. Walleſer 5⁰ Klara Reinmann, Frau Dr. Huſſong 20 v. Bahnhof.50 Prof. Theobald 50 Achern Forſtmeiſter Baumann 40 Grete Vogt f. verk. Hauptlehrer Lanle 2 Obergebmeter Ziegler u. Paul J. Landmann 50 Schleifen.50 Zilly Dinkelſptel 20 10 een Pitz⸗ 15 erüßder Perdne 1 8900 Fiſcher 180 5 egelelnb„Pilz 25 Mannheim⸗Waldhof 2 ith e Adolf Fries 20 Jus et Juſtitia Kasko⸗— 5— a——— 2 Ungenannt 30 Verf.⸗Geſ. 1. Rate 5008 75757 Direktor Emil Mörder 20 Emil Glaſer 20 Todes⸗Anzeige. Direktor R. von Gem⸗ M. B. 205 Gottes Ratſchluß war es, daß mein innigſt⸗ mingen 20 Ungenannt 5geliebter Mann, unſer guter Vater, Bruder, 0 Batß Haffner 50Schwager und Onkel 66715 ahnhof⸗Feuerwehr 115, 1 enr 3 Otto Strecker 20 Fiie aet 10Franz Alois Herold, Klubdiener rau Dir. Hieronymi 100 F. E. 3beute nach längerem Krankenlager verſchieden iſt. rl. Marie Netter 50 Ungenaunt 5Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: hier weilender Ameri⸗ Gebr. Page 146 Frau FFrida Heroldgeb. Treſzu. Sohn Hermann. kaner 500 Theo u. Adolf Meng 10 Maunheim, 3. September 1914. V Hliver 50 Hef. Hartmann 5 Die Beerdigung findet am Samstag 4 uhr il Benſinger 50 Louis Paulus 3Nachmittag ſtakt.— Von Kondolenzbeſuchen rau Antonſe Frank 10 Jakob Garſch[bittet man Abſtand zu nehmen. 2 ahnverwalter Ungenannt 10ee S maun Eliſabeth u. Werner„„ 5555******VV Leb J Batte aux 100 Elifabeth u. 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Mk. 2000.— Actien der Brauerei Schwartz⸗Storchen Actiengeſellſchaft mit Dividendenſchein vom 1. Okto⸗ ber 1914 ab u. f. in Empfang zu nehmen. Soweit Actten der Brauerei zum Storchen.⸗G. nicht bis zu dem vorſtehend bezeichneten Termin eingereicht ſind, werden ſie unter Beobachtung der erwähnten geſetzlichen Beſtimmungen für kraftlos erklärt. Das Gleiche gilt in Anſehung eingereichter Actien, welche die zum Erſatz gegen neue Actien er⸗ forderliche Jahl nicht erreichen und der Geſellſchaft nicht zur Verwertung für der Beteiligten zur Verfügung geſtellt werden. Die auf die kraft⸗ los erklärten Actien der Brauerei zum Storchen .⸗G. entfallenden Actten der Braueret Schwartz⸗ Storchen.⸗G. werden nach Vorſchrift des 8 290 Ab. 3.⸗G.⸗B. verkauft. Der Erlös wird an die Beteiligten ausbezahlt oder ſofern die Berechtigung zur Hinterlegung vorhanden iſt, hinterlegt. Der Umtauſch der Aetien erfolgt: in Maunheim: bei der Rheiniſchen Creditbank und Süddeutſchen Bank Abt. der Pfälziſchen Bank, in Frankfurt a..t bei den Herren Baß& Herz, in München: hei der Bayer. Filiale der Deutſchen Bank und Bayer. Vereinsbank, in Ludwigshafen: bei der Pfälziſchen Bank, in Neuſtadt a. Hdt.: bei der Filiale der Pfälziſchen Bank, vorm. Louis Daequs, bet der Rheiniſchen Credit⸗ bank Filiale Speyer, Filiale der Pfälziſchen Bank, Speyerer Volksbank e. G. m. b. H. oder an der Kaſſe der Geſellſchaft Speyer, den 3. September 1914. Der Aufſichtsrat: Der Borſtand: General⸗ in Speyer: C. Schweickert, Juſtizrat, W. Schwartz, Vorſitzender. H. Ifſfinger. Bekanntmachung. Wir bedürfen für die im Felde ſtehenden Truppen einer großen Anzahl wollener Socken. Zur Her⸗ ſtellung derſelben ſollen in erſter Linie weibliche Angehörige von ins Feld gerückten Truppen heran⸗ gezogen wer en, um denſe ben einen Verdienſt zu gewähren. Solche Perſonen wollen ſich in unſerer Arbeitsſtätte Loge Wilhelm zur Dankbarkeit, Schul⸗ hofſtraße 4 und Luiſenſchule, Tatterſallſtraße, melden, woſelbſt die Strickwolle abgegeben wird. Mannheim, den 3. September 1914. Ortsausſchuß vom Roten Kreuz Der Vorſitzende: Eckhard. Bekanntmachung. Fuhrwerke etc. können die 38249 Rlieinfähre Hltrip 382351 wleder ohne Husweis u. Hegitimatlon palfleren. Hltrip, den 2. Sepfember 1914. Bürgermeisteramtf: Book. Ausnahmetarif für Roggen⸗ und Weizeumehl. Am 31. Auguſt 1914 iſt aus Anlaß des Kriegs⸗ ausbruchs auf den Strecken aller deutſchen Staats⸗ eiſenbahnen und einer Anzahl aus dem Tgrif erſicht⸗ lichen Privatbahnen ein Ausnahmetarif für Roggen⸗ und Weizenmehl in Kraft getreten, der bei Entfern⸗ ungen von 401 km ab Frachtermäßigungen für Wagenladungen von mindeſtens 10 t gewährt. 38247 Karlsruhe, den 2. September 1914,. Gr., Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Gemeinde. Freitag, den 4. September 1914. Jeſuitenkirche. Von 6 bis ½9 Uhr Beichtgelegenheit. 7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Amt mit Segen für die Mitglieder der Ehrenwache. Für die ins Feld ziehenden Krieger iſt jeder⸗ zeit Gelegenheit zur hl. Beicht gegeben. Während der Dauer des Krieges iſt ſeden Abend Loffer und Lagerung von ganzen Wohnungs-EInrichtungen Relsseffekten 25 4 Aufbewa 2 E38 3 3 Grosse Fabrik im 2 2 4 2 5 2 9 2 3 des Krieges. 8 ungsmagzzln f5 Feellen Auden Stadtkreis von heim sucht wegen Einberufung des Buchhalters zur Fanine, eine milltärfrele Srfahrene durchaus bflanzsichere erste Wauhalterizehe Hraft &vorerst zur Aushilfe während der Dauer Angebote mit genauer An-⸗ gabe der Verhäaſtnisse, Empfehlungen und 2 Gehaltsansprũche unter Nr. 38248 an de Expedition dieses Blattes, 2 2 eeseeeeeseeee 2 Klavier⸗ u. Violinunter⸗ richt ert gründl. ein ſtgatl. gepr. Muſiklehrer. Mäßig. Honorar. Off..6588 a. Exv. Entlaufen Sonntag, braun. Spitz mänul, auf d. Wald⸗ hofſtraße entlaufen. Abzugeben Werft⸗ ſtraße 29, 1. Stock. 6068 Dalleh⸗l. 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