onnenent: 20 Pfg. monatlich, 1 S les& „ Fl. Sae — — e ee eneeeee Feß — die Eiſenbahnen pft ſein kompetente Beurteiler ſagen ſchon heute, daß in drei Monaten in ganz Italien auch nicht ein und ulnd umfangreicherem Maße gelähmt ſind, als in anem einz Bomben und Dynamitattentate egen Eiſenbahnzüge in Süd⸗ und guf die Bringerlohn 50 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag uk..42 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Nolonel⸗Seile 30 Pfg. Reßklame⸗Seile 1. 20 Mxk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) der Stadt Mannheim 1 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Telegramm⸗KHidreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 34¹ Redaktion:: Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsburean in Berlin Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Techniſche Rundſchau; annheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Keiſen und Winterf Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; port; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. — Nr. 415. — Mannheim, Freitag, 4. September 1914. (Abendblatt.) Das bedrückte Italien. J. S. Rom, 28. Aug. Das Mißtrauen gegenüber dem franzöſiſchen SiegesnachrichtenImport beginnt in den Kreiſen der Intelligenz allnrählich einzuſetzen. Die unteren Schichten aber jubeln, wenn ſie Tartarenmeldungen über deutſche und öſter⸗ kichiſche Maſfenniederlagen zu leſen bekommen. Und dieſem ihrem Bedürfnis nach Senſationen dbom Pariſer Nachrichtenmarkt trägt noch immer die übergroße Mehrheit der Blätter Rechnung Doch das Unheil reitet ſchnell. Italien leidet nicht nur an einem horrenden Ueberfluß an Arbeitsloſen, deren Zahl jetzt auf eine halbe Million geſchätzt wird, totz⸗ zem bereits ſechs Jahresklaſſen der Reſerviſten zu ihren Fahnen einberufen worden ſind und dadurch die Zahl der Arbeit⸗ lehmenden doch einigermaßen vermindert ſein ſallle, ſondern leidet noch mehr unter er enormen Teuerung, leidet unter üyokutionären Bewegungen von noch nie dageweſenen Dimenſionen und ſieht bor allem der Abnahme der Kohlen⸗ borrädte mit Grauſen entgegen. In den Zei⸗ tungen war zwar vor kurzem noch verſichert worden, daß die Kohlen vorräte für erſt in ſechs Monaten werden. Aber Stückchen Kohle mehy aufzutreiben ſein wird, falls nicht inzwiſchen England unter der Be⸗ dingung, daß Italben zu ſeinen Gunſten in den auopäiſchen Krieg eingreift, ſich zum Kohlen⸗ lieferanten Italiens machen ſollte. Bis auf 0 vereinzelte Betriebe, die keiner Kohle be⸗ „ſind die Fabriken mit dem 22. Auguſt worden. So zeigt es ſich, daß Handel Wandel in Italien jetzt in weit höherem jeder anderen der kriegführenden Großmächte Euopas, In zahlreichen Privatbetrieben mußte die Regierung die vorhandenen Kohlenſchätze heſchlagnahmen, da ja außer den Eiſenbahnen auch die Flotte in die unſagbarſten Ver⸗ 1 geraten kaum Hand in Hand mit Teuerung auf allen Gebieten und zu der zu⸗ Vevelendung der Maſſen, wie, kurz Aagt, jetzt mit der Rückkehr all der Rieſen⸗ kbeiterbataillone aus allen Weltteilen, auch aus Wuerika, geht der Geiſt des offenen Aufruhrs um Die Schweiz, Belgien, ich haben eine Auzahl amarchiſtiſcher Glemente mit den übrigen brotlos gewordenen duultgem nach den Siden abgeſchoßen, und Jo ger es denn dort wie in einem Hexenkeſſel. Es it wohl kaum ein Zufall zu nennen daß an igen Tage, dem 20. Auguſt, fünf Halſen ungeheueren Materialſchaden ver⸗ kſacht, auch zahireiche Menſchenleben zum Teil dernichtet, zum Teil geführdet haben. Daß der Geiſt der Revolution nicht bloß ein Geſpenſt iſt, der dem man ſich vetten kann, ſondern in faſt menteinnbare Nähe gerückt iſt, geht auch aus ſolgender nicht wegzudementierender Tatſache herdor: die Konſul der meiſten Mächte haben es für angezeigt gehalten, ihre Schutzbefohlenen Gefahren der revolutionären Be⸗ wegungen beizeiten hinzuweiſen. Bemerkens⸗ wert iſt es, daß die deutſchen und Iſterreichiſchen Konſuln ihren ten empfohlen haben, im gegebenen den Schutz innerhalb der amerikani⸗ 1 en Konſulate zu ſuchen Man fürch⸗ ete mit Recht, daß bei Ausbruch von Arbeiter⸗ Krolten die durch eine nichtsnutzige lügneriſche Beichterſtattung in den Blättern verhetzte Maſſe der Urteilsloſen in ihrer Wut ſich zunächſt an Tutſchen und Oeſterreichern vergreifen würden, die man in italieniſchen Arbeiterkreiſen für den Krieg und die Folgen desſelben verant⸗ wortlich zu machen ſucht. Schuld an etwaigen Exzeſſen gegen Leben und Eigentum der Deut⸗ ſchen trägt die Gewiſſenloſigkeit der bekannten Preßorgane. noch die Weltmacht? Dieſe Frage beantwortet Vizeadmiral z. D. Hermann Kirchhoff⸗Kiel in der„Tägl. Rundſchau“ mit einem kräftigen Nein. Er ſieht in dem Krieg, den wir mit England führen, den Beginn des Niederganges und der Abrechnung mit Großbritannien. Ein Staat, der nur noch mit Söldnern — und was für erbärmliche Wichte ſind viele der Tommy Atkins— ſeine Kriege führt, auch an Bord ſeiner Schiffe nur Söldlinge hat; eine Seemacht wie England, deren Führer nicht mehr die Tatkraft beſitzen, neben der unbedingt zu ſichernden Ueberführung ihres Expeditionskorps gleichzeitig den Hauptteil der Flotte, wie zur Nelſonzeit, unmittelbar vor der feindlichen Küſte auftreten zu laſſen, ſolch ein Staat hat nicht mehr das Anrecht, ſich als die See⸗ und Weltmacht auszuſpfelen. Der die engliſche Flotte bisher umgebende Nimbus iſt dahin, die Worte ihrer Miniſter, man würde die engliſchen Schiffe eher in den Häfen Deutſchlands ſehen, als die Kriegs⸗ erklärung bekannt ſei, ſind nichts als hohler Schaum geweſen, geeignet, exotiſche, kritik⸗ unfähige Völker zu ſchrecken, nicht aber unſer deutſches, bernhaftes Volk. Man faßt es kaum, dies Nichtstun! Und nun die neueſte, ſchier unbegreifliche Dummheit: tatſächlich ein Expeditiouskorps weit in das Innere Frankreichs hinein zu ſen⸗ den! Maubeuge, das unmittelbar an der bel⸗ giſchen Grenze liegt, und von England nach den franzöſiſchen Angaben ſeit etwa 1% Jahren für eine künftige Expedition auf dem Feſtland Munition gelagert haben ſoll, dieſer Ort iſt in der Luftlinie 125 Km. von der Kanalküſte ent⸗ fernt. Nun haben wir ſie, dieſe Spazierſtöcke tragenden Soldaten, nun ſchlagen unſere wackeren Truppen der Hälfte von ihnen die Knochen im Loibe entzwei, und den Reſt— den laſſen wir durch Gendarmen arretieren, wie unſer großer Bismarck ſo treffend ſich geäußert hat. Iſt es verdient, dieſes göttliche Stvaf⸗ gericht? Mehr als das! England iſt der hinterliſtigſte, treuloſeſte, große europäiſche Staat, den es je gegeben hat. Wie hat es ſich, im Gefühl ſeiner inſularen Sicherheit, an Ver⸗ träge gelehrt, ſtets hat es ſchamlos nur eine rückſichtsloſe Politik der Alleinerhaltung ge⸗ trieben, und dies ſtets unter der heuchleriſchen Maske eines Vorkämpfers der europäiſchen Kul⸗ tur, der wahren Friedensliebe und Humanitiit halber. Schon Kant hat England als die brutalſte aller Nationen bezeichnet, und unſer Goethe hat bei dem Leſen der Geſchichte Napoleons von Scott klar erkannt, daß England zwar Europa geholfen habe, die Ketten, in die es Napoleon geſchmiedet, abzuſchütteln, aber— gleichzeitig vernichtete es ſämtliche anderen Flotten. Jetzt iſt endlich, endlich der Zeitpunkt da, von dem ſich, wie Lamprecht kürzlich geſagt, ſchon die Tore öffnen für diejenigen, welche Englands würdigere Nachſolger werden ſollen. Jetzt endlich haben wir Gelegenheit, einen Teil ſeiner Wehrkraft anzupacken und zu vernichten, ſeine Offiziere und Söldner als Geiſeln abzu⸗ füühren. Hoffentlich ſind es recht viele, wenn auch zu befürchten iſt, daß es kaum die Hälfte des aktiven Heeresſtandes, nur ſeine„striking force“, ſein wird. Weiter drauf los, ein tauſendfaches Hurra für unſere braven Truppen, die dies zu Wege bringen werden. Und dann? Wie wird es dann mit der Flotte ausſehen? Wird ſie noch weiterhin Ver⸗ ſtecken ſpielen oder ſich hinter Schein⸗Nebeln bergen? Wollen wir endgültig wieder einmal Frieden auf Erden haben, ſo müſſen wir das perfide Albion, das mit ſeinem ſchädlichen Ein⸗ fluß hinter allem ſteckt, ganz auf die Knie nieder⸗ zwingen, koſte es, was es wolle. Mittel und Wege dazu gibt es in Menge. Welche Aus⸗ ſichten eröffnet nicht die bereits erfolgte Be⸗ ſetzung Belgiens! Die Eroberung Nordfrank⸗ reichs wird bald folgen. Dann ſchauen wir ſchon bei klarem Wetter die Kalkfelſen der gegneriſchen Küſte bei Dover uns gegenüber. Und noch andere Mittel werden Auswärtiges Amt, Generalſtab und Admiralſtab zu finden wiſſen. Unſerem Kaiſer ſtehen zur Erzwingung ſeines Willens England gegenüber gar manche Wege offen, die er im geeigneten Augenblick zu beſchreiten wiſſen wird. Für uns, die wir noch inmitten des gewal⸗ tigen Ringens mit unſerem Gegner im Weſten ſtehen; für uns, denen noch männermordende Kämpfe mit dem Feinde im Oſten bevorſtehen; für uns darf es trotz allem ſchließlich nur das eine Endziel geben, mag die Erreichung des⸗ ſelben auch ein volles Jahr dauern: England ganz niederzuringen, dieſen rückſichtsloſen, heuch⸗ leriſchen Staat. Unſerem Volk wird es in⸗ zwiſchen, nach all den letzten Handlungen Eng⸗ lands, die wahrlich nicht den ſchönen Namen von Taten verdienen, ganz klar geworden ſein, daß dies heutige England der Feind iſt, der alles Elend verſchuldet hat, daß es gilt, hier endlich Wandel zu ſchafen. Hier gibt es wahre, Völker erlöſende Kulturarbeit zu er⸗ füllen, zum Segen der geſamten Menſchheit. Wir ſind jetzt auch volks⸗ und geldwirtſchaftlich ſo gefeſtigt, daß ein Niederbruch Englands in keiner Weiſe mehr gleichbedeutend iſt mit einem Zuſammenbruch der geſamten Welthandels⸗ und Geldwirtſchaft. Der Anfang, und zwar ein vielverſprechender, iſt bereits gemacht. Noch heißt es mit Rückſicht auf unſere Flotte: Geduld üben und warten. Sie wird ſchon im gegebenen Augenblick voll und ganz ihre Pflicht tun und ſich unſerem Heere ebenbürtig erweiſen. Wie ſie darauf brennt, dem Heere nicht alle Arbeit allein zu überlaſſen, das wiſſen wir. Warten heißt es! Volles Vertrauen haben wir zu ihr und zu ihren Führern.„Die befohlene Linie erreicht“, dieſe Meldung eines unſerer Heerführer wird ſich wiederholen laſſen. Unſere Loſung heißt bis zum Schluß: Nieder mit England. All unſer Siegen in Weſt und Oſt findet nur dann die ihm gebührende Krönung, den Endpunkt des großen Krieges, Ruhe und Freiheit aller Völker und Frieden auf Erden zu ſchaffen, er wird nur halb erfüllt, wenn wir nicht die zum Schädling der ganzen Welt gewordene britiſche Weltmacht niederringen. Drauf! Machenſchaften gegen die Meutralitüt Hollands. Aus Amſterdam wird der„Köln. Volksztg.“ berichtet: Das Pariſer Blatt„Le Preſſe ſchreibt:„Die Intereſſen Hollands bringen es mit ſich, ſich dem Dreiverbande anzugliedern“. Werde Holland ſtets ſeine Neutralität aufrechterhalten können? Durch den Sturm, der über Belgien losgebrochen ſei und der keinen Zweifel an den eroberungsſüchtigen Zwecken Deutſchlands zuläßt, werde Holland un⸗ mittelbar bedroht, und der Tag ſei nicht mehr weit, daß es an dem Kriege teiln en müſſe. Holland ſei gewarnt. Wenn, was Gott verhüten möge, Deutſchland ſtegen würde, dann würde Holland eine beſiegte Nation ſein und ſeine Unabhängig⸗ keit verlieren. Als Herrſcher über Antwerpen, würde Deutſchland nur ein Ziel haben, Rotterdam zu ruinieren. Die Holländer könnten nichts dabei gewinnen, wenn ſie bei ihrer abwartenden Haltung verharrten. Im Gegenteil, ſie ſollten doch wiſſen, daß Deutſchland ihnen eine feindliche(21) Neu⸗ tralität ebenſo übel nehmen werde, als eine er⸗ klärte feindliche Haltung. Wie ſchon wiederholt berichtet wurde, tut man von der Seite der Triple⸗ entente nichts anderes als 1. unſere Neutralität berdächtigen und 2. ſonſt uns zu überreden, an die Seite des Dreiverbandes zu treten. In Holland weiß man aber ſehr gut, daß die Gefahr, in den Krieg hineingezogen zu werden, nicht von deutſcher Seite kommt und kommen wird, ſondern von der Seite des Dreiverbandes. Holland verſtärkt ſich darum immer mehr an ſeinen Seeküſten und an der Seite Belgiens. Es denkt nicht daran, ſichdem Dreiverbande anzuſchließen. Die Drohungen und gewollt freundlichen Ueber⸗ redungen aus London und Paris laſſen Holland eiſig kühl. * Warum Jaures ſtarb. Der„Wiener Deutſchen Korreſpondenz“ wird ein aus Paris noch vom 2. Aug. datierter Brief zur Verfügung geſtellt, dem folgende hochinter⸗ eſſante Mitteilungen zu entnehmen ſind: „Die Bevölkerung will immer noch nicht da⸗ ran glauben, allein der Krieg iſt wohl unver⸗ meidlich. Wer die franzöſiſchen Methoden kennt, die Menge für eine ihr unſympathiſche Sache zu gewinnen, konnte ſchon ſeit dem 29. Juli, dem Tage an dem der Präſident Poincars aus Rußland zurückkehrte, darüber nicht im Zweifel ſein. Ueberdies war in ſonſt gut Unterrichteten Börſenkreiſen ſchon ſeit dem 26. Juli bekannt, daß die Regierung Mobili⸗ ſierungsmaßregeln treffe und Bien⸗ venue, der ſtellvertretende Miniſterpräſident, mit einer der ſozialiſtiſchen Gruppen über die Einſtellung des Widerſtandes der Sozialiſten gegen den Krieg verhandelt hatte. Als der Präſident Poincars am 29. Juli, mittags 1 Uhr, von ſeiner ruſſiſchen Reiſe an⸗ kam, war um den Bahnhof eine Menge Volk ver⸗ ſammelt, dem man deutlich anmerkte, daß es von Detektivs dirigtert, außerdem aber ſehr ſtark von nationaliſtiſchen Schreiern durchſetzt war Es war eine von der Regierung arrangierte und be⸗ zahlte Demonſtration für den Krieg, beſtimmt, das Gros der Bevölkerung, das an ſolches gar nicht dachte, in Kriegstaumel zu verſetzen. Allein die Sache ging nicht ganz, ſo große Anſtreng ungen die Regierung auch machte, durch falſch⸗ Nachrichten in den Blättern die Maſſen aufzu⸗ vegen. Einerſeits waren alle Bemühungen ver⸗ geblich, den bedeutendſten Führer der Sozia⸗ liſten, Jaures, für eine aktive Kriegspolitit zu gewinnen, und anderſeits nahmen, wenn auch die Stimmung in den ſozialiſtiſchen Organiſa⸗ tionen von Paris bereits geteilt war, die Organiſationen im Süden bereits energiſch gegen die Kriegstreibereien Stellung. Am 30. Juli war die Regierung wenigſtens ſoweit, daß ſie Jaures beſtimmte, eine Erklä“ rung zu veröffentlichen, in der Jaures die Ueberzeugung ausſprach, daß ſeiner Anſicht nach, die Politik der Regierung friedlich ſei. Jaurss gab dieſe Erklärung zweifellos im guten Glauben ab; allein, er war, wie ſeine intimen Freunde, bereit, mit aller Wucht gegen die Re⸗ gierung aufzutreten, falls ihn die Regierung ge⸗ täuſcht haben ſollte, und das hatte ſie. Unter ſolchen Umſtänden war aber der Ausgang der Kammerſitzung, die über Krieg und Frieden ent⸗ ſcheiden ſollte, ſehr zweifelhaft, da Jauress im⸗ ſtande geweſen wäre, durch ſeinen perſtnlichen Einfluß das Kabinett zu ſtürzen. Eine ſchwere Kriſe war alſo für die Regierung im Anzug was ſich auch äußerlich in den Straßen kenn lich machte. Die Miniſterien waren ſchärfer als ſonſt bewacht, Maſſen von Militär umgaben auch die Gebäude der zentralen Zivilbehörde und die Boulevards wimmelten von nationa⸗ liſtiſchen Demonſtranten, während draußen übß den Vororten dumpfe Schwüle lag. Da brachte 2. Seite. General-Anzsiger.— Badiſche Neneſte KNachrichten.(Abeasblatt) Freitag, den 4. September 1914. der Abend des 31. Juli die Löſung. Zwei aus dem Hinterhalte abgegebene Schüſſe ſtreckten den Abgeordneten Jaurss in einem Kaffeehauſe nieder. Der Täter, ein junger verlorener Menſch, wurde verhaftet, allein ſein Name wird bis heute von der Behörde geheim⸗ gehalten. Die Kriegspolitiker aber hatten nun freies Feld und die Regierung konnte nun die Kammer einberufen, um ihre Kriegspartei autoriſteren zu laſſen, dem ſozialiſtiſchen Widerſtande dagegen war durch die Er⸗ mordung des Abgeordneten Jaurès das Rückgrat gebrochen Deutſchlands Siege. Die zweite Stellung. WITB. Berlin, 4. Sept.(Nichtamtlich.) Die von unſeren Aymsen faſt ohne Schwertſtreich genommene zweite Stellung iſt die⸗ jenige, auf deren Halt die franzöſiſche Regierung das Volk zu ſeiner Beruhigung hingewieſen hat und von der engliſche Blätter annahmen, daß ſie uns auf lange Zeit feſthalten würde. Fran⸗ zoſen und Engländer werden in gleicher Weiſe getäuſcht ſein. Die„Voſſiſche Zeit ung“ bemerkt zu der Ueberſendung der öſterreichiſchen Motor⸗ Batterien: daß die öſterreichiſche Heeresleitung ſie den Deutſchen für den Kampf gegen die fran⸗ zöſiſchen Befeſtigungen zur Verfügung ſtellte, iſt ein Beweis für die enge Waffenbrüderſchaft bei⸗ der Armeen Die öſterreichiſchen Motorbatterien, die ſich ſo gut bewährt haben, ſind 30,5 Zenti⸗ meter⸗Batterien, jede Batterie beſteht aus zwei Geſchützen und wird durch Kraftwagen befördert Der Miniſterrat in Bordeaux. WITB. Bordeaux, 4. Sept.(Nichtamt⸗ lich.) Der Extrazug mit Poincars und den Miniſtern iſt geſtern Mittag hier eingetroffen. Die Menge ſchrie begeiſtert:„Vive Poincars! Vive la France!“ Poincars hat die Präfektur bezogen. Der Dienſt der Miniſterien des In⸗ nern und des Krieges iſt bereits eingerichtet. Die Miniſter ſind unter dem Vorſitz Vivianis im Rathaus zu einer Sitzung zuſammenge⸗ treten, in welcher der Kriegsminiſter zunächſt über die militäriſche Loge berichtete Die verſchiedenen Fragen wurden beraten, be⸗ ſonders die Frage der Verprovian⸗ tierung. Die Verteidigung von Paris. WITB. Paris, 4. Sept.(Nichtamtlich.) Die Agence Havas meldet: Nach einer amtlichen Mitteilung, richtete General Galieni folgen⸗ den Aufruf an das Heer und die Bevölkerung von Paris: Die Mitglieder der Regierung der Republik haben Paris verlaſſen, um der nationalen Ver⸗ teidigung einen neuen Antrieb zu geben. Ich habe den Auftrag erhalten, Paris gegen den Ein⸗ dringling zu verteidigen. Dieſen Auftrag will ich bis zum Ende erfüllen. Die Schlacht in Cothringen. Berlin, 4. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Einem Kriegsbrief des Berichterſtatters der „Voſſiſchen Ztg.“ und der„B..“ von den Schlachtfeldern Lothringens e en wir die folgende Schilderung: Großes Hauptquartier, 1. Sept. Gern haben wir den Feind nicht in Deutſchland eindringen und unſere Grenzbewohner den Schrecken des Krieges ertragen laſſen. Die Nderuncr o 75 N Nubscb uncui, e 2 Je 9 1— u d ch Gegner verlocken, um einen entſcheidenden Schlag zu tun, da wir ihn unmöglich unter dem Feuer der ſchweren Geſchütze ſeiner Feſtungen ſchlagen konnten. Aus dieſem Grunde erfolgte das vorübergehende Zurückziehen der in Lothrin⸗ ringen befindlichen deutſchen Armeen. Obgleich Teilkräfte der im deutſchen Aufmarſch befind⸗ lichen Truppen am 1. Auguſt bei Lagarde und am 6 Auguſt bei Gardonviller franzöſiſche Trup⸗ pen⸗Verbände geſchlagen hatten. Zähnekuir⸗ ſchend gingen unſere Soldaten nur mit größtem Widerwillen zurück voy den zwiſchen Nancy und Belfort nach Nordweſten vorgehenden franzöſi⸗ ſchen Heeresmaſſen, die ſich ſchgn mit ihrem Siege brüſteten und in den Pariſer Blättern als die Herren Lothringens preiſen ließen. Am 19. Auguſt endigte das Zurückweichen in der Linie Urville(ſüdöſtlich Metz)⸗Mörchingen⸗Bensdorf⸗ Fiſtingen⸗Pfalzburg. Als am 20. Auguſt die deutſchen Truppen endlich zum Angriff über⸗ gingen, waren unſere Soldaten kaummehr zurvückzuhalten und ſie warfen die von der deutſchen Offenſive vollſtän⸗ dig übervaſchten Franzoſen ſtellen⸗ weiſe bis zu 15 Kilometer über die Linie Delme⸗Chateau⸗Salins⸗Marſal⸗Bilpingen zu⸗ rück. Die Bayern, die hier beſonders beteiligt waren, mußten ein vollkommen offenes Ge⸗ lände mehrere Kilometer weit unter dem fran⸗ zöſiſchen Geſchützfeuer der auf den genannten Höhen ausgezeichnet feuernden Batterien durch⸗ ſchreiten. Die Veyluſte waren dement⸗ ſprechend bedeutend. Am 21. Auguſt erneuerten die Truppen des Kronprinzen von Bayern den Angriff, und war⸗ fen die Franzoſen zunächſt zur Linie Moncel⸗ Avracourt Bourlonnaye⸗Gondreſonge⸗Heſſen⸗ Wolſcheid. An dieſem Tage gelangte Saarburg nach ungeheuer erbittertem Kampfe wieder in deriſchen Beſth * Bat Frankreich den Arieg gewollt? WITB. Straßburg, 4. Sept.(Nichtamt⸗ lich.) Ein katholiſcher Pfarrer in den Vogeſen, von dem der„Elſäſſer“ beſonders hervorhebt, daß er durchaus nicht im Verdachte ſtehe, für franzöſiſches Weſen Sympathien zu haben, teilt dem genannten Blatte mit, die Franzoſen hätten ſchon vor unſerer Mobilmachung auf den Voge⸗ ſenkämmen Schanzarbeiten vorgenommen und zwar da und dort auch auf deutſchem Gebiet unter Anwendung von Betonarbeiten. Wenn ſein Bericht den Tatſachen entſpricht, dann kann die Behauptung, die Franzoſen hätten den Krieg nicht gewünſcht, vielleicht auf die breiten Maffen aber auf keinen Fall auf die leitenden Kreiſe Anwendung finden. Deere Lung mußte es aber un mußte den 5 Der Sieger von St. Muentin. „Die Armee des General⸗Oberſten von Bü⸗ low hat eine überlegene franzöſiſche Armee bei St. Quentin vollſtändig geſchlagen, nachdem ſte beim Vormarſch bereits ein engliſches Infan⸗ terie⸗Bataillon gefangen genommen hatte.“— So meldete in eindringlicher Kürze der Gene⸗ ralquartiermeiſter von Stein am Vorabend des Sedantages. Und abermals verlängert ſich die Reihe der deutſchen Volkshelden, deren Namen jetzt von Mund zu Mund gehen. Den Emmich, Kluck, Hindenburg reiht ſich würdig Bülow an. Karl Wilhelm Paul von Bülow iſt ein Berliner Kind. Am 24. März 1846 wurde er in der Haupt⸗ ſtadt Preußens geboren, ſteht alſo im 69. Jahre ſeines Lebens. Sein Vater, Paul von Bülow, ſtarb 1874 in Potsdam als Oberſtleutnant a.., ſeine Mutter, eine geborene von Waldow, erſt 1911, faſt 94 Jahre alt. Und ſein Großvater, Karl von Bülow, fiel 1813 bei Groß⸗Görſchen als Major und Kommandeur des Leib⸗Grena⸗ dier⸗Bataillons. General⸗Obeyſt von Bülopw iſt aus der Garde hervorgegangen und iſt ein alter „Generalſtäbler“. Auf dem Wilhelm⸗Gymna⸗ ſium in Berlin erzogen, trat er Ende 1864 in das 2. Garde⸗Regiment zu Fuß und erwarb im Feldzug von 1866, bei Soor leicht verwundet, die Leutnantsepauletten. Den Krieg gegen Frankreich machte er bei dem 2. Garde⸗Land⸗ wehr⸗Regiment mit und erhielt das Eiſerne Kreuz. In den Generalſtab kam er 1877 als Hauptmann, kehrte 1884 als Kompagnie⸗Chef im Jufanterie⸗Regiment 96 in die Front zurück, wurde aber ein Jahr ſpäter wieder in den Ge⸗ neralſtab verſetzt, 1890 Chef des Generalſtabes des Garde⸗Korps, Oberſtleutnant und Oberſt und 1894 Kommandeur des 4. Garde⸗Regiments zu Fuß, bei dem er noch jetzt à la suite geführt wird. Das Jahr 1897 brachte ihm die Ernen⸗ nung zum Direktor der Zentral⸗Abteilung im Kriegsminiſterium und General⸗Major, 1901 wurde er Kommandeur der 2. Garde⸗Diviſion, das Jahr darauf General⸗Quartiermeiſter und 1903 Kommandierender General des 3. Armee⸗ Korps, 1912 General⸗Inſpekteur einer Armee⸗ Inſpektion. General⸗Oberſt von Bülow, der den Schwarzen Adler⸗Orden beſitzt und Chef des Grenadier-Regiments Nr. 12 ſowie Domherr zu Brandenburg iſt, erfreut ſich im Heere des An⸗ ſehens eines ausgezeichneten, genialen Strate⸗ gen. Man wußte, daß er auserſehen war, in einem Kriege mit dem Kommando einer Armee betraut zu werden, und niemand zweifelte da⸗ ran, daß er ſie zum Siege führen würde.— Er iſt ſeit 1883 mit dem Fräuſein Molly von Kracht verheiratet, deren Vater 1882 als Kammerherr und Major z. D. ſtarb und deren Mutter, Frau Hedwig von Kracht, geborene Gräfin Luckner, hochbetagt in Berlin lebt. Er hat zwei Söhne und eine Tochter. Beide Söhne ſtehen im Felde, ehenſo ſein Schwiegerſohn, Hauptmann von Heſſe. Der neue Papſt und der Weltkrieg. Berlin, 4. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Nach den Komentaren, die geſtern und heute über die Papſtwahl zu leſen waren, iſt der neue Papſt Benedikt nielfach als anee freund und ein geſchworener Schüler Rampollas geſchildert worden. In fonſt gut unterrichteten politiſchen Kreiſen wird dieſe Auffaſſung nicht geteilt. Man verweiſt darauf, daß der neue Papſt auch mit Leo XIII. zuſammen gearbeitet hätte, und ſchildert ihn als einen klugen Mann von lebhaften geiſtigen In⸗ ſereſſen und nichtalltäglicher politiſcher u. diplo⸗ matiſcher Begabung Unter dieſen Umſtänden wird ſich empfehlen, einſwweilen mit dem Urteil zurückzuhalten; Benedikt XV. nicht gleich parteipolitiſch abzu⸗ ſtempeln, ſondern zunächſt einmal ſein Wirken abzuwarten. Auf alle Fälle läßt ſich mit einem klugen und gebildeten Manne beſſer zuſammen⸗ arbeiten als mit einem, dem dieſe Eigenſchaften nicht nachzurühmen ſind. WTB. Rom, 4. Sept(Nichtamtlich) Die öffentliche Meinung beſchäftigt ſich mit der vorausſichtlichen Stellungnahme des Papſtes Benedikt zu internationalen Angelegenheiten. Die Anſicht, daß der Papſt, der allerdings wäh⸗ rend ſeiner Laufbahn wiederholt Kardinal Rampollas naheſtand, einfach die Politik Ram⸗ pollas nachahmen und fortführen wird, wird gerade von ſolchen Perſönlichkeiten, die mit dem Weſen und Charakter des neuen Papſtes genau bekannt ſind, unbedingt zurückgewieſen. Dey Papſt wird von dieſer Seite als eine unbefan⸗ gene, höchſt gebildete Perſönlichkeit geſchildert, die ſicherlich den Veränderungen des Weltbildes jederzeit eine unbefangene Auffaſſung entgegen⸗ bringen werde. verluſte der cugliſchen Bandelsſeefahrt durch deutſche Kreuzer. Berlin, 4. Sept.(Von unſ Berl. Bur) Man meldet aus Stockholm: Die bekannte Zeitung„Shipping and Mercantile Gazette“ ſchreibt: Unſer ſtolzer Glaube, daß die Handels⸗ ſeefahrt keinen Verluſt durch Deutſchland erlitten hätten, iſt leider ein Irrtum Man meldet, daß das Schiff„Ryades“ und„Roſari! nach Rotter⸗ dam mit Getreidefracht von einem deutſchen Kreuzer 160 Meilen öſtlich von Pernambuco (Braſilien) zum Sinken gebracht worden ſei. Kapitän und Mannſchaft wurden nach Rio de Janeiro geführt Ein anderes ähnliches Fahr⸗ zeug„Didi of Wincheſter“, ein neuer Dampfer, wurde einige Tage nach der Kriegserklärung gleichfalls von Deutſchen nahe der bpitiſchen Inſel Sokotra(Oſtafrika) verſenkt. Derſelben Zeitung zufolge hegt man die Beſorgnis, daß die Getreidedampfer vom ſchwar⸗ 5 Meer nicht durchgelaſſen wer⸗ a. An die deutſche Jugend bei Anlaß des Nrieges richtet Geh. Rat Prof. Dy. Rudolf Eucken, Jena, in der jüngſten Nummer der Halbmonats⸗ ſchrift für das Deutſchtum unſrer Zeit„Der Vortrupp(Alfred Jansſen Verlag, Ham⸗ burg) ernſte eindringliche folgenden zeitgemäßen Gedanklen ſchließt Aber ſchwer und gefahrvoll wird unſer Kampf trotz ſolcher ſittlichen Lauterkeit ſein. Der Neſd auf die Größe und das Wachstum Deutſchlands hat unſeren Gegnern Bundesgenoſſen zugeführt, ſchon ſind wir von Feinden umringt. Um ſo notwendiger iſt es, daß wir feſt bauen, und daß von den Kräften, die wir be⸗ ſitzen, auch nicht die geringſte unbenutzt bleibt. Damit iſt auch für die Jugend wieder eine große, eine heroiſche Zeit gekommen, ſie zunächſt hat die Aufgabe und die Ehre, das Vaterland zu be⸗ ſchützen, ſie iſt aber darüber hinaus auch dazu berufen, durch ihre warme Begeiſterung, ihren freudigen Glauben, ihre emporſtrebende Geſin⸗ nung dem bevorſtehenden die innere Ermahnung. Nun ſchweige mir jeder von ſeinem Leid Und noch ſo tiefer Not. Sind wir nicht alle zum Opfer bereit, Bereit auch zu dem Tode! Eines ſteht groß in den Himmel gebrannt: Alles darf untergeh'n: Nun darf Deutſchland, unſer Kinder⸗ und Vaterland, Deutſchland muß beſtehn. Will Veſper. Der Aiedergang der ruſſiſchen Geſellſchaft. Von Bresnitz von Sydacoff“) Eines der größten Laſter der ruſſiſchen Ge⸗ ſellſchaft, das die Hauptſchuld an ihrem Nieder⸗ gang trägt und auch den Urgrund darſtellt, aus dem alle ihre anderen Laſter und Verirrungen entſpringen, iſt die Trunkſucht. Der Ruſſe trinkt und betrinkt ſich bei jeder Gelegenheit. Zuſam⸗ ) Wir entnehmen dieſen Aufſatz, mit freund⸗ licher Einwilligung des Verlages, dem vor einiger Zeit erſchienenen, jetzt doppelt intereſſanſen Werke: Aus dem Leben eines Kaiſerpaares. Neues vom menkünfte, Beratungen, alles, alles endet mit einem Saufgelage und es iſt ein offenes Ge⸗ heimnis, daß die Sitzungen der Gemeindever⸗ tretungen ſelbſt in den größten Städten nichts anderes ſind als Saufgelegeuheiten, an deren Ende die Stadtväter in ſchweren Räuſchen heimtorkeln oder ſie gleich an Ort und Stelle ausſchlafen. Wenn man nachts durch die Straßen Petersburgs oder einer anderen der großen vornehmen Städte Rußlands geht, kann man die Angehörigen der beſten Geſellſchaft in ſchwer trunkenem Zuſtande antreffen. Elegant gekleidete Herren, die den höchſten Ständen an⸗ gehören, ſinnlos betrunken in der Goſſe liegend zu finden, iſt in Rußland gar nichts ſeltenes. Wenn auch der Deutſche ſingt,„wer niemals einen Rauſch gehabt, der iſt lein braver Mann“, ſo vermag man ſich doch in den deutſchen Lan⸗ den von der maßloſen Art, wie in Rußland der Trunkſucht gehuldigt wird, gar keine Vorſtellung zu machen. Dieſes Laſter iſt förmlich der Ruin der ruſſiſchen Geſellſchaft, die unter den Ein⸗ wirkungen des Alkohols jedes Maß dafür ver⸗ loren hat, was Recht und was Unrecht iſt und deren moraliſcher Halt nahezu gänzlich ver⸗ ſchwunden iſt. Der Reiche und Vornehme ſucht im Trunke ſein höchſtes Glück, der Arme ertränkt im Alkohol ſein Unglück, ſeine Not. Hier der Wutky, der ordinäre Schnaps, dort der leuerſte franzöſiſche Champagner, der in kein Land der Hbetersburger Hofe. Leipzig. Verlag von E. Eliſcher Nachfolger. Welt in ſolchen Mengen eingeſührt wird wie nach Rußland. Unter ſolchen Umſtänden erſcheint jeder, der in Rußland ſeine warnende Stimme gegen die immer weiter um ſich greifende Trunkſucht er⸗ hebt, wis ein Held, wie ein weißer Rabe. Der Dumaabgeordnete Tſchelitſcheff ſchien ein ſolcher zu ſein. Nach Tſchelitſcheffs Angaben ſtarben in einem Jahre in Rußland an Säuferwahnſinn nicht weniger als 6895 Perſonen; in betrunke⸗ nem Zuſtande ertranken in demſelben Jahre 9165 Perſonen; an Wahnſinn infolge der Trunkſucht ſtarben 3277 Perſonen; in betrunke⸗ nem Zuſtande beim Fallen haben ſich 8758 Per⸗ ſonen erſchlagen; auf andere Weiſe verunglückten infolge Trunkſucht 2898 Perſonen; aufgehängr haben ſich in betrunkenem Zuſtande 834 Per⸗ ſonen, verbrannt 1530, vergiftet 375, den Hals abgeſchnitten 674. An Schlagfluß infolge un⸗ mäßigen Trinkens ſtarben 1251 Perſonen. Zu⸗ ſammen gingen alſo in einem einzigen Jahre 35 685 Perſonen infolge der Trunkſucht zu Grunde. Das iſt eine horrende, eine ſchrecklich hohe Ziffer, ſie übertrifft hoch die Zahl der Opfer, welche der Zarismus alljährlich erfordert und worüber in den revolutionären und terro⸗ riſtiſchen Kreiſen ſo bittere und ſo laute Klagen geführt werden. 35689 Menſchen in einem Jahre! Von den Todesopfern aber abgeſehen, kinüpfen an die ſich in erſchreckendem Maße aus⸗ breitende Trunkſucht zahlloſe Uebel und Laſter. Der Krieg mit Japan hat uns ſehen laſſen, wie in dem bedrängten Port Arthur, während die Soldaten von den Japanern reihenweiſe hin⸗ gemordet wurden, die Generale und Offtziere bei Champagnergelagen ſaßen und ſich ſinnlos be⸗ ſoffen. Die ruſſiſchen Kriegsſchiffe flogen in die Luft oder wurden von den Japanern ab⸗ gefangen, weil alles an Bord beſoffen war. Und die ſchreckliche Korruption, die ſich berall offen⸗ bart, iſt eben nur das Ergebnis dieſer Trunk⸗ ſucht, denn das treibende Element iſt der Drang, möglichſt viel zuſammenzuſtehlen, un dem Trunke und der Prafferei fröhnen zu können. Nach dem japaniſchen Krieg ſchien es, als wollte ſich Rußland aus dieſem Sumpfe er⸗ heben und aus dem Vergangenen lernen. Unter⸗ ſuchung und Gericht waren an der Arbeit und gar Viele wurden mit Schimpf und Schande aus ihren Stellungen gejagt oder in den geſteckt. Dieſe Vielen waren aber mur einzelne Wenige aus der übergroßen Schar der Lumpen und Säufer und der Anlauf, den man zur Reini⸗ gung der Armee und der Verwaltung gewom men hatte, blieb plötzlich im Sande ſtecken, und kaum war die Wunde, die Rußland aus dem oſtaſiatiſchen Kriegsabenteuer davongetragen hatte, notdürftig verharſcht, ſo hatte man au ſchon alle guten Vorſätze vergeſſen und ſauk in die alte Trägheit zurück. Der Gedauke an Reformen, Beſſerung und Wiedererhebung ſchmolz dahin wie Blei am Feuer und ſeitdem bringt jeder Tag neue Ueberraſchungen, neue Beweiſe, daß die der ruſſiſchen Ge⸗ ſellſchaft immer weiter wächſt. Die Folgen davon ſind die fortſcheitende Wocte, die er mit den muf uns ſelber ACD— en— — —(O An Rir , —2 9 XR SSSSSA Freitag, den 4. September 1914. General-Aneiger.— Zadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Weihe und den idealen Gehalt zu geben, ohne die kein großes Werk gelingt. Ein weltgeſchichtlicher Augeublick iſt heute ge kommen, und große Entſcheidungen liegen im Schoße der nächſten Zukunft. Daß ihr jungen Leute an ſolchen Entſcheidungen durch eigenes Wirken teilnehmen könnt, daß euch ein Helden⸗ tum winkt, das gibt eurem Leben eine unver⸗ gleichliche Größe, das hebt es weit hinaus über alle Maße des Alltags und über alle Sorgen des privaten Daſeins. Wer irgend kämpfen kann, der ſollte die Waffen ergreifen; wer es nicht oder noch nicht kann, der ſollte in anderer Weiſe mit mabläſſiger Arbeit dem Vaterlande dienen. Denn auch neben dem Kampfe gibt es heute wahrlich genug zu tun. Fühlen wir uns olle als Söhne des gemeinſamen Vaterlandes, jeder aber frage, was ſeine nächſte Pflicht ſei, alle klein⸗ lichen Erwügungen ſeien verſcheucht von dem ge⸗ waltigen Ernſt der Lage und von der Größe des das eine höhere Macht uns auferlegt Aber wie wir die deutſche Jugend kennen, be⸗ darf ſie keiner Anfeuevung, aus eigener Kraft und Entſcheidung wird ſie die rechten Wege fin⸗ den, wird ſie ſich der Aufgabe gewachſen zeigen und in Aufbietung alles Vermögens Größe und Freudigkeit finden. Eine Lage wie die heutige ſiag dartun, daß ſchließlich nicht die Zeiten die Menſchen, ſondern die Menſchen die Zeiten macher, und daß wir Herren unſeres Geſchickes ſind; jeder Einzelne kann jetzt mit ſeinem Tun zinen unermeßlichen Wert gewinnen und ſelber ſchmieden am ehernen Werke der Zeit. * Die ruſſiſche Garde, ein Krebsſchaden der Armee. Viel ſtärker als im andern Heeren iſt im ruſſi⸗ ſchen der Unterſchied zwiſchen Garde und Linie kusgeprägt. Wie ſehr unter dieſer Kluft die gunze Armee zu leiden hat, darüber entnehmen pvir näheres einem ſehr intereſſanten Aufſatz Alberlei über das ruſſiſche Heer“ aus der von der Franckh'ſchen Verlagshandlung in Stutt⸗ gart herausgegebenen empfehlenswerten Zeit⸗ ſchrift„Der Krieg“, Illuſtrierte Chronik des ſrieges 1914, die in Heften von je 30 Pfennig boeben zu erſcheinen beginnt. Es heißt dort keiter: Die Garde iſt das verhätſchelte Schoß ⸗ lind der Militärbehörde, die Linie wird bei jeder Gelegenheit zurückgeſetzt. Die vornehmſten und veichſten Söhne des Hochadels rechnen es ſich zur Ehre an, in der Garde dienen zu dürfen, aber die Linienoffiziere gelten geſellſchaftlich ſür durchaus minderwertig. Zwar haben die feiſten von ihnen ſchon Kugeln pfeifen hören, während die Gardeoffiziere ihe ganzes Daſein in den glänzenden Salons und Spielhöllen von Jetersburg oder in dem luſtigen Lager von Zars⸗ loje Selo verbringen, und doch beſitzen nur die Garden das Ohr des Zaren, denn ſie ſind es ja, die den wankenden Thron des Selbſtherrſchers aler Reußen zu ſchützen berufen ſind. Jeder Leutnant der vornehmen Garderegimenter hat mehr Einfluß als der im Dienſt ergraute Linien⸗ J beneral. Ja es werden den Feldgeneralen ſo⸗ gar Gardeoffiziere gewiſſermaßen als Aufpaſſer beigegeben— auch im ruſſiſch⸗japaniſchen Kriege war dies der Fall— und von ihren Berichten ſt die Laufbahn des Linienoffiziers abhängig. fein Wunder, daß da allmählich eine tiefe Kluft jwiſchen Gardo und Linie entſtanden iſt. Mit undperhohlenem Hochmut ſieht der ſreie Garde⸗ efftzier auf ſeinen Kameraden von der Linie berab, und dieſes Verhalten wird begreiflicher, benn man ſich den erſchreckend geringen Bil⸗ dungsgrad und den geſellſchaftlichen Tieſſtand a meiſten Linienoffiziere vergegenwärtigt. e Deren beſten Teil bilden wohl noch die Balten, die wir namentlich bei der Artillerie und den, lechniſchen Truppen auffallend zahlreich ver⸗ keten finden. Daß aber unter den geſchilderten Er e 8 21 ieeeeeeeeeee, Verhältniſſen die Güte des ruſſiſchen Offizier⸗ korps und der kameradſchaftliche Geiſt, der Wille zum Zuſammenhalten und gegenſeitigen Ein⸗ ſtehen im ruſſiſchen Heere ſchwer leiden müſſen, liegt auf der Hand. Auch den Unteroffizieren, ſo brav, willig und anſtellig ſie ſonſt auch ſind, fehlt doch zumeiſt die höhere Intelligenz ſowie das Gefühl der Selbſtändigkeit, ohne das nun einmal im modernen Kriege nicht auszukom⸗ men iſt. — 25. Berluſtliſte. Badiſche Regimenter. Reſ.⸗Inf.⸗Reg. 93(Berlin), 8. Komp.: Gre⸗ nadier Karl Kachel aus Wertheim, ſchw. verw. Inf.⸗Reg. Nr. 112: Reſ. Pius Schnei⸗ der, Musk. Haus Rück, Franz Stroh, Reſ. Wilh. Stolz und Leutnant Reinh. Moll, verwundet. Erſatz⸗Bat. 84 d. Inf.⸗Brig.: Reſ. Ber⸗ linghof aus Edingen, kot; Wehrm. Brauch aus Ingelfingen, tot; Reſ. Edler aus Mörtel⸗ ſtein, tot; Leutnant d. R. Engker aus Frei⸗ hurg, tot; Uo. d. L. Brüderle aus Berg⸗ haupten, verw.; Gefr. d. R. Oppenheimer aus Bretten, verw.; Wehrm. Goppel aus Crailsheim, Gmeiner aus Peterstal, Reſ. Kief aus Hockenheim, Kern aus Hockenheim, Wehrm. Kiefer aus Durbach, Reſ. Schnörr aus Neckarſteinach, Kailbach aus Hochhauſen Wehrm. Walter aus Sundheim Reſ. Quick aus Edingen, Boos aus Schwetzingen, Uo. d. L. Ullmann, alle verwundet; Reſ. Bren⸗ nevrle aus Edingen und Reſ. Nöltzhöffer beide vermißt; Uo. Holzer Uo. Wiebe tuck aus Ketſch, Ding aus gen Wehrm. Walther aus Hemling, verw.; Reſ. A. Haas aus Schriesheim und Wehrm. Schnebel aus Ichenheim, vermißt; Adolf Griesbaum aus Schwaighauſen, tot; Jul. Hauck aus Neckar⸗ hauſen, verw.; Leo Klein aus Reiling, verw.; Wilh. Zehnle aus Zell, verw.; Joh. Hün⸗ gerle aus Plankſtadt, verm.; Jac. Leh⸗ mann aus Gutach, verm.; Joſef Schilli aus Ortenberg, verm.; Theodor Hauſer aus Ladenburg, tot; Friedr. Waag aus Schmal⸗ bach, tot; Wilh. Geſchwill aus Brühl, vw.; Wilhelm Greth aus Querbach, verw.; Auguft Panther aus Oberkirch, Eugen Späth aus Schiltach, verw.; Alfred Winter aus Laden⸗ burg, verwundet. Erſatzabteilung Fußart.⸗Reg. Nr. 14, Karlsruhe: Stabsmajor v. Reiche aus Baden⸗Oos, l. verw.; Oberſtleutnant Meiſter aus Lahr, l. verw.; Kanonier Angſt aus Epfenbach, l. verw.; Uo. d. L. Morlock aus Karlsruhe, Gefr. Hildesheim aus Waldorf, Gefr. Schenkel aus Hardtheim, Meldereiter Frei aus Sandhauſen bei Heidelberg und Ka⸗ ſer Buch aus Pforzheim, vermißt; Gefr. Will, Mich. Gutmann aus Rohrbach, tot; Kauonier Emil Neff aus Bruchſal, tot; Uo. Wilh. Fels aus Karlsruhe, ſchw. verw.; Sa⸗ nitäts⸗Uo. Karl Leop. Beetz aus Gengenbach, ſchw. verw.; Gefr. Jac. Reinhardt aus Neumühl, ſchw. verw.; Gefr. Wilh. Bihler aus Steinbach, ſchw. verw.; Kanonier Friedrich Lawo aus Mannheim, ſchw. verw.; Gefr. Philipp Bürk aus Windſchläg bei Offenburg, ſchw. vw.; Kanonier Joh. Koch aus Bruchſal, ſchw. verw.; Kanonier Guſt. Laier aus Forſt bei Bruchſal, ſchw. verw.; Kanonier Ludwig Hauſer aus Schriesheim, ſchw. verw.; Ka⸗ nonier Aug. Hettinger aus Mannheim, ſchw. vw.; Kanonier Friedr. Köth aus Pforz⸗ heim, ſchw. verw.: Kanonier Heinrich Katz aus Kirchhart(Amt Sinsheim), ſchw. verw.; Gefr. Engelbert Hofmann aus Oberſcheidental bei Mosbach, ſchw. verw.; Uo. Heinrich Stein⸗ müllſer aus Mannheim l. verw.; Kanon. Fr. Reinhard aus Pforzheim, l. verw.; Karl Lorenz aus Wolfach, l. verw.; Otto Maus⸗ hardt aus Pforzheim, verm.; Gefr. Krum⸗ mel aus Diersheim, tot: Kanonier Merz aus Bruchfal, tot; Karl Schäfer aus Marlen, tot; Dberk. d. R. Oſter aus Berlin, ſchw. verw.; Oberl. von Beck aus Karlsruhe, ſchw. verw.; Uo. Bundſchuh aus Steinbach, ſchw. verw.; Uo. Schlenker aus Karlsruhe, ſchw. verw.; PP 8 Berwilderung des Oſſizierkorps und die Unter⸗ grabung der Disziplin in der Armee. Abgeſehen bavon, daß der Nangunterſchied durch die ſinn⸗ btſen Trunkenheiterzeſſe inn Offizierkorps voll⸗ fändig verwiſcht wird und Generale mit blut⸗ flungen Subalternoffizieren in ein verderbliches Belderſchaftsverhältnis geraten, verliert der Offizier auch noch der Mannſchaft gegenüber edes Maß von Anſehen und Autorität. Da (ber außerdem das Vorgehen der Offiziere auf die Mannſchaft anſteckend wirkt, nimmt die Kunkſucht unter der letzteren gleichfalls täglich und in den Volksſchänken, wo die Monnſchaft kerkehrt, veihen ſich ebenfalls Exzeſſe an Exzeſſe, 1Jnatürlich noch viel brutoler und lebens⸗ kfährlicher ſind wie jene des Offizierlorps, das n doch über eine gewiſſe Bildung verfügt und Intelligenz den Mannſchaftsſtand überragt. Heide Teile gleiten infolgedeſſen auf der ab⸗ ſchſſigen Bahn immer weiter und die Bande ſer Disziplin ſind bereits ſo weit geloclert, daß ſamsverweigerungen unter den Offizieren und offene Auflehnungen der Mannſchaften 85 die Offtiziere gleichfalls zu den täglichen Eſcheinungen gehören. Die Trunkſucht und die Begierde nach Aus⸗ ſch ifungen aller Art, welche Rußland ergrif⸗ ſen haben und wie im Fieber ſchürtteln, haben in anderes ſchlimntes Laſter zur Folge: das Perlangen, ſich die Mittel zu dieſem entnerven⸗ den Genußleben zu beſchaffen. In dieſem Ver⸗ kengen ſchmilzt jede Ehrlichkeit dahin, wachſen Veuug, Diebſtahl und Kocruption in bunter Blüte empor und es gibt keine Macht, welche dieſem Laſter, das die geſamte ruſſiſche Verwal⸗ tung zu zerſetzen droht, zu ſteuern vermöchte. Und auch hier ſind es die Ereigniſſe, welche ſich während des Krieges mit Japan abſpielten, die den Ton angeben und als Beiſpiele gelten, denen nachgeahmt wird. Nikolaus II. hatte, von der noch nicht dageweſenen Korruption, die während des Krieges in Oſtaſien zutage trat, angeekelt und empört, Unterſuchungskommiſſio⸗ nen eingeſetzt, die ein ungeheures Malerial zu⸗ tage förderten. Dieſe Enthüllungen erzeugten aber keine moralſtärkende Wirkung, im Gegen⸗ teil, ſie gaben den Anlaß zur Nachahmung. Täglich wurden dem Lande Generale, Exzellen⸗ zen, millionenſchwere Kammerräte, welche als Stützen der ruſſiſchen Geſellſchaft galten, als Erzgauner und Diebe entlarpt; ollein ſtatt Ab⸗ ſcheu zu empfinden, ſagte ſich die durch die Trunkſucht degenerierte ruſſiſche Geſellſchaſt: ah, der hat alſo auch geſtohlen? Darum ſein flottes Leben, darum dieſes Genießen! Recht hat der Kerl gehabt und jeder ſoll nehmen, ſoviel er kann. Ein Dummkopf, der bei voller Schüſſel ſteht und nicht fpißt! Und da von tauſend Diehen kaum zwei erwiſcht werden und in den meiſten Fällen auch die des Diebſtahls Ueber⸗ wieſenen mit kleinen Freiheitsſtrafen davon⸗ kommen, ihr zuſammengeſtohlenes, oft unermeß⸗ liches Vermögen aber weiter behallen und das Genußleben nach kurzer Unlerbrechung wieder fortſetzen können, ſo erblickt man in ihren Diebereien nur einen Anſpoyn, ſelbſt zu ſtehlen. Uo. Wittmer aus Mannheim, ſchw. vw.; Uo. Rüggenauer aus Aſſamſtadt bei Mos⸗ bach, ſchw. verw.; Kanonier Grampp aus Diesheim, ſchw. verw.; Kanonier Bayer aus Hoſweier, ſchw. verw.; Adolf Wagner aus Pforzheim, ſchw. vw.; Umrhein aus Pforz⸗ heim, ſchw. vw.; Karl Hofmann aus Roſen⸗ hof, ſchw. verw.; Häfner II aus Breiten, ſchw. verw.; Lutz aus Eſchelbach, ſchw. ve.; Hänsmann aus Schatterwald, ſchw. verw.; Seiter aus Wieſental, ſchw. verwundet; Karl Feiſt aus Durbach, ſchw. verw.; Koch aus Memprechtshofen, ſchw. verw.; Bleſch aus Oberwittſtadt, ſchw. verw.; Gefr. Hufnagel aus Wöſſingen b. Durlach, ſchw. vw.; Lipps aus Schutterwald, l. vw.; Kanonier Schmei⸗ kert aus Bruchſal, I. vw.; Kanonier Haſen⸗ maier aus Gochsheim, leicht verwundet. Kleine Ariegszeitung. Weibliche Kriegsfreiwillige. Wie in den Freiheitskriegen vor hundert Jahren zeigt ſich auch jetzt der Patriotismus der deutſchen Frauen und Mädchen in glänzendſter Weiſe. Und wie die auf dem Potsdamer Friedhof ruhende Eleonore Prochaska ſich ſelber den Kämpfenden zu⸗ geſellte, ſehlt es auch jetzt nicht an weiblichen Kriegsfreiwilligen. Es mehren ſich die Geſuche an zuſtändige Stellen von Frauen und Mädchen, die bereit ſind, ihr Leben einzuſetzen in dieſem größten aller Kriege.— Die„Voſſ. Ztg.“ bringt nachſtehend eines dieſer Geſuche: „Da ich in der Zeitung geleſen habe, daß Jung⸗ frauen und Frauen von 18 bis 30 Jahren ſich zur Ausbildung als Soldat melden ſollen, und da mein Bemühen, mich als Samariterin am Kriege zu beteiligen, vergeblich war, habe ich mich entſchloſſen, mit Leib und Seele Soldat zu werden und in den Kampf zu ziehen, wo es am ſchlimmſten iſt. Ich bitte Sie herzlich, mir ſofort Mitteilung zu machen, wo und wann ich mich ſtellen muß, da ich ſobald wie möglich Soldat ſein möchte, um an der Seite meiner acht Ange⸗ hörigen für Kaiſer und Vaterland zu kämpfen, und zwar am liebſten beim 4. Garde⸗ Regiment zu Fuß oder beiden 24ern in Neuruppin. Ich hoffe, daß mein Wunſch und meine Bitte bald erfüllt werden. Ich bin 19 Jahre alt und im Kreis Lyck in Oſtpreußen geboren. Mein Vater iſt ein armer Mann und Landwirt geweſen.“ „Glauben Sie mir, es war die Hölle!“ Die Londoner Zeitung„Daily Telegraph“ hat einen der Verwundeten, die bereits wieder nach London zurückgebracht ſind, ausgefragt. Dieſer ſagte:„Glauben Se mir, es war die Hölle. Ich habe den Boxerfeldzug und auch den Burenfeldzug von Anfang bis zu Ende mitgemacht, aber ich habe niemals etwa ſo Schreckliches geſehen, wie das, was dort paſſierte. Es geſchah ſo unerwartet. Wir glaubten die Deutſchen einige fünfzehn Meilen entfernt, und mit einem Male eröffneten ſie ein Feuer mit ihren großen Geſchützen. Laſſen Sie mich Ihnen ſagen, was dem X. Regiment paſ⸗ ſierte: Als nach der Schlacht die Leute aufgerufen wurden, antworteten von meiner Kompagnie nur drei Mann, ich und zwei andere! Das Unerwartete und ſo Schreckliche war die Attacke des Feindes, und ſo überwältigend war ihre Zahl, daß es keinen Widerſtand gab. Ehe das Feuer eröffnet wurde, flog ein deutſches Flugzeug über die engliſchen Truppen, und die Verwundeten zogen aus ſeinem Erſcheinen die Schlußfolgerung, daß es als eine Art von Index für die genaue Feſtſtellung der Stellung, die wir innehatten, dienen ſollte, und ferner, daß die Deutſchen— ſo genau war ihr Feuer— dieſes Schlachtfeld vorher genau ſtudiert hatten und eine genaue Kenntnis des Landes auf⸗ weiſen. Schützengräben, die unſere Leute gegraben hatten, bildeten gar keinen Schutz.“ Derſelbe Ver⸗ wundete ſagte dem Ausfrager:„Kein Menſch hätte einer ſolchen mörderiſchen Attacke widerſtehen kön⸗ nen. Es war ein Regen von Blei, eine Ueberſchwemmung von Blei, und ich kann es immer noch nicht glauben, was geſchehen iſt. Es waren geradezu Teufel.“ Für eine Million Butter verſenkt. Ein in Schweden angelangter Reiſender erzählt von der Nervoſität der ruſſiſchen Behörden in Windau beim Ausbruch des Krieges: In der Nacht auf den 2. Auguſt zeigte ſich vor Windau ein Dampfer, den man ſpäter als den engliſchen Koh⸗ lendampfer„Amanda“ erkannte. In ſeiner Nervo⸗ ſität nahm ihn der Hafenkommandant für ein deut⸗ ſches Kriegsſchiff und ließ unverzüglich die beiden großen Dampfer„General Koſſewow“ und„Tri⸗ ton“ zur Mündung zwiſchen dem äußeren und in⸗ neren Hafen führen, um ſie dort zu verſenken. Das Ganze geſchah ſo planlos und unbeholfen wie mög⸗ lich. Obwohl„Amanda“ ſich als ein vollkommen friodliches Handelsfahrzeug entpuppte, wurde ſie doch mit einem anderen Dampfer„Rußland“ im Eingang des Hafens verſenkt, und zwar mit ſol⸗ cher Wucht, daß beide Schiffe kenterten und jetzt auf dem Grund mit dem Kiel nach oben liegen. Bedeutende Werte ſind vollſtändig beſinnungslos in die See geworfen worden.„Amanda“ führte nicht weniger als 4000 Tonnen Kohlen,„General Koſſewow“ hatte 6000 Tonnen Butter an Bord, und „Triton“ 2500 Tonnen Butter. In keinem von die⸗ ſen Fällen ließ man ſich Zeit, die Laſt zu bergen. Das Schiff„Rußland“, das 3000 Tonnen faßt, war allerdings leer. 8500 Tonnen Butter ſtellen einen Wert von mehr als einer Million Mart dar. General Léman über Deutſchlands Soldaten. Wir leſen in der„Magdeburgiſchen Zeitung“: Der Kommandant von Lüttich, General Léman, unternahm von der Zitadelle aus ſeinen erſten Gang durch Magdeburg. Ein hoher Offizier in Zi⸗ vil geleitete ihn und leiſtete ihm Führerdienſte. Man durchſchreitet das hohe Sandſteintor der Be⸗ feſtigung und tritt in das Sonnenlicht der Straße; der Raum weitet ſich, ungehindert kann der ſolda⸗ tiſche Blick die Dinge umfaſſen und zu begreifen ſuchen. Welche Gefühle den Wefangenen bewegen, den man vor wenigen Tagen unter den Trüm⸗ mern eines Forts hervorzog— wer wüßte es! noughts“ deutſcher Artillerie, warf die Panzerungen gleich einem Erdboden durcheinander. Die ſeeliſche Wirkung muß ebenſo ungeheuer geweſen ſein. Man ſchreitet auf die Zollbrücke zu: Militär kommt herangezogen. Mit feſtem Schritt von der Uepung heimwärts. Und ein Lied in den Kehlen, als gebe es keine Müdigkeit und kein Nachlaſſen, ſerbſt nach anſtrengendſtem Dienſt; eine Kompagnie kriegsfreiwilliger Infanterie. Die Frachtſchiffe der Elbe liegen ſtill im Hafen— ein Bild vollkom⸗ mener Ruhe und des Friedens; nach rückwärts zu fängt die Stadt an ſich zu zeigen mit ihren Häu⸗ ſerfluchten, ihren Türmen. Flutender, großſtäd⸗ tiſcher Betrieb. Autos, Wagenlaſten, die ſchwer auf die Räder drücken. Paſſanten, Raſſeln von Droſchken. Klingeln von Elektriſchen. Lange Brücke. Wieder gleicher Schritt und Tritt: ein kriegsſtarkes Bataillon von Pionieren in vorzüg⸗ lichſter Verfaſſung. Weiter: Kaſernenhof der neuen Feldartilleriekaſerne. Kriegeriſches Leben. Dam⸗ pfende Pferde werden ausgeſchirrt. Auf den brau⸗ nen Kanonenläufen liegt matt das Sonnenlicht. In den Kaſernenſtuben Hin und Her von Dril⸗ lichjacken und manch fröhlicher Ruf.„Die Wacht am Rhein“,„Die Vöglein im Walde“!“ Die Züge des gefangenen Fremden werden immer dü⸗ ſterer. Es geht auf den Anger zu. Hier vollſtändig „Krieg im Frieden“, Felddienſtübungen, Schießen von den Militärſchießſtänden her. Alles in echt preußiſcher Erfüllung der Soldatenpflicht. Gang über die Königsbrücke: Was iſt das? Die Stadt, deren Silhouette vom Dom an bis zur Jakobi⸗ kirche ſo friedlich in den blauen Himmel hinein⸗ ſieht, ſpeit Soldaten aus. Das ſind Teile von gro⸗ ßen Heeren, deren Zahl ſich die Phantaſie gar nicht vorſtellen kann. Das ſind Ausſtrahlungen von Kräften, die nicht zu berechnen ſind, deren Wir⸗ kung nicht annähernd geſchätzt werden kann. Das ſind.. Doch weiter geht es über den Kaiſer Wil⸗ Soldaten auf den Bürgerſteigen, Soldaten vor den Haustüren. Soldaten in den Wagen der Elektri⸗ ſchen, Soldaten auf den Straßen, über den Stra⸗ ßzen, wahrſcheinlich auch unter den Straßen, Soldaten jeden Alters! Soldaten aller Waffengat⸗ tungen! Und von der Strombrücke her ein Ein⸗ ziehen von Soldaten, Soldaten„Vieles Unwahrſcheinliche erlebte ich wäh⸗ rend der letzten Tage,“ ſagte der Gefan⸗ gene,„nie für möglich Gehaltenes. Aber dieſe Soldaten!“— Deutſchland kämpft doch gegen drei Fronten; ſeine Soldaten müſſen doch im Felde ſtehen; hier Soldaten, nur Soldaten. Das iſt ganz undenkbar, unfaßbar.. Wie ein Engländer ſich die Zerſtörung von Berlin ausmalt. Der Engländer H, G. Wells, der bekannte Verfaſſer utopiſtiſcher Romane, hat ſeine Phan ba⸗ ſie gerade in dieſem Jahre an einem beſonders zeitgemäßen Stoff verſucht, indem er in einem Zukunftsbild den„letzten Krieg in der Welt“ dar⸗ ſtellt. In dieſem Roman, in dem eine glücklicher⸗ weiſe noch nicht erreichte Entwicklung der Flug⸗ kunſt und Vervollkommnung der Exploſivſtoffe vor⸗ ausgeſetzt wird, findet ſich auch ein Kapitel, das kühne überſchrieben iſt:„Die Zerſtörung von Ber⸗ lin“. Hören wir, wie der phantaſiereiche Eng⸗ länder ſich und ſeinen Landsleuten dieſen Vorgang ausmalt. Ein junger Flieger„mit Kugelkopf und ſchwarzem, ſtruppigem Haar“ ſtellt folgende Betrachtung an:„Nichts in der Welt kann uns davon abhalten, nach Berlin zu gehen und den Deutſchen mit gleicher Münze heimzuzahlen.“ Die Weſtmächte haben nämlich durch die Zentralmächte in dieſem Zukunftskrieg eine ſchwere Niederlage erlitten, die die Flieger auswetzen ſollen. Zwei Flugzeuge, mit Bomben ausgerüſtet, fliegen los. „Fern nordoſtwärts in einem See von dunſtigem Licht und flimmernd in all ſeiner nächtlichen Be⸗ leuchtung lag Berlin. Der linke Finger des Steuermanns ſuchte Straßen und Plätze unter ſich auf der Karte, die an ſeinem Steuer befeſtigt war. Da lag in einer Reihe von Seen die Havel; dort über jenen Wäldern mußte Spandau ſein; da teilte ſich der Fluß um die Potsdam⸗Inſel, und rechts war Charlottenburg. Weit dehnte ſich der Tiergarten; dahinter erhob ſich das kaiſerliche Schloß, und zur Rechten jene großen Gebäude, jene reichbeflaggten und bemaſteten Dächer, mußten die Bureaus ſein, in denen der Generalſtab Zen⸗ traleuropas hauſte. Es war alles kalt, klar und wolkenlos in der Morgendämmerung. Er blickte plötzlich auf, als ein ſummendes Geräuſch aus dem Licht aufwuchs und langſam lauter wurde. Faſt über ihm zog ein deutſches Flugzeug ſeine Kreiſe, um ihn aus ungeheurer Höhe herauszufordern. Er machte eine Gebärde mit dem linken Arm nach dem düſtern Mann hinter ihm, packte dann mit beiden Händen das kleine Rad und ſchoß vorwärts. BEr beobachtete aufmerkſam und geſpannt, aber ganz verächtlich ihre Verſuche, ihn zu erreichen. Kein lebender Deutſcher, das wußte er ſicher, konnte ihn überfliegen, ſelbſt keiner von den beſten Franzoſen. Mochten ſie wie Falken auf ihn herniederſtoßen; ſie konnten es nicht ſo ſchnell, daß er nicht fähig geweſen wäre, unter ihnen durchzuſchlüpfen. Sie riefen ihn in Deutſch an durch ein Megaphon, als ſie noch etwa 2 Klm. entfernt waren. Die Worte rollten zu ihm in einem Getöſe dumpfer Laute. Dann beunruhigt durch ſein grimmiges Schweigen, nahmen ſie die Jagd auf und ſteßen nieder, etwa 100 Meter über ihm und viele hundert Meter hin⸗ ter ihm. Sie fingen an zu verſtehen, wer er war. Eine Kugel ziſchte durch die Luft an ihm vorbei, eine andere folgte. Etwas ſchlug gegen die Ma⸗ ſchine. Es war Zeit zu handeln. Die breiten Stra⸗ ßen, der Park, die Paläſte unten breiteten ſich näher und näher vor ihnen aus.„Fertig!“ ſagte der Steuermann. Das hagere Geſicht hart bis zur Grauſamkeit, nahm der Bombenwerfer mit beiden Händen die große Atom⸗Bombe aus der Kiſte. Es war eine ſchwarze Kugel, zwei Fuß im Durch⸗ meſſer. Zwiſchen ihren Handgriffen war ein klei⸗ ner Celluloidſtift, und zu dem beugte ſich ſein Kopf, bis ſeine Lippen ihn berührten. Er mußte hineinbeißen, um die Luft zu dem Induktor zu laſſen. Ihrer Wirkung ſicher, beugte er ſich über die Seite des Flugzeuges und maß die Entfernung. Dann warf er ſich raſch vorwärts, biß den Stift ab und ſchleuderte die Bombe. Wie ein purpurner Blitz leuchtete es auf. Die Bombe fiel in eine Das Geſchoß eine 42⸗Ztm.⸗Mörfers, dieſer„Dread⸗ Flammenſäule durch die Lut wirbelnd. Beide helm⸗Platz hinweg; den Breitenweg entlang. Und — General-Anziner— Sadiſche Keueſte Rachrichten(Abendblatt) Freitag, den 4. September 1914. ß in großen Kuxven um gewicht. Der hagere Mann hing zuſam⸗ zengekrümmt da; ein Glück für ihn, daß er feſt⸗ eſchnallt war. Als er wieden herunter blicken lonnte, war es, wie wenn er auf den Krater eines Vulkans ſähe. Auf dem Gartenplatz vor dem kai⸗ ſerlichen Schloß ſchoß ein zitternder Stern mit ſchrecklichem Glanz empor und goß Rauch und Flammen aus wie eine Anklage. Sie warxen zu hoch, um Menſchen zu ſehen oder die Wirkung der Bombe auf die Faſſade des Bauwerkes zu beobach⸗ ten, bis es plötzlich zuſammenſtürzte und ſich auf⸗ löſte, wie Zucker in Waſſer. Der Mann ſtarxte einen Augenblick hin, zeigte ſeine langen Zähne, und dann warf er ſeiner zuſammengekrümmten Stellung die zweite Bombe. Die Exploſion erfolgte smal faſt direkt unter dem Flugzeug und ſchleu⸗ te es aufwärts, wobei es faſt ſenkrecht ſtand. Um ein Haar wäre die letzte Bombe aus der Kiſte zeſtürzt; der Bombenwerfer ergriff ſie und biß mit ötzlicher Entſchloſſenheit den Celluloidſtift ab. Be⸗ zor er ſie noch ſchleudern konnte, war der Flug⸗ ipparat auf die andere Seite geworfen, und die tige Bewegung riß ihm die Bombe direkt aus der Hand. Nun war auch ſie explodiert, und um Steuermann, Werfer und Flugzeug flogen Splitter von Metall und Tropfen von Feuchtigkeit. Eine dritte Säule blendender Glut ſtürzte in einem Jeuerſtrudel hernieder auf die dem Untergang ge⸗ weihten Häuſer... Das ſind die Bilder, in deren Ausmalung ſich die Engländer vor dem Ausbruch des Kriege nicht genug tun konnten; der Untergang Berlins, der offenen, gegen keinen Feind geſchütz⸗ en Stadt erſchien ihnen als Ziel. Heute, wo ihre zorbereitungen ſich als nicht genügend, ihre Luft⸗ zaffen als ohnmächtig zu ſolcher Zerſtörung er⸗ bieſen haben, erheben ſie die wildeſten Beſchul⸗ igungen gegen die Deutſchen, die mit der furcht⸗ aren, vor dem Kriege von ihnen wie von den Franzoſen immer nur mit Spott bedachten Waffe des Zeppelin der ſchwergerüſteten Feſtung Ant⸗ verpen empfindlichen Schaden zufügten. korreſpondent des„Daily Chronicle“ kann in einem Telegramm aus Antwerpen vom 26. Auguſt nicht zenug Worte des Abſcheus über dieſe„tragiſchſte Nacht des Krieges“ finden— ein Beweis, welche zewaltige Wirkung unſer Luftkreuzer ausüben konnte! Der Mannheim. Ein mahn⸗ und Bilferuf der Bandwerker. Die heſſiſche Handwerkskammer hat an ſämt⸗ liche Reichs⸗, Staats⸗, Militär⸗, Eiſenbahn⸗, Poſt⸗, Kirchen⸗ und Kommunalbehörden das folgende Rundſchreiben gerichtet: Durch die in den Tagen vor der Mobil⸗ machung und den Tagen der kriegeriſchen Ereigniſſe eingetretene Stockung im Handel und Verkehr ſind beſonders dem Handwerker⸗ und Gewerbeſtande ſchwere, kaum wieder einzu⸗ holende Verluſte entſtanden. Allmählich tritt aber die ſo notwendige Beruhigung im Er⸗ werbsleben wieder ein. Unter dem Eindruck der EGreigniſſe der letzten Tage, der großartigen Erfolge unſerer tapferen Truppen tritt eine Entſpannung ein und man bemüht ſich in allen Schichten des erwerbstätigen Volkes mit aller Kraft, die in der Heimat ſo zahlreich fehlenden Hilfskräfte durch unermüdliche Tätigkeit zu er⸗ ſetzen. Der Handwerkerſtand, dem man gerade in den letzten Monaten mehr denn je Vertrauen entgegen gebracht hat, war wohl teilweiſe durch den plötzlich auftretenden Bedarf an Aus⸗ rüſtungsgegenſtänden für das Heer beſchäftigt. Weite Schichten dieſes Standes ſahen ſich aber gezwungen, ihren Betrieb weſentlich einzu⸗ ſchränken, in zahlreichen Fällen ſogar faſt voll⸗ kommen ſtillzulegen. Mit den fortgeſetzt gemeldeten glänzenden Erfolgen der deutſchen Waffen kehrt Ruhe und Vertrauen zurück, auch der Handwerker will ſich ſeiner Berufsarbeit wieder eifrig widmen und damit in der Heimat zur Erhaltung des nationalen Gutes ſein Möglichſtes beitragen. Er will und muß dafür ſorgen, daß die Familienangehörigen daheim ihr Auskommen finden, daß aber auch den ſiegreich Zurück⸗ lehrenden der Boden zur auskömmlichen, wirt⸗ ſchaftlichen Tätigkeit erhalten bleibt. Man hat in dieſen ſchweren Tagen in allen Berufskreiſen mit den verſchiedenſten Mitteln verſucht, die Lage der Zurückbleibenden und Wiederkehrenden zu ordnen. Manch gute Ein⸗ richtung wurde getroffen, es darf aber gerade bei unſerer Intereſſenvertretung nicht ver⸗ geſſen werden, daß es ſich um Tauſende von lleineren Betrieben handelt. So ſegensreich 3. B. die Beſtrebungen auf Förderung des Kredits ſind, ſo ſtoßen dieſe doch bei der prak⸗ tiſchen Durchführung im Handwerk auf recht empfindliche Schwierigkeiten. Demgegenüber ſind wir der Anſicht, daß dem Handwerk wirkſam nur oder doch in erſter Linie durch Zuweiſung von Arbeit gedient werden kann. Die Arbeitszuweiſung bringt Beſchäf⸗ tigung in weite Kreiſe, ſie vermittelt in dieſer ſchweren Zeit für Meiſter und Geſellen und viele andere Perſonen Verdienſt und ſichert die Erhaltung ſelbſtändiger Betriebe. Bekanntlich wurden unter dem Druck der Kriegserklärungen auf faſt allen Gebieten die weniger eiligen Ar⸗ beiten ganz eingeſtellt, viele bereits geplante größere Arbeiten, insbeſondere im Bauhand⸗ werk, wurden zurückgeſtellt, auch die Arbeiten ür Private hörten mit einem Schlage auf. Er⸗ freulicherweiſe iſt nun anſtelle des großen Peſ⸗ ſimismus wieder Vertrauen und Zuverſicht eingekehrt und wenden wir uns deshalb im Intereſſe des Handwerks an alle Behörden ohne Ausnahme mit der dringenden Bitte, wieder ausgiebige Arbeitsgelegenheit zu ſchaf⸗ ſen, damit auch dem Handwerksmeiſter die ſchwerſten Sorgen abgenommen werden. Das Vorgehen der Behörden wird zweifellos auch wofür das Handwerk doppelt dankbar ſein wird. In anerkennenswerter Weiſe haben die Be⸗ hörden die Beſtrebungen der Intereſſenvertre⸗ tungen des Handwerks in der letzten Zeit we⸗ ſentlich unterſtützt und hierbei zweifellos gute Erfahrungen gemacht. Der Krigeszuſtand ſtellt auf allen Gebieten unſeres handwerklichen Lebens die höchſten Anforderungen; rieſige Liferungen ſind insbeſondere erforderlich, um die notwendigſten Ausſtattungsgegenſtände zu beſchaffen. Da bieten die Handwerkskorpora⸗ tionen, die Innungen und Vereinigungen die beſte Gewähr für richtige Lieferung. Die Be⸗ rückſichtigung dieſer Korvorationen bürgt aber auch dafür, daß die in ſchwerer Zeit ſo notwen⸗ dige Erhaltung ſelbſtändiger Betriebe unter⸗ ſlützt und die Verteilung des wirtſchaftlichen Gewinns für eine große Zahl der verſchiedenen Berufsangehörigen geſichert iſt. Kürzlich hat ſich ein Kriegsausſchuß für die Deutſche Induſtrie gebildet, der ſich u. a. auch die Vermittelung von Arbeiten und Lieferun⸗ gen an die Induſtrie zur Aufgabe geſtellt hat. Der preußiſche Miniſter für Handel und Ge⸗ werbe wies die amtlichen Handelsvertretungen auf die wohlwollende Berückſichtigung dieſer Einrichtung hin. Auch die Generalvertretung es Deutſchen Handwerks wandte ſich in glei⸗ chem Sinne an die gleiche Stelle, um für ſeine Berufsangehörigen tatkräftig einzutreten. Wir richten das ergebenſte Erſuchen an Sie, die inbetracht kommenden Stellen anweiſen zu wollen, daß unter Berückſichtigung vorſtehender Ausführungen bei den inbetracht kommenden Arbeiten und Lieferungen in erſter Linie die Innungen und Vereinigungen berückſichtigt werden. Ein ſolches Entgegenkommen würde als nationale Tat von dem geſamten Hand⸗ werkerſtand freudig und dankbar anerkannt werden. * Verſteigerung kriegsunbrauchbarer Pferde. Am 1. und 2. September hat die Badiſche Landwirtſchaftskammer im Auftrag der Militär⸗ verwaltung in Grötzingen bei Durlach, Pferde⸗ verſteigerungen abgehalten, wobei zuſammen 93 Pferde zur Verſteigerung gelangten. Ein Be⸗ weis dafür, wie dringend nötig die Landwirte zur Sicherung ihrer Beſtellungsarbeiten Pferde brauchen, muß darin erblickt werden, daß am erſten Tage annähernd 1000 Perſonen ſich aus dem ganzen Lande eingefunden hatten, um ſich ein Pferd zu verſchaffen; daß da natürlich nicht jeder ein Pferd erhalten konnte, liegt auf der Hand. Durch das Entgegenkommen der Mili⸗ tärverwaltung war es möglich, die Pferde den Landwirten direkt zukommen zu laſſen. Weitere Verſteigerungen werden von Zeit zu Zeit anberaumt und zwar auf Antrag der Land⸗ wirtſchaftskammer an verſchledenen Orten des Landes, ſobald Pferde zur Verfügung geſtellt werden, ſo daß auch den Landwirten in abgele⸗ genen Teilen des Landes Gelegenheit geboten iſt, ſich ein Pferd zu ſteigern. Die näheren Ter⸗ mine der Verſteigerungen werden rechtzeitig in den Tageszeitungen bekannt gegeben. * Die Verwendung des Gbſtes während des Krieges. Der gewaltigſte Krieg der Welt tobt jetzt und unſer liebes Vaterland ſteht inmitten eines fürchterlichen Kampfes, aus dem es, deſſen ſind wir ſicher, ſiegreich hervorgehen wird. Es wer⸗ den uns zwar ſchwere Wunden geſchlagen, die aber hoffentlich bald geheilt ſein dürften, ſo daß wir dann mächtiger daſtehen denn ſe. Aber auch wenn der Krieg günſtig für uns ausfällt, geht doch unendlich viel durch ihn ver⸗ loren. So werden beiſpielsweiſe die Nah⸗ rungssmittel vielfach knapp und teuer werden. Da iſt nun Sparſamkeit am Platze. Deutſchland hat eine gute Ernte gehabt und auch eine gute Obſternte ſteht in Ausſicht. Glänzend ſtrahlen jetzt die Aepfel und Birnen von den Bäumen im Sonnenlicht. Was machen wir mit ihnen? Man ſoll möglichſt wenig vermoſten. Denn ſonſt beraubt ihr euch ſelbſt eines außerordentlich wichtigen Nahrungsmittels. Mit dem Moſten wird durchs Vergären eine große Menge koſtbaren Nah⸗ rungsſtoffes, namentlich Fruchtzucker, zerſtört. Der Moſt iſt kein Nahrungsmittel, ſondern nur ein Genußmittel und richtet erfahrungsgemäß gar vielen Schaden an. Alſo brecht einen Teil der Aepfel und Birnen von den Bäumen, hebt ſie ſorgfältig auf, um ſie friſch zu genießen, oder verkauft ſie; kocht Mus aus ihnen das euch, euren Kindern und den Verwundeten prächtig ſchmecken wird; dörrt ſie und macht durſtlöſchende Schnitze daraus; aber moſtet nicht mehr als unbedingt nötig iſt! Euch ſelbſt, den Eurigen, den Verwundeten, den heimkehrenden Kriegern werden dieſe köſt⸗ lichen Früchte eine umſo größere Freude be⸗ veiten, als ſie ein billiges und geſundes Nah⸗ rungsmittel, ja gewiſſermaßen ein Geſchenk des Himmels ſind. Die Not der Zeit verlangt, die Nahrungsſtoffe(es gilt auch für Gerſte, Korn uſw.) möglichſt ungeſchmälert unſerer Volksernährung zu erhalten. 1 Das Liebeswerk. WITB. Stuttgart, 4. Sept.(Nichtamt⸗ lich.) Für die Folge des Krieges in Not ge⸗ ratene Bevölkerung der Provinz Oſtpreußen haben die hieſigen bürgerlichen Kollegien 10 600 Mark bewilligt. * Heidelber g, 3. Sept. Erſt vor wenigen Tagen meldeten wir, ſo ſchreibt das„Heidelb. Tgbl.“, den Heldentod von Profeſſor Leimbach. bei Privaten günſtige Wirkung hervorruſen, Heute kommt die Trauerkunde vom Tode des Oberrealſchulprofeſſors Joſeph Greber, der als Oberleutnant der Landwehr 2. Aufgebots im Kampf gegen Frankreich ſchwer verwundet wurde und an den Folgen der Verletzung in einem elſäſſiſchen Lazarett geſtorben iſt. Seit dem Jahre 1898 hatte Profeſſor Greber an der Hei⸗ delberger Oberrealſchule gewirkt. Seit langen Jahren war er erſter Vorſitzender der Heidelber⸗ ger Ortsgruppe des Odenwaldklubs, der in ihm einen treuen Führer und Förderer ſeiner In⸗ tereſſen verliert.— Im Kampfe fürs Vaterland hat der Geometer Jakob Jaeger aus Heidel⸗ berg, der als Einjähriger⸗Unteroffizier mit ins Feld gezogen war, am 2. September infolge ſchwerer Verwundung den Tod gefunden. Karlsruhe, 3. Sept. Auf dem Felde der Ehre ſind gefallen: am 18. Auguſt 1914: Krie⸗ ger, Rudolf, Finanzamtmann in Karlsruhe, Leutnant der Reſerve; am 19. Auguſt 1914: Wankel, Rudolf, Oberförſter in Donaueſchin⸗ gen, Oberleutnant der Landwehr a. D. Geſtor⸗ ben iſt an den auf dem Felde der Ehre erhalte⸗ nen Wunden: am 30. Auguſt 1914: Loeffen, Hermann, Oberförſter in Odenheim, Hauptmann der Reſerve. :(Brötzingen, 2. Sept. Auf dem Kreuzer „Magdeburg“ befand ſich auch ein Sohn unſeres Ortes, Karl Gberle. Er iſt gerettet worden und beſtätigt das durch ein Telegramm an ſeine Eltern. * Pfor zheim, 3. Sept. Einer der beim Hilfsdienſt am Bahnhof Mitwirkenden hat oft Ge⸗ legenheit, Einblicke in die Feldpoſtkarten zu tun, die hier zur Weiterbeförderung von durchfahrenden Soldaten abgegeben werden. Dieſe werden es nicht übel nehmen und in P wird man ſich freuen, wenn wir einige Sätze aus dieſen Karten mitteilen:„Soeben um 11 Uhr angekommen in Pforzheim, kann ich nicht ſagen, wie liebenswür⸗ dig die Leute ſind.“„In Pforzheim wurden wir mit Muſik und unbeſchreiblichem Jubel em⸗ pfangen und von den Stadtbewohnern in jeder Beziehung reichlich beſchenkt.“„Liebe Frau! Hier bekommt man Eſſen und Trinken, ſo viel man will, und alles umſonſt, ſo gut habe ich es noch nie gehabt.“—„Lieber Papa! Unſere Arbeit iſt eſſen und trinken und vauchen. Sofort gehalten, gibt es Brot, Zigarren, Wurſt, Tee, dabei hier noch Muſik. Gruß Joſeph.“—„Werte Frau! Ich keile Dir mit, daß meine Philoſophie Wirklichkeit ge⸗ worden iſt. Die Deutſchen ſind alle ſo gut. Dein treuer Gatte.—„Liebe Schweſter! Sind hier in Pforzheim von der Regimentsmufik empfangen worden.“—„Liebe Frau! Wenn ich falle, gib den roten Kreuzern M. 20.— Sie haben große Ver⸗ dienſte vor die Soldaten.“ * Mainz, 3. Sept. Ein erhebendes militä⸗ riſches Schauſpiel bot geſtern der Abmarſch eines Artillerie⸗Regiments. Alle Geſchütze und Mu⸗ nitionswagen, die Pferde und Mannſchaften, zeigten Blätter⸗ und Fahnenſchmuck, wie wohl ſelten ein Regiment es bei ſeinem Ausmarſch zeigte. Um die Laffetten ſchlangen ſich mächtige Eichenlaubkränze, und die Munitionswagen glichen großen wandelnden Lauben, zwiſchen de⸗ nen in mächtigen Transparenten allerlei witzige Kriegsverſe zu leſen waren. Hunderte von Fähn. chen in den deutſchen Reichsfarben zierten Wa⸗ gen und Pferde oder wurden von den Kriegern munter in den Händen geſchwungen. Kein Helm war ohne Eichenlaub und aus den Augen aller Soldaten leuchtete die zuverſichtliche Siegeshoff⸗ nung. Die vaterländiſche Kundgebung der Mainzer Sängerſchaft wird an dem Abend er⸗ folgen, an welchem von dem Herrn Gouverneur von Kathen der Bürgerſchaft ein neuer Sieg un⸗ ſerer Truppen verkündet werden kann. Für die Kundgebung iſt der Schillerplatz vorgeſehen. Unter der Sängerſchaft, die ſich aus allen in Mainz beſtehenden Geſangvereinen zuſammen⸗ ſetzt, herrſcht große Begeiſterung für ihr ſchönes Vorhaben; die Chöre der vaterländiſchen Kund⸗ gebung ſind entſprechend gewählt. Auch wird ein Bläſerchor des Städt. Orcheſters mitwirken. Nus Stadt und Land. Mannheim, den 4. September 1914. *GErnennungen. Der Großherzog hat mit Wirkung vom 1. Juli 1914 den Maſchineninſpek⸗ tor Heinrich Schember unter Verleihung des Titels Obermaſchineninſpektor zum Inſpektions⸗ beamten bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues ernannt. Volksſchulweſen. Hauptlehrer Wilhelm Müller an der Volksſchule in Zell i. W. wurde mit Wirkung vom 1. Oktober 1914 an zum Schulleiter mit der Amtsbezeichnung„Rektor“ daſelbſt ernannt. * Das Eiſerne Kreuz für hervorragende Flie⸗ gerleiſtung. Fliegerleutnant Zahn, der Sohn des Heidelberger Schlachthofdirektors, und Flie⸗ gerleutnant Reinhardt, der durch ſeine häu⸗ figen Eulerflüge von Darmſtadt bekannt ſein dürfte, haben für hervorragende Flugleiſtungen das Eiſerne Kreuz erhalten. *Das Königl. Spaniſche Konſulat, welches mit Arbeit überlaſtet iſt, erſucht höflichſt, tele⸗ phoniſche Anfragen nach Möglichkeit einſchrän⸗ ken zu wollen. Die Konſulats⸗Kanzlei in E 4, 2/3 iſt von—12 und—7 Uhr geöffnet. * Feldpoſtbriefe. Aus unſerem Leſerkreiſe gehen uns zahlreiche Feldpoſtbriefe zu. Vom Miniſterium des Innern iſt im Einverſtändnis mit dem ſtellvertretenden Generalkommando des XIV. Armeekorps, der Abdruck ſolcher Briefe aus Rückſicht auf die Kriegführung bis auf weiteres unterſagt. Wir verſtehen dieſe Rückſicht vollkommen und verzichten daher, ſo lange das Verbot beſteht, auf den Abdruck der Feldpoſtbriefe. Wohl der älteſte Oberwachtmeiſter der deut⸗ ſchen Armee dürfte Herr Architekt Emil Schmitt von Mannheim ſein, der, im Alter von 69 Jahren ſtehend, als Kriegsfreiwilliger in das 14. Artillerieregiment in Karlsruhe ein⸗ getreten iſt. Herr Schmitt hat in dem gleichen Regiment bereits den Feldzug von 1870—71 in Ehren mitgemacht und ſich dabe für ſeine Tapferkeit das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe errungen. Trotz ſeines hohen Alters erfreut ſich Herr Emil Schmitt großer körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit und mit berechtigtem Stolze trägt er aufs neue die Uniform ſeines ihm ſo lieb gewordenen Regiments, in dem er bei ſeinen Vorgeſetzten ſowohl wie bei ſeinen Unter⸗ gebenen ſich hohen Anſehens und allſeitiger Be⸗ liebtheit erfreut. Heute weilt der alte ſtramme Herr in Mannheim, um ſich vor ſeinem in den nächſten Tagen erfolgenden Abmarſch in das Feld von ſeinen Freunden zu verabſchieden. Wir wünſchen dem mutigen Veteran eine frohe geſunde Rückkehr in ſein von ihm ſo ſehr ge⸗ liebtes deutſches Vaterland. Von Herrn Emil Schmitt ſtehen noch 4 Söhne und 2 Schwieger⸗ ſöhne im Feld. Einem von dieſen 4 Söhnen wurde der Arm durch einen Granatſplitter ſo ſchwer verletzt, daß dieſer amputiert werden mußte, ein anderer Sohn wird vermißt. Städtegau Mannheim Ludwigshafener Turnerſchaft. Die noch nicht unter der Fahne ſtehenden Mitglieder der Turngeſellſchaft und des Turnerbund„Germania“ haben ſich zu ge⸗ meinſamen turneriſchen Uebungen bereits ver⸗ gangenen Samstag und Mittwoch in ſchöner Zahl auf der ideal gelegenen Turnwieſe des Turnerbund beim Rennplatz zuſammengefun⸗ den, um ſich durch geeignete Marſch⸗ Frei⸗ und Geräteübungen ſowie Spiele die nötige körper⸗ liche Friſche, Stärke und Gewandtheit zu ver⸗ ſchaffen. Die weiteren Uebungen finden ſtatt: jeweils Mittwoch und Samstag abends 6 Uhr pünktlich, ſerner Sonntag vormittags ab 9 Uhr auf der Turnwieſe beim Rennplatz, ſolange als das herrliche Spätjahrwetter ſolche zulaſſen. Außerdem treffen ſich jeden Mittwoch Abend die Mitglieder in ihren Vereinslokalen zum „Friedrichsbau“ und„Kaiſerring“, um die Nach⸗ richten ihrer Freunde im entgegen⸗ zunehmen und denſelben wieder durch Zu⸗ wendung von Liebesgaben, welche durch frei⸗ willige Spenden aufgebracht werden, eine Freude zu bereiten, ſowie auch den Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. Die üßbrigen Gauvereine betätigen ſich in gleicher Weiſe auf ihren Turnplätzen in Neckarau, Ludwigshafen und Frieſenheim. *Mutmaßliches Wetter am Samstag u. Sonn⸗ lag. Der Luftwirbel über Nordeuropa bringt den noch Deutſchland beherrſchenden Hochdruck allmählich zur Auflöſung. Samstag und Sonntag iſt vorwiegend bewö und gewitter⸗ reiches Wetter zu erwarten. Stimmen aus dem Publikum. Ein beachtenswerter Vorſchlag. Klage zu führen iſt jetzt über teilweiſe Ueber⸗ füllung verſchiedener Linien der Elektriſchen zu beſtimmten Zeiten und zwar ſtets, wenn das Militär von und zu den Uebungsſtellen fährt. Die Direktion der Elektriſchen kann aus Mangel an Perſonal nicht mehr Wagen lautfen laſſen, als bisher, und doch gäbe es ein vech einfaches Mittel gegen Ueberfüllung zu be⸗ ſtimmten Stunden. Wie wäre es, wenn die Direktion auf beſonders ſtark frequentierten Linien einfach Anhänger fahren ließe, die mit Plakaten verſehen würden„Nur für Militär“ In dieſen Anhängewagen fiele dann Perſonal fort, da das Militär ja gratis fährt und der Hauptwagen würde für den Zivilverkehr ganz 1 Lagarettmangel in Mannheim für unſere verwundeten Kriegerd Von verſchiedenen Seiten hört man, daß in Mannheim bereits alle Lazarette ſozuſagen beſetzt ſeien und daß nur noch Schwerverwundete ange⸗ nommen werden können. Dieſem bedauerlichen Platzmangel für unſer braven, im Dienſte fürs Vaterland verwundeten Kröeger könnte abgeholfe werden, wenn die großherzogliche Domäne eine Teil des hieſigen Schloſſes, das bekanntlich über 500 Zimmer hat, von denen gewiß viele leer ſtehen oder leicht geräumt werden könnten, zu Lazarettzwecken zur Verfügung ſtellen würde Hierdurch könnte einem weiteren großen Teil un⸗ ſerer verwundeten Soldaten ein ſchönes und durch ſeine Lage am der Eiſenbahnſtrecke Lubwigshafen⸗ Mannheim für die Einliefemmg der Truppen zweckmäßiges Geneſungsheim geſchaffen werden Auf dieſe Weiſe würde der traurige Transport auf Bahren und Wagen durch die Straßen Mann⸗ heims wenigftens für die in das Schloß einzulie⸗ fernden Verwundeten vermieden und manches als Lazarett eingerichtete Gebäude, wie beiſpielsweiſe das Wöchnerinnenaſyl und mehrere Schulen, könn⸗ ten hierdurch eine vielleicht erwünſchte Entlaſtung erfahren. Einſender dieſes zweifelt nicht daran, daß es einflußreichen Kreiſen oder der Leitung des Roten Kreuzes gelingen wird, die großherzogl. Domäne zu einem entſprechenden Schritt zu ver⸗ anlaſſen. A. W. * Ein Vorſchlag an die Inhaber von Saden⸗ gel 2 Durch den plötzlich herei Kriegs⸗ zuſtand ſind viele Geſchäftsinhaber wie Ange⸗ ſtellte um ihren Sommerurlaub gekommen manche Geſchäfte, welche das Perſonal nicht entlaſſen wollten, ſahen ſich im Einverſtändnis mit den Angeſtellten genötigt, Kürzungen an den Gehältern vorzunehmen. In Hinſicht auf die ohnedies jetzt ruhige Geſchäftslage wäre es wohl für die nächſten Wochen leicht durchführbar, an⸗ ſtatt um 8 Uhr ſchon um 7 Uhr abends alle Ladengeſchäfte Mannheims zu ſchließen, wodurch —— Geueral-Anzeiger.— Badiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. 5 Freitag, den 4. September 1914. ſe gleichzeitig den Geſchäftsinhabern die Beleuch-⸗])( Pforzheim, 3. Sept. Das Amtsjubi⸗ſ ſchon übel daran ſind, weil die Gegenſtände faſtf weſtlich von St. Quentin die engliſche Armze ich nug koften erſpart blieben. Ein Schaden läum des Oberbürgermeiſters Habermehlſausnahmslos zu Schleuderpreiſen abgegeben wer⸗ und mehrere Territorialdiviſionen geſchlagen nd böute dadurch ſicherlich Niemanden erwachſen. wurde vorgeſtern ſeſtlich begangen. Vertreter den— und dennoch machen immer neue die Dumme hatte, ihre Bewegun 5 Süden ort 9 5 Die unterzeichnete Firma, welche dieſen Vor⸗ des Vereins ſtädtiſcher Beamter, der Schulrekto⸗ heiten. Der Maſchinenſchloſſer Edelmann kaufte Zunge nach ſortgeſetzt ſchleg macht, wird ab nächſter Woche jeden ren, der Volksſchullehrer, des Kunſtgewerbever⸗ſich zu Weihnachten einen Photographenapparat und ihre Kavallerieſpitzen bis in die Gegend 0 ag n 8 Uhr, alle auderen Tage u eins, der nationalliberalen und der fortſchrittli⸗für 150 M. auf Abzahlung, er zahlte 10 M. an von Paris vorgetrieben. Auf der ganzen bei 50 bends ſchli 0 chen Partei überbrachten die Glückwünſche ihrer und als er durch eine ſchwere Krankheit einen de utſchen Front befindet ſich der Feind er⸗ 5 jeßen. Vereinigungen. Auch die Mitglieder des Stadt⸗JMonat ſpäter in Not kam, verkaufte er kurzerhand im Zurückgehen. 57. J. Daut, Wollwarenhaus, F 1, 4. frates und die Stadtverordneten brachten dem den Apparat für ſage und ſchreibe 15 M. Seine Unter dem Druck dieſer Ereigniſſe hat die * Oberbürgermeiſter Dank und Anerkennung für bedrängte Lage wurde ihm ſtrafmildernd ange⸗ franzöſiſche Regierung es für geraten gehalten Die Uuepflaſterungs⸗ und Gleiserneuerungs⸗ ſein 25jähriges Wirken in Pforzheim aus. Ober⸗ rechnet; das Gericht erkennt auf eine Geldſtrafe ihren Si ach Bord 0 en arbeiten in der Breitenſtraße. bürgermeiſter Habermehl dankte für das Ver⸗ von 30 M. evtl. 1 Woche Gefängnis. 5 5 verlegen, und man a8 Neun ſchweißt uns: Mit Befremden las ich in trauen, das man ihm geſchenkt hat. 1 5 5 leicht vorſtellen, welche Stimmung n. Ihrem geſchätzten Blatte Nr. 403, daß die Pfla⸗):( Freiburg, 3. Septbr. Landgerichtsrat Briefkaſt ſtadt 0 bei der Vevölkerung der Haupt⸗ he ſterungs⸗ und Gleiserneuerungsarbeiten in der Dr. Fromherz in Karksruhe hat namens ſei⸗ rief aß en. erweckt hat, der allerlei Siegesnachrichten 15 Beeibenſtpaße zwiſchen Paradeplatz und Marktplatz ner Geſchwiſter das wohleingerichtete Landhaus Ein alter Abonnent. Angaben über Stärken und vorgeſpiegelt waren, bis die Wahrheit ſich nicht 5 eine unliebſame Verzögerung erfahren hätten— des ſchön und geſund gelegenen Schwaben⸗ Bewegungen der Truppen dürfen nicht veröffent⸗ länger verſchweigen ließ. Es wird wohl noch 5 270— 1 mit die auswär⸗ 7 5 19 1 8 bei l e 5 10 15 licht werden. bis im ganzen Lande Klar⸗ ige ei igen geſtörten Verkehrs⸗ 1ng m für verwundete und erho⸗] Abonnent O. L. 1. Ein Unterſchied zwiſchen In⸗ hett über ie wirkliche Lage ſcht. Abey man en verhältniſſen zu rechnen hat. Während hieſige lungsbedürftige Krieger zur Verfügung geſtellt. fanterie, Infanterie 1 und II beſteht darin, daß, kann ſchon ſagen, daß die lefkenben politiſchen ſo„Firmen, die dieſelbe Arbeit, ſei es nun Holz⸗])i% Waldshut, 3. Sept. Wie der„Alb⸗ falls Prozent⸗Mannſchaften oder überzählige Re⸗ Kreiſe mit dem franzöſiſchen Volke ein frevel⸗ en blattenbelag oder Aſphaltierung, mindeſtens eben⸗ bote“ mitteilt, erklärten in Waldshut fran⸗ kruten bei der Einberufung entlaſſen werden ſoll⸗ haftes Sp 17 1 getrieben haben. Imme ſogit ausführen könnten, wegen Mangels an Ar⸗ zöſiſche Gefangene, daß ſie bereits am ten, nur die Infanteriſten zweiter Güte hierfür in wieder hört man daß f 171 Krie Mier beit ihpe Arbeiter enilaſfen mußten und ſo unge⸗ 24. Juli als einberufene Uebungstruppen Frage kommen, weil dieſe Tauglichkeit nicht ganz fangene erzählt 505 ranzöſiſche riegsge⸗ zer wollt das Elend, das auch in unſerer Stadt in⸗ Schanz⸗ und Befeſtigungsarbeiten ausführen zweifelsfrei iſt. 9555 ee ſei ihnen eigentlich erſt ne folge des Krieges um ſich greift vermehren müſſen, mußten, ein neuer Beweis dafür, daß zu dieſer 2. Die Einberufung erfolgt nach Geburtsjahres⸗ auf em Schlachtfeld geſagt worden, daß ſie nd müſſen auswärtige(Berliner) Firmen für die Zeit die Franzoſen mobiliſierten und einen klaſſen durch öffentliche Bekanntmachungen. nicht zut einem großen Manöver, wie es ur⸗ Sbadt Mamnheim arbeiten! Aeberfall auf das Deutſche Reich planten. Von] 3. Der ungediente Landſturm kommt nicht eher ſprünglich geheißen habe, befördert würden, ſon⸗ (Dieſe Arbeiten ſind zweifellos vor Ausbruch des den Niederlagen der franzöſiſchen, ruſſiſchen und vor den Feind, bis ſeine vollſtändige Ausbildung] dern gegen den Feind ter Krieges auf dem Wege der Submiſſion an die engliſchen Truppen war den Gefangenen nichts beendet iſt und ob es dann noch der Fall ſein wird, 5 es fragkiche Berliner Firma vergeben worden. Jeden⸗ bekaunt. Das franzöſiſche Volk wird eben von hängt von dem weiteren Verlauf des Krieges ab. Die Waffenbrüder. N⸗ falls iſt der Unterſchied in der Preisforderung ein ſeiner verlogenen Regierung ſyſtematiſch ange⸗ Abonn, J. F. G. 1. Der Arbeitgeber darf eine[ pg 5 5 d ſehr erheblicher geweſen, ſonſt hätte man dieſe Ar⸗ ſchwindelt. ‚ ſofortige Entlaſſung, ohne Einhaltung der Kündi⸗ VITB. Wien, 4. Sept.(Nichtamtlich). Ge⸗ r⸗ beiten ſicher einer hieſigen Firma übertragen. Wir— aueneh nur 5 1 0 155 8 8008 5 veranſtaltete der Kriegsminiſter 5 5 25 8 5 2 ger Grund vorliegt(§ 70, 72 HGB., 5 62 GB.)[ Krobatin zu Ehren d SkE 1⸗ geben die obige Zuſchrift jedoch wieder, um der al Der bloße Eintritt des Kriegsfalles iſt kein ſolcher a 5 es utari gu Sdelle Gelegenheit zu bieten, ſich zu pf 35 Beſſen und Amgebung. Gaund s müſten noch beſondere Umſtände hinzukom⸗ ee e Bankett an welchem auch der Suche zu äußern.) p. Pirmaſens, 3. Sept. Ein tapferer] men, unler deuen es dem Arbeitgeber nicht zugemutet Ien eimiſter s Auswärtigen Graf Berchtold, hr 5* Junge iſt der elfjährige Wilhelm Link, werden kann, das Dienſtverhältuis aufrecht zu erhal⸗ Miniſterpräſident Graf Stürgh und die Mini⸗ kls 5 2 Sohn des Klünobeſitzers Link von hier. Er ken. Beiſpielsweiſe wenn die Unmöglichteit vorlieat, ſter George und Burian teilnahmen. 5 Woran liegt esd hielk ſich ſeit d lber bet 185„Ienden Betrieb einſtweilen fortzuführen. Dieſer Fall[ Der Kriegsminiſter feierte in ſchwung⸗ 5 Ein langjähriger Abonnent erſucht um Auf⸗ ſeit 805 Ferjen 5 hrer in ſcheint bei Ihnen gegeben. 2. An dieſer Beurteflungvoller Red gt N unt; ie 5 56 jederholt einem Dorfe unweit Luneville auf, die Heim⸗ der Lage würde auch ein Vertrag nichts ändern oller Rede die Waffenbrüderſchaft zwiſchen m nahere n 5 kehr ſchien ihm abgeſchnitten. Als vergangene Stammtiſch Rheinhäuſer Hof, l. Im Fall i kann Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarns Armeen, h⸗ ging durch die Zeitungen der Mahnruf: die Feld⸗ Woche ein verwundeter deutſcher Hauptmann die Firma nicht verlangen, daß der Angeſtellte über welche Schulter an Schulter von Sieg zu Sieg n⸗ früchte ſo gut als möglich auszunützen. in das Dorf kam, erzählte ihm das Kind vonſ den 1. April 17 binaus im ihren. Dienſten bleibt. eilten, trank ſchließlich auf das Wohl des deut⸗ u⸗ Am 18. und 25. ds. Mts. war ich wegen ſchlechter ſeiner mißlich La e pt half], Dasſelbe kringt Fall 2. Beide Vertragsteile ſind ſchen Kaiſers, der deutſchen Armee und das ei⸗ Zugverbindung genökigt, von Schwetzingen nach ihm 545 auß f 55 bis Kach Bfannee d ihren Verpflichtungen aus dem Vertrage enthoben. Skutari⸗Detachements. Major Schneider n 1 7 100 l Bahnhofskommandant iſt ein Pfälzer und er dankte für den glänzenden Empfang und erhob ee ber e deer at beerfege loe Felſi ſen wae daldedlen. Ar. ie Letzte Meldungen. wie n e 5 2 Freifahrtſchein nach Deutſchland. Der Junge 5 3 22 uf in Garben gebundene Frucht(Weigen) fam dann auch, mutterſeelenallein, wohlbehal⸗ Wien und die Aeutralität ferkig zum Aufladen lagert, welche ſchon ganz ſchwarz und unbrauchbar geworden iſt. Der ü ũ kümmert ſich jedenfalls gar nicht mehr darum. Gbenſo fieht man unzählige Bäume aller möglichen Obſtſorten, au welchen durch den ſehr reichen Behang nicht allein Aeſte, ſondern halbe Bäume abgebrochen ſind. Bei dem Eingang am Friedhof Heidelberg von der Rohrbacherſtraße aus ſind etwa 5 Bäume zuſammengebrochen, die Früchte verwelken und die Bäume ſind ruiniert. Es iſt wirklich ärgerniserregend, wenn man eine ſolche Nachläſſigkeit anſehen muß. In Anbetracht der Kriegsverhältniſſe und der Arbeitsloſigkeit und mit Rückſicht darauf, daß 3. Zt. nicht allein für den Einzelnen, vielmehr für die Allgemeinheit 15 zu ſorgen iſt, ſollte dieſen nachläſſigen Ve⸗ 1 ſitzern von der Gemeinde⸗ oder Stagtsverwaltung ngileich wie bei der Raupenvertilgung die ſtrenge NAuflage gemacht werden, die Feldfrüchte vollſtändig on auszurützen. B. H. „ Aus dem Großherzogtum. S3Weinheim, 2. Sept. Gegen dem von n bied ſeit einiger Zeit verſchwundenen Steinbruch⸗ “beſitzer Heinrich Lebkuchen haben 28 Steinhauer beim hieſigen Gewerbegericht Klage auf Zahlung rückſtändigen Lohnes in Höhe von zuſammen, 2388 Mark erhoben. JWeinheim, 3. Sept. Die hieſigen Aerzte haben ſich bereit erklärt, die Familienange⸗ hörigen der Weinheimer Kriegsteilneh⸗ mer während der Dauer des Krieges in Er⸗ krankungsfällen unentgeltlich zu behan⸗ deln.— Der Ortsausſchuß Weinheim vom Ro⸗ ten Kreuz läßt jedem im Felde ſtenenden Wein⸗ n heimer eine Feldpoſtſendung zugehen, enthal⸗ tend je 1 Paar Socken, 1 Paar Fußlappen, ein Taſchentuch und Zigarren. p. Hockenheim, 2. Sept.(Unfallmit Todesfolge.) Der Zigarrenmacher Andr. Wickeshäuſer von hier, der vor kurzem bei einem militäriſchen Pferdetransport einen Huftritt auf den Magen erhielt, iſt nun im Akademiſchen Krankenhaus zu Heidelberg an den Folgen geſtorben. Aus dem Weſchnitztal, 2. Septbr. Ein ſchweres Unglück hätte geſtern an der Bahnüberfahrt zwiſchen Birkenau und Reiſen geſchehen können. Ein Händler aus Birkenau wollte mit ſeinem Fuhrwerk, von Hornbach kommend, den genannten Bahnübergang paſ⸗ ſtieren, als eben ein Zug von Birkenau daher⸗ brauſte. Das Fuhrwerk wurde von der Loko⸗ motipe erfaßt, der Fuhrmann vom Wagen ge⸗ ſchleudert, wobei er eine ſchwere Kopfverletz⸗ ung erlitt und der Wagen demoliert. Die Sache wird noch ein gerichtliches Nachſpiel haben. Karlsruhe, 3. Sept. Die franzö⸗ ſiſchen Verwundeten, die hier in Karls⸗ ruhe verpflegt werden, ſcheinen teilweiſe gerade⸗ zu verblüfft zu ſein über die gute Pflege, die auch ihnen zuteil wird. Von einer Seite, die Ge⸗ legenheit hat, in das Denken und Fühlen der verwundeten Gefangenen einen tieferen Blick zu 10 tun, wird im„Badiſchen Beobachter“ verſichert, daß die Verpflegten kein Hehl daraus machen, . wie angenehm ſie enttäuſcht ſeien. Auch nach Hauſe an ihre Angehörigen berichteten ſie in Jleichem Sinn und bäten ſogar, man moöge Sorge dafür tragen, daß die deutſchen verwun⸗ deten Soldaten drüben ſo gut aufgehoben ſeien, wie ſie hier. 15 ) Karlsruhe, 3. Sept. Der Stadtrat eantragt, der Bürgerausſchuß wolle ſeine Zu⸗ ſtimmung erteilen, daß die Stadt Karlsruhe zur Unkerſtützung der nolleidenden Bevölke⸗ ten in ſeiner Heimat an. * Dudweiler, 4. Sept. Seinem Major das Leben gerettet hat der Soldat Schwarz aus St. Ingbert, der zur Zeit verwundet im Lazarett hierſelbſt liegt. Er war in der Schlacht bei Vergaville verwundet worden und bemerkte ſeinen Major, als er mit verwundeten Fram⸗ zoſen, namentlich Offizieren ſprach, die flehent⸗ lich die Hände in die Höhe hoben, zum Zeichen, daß ſie wehrlos ſeien. Als der Major ſich zum Gehen wandte, erhob ſich plötzlich einer der verwundeten Offiziere und gab zwei Schüſſe hinterrücks auf den ahnungsloſen Major ab, die aber glücklicherweiſe ihr Ziel verfehlten. Den dritten Schuß vermochte der Feigling nicht mehr abzugeben, denn bereits hatte Schwarz den Offizier niedergeſchlagen. Der Major dankte freudig ſeinem Lebensretter und ſchenkte ihm die Kette eines hohen Ordens, den er mit ſich trug. Gerichtszeitung. * Aus dem Schöffengericht. Ein Leichen⸗ fledderer hatte ſich in der Perſon des Ludw. Schulz zu verantworten. Er ſchlief mit einem Kameraden, einem Matroſen, auf einer Bank im Schloßgarten. Beim Aufwachen entwendete er dem noch Schlafenden 50 M. Der Beſtohlene veranlaßte die Verhaftung des Schulz, doch dieſer ſetzte den Schutzleuten heftigen Widerſtand entgegen und mußte mit Gewalt auf die Wache geſchleppt wer⸗ den. Er wird zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. — Eine ebenſo gemeine Geſinnung offenbarte der Schiffer Friedrich Holzſchuh. Er machte ſich die Gelegenheit zunutze, daß zwei Matroſen auf einem benachbarten Schiffe„Vereinigung IV“ zum Kriegs⸗ dienſt einberufen wurden und entwendete dieſen Kleider, Wäſche, Strümpfe und eine Uhr im Ge⸗ ſamtwert von 65 M. Als die beiden Schiffer am 21. Auguſt zurückkehrten, fanden ſie ihren Spind leer. Der Angeklagte iſt geſtändig, er hat die ge⸗ ſtohlenen Sachen wieder zurückgegeben, aber das Gericht kann ihm in Anbetracht der gemeinen Ge⸗ ſinnung keine mildernden Umſtände zubilligen, das Urteil lautete auf 6 Wochen Gefängnis abzüglich 1 Woche Unterſuchungshaft.— Wegen Belei⸗ digung und Widerſtand wird gegen Max Schmelzer auf 6 Wochen Gefängnis und 6 M. Geldſtrafe erkannt. Er hat ſich unbefugter Weiſe auf einem Bahndamm herumgetrieben und der Aufforderung eines Schutzmanns, den Damm zu verlaſſen, nicht Folge geleiſtet, den Schutzmann be⸗ ſchimpft und angegriffen.— Wegen tätlicher Beleidigung iſt der 16 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter Wilhelm Kurz angeklagt. An einem ar⸗ beitsfreien Tage plante ex auf ein Schulmädchen einen unſittlichen Angriff, wurde jedoch durch das Schreien des Kindes von ſeinem Vorhaben abge⸗ bracht. Das Urteil gegen ihn lautete auf 2 Monate Gefängnis, da er jedoch ſonſt als fleißig geſchildert wird, und er unter ſchlechten häuslichen Verhält⸗ niſſen zu leiden hat, die keine richtige Erziehung gewährleiſteten, wird Antrag auf Strafaufſchub bei⸗ Wohlberhalten geſtellt.— Die Eheleute Peter Mallmann ſind des Verſtrickungsbru⸗ ches angeklagt. Sie haben verſchiedene gepfän⸗ dele Möbelſtücke weiter verkauft, in der Annahme, ten Moment bezahlt wurde, hätten ſie das Recht wieder über die Möbel. Die Pfändung konnte aber aus dem Grund nicht aufgehoben werden, weil, der Gläubiger noch nicht für die entſtehenden Koſten gedeckt war.— Beide Angeklagte werden zu 6 M. Geldſtrafe eventl. 2 Tagen Gefängnis verurteilt. — Es gibt kaum eine Gerichtsverhandlung, in der nicht eine Klage wegen Unterſchlagung, her⸗ rührend aus dem Verlauf auf Abſchlagszahlung gekaufter und noch nicht ganz bezahlter Gegen⸗ ſtände, zu verhandeln iſt. Immer und immer wie⸗ der iſt von der Verurtetlung der Angeklagten zu — da die Schuld, wegen der gepfändet war, im letz⸗ Die verteidigung Frankreichs. WIPB. Mailand, 4. Sept. Nach dem „Corriere della Sera“ geben die Franzoſen Paris frei. Das deſenſive Zentrum liege in dem Gebiet von Morvant zwiſchen Dijon und Nevers. Das Oiſetal ſei jetzt offen. Die Preſſe iſt einſtimmig der An⸗ ſicht, daß das verſchanzte Lager von Paris lange widerſtehen wird Nevers liegt ſüdlich von Paris an der Loire, Dijon in gerader Linie öſtlich von Nevers. Die Oiſe entſpringt in Belgien und geht oberhalb von Paris in die Seine. Zwei ſtrategiſche Abſichten alſo ſchweben Fvankreich vor, einmal Paris zu halten, ſo lange es mög⸗ lich iſt, und weiter eine Loire⸗Armee zu bilden, wie 1870. in Frankreich. WIB. Zürich, 4. Sept.(Nicht amtlich.) Ein Pariſer Brief der„Neuen Züricher Zeitung“ ſpricht von zahlreichen Truppennachſchüben und beſonders Artillerie nach Norden. Die Bevöl⸗ kerung aus der Gegend von Valenciennes und Maubeuge ſei kopflos und habe ſelbſt ankom⸗ mende Engländer für Preußen gehalten. Auch die Zeitungsberichte vermögen ſie nicht zu be⸗ ruhigen. Die deutſche Marſchgeſchwindigkeit jage ihr Schrecken ein. Der Feldpoſtverkehr ſei ſäumig, die Zenſur ſtreng. Soldaten erzählen, im Oberelſaß ſeien Territorialtruppen zurück⸗ gelaſſen worden, welche Befehl hätten, beim Vorgehen der Deutſchen das Gebiet zu räumen. Je weiter die Reiſenden ſich von Paris ent⸗ fernen, um ſo fühlbarer würde die Entſpan⸗ nung der Armee, aber auch um ſo ohn⸗ mächtiger die Reſignation, in der ſie ihrem künftigen Geſchick entgegenſehe... Die ihnen begegnenden Verwundetentransporte ſtimmten ſie traurig. Die Soldaten ſeien vor Uebermüdung ausge⸗ mergelt. Eine heitere Note fehle vollſtändig. Die Soldaten ſprechen mit größtem Reſpekt von den Deutſchen, die ihren Offizieren bewunderungsvoll folgen. Die Maſchinengewehre der Deutſchen wirk⸗ ten verheerend, das Feldgraue ſei vorzüglich. Der Gegner ſei wie 1870 überlegen. Die franzöſiſche Alrtillerie ſei erfolgreich. Erfinder der M Der elinitpatrone Ingenieur Trupin ſoll dem Kriegsminiſter ein neues Exploſiv übergeben haben, deſſen furchtbare Wirkung alles bisher dageweſene übertreffe. Im Volksmunde ſpielt dieſe Bombe Turpins eine große Rolle und wäre als künftigen Deus⸗ex⸗Machina angeſehen. Der deutſche Ausſtellungspavillon in Lion ſteht unberührt unter franzöſiſcher Flagge. Der Bormarſch gegen die Marne. m. Köln, 4. Sept.(Priv.⸗Tel) Die Köln. Ztg. ſchreibt zu dem Vormarſch gegen die Marne: Der Beſitz von Reims iſt ſo wichtig weil dort eine Menge von Straßen und Bahnen ſich kreuzen, die für die rückwärtigen Verbin⸗ dungen unſerer Armec in Frage kommen. leſen, und aus den Gerichtsberichten geht auch hervor, daß die Angeklagten auch ohne die Strafe Weiter weſtlich hat die Armee Kluck, die nord⸗ italieniſchen Regierung. Ropfloſigkeit und Reſignation Albaniens. WIB. Wien, 4. Sept.(Nichtamtlich.) Die„Politiſche Korreſpondenz“ meldet: Wie von maßgebender Seite mitgeteilt wird, regelt die Regierung, unbeſchadet des gegenwärtigen Krieges, alhe auf Albanien bezüglichen Be⸗ ſtimmungen der Londoner Botſchafts⸗Meinun⸗ gen. Die Regierung iſt beſonders geſonnen, an der Neutralität Albaniens feſtzu⸗ en. Ebenſo könnten widerrechtliche Eingriffe der benachbarten Balkanſtaaten in das durch die Beſchlüſſe Europos Albanien zuge⸗ wieſene Territorium daher unter keinen Um⸗ dänden eine dauernde Beſitzergreifung darſtellen. Die Regierung findet ſich auch in dieſer B. ziehung erfreulicher Weiſe in vollſter Uber einſtimmung mit den Abſichten der Ein Nonflikt zwiſchen der Türkei und Griechenland? WIB. Mailand, 4. Sept. Die Möglichkeit eines Konfliktes zwiſchen Griechenland und der Türkei rückt nach einer Meldung des Coriere de la Sera immer näher. Das Vorgehen der Japaner gegen Niautſchou.— Revolu⸗ tion in China. WTB. London, 4. Sept. Dem„Daily Telegraph“ zufolge bereiten ſich die Japaner auf eine längere Kriegsdauer in Kiautſchou vor Sie wollen langſam und methodiſch vor⸗ gehen und Menſchenmaterial möglichſt ſparen. Das Parlament werde den Kriegskredit be willigen, um die Heere bis zum nächſten Jahre in Stand zu halten. Japaniſche Blätter bringen Alarmnachrichten aus China. Im Dangtſegebiet ſtehe die Revolution bevor, die mit den Beſtrebungen auf Wiedereinſetzung d⸗ Mandſchu⸗Dynaſtie zuſammenhänge. * WTB. Straßburg, 4. Sept.(Nichtamtl, Der kommandierende General von Deim ling hat an den Biſchof von Straß burg folgendes Schreiben gerichtet: „Ew. Eminenz! beehre ich mich auf das Schreiben vom 17. Auguſt zu erwidern, daß Fälle, wonach ſich Geiſtliche während den Kämpfen des 15. Armeekorps im Elſaß einer Unkorrektheit ſchuldig gemacht hätten, mir nicht bekannt geworden ſind.“ Von den Franzoſen mitgenommen wurden dem„Elſäſſer“ zufolge der Strafanſtaltsdirek⸗ tor Brockhaus in Enſisheim und der Kreis⸗ hauptinſpektor Troßbach in Altkirch. Ueber ihren Verbleib iſt bis heute noch nichts bekannt Berlin, 4. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Koburg wird gemeldet: Der frühere nationalliberale Reichstagsabgeordnete Dr. Quarck, der im Frühſommer dieſes Jahres ſein Mandat niederlegte, weil er zum Ko⸗ burger Staatsrat ernannt worden war, iß den Kämpfen an der Weſtgre ſchwer verwundet worden. Berlin, 4. Sept.(Von unſ⸗ Berl Wie die„Voſſ. Zeitung“ erfährt, wird der Oberfinanzrat Dr. von Lu mm, Mitglied Reichsbankdirektoriums ſich nach ſſe geben, um daſelbſt in der belgif verwaltung tätig zu ſein. Man geb in der Annahme fehl, daß es ſich nung von Währungs⸗ und Ban handelt. Geh. Rat von Lumm iſt von Anzahl ihm unterſtellten Beamten begleite Geuerral-Ameige..— Badiſche Keueſte Aachrichten.(Abendblatt) e— Zur wirtschaffliehen Lage im rhein.⸗westfäl. Industriebezirk. (Nachdruck verboten.) Die glänzenden Erfolge der deutschen Waffen in dem uns aufſgezwungenen Kampfe konnten nicht ohne günstige Rückwirkung bleiben auf unser Wirtschaftliches Leben, welches nach dem plötz- lichen Ausbruch des europäischen Krieges natur- gemäß auf allen Gebieten vollständig ins Stocken geraten wWar. Der sorgenden Ungewißheit ist in Deutschland freudige Siegeszuversicht gefolgt, die in inländischen Geld- und Warenverkehr sich schon unverkennbar bemerkbar macht und manche unter- hrochenen Beziehungen wieder aufleben ließ. Selbstverständlich handelt es sich vorerst noch um bescheidene Aufträge, die sich vornehmlich auf sOlehe Gebiete unseres wirtschaftlichen Lebens er- strecken, welche Exzeugnisse des täglichen Bedarfs hervorbringen und vertreiben. Ganz besonders erfreulich ist die Beobachtung, daß sich im Geld⸗ verkehlr und im Kreditwesen eine erhebliche Ent- spannung zeigt und die anfängliche Krise Wie sie in Rußgland und England mit gesteigerſer Schärie fortbesteht, in Deutschland gottlob als überwunden gelten kann. Sicherlich ein über⸗ zeugender Beweis für die gesunde gefestigte Srundlage unseres wirtschaftlichen Lebens und die gewaltige Wiederstandskraft unseres Kapital- marktes. In dieser Kriegszeit zeigt sich auch überzeugend die für die Allgemeinheit so wejnnl⸗ tätige und nützliche Wirkung des in unsern, gro- gen gemischten Eisenwerken verkörperten Zu s Aammenschlusses der zahlreichen Einzel- betriebe. Diese dadurch erzielte Vielseitigkeit in der Produktion ermöglicht es, den Betrieb nach Maßgabe der noch verfügbaren Arbeitskräfte in geregelter Weise aufrecht zu erhalten. Wenn ein Betriebsz weig unter Arbeitsmangel leidet, so sind andere Betriebszweige unserer großen Werke, namentlich die für den Kriegsbedarf arbeitenden Betriebe umso stärker beschäftigt, sodaß ein ge- Wisser Ausgleich erreichtt werden kann. Die An⸗ gliederung eigener Kohlenzechen an unsere großen Eisen- und Stahfwerke gereicht die- sen in dieser Kriegszeit zu einem geradezu un- schätzbaren Vorteil, da es für die höchst schwie- rige Frage der Deckung des Kohlen und Koks- hedarfs auf die vorteilhafteste Weise löst. Wie schon erwähnt, hat der Ausbruch des europäischen Krieges den Kohlenbedarf der Marine und Eisenbahnen riesig gesteigert. Durch die Einberufung so vieler Bergarbeiter hat dagegen die Kohlenförderung eine erhebliche Ein- sSchränkung erfahren. Hinzu konunt das Be- streben des Publikums sich den Herbst und Winter- bedarf in Hausbrand frühzeitig zu sichern, da man nicht ohne guten Grund eine weitere Steigerung der Kohlenpreise voraussiellt. Somit herrscht in der Ruhrkohlenindustrie angestrengteste Tätigkeit, um den derzeitigen enormen Anforderungen nach Möglichkeit zu entsprechen. Krieg und Fleischversorgung. Kzk. Dresden, 2. Sept. Hinsichtlich der Fleischversorgung des deutschen Vollces erstattet der Vorstand des Deutschen Fleischer- Verbandles ein Gutachten, dem wir folgende Stellen entnenmen. Gleich wickttig wWie die militä- rische Schlagfertigkeit für die Durchführung der Kriege notwendig war, ist die wirtschaftliche Be- reitschaft, und da konnten uns die Kriege in keinem günsligeren Zeitpunkte überraschen, als gegenwär⸗ tig. Der Geldmarłt ist in ausgezeichneter Ver- kassung, wir stehen vor einer großen unberlihrten Exute und im Auf und Ab des Viehstandes waren Wir auf einem hohen Wellenkamm ange⸗ langt, sodaß Sorgen wegen der Versorgung des Reichs mit Fleisch zurücktreten. Wenn auch in den ersten Mobilmachungstagen infolge der Einschränkung des Eisenbahnverkehrs, Man- gel an Personal uswi, für Vieh verhältnismäßig hohe Preise gefordert wordlen sind, so scheint doch hier sich alsbald ruhigere Auffassung Bahn ge⸗ brochen zu haben. Können wir auch nicht mit niedrigeren Preisen rechnen, so brauchen wir an⸗ derseits keine Befürchtung von Not- standspreisen zu hegenz; solchen wirkt in gewissem Grade schon das neue Gesetz über die Feststellung von Höchstpreisen entgegen. Die Gemeindevorstände sind ermäch- tigt, für die Dauer des Krieges für Nahrungs- und Futtermittel, Naturerzeugnisse, Heiz- und Leuchtstofſe, Höchstpreise festzusetzen. Vor der Festsetzung sollen tunlichst die Handwerkskam- mern und geeigneſe Sachverständige gehört wer⸗ den. Es kann auch die Aubringung von An- schlägen der Taxen an und in den Verkaufslokalen und die Art solcher Anschlage bestimmt werden. Von diesem Recht haben die Verwaltungsbehörden bisher nur vereinzelt Gebrauichi gemacht. Zu wün⸗ schen wäre, daß die Proviantämter und Armee⸗ Heferanten nicht unnötig hohe Preisaufschläge und Einkaufsspesen bewilligen, damit nicht von dieser Seite den Fleischern der Einkauf verteuert wWird, und ferner, daß sie nicht unreifes Vieh aus den Beständen nehmen und dem übermäßigen Ab⸗ Neeeeee stoßen von Kälbern Einhalt geboten würde, denn es will uns scheinen, als würde nach dieser Seite schon gesündigt, obgleich die bevorstehende Leerung der Weiden am allerwenigsten eine Ver- schleuderung von Mager- und Jungvieh ratsam er- scheinen läßt, Futtermangel ist zunächst nicht zu befürchten. Wenn auch die ausländischen Zufuhren, die die Schweinemast dringend erfor- dert, zunächst ausbleiben, so steht doch eine große Kartoſſelernte bevor, und die Kartoffeltrocknung Wird schon hierauf eingerichtet außerdem ist zu erwarten, daß die Futtereinfuir über neutrale Staaten sich mit der Zeit wieder einstellen vpird, werm auch die russische Gerste ſehlen wird. Die Vieheinfuhr ist bisher nur insofern erleichtert Worden, als bei der Einfuhr von Vieh aus DAn e⸗ mark die Tuberkulosenprüfung vollständig in Weglall kommen soll aus den besetzten pol nischen Gebieten ist die Einfuhr von Vieh 1 5 Oberschlesien gestattet worden. Es wäre zu wWünschen, daß auch gegenüber Holland die Vieheinfuhr freigegeben würcle, Der deutsche Fleischerverband hat ein bezügliches Gesuch an den Bundesrat gerichtet. Seldmarkt, Bank und Börsen- Wesen. Wochenausweis der Banlk von England vom d. September. nogen die gegen dſe 1913 bendons n rausend Letrig) 1014 epone 32 237— 0125 Totalreservde 30935 4584 29 483 0214 Hotenumlauf. 35 286 9285 43 250 0 089 Barvorrat. 5 47773— 4300 27632— 0041 Fortefeullle 121 820 11916 44 566 0 150 Privatguthaben 133 819— 9927 9520— 0 426 Staatssohatzguthaben 23677 + 4791 2 483 unveränd. Reglerengs-Slohorhelten 25 0241— 1754 prozentverhäftnis der Beserve zu den Passſven 19,04 gegen 17%8% in voriger Woohe. %Prozent Gegen die Wiedereröfnung der HRerliner Börse. Wie der Berliner Börsen-Courier schreibt, wird der Börsenvorstand voraussichtlich zu dem Be- schluß kommen, vorderhand von einer Wieder- eröffnung der Berliner Börse abzusehen. Wir glauben diese Stellungnahme begrüßen zu dürfen, da die jetzige Zeit wirklich nicht zur Erledigung von Spekulationsgeschäften geeignet erscheint. In diesem Sinne sprechen sich noch die meisten Ber- liner Blätter aus. So schreibt 2. B. die„Voss. Zeitung“: „Wir glauben, daß man der Frage der Wieder- eröffnung der Börse nur mit großer Zurüek- haltung nähertreten kann. Es empfiehlt sich aus einer ganzen Reihe von Gründen, sich mit Ge- duld zu wappnen. Dazu gehört die Gefahr einer etwaigen Unterwerfung der Papiere, sei es durch Exekutionsverkäufe, sei es durch Angstverkäufe bei Eintreffen unbefriedigender Nachrichten. Der Börsenverkehr könnte dann gerade das Gegenteil von dem bewirken, was man heute mit seiner Wiederherstellung beabsichtigt. Es müßten sich nämlich bei ungünstiger Entwicklung der Börsen- tendenz für die Geldbedürftigen nicht unerhebliche Einbußen und Schwierigkeiten ergeben. Man ver- gegenwärtige sich nur, daß die Kriegsdarlehns- kassen die Kurse vom 25. juli ihrer Effekten- beleihung zugrunde gelegt haben. Eine stärkere Unterschreitung dieser Kurse im Börsenverkehr würde unangenehme Folgen für die Darlehns- nehmer zeitigen.““ Der„Köln. Ztg.“ wird aus Berlin berichtet: Erste Voraussetzung für die Wiedereröffnung würde es sein müssen, daß sich ein geregelter Verkehr dauernd aufrechterhalten ließe, wenn auch zunächst nur in beschränktem Maße und all- mählich erst in weiterer Ausdehnung, und daß Mißbräuche und tendenziöse Manöver verhindert werden könnten. Angesichts des ausennlichen Deckungsbedarf, der noch bestelit, ist aber die Gefahr nicht von der Hand 2u weisen, daß von gewissen Seiten ungünstige Gerüchte in die Welt gesetzt werden und dadurch Unruhe ver- breitet wird, deren Folge ein drängendes Angebot sein könnte. Um in solchen Fällen starke Schwankungen nach unten zu vermeiden, wäre die Börsenbehörde genötigt, zahlreiche Kurse streichen zu lassen. Es darf auch nicht vergessen werden, daß es bei der Eröffnung des Verkehrs notwendig sein würde, aus Anlaß zahlreicher Zahlungsschwierigkeiten Zwangsverkäufe auszu- führen, die unbedingt einen scharfen Druck auf die Kurse ausüben müßten. Mit einem derartigen Zustand der Unsicherheit ist aber den Papier- besitzern weniger gedient als mit der völligen Unterbrechung des Verkehrs. Stimmungsbild an der Rerliner Börse. WITB. Berlin, 4. Sept. Das anscheinend un- aufhaltsame Vorwärtsdringen unserer Armeen im Westen und die stetig sich erhöhende Zahl der russischen Gefangenen in Ostpreußen bewirkt in den Börsenkreisen im Verein mit den glinzenden Nachrichten über die Siege der Armeen Auffenberg und Dankel eine zuversichtliche Stimmung, die auch dadurch nicht beeinträchtigt wurde, daß die Schlachten um Lemberg im großen Hinzen unent⸗ schieden geblieben sind. Die heute wieder zahl- reicher als gestern abwesenden Börsenbesucher, die noch immer die Gründe für die Wiedereröff- Handels- w Und Industrie-Zeitung nung der Börse mit mehr oder minderer Leiden- schaftlichkeit erörlern, gaben weitere Kursschätzun- gen ab, die sich aber unter dem Stand der letzten Tage bewegten und in ihrer Anzah! geringer Waren. Russennoten waren zu niedrigerem Preise angeboten. Geid ist bei den Großbanken reichlich angehäuft, doch sind diese äußerst zu- rückhaltend. Die Preußenſtasse gibt Taggelder zu 3½ Prozent gegen Hinterlegung von Fonds. Verkehr. Retörderuug von rivatgut in oſfenen WWagen. Inſolge der voraussichtlich während der Dauer des Krieges anhaltenden starken Inanspruch- nahme der bedeckten Wagen durch die Militärver- waltung können für Privatgut fast ausschließlich nur offene Wagen gestellt werden, und zwar in der Regel ochne bahneigene Decken, da diese eben- kalls der Militärverwaltung überlassen werden mußten. Um die Haftung der Eisenbahnen für die bei dieser Beförderungsart durch Witterungs- einflüsse leicht eintretende Beschädigung der Gü- ter auszuschließen, ist z. Zt. den Eisenbahndienst- stellen allgemein aufgegeben worden, Sendungen für den Privatverkehr, auch Stückgutsendungen, nur anzunehmen, wenn sich der Absender schrift- lich im Frachtbrief mit der Verladung im offenen Wagen einverstanden erklärte. Da indes die jedes- malige Forderung dieser Erklärung eine unbe⸗ queme Belastung sowohl der Verkehrstreibenden als auch der Eisenbahndienststellen darstellt, sind mit Giltigkeit vom 1. September d. Is. die betref- kenden Bestimmungen(8851—57 der Allgemeinen Tarifvorschriften) dergestalt geändert worden, daß im Verkehr mit deutschen Bahnen die Sendungen auch ohne diese Erklärung angenom- men werden dürfen, aber trotzdem eine Haftung für den Schaden, der den Gütern aus der Beför- derung in offenen Wagen unter Umständen er- wächst, eisenbahnseitig nicht übernommen wird. Den Versendern ist daher im eigenen Interesse nur dringend zu raten, auch fernerhin eine solche Verpackung zu wählen, die eine Beschädigung der Güter durch Witterungseinflüsse während der Be- förderung ausschließt. Im internationalen Verkehr, der mit den neutralen Staaten und mit Oesterreich-Ungarn bereits größtenteils Weder freigegeben ist, muß das Einverständnis des Absenders mit der offenen Beförderung durch schriftliche Abgabe der oben erwälnten Erklä⸗ rung im Frachtbrief nach wie vor gefordert werden. Die Duisburg-Ruhrorter Haten im Inki 1914. Einer Statistik der Duisburg-Ruhrorter Hafen- verwaltung über den Verkehr im Monat juli er. entnehmen wir folgende Ziffern: Schiffs. und Güterverkehr: Zugeführt wurden zu Berg 2556 Schiffe mit 452 456 Tonnenladung, zu Tal 2380 Schiffe mit 436 463 Tonnenladung, abgeführt zu Berg 1740 Schiffe mit 785 650 Tonnenladung, zu Tal 3155 Schiffe mit 1 338 857 Tonnenladung. Der Gesamtverkehr beziffert sich auf 9831 Schiffe mit 2 713 426 Tonnenladung, gegen 10 660 Schiffe mit 2 737 723 Tonnenladung im juli 1913, daher im Juli 1914 weniger 829 Schiffe mit 24 297 Tonnenladung. Der Gesamtverkehr am 1. Januar 1914 bis einschließlich Juli 1914 betrug 57 834 (62 545) Schiffe mit 15617887(15 723 354) Tonnenladung, also in 1914 weniger 4711 Schiffe mit 105 667 Tonnenladung. Kohlen-Anfuhr: Im Juli 1914 wurden in Summa 2 060 650(1 939 038) Tonnen Kohlen angeführt, also 1914 mehr 121 621 Tonnen; vom 1. Januar bis einschlieglich Juli 1914 insgesamt 11 484 568(11 504 757) Tonnen, also 1914 weniger 20189 Tonnen. Kohlen-Ab⸗ fuhr: Abgeführt wurden an Kohlen zusammen 2 004 346 To.(außerdem 37 439 To. Bortekohlen), gegen 1 901 972 To. im Jjuli 1913, also im Juli 1914 mehr 102 375 To.; Vom 1. Jan. bis ein⸗ schließlich Juli 1914 i nsgesamt 11 146 210 (10 703 980) To., also 1914 mehr 442 239 To. Warenmörkte. Herliner Getreidemarkt. Berlin, 4. Sept. Bei sehr geringen Umsätzen und bei kaum veränderten Preisen hielt sich der Verkehr nach wie vor in engen Grenzen. BERLIRH, J. Septbr. 1913.(Fruhkurse.) 4. 8. Loko 224-228— belte 18712—198%½ 197—-197 8: 0 foiner 225 240 225—240 „ mittel 215—224 215—224 5 neuer feiner 214—226 214—226 5 neuer mittel 212—218 211—213 NMafs: Amerlik. u. runder 198—206 198—205 Futtergerste mittel 205—220 200—218 „ bute— 198—204 Erbsen mittel 270—290 270—290 Welzonklele, grobe u. feine Die Prelse verstehen slon für Lokoware In Mark per Tonns. Serlhn, 4. Septbr. 1914.(Sohluß.) 4. 3. Velzen: stil 225.——229.— 224.—228.— f 0 99 gen: ruh g 186.— 198.50 197.50—198.50 er feiner: 214.——225.— 214.—225.— 5 mittel ruhlg 212—.—218 212.——213.— 1 neuer—.——.— Nais runder: ruhig 195.—205.— Weizenmeh!: rußig 30.75—38.— 3075——33.— Roggenmehlt schwädher 27.20 28.70 27.50——29.— 18.50—14.00 18.50—14 0 Freitag, den 4. Septembeyr 1914. Berliner Metallmarkt. Berlin, 4. Septbr. 1914. Raffinlertes Zink Mk. 50.— 51.— Blei Mk. 44.— 46.—, 99,8% Zinn Hk. 350.——360.— Fein Kupfer Mk. 170. je nach Harke Antimon Mk, 90.—— 95.— Aluminſlum Mk. 20.—.238— bie Prelse betreffen beste für Krlegszweoke geelgnete mMarken. New-Lorker Warenmarkt. Newyork, 3. Septbr. Kurs vom 3. 2 Kurs vom 3. 2 Saumwolle Welzen loko—— loko— Zopt.—— Sept—.— 5 Sohmalz Dez.—— Western 10.52 10.47 Mals Kaffee mix. Mo. 2 loko 90%— Rio loko 7/ 7/ getreidefracht Zzuoker—.—— nach Llverpool 5—— Terpentin—— naoh London—— Chicagoer Getreidemarkt. Chicago, à. Septbr. 5 vom 3. 2.—. vom 3. 2. Wolz en Sohmafz !pßp;p Jez, 0 5 Kt. mal 125¼ 121% Jan. 10.82 1077 AMals Pork Sept. 31¾%8 50½/% Sept. 20.— 20.— Der. 745755 735 Jan. 22.45 22.50 Maſ 7785/ 757% RIppen 2 f loko—— t.—. Hafer Ha 56˙— Jan. 11.58 11.60 3. 2. Speok loko 1212—1262 1212—1282 Sohweine lelohte 915—360 920—372 55 gsohwore 924995 Zufuhren 90⁰ 5 davon in Ohtoago 16 000 20 00⁰ etzte Hamselsnachricnten. r. KöIn, 4. Sept. In der heutigen Haupt⸗ versammlung der Vereinigten Stahlwerke van der Zypen u. Wissener Eisenhütter-G. in Köln waren 6 400 000 Mark Aktienkapital vertreten. Die Verwaltung teilte mit, daß der Aufsichtsrat trotz des Krieges beschlossen habe, in Anbetracht der befriedigenden Finanzlage an der vorgeschla- genen Dividende von 8 Proz. festzuhalten. Da aber das Bankguthaben wegen des Krieges um mehrere 100 000 Mark niedriger geworden ist u. der Eingang neuer Zahlungen stockt, soll die Auszahlung der Dividende so lange hinausgescho- ben werden, bis Handel und Verkehr wieder nor- mal sind, spätestens aber einen Monat nach Be- endigung des Krieges. Die Aussichten seien namentlich für Weißblech, das bisher unter star- ker englischer Konkurenz stand, recht günstig. Auch kehre infolge der Siege unserer Truppen all- mählig das alte Vertrauen auf dem Markte wieder. r. Düsseldorf, 4. Sept.(Priv.-Tel.) Vie wWir hören sind die Mitglieder des Walz drahtverbandes zu einer Versammlung auf Freitag, den 11. ds. Mits, eingeladen worden. Auf der Tagesordnung steht die Besprechung der Lage und die Verlängerung des Verbandes, sowie die Verkaufstätigkeit für das vierte Quartal. r. Düsseldorf, 4. Sept. Der Walz drahtverband beschloß heute eine sofortige Preiserhöhung auf neue Abschlüsse um 20 Mx. pro Tonne auf 137% Mark. r. Düsseldorf, 4. Sept. In der hetttigen ersten Gläubigerversammlung der Vereinigten Stanz- und Emaillierwerke.-G. wurde mitgeteilt, daß der Nonkursverwalter mit einer Quote von etwa 30 Proz. rechne. Das Aktien- kapital sei aber vollständig verloren. r. Essen, 4. Sept.(Priv-Tel) Am 11. Sep⸗ tember findet eine Mitgliederversammung des Roheisenverbandes statt, die sici neben der Besprechung der Geschäftslage auch mit der Preisfestsetzung für das vierte Quartal befassen Wirdl. Nach unseren Informationen wird auch hier eine angemessene Erhöhung infolge der grö- Beren Hlerstellungskosten eintreten. Glasgow, 3. Sept. Meta limarht ruhig per Kasse 51,6, per ein Monat 51,1. —m Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenhaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Be 21 fur— 15 98810 0 klormeles 2plg. Bii qit 2 m lite u Stromkosten ſ bei Krufttarif 00 9 —5 Stunde I bei Lictittarif cuα 281 Freitag, den 4. September 1914. 7. Seite. Abschriften u. Ver · wielfältigungen Ph. Metz, Q2, 15. Tel. 4193 K. Sieder, R 3, 2 b. Tel. 4118 An- und Verkauf An- u. Verkauf.gebr.Möbel u. Betten. Bertrand, T 2, 3 H. Höbel, F5, 11, getr. Kleider Asskunftelen Argus-Detektiv-Institut O 6, 6.— Tel. 3305 Ausstaſtungsge⸗ schäfte Kaufhaus zum Tattersall H.& F. Vetter. Tel. 4485 Backofenbau-; Geschäft Peter Andres, U 4, 8 Bäckerel, conditorel G. Hettinger, Lameystr. 17 L. Lepple, J 7, 12, Tel. 3978 Filiale Langstr. 42 Bettfedernreini- gungsanstalten S. Bissinger, C 4, 19 J. Hauschild Wwe., S 2, 7 Pelephon 2947 F, Scheer, Holzstr. 9. T. 4224 Bierbaneungen EK. Köhler, Seckenh.'str. 27 Bileler, Spiegel, Eimrahmungen Joh. Pilz, U 1, 7 Slumengeschäfe Herm. Kocher, Kaufhaus W. Prestinari, N3, 7/8. T. 3989 Buchbindlerei, Senbreib- und Papierwaren A. 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T. bereits auf ein ſehr beträchtliches Lebens⸗ alter zurück. Der General v. Kluck, der die Engländer ſo trefflich das Laufen lehrte, iſt 68 Jahre; der ſächſiſche General von Hauſen und der preußiſche General von Hindenburg, der in Oſtpreußen den großen Sieg errang, ſind 67 Jahre; der Eroberer Lüttichs, General von Emmich, iſt 65 Jahre und unſer früherer Kriegsminiſter, General v. Heeringen, hat ſein 64. Lebensjahr zurückgelegt. Die Namen die⸗ ſer glorreichen Feldherren werden auf lange hin ihren volkstümlichen Flang im deutſchen Volke bewahren, wie man noch heute mit ſtol⸗ zer Freude der Siegergeſtalten von 1870 ge⸗ denkt, und da iſt der Silberglanz des Greiſen⸗ Bares. auf ihren jungen Lorbeer fällt, ſchall von Derfflinger entſchied mit 69 Jahren an der Spitze ſeiner unaufhaltſam vorwärts brauſenden Reiterei den Sieg von Fehrbellin; im 70. Lebensjahre gewann Fürſt Leopold von Anhalt⸗Deſſau die Schlacht bei Keſſelsdorf und der Feldmarſchall Schwerin fiel 73 Jahre alt bei Prag mit der Fahne in der Hand, nachdem er durch ſeinen ungebrochenen Angriffsmut den Sieg ſeinem großen König errang. Mit 70 Jahren ſtanden all dieſe Männer noch im Vollbeſitz ihrer Körperkraft und ihres Willens, und zärtlich nannte das Volk ſeine greiſen 1¹ Lieblingshelden den„olten Derfflinger“, den und „alten Deſſauer“, den„alten Blücher“ endlich auch den„alten Moltke“. So iſt„alt“ zugleich ein Koſewort im Munde unſeres Vol⸗ kes geworden, und Alter und Siegesruhm ſind zwei Begriffe, die uns eng verbunden ſcheinen. Dieſes Bewußtſein iſt erſt in neuerer Zeit bei uns ſo recht lebendig geworden. In früheren Tagen der e hichte war das Genie des Feldherrn lange Zeit von dem Schimmer der Jugendlichkeit umwoben. Ale⸗ ſiegte der große Conde mit 22 Jahren, Prinz Eugen war 34 Jahre alt, da er bei Zenta ſei⸗ nen ſchönſten Sieg erfocht. Da erſcheint Cäſar ſchon faſt als eine Ausnahme, weil er erſt mit 42 Jahren die Führung eines Heeres über⸗ nahm. Daß Feldherren, die in jüngeren Jah⸗ ren ſich den Siegeslorbeer errungen, ihn auch noch als Greiſe zu behaupten wußten, das iſt auch früher öfters vorgekommen. So wußte Prinz Eugen ſich noch mit 72 Jahren einem überlegenen Feind gegenüber durch vorzfgliche ſtrategiſche Leiſtungen zu verteidigen. Auch Blücher hatte ſchon eine große Kriegserfah⸗ rung, bevor er zu den höchſten Stellen der Heeresführung hinaufſtieg. Dennoch iſt der „Marſchall Vorwärts“, dem es am Spätabend ſeines Lebens, erſt mit 81 Lebensjahren ver⸗ gönnt war, ein großes Heer zum Siege zu führen, für uns das Vor⸗ und Urbild des „Siegesgreiſes“ geworden. Wohl war ſein Körper ſchon furchtbar ge⸗ ſchwächt, als er zur Vernichtung Napoleons auszog; er hat unter Krankheiten ſchwer ge⸗ Natur. Eine ähnliche Draufgänger⸗Perſönlich⸗ keit im Silberhaar war Radetzki, der mit 71 Jahren an die Spitze einer großen Armee ge⸗ ſtellt wurde; auch er hatte etwas leidenſchaft⸗ lich Jugendliches in ſeinem Weſen, das im merkwürdigen Gegenſatz zu ſeinem Alter ſtand. Der alte Feldherr im eigentlichen Sinne des Wortes, der gerade aus der Reife ſeiner Welt⸗ anſchauung heraus, durch die harmoniſche Ruhe ſeines herbſtklaren Blickes den Sieg gewinnt, iſt erſt Moltke geweſen. 66 Jahre war er alk geworden, als ihm das Schickſal beſchied, ſeine großartige Feldherrntätigkeit zu entfalten, und ſo war ihm denn das geduldige Wägen des Greiſes, das er neben dem kraftvollen Wagen des reifen Mannes auf ſein Panier geſchrieben hatte, der notwendige Weſensausdruck ſeiner Perſönlichkeit, in der alle guten Eigenſchaften eines hohen Alters mit der energiſchen Ent⸗ ſchloſſenheit des Kriegers zu dem Idealbild des„greiſen Feldherrn“ gepaart waren. Sen gal⸗Anze. er.— Zadiſche Neu de Nachzrichten. (Abendblatt) 3. Seiie 12 Stezitk Besonderer an lleute Nacht ½3 Uhr verschled plötzlich aukalles, mein lieber, unvergeßlicher Gatte, Vater, Bruder, Schwager und Onkel Mannheim, Heidelberg, 4. September 1914. Im Namen der trauernden Karolina Been von der Friedhofkapelle aus stattt. Fpitz Beekhulzen Die Beerdigung findet Sonntag den 6. Sept., nachmittags 40 xeige,. 5 infolge eines unser treube Hinterbliebenen: ufzen. —4 e 550 Es starb den Heſdentod fürs 1 Vaterland unser lieber einziger Sohn, der Leutnant Walter Esch Oberst Esch u. Frau Margaretha geb. von Stwolinski. Im Kampf für Deutschlands Ehre starb den Heldentod unser lieber Kamerad 38259 Herr Oberleutnant der ges. Richter. Ehre seinem Andenken. Im Namen der Offiziere des Landwehrbezirks Mannheim Esch, Oberst. Stroh und Spreu kann billigſt abgeholt werden. 6696 dutspächter Weisbrod Frieſenheimer Rheininſel. Z fean rterMargars desssgehaltee: Aeeeeeneeenendmmmmmmmmmdme 50 Beste Bezugsquelle in 5 Süd- u. Mittel-Deutschland; 1 2 5 2 fſll Margarine feinster Oualttät 45 4 7„Perplex“. non; JJJJJJJJCCccfcccĩ7ĩ˖7çc˙c7§cCcccrccr Sammlung für Oeſterreich. Unter Oeſterr. Dank. Transport Mk. 553.— Frau Wachier aus Ungarn 10.— Frau Seufert aus Ungarn Marie Kritſch aus Win.— Marg. Schaudroch aus Leitmeritz(Böhmen).— Zuſammen Mk. 575.— Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets gerne bereit die Expedition. Gerichtszeitung. Mannheim, 1. Sept.(Ferienſtraf⸗ kammer.) Vorſ.: Landgeichtsrat Reifſ. Sehr anſehnliche Geſamtſtrafen brachten die iu verhältnismäßig jugendlichem Alter ſtehenden Mit⸗ glieder einer Diebesbande zuſammen, die in Mannheim, Ludwigshafen und an anderen Orten in Tätigkeit getreten war. Von einer Reihe von Diebſtählen, die ihnen die Anklage für Mannheim zur Laſt legte, wurden ſie nur in zwei Fällen für überführt gehalten. Im Juni hatten ſie den Bureaus zweier hieſiger Furagehändler zur Nacht⸗ zeit Beſuche abgeſtattet, ohne daßz ihnen nennens⸗ werte Beträge in die Hände gefallen wären. Bei der Firma Müller u. Hoffmann hatten ſie, nach⸗ dem ſie eine Niederlage an Flaſchenbier ausgetrun⸗ ken, den Kaſſenſchrank in Behandlung genommen, doch waren ſie in dieſem Fache Stümper und der Schrank widerſtand ihrer Habſucht. Es wurde er⸗ kannt: gegen den 28 Jahre alten Taglöhner Otto Freyhoff auf eine Geſamtſtrafe von 6 Jahren, gegen den 21 Jahre alten Taglöhner Michael Kel⸗ lex auf eine Geſamtſtrafe von 6 Jahren 3 Mona⸗ ten, deſſen Bruder, den Schuhmacher Wilhelm Keller, der im vorhergegangenen Verfahren 2 Jahre Gefängnis davongetragen hat, diesmal frei⸗ geſprochen wurde. Ein vierter Angeklagter, der Taglöhner Friedrich Ritthaler, wird zurzeit ibther⸗Tafelbntter eenneennsese einſtes Produkt zon heute ab nur noch 1 40 per Pfund N. Freff Spezialgeſchäft P2, 6u. 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Er behauptet ſeinem Oukel wiedergege⸗ ben und dieſer, der dem Trunke ergeben ſei, habe es in Alkohol umgeſetzt. ſelbſt eine Spareinlage in Höhe von 380 M. bei der Sbarkaſſe. Vom Schöffengericht iſt der Neffe wegen gri Unterſchlagung zu 2 Wochen Gefänazs berurteilt Max K. beſitzt übrigens Karl Ludwigſt. 2 Elegante N7 Hochpart.⸗Wohnung 5 Zimmer. Diele. große Terraſſe und Zubehör mit Centralheizung p. 1. Juli evtl. ſrüher zu vermieten. Näher. daſelbſt, oder 3 Treppen bei J. Halxy Pflügersgrundſtr. 18 ſchöne große Wohnung, 2 Zim. u. Küche u. 3 Zim. u. Küche i. 2. St. p. ſof. z. verm. Näh. 2. Stock. 6688 Nupprechtſtraße 16 3 Treppen, 4 Zimmer u. Zubeh. ſofort od. ſpäter zu berm. Wenger, 2. St. 6692 26 4* Stockhornſtr. 55, I. 2 ſchöne große Zimmer und Küche, neu herge⸗ richtet, ſofort zu verg mieten. 4596, Näheres dei Hahn⸗ Hch. Lanzſtraße 20. Werftſtraße 35, 2. Stock, 3 Zimmer und Küche mit Balkon zu vermieten. Zu erfrag. 4. Stock. 45977 1 Schöne Wohuung 4 Zimmer u. Küche p. ſof. od. 1. 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Schreiber München ſoeben unter dem Titel„Kriegspoſtkar⸗ ten der Meggendorfer Blätter“ Mappe 50 Pfg.) an die Oeffentlichkeit, mmigen Humor unſerer Zeit in draftiſchen „Soenen wideriviegeln- Die Waflarten Gut. Mittagstiſch 90 Pf. „ Abendtiſch 60 Pf. K 1, 13, p. Spielmann. 8469 nlauen Dackel Donnerstag ent⸗ laufen. Abzugeb. geg. Be⸗ lohng. Waldparkſtr. 25a. IV. 95629 wurde der Fall Daches ſtieg an einem Schmuckgegenſtände im den das 1 in Eßlingen und (6 Poſtkarten in die den Eſiſabethſchnle Mannheim. Höhere Mädchenſchule mit Lehrerinnen⸗Seminar Unſer Schulhaus iſt als Kriegslazarett einge⸗ richtet. So lange dies dauert, findet der Unterricht im Hauſe der Liſelotteſchule(Colliniſtraße) ſtalt und zwar am Montag, Dienstag und Mittwoch, vor⸗ mittags von 8 bis 1 Uhr, am Donnerstag, Freitag und Samstag, nachmittags von—6 Uhr. Das Direk⸗ tionszimmer iſt in der Liſelotteſchule Zimmer Nr. 24 Das neue Schullahr beginnt am Montag, den 14. September. An dieſem Tage nimmt die Direktſon die Anmeldungen neuer Schülerinnen von—12 Uhr im Direktionszimmer entgegen. Dabei iſt die behörd⸗ liche Abgrenzung zwiſchen den beiden Höheren Mäd⸗ chenſchulen unſerer Stadt genau zu beachten. Bei uns ſind außer den Seminariſtinnen alle Schülerinnen der Vorſchule und Höheren chenſchule anzumelden die weſtlich der Breiten Straße, in den Ouadraten 1 bis 5 von L bis R, im Lindenhof, in Neckarau, Unks des Rheins wohnen oder von auswärts am Hauptbahnhof ankommen. Bei der Aumeldung ſind Geburtsſchein, Impf⸗ ſchein und das letzte Schulzeugnis vorzulegen. Im einzelnen gelten ſolgende Beſtimmungen: 1. Das Alter für den Eintritt in die Unterſte Klaſſe der Vorſchule(Anfänger) iſt das zurückgelegte 6. Lebeusjahr und ſo entſprechend weiter für alle Klaſſen. 2. Zum Eintritt in die Klaſſe VII(Anfangsklaſſe der§ öheren Mädchenſchule) ſind folgende Vorkennt⸗ niſſe nötig: Leſen in deutſcher und lateiniſcher Schrift, richtiges Niederſch den leichter Sätze in beiden Schriftarten, die vier Grundrechnungsarten innerhalh 10 000 mündlich und ſchriftlich(Teilen mit 1⸗ und 2 ſtelligem Teiler), das kleine und das große Ein⸗ maleins. 3. In die unterſte Seminarklaſſe können Schüler⸗ innen der Klaſſe Leiner Badiſchen Höheren Mädchen⸗ ſchule ohne Prüfung aufgenommen werden, wenn ſie im Schlußzeugnis die Durchſchnittsnote ziemlich gut haben. Dieſem Zeugnis iſt das Abgangszeugnis aus Oberſekundg einer höheren Lehranſtalt Badens gleich⸗ zuachten, mit dem gleichen Vorbehalt. Alle anderen Bewerberinuen müſſen durch eine Prüfung in Doeutſch, Franzöſiſch, ugliſch, Geſchichte, Mathematik und en Kenntnisſtand der Klaſſe J der Ba⸗ ren Mädchenſchulen nachweiſen. intritt in die zweite Seminarklaſſe kann trientinnen Höherer Lehranſtalten vorbe⸗ einer Prüfung in Pädagogik gewührt wer⸗ Andere Bewerberinnen haben eine vollſtändige Prüfung abzulegen. Der Eintritt in die erſte Seminarklaſſe ſetzt die Ablegung des theoretiſchen Teils der erſten Lehrer⸗ innenprüfung voraus; auch behalten wir uns eine Prüfung in Franzöſiſch und Engliſch vor⸗ Die Aufnahmeprüfungen für die Klaſſen IX bis J finden am Dienstag, den 15. September von 8 Uhr an ſtatt. Am Mittwoch, den 16. September, um 9 Uhr ver⸗ ſammeln ſich die Schülerinnen von X bis J in ihren Klaſſen. Die Prüfung ins Seminar beginnt am Dienstag, den 15. September um 8 Uhr; die Eröffnung der Seminarklaſſen erfolgt am Samstag, den 19. Sep⸗ tember, um 9 Uhr. Mannhetim, den 2. September 1914. Direktor J. Buſch. Polſterwolle garantiert neues Material ſehr geeignet für Militür⸗ und Lazareit⸗Matraßzen⸗ Kleſeranten. Bemufſere Ofſerte ſich gerne zu Dienſten. 15785 M. Horkheimer Zuffenhauſen.Stuttgart(Württemberg. Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Gemeinde. Samstag, den 5. September 1914. Jeſuitenkirche. Von 3 Uhr an Beichtgelegenßeit. ½8 Uhr Bittandacht für Heer u. Vaterlanb mit Segen. Für die ins Feld ziehenden Krieger iſt ſeder⸗ zeit Gelegenheit zur hl. Beicht gegeben. Während der Dauer des Krieges iſt jeden Abend ½8 Uhr Bittandacht für Heer und VBaterland mit Segen, zu deren zahlreichem Beſuche wir herzlich einladen. Hauszins⸗Bücher Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerel. Wirtschaften Tichtige und kautionsfähige Wirtsleute für ein gutgelegenes Objekt 2 ucht. Gefl. Angebote unter Nr. 38 261 an die Expedition ds. Blattes. 377¹ in beliebiger Stückzabl zu haben in der G. M. b. 9. Buch⸗ und Papierhändlern zu kaufen oder gegen Einſendung von 55 Pfg. poſtfrei vom Verlag J. J. Schreiber in Eßlingen a. 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