14. pfung te] an arzt II Urger⸗ umen; in Ge⸗ ern es vlichen melchz eimal, ungen Impf⸗ erden. rein einen, jeden gex; 3775 termit eiger r an⸗ er in rieges Preis ckbafel r den nittel⸗ Erin⸗ Stun⸗ fehlen n neber Wonnement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quactal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nn. Badi Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Techniſche Rundſchau; Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue 5 Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung Telegramm⸗Kdreſſe: „General⸗Anzeiger Nannheim⸗“ Telephon⸗RNummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗AHbteilung. 341 Ridattion. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 hlichlen Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Nr. 420. der Deutſche Urieg. Bon Dr. Paul Rohrbach. Der Name, den dieſer Krieg einmal in der Weltgeſchichte führen wird, ſteht heute ſchon feſt. Er kann nicht anders lauten als: der Deut⸗ ſche Krieg. Es iſt der Krieg um die Stellung der deutſchen Nation in des Welt. Deutſchland hat drei Gegner: England, Rußland und Frank⸗ beich. Von dieſen dreien hat einer, das fram⸗ zöſiſche Volk, von altersher in kriegeriſchem Ge⸗ genſatz zu Deutſchland geſtanden. Im Mittel⸗ alter reichte das Deutſche Reich bis tief in das heutige Frankreich hinein In der Periode Ludwigs XIV. und Napoleons war Frankreich im Vordringen gegen Deutſchland; viel deutſches .Lund geriet unten franzöſiſche Herrſchaft. Die Freiheitskriege gegen Napoleon und die Wieder⸗ de in Ue und w ft Frankreichs in pa und bra ten den des Gebietes, das 5 Franzoſen Deutſchland entriſſen hatten, wieder ahn das Reich zurück. Dieſen Unrſchlag der Waf⸗ idung wollte der Stolz der fremzöſiſchen Nation nicht ertragen. Sie erklärten offen dem ſiegreichen deutſchen Nachbar: Sobald wir ſtark getug ſind und die Gelegenheit günſtig, 127 5 kuin uns auf dem Schlachtfelde wieder! Deutſch⸗ land hat alſo über 40 Jahre lang gewußt, was es von Frankreich zu erwarten hat; kein Deut⸗ ſcher macht den Franzoſen einen Vorwurf da⸗ raus, daß ſie kämpfen. Während des Jahrzehnts nach der Errichtung des Reiches hatte Deutſchland einen Außen⸗ handel im Werte von 5 Milliarden Mark jähr⸗ lich. Der Handelsunmſatz wuchs während der eſten Jahrzehnde ſtändig an, aber die Zunahme war nicht auffallend. Infolgedeſſen entſtand bei der herrſchenden Welthandelsmacht Englands zumnächſt noch keine Beunruhigung. Das änderte ſich aber etwa ſeit der Mitte der neunziger Jahre des abgelaufenen Jahrhunderts. Von da an be⸗ gann der Handel Deutſchlands mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit zu wachſen. In England entſtand etzt Beſorgnis. Schon im Jahre 1897 ſchrieb eine der führenden engliſchen politiſchen Zeit ſchriften, die Londoner„Saturday Revicw“, der drieg um den Anteil am Weltmarkt zwiſchen Deutſchland und England ſei unvermeidlich. Whlken hätten jahrelang um eine Stadt oder ein Erbfolgerecht gekämpft,— ſollten ſie nicht um einen Handelswert von Milliarden Krieg füh⸗ den? Wenn Deutſchland morgen aus der Welt bertilgt würde, ſo gäbe es übermorgen keinen Engländer in der Welt, der nicht um ſo reicher läte. So ſtand es wörtlich in der„Saturday Repiem“ zu leſen. Weiter hieß es danach: Eng⸗ land iſt die einzige Großmacht, die Deutſchland ohne großes Riſito und ohne Zweifel am Er⸗ ſolge bekämpfen kann. Wenn es ſein Werk ge⸗ aun hat, wird es zu Frankreich und Rußland lgen: Sucht euch Kompenſationen, nehmt euch mnerhalb Deutſchlands, was ihr wollt, ihr könnt es haben! Wie der alte Cato ſeine Reden im tömiſchen Senat jedesmal mit der Aufforderung ſchloß, Carthago müſſe zerſtört werden, ſo ſchloß die„Saturday Review“ ihren Angriff gegen Deutſchland mit den Worten:„Germaniam eſſe delendam!“ Dieſe Grundſätze ſind ſeit bald 20 Jahren, tenn nicht dem ganzen engliſchen Volk, ſo doch entſcheidenden Teil der öffentlichen Mei⸗ nung in England und der Mehrheit der verant⸗ wortlichen politiſchen Führer Englands in Rleiſch und Blut übergegangen. Einige Jahre ſpäter ſprach ein Mitglied des engliſchen Ma⸗ kieminiſteriums, Mr. Lee, in öffentlicher Rede u Satz aus, England werde eines Tages mit belcher Plöplichteit Deutſchlaud kriegeriſch über⸗ ſallen, daß die Deutſchen mit der Nachricht von der Eröffnung der Feindſeligkeiten zugleich auch die von der Vernichtung ihter Flotte erhalten Als Deutſchland dafür, daß es auf eine 7200 eine Entſchädigung in Innerafvika ver⸗ M aunheim, Montag, 7. September 1914. Der Weltkrieg. Beteiligung in Marokko verzichbete, von Frank⸗ langte, wandte ſich die franzöfiſche Regierung mit der Anfrage wegen Kriegshilfe nach Eng⸗ land. In England ſchwankte man eine Zeit lang. Der Plan war, wie von engliſchen Politikern ſelbſt eingeſtanden worden iſt, Frankreich da⸗ durch zu Hilfe zu kommen, daß ein Landungs⸗ heer von 160000 Mann unter Verletzung der holländiſchen und der belgiſchen Neutvralität durch die Schelde nach Antwerpen geſchickt und über Belgien gegen die rechte Flanke des deut⸗ ſchen Aufmarſches geleitet werden ſollte. Be⸗ ſorgniſſe wegen der deutſchen Flotte berhinderten ſchließlich die Ausführung; als aber England ſich jetzt dazu entſchloß, an Deutſchland den Krieg zu erklären, richtete es tatſächlich die An⸗ frage nach Holland, ob man es dort genehmigen würde, daß eine engliſche Armee bei Vliſſingen vorbei nach Antwerpen geſchickt würde. Die Holländer antworteten natürlich verneinend, und ſie fügten die Bemerkung hinzu, daß der Ge⸗ danke ſonderbar ſei, die belgiſche Neutralität 5 8 Verletzung der holländiſchen verteidigen zu en. Von der letzten Marokkokriſts an änderte Eng⸗ land äußerlich ſeine Politik gegenüber Deutſch⸗ land und ſchloß mit ihm zwei Verträge ab, einen über die Bagdadbahn und den Orient, einen Uber die afrikaniſchen Kolonialgebiete. Beide Ver⸗ träge enthielten Zugeſtändniſſe an Deutſchland, aber es ſcheint faſt, als ob ſie nur dazu umter⸗ ſchrieben worden ſeien, um die deutſche Regie⸗ rung und das deutſche Vold zu täuſchen, denn zu derſelben Zeit wurden in franzöſiſchen Feſtun⸗ gen Mengen von engliſcher Artilleriemunition aufgehäuft, die einem engliſchen Hilfskorps im Kriege gegen Deutſchland dienen ſollten. Ein ſolches engliſches Munitionsdepot befindet ſich 3. B. in der Feſtung Maubeuge, dicht an der belgiſchen Grenze. Es liegt auf der Hand, daß es von vornherein nicht dazu beſtimmt ſein kounte, die Neutralität Belgiens zu verteidigen, ſondern ſie durch den Einmarſch engliſcher Trup⸗ pen zu verletzen. Fragen wir, welches der in⸗ nerſte Grund für dieſe Haltung der eugliſchen Politik iſt, ſo findet ſich nirgends auf der Welt eine andere Antwort, als daß England es für unerträglich befand, die Beteiligung Deutſch⸗ lauds am Welthandel wachſen und den Schutz der deutſchen Intereſſen über See einer leiſtungs⸗ fähigen deutſchen Flotte anſtatt der Gnade der Kabinette in London anvertraut zu ſehen. Der unmittelbare Anſtoß zu dieſem Kriege iſt aber weder von Frankreich noch von England her erfolgt, ſondern von Rußland. Die ruſſiſche Politik hat im Kriege gegen Japan in Oſtaſien eine ſchwere Niederlage erlitten. England hatte durch ſein Bündnis mit Japon, durch die Aus⸗ rüſtung der Japaner mit Geld und guten Rat⸗ ſchlägen, dafür geſorgt, daß Rußland aus dem ſernen Oſten zurückgeworfen wurde. Jetzt bot es der ruſſiſchen Poltlik durch den bekannten Ver⸗ trag von 1907, der offiziell nur von Perſien, im geheimen aber auch über die Türkei handelte, die Hand dazu, wieder den Weg nach den alten kuſſiſchen Zielen im nahen Orient zu finden. Was Rußland dort will, iſt der Beſitz der beiden türkiſchen Meerengen, die Vorherrſchaft auf der Balkanhalbinſel, die Okkupation eines möglichſt großen Teiles von Kleinaſien. Weder Deutſch⸗ land noch Oeſterreich-Ungarn lönnen um ihrer eigenen Intereſſen und um ihrer eigenen Sicher⸗ heit willen den Ruſſen das zugeſtehen. Wenn ſich die ruſſiſchen Wünſche erfüllten, ſo wäre das nicht nur eine tiefgehende Stzrung des europehr⸗ ſchen Gleichgewichts zu Unaunſten der beiden zentraleuropäiſchen Großmächte, ſondern es wäre auch das Ende Oeſterreich⸗Ungarns. Wir haben es erlebt, wie ſehr die ruſſiſche Politik, ſeit ſie von ihren oſtaſiatiſchen Zielen ickgelehrt iſt, unter der nach dem nahen Oſten zu 1· 7 Herrſchaft des panſlawiſtiſchen Gedankens ſteht. Unumwunden beanſprucht ſie die Vorherrſchaft in der ſlawiſchen Welt und will alle flawi Völker fürn ihre Ziele benutzen. Die ruſſiſche Regierung hat nicht Autorität genug beſeſſen, um die panſlawiſtiſche Hetze nach der Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand zu bändigen. Sie iſt ſchwach genug geweſen, ſich von dem Panſlawismus für die Verteidigung einer ſo ab⸗ ſcheulichen Tat den Krieg gegen Deutſchland und Oeſterreich entreißen zu laſſen. Allerdings war der Ueberfall gegen die beiden Staaten von lan⸗ ger Hand her vorbereitet. Oeſterreich ſollte dem Panſlawismus als Opfer fallen, Deutſchland aber deckte Oeſterreich und mußte daher mit in die Tiefe. Deutſchland verteidigte auch die Exiſtenz und die Unabhängigkeit der Türkei, und das war der zweite Grund für den vuſſiſchen Krieg gegen Deutſchland. Rußland will ſich im es will die Meer⸗ engen en, es verlangt die Vorherrſchaft au der Balkanhalbinſel.„Dem ſteht Deutſchland 5 Wege, daher der ruſſiſche Schlachtruf: Nieder mit Deutſchland! Werden Deutſchland und Oeſterreich beſiegt, ſo bricht die ſlawiſche Flut nicht nur über den Oſten, ſondern auch über die Mitte Europas herein. Auch von dieſer Seite her geſehen iſt dieſer Krieg der deutſche Krieg. Frank⸗ reich erträgt es nicht, durch Deutſchland von der erſten Stelle unter den europäiſchen Feſtlands⸗ mächten verdrängt zu ſein, verdrängt in einem Kriege, den franzöſiſcher Uebermut vor 44 Jah⸗ ren ſelbſt herausgefordert hatte. England er⸗ trägt es nicht, daß der deutſche Handel und die deutſche Schiffahrt über Gebiete ſich ausbreiten, die der engliſche Handelsgeiſt als ſeſn Monopol anſteht. Rußland erträgt es nicht, daß Deutſch⸗ land ſich der panſlawiſtiſchen Ueberſchwemmung als feſter Damm entgegenſtellt. Frankreich ver⸗ langt die Revanche, England verlangt die Zer⸗ ſtörung des deutſchen Handels, Rußland ver⸗ langt die Zertrümmerung Oeſterreich⸗Ungarns. Jede der drei Forderungen bedeutet im Prinzip die Kriegserklärung am Deutſchland. Darum iſt dieſer Krieg, den wir zu führen gezwungen ſind, in Wahrheit der deutſche Krieg. Der Feldzug der Lüge. Der Reichskanzler an die Vereinigten Staaten. WIB. Berlin, 7. Sept.(Nichtamtlich.) Die„Nordd. Allg. Ztg.“ bringt folgende Mit⸗ teilung des Reichskanzlers an die Vertreter der „United Preß“ und der„Aſſociaded Preß“: Großes Hauptquartier, 2. Sept. 1914. Ich weiß nicht, was Amerika über dieſen Krieg denkt. Ich nehme aber an, daß dort in⸗ zwiſchen der Telegrammwechſel des Kaiſers mit dem Kaiſer von Rußland und dem Könige von England bekannt geworden iſt, der unwiderleg⸗ lich Zeugnis dafür ablegt, wie dev Kaiſer bis zumletzten Augenblick bemüht ge⸗ weſen iſt, den Frieden zu erhalten. Dieſe Bemühungen mußten aber vergeblich bleiben, da Rußland unter allen Um⸗ ſtänden zum Krieg entſchloſſen war, und England, das durch Jahrzehnte hin⸗ durch den deutſchfeindlichen Nationalismus in Rußland u. Frankreich ermutigt hatte, die glän⸗ zendſte Gelegenheit, die ſich ihm bot, die ſo oft betonte Friedensliebe zu bewahren, ungenutzt vorübergehen ließ. Sonſt hätte wenigſtens der Krieg Deutſchlands mit Frankreich und England vermieden werden können. Wenn ſich einmal die Archive öffnen, ſo wird die Welt erfahren, wie oft Deutſchland England die freundſchaft⸗ liche Hand entgegenſtreckte. Aber Eugland wollte die Freundſchaft mit Deutſchland nicht. Eiferſüchtig auf die Entwicklung Deutſchlands und im Gefühl, SSSSr————— (Abendblatt.) ſchen] daß es durch deutſche Tüchtigkeit und deutſchen Fleiß auf manchen Gebieten überflügelt werde, wünſchte es Deutſchland mit rauher lt nie⸗ derzuwerfen, wie es ſeinerzeit Spanien, Holland und Frankreich niederwarf. Dieſen Augenblick hielt es jetzt für gekom · men und ſo hot ihm der Einmarſchdeut⸗ ſcher Truppen in Belgien einen will⸗ kommenen Vorwand, am Kriege kteilzuneh⸗ men und ſo bot ihm der Einmarſch deut⸗ land gezwungen, weil es dem beabſichligten franzöſiſchen Vormarſch zuvorkommen mußte, und Belgien nur auf dieſen wartete, um ſich Frankreich anzuſchließen. Daß er für England ein Vorwand war, beweiſt die Tatſache, daß Grey bereits am 2. Auguſt nachmittags, alſo be⸗ vor die Verletzung der belgiſchen Neutralität durch Deutſchland erfolgte, dem franzöſiſchen Botſchafter die Hilfe Englands bedingungslos für den Fall zuſicherte, daß die deutſche Flotte die franzöſiſche Küſte angreife. Moraliſche Skrupel kennt die engliſche Politik nicht, und ſo hat das engliſche Volk, das ſich ſtets als Vorkämpfer für Freiheit und Recht ge⸗ bürdet, ſichmit Rußlan d, dem Vertre⸗ terdes furchtbarſten Deſpotismus verbündet, mit einem Land, das keine geiſtige, keine religiöſe Freiheit kennt, das die Freiheit von Völkern wie Individuen mit Füßen tritt. Schon beginnt England einzuſehen, daß es ſich verrechnet hat, und daß Deutſchland ſeiner Feinde Herr werden wird. Daher verſucht es denn mit den kleinlichſten Mitteln, Deutſchland wenigſtens nach Möglichkeit in ſeinem Han⸗ dol und ſeinen Kolonien zuſchädigen, indem es— unbekümmert um die Folgen für die Kulturgemeinſchaft der weißen Raſſe— Japan zu einem Raubzuge gegen Kiautſchou aufhetzt und die Neger in Afrika zum Kampfe gegen die Deutſchen in den Kolonien führt. Und nach⸗ dem es den Nachrichtendienſt Deutſchlands in der ganzen Welt unterbunden, den Feldzug mit einer Lüge gegen uns eröffnet, ſo wir es ihren Lands⸗ leuten erzählen, daß die deutſchen Truppen bel⸗ giſche Dörfer und Städte niedergebrannt haben, Ihnen aber verſchweigen, daß belgiſche Mädchen wehrloſen Verwundeten auf dem Schlachtfelde die Augen ausgeſtochen haben, Beamte belgiſcher Städte haben unſere Offiziere zum Eſſen geladen und über den Tiſch hinüber geſchoſſen. Gegen alles Völkerrecht wurde die ganze Zivilbevölke⸗ rung Belgiens aufgeboten, die in dem Rücken unſerer Truppen nach anfänglich freundlichem Empfang mit verſteckten Waffen eine grauſame Kampfesweiſe erhob. Belgiſche Frauen durch⸗ ſchnitten den Soldaten, die ſie im Quartier auf⸗ genommen, und die ſich zur Ruhe niedergelegt hatten, die Hälſe. England wird auch nichts von den Dum⸗Dumgeſchoſſen erzählen, die von den Engländern und Franzoſen trotz aller Ab⸗ kommen und heuchleriſch verkündeter Humanität verwendet wurden, und die Sie hier in Original⸗ packung einſehen können, wie ſie bei engliſchen und franzöſiſchen Gefangenen gefunden wurden. Der Kaiſer hat mich ermächligt, alles dies zu ſagen und zu erklären, daß er volles Ver⸗ trauen in das Gerechtigkeitsge fühl des amerikaniſchen Vol kes hat, das ſich durch den Lügenkrieg, den unſere Gegner gegen uns führen, nicht täuſchen laſſen wird. Wer bei dem Ausbruch des Krie⸗ ges in Deutſchland gelebt hat, hat die f moraliſche Aufrichtung der Deutſchen, die von allen Seiten bedrängt, zur Verteidigung ihres Rechts und ihrer Exiſtenz freiwillig ins Feld ziehen, ſelbſt beobachten können und weiß, de dieſes Volk keiner unnötigen Grauſamkeit und keiner Roheit fähig iſt. „Wir werden ſiegen, dank der moraliſchen Wucht, die die gerechte Sache unſeren Truppen gibt. Und ſchließlich wird guch die größte Lüge unſeren Sieg ſo wenig wie unſer Recht ver⸗ dunkeln können. 1 September 1914. 2. Seite. General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abersblatt) Montag, den 7. Die Wahrheit ins Ausland. das deutſche Volk ein Recht hau and den es ſich, 2 Die Nachrichten über Beſchädigungen feindlicher 8 5 wenn die Welt poll Teufel wär, nicht Die Schlacht vor Lemberg. Schiffe. Der Verein für Handlungs⸗ nehmen laſſen wird. Aber glauben Sie mir, Berlin, 7. Sept.(Von unſ Berl. Bur) Kommis von 1858 in Hamburg hat ſich ſeit dem Beginn des Krieges die Aufgabe geſtellt, die Wahrheit über die Kriegsereigniſſe und über die Lage des deutſchen Wirtſchaftslebens bis in die entfernteſten Länder zu verbreiten. Für dieſen Nachrichtendienſt iſt die geſamte Aus⸗ landstätigkeit des Vereins dienſtbar gemacht worden. Von den 130 000 Vereinsmitgliedern befanden ſich vor dem Ausbruche der Feindſelig⸗ keiten über 12 000 im Auslande, die in 165 Bezirksvereinen zuſammeungeſchloſſen waren. Während des Krieges beſteht noch mit 90 Be⸗ zirken des neutralen Auslandes Poſtperbindung. An die dort befindlichen Mitglieder verſendet der Verein regelmäßig ſeine Zeitſchrift„Der Handelsſtand im Auslande“, die jetzt in ihren ganzen Inhalte der Aufklärung über die Ur⸗ ſachen des Krieges und ſeinen bisherigen Verlauf dient und gewiß helfen wird, das Lügengewebe der engliſchen und franzöſiſchen Preſſebureaus zu zerſtören. Der§5der Verein übermittelt fer⸗ ner regelmäßig ſeinen Bezirken die Druckſchriften des Vereins für das Deutſchtum im Auslande, Zeitungsberichte, Auszüge aus den amtlichen Veröffentlichungen, z. B. das Weißbuch uſw, Auch die Denkſchrift des Deutſchen Werkbundes über den Krieg befindet ſich darunter. Die Mit⸗ glieder im Deutſchen Reiche wurden in der In⸗ landszeitſchrift des Vereins„Der Handelsſtand“ unter Abdruck eines Muſterbriefes aufgefordert, ihre privaten und geſchäftlichen Beziehungen nach dem Auslande zur Verbreitung der Wahr⸗ heit zu benutzen. Zweifellds werden gerade die Kaufleute und Handlungsgehilfen im Inlande ſowohl wie im Auslande durch ihre weitreichen⸗ den Beziehungen am beſten in der Lage ſein, den verleumderiſchen Behauptuagen unſerer Feinde und Neider wirkſam entgegenzutreten. * Fürſt Bülow über den Weltkrieg. WIBz. Stockholm, 7. Sept.(Nicht⸗ amtlich.) Die Zeitung Nya Daglight Allehanda ſowie die Zeitungen Dagen und Aftenbladen veröffentlichen eine Unterredung, die Fürſt Büloſſw dem norxpegiſchen Schriftſteller Björn Björnſon gewährt hatte. Der Fürſt drückte in dieſer Unterredung ſeine Anſichten über den weiteren Verlauf des Rieſenkampfes, der jetzt die Welt mit Getöſe erfülle aus und kennzeichnete ſeine Ueberzeugung mit den Worten: Wir wer⸗ den ſiegen, weil wir ſiegen müſſen. Das deutſche Volk erlag noch nie ſeinen Feinden, wenn es einig warx und niemals im Lauſe ſeiner langen und wechſelvollen Geſchichte war es ſo einig wie heute. Der Fürſt nimmt darauf Beziehung, daß Deutſchland in dieſem Kriege auch für die euro⸗ päiſche Kultur, ihren Fortbeſtand und ihre Zu⸗ kunft kämpft, geht des weiteren auf Deutſch⸗ lands Stellung zu den neutralen Staaten ein, um ſchließlich die Feinde Deutſchlands zu kenn⸗ zeichnen— Frankreichs Rachſucht, Rußlands panflawiſtiſche Ziele, Belgiens Torheit, Japans Heimtücke und Englands brutalen Konkurrenz⸗ neid. Von England, das uns Japan auf den Hals hetzte, ſagle der Fürſt: Das war Hoch⸗ berrat an der weißen Raſſe. Es wird viel Waſſer die deutſchen Ströme herab ⸗ fließen, bis der Deutſche das England vergißt, deſſen Freundſchaft von uns und in erſter Linie vun unſerent Kaiſer ſo ehrlich gedacht und mit dem wir ſo gut in Frieden und Freundſchaft hätten leben können, wenn England uns nur den Platz an der Sonne ge f wir werden das Feld behaupten. Wir werden kämpfen, bis wir einen Frieden er⸗ langen, würdig der Opfer, die unſer Volk mit heiligem Ernſte bringt. Für Deutſchlands Recht. Der ſozialdemokratiſche Reichs⸗ agsabgeordnete Richard Fiſcher, er ſich dieſer Tage auf einer Dutchreiſe in Zürich aufhielt, wendet ſich in einem Auſſatz im hieſigen ſozialdemokratiſchen Volksrecht ſehr ſcharf und überzeugend gegen die Behauptung dieſes Blattes, gauz Deutſchland habe den Krieg gewollt, die deutſchen Sozialdemokraten ſeien die „Düpierten“ geweſen, ein neutraler Staat habe ſeiner Selbſtbeſtimmung beraubt werden ſollen, und Deutſchland habe ſich den Vorwurf des Vandalismus aufgeladen Fiſcher ſtellt feſt, daß im deutſchen Volk niemand den Krieg gewollt hat, kein Wort aus den Reihen der bürgerlichen Parteien rechtfertige einen ſolchen fürchterlichen Vorwurf. Er habe auch die Ueberzeugung, daß der Reichs⸗ lanzler wochenlang redlich und ernſthaft bemüht war, den Kricg, den die ruſſiſche Diplomatie ſyſtematiſch herbei⸗ zuführen beſtrebt war, zu vermeiden. Der Nachweis auch nur einer Tatſache daſür, inwie⸗ fern die deutſche Regierung entgegen ihren Er⸗ klärungen das deutſche Volk und das Parlament belogen habe, fehle. Die ſoziuldemokratiſche Reichstagsfraktion habe der Regierung zugeſtehen müſſen, daß ſie ernſtlich beſtrebt geweſen ſei, den Frieden zu erhalten.„Das ganze deutſche Volk empfand Rußlands Verhalten als niederträch⸗ tigen Ueberfall. Durften wir uns in ſolcher. Stunde vom Volke trennen? Durften wir das bedrohte Vaterland wehrlos dem bereits in Oſt⸗ preußen eingedrungenen Koſakentum preis⸗ geben?“ Zum Durchmarſch durch Bel⸗ gien bemerkt Fiſcher:„Hätte in ſolcher Stunde der Gefahr ein anderer Staat anders gehondelt? In der Stunde, wo es ſich um Leben oder Tod eines Volkes handelt gibt es nur das Geſetz der Selbſterhaltung.“ Zum Vorwurf des Barbaren⸗ tunts ſchreibt Fiſcher u a:„Die deutſche Armee, zum dritten Teil mindeſtens aus Sozialdemo⸗ kraten beſtzehend, führt keinen Borbaken⸗ und keinen Vandalenkrieg. Wenn aber die deutſchen Soldaten hinterrücks überfallen werden, plötzlich durch Schüſſe aus Häuſern, Kirchen und Muſeen bedroht werden, verſteht man da nicht, daß dieſe Soldaten im Gefühl der Selbſterhaltung, in der Wut über dieſen unehrlichen, hinterhältigen Ueberfall nur einen Gedanken haben: Vernich⸗ tung der Ueberfallenden, Zerſtörung der Ge⸗ bäude, hinter denen dieſe ſich decken?“„Ich habe“, ſchreibt Fiſcher,„auch als Sozialdemo⸗ krat den Mut, meinen Brüdern in der Armde das Recht der Verteidigung zu wahren.“ Fiſcher ſchließt:„Die deutſchen Sozialiſten ſind zwar keine Chauviniſten geworden, aber ſie ſind in der Stunde der nationalen Gefahr mit dem ganzen deutſchen Volke einig, die ruſſiſche Gefahr von unſerm Vaterlande von Europa abzuwen⸗ den. Und wenn wir gezwungen waren, zuerſt gegen Kulturvölker wie Frankreich und England zu kämpfen, ſo deshalb, weil man aus ſtrategi⸗ ſchen Gründen die größte militäriſche Gefahr zuerſt zu überwinden ſucht. Deutſchland trefſe die Schuld dafür nicht, daß dieſe Länder ſich mit dem kulturfeindlichen Zarentum auf Tod und Leben verbündeten“ ˖ 8 WPB. meldet: Am 3. September haben die Ruſſen Wien, 7. Sept. Amtlich wird ge⸗ die im weiten Umkreis um die Stadt Lemberg errichteten Erdwerkebeſchoſſen. Unſere Truppen waren jedoch bereits abgezogen, um die offene Stadt vor einer Beſchießung zu be⸗ — dafür wahren und weil operative Rückſichten daf ſprachen, Lemberg dem Feinde ohne Kapipf zuß belaſſen. Das Bomhardement richtele ſich ſomit nur gegen unverteidigte Stellungen. hef⸗ Die Armee Dankl iſt neuerdings in An herrſcht nach den großen 7 figem Kampfe. der ſonſtigen Front Schlachten der ver⸗ gangenen Woche verhältnismäßig Ruhe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs von Höfer, Generalmafor. ** Der Krieg mit England. Die Beſtialität engliſcher Seldaten. Sie ſind offenbor einander würdig, dieſe ſelt⸗ ſamen Kulturträger, die ſich da im Kriege gegen uns zuſammengefunden haben. Die„Oſtſee⸗ Zeitung“ entnimmt einer vom 30. Auguſt da⸗ tierten Feldpoſtkarte eines Steftiner Bürgers, der im Dienſte des Roten Kreuzes in Frankreich an der Front weilt, die folgende Stelle: „Vor gefangenen Engländern hielt ein Oberſt⸗ leutnant ſoeben etwa folgende Auſprache an die verſammelten Soldaten und uns: „Kameraden, verbreitet dies in Eurer Heimat, was ich jetzt ſage. Dieſe gefangenen Engländer haben in barbariſcher Weiſe an unſeren Truppen gehandelt. Sie hielten die Hände hoch, zeigten die weiße Fahne und ließen unſere Truppen auf 50 Meter herankommen. Dann ſchoſſen ſie ſie nieder. Den Gefangenen und Verwundeten wurden mit Hakenmeſſern und eiſer⸗ nen Hakendie Wunden aufgeriſſen die Kehlen mit Meſſern durch⸗ ſtochen uſw. Hier ſtehen die Burſchen. Alles dies was ich ſage, beruht auf amtlicher Unter⸗ ſuchung. Mitſolchen Beſtien müſſen unſere braven Truppen kämpfen.“ Ein Schrei der Entrüſtung und Wut ging durch unſere Reihen, ein Pfui über Englands Truppen. Nur die eiſerne Disziplin hielt uns zurück, dieſe Beſtien niederzumachen. Lieber Freund, werden deuiſche Frauen und Mädchen ſich ſolchen Fremdlingen an den Hals werfen, ihnen die Hände drücken und ſie mit Liebesg⸗ven überſchütten? Ich habe das feſte Vertrauen zu Dir, daß Du ſolchenentarteten Wei⸗ bern ins Geſicht ſpuckſt.“ England trieb Japan vorwärts. Berlin, 7. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus den Mitteilungen über die Eröffnung des japaniſchen Parlaments, die über Holland hier⸗ her gekommen ſind, erfährt man, daß die Eng⸗ länder Japan zu ſeinem Vorgehen gegen Oeſterreich und Deutſchland aufgefordert hätten. Das iſt für uns Deutſche umſo inter⸗ eſſanter zu erfahren, als man hier weiß, daß die Engländer in Waſhington den Verlauf der Dinge gerade umgekehrt dargeſtellt haben. Geſtern ſind eine Reihe von Meldungen über Beſchädigungen feindlicher Schiffe in den ſüd⸗ lichen Gewäſſern eingegangen und auch von uns weitergegeben worden. Wir möchten erläuternd bemerken, daß amtliche Beſtätigungen bisher leider noch nicht vorliegen. ſtammen zu⸗ meiſt von Vertretern der auswärtigen größeren Preſſe, laſſen ſich aber aus erklärlichen Gründen für einſtweilen noch nicht kontrollieren Wir möchten deshalb warnen, all weitgehende Schlüſſe aus dieſen Meldungen zu ziehen. 1* Verſenkung deutſcher Schiffe im Hafen vnn Archangelsk. JBerlin, 7. Sept.(Von unſ. Berl. But Man meldet aus Kopenhagen: Der„Ber⸗ lingske Tidende“ meldet: Der Dampfer„Mad,⸗ wig“ iſt ſoeben von Archangelsk in Aarhus an⸗ gelbmmen. Der Kapitän berichtet: Deutſche Schiffe werden benutzt, um den Eingang des Hafens von Archangelsk zu ver⸗ ſperren. Kurz nach Kriegsbeginn tauchten Gerüchte auf, daß ein deutſches Geſchwader auf dem Wege nach Archangelsk ſei. Der Stadt⸗ kommandant verſenkte darauf drei deutſche Handelsſchiffe im Einlauf, ſodaß nur eine ſchmale Rinne blieb. Ein viertes Schiff hielt er zum Verſenken bereit. Das deut⸗ ſche Geſchwader kam aber nicht. Die Einfahrt mußte die ganze Zeit durch Baggern offen ge⸗ halten werden. Vor ſeiner Ausxeiſe mußte der Kapitän der„Madwig“ garantieren, daß er nichts von ſeiner Ladung nach Deutſchland ab⸗ ſführen würde. Hartwigs Vermüchtnis. 7. Sept. Nichtamtlich Sier Sle Allzu 0 * WIB. Sofia, 7. Utro gibt einen Artikel des ruſſiſchen Nationg⸗ liſtenführers Sawenko im Kiewlanin bekannt, der eine Erklärung des verſtorbenen Geſandten von Hartwig über ruſſiſche Balkanpolitik ent⸗ hält. Darnach hätte Hartwig geſagt: Bulgariophilie der ruſſiſchen Geſellſchaft ſei ein ſchändlicher Sentimentalismus. Ein ſtarles Bulgarien wäre Rußlands unverſöhnlichſler Feind und würde ſicher mit Oeſterreich⸗Ungarn ein Bündnis eingehen. Dagegen laufen die ruſiſchen und ſerbiſchen Intereſſen nirgends aus⸗ einander. Serbien ſei ſiegreich der natücliche Bundesgenoſſe Rußlands, und ein ſtarkes Ser⸗ bien Oeſterreich⸗Ungarns unverſöhnlichſter Feind. So wie der Weg Rußlands zur Meerenge nur über Trümmer ginge, ſo ſtehe Oeſterreich⸗Ungarn der Idee eines Großſerbien vollſtändig im Weg. Sawenko ſchließt, dieſes Vermächtnis wird wei⸗ ter leben, weil es dem Lebensbedürfnis Ruß lands entſpricht. Utro meint, man müſſe ſich über dieſe Aufrichtigkeit bezüglich der jetzigen Politik Rußlands freuen. Wollte Bulgarien ſich der Erkenntnis verſchließen, dann würde es der ruſſiſchen Politik zum Opfer fallen. * Berlin, 7. Sept.(Von unſ. Berl. Bur In Berlin haben in den letzten Juli⸗ und Auguſttagen 4000 Kriegstrauungen ſtattgefunden Berlin, 7. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) In Konſtantinopel iſt an einem Herz: und Nierenleiden der Major a. D. und kaiſerlich ottomaniſcher Oberſtleutnant Wilhelm von Legat geſtorben. Er gehörte der deut⸗ ſchen Militärmiſſion in der Türkei ſeit ihrem Beſtehen an und war vor einiger Zeit Angora ernannt worden. önnt hätte, auf den Der Krieg bricht los.) Von Hermann Stehr. Furchen⸗ (grabe zehn Schuh tief in der Erde und es bog ſich wogend über ihm die goldne Gabe des Korns im Sommerwind, rotflackernd flog der Mohn, das Bienlein trug zur Wabe, die Wachtel ſchlug, der Schnitter dengelnd zog die Senſe auf dem Amboß hin und her und Deutſchlands Herz war fried. und ſegen⸗ ſchwer. Der Krieg lag eingeſcharrt in einem Habichts⸗ Pfeifen und Sonnenwolken wurden ſchreckensweiß, dann ſpürte man ein dumpfes Bangen ſchweifen hin durch den Leib der Städte, furchtvoll⸗leis, zuletzt, wie Roſſeshufe jagend greifen, ſpraugs durch die Lande und ſchrie fieberheiß: „Krieg, wache auf! Franzoſen dräun am Rhein, und der Koſak brach ſchon in Schleſien ein!“ Da ſchnitts erſt durch die Luft wie Allein, der eingeſcharrte, grauſe Reiter blieb ſtill im Bodenloch, ſchob nur vergällt die Knochenhand zurecht und brummt':„Schreit 0[weiter! Aus dem Septemberheft der Neuen Rundſchau (Berkin, S. Fiſcher. Das Heft enthält Kriegs⸗ beitrüge von Moritz Hetmann, Dehmel, Hauptmann, Ich ſteh nicht auf. Denn, habt ihr in der Welt mich nicht verläſtert, daß ihr eure Streiter ſtets nur dem Frieden ſchmachvoll zugeſellt? Nun ſchwenkt nur immer eure Taubenreiſer! Ich rühr mich erſt beim Ruf von Deutſchlands 5[Kaiſer.“ Indeſſen rang mit allen Todesſcharen einſam und ernſt im Schloſſe zu Berlin der zweite Wilhelm. Blutig ſah er fahren in Rauch und Feuer ſeines Lebens Mühn und wußte doch, durch Knechtſchaft nur be⸗ (wahren konnt er des Friedens bettelhaftes Blühn. Und als er dies geſonnen, war er frei. Er zog das Schwert und rief den Krieg herbei. Das Kaiſerwort fuhr durch das Bruſtgegitter dent Erdeuraufer wie ein Lanzenſtoß, daß raſſelnd ſich erhob der Menſchenſchnitter und finſter in die Höh wuchs rieſengroß. Im nächſten Augenblick, wie ein Gewitter, ging erdentief dumpfes Gepolter los: Sein Roß ſtand da. Und Sprung und e ich, der ſchwarze Reiter in die Lande ſtrich. „Verlaßt die Höfe und die Häuſerſtuben!“ ſchrie gell der Krieg durch ſeine hohle Hand, „Ergreift die Wehr vom Graukopf bis zum [Buben, in Todesnöten ſchwebt das deutſche Land! Heraus! Heraus!! Denn ſonſt kartätſcht zu [Gruben der Feind die Städte und der Räuberbrand frißt euch vom Herd die Kinder und die Weiber Da hub zu dröhnen an der Mund der Glocken. Aus Städten quoll, aus jedem Dorfe rann in ernſter Größe, mit des Augs Frohlocken ein unabſehbar Heer, Mann eng bei Mann. Sie kamen armverſchlungen, unerſchrocken und boten ſtrahlend ſtolz ihr Leben an, die Züge faßten kaum die teure Fracht, die endlos herſchwoll Nacht und Tag und Nacht. ſo ſang der Chor der [Krieger, „du heilger Kampf! Es geht um unſer Sein. Knechtſchaft und Qual erwartet den Erlieger, ruſſiſche Ketten, welſcher Rache Pein. Es können Mörderhelfer nicht die Sieger, nicht Kains Genoſſen unſre Herren ſein. Des Erdballs Wage zittert im Gericht, und Gott iſts, der durch unſre Waffen ſpricht.“ „Sei uns gegrüßt,“ Das griff dem rauhen Krieg ſelbſt in die Rippen: Der Opfertod, zu dem ein Volk bereit, und bebend packt er in die Zügelſtrippen des Gauls. Sein fleiſchlos Auge weit, vor Rührung klirrten ſeine Knochenlippen und ſtaunend ſprach er:„Solche Herrlichkeit ſah ich noch nie! Die Geiſter nur der Recken von Siebzig fehlen noch.— Ich geh ſie wecken!“ Noch ehe er erreicht die Grabkapelle des Sachſenwaldes, ſprengte in die Luft des Eiſenkanzlers rieſ'ge Schemenhelle. Der alte Wilhelm ſtieg aus ſeiner Gruft, Roon und der Schweiger. Von der Todesſchwelle die Helden ſchwebten aus der Jenſeitskluft. Millionen drunten, in der Höh die Geiſter! Dekar Bte n. lund ſchändet eurer Jungfraun reine Leiber!“ 5 Kunſt und Wiſſenſchaft. Ein bisher unveröffentlichter Brief Bismarcks an Ernſt Curtius. Vor einigen Tagen, am 2. September, haben wir den 100. Geburtstag des großen Geſchichts⸗ ſchreibers Ernſt Curtius gefeiert. Es wird intereſſieren, einen bisher Brief kennen zu lernen, den Bismarck, ein Jahr vor dem Kriege, der Deutſchlands Einheit begründete, an Ernſt Curtius richtete. Der Brief der N. G..“ hat folgenden Wortlaut: An den ord. Profeſſor an der Königlichen Friedrich Wilhelms⸗Univerſität Herrn Dr. Curtius in Berlin. Berlin, den 12. April 1869. Euer Hochwohlgeboren haben die Güte gehabt, mir die von Ihnen verfaßte„Geſchichte der Griechen“ zu überſenden. Indem ich von der⸗ ſelben mit eingehendem Intereſſe Kenntnis ge⸗ nommen habe, ſage ich Ihnen für dieſen Beweis teilnehmender Gefinnung meinen verbindlickſten Dank. Wenn Sie in Ihrer Schrift in ebenſo auſchau⸗ lichen als geiſtreichen Zügen den ee gang eines Volkes ſchildern, das bei einer ſede⸗ nen Fülle geiſtiger Gaben durch Uneinigkelt der Fremdherrſchaft und inneren Zerrüttung an; heimfällt, ſo gebe ich mich der Hoffnung hin daß Ihre Darſtellung dazu beitragen wird, die gegen das deutſche Vaterland zu ſtärken un die Notwendigkeit nationalen Zuſammenhaltens auch in weiteren Kreiſen zum lebendigen Be⸗ wußtſein zu bringen. von Bis UKun, deutſches Volt, wirſt bu Europes Meſſer! 5 . —B ĩͤ Die zum Chef des Stabs des 5. Armeekorps in unveröffentlichten —— e, mard.* — — 2 122 —2 S‚ e e 2 Er S D 2 Montag, den 7. September 1914. General-Anzeiger.— Badiſche Aeueſtr Nachrichten.(Abendblatt) Jur Bekämpfung der Arbeits⸗ Loſigkeit. Die miniſterielle Berliner Korre ſchreibt: Die Sorge für die als eine der wichtigſten Auf lichen Lebens während der Kriegszeit angeſehen werden. Dank der Solidität und inneren Ge⸗ ſundheit unſeres nationalen Wirtſchaftslebens iſt zu erwarten, daß Deutſchland auch dieſer Kriegsnot Herr wird. Schon jetzt ſind an einzelnen Stellen, vor⸗ nehmlich in den Induſtriezentren, große Mengen Arbeitsloſer vorhanden, für deren Beſchäftigung nach Möglichkeit Sorge getragen werden muß. Sovies auch die öffentlichen und privaten Wohl⸗ fahrtseinrichtungen tun mögen, der Not zu ſteuern, ſo iſt doch wichtiger als die Gewährung unmittelbarer Unterſtützungen die Beſchaffung gusreichender Arbeitsgelegenheiten. Hinſichtlich ſpondenz Arbeitsloſen muß gaben des öffent⸗ 5 des Ausgleichs zwiſchen dem Angebot von 975 Arbeit und der Nachfrage durch ermittlung der u. Arbeitsnachweiſe und Arbeitsnachweisverbände ebat der Miniſter für Handel und Gewerbe bereits das Erforderliche veranlaßt. Es iſt auch in einem Erlaß an die Regierungspräfidenten hin⸗ n gewieſen worden auf die Bedeutung von Maß⸗ 1·+( nahmen der Gewerbetreibenden, durch die die Entlaſſung von Arbeitern vermieden werden lann. Gleichwohl ſind noch Arbeitsloſe in großer Zahl vochanden, und es wird ſich nicht vermeiden laſſen, daß die Kommunen einſchreiten. Es iſt notwendig, daß die Kommunalverwaltungen mit den Arbeitgebern und den Arbeiterorganiſationen aller Parteirichti ngen Fühlung nehmen; mit Jenen, um zu erreichen, daß die Inhaber ſtill⸗ gelegter Betriebe ſich wenigſtens an der Für⸗ ſorge für ihre ſtellungslos gewordenen Arbeiter beteiligen, mit dieſen, um zu verwieiden, daß die Arbeitsloſen-Unterſtützungen der Arbeiterorgani⸗ ſationen ſich mit der kommunalen Fürforge kreuzen. Ein vaſches und entſchiedenes Ein⸗ greifen iſt Pflicht der Kommunen. Es wird ſich empfehlen, daß auch die Kom⸗ munen in ihrer Eigenſchaft als Arbeit⸗ und Auftraggeber nicht etwa die ſchon in Angriff genommenen Arbeiten aus Anlaß des Krieges unterbrechen und daß ſie die noch nicht begon⸗ nenen Arbeiten, zu der ſie innerhalb des gelten⸗ den Haushaltsanſchlages berechtigt ſind, unver⸗ züglich in Angriff nehmen. Hierbei iſt nicht zu überſehen, daß es darauf ankommt, möglichſt vielen Perſonen einen wenn auch nur notdürftigen Verdienſt zu gewpähren. Es wird von einer beſonders inten⸗ ſiben Ausnutzung der Arbeitskräfte abzuſehen, nielmehr auf Verkürzung der Arbeitszeit und die Einſtellung einer möglichſt großen Zahl von Arbeitern zu halten ſein, wenn dadurch auch der Verdienſt des einzelnem geſchmälert wird. Die Beſchäftigung freiwilliger Arbeitskräfte wird ganz unterbleiben müſſen. Es iſt auch der Hin⸗ weis am Platz, daß die Frauen der eingezogenen Wehrmänner durch die vom Staat und von den Kommunen gewährlen Beihilfen vielfach beſſer geſtellt ſind als die gänzlich erwerbs⸗ und ein⸗ tommensloſen Perſonen. „Weiterhin gilt es, darauf zu halten, daß ſolche lommunalen oder einer öffentlichen Aufſicht Unterſtehenden Anſtalten, wie z. B. Straßen⸗ bahnen, die infolge der Einziehung zahlreicher Angeſtellter zum Heere zunächſt eine Ein⸗ ſchränkung ihres Betriebes eintreten laſſen Mußten, alsbald den ſrüheren vollen Betrieh wieder gufnehmen und zu dieſem Zweck eine ent⸗ ſprechende Zahl neuer Arbeitskräfte mit der not⸗ wendigen techniſchen Ausbildung verſehen laſſen. An hierfür geeignet⸗ Arbeitskräften wird es nirgends fehlen. Werden dieſe Grundſätze auch bei den ſtän⸗ digen Betrieben der Kommunen beachtet(Gas⸗ anſtalten, Elektrizitätswerke, Bahnen), und wer⸗ den neue, bisher nicht beſchloſſene Arbeiten in Vorbereitung genommen, ſo darf erwartet wer⸗ den, daß damit ein wirkſamer Schritt zur Be⸗ —.— 5 der Arbeitsloſigkeit im Kriege getan ird. 15 72 97 „Darüber hinaus haben die Kommunen die Möglich keit, durck Verringerung der in Irledens⸗ ſeiten von Inſaſſen kommunaler Anſtalten ge⸗ leiſteten Arbeit, Arbeitsgelegenheit für den freien Markt zu ſchaffen. Auch wird bei Vergebung Uffentlicher Arbeiten und Auſträge auf die Be⸗ lückſichtigung möglichſt vieler Unternehmer zu achten ſein. 8 Der Staat wird es auch ſeinerſeits nicht daran ſehlen laſſen, den Gefahren der Arbeitsloſigleit in ähnlicher Weiſe entgegenzutyeten. Kleine Uriegszeitung. Die Kriegsbaracke des Kaiſers. „Früher zogen Herrſcher und Oberbefehlshaber nmit prunkvollen Zelten ins Feld, von deren Lu⸗ zus viel erzählt worden iſt. Derartig unbe⸗ gleme und ſchwer aufzubauende kleine Häuſer ſind bei den Anforderungen, die man im beuli⸗ gen Kriege an raſche Ortsveränderungen ſtellt, nicht mehr angängig. Man erbaut daher für die oberſten Heerführer, wie in der Holzwelt nmitgeteilt wird, feſte hölzerne Baracken. Auch der Kaiſer wohnt im Manöver und jetzt im Friege in einer ſolchen Holzbaracke. Es ſind Gaufen von 60 Qm. Grundfläche, die Wände tdicht aneinanderſchließend, der Fußboden aus Lichenholz, ſedes Haus beſteht aus zwei Zim⸗ kern und iſt mit Korbmöbeln ausgeſtattet. Die ſer können in ſehr kurzer Zeit auf⸗ und ab⸗ nachgeführt. Eine nicht Untergebracht, Gepäck ein Kücheng mit allen Vorrich facher Speiſen ver werden au dem für 12 führt. Küche iſt in dieſen Häuſern ſondern es folgt mit dem utomobil des Kaiſers, das tungen zur Herſtellung ein⸗ verſehen iſt. Mit dem Küchenauto ch die Beſtandteile eines Zeltes in Perſonen gedeckt werden kann, mitge⸗ führt. Das Zelt iſt 6 Meter lang und 4 Meter breit. Da in dieſem Küchenautomobil auch Vor⸗ räte und allerlei Geräte mitgeführt werden müf⸗ ſen, ſo iſt ebenſo wie bei den Barackenwagen be⸗ ſonderes Gewicht darauf gelegt, daß der Raum bis an die Grenzen des Möglichen ausgenutzt iſt, und alles iſt in der praktiſchſten Weiſe ange⸗ ordnet. Jetzt iſt es aus mit Deutſchland. Die„Agence Havas“ teilt mit, daß der Neger⸗ boxer Jack Johnſon freiwillig in die fran⸗ zöſiſche Armee eingetreten iſt. Hierzu bemerkt ſehr humoriſtiſch die„Frankf. Zeitung“:„Iſt der Musketier Schmidt da?— Ja!— Dann kann die Schlacht beginnen“. Eine intereſſante Erinnerung. Ein Leſer unſeres Blattes ſchreibt uns:„Ich war im Jahre 1824 Etagenkellner im Hotel „Engliſcher Hof“ in Baden⸗Baden. Während der Saiſon kam auch ein ruſſiſcher Baron von Titoff, ſein Vater war damals ruſſiſcher Ge⸗ ſandter am Wiener Hof. Genannter Baron von Titoff war 3 Jahre von Rußland verbannt, er war Gardeoffizier und ſoll, wie ich hörte, einen anderen Gardeoffizier während der Vorſtellung in der Oper geohrfeigt haben. Ich bekam den⸗ ſelben auf die Etage zur Bedienung. Nach eink⸗ ger Zeit kam auch der damalige Prinz von Wa⸗ les mit ſeinem Adjutant Colonel Ellis an, und wohnte auf der erſten Etage. Es war am drit⸗ ten Tage nach der Ankunft des Prinzen, als ich zwiſchen 2 und 3 Uhr morgens— ich wohnte auf der zweiten Etage— großen Lärm hörte. Ich begab mich nach der Rampe des Treppen⸗ hauſes und ſah, wie der Baron die Treppe em⸗ porſtieg und nach der Prinzlichen Wohnung ſchrie:„Falſchſpieler“ und andere Kofenamen, welche man für Stromer gebraucht. Der Prinz war in ſeiner Wohnung ſchon verſchwunden und Colonel Ellis ſtand vor der Tür und verlangte den Hotelbeſitzer. Der Nachtportier beſtätigte mir auch, daß der Baron den Prinzen vom In⸗ lernationalen Club bis ins Hotel hinein mit allen möglichen Koſenamen verfolgt habe. Der Prinz verlangte, daß man den Baron gleich ins Gefängnis werfen ſolle. Es dauerte auch nicht lange, ſo kam der Polizeileutnant mit zwei Schutzleuten und führte ihn ab. Der Prinz von Wales iſt aber ſchon am Vormittag um 10 Uhr abgereiſt. Baron von Titoff kam gegen 1 Uhr mittags mit blutenden Fingern aus dem Ge⸗ fängnis. Er hatte alle Fenſterſcheiben hinaus⸗ geſchlagen, was ſich auch beſtätigte als der Gla⸗ ſermeiſter am folgenden Tag die Rechnung prä⸗ ſentierte. Als ich den Baron nach der Rückkehr aus dem Gefängnis bediente, fragte er auch nach dem Prinzen. Ich ſagte ihm, er ſei noch am Vormittag abgereiſt. Darauf erklärte er mir, daß der Prinz ein Falſchſpieler ſei, er hätte ihm in den 3 Abenden ſeine ganze Kaſſe abgenom⸗ men. Auf die Engländer war er nicht gut zu ſprechen; dies beſtätigte ſich nach einigen Tagen. Der Baron kam mittags nach 1 Uhr vom Lunch vom Kurhaus⸗Reſtaurant mit einem blauen Auge und noch verkratztem Geſicht zurück und bon ſeinem Chapeau de Claque hatte er nur noch den Rand mitgebracht. Er hatte während Engländern gehabt der von ſeinem Tiſch aus mit Flaſchen und Gläſern bombardierte. Mit Hilfe der Kellner war er an die Luft geſetzt wor⸗ den. Am Abend desſelben Tages erklärte mir dey Baron, daß er andern Tages früh um 10 Uhr das feuriaſte Roß von der Manege haben wolle. Des Nachmittags erfuhr ich dann von dem im Hotel erſcheinenden Polizeileutnant, daß der Baron während der Lunchzeit auer üßer die Kuranlagen direkt die Terraſſe hinauf ins Reſtaurant geritten war, um die Engländer mit der Reitveitſche zu züchtigen. Die Engländer hatten ſich aber in den großen Saal geflüchtet. Andern Tags erhielt der Baron die bezirksamt⸗ liche Verfügung, daß er Baden⸗Baden nebſt Umkreis innerbalb 3 Tagen verlaſſen müſſe. Er iſt alsdann in die Schweiz abgereiſt. Eine gefahrvolle Seereiſe. * Mit welchen Gefahren und Schwierigkeiten heute eine längere Seereiſe dank den britiſchen Seeräubern iſt, davon gibt ein ſprechendes Beiſpiel die Schilderung eines deutſchen Schiffs⸗ arztes, der kurz vor dem Ausbruch des Krieges nach Amerika gereiſt war und auf der Rückreiſe durch den Ausbruch des Krieges überraſcht wurdo, Dr. Väth ſchildert im„Hanauer Anzeiger“ ſeine Rückreiſe wie folgt: Unſere Abfahrt ſollte an dem Tag ſtattfinden, als bekannt wurde, daß die Mobil⸗ machung in Deutſchland beſchloſſen ſei. Infolge dieſer Nachricht mußten die deutſchen Schiffe zu⸗ rückbleiben und wir Deutſchen verſuchten nun, mit einem neutralen Dampfer die Ueberfahrt anzu⸗ tueten. Ein ſkandinaviſcher Dampfer nahm über⸗ baupt leine Deutſchen mit, ein Italiener, der aus unſerer Netlage offenbar Kapital ſchlagen wollte, forderte hohe Preiſe; ſchließlich war es der Kapi⸗ än des holländiſchen Schiffes„Potsdam“, der ver⸗ ſprach, uns heil noch Rotterdam zu bringen. So fuhren wir aut 15. Auguſt abends 6 Uhr von Bo⸗ ſton ab, vorbei an den deutſchen Dampfern, die uns mit„Hurrat“ begrüßten. Unſer Dampfer war vollgefüllt mit deutſchen, öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen und holländiſchen Reſerviſten. Die Fahrt ging glatt vor ſich als wir am Montag abend gegen 706 Uhr an der Scilly⸗Inſel im Kanal zwei Kriegs⸗ ſchiffe, ein engliſches und ein franzöſiſches, gewahr⸗ ten. Der franzöſiſche Kreuzer bog aber ab, als er ſah, daß der Engländer uns in Empfang nahm. Der engliſche Dampfer„Diana“ gab dann Signale, worauf unſer Dampfer ſtoppte. Der Engländer ließ ein mit 10 bewaffneten Matroſen und einem Offizier bemanntes Bost zu Waſſer, die an Bard unſeres Schifſes kamen. Nachdem der Offisier eine Stunde lang mit unſerm Kaßitän verhandelt hatte, verließen die Engländer das Schiff und wir bebaut werden und werden auf einigen Wagen dem Lunch einen Kampf mit einem Tiſch von! Glocke gehängt werden und dann ſchlimmer aus⸗ Inwieweit ſie zutreffend war, ten aber gewahren, daß uns der Kreuzer folgte und uns nach dem Hafen Falmouth bugſierte. Von dieſem Hafen aus ſpielten vier Scheinwerfer, die die 5 Hafenfläche und die Schiffe taghell beleuch⸗ eten. Bord. Um 75 Uhr früh wurden wir aus den Betten getrommelt und um 8 Uhr erſchien ein engliſcher Major mit dem Befehl, daß ſämtliche deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Staats⸗ angehörigen das Schiff verlaſſen müßten. Vor dem Schiff lagen große Kähne, um die Leute auf⸗ zunehmen, während der Major mit Kapitän am Fallreep ſtand und die Papiere prüͤfte. Jeder, der ſich nicht als Angehöriger einer neutralen Macht ausweiſen konnte, wurde heruntergebracht. Bis nachmittags 4 Uhr war der letzte Reſerviſt, im ganzen 460 Mann, eingeladen und an Land ge⸗ ſchafft. Hierbei ſpielten ſich die ſchrecklichſten Sze⸗ nen ab. So wurde u. a. ein offenſichtlich kriegs⸗ untauglicher Mann von ſeiner in hochſchwangerem Zuſtand befindlichen Frau hinweggeriſſen und fort⸗ gebracht, während die Frau Krämpfe bekam. Schließlich wurden nach einem ziemlich ſechs Stun⸗ den dauernden Spezialverhör die Frauen und Kin⸗ der, 20 Aerzte, vier Geiſtliche und die Angehörigen der neutralen Nationen freigelaſſen. Wir blieben noch die Nacht über im Hafen und konnten beob⸗ achten, wie die Verteidigungswerke des Hafens be⸗ feſtigt wurden. Am andern Morgen, nachdem ein Lotſe an Bord gekommen war, um uns durch die Minenfelder zu bringen, verließen wir den Hafen und fuhren in der Richtung nach Dover. Auf der ganzen Fahrt konnte man entlang der engliſchen Küſte kleine Bewachungsdampfer ſehen, die die Minen beobachten uſw. In der Nähe der Kreide⸗ felſen von Dover kam wieder ein engliſcher Kreu⸗ zer in Sicht, wir ſtoppten und der Engländer brachte unſer Schiff 7½ bis 8 Meilen nach Deals zurück und ſchrieb uns einen neuen Kurs vor, weil wir in das Minenfeld geraten waren. Nachdem wir in die Nordſee eingefahren waren, war von engliſchen Schiffen nichts mehr zu ſehen. Jeder Beſchreibung ſpotten die Lügennachrichten, die in Amerika über Deutſchland verbreitet wurden. Es hieß, die„Goeben“ und die„Breslau“ ſeien geka⸗ pert worden, vor Lüttich hätten wir 35 000 Mann verloren, General Emmich ſei gefallen, der deutſche Kaiſer habe einen Selbſtmordverſuch begangen, Tauſende deutſcher Deſerteure ſeien nach Holland gegangen die Offiziere zögen franzöſtiſche Unifor⸗ men an, um ſich zu drücken, die deutſchen Soldaten ſeien am Verhungern, ſie lebten nur von rohen Kartoffeln, röſteten franzöſiſche kleine Kinder und verzehrten ſie, Deutſchland würde von der Bild⸗ fläche verſchwinden. Dieſe Nachrichten wurden tat⸗ ſächlich geglaubt. Erſt in Holland hörten wir über die wirkliche Lage unſeres Vaterlandes.“ Mannheim. Eine Frage aus dem Felde. Wie notwendig es iſt, ſich vor Uebertrei⸗ bungen zu hüten, beweiſt eine Karte, die un⸗ ſerer Redaktion heute früh von einem im Feindes⸗ land ſtehenden deutſchen Krieger, einem Gefreiten, zuging. Die Karte hat folgenden Inhalt: „Ich erlaube mir die ergebene Anfrage was von dem Gerücht, das bei den hier ſtehenden Truppen umgeht, auf Wahrheit beruht, die Mannheimer Mädchen wollten nur bverwundete Offiziere und Einjäh⸗ rige pflegen. Ich frage im Namen noch mehrerer Mannheimer an und wäre Ihnen für einen diesbezüglichen Beſcheid ſehr dankbar. Verſchiedene Leute wollen es in Zeitungen lelſäſſiſchen und Mannheimer) geleſen haben und will ich daher, falls ſich die Sache anders verhält, entgegentreten und unſere Mannheimer Mädchen von dem Verdacht ſchützen. Eventuell wäre ein Gegenbericht ſehr gut angebracht mit dem Hinweis, daß andere Zeitungen ſolchen zum Nachdruck bringen.“ Unſere lieben Soldaten mögen ſich beruhigen. Die Sache iſt ſehr übertrieben worden und man kann es nur auf das lebhafteſte bedauern, daß ſolche untergeordnete Vorkommniſſe ſofort an die große ſehen, als ſie ſind, da ſie zu Verallgemeinerungen Anlaß geben. Der Sachverhalt iſt kurz folgender: Eine hieſige Zeitung brachte kürzlich die in zahl⸗ reiche auswärtige Blätter übergegangene Nachricht, daß in einem Lazarett ein Arzt gehört habe, einige ſoll der Arzt, der die Mädchen auf die Probe ſtellen wollte, eines Tages die Pflegerinnen ge⸗ fragt haben, wer von ihnen nur Offiziere und Einjährige pflegen wolle. Auf dieſe Frage hin ſollen einige Mädchen vorgetreten ſein, worauf dieſe von dem Arzt ſofort entlaſſen worden ſeien. Scweit die Meldung des betreffenden Blattes. wiſſen wir nicht, widerrufen wurde ſie nicht. Das Verhalten dieſer unreifen, eingebildeten und zweifellos auch höchſt herz⸗ und gemütloſen Mädchen, die wir um ihres armſeligen öden Innern willen nur bedauern können, iſt ſehr zu verurteilen, aber dieſes Ver⸗ halten ſteht erfreulicherweiſe vereinzelt da. Die vielen Hunderte edeldenkender Frauen und Mäd⸗ chen, die ſich opferfreudig der Verwundetenpflege widmen, können und dürfen unter dem üblen Ein⸗ druck, den das Verhalten dieſor innerlich hohlen Mädchen hier und auswärts und, wie wir zu unſerem Bedauern ſehen müſſen, auch unter den im Felde ſtehenden Kriegern gemacht hat, nicht leiden. Wir möchten unſern Mannheimer Krieger und Freund bitten, auch weiterhin die Maunheimer Mädchen in Schutz zu nehmen, ex wird dann nur der Wahrheit zur Ehre verhelfen. Der Ruf un⸗ ſerer Mannheimer Frauen und Mädchen darf durch das Verhalten dieſer vaar armſeligen Ge⸗ ſchöpfs nicht leiden.(Bemerken möchten wir noch, daß wir dieſe Nummer unſerer Zeitung dem an⸗ fragenden Mannheimer Krieger zuſenden werden. Red.) glaubten ſchon, der Sache enthobon zu ſein, muß⸗ Wir blieben bis zum nächſten Morgen an Die Sicherung des militäriſchen Benzinbedarfs. 5 Die große Bedeutung, die der Verſorgung des Heeves mit Betriebsſtoffen für Exploſtons⸗ motoren beizumeſſen iſt, macht es notwendi daß die Freigabe von Benzin uſw. aufs äußerſte eingeſchränkt wird. Das Kriegsmini⸗ ſterium hat daher beſtimmt:„Die Freigabe von Benzin, Benzol und ſonſtigen leichtſtedenden Petroleum- und Teeröl⸗Deſtillaten, die für den Betrieb von Exploſionsmotoren geeignet ſind, darf nur in beſchränktem Umfonge an die nach⸗ ſtehend bezeichneten Verbraucher tattfinden: a. Feuerwehren; b. Krankenhäuſer und Aerzte; 9. Fabriken und ſonſtige Betriebe, die Heeres⸗ lieſerungen auszuführen haben, ſoweit ſie hier⸗ für Benzin oder Benzol nicht entbehren können und d. Bergwerke zur Speiſung der Wetterſicher⸗ heitslampen. Die Beurteilung der Notwendig⸗ keit der Freigabe iſt ausſchließlich den ſtellver. tretenden Generalkommandos Feſtungs⸗Gou⸗ dernements und Kommandanturen übertragen. Den an die genannten militäriſchen Dienſtſtellen unmittelbar zu richtenden Geſuchen um Sreigabe muß eine ortspolizeiliche Beſcheinigung über die Richtung der gemachten Angaben beigefügt ſein Es werden nur einmal ˖ nmal gültige Freigabeſcheine welche auf eine beſtimmte Menge erteilt werden. * Verſorgung der Großſtädte mit Gbſt. 8 ſchaftskammer beabſichtigt auch in dieſem Jahre einige Bpeer en in den Städten Freiburg, Karlsruhe, Pforzheim, Heidelberg und Mannheim zu beranſtalten und will beſonders auf die Anlieferung von halt⸗ baren Sorten in einfachſter Verpackung hinwirken, um jede, nicht unbedingt notwendige Verteuerung der Lieferung zu umgehen. Beſonderen Wünſchen ſeitens der Bezieher von Obſt, beſonders hinſicht⸗ lich der Güte und Sorten, wird weitgehend Rech⸗ nung getragen und auf Wunſch ſollen größere Sen⸗ dungen in Wagenladungen loſe angeliefert werden, die am Platze ausgewogen werden. Es wird in dieſem Jahre beſonders darauf geſehen, daß nur fehlerloſe Früchte haltbarer Sorten zur Anliefe⸗ rung kommen. Die Preiſe werden mit Rückſicht auf die allgemeine Lage mäßig ſein. Die Landwirt 5 Der Krieg und das Maler⸗ gewerbe. Durch den Krieg leidet das Malergeuwerbe ganz gewaltig. Eine ungeheuere Arbeitsloſigkeit hat Platz gegriffen, ſodaß ſich ſämtliche Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmerverbände im Maler⸗ gewerbe veranlaßt ſahen, nachſtehende Eingabe an fa Staats- und ſtädtiſche Behörden ergehen zu laſſen: V An die Staats⸗ und Gemeindebehörden, welche Bauarbeiten auszuführen haben! Einer hohen Behörde geſtatten wir uns, nach ſtehendes zu unterbreiten Der Ausbruch des Krieges hat eine Stockung des Geſchäfts⸗ und Erwerbslebens veranlaßt, die ſich durch eine große Arbeitsloſigkeit ins⸗ beſondere im Bau⸗ und in den Bguneben⸗ gewerben erſchreckend bemerkbar macht. In allen Städten unſeres Vaterlandes wer den Maßnahmen getroffen, um den Arbeits⸗ loſen Unterſtützung zukommen zu laſſen. Alſe dieſe Unterſtützungsmaßregeln können jedoch auch nicht annähernd die Not don der arbeitenden Bevölkerung abwenden, ſondern nur die Notlage etwas verringern. Die Arbeit⸗ nehmer des Malergewerbes verzichten gerne auf die Unterſtützung, wenn ihnen Arbeitsgelegen⸗ heit und ſei es auch nur in beſchränktem Maße, zugewieſen werden kann. 5 Dankbar erkennen wir an, daß ſeitens der Staatsbehörden und einer Reihe von Gemeinde⸗ verwaltungen verfügt iſt, daß alle pro⸗ jektierten Bauarbeiten unverzüglich wieder in Angriff genommen werden ſollen. Von dieſen Arbeiten bekommt naturgemäß das deutſche Malergewerbe aber erſt in ſpäterer Zeit einen Anteil ab. Schon jetzt iſt die Hälfte den im Beruf tätigen Arbeitnehmer brotlos und alle Anzeichen ſprechen dafür, daß die Arbeitsloſig- leit noch einen größefren Umfang annehmen wird. Während wir nach außen durch unſer tapferes Heer geſchützt ſind, birgt die Arbeits. loſigkeit noch eine ſchwere innere Gefahr in ſich; um dieſe Gefahr abzuwenden, haben ſich die Vorſtände der Arbeitgeberverbände für das Malergewerbe und die Vorſtände der Arbeite organiſationen in dieſem Gewerbe zuſammen⸗ gefunden, um an Stellen, die Maler- und An⸗ ſtveicherarbeiten auszuführen haben, die Bitte zu unterbreiten, auch unſerm Gewerbe die Hilfe angedeihen zu laſſen, der es ſo dringend bedarf. Wir bitten daher, nach Möglichkeit aſle Renovierungsarbeiten, Inſonderheit Maler- und Anſtreicherarbeiten an ſtädtiſchen und ſtaatlichen Bauwerlen jetzt vornehmen zu laſſen. Jedes im Beſiz der Behörden befindliche Bauwerk bietet eine Menge ſolcher Arbeiten, die nicht als Luxusarbeiten zu betrachten ſind, ſondern zur Erhaltung der Gehäude gehören, da nach einen hoffentlich ſiegreichen Kriege und ehrenvoll Friedensſchluß ſich in der Induſtrie un privaten und ſtädtiſchen Grun d. durch den Ausfall dar Grundſtſtel in der Lage iſt, die dringendſt Renovierungsarbeiten vornehmen * nügend Arbeitsgelegen 4. Seite Geueral-Auzeiger.— Sadiſche Heueſte Jachrichten.(Abendblatt) Montag, den 7. September 1914. Um die Arbeitsgelegenheit richtig verteilen zu können, haben wir unſern Mitgliedern empfohlen, eine Arbeitszeitverkürzung eintreten zu laſſen; wir bitten bei Arbeitsvergebung dar⸗ auf hinzuweiſen, daß bei Maler⸗ und Anſtreicher⸗ arbeiten Ueberſtunden und Sonntagsarbeit nicht zuläſſig ſind. Es beſteht im deutſchen Maler- und Au⸗ ſtreichgewerbe ein von den Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemeinſam beratener Reichstarif, der die Arbeitsbedingungen im Deutſchen Reich einheitlich geregelt hat und den örtlichen Ver⸗ hältniſſen entſprechend beſtimmte Lohnhöhen feſt⸗ ſetzte. 85 Eine Reihe von ſtaatlich und ſtädtiſchen Be⸗ hörden ſchreibt ſchon heute in den Arbeits⸗ bedingungen vor, daß die Unternehmer ver⸗ pflichtet ſind, dieſe tarifmäßigen Löhne 31 zahlen; wir bitten alle Behörden, welche dieſe Beſtimmungen noch nicht eingeführt haben, ge⸗ fälligſt veranlaſſen zu wollen, daß in der jetzigen wirtſchaftlichen Kriſis die Arbeiten auch nur an tariftreue Unternehmer vergeben werden. Indem wir die Erfüllung dieſer dringenden Bitte erhoffen, zeichnen wir ſehr ergebenſt im Namen des geſamten deutſchen Maſergewerbes: Hauptvperband deutſcher Arbeitgeberverbände im Malergewerbe, e. V. Geſchäftsſtelle: Berlin 80. Pücklerſtr. 15 J. Verband der Maler, Lackierer, Anſtreicher, Tüncher und Weißbinder Deutſchlands. Geſchäftsſtelle: Hamburg 25, Clauß Grothſtr. 1. Zentralverband chriftlicher Maler und verwandter Berufsangehörigen Deutſchlands. Sitz Düſſeldorf Luiſenſtr. 33 Gewerkverein der Maler, und graphiſchen Berufe Deutſchlands (Hirſch⸗Dunker). Geſchäftsſt.: Berlin NO. 55, Greifwalterftr. 221/23. Bauptlager Rotes Nreuz. Wie viele emſige Hände mögen ſchaffen, um all die Hunderte von Socken zu fertigen, die im Haupt⸗ lager des Roten Kreuze abgegeben werden! Es iſt ein wohltuendes Gefühl, keinem der ins Feld ziehenden Soldaten, der ſich noch ſeine letzte Aus⸗ rüiſtung abholt, ſagen zu müſſen:„Wir haben nichts mehr!“ Gerade in den letzten Tagen waren Unzählige Krieger da, um ſich Socken, Unterkleider, Fußlappen, Leibbinden oder Hemden zu erbitten, und kein einziger mußte mit leeren Händen gehen. Aber je mehr wir 855 Lackierer, Anſtreicher —— Nus Stadt und Land. Mannheim, den 7. September 1914. Antworttelegramm des Großherzogs von Baden. Vom Großherzog iſt auf das aus der Ver⸗ ſammlung im Rathaus am Samstag Abend ab⸗ geſandte Telegramm folgende Drahtantwort eingelaufen: 0 Bürgermeiſter v. Hollander Mannheim. Karlsruhe, den 6. September 1914. Hocherfreut über die unſerem Kaiſer, un⸗ ſerxem Vaterland und Heer gewidmete ein⸗ mütige Kundgebung der zur Gründung einer Zentrale für Kriegsfürſorge verſammelten Vertreter aller Kreiſe der Bürgerſchaft habe ich gern dem Wunſch um Kenntnisgabe an Seine Majeſtät den Kaiſer entſprochen und dauke herzlich für die gleichzeitig an mich ſelbſt gerichtete freundliche Begrüßung. Friedrich Großherzog. Auf franzöſiſch empfohlen hat ſich der ruſſi⸗ ſche Konſul Theod. v. Broſſert von hier und ſeine Gläubiger haben anſcheinend das Nach⸗ ſehen. Die Teppichfirma Hochſtätter, hier klagt gegen den Genannten, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen einer Warenlieferung vom Jahre 1913. 155 Eine mutige Tat vollbrachte der bekannte Auheimiſche Meiſterſchaftsſchwimmer Adolf Bollrath. Am Samstag nachmittag rettete er vom ſicheren Tode des Ertrinkens ein 5 Jahre altes Kind aus der Floßhafenſchleuſe, eine tapfere Leiſtung, wenn man bedenkt, daß der Lebensretter nur einen Arm hat und die Strö⸗ mung dort eine erhebliche iſt. Die von der Mutter des Jungen angebotene Geldſumme lehnte Herr Vollrath ab mit dem Bemerken, er habe nur ſeine Pflicht als Menſch getan. SEin ſehr Litereſſanter Bericht über ſeine Fahrt nach Saarburg und Umgebung, erſtattete in der letzten im Beiſein der Großherzogin Duiſe von Baden ſtattgefundenen Sitzung des Roten Kreuzes in Karlsruhe General⸗ Derſelbe ſchreibt: 1878 zu Gerichtſtetten, Amt Buchen. hältniſſe ſind jedoch überall in der Beſſerung begriffen. Von den Verwundeten wurde berich⸗ tet, ſie klagten nicht, ſondern brennten nur von Verlangen, wieder in die Front zu kommen. Die Truppen hatten bei dem Beſuch zufällig einen Raſttag, die Muſiken ſpielten, und der Berichterſtatter konnte nicht genug ſagen, wie heiter die Soldaten trotz der ſchweren Ver⸗ luſte waren. Ueberall ein wahrer Heldenmut. Für die genannten Lazarette drüben, in denen hauptſächlich Badner liegen, ſind für die nächſte Zeit Krüftigungsmittel notwendig, außer⸗ dem iſt größes Verlangen nach Poſtkarten. Ob⸗ wohl Tauſende ausgeſtellt wurden, ſtreckten ſich doch viele Hände her, die wegen Erſchöpfung des Vorrates leer ausgehen mußten. 25jähriges Jubiläum. In dieſen Tagen es 25 Jahre, daß Herr Hermann Helffenſt der Prokuriſt der Firma C. er, Hofj in dieſer Firma tätig iſt. Herr es verſtanden, ſich in dief 0 die dankbare Auerke ſei die Achtung ſeiner Mitarbei allgemeine Hochſchätzung des großen kreiſes, der mit ihm in Berührung kam ben. War in all' den Jahren aus i: Grunde, auch noch ſo vorübere einmal unbeſetzt, ſo wurde wohl von jedem 5 den erſtaunt gefragt:„Wo iſt nur Herr Helffenſtein?!“ Daß es noch recht lange ſo bleiben möge, war der gegenſeilige Wunſch bei der kleinen Ehrenfeier, bei der am geſtrie e dem be⸗ währkten Mitarbeiter von ſeiten ſeines Ehefs unter Blumen ſind ffenſtein nicht nur nicht nur ſondern auch die Kunden⸗ 1 le denn ein namhaft Geldgeſchenk überreicht wurde. Ein hübſches Stimmungsbild über das Leben in den Kaſernen in Kriegszeiten geht uns von einem eingezogenen Freund unſeres Blattes zu. der Ueberfüllung der Ka⸗ ſernen iſt es nicht möglich, die eingerückten Mann⸗ ſchaften ſogleich in die Obhut der ausbildenden Bei Unteroffigziere zu geben und die Leute werden daher zeitweiſe anderweitig beſchäfligt. Einige Mannheimer Herren und ich hatten am dritten Tage die Aufgabe, neu angekommene Pferde zu halten. Das hört ſich ſehr einfach au, iſt aber in Wirklichkeit nicht leicht. Durch den keilweiſe ſehr langen Trausport ſind die Tiere verſtört und ner⸗ vös gesworden; lammfromme Bauerngäule fühlen ſich in der Nachbarſchaft junger Tiere, die in ihrer Heimat vielleicht nur zu gelegentlichem Dienſte benutzt worden ſind, ungemüklich, und bald iſt die Beißerei und Schlägerei im Gange. Leute, die nie zuvor im Zivilberuf mit Pferden umge⸗ gangen ſind, haben ihre liebe Not mit den ſtörri⸗ ſchen Tieren, und es gibt kavalleriſtiſche Kern⸗ ausdrücke. Mir ſelbſt paſſierte es, daß mir zwei Pferde durchgingen und ich einmal derartig ge⸗ ſchlagen wurde, daß ich noch damit zuu kun habe. Wer ſo einige Stunden Pferde gehalten hat, fühlt Arme und Beine nicht mehr und ſchläft ungewiegt im Quartier— nachdem er ſeinen Wirtsleuten getreulich Rapport erſtattet hat über den Dienſt des Tages.“ Das erſte Exerzieren iſt für die Beine eines im Zivil allmählich bequem gewordenen Menſchen eine wundervolle Kur zum Geſchmeidig⸗ werden. Und erſt der militäriſche Gruß, wenn er korrekt ausgeführt werden ſoll, ſteckt voller Fineſſen, die auch den, der bisher ſeine geiſtige Tätigkeit auf anderen Gebieten bewährte, feſſeln. Das iſt überhaupt der keunnzeichnende Geiſt, der die eingezogene Erſatzreſerve und Landwehr be⸗ herrſcht, jeder ſucht möglichſt ſchnell mit den Auf⸗ gaben des Dienſtes vertraut zu werden. Die Diſzi⸗ plin und der Wille dazu ſtecken dem Deutſchen im Blute und machen ſchließlich das Geheimnis des Erfolges aus. Die Stimmung iſt großartig und der Dienſt, ſo ſtramm er auch iſt, wird mit dem größten Humor verrichtet. Reiten, Geſchützexer⸗ zieren, Schanzarbeiten und dergl. mehr. Aeltere Leute und Kriegsfreiwillige, die meiſt Akademiker ſind, verſtehen ſich gut, denn ſie wiſſen alle, warum ſie hier ſind. Zeitungen gelangen nur wenig in unſeren Beſitz. Man informiert ſich nur über das Allernotwendigſte. Bei manchem ſteigt die Sorge wegen„zu Hauſe“ auf. Man denkt an die Miete und andere laufende Verpflichtungen. Wir freuen uns aber, wenn wir von Frau und Kind gute Nachrichten erhalten und die Mannemer uns nicht vergeſſen. Wie ſagte doch der Reichskanzler? „Wir kommen nicht unter die Räder!“ und ſo wollen und denken auch wir. * Aufgefundenes Fahrrad. Am 29. Auguſt wurde vor dem Hauſe Mitteſtraße 58 hier das nach⸗ beſchriebene Fahrrad aufgefunden; der Eigentümer möge ſeine Anſprüche bei der Kriminalpolizei hier (Schloß) geltend machen: Marke Adler, Fabrik⸗Nr. unbekannt, ſchwarzer Rahmen und Felgen, etwas auf⸗ und rückwärts gebogene Lenkſtange mit Kork⸗ griffen, gut erhaltene Mäntel. Das Rad iſt ſchon ziemlich alt. *Fahrraddiebſtähle. In letzter Zeit wurden hier ſolgende Fahrräder geſtohlen: Am 1. 9. Marke Weil, ſchwarzer Rahmen, gelbe Felgen mit grünen Streifen, gelbe Schutzbleche, aufwärts gebogene Lenkſtange mit Zelluloidgriffen. Am 30. 8. Marke Opel, ſchwarzer Rahmen und Felgen, gelber Tor⸗ pedofreilauf mit Rücktrittbremſe, am Vorderrad roter, am Hinterrad weißer Mantel. Am 3. 9. Marke Weiersberger⸗Kirſchbaum u. Cie., ſchwarzer Rahmen, gelbe Felgen mit ſchwarzen Streifen, aufwärts gebogene Lenkſtange, Freilauf mit Rück⸗ trittbremſe. Polizeibericht vom 7. September. Leichenländung. Am 6. Sept. Die nach⸗ mittags wurde im Bellenkrappen— Gemarkung Neckarau eine männliche Leiche geländet, welche etwa 45 Tage im Waſſer gelegen haben mag. Bei der Leiche wurden Papiere gefünden auf den Namen Joſef Rudolf, geb. 2. Dezbr. Nach ge⸗ machten Feſtſtellungen liegt Selbſtmord vor; das Motiv iſt noch unbekannt. Die Leiche wurde auf den Friedhof nach Neckarau ver⸗ bracht. Tötlicher Unglücksfall. Geſtern Nach⸗ mittag 34 Uhr ertrank beim Baden im In⸗ duſtriehafen in der Nähe der Diffenebrücke der 918 Jahre alte Schloſſer Friedrich Lang von 1Waldbof; die Leiche konnte bis jetzt noch nicht Unfälle: In ihrer Wohnung im Hauſe P 6, 6 glitt am 3. Sept. eine 85 Jahre alte Witwe aus, ſiel zu Boden und brach den linken Oberſchenkel. Sie mußte am 4. Sept. mit dem Sanitätsauto ins Allgem. Krankenhaus über⸗ führt werden. Am 5. Sept. nachmittags 3, Uhr fiel beim Spielen in der Nähe des Städt. Freibades ein 4 Jahre alter Knabe in den Floßhafen. Der in der Nähe befindliche Kaufmann Adolf Voll⸗ rath, Böckſtraße 9 hier, ſprang dem Knaben nach und rettete ihn unter eigener Lebensge⸗ fahr. Das Kind, das einige Minuten bewußt⸗ los war, erholte ſich bald wieder und konnte ſeinen Eltern in der Neckarſtadt zugeführt wer⸗ den. Am gleichen Tage nachmittags etwa 53] Uhr wurde auf der Neckarauer Straße, in der Nähe des Neckarauer Bahnhofes, eine 54 Jahve alte Witwe von dort von einem Automobil ange⸗ fahren, zu Boden geworfen und mehrfach ver⸗ letzt. Der Führer des Automobils wird ſich wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu verant⸗ worten haben. Beim Rangieren geriet am 5. d. Mts., nach⸗ mittags ein verheirateter Hafenarbeiter im Mühlauhafen hier mit dem rechten Arm zwi⸗ ſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen und evlitt ſo ſtarke Quetſchungen, daß er ins Allg. Krankenhaus überführt werden mußte. In einem Lagerhaus im Mühlaubafen ſtürzte am 5. d. Mts. vormittags ein 19 Jahre alter Taglöhner von hier, beim Verladen von Zement von einer 3. Stock befindlichen Verlade⸗ im 3. rampe herunter auf einen Eiſenbahnwagen und zog ſich ſchwere Verletzungen zu. Auch er mußte ins Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Ebenfalls mit dem Sanitätswagen ins Allg. Krankenhaus wurde geſtern Vormitkag ein ver⸗ witweter Sodawaſſerhändler von hier, der ſich in einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit in Frauenkleidern auf der Rheinhäuſerſtraße hier herumgetrieben hat. Verhaftett wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein von der Staatsanwaltſchaft Frankental wegen Untreue verfolgter Bäcker von Hackſtät⸗ ten und ein Taglöhner von Neckarau bezw. Flötenſtein wegen Diebſtahls. Aus dem Großzherzogtum. Weinheim, 5. Sept. Sämtliche hie⸗ ſige Aerzte ſoweit ſie nicht ins Feld gerückt ſind, haben ſich bereit erklärt, die Familienange⸗ hörigen der Weinheimer Kriegsteilnehmer wäh⸗ vend der Dauer des Krieges in Krankheitsfällen unentgeltlich zu behandeln. YM0Pforzheim, 4. Sept. Die hieſige Metz⸗ gerinnung hat den Preis des Kalbfleiſches von 94 auf 86 Pf. herabgeſetzt. Für Rind⸗ und Ochſen⸗ fleiſch iſt der bisherige Preis von 96 Pf. beibehal⸗ ten worden, ebenſo für Schweinefleiſch mit 76 bis 80 Pfennig. ( Radolfzell, 6. Sept. Der im Betrieb der„Frejen Stimme“ beſchäftigt geweſene Ma⸗ ſchinenſetzer Arnold, der als Unteroffizier d. Reſerve den Feldzug mitmacht, hat wie dieſe Zeitung mitteilt, mit ſeinem Zuge eine franzö⸗ ſiſche Fahne erobert. Pfalz, Beſſen und Umgebung. bp Speyer a. Rh., 5. Sept. Geſtern ſtarb im 68. Lebensjahre der Domkapitular, Augu⸗ ſtin Adam, biſchöflicher Offizial und Inhaber des Luitpoldkreuzes. Er war ſeit 1875 in Speyer tätig. Landau, 6. Sept. Eine hübſche Szene krug ſich, als König Ludwig in Landau weilte, auf dem dortigen Bahnſteig zu. Kurz vor Ankunft des Königs war ein Zug mit Verwundeten gekommien, mit denen ſich der Landesherr darauf in leutſeli⸗ ger Weiſe unterhielt und in herzlichen Worten ihre Tapferkeit lobte. Als nun junge Mädchen herbei⸗ eilten, um dem König Blumen zu überreichen, winkte er dankend ab und ſagte:„Nicht mir ge⸗ hören Blumen, gebt ſie den Verwundeten, denn ſie haben ſie verdient.“ ——— Stimmen aus dem Publikum. Freifahrt der Krieger auf der Straßenbahn. Mit Ihrem Artikel Stimmen aus dem Publikum in Nr. 417 Samstag Abendblatt, Freifahrt der Krieger auf der Straßenbahn betreffend, haben Sie mir aus der Seele ge⸗ ſprochen. Es iſt geradezu unbegreiflich wie die betreffende zuſtehende Behörde zu dem Be⸗ ſchluß kommen konfte, unſeren Vaterlands⸗ vertejdiger auf einmal eine Taxe von 5 Pfg. abnehmen zu laſſen, und eine Schande iſt es für Diejenigen, die von einer Beläſtigung ſprechen wollen, wenn einjge Soldaten in der Elektriſchen mitfahren, gerade das Gegenteil muß der Fall ſein, jeder ſoll zurücktreten und dem Krieger bei ſeinem Weg zur ſchweren Pflicht den Vorrang lafſen. Dies ſollen auch die Frauen kun, ſelbſt dann, wenn ſie mit Handkorb vom Speiſemarkt heimkehren. Einer, der das Vaterland und die Soldaten gern hat. * Beſeitigung des Lazarettmangels. Dieſer Tage las ich von Lazarett⸗ mangel in hieſiger Stadt und von dem Vorſchlag, das Schloß für dieſen Zweck herzurichten. Dies wäre doch aus geſundheit⸗ lichen und hiſtoriſchen Gründen nicht durch⸗ führbar. Wo ſollten die Altertümer unter⸗ gebracht werden? Außerdem müßten die Wände, Decken und Türen neu angeſtrichen werden wodurch manches Gemälde verſchwin⸗ den würde. Eine Frage möchte ich aber auf⸗ werfen. Weshalb verwendet man nicht das zweckentſprechende Gebäude der Handels⸗ und Gewerbeſchule? Die Lehrlinge ſind doch größtenteils eingerückt und die übrigen ſind in den Betrieben nötig. Man könnte ja die Han⸗ dels⸗ und Gewerbelehrer an Volks⸗ und Mit⸗ telſchulen, wo wahrſcheinlich viele Kräfte feh⸗ len, ſehr gut verwenden.(Dieſes Gebäude iſt inzwiſchen als Lazarett eingerichtet worden, Red.) * Einguortierung. Das ſtäßkiſch e Amt gibt bekannt, daß die Zu⸗ teilung nun nach dem Einkommen erfolgt. Das iſt gut bedacht und ſchlecht gemacht. Eine Erenze nach oben wäre nötig geweſen, bedingt durch die Leiſtungsfähigkeit einer Hausfrau Ich erfreue mich eines bedentenden Einkom⸗ mens und ſcheue mich nicht vor den Leiſtungen, die man infolgedeſſen erwarten kann. Aber was man mir an, Zahl zugedacht hat iſt über die Kraft meines Haushaltes. Meine Frau, meine Köchin und meine Dienſtboten ſtreikten und mit Recht. Alles wäve zu klein, ich habe eben eimen bürgerlichen Haushalt und kein Gaſthaus. Alſo lege ich die Leute ins Wirtshaus und ſorge für gutes Quartier und Eſſen. Damit iſt die Sache, leider, für mich erledigt und aus einer gern ge⸗ leiſteten Naturalleiſtung iſt eine Geldleiſtung geworden, über die ich nicht murre. Nur im Intereſſe der Soldaten hätte ich es anders ge⸗ wünſcht. Ein Heim iſt nicht durch ein Wirts⸗ haus zu erſetzen. Zu allem Unheil ſind es auch noch ganz junge Leute vom Land, die mm viel⸗ leicht wochenlang das Wirtshausleben mit all ſeinen Nachteilen genießen. Ich lade alle die, welche für dieſe Seite der Sache Intereſſe haben, ein, ſich einmal abends den„Betrieb“ in den Wirtſchaften der Seckenheimer Straße und des Lindenhof zu betrachten. Den maßgebenden Stellen wurde es wohl ſelbſt bange vor dem was ſie in beſter Abſicht ſchufen. Alſo alles mit Maß und Ziel! Gebt keiner Hausfrau mehr als ſie leiſten kann und fallt nichb vor jedem Eingeſandt der Zeitungen um ins ent⸗ gegengeſetzte Extrem. Gerichtszeitung. § Mannheim, 3. Sept.(Ferienſtraf⸗ Lammer II.) Vorſ.: Landgerichtsdirektor Dr⸗ Breitner. Der Schloſſer Karl Gröſſer aus Altrip hat von ſeinen achtundzwanzig Lebensjahren ſchon fast ein Drittel im Zuchthaus zugebracht, aber das Stehlen kann er trotzdem nicht laſſen. Am 14. Juli d. J. ſah er ſich in der Neckarvorſtadt auf einem Speicher um, auf dem er nichts zu tun hatte, und packte Kleider im Werte von 17 M. zuſammen. Das Urteil lautet auf 4 Monate Gefängnis. Während der Fabrikarbeiter Jofeph Grotz am 28. Juli d. J. in einer Wirtſchaft auf dem Wald⸗ hof eingeſchlafen war, plünderten ihm der 39 Jahre alte Arbeiter Nikolaus Bohrer und der 18 Jahre alte Heinrich Hall die Taſchen. Als Grotz er⸗ wachte, fehlten ihm 19 M. Bohrer wird zu 8 Mo⸗ naten, Hall zu 1 Woche Gefängnis verurteilt. Seit deißig Jahren erſcheint in gemeſſenen Zeit⸗ abſchnitten der nun 53 Jahre alte Maurer Adolf Jung vor den Schranken. Er hat ſich ein beſon⸗ deres Fach erwählt, er hat es auf Fäſſer und Handwagen gepackt. Bald ſtiehlt er Fäſſer, bald Handwagen, miteinander auch beides zuſammen. Am 14. Mai hat ihn in der Viehhofſtraße ein Handwagen wieder einmal in Verſuchung geführt, der herrenlos daſtand. Er ſpanmte ſich davan und als er am nächſten Schutzmann vorbeikam, wußte der ſchon Beſcheid. Adolf Jung bezieht wieder auf 8 Monate Staatsquartier und iſt damit den Auf⸗ regungen gegenwärtiger Kriegszeit und den An⸗ fechtungen durch Fäſſer und Handwagen cuf einige Zeit entzogen. Der 42 Jahre alte Fuhrmann Benedikt Geſtle hatte am 25. Auguft v. J. eine Mehlfuhre für die Rheinmühlenwerke nach Käfertal. Dabei lud er einen Sack an einer Stelle ab, wo nichts beftellt war. Obwohl er behauptete, daß ein Irrtum vor⸗ liege, traute ihm das Schöffengericht eine Unter⸗ ſchlagung zu und verurteilte ihn zu 2 Wochen Gefängnis. Die Berufung des Fuhrmannes findet heute keinen beſſeren Ort. Sie wird zurütck⸗ gewieſen. Der Taglöhner Karl Ries aus und Friedrich Geiger aus Käfertal bringen ſich ab⸗ wechſelnd durch gegenſeitige Anzeigen ins Ge⸗ fängnis. Auf eine Anzeige des„ſcheelen Ries“ hin ſitzt zurzeit Geiger wegen Kuppelei im Gefüngnis Ein Jahr hat er bekommen. Geiger rächte ſich, in⸗ dem er ſeinen Spezi wegen des gleichen Ernäh⸗ rungszweiges auf die Anklagebank brachte. Ries ſoll ſeit 6 Jahren ſich von einer gewiſſen Raden⸗ heimer verhalten laſſen. Ries wurde zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängmis verurteilt, ihm die Ehren⸗ rechte auf 5 Jahre aberkannt und er außerdem der Landespolizei überwieſen. Geiger, der als Zeuge geladen war, kann alſo ſeine Rache aus⸗ koſten. Wegen Verſuchs eines Vergehens nach 8 218 StcB. wird eine 20ährige Kontoriſtin zu 6 Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Eine ſonderbare Mutter iſt die aus Magdeburg gebürtige 36 Jahre alte Martha Piw ko geſchie⸗ dene Gſchwind. Sie ließ ihre beiden Kinder im Schmutz beinahe verkommen und als ihr die Be⸗ hörde die Kinder wegnahm, bemächkigte ſie ſich deß einen zweimal nacheinander wieder, indem s mit Liſt in ihre Gewalt brachte. Die Angeklagte hatte im Jahre 1908 in Mannheim den Taglöhner Karl Gſchwind geheiratet. Drei Kinder gingen aus der Ehe hervor. Das älteffe, ein Knabe, ſtarb nah wenigen Tagen. Die Ehe wurde im Jahre 1913 wegen beiderſeitiger Verunglimpfungen geſchieden und die beiden noch lebenden Kinder der Mutter zugeſprochen. Sie waren bei dieſer aber ſchlecht aufgehoben; ſie waren oft ſich ſelbſt überlaſſen und einmal mußte die Poligei die Wohmung * le „56é4„ f ̃ ̃ß ⁵; ⅛Üvͤ — — —— —. e ͥͥç ᷣ Tc ᷣͤ ͤͤ— ͤ ͤ ͤ̃ᷣ⁵?“rT!“!!.!... ͤ ͤ ———————————— en er Zu⸗ Das Line ingt Tadu. 7 ont⸗ gen, was die eine mit men Alſo für ache, ge⸗ ung im ge⸗ irts⸗ ſie zunächſt den Rückzug antreten mußte. Die Kin⸗ Die Waffen ſchafft. wurde ein Teil der Waren beanſtandet und hat ſich Montag, den 7. September 1914. Geurral-Anzeiger.— Sadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. der traf man in völliger Verwahrloſung. Von Amts wegen wurden die Kinder alsdann dem Kreiserziehungshaus in Ladenburg überwieſen. Die mit der Ueberfüthrung der Kinder beauftragte Frau erſuchte die Mutter, zu helfen, die Kleinen an die Bahn zu bringen. Auf dem Wege dahin ging die Frau mit dem 1% Jahre alten Mädchen vor⸗ aus, die Mutter mit dem 4jährigen Karl folgte. In der Breitenſtraße erwiſchte Frau Gſchwind eine günſtige Gelegenheit und machte ſich mit dem Kind dabon. Sie reiſte mit ihm nach Pforzheim, wo ſie hoffte, bei einer Schweſter ihres früheren Gatten Aufnahme zu finden. Als ſie abgewieſen wurde, brachte ſie das Kind anderswo unter. Später bekam die Mannheimer Armenkommiſſion das Kind doch wieder in ihre Gewalt und brachte es dann in die Käfertaler Anſtalt. Hier beſuchte es die Mutter öft⸗rxs. Sie kam manchmal zuſammen mit ihrem früheren Mamn, der ihr, wie ſie ſagt, verſprochen batte, ſie abermals zu heiraten. Daraus ſei aller⸗ dings nichts geworden. Eines Tages veranlaßte die Mutter die dieuſthabende Schweſter, ihr das Kind herauszugeben, momit die Frau zum zweilen Male ſich eines Nermbens gegen Paragr. 235 Sl..B.(Kindsraub) ſchuldig machte. Das andere Kind war inzwiſchen geſtorben. Das Gericht er⸗ kannte cuf eine Gefängnisſtrafe von drei Wochen, welche als durch die Unterſuchungshaft verbüßt gelten. Als mildernden Umſtand ließ das Gericht eine gewiſſe Liebe der Angeklagten zu ihrem Kinde gelten. Eigenartige Diäten ließ der Vertreter einer württembergiſchen chemiſchen Fabrik, Erwin., der Bodencreme vertreibt, ſeinen Reiſenden zu⸗ kommen. Ste bekamen außer einem„Probedösle“ à.50., aus dem ſie mit einem„Löffele“ von dem„Cremle“ in„Schächtle“ füllen und dieſes an die Kunden abgeben ſollten, zwei Dösle, die ſie zur Beſtreitung ihres Lebensunterhalts verkaufen durften. Trotz dieſer glänzenden Bezahlung kamen zwei Reiſende, der Schlofſer Emil Sch. aus Edig⸗ heim und die Kellnerin Karoline K. aus Tübin⸗ gen, die zuſammen reiſten, ins Gedränge und ſie ſollen Beträge, die ſie in Manmheim, Ludwigs⸗ hafen, Frankfurt und Mainz vereinnahmten, für ſich behalten und durch unrichtige Beſtellungen ſich Vorſchuß erſchwindelt haben. Frl. K. iſt nicht er⸗ ſchienen. Ihr beſtreitet, ſich ſtrafbar ge⸗ macht zu haben. Die Beweisaufnahme bringt keine volle Klarheit, ſo daß das Gericht ſich zu einem Pfalz, Beſſen und Umgebung. p. Bü riſtadt, 3. Sept. Gin brüderlicher Zwist mit ſchliimmem Ausgang ſpielte ſich hier ab. Der ältere der beiden, Michael Katz ver⸗ ſetzte dem jüngeren Peter eine erhebliche Anzahl Stühe mit dem Taſchenmeſſer in Hals und Rücken u. verketzte ihn ſchwer. Der Täter wurde durch die Gendarmerie feſtgenommen.— Un⸗ gTüchlöcher Zufall. Der angeblich mit Vogelſchießen beſchäftigte 21 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter Jakob Kainz von bier ſchoß geſtern mit einer Stockflinte dem 7 Jahre alten Kilian Hartmann in beide Beine und verletzte ihn ſchwer. B. Viernheim, 3. Sept. In der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung wurde die Bewaffnung des Feldſchutzperſonals mit Revolver genehmigt. werden auf Gemeindekoſten be⸗ Die Bürgermeiſterei wird ermächtigt, die beſtellten Beiſchützen in Dienſt treten zu laſ⸗ ſen. Das diesjährige Ohmedgraserträgnis foll am 3. September ſtattfinden.— Zwecks Ah⸗ gabe von Kartoffeln an bedürftige Familien ſol⸗ len Offerten eingeholt werden.— Von dem An⸗ kauf von Hafer für etwaige Einquartierung wird wegen der Zweifelhaftigkeit der Letzteren zunächſt Abſtand genommen.— Die Gewährung einer Vergütung an den Bürgerwehrkomman⸗ danten wird abgelehnt, dagegen erkennt der Ge⸗ meinderat die Dienſtleiſtungen desſelben lobend an.— Einige Unterſtützungs⸗Friſtgeſuche und Verſchiedenes wurde in geheimer Sitzung erle⸗ digt SDarmſtadt, 4. Sept. Scharf kritiſiert wird in hieſigen Kreiſen die Ausbeutungsſucht der hieſigen Firma Landau am Marienplatz, die ſo⸗ wohl mit Kolonialwaren und Landesprodukten han⸗ deind, ſeit Jahren mit der Militärbehörde auch Abſchlüſſe auf Lieferung von Kurzwaren, Woll⸗ waren etc. für den Kriegsfall gemacht hat. Bei den im jetzigen Kriegsfall eingetretenen Lieferungen aufgrund der Ausſagen von Sachverſtändigen herausgeſtellt, daß u. a. die zum Preiſe von 70 Pf. gelieferten Taſchentücher kaum—7 Pf. und die für etwa 2 M. gelieferten Strümpfe kaum den vierten Deil Wert waren. Der tüchtige Geſchäfts⸗ mann mußte infolge deſſen etwa 5000 M. zu viel erhaltene Gelder wieder zurückzahlen und wurde für künftige Lieferungen ausgeſchloſſen. Recht eigentümlich berührt hierbei die Tatſache, daß der Inhaber als früherer Einjähriger der Artillerie, letzt als Feldwebel⸗Leutnant Militärdienſte lut. Büchertiſch. Der Deutſche Krieg. Im Verlag der Deut⸗ ſchen Verlags⸗Anſtalt in Stuttgart beginnt in kfürzem unter dem Titel„Der Deutſche Krieg“ eine Sammlfing geſckichtspolitiſcher Flugſchriften zu erſcheinen. Als Herausgeber Keichnet Dr. Ernſt Jäckh; als Mitarbeiter ſind u. a. gewonnen: Paul Rohrbach, Graf Revent⸗ low, der neue Generalgouverneur von Belgien Generalfeldmarſchall Freiherr von der Goltz, Reichstagsabgeordneter M. Erzberger, Bank⸗ direktor Dr. Schacht, der Marokkoforſcher Prof. Kampffmeyer, Geheimrat Mutheſius, Alfons Pagucet. Die Grundlage aller Darſtellungen wird die Frage ſein, warum der gegenwärtige Weltkrieg„Der Deutſche Krieg“ geworden iſt; woie er kant, wie er geführt wird; welche Kräfte ſich in Deutſchland offenbaren, militäriſch, Wirtſchaftlich, politiſch, in der Frauenwelt uſw. unſere Feinde, die Neutralen, unſere Sportliche Rundschau. Ludwigshafener Fußball⸗Geſellſchaft 1903 gegen Mannheimer Fußball⸗Club Phönix. Bei dieſem Spiele waren die auf beiden Sei⸗ ten gezeigten Leiſtungen von untergeordneter Bedeutung. Die Hauptſache war, daß die Ein⸗ trittsgelder dem Roten Kreuz zuſtoſſen. Aus dieſem Gründe hätte man einen größeren Beſuch wünſchen dürfen. Allein, wer intereſſiert ſich heute noch für einen Fußballkampf, der gegen⸗ über den großen, ernſten Schlachten doch ſo nich⸗ tig erſcheint? Die Mannſchaften gaben ſich wohl beide redlich Mühe. Das Spiel konnte indeſſen nicht lange feſſeln. Ludwigshafen hinterließ den Eindruck einer eifrig übenden Elf und ſiegte ſchließlich mit 31 Toren. Manunheim hatte auch manche günſtige Augenblicke, vergab ſich jedoch viel durch allzu große Künſtelei. Die Gäſte ar⸗ beiteten in jeder Hinſicht rationell. N Kunſt Di unſt und Wiſſenſchaft. 9 2. Die Kunſthalle. Die Leitung der Kunſthalle ſchreibt uns: Von morgen Dienstag ab ſind die Leſeſäle und das graphiſche Kabinett dem Publikum zu den üblichen Zeiten wieder geöffnet. Es war ſelbſtverſtändlich, daß die Kunſthalle in den erſten Wochen nach Ausbruch des Krieges zu ſchweigen hatte, denn die Tat war das Notwendige, nicht die Beſchauung. Nun geht aus zahlreichen Anfragen und aus dem energiſch wachſenden Sonntagsbeſuch hervor, daß die Bevölkerung ſelbſt das Leben zu erhalten wünſcht, das in Friedens⸗ zeiten unſer Muſeum immer erfüllt hat. Die Lei⸗ tung der Kunſthalle begrüßt dies mit Freude. Der übergewaltige Maßſtab, der durch die Rieſenereigniſſe des Krieges in die Welt und auch in unſer Bewußtſein getragen wurde, bewirkt eine vollkommene Veränderung unſerer inneren Ver⸗ faſſung. Wir fühlen: was vorher war, iſt plötz⸗ lich weit abgerückt; als ſeien wir reifer und älter geworden. Wenn wir vorher zu ſehr in den Din⸗ gen ſaßen und von ihnen förmlich eingehüllt waren, ſo gewinnen wir jetzt einen eigentümlichen Ab⸗ ſtand. Die Seele iſt friſch und neu geworden. Daß dies der Betrachtung von Kunſtwerken beſon⸗ deren Reiz verleiht, iſt ſicher. Die drei großen Ausſtellungen, die der Kunſt⸗ halle für dieſen Sommer auch im Hinblick auf den Fremdenverkehr erhöhte Bedeutung geben ſollten, ſtehen noch unberührt. So die Ausſtellung mo⸗ derner Bildhauerkunſt, die Sammlung Oertel und die Plakatausſtellung. Der Kunſtverein veran⸗ ſtaltet nach wie vor ſeine wechſelnden Ausſtellun⸗ gen. Die Kataloge für faſt den geſamten Inhalt der Halle geben Hinweiſe und Verzeichniſſe. Im übrigen iſt die Galerie einſtweilen nur am Sonn⸗ tag von 11½2 Uhr und von—5 Uhr geöffnet. Eintritt frei. Die Kunſthallenleitung macht endlich darauf auf⸗ merkſam, daß ihre Tätigkeit mit langſam ſteigen⸗ dem Nachdruck wieder aufgenommen wird und daß ſie es für ihre Pflicht hält, auch die Arbeit des Freien Bundes, beſonders die Vorträge in geeig⸗ neter Form auch in dieſem Winter durchzuführen und zwar nicht trotz, ſondern wegen des er⸗ habenen Laufes der Dinge. Die fühlt ſich völlig eins mit jenem Berliner Schriftſteller, der das vortreffliche Wort geſprochen hat, für die Zurück⸗ gebliebenen ſei es Pflicht, nicht nur das Notwen⸗ dige zu tun, ſondern das Ueberflüſſige zu gewähr⸗ leiſten. Letzte Meldungen. Englands Schuld. WöB. Berlin, 7. Sept.(RNichtamtlich.“ Nachfolgende Erklärung wird zur allgemeinen Kenntnis gegeben: Unter einem nichtigen Vor⸗ wand, der am wenigſten vor der eigenen Ge⸗ ſchichte ſtandhält und der durch zahlreiche Doku⸗ mente in ſeinem wahren Weſen klargeſtellt wird, hat England uns den Krieg erklärt. Aus ſchnödem Neid auf Deutſchlands wirtſchaftliche Erfolge hat das uns blut⸗ und ſtammverwandte England ſeit Jahren die Völker gegen uns auf⸗ gewiegelt und ſich ſo mit Rußland und Frank⸗ reich verbündet, um unſere Weltmacht zu ver⸗ nichten und unſere Kultur zu erſchüttern. Nur im Vertrauen auf Englands Mitwirkung und und Hilfe konnten Rußland, Frankreich, Bel⸗ gien und Japan uns den Fehdehandſchuh hin⸗ werfen. England vor allem trifft die noraliſche Verantwortung für den Völkerbrand, der ſurchtbares Unheil für Millionn von Menſchen zur Folge hat und un⸗ erhörte Opfer an Gut und Blut fordert. Der bru'tale Nationalegoismus Eng⸗ lands hat ihm eine unſagbare Schuld aufge⸗ laden. Wir ſind uns wohl bewußt, daß hoch⸗ bedeutende engliſche Gelehrte, mit denen die deutſche Wiſfenſchaft in fruchtbarer Arbeit jahre⸗ lang verbunden war, gegen den frevelhaft be⸗ gonnenen Krieg geſinnt ſind, und ſich gegen ihn ausgeſprochen haben. Gleichwohl verzichten in deutſchem Nationalgefühl diejenigen von uns, welchen Auszeichnungen von engliſchen Univer⸗ ſitäten, Akademien, Gelehrten und Geſellſchaf⸗ ten erwieſen worden ſind, hierdurch auf dieſe Ehrungen und die damit verbundenen Rechte. Emil von Behring⸗Marburg a. d.., Auguft Bie r⸗Berlin, Moritz Cantor⸗Hei⸗ delberg,, Vinzens Czerny⸗Heidelberg, Al⸗ fred von Domaszewski⸗Heidelberg, Paul Ehrlich⸗Frankfurt a.., Wilhelm Erb⸗ Heidelberg, Rudolf Eucken⸗Jena, Wilhelm Alexander Freund⸗Berlin, Max Schür⸗ bringer⸗Heidelberg, Ernſt Häckel⸗Jena, ert Humpalodinck⸗Berlin, Joſef de Welt des Illams nſto. Der Seiet 50 Pfenms. KohlerBerlin, Leo Königsberger⸗Hei⸗ delberg, Willi Kü'kenthal⸗Breslau, Paul Labnd⸗Straßburg, Philipyppy Lehnard⸗ Heidelberg, Max Liebermann⸗Berlin, Franz von Liſzt⸗Berlin, Hermann Oppen⸗ heim⸗Berlin, Wilhelm Re zn⸗Jena, Jakob Rieſer⸗Berlin, Fritz Schaper⸗Berlin, Otto von Schjerning⸗Großes Hauptquartier, Guſtav Schwalbe⸗Straßburg i. Elſ., Rud. Sturm⸗Breslau, Adolf Wa gmer⸗Berlin, Auguſt Weismann⸗Freiburg i. Br., Anton Wesner⸗Berlin, Wilhelm Wundt⸗Leipzig, Rudolf Kodert⸗Roſtock. Weitere Unterſchriften ſind zu richten an Profeſſor G. Schralbe⸗Charlottenburg. Frankreichs letzte Anſtrengungen. WITB. Paris, 7. Sept.(Nichtamtlich.) Geſtern iſt ein amtliches Dekret veröffentlicht worden, das beſtimmt, daß die Jahresklaſſe 1914 ausgebildet, nach Verlauf von einigen Monaten mobiliſiert, und ſofort durch die Jahresklaſſe 1915 erſetzt wird, die ihrerſeits in der Weiſe ausgebildet wird, daß ſie, ſobald ſie irgend möglich ohne Verzug ins Feld rücken kann. Die Schlacht von Dendermonde. *Frankfurt a.., 7. Sept. Die„Frkf. Ztg.“ meldet aus Amſterdam: Einem Korreſpon⸗ denten des„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ gelang es, als Fiſcher verkleidet, während der Schlacht von Dendermonde an der Schelde (etwa 27 Kilometer ſüdweſtlich von Antwerpen. Die Red.) nach St. Nikolaus nördlich von Dendermonde zu kommen. Ihm kamen, ſo lautet ſein Bericht gewaltige Scharen in voller Unordnung flüchtender belgiſcher Soldaten entgegen und Dendermonde ſah er ſelbſt von Ferne in Brand ſtehen. Die Deutſchen haben freien Durchzug durch Dendermonde verlangt. Der Bürgermeiſter und die Gemeindevertretung waren dafür, der Militärkommandant aber dagegen. Am letzten Freitag bei Tagesanbruch erſchie⸗ nen die Deutſchen vor Dendermonde, das durch die Antwerpener Außenforts Willebrok, Londer⸗ zel und Lebeke geſchützt iſt. Die Belgier, etwa 15000 Mann, verteidigten ihre Stellung gut, doch mußten ſie unter ſchweren Verluſten zurück⸗ weichen. Dendermonde wurde dann auch von den Deutſchen genommen, und die Belgier muß⸗ ten ſo raſch zurück, daß ſie keine Zeit mehr hatten, die Brücke bei Hamm zu ſprengen.— Einer der anderen großen Siege, von denen eine Antwerpener offizielle Mitteilung ſprach. Belgien unter deutſcher Verwaltieng. m. Köln, 7. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Volkszeitung“ meldet aus Brüſſel: Die deutſche Zivilverwaltung iſt jetzt zentraliſtert worden. In Brüſſel bleiben mit Exzellenz Dr. von Sandt, die“ Herren von der Lanken und Legationsrat Dr. Kemyff. Juſtizrat Trimborn übernimmt den Bezirk Vervier. Die deutſche Zeitung, vorläufig ein reines Nachrichtenblatt, iſt am Samstag zum erſten Mal erſchienen. Die amtlichen Wolff liegt dieſem Blatte zugrunde. In der Bevölkerung geht der bisherige Lü⸗ gentruſt weiter. Darnach haben Engländer und Ruſſen uns furchtbare Schläge verſetzt. Im großen Ganzen kann man feſtſtellen, daß An⸗ griffe u. Beſchädigungen nach der erſten Auguſt⸗ woche nur mehr gegen vereinzelte Deutſche vor⸗ gekommen ſind. Auch müßten die in Umlauf geſetzten Schreckenstaten auf die Rechnung über⸗ reizter Phantaſien geſetzt werden. So hat ſich die Meldung vom Prinzen Arenberg, des Prinzen von Eroh und des Augenarztes Tacke aus Buch⸗ holz nicht beſtätigt. Im Falle des Böttchermei⸗ ſters Deckel handelt es ſich um eine Verwechs⸗ lung und um eine Uebertreibung. Das in Gent erſcheinende Blatt„Bien Publie“ meldete, ein Zeppelin habe am Mittwoch abend neun Bomben auf Antwerpen geworfen. Der Schaden an den getroffenen Gebäuden wäre be⸗ trächtlich. Zahlreiche Perſonen ſeien verletzt worden. Der Zeppelin habe ſich zurückgezogen, ſobald die Antwerpener Scheinwerfer ihn be⸗ leuchteten. Der Ordnungsdienſt in Brüſſel wird von der ſtädtiſchen Polizei ſehr gut verſehen. In den Straßen herrſcht vollkommen Ruhe. Die Zugverbindungen zwiſchen Brüſſel über Lüttich gefährdet. WIPBZ. London, 7. Sept.(Nichtamtlich.) Aus Oſtende wird gemeldet: Ein Teil des Landes, beſonders Mecheln, iſt von den bel⸗ giſchen Genietruppen unter Waſſer ge⸗ ſezt worden. Dendermonde wurde geräumt. Lima Metter nach der deutſchen Grenze ſind von nun an un⸗ Reſerviſten aus Lille erzählten, das Land ſei mit einer Kriegskontribution von 200 Millionen Franken belegt worden. In Lüttich beginnt ſich Mangel an Nahrungsmittel fühlbar zu machen. Geſtern wurde aus einer Taube eine Bombe geworfen, welche aber keinen Schaden anrichtete. Heute früh flog eine Taube in großer Höhe über die Stadt Gent, aus der zwei Bomben geworfen wurden Die erſte fiel auf das Dach einer Schloſſerwerkſtatt in der Rue Bienfaiſant, die zweite auf den Boulevard des Hoſpice. Es wurpde nur Materialſchaden an⸗ gerichtet. Italiens Neutralität. WFPB. Rom, 7. Aug. Dem Couriere 'Italia zufolge erklärte der Miniſterpräſident Salandra, die gegenwärtig vorhandenen Trup⸗ pen genügten zur Gewährleiſtung der Neu⸗ tralitt. Eine allgemeine Mobil⸗ machung erfolge nicht. Italiens Sympathie für Deutſchland. WI'B. Leipzig, 7. Sept.(Nicht amtlich). Die Mitglieder der Vereinigung der Ter⸗ razzogeſellſchaften Deutſchlands e. V. Geſchäftsſtelle Leipzig, Kochſtraße, die in ihrer Mehrzahl italieniſcher Herkunft ſind, haben in ihrer am 5. September abgehaltenen General⸗ verſammlung eine Reſolution gefaßt, daß ſie Deutſchland kennen und ſchätzen gelernt haben und in der ſie ihre tiefſte Entrüſtung über die von deutſchfeindlicher Seite ausgehenden Falſch⸗ meldungen zum Ausdruck bringen. Sie haben zwecks Stellungnahme geeignete Maßnahmen beſchloſſen und erbieten ſich, jederzeit wahrheits⸗ getreue und von Italienern gefaßte Berichte zu bringen. Vom Balkan. m. Köln, 7. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die „Köln. Ztg.“ meldet aus Sofia: Aus Saloniki wird hierher berichtet: Die griechiſchen Behörden verweigerten die Ausſchiffung der unlängſt auf dem engliſchen Dampfer„Eity of Malaga“ ein⸗ getroffenen 1600 griechiſchen Flücht⸗ linge aus Kleinaſien, weil die bisherigen Flüchtlinge bereits viel Kopfzerbrechen bereiten. Die ſerbiſchen Behörden preſſen in brutalſter Weiſe die männliche macedoniſche Bevölkerung aller Altersklaſſen vom 15. Lebensjahre zum Kriegs⸗ dienſt. Sie vereiteln mit drakoniſchen Mitteln Fluchtverſuche und martern und entehren die weiblichen Angehörigen jener, die geflüchtet ſind, um ihre Verſtecke herauszubekommen. 5 WIPB. Stuttgart, 7. Sept. Miniſterprä⸗ ſident Dr. von Weizſäcker hat durch den Krieg einen großen Verluſt erlitten. Sein älteſter Sohn, Karl von Weizſäcker, Lega⸗ tionsrat im auswärtigen Amt in Berkin, Ober⸗ leutnant der Reſerve im Grenadier⸗Regiment 119, iſt im Alter von 34 Jahren vor dem Feinde gefallen. WYB. Berlin, 7. Sept.(Amtlich.) Die Mitglieder unſerer Botſchaft in Tokio und der Konſulate in Japan ſind am 31. Auguſt mit dem amerikaniſchen Dampfer Mineſota nach den Vereinigten Staaten abgereiſt WPB. London, 7. Sept.(Nicht amtlich.) Die Admixralität gibt bekannt, daß der Paſſa⸗ gierdampfer Runo von der Wilſonlinie am 5. September nachmittags in der Nähe der engliſchen Küſte auf eine Mine ge⸗ laufen und geſunken ſei. Die Beman⸗ nung und Paſſagiere ſeien gerettet worden, außerdem etwa 20 Ruſſen, die aus Paris ge⸗ flüchtet waren. WTB. Waſhington, 7. Sept.(Nicht amt⸗ lich). Staatsſekretüär Bryan beantragt einen Kredit von 1 Million Dollars zu außer⸗ urdentlichen Zwecken für die Vertretun⸗ gen der Vereinigten Staaten im Auslande wäh⸗ vend des Krieges. Hlektrische Auch für die Reise BDONBOVENISEeIE.A tetaneen g S0 es de erg 5 349/% feleſon 62,980.2032 Jauptiniecerlage der Osrameampe. 38296 Mein lieber Sohn— ns Vetter Fahnenjunker-Unteroffizier ist 1 Kampf für das Vaterland gefallen. Mannheim, UI 4, 15, 7. September 1914. Wwe. geb. kehimeier. 6. Seite. Geueral-Anzeige.— Sadiſche Zeucke Hachrichten.(Abendblatt) Montag, den 7. September 1914. Iahresberieht des Ber Vereins, Essen für 1 II.(Statistischer) Teil. Der soeben erschienene statistische Tei des Jahresberichts des Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund zu Essen für das Jahr 1913 enthalt, wrie üblich, reichies Zahlenmaterial und bietet außer nahern Angaben über das letzte Jahr wieder ein Bild der Entwick- lung unseres Bergbaues und des Bergbaues der übrigen wichtigeren Länder. Aus der großen Fülle der interessanten Zusanmmmenstellungen, die aller- dings infolge der Neuregehmmg der Reichsmontan- slatistik nicht in allen Fällen voll vergleichbar sind, seien folgende Angaben wiedergegeben. Die Kohlengewinnung der Welt wird vom Verein für das letzte Jahr aui 1350 Mill. t geschätzt und hat danach die Förderumg von 1912 um mehr als 100 Mifl. t übertroffen. Die Haupt- gewinnungsländer waren an der Weltförderung ſolgendermaßen beſeiligt: Ver. Staaten von Amerile mit rd. 38 Proz., Großbritannien mit 22 Proz. und Deutschland mit 21 Proz.; auf diese drei Staaten zusammen entfielen über 80 Proz. der Kohlenförderung der Welt. Die Koksherstellung der Welt hat in 1913 113 Mifl. t betragen gegen 107 Mill. t im Jahre vorher. Die Ver. Staaten von Amerika waren an dieser Produktion mit 42 Mifl. t, Deutschland mit stark 32 Mill. t beteiligt. An Briketts wurden im letzien Jahr 43 Mill. t hergestellt gegen 40 Mill. t im Jahre 1912. Haupt⸗ lieſerant von Briketts ist Deutschland, das üm letzten Jahr stark 27 Mill. t dieses Brennstoffs her- stellte. Die beiden nächstwichtigen Länder. Frange- reich und Belgien, verzeichneten nur eine Ge⸗ wWinnung von 3,4 Mill. und.6 Mill. t. Die Steinkohlengewinnung Deutsch- Jands, zu der Preußen fast 94 Praz. beitrug, stellle sich im letzten Jahr auf 101,5 Mill. t gegen 174.9 Mill. t im Vorjahr. Augßer dem Oberberg⸗ amtsbezirk Halle, der gegen 1012 eine unbedeutende Abnahme seiner olnehin geriigen Förderung an Steinkohle zu verzeichnen hat, sind alle Bezirke an der Zunahme beteiligt. Der Anteil des Ruhrkohlen- beckens(d. j. Oberbergamtsbezirk Dortmund zu- züglich der im niederrheinisch-westfalischen Berg- haubezirk gelegenen linksrheinischen Zechen) an der Kohlengewinnung Preußens stellte sich auf 63,66 Proz.; von der Förderung im Ruhrbechen entſielen 88,75 Proz. auf die im Rheinisch- Westlälischen Kohlensyndikat ver- einigten Zechen. gegen 91500 Proz. im Jahre 1912; dementsprechend ist der Anteil der niehtsyn- Mzjerten Zechen an den Förderung im Ruhrbecken von 9 auf 11,25 Proz. gestiegen. Auf Oberschlesien entfielen 4,14, auf den niederschle. sischen Bezirk.07 Proz. der Gesamtförderung Preußens. Der Anteil des Saarbezirks belief sich im Berichtsjahr auf 7,23 Proz. Die Braunkohlengewiunung Deutsch- lan's ist in 1913 von 800 Mill. t im Voriahr um 8,08 Proz. auf 87,5 Mill. t gestiegen. Preußen Wa au dieser Förderung mit 80.1 Proz. beteiligt, das Königreich Sachsen mit 7,22 und Sachsen- Altenburg mit 5,01 Proz. Die Koksherstellung des Deutschen Relehes(32.2 Mill. th weist gegen 1012 eine Zu- nahme um 3 Mill. t auf. Der Dortmunder Bezirk War bei einer Steigerung seiner Produktion um 2,0 Mill. t mit 24%½ Mill t an dem Gesamtergebnis beteiligt. An Briketts wurden in Deutschland 3,8 Mill. t aus Steinkohle und 24,4 Mill. t aus Braun- Fohle gewonnen. Auf den Oberbergamtsbezirk Dortmund. der nur Steinkohleubribetts liefert, ent- die en fast 5 Mill. t. Der Wert der gesamten deutschen Bergwerksproduktion(einscal. des Wer⸗ tes der Nebenproduktengewinnung und zuzügl. der Werierhöhung durch Verkokung und Brikettie- rung) war in 1912(für 1013 liegen die Angaben noch nicht vor) bei 2760 Milliarden Mk. um 425 Milionen größer als in 1011. Die Zahl der in der deuis-ſien Betrgwerkss industrie beschäftigten Personen(ke- rufsgenossenschaftlich Versſcherte) stieg von 822 000 in 1911 auf 842 000 in 1912; davon Wwaren 611000 im Steinkohlenbergbau und 55 400 im Braunkehlenbergbau beschäftigt. Die Kohlengewinnung der Verein. Au- 3. Slasten von Amerika belief sich im letzten Jahr auf 517 Mill. t und war danit um mehr als Mifl t gröger als in 1912. Entsprechend der Zunahme der Förderung und der Erhöhung des Jonnenwertes von 6,03 auf 6,18 Mk. zeigt der Ge- Samtwert der Förderung eine Steigerüng vou.02 Milliarden auf.10 Mütiarden M.— Der Wert der Koksproduüktion, die beid2 Mill. t eine Zunahme um stark 2 Milt, terkünr. stieg von 400.3 Minl. auf 541, Mifl. Me. Der We'rt einer Tonte lob sich von 1176 auf 12,80 Mk. An Briketts wurden im Berichtsſahre in der Union 165 000 k hergestellt(200 000 t im jahr 1912) im Werte vou 4,23 Mill. Mk. Die Zahl der im ame- anischen Kohlenbergbau beschäftigten Arbeiter stellte sich in 1012 auf 722 662; davon entfielen 548 632 auf die Weichkohlengruben und 17400 auf die Anthrazitgruben Pennsylwaniens. 1913 wurden in letzteren Bergwerken 175 745 Ar- beiter bechäftigt. In Großbritannien und Irland wurden im letzten Jahr 292 Mill. t Steinkohle gefördert. Angaben über den Wert dieser Förderung und die Zahi der im Berichtsjahr beschäftigt gewesenen Arbeiter waren nicht zu erlangen. 1012 hetrug der Wert der Förderung bei 205 Mill. t fast 2½ Milfarden Mk., beschäftigt wurden 1,07 Mill. Ar- beiter.— Die Ko Es produktion(einschl. Gas- koks) betrug 1912— dem letzten Jahr, über das berichtet ist— 18,6 Mill. t im Werte von 282 Miflionen Mk. gegen 10,3 Mifl. t und 254 Mifl. Me. im Jahr vorher. Die Brike t terzeugung ging gleichzeitig von 1,81 Mifl. auf.78 Mifl. t zurüche, während ihr Wert sich noch von 24.9 Mill. auf 27,5 Mifl. Mk. hob. Die Braunkoh len förderung in Oester- reich verzeichnete bei 274 Mifl. t einen Wert von 127 Mifl. Mkæ.— An Steinkohle wurden 16% Mill. t im Werte von 140% Mill. Mx. ge⸗ Wonnen. An Steinkohenkoks wWurclen 2% Mifl. t hergestelſlt im Werte von 41 Mill. Mx. Die Brikettprodulction erreichte 250 000 t. die einen Wert von%¼ Mifl. Mk. darstellen. Per Steinkonlenbergbau beschäftigte im Berichtsſahr 78 409, der Braunkohlenbergbau 37 755 Ar- beiter. Ueber die Ergebnisse des Kohlenberghauer 91 Ungarn ſiegen Angaben erst bis 1912 vor. In diesem Jahr beirug die Braunkohlen gewin⸗ nung 8,3 Mill. t im Werte von 68,6 Mill. Mue., die Steinkohlen förderung.3 Mifl. t im Werte von 14,4 Mill. Mk. An Koks wurden 150 000 im Werte von 3,7 Mitl. Mi hergestellt an Bri- ketts 119 000 t im Werte von 1,0 Mill. Ml. Die letrtſährige Steink oh lengewirmung Frankreichs ist bei 40,1 Mill. t gegen das Vorjahr(40 4 Mil.) etwas zurücgegangen. Zum größten Teil wird die französische Steinkohle im Becken von Pas.de-Calais ünd in dem Nordbezirk gefördert(20,65 Mlil. und 6,85 Mifl. 0. Ueber den Wert der Förderung und die Zahl der beschäftigten Arbeiter liegen für 1913 noch keine An- gahen vor. 1912 betrugen der Wert der Förderung 511% Millionen Mark, die Zahl der Arbeiter 188 008. Die Braunkohlen körderung stieg von 751 000 t in 1912 auf 793 000 t in 1913.— An Koks und Briketts wurden 1913 3,1 Mill. und 3,4 Mill. t hergestellt. Die Steinkbhle nförderung Belgiens in Höhe von 228 Mill, t ist im Berichtsjahr weiter (um 137 000 t) zurückgegangen; sie stellt einen Wert von 388 Mill. Fr. dar. Die Belegschafts- ziffer stieg dagegen von 145 670 in 1912 auf 147 025. Die Koksproduxtion stellte sich auf 375 Millionen t im Werte von 76½ Mill. Mä., die Brikettherstellung auf 2,0 Mill. t im Werte von 48% Mill. Mk. Holland erhöhte seine Steinkohlenförderung von 1,7 Mill. in 1912 auf 19 Mill. t im Werte von 24% Mill. Mk. gegen 20%½ Mill. Mie im Vor⸗ jahr. Die Zahl der im holländischen Nohlenberg- bau beschäftigten Arbeiter betrug 8715. Vom Kohlenbergbau Rußlands liegen für 1913 nur Angaben über die in Eurgpa liegenden Reviere(auf die allerdings über 90 Prozent der gesamten Förderung entfallen) vor; die Kohlenför- derung dieser war mit 30% Mill. t um 2 Mill. t größer als in 1912. Geldmarkt, Bank- und Börsen- Wesen. NBerliner Mflektenbörse. Berlin, 7. Sept. Bei ziemlich gutem Besuch war die Stimmung zuversichtlicher und die abge- gebenen Kursschätzungen hielten sich ungefähr auf dem Stand vom letzten Samstag. Es wurden aber auch heute nur wenig Papiere genannt. Von ausländischen Noten wurden die an den letzten Tagen genannten zu ungefähr unveränderten Preisen umgeselzt. Tägliches Geld 2 Erwelterung der meieihungesbetsgu fese der Rarlehnskusse. Der Reichsdarlehnskasse ist eine Erweiterung ihrer Beleihungstätigkeit derart gestattet worden, daß die an den deutschen Börsen no-⸗ tierten Obligationen derjenigen Gesell⸗ schaften, deren Aktien bei der Darlehnskasse für beleihbar erklärt sind, bis zu 50 Prozent des amt. lich. notierten Börstakurses beliehan werdlen können. MDie antsschulden unserer Gegner. Die Staatsschulden Frankreichis, Rußlands, Eug- lands, Japans und Beigiens(Serbien und Monte- negro mögen vorläufig außer Betracht bleiben) be- liefen sich bei Jahresanfang bereits auf 68 380 Millionen Mk. mit einem jährliellen Eriordernts Von annähepucl 2760 Millionen Mk. An der Spitze stoht Erankreich nüt einer Schule von 33 400 Mil⸗ lionen Francs(einschſießlich der letzten Anleike) und einer jahrlichen Ausgabe von 1328 Mikionen Franes für seine Staatsschuld. In nicht allzu men. Wer r Ustrie großem Abstand folgt Rußland mit 8842 bezw. 402,7 Millionen Rubel, dann kommen England mit 711,3 bezw. 19,71 Mill. Lstrl., Japan mit 2494 bezw. 142,9 Millionen Ven und schließlich Belgien mit 3730 bezw. 164,0 Millionen Francs. In Mark- währung umgerechnet ergeben sich die folgenden Ziffern:(in Mill. Mark) Frankreich Kapital 25 750, Zinsen 1052.5; Rußland Kapital 19 150, Zinsen 871,0; England Kapfta] 14 250, Zinsen 304,2; Japan Kapital 5228, Zinsen 200,3; Belgien Kapital 2002, Zinsen 1320. andel und industrie. Lothringer Müttenverein Aumetz⸗Friede Es meruttüingen. Die genannte Gesellschaft hat den Bstrieb teil- Weise wWiederaufgenommen, doch dürfte die Bilanz. siteung vertagt werden, da fiber die Höhe der Dividende noch beinerlei Vorschlüge gemacht wer⸗ den Können. Wäre der Krieg nicht ausgebrochen, 50 dätte der Ausgang der Verhandlungen über die Syndizierung der-Produbcte bestimmend auf die Höhe der Dividendle eingewirkt, da das Unterneh- men in erheblichem Maße Walzeisen herstellt. Unter den gegenwärtigen Verhaltnissen läßt sich nicht Sagen, weſche Vorschläge wegen der Verteilung des Reingewinns gemacht werden. Bekauntlich ist auch beigisches Kapital an der Gesellschaft, die in der Aktiemorm auch belgischen Charakter trägt, an dem Unternekmer jert, indessen hat sich der Aktienbesitz 1 Etzten Jahren sehr nach Deutschland ver, So daß von dem nach der letzten Ernöhung 72 500 000 Fr. betragenden Ale tienca pital kaum noch in belgischem Besitze sich befinden. Die Ueberführung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft deutschen Charakters war im Hinblick auf den überwiegend deutschen Aktien- besitz schon mehrfach Gegenstand von Verhand- lungen innerhalb des Verwaltungsrates, indessen ist in Rücksicht auf die hohen Kosten des Aktien- stsmpels bieſzer davon abgesehen worden. In dem Aufsichtsrat der Gesellschaft, die ihren Sitz in Brüssel hat, sind auch mehrere belgische Finanz leute vertreten. .„G. für chemische brodukte vormals HScheidemandel. Rerlin. Wie wir erfahren, hat im Einvernehmen mit den beteiligten Banken Herr Moritz Salomon, der Direktor des„Koncernos'“, Ges. z. Handel m. Rohmaterialien der Leimindustrie m. b. H. in Berlin und Vorsitzender des Aufsichtsrats der deutschen und der österreichischen Rohprodukten- Handelsgesellschaft m. b. H.(Rohag) die Ober- leitung der Scheidemandel-Gesellschaft übernom⸗ Neben Herrn Salomon als Generaldirektor ist der bekannte Fachmann der Leimindustrie, Ingenieur Dr. Eduard Salm, in den Vorstand der Scheidemandel-Gesellschaft eingetreten. Zahlungseinstenungen und Ron- egrse. HMonkurse in Deutschland. Barmen: D. Heineberg, G. m. b. H. Ber- lin: Oſſene Handelsgesellschaft Gebr. Silberniann; Kaufmann Eriedriceh Rock. Berlin-Lichter⸗ felde: Otto Thanun. Bremen: Schneider- meister Otto Klages. Chemnitz: Klenpner- meister Oskar Klemm. Danzig: Domänenpäch- ter Patschke. Douauwörth: Fabrikant Oskar Culmann. Dresden: Kaufmann Sanmel Max Steglich. Duisburg-Rubrort: Koloniah. Warenhändler Arhur Trussardi. Eschweiler: Bauunternehmer Philipp Teile. Gelsenkir- chen: Kolonialwa renhändler Johaun Lorenz. Hann.-Münden: Korbmacher Albert Kappey. Hohenleuben; Stickmaschinenbesitzer und Viehhändler Gustay Oeitler. kellinghusen: Nerddeutsche Holzwarenſabrik, G. m. b. H. i. Löqu. Leipzig: Handelsmann Hugo Naumann; Han⸗ delsfreu FElisabet Naumann geb. Kulnnhagdt, Namslau: Ticenlermeister Abpert Stanaek. Nauen: Klempgermeister Ernst Buchholz. Ne u- K5 In: Oſſene Handelsgesellschaft O. Schmidt und Lott. Warenmörkte. Nunnhelmer Produktenbörse. n. Der Verkekr an der keutſgen Börse war recht lebhaft, da der Besuch aus den umſiegenden Pro. Vinzen stark war. Die Stimmung ließ daher im allgemeinen einen festeren Ton erkennen, obwonl auch heute wieder die Umsätze keinen allzugroßen Umfang annahmen. Im Vordergrunde des In- teresses standen die von Norddeutschland vor- liegenden Angebote, die teilweise akzeptiert wur⸗ den. Man zaltte für unrddeutschen Weizen 229.50 bis 230.50 und für norddeutschen Roggen 194.50 bis 196 per Tonne, waggonfrei norddeutsclier Sta- tionen. Für hier disponiblen inländischen Welzen wurden 25—25.50, hierländischer Roggen 21.2 bis 21.75, Braugerste 20.75—21.50, neuer Hafer 22.50—23, und für Platamais 20.50 Mark für die 100 kg bahnfrei Mannheim bezahlt. Am Mehlwarkt wer das Geschäft klein, da die Bäcker sowohl, als auch der Handel und die sonstigen Konsumenten vor dem Kriegsausbruci, größere Anschaffungen gemacht hatten und in Naclnvir- — Mannheim, 7. Septbr., Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahnfrei Mannheim. 765 3. Welzen, inländ. neuer per Sept. 25.—25.50 25.—25.50 5 ausländischer 28.—-29.— 28.—.29. .—.—.— 21.25-21.75 Roggen, blerländisoher, per Sept. 21.40.21.80 Braugerste 20.75-21.50 20.50-2J.50 Futtergerste 20.—-20.59— Hafer, neuer, per Sept. 22.50-23.— 22.50-23.— NRals, mit Sack 20.57 20.50 Wolzenmehl Ro. 00 41.50 42.— 75 8 0 40 50 41.— 53 38.50.— 55 5 35⁵.50 38.— 17 p 4 31.50— Roggenmeh! No. 0 35.—.25 5 1 2 42.75 Roggen 5„ 0/ 33.50 23.75 Tendenz: rukig⸗ Herliner Getreidemarkt. Berlin, 7. Sept. Die Tendenz des Getreide- marktes war ſest. Die Zentralstelle für Beschaf- jung des Heeresbedarfs hat die größte Zahl der Offerten der wenigen Händler alzeptiert und die Nachfrage im Westen ist infolge des gebesserten Güterverkehrs größer geworden. Auch die an⸗ Haltend trockene Witterung, die für die Entwick lung der Kartoffeln ungünstig ist, wirkte be. ſestigend. SeSRLih, 7. Septbr, 1914.(Frühkurse.) 125 5. Welzon: Leko 227—28 228—230 Roggen: 199—20 189 2200 Nafor;: aſter, felner 225 240 225—240 5 55 mittel 215—224 215—224 15 neuor teiner 215—226 214-226 5 neuer miitel 218—214 212—218 Mals: Amerik. u. runder 198—205 188—206 Futtergerste mittel 208—222 208—222 5 gute—— Erusen'mitte! 270.20 270290 Wolzonklele, grobe u. fe'ne.50.00 18.50— 14 00 Serlin, 7. Soptbr. 1914.(Sohlus.) 7. 5. Wolzen: festor N Roggen: lest—201. Hafer foelner: 8 5 mittel doſostigt 2. 3 5 neuer NMals runder: still 208. Wolzenmehl: ruhig 30.75—38.— 30 75—33.— Roggenmeh: ruhig 27.—·28.80 27.——29.50 bio Prelse verstehen sloh für Lokoware in Hark per Tonne. Herliner Metallmarkht. Berlin, 7. Septbr. 1914. fafflnlertos Zink Mk. 50.—— 51.— 810ʃ Ak. 44.—— 48.—, 99,8% Zinn Mk. 345.— Feln Kupfer Mk. 170.—160.— ſe nach RHarke Antimon Ak 90.—— 85.— Aluminlum Mk. 220.——235— Die Prolse betreffen beste für Kriegszweoke 9 eignote Rarken. LAeiwirtschaft. Suatenstand in Deutschland Anfaug August 1914. Für den Saatenstand in Deutschland An⸗ fang August 1914 sind nach der Zusammmen⸗ stellung des Kaiserlichen Statistischen Aunts, die für die einzelnen Staaten und Landesteile im Reichsanzeiger veröffentlicht wird, die Noten folgende: Nr. 1 bedeutet sehr gut, 2 gut, 3 mittel(durch- schnittlich), 4 gering, 5 sehr gering; die Zwischen- stufen sind durch Dezimalen bezeichnet. 1914 1913 —— August qull doni Mal Apell Augusk Winterweizen 2, 2,5 26 25 25 Sommerweizen 25 2, 25—— 20 Winterspel“ ½ d ꝙ ↄ· Winterroggen 2, ½, Sommerroôggen 2, 2,5 2,—— 206 Sommergerste 2,4.3 244— 24 IIIlTCTVVVTCCTCTVTT(..— 2,5 Kartoffeln. 2, 2, 2,—— 25 Zneketrübhen Klee Luzerne„% Bewässerbare Wiessn l;!!! Andere Wiesen 2,5 25 3,5 26„4 eede büecetsmaeneichten. Würzburg, 5. Sept. Laut„Frkf. Zig.“ siud iu dem Konkurs des verstarbenen Weinhändlers Morite Wiesegrund in Zettelbach 1 169 623 Mark nichtbevorrechtigter Forderungen angemel. det. Zur Verfügung stehen 23 357 M. Auf die nichtbevorrechtigten Forderungen entfalsen 1581335 Prozent. Berlin, 7. Sept.(Von uns. Berl. Bur) Heute, Montag, morgen um 10 Uhr hat die Kriegskreditbank für Groß⸗Berlin in den früheren Räumen der Palästinabank in der Wilhelmstraße ihre Geschäfte eröffnet. Berlin, 7. Sept. Laut„Frkt. Zig.“ versandle die Kaliindustrie in der durch vorüber⸗ gehende Bahnverkehrsstörungen betroffenen Vor⸗ woche nur 1070 Waggons. Für die neue Woche ist ihr namentlicli im Bezirk Magdeburg, die wesentlich bessere Wagenstellung vou 3000 Stück zugesagt. CCCCCCCCCTCTTTTTCTCTCTCTCTCTCTCT—TT————————..———— Verantwortlich: 5 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: J..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; tür den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos, Druck und Verlag der Dr. H. Haes'schen Buehdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Exnet Müler. — not o 4 6 f 6 6 5 5 — 7. Seite ag. den 7. September 1914. Beſchreibung der zur Ausgabe gelangenden Darlehenskaſſenſcheine zu 2 Mark. Die Darlehenskaffenſcheine zu 2 Mark ſind 11 em breit und 7 em hoch. Sie beſtehen aus einem krüftigen Hadernpapier, das ein die ganze Fläche bedeckendes, ſich wiede holendes natürliches Waſſerzeichen in Form eines Vierpaſſes pon etwa 8 mm Durchmeſſer enthält. Waſſerzeichen iſt beſonders gut ſichtbar auf dem freien weißen Rande der eine. Die Vorderſeite zeigt einen zweifarbigen, aus vielfach verſchlungenen Linien beſtehenden Untergrund in rötlicher und grauer Jarbe und von unregelmäßiger Geſtalt. In der Mitte des Scheines befindet ſich eine rötliche 2. Zu beiden Seiten, rechts und links, über den letzten Auskäwfern des Untergrundes ſteht je eine 2 und darunter je ein M,. beides in rötlicher Farbe. Die Vorderſeite hat in ſchwarzer Farbe und in deutſcher Schrift, zum Teil mit reich verzierten grußen Anfangsbuchſtaben, folgenden Aufdruck: Darlehenskaſſenſchein. Zwei Mark. Berlin, den 12. Auguſt 1914. Reichsſchuldenverwaltung. * Blischofshausen Warnecke Vieregge Mikller Noelle Dicthutn Springer Darunter ſteht auf einem mit einem feinen Muſter ausgefüllten rötlichen Felde der Strafſatz. In der rechten oberen Ecke befindet ſich auf einem fein gemuſterten grauen Felde die rote Nummer des Scheines, welche aus einer Reihennummer und einer Stücknummer beſteht. Beide Zahlen ſind durch einen Punkt getrennt. Unten rechts iſt in roter Farbe der als hoch⸗ ſtehendes Sechseck ausgebildete Stempel der Reichsſchuldenverwaltung aufgedruckt. Er zeigt im Mittelfelde den Reichsadler, der zu beiden Seiten und oben, hell auf rotem Grunde, von der Inſchrift Reichsſchuldenverwaltung umgeben iſt, während ſich unten in der Mitte in einem Oval die Zahl 2, rot auf weißem Grunde, und darunter, die beiden unteren Seiten des Sechsecks begrenzend, die Worte Zwei Mark befinden. Die untere linke Ecke der Vor⸗ derſeite trägt einen runden Prägeſtempel, der innerhalb eines Perlrandes den Reichsadler mit der Umſchrift Reichsſchuldenverwaltung enthält. Die Rückſeite iſt in rötlicher Farbe gedruckt. einander geſchobenen Kreiſen und iſt aus vielfach verſchlungenen Linienzügen gebildet. Mitte ruht innerhalb des inneren Kreiſes ein Reichsadler rot auf; weißem Grunde. Er wird rechts und links von Roſetten begrenzt, die in der Mitte eine rote 2 enthalten. Ueber dem Mittelſtück ſteht in gebogener Zeile und in deutſcher Schrift das Wort Darlehenskaſſen⸗ 17 und darunter ebenſo die Zeile Zwei Mark. Rechts und links von den ſeitlichen etten Das Mittelſtück beſteht aus drei über⸗ In der der Scheine. Die Vorderſei Farbe, der in vielfach gelagert, das Mittelfeld halb deren auf unter das Wort Mark Strafſfatz. beſteht. auf rotem Grunde. waltung enthält. zügen gebildet. Zeile Eine Mark. der zur Ausgabe gel natürliches Waſſerzeichen in Form eines Die Vorderſeite hat in ſchwarzer Far zierten großen Anfangsbuchſſtaben, folgenden Aufdruck: y. Bischafſsſiulugen weißem Grunde. Rechts und links rünem Grunde enthalten. vier räftige 1. Zwiſchen dieſen Zahlen befindet der Mitte das Wort Mark in deutſcher Schrift. Linie und in deutſcher Schrift das Wort Dar SGeneral-Ameiger. Badiſche Neuene Nachrichten. Gabenbblath Beſchr eibung zu 1 Mark. angenden Darlehenskaſſenſcheine Die Darlehenskaſſenſcheine zu 1 Mark ſind 9,5 em breit und 6 am hoch. Sie beſtehen aus einem kräftigen Hadernpapier, das ein die ganze Fläche bedeckendes, ſich wiederholendes Vierpaſſes von etwa 8 mm Durchmeſſer enthält. Dieſes fortlaufende Waſſerzeichen iſt beſonders gut ſichtbar auf dem freien weißen Rande te zeigt einen zweifarbigen Untergrund in rotpioletter und grünlicher verſchlungenen Linienzügen und mit unregelmäßiger Begrenzung, breit ausfüllk. Rechts und links befinden ſich aufrechtſtehende Ovale, inner⸗ ſtehen. Darlehensk Eine aſſenſchein. Mark. Berlin, den 12. Auguſt 1914. Reichsſchuldenverwaltung. Warnecle Dickhulh Felde die rote Nummer des Scheines, welche a Beide Zahlen ſind in annähernd runder Form durch einen Punkt Die untere linke Ecke der Vorderſ Die Rückſeite iſt in grüner Farbe gedruckt. nähernd rechteckigen Felde mit abgerundeten Ecken und iſt In der Mitte ruht innerhalb des inneren Kreiſes der Reichsadler grün auf grenzen Roſetten an, die in der Mitte eine weiße 1 auf eite tragen auf weißem Grunde je eine ſich guf den beiden kurzen Seiten des Scheines in Ueber dem Mittelſtück ſteht in gebogener leheuskaſſenſchein und darunter ebenſo die Die vier Ecken d Vieregne Alulle, Springer rotpiolettem Grunde in grüner Farbe die Zahl 1 in kräftiger Form und dar⸗ be und in deutſcher Schrift, zum Teil mit reich ver⸗ NVoelle Darunter ſteht auf einem mit einem feinen Muſter ausgefüllten grünlichen Felde der In der rechten oberen Ecke befindet ſich auf einem fein gemuſterten rotvioletten us einer Reihennummer und einer Stücknumnier getrennt. Unten rechts Das Mittelſtück er Rückſ iſt in roter Farbe und der Stempel der Reichsſchuldenverwaltung aufgedruckt. Er zeigt den von der Inſchrift Reichsſchuldenverwaltung umgebenen Reichsadler, rot auf weißem Grunde, ſowie unten eine rote 1 auf weißem Grunde und zu beiden Seiten je eine weiße 1 eite trägt einen runden Prägeſtempel, der innerhalb eines Perlrandes den Reichsadler mit der Umſchrift Reichsſchuldenver⸗ beſteht aus einem an⸗ aus vielfach verſchlungenen Linien⸗ ſteht eine kräftige 2 und darunter das Wort Mark in deutſcher Schrift. 2, J8, i. löcher in Militäörmäntel?— ſchön möblierte Möbel- [Modern eichen neuer Dipl. Schreibtiſch faſt um die Hälfte d. Eink. abz. S•2, 3. St. I. 6751 Gelegenheitskauf! 3 Matratzen, 3 Kopf⸗ kiſſen, 4 weiße wollene Decken, fämtliche unge⸗ braucht, preiswert zu ver⸗ 3. vm. 5 4, 26 part., 1g. mbl. „Itiedrichsplaz Augartenſtr. 64, 2 Tr., ſch. mobl. Zim. bill. 3 vm. 6568 Elifabethſtr. 8, 5. St., am, Schmuckpl., möbl. Zim an 4 Tr. Wohn⸗ u. 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Volks⸗Ztg.“ wird berichtet: Friedrich von Sachſen⸗Meiningen, der als Fühper einer Artilleriebrigade in Belgien, dyn Gramatſplittern getroffen, den Heldentod ſtarb, war vor Jahren Führer des Artillerie⸗ Pegiments in Freiburg i Br. Die prinzliche Familie liebte keinerlei Prunk, und die Mit⸗ glieder der Jamilſe waren perſönlich nicht überall bekaunt in der Stadt. Zu jener Zeit hatten die badiſchen Bahnen zur Erleichterung des Reiſeverkehrs ein„Kilometerheft einge⸗ führt. Man kaufte am Bahnſchalter ein Heft, das den Inhaber berechtigte, tauſend Kilometer in heliebiger Zahl von geiſen abzufahren, und die Reiſen verbilligte. Die Hefte waren un⸗ übertragbar an dritte Perſonen. Deshalb ſchrieb der Bahnbeamte auf den Umſchlag den Jamifien⸗ u. Vornamen, Wohnort und Stand des Inhabers. Eines Tages trat Prinz Fried⸗ rich don Sachſen⸗Meiningen, in Zivilkleidung, zum Schalter, um ein Kilometerheft zu kaufen. „Namen' fragte der Beamte.„Friedrich Prinz gon Meiningen. Stand?“„Offizier“. Als der Prinz das Heft in Händen hält, um es der Vorſchrift gemäß noch mit eigener Namens⸗ Unterſchrift zu verſehen, ſieht er auf folgende urtragiumg: Familien⸗ u. Vorname Prins, Friedrich, Wohnort: Meiningen, Stand: Tape⸗ Fever — Das Land der Mörder. In der Auguſtnum⸗ kaer der Wochenſchrift Märsz lieſt mam: Serbien iſt das Land der Mörder. Eine Statiſtik aus der Zeit bor den beiden letzten Balkankriegen berichtet, daß dort jährlich ungeführ tauſend Morde und Raub⸗ morde zur Kenntnis der Behörden kamen. Dabei zeichmen ſich die Miſſetäter häufig durch unglaub⸗ liche Grauſamteit aus. In ſolcher Hinſicht haben ja während der Balkandrieges die Evzonen Gric⸗ chenlands auch Hervorragendes geleiſtet, und unter den Bulgaren gab es gleichfalls nicht wenige der⸗ artiger Beftien in Menſchengeſtalt, allein beide nicht mit der infamen Erbarmungs⸗ konnten ſich I re lichen Roheit, mit der die Offiziere die Leichen des Königs Alexguders und ſeilier ö Dieſe ſeltſaime Veranlagung zeigt ſich merlwür⸗ gebildeten doch ſind die Mohammedauer und Kätholiken von viel ſanfterer Gemütsgrt hauch ehrlicher und zu⸗ verläſſiger) als die Oxthodoxen, die ſich Serben nennen, während die anderen Bosnier, beziv. Herzegowiner geugunt ſein wollen“ Die Serben, auch die des Königrͤiches, ſind nicht bloß in Reu⸗ 0 ebt, ſondern auch in Krog⸗ zur Perachtung. Damit ſoll ngtür gabung wüßte, verdiente einen Nobelpreis. Wie meit hört man das D 55 nnern der Vaterlandes donnern die Kauonen und geben den Grundten in dem geſwvaltigen Schlachten⸗ lärm, der über Hunderte von Kilometern hin erdröhnt. Wie weit wird nun das Echo dieſes Kampfes gehört, wie weit erhält ſo die Bepöl⸗ kerung direkte Kunde dapon, daß die Heere von neuem miteinander ringen? Ein Gelehrter, der ſich dieſe Frage vorgelegt hat, macht zunächſt darauf atfmerkſam, daß der Schall je nach den verſchiedenen Zuſtänden der Luft auch in ſehr verſchiedener Weiſe weitergetragen wird. Die Geſchwindigkeit des Schalls, die in der Laft bei 0 Grad 330 Meter in der Sekumde beträgt, iſt in ihrer Ausdehnung natürlich zunächſt da⸗ von abhängig, in welcher Richtung der Wind weht; kommt der Wind aus entgegengeſetzter Richtung, ſo wird der Schall zur Höhe ab⸗ gelenkt und iſt alſo unten auf der Erde nicht mehr vernehmbar. Die akuſtiſche Trans⸗ Frau behandelten. Kanonen? Im Weſten ſoie im Oſten unſeres töber ſie begünſtigen Die Gleich⸗ der Luft iſt über ausgedehnten eine außerordentliche Reich⸗ weite des Schalls beobachtet worden, und man zählt Beiſpiele auf, in denen das Donnern der Geſchütze auf Hunderte von Kilometern hin ge⸗ hältfiger in der Nacht in Dieppe, in einer Ent⸗ fernung von 140 Km., den dumpfen Ton der Kanonendonner von Sedan nahm man in Luxenburg, 120 Km. weit, wahr. Auch große Exploſionen werden auf weite Entfernungen hin verniommen. Als die Dynamitfabrik von Abigliang bei Turin am 16. Januar 1900 in die Luft flog, wurde der gewaltige Krach bis Luganb auf 150 Km hin gehört. Die ſtärkſten Geräuſche aber ruft doch die Natur mit ihren vulfaniſchen Kataſtrophen hervor. Das furcht⸗ barſte Beiſpiel bietet der; berühmte Ausbruch des Krakakaua im Jahre 1883, den man über 3400 Km. weit veruahm. Aus dem 0 Großherzogtum. )10Karrlsruhe, 6. Sept. Hier koſtet ſeit 1. Septbr. das Schweinefleiſch im allgemeinen hört wurde Im Kkiege von 1870 hörte man Belagetungsgeſchüße vor Paris, und den per Pfund jetzt 86 Pfennig(ſeither 90 Pfg.) für einzelue Teile, wie Rippchen, Bauchſtück, ſind die Preiſe offen gelaſſen, ſie richten ſich nach den täglichen Viehpreiſen. Kalbfleiſch koſtet ſeir⸗ her im allgemeinen per Pfund 1 Mark, jetzt nur noch 96 Pfennig für Bruſt und Hals mußten Schlegel, der ſeither.05 Mt. koſtete, erhält man jetzt für 96 Pfennig. Auch das Ochſen⸗ und Rindfleiſch iſt hexabgegangen u. zwar erſteres von 96 auf 94 Pfennig, letzteres von 94 auf 92 Pfennig pro Pfind [Karlsruhe, 6. Sept. Ein Angeſtellter einer hieſigen Firma wurde auf eine Bank ge⸗ ſchickt, um 4700 Mark zur Lohnauszahlung zu erhehen. Er erhob das Geld und ging damit flüchtig. Bei ſeiner in Iſpringen erfolgten Feſtnahme war er nur noch im Beſitze einiger Marrt; 8 * Karlsruhe, 4. Sept. Die Finanzen der Sladt Kaxlsruhe werden durch den Krieg in hohem Maße in Anſpruch genommen. Allein die Fürf für die Angehörigen der im Felde ſtehenden Krie⸗ ger verurſacht der Stadtkaſſe unvorhergeſehene Ausgaben in Höhe von monatlich 150000., von denen etwa 60 000 M. monatlich der Stadt dauernd zur Laſt bleiben. Dazu kommt weiter noch die nam⸗ hafte Erhöhung der Betriebskoſten des für Mili⸗ kärzwecke erweiterten Krankenhauſes und die ſon⸗ ſtigen, zur Linderung der Kriegsnot getroffenen Vorfehrüngen. Dieſen erhöhten Ausgaben gegen⸗ über erfahren die Einnahmen aus den ſtädtiſchm Unternehmungen, ebenſo wie jene der Privatunter⸗ nehmüngen großenteils eine Vermindexung. Teils fehlt das nötige Betriebsperſonal(Straßenbahn), ſchiedenen Gründen nür wenig benützt(Stadt⸗ garten, Rheinhafen). Auch iſt naturgemäß mit nen Mannſchaften) zu rechnen. Komme morgen Dienstag 8 früh mit 15 Pferden an. ufliebhaber ſind höfl. eingeladen. 51 Ku Maunheim⸗Feudenheim Telephon 4788. 3928 Achtung Friedrich Hochſtädter, Pierdehandlung 96 Pfennig bezahlt werden, jetzt nur noch 86, teils werden die ſtädtiſchen Einrichtunzen aus ver⸗ Steuerausfällen(man denke nur an die einberufs⸗ 8. Seite. General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 7. September 1914. Auszug aus dem Standesamtsregiſter für die Stadt Mannheim. Auguſt. Geborene. 9. Kaufm. Karl Joſt e. S. Walter Friedr. Wil helm 17. Expedient Heinr. Jak. Ludw. Reinhard e. T. Hen⸗ riette Maria Ludwiga 12. Lagerhausarb. Phil. Lipp e. T. Maria 18. Vizefeldwebel Joſ. Grefling e. S. Joſef Weruer 13. Fabrikarb. Karl Ehriſtof Sauter e. T. Anna Paula 10. Heinr. Sprenger e. S. Richard Heinrich Eruſt 15. Tapezier Sigmund Klinger e. S. Karl Kurt 12. Kaufm. Leih Brandsdorfer e. T Selma 10. Kaufm. Stefan Blum e. S. Hans Wolfgang 15. Invalide Joſef Frohn, e. S. Georg 15. Tagl. Joh. ellhauer e. S. Johann Karl 12. Former Friedr. Schwind e. S. Joſef 17. Bremſer Heinrich Preiß e. T. Magdalena 16. Maſchinenformer Joh. Lörch e. T. Elifabeta Ger⸗ trude 16. Kaufmaun Karl Fritſch e. T Gertrude 14. Schmied Friedr. Schmitt e. S. Friedr. Stefau 13. Baukbeamter Robert Haag e. T. Eliſabetha Ruth 13. Bahnarbeiter Karl Leininger e. T. Luiſe 15. Kaſſenbote Eugenius Schleich e. S. Eugen Karl 16. Fuhrmaun Joſ. Benedikt Hald e. T. Wilhelmine Katharina 17. Kaufmann Adolf Hoch e. T. Käthe 16. Werkmeiſter Alfred Friedr. Frenzel e. S. Otto 14. Schneider Chriſtoph Wilh. Freymüller e. T. Hilda 19. Verſ.⸗Beamter Wilh. Bäuerle e. T. Roſa Klara 16. Wagmeiſter Rich. Mart. Geckler e. T. Lucie Juliana 15. Bäckermeiſter Mart. Waſſer e. T. Gertrude Frieda 17. Kaufm. Gg. Jak. Stahl e. T. Lucie Roſa Johanna 20. Glaſer Jak. Merx e. S. Guſt Ludwig 19. Ingenieur Peter Heinrich Daiber e. T. Anna Katharing Liua 19. Schueider Maximilian Böhler e. S. Alfred Erwin 13. Privatier Otto Schiffmann e. S. Anton 14. Fabrikarb. Adam Kohr e. T. Anna Maria 18. Maler u. T. Karl Leonh. Ehrlich e. T. Suſanng Hildegard 17. Schreiner Jak. Ziegel e. T. Greta Marla 18. Prokuriſt Ludwig Falk e. T. Irma Gertrud 18. Schiffer Eduard Thelen e. T. Liſa 18. Steinhauer Heinrich König e. T. Martha Eva Margareta 18. Schriftſetzer Auguſt Kühnlein e. S. Auguſt 19. Maſchinenſchloſſer Karl Marſteiner e. T. Gertrud 19. Schloſſer Karl Wolf e. Mädchen 20. Tagl. Joh. Bapt. Joſ. Jung e. S. Robert 18. Eiſenbohrer Aug. Gimber e. T. Elſa. 14. Schneider Joh. Gg. Kümmerle e. T. Heleng. 14, Kaufmann Heinr. Maudt e. T. Johanna Kathar. 18. Schloſſer Joſef Weidner e. S. Ernſt Adolf Joſef. 16. Theatermaler Joſef Wimmer e. S. Franz Joſef. 15, Futtermeiſter Karl Kögel e. T. Emilie. 1 ,. Wagner Julius Jak. Remmele e. T. Mathilde. Friederike 18, Magazinſchreiber Heinr. Wetzler e. S. Heinrich Juſtus. 14. aunteur Guſtav Herm. Stöckel e. T. Emma Mtaria 7 5 19. Former Wilh. Emil Rack e. S. Ludwig Emil 20, Nahnarbeiter Friedr. Ehriſt. Schmetzer e. T. Irma Margarete. 17, Zeuſterputzer Peter Dieter e. T. Anna Marig 18. Metzger und Gaſtwirt Herm. Hertel e. S. Wilh. Hermann. 21. Koch Robert Pleſſing e. T. Hedwig Eltſabet 18. Kaufm. Joſef Poth e. S. Joſef Heinrich Wilfried 12. Tagl. Samuel Heiſelbetz e. S. Wilhelm. 1. Kaufm. Chriſt. Seitter e. S. Kurt Anton. 17. Kaufm. Joh. Michael Henniſch e. T. Betti Elſe 20. Fräſer Joſef Rimmelspacher e. T. Maria Anna 20. Fuhrmann Joh. Gottlieb Horlacher e. T. Eliſabeth Katharina 10. Wagner Heinr. Röther e. T. Klara Regina 18. Tagl. Heinr. Kohler e. S. Erwin Heinr. Martin 2J. Tagl. Joh. Ludw. Schneck e. T. Roſa 109. Tüncher Wilh. Eduard Rudolph e. T. Käthe 21., Bäckermeiſter Karl Mehl e. S. Franz Albert 18. Schreiner Ignaz Müller e. S. Ludwi 22. Kaufm. Ferd. Joſ. LZudw. Luſtig e. S. Karl Ludwig 25. Tagl. Gg. Gaa e. T. Babette Eliſabeth 21. Tagl. Mich. Buxkhardt e. T. Eva Katharina 24. Heizer Friedr. Altmoos e. S. Karl 26. Kaufm. Friedr. Jak. Hammer e. S. Friedr. Emil 21. Tagl. Franz Eduard Schmidtke c. T. Roſa Heleng 23. Schloſſer Heinr. Wilh. Gethöfer e. S. Heinrich Wilhelm 24. Berxufsfeuerwehrmann Nikolaus Beckenbach e. T. Liſe 24. Magazin. Thomas Kühlwein e. T. Roſa Thereſe 19. Kaufm. Berthold Reinmann e. T. Lena 22. Maurer Jakob Gippert e. S. Albert Ferdinand 20. Schreiner Gg. Peter Ullemeyer e. T. Anna 20. Stanzer Konrad Hirſch e. S. Fritz Robert 2ʃ. Hauptlehrer Karl Noth e. T. Antonie Elifabeth 23. Rechtsanwalt Wilhelm Oßwald e. S. Heinrich Wilhelm Hermaun 21. Fuhrm, Guſt. Chriſt. Bronner e. T. Mathilde Elſe 21. Hafenarb. Joh. Ant. Wohlfahrt e. T. Annga 21. Schreiner Friedr. Blumhardt e. T. Gertrud 21. Kaufm. Albert Waitzfelder e S. Rupprecht Joſef 21. Tagl. Frauz Kremer e. T. Emma 22. Stadtarb. Ehriſt. Ehrbar e. T. Marie 22. Schloſſer Wilh. Joſ. Schütten e. T. Johanna Wilhelmine 24. Meßgehilfe Jak. Schäſer e T. Wilhelmine Luiſe 28. Telegraphenarb. Jak. Breunig e. T. Gertrud Anna 2. Kaufmann Friedrich Karl Schimmer e. T. Käthe Anna Sieglinde 24. Krauenführer Konr. Paul Waydelich e. T. Ottilie 30.——.52 Wilhelm Volk e. S. Erich 22. Schiffer Gerard Heinr. Hülsmaun c. T. Maria Johanna Antonia 26. Schreiner Karl Aug. Fuchs e. S. Wilh. Friedr. 21J. Taglöhner Franz Theod. Rödel c. T. Ehriſtina Philippina 22. Prüfgehilfe Gg. Anton Amend e. T. Lina Hilda 21. Wirt Karl Wagner e. T. Emma Auguſte 21. Kanzleiaſſiſtent Jakob Braun c. T. Ella Elfriede 24. Fabrikarb. Franz Schiegerl e. S. Frauz Aloiſius 24. Vietor Mauch e. T. abet . Jormer Franz Ehrhardt e. S. Albert 27— Stadtarb. Karl Gottlieb Zürn e. T. Karoline 28.. Bauführer Friedr. Rob. Pfitſch e. T. Lieſelotte Maria 28. Schloſſer Frauz Anton Iſele e. T. Hilda Emma 24 Tagl. Ehriſt. Endlich e. S. Willi Ludwig 25. Tagl. Heinr. Dannhäuſer e. S. Friedrich 22. Afſeſſor Emil Kieffer e. T. Hilda Melitta Heleng 28. ied Karl Bernauer e. T. Wilhelmine Erna 27. Richard Ernſt Hoffmann e. T. Mar⸗ 28. Gef 8 ftsreifſender Bernh. Bürges e. S. Heinrich 24. Skraßenbahnſchaffner Wilh, Jakob e. T. Erna 25. A beiter e 3. Arbeiter Karl Heiſer e. S. Karl Wilhelm 2⁵ Kart die kemmer e. S.— Helmut 25. Cheiniter Johann Heinke ein Mädchen 27. Handkungsgehilfe Ferdinand Elſer e. S. Ferdi⸗ 27. S Feit. Sekretär Hetur. Claſſen ein Mädchen 26. Milchhändler Adam Moss ein Knnbe 24 Archttekt Phil. Peter Fritz e. T. Anng Maria Lu 2. Notzenfüßrer Jak. Verſch c. S. ceong aked 28. Verſ. Agent Gg. Herm. Joh. Heinr. Betler e. T. 70 1995 7. Kunſtſchloſſer Eruſt Schwalbach e. S. Arthur Heinr. — Karl 5 e. S. 85 Maſchinenformer Peter e. T. Karoling . Tagl. Maxt. Ebinger e. 8. Karl . er Karl e. S. Friebr. rich 27. Saufut Andr.— e. T. Margar. 8 Anträge für Lebensversicherungen ein- Fschliesslich der Kriegsversicherung, wofür Auszahlung der vollen Versicherungssumme bedingungslos garantſert wird, werden fort- gesetzt noch entgegengenommen durch 2 Max Burk Bezirks-Direktor der Basler Lebens- versicherungs-Gesellschaft 38289 Büro: Waldparkstrasse 25.— Telephon 7204. Ackerverpachtung. Donnerstag, den 10. September vormittags 11 uhr, verpachten wir auf unſerem Büro Luiſenring 49 nachverzeichnete ſtädt. Grundſtücke: 6 Sandgew. Lgb.⸗Nr. 622, 614 M. 220. 12 u. 19 Sandgew.„„ 1824 u. 708„ 179. 21 u. 22 1„ ee e, e 88 u. 37 8„„ 1149,1172 1764, I1777Cͤͤ 52, 55, 56,57„ 5„ 1282, 1292, 1326„ 50.— 64 u. 69 1 7„ 1874, 1408, 1415 CCCCTFTC 80, 88 u. 85„—, ir ee Im Hinterſchledig„„ 5624 u. 5626 54.— In der Harrloch„„ 5986 Los 3„34. Im Pfeifferswörth„ 524 Los 40—49 250.— berhellung b. d. Au„ 5901 Los—-3.„110.— Oberhellung a. roten Brunnen Lgb.⸗Nr. 5940 „ 20.— 1. Gewann ELgb.⸗Nr. 8632, 8636 u. 8660„ 70.— 7. Gewann u. Ortsetter Lgb.⸗Nr. 6844, 6421 u. 6659„ 21. u. 29. Gew., Ogb.⸗Nr. 7891, 7767/68, 7049, 7087, 7285 110. 30, 381. u. 32. Gew., Lgb.⸗Nr. 7717, 7761, 7768 1 7766 70.— 34 u. 35 Gew., Lgh.⸗Nr. 7512, 7518, 7520 u. 7599„ 100.— 43, 46 u. 47 Gew., Lgb.⸗Nr. 7803, 8158 u. 8188„ 67.— 52, 53 u. 69 Gew., Igb.⸗Nr. 8007, 8249, 8868 8237 80.— Mannhetm, den 3. September 1914. Städt. Gutsverwaltung: 3777 Krebs. Stroh⸗Lieferung. Wir vergeben die Lieferung von 3000 Zentner prima Maſchinendruſchkuruſtroh lieferbar franko Viehhof. Die Lieferung hat nach unſerer Weiſung zu erfolgen und muß bis Ende No⸗ vember ds. Is. beendigt ſein. Die Berechnung erfolgt nach dem auf unſerer Wage ermittelten Gewicht. Das Stroh muß gebunden ſein. 1 3779 Schriftliche Angebote mit der Aufſchrift„Stroh⸗ lieferung“ verſehen, ſind bis ſpäteſtens Montag, den 21. September l. Is., vorn. 10 uhr verſchloſſen bei unterzeichneter Stelle einzſtreichen, zu welchem Zeitpunkt die Eröffnung derſelbeſt in Gegen⸗ wart der etwa erſchienenen Submittendgn erſolgt. Das Angebot iſt 8 Tage binden Eröffnungs⸗ termin an gerechnet. Erfüllungsortſiſt Mannheim. Die zum Ladungsſchutz verwendeten Jecken ſind im Viehhof in zut nehmen; auf Wunſch werden dieſelben auch rückbefördert, doch geſchieht dieſes auf Gefahr des Lieferanten. Mannheim, den 2. September 1914. Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ u. Viehhofes Krebs. Heu⸗Lieferung. Wir vergeben im Wege der öffentlichen Submiſ⸗ ſion die Lieferung von 4000 Zeutner prima Wieſenheu und 1000 5 Kleehen lieferbar im Ganzen oder geteilt, loſe oder gepreßt, franko Biehhof, nach dem auf unſerer Wage ermit⸗ telten Gewicht. 6. Die Lieferung hat ſofort nach Zuſchlag zu begin⸗ nen, iſt nach nuſerer näheren Weiſung einzurichten und muß bis Ende November ds. Is. beendet ſein. Es dürfſen aber täglich nicht hr als 3 Eiſenbahn⸗ wagen eintreffen. Es wird nur prima unberegnetes, ſüßes Wieſen⸗ heu von ſchöner Farbe, diesjähriger Ernte, und in durchaus tadelloſer Beſchaffenheit angenommen und werden Sendungen er Teile derſelben, welche dieſen Bedingungen nicht entſprechen zurückgewieſen. Württembergiſches wird bevorzugt. Der endgültige Zuſchlag erfolgt erſt nach Lieſer⸗ ung einiger Probewagen. Schriftliche Angebote auf obige Lieferung ſind bis Montag, den 21. Septbr. 1914, vormittags 10 uhr verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Heulieferung“ verſehen bei unterzeichneter Stelle einzureichen, zu welchem Zeitpunkt die Eröffnung derſelben in Gegen⸗ wart der erſchtenenen Submittenden erfolgt. Das Angebot iſt 8 Tage bindend vom Eröffnungstermin an gerechnet. Erfüllungsort iſt Mannheim. Die zum Ladungsſchutz verwendeten Decken ſind im Viehhof in Empfang zu nehmen. Die Rückbeförderung erſolgt auf Wunſch und Gefahr des Lieferanten. 3778 Mannheim, den 2. September 1914. Die Direktion des ſtädt. Schlacht- und Viehhofes: Krebs. Dung⸗ und Stroh⸗Verſteigerung. In der Kaiſer Wilhelm⸗Kaſerne in Mannheim wird guter Matratzendung und altes Lagerſtroh in mehreren Loſen öffentlich meiſtbietend verſteigert. Zuſammenkuuft am Mittwoch, den 9. Septbr. 1914, nachmittags 5 au der Kaſernenwache. 38288 Handelsſchule der Hauptſtadt Mannheim. Den Schulbegiun nach den Sommerferien betr. Der Wiederbeginn unſeres Unterrichtes iſt bis auf weitere Bekanntgabe verſchoben. Mannheim, den 3. September 1914. Das Rektorat: Dr. Bernhard Weber. Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Gemeinde. Dienstag, den 8. September 1914. Mariä Geburt. Jeſuitenkirche. 7 Uhr Amt zu Ehren der Mutter Gottes für die Krieger.— ½10 Uhr Seelenamt für Schweſter Klara der Niederbronner Schweſtern. Für unſere Krieger iſt jederzeit Gelegenheit zur bl. Beicht und wir bitten die Gläubigen, unſere Sol⸗ daten darauf aufmerkſam machen zu wollen. ährend der Dauer des Krieges iſt——— Abend u S 5. 3770 Todes⸗Anzeige. Tieferſchbstert teile ich Freunden und Be⸗ kanuten mit, daß am Sonntag, den 6. d. Mts. meine liebe gute Frau 2—2 2 zing Siebecke Lina Siebecke unerwartet plötzlich im Alter von 44 Jahren verſchieden iſt. 6753 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Franz Siebecke, Rheinauſtraße 16 nebſt Kinder Walter und Klara Die Beerdigung findet am Dienstag, den 8. d. Mts., nachmittags ½% Uhr von der! Friedhofkapelle aus ſtatt. brobh ſopelf ſie nicht ſchon erfolgt jit, wird gegengenommen. burtsſchein oder Familienbuch, Impffchein und das lefzte Schulzeugnis. Die Hufnahmeprüfungen werden für alle Klassen Dienstag, den 15. Sepfembey von 9 Uhr an abgehalten. 38284 Zur Eröffnung des Schulftchres ver⸗ fammeln ſickh alle Schüler Inlittwoch, den 16. September, vor⸗ mittags 10 Uhr in der Turnkalle. IHannhelm, 7. Sepfember 1914. Sroßk. Direketion: W. Easpari. Großh. Realgymnafium Ilannheim. Friedrichsring 6. Iontag, 1. Sepfember, vormittags von 9—12 und nackmittags von—5 Uhr, werden die Hnmeldungen neu eintreten⸗ der Schüler im Direkfionszimmer entgegen⸗ genommen. Dabei ist das letzte Schul⸗ zeugnis nebst Seburts- und Impfſchein vorzulegen. Dienstag, 15. Sepftember, vormiftags 8 Unr werden die eeee gen vorge⸗ 5 nommen. Ilittwoch, 16. Sepfember, versammeln sich um 9 Uhr sämtliche Schüler in der Huld. ach Zusammenstellung der Klal⸗ ſen beginnt der regelmäßige Unterricht. Ilannfieim, den 5. Sepfember 1014. Die Sr. Direktion: 15 Fffearſch-Fymnasum Die Hnmeldung neu eintretender Schüler, IHonfag, den 14. Sepfember I. J. vorm. 9-12 Uhr im Direktionszimmer ent⸗ Spätere Hnmeldungen können nichit berücklichtigt werden. Bei der Hnmeldung lind porzulegen: Se⸗ Montag, den A 3, 6 part. 4 Zimmer f. Wohn. od. Bureau zu vm. 45711 A 3, 6 1 Treppe,—7 Zimmer, große Diele m. all. Zub. flür Wohng, od. Bureau zu vermieten. 45712 ., 4 Zim⸗ 0 3, 24 mer und Küche auf 1. Oktober zu vermieten. 45996 F 5 17 part. ſchöne 2⸗ 7 Zimmerwohng. hinter Abſchl., Balkon und Zubehör auf 1. Oktober zu vermieten. 6758 8 5 3 2 Zimmer und 5 Küche zu verm. Näh. 1 Tr. J. 45999 8 5, 3 1 gr. Zimmer zu verm. Näh. 1 . 46000 61. 4. St. 3 Zimmer mieten. 6737 und Küche zu ver⸗ Gontardſtraße 22, 5. St. ſchöne 2⸗ und Z⸗Zimmer⸗ Wohnung mit Abſchluß, Gas M. 35 u. M. 28 pd. leer. Zim. Pr. M. 10 z. vm. 6763 Küfert.⸗Straße-1. Freundliche 4⸗Zimmer⸗ Wohnung m. Bad u. Zu⸗ behör per 1. Okt. z. verm. Näheres daſelbſt 2. 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