Abonnementt 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poft inkl. Poſtaufſchlag Nik..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile...20 NK. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: der Stadt Mannheim und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Anzeiger Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 341¹ Redaktion. 0 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7869 Eigenes Redaktionsbureau in Berſin Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Urode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 422. Manuuheim, Dieustag, 8. September 1914. (Abendblatt.) 40000 Gefangene. WB. Großes Hauptquartier, 8. September. Maubeuge hat geſtern kKapituliert. 40000 Kriegsgefangene, darunter 4 Generäle, 400 Geſchütze und zahlreiche Kriegsgeräte ſind in unſere Hände gefallen. Generalquartiermeiſter v. Stein. * Die Einleitung des Angriffes auf Maubeuge wurde am 27. Auguſt gemeldet; am 6. Septem⸗ ber berichtete der Generalquartiermeiſter, es ſeien 2 Forts und alle Zwiſchenſtellungen ge⸗ fallen, darauf konnte die Stadt ſelbſt unter mtbeuge war eine ziemlich ſtarke Feſtung, der 30 Km. umfaſſende Fortgürtel beſtand aurf dem nördlichen Sambre⸗Uſer aus 5 Forts und 5 Zwiſchenwerben, auf dem ſüdlichen Ufer aus 4 Forts und 1 Zwiſchenwerk im Sambretal. Von den 9 Forts waren nach den vorliegenden Meldungen erſt 3 gefallen, da zog die ſehr ſtarke Beſatzung es ſchon vor, die Feſtung den Deutſchen auszulieſern. Das iſt wohl der glänzendſte Beweis der ungeheuren Leiſtungsfähigkeit und furchtbaren Wirkung un⸗ ſerer Belagerungsartillerie. Die Beſatzung hat es nicht gewagt, den Kampf bis zu Ende zu füthren, ſondern vorher die Waffen geſtreckt. Ihr Führer mag an Lüttich und Namur gedacht haben, die bis zuletzt ausgehalten haben und deren in Trümmer gelegt worden ſind. An der belgiſch⸗ſranzöſtſchen Grenze war Mau⸗ beuge noch der letzte Stützpunkt, nachdem die dort befindlichen Sperrbefeſtigungen kampflos genommen worden waren. Er hat kapituliert. Die auf Paris marſchierenden deutſchen haben nun den Rücken gänzlich frei, der Norden Frankreichs liegt uns gänzlich offen. Dieſe glänzende Waffentat der Deutſchen im Feſtungs⸗ krieg eröfſnet die beſten Ausſichten für die Er⸗ Dberung der frarzöſiſchen Feſtungen in Fran⸗ zöſiſch⸗Lothringen. Es kann nicht ausbleiben, daß dieſe ruhmloſe Kapitulation lähmend und erſchüttternd auf deren Widerſtand wirken wird. Lähmend und erſchüttternd aber weiter auch auf den Widerſtand Frankreichs überhaupt. Ein ganzes franzöſiſches Armeekorps und mehr ſtveckt einfach die Waffen, wagt es nicht mehr, Wider⸗ ſtand bis zum äußerſten zu leiſten, gibt ſich und unermeßlich wertvolles Kriegsgerät in die Hände der Feinde. Der militäriſche Zuſammenbruch Frankreichs macht reißende Fortſchritte. Und zugleich wird heute das Eintreffen deut⸗ ſcher Truppen auf dem ruſſiſch⸗ öſterreichiſchen Kriegsſchauplaßt gemeldet. Sie haben Radom, links der Weich⸗ ſel, beſetzt und rücken offenbar auf Lublin vor, wo ſie die Armee Dankl in einigen Tagen erreichen können, um unſere Bundes⸗ genoſſen in ihvem ſchweren Kampf gegen die Ruſſen zu unterſtützen. So mehren ſich die Aus⸗ ſichten, daß auch der ruſſiſche Widerſtand bald zufanmenbrechen wird. In England wird man in die Zähne knirſchen, Maubeuge iſt den ſtolzen Briten ohnehin eine fatale Erinnerung; vielleicht befinden ſich unter den 40 000 Ge⸗ fangenen auch Trümmer des engliſchen Heeres. Euglaud hat zwar wochmals verſucht, einen eiſernen Reif um die Triple⸗Entente zu ſchmie⸗ den, als es ſeine Genoſſen zwang, ſich zu ver⸗ pflichten, keinen Einzelfrieden abzuſchließen Aber wird dieſer Reif ſich nicht doch über kurz oder lang als papierner erweiſen? Unmöglich erſcheint es nicht, unmöglich erſchien es ja den Engländern ſelbſt nicht, ſonſt hätten ſie ja nicht ihre Genoſſen, die ſie und nur ſie ins Ungllck gejagt haben, bewogen, ſich zu verpflichten, mit ihnen bis ans Ende auszuharren, mag dieſes noch ſo bitter ſein. Der Vernichtungskrieg, den England gegen Deutſchland ins Werk ſetzte, minunt nicht ganz die die die Briten erhofften, als ſie uns einen„Krieg ohne Haß“ antrugen * Die Pariſer Preſſe. Berlin, 8. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Kopenhagen: Wie die„Poli⸗ tiken“ meldet, ſind die Pariſer Blätter in alle Winde zerſtreut. Der Temps hat ſeine Redak⸗ tion bereits nach Bordegux verlegt, wo auch „Matin“ und„Figaro“ Ausgaben veranſtal⸗ ten. Ganz eingegangen ſind: Aurore, Autorite, Rappel, Radical und Republique Francaiſe. Die deutſchen Siege nur eine Vorbereitung der endlichen VNiederlage! „Der Kriegsberichterſtatter des„Daily Chro⸗ nicle“, Gibos, der ſich hinter der engliſch⸗fvan⸗ zöſiſchen Schlachtlinie befindet, ſchreibt unter dem 2. September ausführlich über den„langſamen“ Rückzug der verbündeten Heere vor dem rieſen⸗ haft vorrückenden Feinde. Er ſchildert, wie die franzöſiſchen und engliſchen Heere ſeit Samstag (29. Auguſt) fortdauernd im Kampfe ſind, ſtets rückwärts ziehend vor einem übermächtigen und umwiderſtehlichen Feinde, aber doch nie ſich auf einem eigentlichen Rückzuge befinden!„Es wer⸗ den keine Nachhutgefechte geliefert, ſondern mit der Front ſbets gegen den Feind, dem heftige Verluſte beigebracht werden, zieht man rückwärts Für die Bevölkerung von Paris und für Frank⸗ peich ſcheint es ein gewaltiges Unheil zu ſein, dieſer ſchnelle, unglaubliche Vormarſch des großen Heeres, das bisher nichts zum Stehen hat bringen können.“ Aber trotzdem iſt der Be⸗ richterſtatter noch voll Vertrauen, nach allem, Heere was er geſehen hat, daß keineswegs alles ver⸗ loren iſt, daß im Gegenteil noch Hoffnung be⸗ ſteht auf Siege, die den deutſchen Vormarſch in eine große Niederlage verwandeln „Dieſer Geiſt beſeelt auch das franzöſiſche Heer. „Wir werden ſiegen“, ſagen die Leute, ſoweit ſie auch zurückgedräugt werden:„Wir führen den Feind zu ſeiner Vernichtung. Bald wird er in einer tödlichen Falle ſein, aus der er nicht wieder entkommen wird.“ Solch ein Geiſt wird zum Schluſſe ſiegen, ſagt der engliſche Bericht⸗ erſtatter,alles geht gut() man kann von einem Rückzug ſprechen, aber wir ziehen in guter Ordnung zurück und halten unſer Ziel im Auge.“ Warum England dieſen Nrieg führt. Ein Mitglied des engliſchen Unterhauſes ſchreibt der„Daily Mail“ vom 27. Auguſt: „Warum führen wir deun dieſen Krieg, welche ſind die Gründe, die ihn unſerem Volke auf⸗ gezwungen haben? Die Urſache liegt weit zurück in der Geſchichte. Sie liegt in dem Glauben der Hohenzollern und der Preußen an ihre Un⸗ beſiegbarkeit, nachdem ſie in drei aufeinander⸗ folgenden Feldzügen die Dänen, die Oeſter⸗ reicher und die Franzoſen geſchlagen und Schleswig⸗Holſtein, Süddeutſchland und Elſaß⸗ Lothringen unter ihre Gewalt gebracht haben. Nicht zufrieden mit dieſen Eroberungen, haben die Preußen ſeit zwei Jahrzehnten nacheinander faſt jede europäiſche Macht bedroht, und beſon⸗ ſiſt bezeichnend, werden. ders ſeit Anfang des zwanzigſten Jahrhunderts die Exiſtenz Englands und ſeines ganzen Ko⸗ lonialreichs mit dem ſtändigen Anwachſen der deutſchen Flotte gefährdet. Dieſe Flotte iſt zu nichts anderem beſtimmt, als„die Königin der See“(Mistress of ſtre Seas) zum Kampf heraus⸗ zufordern und ihr dann den Dreizack zu ent⸗ reißen. Darum haben ſich all die bedrohten Mächte Europas zuſammengeſchloſſen um ſich gegen dieſe dauernde Bedrohung ihres Beſtan⸗ des und ihrer Freiheit zu verteidigen. Schon bei der Marokkokriſis hat der Deutſche Kaiſer verſucht, dieſes Schutzbündnis zu brechen, bis jetzt bei der gegenwärtigen politiſchen Lage die Militärpartei in Berlin und Wien die richtige Gelegenheit gefunden zu haben glaubte. Ser⸗ bien war einſach eine Ausrede. Die Militariſten haben ſich die Sache nun ſo gedacht, daß Rußland nicht für eine Sache kämpfen würde, in die der Königsmord hinein⸗ ſpiele, daß Frankreich nach den bekannten Ent⸗ hüllungen in der franzöſiſchen Kammer eine von Grund aus falſche Militärorganiſation habe und daß Großbritannien die Hände durch die Schwierigkeiten in Irland gebunden wären. Belgien würde niemals Widerſtand leiſten und Italien den Dreibund unterſtützen. Endlich ſei ſo der Tag angebrochen, einen neuen Mi⸗ litärdeſpottsmus über Europa aufzurichten. Es daß die deutſchen Soldaten bereits Häuſer in Belgien mit der Inſchrift ver⸗ ſehen haben:„Wilhelm Il. Kaiſer von Europa“. Das iſt alſo der wahre Grund für dieſen Krieg, genau ſo wie der britiſche Kampf mit Napoleon dadurch hervorgerufen wurde, daß er ſich zum Herrn der Welt machen wollte. Solchen ehrgeizigen Pläuen gegenüber wird England niemals ruhig bleiben. Wir haben es bisher niemals erlaubt und werden auch in aller Zukunft nie erlauben, daß eine einzelne Macht, ein einziger Herrſcher üher den europäiſchen Kontinent gebietet und jede Kultur außer der eigenen unterdrückt. Deshalb mußten wir Spa⸗ nien zur Zeit der Königin Eliſabeth, Frankreich zur Zeit Williams III. niederwerfen, und ſchließ⸗ lich auch Napoleon nach über 20jährigem Rin⸗ gen zu Boden ſchnrettern. In gleicher Weiſe werden wir jetzt mit denen verfahren, die Europa verpreußen wollen(to prussianise Europe). Um unſer Ziel zu erreichen, bedarf es aber uner⸗ meßlicher nationaler Anſtrengun⸗ gen. Wir müſſen und wollen alle unſere Ner⸗ ven ſtählen, nicht nur unſerer früheren Erfolge gedenken, ſondern auch der Beiſpiele der Gegen⸗ wart. Erſt geſtern wurde wieder von amtlicher Seite eine lange Liſte von Greueltaten ver⸗ öffentlicht, begangen von der deutſchen Solda⸗ teska an der hilfloſen belgiſchen Bevölkerung. Uns würde das gleiche Schickſal dieſes tapferen, aber unglücklichen Volkes drohen, wenn uns nicht unſere Flotte davor ſchützte. Die deutſche Politik, ſo ſchuldbeladen und ſkrupellos ſie auch immer ſein mag, eins muß man ihr laſſen, ſie weiß ſich auch durchzuſetzen. Deutſchland iſt ein Volk in Waffen und keine Nation, die ihr Höch⸗ ſtes darin ſieht, dem Fußballſpiel zuzuſehen. Auch uns tut ein Volk not das zum Kampf und nicht nur zum nachträglichen Proteſt bereit iſt. In irgendeiner Form müſſen wir die Wehr⸗ pflicht haben, und Pflicht eines jeden unver⸗ heirgteten Mannes jeden Standes im Alter von 19 bis 30 Jahren iſt es, ſich freiwillig für Lord Kitcheners Armee zu melden. Der Erfolg unſeres Aufrufes iſt im großen und ganzen zwar erfreulich, aber doch lange noch nicht genügend geweſen. Wir müſſen be⸗ reit ſein, den letzten Mann, den letzten Schilling herzugeben wenn wir nicht damit rechnen wol⸗ len, daß Potsdam Europa regiert und ſeine Piſtole auf Antwerpen, Oſtende, Calais und ſelbſt Boulogne ſetzt. Wir brauchen mehr Soldaten, wir brau⸗ chen ſie ſofort im Augenblick und in einer Zahl, wie ſie das Volk viel⸗ leicht noch nicht begreift. Falls Lord Kitchener die 500 000 Mann, die er gegenwärtig haben muß, durch freiwillige Meldungen be⸗ kommt, iſt alles gut, wenn er ſie aber nicht be⸗ kommt und nicht ſchnell genug bekommt, dann muß der Tag der allgemeinen Wehr⸗ pflicht hereinbrechen. Ich zweifle nicht daß wir ſchließlich triumphierend aus dieſer aller⸗ größten Prüfung, die England je bedroht hat, hervorgehen werden. England iſt und bleibt England. Es gibt keinen ſolchen KNapitulation von Maubenge. Herzſchlag ſonſtwo, wie ihn die große Demo⸗ kratie dieſes Landes darſtellt. Politiſche Rivali⸗ tät und Klaſſenunterſchiede ſind nebenſächlich ge⸗ worden. Wir ſind, wie wir es nie zuvor gewe⸗ ſen, eine einige Nation mit einem einzigen Ziel. Unſer politiſches Syſtem iſt in dieſem Jahrhun⸗ dert der zwingenden Wirklichkeiten bei unſerem Exiſtenzkampfe nicht genügend gefolgt. Es iſt aber noch nicht zu ſpät, das wieder gut zu machen. Wir wollen den Verſuch machen. Deutſchland hebt bereits ſeine männliche Be⸗ völkerung im Alter von 16 bis 56 Jahren aus. Das iſt die Nation, mit der wir im Kampf liegen auf Todund Leben. Freiheit und Unabhängigkeit Englands ſtehen auf dem Spiel an den Grenzen Frankreichs, Polens und Preu⸗ ßens. England muß ſein Teil tun, um die Na⸗ tionen des Kontinents von dieſem Alp zu be⸗ freien. Innerhalb ſechs Monaten müſ⸗ ſen eine halbe Million engliſche Truppen an der Frontſein, um an dem Befreiungswerk teilzunehmen. Einzig und allein ſo kann die Fackel der Freiheit und Humanität lobendig gehalten werden in Europg. Das Opfer an Gut und Blut mag enorm ſein, aber das Opfer muß gebracht werden, wenn wir noch⸗ mals zeigen wollen, wie England ſich ſelbſt ret⸗ ten kann durch eigene Kraft und Europa durch Englands Beiſpiel. Die Sglachten in Südoſten. Deutſche Truppen in Radom. Berlin, 8. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Wie aus Krakau über Wien gemeldet wird, haben die ruſſiſchen Truppen am 20. Auguſt Radom(ſüdweſtlich IJwangorod in Ruſſiſch⸗ Polen) verlaſſen. Am 27. morgens kehrten die Ruſſen in Stärke von 2000 Mann wieder zu⸗ rück. Als ſich abends die Nachricht verbrei⸗ tete, daß deutſche Truppen herannahen, ent⸗ ſtand unter den Ruſſen eine fürchterliche Panik. In großer Haſt und Unordnung ver⸗ ließen ſie die Stadt. Die ruſſiſche Infanterie hielt ſich weſtwärts hinter Radom. Als ſich nun ruſſiſche Kavalleriepatrouillen zeigten, glaubte ſie, es ſei der Feind, und begrüßte ſie mit einem Hagel von Geſchoſſen. Es gab viele Tote und Verwundete. Neun verwundete Pferde kehrten am 28. ohne ihre Reiter in die Stadt zurück. Am 29. Auguſt beſetzten die Deutſchen Radom. Der deutſche Kommandant ließ ſofort politiſche Häftlinge frei, darunter 2 Frauen. Der Juſammenbruch der Wilnaer Armee. Wien, 4. September. Die letzten Mitteilungen über die neuntägige Schlacht im Raume zwiſchen Wieprz und der Huczwa laſſen den gewaltigen Erfolg, den unſere Truppen, die Armee des Generals Auffenberg und die zu ihrer Unterſtützung ein⸗ geſetzte Gruppe des Erzherzogs Joſef Ferdinand, errungen haben, in immer ſchärferer Beleuchtung erſcheinen. Der Feind, der uns hier gegenüber⸗ ſtand, iſt auf ſechs bis ſieben Armeekorps zu ſchätzen, die zum größten Teile der Armee von Wilna angehört haben dürfben. Wir können nämlich vermuten, daß die ruſ⸗ ſiſche Heeresleitung die Truppen des Peters⸗ burger Militärbezirks gegen Oſtpreußen einſetzte und jene der Militärbezirke bon Warſchau und Wilna gegen Mittelgalizien bereitſtellte. Jede diefer gegen unſere Front in Aktion gebrachten Armeen beſteht nach der Friedeusgliederung aus fünf Armeekorps und dürfte bei der Mobili⸗ ſterung auf je ein ſechſtes Korps ergänzt worden ſein. Dieſe ſechſten Korps, aus Reſerveforara⸗ Armeegruppe des Erzherzogs pelche den öſtlichen Flügel des Feindes ſtark mn⸗ Ufer auf das andere durch 75 100 nun allerdings Ruſſen einige Kriegsbrücken geſchlagen haben. Doch fragt es ſich, n Württemberger, dem ſie bei vorüber rollten, General-Auzeiger.— Sadiſche Reueſte Nachrichten.(Abersblatt) Dienstag, den 8. September 1914 ſcheinen. urſprüglich nur zum auf den Operationsſchauplatz herangezogen worden zu ſein. Es iſt möglich, daß ſie, ſpäter operationsbereit geworden, vorerſt als Beſatzun⸗ gen der feſten Plätze des Weichſel⸗ und Bugge⸗ biets zurückgehalten wurden. Immerhin hat ſich während der Schlacht zwi⸗ ſchen Wieprz und der Huczwa am fünften Ge⸗ fechtstage zu den in dieſem Raume angeſetzten fünf ruſſiſchen Armeekorps eine neue Kraft⸗ gruppe, die anſchzinend vor kurzem in Wladimir⸗ Wolynskij auswaggonjert wurde und deren Stärke wohl auch mit etwa einem Korps be⸗ meſſen werden kann, hinzugeſellt. Es ſtanden alſo vermutungsweiſe gegenüber: Der Armee Dankl fünfeinhalb Korps des Mili⸗ kärbezirbes Warſchau und der Armee Auffenberg, beziehungsweiſe ber Armeegruppe Erzherzog Joſef Ferdinand etwa ſechs bis ſieben Korps des Armeebezirkes von Wilna, einſchließlich von Verſtärkungen noch unbekannter Herkunft. Das in dem amtlichen Communiqus er⸗ wähnte, am 29. Auguſt erfolgte Eingreifen neuer, von Krylow und Grubieszow herange⸗ führter ruſſiſcher Kräfte iſt eine Tatſache, die wichtige Schlüſſe geſtattet. Man hat Grund zu der Annahme, daß ſich dieſe Kräfte zu Beginn der Schlacht nicht im unmittelbaren Bereiche des Kampffeldes befanden, ſondern entweder als Reſerve des Armeeoberkommandos im Raume von Rowno-Luck ſtanden oder einem der Mili⸗ kärbezirke des inneren Rußland angehören und erſt im Antransport auf den Kriegsſchauplatz waren. Der ruſſiſche Führer, der die Abſicht hatte, unſere Frontgruppe im Raume Lemberg⸗ Dnjeſtr zu durchſchlagen und daher das Beſtre⸗ ben zeigen mußte, alle entbehrlichen Kräfte für dieſe Operation einzuſetzoen, ſcheint unter dem Eindrucke des erfolgreichen Vordringens der Armee Auffenberg genötigt worden zu ſein, einen Teil ſeiner disponiblen Reſerven an anderer Stelle, als er urſprünglich beabſichtigt haben mag, eingreifen zu laſſen. Daraus iſt zu erſehen daß unſere auf ruſſiſches Gebiet getragene Offenſive auch eine nicht unweſentliche Ent⸗ laſtung der Frontgruppe bewirkte Ueber den Verlauf der Operationen der Armeen Auffenberg und Erzherzog Joſef Ferdi⸗ nand nach dem 1. September fehlen noch Nach⸗ richten. Wir wiſſen nur, daß unſere Truppen nach dem errungenen Siege mit ganzer Kraft verfolgten. Hierbei dürfte namentlich die tionen gebildet, 0 C + klammert hatte, in die Lage gekömmen ſein, be⸗ ſonders erfolgreich zu wirken. Es iſt anzuneh⸗ men, daß ein nicht unbeträchtlicher Teil der über Krylow zurückgefluteten ruſſiſchen Armee in kußerſt ſchwierige Situationen geriet und ſchwere Verluſte erlitt. Es iſt gewiß nicht ohne Bedeu⸗ tung, daß der ſtark verſumpfte Bug gerade im Raume Krylow⸗Grubieszow im Frieden nicht überbrückt iſt und daß der Verkehr von einem Fähren bewirkt wird. anzunehmen, daß die Doch f: ob dieſe Kommmnikations⸗ mittel in genügender Anzahl vorhanden ſind, um gegenüber einem heftig nachdringenden Feind einen raſchen und reibungslofen Uferwechſel ſicherzuſtellen. Nicht überſehen darf auch werden, daß hinter dieſen bis in den Raum Zamosz⸗Tyszowee vor⸗ gedrungenen ſtarken ruſſiſchen Kräften unge⸗ Trains aufgeſtellt waren, die zum großen Teile über den Bug herübergezogen worden ſein dürften, weil die lange Dauer der Schlachten be⸗ deutende Erſatzbedürfniſſe geltend machte. Wer⸗ den die Ruſſen nun in der Lage ſein, dieſe Trains rechtzeitig über den Bug zitrückzuſenden? Der ruſſiſche Führer hatte noch am 30. und 31. Auguſt gehofft, das Zentrum unſerer Auffeſtung bei Komarow zu durchbrechen; es iſt daher nicht Wunehmen, daß er die hinter den kämpfenden r— eeeee Jofef Ferdiſtand, Truppen tief geſtaffelten Trains vor dieſem Tage rückinſtradiert habe. Gegen den Raum Grubieszow⸗Krylow führen nur drei beſſere Straßen. Es iſt daher ſehr wahrſcheinlich, daß der Rückzug der ruſſiſchen Truppen durch die ge⸗ waltigen Trainmaſſen ſtark behindert worden iſt und daß ſie mehrmals verſucht haben, ſich der Verfolgung durch neue Kämpfe zu erwehren. Unſere Kavallerie dürfte Gelegenheit zu glänzen⸗ den Leiſtungen gefunden haben. Ueber die Reſultate der Verfolgungsaktion liegen bis nun noch keine Meldungen vor. Weſtlich der Armee des Generals Auffenberg hat die Armee Dankl unter Heranziehung von Teilen der bisher am weſtlichen Weichſelufer vor⸗ gerückten öſtereichiſch⸗ungariſchen Kräfte in den letzten Tagen des Auguſt den umfaſſenden An⸗ griff auf die befeſtigte Feldſtellung von Lublin begonnen. Wir dürfen annehmen, daß Teile dieſer Armee über den Wieprz gegen die Rück⸗ zugslinie der vom General Auffenberg geſchla⸗ genen ruſſiſchen Korps in höchſt empfindlicher Weiſe einwirken. Daß die ſiegreiche öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Armeen einander in die Hände arbeiten, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Di Armee des Generals Dankl ſteht ſchon ſeit mehreren Tagen im Rücken der aus der Gegend von Cholm gegen Zamosz vorgebrochenen ruſſi⸗ ſchen Armee, deren energiſche Verfolgung gegen⸗ wärtig im Zuge iſt. Wir können ſicher ſein, daß die beiden ſiegreichen Heerführer alles daran⸗ ſetzen werden, den Erfolg zu einem auf dieſem Operationsſchauplatze entſcheidenden zu ge⸗ ſtalten.(Neue Freie Preſſe.) Die neuttalen. Auf treuer Wacht. Unter dieſer Ueberſchrift lieſt „Newyorker Staatszeitung“ vom folgendes: Die deutſch-amerikaniſche Preſſe iſt ſich gleich von dem erſten Tage an, wo es klar war, daß ein Krieg kommen mußte, weil er Deutſchland von ſeinen Feinden aufgedrungen war, der Pflicht bewußt geweſen, die deutſche Sache nach beſtem Können und Wollen zu verfechten. Die deutſch-amerikaniſche Preſſe hat denn auch den Kampf ohne Zagen aufgenommen, und ehe die Bürgerſchaft ſich vielleicht klar darüber gewor⸗ man in der 13. Auguſt den, wie notwendig ein entſchiedenes Eingrei⸗ fen ſwar, hatte die deutſch⸗amerikaniſche Pveſſe bereits das Panier erhoben. Es iſt nur recht und billig zu ſagen, daß die deutſch-amerikaniſche Preſſe in dieſem ihrem Kampfe gar bald rege Unterſtützung gefunden hat, und daß ſie in der deutſchen Bürgerſchaft einen Rückhalt hat, auf den Verlaß iſt. Durch Wiedergabe von Beſprechungen aus verſchiedenen deutſchen Blättern giht die Staats⸗ zeitung dann ein anſchauliches Bild von der Einmütigkeit der deutſch⸗amerikaniſchen Preſſe in ihrem Kampfe für Deutſchlands gute Sache. Sie leitet die Ausleſe wie folgt ein: Die deutſch⸗amerikaniſche Preſſe hat mit einer Einmütigkeit und mit einem Eifer, die erhebend wirken, den Kampf für Deutſchlands gutes Recht aufgenommen und iſt mit Entſchiedenheit den Hetzereien in der anglo⸗amerikaniſchen Preſſe entgegengetreten. Es iſt hierbei der deutſch⸗ amerikaniſchen Preſſe in erſter Linic darum zu tun, den tendenziöſen und gehäſſigen Dar⸗ ſtellungen, die in der anglo-amerikaniſchen Preſſe in der Berichterſtattung und erſt recht in der editoriellen Beſprechung zu eigen ſind, dadurch ein Ende zu machen, daß ſie ihre Unwahrheit und ihre Unbilligkeit in ſachlicher Weiſe darzu⸗ tun verſucht. Mit dieſem ihrem Wirken ſcheint die deutſch-amerikaniſche Preſſe bereits ſichtlichen Erfolg gehabt zu haben, denn unverkennbarer Weiſe ſind Berichterſtattung und editorielle Be⸗ prechungen in den letzten Tagen etwas wahr⸗ ——— heitsgetreuer und etwas gerechter geworden. In dieſem ihrem Wirken wird die deutſch⸗ameri⸗ kaniſche Preſſe beharren, bis die Sache des Rechts ihr Recht gefunden hat. „Germania⸗Herold“ in Milwaukee ſchreibt: Wenn eine anglo⸗amerikaniſche Zeitung in ihren Leikartikel die öffentliche Meinung gegen Deutſch⸗ land und Oeſterreich einzunehmen verſucht, ſo wiſſen wir, wie wir mit ihr daran ſind. Und die Hunderttauſende von amerikaniſchen Deutſchen und Oeſterreichern, welche neben ihrer deutſchen Zei⸗ tung auch eine en⸗ſche leſen, ſowie die Tauſende von deutſchen und öſterreichiſchen Geſchäftsleuten, welche Anzeigenkunden der engliſchen Preſſe ſind, ſollten es ſich zur Pflicht machen, mit einer ſo bös⸗ willigen und gewiſſenloſen Zeitung jede Verbin⸗ dung abzubrechen In der„Cineinnatier Freien Preſſe“ leſen wir: Der Krieg, den Neid und Mißgunſt dem deut⸗ ſchen Volke aufgezwungen haben, iſt der ge⸗ rechteſte Krieg, den jemals ein Volk zu führen gezwungen gewe⸗ ſen iſt; es iſt ein Kampf für alles, was die germaniſche Welt der Menſchheit an Kultur⸗ gütern gegeben hat. Der„Demokrat von Davenport“ ſagt: Auch in den letzten 50 Jahren iſt es nicht zur ge⸗ ringſten Reibung zwiſchen dem neuen„Deutſchen Reich“ und der größten Republik gekommen, denn das kleine Mißverſtändnis in der Bai von Manila während des ſpaniſch⸗amerikaniſchen Krieges war doch zu geringfügig, um als„Reibung“ angeſehen zu werden. Und trotzdem dieſe entſchiedene Ab⸗ neigung, dieſer jetzt ſo klar zutage tretende Haß des Anglo⸗Amerikanertums und ſeiner Preſſe gegen Deutſchland und gegen die Deutſchen, denen man mit aller Gewalt den Ausbruch des großen europäiſchen Krieges in die Schuhe ſchieben will, obwohl zu dieſem Kriege von Frankreich, Rußland und— England ſeit nahezu zehn Jahren gehetzt und tſchland zu immer größeren Rüſtungen geswungen wurde. Es gibt nur eine Erklärung für dieſe anglo⸗amerikaniſche Abneigung, dieſen Haß gegen Deutſchland, und das iſt der Neid, der hirnverwirrende, herzzerfreſſende Neid auf Deutſchlands, induſtrielle und Handelserfolge wäh⸗ rend der letzten 35 Jahre, aus welchem ja auch der Haß Englands gegen Deutſchland entſprungen iſt, dem Genüge zu leiſten, England jetzt mit Frankreich und Rußland gemeinſchaftliche Sache macht. Ueber die Stimmung in Italien wird in einem Briefe, den ein in Mailand weilender Mannheimer Bürgerſohn an ſeine Eltern gerichtet, folgende intereſſante Mittei⸗ lung gemacht: Die Kanonen von Metz und Belgien wurden auch hier gehört und verfehlten ihre Wirkungen nicht. Es ſcheint, als ob wieder etwas mehr Einſicht unter das Volk käme, das bisher un⸗ geſtüm zum Krieg gegen Oeſterreich drängte, um bei dieſer günſtigen Gelegenheit Trient ab⸗ zunehmen. Namentlich die ſozialiſtif Namentlich die ſozialiſtiſche Preſſe verfolgte dieſe Abſicht, unterſtützt von dem Drängen und den Umwerbungen Frankreichs, Englands und Rußlands. Die Regierung blieb aber bis jetzt feſt auf dem Standpunkt der Neu⸗ tralität ſtehen. Dieſe Neutralität ſcheint ſich in den letzten Tagen wieder etwas gefeſtigt zu haben, ſo daß unſere ſchlimmſten Befürchtungen nicht, oder noch nicht eingetroffen ſind. In einigen Zeitungen, leider aber in den weniger geleſenen, machen ſich auch einige vernünftige Stimmen jetzt laut. Ihr kennt Euch denken, was eine Kriegserklärung Italiens an Oeſter⸗ reich für uns bedeutet hätte, und was für bange Tage wir durchleben mußten, doppelt bang, weil wir namentl. auch in den erſten Tagen faſt nur Nachrichten aus Paris und London laſen, wie wir jetzt hinſichtlich des öſtlichen Kriegs⸗ ſchauplatzes, aus Petersburg zu hören bekom⸗ men. Es wird Italien ſehr ſchwer ſein, ſeine Neutralität zu wahren, aber es iſt das Beſte, was wir für uns hier und für Italien ſelbſt wünſchen können. Hoffentlich bleibt die Re⸗ gierung gegenüber dem Druck der Volksſtim⸗ mung und gegenüber den Umwerbungen un⸗ Feinde ſtandhaft, was in einem Lande wie Italien beſonders ſchwierig iſt. Die deut⸗ ſchen Siege haben dabei hier ihre Wirkung nicht verfehlt. Für die Zeitungen beſonderen Dank! Es tut einem wohl, nicht entſtellt ſind, und die uns zeigen, wie wunderbar alles in Deutſchland klappte und wie alles zuſammenhält. Hirnverrückte Nachrichten wurden hier zum Teil verbreitet, wie: Revolu⸗ tion in Berlin, Erſchießung ſozialiſtiſcher Ab⸗ geordneter, Attentat auf den Kronprinz, der Kaiſer ein Opfer der Militärpartei, die ihn, ge⸗ leitet vom Kronprinzen, zum Krieg zwang, und dergleichen. Wir Deutſchen erkannten ja diez als Dummheiten, aber auf das Volk bleibt ſo etwas in aufgeregten Zeiten nicht ohne Ein⸗ druck. Jetzt da wieder Zeitungen aus Deutſch⸗ land eintreffen, ſind wir wieder beſſer unter⸗ richtet und leiden nicht mehr ſo unter den falſchen Nachrichten aus Paris. Allerdingz kommt hier dazu, daß die amtlichen Nachrichten aus Deutſchland ſehr ſpärlich ſind und ſehr kurz — richtig und gut für ein diſzipliniertes Volt wie Deutſchland, aber vollſtändig ungenügend für ein ſenſationslüſternes Publikum, für ein Volk, das mehr auf breit erzählte unbedeutende Einzelheiten gibt, als auf knappe Tatſachen. Hierin kamen eben die Nachrichten aus Paris ganz und gar den romaniſchen Völkern ent⸗ gegen, wurden aufgenommen, verſchlungen und geglaubt.— Schlimmer noch als hier, muß es in Spanien ſein, wo nach privaten Na die ganze Preſſe unter Pariſer Eimfluß ſteht u. ſonſt von der Welt abgeſperrt iſt. Es dürfen 3. B. keine Zeitungen aus dem Ausland zur Zeit nach Spanien, wenn nicht in geſchloſſenen Briefen. Am Montag ſoll hier eine Anzahl junger Deutſcher aus Argentinien durchgekom⸗ men ſein, die der engliſchen Ueberwachung in Gibraltar entgangen ſind. Sonſt holen ſich die Engländer von allen Dampfern die Deutſchen herunter als Gefangene, die ſie vorläufig nach Gibraltar bringen. Wir Deutſche im Ausland dürfen, ſo lange es geht, unſeren Poſten jetzt nicht verlaſſen, wenn es auch ſehr ſchwer iſt, denn unſere Arbeit kann hier draußen für Deutſchland von nicht unbedeutendem Nutzen ſein. —k. 32y4—yt᷑„-— Dr. Ludwig rank gefallen. Wenn des Liedes Stimmen ſchweigen von dem überwundenen Mann, daun will ich für Hektorn zeugen, hub der Sohn des Tydeus an— Ein tragiſches Schickſal hat ſich an dem Reichs⸗ und Landtagsabgeordneten Dr. Ludwig Frank vollendet. Mit ihm ſcheidet eine markante Perfönlichkeit aus dem politiſchen und geſellſchaftlichen Leben. Ein Mann von glänzender Begabung wird aus der Bahn ſeines Erfolges herausgeriſſen, juſt in der Blüte der Jahre. Doch das iſt nicht das Erſchütternde an dieſer Trauerkunde— viele, viele ſind in dieſen Wo⸗ chen ebenſo jäh ins Grab geſunken. Noch einmal: welche Tragik liegt in dieſem Schickſal! Ludwig Frank iſt am 23. Mai 1874 als Sohn eines Kleinhändlers in Nonnenweier geboren, alſo 40 Jahre alt geworden. 1803 verließ Frank das Gymnaſium in Lahr und ſtudierte 3 Jahre Jurisprudenz und National⸗ ökonomie in Freiburg und Berlin. 1894—95 diente er einjährig beim 113. Infanterie⸗Regi⸗ ment in Freiburg. 1897 wurde er Rechtsprak⸗ tikant, ſeit 1900 wirkte er als Rechtsanwalt hier in Mannheim, wo er gemeinſam mit Dr. Hirſch⸗ ler ein geſuchtes Anwaltsbureau unterhielt. Die politiſche Betätigung des Verſtorbenen hat früh eingeſetzt. Aus ſeiner Gymnaſiaſtenzeit wurde hierüber ſchon mancherlei berichtet und von den lebhaften ſozialen Erörterungen der ebune Deutſche Kriegsbriefe. Großes Hauptquartier, 31. Aug. Das Große Hauptquartier des Kaiſers iſt heute rund 170 Kilometer weſtlicher gelegt wor⸗ den und damit hieß es auch für uns Kriegs⸗ berichterſtatter dem kleinen freundlichen Städt⸗ chen Lebewohl ſagen, das uns ſeit unſerer Ab⸗ zeiſe von Berlin mit ſeinen trefflichen Bädern und Quellen, ſeinen ſchönen Promenadewegen und ſauftgeſchwungenen bewaldeten Höhen bald hätte vergeſſen laſſen, daß nur wenige Stunden entfernt unſer ſtegreiches Heer ſich den Einmarſch ins feindliche Land zu erzwingen ſucht. Nur die fortwährenden Truppentrans⸗ borte nach der Weſtgrenze, die Tag und Nacht während faſt gleichzeitig auf dem anderen Geleiſe lange Verwundeten und Gefangenenzüge nach dem Oſten liefen, brach⸗ ten einen anderen, in der tieſen Stille dieſes geſegneten Tales ſeit 44 Jahren nicht mehr ge⸗ hörten Ton hinein. Und es kam auch noch ein trüber Tag wähvend unſeres Hierſeins, als nämlich Thomalle frühmorgens trotz allen Ru⸗ ſens nicht erſchien und ich das ganze Hotel nach ihm durchforſchen mußte, um ſchließlich ſeine ſtämmige Figur inmitten eines ihn drängenden Menſchenknäuels zu entdecken. Auf dem Rücken aber ſchleppte er einen tapferen Neuſchateau beide Füße zerſchoſſen hatten. Und es damen immer mehr, Leicht⸗ und Schwerverwundete und wir mußten unſeren Kriegswagen anſpannen und e in die Kur⸗ und Badehäuſer fahren, wo ſie Um⸗ ſich nach den heißen Tagen in Feindesland bald wie im Paradieſe fühlten. Als es dann gar zu viele wurden, öffnete auch ein menſchen⸗ freundlicher Hotelier dicht am Bahnhof die Pforten ſeines infolge des allgemeinen Fremdenabzuges verödeten Hauſes und ſchuf ein Kriegslazarett, in das ich geſtern Abend telephoniſch gerufen wurde, weil ein alter Be⸗ kannter eingeliefert worden ſein ſollte. Und richtig, es war Seiner Majeſtät ſchönſter Sol⸗ dat, der Redakteur H. aus Bremen, der eben⸗ falls bei Neufchateau verwundet u. nun außer⸗ ordentlich froh war, gerade ins Kriegsbericht⸗ erſtatterquartier geraten zu ſein. Er hatte Schrapnellſplitter in Händen und Füßen und war traurig darüber, daß man ihn nicht bei ſeinen liebenswürdigen Wirtsleuten belaſſen wollte, ſondern ſeinen Abtransport für den nächſten Tag in ein allgemeines Kriegslazarett in der Stadt angeordnet hatte. Plötzlich wurde bekannt, daß der Kaiſer den Wunſch geäußert habe, die Lazarette, deren Inſaſſen inzwiſchen auf über 500 angewachſen war, beſichtigen zu wollen. Und richtig brauſte in den ſpäten Nach⸗ mittagsſtunden des heutigen Tages die Kaiſer⸗ liche Automobilkarawane heran und der Kaiſer in der Hofjagduniform begab ſich mit einem rieſigen Blumenſtrauß in der Hand an die Schmerzenslager ſeiner braven Jungen, um ſie durch freundlichen Zuſpruch und kleine Liebes⸗ gaben zu erfreuen. Gleichzeitig hatte die Kai⸗ ſerin drüben in den Taunus⸗ und Lahnkur⸗ orten die dortigen Verwundetenlager zu dem⸗ ſelben Zweck aufgeſucht. Den Kaiſer aber hatte wohl noch etwas anderes hergetrieben. Er iſt, wie wir auf der Reiſe ins Große Hauptquartier an hiſtoriſchen Stätten aller Art wie Potsdam, dem Kyffhäuſer, Wilhelmshöhe und dem Niederwalddenkmal vorübergekommen und fühlte unmittelbar vor dem Verlaſſen deut⸗ ſchen Bodens wohl noch einmal das Bedürfnis, eine Stätte zu beſuchen, die durch Kaiſer Wil⸗ helms Anweſenheit vor 44 Jahren eine welt⸗ geſchichtliche Bedeutung erlangt hat. Mit wel⸗ chen Gefühlen mag der Monarch in dem be⸗ ſcheidenen kleinen Zimmer geweilt haben, deſſen vier Wände den ſchweren Entſchluß des greiſen Großvaters keimen ſahen, dem übermächtigen Corſen den Krieg zu erklären! Noch einmal mag der Kaiſer hier mit ſeinem Gewiſſen zu Rate gegangen ſein, vertrautiche Zwieſprache mit den Helden von 1870/71 gepflogen und den Segen des Siegers von Weißenburg u. Wörth auf unſere Fahnen herabgefleht haben. Als er nach langer Zeit wieder auf der Straße erſchien, fehlten die Blumen in ſeiner Hand, aber ein freundlicher Zug war in das ſonſt ſo ernſte Geſicht gekommen. Mit dem Großen Hauptquartier iſt auch das engere und weitere Gefolge weiter nach Weſten übergeſiedelt, von wo aus in den nächſten Tagen und Wochen die weiteren kriegeriſchen Opera⸗ tionen gegen die Weſtgrenze geleitet werden. Der Name muß vorläufig geheim bleiben, doch kann ich ſoviel ſagen, daß auch hier der oberſte Kriegsherr ſein Haupt ruhig betten kann. Mit dem Kaiſer kam auf Graf Zeppelin und der Großadmiral Tirpitz, ſodaß, da ja der alte Häſeler bereits ſeit allem Anfang als deus ex Machina hier unten weilt, das Dreigeſtirn unſerer Macht zu Lande, zu Waſſer und in der Luft, in ſchönſter dteinheit und durch die popu⸗ lärſten Namen vertreten erſtrahlt. Uns Kriegs⸗ berichterſtatter hat man ebenſo wie auch ſchon im erſten Hauptquartier etwas abſfeits geſetzt, um unſere Bewegungsfreiheit, die ja in un⸗ mittelbarer Nähe des Kaiſers naturgemäß ſehr beſchränkt wäre, in keiner Weiſe zu behindern. Das hat den Vorteil, daß wir die ausgedehnten Informationsreiſen nach Lüttich und Namur und heute wieder nach dem 9 onnten, Saartales zu umfaſſen vermag, er der Beſitzer iſt und in ſeinen Kelkern die Zeitungs rollen neben den Fäffern edelſter Ausleſe ab⸗ ſolut Rolle Un die er aus„ginng poſtpaket an den verwundeten Kollegen erſten Hauptquartier ab. ſolche Nachrichten zu leſen, die Wenstag, den 8. September 1914. Seneral-Anzeiger.— gadiſche Reurne Rachrichten.(Abendblath) 3. Seite. Studienfahre erzählte Frank gelegentlich ſelber. In Maunheim wurde er 1904 zum 18955 bverordneten gewählt— 29 Jahre alt. Bald balte der junge Stadtverordnete das Ohr des Bürgerausſchuſſes, wenn er ſich zum Worte meldete. Eine elegante Sprechweiſe, ſeine maß⸗ ten im gegneriſchen Lager Anſehen und neer Ein Jahr ſpäter, 1905, wurde er auch in das Rondell in Karlsruhe ge⸗ Dort war er eine Saule der Großblock⸗ bpolftlnl. Und wieder zwei Jahre ſpäter, 1907, nAut er im II. badiſchen Reichstagswahlkreiſe , ge.(Munnheim⸗Schwetzingen⸗Weinheim) das Erbe „und Dreesbachs an. Er war außerdem Mitglied des dies DLandesvorſtandes der ſozialdemokratiſchen Par⸗ bt ſo] tei Badens. Ein⸗⸗ So der äußere Verlauf ſeiner Laufbahn. Das utſch!] politiſche Sre e n ſeines Wirkens iſt inter⸗ ſchwer feſtzuhalten. Denn ſein Weg endete ge⸗ den] rade dort, wo eine pöllige Schwenkung der dings parteipolitiſchen Verhältniſſe Deutſchlands ſich ichten anzubahnen ſcheint. Was kaum möglich ſchien: kutz die Einheit des Volkes in allen Volkl nationalen Fragen, das brachte der Krieg igend fertig. Und zu dieſem Kampf meldete ſich der Mann⸗ heimer Volksvertreter freiwillig, er, der eigent⸗ lich als Landſturmmann in zweiter Reihe der Kämpfer ſtand. Mit ihm reißt der Tod die erſte Lücke in die Reihe derjenigen Parlamentarier, die mit ins Feld gezogen ſind. Iſt alſo Dr. F⸗ in einem großen Augen⸗ blick, in der barbeponliſchen Zeitwende unſeres Volkes geſtorben, iſt ſein politiſches Wirken un⸗ — —— vollendet geblieben, ſo kann von ihm doch ge⸗ ſenen ſagt werden, daß er allezeit ein ehr⸗ al klicher, vornehmer Kämpfer war. kal In ber ſtolzen Reihe der Vertreter, die Mann⸗ g in heim ſeit der Reichsgründungszeit aus den ver⸗ 9 die ſchiedenen Parteien nach Berlin entſandte, war ſchen er kein unwürdiger. nach Schwierig iſt fſeine Stellung inner⸗ land halb ſeiner eigenen Partei zu kenn⸗ jetzt] zeichnen. Mit Verehrung blickt er auf die iſt, fAlten“, Bebel, Singer, Pfannkuch. Aber er für wußte und fühlte, daß die Ziele der Politik nicht in ausgefahrenen Geleiſen rollen können. Deshalb war er in Baden ein Freund der„ge⸗ ſamten Linken“. Nicht ohne Zuſammenſtöße mit der„alten Richtung“ konnte dieſe Haltung ſich vollziehen. Nie aber ließ er es zum Bruche kommen. Man mag ihn alſo als„Oppor⸗ tuniſten“ in ſeiner Partei ten. Und manche ſahen in ihm ſchon den Führer der Sozi atie i ft. kte in der Zukunft Nun hat der Tod allem ußen lanen und Kämpfen ein Ziel geſetzt. Ein Ehrentod! Stumm beugt ſich die Bevölkerung ohne Unterſchied der hartei vor der Leiche des Tribunen. Man braucht ſein Ideal nicht zu dem unſrigen zu machen, wird aber gerne bezeugen, daß Dr. Ludwig Frank mit heißem Herzen für das Glück und das Wohl des ganzen Volkes gekämpft hat. Und in ſolchem Kampfe iſt er auch verblutet. Des⸗ halb bleibt er uns allen unvergeſſen. Unver⸗ geſſen auch dann, wenn Deutſchlands Fahnen ſiegreich aus der Schlacht heimkehren Ehre ihm: Der für ſeine Hausaltäre kämpfend ſank, ein Schild und Hort auch in Gegners Munde fort, leht ihm ſeines Namens Ehre! * Wie Frank ſtarb wird von Herrn Stadtdekan Bauer der Volks⸗ ſtimme erzählt.„Nach einer anſtrengenden Nachtfahrt kam das Erſatzbataillon Dienstag nach 3. wo Stadtdekan Bauer die erſte Ge⸗ legenheit fand, mit Dr. Frank, der ſehr zuver⸗ ſichtlich und munter war, zu ſprechen. Nach kur⸗ zer Raſt in.. ging es weiter über A— nach Frankreich hinein, wo in der, Nähe von Bl.. die ermüdete Truppe Biwack bezeg. Die Nacht zum Mittwoch verlief ruhig und morgens ging es weiter auf Baccarat zu. Hier empfing am Mittwoch früh der Oberſt des Regiments mit ſeinem Stab und der Regimentsmuſik das Bataillon. Nachdem die Einteilung vorgenom⸗ gin Quartiere. ger Franzoſen hatten eine ſollten Kagei n werden. Herr Dekan Bauer s⸗ anerkennenden Worten hon sdauer unſeves Genoſſen. eßt, ſchen 12 und 2 Uhr griff das Re⸗ Un⸗ befeſtigte und verteidigte Stel⸗ nd hier war es, wo rank einen Kopf⸗ 855 Tod muß ſofort eitagabend in Frankreichs Erde.“ Reichstagsabg. Dr. v. Schultze Gaever⸗ itz ſchreibt demſelben Blatee: „Tief erſchüttert mache ich Ihnen die Mittei⸗ daß mein lieber Freund und Kriegskame⸗ volle— oft witzige Form der Kritik verſchaff. daß der Decke unbeſchädigt. 3. September. Wegen des Kugelregens konnten die Kameraden ſeinen Leichnam nicht ſofort ber⸗ gen, haben es jedoch in der darauff folgenden Nacht unter höchſter eigener Gefahr getan. Die Stelle ſeines Grabes wurde bezeichnet und iſt in Zukunft auffindbar. Sein Hauptmann erk ärte, Frank der Kompagnie in jeder Hinſicht als Beiſpiel vorangeleuchtet habe. * Preßſtimmen. Das„Berliner Tageblatt' ſchreibt u. a.: Frank war eine der ſchönſten Hoffnungen der Sozialdemokratiſchen Partei. Er war ein klu⸗ ger Taktiker und ein ſchlagfertiger, glänzender Redner. Wer ihn, dor in ſeinem Aeußern an Laſſalle erinnerte, auf der Reichstagstribüne ſah, ſeinen geiſtvoll zugeſpitzten Ausführungen lauſchte, dem wird Dr. Frank unvergeßlich ſein. Die„Frankfurter Zeitung“ ſchreibt: Die deutſche Sozialdemokratie, insbeſondere die badiſche, erleidet durch den Tod des Abg. Frank einen herben Verluſt. Aber auch weit über dieſe Kreiſe hinaus mird man es lebhaft bedauern, daß eine franzöſiſche Kugel dieſen Mann getroffen deutſchen Sozjoldemokratie und eine Perſönlich⸗ keit, deren faszinierender Art ſich kaum jemand, der ihn kennen lernte, entziehen konnte. Berlin, 8. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Der„Vorwärts“ widmet dem gefallenen Dr. Frank einen warmen Nachruf. Er ſagt u..: „Der Tod hat Frank gleich am erſten Tage, welcher ihn in das Gefecht brachte gefällt. Ein tragiſches Geſchick! Gerade Frank hat in den letzten Jahren mit all ſeiner Energie die Politik der Sozialdemokratie gefördert welche auf ene Verſtändigung mit dem franzöſiſchen Volke ge⸗ richtet war. Er hatte hervorragenden Anteil an dem Zuſtandekommen der Berner Konferenz, hei welcher ſich zum erſten Mal deutſche und franzöſtſche Volksvertreter vereinigten, um das Werk der Annäherung und Verſöhnung zu för⸗ dern, bei welcher Jaurss und Bebel eine Ver⸗ ſtändigung forderten, um den Zuſammenſtoß zu vermeiden. Nun iſt der Zuſammenbruch doch gekommen und hat unter ſeinen Trümmern auch Ludwig Frank begraben.“ * Die Nationolliberale Bürgerausſchußfraktion bat an die Sozialdemokratiſche Fraktion des Rathauſes folgendes Schreiben gerichtet: Sehr geehrte Herren! Wir ſtehen erſchüttert unter dem erſchüttern⸗ den Eindruck der Nachricht, daß Herr Reichs⸗ und Landtagsabgeordneter Dr. Frank gleich nachdem er auf dem Felde erſchienen war, ge⸗ fallen iſt. 0 Er ſtarb den Heldentod für unſer bedrängtes Vaterland. Wir werden ihm ein ehrendes An⸗ denken bewahren. Ihre Partei erleidet mit dem Hinſcheiden des Herrn Dr. Frank einen ſchweren Verluſt, zu dem wir Ihnen unſere herzlichſte Teilnahme aus⸗ ſprechen. Die Nationalliberale Bürgerausſchuß⸗Fraktion. Der Vorſitzende: König. WIB. Frankfurt a.., 8. Sept.(Nicht⸗ amtlich). Die„Frkf. Ztg.“ meldet aus Aachen: Bei einer eingehenden Beſichtigung Löwens konnte ich mich ſelbſt davon überzeugen, daß die Stadt zu vier Fünftel unver⸗ ſehrt iſt. Die Anzahl der zerſtörten Häuſer überſchreitet ſchwerlich. Vor allem iſt das ſchöne gothiſche Rathaus, das durch ſein Baugerüſt für die im Gange befindlichen Reſtaurationsarbeiten doppelt leicht entzünd⸗ bar ſchien, durch die Anſtrengungen der deut⸗ ſchen Soldaten vollſtändig unbeſchädigt erhalten worden. Man ſprengte Lichtungen in die angrenzenden Häuſerblöcke, um das Rathaus zu iſolieren. Von der gegenüberliegenden K athe⸗ drale iſt, vom Flugfeuer angeſteckt, nur der Dachſtuhl ausgebrannt. Das Innere iſt mit Ausnahme kleinerer Löcher in Weder die Gemälde noch der Kirchenſchatz haben gelitten. Während des Brandes hatten die deutſchen Offiziere die Albargemälde von Dirk Bouts und von Rogier von der Weyden ins Rathaus gebracht, wo ſie ſich jetzt noch befinden. Bedauerlicherweiſe konnte die ebenfalls durch Flugfeuer in Zrand das iſt der einzige unerſetzliche Verluſt. Die zerſtörten Häuſer waren zum größten Teul mo⸗ dern gebaut ohne künſtleriſche oder hiſtoriſche [Bedeutung. Die gothiſchen Univecatätsha ſind äußerlich erhalten. llex. Am ſtärkſten betroffen wurde die Bahnhoſs⸗ ſtraße mit den Seitengäßchen, die Straße von Namur und Tielemont und andere. Man ſieht überall, daß es ſich nur um Häufer handeit, aus denen geſchoſſen worden iſt, den i in jeden Straße blieben Häuſer ſtehen. Die Bevölke. rung iſt zurückgekehrt und fängt an, ſick wieder jem gewohnten Leben hinzugeben Im Ein⸗ verſtandnis mit der Militärbehörde nimmt die Stadtrerwaltung die Wiederher telung der öffentlichen Dienſte in Angriff. Die badiſche Jugendwehr. Karlsruhe, 7. Sept. Im Anſchluß an die Bekanntmachung des preußiſchen Kriegs. miniſteriums gibt die Badiſche Regierung in der „Karlsruher Zeitung“ der Erwartung Ausdruck, daß diejenigen jungen Männer, die bis jetzt den Dr. Frank aus Mannheim den Heldentod das Vaterland geſtorben iſt. Er fiel bei Sturmangriff auf ein Wäldchen nörblich bei urch einen Kopſſchuß am Veranſtaltungen ffür ſittlich⸗ und körperliche Kräftigung ferngeblieben ſind, es nunmehr als Er war einer der fähigſten Führer der Verdienſt zukommen zu laſſen, darf beſtimmt er⸗ geratene Bibliothel nicht gerettet werden. Aber eine Ehrenpflicht gegenüber dem Vaderlande an⸗ ſehen, freiwillig der„Badiſchen Jugend⸗ wehr“ beizutreten. Der Großherzog hat zur Durchführung dieſer Organiſation einen Jugend⸗ wehr⸗Ausſchuß eingeſetzt und zu Mitgliedern ernannt die Herren: Dr. Böh m, Miniſter des Kultus und Unterrichts, Generalleutnant z. D. Jägerſchmid, Generalmajor z. D. Fritſch Alle Behörden werden aufgefordert, dic mili⸗ täriſche Vorbereitung der heranwachſenden Jugend nach Kräften zu fördern und zu unter⸗ ſtützen. An diejenigen aber, welche ſchon im Dienſte der Sache geſtanden haben, ergeht die Bitte, nicht bloß ſelbſt in der bisherigen treuen Weiſe weiter zu helfen, ſondern auch neue Mit⸗ arbeiter zu gewinnen. 855 Vorſchläge zur Milderung der Arbeitsleſigkeit. Karlsruhe, 7. Sept. Im„Volks⸗ freund“ wird angeſichts der Geſchäftsüberhäu⸗ ſung der Reichspoſt angeregt, Hilfskräfte einzu⸗ ſtellen aus den Reihen der Arbeitsloſen. Das würde der Beſchleunigung der Beförderung der Pakete und Briefe an die im Felde Stehenden förderlich ſein. Fürſorge für das Bandwerk. Die Handwerkskammer Freiburg ſchreibt: Fünf volle Wochen befinden wir uns nun im Kriegszuſtand, der einen ſtörenden Eingriff in das Erwerbsleben des deutſchen Volkes zur Folge gehabt hat. Hierunter leiden viele ſelbſt⸗ ſtändige Handwerker u. Gewerbetreibende, denen die Arbeitsgelegenheit ganz oder teilweiſe ent⸗ zogen iſt. Innerhalb dieſer Kreiſe von Gewerbe⸗ treibenden gibt es beſonders viele kleinere Exi⸗ ſtenzen, denen bei längerer Dauer dieſes Zu⸗ ſtandes der wirtſchaftliche Untergang droht. Die beſte Hilfe, die in der gegenwärtigen ſchweren Zeit dem Handwerk und Gewerbe geleiſtet wer⸗ den kann, iſt Zuweiſung von Arbeit und Ver⸗ dienſt. Die Handwerkskammer Freiburg hat zur leichteren Erlangung von Arbeits⸗ und Lieſe⸗ rungsqutfträgen eine Zentralſtelle für gewerbliche Arbeitsvermittlung des ſelbſtändigen Handwerks ins Leben gerufen, worauf wir beſonders mit dem Bemerken aufmerkſam machen, daß die Kammer ſich den arbeitvergebenden Stellen in jeder Weiſe gerne zur Verfügung ſtellt und in der Lage iſt, leiſtungsfähige gewerbliche Vereinigungen ſo⸗ wohl als auch tüchtige Einzelmeiſter nachzu⸗ weiſen. Auf dieſe Weiſe hofft die Handwerks⸗ kammer Freiburg die zum Militärdienſt nicht eingezogenen ſelbſtändigen Handwerker vor ge⸗ ſchäftlichem Ruin zu bewahren. Mit Rückſicht darauf, daß an den höchſten Stellen der Wunſch geäußert wurde, dem Handwerk— insbeſondere den Handwerkervereinigungen— Arbeit und wartet werden, daß gerade bei Vergebung von Arbeit durch alle öffentlichen Stellen die direkte Lieferung durch das Kleinhandwerk in Betracht gezogen und die Handwerkskammer als Ver⸗ trauensſtelle benutzt wird. adiſee Verluſſef; Bon der Kapallerie⸗Kraftwagen⸗Kolonne Nr.7 255 Mennheinnm ñ Kraftfahrer Jacobs und Flatt verwun⸗ det, Vizefeldwebel Derſchum, Unteroffiz. Peter, und die Kraftwagenführer Mix, Rei⸗ chert, Breß, Waldeck und Schneider vermißt. Erſatzbataillon Landwehn Regiment Nr. 110 Raſtafttt 2. Kompagnie: Gefr. d. Landw. II Rebſtock aus Michelbach verw. Infanterie⸗Regiment Nr. 118 Freiburg. 1. Kompagnie: Reſ. Joſef Daiger, tot; Uo. Schweikhardt, tot. 3. Kompagnie: Musk. Joh. Endreß verw.: Uo, Franz Hogenmüller verw.; Reſ. Karl Winterhalter verwundet. 4. Kompagnie: Musk. Karl Bremer, verw.; Einzj.⸗Uo. Walter Klein, verw.; Reſ. Wilh. Rombach, tot.„„ Stab des 2. Bataillons: Mafor v. Langs⸗ dorf, tot. 555 7. Kompagnie: Gefr. d. Reſ. Wilh. Hoth, verw.; Musk. Wilh. Krüger, verw.; Gefr. Philipy Scheuermann, verw. 1 8. Kompagnie: Leutn. d. Ref. Kurt Lein⸗ weber verm.: Musk. Dietſche, tot; Gefr. Alois Hug, verw.; Reſ. Auguſt Wagner, 11. Kompagnie: Einj.⸗Freiw. Hans Blien⸗ meiſter, tot. 5 11. Kompagnie: Einj.⸗Freiw. Hans Blie⸗ ker, verw.; Musk. Ernuſt Merkel, verw. Ohne Kompagnieangabe: Hauptm. Hude⸗ mann tot; Leutnant v. Langsdorf, tot, Leutnant Auguſt Keimenſtoff, verwundet. der Mannheimer Candſturm im gelde. (Von einem Mannheimer Landwehrmann.) (Erhiekt die Genehmigung der Kommandantur.) Als wir am 25. Auguſt 1914 zum Ausmarſch ius Feld antraten, fündigte uns unſer Kom⸗ pagniechef, Herr Hauptmann Panther, an, daß die ſchönen Tage von Ladenburg, Rheinau, Seckenheim, von dem Rheinbrückenkommando ele. nun vorüber ſeien. So iſt es denn auch dann erſt mußten wir ſuchen, wo wir unſere [war. Tauſende von franzöſiſchen Tornif Heinrich ſoder beengte, von ſich geworfen habon. die feſte Ueberzeugung, daß wir dieſer Sort während er gerade im Anſchlag lag, nie verſprengte Franzoſen befinden, weshalb durch die blutigen Kämpfe der letzten Tag ſchönem Sonnenſchein. Erſt ſpät abends wir nach einem Marſche von über 30 der Befehl, über Lasemborn nach Maunheimer Bevölkerung, als unſer Bataillon übher den Ring an den Hauptbahnhof mar⸗ ſchierte. Tauſende gaben uns das Geleit und lauter Jubel begrüßte uns aus allen Straßen. Weun auch manchem Landwehrmann der Ab⸗ ſchied von Frau und Kind ſchwer wurde, ſo herrſchte doch das Gefühl der Freude vor, daß es auch uns Mannheimer Landwehr⸗ und Land⸗ ſturmmünnern vergönnt ſein ſollte, an den großen Ereigniſſen mehr in der Vorderlinie teil⸗ nehmen zu können. Wir danken den Mann⸗ heimern für ihre Abſchiedsgrüße und⸗Wünſche und vor allem für die gute und reichliche Be⸗ wirtung, die uns auf dem Bahnhof kurz vor der Abfahrt als Liebesgaben geſpendet wurden. Kurz vor 10 Uhr abends beſtiegen wir unſere Güterwagen J. Klaſſe, in denen wir es uns recht gemütlich machten. Dann ging es in gehobener Stimmung unter Abſingung patriotiſcher Lieder hinaus aus Mannheim. Manch einer wird wohl gedacht haben: Wann werden wir unſer liebes Mannem, wann werden wir unſere lieben An⸗ gehörigen wiederſehen und was wird uns draußen im Felde bevorſtehen? Die Fahrt ging über Karlsruhe, Raſtatt, Hanau, Zabern nach Saarburg. Unterwegs wurden wir noch mehrfach auf den Bahnhöfen mit Liebesgaben freundlich bewirtet. Nur in Zabern war nichts davon zu bemerken. Die Fahrt bis Saarburg mit unſerem Expreßzug dauerte etwas länger wie ſonſt üblich, nämlich 13 Stunden. In Saarburg erhielten wir den Befehl nach Alberſchweiler vorzurücken. Kurz vor Saarburg traten uns die erſten Zeichen des Krieges entgegen. Die Franzoſen waren be⸗ kanntlich einige Tage vorher in Saarburg ein⸗ gedrungen und über Saarburg hinaus bis Riding gelangt. Dort waren die Bahnhöfe zerſtört, die Gleiſe zerſprengt, rechts und links auf den Anhöhen ſah man deutſche und fran⸗ zöſiſche Geſchützſtellungen und Schützengräbhen. Bahnbeamte zeigten uns franzöſiſche Gewehre, Munition und ſonſtige Ausrüſtungsſtücke, von denen ſie eine ganze Sammlung angelegt hatten, vor. Mit großem Intereſſe betrachteten wir dieſe Raritäten. Wie bald aber ſollten wir ſie zu tauſenden und abertauſenden auf den großen Schlachtfeldern zu Saarburg für uns ſelbſt ſammeln müfſſen. Der Marſch von Saarburg nach Alberſchweilen war recht anſtrengend, denn die Hitze war ſehr groß und der extra ſchwer beladene Affe drückte gewaltig. Unſere Aufgabe in Alberſchwefler war nicht gerade ſchön zu nennen. Der ganze Ort war übervoll mit anderen Militärkolonnen belegt ſo⸗ daß an eine ordnungsmäßige Quartierzuweiſung gar nicht zu denken war. Jedes Haus bekam einfach ſo und ſoviel Mannſchaft zugewieſen und müden Knochen zur Ruhe legen konnten. Schlimm ſah es aber mit der Verpflegung aus. Erſtens hatte die franzöſiſche Armee, die dann bei Saarburg geſchlagen wurde auf ihren Hin⸗ und Hermärſchen den Ort ausgefreſſen und hinterher kamen die ſiegreichen Deutſchen, ſodaß für uns tatſächlich nichts mehr übrig blieh. Abe es ging auch mal ſo und am anderen Tage Schlachtfeldern ſah es bös aus; überall Se gräben und eingegrabene Stellungen der Fe artillerie und auch der ſchweren Arxkillerie un dann überall zerſtreut franzöſiſche Gewehre denen der Kolben abſichtlich abgeſchlag haben, denn ſonſt iſt es nicht zu erklären, die Franzoſen alles, was irgendwie ſie bed einen deutſchen Soldaten iſt es unbegreiflich wie ſich ein Mann in dieſer Weiſe von ſe Gewehr und ſeiner Uniform trennen kann. W˖ gemannen aus dem Anblick der Schlachtfelde von franzöſiſchen Soldaten weit überleg Die Verluſte der Franzoſen in der Sch bei Saarburg⸗Alberſchweiler müſſen fehr e heblich geweſen ſein, denn wir ſahen reiche Maſſen, und Einzelgräber, in der Regel durch Aufſtecken eines Säbels mi Käppi kenntlich gemacht ſind. In einem idylliſe am Waldrand gelegenen Grabe ruht ein zuvor erſchoſſener Franzoſe, der aus 50 N Entfernung auf einen Poſten beim Forſth Freiwald ſchießen wollte. Zufällig kam d löſung des Poſtens dazu und ene i Dder In den Wäldern ſollen ſich noch z zu einer Streife gegen dieſe auf den Donon, großer Berühmtheit gelangt iſt, befohlen den 5 5 Unſer Marſch ging durch das laudſche ſehr ſchöne St. Ouirinatal, anfän lich Strömen regnend, daß wir bis auf die durchnäßt waren, dann aber nachmittags wieder in unſere Quartiere. Bald daz zu marſchieren, wo die zweite der frauzöſiſchen Filiaſe der Sp hof einguartiert wurde. gekommen. Erhebend war die Teilnahme der (Schiuß folgt) 4. Seite. General-Auteiger.— Sadiſche Aeurſte Aachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 8. September 1914 Mannheim. Zur Grganiſation der Kriegs⸗ hilfe in Mannheim. II. Dem durch die Einberufungen wie durch die Arbeitsloſigkeit hervorgerufenen Nahrungs⸗ mangel hat man bisher in Mannheim auf zwei ganz verſchiedene Arten entgegengearbeitet. Bei den Familien der Einberufenen hat das Kriegs⸗ unterſtützungsbureau in gewiſſen Zeiträumen Nahrungsmittel in weitgehendem Maße aus⸗ geteilt. Um das nur einigermaßen in aus⸗ gleichender Weiſe, abgeſtuft nach der Größe und den beſonderen Familienverhältniſſen dauernd durchzuführen, brauchte das Kriegsbureau einen ausgedehnten Kontrollapparat, wie es ihm das auch bei erſtvebender Dezentraliſation Raum würde ſchaffen, deſſen mühevolle Beſchaffung und Einübung in gar keinem Verhältnis ſtehen würde. Dieſe Art der Löſung der Ernährungs⸗ frage müßte daher auf die Dauer verſagen. Nicht viel anders ſteht es aber mit den durch die Kriegsnot ganz oder teilweiſe arbeitslos ge⸗ wordenen Familien. Die Sorge für ſie ſteht bisher der Armenkommiſſion bezw. den Armen⸗ bezirken zu. Das iſt teilweiſe richtig; denn ein grundſätzlicher Unterſchied zwiſchen den infolge des Krieges und den auf andere Weiſe des eigenen Einkommens beraubten Familien beſteht nicht. Aber es iſt ſachlich falſch. Denn abgeſehen davon, daß mindeſtens manchen Armenbezirken eine ihr bisheriges Maß doppelt und dreifach überſteigende Zahl ihnen großenteils noch ganz unbekannter Familien zuwüchſt, und daß ſie zu ihrer gründlichen und vor allen Dingen raſchen Bewältigung, zumal bei ihrem auch wieder durch den Krieg beſchränkten Perſonal kaum imſtande ſind, erfordern dieſe neuen Armen⸗ ſachen auch eine ganz andersartige Behandlung und Erledigung, als die nach den Friedens⸗ rezepten der Armenkommiſſion. Mit dem ſo⸗ genannten Ausſchlußſatz, nach welchem in Friebenszeiten die Armenunterſtützungen be⸗ meſſen werden und der bei ſeiner Knappheit immer noch irgendwelche gelegentliche Neben⸗ verdienſte oder eine nehenhergehende Privat⸗ wohltätigkeit zur ſtillſchweigenden Vorausſetzung hat, läßt ſich gerade in dieſen Familten ſchlechter⸗ dings nichts anfangen. Der xeicht einſach nicht. Ja, er wird vielfach heute nicht einmal für eine genügende Ernährung der Familien mehr reichen, die bisher ſchon der öffentlichen Armen⸗ pflege anheimgefallen waren, eben weil die er. wähnten anderweiten Hilfsquellen, namentlich auch die aus privater Wohltätigkeit verſagt, weil ſie ſich heut naturgemäß den neu auf⸗ getaüchten Bebürfniſſen des Roten Kreuzes und der Kriegsfürſorge vor allem andern zuwendet. Wie die Dinge ſich geſtaltet haben, ſo wäre be⸗ retts heute eine gründliche allgemeine Nach.⸗ prüfung aller bisherigen Armenbezüge auf ihre fernere Zulänglichkeit am Platze, wenn anders man nicht zu einer einheitlichen Regelung der Hauptlebensbedürfniſſe der geſamten, durch den Krieg irgendwie in Mitleidenſchaft gezogenen Mannhetmer Bevölkerung übergehen will. Das aber iſt es, worau; alles hindrängt und wofür die neue Kriegshilfeorganiſation ſich in erſter Linie wird einſetzen müſſen: einheitliche Ernährung der geſamten notleidenden Bevöl⸗ kerung. Gerade die Ernährungsfrage verträgt in der gegenwärtigen Kriegszeit am wenigſten eine unterſchiedliche Behandlung der einzelnen Notklaſſen und ſie verträgt und braucht keinen komplizierten Kontrollapparat. Einheitliche Volksernährung aber heißt Maſſenſpeiſung. Die Vorbedingungen aber ſind nach jeder Seite ge⸗ geben, Falls die Volksküchen nicht ausreichen, ſo ſtehen ſicherlich jetzt genügend Säle und Re⸗ ſtaurationsräume zur Verfügung. Und an Per⸗ ſonal wird es angeſichts der Fülle gerade der arbeitsloſen hieſtgen Frauen auch nicht mangeln. Und daß bei Maſſenſpeiſung die ausreichende Ernährung des einzelnen ſowohl am wirk⸗ ſamſten wie am billigſten, alſo am rentabelſten durchgeführt werden kann, läßt ſich überhaupt nicht bezweifeln. Der in gewöhnlichen Zeiten ſtichhaltige Einwand aber, daß die Mahlzeiten in die Familie gehören, wird ohne weiteres da⸗ durch widerlegt, daß es ſich hier um ein ledig⸗ lich durch die Kriegszeit hervorgerufenes und gerechtfertigtes Proviſorium handelt, und daß während dieſer Zeit hinter der Sorge um die genügende Ernährung unſeres Volkes alle an⸗ deren Erwägungen zurückſtehen müſſen. Vor allem erſpart auch die Maſſenſpeiſung die ſo läſtige und zeitraubende und dabei doch vielfach unzulängliche Kontrolle auf Bedürftigkeit und Würdigkeit; denn eſſen kann ſchließlich ſeder nur einmal, und, wo jedes das Recht zum Eſſen hat, iſt ebenſo ein Mißbrauch etwa durch Ver⸗ ſchacherung der Eßmarke an den anderen aus⸗ geſchloſſen. daß durch die billigere Maſſen⸗ ſpeiſung die Ernährungsquote für jeden Ein⸗ zelnen auf das geringſte Maß herabgeſetzt wird, wird es möglich ſein, gleichzeitig für die Er⸗ ledigung der zweiten Hauptbedürfnisfrage, der Aufbringung des Mietzinſes, die nötigen Mittel frei zu bekommen. Die Löſung der Mietsfrage iſt im allgemeinen Intereſſe, nicht nur in dem der kriegsbedürftigen Mieter, ſon⸗ dern ebenſo um der Hausbeſitzer willen. Nicht als ob das Intereſſe dahin ginge, die Haus⸗ heſitzer während der Kriegszeit vor Mictaus⸗ fällen und Verluſten überhaupt zu ſchützen. Jeder einzelne und jeder Stand muß heute Opfer bringen, auch derjenige, der vielleicht vor⸗ her ſchon nicht auf Roſen gebettet war. Schande über jeden der das nicht will. Und das Urteil über den Hauswirt, der es fertig bekommt, die unperſchuldete Kriegsnot einer Mietspartei zu deren Exmittierung zu benutzen, kann gewiß nicht hart genug ſein. Aber gerade wenn die Allgemeinheit mit Recht ſolche ſittlichen Anfor⸗ derungen an den Hausbeſitzer ſtellt, ſo hat ſie doch auch wieder die Pflicht, einem allgemeinen ſtnanziellen Zuſammenbruch der gegenwärtigen Hausbeſitzer vorzubeugen. Sie ſoll auch den Zuſammenbruch des einzelnen Hausbeſitzers nicht dem Zufall überlaſſen, ob gerade er ein; Mehrzahl von durch die Kriegsnot in Bedräng⸗ nis gekommenen Familien beſitzt und ebenſo der größeren oder geringeren Hartherzigkeit mit der der einzelne Hauswirt ſeine Mieten dennoch einzutreiben weiß. Das heißt nichts anderes, als die Kriegsfürſorge ſollte eine allgemeine Regelung der Mietzahlung der von der Kriegs⸗ not betroffenen Familien in die Hand nehmen. Die Holzhändler haben hier ſchon den Weg ge⸗ wieſen. Sie ſind bereit, aus dem ihren zur Waffe eingezogenen Arbeitern weiter bewilligten Lohnanteil deren Mieten direkt zu Leſtreiten, unter der Vovausſetzung des Nachlaſſes eines kleineren Mietanteils. Dieſe Art der Nogelung ſollte allgemein durch die Kriegshilfe in Fühlung mit der Stadt aufgenommen werden. Auf dieſe Weiſe wird der Mietausfall vielleicht ein etwas allgemeinerer werden; dafür wird dann aber auch der einzelne Hausbeſttzer gegen einen un⸗ verhältnismäßig großen Mietausfall von vorn⸗ herein geſichert ſein. (Schluß folgt.) eee Aus Stadt und Land. Mannheim, den 7. September 1914. * Begnadigung wegen Verletzung der Wehr⸗ pflicht in Baden. Das badiſche Juſtizmini⸗ ſterium ſtellt im Einverſtändnis mit Großh. Miniſterium des Innern allen Perſonen, die ſich bis zum 7. September 1914 der Verletzung der Wehrpflicht(8 140 des Reichsſtrafgeſetz⸗ buchs) oder der unerlaubten Auswanderung (§ 360 Ziffer 3 des Reichsſtrafgeſetzbuches) ſchul⸗ dig gemacht haben und wegen dieſer Straſtaten der Zuſtändigkeit der badiſchen Gerichte unter⸗ ſtehen, den Erlaß der verwirkten Geldſtrafen, Freiheitsſtraſen und Koſten und, ſoweit ſeine eigene Zuſtändigkeit nicht begründet, die Er⸗ wirkung eines Allerhöchſten Gnadenerlaſſes in Ausſicht, wenn ſie während des gegenwärtigen Krieges unverzüglich, jedoch ſpäteſtens inner⸗ halb dreier Monate vom 7. September 1914 an gerechnet, im Deutſchen Reich, in einem Schutzgebiet oder auf einem Schiffe der Kaiſer⸗ lichen Marine ſich zum Dienſt ſtellen. Ausge⸗ ſchloſſen davon bleiben diejenigen, die 1. das 45. Lebensjahr vollendet, 2. die deutſche Reichs⸗ augehörigkeit verloven haben und Staatsange⸗ hörige eines ausländiſchen Staates ſind, 3. als dienſtunfähig befunden werden, ſofern ſie wegen ihres körperlichen Zuſtandes ihre derzeitige Dienſtfähigkeit nicht annehmen konnten. * Perſonalverünberungen in der Armee innerhalb des 14. Armeskorps. Eſch, Oberſt v. d. Armee und komdt. zur Dienſtlſtg. b. Kdo. des Landw.⸗Bezirks Mannheim, zuletzt Kom. des Inf.⸗Regts. 168 mit der geſetzl. Penſion z. Disp, geſtellt und zum Komm. des Landm.⸗De⸗ zirls Maunheim ernammt.— Für die Dauer des mobilen Verhältniſſes als Oberveterinäre— Veter.⸗Offiziere— angeſtellt: Die Oberveteri⸗ näre(Beamten) a. D. Kling(Mannheim), Steinhardt, Feldhofen(Donaueſchin⸗ gen).— Die Erlaubn. z. Anlegung nichtpreußi⸗ ſcher Orden haben erhalten: Maſor v. Hen⸗ ning auf Schönhoff im Gen.⸗Stab ber 28 Diviſion, Ritterkreuz erſter Klaſſe des Königl. Sächſtſchen Albrechts⸗Ordens, Major v. Falken⸗Plaſcheki im Inf.⸗Reg. 172, Ehrenritterkreuz erſter Klaſſe des Großh. Olden⸗ burgiſchen Haus⸗ und Verdienſtordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig und des Fürſt⸗ lich Reußiſchen Ehrenkreuzes zweiter Klaſſe. * Danktelegramm des Generals v. Hindenburg. Oberbürgermeiſter Dr. Siegriſt in Karlsruhe hat an den Generaloberſt v. Hindenburg, welcher als Kommandeur der 28. Diviſton eine Reihe von Jahren hindurch in Karlsruhe in Garniſon ge⸗ ſtanden hat, namens der Karlsruher Bürgerſchaft ein Telegramm gerichtet, in dem er ihm die Glück⸗ wünſche und den Dank derſelben für die ruhm⸗ reiche Niederwerfung der ruſſiſchen Armee in Oſt⸗ preußen darbringt. Hierauf ift bei dem Ober⸗ bürgermeiſter folgende Antwort eingetroffen: „Euer Hochwohlgeboren und der Bürgerſchaft meiner einſtigen ſchönen und unvergeßlichen Gar⸗ niſon danke ich herzlich für die warmen Glück⸗ wünſche. Gott der Herr wird weiter helfen! Generaloberſt v. Hindenburg.“ * Aushang der amtlichen Kriegsnachrichten am Poſtgebäude. Es wird uns mitgeteilt, daß von heute ab amtliche, für die Oeffentlichkeit beſtimmte Kriegsnachrichten durch Aushang am Poſtgebäude — 1. Fenſter an der Paradeplatzecke(Paradeplatz⸗ Front)— ausgehängt werden und zwar g. F. vor⸗ mittags 9 und nachmittags 5 Uhr⸗ Mutmaßliches Wetter am Mittwoch und Don⸗ nerstag. Von Nordweſten her iſt Hochdruck wieder über ganz Mitteleuropa vorgedrungen und be⸗ herrſcht aufs neue die Wetterlage. Für Mittwoch und Donnerstag iſt nachts kühles, tagsüber war⸗ mes und trockenes Wetter zu erwarten. Polizeibericht Unfall. Au, der Straße zwiſchen E 2 und 3 ſtürzte geſtern nachmittag ein 44 Jahre alter verheirateter Schuhmachermeiſter von hier von ſeinem Fahrrad herunter und zog ſich eine Ver⸗ letzung am rechten Auge zu. Einen Ohnmachtsanfall erlitt geſtern nachmittag 5 Uhr eine Taglöhnerswitwe von hier auf der Straße bei U 2. Sie wurde von Paſſan⸗ ten auf die Polizeiwache nach R1 verbracht, wo ſie ſich nach einiger Zeit wieder erholte und ihren Weg fortſetzen konnte. Verhaftet wurden 14 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein von der Staatsanwaltſchaft Freiburg i. B. we⸗ gen Diebſtahls ausgeſchriebener Uhrmacher von Allendorf, eine Fabrikarbeiterin aus Stuttgart wegen Diebſtahls, ein Schloſſer von Schinznach, ein Maler und ein Taglöhner von Neckarau, alle drei wegen Diebſtahls bezw. Hehlerei⸗ . Letzte Meldungen. Der Seekrieg. In engliſcher Beleuchtung. u. Köl n, 8. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet von der holländiſchen Grenze: Die engliſche Regierung läßt folgende Mitteilung über die kriegeriſchen Ereigniſſe auf dem Meere durch ihre diplomatiſchen Vertretungen verbrei⸗ ten: Bis heute ſind 4 deutſche Kreuzer und Hilfs⸗ kreuzer, 2 Zerſtörer, 1 Unterſeeboot und 1 öſter⸗ reichiſcher Kreuzer zum Sinken gebracht. Die Verluſte der britiſchen Flotte beſchränken ſich auf einen leichten Kreuzer. Infolge der britiſchen Uebermacht zur See iſt es möglich geweſen, über 300 000 Mann engliſcher Truppen nach verſchie⸗ dene Teile der Welt zu befördern, ohne Verluſt eines einzigen Mannes. Die britiſche Expedi⸗ tion iſt nach Frankreich übergeführt worden, während gleichzeitig Kolonialtruppen abgeſandt wurden, um die deutſchen Kolonien in Afrika und der Südſee anzugreifen. Die deutſche Kriegs⸗ flotte iſt vom Ozean verſchwunden, während die Meere für den britiſchen Handel ganz und gar frei ſind. In den Gewäſſern der deutſchen Ko⸗ lonien im ſtillen und atlantiſchen Ozean, haben die deutſchen Schiffe jeden Kampf mit britiſchen Kreuzern vermieden und es vorgezogen, unter günſtigen Umſtänden unbewaffnete Kauffartei⸗ ſchiffe anzugreifen. Die Stärke der britiſchen Flotte, wie ſie ſich jetzt darſtellt, wird während der nächſten 12 Monate noch ſtark vermehrt wer⸗ den, indem nicht weniger als 10 Kapitalſch ffe, 15 Kreuzer und 20 Zerſtörer eingeſtellt werden, ſodaß die Ueberlegenheit gegenüber Deutſchland in Bezug auf Schiffe jeder Klaſſe noch verſtärkt werden wird. wogegen Deutſchland in derſelben Zeit nicht mehr als ein Drittel der vorgenannlen Einheiten ſeiner Flotte be zugeben vermag. Zu der Prahlerei, bie in dieſen Sätzen liegt, kommt die freche Heuchelei von den Angrifſen deutſcher Kreuzer auf engliſche Kauf⸗ fahrer. Wer nicht gerade mit Blödheit geſchla⸗ gen iſt, wußte vor Beginn des Krieges und weiß es jetzt durch die Tat, daß im Grunde die einzige weſentliche Betätigung der vielgeprieſenen Flotte Großbritanniens auf Seeraub beſtehen ſoll und beſteht, da der Krieng lebiglich zum Zwecke des und des Diebſtahls erklärt und begonnen wurde. Angſt der Engländer vor dem Aufruhr in Aegypten. WTB. Hamburg, 7. Sept.(Nichtamtlich). Proſeſſor Dr. Hans Wuch, der bisher in Aegypten von engliſcher Seite zurückgehalten wurde, und dem es geglückt iſt, nach Hamburg zurückzukehren, erzählt im„Hamburger Korre⸗ ſpondenten“ über die Lage in Aegypten, nach Ausbruch des Krieges. Schon mehrere Tage vor der liſchen Kriegserklärung wurde die poſtaliſche rbindung zwiſchen Aegypten und Deutſchland Abgebrochen. Nachdem England den Krieg erklärt hatbe, wurde ſofort in Kairo ein Edikt erlaſſen, in welchem den neutralen Schiffen ſtrengſtens verboten wurde, Deutſche zu befördern. Der erſte öffentliche Akt Eng⸗ lands nach der Kriegserklärung war die Be⸗ kanntmachung, in der bei ſtrengſter Strafe ver⸗ boten wurde, den Deutſchen irgendwie Hilfe zu leiſten. Jedes Kabel wurde von engliſchen Offizieren beſetzt, welche die Nachrichten korri⸗ gierten. Was dabei herauskommt, geht daraus hervor, daß bei unſerer am 20. Auguſt aus Alexandrien erfolgten Abreiſe von der franzö⸗ ſiſchen und engliſchen Preſſe etwa folgendes verbreitet wurde: Lüttich befindet ſich in den Händen der Belgier. Vier deutſche Armee⸗ korps ſind von den Belgiern vernichtet worden. Großer Sieg der Franzoſen im Elſaß, Be⸗ ſetzung Elſaß⸗Lothringens durch die Franzoſen, Vernichtung aller in Oſtpreußen ſtehenden Armeekorps durch die Ruſſen. Die Ruſſen 150 Kilometer von Berlin, gänzliche Niederlage der Oeſterreicher in Serbien, Großer Sieg der Engländer auf dem Viktoriaſee. Einige Nach⸗ richten, die durch den„Derfflinger“ vom Nord⸗ deutſchen Lloyd funkentelegraphiſch ins Land gekommen waren, verurſachten große Auf⸗ regung unter den Arabern, worauf von engliſchen Soldaten die funkentelegraphiſche Anlage des„Derfflinger“ demontiert und die Schornſteine des Schiffes vernichtet wurden. An dem allgemeinen Lügengewebe in Aegyp⸗ ten nimmt jeder einzelne Engländer teil. Das entſpricht vor allem, dies muß mit Nachdruck betont werden, der ungeheuren Angſt; denn alle Araber ſind für Deutſchland und erboſt gegen England. In ſämt⸗ lichen Moſcheen wird öffentlich für den deut⸗ ſchen Sieg gebetet. Des Reichskanzlers Anklage gegen England. WIb. Wien, 8. Sept.(Nichtamtlich.) Das „Neue Wiener Tageblatt“ ſchreibt: Man kann nicht genug auf das hiſtoriſche Dokument verweiſen, das der Reichskanzler von Beth⸗ mann⸗Hollweg viel zu beſcheiden eine „Mitteilung an die amerikaniſche Preſſe“ nannte. Es iſt eine geradezu klaſſiſche, mit bezwingender Aufrichtigkeit durchgeführte Darſtellung jener folgenſchweren Ereigniſſe, die zu dem großen Weltkriege geführt haben, der ſetzt alle Völker der Erde in namenloſer Spannung hält. Die⸗ ſes Schriftſtück iſt ein erhabener Akt der Notwehr gegen die fortgeſetzt betriebene Entſtellung der Wahrheit. Nicht weil wir die engſten Verbündeten des deutſchen Reiches ſind, auch nicht weil wir ſei⸗ nen großartigen, der ganzen Welt den höchſten Reſpekt abnötigenden, militäriſchen Triumph⸗ zug bewundern, nicht weil Gefühl und Empfin⸗ dung uns zu denen hinzieht, die ebenſo treu uns, wie wir es aus voller Seele und ganzem Herzen ihnen gegenüber tun, nicht aus Gefühlsgründen alſo, ſondern aus unbezwinglicher Liebe zur Wahrheit und Gerechtigkeit erkennen wir in die⸗ ſem Schriftſtück, das der Telegraph uns geſtern übermittelt hat, eine geſchichtliche Aufrollung der Tatſachen, deren Authenticität die ernſte und ehrenhafte Perſönlichkeit Bethmanus ſowie die Autorität ſeines Amtes uns verbürgt. Ab heute ſteht es feſt— was auch die Gegner unterneh men werden— daß England und Rußland die Schuld tragen an den Konvulſtonen, die eheg den Erdteil erſchüttern. Indem der Reichskanzler das Schuldregzſter der Verbündeten Englands aufzählt, unter de⸗ nen die Belgier einen ſo beſonders qualiftzier⸗ ten Platz einnehmen, indem er ihre Grauſam⸗ keiten, ihre gegen alles Rechtsgefühl verübten Einbrüche, ihre Sünden gegen die Humanitat feſtſtellt, verweiſt er die traurigen Kombattan⸗ ten des Lügenkrieges in die Regionen der Ver⸗ achtung, die ihnen gebührt. Der deutſche Kai⸗ ſer, der ſeinen Reichskanzler ermächtigt hat dies alles 8 ee vecht ieen das Gerechtigkeitsgefü amerikanit ol⸗ kes appelliert. Der Reichskanzler ſeimerſeits hat recht, wenn er auf die großartige Volkserhe⸗ bung Deutſchlands verweiſt, die eine edle Seele und hinreißende Zier der kriegeriſchen Großtaten darſtellt, die das deutſche Volk in dieſen mit Einſetzung von Gut und Blut all überall auf den Schlachtfeldern entfaltet. Die amerika⸗ niſche Preſſe, an die ſich der Reichskanzler wen⸗ det, in einer der bedeutungsvollſten hiſtorſſchen Angelegenheiten ſich in den Dienſt der Wahr⸗ heit und Gerechtigkeit zu ſtellen, iſt dazu von allen denen, die die Journaliſtik über einen ba⸗ nalen Profeſſionalismus zu erheben bemüht ſind, herzlich und aufrichtig zu beglückwünſchen. Sgema von den Engländern heſetzt. 0 WITB. Berlin 8. Sept.(Amtlich). Nach nunmehr eingetroffenen zuverläſſtgen Nachrich⸗ ten iſt Samoa am 29. Auguſt von den Eng⸗ ländern ohne Kampf beſetzt worden; Herr Churchill rührt die Werbetrommel. WIB. London, 8. Sept.(Nichtamtlich). Meldung des Reuterſchen Bureau. Obwohl die Rekrutierung befriedigend fortſchreitet, ſoll zur weiteren Förderung in der nächſten Woche eine große Verſammlung in Buckingham ſtattfinden, in der Churchill und Chamberlain Anſprachen halten werden. Rumäniens Neutralität. m. Köln, 8. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zig⸗“ meldet aus Bukare ſt: Nach wie vor iſt die Stim⸗ mung hier unverändert, d. h. dreibundfreundlich. Ruſſiſche Beeinfluſſungen dabei underändert. Des Königs Einfluß und Wille allein gewügt nicht, um dieſe unfreundliche Stimmung zu bannen. Die Kriegsbereitſchaft iſt für wachezu 200 000 Manmn er⸗ reicht. Was die Verhandlungen Rumänieeis in der Tat angeht, ſo iſt bekannt geworden, daß Ru⸗ mänien neutval bleibt für den Fall, daß die Tür⸗ kei in den Krieg hineingezogen werden ſollte. Dis griechiſch⸗türkiſchen Verhandlungen ſcheinen nicht allgu ſehr von Erfolg beglettet gewefen zu ſein Alles in allem iſt die Lage auf dem Balkan um⸗ geklärt und undurchſichtig jedeufalls aber, was Rumämien und Griechemland aubelaugt, wehr dreit bundfreundkich als feindlich. Eine unangenehme Erinnerung an die Fran⸗ zoſenzeit in Mülhanſen. WIB. Mülhauſen i. Elſ., 8. Sept. Di⸗ franzöfiſchen Militärbehörden haben in unſeren Stadt ein unangenehmes Andenken hinterlaſſen. Zwar haben ſich die Truppen bier keine Greuel⸗ taten und keine Grauſamkeiten zu Schulden kom⸗ men laſſen, wie einige Zeitungen melden, ſie be⸗ nahmen ſich im Gegenkeil gut und befleißigten ſich eines guten Tones, um auf die Bevölkerung einen guten Eindruck zu machen. Aber die Mi⸗ litärbehörden machtem bei verſchtedenen Geſchäfts⸗ leuten und Warenhäuſern große Einkäufe, dit ſie zu begleichen vergeſſen haben. So wurden Wagen voll Unterhoſen, Socken, Decken und vo⸗ allem Schuhe erworben, die den Soldaten zur Verfügung geſtellt wurden. Allgemein freute man ſich, daß unſere Geſchäftsleute in dieſer ſchweren Zeit, wo Handel und Wandel ſaſt ganz darnie derliegen, durch die Einkäufe ein gutes machten, da nicht lange gehandelt und wurde. Als es aber ans Bezahlen ging, erhiel ten die Verkäufer einfach Guttſcheine, mit denen ſie an die Stadtverwaltung verwieſen wurden Unſere ohnehin ſchon arg mitgenommene Stad wird ſomit wenigſtens vorlänufig für alle dieſt Einkäufe, die zwiſchen 30 und 60000 Mart be tragen, aufkommen müſſen. Abmarſch polniſcher Legtonure nunh Krakan. WIB. Wien, 8. Aug.) Unte zahlreicher Beteiligung von ſunt geſtern nachmittag unter großen patriotiſ Publikums die Berabf 55 1 polniſcher Legiondre nach Kralau ſtatt. Der e de e Ilte gorski, 2 einem dreimaligen Kaiſerhoch An deꝛ Kaiſer wurde ein Huldigungs ſchickt. Auf dem Wege zum Bahnhofe Legionäre vor das Kriegsminiſtertium. Bahnhofe verabſchiedete der den be deee Roten„Baron Beck, 5 welcher darauf hinwies, daß der Kampf, die Monarchie und ihr Bundesg enoſſe nimnden 19 855 gerechte Sache wird. Die rt olgte unter gen der Kaiſerhymne und Nattonallieder. Eine franzöſiſche Zeitung in Loudan. WITB. London, 8. Sept.(Nichtamtlich) Heut erſcheint hier eine franzöſiſche Zeitung · res· Chefredetteur de Gaie Lond —— n d — —55 —. N FF 2 — IFS S F. SFJ S —— Dienstag, den 8. September 1914. General-Auzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) — Jahresberieht des Bergbau- Vereins, Essen für 1913. 1(Schluß) un Eisenenz wurden im letzten jahr über- laupt 174 Mifl. t gewonnen; davon entfielen 60 Mill. Tomen auf die Ver. Staaten von Amerika,%½ Milkonen t auf Frankreich und 16½ Mill. t auf Großbritamien. Für Deutschland stehen die An- een A ol⸗ hat gaben ũber das Jahm 1913 noch aus; 1912 förderte 8½ Min.. 5 Die Roheisenerzeugung der Welt(80%½ en Mill.) zeigt gegen 1012 eine Zunahme um 57ů all Mifl.. Die Ver. Staaten waren an der Weltpro- ſa⸗ dcntion mit 31ůũ Mifl., Deutschland mit 19% Mill. n. im Oroßbritannien mit 10% Mif. t beteiligt 5 Stahl petug die Wefproduttion 75 Mill. t. on ü den Ver. Staaten wurden 32 Mifl. t, im Deut⸗ dcten Zolgebiet 10 Mill. t hergestellt. In weitem iht Aand folgt Großbritannien(1912: 7 Mifl. 9. u. Die e Stieg in den er. Staaten, dem Haupigewrirnungsland, von 20,6 nnonen auf 381 Mill. t; dann folgt Rußland, dessen Gewinmemg bei 9,10 Mifl. t etwas zurücke gegangen ist. Die Gewinnumg aller fübrigen in h Frage kommenden Länder verzeichnet wesenflich h⸗ geringere Ergebnisse(Rumänien 1,8 Mif., Nieder! gjndien 1,7 Mifl. und Gafizien 1 Mifl.). Eine ganz außerordentfiche Zunahme weist die Petroleum- deusbeute Merikos auf, dessen Gewinnumg von 1,0 5 uiun t ia f0tl auf 22 Mff. in 191½ und auf „n im Ktzten air sieg. 5 buch über den Kohlenverbrauch in den beuptszchfichsten Landern macht der Bericht An- 5 gaben. Den größten absohuten Verbrauch an 0 Stenntohle zeigen im letzten Jahr die Ver. Staaten m 405 Mfl. t, dana iogen Grofbritannien mit 02 Min. t und Deutschtand mit 188 Mif. t, das anlerdings auferdem noch 93 Min t Braunkohle verbraucht. Der Kohlenverbrauch auf den Kopi der Beyöterumg stieg in Amerika von 489 t in n⸗ 1912 auf 510. Am nächsten kommt ihm Groß- ch. blhaaben mt 4i f. Deutschiand hat einen Kopi- es antell von 2,5 t Stein- und 1,38 t Braunkohle. m min eiem weitern Abschmitt wird attsführlich ie über den des Ruhrbe-⸗ · zirks, der überwiegend durch das Ncreinisch- m Westansche Kohben-Syndileat erfolgt. berictrtet. u. Jon dem durch das Syndikat ins Ausland ver- 1. Mäfl. t(Kobs und Brileetts auf Kolke ig beeereech wrden 1 derl ccen en bpPfrorent der Gesamtmenge nach Holland ausgeführt. .Die nächstwichtigen aushincischen Absatzgebiete n„ fltr die Runhrkofle sind Frankreich und Beigien, die 12 im letzten Jahre 5,3 Mäll. t(23.27 Proz. des ge- 11 Samten Austandabsatzes) umd 4/ Mifl. t(20,56 eweenh bezogen haben. 7 In Zusammenstellungen über den Kohlenverkehr in Hamburrg. Bremen und Berkn gibt der Bericht ein Bit über den Wettbewerb fremder undeinheimischer Kohle auf dem innern Markt. Nach Hamburg gelangten(einschl. der nach Eröftnung des Harburger Seehafers dorſhin ver- andten Mengen) 9% Mifl. t, von denen 3,7 Mill. Tonnen 39, Proz. auf rheinisch-wesffäkische, 38 Mifl. t. 60,8 Proz. auf englische Kohle ent- falen. Auf den Bremer Kohlenmarket gelangten im Berichtsfahr 1,7 Mill. t Kohle(gegen 1,5 Mill. t in 1912; Wiecterversandt wrurden von dieser 815 000 (4 000) t. Hiervon gingen 6904 000 t als Schiffs- bedarf, 16 000 t seewärts und 14 000 t land- oder Hußgwärts. Der Kohlenverbrauch Groß-Berlins stellte sicll auf.7 Mill. t gegen rd. 7 Mifl. t im Jahre 1912. Die Steinkohle war an diesem Ver- auch mit.54 Mill. t(6754 Proz) beteiligt. Von den insgesamt verbrauchten Brennstoffmengen ammten in 1913 24,6 Proz.(1,65 Mill.) aus Großbritannien, 42.0 Proz.(288 Mill..) entfielen auf deutsche Steinkohle; die Braunkohle war in 913 mit 218 Mill t 32% Proz. an dem Ber- er Verbrauch beteiligt. Nachdem in einem weitern Kapitel über die dohlen- und Eisenpreise an den haupt⸗ ichlichsten deutschen Plätzen berichtet worden st macht der Bericht eingehende Angaben über den deuts chen auswärtigen Handel! in mineralischen Brennstoffen. Die Einfuhr von Steinkohle, die 1912 10,38 Mill. t betrug, Stieg im jetzten ahr auf 1054 Mill. t. An der Einfuhr ar Großbritannien nit 9,2 Mill. t beteiligt. Von Nest entfielen 0,0 Mill. t auf Oesterreich- Ingarn und 0,32 Mill. t auf Belgien. Die Aus- uhr von Steinkohle(chne Noks und Bri- etts) ist bei 34, Mill. t um 3,4 Mill. t gestiegen. um größten Teil richtete sich die deutsche Stein- ohlenausfuhr nach Oesterreich-Ungarn, wohin im Berichtsſahr 12.2 Mitl. t geliefert wurden. Die mächstgroßen Bezieher sind die Niederlande(7,2 „ Belgien(, Mill. 0, Frankreich(3,2 VVVV —— nnn reeee ere e Schweiz(1,6 Mill. h. Der Ueberschuß der enausfakt der die e im bat 5 0, das europäische Rugland(2,1 Mill. t) und verzeichnen. Der Ausfuhr von deutscher Braun- kKohle kommt nur geringe Bedeutusg zu. Sie betrug im letzten Jahr 60 000 t gegen 57 000 t in 1912. Die Roks einfuhr betrug 595 000 t und ist gegen das Vorjahr um 5000 t gestiegen; das Hauptein- fuhrland Belgien lieſerte 58 000 t, Oesterreich-Un⸗ garn 24 000 t. Unsere Koksausfuhr betrug 6,4 Mill. t und stieg um mehr als eine ½ Mill. t. Frank⸗ reich erhielt im letzten Jahr 2,36 Mill. t, Oester- reich-Ungarn 1,1 Mill. t, Belgien 0,0 Mill. In Briketts stellte sich die Einfuhr auf 148 000 t gegen 188 000 t in 1912. Hauptlieferant War wieder Oesterreich-Ungarn mit 120 000 t. Bel- gien lieferte ebenso wWie die Niederlande 13 000 t. — Die Brikettausfuhr stieg von 2,7 Mill. t in 19ʃ2 auf 3,2 Mill. t. Die größten Mengen bezogen die Schweiz(863 000), die Niederlande(587 000 9, Belgien(547 000) und Frankreich(384 000). Oesterreich-Ungarn erhielt 258 000 t. Ein Bild von der Gestaltung des internati o- nalen Steinkohlenhandels ergibt sich aus einer Zusammenstellung über die Ein- und Ausfuhr der wichtigsten Länder. Die Einfuhr des Deutschen Zollgebiets an Eisenerz erreichte 14 Mill.(1912: 12,1 Mill.) t, denen eine Ausfuhr deutscher Eisenerze von 2,6 Mifl.(23 Mill. t gegenübersteht. Die Einfuhr be- steht hauptsächlich aus schwedischen(4,6 Mill. 9, französischen(3,8 Mill. t) und spanischen(3,6 Mäffionen) Erzen; die Ausfihr richtete sich in erster Linie nach Belgien(1,7 Mill.) und Frank- reich(854 000 0. Unter Verkehrswesen sind die Betriebs- ergebnisse der vereinigten preußischen umd hes- sischen Staatseisenbaimen wriedergegeben. Ferner wWird eingehend über die Wagengestellung in den großen Kohlenbezirken Deutschlands berichtet, die im ganzen von 18 Mifl.-W. in 1912 auf fasf 19% Mill..-W. in 1913 gestiegen ist. Der Anteil des Nuhrbezirks an der Wagengestellung Deutsch- lands beträgt bei 9,7 Mifl..-W. rd. 50 Prozent. Auf Oberschlesien entfielen bei rd. 3% Mill..-W. 17,7 Proz., auf den Saarbezirk bei stark 1 Mill. -W. 53 Prozent der gesamten Geslellung in 5 deutschen Kohlenbezir-en. Auch über den Verkehr auf dem Nhiein, im be- sondern in den Nhein- Ruhrhafen, scwiie atf dem Dorimmd-Ems-Kanal macirt der Bericht bemer- enswerte Angaben. Im fetzten Abschnitt wird ausführhich über die Lohn- und Arbeitsverhiftnisse in den preußischen Bergbaubezirken berichtet. Die Arbeiterzahl(ohne Beamte) stieg im Oberbergamtsbezirk Dortmind von 350 350 in 1912 auf 382 051 im Berichtsjahr, in Oberschlesien von 117 585 auf 121 617, im Saar- bezirk von 48 918 auf 40 606, in Aachen und am Hnken Niederrhein von 25 331 auf 28 642; im nie- derschlesischen Bezirk fiel sie von 27 923 auf 27 864. Der Jahresarbeitsyerdienst eines Arbeiters der Gesamtbelegschaft betrug in den letzten beiden Jaſrren: 1912 1913 .. Dortmund 1620 1755 Oberschlesien 1085 1134 Saarbezirk(Staatswerke) 1286 1381 Niederschlesien 104³ 1008 Aachen u. linker Niederrhein 1539 1652 Die Jahreslöhne der unterirdisch beschäftigten eigentlichen Bergarbeiter(etwa die Hälfte der Ge- samtbelegschaft) betrugen: 1912 1913 „„ Dortmund 1918 2088 Oberschlesien 1332 1487 Saarbezirk(Staatswerke) 1403 1504 Niederschlesien 1121 1221 Aachen. linker Niederchein 1728 1874 Auf eine Schicht der Gesamtbelegschaft sowie der eigentlichen Bergarbeiter entſiel in den letzten beiden Jahren folgender Verdienst; Unt erirdisch he Gesamt- belegschaft schäftigte eigent liche Bergarbeiſer 1912 1913 1012 1913 4. 2 + 4 Dortmund.03 830 6,02 6,47 Oberschlesien.50 383 4,35 4,85 Saarbezirk(Staatsw.) 4,22 4,45 4,83 5,18 Niederschlesien 3,29 3,43 3,57 3,84 Aachen und linker Nisderrhein 488 5,½ 886 300 Seldmarkt, Bank- und Börsen- Wesen. Exrichtung einer AGreditkasse für die Stadt Mainz und die sreise Mainz und Oppenheim-. Zur Behebung der Schw/ierigkeiten, die sie auf allen Gebieten, im Kleinhandel wie im Großhandel der Aufrechterhaltung und der Fortfünrung der Betriebe entgegenstellen, haben die Stadtyerwaltu von Mainz, die Bauken, die Handelskammer und. andere berufene Instanzen beschlossen, eine Kriegskreditkasse zu errichten. Die Hendels- haben, sondern soll auf genossenschaftl. Grundlage ni. b. H. aufgebaut werden. Diese Genossenschaft soll als selbständiges Institut aus eigenen Mitteln errichtet werden, deren Verwaltungsamter ehrenamt- liche Posten sind. Bei der Erwerbung von Anteil- scheinen sind die möglichsten Erleichterungen durch Teilzahlungen vorgesehen. Für ein Mehr- faches der Summe der Anteile und übernommenen Haftungen wird die Reichsbank Wechselkredit ge- währen. Dieser bewegt sich in ſolgendem Verhälb. nis: Sollten Z. B. die Bareinzahlungen der Kasse den Betrag von einer Million betragen, und die Reichsbank würde auf den Gesamtbetrag von einer Million einen Wechselkredit von vier Millionen einräumen, einer Summe, mit der weiten Kreisen des Handels und des Kleingewerbes geholfen f werden könnte, Um eine übermäßige Inanspruch- nahme zu verhüten, soll ein Höchstbetrag für die Kreditgewährung an die einzelnen Heditnehmer ſestgesetzt werden. Eesee une industrie. Hatenmühle.., Frankfurt a. M. Wie die Erkf. Zig. berichtet, beschloß der Auf⸗ sichtsrat der genannten Gesellschaft, der am 10. Oktober d. Is. stattfindenden Hauptversammlung die Verteilung einer Dividende von 7 Prozent (wie i..) vorzuschlagen. Sturke Beschäftigung der Militärtuch- fuübriken. Der Bedarf der Militärverwaltung an Uni- formstoffen ist immer noch sehr groß. Infolge- dessen sind alle Tuchfabriken, die Uniformstoffe herstellen, ganz außerordentlich stark beschäftigt. Zahlreiche Fabriken, die bisher nur Damen- und Herrenstoffe herstellten, haben, wie„Der Kon- fektionär“ mitteilt, jetzt die Fabrikation von Uni- formstoffen neu aufgenommen. Sie sind dadurch in die Möglichkeit versetzt, ihre Betriebe ganz oder zum Teil aufrecht erhalten zu können. In Frage kommen hierbei hauptsächlich Fabrikations- betriebe in Neumünster, in der Lausitz und im sächsisch-thüringischen Industriebezirk. Die Fabri- kkation erfordert zwar für die betreffenden Fabri- ken nicht allzu große Neueinrichtungen, ist aber naturgemäß doch recht schwierig, weil es sich hier um einen sehr empfindlichen Artikel handelt, der mit ganz außerordentlicher Sorgfalt ge- und bearbeitet werden muß. Für manche Fabriken, die sich nicht genügend mit Rohmaterial eingedeckt einige Schwierigkeiten. NKeine Unterbrechung des Hanes der Bagdadbahn. Trotz des europäischen Krieges und der da- durch geschaffenen Lage des Finauzmarktes der Welt erfährt, wie der„Osmanische Lloyd“ aus authentischer Quelle hört, die Fortsetzung des Baues der Bagdadbahn keine Unterbrechung, son- dern lediglich eine Beschränkung zufolge des durch die allgemeine Mobilisation eingetretenen Mangels an Arbeitskräften. Die Strecke von Sumike nach Istabulat(ca. 38 km) wird noch im Laufe dieses Monats eröffnet und die Reststrecke bis Samarra(ca. 21 km) im Laufe des Oktobers. Die Arbeiten am Baghtschetunnel bleben im Gange, ebenso wird rüstig an der Euphratbrücke bei Dscherablisse und an der Vorstreckung der Linie nach Osten gearbeitet. Noch in diesem Jahre wird die Eröffnung der Strecke bis Ras- ul-ain(ca. 110 km) erfolgen. Hierzu bemerkt die „Nordd. Allgem. Zig.“ folgendes;:„Es ist sehr bedleutsam, daß Deutschland die Möglichkeit fin- det, im gegenwärtigen Augenblick Eisenbahn- bauten in der Türkei auszuführen, während, wie bekannt, in anderen kriegführenden Ländern, z. B. Frankreich, die Banken geschlossen sind.““ Verkehr. wiedererötrnung der Schiffahrt autf dem Gberrhein. Seit etwa aclit Tagen ist nicht allein der Kohlen- transport in verstärktem Maße auf dem Rhein wie⸗ der aufgenommen, vielnehr Wird auch der sonstige Transportverkehr wieder stärker betrie: ben. Die Rhein- und See-Speditionsgesellschaft in Köln hat zwischen Rotterdam und Köln einen Ver- kellr dreimal in der Woche und zwischen Duis- burg-Ruhrort, Düsseldorf, Köln, Mainz, Frankfurt a.., Karlsruhe, Straßburg, sowie den Zwischenstationen und in umgekehrter Folge einen künfmal wäöchentlichen Verkehr eingerichtet; ebenso haben holländische Gesellschaften, die über aus- reichendes Bedlienungspersonal e den verstärkt. 5„ Versicherungswesen. Beleinhung von Folicen- Zu der viererörterten Frage der Beleihung von Policen hat der Ausschuß des Verbandes deutscher Lebensversicherungsge-⸗ 8e11 scha tten einstimmig beschlossen, au er⸗ Flären, daß er es aus nationalen und Wirtschaft- lichen Gründen als eine selbstverständliche Pflicht jeder Versicherungsgesellschaft betrachtet, Darlegen auf Policen in dem weitest möglichen Umfange und haben, macht auch die Beschaffung des unter-- 5 dessen sehr im Preise gestiegenen Rohmaterials anderen Seite ist anzunehmen, Rechtsverpflichtung zu gewähren, daß hierbei unter Wohlwollender Prüfung des Einzelialls vorzugs- Weise diejenigen Versicherten zu berüclichtügen sind, die durch den Krieg in eine Notlage geraten sind, daß aber jedem Versuch, Darlehen zu spelen- lativen Zwecken zu erlangen, bestimmt getreten werden muß. Warenmäàrkte. Herliner Getreidemarkt. Berlin, 8. Sept. Die Stimmmg am Leo. getreidemarkt blieb fest, da für den Wesdten dees Landes weitere Nachfrage bestand und die Mühlen als Käufer am Markte Waren. SERLIM, 8. Septhr, 1914.(Frübkurse.) 8. 77 Wei 5 15 Loko 228—282 22721 1 85 201-208 1998—201 8+ keiner 225—240 226—240 17„ mittel 218—224 215—224 155 neuer felner 218—-227 218522 5 neuer mittel 214—2165 218—44 Maſs: Amerlk. u. runder 188—205⁵ 188—206 Futtergerste mitte] 210—224 208—22 1 gute 8 Erbsen mittel 270—290 Welzenklele, grobe u. felne 14.00-00.00 1888. Berlin, 8. Septbr. 1974.(Sohluß.) 5 8. Welzen: behauptet 229.—22— 228. Roggen: kester 202.—204— 201.—24— Hafer felner: 216.—228.——2— 5 mittef fester 213.—214.— 213.—214.— neuer— Mals runder: still 198.——205.— 198.—..— Welzenmehl: ruhig 30.75—.— 3048—8— Roggenmehl: fester 2750.— 20.50 27.—29.90 die Prelse versteben sloh für Lokoware in Hark per Tenne. Nürnberger Hopfenmarkt. WITB. Nürnberg, 8. Sept. Der beutige Hopfenmarkt wurde mit 700 Ballen frischer Lans- hopfen befahren. Alle waren größtenteits von eelrr guter Beschaffenheit und fanden dafer bei An wWesenheit Zafilreicher Käufer schlarcen Abestr. Meistens wurtlen sie zu 40 bis 50 Mk. verhandek Vereinzelt erwielten kleinere Partien ſester. birgshopfen Ausnahimspreise bis Zu 64 Mkk. G geringe Ware wurde zu 35 bis 30 Mk. herintter abgegeben. In fremden Hopfen waren nur 400 Ballen durch die Bahn vormittags eingetroffen, und daher auch der Absatz darin nicht bekingreich Die einzelnen Kaufabschlüsse vollzogen sich gegen glestern zu geordneten Preisen und zwar in primaa Hopfen vorwiegend zu 60 bis 70 Mk., in mitterenn Hopfen 48 bis 58 Mk. und geringen Fiopfen eu 40 bis 45 Mie. en ee Zifferte sich angeblich auf 1000 Baſlen. Berliner Metalmarkt. Berlin, 8. Sepwr. 1914. gapeene⸗ e—5 Fr— 5——*50 75 Ak Aluminlum Mk. 220.— 235.—— bie Preise betreffen beste für krtegszweeke deeeee Narken. rentungseinstellungen ne¹ Ke kurse. Konkurse in Deutschland. Barmen: Kaufmann Fritz Vabbert. Hauno. NR Mün chen: Bierbrauereibesitzer Bapye Oelsnitz: Bäcker Robert Hoppercietzel. Saal. feld: Schuhmachermeister Louis Mker. Schwarzenberg: Grünwarenhändler Framz Gierl. Stettin: Helene Reich geb. Lewin. ZwWingenberg: Hermann Lotterman. tetzte Mandeisnachrichten. Frankfurt a.., 8. Sept. Die Stempel · vereinigung berät heute über den Punkt:„Dar- lehnskasse und Kriegsanleihe Man erwartet das Erscheinen des Prospektes für die Kriegsanleihe in den nächsten Tagen. Vi wird dafür eingetreten, daß einer festen An' der Schatzscheintyp vorzuziehen wäre, weil hochverzinsliche feste Anleihe zu stark auf den Kurs der Stadtanleihen und Hypothekenbank obligationen einwirken könne, wenn einmal Effektengeschäft wieder in Gang kommt. Auf daß die Rei regierung, wenn sie eine feste Anleihe hera Sgibt, dafür sorgt, daß die Stücke derselben nich 80. bald auf den Markt kommen könnenn. * Frankfurt a.., 8. Sept. Aus B erfährt man, daß Saännlicle Brüsseler Ba ne geschlossen sind, und daß die dortig 0 derlassung der Belgischen Nationalbank Werpen verlegt ist. Schiffahrts⸗ Machrichten vom Mannſeimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Rheinau. Angekommen am 3. September. „Faiſer Wilh. II.“, Geis, v. Duisb., 9300 Di. Pech. „Mathias“, Hilderhaus, v. Muhrorf. 10 900 Dz. Khln. „De Gruyter 16“, Kirdorf, v. Ruhrort, 8500 Dz. K „De Gruyter 24“/, C. e 8. Ruhrort, 12 400 2 doblen. 855355 5 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: J..: Dr. Fr. für Lokales, Provinziales und Ge ichts I..: Erust Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf tür den Inseratenteil und Geschaftl. Nasse sol nicht die Form einer Aktiengesellschaft ohne Rücksicht auf das etwaige Bestehen einer 6. Seite. General-Anzeiger.— Badiſche Aeueſte Nachrichten. (Abendblatt) Dienstag, den 8. Sepfember 1914. gessseee. Soeben in unserem Verlage erschienen: 2 in Tiefelruek ausgeführte 97 4 7 lemege ſacdagenmmundah Einzelpreis.per Stück 5 Pfg. Wiederverkãufer 100 Stück 3 Mæk. Zu haben in unserer Expedition. Verlag des General-Anzeiger (amtsverkündigungsblatt) Badische Neueste Nachrichten 25 FFFFFFFFFFFF————— Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung von dem heute Nacht erfolgten Hinscheiden unserer innigst- geliebten Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter u. Tante Frau Elise Körper Seb. Bärenklau Mannheim, L 12, 9, den 8. September 1914. 38303 Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Donnerstag mittag 4 Uhr in aller Stille statt. Iiegsvergicherungen. Verslcherungs-Geseillschaft„Thu⸗ Firagla“ schliegt Kriegsgefahr zu Lebensversicherungen d. ungedlenten Lamdsturmes prämienfrei ein. Für gedienten Landsturm und sonstige Kriegsteilnehmer gegen einmalige niedrige Zuschlagsprämie. Weitere Auskunft erteilt: Soneralagentur: NMans Mord Mannhbeim, P, 1. Dies stutt besonderer Anzeige— 805 Sofort od. ſpäter ſauberes 95674 fleißiges Mädchen für kleineren Haushalt geſucht. Vorzuſtellen nur morgens bis 1 Uhr. 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Loulsa Blecher, etwa 29 Jahre alt, Gonvernante in Stellung bei einer Familie van Nuffel, Brüssel, rue montoyer 13(Sommerhaus: Boits-forts bei Brüssel, Dréve-lorraine). Margarethe Böhlcke, aus Penkun in Pommern, 28 Jahre alt, war als Kinderfräulein in Charleroi, 69 rue Auslent, zuletzt: Blankonberghen Kurhaus, Zimmer Nr. 203/04. Ernst Buthmann, Brüssel-Forest, Avenue van Volen 307, zuletzt Repräsentant der Firma Atlaswerke, Pochler& Oie., Brüssel-Midi, 254 rue de nirede. Robert Bernhard Delius, zuletzt in Brüssel, ave Clay 5, verheiratet, 1 Kind. Frau Melanie geb. Delville u. Wilhelm u. Gustav Drögemüller(Kinder), zuletzt Antwerpen, Walstr. 31. August Fleischbein, Steward a. D.„Gothland“ der Red Star Line Antwerpen, letzte Adresse: Ant- wWerpen, Vlarmarkt 6. W. Grlem, Antwerpen, 61 Karel Gurt straat Bor- gerhout. Alfred Leipziger, Antwerpen, rue de viére 38. Richard Schröder, Holzagent, Kontor und Wohnung: Antwerpen, rue Delin 70. Anng Margaretha Stollberger, Kinderfräulein, zu- letzt Brüssel, 40 rue de Livourne. Margarethe Thomsen, Kindermädchen, zuletzt: Dr. Waraux, Avenue Jeanpe 7, Ixelles-Bruxelles oder Coxide sur mer bei Furnes, Villa les Courlis 81. Frau Gertrud Blanck, Wandsbeck b. Hambutz Claudinsstr. 44. Alfred Nölting, Lockstedt Buchenallee 4. Alfred Nölting, Lockstedt Buchenallee 4. Frau Wagner, Hamb Jänischstr. 21 J. Dora Dietrichsen, Hampurz Hoheluftchausse 17, bff Frau Karoline Zimmermans Hamburg, Hörnest. 11, Hag. Hugo Drögemüller, Ham burg, Feldstr. 36. August Fleischbein, Hau. burg, Martbastr. 12. W. Griem in Sick del Triptau. Pauline Leipziger, Han. burg, Abendrotsweg 75, Landgerichtsdir. Schröden Beuthen,.-Schl., Har- tenstr. 14. Frau Elze geb. Stollbergen Hamburg, Gürtnerstr.881l. Jakob Thomsen, Hamburgz Hartwicusstr. 3. Marla Wellinger, Institut des Avengles Ghlin Else Weilinger, Hamburg bei Mons. Hansastr. 71 III. Zwangs verſteigermg, 1 0 70 Smna um Mittwoch, 9. Sept. 1015, nachmittags 2 Uhr, Mannheim. Friedrichsring 6. Ilontag, 14. Sepfember, vormittags von —12 und nachmittags von—5 Uhr, werden die Hnmeldungen neu eintrefen⸗ dler Schüler im Direktionszimmer entgegen⸗ genommen. Dabei ist das letzte Schul⸗ zeugnis nebst Seburts- und Impfiſchein poxzulegen. Dlensfag, 15. werden di nommen. IIlittooch, 16. Sepfember, versammeln sickk um 9 Uhr sämtliche Schüler in der Huld. Hach Zusummenstellung der Klal⸗ ſen beginnt der regelmäßige Unterricht. Ilannheim, den 3. Sepfember 1914. Die Sr. Direkfion: Böhler. pftember, vormitfags 8 Uhr Hufnahmeprüfungen porge⸗ Ehre seinem Andenken. Im Namen des Offizierkorps des Mädchen im Alter von 18—20 Jahre zu Beihilfe in Kaffeeküche. Deutſches Teehaus, O 6, g. 6780 Landwehrbezirks Mannfleim ESsch, Oberst. 1 Alleinmäächen Jzum ſofortigen Eintriti. Suche ein tüchtiges 35645 Kaiſerring 50,.St. liefert schnell und billig Dr. H. Haas'sche Buchdruckerei. Trauerbrieie für 2 Kinder höherer, ade⸗ liger, z. 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Alle Leute des Beurlaubtenſtandes, die bis jetzt noch keine Kriegsbeorderung erhalten haben, ſowie alle diejenigen, die als überzählig oder dienſtunfähig vom Truppenteil entlaſſen worden ſind, werden hierdurch aufgefordert, ſoweit dies bis jetzt noch nicht geſchehen iſt, ſich ſofort bei dem zuſtändigen Bezirks⸗Feld⸗ wedel unter Vorzeigung ihrer Militärpapiere zu melden. Auf Mannſchaften, die im Beſitze von Paßnotizen ſind, erſtreckt ſich dieſe Verpflichtung zur Meldung nicht. 38299 Königliches Bezirkskommando Mannheim. PPPTTpcTccoobboee Daßs Reſerbe⸗Lazarett K 5 Schulhaus bittet herzlichſt entbehrliche Liegeſtühle uns für unſere Verwundeten auf Kriegs⸗ dauer(eventl. leihweiſe) zu überlaſſen. 38294 Kirchen⸗Anſage. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. (Schloßkirche). die Exped. d. Bl. Mittwoch, be niſch deu g. Septbr., vormittags 9 Uhr Offerten unter Nr. 6800 . ö. Expebitton ds. e werde ich im Pfandlokal Q6, 2 im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern Möbel u. 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