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Köln, 9. Sept.(Prin.Tel.) Von der holländiſchen Grenze meldet die„Köln. Ztg.“ über die Vorgünge nor Paris laut Meldungen des Amſterdamer Lelegraaf folgendes: Kachverſtündige ſehen das Ziel der deutſchen Gperatio⸗ nen in einer Nernichtung des Celdheeres, wührend der Ein⸗ nahme von Paris eine unter⸗ geordnete ſtrategiſche Bedeu⸗ an, kung beigemeſſen werde. Die Abſchwenkung der deutſchen Armee nach Süden wird als ſehr weſentlich und für die Franzoſen bedenklich ange⸗ ſehen. Vie franzöſiſchen Trup⸗ pen zwiſchen Toul und Epinal würden dadurch gezwungen, ſich zurückzuziehen, ſodaß die deutſchen Truppen in Lotg⸗ kingen vorrücken könnten. In Paris will man miſſen, daß die deutſchen Truppen einen lebhaften Angriff auf das engliſche Hauptquartier unternahmen. Vor allem hät⸗ ten ſie es auf die Befangen⸗ nahme des Generals French abgeſehen. Ein miniſterrat in Bordeaux. WB. Paris, 8. Sept.(Nichtamtlich.) Im Miniſterrat am 3. September in Bordeaur berichtete Millerand über die mili⸗ täxiſche Lage. Dann wurde eine Reihe von Fragen beraten, beſonders über die Lebens⸗ mittelzufuhr. Die Seſſion der Kammer iſt ge⸗ ſchloſſen Viviani weiſt in einem diesbezüg ⸗ lichen Brief an den Präſtdenten der Kammer darauf hin, daß zahlreiche Abgeordnete im Felde ſtehen, und daß die Nöte, die Frankreich drückten und die ſich käglich häuften, der Kammer die Möglichkeit des Zuſammentrittes nähmen. Ferner ſei Frankreich durch höhere Ge⸗ walt und die Ereigniſſe gezwungen geweſen, den Sitz der Regierung zu verlegen, um den Widerſtand des Landes zu verſtärken und aus⸗ zudehnen. ** Londen— das feindliche Bauptquartier. Int japaniſchen Parlament gab am Sams⸗ ag 8. Mee 5555 Aeußern eine Ueberſicht über die Ereigniſſe, welche zum Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen Japans mit chland und Oeſterreich⸗Ungarn geführt 5 der Miniſter, voef n des Bündniſſes, länder vom Range Japans Aſſiſtenz an, weil deutſche Kriegsſchiffe Englands und Japans Handel bedrohten und Kiautſchou ſich zu kriegeriſchen Operationen vor⸗ zubereiten ſchien. Hier wird alſo von der zu⸗ ſtändigen Stelle beſtätigt— was bei uns frei⸗ lich ohnehin jedermann annahm— daß Japan mit ſeinem brutalen Friedensbruch nur einem Wink Englands gefolgt iſt. Auch das Abkommen zwiſchen Rußlond, Frankreich und England, keinen Einzel⸗ frieden abzuſchließen, iſt im engliſchen Aus⸗ wärtigen Amt unterzeichnet worden. Offenbar iſt auch damit nur ein Gedanke Eng⸗ lands ausgeführt worden. Es will ſeine Hetzhunde an der Leine behalten, ſolange es ihm zweckmäßig erſcheint. Daß man ein ſol⸗ ches Abkommen jetzt für nötig hält, iſt freilich bemerkenswert genug. Danach ſcheint ſich doch bei dieſer oder jener Macht— wir vermuten, in Frankreich— mehr Friedensneigung zu vegen, als man nach außenhin erkennen laſſen möchte. Ob ſich dieſe aber ſolange zurückdrängen läßt, wie England es jetzt zu wünſchen ſcheint, bleibt abzuwarten. Die Dreiverbandspreſſe gibt einen Ausſpruch Asquiths wieder, daß England den Krieg ſelbſt zwanzig Jahre fortſetzen werde, bis Deutſchland völlig niedergeworfem ſei. So lange düpfte dey Atem Frankreichs ſchwerlich anhalten. Aber auch Herr Asguith dürfte ſchon nach 20 Monaten, ja vielleicht ſchon nach 20 Wochen anders über dieſe Frage denken. läufig noch einige Mühe hat, einen Teil ſeiner Landsleute überhaupt für den Gedanken eines Kvieges zu gewinnen, zeigt die Unehrlichkeit ſeiner Argumente. So arbeitete er in einer Guildhallverſammlung am Sanistag wieder mit dem Gedanken, daß nicht nur Belgiens, ſondern auch die Unabhängigkeit der Schweiz und Hol⸗ lands durch Deutſchland bedroht ſeien. Seine konſervativen Gegner waren bemüht, ihm an Deutſchfeindlichkeit nicht nachzuſtehen. Bonar Law erklärte den Krieg für das größle Ver⸗ brechen der Weltgeſchichte, ſah aber den Ver⸗ brecher nicht in England oder Rußland, ſondern im Deutſchen Reiche, und eine ähnliche Stellung nahm Balf our ein. Wie viel anders beurteilt ein geborener Eng⸗ Houſton Steward Ehamberlains dieſe Frage! Die Ham⸗ burger Nachrichten veröffentlichen Auszüge aus zwei Briefen von ihm an eine Hamburger Familie. Es heißt darin:„Wiy genießen als Troſt für das entſetzliche über Europa hereinge⸗ brochene Unglück, für das ich in erſter Linie mein Fit Blindheit geſchlagenes eng⸗ liſches Vaterland verantwortlich mache, den großartigen, ja erhabenen Anblick der Ord⸗ nung, der Organiſation, der Pflichttreue, des heiligen Ernſtes des ganzen deutſchen Volkes ohne irgend eine Ausnahme.“ In einem zwei⸗ ten Briefe ſchreibt Chamberlain:„Ich danke Ihnen und erteile Ihnen hiermit meine Erlaub⸗ nis, meine Worte zu veröffentlichen. Für einen Proteſb an die Adreſſe Englands halte ich den Augenblick nicht für gekommen. Erſtmüſſen die Engländer die Folgen ihrer em⸗ pörenden Handlungsweiſe in Form von tüchtigen Hieben tragen und ſpäter läßt ſich dann mit ihnen reden. Gott ſchütze die herr⸗ liche Sache des Deutſchtums. Keine andee Hoff⸗ nung gibt es für die Zulunft des Menſchenge⸗ ſchlechts Dieſe Hoffnung dürfen wir tragen.“ Der Apollinarisbrunnen— eine engliſche Geſellſchaft. Die Aktiengeſellſchaft Apolli⸗ narisbrunnen ſucht durch eine Er⸗ klärung, die ſie in der Form einer Berichtigung verſchiedenen Zeitungen hat zugehen laſſen, den Eindruck zu erwecken, als ob ſie ein deut⸗ ſches Unternehmen ſei. Angeſichts der ſehr ein⸗ ſach liegenden Tatſachen, die jedem bekannt ſind, der ſich mit den Verhältniſſen der Geſell⸗ Daß er vor⸗ Weltkrieg. ſchaft zu beſchäftigen Gelegenheit hatte, muß man über die Unverfrorenheit ſtaunen, mit der hier wieder einmal engliſcher Geſchäftsgeiſt verfährt. Die Aktiengeſellſchaft Apollinaris⸗ brunnen iſt allerdings in Deutſchland ins Handelsregiſter eingetragen. Doch befinden ſich— und das iſt die Hauptſache— ſämtliche Aktien im Beſitze einer engliſchen Aktiengeſell⸗ ſchaft, nämlich der Apollinaris and Johannis Limited, die ihren Sitz in London, Stratford Place, hat und ihre Geſchäftsberichte in eng⸗ liſcher Sprache veröffentlicht. Wie ſchon der Name ſagt, gehört dieſer Geſellſchaft außer dem Apollinarisbrunnen auch noch der Johannisbrunnen(nicht Juliusbrunnen, wie es irrtümlicherweiſe zuerſt geheißen hatte— ein Umſtand, der der Apollinarisgeſellſchaft die Handhabe bot, die Tatſache weiteren Brunnen⸗ beſitzes in Deutſchland überhaupt zu leugnen). Der Apollinarisbrunnen liegt bei Remagen, der Johannisbrunnen in Naſſau. Ferner be⸗ findet ſich in ihrem Beſitz die Flaſchenfabrik Rheinahr bei Remagen. Außerdem wird von ihr das bekannte Bitterwaſſer Apenta vertrie⸗ ben. Daß die Apollinaris⸗Aktiengeſellſchaft ein engliſches Unternehmen iſt, das abzuleugnen wird man wohl jetzt nicht mehr den Mut haben. Dieſe Tatſache dem deutſchen Publi⸗ kum zur Kenntnis zu bringen iſt deshalb von Wert, weil England es geweſen iſt, das damit angefangen hat, den Krieg gegen Deutſchland auf das privatwirtſchaftliche Gebiet hinüber⸗ zuſpielen. * Ein Wort für das Elſaß. Man ſchreibt uns: Das Elſaß iſt mit das älteſte deutſche Land, nichts iſt mit den Geſchicken des alten deutſchen Reiches auf Gedeih und Verderb feſter verknüpft geweſen, nichts hat mehr und inniger an den Schickſalen des Reiches Anteil genommen als das zähe und gemütstiefe, ſtarre und zuverläſſige elſäſſiſche Volk. Als koſtbarer Beſitz zu den Zeiten dor fränkiſchen und ſtaufiſchen Kaiſer hochgehalten, ging das Elſaß in den Zeiten der tiefſten Ohnmacht des deutſchen Reiches ver⸗ loren, und Straßburg, das Kleinod, das niemals abgetreten worden war, wurde mitten im Frie⸗ den ohne jeden Rechtsanſpruch von Ludwig dem Vierzehnten geraubt. Straßburg ſelbſt, vielleicht die älteſte deutſche Stadt überhaupt, die Stätte uralten Kultur⸗ bodens und hoher Erinnerungen, die Stadt Geilers von Kaiſersberg u. Sebaſtian Brand's, Butzers und Mulners, Gutenbergs und des jungen Goethe, bildete von jeher den Stolz des deutſchen Reiches. Wir dürfen aber bei dieſem reichen Gewebe deutſcher Erinnerungen niemals vergeſſen, daß die Zeit der franzöſiſchen Herrſchaft an der elſäſſiſchen Volksſeele nicht ohne Spur und Ein⸗ druck vorüber gegangen ſein kann, daß Kleber und Rapp, Cuſtiue und Kellermann, die treue⸗ ſten und fähigſten unter den Generälen Napo⸗ leons, elſäſſiſche Landeslinder waren, daß im Laufe der Zeit recht viele Familienbeziehungen ſich nach Frankreich vom Elſaß her hinüber ge⸗ ſchlungen haben, daß im jetzigen Kriege nicht ſelten Schwager, Onkel oder Vetter auf fran⸗ zöſiſcher Seite gegen den Elſäſſer ſteht. Und trotz alledem hat ſich das Elſaß, darüber ſind alle obfektiven Be⸗ trachtereinig, feſtundentſchieden, zuverläſſig und ohne Bedenken, auf die deutſche Seite nach Pflicht und Gewiſſen geſtellt. Es iſt nach den jetzigen, ganz genauen Unter⸗ ſuchen nicht feſtgeſtellt, daß Elſäſſer ſchänd⸗ licherweiſe auf deutſche Truppen hinterliſtig ge⸗ ſchoſſen haben, es ſteht nur feſt, daß dieſes aus Belfort ausgewieſenes Gefindel getan hat. Aufſatz in Erinnerung, den Friedr. Engels, den Sozialismus in Deutſchland ruſſiſchen Amboß, Unbeſtreitbar iſt, daß Elſaß⸗ Lothringendreimalſoviel Kriegs⸗ freiwillige geſtellt hat als der Reichsdurchſchnitt ſonſt, daß ſich zu den gefährlichſten militäri⸗ ſchen Aufgaben Elſäſſer gerads⸗ zu drängen. Der Elſäſſer liebt mit Recht ſein prächtiges, reiches und fruchtbares Land, das jetzt den Schreckniſſen des Krieges ausgeſetzt war, cs iſt altes deutſches Land, hüten wir uns davor, durch Gerüchte, die durchaus nicht ſicher be⸗ glaubigt ſind, dem Elſäſſer, der ſich jetzt wieder, wie in alten Zeiten, zum deutſchen Reiche ſtellt, Mißtrauen entgegenzubringen, in den jetzigen hohen Zeiten deutſchen Aufganges ſind aule Deutſchen mit großen und nicht mit ängſtlichem Maße zu meſſen. Nochmals deutſche und fran⸗ z8ſiſche Sozialiſten. Den franzöſiſchen Sozialiſten bringt die ſozialdemokratiſche Münchener Poſt einen der verſtorbene publiziſtiſche Altmeiſter des deutſchen Sozialismus, anfangs der neunzeger Jahre nach dem Abſchluß des franzöſiſch⸗ ruſſiſchen Bündniſſes für den Al⸗ manach der franzöſiſchen Arbeiterpartei über ſchrieb. Darin führte Engels u. a. aus: Der ruſſiſche Zarismus, das iſt der Feind aller weſtlichen Völker, ſelbſt der Bourgeoiſie dieſer Völker. Kämen die zariſchen Horden nach Deutſchland, ſie bräch⸗ ten nicht die Freiheit, ſondern die Knecht⸗ ſchaft, nicht die Entwicklung, ſondern die Verwüſtung, nicht den Fortſchritt, ſondern die Verrohung. 7 Kommt es zum Krieg, ſo wird zunächſt Deutſchland, ſodann auch Frankreich Hauptſchauplatz ſein; dieſe beiden Länder werden vor allen anderen die Kriegskoſten und Verwüſtungen zu tragen haben. Kei⸗ nes dieſer beiden Länder wird, angeſichts ſolcher Ausſichten, den offenen Kampf provo⸗ zieren. Rußland dagegen, durch ſeine geo⸗ graphiſche und ökonomiſche gegen die vernichtendſten Folgen einet Reihe von Niederlagen, Rußland, das offizielle Ru ß⸗ landallein kann bei einem ſolchen Kriege ſein Intereſſe finden und direkt darauf hin⸗ arbeiten. Aber in jedem Fall, wie die politi⸗ ſchen Dinge heute liegen, iſt zehn gegen eins zu wetten, daß beim erſten Kanonenſchuß an der Weichſel die franzöſiſchen Armeen an den Rhein marſchieren. Und dann kämpft Deutſeh⸗ land einfach um ſeine Exiſtenz. Wird es beſiegt, zermalmt zwiſch dem franzöſiſchen Hammer und de 1 5, ſo verliert es Rußland Altpreußen und die polniſchen Pro⸗ vinzen, an Dänemark ganz Schleswig, an Frankreich das ganze linke Rheinufer Selbſt wenn Frankreich dieſe Eroberung zurückwieſe, Rußland würde ſie ihm aufzwingen. Denn Rußland braucht vor allem einen ewigen Zankapfel, einen Grund unaufhörlicher Ent⸗ zweiung zwiſchen Frankreich und Deutſchland. Verſöhnt dieſe beiden großen Länder, und es iſt aus mit der ruſſiſchen Vorherrſchaft in Europa. Ein ſo zerſtückeltes Deutſchland wäre aber außerſtande, die ihm in der europäiſchen geſchichtlichen Entwicklung zukommende Roll⸗ durchzuführen. Herabgedrückt auf e Stand, den ihm Napoleon nach Tilſit auf⸗ zwang, könnte es ſich am Leben erhalten in der Vorbereitung eines neuen Kriege Wiederherſtellung ſeiner nationalen N bedingungen. Inzwiſchen aber blie gefügige Werkzeug des Zaren, der n mangeln würde, ſich ſeiner zu bedi gegen Frankreich. he 18 Reußen ſtellen, ſo würden die deutſchen Sozialiſten ſie mit Leid⸗ 5 2. Seite. 97• 4 General-Anzeiger.— Sadiſche Neueſte Nachrichten.(Abecsblatt) Mittwoch, den 9. September 1914 weſen bekämpfen, aber bekämpfen Mmürden ſie ſie. Die Münchener Poſt bemerkt dazu:„Dieſe Zeilen könnten in unſeren Tagen geſchrieben ſein. Vor zwei Jahrzehnten verfaßt, legen ſie klar und beſtimmt die Stellung feſt, die Deutſchlands ſozialdemokratiſche Arbeiterſchaft in einem Krieg gegen Rußland und Frankreich notwendig einnehmen muß. Keine Aenderung iſt in den letzten zwei Dezennien in dem ruſ⸗ ſiſch⸗franzöſiſchen Bündnisverhältnis eingetre⸗ ten. Im Gegenteil, vor wenigen Wochen erſt iſt es von Poincare und dem Blutzaren feſter geſchmiedet worden. Und ſo mußten denn die deutſchen Sozialiſten das Schwert gegen den Bundesgenoſſen des Selbſt⸗ herrſchers aller Reußen, gegen Frankreich, zücken. Der Krieg mit England. Der Kreuzer„Karlsruhe“ im Gefecht. Berlin, 9. Sept.(Von uns. Berl. Bur.) Man meldet aus Wilhelmshafen: Der Heine Kreuzer„Karlsruhe“ hatte, wie engliſche Blätter melden, in dieſen Tagen ein kleines Scharmützel mit engli⸗ ſchen Kreuzern zu beſtehen.— Der kleine Kreuzer„Dresden“ hat einer engliſchen Mel⸗ dung zufolge an der Küſte Braſiliens den eng⸗ liſchen Kohlendampfer„Holmwood“, der eine wertvolle Kohlenladung an Bord führte, zum Sinken gebracht. Der Kreuzer machte ſich bereits gleich nach Ausbruch des Krieges dadurch be⸗ merkbar, daß er in den Gewäſſern Nordamerikas dem engliſchen Schnelldampfer„Mauretania“, der vermutlich als Hilfskreuzer ausgeſtattet war, verfolgte und ihn zwang, die Nähe eines ſchützenden Hafens aufzuſuchen. Japans kriegeriſche Gperationen. Berlin, 9. Sept.(Von uns. Berl. Bur.) Man meldet aus Tokio: Japaniſche Flieger haben Bomben auf Tſingtau geworfen. Das Pariſer Finanzblatt Les Informations“ er⸗ fährt auf Grund eingehender Erkundigungen, daß die kriegeriſchen O peratio nen Japans auf die See beſchränkt ſein ſollen, und daß eine militäriſche Expedition zu Lande ganz unwahrſcheinlich ſei. Vom,ſtlichen Krieſsſhunplz Ein ſiegreiches Gefecht der ſchleſiſchen Candwehr. WIB. Breslau, 8. Sept.(Nichtamtlich Die Schleſiſche Zeitung meldet: Von dem hieſigen ſtellvertretenden Generalkommando wird mitgeteilt! Unſere ſchleſiſche Landwehr nahm geſtern nach ſiegreichem Gefecht 17 Offiziere und 1000 Mann des ruſſiſchen Gardekorps und des dritten laukaſiſchen Korps gefangen. ** 16jährige polniſche Jungſchützen in der öſter⸗ reichiſchen Armee. Ein dem! Kriegsdienſte obliegender öſter⸗ reichiſcher Abgeordneter ſchreibt uns über die Beteiligung der polniſchen Jung⸗ ſchützen am Kriege folgende hochintereſſante Ein⸗ zelheiten: Das überaus tapfere Verhalten der polniſchen Jungſchützen in dem bisherigen Ver⸗ laufe des Krieges verdient tatſächlich die höchſte Bewunderung. Wer Zeuge der Einnahme der Gouvernementshauptſtadt Kielce war, bei der nur 800 Paluiſche Jung en und eine kleine Abteilung Dragoner in Aktion traten, wird der Vorrückungsmannſchaft nicht das Zeugnis ver⸗ ſagen können, daß ſie eine ſehr beachtenswerte und rühmliche Waffentat vollführt haben. Das unerſchrockene Vorgehen der kleinen Schar, hatte auf die Bevölkerung einen ſo tiefen Eindruck ge⸗ macht, daß ſie ſich bereit erklärte, bei einem Wie⸗ derangriff von ſeiten der Ruſſen mitzuhelfen. Dazu ſollte es nur zu bald kommen. Bereits zwei Tage nach der Beſetzung von Kielce durch die Oeſterreicher wurde der Vormarſch über⸗ legener ruſſiſcher Truppenmaſſen auf Kielce ge⸗ meldet. Die Verteidigung der Poſitionen wurde in der Weiſe geführt, daß die Abteilung Dra⸗ goner die ſeitwärts der Stadt gelegenen Hügel bezog, während die Jungſchützen, darunter viele Jünglinge im Alter von 16 und 17 Jahren, den Bahnhof beſetzt hielten. Beim Eingange der Stadt waren von ſeiten der Jungſchützen Vor⸗ poſten aufgeſtellt worden, welche die Aufgabe hatten, den Einmarſch des Feindes möglichſt zu verzögern. Da es aber ſelbſtverſtändlich war, daß dieſe Vorpoſten dem Andringen der feind⸗ lichen Kräfte nicht ſtandhalten konnten, waren mehrere mit ſchnellen Pferden beſpannte ländliche Gefährte bereit gehalten um einen ſchnellen Rück⸗ zug der Vorpoſtenmannſchaft nach dem Bahnhof zu ermöglichen. Nachdem di⸗ jugendlichen Vorpoſten den ruſſiſchen Truppen geraume Zeit Widerſtand geleiſtet hatten, wurde der Rückzug unvermeidlich. Schnell wurden die Wagen be⸗ ſtiegen und in raſender Karriere ging es dem Bahnhof zu, hinterher die Koſaken, welche un⸗ unterbrochen Schüſſe abfeuerten. Endlich wurde der Bahnhof erreicht. Hier entſpann ſich ein kurzes nüörderiſches Ringen. Wie tapfer ſich die Jungſchützen geſchlagen haben, beweiſt wohl folgende Tatſache. Die Ruſſen hatten vor dem Bahnhofe ein Maſchinengewehr aafahren laſſen, das die Verteidiger mit einem wahren Kugel⸗ regen überſchüttete. Trotzdem Unternahm eine todesmutige Schar von Jungſchützen einen An⸗ griff auf die Bedienungsmannſchaft und es zeichnete ſich dabei ein 16jähriger Funge aus, der mit ſeinem Browning drei Ruſſen niederknallte. Nach längerem Gefecht, bei dem die Jung⸗ ſchützen weitere 47 Mann verloren, mußte ſchließlich der Bahnhof geräumt werden und die Verteidiger nahmen Stellung hinter einem in der Nähe befindlichen Bach, welche Poſition gegenüber einer dreifachen Uebermacht ſo lange perteidigt wurde, bis endlich öſterreichiſche Ver⸗ ſtärkung herbeikam. Trotzdem die öſterreichiſchen Streitkräfte auch jetzt noch einem der Zahl nach überlegenen Feinde gegenüberſtanden, der auf ihre Reihen ein mörderiſches Artilleriefeuer er⸗ öffnete, wurde die zuletzt bezogene Verteidi⸗ gungspoſition gehalten. Der Erfolg iſt nicht zum kleinen Teile den mutigen Jungſchützen zuzu⸗ ſchreiben. Die neutralen. Die Neutralität der Vereinigten Staaten. Berlin, 9. Sept.(Von uns. Berl. Bur.) An der geſtrigen Börſe waren Gerüchte verbreitet, nach denen da und dort Zweifel an der Neu⸗ tralität der Vereinigten Staaten von Amerika aufgetaucht ſein ſollen. Die„B..“ hat darauf bei dem amerikaniſchen Botſchafter Herrn Gerard Erkundigungen eingezogen. Alle dieſe Ge⸗ rüchte“, ſagte der Botſchafter,„ſind barer Un⸗ ſinn. Wir denken gar nicht daran, mit irgend jemand Krieg führen zu wollen, ſo wenig mit England oder Frankreich wie mit Deutſchland oder irgend einem Staate Wir werden unſere Neutralität auf das peinlichſte und das ſorgfältigſte wahren. Wenn anderslautende Gerüchte vielleicht auf dem Um⸗ ſtand beruhen, daß ich den hier weilenden Ameri⸗ kanern, ſoweit ihee Exiſtenz ſich auf Beziehungen Die heutige Kampfform) Von Generalmajor M. Schwarte. Die Truppen ſind zum Kampfe bereit.— Die vorgeſchobenen Sicherungen haben feindliche Er⸗ kundungsverſuche zurückgewieſen, die eigenen k Erkundungen in ihrer Geſamtheit ein leidlich Hares Bild der Stärke und Gruppierung der feindlichen Kräfte und der von den feindlichen Poſtierungen innegehaltenen Sicherungslinien geſchaffen. Bei der Anſtrengung, über den Geg⸗ d ner Klarheit zu gewinnen, tritt heute, als eines jener charakteriſtiſchen Momente, die in den letz⸗ ten Jahrzehnten die Kampfführung umgeſtalte⸗ ten, die Erkundung von oben, durch Luftſchiffe und Favgseuge. hinzu. Der kleinkalibrige Mehrlader mit verbeſſertem Geſchoß, die durch Schilde geſchützten ſchnellfeuernden Rohrrück⸗ laufgeſchütze das rauchloſe Pulver, deſſen kriegs⸗ brauchbare Ausgeſtaltung die Vorbedingung für jene Schnellfeuerwaffen war— und die aus die⸗ ſen drei Faktoren entſpringende ungehemmte Ueberſicht und Feuerbeherrſchung des Schlacht⸗ feldes haben den Geländeformen und ihrer Aus⸗ nutzung durch die Truppe eine in früherer Zeit Wir entnehmen die obigen Ausführungen, die auf einige in dieſen Tagen vfel erörterte Fragen ein⸗ ehen, mit Erlaubnis des Verlages B. G. Teubner Bande„Technik des Kriegsweſens“(Die Kultur der Gegenwart.) Das Werk, deſſen einzelne Abſchnitte von Genevalſtabsoffizieren verfaßt wurden, gibt in leiner Geſamtheit einen erſchöpfenden Ueberblick über Kriegsweſen und Kriegsführung und gewinnt ſomit durch die von den beſten Kennern gebotene Belehrung bei der augenblicklichen Kriegslage für jeden Deut⸗ ſchen eine beſonbers hohe Bedentung. zu den Vereinigten Staaten aufbaut, geraten habe und auch jetzt noch rate, ſo ſchnell wie möglich nach Hauſe zu reiſen, ſo findet dieſer Rat ſeine natürliche und einzige Erklärung zu⸗ nächſt darin, daß ich meine, in dieſer Zeit, in der in Europa ein ſo gewaltiger Krieg tobt, ge⸗ höre jeder Amerikaner in die Heimat. Zweitens aber beſteht jetzt noch für meine Landsleute die Möglichkeit, ungefährdet nach Hauſe zu kommen Jetzt ſind die von meiner Regierung nach Europa geſchickten Offiziere mit den nötigen Geldmitteln noch hier. Wenn dieſe wieder zurückgereiſt ſind, ſo beſteht für die Botſchaft keine Möglichkeit mehr, für die amerikaniſchen Bürger entſprechend zu ſorgen. Aus dieſer Sorge und aus dieſem Verantpvortlichkeitsgefühl heraus entſpringt mein Rat. Italien und Spanien. WITB. Rom, 8. Sept.(Nichtamtlich). Der „Secolo“ bringt Stimmen von Politikern nach einer Rundfrage, die in der„Vita“ veröffent⸗ licht wurde, unter denen ſich gewichtige Stim⸗ men für die Aufrechterhaltung der Neutralität befinden. WIB. Mailand, 8. Sept.(Nichtamtlich). Der ſpaniſche Botſchafter in Rom erklärte einem Mitarbeiter des„Corriere della Sera“, daß die Regierung und die öffentliche Meinung Spaniens durchaus für eine abſolute Neu⸗ tralität ſei und daß die Gerüchte von einer Intervention Spanſens unbe⸗ gründet ſeien. Preſſe und Krieg. Von einem nationalliberalen Par⸗ teiführer werden wir gebeten die folgenden Anregungen der Oeffentlichkeit zu unterbrei⸗ ten und ſoweit möglich, die Aufmerkſamkeit der Reichs⸗ und Stgatsbehörden auf ſie zu lenken: Die ſchwere Prüfung, die wir in dieſem Jahre durchzumachen haben, hat uns manche gurte Lehre erteilt. Auf recht vielerlei Gebieten. Aber nur von einem mögen Sie mir verſtatten, zu ſprechen. Ich kam, bald nach der Mobil⸗ machung von Oſtende zurück, dort hatte ich Anſchauungsunterricht genoſſen über einen Teil unſerer Mobilmachung, über deſſen ſträfliche Vernachläſſigung dann ja bald in der Heimat viel geſprochen, geſchrieben und geblagt werden ſollte. Welche Zeitungen lagen auf? Ueberall auf? Franzöſiſche und wieder franzöſiſche. Und vor allem der„Matin“. Und im„Matin“ ſtand nichts weiter und wurde immer wieder nur das eine Thema behandelt: Deutſchland hat den Krieg pvovoziert, Rußland und Serbien hatten ja ſchon alle Forderungen Oeſterreichs bewilligt, aber Deutſchland zerriß die Verſtändigung. Deutſche Zeitungen, die das infame Lügengewebe aufgelöſt hätten, deutſche Zeitungen waren nicht zur Stelle. Es war fſtr mich zum Verzweifeln. Die Früchte diefer deutſchen Unterlaſſungsfünde haben wir dann ja geſehen. Daß wir die geiſtig⸗politiſche Be⸗ arbeitung der belgiſchen Volksſeele der fran⸗ zöſiſchen Preſſe überließen, das nicht zuletzt hat uns ſo furchtbare Opfer an Gut und Blut auferlegt. Ich habe mir aus dieſem ſchmerzlichen Er⸗ lebnis die Lehre gezogen, daß es bei weitem noch nicht genügt, daß wir einen ausländiſchen Nach⸗ richtendienſt nach dem engliſchen Muſter orga⸗ niſieren. Das iſt nur die eine wichtige, ſehr wichtige Seite der Angelegenheit. Die andere, die mir mindeſtens ebenſo wichtig erſcheint, iſt die, daß unſere Reichs⸗ und Staatsbehörden, nicht minder aber auch Körperſchaften des geiſti⸗ gen und wirtſchaftlichen Lebens ſich es angelegen ſein laſſen müſſen, die deutſche Preſſe im Ausland einzubürgern(ſoweit die Mitarbeit der Bundesſtaaten in Frage kommt, die ſehr wichtig iſt, wird zweckmäßig je⸗ der Bundesſtaat oder Provinz immer ſeine nächſte Nachbarn unter Feuer nehmen: Baden alſo die Schweiz, Schleswig⸗Holſbenn Die Mittel und Wege ausfindig zu machen muß ich dem Staat und Körperſchaften über⸗ laſſen, mir liegt am Herzen, ſie hinzuweiſen auf eine unerläßliche Vorausſetzung fruchtbringen⸗ der Auslandsarbeit. Wir alle müſſen noch ein ganz anderes Verhältnis zur Arbeit und Bedeu⸗ tung unſerer Preſſe gewinnen. Wir kennen ihr Weſen und ihre Funktionen doch noch viel wenig und bewegen uns in gefährlich falſchen Vorſtellungen. Zeitung iſt ein weißes Papier, in das der Redakteur das hineinſetzt, was ihm Behörden, Körperſchaften, Parteien ſchreiben— dieſe Auffaſſung gibt es, gibt es tatſächlich noch. Ich hövpbe unlängſt einen ſehr gebildeten Mann zu einem Redakteur ſagen:„Nun, jeßt haben Sie es ja leicht, jetzt macht der General, ſtab die Zeitungen“. Ich war entſetzt über dieſg die Rheinprovinz Holland, Dänemark uſw.) eigenartige Auffaſſung. Als ob in dieſer ernſten Zeit die Zeitungen nicht die größten geiſtigen, politiſchen und moraliſchen Leiſtungen zu vollbringen hätten, zu denen es fähiger, er. fahrener, charaktervoller Männer bedarf, die Wie⸗ dergabe der amtlichen Meldungen iſt doch der geringſte Teil der redaktionellen Arbeit Die kann in der Tat wohl„jeder“ beſorgen, die be⸗ deutenden, geiſtigen und moraliſchen Leiſtumgen aber, die von der Preſſe gefordert werden müſſen, die kann doch nicht jeder vollbringen, wie nicht genügende Kenntnis des Weſens und der Funk⸗ tionen der Preſſe hie und da annimmt Es handelt ſich meiner Meinung um höchſt qualifizierte Arbeit, die überaus ſorg⸗ ſame Auswahl der Perſonen fordert. Dieſe aber erſcheint mir nur verbürgt, wenn die Gemein⸗ ſchaften des öffentlichen Lebens die Arbeit der Preſſe als eine der höchſten geiſtigen und natio⸗ nalen Leiſtungen anerkennen, die im Dienſte der Nation zu vollbringm ſind. Ein richtigeres Urteil der Maßgebenden über Art und Weſen der redaktionellen, alfo geiſtigen Leiſtungen der Zeitung wird ganz von ſelbſt eine neue Art der Förderung der Preſſe durch Stat und private Gemeinſchaften herbeiführen. Ein: Zeitung iſt eben, ich will das nochmals betonen, weit, weit mehr als ein Vermittlungsorgan behördlicher und ſonſtiger Nachrichten und von Parteiartikeln, ſie iſt ein ſtändiges geiſtiges Werkzeug, eine der weſentlichſten ge bſti⸗ gen und ſittlichen Waffen im Völkerkampfe. Erſt wenn dieſe Erkennt⸗ nis bei uns Gemeingut geworden iſt und danach von den„Meinungsberechtigten“ gehandelt wird, erſt dann kann ich mir auch morali⸗ ſche Eroberungen durch unſere Preſſe im Auslande vorſtellen, weil dann alle ſich mühen werden, ihre geiſtige und ſittliche Stoßkraft zu erhöhen. Frankreich und England haben ihre Pveſſe längſt als ſolche Waffe im Völker erkann und gehandhabt und alles aufgeboten, daß;ſte di fähige, erfahrene und kluge„Bedienung“ erhielt oder behielt. Es iſt miv gerade in Oftende von Franzoſen erzählt worden, daß die beiden Weſt⸗ ſtaaten zu b un 1 gen gemacht haben, die geiſtige und nationale Leiſtungsfähigkeit ihren Zeitungen zu erhalten und zu erhöhen, durch Erhaltung und ſogar Vermehrung ihrer redal⸗ tionellen Kräfte(aus öffentlichen und gemeinnützigen Mitteln.) Und eine Bekräfti⸗ gung dieſer mir gewordenen M finde ich in einem Pariſer Brieſe der Neuem Züricher Zeitung vom 27. Auguſt, aus dem ich bitte einen Abſchnitt wi⸗ n zu dürfen, da er vortrefflich die Preſſe ſſe und Stütze im nationalen Kampf und im nationalen— Un⸗ glütck illuftriert und beweiſt, wie hoch die ſumzz⸗ ſiſchen Regierungskreiſe dieſe bewerten (ſiehe: franzöſiſcher Kriegsminſſter und Hervs)t Eine große Aufgabe erfüllen in 81 Tagen der Prüfung Clemenceau, Maurice rös, de ue die durch ihre wwraliſche ungeahnte Wichtigkeſt gegeben. Ob offenſiv oder defenſiv: beide Gegner müſſen ſich unausgeſetzt während der Bewegungen und bei der Kampf⸗ tätigkeit dem Erkennen durch den Gegner ent⸗ ziehen, ſoll nicht die gewaltige Feuerwirkung vernichtende Verluſte bringen. Zwingt nun dieſe aufs höchſte geſteigerte Wir⸗ ung des Feuers zur ſorgfältigſten Ausnutzung jeder vom Gelände gebotenen Deckung, ſo bedeu⸗ tet das auch den Verzicht auf die Anwendung ge⸗ ſchloſſener Formen innerhalb des feindlichen Feuers und auf das Erzwingen der Entſchei⸗ ung durch den Stoß geſchloſſener Maſſen. Schützenlinien, ſo dicht immer ſie durch das ſte⸗ tige Einſchieben nachgeführter Unterſtützungen und Reſerven werden mögen, nicht aber Kolon⸗ nen müſſen ſie herbeiführen. Hierzu tritt das Streben, jede verfügbare Feuerwaffe auch in Wirkung zu ſetzen. Beide Rückſichten führen mit Notwendigkeit zu einer breiten Entfaltung der Schützenlinien und damit zu einer Verbreiterung der Gefechtsfronten. Die Ausdehnung der Ge⸗ fechtsfront wird endlich begünſtigt dadurch, daß eine unmittelbare Berührung nebeneinder kren⸗ pfender Verbände nicht mehr für den Anſchluß nötig iſt, wenn nur vermöge der weittragenden Feuerwaffen eine gegenſeitige Unterſtützung und eine ſtarke Feuerbeherrſchung des nicht beſetzten Zwiſchengeländes gewährleiſtet iſt. Dieſe leich⸗ tere loſere Verbindung ſchließt eine große Un⸗ abhängigkeit und damit eine ſtarke Freiheit in der Entwicklung der Kräfte in ſich. Sache der Führung iſt es, die Kräftegruppierungen dem zut erreichenden Zweck, der Gefechtslage und dem Gelände entſprechend zu bemeſſen und ſie ſo zu regeln, daß an den weniger wichtigen Stellen nur ein Mindeſtmaß an Kräften eingeſetzt, an den enlſcheidenden Punkten eine den Erfolg ſichernde Ueberlegenheit zuſammengefaßt wird. Die Breitenausdehnung der Verbände iſt dem⸗ nach in der gleichen Schlacht bei den Parteien und innerhalb der Abſchnitte durchaus verſchie⸗ den. Während ſie in der Verteidigung in einer gut befeſtigten Stellung ſehr groß, auch beim Angriff an den Stellen hinhaltenden Gefechts ziemlich groß ſein kann, muß ſie ſchmal ſein für den tiefgegliederten, die Eutſcheidung bringenden Angriff, der zum letzten Anlauf eine drückende — trotz der zu erwartenden gewaltigen Verluſte erdrückende— Ueberlegenheit erfordert. Um die höchſte Feuerwirkung im Gefecht zu erzielen, kämpft keine Waffe für ſich, ſondern die Kampftätigkeit aller wird in Uebereinſtimmung gebracht und muß auf intenſipſte geenſeitige Unterſtützung hingelenkt werden, weil nur daraus der Sieg zu erhoffen iſt. Allen Waffen⸗ gattungen gemeinſam iſt das Streben, durch ge⸗ ſchickte Ausnutzung der Geländeformen und Geländebedeckungen die eigene Waffenwirkung auf das höchſte Maß zu ſteigern und ſich der feindlichen Feuerwirkung, ſoweit wie möglich, zu entziehen und ſo den Weg bis zu der den letzten entſcheidenden Anlauf geſtattenden Ent⸗ fernung kampfkräftig zurückzulegen. Allen ge⸗ meinſam iſt auch die Notwendigkeit der Scho⸗ nung und Erhaltung der Kräfte außerhalb des feindlichen Feuers, um in vollſter Stärke die für die Vorbereitung und Durchführung der Ent⸗ ſcheidung notwendige Zone zu erreichen. Dieſes Streben nach Schonung verlangt die Ver⸗ meidung aller Anſtrengungen, die nicht für den Kriegszweck erforderlich ſind; ſie fordert, die Truppen in der für die Bewegung bequemſten Mun, Guſtav Hervs Alle B irgend angängig zu laſſen ewegungen in Gefechtsentwicklung vollziehen ſich langſam, weil ſie querfeldein, ohne Wege erfolgen Je länger ſich die Truppen in ſchmaler oder terer Marſchgliederung bewegen können, deſto ſchneller gewinnen ſie Raum in der auf den anzugreifenden Feind. Marſchkolonnen ſind auch innerhalb des gegneriſchen Artillerie⸗ ſeuers nicht ausgeſchloſſen, da ſie ſich meiſt dem Gelände gut anſchmiegen und ſeine Deckung ausnützen laſſen; vielfach vermindern ſie ſogar die Wirkung des feindlichen end Sie 995 ſtatten aber vor allem leichte Aenderungen der Marſchrichtung und die Ausnutzung ſchmaler Durchgänge durch ſchwieriges Gelände. Anzu⸗ ſtreben bleibt daher die Beibehaltung der Marſchkolonne ſelbſt dann, wenn die Nähe des Feindes eine breitere Gliederung für den Kamef erfordert. Die deutſchen Vorſchri ſen kennzeich⸗ nen dieſe größere Kampfbereitſchaft— im 35 genſatz zu der vollen Gefechtsentwicklung— al „Entfaltung der Kräfte“. Allen Waffen gemeinſam iſt ferner da⸗s Streben nach ſtärkſter Waffenwirkung: 10 Gewehr, jedes Geſchütz, jede Lanze ſo 355 Kampftätigkeit gebracht werden, die nicht au taktiſchen Rückſichten zurückgehalten werden müſſen. Bei der Entſcheidung aber ſoll— ſo will es die deutſche Vorſchrift— auch das Letzle an Waffen⸗ und Menſchenkraft zum Erfolg bei⸗ tragen. Nicht in allen Heeren iſt dieſer rückſichts loſe Einſatz aller Kräfte in den Vorſchriften zum Ausdruck gebracht. Z. B. die franzöſiſchen Ge⸗ fechtsvorſchriften wollen, daß der Führer immer noch eine allerletzte Reſerve in der Hand behält, um im Falle des Mißerfolges einen ſtarken Rück⸗ Formation, der Marſchkolonne, ſo lange wie halt fütr die zurückflutenden Truppen zu baben Macht ſeiner Feder und ſeines Wortes die den Mitteln der Rhetorik Hauſel Rußland mit ſeinen Millionenheeren in land eingedrungen iſt und Panik und Hungers⸗ Heeresleitung gezwungen, Metewoch, den 9. Septemher 1914. General-⸗Anzeiger.— Badiſche Meueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. — 2 Autorität gewiſſermaßen das neue Miniſterium unterſtützen. Guſtav He die Flinte ergreifen wollte, um für die 8 der Republik zu kämpfen, iſt auf die Bitte Kriegsminiſters auf ſeinem Journa liſtenpoſten geblieben, da er durch die ſoUn⸗ dikaliſtiſchen Elemente beherrſcht und ſie das nationale Banner ſchart. Frankreichs Journaliſtik ſucht heute mit ihren glänzen⸗ nd des moraliſchen Auſſchwunges der Nation die Pflicht der Stunde zum Bewußtſein zu bringen: Ausharren bor dem Feindel Kaltblütigkeit zu Es wäre tollkühn, zu glauben, die Verbündeten könnten die deutſchen Heeresmaſſen in dieſem furchtbarſten Ringen, das die Geſchichte kennt, beſiegen. Ihre Aufgabe kann einzig da⸗ un beſtehen, dem Anprall ſtandzuhalten, bis Deutſch⸗ heit not ſich fühlbar machen. Dann iſt die deulſche einen Teil ihrer Elitetruppen nach Oſten abzugeben. Ueber den chließlichen Ausgang des Krieges könne kein Fgweifel beſtehen, die Frage ſei nur die, ob Paris den Sieg mit ſeiner Exiſtenz erkaufen müſſe. In zer ſtolzen Sprache der Engländer, ihrer Zähig⸗ t, die bisher über jeden Gegner ktriumphiert hat, ſchöpfen die Franzofen in dieſen kritiſchen Momenten den Glauben an die Zukunft. Das Vordringen der Ruſſen in Oſtpreußen, die Siege der Serben über Oeſterreich dünken ihnen ein glückliches Omen. Icch möchte ſchließen, da ich fürchte ſchon zu⸗ hlel Raum in Anſpruch genommen zu haben. Aber ich hoffe, daß meine Anregungen hie und da freundlich aufgenommen werden. Wir üſſen mit unſerer Preſſe im Ausland Fuß ſahſen, können es aber nur, wenn wir ſie kräfti⸗ gen und immer mehr kräftigen, werden ſie aber Alr kräftigen, wenn wir die Zeitung beſſer wür⸗ ſgen lernen als eine ſelbſtändige geiſtige und liche Waffe im Völkerkampf, der wir die igſten und erfahrenſten Elemente ſei es bhalten, ſei es zufühven ſollten. Die erſte Siegesbeute in Berlin. ach der Schilderung eines Augenzeugen.) So hat Berlin noch nie Sedan gefeiert. In all den 43 Jahren ſeit dem Tage, der dieſer Feier ihren Namen, ihr Gepräge gab, glich kein Sedanfeſt dem diesjährigen. Aeußer⸗ lich mag es wohl manchmal lauter, rauſchender, hrächtiger geweſen ſein; aber gehaltvoller, er⸗ bender und alle deutſchen Herzen beglückender is dies Jahr läßt es ſich nicht denben! Denn gicht wie ſonſt feierte Berlin und mit ihm ganz Deutſchland nur die Erinnerung an jenen ruhm⸗ lachen Sieg, der die Uebergabe der Feſtung efangennahme einer großen ſiſchen Armee ſamt ihrem Kaiſer Napoleon die Ruſſen in Oſtpreußen vernichtenden eges bei Tannenberg. Fur die Reichshauptſtadt hatte der Sedantag hoch ganz beſondere Triumphzug eigenſter Art, der die wiederum ſo glückliche Wendung der deutſchen Geſchicke zum ichtbaren Ausdruck zu bringen beſtimmt war. Aunf eroberte belgiſche Geſchütze, zwei fran⸗ iſche Geſchütze, drei ruſſiſche Maſchinenge⸗ Vehre, elf ruſſiſche Geſchütze und eine ruſſiſche Juhne ſollten um 11 Uhr von der Kaſerne des Garde⸗Feldartillerie⸗Regimeuts eingeholt wer⸗ en. In feierlichem Zuge ſollte es nun durch die Stegesallee, das Brandenburger Tor, Unter den Linden nach dem Luſtgarten gehen. n. Das prachtvolle Wetter des ſallen laſſen. Als die preußiſchen Mannſchaften ohne das Geſchütz überhaupt zu richten und zu Bedeutung durch einen der Welt„Hohenzollernwetter“,„Kaiſerwetter“, „Siegeswetter“ oder wie man ſonſt ſagen will, begünſtigte dieſe eigenartige nfeier und machte den frohgeſtimmten Menſchen ſelbſt das ſtundenlange? en zum Vergnügen. Alle Straßen prangten im vaterländiſchen Flaggen⸗ Seda A ſchmuck, und mit ſrohen Hurraruſen begrüßte das Publikum jeden Offizier, der des Weges kam. Und dann, nach langem, goduldigem Harren, nahte der Triumphzug des 2. September 1914. Voran ein Muf mmengeſtellt aus Hoboiſten des Alexander⸗Garde⸗Grena⸗ dier⸗Regiments Nr. 1 und des 4. Garde⸗Grena⸗ 3. Dann ſolgte unter dem Kommando des von Buttlar eine Kompagnie en der Alexandriner und des 4. darauf nahte, mit beſon⸗ egrüßt ſteroder Landſtſturm, Fahne bei Tannenberg eroberte: Unteroffizier und 8 Mann, mit Blumen ge⸗ ſchmückt, an der Bruſt und auf der Mündut der Geswehre. Und inmitten der 8 d 118 118 0 8, E, mit Blun 1 von der die Spitz⸗ 8. Und tjährig ſoll r Uns nicht n Blute er⸗ aber aus, daß kämpft wurde! Mack ſie mit Unter B ſatz⸗Bataillons ments des 5 des N5 zußtmauns Grafen v. Bredow folgten die erbeuteten Kanonen und Maſchinen⸗ Alle Geſchütze waren mit Koſaken⸗ der ruſſiſchen Kanonen, en die 5 belgiſchen den An⸗ ſche. Zwiſchen den den Beſchluß bilde⸗ Kanonen ſind ſämtlich aller⸗ Nuf namentlich die ruſſiſchen Tanonen ſcheinen erſt vor ganz kurzer Zeit dem Truppenteil überwieſen worden zu ſein. Der Fabrikationsert iſt Perm. Die 2 Kanonen der Franzoſen unterſcheiden ſich von den ruſſiſchen ganz erheblich, ſowohl durch ſpieleriſche Form wie auch durch die Anordnung der Schutzſchilde und der Sitze für die Kanoniere. Die z belgi⸗ ſchen Kanonen ſtammen aus Tirlemont. ſind von dem Ekappenkommando verſteckt aufge⸗ funden worden. Ihre Protzen waren voll Munition, nicht ein einziger Schuß iſt aus dieſen Geſch abgefeuert worden. Es ſind zwei verſchiedene Muſter, die von all den er⸗ der deutſchen heuteten Kauonen am eheſten Waffe gleichen. Die Ruſſen haben ihre Kano⸗ nen recht unrühmlich in die Hände des Feindes Sie die Batterie ſtürmten, gaben ſie 2 Schüſſe ab, zielen. Dann ſtreckten ſie die Hände hoch und ergaben ſich ohne Widerſtand. Drei bis vier Reiter flüchteten in den nahen Wald, das waren die Offiziere. Sie ſind ſämtlich in der Schlacht bei Tannenberg in unſers Hände gefallen. Auch hier ſind wieder die Protzkäſten und Munitionss⸗ wagen bis obenhin mit Munition gefüllt. In den Protzkäſten fanden ſich allerhand ergötzliche Dinge, unter andern eine Feldapotheke, deren Hauptbeſtandteil Rizinusöl und Inſektenſalbe waren. Auch wurde in einem der Käſten merk⸗ würdigerweiſe Damenwäſche gefunden, worüber die preußiſchen Koanoniere beim Aufräumen ihren Spaß hatten. Ueberall, wo der ſchöne Zug ſich zeigte, er⸗ tönte lauter Jubel. Schon wenn von weitem die Klänge der Kapelle ertönten, ſetzte die Be⸗ geiſterung ein, um von Sekunde zu Sekunde größer zu werden. In ununterbrochener Reihem⸗ atte und die Kapelle gerade„§ Siegerkranz“ ſpielte, begannen die Domglocken zu läuten und aus den Schlünden mehrerer Kanonen, die im Luſtgarten an der Spreeſeite Aufſtellung genommen hatten, wurden 33 Vik⸗ toriaſchüſſe abgefeuert. Unbeſchreiblicher Jubel wurde durch das Erſcheinen der Kronprinzeſſin mit ihren Söhnen und der Prinzeſſin Auguſt Wilhelm auf dem Balkon des Kronprinzen⸗ palais ausgelöſt. Vor d. Luſtgarten hatte ſich die in Berlin und Potsdam dienſtanweſende Gene⸗ ralität, an der Spitze der Oberkommandierende in den Marken, Generaloberſt v. Keſſel und der ſtellvertretende Kommandeur des Gardekorps, General der Infanterie v. Löwenfeld mit zahl⸗ reichen Offizieren des ſtellvertretenden General⸗ ſtabes des Kriegsminiſteriums und der Garni⸗ ſon Berlin eingefunden. Auch der geſchäfts⸗ führende Vorſitzende des deutſchen Krieger⸗ hundes, Major d. L. a. D. Weſtphal, Geh. Re⸗ gierungsrat, war zugegen. Nach einem von dem Bei einem Aufenthalt in Bad Ems in der ver⸗ gaugenen Woche beſuchte Seine Majeſtät der Kaiſer die in den Krankenhäuſern und neu ein⸗ gerichteten Lazaretten untergebrachten verwun⸗ deten Krieger. Er unterhielt ſich mit ihnen und ſprach ihnen Mut zu mit den Worten:„Habt Dank für euer tapferes Verhalten.“ Den Oberinnen und Schweſtern legte er ans Herz, „ſeine Jungen gut zu pflegen“. Den Pfarrer Heydemann, der einen Sohn im Felde verloren hat, tröſtete er mit den Worten, daß er ſelbſt auch ſechs Söhne im Felde ſtehen habe Er fügte noch hinzu:„Ich wollte den Frieden, aber meine Feinde wollten es anders, nun aber drauf!“ Auf die Verwundeten und die übrigen Anweſenden machte die allgemeine Teilnahme des Kaiſers einen erhebenden Eindruck. Ein Bayer als Franzos. Ueber ein heiteres Intermezzo aus dem Ver⸗ wundetenlager berichtet die„.⸗A..“: Beim Ver⸗ wundelentransport, bei dem die deutſchen Verwun⸗ deten in Ravensburg, die franzöſiſchen in Wein⸗ garten ausgeladen wurden, lag im Wagen der Deutſchen im hinterſten Winkel ein Verwundeter mit xoten Hoſen. Als man ihn nach Weingarten weiterbefördern wollte, meinte er plötzlich in gut⸗ bayeriſchem Dialekt:„J bin a Baher. Mei Hoſn iſt durch an Granatſplitter ganz verriſſn geweſn. Da hab i zu dem Franzoſen neben mir gſagt: Willſt Dei Hoſn gleich auſſiziegn! J hab halt a biſſel nachgholfn und bin dann einigſchlupft, weil mirs ſo ſakriſch gfrorn hal.“ Unter großer Heiter⸗ keit wurde der brave Bayer, der ſich ſo gut zu helfen wußte, ausgeladen und ins Lazärekt ver⸗ bracht. Die aus den franzöſiſchen Feſtungen aus⸗ gewieſenen Deutſchen. Der Berichterſtatter des„Allgemeenen Han⸗ delsblad“ in Amſterdam ſchreibt ſeinem Blatte: Man ſcheint in Deutſchland ſehr beunruhigt zu ſein über das Schickſal der in Frankreich zuͤrück⸗ gebliebenen Deutſchen und Oeſterreicher. Ich habe mit einem Oeſterreicher geſprochen, der nicht mehr rechtzeitig nach ſeiner Heimat ab⸗ fahren konnte und der mit ſoviel Tauſenden ſeiner Landsleute in einem Lager zuſammen lebt. Er ſagte mir, daß es kein Vergnügen ſei, dort zu leben, aber daß man doch anſtändig be⸗ handelt würde. Das„Journal“ ſchildert das Leben eines dieſer Lager in der Nähe von Augers folgendermaßen:„Es ſind dort un⸗ gefähr 1600 Menſchen. Man hat ſie in Gruppen geteilt und ſie leben da ruhig in Zelten. Die Frauen und die Kinder ſind in einem Gym⸗ naſium untergebracht worden; die Männer laufen arbeitslos zwiſchen den Paliſaden herum. Ich konnte mich unter ihnen einmiſchen und ich ſah ſie beim Kaffeebrauen. Es ſind faſt alle Werkleute. Sie ſcheinen mit ihrem Los zu⸗ frieden zu ſein, klagen nicht und loben die Art, wie ſie behandelt werden. In einer Ecke dieſes Lagers ſind einige kleinere, ſchönere Zelte, die ſich von den anderen Zelten unterſcheiden. Hier wohnen beſſer geſtellte Deutſche. Ich kann keinen Nanien nennen, aber man zeigt mir das Häus⸗ chen, wo geſtern noch ein bekannter Sänger von der anderen Seite des Rheines wohnte und der dann nach einem Gebäude inmitten der Stadt übergebracht wurde. Auch zeigt man mir die Wohnung eines bekannten Verlegers und die⸗ jenige des Eigentümers einer berühmten Cham⸗ pagnermarke, deſſen Pferde noch vor einem Monat große Erfolge auf unſeren Rennbahnen zu verzeichnen hatten. Er iſt der bedeutendſte Mann dieſes Lagers.“ Der Mannheimer Landſturm im Felde. (Von einem Mannheimer Landwehrmenn.) (Erhielt die Genehmigung der Kommandantus.) (Schluß.) Ueber die Stimmung des Mannheimer Land⸗ ſturm⸗Erſatzbataillons, das ſich bekanntlich aus lauter Mannheimer Landwehrleuten zuſammen⸗ ſetzt, erhalten wir weiter folgende Zuſchrift aus dem Felde: Die Nachricht über den Aus⸗ marſch ins Feld kam ziemlich raſch und rief bei den Mannſchaften des Bataillons große Be⸗ geiſterung hervor. Dieſe Freude äußerte ſich insbeſondere während der Fahrt, obwohl die 13 Stunden Bahnfahrt in den mit zuſammen⸗ genagelten Bänken verſehenen Güter⸗Salon⸗ wagen, in denen zu Friedenszeiten nur vier⸗ beinige Haustiere befördert werden, kein beſon⸗ deres Vergnügen gewährte. Kaum hatte ſich der ſchier endloſe Zug in Bewegung geſetzt, um zur Mannheimer Bahnhofshalle hinauszudampfen, da erſchollen auch ſchon aus allen Waggons vaterländiſche Lieder. Unaufhörlich wurde ge⸗ ſungen, bis der ganze Liederborn erſchöpft war. Ein bekannter Mannheimer Geſchäftsmann und Parteifreund ſchwang dabei den Taktſtock. Vier Mannheimer Lehrer, von denen ſich ca. 30 Mann in unſerem Bataillon befinden, ſangen ein hüb⸗ ſches Quartett, was dankbare Zuhörer fand. Ebenſolche Anerkennung fand auch ein von einem Lehrer rezitiertes Gedicht von Emanuel Geibel. In Durmersheim bei Raſtatt erhielten wir die letzten Liebesgaben, die wir hier leider ſo ſehr vermiſſen. Allmählich ſchlich ſich der Sandmann bei dieſem und jenem ein. Bald herrſchte tiefſte Stille und die Landwehrleute träumten von glänzenden Waffentaten. In den durehmarſchierten, halbzerſchoſſenen Ortſchaft zeigte ſich anfänglich kein Menſch. Bei dem erſten Marſche von Saarburg nach Alberſchweiler brannte die Sonne glüthend heiß. Aber trotz⸗ dem waren alle Mannſchaften frohen und friſchen Mutes. Mancher der Landwehrleute hat wohl recht oft an die guten Quartiere auf den verſchiedenen Kommandos bei Mannheim gedacht. Wie ſehnte ſich das Brückenſchutzlommando von Ladenburg nach deu vollen Fleiſchtöpfen des dortigen Bahn⸗ hofhotels, nach den Eimern voll Kaffee, die von den Ladenburgern auf die Wache gebracht wur- den, Wie lebhaft trat wieder bei allen das hübſche Bild in Erinnerung, als ihnen in der freund lichen Laube des Bahnwärterhäuschens ein appetitlicher, einladender Kaffeetiſch gedeckt un)d von einer anmutigen Profeſſorentochter aus gezeichnet mundender Kuchen und Kaffee ſer⸗ biert wurde. Und auch die Seckenheimer, Rheinauer und Schwetzinger Mannſchaften wünſchten im Geiſte jene Zeit wieder zurück. Alberſchweiler iſt ein lothringiſches Dorf und gilt als franzoſenfreundlich. Das wußten dao Herren in den roten Hoſen und den langen blauen Fräcken und behandelten die Einwohner 225 mit außerordentlicher Liebenswürdigkeit, die ihnen auch erwidert wurde. In i. gegen, einem mehr deutſch geſinnten Orte, ſchlugen die Franzoſen mit den Gewehrkolben die Türen und Scheunentore ein, wenn den Rot Arr CCrCCrCCC und beim Erfolg friſche Truppen zur Ver⸗ gaung anſetzen zu können. Sicher liegt viel rführeriſches in dem Gedanken, in dieſem Spiel über Leben und Tod nicht alles auf eine Harte zut ſetzen; er enthält aber auch den Ver⸗ ihht auf den energiſchen Willen zum Erfolg um eden Preis. Der Wunſch, alle Kräfte in den Kampf zu zngen, hat bei der Infanterie zur erheblichen Verbreiterung der Kampffront geführt, weil ür dadurch jedes Gewehr zum Einſatz in der Schützenlinie kommt.— Die Kavallerie iſt der arderung gerecht geworden durch eine ge⸗ Agerte Nusbildung im Geſecht zu Fuß. Aller⸗ uugs wird der feindlichen Kavallerie gegenüber ch wie vor die Entſcheidung durch die blanke Baffe, im deutſchen Heere alſo durch die Lanze, zrzwungen; auch gegen Artillerie wird die flacke in zweckmäßiger Form erfolgverſprechend n. Aber die Erkenntnis daß Flanke und fücken ſeindlicher Gefechtskinien gegen einen gleichmäßige Beherrſchung der blanken und dek Feuerwaffe notwendig gemacht. Bei beiden affengattungen hat das Verlangen nach lärkſter Feuerkraft zur Angliederung von Ma⸗ ſchinengewehren geführt, die für die entſcheiden⸗ Gefechtsmomente ein vernichtendes Feuer möglichen. Die Artillerie mußte eine erhöhte ir ung durch eine geſteigerte Leiſtung des ein⸗ i. Geſchützes und Geſchoſſes erreichen. Ihr lam die Erfindung des Rohrrücklaufs der un⸗ bbs igigen Viſterlinie, der Einheitspatrone, geſchwindigkeit bringt einen ſtarken Munſtſons⸗ 3 einer ſcharſen Feuerdisziplin: einem ſtändigen Die erhöhte Wirkung hat ihr Gegenſpiel in der veränderten Art des Inſtellunggehens und der Feuerſtellungen geſunden. Nur durch ver⸗ decktes Erreichen der letzteren, durch die Bildung von einzelnen Batteriegruppen, je nach der Ge⸗ ländegeſtaltung, anſtatt longer Linien und durch verdeckte Feuerſtellung kann die Artillerie ſich der feindlichen Erkundung, Beobachtung und Wirkung entziehen, ſelbſt zur Feuerabgabe ge⸗ langen, überraſchend das Feuer zu eröffnen und, unter Ausnutzung von guten Beobachtungs⸗ ſtellen und Fernſprechern, dureh planmäßige, einheitliche, geregelte Vereinigung und Stei⸗ gerung den Feſchwindigkeit des Feuers in kurzen Momentenshernichtend wirken. Allerdings ſtellt dieſes Suchen nach Deckung während der Be⸗ wegung und der Geſfechtstätiakeit große An⸗ ſprüche au die Fähigkeiten der Führer und an die Ausbildung der Truppe; die erhöhte Feuer⸗ verbrauch mit ſich. Da die Zufuhr nicht ins Un⸗ gemeſſene geſteigert werden kann, zwingt er zu Wechſel in der Intenſität des Feuers und im Zuſammenfaſſen der höchſten Wirkung auf wenige, ſchnell vorübergehende, erfolgverſpre⸗ chende Augenblicke. Soll die in den Schußwaffen liegende ge⸗ waltige Feuerkraft wirkſam zur Geltung kom⸗ men, ſo müſſen ſie zwar nach ihrer Eigenart ein⸗ geſetzt, alle aber auf das eine gleiche Ziel ge⸗ richtet ſein: der Infanterie das Herangehen an den Gegner zum Entſcheidungsſtoß zu ermög⸗ lichen. Vorbedingung dazu iſt das planvolle Zuſammenwirken aller Waffen, vor allem zwiſchen Infanterie und Artillerie. Jufanterie der Artillerie und übernimmt ihren Schutz während der Bewegung und im Gefecht; die Arkillerie ermöglicht durch die überwältigende Wirkung ihres Feuers der Infanterie ihr Vor⸗ gehen bis auf Nahkampfentfernung allein, dar⸗ über hinaus gemeinſam mit deren eigenem Feuer; das Vordringen der Infanterie läßt die Artillerie durch ihre mitvorgeßhenden Aufklärer die für eine vernichtende Wirkung unentbehr⸗ liche nähere Beobachtung und damit die Grund⸗ lagen gewinnen für das völlige Niederkämpfe⸗ und Sturmreifmachen der Einbruchſteile. Vermag die Artillerie mit der Infanterie zu erveichen, daß der letzte Anlauf auf nieder⸗ gekämpfte, ausgebrannte Schützenlinien, nicht aber auf noch widerſtandsfähige ſtärkere Kräfke ſtößt, ſo muß er gelingen. Führt der oberſte Führer durch ſeine Befehle den richtigen, ſach⸗ gemäßen und rechtzeitigen Einſatz ſeiner Ver⸗ bände nach Eigenart und Kamofzweck herbei, ſo dürfen auch die Unterführer nicht in der Sorge um ihre eigene Waffe aufgehen, ſondern müſſen durch ſtete Verbindung mit den anderen Waffen ein ſtraffes einheitliches Zuſammenwirken und gegenſeitige Unterſtützung ſichern. Die Waffengattung, die im Notfalle zwar am Feuergeſecht teilnehmen kann, deren Aufgabe aber nicht hierin, ſondern in einer Verbeſſerung der Wirkung der anderen Waffen und einer Minderung der feindlichen beſteht, die Piyniere, ſind auch im Feldkriege anſcheinend zu ſtärkerer Mitwirkung als feüher berufen. Die geſteigerte Feuerkraft zwingt nicht nur zur Ausnutzung natürlicher Deckungen im Gelände, ſondern auch zu erhöhter Verwendung künſtlicher Deckungen in der Verteidigung und— was früher undenk⸗ gewinnt das Gelände für das Inſtellunggehen bar erſchien— auch im Angriff. Neben der Aus. ſſührung ſchwieriger Arbeiten fällt den Pionieren Einrichtung des Geländes, ſeiner Formen und ſeiner Bedeckung zu Kampf⸗ und Deckungs⸗ zſwecken, zum Schaffen von Bewegungshinder⸗ niſſen, Herſtellen von Kolonnenwagen, von Brücken über Waſſerläufe und tiefe Einſchnitte von Sturmgaſſen durch Hinderniſſe zu: überal 5 kann ihre Tätigkeit den Kampf ſchwerwiegend, ja entſcheidend beeinfluſſen. Vorhedingung da⸗ zu ſind nicht nur Energie und Selbſtändigkeit ihrer Offiziere und Unterofftziere, ſondern aucß volles Verſtändnis für die Bedürfniſſe des heu⸗ tigen Gefechts und die Eigenart aller Waffen. Schlaflied einer deutſchen 2 mutter. Schlaf mein Prinzlein, du kleiner Held, draußen im dunklen Aehrenfeld ſchläft auch dein Vater, der Held! Draußen im Feld ruhn von ſchwerem Sieg 8 alle die Helden, ſich gleich im Krieg, und ſo ſchlummert die Welt. Ruft euch die goldene Sonne zu Roß, kleiner Held, großer Held— Gott iſt gro deutſch euer liebes Blut. 55 Großer Held, nimmt dich uns Blei 8[Schwert, wert ſchlafe in Frieden, wir ſind deiner Schlafe, mein Prinzlein, ſchlaf gu!ß Felir Speide!, vielfach die Anleitung der anderen Waffen zutr 4. Seite. General-Auzeiger.— Jadiſche Reueſte Aachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 9. Sepkember 1914 hoſen nicht gleich geöffnet wurde. Auch ſtahlen ſie was ſie mitnehmen konnten, insbeſondere Federvieh, für das ſie anſcheinend eine beſondere Vorliebe hatten. In Alberſchweiler, in dem mancher Soldat 25—30 Pfennig für eine Taſſe Kaffee in ſeinem Quartier bezahlen mußte, konnte man allerhand Studien machen. Da im Dorfe keine Lebensmittel waren und die vorhan⸗ denen von den Einwohnern zurückbehalten wur⸗ den, ſo erfolgte die Verköſtigung der Mann⸗ ſchaften durch die Kompagnien. Da ſah man nun auf der Straße einen bekaunnten Mann⸗ geimer Zahntechniker, wie er auf einem Schub⸗ arren die empfangenen Kartoffeln für ſeine Korporalſchaft in ſein Quartier fuhr. Ein be⸗ aunter Mannheimer Möbelhandler ſchwang in einer rechten Hand einen großen Happen Zuppenfleiſch, während er den Reſt in ſeiner Mütze hatte und freute ſich ſchon im Voraus auf den leckeren Biſſen, den ihm ſeine Ka⸗ meraden daraus bereiteten. Den Lehrern muß ein beſonderes Kompliment gemacht werden; ſie holten ebenfalls ihr Fleiſch, Brot und Kartoffeln und bewieſen ſich als tüchtige Kochkünſtler. Außerdem waren ſie auch als Dolmetſcher viel⸗ dach geſucht. Während das deutſche Sanitätsper⸗ ſonal in ihren Uniformen ſauber und adrett auftritt, muß von dem franzöſiſchen Sanitätsperſonal das Gegenteil geſagt werden. Ihre Uniformen ſchillern in allen ſchmutzigen Farben; auch ſaufen die Kerle Schnaps wie die Ruſſen. Und von ſolchen Leuten muß ſich ein Mann behandeln laſſen, der ſein Leben für das Vaterland opfert. Mit Genugtung ſei konſtatiert, daß trotz der ſtrapaziöſen Märſche und der mannigfachen An⸗ ſtrengungen, der Geiſt und die Verfaſſung der 2. Kompagnie, wie überhaupt des ganzen Ba⸗ taillons, ein ganz vorzüglicher iſt. Jeder Land⸗ wehrmann tut willig und freudig ſeinen Dienſt Und iſt ſtolz darauf, daß er die großen Tage mit⸗ erleben und auch an ſeinem Teil, wenn auch nur in zweiter Linie, mit dazu beitragen kann. Wie unſere großen 42 Bumm Bumm gegen Lune⸗ ville und Epinal fiegreich vordrangen, ſo hoffen auch wir, den weiteren Vormarſch auf Paris antreten zu können. Wir möchten nicht die letz⸗ ten dabei ſein! Mannheim. Städtiſches Auskunftsbureau. Das in Zimmer 48 des Rathauſes unterge— brachte ſtädtiſche Auskunftsbureau führt, wie bereits mitgeteilt wurde, auf Grund der von den einzelnen hieſigen Lazaretten überſandten Liſten ein Hauptverzeichnis aller in hieſiger Stadt untergebrachten ver⸗ wundeten u. kranken Soldaten. Dieſes in Kartothekform angelegte Verzeichnis, das unter Berückſichtigung der zahlreichen Zu⸗ und Abgänge ſtändig auf dem laufenden gehalten werden muß, verfolgt den Zweck, den Angehöri⸗ gen der Verwundeten deren Aufenthaltsort nachzuweiſen. Damit iſt im Auftrag des Kaiſerlichen Poſtamts J eine Poſtperteilungs⸗ ſtelle verbunden, die auf Grund des Haupt⸗ verzeichniſſes die Empfänger ungenügend oder ungenau adreſſierter Poſtſendungen an Ver⸗ wundete zu ermitteln bemüht iſt. Es liegt da⸗ her im eigenſten Intereſſe der Verwundeten und deren Angehörigen, daß die Auskunftſtelle die von den Lazaretten erbetenen Mitteilungen über die dort. untergebrachten Verwundeten und Kranken möglichſt raſch und vollſtändig erhält und daß auch die in Privatquartier be⸗ findlichen Verwundeten der Auskunftſtelle ge⸗ meldet werden. * Jentrale für Xriegsfürſorge. Det hieſige italieniſche Generalkonſul Herr Nagar hat in einem an den Oberbürger⸗ meiſter gerichteten Schreiben ſeinen Dank für die Einladung zu der Verſammlung ausge⸗ ſprochen, in der die Gründung der Zentrale für Kriegsfürſorge erfolgt iſt. Herr Nagar hat unter Verſicherung ſeiner perſönlichen Zuſtim⸗ mung zu den edlen Zwecken, welche die Zen⸗ trale für Kriegsfürſorge verfolgt, in ſeinem und ſeiner Gemahlin Namen den Betrag von 200/ für die Zentrale überſandt. Wiederbelebung des Güter⸗ austauſch⸗Marktes zwiſchen Deutſchland und Italien. Eine Mailänder Firma verſendet an deutſche Firmen folgendes Rundſchreiben: In den hie⸗ ſigen Blättern leſe ich ein Telegramm aus Ber. lin, wonach die Norddeutſche Allgemeine Zei⸗ tung die deutſchen Induftriellen und Kaufleute auffordert, trotz des Krieges Mittel und Wege zu finden, den deutſchen Export nach der Levante 1 0 den überſeeiſchen Ländern aufrecht zu er⸗ halten. Das uns am nächſten liegende Land, Italien, iſt wenngleich neutral, ebenfalls ſehr ſtark vom Kriege betroffen. Hunderttauſende von italie⸗ lüſchen Arbeitern, die in Friedenszeiten ihr Brod im Auslande verdienen, waren gezwun⸗ gen, wieder zurückzukommen, die große Zahl der Beſchäftigungsloſen noch vermehrend, welche das Aufhören der Zufuhr von Rohmaterial aus dem Auslande ſchon hervorgebracht hat. Das iſt ja gerade mit eine Folge des Krieges, daß Deutſchland aufgehört hat Lieferant von Roh⸗ material, von Halb⸗ und Ganzfabrikaten an das Ausland zu ſein, während es ſonſt die halbe Welt damit verſorgte. Es arbeiten ſchon viele Fabriken nur vier Tage in der Woche, andere nur bis Mittags und ſo fort. Dieſe Zuſtände beſchäftigen ſchon ernſtlich die italieniſche Regierung, Provinzialbehörden, ſtädtiſche Körperſchaften, und es werden allerlei Projekte erörtert, um den Arbeitern hier wie anderswo Beſchäftigung zu verſchaffen. Dieſe Beſtrebungen ſind ſehr löblich. Dieſel⸗ ben müſſen aber durch Deutſchland unterſtützt werden. Die vielen Arbeiter, auch wenn ſie nicht volle Beſchäftigung baben, können ſich an weni⸗ ger Lohn anpaſſen, es genügt, daß ſie der Sorge für das tägliche Brot enthoben ſind. Geſchieht das aber nicht, pocht Hunger und Sorge an ihre Tür, ſo bilden ſich allenthalben drohende Men⸗ ſchenmaſſen, die durch die den Deutſchen feind⸗ lich Geſinnten aufgewiegelt werden(wie viele Zeitungen ſind nicht mit franzöſiſchem Golde ge⸗ ſchrieben?! und ſelbſtverſtändlich Deutſchland alle Schuld an den gegenwörtigen Zuſtänden beimeſſen. Dies könnte dann einen unheilvollen Einfluß auf die Regierung ausüben. Wie können nun wir hier eingreiſen, das heißt Deutſchland? Dadurch, daß es den Export von allen Artikeln, die es bisher nach Italien ſandte, wieder aufnimmt, denn ohne dieſe kann die In⸗ duſtrie und der Handel in Italien nicht leben. Um dies zu ermöglichen, müſſen aber Poſt und Eiſenbahn Hand in Hand arbeiten, um einen angeſichts der abnormen Verhältniſſe wenigſtens einigermaßen regelmäßigen Verkehr herzuſtellen. Auch ſollte darauf gedrungen werden, daß ſich der Bahnverkehr nicht nur auf den Weg über Ala beſchränkt, ſondern es ſollten mit der Schweiz Verhandlungen angeknüpft werden, daß ſtie den Weg und Durchgangsverkehr über Lin⸗ dau, Friedrichshafen. Schaffhauſen, freigibt, da⸗ mit eine direktere Linie nach Italien geſchaffen wird. Ich würde Sie bitten, dies bei der dortigen Handelskammer, wie auch in anderen intereſſier⸗ ten Kreiſen anzuregen. * Der Schulbeginn der Böheren Schulen. Wie das Unterrichtsminiſterjum mitteilt, iſt es gelungen, den Schulbeginn der Höheren Schulen in allen Städten des Großherzogtums mit Ausnahme der Städte: Breiſach, Freiburg, Karlsruhe, Kehl, Lahr, und Offenburg auf 14. September 1914 oder einen der unmittelbar folgenden Tage ſicherzuſtellen. In den genann⸗ ten 6 Städten iſt beſtimmt damit zu rechnen, daß der Unterricht ſpäteſtens am 1. Oktober wieder aufgenommen werden wird. Der Unter⸗ richt in der Volksſchule mußte nur an 11 Orten ausgeſetzt werden. 5 Nus Staoͤt und Land. Mannheim, den 9. September 1914. * Die Konſulen der Vereinigten Staaten von Amerika in Mannheim und Kehl haben jeder für ſeinen Dienſtbezirk den Schutz der ſerbiſchen Intereſſen übernommen. * Ueber die Beerdigung des Oberſtleutnants von Arndt wird aus Karlsruhe vom 8. September geſchrieben: Heute nachmittag 4 Uhr wurde auf dem hieſigen Friedhof der Kommandeur des 1. Bataillons des 2. Bad. Grenadier⸗Regiments Nr. 110 Oberſtleutnant Ernſt Moritz von Arndt beerdigt. Oberſt⸗ leutnant von Arndt iſt, wie ſchon mitgeteilt, im Karlsruher Lazarett ſeinen im Kampfe mit den Franzoſen erlittenen Verletzungen erlegen. Zur Leichenparade war eine kriegsſtarke Reſerve⸗ Kompagnie des hieſigen Leibgrenadier⸗Regi⸗ ments befohlen, die vor der Friedhofkapelle im Halbkreis zu Beginn der Trauerfeierlichkeit Aufſtellung genommen hatte. In der Friedhof⸗ kapelle ſcharten ſich um den mit Blumen und Kränzen reich bedeckten Sarg die nächſten An⸗ gehörigen des Verſtorbenen, dann als Vertre⸗ ter des Großherzogs General Freiherr Seutter von Lötzen, als Vertreter der Großherzogin Luiſe Oberhofmeiſter Graf von Andlaw. Fer⸗ ner war eine ſtattliche Anzahl akiver und in⸗ aktiver Offiziere der hieſigen, Heidelberger und Mannheimer Garniſon zur Trauerfeier erſchie⸗ nen. Das Bataillon, das der Verſtorbene bei Lebzeiten kommandierte, hatte drei Vizefeld⸗ webel entſandt, die auch bereits im Feld ge⸗ ſtanden haben. Die kirchlichen Zeremonien nach dem katholiſchen Ritus vollzog Diviſions⸗ pfarrer Dr. Holtzmann, der dem Verſtorbenen einen warmen Nachruf widmete. Unter Trom⸗ melwirbel wurde hierauf der Sarg, flankiert von 8 Landwehrleuten, von der Friedhofkapelle zum Grabe getragen. Während der kirchlichen Ginſegnung ſandten drei Gewehrſalven dem Toten den letzten militäriſchen Gruß. * Berichtigung. Das hieſige öſterreichiſch⸗un⸗ gariſche Konſulat erſucht uns folgendes mitzu⸗ teilen: Der in der Sammelliſte angeführte, von Frau Grete Kolmar geſpendete Betrag von 50 Mark rührt aus einer von derſelben veran⸗ ſtalteten Sammlung her. * Verkauf von Extrablättern und Zeitun⸗ gen uſw. Das Großh. Bezirksamt hier hat die Schutzleute erneut augewieſen, das Ausrufen und den Verkauf von Extrablättern, Zeitungen, Zeitſchriften und dergleichen mehr durch die Kinder unter 14 Jahren unter allen Um⸗ ſtänden zu bekämpfen und gleichfalls auch gegen Verkäufer unter 16 Jahren nach Eintritt der Dunkelheit mit aller Strenge vorzugehen. * Von der Abteilung VII des Frauenvereins wird uns mitgeteilt, daß die Dienſtboten⸗ ſchule auch während der Kriegszeit weiter⸗ geführt wird. Auf 1. Oktober ſind wieder einige Plätze mit gutempfohlenen geſunden Mädchen zu beſetzen. Die Ausbildung iſt unentgeltlich, und die Mädchen erhalten Koſt und Wohnung in der Anſtalt. Näheres iſt in den Sprech⸗ ſtunden zu erfahren, die Dienstags und Freitags von—6 Uhr in der Volksküche 2 Schwetzingerſtraße 83 abgehalten werden. Wir verweiſen Eltern und Vormünder auf die in unſerem Blatte erſcheinende Anzeige. Die Mannheimer Milch⸗ der erſten pheit mit: Di seingetr uhren von Milch ſind veich⸗ als vordem und treffen erten Sommerhitze in beſ⸗ i 8 ingen gewohnten er auch nur einzu⸗ zß auch heute teriſchen Stand⸗ den Genuß 11 iſt behoben. Di icher und reg infolge der ver vom geſundheitl le dringend empfohlen e haus werden, f jede mögliche Art zu fördern; denn ch Fleiſch und Brot, Speiſe und ind Labſal für Alt und Jung Gr Le für erſtklaſſi iſt unverändert wie her, und zwar 22 Pfg. pro Liter ab Wagen oder Filiale, 23 Pfg. frei Haus. * Mutmaßliches Wetter am Donnerstag und Freitag. Von Nordweſten naht eine Depreſ⸗ ſion deren Einfluß am Donnerstag und Freitag zunächft durch zahlreiche Gewitterſtörungen be⸗ merkbar wird. Im übrigen iſt für dieſe Tage noch vorwiegend trockenes und warmes Wetter zu erwarten. Hus dem ſllannheimer Kunstleben. Theater⸗Abonnement. Zufolge Beſchluſſes des Stadtrots vom 27. Auguſt 1914 wird den Theaterabonnenten frei⸗ geſtellt, mit der Zahlung der bereits fälligen erſten Halbjahrsrate ihres Abonnementsbe⸗ trages bis 1. Dezember zuzuwarten. Letzte Meldungen. Die Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe. WIB. Berlin, 9. Sept.(Amtlich.) In den Taſchen gefangener franzöſiſcher Soldaten insbeſondere bei Schirmeck, Montmedy und Longwy hat man zahlreiche Stahlmantelgeſchoſſe gefunden, die auf maſchinellem Wege an der Spitze mit einer 5 um breiten und 7 wm tiefen Bohrung verſehen waren. Bei dem Fort Longwy wurde eine maſchinelle Einrichtung vor⸗ gefunden, die dazu diente, Geſchoſſe und fertige Patronen in der bezeichneten Weiſe zu verändern Dort wurden auch ganze Kiſten mit ſolchen Patronen erbeutet. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Patro⸗ nen in dieſer Form von der franzöſiſchen Heeres⸗ verwaltung an die Truppen ausgegeben worden ſind. Bei derartigen Hohlſpitzgeſchoſſen, die im allgemeinen unter dem Namen„Dum⸗Dum⸗ Geſchoſſe“ bekannt ſind, tritt beim Aufſchlagen der weichere Bleikern frei heraus, ſchlägt ſich breit und verurſacht dadurch beſonders grauſame mit unnötigen Leiden verbundenen Verwundungen. Das Gleiche gilt von dem aufgeriſſenen Geſchoß⸗ mantel, der ſchwere Zerreißungen körperlicher Gewebe hervorruft. Andere bei gefangenen Franzoſen vorgefundene Patronen ſind teils an der Spitze abgekniffen, beils ſogar geſpalten. Die militäriſche Unterſuchung hat feſtgeſtellt, daß die Mannſchaften auf Befehl ihrer Offiziere die Patronen in dieſer Weiſe behandelt haben. Auch Geſchoſfe dieſer Art können ähnlich un⸗ nötige Verwundungen verurſachen, wie die ſog. Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe. Der Gebrauch aller ſolcher Geſchoſſe iſt nach völkerrechtlichen Grundſätzen verboten, insbeſondere nach Art. 23 Abſ. 1 der Haager Standkriegs⸗ ordnung und der Haager Erklärung vom 29. Juli 1889 betr. das Verbot von Geſchoſſen, die ſich leicht im menſchlichen Körper ausdehmen oder platzen können. Die Schlachten im Südoſten. WIB. Wien, 9. Sept.(Nichtamtlich). Die Petersburger Telegraphenagentur hat die vom Wiener Korr.⸗Bur. gemeldeten Siege der Armee Auffenburg bei Samoſz und Tyſzomsce dementiert. Sie wußte dagegen von einem Rieſenſieg der Ruſſen bei Lemberg ſowie von dort gemachter reicher Beute und 70 000 Kriegs⸗ gefangenen, Eroberung von Hunderten von Geſchützen uſw. Dem gegenüber iſt das Wiener Korr.⸗Bür. ermächtigt worden, zu erklären, daß bei Lemberg überhaupt keine Schlacht ſtattgefunden hat, und daß bis jetzt von einem ruſſiſchen Sieg nicht geſprochen werden kann. Wie bereits gemeldet, wurde Lemberg von den Oeſterreichern aus ſtrategi⸗ ſchen Gründen freiwillig geräumt. Ebenſo ſind die Berichte von reicher Beute der Ruſſen und 70 000 Kriegsgefangenen vollkommen aus der Luft gegriffen, es wäre denn, daß die ruſſiſchen Truppen ſämtliche Einwohner von Lemberg als Kriegsgefangene betrachten, um eine recht im⸗ ponierende Zahl herauszubekommen. Was die Erfolge der in Rußland vorge⸗ drungenen Armeen betrifſt, ſo genügt es, auf die erſten entſprechenden Meldungen des öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Armeeoberkommandos hin⸗ zuweiſen, die ſeither glücklicherweiſe durch neue Erfolge beſtätigt wor⸗ den ſfind. Der Petersburger Telegraphen⸗ Agentur wird es auch burch ihr unverbeſſer⸗ liches Lügengewebe nicht gelingen, die Siege unkerer Armee hinwegzuleugnen. Revolte auf der ruſſiſchen Schwarzen⸗Meerflotte. WIB. Wien, 9. Sept.(Frankf. Itg) (Priv.⸗Tel.) Nach einer Meldung der Poli⸗ tiſchen Korreſpondenz aus Konſtantinopel wird beſtätigt, daß ein Teil der ruſſiſchen Schwarzen⸗ Meerflotte ſich im Zuſtande der Revolte be⸗ findet. Drei in den Aufruhr verwickelte Kriegs⸗ ſchiffe ſollen vor kurzem in Trapezunt einge⸗ troffen ſein, um eine große Menge Lebensmittel aufzunehmen und nachher wieder abgedampft ein. 8 Die Lage in Brüſſel. m. Köln, 9. Sept. Ueber die Verhärtniſſe in Brüſſel meldet der Sonderberichterſtatter der „Köln. Volksztg.“: Die Stimmung der Be⸗ völkerung gegen die Deutſchen iſt andauernd in hohem Grade gereizt. Den uch, einige Aufklärung über die Ereigniſſe druth Herausgabe einer dreiſprachigen Tageszeiumg ins Publikum zu tragen, iſt für den Augenblich an den raffinierten Machenſchaften des Bruſſeler Bürgermeiſters geſcheitert. Er hat durch ſeine im Amte gebliebene Polizei die angeworbenen Zeitungsverkäufer verhaften und deren Blätter beſchlagnahmen laſſen, weil bei letzteren der Name des Herausgebers fehlte, was nach dem belgiſchen Preſſegeſetz ſtrafbar iſt. Der Dyuucker iſt ein ſeit langen Jahren in Brüſffel anſäſſiger Druckereibeſitzer. Es wäre Zeit, daß dem inmmer frecher auftvetenden Bürgermeiſter ſein 5 werk gänzlich gelegt würde. Er hat den Brüſfe⸗ ler Militärbehörden offen mit der Revo⸗ lution Brüſſels gedroht, falks ihm ein Haar gekrümmt werde: Wenn Sie es wollen, können Sie die Revolution binnen zwei Stunden haben. Die Univerſitäten und Hochſchulen. WTB. Berlin, 9. Sept. Nichtamtlicß. Um mehrfachen aufgetretenen Zweifeln zu be⸗ gegnen, hat der Kultusminiſter die Univer⸗ ſitäten und techniſchen Hochſchulen angewieſen, daß im bevorſtehenden Wenterhalb⸗ jahr die Hochſchulen ihre Lehrtätig keit ſeibſtverſtändlich aufzunehmen haben. Wie 1870/71 trotz des Krieges Vor⸗ leſungen und Uebungen abgehalten worden ſind, ſo muß auch der Lehrbetrieb im nächſten Winter fortgeſetzt werden, wenn uauch teilweſſe in beſchränktem Umfange. Für Italienreiſende. WIB. Berlön, 9. Sept.(Nichtamtlich) Nach einer neuen Beſtimmung der italieniſchen Regierung müſſen alle Ausländer, die ſich nach Italien begeben wollen, ihren Paß durch ein italieniſches Konſulat viſieren laſſen. Wie ſie lügen. WITB. Wien, 9. Sept.(Nichtamtlich).(Mel⸗ dung des Wiener Korr.⸗Bür.) Das Reutter⸗ ſche Büro verbreitet neuerlich das Gerücht vom Tode Kafſer Franz Joſefs. Es iſt dies ein neuer Beweis dafür, wie ſkruppel⸗ los Nachrichtenbüros und Preſſe der feindlichen Mächte Nachrichten verbreiten, deren Unrichtig⸗ keit ihnen vollkommen bekannt iſt. Es gibt genug Vertreter neutraler Mächte in Wien, die ſich von der glänzenden Geſundheit täglich überzeugen können. Kaiſer Franz Joſef, wel⸗ cher unermüdlich die Regierungsgeſchäfte führt, empfing beiſpielsweiſe geſtern den Grafen Berchkoldt in Audienz. 8 5 Um Nane.t WTB. München, 9. Sept. Von einem bayeriſchen Offizier empfängt die„München⸗ Augsb. Abendztg.“ eine längere Zuſchrift, aus der wir folgende intereſſante Stelle entnehmen: Bei Nancy haben die Franzoſen alle Geſchütze aus der Feſtung herausgebracht, damit wir nicht wiſſen ſollten, von wo ſie feuern. Die Flieger verſuchten es aber natürlich, die Stellung trotz⸗ dem zu finden. Ein Tagesbefehl des franz. Generaliſſimus. WITB. Paris, 9. Sept.(Nichtamtlich). Amtlich wird gemeldet, daß der franzöſtſche Generaliſſinus an die Truppen folgenden Tagesbefehl erlaſſen habe:„Es iſt jetzt nicht mehr der Augenblick rückwärts zu ſchauen, ſon⸗ dern anzugreifen, den Feind igen und das gewonnene Terrain, koſte es was es wolle, zu behaupten.“ Engliſche Schiffe auf Minen aufgelaufen. WITB. London, 9. Sept.(Ni ich Meldung des Reuterſchen Bureaus: wei⸗ tere Schlepper ſind in der Nordſee auf Minen gelaufen und geſunken. Es handelt ſich um die Schlepper„The Imperialiſt„und„Revigo Zwei Mann der Beſatzung des„Imperialiſt werden vermißt. 9 Franctireurkrieg. WTB. London, 9. Sept.(Nichtamtlich). Der Korreſpondent der„Dafly Chronicle“ in Bordeaux beſtätigt, daß Francttreure Angriſfe unternommen haben. Ein aus einem Ardennendorf bei Vaugiers ihm er⸗ zählt, daß junge Leute und Frauen bewaffnet worden u. daß dieſelben eine Ulanenpatrouille aus dem Hinterhalt niedergeſchoſſen haben. Das Dorf ſei darauf zerſtört worden. Ein Sohn Delcaſſes verwundet. m. Trier, 9. Sept. Der Sohn des Mini⸗ ſters Delcaſſs liegt verwundet im Laza⸗ rett in Diedenhofen. WITB. Oſtende, 9. Sept.(Nichtamtlich) Das Kriegsgericht hat den am 4. Auguſt bder⸗ hafteten Spion Ehrhardt zum Tode ver⸗ urteilt. Er wurde erſchoſſen. WITB. Auerbach a. d.., 9. Sept.(Nicht amtlich.) Das zum Teil unbewohnte Haupk⸗ wirtſchaftsgebäude des bekannten Auerbacher Schloſſes iſt heute wieder⸗ gebrannt. Man vermutet Brandſtif⸗ tung. 2 7 Wiz. Stuttgart, 9. Sept. Der Land⸗ ſchaftsmaler Prof. Dr. Kappis iſt im Alter von 78 Jahren geſtorben. — tlonsbezirken Saarbrücken, Danzig General-Anzeiger. Sadiſcht Neueſte AKachrichten.(Abendblatt) Erleichterungen im Güterverkehr Von der Königlich-preußischen und Großherzoglich-hessischen Eisen- bahndirektion erbalten wir folgende Zu- schrift: „Vom 9. September ab ist der öffentliche Citer- Lertehr von und nach dem Direktionsbezirk Mainz nunmehr in beinahe vollem Umfange wieder auf- ommen. Einschränkungen müssen vorerst noch bestehen bleiben im Verkehr mit den Eisenbahnen in ERaß-Lothringen und Luxemburg, den Direk- und Königs- berg, sowie mit der Badischen Bahn, der Pfalzbahn und einzenen Strecken des Direktionsbezirks Köln. Die Wiederaumahme des vollen Güterverkehrs mit der Pfazbahn und dem Direktionsbezirk Saar- brücken wird voraussichtlich vom 12. d. Mts. ab möglich sein, ebenso steht die baldige Aufnahme des Verkehrs mit Baden in Aussicht. Ueber die Art der Einschränkungen geben die Güterabfer- tigungen Auskumft.“ Wir möchten dieser Notiz noch ein paar Zeilen Hbinzufügen: Wenn unsere Mobilmachung sich in S0 glänzender Weise volkogen hat, wenn der ganze riesenllafte Apparat mit einer Pünktlichkeit sonder- gleichen in Bewregung gesetzt wurde und alles Zug für Zug klappte, so gebührt dafür ein großer Teil des Dankes unseren Eisenbahnverwaltungen. Sie haben auch Kriegsdienst zu leisten in dieser Zeit. Nicht durch glänzende Waffentaten können sie sich hervortun, die die Namen der Heerführer in aller Leute Mund bringen. Es ist vielmehr die stille entsagungsvolle Arbeit zu Hause, die auch den ganzen Mann erfordert und gewiß nicht unter⸗ schätzt werden darf. In erster Linie sind natürlich die Bedürfnisse der Mititärverwaltung zu befriedigen. mre Wünsche müssem jederzeit ungesäumt erfüllt werden, und es ist Pflicht der Eisenbahnverwaltungen, dafür zu Sorgen, daß sie dazu stets in der Lage sind. Um so mehr ist es anzuerkennen, daß unsere Eisenbahnverwaltungen— und nicht zuletzt die größte derselben die Königlich-preußische und Großherzoglichrhessische Eisenbahndirektion— jede Gelegenkeit zu Verkehrserleichterungen be⸗ nutzt Der wirtschaftfich so überaus wichtige SGüterverkehr wird von ihnen so Weit gefördert, as es die Bedürfnisse der Militarverwaltung irgend zulassen. Nur sollte man auch nicht unbillige Anforderungen stellen. Ist die Eisen- baln schon unter gewöhnlichen Verhältnissen nach deer Eisenbahn-Verkehrsordnung zur Annahme und hgeförderung von Gütern gesetzlich nur verpflichtet, soweit die Beförderungsmittel ausreichen, s0 hat sie erst recht keine Verpflichtung, jeteigen außergewöhnlichen Verhältnissen Anforderung des Verkehrspublikums zu entspre- ſchen. Sie tut es nur, so weit sie es kann, und muß unbillige Anforderungen zurückweisen. Da⸗ kin gehört vor allem der Ruf naci gedeckten Wagen, die einfach nicht gestelſt werden können, Weil die Militarverwaltung sie für sich beansprucht. Das Publikum ist also auf die Verladung in offenen Wagen angewiesen. Antrag im Frachtbrief braucht nicht gestelſt zu werden, da eine Haftbarkeit der Bahn wegen offener Beförde- rung der Güter nicht mehr besteht. Auch Decken zur Bedeckung in offenen Wagen sind von der Bahn nur selten erhältlich, so daß die Verlader die Deckung auf eigene Kosten und Gefahr vornehmen müssen. Das Publikum wird sich mit diesen Zu- ständen abfinden müssen, und es kann zu unseren Eisenbahnwerwaltungen das Vertrauen haben, daß diese keine Gelegenheit vorübergehen lassen, um den Güterverkehr durch teilweise Wiedereinstellun- gen aHmählich wieder in vollem Umfange aufzu⸗ nehmen. geldmarkt, Bank⸗- und Sörsen· Wesen. 75 Ariegsunleibhe. Berlin, 9. Sept. der morgen ih erscheinenden Bekanntmachung über die Ausgabe der deutschen Kriegsanleihen Wird mitgeteilt, daß die Anleihen von morgen ab bis zum 19. ds. Mts. gezeichnet werden können. Sowohl bei den Schatzscheinanweisungen als auch bei der Anleihe, die beide ApribOktoberzinsscheinte haben, sind Stücke von 100 bis 100 000 Marke vor- anden. In den Kreisen der Berliner Großbanken haben die Bedingungen der Kriegsanleihen allge- mein befriedigt. Die Stempelvereinigung hat es den einzelnen Banken und Bankiers freigestellt, je ch ihrer Liquidität sich an der Zeichnung für die neuen Kriegsanleihen zu beteiligen. Mau nimmt an, daß die Großbanken und Großbankiers erheb- iche Beträge zeichnen werden. Auch ein großer der Landschaften sowie der Sparkassen hat ich bereits für die Zeichnungen der Kriegsanleihe Jorbereitet. Die Banken werden voraussichtlich, mehr Schlatzanweisungen zeichnen, da diese infolge ihrer kurzen Laufzeit und der besseren Verzinsung n Banken mehr Anreiz bieten. Dagegen dürfte zon dem Privatpublikum die Anleihe, da sie als rude Kapitalanlage zu betrachten ist, bevor- unter den jeder das Fehlen (Von uns. Berl. Bur.) In der Noetwendigkeit des Lagern Koks. kosten ganz außerordentlich gestiegen. Heandels- und Indusirie-Zeifulig WTB. Berlin, 9. Kriegsanleihe fungieren die Zeichenstellen durchwegs nur als Annahme- stellen für Zeichnungen, während die sämt-⸗ lichen Einzahlungen an die Reichsbank zu ge- schehen haben. Ich erfahre, daß die privaten Zeichenstellen und zwar ohne Unterschied für ihre vermittelnde Tätigkeit eine Bonifikation von o,3s erhalten werden. Sept, Für die neue privaten Ezerliner Hſfelstenbhörse. WITB. Berlin, 9. Sept. Die Börse war heute zahlreicher besucht, als gestern. Geschäftsab- schlüsse in Wertpapieren, die bekanntlich vom Börsenvorstand verboten worden sind, wurden auch heute nicht vorgenommen. Für auslän- dische Banknoten wurden ungefähr die Preise der letzten Tage für einzelne Gattungen auch hõôhere erzielt. Im Verkehr von Kontor zu Kontor bedingt tägliches Geld 4 bis 3½%. Pri⸗ vatdiskonten sind zu 6 bis 3%% untergebracht worden. Der bevorstehenden Emission der Kriegsanleihe sagt man einen vollen Erfolg we⸗ gen der für die Kapitalwelt recht annehmbaren Bedingungen voraus. Londoner Effektenbörse. London, 8. Sept. An der heutigen Börse Stellte sich der Satz für Privatdiskont auf 394—4 Prozent. Silber Bullion wurde mit 24% notiert. Ias Vertrauen zu den Sparkassen mimmt zu. Aus allen Teilen des Reiches laufen Nachrichten über erhöhte Einzahlungen bei den städtischen Sparkassen ein, die beweisen, daß die andauernden Erfolge unserer Truppen auf der ganzen Linie so- fort wieder das alte Zutrauen zu den Sparkassen gewyeckt haben. So nehmen in Berlin, wie uns ge⸗ schrieben wird, die Einzahlungen von Tag zu Tag zu und der Verkehr ist so normal wie nur je.— In Essen haben sich die Rückflüsse bei der städti- schen Sparkasse derartig gestaltet, daß diese in be- Schränktem Umange wieder Hypothekengelder aus- leiht, und zwar mit der Bestimmung, daß die Bau- arbeiten von Essener Firmen ausgeführt werden. —Daß auch in den Reichslanden die Einzahlungen auf den Sparkassen zunehmen, ist besonders be- merkenswert. Von den steigenden Einnahmen in Metz haben wir kürzlich bereits berichtet. Auch die Sparkasse in Straßburg kann siclt jetzt des zu- nehmenden Vertrauens erfreuen. So wurde in der vergangenen Woche von 654 Einlegern, davon 71 neue, die verhältnismäßig außerordentliche Summe von 254 155 Mark eingezahlt und an 858 Einleger nur die Summe von 76050 Mark zurückgezahlt. Nandel und industrie. Aus der Ruhrkohlenaindustrie. r. Der Generaldirektor einer großen Bergwerks- gesellschaft im nordöstlichen Revier an der Lippe schreibt uns unterm 5. September: Die Kohleu- förderung unserer Zechen ist bei der auf ca, 65 Prozent verminderten Belegschaft auf wenig mehr als die Hälfte der vor der Mobilmachung normalen Förderung gesunken. Dabei macht die unregel- mäßige Gestellung von Eisenbahnwagen häufiges Einſegen von Felerschichten erforderlich. Während aber die Verbraucher von Kohlen auf Zusendung drängen, ſehlt es in Koks sehr an Abnehmern. Immerhin konnten die Mengen, für die Eisenbahn- wagen zur Verfügung standen, abgesetzt werden. Die Erzeugung war aber trotz eingeschränkten Be- triebes weit höher und so mußten großze Mengen an Koks auf Lager genommen werden. Schlanker Absatz ist in Teer, wofür auch, weil es sich um Kriegsgut handelt, stets Kesselwagen in aus- reichendem Maße gestellt werden. Dasselbe gilt von Benzol. Auch in Ammoniaksatz würde der Absatz gut sein, wenn es nicht ganz unck gar an gedeckten Waggons fehlt. Die Arbeitsleistung im Grubenbetrieb ist sehr zurückegegangen, teils durch der kräftigsten und geschicktesten Hauer, feils durch die verhältnismäßig größere Schichtenzahl für unproduktive Arbeiten, sowie auch inſolge der unregehnäßigen Wagenzufuhr und von Kohle und Durch alle diese Momente sind die Selbst- Die Löhne sind, ohne daß eine Ermägßigung der Gedingesätze eriolgt ist, zurückgegangen und zwar absolut(d. I. Pro Monat) wegen der Feierschichten, relatiy pro Schicht wegen verminderter Arbeitsleistung. Dureh die zurzeit herrschende Lage sind naturgemäß die in der Entwickelung begriffenen Werke am härte⸗“ sten betroffen. Die Bareinnahmen für den Monat August werden auf diesen Zechen den Löhnungs⸗ bedarf nur wenig übersteigen. Ob in dem lau- fenden Monateine Besserung eintreten Wird, ist noch nicht zu erkennen; in geringem Maßgße ist eine solche wolhl sicher zu erwarten. Von einer Preisbewegung in unseren Erzeugnissen kann keine Rede sein, weil das Kohlensyndikat und die Verkaufsvereinigung last alle Lieferungen auf Grund bestehender Verträge ausführen. Soweit es sich um Mehrungen und um neue Lieferungen han⸗ delt, werden allerdings erhönte Preise erazielt. Westdeutscher Eisenbhändlerverband. In den nächsten Tagen soll eine Mitgliederver- sammlung stattfinden, um über eine eventuelle Neu- 8 W0 Boggeg: test 1 regelung der Lagerpreise zu beraten. Gleich nach dem Ausbruch des Krieges war von verschiedenen Seiten der Versuch untemommen worden, die Situation zu Gunsten einer stärkeren Hinaufsetzung der Lagerpreise auszunutzen; unter dem Einfluß des entschiedenen Einspruches der Verbandsleitung ist indessen von einer generellen Erhöhung der Lagerpreise abgesehen worden, diese vielimehr nur dort vorgenommen, wo besondere Vemältnisse diese Maßnahme als gerechtfertigt erscheinen lie- Ben. Wienn die Nölner Ortsgruppe kurz vor dem Ausbruch des Krieges ihre Lagerpreise generel! erhöhte, so ist das auf den besonderen Umstand zurückzuführen, daß in jenem Bezirk ngere Zeit hindurch Kampfpreise in Geltung waren, die nach dem Beitritt der bekämpften Eisenhandelsfirma zu der Bezirksgruppe ohne weiteres als überflüssig sich erwiesen. Die Kölner Ortsgruppe hat mithin die Lagerpreise lediglich auf einen Stand gebracht, der für die übrigen dem Verband angehörigen Gruppen schon lange maßgebend War. Nachdem die Werkspreise für Stabeisen, Bleche usw. nicht unbedeutend und teilweise um 25 Proz. per Tonne Erhöhung gefunden haben, soll die Frage einer Erhöhung auch der Lagerpreise erneut geprüft werden. Die Düsseldorfer Ortsgruppe ist, wie verlautet aus nationalen Gründen auch weiter⸗ hin gegen eine allgemeine Preiserhöhung wie gegen eine Aenderung der Verkaufsbedingungen; man darf wohl annehmen, daß ihre Haltung auf die Stellungnahme auch der anderen Gruppen des Verbandes von gutem Einfluß sein und damit eine allgemeine Erhöhung der Lagerpreise vermieden werden wird. Allerdings haben eimelne Hütten⸗ werke ihre Lieferungsbedingungen außergewöhn⸗ lich verschärft und sie fordern auch Preise ab Werk, welche der Kleinhandel nicht anlegen kann, ohne auch seinerseits zu Erhöhungen schreiten zu miissen. Aber es ist wünschenswert, daß diese Frage von Fall zu Fall behandelt und von einer generellen Preiserhöhung abgesehen werden wird. Vom deutschen Stahlwerkaverband. r. Wie wir hören, ist es noch sehr Zweffelhaft, ob in diesem Monat eine Mitgliederversammlung stattfindet, wWeil zahlreiche Mitglieder, besonders die in Lothringen etc. schwerlich eine Eisenbahn- reise antreten können. Vorausichtlich wird daher die Freigabe der Verkäufe in Halbzeug und Form- eisen nach brieflicher Abstimmung erfolgen, wo⸗ bei es bei den bereits für Zusatzkäufe in Betracht kommenden Aufschlagen von 12,50 Mk., für Halb⸗ zeug und 20 Mk. für Formeisen auch für das vierte Quartal bleiben dürfte. Der Versand, der im August ſast völlig stockte, ist wieder leb⸗ hafter geworden. warenmärttte. Städtischer Mehlverkaut. Einer Bekanntmachung zufolge sind die Preise für das von der Stadtgemeinde ange- kaufte Weizenmehl derart ermäßigt worden, daß z. B. Weizenmehl Nr. o Mk. 40.— per Dop- pelzentner kostet. Der im Kleinhandel einzu- haltende Höchstpreis ist auf 24 Pfennige für Weizenmehl Nr. o festgesetzt worden. Roggen- mehl Nr. 0/1 kostet, so lange der Vorrat reicht, Mk. 33.— per Doppelzentner. Rerliner Getreidemarkt. Berlin, 9. Sept. zm heutigen Getreidemarkt wWar die Stimmung für Lokogetreide ſest, da das An- gebot zurückhaltend ist und die Kauflust, zumtei! in Zusammeuhang mit der für Kartoffeln ungünsti⸗ gen Witterung ſortbesteht. BERLIN, 9. Septbr, 1914.(Früpkurse.) 8 8. — 228—282 201-208 225—240 215—224 218—227 214—215 198—205 210—224 280290 270290 14.00 00.00 14.000 ο (Sohluß.) 9. 230.— 233.—. 204.— 205.— 216.—228.— 5 R Loko fogge Hafer: 5 feſner mittel 223—288 215—222 218—227 215—217T 203—407 212—224 5 neuer feiner 15 neuer mittel Mais: Amerik. u. runder Futtergerste mittel gute 1 1 Erbsen' mittel Welzenklele, grobo u. feine Berlin, 9. Septbr. 19134. 2 0 h; test er leiner: mittol dehauptet neuer Mais runder: ſest 5 Welzenmohl; fest 8 30 Roggenmehl: tes! 27.80 29.50 27.30—20.50 bie prolso vorsteben sloß für Lokoware in Nark per Tonne. NJewsLorker Warenmarkt. Newyorle, S. Septbr. Kurs vom 9. 5. Kurs vom 8. 51 Baumwolle 8 lokO Sept. Schmalz Western Kaffeos Rio loke Zzuoker Terpentin Chieagoer Betreidemarkt. Chicngo, S. Septhr. 5. Kurs vom 114— 119½ 116¼ 122 124½ 129˙ 8114 7604 78 124, 130— 128% 192½ 905. mix, No, 2 loko Getreidefracht 02nach Liverpool nach London d75/ 0 Hafer Ma Berliner Metallmarkt. Berlin, 9. Septbr. 1914. Raffinlertes Zink Mk. Blel Mk. Zinn Fein Kupfer Antlmon Kk. Aluminfum Mk. 220.— 200.— Dio Prelse betreffen beste für Kriegszwecke geeignete arken. Glasgower Roheisenmarkt. Glasgow, 8. Sept. Am heutigen Roh⸗ eisenmarkt war die Stimmung träge und die Notierungen stellten sich für Kassa auf 51/—, für einen Monat auf 51/4. Londoner Metallmarkt. London, the Baltic, 8. Sept. An den heu- tigen Metallbörse wurde best selected Kupfer, offiziell, mit 59.— Käufer und mit 60.— Ver. kaufspreis notiert. TZahlungseinstellungen und Kon⸗ Kurse. Sonkurse in Deutschland. Berlin-Schöneberg: Schuhwarenhändler Ludwig Benedik. Braunschweig: Kauf⸗ mam Otto Schachel; Ehefrau des Kaufmanns Otto Grothe, geb. Emilie Vohs. Dresden: Offene Handelsgesellschaft Seraih Fabrik fürkischer Tabalee und Zigaretten. Düsseldorf: Gastwirt Peter Schmalbauch. Frauenstein, Erzgeb.: Erzge- birgische Strohhutfabrik Frauenstein.-G. Frei- berg i..: Viehhändler Artur Herrlich. Lauf: Kaufmann Georg Meyer. München: Kunst⸗ maler Ferdinand Leeke. Sagan: Fabrikbesitzeer Karl Schlabach, Stuttgart: Farl Schimp, früherer Restaurateur. Treuen: Kaufmann und Färbereibesitzer Friedrich Fest. Vie tz: f Fent⸗ ner Franz Strempel. Waldkirch, Breisgau: Kolonialwarenſliändler Jakob Geiger. etzte Wandelsnachrichten. WIB. Stuttgart, 9. Sept. Die Gründung einer württembergischen Kriegskre⸗ dit ba nk ist unter dem Vorsitz des Stadtrats von Mosthaf volkogen worden. Es wurden Aktien in Höhe von 1,4 Millionen Mark gezeichnet. Die Amtskörperschaften des Landes haben Aktien im Gesamtbetrage yvon 554000 Mk. und eine Haftung von 95 000 Mk. übernommen. Die Stadt übernimm eine Garantie in Höhe von 1 Miflion Mk. Da sonach 4 Millionen Mä. sicher gestellt sind, ist die Reichsbank in der Lage, den vierfachen Betrag mit 16 Millionen Mk. zur Verfügung zu stellen. Das Srundkapital wurde auf 2% Millionen ſestgesetzt und die Ausgabe entsprechender Aketien beschlos- sen, flir die eee 25 Prozent eingezahlt wer⸗ den. r. Düsseldorf, 9. Wie die der.-G. für Leder- fabrikation in Wickerath mitteilt, hat die Gesellschaft ihren in den ersten Tagen nacl qer Mobihnachung stark eingeschränsten Betrieb zum größten Teil wieder aufnehmen können, wWeil ihr große staatliche ee übertragen wurden. r. Düsseldorf, 9. Sept. Die auf den 11. ds Mts. einberufene Mitgliederversammhing Walzdrahtverbandes ist auf Antrag men rerer Mitglieder auf den 14. September vertagt wWe den. An diesem Tage wird dann über die Ver längerung des Provisoriums und über die Freigab: der Verkäufe für das 4. Qusrtal Beschluß gefaßz werden. WTB. NeWN Or K, 9. Sept. Die Stauung auf den amerikanischen Bahnen beginnen 81 50.—— 31. au verkingern, da infolge der Annahme der B über die staatliche Versicherung gSegen FKriegsrisiko, beträchtliche Kontrakte für die Getreideausfuhtr abgeschlossen worden sind. ———..ſ ᷑m—— Verantwortlich: 8 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbau für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitun I..: Ernst Müllee;; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz 1 50 Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b Direktor: Ernst Müller. keuanfertgung wech heseledten Anderung von Gasbeeuchtun fur elektrisches Ucht 0478/9 felefon 582,980 5 Faupmiederlage der Gsram — 6. Seite. Geueral-Auzeigen.— Sadiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 9. September 1914. Pfalz, Beſſen unds Amgebung. p. Speyer, 8. Sept. Der bisherige provi⸗ ſoriſch irger neiſter ber Stadtrats⸗ Stimm wiederge⸗ ayß u. Perſonal, unmöglich digt. Die hmungen in ktober ds. Is. bekanntlich große Unter 0„ Frankreich, zland und Ar Gdenkoben i Pf., Sept. ſich der hieſigen Gende die der 28 J Fabrikarbeiter Heinrich lein von Die am 20. Jul gleichaltrigen Guſtav Hoff⸗ man durch Stock an den Jolgen verſt ſtarb wenige Tage ſpäte ſeines Sohnes. Klein nahm gien und Luxemburg ſchlie ßlich in Dieden derat Der mißha 1 Vater daß or Goetöteten er aus Gram i über den Tod 9 Reißaus, krieb ſich in herum und ſtellte ſich u. als Kriegsfreiwilliger. Vegen Dienſtuntauglichkeit wurde erx entlaſſen. Er ſteht nun, wic auch zwei andere Beteiligte, der Verurkeilung durch das Schwurgericht Zweibrücken entgegen. §8 Aus der Pfalz, 7. Sept. Zum Wechſel in der Leitung des 14.(badiſchen) Armeekorps wird uns geſchrieben: Frhr. v. Huene, der die Führung dieſes Armeekorps abgegeben hat, iſt in der Pfalz dadurch näher bekannt gemorden, daß er eine Pfälzerin zur Frau hat, nämlich die älteſte Tochter des verſtorbenen Freiherrn von Gienandt in Eiſenberg(Pfalz). Freiherr von Huene wurde ſeinerzeit auch als Kandidat für den Statthalterpoſten in Elſaß⸗Lothringen genannt. Der auf dem Felde der Ehre ge⸗ fallene Major Karl Doerr, Bataillons⸗ führer im 5. Re Infanterie⸗Regiment war in Bad Dürkheim geboren, als der Sohn des verſtorbenen Forſtmeiſters Doerr. Seine Schwe ſter iſt die Gattin des Profeſſors Dr. Mehlis in Neuſtadt a. d. Die Gattin des Majors Doerr iſt vor 11½ Jahren an Fiſchvergiftung ge⸗ ſtörben. Der Major hinterläßt 2 Töchterchen im Alter von 12 und 13 Jahren. Stuttgart, 6. Sept. Wie uns mitge⸗ teilt wipd, iſt Se. Exzellenz der ſtellvertretende kümmandierende General Frhr. v. Hügel, Ge⸗ Reral der Infanterie, in eine höhere Kommando⸗ ſtelle außerhalb Württembergs verſetzt worden. . Exzellenz wird Stutgart am 1 September Verfaſſen Freifrau von Molsberg hat den Erlös der von ihrem Mann, General⸗ adjutanten Frhr. v. Molsberg herrührenden küſſiſchen Orden dem roten Kreuz zugewendet. Heute war aus näherer und weiterer Um⸗ gebung Stuttgarts viel Publikum herbeigeſtrömt, weſches die im Schloßhof aufgeſtellten eroberten 25 aeeeeeeeeeeeeeee 2 28˙˙es 2277877257722155773 2 Sport⸗ZJeitung. 5 22222222222272222 eeeeeeee ee ee eee 288832538728˙4828.2442882227227727277222412282222 Kriegshilfe Fußballrunde Mannheim⸗ Lubvigshafen. deeee 122222227772 2288227227777 2888884½% Fserere 1822222227˙7 582898988888997 Die Ligavereine Lu d⸗ wigshafen haben einmütig beſchloſſen, zu Gunſten der Kriegshilfe beider Städte eine Fußballrunde unter den gleichen Bedingungen wie ſonſt bei Verbands⸗ ſpielen auszutragen. Der Erlös aus den Spielen in Mannheim und in Ludwigshafen wird von dem die Spiele leitenden Spielaus⸗ ſchuß der ſich aus je einem Vertreter der 6 Liga⸗ vereine: Verein für Raſenſpiele, Phönix und Waldhof in Mannheim, Pfalz, Phönix und 1903 in Ludwigshafen zuſammenſetzt, geſam⸗ melt und getrennt nach dem Erlös in Mann⸗ heim und Ludwigshafen an die Stadtver⸗ waltungen dieſer Städte bezw. an die von dieſen Städten eventl. beſtimmten Ausſchüſſe abgeführt. Als Eintrittsgeld wurde für alle Spiele in Mannheim und Ludwigshafen für den 1. Platz M.—.50 und für den 2. Platz M.— 30 fe geſetzt. Mitglieder des Vereins, auf deſſen Sportplatz das Spiel ſtattfindet, zahlen da⸗ ſelbſt ſtets nur M.—20 auf allen Plätzen. Die Spiele ſollen ab Sountag, den 13. Sep⸗ tember er. jeden Sonntag und zwor ſe eines in Mannheim und eines in Ludwigshafen ſtatt⸗ finden. Das erſte Spiel findet hiernach am 13. September, nachmittags ½% Uhr, in Mann⸗ heim auf dem V. f..⸗Platze zwiſchen V. f. R. und Waldhof, und in Ludwigshafen auf dem Pfalzplatze zwiſchen Pfalz und Phönir Lud⸗ wigshafen ſtatt. Bei der Zweckverfolgung dieſer Spiele und in Berückſichtigung deſſen, daß es ſich hier nicht um eine Schauſtellung, ſondern um körperliche Uebungen der Jugend, um die Fortſetzung der ſportlichen Betätigung handelt, deren Früchte im Kriege ohne allen Zweifel ſich erkennen laſſen, darf man annehmen, daß ſich das Publi⸗ kum mit großem Intereſſe an dieſen Veranſtal⸗ tungen heteiligt. Die Reſultate der Spielrunde werden wie bei den Ligaverbandsſpielen mit Punktwertung jeweils bekannt gegeben. Der Krieg und die Ruberer Von den deutſchen Ruderern ſteht eine über⸗ raſchend große Zahl im Felde. Von einzelnen über Hundert zu den Waffengattungen und großen Vereinen ſind Fahnen geeilt. Alle zweite t und mit⸗ Land⸗ N 7 Duine im führer Pietzker a ſtürmmaun auf der Wacht an der Elbemündung, Lüders⸗München iſt als Lazarettinſpektor in Bahern tätig. Es hat ſich als notwendig er⸗ wieſen ein ſtellvertretendes Präſidium des Ver⸗ bandes zu bilden, dem Dr. Strack⸗Hamburg vorſteht. Von den Fraukfurter Ruderern ſtehen aus den Reihen ihrer aktiven und paſſiven Mitglieder über 600 unter den Fahnen. Einige derſelben ſind verwundet worden, zum Tei ſchon geheilt zu ihren Regimentern zur gekehrt. Gefallen vor dem Feinde iſt Ober⸗ leutnant zur See Weiffenbach bei dem Gefecht in der Nordſee am 24. Auguft. Weiffenbach ruderte in dem am 4. September 1903 in Paris ſiegreichen Frankfurter Achter mit. Gr war damals Primaner und ſtand vor dem Abitu⸗ rium. Um ſich dieſem unterziehen zu können, reiſte er mit Erlaubnis der Schulbehörde am einer „iſt der Schr 15 Samstag abend nach Paris, kam Sonntag vor⸗ mittag dort an, ſiegreich⸗ Rennen mit, um unmittelbar nach dieſem wieder mit der Bahn nach Frankfurt zuri ückzukehren und ſich am Montag der Ab⸗ gangs⸗Prüfung erfolgreich zu unterziehen. Auch ein anderes früheres Mitglied des Frankfurter Rudervereins, Weichand, hat als Garde⸗Artil⸗ leriſt den Heldentod erlitten. Die Mannſchaft des Mainzer Meiſterſchafts⸗ Achters hat faſt vollzählig bei den 117ern mit⸗ gekämpft. Ihr Mitglied Oertel iſt durch Schulterſchuß leicht verwundet. Aufnichtiges Bedauern wird es aber hervorrufen, daß unſer volkstümlichſter und beliebteſter deutſcher Ruderer Oskar Cordes vom Mainzer Ruder⸗ verein am 2. Auguſt durch zwei Bruſtſchüſſe ſchwer verwundet worden iſt. Erfreulicher Weiſe hat ſich ſein Zuſtand aber ſo gebeſſert und die Heilung ſo gute Fortſchritte gemacht, daß er in den nächſten Tagen aus dem Feldlazarett nach Mainz verbracht werden kann und ſeine völlige Heilung außer Frage ſteht. Cordes ſtand als Leutnant bei dem 117. Regiment und wurde an der Spitze ſeiner Kompagnie ver⸗ wundet. Die übrigen Mitglieder des Meiſter⸗ Achters haben die Strapazen des Feldzuges bis jetzt gut überſtanden und es iſt von ihnen verwundet worden. F Briefhaſten. Kriegstrauung. Frage 1. Sobald Sie den Ge⸗ ſtellungsbefehl erhalten und den Ausweis auf dem Standesamt vorlegen, wird die Nottrauung voll⸗ zogen, ohne daß Sie öffentlich aufgeboten werden müſſen.— Frage 2: Ja. ruderte am Nachmittag das Feldwebel⸗ dchalt betr. penteil eingegagenne ee an bezw. Gehalt von militäriſcher Seite id wird dann bei jedem einzelnen ich darnach eden werden, ob ſein don Be an⸗ was b0 88 Löhnung * Abounent M. E. Die fragliche Eraſcheddung gilt für alle Angeſtellte, die nach den beſtehenden ge⸗ ſetzlichen Bef ungen eine 6wöchentliche Kündi⸗ gung haben. Sie bezieht ſich alſo nicht nur auf olde ern auch auf techniſche Ange⸗ tellte und ſomit auch auf Werkmeiſter. Abonnent J. K. Der Laib Weißbrot zu 32 Pfg. ſoll ein Gewicht von 800 Gramm haben. Abonnent K. Sch. In England iſt ein Geſetz er⸗ laſſen, wonach Anſprüche deutſcher Gläubiger gegen engliſche Schuldner w ährend des Krieges nicht gel⸗ tend gemacht werden können. Wenn hiernach die engliſche Verſicherungsgeſellſchaft ihre Verpflich⸗ tung zur Vergütung eines eintretenden Brand⸗ ſchadens nicht erfüllen könnte, wären Sie auch von Ihrer Vertragspflicht befreit. Es iſt aber durth das deutf ſche Aufſichtsamt Vorkehrung getroffen, daß die hierlands zugelaſſenen Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften Sicherheit zur Erfüllung ihrer Verpflich⸗ tung zu hinterlegen haben. Da bei uns ein ent⸗ ſprechendes Geſetz zur Annullierung engliſcher An⸗ ſprüche gegen deutſche Kontrahenten nicht erlaſſen iſt und da die Anwendung des genannten engliſchen Geſetzes von den deutſchen Gerichten zweifellos als gegen die guten Sitten verſtoßend abgelehnt wer⸗ den würde(Art. 30.G. z..G..), ſo beſteht der Verſicherungsbertrag einſtweilen jedenfalls inſo⸗ weit zu Recht, als die Verſicherten aus dem im Inlande deponierten Vermögen der Verſicherungs⸗ geſellſchaft befriedigt werden können. Inſofern könnten Sie ſogar ein Intereſſe daran haßen, Ihre Prämien weiter zu bezahlen, um Ihrer An⸗ ſprüche nicht verluſtig zu gehen. Sollte jedoch an⸗ zunehmen ſein, daß das ausländiſche Vermögen der Geſellſchuft zur Deckung ihrer event. Verpflich⸗ tungen nicht ausreicht, ſo könnten Sie ſofort vom Vertrag zurücktreten. Ob genügend Sicherheit ge⸗ leiſtet iſt, können wir nicht beurteilen. Es emp⸗ fiehlt ſich dringend, dieſe außerordentlich wichtige Frage der Handelskammer zur Prüfung und epfl. Weitergabe an das Reichsverſicherungsamt vorzu⸗ legen. Abonnent C. Sch. Das Auftreten von Schwaumm berechtigt zur vorzeitigen Kündigung nur dann, wenn dadurch der vertragsmäßige Gebrauch der Wohnung unmöglich gemacht wird. Ob dies zu⸗ trifft, richtet ſich nach den Umſtänden des Falles. Ziehen Sie einen Bauſachverſtändigen zu Rat. tra⸗ 2 Am 3. sich freiwillig gestellt hatte, mein dahingegangen. Vielen Hilfe und Trost. gab er es hin. Seine vornehme Natur, sein Freund und Mitarbeiter. Sein Tod, der ihn in seiner Mannheim, Dr. med. Berlin, München, Mannheim. 38819 September ſiel im Kampfe für das Vaterland, dem er Mit ihm ist ein seltener Mensch, eine überragende Persönlichkeit Sein scharfer Geist und seine grosse Güte brachten Sein Leben galt dem Wohle aller, für alle seine natürliche Liebenswürdigkeit machten ihn zu einem trefflichen unsagbaren Schmerz; das Andenken an ihn ist unauslöschlich. den 8. September 1914. Dr. Franz Hirschler, gecgtsaawall Am 26. August starb den Tod fürs Vaterland unser teurer Gatte, Vater, Sohn, Bruder u. Schwager Julius Kramer Assistenzarzt der R. Universitäts-Augenklinik Berſin Im Namen der trauernden Hinterbliebenen HFamiſie Ludwig Kramer. V Kollege und lieber Freund einfaches, aufrichtiges Wesen und besten Kraft getroffen, hinterlässt 5 junges Mädchen w. Gelegenh. geboten. geg. Hausarb, u. freie Station Haush. u. Kochen z. lernen. Offert. unt. Nr. 95097 au die Expedition dſs. Bl. 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Mannheim nur N& 3, 3 Mannheim. 37746 Sprechstunden: 2½—5 Uhr nur Wochentags. Bekanntmachung. Städtiſcher Mehlverkauf Die Preiſe für das von der Stadtgemeinde an⸗ gekaufte Weizenmehl ſind bis auf weiteres wie ſolgt r e worden: Spez. 0 1 2—3 4 M. 41— 40.— 38.— 78.— 3850— Der im Kleinhandel einzuhaltende Höchſtpreis iſt jetzt für Nr. 0 24 Pfg. das Pfund. Die andern Sorten find in entſprechender Abſtufung Roggenmehl Nr. 0/ koſtet von jett ab, ſokange Vorrat 33.— Das Mehl iſt in folgenden und zu folgenden Zeiten gegen Barzahlung in Empfang zu nehmen: ee Saden in der Börſe, tägkich zwiſchen 10 un eoe e afene Dienstag u. Freitag von 10—12 U Neckarſtadt: haus Kander, Mittelſtraße 52, Siubenhefe Bereln 5 Salen eingg ndenho erein deutſcher en ug 5 on 10—12 Abr N u. Don⸗ 60 Feudenheim: Talſtraße 2(bei E. Bohrmaun]) Dieus⸗ tag und Freitag von 10—12 Uhr. Käferkal: Wirtſchaft„Zur Vorſtadt“, Mau mer⸗ ſtraße 64, u. Samstag von 10—12 Uhr. Waldhof: Schulhaus 1, Mittwoch und Samstag von 10—12 Uhr. 3787 Städtiſches Hafen⸗ u. Induſtrieamt als Zentralſtelle ſür Sebensmittelverforgn n Otto Jansohn& Co. Holzsäge- und Hobelwerk. Unser Betrieh wird aulrect erhalten. Lieferungen erfolgenschnellstens Lager von fertigen Bauhölzern, Brettern, Stammholz, fertigen Zimmertüren. 5 A. Freunũüller Deurtit Gnrechſtuudeu: =2 unòd 2= Ahr 2, 9 1 Lagerung von ganzen Wohnungs- Einriehtungen Koffer und Relsseffekten Aufbewahrungsmagazin, N 5, A. 171 r ſasp 7. Seite. Mittwoch, den 9. September 1914. Abschriften u. Ver- wieffätigungen Ph. Metz, Q 2, 15. Tel. 4198 K. Stecler, R 3, b. Tel. 4118 An- und Verkauf An- u. Verkauf.gebr. Möbel u. Betten. Bertrand, T 2, 3 H. Höbel, F5, 1I, getr. Kleider AusKezaftelen Argus-Detektiv-Institut O 6, 6.— Tel. 3305 Ausstastungsge⸗ Schäfte Kaufhaus zum Tattersall H.& F. Vetter. Tel. 4485 Sagkefenbau⸗ Seschäft Peter Andres, U 4, 8 Bächerei, Ceonditorei G. Hettinger, Lameystr. 17 L. 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Namens der Rechtsanwälte des Langgeriahtsbezirks: Dor Vorstand des Anwaltsvereins. und das abgehalten. gegengenommen. alle Klassen Dienstag, den 15. Septe Eöfhh, Kafl Ffiedrich-ymnasium Die Anmeldung neu eintretender Schüler, lopeſt ſie nicht ſchon erfolgt ilt, wird Montag, den 14. Sepfember I. J. vorm. 9 12 ͤ Uhr im Direktionszimmer ent⸗ Spätere Hnmeldungen Rönnen nictit berücklichfigt werden. Bei der Hnmeldung ſind vorzulegen: Se⸗ ſammeln lich alle Schüler IIlittooch, den 10. September, vor⸗ miftags 10 Uhr in der Turnhalle. INannnelm, 7. September 1914. Sroßh. Direktion: , Caspari. Im Rottfeld Beim Friedhof Im Zahnig Im Aufeld Beim Steinsweg Bei den Brechlöcher Im Hermsh. Bisfeld Ackerverpachtung. Samstag, den 12. September 1914, vorm. 9 Uhr, verpachten wir auf dem Rathau in Neckaraufe nach⸗ bezeichnete ſtädt. Grundſtücke: Bei der Gummifabrik Egb. 16524 7 Ar „ 16810 Los 320 7„ „ 108583 20 „ 11056 1 12024,12032 80„ 15273,15752 72 2861 „ 11006 f 111 j zn der Schwiungewann„ 12430 29 burtsſckein oder Familienbuch, Impfſcheinn Schliltengewann, 45806 12 lefzte Schulzeugnis. au1 80 35 5 g r Frohnäcker„ 13564,1355 9 55 Die Hufnahmeprüfungen werden für Feudenheimer Schleim 15632 10 5 Im Kaſterfeld„ 13686 205 Brückeswaſen„ 138796 20 er pon] RNemiſe 15808 22„ Brunnengewann 08 9 Uhr Saumagen„ 15343/44 5 38284 Mannheim, den 7. September 1914. Zur Eröfinung des Schulfahres ver⸗ ff 9705 Krebs. Möbl. Zimmer Zim per ſ. od. ſp. B 5, 14, III. m . 6722 Friebrichsplatz 1 4 Tr. Wohn⸗ u. Schlafzim. ſchün mösbl. Wohn⸗ Schlafz. au 1 od. 2 Herru lanch Dam.) m. Klapter fof. mieten. 3 Wieß 1 4a, 7, r. gut möb⸗ liertes an Herru oder Dame billig zu ver⸗ 46011 bill. 3z. v. Näh. D 6, 6, IV. 6765 Freundl. möbl. Zimmer billig zu verm. 6548 Haefele, 6 5, 14. Mittwoch, den 9. Septenther 1914. 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Band XV.⸗3. 172, 8 der am Wir bringen hiermit zur motoren in landwirtſchaftlichen, ſtäatlichen und e Kenntnis, daß Firma Baer& Cie. in] Im Wege der Zwaugs⸗ Donnerstag, 10. Sept. 1914, vormittags 9 uhr Wen daß 7 behufs Vornahme von Mannheim. vollſtreckung ſoll das in 2 awe Vornahme von nommunalen Belrieben belr. Pflaſter⸗Arbeiten die Ab⸗ David Baer Ghefrau]Ladenburg belegene, im altkinbenden Straßenbauarbeiten die Zur Beſeitigung von Erſchwerniſſen, die der Er⸗ ſperrung der Heinrich Johanna gebor. Metzger, Grundbuche von Laden⸗ Bezirksratsſcung. Sandhoferſtraße zwiſchen nährung von Heer und Volk durch die Stillegung landwirtſchaftlicher Motoren infolge Beſchlagnahme der Benzin⸗ und Benzolvorräte erwachſen köunten, ſomie zur Behebung von Schwierigketten in ſtaatlichen und kommunalen Betrieben, darf die Freigabe von Betriebsſtoffen bis auf weiteres gemäß den nach⸗ ſtehenden Beſtimmungen erfolgen: 1. Für Exploſtongmotoren in landwirtſchaftlichen, ſtaatlichen und kommunalen Betrieben darf der unumgänglich notwendige Betriebsſtoff in Schwerbenzin und Schwerbenzol verabfolgt werden. 2. Es iſt zu verſtehen unter Schwerbenzin eine Ware, von welcher über⸗ ſieden bis zu 100 Cels. nicht mehr als 18 Vol.% 160% Cels. nicht mehr als 85 Vol.% Schwerbenzol alle Benzolſorten, welche von 120 Cels. an zu ſieden beginnen. 3. Den Nachweis, daß das abzugebende Schwer⸗ benzin oder Schwerbenzol den angegebenen Bedingungen entſpricht, hat der abgebende Sieferant auf Verlangen der freigebenden Stelle durch Atteſt einer behördlichen Unter⸗ ſuchungsſtelle oder eines vereideten Handels⸗ chemtkers zu führen. Die Prüfung der Sorte hat nach Englerſchen Verfahren unter dreimaligen Zurückgehen um 10 Cels. zu erfolgen. 4 Die Verabfolgung darſ nur gegen einen vom ſtellvertretenden Generalkommando des be⸗ treffenden Bezirks ausgeſtellten Freigabe⸗ ſchein, der vom Lieferanten einzubehalten iſt (vergl. Ziffer 6) erfolgen. 5. Der Freigabeſchein iſt vom Verbraucher bei der unter 4 genaunten Stelle zu beantragen. Der Antrag muß Menge und Art des er⸗ betenen Betriebsſtoffes und den Verwendungs⸗ zweck enthalten. Außerdem muß die Notwen⸗ digkeit des angeſorderten Bedarfs für land⸗ wirtſchaftliche, ſtaatliche und kommunale Zwecke durch ein Anerkenntnis des Bezirksamts be⸗ ſtätigt ſein. Jeder Lieſerant, der nach Vorſtehendem Schwer⸗ beuzin oder Schwerbenzol abgibt, hat dieſe Mengen allwöchentlich am Samstag abend der Inſpektion des Militär⸗, Luft⸗ und Kraftfahr⸗ weſens in Berlin⸗Schöneberg, Faskaliſche Straße, unter Beiſfügung der Freigabeſcheine ſchriftlich anzuzeigen. Die Briefe können unfrankiert als„Heeresſache“ abgeſandt werden, müſſen dann aber den Stempel einer Militär⸗ Polizei⸗ oder Ortsbehörde erhalten. Die Freigabe der gegenwärtig in landwirt⸗ ſchaftlichen Betrieben ſelbſt beſchlagnahmten Benzin⸗ und Benzolmengen kann ohne Rückſicht auf ihre Beſchaffenheit Ziffer 2) erfolgen, im ührigen aber unter Beachtung der vor⸗ ſtehenden Beſtimmungen. Das Kriegsminiſterium weiſt jedoch ausdrücklich darauf hin, daß ſich dieſe Freigabe nur durchführen läßt, wenn ſich die Inanſpruchnahme in den mäßigſten Grenzen hält. Sie müßte aufgehoben werden, wenn der Verbrauch zu groß wird. Es liegt daher im eigenſten Intereſſe der Motorbeſitzer, wo an ängig, auſtatt des Benzins oder Benzols oder vermiſcht mit dieſem au andere Betriebsſtoffe(Spiritus oder Leichtpetroleum zu verwenden. Die in letzter Zeit namentlich mit Spixttus(etwa 20% Benzol und 80% Spiritus) ge⸗ machten Verſuche haben dem Vernehmen nach ein durchaus günſtiges Ergebnis gehabt, ſodaß viele Stellen beretts zum Sptritusbetriebe übergegangen ſind. Im Auftrage gez.: Jung. 7 Borſtehende Beſtimmungen des Kgl. preußiſchen Kriegsminiſterlums in Berlin im vorſtehenden Betreff bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 4. September 1914. 3847 Großh. Bezirksamt— Polizeidirektion VIa. Bekanntmachung. Die Geſchäftsräume des Unterzeichneten befinden ſich von Montag, den 7. September nachmittag ab nicht mehr in dem Muſterungslokal„Schillerſchule“ ſondern wieder im Bezirksamtsgebäude I. 6, 1, Zim. 58, 2. Stock. Sprechſtunden ſind werktags jeweils von—11 Uhr vormittags und 2 bis 5 Uhr nachmittags. Mannheim, den 5. September 1914. 3816 Der Zivilvorſitzende der Erſatztommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim. Lanzſtraße zwiſchen Schwetzinger⸗ und Rhein⸗ häuſerſtraße vom.Septbr. d. Js. bis auf Weiteres nötig fällt. Während dieſes Zeit⸗ raumes iſt die Benützung der erwähnten Straßen⸗ ſtrecke für den geſamten Fuhrwerksverkehr u. für Reiter verboten. Zuwiderhandlungen wer⸗ den gemäߧ 366 3. 10 .⸗Str.⸗G.⸗B. und 121 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 1889 Mannheim, 3. Septbr. 1914 Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion Abteilung VIa. Zumcüterrechtsregiſter Band XIII wurde heute eingetragen: 3824/2 .Seite 58:Georg Friedr. Hermann Fuchs, Hochbau⸗ techniker und Wilhelmine Olga geb. Gräber inMann⸗ 55 Vertrag vom 23. Jan. 914 Gütertrennung. 2. Seite 59: Freund Bernhard Erich Paul, Färber und Lina Hedwig geb. Kranich in Secken⸗ heim. Vertrag vom 6. Aug. 1914. Gütertrennung. 3. Seite 60: Frledrich Fleck, Wirt und Karoline geb. Baumgärtner, Witwe des Flaſchenbierhändlers Philipp Stumpf in Mann⸗ heim⸗Feudenheim. Ver⸗ trag vom 6. Auguſt 1914,. Gütertrennung. 4. Seite 61: Valentin Rothermel, Juſtallateur und Regina geb. Koch in Mannheim⸗Waldhof. Ver⸗ trag vom 6. Auguſt 1914. Gütertrennung. 5. Seite 62: Berthold Bechler, Kaufmann und Eliſabeth geb. Berg in Mannheim. Vertrag vom 6. Auguſt 1914. Güter⸗ trennung. 6. Seite 68: Mayer, Kaufmann und Maria geb. Engel in Maunheim. Vertrag vom 9. Auguſt 1914. Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft. 7. Seite 64: Joſef Back, Maurer u. Eliſabeth geb. Keßler in Mannheim⸗ Feudenheim. Vertrag vom 25. Auguſt 1914. Güter⸗ trennung. 8. Seite 65: Karl Heil⸗ mann, Bäcker u. Katharina geb. Hockenberger in Mannheim⸗Waldhof. Ver⸗ trag vom 31. Auguſt 1914. Gütertrennung. 9. Seite 66: Friedrich Böllſterling, Milchhändler und Maria geb. Moſer in Mannheim. Vertrag vom 27.Oktober 1896.Errungen⸗ eee Vorbehaltsgut der Frau iſt das im Vertrage vom 27. Oktober 1896 ſowie das im Vertrage vom 3. September 1914 näher bezeichnete Bermögen. Manuheim, 5. Sept. 1914. Gr. Amtsgericht Zim. 1. Gottfried Mannheim iſt als Proku⸗ viſt beſtellt. 2. Vand VIII.⸗Z. 196, Firma Eppſtein& Gerſtle in Manuheim. Die Prokura des Eugen Scharff iſt erloſchen. Mannheim, 5. Sept. 1914. Or. Amtsgericht 3 1. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Kohlenhändlers Hermann Seeger in Mannheim, T 6, 28, wird mangels einer den Koſten des Ver⸗ fahrens entſprechenden Maſſe eingeſtellt. 3818 Mannheim, 3. Sept. 1914. Der Gerichtsſchreiber Gr. Antsgerichts 3. 8. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Schloſſermeiſters Friebrich Pfeil in Seckenheim wurde eingeſtellt, weil eine den Koſten des Verfahrens ent⸗ ſprechende Konkursmaſſe nicht vorhanden iſt. 3820 Mannheim. 4. Sept. 1914. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Z. 6. Wirt Guſtav Wacker in mannheim, Prozeßbevoll⸗ mächtigter: Rechtsanwalt Dr. Hartmann daſelbſt— fordert an Rudolf Börner aus Leipzig, Impreſario einer Damenkapelle, früh. in Mannheim zuletzt in Neapel jetzt unbekannten Aufenthalts, aus Nichter⸗ füllung eines Dienſtver⸗ trags 129 Mk., für ausge⸗ legtes Krankengeld 39., für Verabreichung von Mittageſſen und Kaffee 10 M. Kläger hat Klage erhoben mit dem Antrag den Beklagten zur Zah⸗ lung von 178 Mk. nebſt 4% Zinſen vom Klagzu⸗ ſtellungstage an ſowie zur Tragung der Prozeßkoſten vorläufig vollſtreckbar zu verurteilen. 3833 Zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsſtreits wird der Beklagte vor das Gr. Amtsgericht in Mann⸗ heim(II. Stock, Zimmer 111) auf: Dienstag, 3. Nov. 1914, vormittags 9 Uhr geladen. Mannheim, 3. Sept. 1914 Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Z. II. 82 dem Konkursver⸗ fahren über das Vermögen des Karfmanns Friedrich Stauch hier iſt zur Ab⸗ nahme der Schlußrech⸗ nung des Verwalters, zur Erhebung von Einwen⸗ dungen gegen das Schluß⸗ verzeichnis der bei der Verteilung zu berückſich⸗ tigenden Forderungen u. zur Beſchlußfaſſung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögens⸗ ſtücks ſowie zur Prüfung einer nachträglichen an⸗ gemeldeten Forderung Termin beſtimmt auf: Dannerstag, 1. Oktober 1914, vormittags 9 Uhr vor dem Amtsgericht hier⸗ ſelbſt, II. Stock, Zimmer Nr. 111. Maunheim, 5. Sept. 1914. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Z. 2. burg zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Martin Schulz, Schuhfabrikant in Laden⸗ burg eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchrieb. Grund⸗ ſtück am Dienstag, den 17. Nov. 1914 vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Ladenburg verſteigert werden. Der Verſteigerungsver⸗ merk iſt am 5. März 1914 in das Grundbuch ein⸗ getragen worden. Die Einſicht der Mit⸗ teillungen des Grund⸗ buchamtes, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffſenden Nachweiſun⸗ gen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt je⸗ dermann geſtattet. Es ergeht die Auffor⸗ derung, Rechte, ſoweit ſie zur Zett der Eintragung des Verſteigerungsver⸗ merkes aus dem Grund⸗ buch nicht erſichtlich wa⸗ ren, ſpäteſtens im Ver⸗ ſteigerungstermine vor der Aufſorderung zur Abgabe von Geboten an⸗ zumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, galaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des gering⸗ ſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Ver⸗ tellung des Werſteige⸗ rungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dieſenigen, welche ein der Verſteigerung ent⸗ gegenſtehendes Recht ha⸗ ben, werden aufſgefor⸗ dert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Auf⸗ hebung oder einſtmeilige Einſtelluna des Verfah⸗ rens herbeizuführen, widrigenfalls für das ſtet der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtan⸗ des tritt, 3834 Beſchreibung des zu ver⸗ ſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Laden⸗ burg, Band 19, Heft 6, Be⸗ ſtandsverzeichnis J. .⸗Z. 1, Ifd. Nr. d. Grund⸗ ſtücke i. BW1, Lgb.⸗Nr. 410b, lächeninhalt 3 àa 34 am. Hofratte: 2 a 34 am Hausgarten: 1a— am guſ. 3 à 34 am im Ortsetter an der Wormſerſtraße. Auf der Hofreite ſteht: a) ein 2½ſtöckiges Wohn⸗ haus m. Schienenkeller, b) ein 1½ſtöckiger Neben⸗ bau mit Waſchküche, Badezimmer und Woh⸗ mung nebſt Werkſtatt, c) ein einſtöckiger Werk⸗ ſtattvorban. Schätzung 21000.— Mk. Ladenburg, 2. Sept. 1914. Großh. Notariat als Vollſtreckungsgericht. 19 81 Behandlung der Geſuche um Unterſtützung der Familienangehörigen der Kriegsteilnehmer. Geſuch des Militärneubau⸗Büros Mannheim⸗ Sandhofen um Genehmigung zur Exrichtung eines Benzinlagers bei der Militärluftſchiffhalle in Manunheim⸗Sandhofen. Geſuch des Rudervereins Amieitia in Mann⸗ heim um die Genehmigung zur Erſtellung eines Bootshafeuns am Neckar bei kme5 linkes Ufer. Das Geſuch der Stadtgemeinde Mannheim um waſſerpolizeiliche Genehmigung zur Kanali⸗ ſierung des Stadtteiles Sandhofen. Die Verteilung der Preiſe aus der Pfarrer Herrmann'ſchen Dienſtboten Prämienſtiftung in Heidelberg für das Jahr 1914. 6. Geſuch des Edmund Weigel in Heidelberg um 10. 11. 12. 18. 14. Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft in dem Hauſe Ecke Bismarck⸗ und Kirchen⸗ ſtraße 397a in Schriesheim. 5 Den Beizug der Angrenzer zu den Straßen⸗ herſtellungskoſten der oſenſtraße zwiſchen Aufeldſtraße und Knie in Neckarau— hier Einſprache des Friedrich Spiegel& Gen. gegen die Erteilung der Staatsgenehmigung. Geſuch des Karl Bauſch hier um Verlegung ſeines Schankwirtſchaftsrechts mit Branntwein⸗ ſchauk vom Hauſe Friedrichsplatz 6 nach dem Hauſe Friedrichsplatz 16. Geſuch der Katharina Mayerhofer geb. Leypoldt Ehefrau hier um Genehmigung zum Ausſchank alkoholfreier Getränke in ihrer Speiſewirt⸗ ſchaft J 2 4. Geſuch des Frauz Rene hier um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Brannt⸗ weinſchank im Hauſe Sandhoferſtraße 22/24. Geſuch der Karolina Dimpfel geb. Steinhauer Ehefrau hier um Verlegung ihres Schankwirt⸗ ſchaftsrechts mit Branntweinſchank vom Hauſe Lange Rötterſtraße 72 nach E 7, 9 und Betriteb daſelbſt ohne Branntweinſchank. zum Betrieb einer Schankwirtſchaft Branntweinſchank im Hauſe ſtraße Nr. 109. Geſuch des Karl Oskar Kaſt hier um Ge⸗ nehmigung zur Verlegung ſeines Schankwirt⸗ ſchaftsrechts mit Branntweinſchank vom Hauſe Hafenbahnſtraße 9 nach dem Hauſe Eichels⸗ heimerſtraße 20. Geſuch des Robert Gaßmann hier um Ge⸗ nehmigung zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe Lange Rötterſtraße 72. Geſuch des Wilhelm Franz hier um Genehmig⸗ ung zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Brauntweinſchaunk im Hauſe Mittelſtraße 101. ohne Schwetzinger⸗ Geſuch des Karl Gehl hier um Genehmigung zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohneBrannt⸗ weinſchank im Hauſe Waldhofſtraße 76. Das Geſuch der Stadtgemeinde Mannheim um bau⸗ und waſſerpolizeiliche Genehmigung zur Aufſtellung eines Aufſeherhäuschens auf dem ſtädtiſchen Materiallagerplatz am Neckarvorland. Die hierzu gehörigen Akten liegen während 3 Tagen zur Einſicht der Herren Bezirksräte auf diesſeitiger Kanzlei auf. 3815⁵ Mannheim, den 7. September 1914. Großh. Abt. I. Auf Grund des§ 11 Satz 2 des Kriegsleiſtungs⸗ geſetzes vom 13. Juni 1873 gelten für Rauhfutter ([Fourage), das durch Ankauf beſchafft werden mußte, die folgenden Vergütungsſätze: Für die Woche vom 31. VIII. bis 6. IV. 1914. D— Hafer Noggenſtroh Heu 2 alte neue]f alte neue alte neue 38Ernte Ernte] Ernte Ernte Ernte Ern⸗ S[— 22.78.—.65.50.20 (Preis für 100 kg in Mark.) Mannheim, den 4. September 1914. Gr. Bezirksamt. Abt. I. 3810 Amtliche Impreſſen Dr. ſtets zu baben in der H. Haas ſchen Buchdruckerei G. m. b. H. Geſuch des Jakob Eugel hier um Genehmigung Diffensſtraße und Spiegel⸗ fabrik vom 9. September ds. Is. ab bis auf Weiteres für Fuhrwerke, Radfahrer und Rieiter geſperrt wird. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ366. Ziffer 10.⸗St.⸗G.⸗B. und 812ʃ .⸗St.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim,.Sept. 1914. Gr. Bezirksamt Pol.⸗Dir. Abt. VILa. Bekauntmachung. Die Geſchäfte des Diſtrikts XXV(Feudenheim und Wallſtadt), deſſen Inhaber Gerichtsvollzieher Götzzum Heere einzogen wurde, werden von fetzt ab durch Gerichtsvollzieher Klee (wohnhaftMax Joſefſtraße Nr. 31) beſorgt. 3837 Mannheim, 7. Sept. 1914, Gr. Amtsgericht Z. 1. Gießler. Herrenloſe Hunde betr. Eingefangen und bei Herrn Georg Pftſter hter, Langſtraße 97 2. St. unter⸗ gebracht ein herrenlofer Hund. Wolf und etwas Spitzer,männl.dunkelgrau Mannheim, 26. Aug. 1914. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. 38309 Die Aumeldung zur Einkommen⸗ ſteuer betreffend, Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß n Ar⸗ tikel 14 und 15 des Ein⸗ kommenſtenergeſetzes alle Perſonen, welche ein ſteuerpflichtiges Einkom⸗ men aus Arbeit oder Dienſtleiſtuna beziehen und noch nicht zur Eiz⸗ kommenſteuer veranlag! ſind, ſich innerhalb 14 Ta gen, vom Beginn der Steuerpflicht an gerech⸗ net, zur Veranlagung bei uns antumelden haben. Wer es uuterläßt, bie Anmeldung innerhalb der vorgeſchriebenen Friſ zu machen oder vor Er, öffnung des Steuerſtraf⸗ verfahrens nachzuholen erfüllt in die in Artike) 23 unb 24 des Einkom⸗ menſteuergeſetzes feſige⸗ ſetzte Strafe. Neuzugezogene ſind von diefer Anmeldeyflicht durck ihre polizefliche Anumel dung nicht entbunden. Manuheim, 1. Sept. 1914 für den Bezirk Mann heim⸗Stabt,(Dienſtzim mer im Gr. Schloß, weſt licher Flltgel Verantwortlicher Redakteur Fritz Joos.— Druck und Berlag Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerei G. m. b. H. Rheinhäuferſtr. 46, 5. St. — SSS.SeS er Ses — S 2. SDSeaed