—— Abonnement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk,.42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Mk. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Nannheim und Umgebung Celegramm⸗KAdreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Redantiosn.. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beila en: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; 9 Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Rode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. (Elbendblatt.) Nr. 426. Mannhe i m. Sanete, 10. ee eee 1014. Zeiehnet die Ne 11 Wir ſtehen allein gegen eine Welt in Waffen. Vom neutralen Ausland iſt nennens⸗ werte finanzielle Hilfe nicht zu erwarten, auch für die Geldbeſchaffung ſind wir auf die eigene Kraft angewieſen. Dieſe Kraft iſt vorhanden und wird ſich betätigen, wie draußen vor dem Feinde, ſo in den Grenzen des deutſchen Vaterlandes jetzt, wo es gilt, ihm die Mittel zu ſchaffen, deren es für den Kampf um ſeine Exiſtenz und ſeine Weltgeltung bedarf. Die Siege, die unſer herrliches Heer ſchon jetzt in Weſt und Oſt errungen, berechtigen zu der Hoffnung, daß auch diesmal wie einſt nach 1870/71 die Koſten und Laſten des Krieges ſchließlich auf diejenigen fallen werden, die des Deutſchen Reiches Frieden geſtört haben. Vorerſt aber müſſen wir uns ſelbſt helfen. Großes ſteht auf dem Spiele. Noch erwartet der Feind von unſerer vermeintlichen finanziellen Schwäche ſein Heil. Der Erfolg der Anleihe muß dieſe Hoffnung zerſtören. Deutſche Kapitaliſten! Zeigt, daß Ihr vom gleichen Geiſte beſeelt ſeid wie unſere Helden, die in der Schlacht ihr Herzblut verſpritzen! nicht nur für Euch, ſondern auch für das Daterland geſpart habt! Deutſche Sparer! Seigt, daß Ihr Deutſche Korporationen, Anſtalten, Sparkaſſen, Inſtitute, Geſellſchaften, die Ihr unter dem mächtigen Schutze des Reichs erblüht und gewachſen ſeid! ſchweren Stunde! Erſtattet dem Reiche Euern Danß in dieſer ſchickſals⸗ Deutſche Banken und Bankiers! Zeigt, was Eure glänzende Organi⸗ ſation, Euer Einfluß auf die Kundſchaft zu leiſten vermag! Nicht einmal ein Opfer iſt es, was von Euch verlangt wird! Man bietet Euch zu billigem Kurſe Wertpapiere von hervorragender Sicherheit mit ausgezeichneter Verzinſung! Sage Meiner, daß ihm die flüſſigen Mittel fehlen! Durch die Kriegsdarlehnskaſſen iſt im weiteſten Umfang dafür geſorgt, daß die nötigen Gelder flüſſig gemacht werden können. Eine vorübergehende kleine Zinseinbuße bei der Flüſſigmachung muß heute jeder vater⸗ ländiſch geſinnte Deutſche ohne Zaudern auf ſich nehmen. Die deutſchen Sparkaſſen werden den Einlegern gegenüber, die ihre Sparguthaben für dieſen Zweck verwenden wollen, nach Möglichkeit in weitherziger Weiſe auf die Einhaltung der Kündigungsfriſten verzichten. Näheres über die Anleihen ergibt die Zekanntmachung unſeres eee die heute an anderer Stelle dieſes Blattes erſcheint. Die Schlachten um Lemberg und an der Marne. Reue Erfolge im Weſten. ., B. Großes Hauptquartier, 10. Sept. Die öſtl. Paris in der Verfolg⸗ ung an und über die Marne vorge⸗ drungenen Heeresteile ſind aus Paris und zwiſchen Meaux und Montmirail von überlegenen Kröften an⸗ gegriffen. Sie haben in ſehweren zweitägigen Kämpfen den Gegner gufgehalten u. ſelbſt Fortſchritte gemacht. Als der Anmarſch neuer feindlicher Kolonnen gemeldet wurde, iſt ihr Slügel zurückgenommenwor⸗ den. Der Feind iſt an keiner Stelle gefolgt. Als Siegesbeute dieſer Kämpfe ſind bisher 30 Geſchütze und einige Cauſend Gefangene gemeldet. Die weſtlich Verdun kämpfende Heeresſaule befindet ſich in fort⸗ ſchreitendem Kampfe. In Lothringen und in den Vo⸗ geſen iſt die Lage unverändert. Auf dem öſtlichen Kriegsſchau⸗ platz hat der Kampf wieder be⸗ gonnen. Generalquartiermeiſter v. Stein, 4 Der Verteidiger von Paris. Der zum Oberbefehlshaber der in Paris ver⸗ einigten Streitkräfte ernannte Diviſionsgeneral Gallieni hat verkündet, er werde den Auf. trag, die franzöſiſche Hauptſtadt gegen das Ein⸗ deingen der Deutſchen zu verteidigen:„bis ans Ende durchführen.“ Das iſt, ſo ſchreibt hierzu die„N. G..“, mit diplomatiſcher Vorſicht aus⸗ gebrückt. Denn die Verteidigung einer be⸗ feſtigten Stadt kann auf ſehr verſchiedene Weiſe endigen. Eine Feſtung kann bis zum Friedens⸗ Bn ee ſie kaun aber, wie Luüttich, Namr und Longty, zerfammengeſchoſſen, ſie kann ausgehungert und ſie kann ſchließlich, wie Lille und Reims, ohne Schwertſteich von der Beſatzung geräumt werden. Der General Gallieni beſizt ohne Zweifel in der franzöſiſchen Armee und auch beim franzöſiſchen Volfe ein hohes, durch ſeine Verdienſte gerechtfertigtes Anſehen. Aber er hatte niemals Gelegenheit, techniſche Erfahrungen im Feſtungskriege zu ſammeln. Denn den weitaus größten Teil ſeiner Laufbahn hat er in den Kolonien zugebracht und es iſt zweifelhaft, ob er nicht als Forſcher und Geograph höhere Anerkennung beanſpruchen kann denn als Soldat. Joſeph Simon Gallieni wurde am 24. April 1849 in St. Beat geboren, einem Dorf an der Garonne, das durch ſeinen ſchneeweißen Marmor berühmt iſt. Er ſteht alſo im 66. Lebensjahr. Als der Krieg von 1870 gusbrach, twat er als Unterleutnant aus der Offiziersſchule von St Cyr in die Marine⸗ Infanterie. Als Kapitän kam er 1878 nach dem Senegal und wurde eine wirkſame Stütze des Generals Faidherbe Er erhielt dann vom Marineminiſter den Auftrag, dem Häuptling Ahmadu von Segu Geſchenke zu überbringen, drang mit 30 Spahis bis zum Niger vor und ſchloß, nach mannigfachen Gefahren und Aben⸗ teltern, in der Tat ein Freundſchaftsabkommen mit dieſem Negerkönig, Im März 1881 gelang ihm nach monatelangen Verhandlungen der Ab⸗ ſchluß eines Vertrages, der Frankreich das alleinige 5 dem oberen Laufe des Niger ſicherte. ographiſche Geſell⸗ ſchaft in Paris 80 ihm dafür ihre goldene Mebaille. Im Jahre 1886 wurde er als Oberſt⸗ leutnant Befehlshaber in Oberen Senegal, Dbarauf Oberſt und Kommandeur des 6. Marime⸗ Infanterie⸗Regiments in Breſt und 1891 nach Tonking geſchickt, wo er des franzöſtſch chineſiſche Grenzgebiet von Räuberbanden ſäuberte, Zum Brigadegeneral befördert, ging et nunmehr Rach Madagaskar, um in der jüngſten Kolonie Frank⸗ reichs die Ruhe wiederherzuſtellen. Durch ge⸗ ſchickte Mittel bewog er die Königin Ranavalo zur Abdankung, ſchlug den Aufſtand nieder und wurde zum General⸗Gouverneur ernann. Als Diviſtons⸗General kehrte er 1899 nach Frank⸗ reich zurück. Seit 1911 gehört er dem Oberſten den Der Kampf um Lemberg. K. Kriegspreſſequartier, Sept., 7 Uhr vorm.(Von unl. Be⸗ richterſtatter für den öfterreich.⸗ruſſiſch. Kriegsſchauplatz). Die große Schlacht vor Lemberg dauert fort. Unſere Heere kämpfen mit un verminderter Heftigkeit weiter. Das farie Oeſerreich—9 tz. Wien, 28. Auguſt. (Von unſerem Korxeſpondenten.) Heute vor einem Monat machte eine Extra⸗ Ausgabe der amtlichen Wiener Zeitung die Kriegserklärung Oeſtereich⸗Ungarns an Serbien belannt; heute vor einem Monat erſchien auch das ergreifende, warmherzige Manifeſt des Kaiſer Franz Joſef„An meine Völker“ Da⸗ ein hieß es„Ich vertraue auf meine Völker, die ſich in allen Stürmen ſtets in Einigkeit und Treue um meinen Thron geſchart haben und für die Ehre, Größe und Macht des Vaterlandes zu ſchwerſten Opfern immer bereit waren. Ich ver⸗ traue auf Oeſterreich⸗Ungarns tapfere und von hingebungsvoller Begeiſterung erfüllte Wehr⸗ macht.“ Was haft ſich ſeither nicht alles er⸗ eignet! Europa wurde in ein Kriegslager ver⸗ wandelt; ſelbſt Aſien mengte ſich in das gewal⸗ tige Ringen ein. Aber mit Stolz und Genug⸗ tuung darf man es heute in der Habsburg⸗ monarchie ausſprechen: die Zuxverſicht des Kaiſers und Königs iſt glänzend in Erfüllung gegangen und die armen Tröpfe, dieſe jämmerlichen Kanne⸗ gießer an dey Rewa, Seine und Themſe, die in eitler Ueberhebung und Verblendung von dem Zerfalle der altehrwürdigen Monarchie faſelten, nicht nur beſchämt da, ſondern ſind von Geſchehniſſen zu Boden ge⸗ Krlegsrat an; außerdem war er Vorſitzender des worfen beratenden Komitees für die Verteidigung der Kolonien, General Gallieni iſt ohne Zweiſel einer 170 gelehrteſten franzöſiſchen Offiziere. Er hat ſeine Eypeditionen, ſeine Er⸗ lebniſſe in Tonking und die Unterwerfung Madagaskars die bedeutendſte Tat ſelnes Lebens, in Werken geſchildert, die von der Akademie mit Preiſen ausgezeichnet worden ſind. Aber im Kolonjaldienſt ergraut, iſt er, wie ge⸗ ſagt, auf dem ſchwierigen Gebiete des modernen Feſtungskrieges ganz unbewandert. Daß er im Rufe heimlicher vonaliſtiſcher Neigungen ſteht, ſcheint dagegen im jetzigen Augenblick vollfom⸗ men e 08. Die bitteren Tage der Bedrängnis zeigten nicht nur der Welt, welche gewaltigen Kräfte im Schoße Oeſterreich⸗Ungarns ſchlummerten, ſon⸗ dern ſie brachten auch erſt den Bewohnern der Monarchie ſo recht zum Bewußtſein, wie klein und nichtig die Dinge waren, denen man lange Jahre hindurch Bedeutung beimaß, denen man allzuviel Sorge und Mühe zuſßwandte. Aber ) Dieſer Artikel eines unſerer Wiener Korre⸗ ſpondenten iſt uns erſt heute zugegangen. Er bietet aber auch jetzt noch großes Intereſſe, und grade in dieſem Augenblic, wo die Enkſcheidungs⸗ ſchlacht in Lemberg wogt, erhöhkes Intereſſe. D. Schrifkl. 10.* glücklicherweiſe, der vielfältige Streit, der die Nationen und Staatsteile zu zerreißen ſchien, ging wie jetzt jede Stundebeweiſt, nicht in die Tieſe, ſondern war nur dem Gekräuſel vergleich⸗ bar, das ſich an der Oberfläche des Waſſers be⸗ merkbar machte. Weil es an großen Aufgaben fehlte, weil das Mahnwort der Zeit nicht kräftig geung vertändelte man die Jahre mit ödem Hader. Doch das, was vor zwei Monaten noch lebendigen Inhalt zu beſitzen ſchien, iſt nun wie weggeblaſen, faſt ſogar in der Erinnerung vollſtändig ausgelöſcht. Ein wunderbarer Geiſt der Einheit, ein warmes, echtes Gefühl der 5 ſammengehörigteit hat alle Bewohner und biete dieſes weiten Staates ergriffen, ſo daß das einige, unerſchütterliche Oeſterreich unter Sturm und Gefahr in die Erſcheinung getreten iſt. Wie überraſcht mögen die Phantaſten ſein, die das Fell des Bären lächelnd verteilten, ehe ſie noch den erſten Schuß getan hatten. Seit Menſchen⸗ gedenken war es nicht vorgekommen, daß Deut⸗ ſche und Tſchechen gemeinſam auf die Gaſſe gin⸗ gen, um für diegleiche Sachefreudig zu demon⸗ ſtrieren. Wenn man beſonders genau ſein will, muß man feſtſtellen, daß dergleichen zum Bei⸗ ſpiel in Prag ſeit dem Jahre 1851 nicht vorkam. Heute wundert man ſich gar nicht darüber, daß die Nationen ſich verbrüdern; das wirkt wie eine Selbſtverſtändlichkeit, gleichſam ſo, als könnte es nicht anders ſein. Oeſterreich, dieſes Wort im engeren Sinne genommen und auf die im Reichs⸗ rate vertretenen Königreiche und Länder ange⸗ wandt, ſteht wie ein Mann gegen die Feinde im Nord und Slüdoſt. Das Gleiche gilt jedoch ohne Einſchränkung für die ungariſche Reichshälfte. Daß die Deutſchen und Magvaren in den Kar⸗ pathenländern mit Begeiſterung 11 das Vater⸗ land kümpfen, verſteht ſich von ſelbſt. Die Ruſſen würden ja nicht danach fragen, ob der Bürger ſich in Friedenszeiten zur Partei der nationalen Arbeit oder zur Unabhängigkeitspartei bekannt hat. Wie die Parteiunterſchiede in Oeſterreich lede Bedeutung verloren haben, ſo ſind ſie auch im magyariſchen Volke vollſtändig belanglos ge⸗ worden. Es gibt jetzt nur Magharen ſchlecht⸗ weg. Aber auch die Rumänen in Siebenbür erfüllen voll patriotiſcher Hingabe ihre Pflige; ſie ſind dem Ruf des Herrſchers ſofort voll⸗ zählig gefolgt, und ſie werden die Waffen in Ehren führen. Der Abfall des Königreichs Kroatien und Slavonien, das man bekgüntlich von Belgrad aus erlöſeu⸗ wollte, ſtand ſür die grünen Jungen und für die alten Narren, die jenſeits der Grenzen„große Politik“ machten, wie ein Dogma fe eſt. 3 Nun aber haben ſich krva⸗ tiſche Regimenter bei der Ueberſetzung der ſer⸗ biſchen Grenze beſonders ruhmvoll 11 das Agramer Hausregiment hat ſich ſo 1 9 geſchlagen, daß es die Führer der Armee zu wwunderung Hinriß. Das iſt bie Waheheit, die reine, ungetrübte Wahrheit Sie offenbart, wie terreich⸗Ungarn aufzutreten weiß, dasſelbe Oeſterreich⸗Ungarn, von deſſen Alters⸗ ſchwäche und Zermürbung ſo viele 1 2. Seite. General-Auzeiger.— gadiſche Aeueſte Kachrichten.(Abessblatt) Donnerstag, den 10. September 1914. zöſiſche und ruſſiſche Bücher, ſo viele lügneriſche⸗ oder ſelbſtbelogene Redner und unzählige dreiſt⸗ ſchwätzende Zeitungen jahrein, jahraus fabelten. Muß man angeſichts dieſer Tatſachen noch ausdrücklich hervorheben, daß die kaiſerliche und königliche Armee das höchſte Lob verdient, daß der Geiſt, der in ihr waltet, daß die Tatkraft, die ſie entwickelt, weit über das hinausragt, was ſelbſt Anſpruchsvolle erwartet haben? Schon die Mobilmachung wickelte ſich wie am Schnür⸗ chen ab. Alles ging glatt und zielbewußt vor ſich ohne Nervoſität, ohne Uebereilung, ohne Lärm und Aufregung. Die Heeresverſwaltung hatte eben in den Friedensjahren nicht geſchla⸗ fen, ſondern ſtill und unbemerkt an dem Werke der Vorbereitung gearbeitet. Und mit derſelben Sicherheit, mit der die Anordnungen für die Be⸗ reitſtellung der Mannſchaft durchgeführt wurden, vollzog ſich der Aufmarſch zum Schutze der Gren⸗ zen. Wird auch die Zeitungszenſur in Oeſter⸗ reich und Ungarn ſtrenge gehandhabt, ſo haben die Soldaten doch volle Freiheit im Verkehr mit ihren Angehörigen. Es wäre ſchon jetzt an der Zeit, an die Sammlung der ungeſchminkten, nüchternen und dennoch aufſchlußreichen Briefe und Karten aus dem Feldlager zu denken. Sie veranſchaulichen nicht bloß die vortreffliche Stimmung und die heldenhafte Zuverſicht der Krieger, ſondern ſie beweiſen auch, wie vortreff⸗ lich für alle Bedürfniſſe der Mannſchaft vorge⸗ ſorgt wurde. Hat doch ein verwöhnter Wiener ganz ernſthaft ſeinen Angehörigen geſchrieben, daß wohl alles aufs beſte beſtellt, daß aber trotz⸗ dem das Rindfleiſch zu wenig„abgelegen⸗ ſei. Na, dieſer Mangel läßt ſich wirklich ertragen. Rühwend iſt es faſt, wie die Mannſchaften, di⸗ ſo biele verſchiedene Sprachen reden, ſich gegen⸗ ſeitig zu verſtehen ſuchen und wie ſie ohne Eiſer⸗ ſucht das Verdienſt anerkennen, ſelbſt wenn es das andere Volk betrifft. Und ſchließlich: wie auch anders. Der Kampf für das gemeinſame Vaterland verbindet; das Blut hat die gleiche Farbe. Ebenſo wie die Deutſchen die ſlawiſchen Regimenter, die durch ihre Stlädte ziehen, und dabei in der Mutterſprache ihre alten Weiſen ſingen, aufmunternd begrüßen; wie die Deut⸗ ſchen, die durch die Gebiete anderer Nationen kommen, freudig aufgenommen werden, ebenſo ſtehen die verſchiedenen Völker im Felde ein⸗ mittig, kampfbereit, begeiſtert und tapfer zuſam⸗ men. Und wie die Feinde nichts anderes als ein feſtes, unerſchütterliches Oeſterreich wahr⸗ nehiſten, ein Oeſterreich, in dem es keine Sprünge und Riſſe gibt, in dem ſelbſt die na⸗ türlichen Teile aufgehört haben, Teile zu ſein, — ſo müſſen ſie fühlen, was es heißt, einen Starken mißachtet und frevelhaft herausgefor⸗ dert zu haben. 4800 Serben gefangen. m Köln, jo. Sept. Die„Köln. Sig.“ meldet aus Budapeſt: Nach hieſigen Zeitungsmeldungen berſuchten die Serben nicht nur beit Mitrowitza ſondern auch bei Natſcha, Kupinowo und Klenal einen Einfall ins ungariſche Gebiet. Alle vier Einfälle wurden jedoch unter großen Verluſten der Serben zurückgewieſen. Angeblich ſind die Serben durch Scheinmanöver öſter⸗ reichiſch⸗ungariſcher Truppen über die Save gelockt und dann von allen Seiten ins Seuer genommen worden. Heute ſind 480o ſerbiſche Hefangene, darunter 62 Offiziere durch Budapeſt nach Prag befördert worden. Die Wachſamkeit unſerer Gſtſeeflotte. JBerlin, 10. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Zu der Aufbringung des finnlän⸗ diſchen Dampfers wird uns noch er⸗ läuternd gemeldet: Ungehindert geht in der Oſt⸗ ſee die Schiffahrt an den deutſchen Küſten vor ſich, und die deutſchen Kriegsſchiffe ſtoßen bis in den Bottniſchen Meerbuſen vor. Den finn⸗ ländiſchen Dampfer haben ſie ſozuſagen vor den Augen der feindlichen Flotte aufgebracht und verſenkt. Ein Beweis für di⸗Wa chſamkeit unſerer Oſtſeeflotte, die das ganze Gebiet, ſoweit es nicht von Minen verſcucht iſt, überwacht und beherrſcht. Ein peſſimiſtiſches Urteil des Zaren über ſein Heer. Berlin, 10. Sept.(Von unſ. Berliner Bur.) Von ſehr zuverläſſiger Seite wird dem „Lokalanzeiger“ berichtet: Als vor einigen Jahren ein deutſcher Prinz den Zaren beſuchte, ſagte er zu dieſem nach einer Vorführung ver⸗ ſchiedener ruſſiſcher Regimenter: „Mit den Soldaten mußt Du doch die Welt erobern können“. Darauf der Zar, die Hand vor den Mund haltend, damit die begleitenden Offiziere es nicht hören konnten:„Keine Offi⸗ ziere!“ Der betreffende Prinz hat dieſe Worte des Zaren ſofort an amtliche deutſche Stellen weiter⸗ gegeben. * Berlin, 10. Sept.(Von unf. Berl. Bur.) Man meldet aus Wien: Der griechiſch⸗katho⸗ liſche Patriarch von Lemberg wurde von den Ruſſen zum Kriegsgefangenen ge⸗ macht. Der Urieg mit England. Zum Vorpoſtengefecht bei Belgoland. JBerlin, 10. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Nach dem Vorpoſtengefecht bei Helgoland iſt viel davon die Rede geweſen, daß die Be⸗ beeunen engliſcher Torpedobootszerſtörer ſich bemüht hätten, die im Waſſer ſchwimmenden Ueberlebenden des untergegangenen deutſchen Torpedoboots„V187“ zu retten. Allerdings haben die engliſchen Zerſtörer Boote ausgeſetzt, aber nicht mit eigener Lebensgefahr und nicht im feindlichen Feuer, ſondern in der Hauptſache doch nur in der Abſicht, Gefangene zu machen. Ein deutſcher Seeoffizier des„V 187“, der gerettet wurde, berichtet, wie er mit drei Mann, die ebenfalls nach dem Untergang des Torpedo⸗ boots über Bord geſprungen waren, durch ein engliſches Ruderboot aufgefiſcht wurden. Als ſich dann plötzlich deutſche Kreuzer näherten, wurde das Ruderboot durch Signal an Bord des engliſchen Zerſtörers zurückberufen. Die Bootsbeſatzung ging an Bord des Zerſtörers. Der deutſche Offizier mit ſeinen drei Leuten weigerte ſich aber zu folgen, um nicht in Kriegs⸗ gefangenſchaft zu geraten. Der Zerſtörer war indes mit großer Fahrt angegangen, und da die Fangleine— ob mit ob ohne Abſicht bleibe dahingeſtellt— losgelaſſen worden war, ſo trieb das Boot achtern aus. Als man dies an Bord des Zerſtörers bemerkte, wurde von Deck aus mit der Hand eine ſcharſe Granate in das Boot getworfen, die aber ohne zu krepieren, liegen blieb. Ferner wurden von dem Zerſtörer aus noch einige Revolverſchüſſe auf das Boot ab⸗ gegeben, ebenfalls ohne Erfolg. So der tatſäch⸗ liche Hergang. tung der deutſchen Seeleute ſind alſo erdichtet wie die, ſogar von engliſcher amtlicher Stelle verbreitete, ſchamloſe Verdächtigung, daß die deutſchen Offiziere mit Mehrladepiſtolen auf ihre eigenen im Waſſer ſchwimmenden Leute ge⸗ ſchoſſen hätten. Beſetzung der Walfiſchbai durch deutſche Truppen. JBerlin, 10. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Wie man der„B..“ aus Rom meldet, ſind dort amtliche Mitteilungen über die Beſetzung der Walfiſchbai durch deutſche Truppen eingelaufen. Die britiſche Regierung bemerkt dazu, die Bai könne leicht wieder gewonnen werden, ſobald die ſüdafrikaniſche Regierung ihre Vorbereitung be⸗ endet habe, um in Deutſchſüdweſtafrika einzu⸗ fallen. Die Valkanſtaaten. Bußland und die Türkei. m. Köln, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die „Köln. Ztg.“ meldet: Nach einer Meldung der „Pol. Korr.“ aus Konſtantinopel unternehmen ſeit einigen Tagen türkiſche Torpedo⸗ boote Fahrten außerhalb des Bosporus. Sie ſtellten feſt, daß in den letzten Tagen kein ruſſiſches Kriegs⸗ ſchiff in der Nähe der Meerenge erſchienen iſt. Die Durchfahrt von Handels⸗ ſchiffen durch den Bosporus wird nur mit Lotſen geſtattet. Die Zahl der dieſen Weg benützenden Schiffe iſt jedoch äußerſt gering. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen Griechen und Bulgaren. m. Köln, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) Nac⸗ einem Brief der politiſchen Korreſpondenz aus Saloniki bezeichnet das griechiſche Preſſebureau die Meldung von einem Zuſammenſtoß zwiſchen griechiſchen und bulgariſchen Truppen bei Oktſchilar als unzutreffend, dagegen ſei es im Oſten von Kruſchewo Bezirk Demirhiſſar zu einem belangloſen Zuſammenſtoß zwiſchen Griechen und Bulgaren gekommen. Berlin, 10. Sept.(Von unſ. Berliner Bur.) Prof. Rudolf Eucken aus Jena, der Nobelpreisträger, hielt geſtern einen Vortrag über den Krieg. Entgegenkommen Bulgariens gegen Deutſch⸗ land und Oeſterreich. Berlin, 10. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) in beſonderes Entgegenkommen Bulgariens Deutſchen u. Oeſterreichern gegenüber wird jetzt bekannt. Die Regierung in Sofia hat angeord⸗ net, daß die in ihre Heimat fahrenden dentſchen und öſterreichiſchen Reſerviſten auf den bulga⸗ riſchen Bahnen nur den halben Fahr⸗ preis zu bezahlen brauchen. Die menſchenunwürdige Behundlung der kriegsgefangenen Deutſchen und Oeſterreicher in Frankreich. Berlin, 10. Sept.(V. unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Newyork: Der Botſchafter der Vereinigten Staaten in Paris, Herrik, dem der Schutz der noch in Frankreich befindlichen deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Staats⸗ angehörigen übertragen iſt, hat bei dem fran⸗ zöſiſchen Miniſter des Auswärtigen Delcaſſe einen energiſchen Proteſt gegen die grauſame und menſchenunwürdige Behandlung der in franzöſiſcher Gefangenſchaft befindlichen Deut⸗ ſchen und Oeſterreicher erhoben. Delcaſſe hat dem amerikaniſchen Botſchafter Abhilfe dieſer allen Völkerrechts widerſprechenden Uebelſtände Die engliſchen Erzählungen von der mit roßem Aufwand von Edelmut bewirkten Ret⸗ Ein Ausflug in die Vogeſen im September 1914. (Schluß.) Weiter vorne in.treffen wir auf einen Zug fußkranker Württemberger, offenbar müſſen die Leute hier zur Reviſton antreten. Der Herr Oberleutnant, der dort die Etappenwache hat, hält uns an und mahnt uns, den Weg unten an der Bahnlinie vorbei zu nehmen, er habe noch heute vormittag oben rechts aus den Weinber⸗ gen Infanterieſeuer von verſprengten Franzoſen bekommen. Das iſt ein Zeichen für meinen Kameraden, den Weg oben herum zu nehmen, und unterwegs beſpricht er mit mir in aller Ge⸗ mütlichkeit, wie ich mich für dieſen und jenen Fall zu benehmen habe.„Das iſt ja alles Wurſcht! Vorſicht und vorwärts!“ Die Sonne breunt immer drückender und in G. wird am Brunnen geraſtet. Eine gutmütig ausſehende Frau bringt das nötige Trinkgeſchirr und wir werden in die Küche eingeladen, wo noch vor kurzem die Herren Franzoſen hauſten. Hier gibts Kaffee, Schnaps und Brot und ſogar die erſten Trophäen, die der Feind in der Küche zurück gelaſſen. Die Frau in ihrer geſchwätzigen Art weiß nicht genug Böſes von den Franzoſen und nicht genug Gutes von den Deutſchen Zu erzählen. Vielleicht iſt's ihr wirklich Ernſt, wer weiß? Man ſpricht über dies und jenes, auch über die Familie, und ſie iſt glücklich, da ich mich erbiete, Briefe an ihre Verwandten ſtrecken, ſchreibt ſie ihren Kartenbrief: Meine Lieben! Bis jetzt ſind wir noch geſund, haben viel Schrecken durch gemacht, haben auch ſchoe Tode auf dem Friedhof und in den Bergen und waren ſchon viel von den Franzoſen be⸗ läſtigt, denke Ihr ſeid noch alle geſund. Wo Michael. Wen er nur noch das Leben erhält. Liebe Marie, Du kannſt nur froh ſein, das ihr geborgen ſeid, geſtern ſahen wir die erſten Deutſchen wieder. Gott ſei Dank, heute liegt die Schlacht wieder über., zweimal ſchon über G. O Schrecken ein anderes mahl mehr, es ſind wirklich zwei deutſche Hern die nehmens mit viel Dank dafür. cun Liebe Marie und Emma Gott befohlen Salome.“ Ich bin alſo wieder Briefträger. Aber das Kriegsglück wechſelt ſchnell. Draußen am Brun⸗ nenrand hält ein Leiterwagen mit Infanteriſten auch ſie haben Durſt, und während ſie die Feld⸗ keſſel mit Waſſer füllen, werde ich gefragt, ob ich vom Herrn General komme.„Leider noch nicht!“ muß ich ihnen geſtehen. Aber das neue Avance⸗ ment beglückt mich nicht wenig, und wie auf's Stichwort kommt auch ſchon in ziemlich flottem Tempo ein Auto angepreſcht:„Stellvertr. Armeekommando des Korps“, leſe ich auf der Rückſeite. In 5 Minuten haben wir die Bagage der Batterie erreicht und hier, in nächſter Nähe der feindlichen Linien, erſchallt aus den Wieſen zur Linken mit lauter Stimme nehmen, die weit entfernt, in Eſſen wohnen ⸗mein Name. Artilleriſten mit aufgekrempelten Hand. Während wir uns behaglich im Lehnſeſſel aus⸗kücher zur Begrüßung. Sie kommen bon Ba⸗ zugeſagt. Helmuth Hirth mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. JBerlin, 10. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Helmuth Hirth, unſer ausgezeichneter Flieger, der ſeit Kriegsbeginn bei der Fliegertruppe tätig iſt, hat, wie die„B..“ erfährt, ſoeben auf dem Kriegsſchauplatz das Eiſerne Kreuz erhalten. Die Auszeichnung wurde Hirth für ſeine aus⸗ gezeichneten Aufklärungsflüge zuerteilt, die er mit einem Albatrosdoppeldecker weit in Feindes⸗ land hinein ausführte. Keine Landung ruſſiſcher Truppen in Frankreich. WITB. London, 10. Septbr.(Nichtamtlich.) Der ruſſiſche Botſchafter in London dementiert die Meldung, daß ruſſiſche Truppen in Frankreich an Landgeſetzt worden ſeien. Belgiſche Flüchtlinge in Marſeille. WITB. Marſeille, 10. Sept.(Nichtamtlich.) Geſtern trafen hier zahlreiche belgiſche Flücht⸗ linge ein, die durch die Behörden größtenteils bei Privaten untergebracht wurden. Die Sus⸗ kriptionen haben 300 000 Francs überſchritten. Die Wirkungen des Urieges auf das Buchdruckgewerbe. Der Krieg und die durch ihn herbeigeführten allgemeinen geſchäftlichen Stockungen haben auch das deutſche Buchdruckgewerbe auf das ſchwerſte in Mitleidenſchaft gezogen. Nicht nur, daß von ſeinen Angehörigen viele Hunderte von Buchdruckereibeſitzern und viele Tauſende von Angeſtellten und Beſchäftigten dem Rufe des Kaiſers zur Verteidigung des bedrohten Vaterlandes folgten, ſondern es wurde auch den Buchdruckereien plötzlich durch Entziehung der Aufträge und Arbeiten der Lebensnerv unter⸗ bunden. Viele haben infolgedeſſen den Betrieb gänzlich einſtellen müſſen oder doch nur in be⸗ ſchränktem Umfange aufrecht erhalten können. Die nachteiligen Wirkungen des faſt völligen. Darniederliegens des Buchdruckgewerbes machen ſich nun nicht nur bei den Großbetrie⸗ ben, in denen bedeutende Kapitalien angelegt ſind, ſchwer fühlbar, ſondern beſonders bei den zahlreichen Klein⸗ und Mittelbetrieben, die meiſt nur ſchwach fundiert ſind und deren fer⸗ nerer Beſtand ebenſo wie die Exiſtenz der dar⸗ auf angewieſenen Familien von dem Fortgang⸗ der Beſchäftigung ganz und gar abhängt. Eine weitere Folge dieſer ſchweren Schick⸗ ſalsſchläge iſt, daß in den wenigen Wochen ſeit Ausbruch des Krieges unter der Arbeiterſchaft des Buchdruckgewerbes eine ſo weitgreifende Arbeitsloſigkeit eingetreten iſt, daß ſie trotz der gewerkſchaftlichen Hilfe viele in äußerſte Notlage bringen muß, wenn ihr nicht bald geſteuert werden kann. Zehntauſende von gänzlich Arbeitsloſen ſind vorhanden, darunter zahlreiche Familienväter, die in der nächſten Zukunft keine Ausſicht auf Erwerb haben, fer⸗ ner andere Zehntauſende, die auf halbe oder noch geringere Arbeitszeit geſetzt ſind und in⸗ folgedeſſen in abſehbarer Zeit ebenfalls Mangel⸗ leiden. Dieſe tief zu beklagenden Zuſtände be⸗ ziehen ſich nicht nur auf die gelernten Gehilfen, ſondern auch auf das zahlreiche Hilfsper⸗ ſonal, insbeſondere die Arbeiterinnen, von denen jetzt viele Tauſende ohne Arbeit und auch ohne Ausſicht auf ſolche find. Von den deutſchen Buchdruckereibeſitzern haben diejenigen, denen es möglich war, nach Kräften helfend in dieſen Notſtand eingegrif⸗ fen, indem ſie den Familien der Einberufenen oder Beſchäftigungsloſen Unterſtützungen ge⸗ währten und oft unter den größten Erſchwer⸗ niſſen ihre Betriebe in Tätigkeit zu erhalten ſuchten, um keine weiteren Arbeiterentlaſſungen vornehmen zu müſſen. In der Entlohnung haben ſie an der im Frieden durch Jahrzehnte den; es mag notwendig geweſen ſein. Jetzt ein Fragen, ein Staunen, Gelüchter hin und her ein Bild des tiefſten Friedens, und vorne don⸗ nern die Kanonen. Karten werden geſchrieben, Grüße aufgetragen, ich hin wieder Briefträger. Weiter vorwärts! An einer Infanteriekolonne vorbei, welche die Bagage deckt. Da erſcheinen auch ſchon die erſten Häuſer von., und nun geſchieht das Unerhörte.„Hörſt Du ſte?“ ſagt mein kleiner Begleiter. Donnerwetter ob ich ſie hörte! Als ob eine eiſerne Peitſche von uner⸗ hörtem Gewicht und dabei von ungeheuerer Schwungkraft einem an den Ohren borbei ſchlüge. Jeder Nerv ſpannt ſich, und unwillkür⸗ lich duckt man ſich tiefer über ſeine Lenkſtange. Sſſ...— Wumm!— Hinzuſchauen iſt un⸗ nötig, denn man ſieht nichts; nur das Ohr lauſcht geſpannt auf dieſen verdammten Ton und man empfindet bis in die feinſten Nerven⸗ faſern nichts anderes als eine ſpiralenförmige ſauſende Umdrehung, die von einem unſichtbaren metallenen Etwas ausgeht. Nicht mit elemen⸗ karer Gewalt. Gewiß, auch die Elemente ſind feſſellos, aber es liegt doch in den Blitzen ſo etwas wie eine Naturnotwendigkeit, etwas Ab⸗ ſichtsloſes, möchte ich ſagen. Hier dagegen ſpürt man zum erſten Male mit niederdrückender Wucht: es ſollen und müſſen Menſchen fallen! Und das alles hervorgebracht durch eine fein ausgeklügelte Technik, die noch von Jahrhundert zu Jahrhundert wachſen wird.— Aber ſolche Gedanken drängen ſich nicht etwa im Felde auf, dort iſt man bei der erſten Granate gedanken⸗ Die erſten Häuſer von M ſind erreicht. Hier ſteht die Munitionsſtaffel, Infanteriſten als Be⸗ deckung der Artilleriemunition. Staunenswerte Ruhe herrſcht überall. Aber ein Gefühl ſtarker Geſpanntheit geht auch hier durch Mann und Roß und ſcheint ſich ſogar dem lebloſen Material mitzuteilen. Mein Kamerad durchſucht das nächſte Haus nach Franzoſen; allzu gerne möchte er noch ein paar Gefangene abliefern, aber um⸗ ſonſt. Er kommt allein zurück, und wie er quer über die Straße vorgeht, ſauſt vor ihm eine Granate über die Mauer in den Garten und ſtreut Aeſte und Blätter über ihn aus Sſ — wumm!— In der Nähe hält ein Bauern⸗ wagen. Der Blaukittel auf dem Kutſchbock fliegt wie ein Mehlſack zur Erde. Hat er etwas abhe⸗ kommen, war es der Schreck? Ich weiß es nicht. Die Pferde bleiben erſtartt ſtehen und Mann wird ins nächſte Haus geführt. Meine Stellung wird nachgerade doch vecht un⸗ bequem. Rechts ſchießen die Deutſchen, links die Franzoſen, und nur mitten durch hätte es noch einen Weg nach vorne gegeben. Unter ſol⸗ chen Umſtänden blaſe ich zum Rückzug. Meinem Kameraden fällts ſchwer. Jedenfalls müſſen wir größte Ruhe bewahren. Die Räder in die Hand und langſam durch die Kolonne zurück. Auf der Chauſſee kommen Jäger zu Pferde angetrahk. „Vorſicht, Herr Leutnant, da gibts Granaten!“ Ein ſchriller Pfiff, die Leute halten.„Drei Mann vor!“ Aus dem Knäuel löſen ſich die ein⸗ zelnen Reiter, bärtige Geſellen mit trotzigen Hoſen und nackten und ſinnlos. hier zu H kann man wie⸗ und der Trußt Bedbt im Nt Geſichtern. Im Schritt 19 0 an der Mauer ent⸗ la 8 Als i ſi ah 2 5.„Die zwei kleie mar zere e e des wenee ——————— —— —— LNen — „ re SSFFCcc Geueral-Ameiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5„Donnerstag, den 10. September 1914. 3. Seite bewährten Tarifgemeinſchaft mit dem Lohn⸗Arbeit bisher ferngeſtanden haben, das en— Die Zahl der bei der Schlacht beiſbeliebteſten und bekannteſten Herrenreitern im 7) tarif feſtgehalten, alſo keine Abzüge eintreten kleid der Heuſchen Frau nicht zu beflecken ver Gilgenburg⸗Ortelsburg unverwundeten deutſchen Rennſport. Er ſtand urſprünglich r„ Alaſſen. mag. Wir wiſſen auch, daß ihr tiefes Berlangen, e e de e e i Abͤber alle dieſe Opferwilligkeit kommt nur in dieſer Zeit ihr Beſtes zu leiſten, die Wagſchale e Deen — Teil d 8 5 An öſterreichiſch⸗ ungariſchen Armee aus Jahre 1903 an der Oeffentlichkeit erſchien. m einem kleinen Teil der Arbeiterſchaft des Buch⸗ ihver guten Taten tief herabdrückt gegenüber dem, tkaktiſchen Gründen aufgegeben. Das Seine Glanzzeit war 1909, in welcher er mit n. dreuckgewerbes zugute, dem Grundübel des was einige Frauen an Unrecht begangen haben. Zufammenwirken der ruſſiſchen Ar⸗ 63 Siegen bei 156 Ritten das Herrenreiter⸗ 8. jetzigen ſchweren Notſtandes, der Gefährdung Trotzdem iſt es uns Herzensbedürfnis, vor der meen bei Lemberg iſt geſcheitert.— Championat gewann. Ein Schlüſſelbeinbruch er des Beſtehens zahlreicher Betriebe und der Welt auszuſprechen, daß ſchmerzliche Scham uns Kultusminiſters betref- brachte ihn damals um den ſicher in Ausſicht s. weitgreifenden Arbeitsloſigkeit, vermag ſie aſal wenn wir hören, daß Geſchlechtsgenoſ⸗ 0 1 5 55 115 15 Inicht beizukommen. Hier Abhilfe zu ſchaffen, ſinnen in perſönlicher Eitelkeit und Gefallſucht 5 9 8 0 Gallient 1 5 1 Wüitd 992 b. das iſt es, worauf es jetzt und in der Zukunft 25 weibliche Zurückhaltung und die Ehre ihres nimmt die Verteidigung von Paris.— den dortigen Königs⸗Ulanen übergetreten war, 0 ankommt. Das einzige Mittel, mit dem das aterlandes vergeſſen konnten. Griechenland mobiliſiert.— Das deut⸗ wurde er im Jahre 1911 arg vom Pech verfolgt Uebel, unter dem Arbeitgeber wie Arbeitneh⸗“ Das Urteil der Nachwelt wird auch über uns 5 ſche Stutari Detachement verläßt Wien. und konnte, da er am 30. März in Straußberg 85 mer leiden, bekämpft werden kann, iſt Arbeit! Frauen richten und wir wollen wünſchen, daß. 5 Sept. 0 1 einen komplizierten Beinbruch erlitt. lange Zeit 8 Dem Buchdruckgewerbe müſſen wieder Druck⸗ die deutſchen Frauen vor dem ſtrengſten Urteil 51 Erte 1 8 5 1 11 5 5 5 en In 55 zufträge zugeführt werden, damit es für beſtehen Innen. bensmittelzufehr narh Deutſchland zu bei 57 Ritten wieder an ſachter Stelle unter ſich und ſeine Arbeiterſchaft ſorgen kann. Bund deutſcher Frauenvereine. veranlaſſen.— England fordert die beim den erfolgreichen Herrenreitern. Im Ganzen .0 Dieſe Zuführung von Druckaufträgen iſt ede 1 D15 en 8 er 11 5 c f ee 10 5 7 77 3 3 Oſterreichiſch⸗ 8 aage zurüt urch ſein heidenes, prä nicht ſo ſchwer, als es für den erſten Augen⸗ Chronik Dder Kriegssreigniſſe. auf, binnen 24 Stunden Aegypten zu We eſen hat ſich Leutn. v. wohl 5 blick ſcheinen mag, beſonders da es unſeren tap⸗ verlaſſen.— Die Türkei ordnet die er⸗ überall Freunde erworben und der deutſche feren Armeen gelungen iſt den vaterländiſchen(Gorkſezung weiterte Mobilmachung an.— Amtlich Rennſport verliert in ihm eine ſeiner populär⸗ Boden von Feinden zu ſäubern und deren31. Aug. Entgegen den Abmachungen des Völker⸗ werden engliſche Grauſamkeiten an un⸗ ſten Perſönlichkeiten.— Als fünftes Opfer hat Widerſtandskraft zu brechen. Es brauchen zu⸗ rechts bringen die Engländer in den ſeren Verwundeten feſtgeſtellt.— Die der deutſche Ren nſport den Verluſt des Leun. 8 nächſt nur die vielen Aufträge wieder erneuert d Gewäſſern der ſpaniſchen Ko⸗ Oeſterreicher eee 5 Günther von Moſch zu beklagen, der im 2 985 1 4 er n po E zU⸗ 55 zu werden, die den Druckereien bei Ausbruch Kaiſ 85 1 592 Oſt⸗ 11 e ee des Krieges entzogen wurden. Es braucht wei⸗ ſen.— lleber Paris erſcheint in 2000 preußen verübten ruſſiſchen Grauſam⸗ gehörte noch zu unſeren jüngeren Herrenreitern ter die Geſchäftswelt und insbeſondere der Meter Höhe der erſte deutſche Flieger, keiten und Schandtaten feſtgeſtellt. Die der in der vorigen Saiſon bei 100 Ritten 16 N Buchhandel nur in Erwägung 3¹ ziehen, daß der eine Bombe abgeworfen hat.— Auf„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ er⸗ Rennen und in dieſer Saiſon 6 Rennen ge. 8 die Kaufkraft und Kaufluſt des Publikums dem weſtlichen Kriegsſchauplatz ſchlägt hebt Proteſt gegen eine abermalige lü⸗ watin. Auch bei den Rennen in Oeſterreich⸗ it dem Fortſchreiten der Siege unſerer Heere de lene des Generaloberſten v. Kluck genhafte Veröffentlichung des deneſch⸗ Ungarn war Leutn. v. Moſch dreimal erfolg⸗ m 8 155 5 einen franzöſiſchen Flankenangriff bei engliſchen Telegrammwechſels, die Greg reich. e mehr wachſen wird und daß der zu Combles ab. Die Armee des General⸗ im engliſchen Unterhauſe gab. uniformierte Apachen. e wartende geſchäftliche Aufſchwung nach Nie⸗ oberſten von Bülow ſchlägt eine über⸗ 0 55 fe derwerfung der Konkurrenz unſerer Feinde legene engliſch⸗franz. Armee bei St. Wie die Franzoſen in der meeh sben n einen Bedarf von Geſchäfts⸗ und Reklamedruck⸗ Juentin bollſtändig. Die Armee des 8 0i litik gaeee e n ſachen mit ſich bringen wird, den man als ganz Generaloberſten von Hauſen drängt die golſche 0 8 5. 9 5 e bal 05 ei 5 5 ranzoſen bis Rethel ck. Die Arntee orgeſetzten Behörde ei f Es 55 r außerordentlich einſchätzen kann. Die ſtaatlichen 555 1 weietkee 1 Reichstagserſatzwahlen. darin; 1 0 8 . und die kommunalen Behörden können die Aisne; das Fort Les Aydelles iſtf Wie wir bereits mitteilten, findet die Reichs⸗„Deim E Eintritt in die Vank bot ſich uns ein b Neubelebung des Buchdruckgewerbes ebenfalls gefallen. Die Armee des Kronprinzen] tagserſatzwahl in Heidelberg am 7. Oktober T ũ m a Tür zin 5 viel beitragen dadurch, daß ſie mit der Deck⸗ ſetzt ihren Vormarſch über die Maas ſtatt. Auch für den Wahltreis Maunheſmm Hankräumen wurde erbrechen die Swieen, 1. ung ihres Druckſachenbedarfs nicht zurückhal⸗ 5 geſole e e rbur 115 ee fol⸗ e e n. ten. Das Buchdruckgewerbe ſetzt ſich zum über⸗ 155 en.— Die Feſte Givet gefallen.— forderlich, deren Ausſchreſbung in Kürze erfol⸗ 8 8 5 3 5 5 Die Königin von Belgien verläßt Ant⸗ 8 ger etrümmert und nach Papieren durchſucht. 8 wiegenden Teil aus Mittel⸗ und Kleinbetrieben werpen. Die Englender 5 1 1 t, im gleichen Raum hängende Kaiſerbild wurde ver⸗ zirſammen, die alle beſchäftigt ſein wollen und von Deutſch⸗Samoa Beſitz. Die„Heide benger geitunge mein nichtet, der Telephonapparat nebſt den eleltriß n b dl ö cs ſei bei früheren Wahlen im 12, Reichstags⸗ Beleuchtungskör ern zerſchagen und ein t es iſt nur gerecht und billig, die behördlichen 1. Sept. Der Sieg bei Gilgenburg⸗Ortelsburg wahlkreiſe der nativnalliberale Abgeordnete 85 1 n 5 15 1 0 Gefangenen 70 Ooc fſt00 d ge dee] in der Slichfahl wenfſtens 15 e Aue Pulte ſind eabebere Türen ei e Reichs⸗ un gaatsdruckereien zuzuwenden. efangenen, mi ffiszieren,“ rität gewählt worden, was auch hinſichtlich des die Schublad 2 85 9 5 aun he Jor⸗ f 5 5 darunter 2 kommandierenden Genera⸗ Dr. Obki cher, des neuen Kandida⸗ die Schubladen herausgeriſſen ſämt . Nicht zuletzt kann bei der Zuführung von Ar end Herrn Dr. rcher, der Art wüſtem Durcheinander au 5„ len, ihr B mulare oder en in wüſtem heiten in die Buchdruckereien auch das große 0 15 15 e 105 15 11 5 dem Boöden berſtreut. Große Mühe verwandten ſis wiefene en antenen Veen, h deutſche Flieger⸗ Die Stadt Lods ſich deshalb empfehlen, dem nationalliberalen 15700 n 1 beeen derſ deſſen Bedarf an Druckſachen iſt im ganzen ein wird bon deutſcheöſterreichiſchen Trup⸗[ Kandidaten keinen Mitbewerber ent⸗ dee 1 aahlen erheblicher. pen beſetzt.— Mecheln wird vom bel⸗ gegenzuſtellon. Bod Ss gverſuche zu machen t Alles in allem gilt es alſo, dem Buchdruck⸗ 511 e e Dazu ſchreibt die„Volksſtim! 1195 W it Be 15 hren, um die 2. Sept. Zehn franzöſiſche Armeekorps werden 1 j ein 15 de r, zwiſchen Reims und Verdun von deut⸗ 15 me boe 1 5 0 6 tlich ſchäftlich der perſön⸗ ſchen Truppen zurückgeworfen. Der politiſchen. Kampf auszutragen. Im ober⸗ D eeee Kaiſer weilt während der Schlacht bei⸗ ſchwäbiſchen Wahlkreis Ravensburg wur⸗ de · lichen Bedarf Druckarbeiten zu vergeben hat, den Truppen.— Die einwöchige erbit⸗ den aus demſelben Grunde zu Beginn des 1 Montag his Dotenerz ſollte nicht fäumen. den Buchdruckern über terte Schlacht zwiſchen 1 öſterreichiſch⸗ bvorigen Monats bei einer Erſatzwahl die dem darin Ouartier begog. Nicht nur wurden auch hie 5 ſchwere Zeit hinwegzuhelfen! D. B. V. iceteſcen und wuſſſchen eee e Zentrumskandidaten entgegen geſtellten Kan⸗ Schreibtiſche, Truhen und Schränke je 11. 7 de en e didaten der liberalen und 0 bröchen, zertrümmert und ihres Inh 8 1¹ ren, Ni An die deutſchen Frauen! dem linken Flügel. Die Oeſterreicher Niſhen Wahlkzeis 1 5 20. zühner Kaffeemaſchine⸗ 5 Die Tage ernſteſter Sorge um das Vaterland 99 955 5 ee heim, in dem ſich durch den Tod unſeres Ge⸗ bdi Wegaug. in einen ſd uns zugleich Tage der geworden. ere ee, eee, 15 15 noſſen Dr. Frank eine Nachwahl nötig Nachdem Keine Zeit hat ſo viel Größe, Aufopfcrungs⸗ 88. 2J2ͤĩ à 8 macht, wird für die bürgerlichen Parteien die 15 fähigkeit und Hingabe an das Gauze geſehen wie Sept. Die fransöſiſche Regierung ſiedelt nach] Frage akut, ob ſie dem zu ernennenden Kan⸗ f handenen ce Früchten, Gen Sk den die Sundees er; neee didaten der Sozialdemokratie Gegenkandſda uſw. gütlich getan hatten, ſchutteten die unſere. Und in dem Ruhmeskranz, 5 Flotte beſchießt Cattaro.— Das Weſt⸗ Il 1 Vielleicht läßt t konnten, auf Sofas 920 Mä v 8 55 ten gegenüber ſtellen wollen. 0 ſie nicht verzehren konnten, auf Geſchichte einſt den eene ee heer hat die Aisnelinie überſchritten] ſich in dieſer Frage für Heidelberg, und Mann⸗ uſw. Größere Mengen vorhandenen 1914 flechten wird, werden auch Lorbeeren mit und geht gegen die Marne vor— Bou⸗ heim eine Verſtändigung erzielen.“ und Mehl wurden in den Zimmern ausgeſe eingewunden ſein, die den deutſchen Frauen logne von franzöfiſchen und engliſchen. Wir können uns dieſer Auf faſteng 0 nur an. Marmelade mit den Gläſern an di d gelten. geräumt. 985 ſchließen. Iiſſen und im Keller entdeckte 500 ungen Hirſon, Conde, La Fexe un„ als Wurfgeſchoſſe gegen Wand un 8 119 das Hocaa bün Se 15 Laon werden ohne Kampf genommen. 5 Wohnung beuutzt. In ähnlicher Weiſe ertrauen zi 188 e ſch liche Deutſche Kavallerie ſtreift bis Paris.— Hleine KHrie. 8 1 9 ſim Eßzimmer, das noch mit En 5 aber in iſch wiſ Primz 55 Sair 0 3. brochenem Geſchirr und Gläſern mpfindungen gemiſcht, ir höreuen nien.— Kardinal dellg Chieſa, Biſchof 25 5 52 Leinenſchränke ein ſchließlich der ö daß einzelne deutſche Mädchen und 1 ſich von Bologna, wird zum Papſt gewählt Kriegsopfer des Rennſports. wurden völlig ausgeraubt und der ga dem Ernſt der Stunde nicht gewachſen gezeigt u, nimmt den Namen Benedikt XV. an.] Der Krieg hält blutige Ernte unter den deut⸗ ſchatz des Bankvorſtandes, ſoweit er hätten. 4. Sept. Amiens wird von den Deutſchen beſetzt. 1 8 Herrenreitern. Nach Leutn. Prieger, nommen wurde, in der unglaublichſten In der Ueberzeugung, daß die vertiefte geiſige und ſoziale Bildung des letzten Jahrzehnts das weibliche Geſchlecht aus der Welt oberflächlicher Lebensanſchauung herausgeführt hat, wiſſen wir, daß die ee Jolcher Trauen, die— — Reims wird ohne Kampf genommen. — Die Armee des Generaloberſten von 233 ſchwere, beutet und 12 934 Gcſangene gemacht. Bülow hat bis Ende Auguſt 6 Fahnen, 116 Feldgeſchütze, 79 Ma⸗ ſchinengewehre und 166 Fahrzeuge er⸗ Lt. Graf Saurma und Lt. Graf Strach⸗ witz iſt es jetzt Leutn. v. Raven, der den Heldentod vor dem Feind gefunden hat. Königs⸗Ulan. erlitt im Kampf gegen Frankreich bei Sedan ſchwere Verletzungen, denen er lei⸗ der erlegen. i. Leuln. gebörte zu den Der ſetzt und beſudelt. Auch unter der Garderobe räumten ſie auf und zurück. Die ganze Wohnung bietet beſchreiblicher Verwüſtung, das n 8 die von 177 12 Straße ſtehen. Rechts 4 Weinberge. Mein Kamerad mit den dreien wieder nach vorne, ich bleibe bei den Reitern. Und nun wenn wir aus den Weinbergen Infanterie⸗ bekommen⸗ Dann bin ich natürlich der Ver⸗ 55 und die Plempen ſauſen mir um die Ohren. Dann gibts eben nur ein Mittel: mit auf den Feind ſchießen und ſo ſeine gute Ge⸗ imnung beweiſen. Und die Hand greift nach dem Browning. Gegenüber bleibt alles ſtill, und auch nach vorne wird es ruhig. Das Auto Kommandierenden kommt zurück, die Reiter traben nach vorn und auch mein Kamerad er⸗ ſcheint bei mir auf der Bildfläche. Es iſt Ge⸗ htspauſe und 5 Uhr nachmittags. Wir ſollen noch in N. zurück ſein und haben einen weiten Weg vor uns. Ich mahne nochmals zum Rückzug und wir machen uns auf den Weg. Kurz vor G. fallen von der Seite ein paar Ge⸗ we aeſce⸗ als ob jemand leicht mit der Axt auf lz ſchlüge. Aber das kümmert uns jetzt ſo wenig wie die Infanteriekolonne, bei der wir wieder vorbei müſſen und bei der es jetzt wäh⸗ rend der Pauſe recht munter zugeht. n benutzen wir den gefahrloſen Weg unken herum e den tiefſten Gottesfrieden u den he— Bergen. Da oben links, weit⸗ bin uchtend ſteht das berdeme 9e das je⸗ der B Vogeſenbeſucher kennt. Im Tale rauſcht die unſer einziger Feind bleibt der Menſch⸗— Bevd dae de mich plötzlich der Gedanke: was wird zählen; ee wird auch dieſe Situation zur Gewohnheit und das Gehirn hat zum erſten Male Muße, an die Lieben daheim, an Freunde und Bekannte zu denken, und unwillkürlich malen wir uns aus, wie ſich der oder jener in unſerer Situation wohl benommen hätte. Sanitätsautos raſen an uns vorbei. Wohl ſechsmal begegnet uns auf der kurzen Strecke nach G C. derſelbe Wagen, in jedem ein Zivilarzt, der in ſorgender Umarmung einen einzelnen Schwerverwundeten hält; für jeden Alle ſind munter und alle er⸗ es geht vorwärts. letzten Dorfe kurz vor C. Fenſter und Türen dicht mit Neugierigen beſetzt, und manches Ge⸗ Genüge kennen. ſicht kann die hämiſche Freude über die deutſchen Verwundeten nicht verbergen. Dem Kerſ da links mit den ſchwarzen, glühenden Augen ſieht man es an, daß es noch viel zu wenig ſind. In C. wieder das Bild vollſtändiger Ruhe. Wir ſteigen an einem eleganten Gaſthof ab, und nun empfängt uns in überraſchend ſchnellem Wechſel wieder ein Bild vollſtändiger Kultur. An einem langen Tiſch ſitzen Offiziere aller Grade und Waffen. Platz zu nehmen. Auch hier wieder Mannheimer, liebe Bekannte, das gleiche Stannen und die Bitte, Nachrichten in die Heimat zu bringen. Und nun entwickelt Um⸗ f 115 ein Leben wie etwa am Stammtiſch der „Pergo Auch das iſt recht ſchön, und die wohlgepflegten Hände einzelner beſonders vor⸗ dinehmer Herren tun dem 8 wieder wohl. iſt ſchnelle Hilfe da. Und da vorne auf dem Lei⸗ terwagen die Leichtverletzten. Bilder, wie wir ſie friede, alle aus den Verwundetentransporten her zur Jetzt ſind in dem Man bittet uns höflich, n. Die Generalſtabskarten wer⸗ den herausgenommen und wir müſſen berichten. Während der Unterhaltung kommen Gefechts berichte und der elegante Herr Rittmeiſter be⸗ ſchwert ſich über mangelnde Bedienung.— wie zu Hauſe, mitten im Frieden. Der prächtige eine kernige Soldatennatux, Oberſtleutnant., Doch auch im bewirtet uns aufs liebevollſte. Krieg weis man zur 1 Zeit einen Beſuch abzubrechen, und gegen 9 Ans militäriſch. Nun gehts in Fahrt Salrch Wald im herrlichen Mondſchein nach Hauſe. Und tief, tief ſaugt man wieder das Le⸗ Nur der Anruf der dichten Poſtenkette ben ein. unterbricht in gleichmäßigen eee auf lurze Zeit die tiefe Stille. „Und wozu haben Sie nun das Ganze eigent⸗ lich unternommen?“ tereſſe“. als ich ihnen perſönliche Nach⸗ Sohn von Angeſicht zu Angeſicht geſehen hätte, und wie ihr dann die Tränen in die Augen ſtürz⸗ ten, ſo würde auch Ihnen meine etwas naſe⸗ eiſe Fahrt nicht mehr zwecklos erſcheinen.“ ielleicht auch eine ſegensreiche Tätigkeit. Doch auch der materielle Erfolg blieb nicht 70 aus, und ich durfte mir als Revanche für gute gcbrec 5⁰⁰ Stück 1. als Liebesgaben 5 Ganz Uhr empfehlen wir Waldes⸗ Nun, zunächſt aus„In⸗ Aber wenn Sie die freudigen Geſichter der Mütter, der Frauen, der Brüder, der Väter geſehen Vätten, richten von ihren Lieben brachte; wenn ſie gehört hätten, wie das kleine Mütterle mich immer und immer wieder fragte, ob ich denn wirklich den 5 85 beabſichti igt. Welche Wohltaten könnten 10 getan werden! Nachrichtendienſt von Oſt und Weſt, 1 Wirklichkeit keen, rde, wir an wir. 0 5 Dus Aaneſt bewieſen. werde ich Von n Hochſchulen, Der Großherzog hat dem eee en mediziniſchen Fakultät der Univerſität Dr. Wilhelm Hildebrandt den Ti ordentlicher Profeſſor verliehen. Reſidenz⸗Theater Wiesbaden. Aus rein ſozialen Gründen, um w 1. Krieges dem künſtleriſchen und techniſchen nal eine Exiſtenzmöglichkeit zu bieten, beginr Reſidenztheater jetzt ſeine Kätigteit Di Spielzeit wird am Samstag mit Wilder baterländiſchem Schauſpiel„Vater eingeleitet und zwar zum Beſten Kreuzes“. In jeder Woche ſin Abende“ mit mannigfachen künſtle tungen und ee zu 4. Seite. Geueral⸗Auzeiger.— Fadiſche Neueſte Jachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 10. September 1584. ſtörung. Mit gleichem Vandalismus verfuhren ſiefeinzelnen Staatsbürgers überlaſſen werden Stimmung in Schweden. Von dem ſchwedi⸗ In Sofia mußte ihm ebenfalls mitgeteilt in der Wohnung des Kaſſendieners, wo ſie die in der Eile zurückgelaſſenen Schmuckſachen mit ſich gehen hießen.“ Nus Stadt und Land. Mannheim, den 10. September 1914. Warum bekommen die 110er keine CLiebesgaben? Dieſe Frage ſtand auf einer Feldkarte eines nahen Verwandten, der bei den 110ern ſteht. Lei⸗ der konnte ich mich nicht erkundigen, ob dies etwa an der Beförderung liegt oder— an dem Mangel an Liebesgaben für„unſer Mannheimer“ Regiment überhaupt. Sei dem jedoch, wie es will, es iſt meiner Anſicht nach bedauerlich, wenn unſere tapferen Leute ſich im Feld über den Mangel an Liebesgaben beklagen müſſen! Namentlich fehlen Zigarren, Tabak, Schokolade, Hoffmannstropfen, Zucker, auch Socken uſw. Ich zweifle beinen Augen⸗ blick, daß die Veröffentlichung dieſer Frage ſo⸗ fortige Abhilfe ſchaffen wird und man dafür ſorgt, daß die Liebesgaben in genügender Menge in regelmäßigen Abſtänden verſendet werden, damit unſere tapferen Mannheimer ſtets fortlaufend die ſo ſtark entbehrten Gaben empfangen können und niemals mehr Grund zu ähnlicher Klage haben. (Es wäre ſehr erwünſcht, wenn das Rote Kreuz dieſe Sache unverzüglich in die Hand nehmen würde. Red.) *Ordensverleihung, Der Großherzog hat dem Mitglied der General⸗Intendanz der Großher⸗ zoglichen Zivilliſte und Vorſtand des Großh. Hofzahlamts, Geheimen Oberfinanzrat Julſus Erxleben, das Kommandeurkreuz zweiter 5 des Ordens vom Zähringer Löwen ver⸗ iehen. Erteilung der Erlaubnis zum Tragen eines Ordens. Der Großherzog hat dem Königlich Bayriſchen Geheimen Kommerzienrat Auguſt Röchling in Mannheim die nachgeſuchte Er⸗ laubnis zur Annahme und zum Tragen des ihm verliehenen Königlich Preußiſchen Kronen⸗Or⸗ dens II. Klaſſe erteilt. *Ernennungen im Poſtdienſt. Mit Entſchlie⸗ ßung des Miniſteriums des Großh. Hauſes, der Juſtiz und des Auswärtigen vom 29. Auguſt 1914 wurde den Poſtaſſiſtenten Ludwig Zim⸗ mermann in Schwetzingen, Auguſt Serna⸗ kinger in Mannheim, Auguſt Schreck in Karlsruhe Ernſt Keſer in Pforzheinr Guſtav Himmeßzreich in Bonndorf, Otto Baer in Mannheim, Johann Buntru in Pforzheim der Titel Poſtſekretär und dem Telegraphen⸗ aſſiſtenten Rigobert Engler in Konſtanz der Titel Telegraphenſekretär verliehen. Befleidsſchreiben des Stadtverordneten⸗ vorſtandes. Von Seiten des Stadtverordnetenvorſtandes wurde an den Vater des im Felde gefallenen Neichstagsabgeordneten und Stadtperordneten Dr. Ludwig Frank, Herrn S. Frank in Non⸗ nenweier bei Lahr, folgendes Beileidsſchreiben Reiihet! Hochverehrter Herr! Die Tageszeitungen melden uns die erſchüt⸗ ternde Nachricht, daß Ihr Sohn, Herr Dr. Frank, am 3. ds. Mts. auf dem Schlachtſelde den Hel⸗ dentod für das Vaterland geſtorben iſt. Mit tiefem Schmerze hat das Stadtverordnetenkolle⸗ gium der Stadt Mannheim, dem Herr Dr. Frank ſeit nahezu 10 Jahren angehörte, dieſe Trauerbotſchaft vernommen. Sein Tod hat eine große Lücke in unſerm Kollegium hervorgeru⸗ fen. Der Bürgerausſchuß der Stadt Mann⸗ heim wird das Andenken an dieſen hervorragen. den Mann der ſich bei allen Mitgliedern unſeres Kollegiums ohne Unterſchied der Partei wegen ſeiner hervorragenden Fähigkeiten großen An⸗ ſehens und wegen ſeines ſtets liebenswürdig entgegenkommenden Weſens allgemeiner Be⸗ liebtheit erfreute, in hohen Ehren halten. Na⸗ mens des Stadtperordnetenvorſtandes ſpreche ich Ihnen und Ihrer Frau Gemahlin zu dem ſchweren Verluſt, der Sie betroffen hat, die herzlichſte Teilnahme aus. Mit vorzüglicher Hochachtung Deyr Obmann des Stadtverordnetenvorſtandes: gez. Pfeiffle. Die badiſchen Beamten und die Spenden für das Rote Kreuz. Die„Karlsruher Ztg.“ weißt in einem halbamtlichen Artikel darauf hin, daß einzelne Beamtenvereine unter ihren Mitgliedern Liſten in Umlauf geſetzt haben, in denen ſich die Mitglieder mit monatlichen Ge⸗ haltsabzügen zum Beſten des Roten Kreuzes und der Familien zum Kriegsdienſt Ein⸗ berufener einverſtanden erklären. Der Gedanke, auf dieſe Weiſe die Sammeltätigkeit zu fördern, iſt zweifellos ein guter und die damit verbun⸗ dene Abſicht, daß gerade der Beamte reichliche Beiträge für dieſen Zweck leiſten ſoll, an ſich zu hegrüßen. Es iſt aber, heißt es in dem Artikel der„Karlsruher Zeitung“, weiter angeregt wor⸗ den, ſämtlichen ſtaatlichen Beamten durch die vorgeſetzten Stellen nahelegen zu laſſen, daß ſie ſich von ihrem Gehalt jeweils monatlich einen beſtimmten Teil für die Zwecke des Roten Kreuzes und in Karlsruhe auch für die von der Gemeinde beſchloſſenen Unterſtützung der Fa⸗ milien der infolge der Mobilmachung in den Militärdienſt eingetretenen Mannſchaften aus der Sbadt Karlsruhe abziehen laſſen. Gegen ein ſolches Vorgehen beſtehen mehrfache Be⸗ denken. Soweit Staat und Gemeinde die Bei⸗ träge zur Beſtreitung der durch die Unter⸗ ſtützung Bedürftiger und die Schaffung von Wohltätigkeitseinrichtungen und dergleichen er⸗ wachſenden Koſten nicht auf Grund der feſt⸗ geſtellten Leiſtungsfähigkeit eines jeden als öfſentliche Abgabe erheben, wird es dem Pflicht⸗ gefühhl und dem patriotiſchen Empfirden jedes müſſen, nach ſeinem Vermögen zu ſpenden und ſelbſt ohne einen von oben geübten Druck zu entſcheiden für welchen beſonderen Zweck, in welcher Form und in welchen Teilbeträgen er ſeine Gaben beiſteuern will. In dem Artikel wird dann feſtgeſtellt, daß die Beamten in er⸗ freulicher Weiſe ſich an dem patriotiſchen Liebes⸗ werke beteiligt haben. In welcher Weiſe aber der einzelne ſeine Pflicht tun wolle, könne man ihm anheimſtellen. Hierzu wird uns geſchrieben: Der Vorſtand des Mannheimer Be⸗ amtenbundes, der zugleich auch Vorſtand des Verbandes badiſcher Staatsbeamtenvereine iſt, ſchließt ſich den Ausführungen dieſes Artitkels voll⸗ inhaltlich an. Er richtet an die geſamte Beamten⸗ ſchaft den Aufruf, nach Kräften an der Fürſorge für die durch den Krieg verurſachten Notſtände fich zu beteiligen und ihre Beiträge möglichſt den ört⸗ lichen Einrichtungen der Kriegsfürſorge zuwenden zu wollen. Die Art und Weiſe der Beteiligung ſei dem Gutdünken des einzelnen überlaſſen. Wir ſind überzeugt, daß in dieſer ernſten Zeit jeder Be⸗ amte freudig jenem Worte zuſtimmt:„Ich ſtehe ein für Pflichterfüllung bis zum Aeußerſten.“ * Herr Reichstagsabgeordneter Ernſt Baſſer⸗ mann im Felde, Ein Pirmaſenſer Vizefeldwebel der Reſerve erzählt von einem Beſuch des Reichs⸗ tagsabgeordneten Baſſermann im Feldlaſino in einem Schloſſe vor Namur folgendes: Wir hatten einen angeſehenen Gaſt in unſerem Feldkaſino zu Beſuch: Abgeordneter Baſſermann, der mit ſeinen 60 Jahren ſtramm und rüſtig eine Munitionskolonne führt. Er kam um 10 Uhr hier im Schloſſe an, froh und dankbar darüber, daß er jemand vorfand, der ihm Eſſen und Quartier be⸗ ſorgte.(Inzwiſchen iſt, wie wir hören, Herr Reichs⸗ tagsabgeordneter Baſſermann nach dem Oſten ab⸗ kommandiert worden. Red.) * Die tapfere Raſtatter Brigade. Dem Bür⸗ germeiſteramt in Raſtatt iſt eine Feldpoſtkarte folgenden Inhalts zugegangen: Schlachtfeld, 5. 9. 14. Die Raſtatter Brigade hat ſich weiter mit großer Tapferkeit geſchlagen. Aus dem Heldenblut unſerer Söhne und Brüder er⸗ wächſt uns neue Kraft, um den Kampf mit Got⸗ tes Hilfe bis zur Vernichtung des Gegners durch⸗ zuführen. Mit Gruß Freyer, Generalmajor. * Von einem verwundeten Mannheimer Krieger, der in Oberweiler bei Baden⸗Baden im La⸗ zarett liegt, wird uns geſchrieben: „Wir ſind hier eine größere Anzahl Mann⸗ heimer, teils zur Kur und teils verwundet und ſehnen uns ſtets nach Neuigkeiten aus der Heimat, worauf wir aber ſeit 10 Tagen verzich⸗ ten müſſen, da keine Zeitung kommt, Die Be⸗ handlung iſt hier ſehr gut, mit Ausnahme einigex größerer Hotels, wo die Koſt beſſer ſein dürfte, was ſchon allgemeinen Unmut erregte. Am liebſten ſind die Verwundeten im Friedrich Hilda⸗Geneſungsheim der Badiſchen Eiſenbahner, wo die Leute ſozu⸗ ſagen gemäſtet werden und voller Lob über dieſe Wohlfahrtseinrichtung ſind, wie ſeinesgleichen nicht in jedem Lande iſt. Alle ſind voller Mut und Begeiſterung und können nicht abwarten, bis ſie wieder ins Feld kommen, um dem Feind die Quittung auszuſtellen für ihre Wunden!“ * Renten für Einberufene. Die Renten⸗ zahlungen aus der geſetzlichen Arbeiter⸗ verſicherung an die Angehörigen der Ein⸗ berufenen ſind jetzt durch das Kriegsminiſterlum ſichergeſtellt worden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ſich unter den Einberufenen vexeinzelt Empfänger von Renten aus der geſetzlichen Ar⸗ beiterverſicherung befinden. Dieſe ſind in der Regel an der perſönlichen Empfangnahme der Renten verhindert. Sie müſſen ihren An⸗ gehörigen Vollmacht zur Abhebung erteilen. Die Renten werden dann weiter gezahlt, bis die Vollmacht widerrufen oder der Tod des Empfängers den Rentenzahlſtellen bekannt wird. Ob den in Gefangenſchaft Geratenen oder Vermißten die Renten vorläufig weiter ge⸗ währt werden können, ſollen die Verſicherungs⸗ träger im einzelnen Falle wohlwollend prüfen. Die Dienſtſtellen ſind angewieſen worden, durch Umfrage die Rentenempfänger zu ermitteln. Wenn ſte nicht ſchon vor der Einberufung eine Vollmacht erteilt haben, ſo ſollen ſie veranlaßt werden, dieſe ſchleunigſt an ihre Angehörigen zu ſchicken. Die Dienſtſtellen übernehmen auch die Benachrichtigung der Rentenzahlſtellen von dem Tode der Empfänger uſw. Wo Kriegsſtamm⸗ rollen geführt werden, wird ein Vermerk auf⸗ genommen: Rentenempfänger, Poſtanſtalt.“ Bei Todesfällen ſoll die Poſtanſtalt ſofort, bei Gefangenen oder Vermißten in der Regel nach Verlauf von acht Tagen benachvichtigt werden. Dienſtſtellen, die Kriegsſtammrollen nicht führen, haben in geeigneter Weiſe für die Ermittelung und Kontrolle der bei ihnen beſindlichen Ren⸗ tenempfänger, für die Ueberſendung der Voll⸗ macht an die Angehörigen und die Benachrich⸗ tigung der Poſtbehörden zu ſorgen. * Hundert Zwetſchgenkuchen als Siebesgabe. Eine nicht alltägliche Liebesſpende hat die Ein⸗ wohnerſchaft von Waldgirmes den ver⸗ wundeten Kriegern des Wetzlarer Lazaretts zukommen laſſen. Sie ſandte dieſen 100— hundert große Zwetſchgenkuchen von er⸗ leſener Güte. * Ein blindes Frauchen hat, ſo wird uns aus Karlsruhe geſchrieben, für die Verwundeten Socken geſtrickt und dieſe mit einem Gedicht dem Roten Kreuz eingeſendet, das wohl verdient, hier angeführt zu werden: Für Deutſchlands große Heldenſchar Die ſtets mit Gott vecht ſiegreich war, Ganz freudvoll will ich alles tun, Die Hände ſollen nimmer ruhn. Socken kann ich Euch nur geben, Fleh'n zu Gott um Euer Leben, Denn lange ſchon bin ich faſt blind, Ich bet für Euch, für Weib und Kind Daß Ihr den Feind recht bald bezwingt, Uns einen ſol Frieden bringt, Der all' die ſchweren Opfer lohnt Und ferner unſere Heimat ſchont! *** ſchen Profeſſor der Theologie Guſtaf Novelius in Sundsvall, der im letzten Schuljahr die Unter⸗ richtsmethode am Heidelberger Gymnaſium ſtu⸗ diert hat, geht heute der Heidelberger Gymna⸗ ſiumsdirektion folgendes Schreiben zu:„Es lebe das deutſche Land, Bismarcks Land! Es lebe die deutſche Sprache, Luthers und Leſſings, Schillers und Goethes Sprache! Es lebe das deutſche Volk, Kaiſer Wilhelms ſiegreiches Volk, welches Gott fürchtet, ſonſt aber nichts in der ganzen Welt!— Jeſ. 40; 30, 81. * Mutmaßliches Wetter am Freitag u. Sams⸗ tag. Die Störung aus Weſten dringt auf den Kontinent vor. Unter ihrem Einfluß iſt für Freitag und Samstag anfangs gewittriges, dann meiſt trübes und etwas kühleres Wetter zu erwarten. — 2 2* Polizeibericht vom 10. September. Zeichenländung. Geſtern Nachmittag 3 Uhr wurde die Leiche des im Polizeibericht vom 7. d. Mts. erwähnten 18 Jahre alten Schloſſers Frdr. Lang von Waldhof, welcher am 6. d. M. beim Ba⸗ den im Induſtriehafen in der Nähe der Diffens⸗ brücke ertrunken iſt, in der Nähe der Unfallſtelle geländet und auf den hieſigen Friedhof verbracht. Unfälle. Der 5 Jahre alte Sohn eines in der Dammſtraße hier wohnenden Monteurs lief am 9. d. M. vormittags auf der Friedrichsbrücke gegen ein in voller Fahrt befindliches Automobil. Er wurde von dem hintern rechten Schutzblech er⸗ faßt, zu Boden geworfen und am Kopfe leicht vepletzt. Auf der Dammſtraße hier ſprang geſtern Vor⸗ mittag ein 13 FJahre alter Volksſchüler von Sand⸗ hofen aus Unvorſichtigkeit gegen ein in der Fahrt befindliches Automobil, kam zu Jall und geriet wiſchen die beiden Vorderräder. Hierbei erlitt er erhebliche Hautabſchürfungen am Rücken und mußte mittelſt Sanitätswagen ins Allgem. Kran⸗ kenhaus überführt werden. Verhaftet wurden 15 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Schloſſer von Wieſental wegen Körperverletzung, ein Bäckerlehrling von Forſt wegen Unterſchlagung und ein Taglöhner von Feudenheim wegen Dieb⸗ ſtahls Letzte Meldungen. Die Vorgänge am Barenhof vor Ausbruch des Krieges. EBerlin, 10. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Ueber die Vorgünge, die ſich in den kritiſchen Tagen vor Ausbruch des Krieges am Zarenkoſe abgeſpielt haben ſollen, berichtet ein„Ein⸗ geweihter“ der„B. Z. am Mittag“: „Am 25. Auguſt verbreitete die„Agence bas“ folgende Mitteilung: Man erſährt aus daß die ruſſiſche Mobiliſation, die am 25. Juli begonnen hat, am 24. Auguſt voll⸗ kommen beendet worden iſt. Dieſer 25. Juli war für Rußland beſtimnt ein kritiſcher Tag allererſter Ordnung. An djeſem Tage nämlich erſchien Nikolai Nekolajewitſch beim Zaren und ſtellte ihm im Namen dey Großſürſtenpartei ein Ultimatum: Entweder abdanken oder die Mobil ⸗ machungsordre unterſchreiben! Ueber die itberaus ſchroffe Form, in der dieſe Forderung dem Zaren geſtellt wurde, über die Heftigleit, mit der die Auseinanderſetzung ſtatt⸗ fand, erzählt man ſich die ſeltſamſten Dinge. Feſt ſteht aber jedenfalls, daß der Zar am 25. Juli dem jetzigen Generaliſſimus die Mobil⸗ machungsordre übergab, ſich auf mehrere Tage in fan Zimmer eingeſchloſſen, und weder Saſſo⸗ now geſchweige denn den Kriegsminiſter vorge⸗ laſſen hat. Am 27. Juli konnte dann der ruſſtſche Kriegsminiſter dem deutſchen Militär. bevollmächtigten ehrenwörtlich erkläven, es ſei fein Mobilmachungsbefehl ergangen. Am 29. Juli hat der ruſſiſche Generalſtabschef dieſe ehrenwörtliche Erklärung wiederholt. Nunm wiſſen wir ja, daß man ein ruſſiſches Ehrenwort nicht auf die Goldwage legen darf; aber der Schein bleibt gewahrt, denn weder der Kriegsminiſter noch der Generalſtabs⸗ chef haben am 27. oder 29. Juli den Zar zu Geſicht bekonnnen, während die Mobilmachungs⸗ ordre ſich ſchon am 25, Juli in der Taſche des Genevaliſſimus befand.“ Damit wäre eine der Lücken in den über den Ein unangenehmer ruffiſcher Geſandter. Berlin, 10. Sept.(Von unf. Berl. Bur.) Man meldet aus Wien: Veranlaßt durch das provokatoriſche Auftreten des ruſſiſchen Ge⸗ ſandten in Sofia Sawinsky ſchreibt die„Wien. Allgem. Zig.“, wie Sawinsky, der früher Geſandte in Stockholm war, ſich dort unmöglich gemacht hat. Ei iſcher Staatsmann er⸗ ah, bß ene Bureau in Stock⸗ holm die Zentrale einer unerhör⸗ ten Spionuage war. Jeden Tag wunden ſchwediſchen Offizieren die nieder⸗ trächtigſten Hochvevratsanträge ge⸗ ſtellt. Jedes ſchwediſche Dorf wurde mit Spionageanträgen heimgeſucht. Schließlich wurde dann Sawinsky das Betreten des — 4. werden, daß, falls er ſeine Drohungen gegen Bulgarien fortſetze, ſeine Stellung in Soſia ſich wenig angenehm geſtalten werde Das letzte Aufgebot.*Vö WITB. Bordeaux, 10. Sept.(Nichtamtlich.) Ein geſtern nachmittag zuſammengetretener Mi⸗ niſterrat unterbreitete dem Präſidenten Poin⸗ caré einen Erlaß, durch welchen diefenigen Män⸗ ner, die bisher dienſtuntauglich oder zu⸗ rückgeſtellt waren, aufgefordert wer⸗ den, ſich einer neuen ärztlichen Unter⸗ ſuchung zu unterziehen. Diejenigen, die als dienſttauglich befunden werden, ſollen unverzüg⸗ lich ausgehoben werden. Diejenigen, die ſich nach dem Erlaß nicht ſtellen, werden als dienſt⸗ tauglich angeſehen werden. Der Kampf in Kiautſchan. WIB. Frankfurt a.., 10. Sept. Nach einem hier vorliegenden Exemplar des Nieuwe Rotterdam'ſche Courant hat die chineſiſche Re⸗ gierung nach einem Bericht des Korreſpondenten der„Times“ in Peking die Erklärung S ben, daß ſie auf den Punkten innerhalb Lun Laitſchau und der Umgebung der Kiautſchou⸗ Bati, welche die kriegführenden Truppen notwen⸗ diger Weiſe paſſteren müßten, nicht die Verant⸗ wortung für eine ſtrikte Handhabung der Un⸗ parteilichkeit übernehmen könne. Die Regierung weiſe daxauf hin, daß die kriegführenden Mächte die territorialen und adminiſtrativen 7 Chinas und alles Privateigentum in dieſen Ge⸗ bieten achten müßten. Dieſe Erklärung erlaubt Japan, ſo fügt der Korreſpondent hinzu, von den hauptſächlichſten Wegen Gebrauch zu machen, um ein Heer hinter Kiautſchou herumzuführen. Berlin 10, Sept.(Von unſ. Berl, Bur. In der dem Reſchskanzler von Bethmann⸗Oo weg gehörenden Ziegelei von Hohen⸗ finow entſtand heute vormittag ein großes Schadenfeuer, dem in kurzer Zeit die ganze Ziegelei zum Opfer fiel. 5 WITB. Wien, 10. Sept.(Nichtamtlich.) Die beiden Fliegeroffiziere, Oberleutnant Flaßig und Leutnant Wolf, fanden auf dem nördli⸗ chen Kriegsſchauplatz in Erfüllung des Flieger⸗ berufes den Fliegertod. WITB. Rom, 10. Sept.(Nichtamtlich.) Die „Agenzia Stefani“ veröffentlicht ein Dementi der von der„Gazette de Lauſanne“ aus Bern vom 17. September veröffentlichten Nachricht, daß auf den italieniſchen Eiſenbahnen der Güter⸗ nachtverkehr für Private gegenwärtig aufgeho⸗ ben ſei. Die Nachricht ſei völlig unbegründet. Aus dem Großzherzogtum. * Bühl, 8. Sept. Als Held gefallen iſt Zeichenlehrer Wilh. Baden. Er war als Leutnant der Reſerve dem Ruſe des oberſtem Kriegsherrn gefolgt. In einem der letzteren größeren Kämpfe erhielt er— ſeine Soldaten anfeuernd— vop der Front einen Schuß in den Hals 0 die„Heidelb. Zig.“ mitteilt, herzogin 25 5 verwundeten ee Schußwu davongetragen hahen aber auch genug Der Ba antwortete:„Ja, da ſollen Königliche Hoheit mi amol ſehn, wenn i van der Kirchweih ham⸗ * arlsruhe, 7. Sept. Neg Dr. Koch von der Großh. bad. GerN hat ſich freiwillig zum Milttärfliegerdienſt ge⸗ meldet und wurde von der erſten ͤ lung in Karlsruhe angenommen. 15 Wer n e 2. Der fri ingen Bürgermeiſter Dr. Hofweg, he i. Beſſer in Gefangengct e 5 ee Elt. Pfalz, Beſſen und Amgebung. § Neuſtadt, 8. Sept. Mit hoher aus dem Felde heimgekehrt iſt Lehrer Bühler, der Sohn des Kaufmanns Bühler in Neuſtadt. Iſt er ein⸗ Als Einjährig⸗Freiwilliger⸗Unteroff gerückt, wurde dann zum eſeld und beſonderer Auszeichnung in einer blutigen Slaß zum Leutnant befördert und zugleich für das Eiſerne Kreuz in Vorſchlag gehn Megem etner Blinddarmentzündung mußte er ins Lagarett ver⸗ bracht werden p. Gdenkoben i. 9. Sept. Köni Ludwig von Naee e tag mit dem Hofzuge 3 Uhr 11 hier an und nahm Wohnung in der Kgl. Villa Ludwigshöhe. — an Sehnche e + 2 W*. Keſeht —— 7 Hirsch æ Der NMöbel u. Dekorattonen vormals F2.4. Jigmünd fffrseh- Tm. 4 Unser Betrieh wird aufrecht srhaften Uebernahme sämtl. Fepezier- und Dekorationsarbeiten. — 8 —— 8 8 08 e ee — ff!f — 5 1 bab 8. err Fre Wen DD 4 kriegsanfeine une Geldmarkt. Der beute Mittag veröffenthichte Aufruf zur ene der Kriegsanleihe kennzeichnet schon che Kreise, welche in der Lage sind, die nötigen Intel für die Kriegsanleihe zu beschaffen. Er Fendet sich an die deutschen Napitalisten, die deut- echen Sparer, die Korporationen, Anstalten, Spar- bssen, Gesellschaften, Banten und Bankiers und bnleri sis alle auf, die letzte Hoffnung des Feindes uf unsere angebfiche finanzielle Schwäche 2u rstören. Wir sind überzeugt, daß dieser Aufruf nicht engehört verkzingen wird. Ein Volk, das mit gupergleichlichem Heldenmut seine Existenz gegen eme Weilt von Feinden verteidigt, wäre des ver- gossenen Biutes nicht wert, wenn es die in Frie- denszeiten erworbenen Citer angstlich zurückhal- ten sonte, wo das Reicht ihrer dringend bedarf. In einer Zeit, wo kaum ein deutsches Haus zu finden ist, das nicht sein Höchstes hergab zum Kampf dider die Feinde des feichs, kann der freudige vn zur Hergabe maferieller Güter nicht fehlen. Wir baben schon Sonntag darauf hingewiesen, daß der Erfolg einer Kriegsanleihe wesentlich en dem Zeiſpunkt abhängt, an dem sie heraus- bomt. Und welcher Zeitpunkt wäre wohl günstiger, als der jetzige? Das Peicfi ist frei von Feinden, die Franzosen sind zweimal in großer Feldscfflacht Zurſickgeworfen worden, ihre Festun- gen fanen eine nach der anderen in unsern Besitz; ſber die Ruissen ist in Ostpreußen ein so glänzen- der Sieg erfochten worcten, daß ihnen wohl für ummer die Larst zu Einbrüchen in das Reich ver- gehen wirck; wir sind die Herren Belgiens und haben auch den Engländern schon enpfindiiche Schlappen beigefüigt. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so ist die völlige Niederwerfung aller Feinde nur noch eine Frage der Zeit. Hanck in Hand mit diesen gänzenden Waffentaten brachte fasf jeder Tag neue Belege dafür, daß das Vertramen auf allen Gebieten des öffentlichen uud prfyaten Lebens in verstärktem Maße wieder- lrt. Das Rückgrat des ganzen geschäfffichen lebens— der Geidmarkt— stent nicht nur uner- schüttert da, nein wir erleben Sogar die Ueber- ischung, daßg schon jetzt einzene Notenbanken, wie z. B. die Badische Bank besser dastehen, ab vor Jahresirist. Alle Geldtinstitute, angefangen Von den Reichsbank bis herab Zur Icleinsten Spar- beasse verzeichnen schon seit langem ansehnliche Fücketüsse von Barmitteln. Wenn der erste Angst- bedarf nach der Sclrätzurg von Sachverständigen du geführt hat, daß—1½% Milliarden Mark whesaurier wurden, so wird von diesen Kbem zweifellos der größte Teil zu Zeichnungen auf die Kriegsanleihe verwandt werden. Ein Niick. duß dieser zwecklos aufgespeicherten Bargeld- summen war schon zu beobachten. Einen stär- eren Antrieb ihrer Zutageförderung, als die überaus güustige Kapitalsanlage in der Kriegsanleihe kam es überhaupt nicht geben. Auen ein beträchtlicher Teil der Bargut- baben, die in deutschen Banken, Sparkassen usw. raben, wird und muß für die Anleihezwecke heran- Essen sinct etwa 20 Miltarden Spareinlagen vor- fanden. Den Einlegern hat der deutsche Spar- Esemre bend eine ganze Reihe von Erleichte- rungen in Aussicht gestellt, falls sie ihre Gut-⸗ haben zur Einzatlung auf die Kriegsanleihe ver- wencen wollen. U. a. brauchen die Künd'igungs- kristen nicht eingehalten zu werden. Die Spar- Uassen selbst können sich durch Verpfändung ihres großen Wertpapierbesitzes bei den Reichsdarienns- bassen die nötigen Mittel für die Auszahlung der zurüickgeforderten Guthaben und für eigene Zeich⸗ nungen beschaffen. Gesellschaft und jedem geeigneten Wertpapier- besitzes offen, dem kein Banleeredit zur Verfligung stent. Der Beleihumgssatz für die bei der Reichs- 10 Prozent, für Reichs- und Staatspapiere sogar auf 75 Prozent festgesetzt worden. Wenn das große auf rund 270 Milliarden Mk. geschätzte Voktsvermögen Deutschlands auch nur zum ge⸗ ugsten Teile in dieser Weise verwerlet wird, kann die Kriegsanleihe spielend leicht überzeichnet Verden. Der vorübergellende Ziusverlust ist ia nur gering. Es ist aben auch beabsichtigt, bel den Darlehnskassen für die durch die Kriegsan- 5 men veranlagten Deleihungen eine Ermu gigung des Zinssatzes auf die Höhe des Reichsbank-Dis- onts eintreten Zu lassen. Proꝛent. Prozent beträgt er 087 odle geogen werden. Allein bei den deutschen Spar- Dieser Weg steht natürlich auch jeder sonstigen dank beleinbaren Wertpapiere ist bekanntlich auf Selbst bei gnem Be. leihungssatz von 6% Proz. und einer tatsäch--“ chen Verzinsung der Auleinen von 3,63 bezw. uns verlangt. Der eigene Vorteil gebietet, der Anleihe einen ebenso großen Erfolg zu bereiten, Wie ihn unsere Truppen erzielt und jeden Tag von neuem erzielen. Dann vrird auch die letzte Hoff- nung des Feindes schwinden, daß uns die nötige finanzielle Stärke zur Fortführung des glorreich begonnenen Krieges ſehlt. Geldmarkt, Bank- une Börsen- Wesem. Läme meue Kreditbauks in Wforzheim. In Pforzheim, wo die Zahlungseinstellungen ver- schiedener Bankfirmen die Erschließung neuer Kre- ditquellen erforderlich machen, ist die Errichtung einer neuen Hilfsbank mit 1 000 000 M. Kapital, Worauf zunächst 25 Prozent eingezahlt werden sollen, beschlossen worden. Ebenso erscheint die Zusammenbringung eines Bürgschaftsbestandes von 1000 000 M. sicher. Die Reichsbank hat sich bereit erklärt, von der Hilfskasse bis zum vierfachen Betrage des Bürgschaftskapitals Wechsel hereinzu- nehmen. Postscheckverkehr. Im Reichspostgebiet ist die Zahl der Konto-In- haber im Postscheckverkehr Ende August 1914 auf 100 701 gestiegen(Zugang im Monat August 597). Auf diesen Postscheckkonten wurden im August gebucht 11108 Millionen Mark Gutschriften und 1018,1 Millionen Mark Lastschriften. Bargeldlos wurden 1096,5 Millionen Mark des Umsatzes be- glichen. Das Gesamtguthaben der Kontoinhaber betrug im August durchschnittlich 211,3 Mifl. M. Handel und industrie. Ungerechttfertigte Mehlpreise? Der Verein Deutscher Handelsmül- ler und der Verband Deutscher Müller veröffentlichten folgende gemeinsame Erklärung: „Seit der Mobilmachung sind in der Tagespresse Wieclerholt scharfe Angriffe gegen die angeblich vollstandig ungerechffertigten Mehlpreise der Müh- len veröffentlicht worden. So wurde u. a. mitge- teilt, daß der Verband der Brotfabrikan- ten in Essen a. d. Ruhr am 3. d. Mt. an den Herrn Reichskanzler ein Ielegramm gesandt hat, in welchem den Mühlen vorgeworfen wird, dafß sie„durch die Lage nicht gerechtfertigte Preis- steigerungen“ vorgenommen hätten. Im Anschluß daram wurde die Festsetzung von Maxi- malpreisen für die Produzenten empfohlen. Zur Begründung wurden Preise von Weizen- und Roggenmehl vom 27. Juli und 3. August angeführt. Demgegenüber ist folgendes zu bemerſten: Zunächst hat Weizenmehl mittlerer Güte in Köm am 27. Juli nicht wie angegeben 25.50 Mk. sondern 28 Mk. gekostet, ferner geht diese Ein- gabe, wiie alle Beschuldigungen dieser Art, Wer folgende Tatsachen hinwyeg: 1. Für den Mehlpreis ist in erster Linie der Getreidepreis maßgebend. 2. Der Preis für Weizen ist seit dem 27. Juli bis anfangs des Monats um 80 bis 120 Mk. per Tonne gestiegen. Am Rhein mußte belspielsweise für aus- ländischen Weizen bis zu 31 Mk. pro dz, für neues inländischen Weizen, mit dessen Bezug infolge der gestörten Trausportverhältnisse erst in einem spä- teren Zeitraum zu rechnen war, bis zu 28 M. pro dz gezahlt werden. In Berlin Wwar der inlän- dische Weizen bis auf 200., der ausländische bis auf 295 M. gestiegen. 3. Die Mühlen haben das auf gekaufte Getreide zum großen Teil nicht erhalten. 4. Große Mengen gekauften und be zahlten Getreides sind nicht geliefert, zum Teil gekapert wWorden. 5. Diejenigen Kunden, welche wegen Akzept kaufen, lösen mit wenigen Ausnahmen keine Wechsel mehr ein. Es muß deskhalb unter allen Umständen mit größeren Verlusten in der Kund⸗ schaft gerechnet werden. Die Verluste der ost- preußischen Mühlen durch den sind ganz unberechenbar. land sind ungeheuer gestiegen, in einem Falle be- 2wölffache. Der Frachtwerkehr auf den Binnen- gewässern ist durch Einberufung der Mannschaf- ten zum Teil Iahmgelegt worden. 7. Die Ausgaben für Löhne und Gehälter haben inſolge der Mobilmachung eine beträchtliche Stei- gerung dadurch erlahren, daß infolgs des teilweise ungeschulten Personals mehr Leute eingestellt Wer⸗ den mußten, kinzukommen die üblichen Unter⸗ stützungen für die Familien der Eingerückten. 8. Die gesamten Produktionskosten, insbesondere die für Kohlen, Säcke, Oele etc. sind ganz erheb- lich gestiegen. Teilweise muß die Produktion in- kolge des Krieges erheblich eingeschränkt werden und erfährt dadurch eine weitere Verteuerung. 9. Die Bankzinsen und Bankprovisionen sind seit der Mobimachung ganz erheblich gestiegen. 1 Prozent erbordert, „„ Die Getreidefrachten von Holland 12 5 Deutsch-⸗ trägt die Steigerung gegen normale Seiten das Die Banken berechnen den Mühlen bei Neuent-⸗ nahme seit Beginn der kriegerischen Verhältnissee 1 Prozent Exira-Provision, sodaßß das auf Kredit 0 entnommene Kapital eine Verinsung von beinahe 10. Die Mühlen müssen sich jetzt zu hohen Prei- sen mit Getreidevorräten versorgen und tragen das Risiko eines größeren Schadens, wenn bei weiteren günstigen Kriegsnachrichten die Getreide- preise und damit auch die Mehlpreise wWieder Ssinken. 11. Im Ausland wWar der Mehlpreis ganz be- deutend mehr gestiegen als in Deutschland, so 2war 2z. B. in England der Preis für Weizen- melll infolge der Kriegswiirren auf 80 M. per 100 kg gestiegen, obwohl England weder Blockade noch Kaperei zu befürchten hat. In Norwegen wWar der Preis für Mehl von 17,50 Kronen auf 60 Kronen per 100 keg gestiegen(vergl. Notiz der Nölnischen Zeitung Nr. 901 vom 10. August). Auf den stellenweisen von Mehſhändlern und Bäckern erhobenen Vorwurf, die Mühlen hätten ihre Mehlbestände zurückgehalten, um später nach Gutcünken die Preise diktieren zu können, ist zu erwidern, daß die Mühlen zum großen Teil ihre Bestände für die Verproviautie- rung des Heeres und der Marine, sowie für die Stadtverwaltungen zur Verfügung hielten und halten mußten. Was die Getreidevorräte der Mühlen betrifft, so sind diese kurz vor der Ernte naturgemäß ohnehin nicht so umfangreich. Aus dem Gesagten dürfte zur Genüge hervor- gehen, daß die Beschuldigungen, die Mühlen hätten ungerechtfertigte Preissteigerungen vorgenommen, durehaus unbegründet sing.“ Hbas Molzausfuhrverbot der österr.-ungar. NRegierumg- Die österreichisch-ungarische Regierung hat mit Rücksicht auf den großen Bedarf an Holz, den augenblicklich die Militärwerkstätten haben, ein Holzausfuhrverbot erlassen. Von diesem wird auch Deutschland insofern stark betrofien, als wir bis- her alljährlich bedeutende Mengen unbearbeiteter und fertiger Hölzer von österreichischen, aber auch von galizischen und ungarischen Sagewerken bezogen haben. In den Kreisen der österreichischen Hokindustrie bemüht man sich nun eine Aufheb- ung des Holzausfuhrverbots für Deutschland zu erwirken. Holzhändler und Holzindustriellen“ frat sich an die Regierung mit der Bitte gewendet, wenigstens probeweise das bestehende Hokausiuhrverbot außer Kraft zu setzen. Vierkehr. Amerikanische Bestrebungen uf Wiederaufnahme des Güterverkehrs mit Deutschland. We der Deutsch Amerikanische Wirtschafts-Verband mitteilt, finden die Bestrebungen auf Wiederaufnahme eines Fegel- mäßigen Güterverkehrs zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland, mit dem sich die deut- schen Handels- und Industriekkreise gerade in der letzten Zeit eingehend beschäftigt haben, auch in den Vereinigten Staaten volle Würdigung. In einem Schreiben vom 15. August teilt die Deutsch- Amerikanische Handelskammer in Newyork dem Deutsch-Amerikanischen Wirtschaftsverband Nahe- res über ihre diesbezüglichen Bestrebungen mit. Zunächst gingen die Bemühungen der dortigen deutsch-feindlichen Kreise dahin, einen drahtlosen Mitteilungsdienst mit Deutschland herzustellen, um auf diese Weise eine unparteiische Berichterstattung über die Kriegslage und über die wirtschaftlichen Vorgänge zu ermöglichen. Weiterhin hat Kammer, welche auch ein eigenes Preß⸗ bureau zur Bekämpfung deutsch⸗ feindlicher Preßnachrichten einge⸗ richtet hat, die Frage erörtert, wie weit es mög⸗ lich sei, Kabeltelegramme nach Deutschland über die neutralen Länder zu senden. Nach Mitteilung der Handelskammer es hier gelungen durch besondere Abmachungen mit einem neutralen Lande Einrichtungen zu treffen, welche die Weitergabe von Kabeltelegrammen an deutsche Firmen auf schnellstem Wege erszöglichen. In Bezug auf die Versendung von Gütern nach eutschland betœit die Kammer, daß es ihr bisher rech nicht miglich, gewesen sei, geeignete nächsten Wochen auch diese Frage zufriedenstel-⸗“ lend zu lösen. nischen Cüter über holländische und dänische Häfen. Es wird aber betont, daß alle Schiffe, welele Güter nach Deutschland oder Ländern mitnehmen, derartig überfüllt sind, daß den. Angeslchts der hohen Frachtsätze, welche für bemüt man sich Weiter in amerikanischen Krol- sen auch nach dieser Richtung hin Erleichterung zu schaffen. e eeee trnef Kon- Koniehrae In wentschland. Bragdenbürg, Havel: tram; Duisburg: Ofiene Handelsgesellschaft 1 Fa, Gebr. Stiefel; Ehingen, e Der„Landesverein der ungarischen die Mittel ausſindig zu machen, um Frachigüter direkt nach Deutschland zu senden. Dennoch hofft die Kammer, daß es möglich sein wird, innerhalb der Augenblicklich gehen die amerika- es schwierig ist, Raum für Verladungen zu erhal- die gegenwärtige Verschiflung i in Betracht kommen, Kaufmann Richard Ber. 5 Pfalzer; Finsterwalde: Schuhmachermeister uud Händler Paul Schmiescho; Gleiwitz: Fa. Marie Krowiorz; Kattowitz..: Handelsmann Adoli Schwarz; Königsberg i. Pr.:„Corsoautomat Cranz G. m. b..“; Lage, Lippe: Kaufmann August Hillbrink; Leipzig: Emma Schumann geb. Teich, Schnittwaren- und Tuchgeschäftsinhaberin; Lüden- scheid: Ladeninhaber Wilhelm Schäfer; Meerane, Sachsan: Kaufmann Oskar Horstmann, Inh. der Fa. Otto Schwedler; Meißen: Handelsfrau Marie Rünle geb. Schubert; Clara Leuschner geb. Lorenz; Mülheim, Ruhr: Max Straeßer, Spezialgeschäfts-In- haber für Bureaueinrichtungen; München: Hausie- rersehefrau Anna Hornauer; Passau: Offene Han- delsgesellschaft Joseph Pummerer, Kaufmanns- wiitwe Franziska Schuller, Kaufmann Schuller; Warenmärkte. Mannbheimer FProduktenbörse. Mannheim, 10. Septhr. Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortise Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahnfrei Mannheim. 10. 58 Welzen, 5 neuer per Sept. 25.25.25.75 25.—.50 3 auslAndisocher 28.—.29.½ 28.—.— Roggen, blerländisober, per Sept. 21.5022.— 21.2521.25 Braugerste 20.75210 20.78.21. Futtergerste 20.—050 Hafer, neuer, per Sept..50-23.— 22.50.23 Hals, mit Sack 20.50 20.50 Welz enmehf No. 00 41.5⁰0 41.50 8 5 40.50 405⁰ * 1 38.50 38.50 10 55 3 32.50 3⁵⁴³⁰ 55 4 31.50 1 Roggenmeb Ho. 0 35.— 25.— 7 1—— Roggen 5„ 0,1 33.50 3880 Tendenz; fester. Bäokerprels frando Haus. Berliner Getreidemarkt. BERLINM, 10. Septbr, 1914.(Frobkurse.) 10.„8. Welzen: Loko—— 0 f gen:—5 Hafer: alter, feiner 221—236 228—2238 „ mlttel 215—220 218—222 neuer felner 219—228 218—227 neuer mittel 218—218 215—217T Nals: Amerik. u. runder 205—210 208—207 Futtergerste mittel 218—226 212—224 gute— 280—290 Erbsen mittel 280—250 14.25—00.00 14. 0 Oο Wolzenklele, grobe u. toine Berlin, 10. Septbr. 1914.(Sohlub.) 10. 8. 5 elzent bebauptet 231.—234.— 230.—.— als en: fost.— 206.— 204.—295.— er folner: 218.—228.— 218.—..— mittel dehauptet 213.—215.— 213.—215.— neouer—.—— Aals runder; test 202.—207.— Welzenmehf; fest 21 31.—3— Roggenmehl: fest 27.80— 29660 e RU5BBIe gesohäftsfos Die Preise verstehen sloh für lokoware in NHark por ben=. Rerliner Metallmarkt. Berlin, 10. Septbr. 1814. geaeres Zink 1 4 Ble.— 46.—, 0 800 —250.— 240n Uk. 245 Feln Wabe Mk. 5 Je naob kerte Antimon Ak.—.— Aluminlum Mk. 228.—210— 4 bie prelse betreffen beste für Kriegszwecke beee arken. etzte NHanceisnachrienten. r. Düsseldorßh 10. Septbr.(Priv.-Tel.) Der Deutsche Stahlw'erksverband hält am Donnerstag, 17. September eine Mitgliederversammlung ab, um die Preise für Halbzeug und Formeisen für das 4. Quartal festzusetzen. Ferner steht noch das Re⸗ ſerat über die Geschäftslage auf der Tagesordnung. WIB. Berlin, 10. Sept.(Nichtamtlich.) Mit der Verteilung und dem Verkehr derjenigen Woll· sorten aufrechtzuerhalten, die für Mintarzabriles tionen dienen, hat sich auf Anregung des Kriegs- ministers eine Kriegswrollbedarisaketienge gebildet. Die Gesellschaft ikt keine Erwerbsgesel. Schatt; Sie verteilt wedler Divicenden noch Liqui dationsgewinne. Das Akktienkapital beträgt 1 4250 000 und ist mit 25 Prozent eingezahlt. Di Geschaftsabschlüsse werden von der Abschätzungs- und Verteilungskommission kontrolliert. Der Vo stand und der Aufsichtsrat arbeiten unentgeltkich Schiffahrts⸗Nachrichten vo Mannheimer Waeee Hafenbeszirk 1. ngekommen am 4. September. 1 „Fendel 63•5 Kaſt, v. Baſel, 5290 Dz. Zement. „Köln 20%, Ueree. v. Amſterd., 4860 Dz. Sdlick⸗ gut und Kohlen. „Mannh. 34“, Dames, v. Rotterd., 5450 Dz. St. u. „Karlsruhe 9“ Bienemann, v. Rottd., 8200 Dz. Stück⸗ gut und Getreide. am 5. September. 1355 0 ut. „Heimdall“ Mellingboff, v 15 920 Do. Angekommen am 7. September. 12 „Induſtrie“7, Peifer, v. Rotterd., 2750 Dz. S „Vereinig. 40“, Ruffler, v. Straßburg, 3500 Dz. Kiſſel, v. Alſum, 15 760 Dz. Kohlen. Hafenbezirk No 4. Angekommen am 4. September. „Hans und Grete“, Napp, v. Rottd., 9000 Dz. Get⸗ „Morgenſtern“, Kikkert, v. Rotterd., 5500 Dz. Ge —... ĩ˙69e:....— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaun für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. F 0 für Lokales, Provinziales und 6. Seite. Beur ral-Anze er.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 10. September 1914. 5 Meulſche Neichsſchaßanweifungen 5% Deutſche Reichsanleihe, mnindbur dis 1. Mtober 1924 (Kriegsanleihen) Zur Beſtreitung der durch den Krieg exwachſenen Ausgaben werden ſchweibungen der Reichsanleite hiermit zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt,. Bedingungen. Seichnungsſtelle iſt die Reichsbank. Zeichnungen werden bis einſchließlich 5% Samstag, den 19. September, mittags 1 Uhr ei gae mit Raſſeneinrichtung entgegengenommen. Föniglichen Seehandlung[Preußiſchen Staatsbauk) und der Reichsſchatzanweiſungen und 3% Schuldver⸗ Kontox der Reichshauptbank für Wertpapiere in Berlin und bei allen Reichsbank⸗Hauptſtellen, Reichsbankſtellen und Die Zeichnungen können aber auch durch Vermittlung der Preußiſchen Central⸗Genoſſenſchaftskaſſe in Bexlin, der Königlichen ſaen 85a in Nürnberg und ihrer Zweiganſtalten, ſämtlicher deutſchen Banken, Bankiers und ihrer Filialen, jeder deutſchen öffent⸗ par kaſſe ſowie jeber deutſchen Lebensverſicherungsgeſellſchaft erfolgen, lchen 4 Die Schatzanweiſungen werden in Höhe von Mark 1000 009 090 aufgelegt. Sie ſind eingeteilt in 5 Serien zu je 200 Milltonen Marf ünd ausgefertigt in Stücken zu: 100000, 50 000, 20 000, 10 000, 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 Mark mit Zinsſcheinen, Der Zinſenlauf beginnt am 1. Oktober 1914, der 1. Zinsſchein iſt am 1. April 15 fn am J, April und 1. Oktober jedes Jahres. 945 fälig. Die Tilgung der Schatzanweiſungen erfolgt durch Ausloſung von je 1 Serie zum 1. Oktober 1918, 1, April 1919, 1. Oktober 1919, 1. Aprif 1920 und 1. Oktober 1920. Die Auslofung findet im April und Oktober jedes Jahres, erſtmals im April 1918 ſtatt; die Rückzahlung geſchieht an dem auf die Ausloſung ſolgenden 1. Oktober bezw. 1. April. Welcher Serie die einzelne Schatzanweiſung angehört, iſt aus ihrem Text erſichtlich. Die Reichsanleihe iſt in derſelben Stückeeinteilung von 100000 bis 100 Mark ausgefertigt und mit dem gleichen Zinſenlauf und en gleichen Zinsterminen wie die Schatzanweiſungen ausgeſtattet. er Zeichnungspreis betrügt;: a) für dieſenigen Stücke der Reichsanleihe, die mit Sperre bis 15. April 1915 in das Reichs⸗ ſchuldbuch einzutragen ſind, 97,30 Mark für je 100 Mark Nennwert, b) für alle übrigen Stücke der Reichsanleihe und für die Schatzanweiſungen 97,50 Mark für je 100 Mark Nennwert unter Verrechnung von 5% Stückzinſen. K. Die zugeteilten Stücke an Reichsſchatzanweiſungen ſowohl wie an Reichsanleihe werden auf Autrag der Zeichner von dem Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere in Berlin bis zum 1. Oktober 1915 vollſtändig koſtenfrei aufbewahrt Und verwaltet. Eine Sperre 1475 dürch dieſe Niederlegung nicht bedingt, der Zeichner kann ſein Depot jederzeit— auch vor Abhlauf diefer Friſt zurücknehmen. Ddie über vollgezahlte Beträge ausgefertigten Depotſcheine werden bei den Därlehns kaſſen wie die Stücke ſelbſt beliehen. 6. Zeichnungsſcheine ſind bei allen Reichsbankanſtalten, Bankgeſchäften, öffentlichen Sparkaſſen und Lebensverſicherungsgeſellſchaften 10 haben. Die Zeichnungen können aber auch ohne Verwendung von Zeichnungsſcheinen erfolgen, und zwar brieflich mit etwa olgendem Wortlaut: „Auf Grund der öffentlich bekanntgemachten Bedingungen zeichne ich: nom. Mark FFFFFVVVFFFFPF nom. Mark und verpflichte mich zu deren wärtiger Anmeldung zugeteilt wird. 5 Soweit meine Zeichnung auf Schatzanweiſungen hei der Zuteilung nicht berückſichtigt wird, bin ich einverſtanden, 55 daß ſtatt Schatzanweiſungen auch Reichsanleihe zugeteilt wird. Abnahme oder zur Abnahme desjenige 59%ũ Reichsſchatzanweiſungen % Reichsanleihe n geringeren Betrages, der mir auf Grund gegen⸗ Das Nicht. J ßei Zeichnungen Ich bitte um Zuteilung von Reichs anleihe, die mit Sperre bis 15, April 1915 für mich in zutreffende iſt auf Reichsauleihe das Reichsſchuldbuch einzutragen iſt, zum Preiſe von 97,30 Mark. ſortzulaſfen. Ich bitte um Zuteilung von Stücken zum Preiſe von 97,50 Mark. Die mir auf meine Zeichnung zugetetlten Stücke ſind dem Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere in Berlin zur Aufbewahrung und Verwaltung zu übergeben.“ 7, Die Naae erfolgt tunlichſt bald nach der Zeichnung. Ueber die Höhe der Zuteilung entſcheidet das Ermeſſen der Zeichnungsſtelle. Anmel andern Zeichner verträglich erſcheint. 8. Die Zeichner können die ihnen Beträge vom ab jederzeit voll be 40 o des zugeteilten Betrages ſpä 300% 1 2. 6. 6. eſtens am 5 30%* 2 77 zu hezahlen. Beträge bis 1000 Mark einſchließlich bis zuit 5. Oktober b. N. u ungen auf beſtimmte Stücke und Serſen können nur inſoweif berückſichtigt werden, als die 5. Oktober d. 26. Oktober d. J. 25. November d. J. ngeteilt zu berichtigen. hezw. Schatzanweiſungen das Erforderkiche öffentlich bekanntgemacht werden wird, mit den Intereſſen der ſte ſind jedoch verpflichtet: d, Die Zeichner erhalten vom Reichsbank⸗Direktorium ausgeſtellte Zwiſchenſcheine, über deren Umtauſch in Schuld verſchreihungen Berlin, in September 1014. Neichsbank⸗Direktorium. Hayenſtein. Sllanzprüfungen. 5 uchhaltungs- und Betrlebs⸗ Organlsationen, Ligoldatonen, Janſerungen, Wheluele ahenb- eselseakt 1k. Ere e 0 7%, 26 MANNHEIN fel. No. 7455, gutachten in Steuef⸗ und Aäuenkapltel Mx. 1500 00.—. zene daaung n Weltverzwelgte Berlehungen zu ersten geſgſseungszngelegenfetten; Finanzkreisen. ee bueſfef Unpedingte Versehwisganhelt Wir halten den Betrieb auftecht und übernehmen in nnſerer modern eingerichteten Fabrik alle Schloſſer⸗„ Schmiede⸗, Dreh⸗, Bohr⸗ u. Hobelarbeiten für jeden Beparf, insbeſondere auch für 38241 Kriegsbedarf Reparaturen jeglicher Art werden hillig und prompt ausgeführt. 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September 1914, Mmittags 12 Uhr ig der Turnhalle, Prinz Wil. helmstrasse 20, 1 Treppe, ergebenst ein. Tagessoerdnung: für den Ortssusschuiss vom Roten KRreuz Mannbeim. Der Versitzende: ar d. Chering verloxen. Abzugeh. geg. Belohnung. Näh. Expedition. 8875 — Zalle hohe Preiſe gebrguchte Möbel kleider u. Schühe. 89172 1 ſelgesbone Höherer Beamter ſucht für ſofort 2 gut möbliertegzimmer(Wohn⸗ und Schlafzimmer zZu mieten in rühiger, freier Lage und in ruhigem Haufe. Angebote m. Preis⸗ anggaben unt. Nr. 95719 au die Expedition ds. Bl. EIELEEIEEEEEEEEEEE Len während der Dauer des Hochschule für Musik Krieges bei alleinſt. Frau wohnen? Wohnung i. gut. Lage. Adreſſ. u. Nr. 6744 städtisch subventioniert d. d. Exved. d. Bl. erbet. Wiederbegtun des Unterrichts 8 Dienstag, den 15, September verläunig nach dem bisb. Stundenplan Spreehstunden des Direkters für Mödl. Zimmer anmeldungen 15 eee 113,15 8 Tr., mbl. 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August fiel auf dem Felde der Ehre furs treubewährter Mitarbeiter und Ab- Leirun Wir werden ihm, der seine ganze Persönkchkeit und treue Anhänglichkeit der Firma stets gewidmet hat, ein unauslöschliehes dankbares Andenken bewahren. MANNHEIM, den 8. September 1914. Die Firma L. Weil& Reinhardt. 5 1 Zwangs verfteigerung. Freitag, 11. Sept. 1914, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Mannheim im Pfandkokal 6. 2 gegen bare Zahlung im Boll⸗ Zu melden Arbeltsnach⸗ſtreckungswege öffenklich ee ee. eae nungNannheim, Werder⸗ no, 5 mal, Möbel u. Sonſtiges. ſtraße 4. 95713 S0 er⸗ Mädch Gerichtsvollzieher. en Jwangsverſteigerung. das kochen kaun u. Haus⸗ arbeit verrichtet geſucht. Feudenheim, Körnerſtr.58. 95700 Aber 4 den 11. Sep⸗ tember 1914, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfand⸗ lokal Q 6, 2 dahier gegen Jüngercs Mädchen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 9572² 1 Ladeneinrichtung. Ede Ner ſofort geſuch. enzſtr. 9, p. I. Swulen svcten Mannheim, 10. Sept. 1914. ArmpbruſterGerichtsvoltz. JVerkauf Am 20. August starb den Helden-⸗ tod fürs Vaterland, Herr Wir verlieren in dem uns all Entrissenen einen hochgeschãtzten EKollegen und lieben Freund. Ehre seinem Andenken Das Personal der Firma ILWeil O Reinhardt. Mannheim. echlaffimner, Speiſt⸗ zimmer, Herrenzinmer Küchen, Klußſeſſel, Shatſe longues u. Decken, verſch. Teppi e Dekoratio Gegenſtände, Perſer Ver⸗ bindungsftücke, prachtvolle Oelgemälde, wan alles ſpottb. z. verk. „Weidmann. L 13,— Eine Partie ſchöne neue bei Kempf. Fir Wiederveränſer. Aile zonten Aie e konkur Mollereiverzan 2 4, 15. Tel. f Kriegshund(weiblich), 1 deutſcher junger Schäfer⸗ und 15585 Dackel warz mit braun Laulen K e 8 üge⸗ 1 44 Degen Abreiſe u. Aufgabe Scnes 14 5 8 —. m r nne