Aonnement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 Ver pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. 3705 heim Iuſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. 1 Reklame· Seile....20 Ulk. 9 92 1 ch. 5 ter; üe, ngich 2 Ausgaben(außer sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung kigenes Redaktionsbureau in Berlin ſſe Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 729 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr 5 Bei lag 2 Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; 5 en: Techniſche Rundſchau; Urannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. —————— Anzeiger — der Stadt Mannheim und Amgebung Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger NMannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 54¹ Redannlonn. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 —— Nr. 434. Maunheim, Dienstag, 15. September 1914. (Mittagsblatt.) 5 D ung 1 die iege hindenburgs. %Ein ruſſiſches Gouvernement 29 in deutſeher Verwaltung. bu. W. C. B. Großes Hauptquarkier, 020 15. Sept.(Amtlich.) 1 Ignmm Oſten ſchreitet die Vernich⸗ AUung der ruſſiſchen erſten Armee fort. Die eigenen Verluſte ſind verhältnis⸗ I mäßig gering. Die Armee Hinden⸗ 1 burg ift mit ſtarken Kräften bereits kon 90 jenſetts der Grenze. Das Gouver⸗ nement Suwalli wurde unter deut⸗ 15 ſche Verwaltung geſtellt. Bericht des Siegers an den 5 Kaiſer. W. T. B. Großes Hauptquartier, I5. Sept.(Amtlich. 1 General Hindenburg telegra⸗ 8˙· phierte an ſeine Majeftät den Kaiſer: Die Wilnaer⸗Armee,— II., 7 III., und XX. Armeekorps, 3. und 4. Reſervediviſion, 5 Kavalleriedivi⸗ ſionen— ſind durch die Schlacht an den maſuriſchen Seen und die an⸗ ſchließende Verfolgung vollſtändig geſchlagen worden. 15 Die Grodnoer Reſervearmee— XXII. Armeekorps, der Neſt des VI. Armeekorps, Ceile des II. ſibiriſchen Armeekorps— haben in einem be⸗ ſonderen Sefecht bei Luck ſchwer ge⸗ litten. Oer Seind hat ſtarke Verluſte an Coten und Verwundeten. Die Jahl er 78 der Gefangenen ſteigert ſich. Die Kriegsbeute iſt außerordentlich groß. Bei einer Srontbreite der Armee von über 1o0 Kilometer, den ungeheuren Marſchleiſtungen von zum Ceil 150 Kilometern in 4 Cagen, bei auf dieſer ganzen Front und Tiefe ſich abſpielen⸗ den Kämpfen kann ich den vollen 1 Umfang noch nicht melden. ö Einige unſerer Verbände ſind ſcharf 9 ins Gefecht gekommen. Die Verluſte ſind aber doch nur gering. Die Armes war ſiegreich auf der ganzen Linie gegen den hartnäckige kämpfenden aber ſchließlich fliehenden Seind. Die Armee iſt ſtolz darauf, daß ein S — ampft und geblutet hat. gegen Deutſchland. baiſerlicher Prinz in ihren Neihen ge⸗ * Jeder neue Tag bringt neue ungeheure Kunde vom öſtlichen Kriegsſchauplatz. Man kann nur immer wieder betonen, daß man aus dem Staunen nicht herauskommt über die un⸗ geheure Kataſtrophe, die über den rechten Flügel der ruſſiſchen Armee herein⸗ gebrochen iſt. Der ſoeben bekannt gewordene Bericht des Generals Hindenburg läßt uns erſt die ganze Größe des deutſchen Sieges und der ruſſiſchen Niederlage erkennen. Die Wilnaer Armee iſt völlig geſchlagen, die Grodnoer Armee hat ſchwer gelitten. Das bedeutet die vol le militäriſche Ohnmacht Rußlands Grodno und Wilna ſind ja die beiden großen Sammelpunkte der ruſſiſchen Heere gegen Deutſchland geweſen. Die hier zum Einmarſch in Berlin verſammelt geweſenen 7 ruſſiſchen Armeekorps ſind teils völlig geſchlagen, teils haben ſie ſo gelitten, daß ſie ſich in wilder Flucht zurückziehen mußten. Der lautredende politiſche Ausdruck dieſer überwältigenden mili⸗ täriſchen Erfolge iſt die Einrichtung deutſcher Verwaltung in dem ruſſiſch⸗polniſchen Gouverne⸗ ment Suwelki, das unmittelbar an Oſt⸗ preußen grenzt, von Kurland nur durch das Gouvernement Kowno getrennt iſt. So halten wir nun in Weſt und Oſt die Hand über große Belgien hat einen deutſchen Generalgouverneur erhalten, in einer ruſſiſchen Grenzpropinz, die den wichtigſten Aufmarſchraum gegen Deutſch⸗ land bedeutet, wird bald ebenfalls ein deutſcher Generalgouverneur ſeines Amtes walten. Dieſes Gouvernement aber iſt nur um elwa 2600 qEm kleiner als das Großherzogtum Baden, welcher Vergleich eine gute Vorſtellung von der Größe und Bedeutung des beſetzten Gebietes gibt. Militäriſch iſt die Beſetzung von größter Bedeu⸗ tung. An der Südgrenze liegt die Feſtung Grodno, an der Oſtgrenze das Gouvernement Wilna. Die Provinz liegt inmitten der großen Bahnlinien Königsberg⸗Wilna und Warſchau⸗ Wilna, die dann weiter nach Petersburg führt. Wer das Gouvernement militäriſch und politiſch beherrſcht, wird auch unſchwer Herr dieſer wich⸗ tigen Bahnlinien werden, die zu den baltiſchen Provinzen(Kurland, Livland) ſowie zu St. Petersburg den Zugang bilden. Das iſt der eigentliche Kern der gewaltigen Siege Hinden⸗ burgs, die nicht nur als glänzende Waffentaten gefeiert werden ſollen, ſondern auch als un⸗ geheure politiſche Stöße gegen Rußland, das ſeine wichtigſten Grenzprovinzen gegen Deutſch⸗ land und die Oſtſee dem Feinde offen darliegen ſieht. Gleichzeitig beſtärkt ſich durch die heuti⸗ gen Nachrichten die zuverſichtliche Auffaſſung von den Kämpfen im Südoſten. Die Oeſter⸗ reicher ſind in eine ſtarke Verteidigungsſtellung gegangen und es iſt die gegründetſte Ausſicht, daß ſie ſie werden halten können, ſo daß, wie witr ſchon geſtern ſagten, ein Einmarſch dieſer ruſſiſchen Heeresmaſſen durch Galizien nach Deutſchland in fernſte Fernen rückt. Frankreich wird Dank den glänzenden Siegen Hindenburgs und der zähen, heldenmütigen Widerſtandskraft der Oeſterreicher von den Ruſſen keine irgendwie geartete Hilfe erwarten können. Es wird allein ſich der deutſchen Heere zu erwehren haben; militäriſche Sachverſtändige laſſen ſich durchaus hoffnungsvoll aus für der Sieg der deutſchen Wafſen. Entſcheidungen ſind noch nicht gefallen, aber am rechten Flügel iſt ein franzöſiſcher Durchbruchsverſuch abgeſchlagen worden und ſeit geſtern hat der franzöſiſch⸗ Generalſtabkeine Zeit mehr den Pariſern Nachricht über den Stand der Schlachten zu geben. In Antwerpen ober ſcheint man jeden Tag auf den Fall der Feſtung zu warten, der König ſoll geflohen ſein. So können wir wohl ohne Ueberhebung und Uebermut wie vor der Schlacht von Tannenberg auch heute ſagen: die militäriſche Geſamtlage iſt für uns gut Und ausſichtsvoll. 5 gez, Hindenburg. und wertvolle Strecken feindlichen Landes. Das Gouvernement Suwalki. Das ruſſiſch⸗ polniſche Gouvernement Su⸗ walki umfaßt 12319 bm und hatte nach der Volkszählung von 1897 582 913 Einwohner, d. h. 4/3 Einwohner auf den(bem. Am 1. Januar 1911 wurde die Bevölkerung dieſes Gouverne⸗ ments auf 1112 200 Einwohner geſchätzt(darun⸗ ter 560 100 männlich und 552 100 weiblich), In Städten wohnten 126 600 Perſonen. Die Zuge⸗ hörigkeit zu Ruſſiſch⸗Polen iſt wohl mehr admi⸗ niſtrativer Natur. Den Hauptbeſtandteil der Be⸗ völkerung dürften Weißruſſen und Letten bilden, alſo Volksſtämme, die eine Befreiung vom ruſſi⸗ ſchen Joch ebenſo freudig begrüßen dürften wie die Polen ſelbſt. Nächſt der Gouvernementsſtadt Suwalki iſt allen Rußlandreiſenden beſonders die Eydt⸗ kuhnen gegenüberliegende ruſſiſche Zollſtation Wirballen wegen unglaublicher Zollſchikanen bekannt. Auch das hat jetzt ein Ende gefunden. Es iſt beachtenswert, daß die Grenzlinie zwiſchen Suwalki und den übrigen Gouver⸗ nements im Norden und Oſten von der Mem el gebildet wird, die auf ruſſiſchem Gebiet bekannt⸗ lich Niemen genannt wird. Die Schlachten im Südoſten. Gute Aus ſichteu. (Von unſerem Berichterſtatter für den öſtert.⸗ ruſſiſch. Kriegsſchauplatz). K. Kriegspreſſequartier, 14. Sept. Der Abmarſch unſerer Truppen in die neuen Stellungen erfolgte in völ⸗ liger Nuhe und muſterhafter Ord⸗ nung. Sie zogen mit dem Gefühle ab, dem Feinde ganz ungeheure Verluſte beigebracht zu haben und ihm die größte Erſchöpfung zurück⸗ zulaſſen. Jehntauſend Gefangene und an hundert erbeutete Geſchütze beweiſen weiter, daß die Wahl der neuen Stellung lediglich aus ſtrategiſchen Hründen erfolgte, um die Armeen, darunter jene Aufenbergs und Dankls, die wieder vollzählig auf dem Plane ſind, für eine neue Schlacht zu ſammeln. Oie Truppen ſind bereits in den neuen Stellungen, ihr Geiſt iſt trotz des ſchlechten Wetters der denkbar zuverſichtlichſte und kampfesfreu⸗ digſte. Die Geſterreicher in ſtarker Stellung. WTB. Wien, 14. Sept.(Nichtamtlich). Der Kriegsberichterſtatter des Morgen meldet: Die Schlacht bei Lemberg wurde abgebrochen. Unſere Truppen wurden zurückgezogen und in einen Abſchnitt verſammelt, der für die dingungen bietet. Unſer Plan, die ruſ⸗ ſiſche Armee durch eine raſchere Offenſive zu⸗ rückzuſchlagen ſcheiterte, nicht wegen der man⸗ Truppen, im Gegenteil die Führung und die Truppen leiſteten unmenſchliches. Aber der Heroismus ſcheiterte an der großen koloſ⸗ ſalen Uebermacht des Jeindes. Es in Kußland. Verteidigung die güngſtigſten Be⸗ gelnden Führung oder der Inferiorität unſerer iſt feſtgeſtellt, daß die Uebermacht der Ruſſen viele Diviſionen beträgt, wobei zu bedenken iſt, daß eine ruſſiſche Diviſion ſtärker iſt als eine der unſrigen. Ferner ſind die Ruſſen in der Mobiliſierung weit voraus, da ſie damit vor dem pffiziellen Kriegsbeginn einſetzten. Endlich haben wir faſt die ganze Hauptmacht der Ruſ⸗ ſen gegen uns. Wenn man das bedenkt, kann man erſt die Leitung unſerer Truppen richtig abſchätzen. In faſt ununterbrochenem drei⸗ wöchentlichem Kampfe hielten ſie nicht nur in fortwährender Offenſive dem Feinde überall ſtand, ſondern nahmen ihm auch faſt 60 000 Gefangene und 3000 Geſchütze ab. Aber dieſe Teilerfolge, ſo groß ſie auch waren, konten nicht zu dem gewünſchten Geſamtreſul⸗ tat vereinigt werden, weil die Ruſſen beſtändig für eine jede geſchlagene Diviſion eine neue heranwerfen konnten. Höhere ſtrategiſche Rück⸗ ſichten verlangen jetzt die Verſammlung unſerer Truppen in einer Stel⸗ lung, an der ſich die Uebermacht der Wir können hier bieten kann. Verlogene Berichte des ruſſiſchen General⸗ ſtabes. 1 WIB. Wien, 14. Sept.(Nichtamtlich), Der ruſſiſche Generalſtab hat einen ansführli den ieſen Berichten entgegenzuſetzen, worin übrigens die Erfolge der Armeen Dan und Auffenberg zugegeben werden, wenn die heldenmütigen Kämpfe dieſer Armeen a bloße Scharmützel bezeichnet werden. Die T ſache, daß in dieſen Scharmützeln 20000 G fangene gemacht und etwa 200 Geſchütze erbe tet worden ſind, beweiſt hinreichend, u Anſpruch auf Wahrheit die Berichte d ſiſchen Generalſtabs erheben dürfen. Die Schlachten an der Marn Ein deutſcher Erfolg am rechten Flügel. .T. B. Großes Hauptquar 15. September.(Amtlich flügel ſchwere, bisher unentſchiede Kämpfe ſtatt. Ein von Franzoſen ve ſuchter Durchbruch wurde ſiegreich rückgeſchlagen. Stelle eine Entſcheidung gefalle Der„allzu beſchäftigte“ franzö Generalſtab. Berli u, 15. Sept.(Von uuſ. B. Aus Rotterdam wird berichtet: Sei 2. Seite. General-Auzeiger.— Badiſche Jeueſte Hachrichten.(Mittagblatt) Dienstag, den 15. September 1914. dungen veröffentlicht wurden. Reuter und Havas erklären dies dadurch, daß der Ge⸗ neralſtab zu ſehr beſchäftigt ſei. * Eine ſpannende Xriegslage. Unſer Mitarbeiter, Herr General der In⸗ fanterie z. D. von Blume, ſchickt uns über die Ereigniſſe auf dem weſtlichen Kriegsſchau⸗ platz ſeit Ende Auguſt einen ſehr intereſſanten Bericht. Er iſt vom 11. September datiert, hat zur genaueren Erkenntnis der großen Ent⸗ ſcheidungsſchlachten an der Marne, in denen wir jetzt ſtehen, ſeinen ganz beſonderen Wert. Herr General z. D. Blunee ſchreibt uns: Die franzöſiſche Heeresleitung hatte im letzten Drittel des vorigen Monats verſucht, dem Vor⸗ rücken unſeres rechten Flügels durch Belgien Einhalt zu tun, und zwar zuerſt durch einen Vorſtoß, den ſie mit ſehr ſtarken Kräften aus der Richtung von Epernay gegen die auf unſerem linken Flügel zwiſchen Metz und Saarburg ſtehende Armee des Kronprinzen von Bayern unternahm, dann durch Widerſtand und An⸗ griffe auf der ganzen übrigen Front. Dies führte zu einer Reihe blutiger Einzelſchlachten, die ſämtlich mit ſchweren Niederlagen der Franzoſen ſowie auch der bei Boulogne gelandeten und an den franzöſiſchen linken Flügel herangezogenen engliſchen Hilfsarmee endeten. In der Verfolgung waren die unſeren rech⸗ ten Flügel bildenden Armeen der General⸗ oberſten von Kluck, von Bülow und von Hau⸗ ſen beſtrebt, mittelſt einer weit bis nach Amiens ausholenden Linksſchwenkung die Gegner auf dieſer Seite umklammert zu hal⸗ ten, anſcheinend, um ſie von Paris oſtwärts abzudrängen, zugleich aber auch, um ein Feſt⸗ ſetzen überlegener feindlicher Kräfte in der be⸗ kannten, von Natur ſehr ſtarken und künſtlich befeſtigten Stellung bei Reims zu verhindern. Dieſe von Reims in nordweſtlicher Richtung ſich hinziehende Stellung hat nämlich bei einer nach Nordoſten gerichteten Front Paris hinter ſich, unſere rechten Flügelarmeen bedrohten ſie aber, nach Ausführung der Schwe zung ſüd⸗ wärts vorſchreitend, in der linken Flanke. Sie iſt dadurch in der Tat für den Gegner un⸗ benutzbar geworden. Inwieweit es aber ge⸗ lungen iſt, die zurückflutenden Streitkräfte des Gegners von Paris abzudrängen, oder ob die feindliche Heeresleitung vielleicht vermocht hat, einen mehr oder weniger großen Teil ſeiner Streitkräfte mit Hilfe des vorzüglichen fran⸗ zöſiſchen Eiſenbahnnetzes nach Paris heranzu⸗ ziehen, darüber erſcheinen Zweifel begründet, nachdem zufolge amtlicher Nachricht aus un⸗ ſerem Großen Hauptquartier vom 10. d. Mts. die öſtlich Paris in der Verfolgung an und über die Marne vorgedrungenen Heeresteile aus Paris und zwiſchen Meaux und Mont⸗ mirail von überlegenen Kräften angegriffen worden ſind. Sie haben in ſchweren zwei⸗ tägigen Kämpfen den Gegner aufgehalten und ſelbſt Fortſchritte gemacht; als der Anmarſch neuer ſtarker feindlicher Kolonnen gemeldet wurde, iſt ihr Flügel zurückgenommen worden. Der Feind folgte an keiner Seite. Als Sieges⸗ beute dieſer Kämpfe ſind bisher fünfzig Ge⸗ ſchütze und einige tauſend Gefangene gemeldet. So das amtliche Telegramm, das uns zwar keinen Anlaß zu Siegesjubel, noch weniger aber zu irgendwelcher Beſorgnis gibt. Dies umſoweniger, als die beiden, unſer Zentrum bildenden ſtarken Armeen des deutſchen Kron⸗ prinzen und des Herzogs Albrecht von Würt⸗ temberg während der geſchilderten Unter⸗ nehmungen unſeres rechten Flügels gleichfalls AUnter vielfachen, zum Teil ſchweren Kämpfen ſiegreich zurückgeworfen und ſich, nachdem ſie bis über die Höhe von Verdun vorgedrungen waren, der Einſchwenkung jenes Flügels in die ſüdliche Richtung angeſchloſſen haben. Der deutſche Kronprinz, deſſen Armee bei dieſer Schwenkung den Drehpunkt bildet, hat nach einem in der vergangenen Nacht eingetrof⸗ fenen Telegramm geſtern mit ſeiner Armee die befeſtigte feindliche Stellung ſüdweſtlich Ver⸗ dun genommen. Teile der Armee greifen die ſüdlich Verdun liegenden Sperrforts an. Di Forts werden ſeit geſtern durch ſchwere Ar⸗ tillerie beſchoſſen., Auf der Oſtſeite ſteht der vielberufenen fran⸗ zöſiſchen Maas⸗Sperrfortlinie nach wie vor die Armee des Kronprinzen von Bayern gegen⸗ über, in den Vogeſen und im oberen Elſaß hält der Generaloberſt von Heeringen, nachdem er mit den in das Gebirge geflüchteten Truppen der am 20. Auguſt in Lothringen geſchlagenen feindlichen Armee aufgeräumt hat, die Wacht. Verdun wird belagert und dürfte bald das Schickſal der bereits in unſere Hände gefal⸗ lenen belgiſchen und franzöſiſchen Feſtungen und Sperrforts— Lüttich, Namur, Maubeuge, Lngwy, Montmédy, Givet, Hirſon, Les Ay⸗ velles, Condé, La Fere, Laon, Manonpill rs — teilen. Hiernach befinden wir uns im Weſten einer ungewöhnlich ſpannenden Kriegslage gegen⸗ über, deren weiterer Entwickelung wir aber mit voller Zuverſicht entgegenſehen können. Unſere günſtigen Ausſichten erfahren eine Stärkung durch die gleichfalls noch in ver⸗ gangener Nacht aus dem Oſten eingetroffene Kunde, daß dort der Generalocſter von Hin⸗ denburg einen neuen Sieg, und zwar über die zweite der in Oſtpreußen eingedrungenen Ar⸗ meen, errungen hat und dieſe in nordöſtlicher Richtung verfolgt. Auf die zweifellos große Bedeutung auch dieſes Sieges näher einzu⸗ gehen, muß bis zum Eintreffen ausführlicher Nachrichten vorbehalten bleiben. * Die Stimmung in Paris. Berlin, 15. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Der„Mailänder Secolo“ läßt ſich aus Paris melden: Die Führer der Arbeiter⸗ partei haben bei den Militärbehörden um einen Empfang nachgeſucht, der ihnen am letzten Samstag auch bewilligt wurde. Sie ſprachen dem General Gallieni die Bitte des Arbeiterſyndikates aus, um Abwendung des Unglücks für die 2 Millionen Bevölkerung von Paris, im Falle eines weiteren Vordrängens der Deutſchen. Die Bitte gipfelte in der Schlußforderung der Nichtvertei⸗ digung von Paris und Erklärung von Paris zur offenen Stadt. Gallieni erwiderte, daß für ihre Bitte nicht er, ſondern die Regierung in Bordeaux zuſtän⸗ dig ſei. Er warnte vor Kundgebungen der Arbeiterſchaft für den Fall, daß die Regierung auf dem Beſchluß der Verteidigung der Stadt beſtehen bleibe. Der Deputation wurden von dem Volke ſtürmiſche Kundgebungen bereitet. Troſtluſe Verhältniſſe. WIJB. Baſel, 14. Sept.(Nichtamtlich.) Der „Matin“ vom 11. September enthält den Marſch⸗ brief eines Soldaten, der die troſtloſen Verhält⸗ niſſe in den Ortſchaften in Beauvais und der Champagne ſchildert. Die Leute ſeien durch die Brände verängſtigt und ſeien kopflos geflohen. Es ſei unmöglich, die vorgeſchrie⸗ benen Requiſitionen vorzunehmen, da die Häu⸗ ſer verlaſſen und verſchloſſen ſeien. Schmuck und Geldſtücke lägen herum, aber es ſei kein Huhn, auch nicht Salz oder Milch zu haben; ſelbſt das Seil, an dem der Brunneneimer hängen ſollte, ſei abgeſchnitten. In dem benachbarten Arron⸗ diſſement herrſchten nicht derartige Zuſtände; der Grund hierfür ſei, daß der dortige Unterpräfekt An wilhelm den Eroberer richtet Ed. Heyck in der neueſten Nummer des „Daheim“ die folgenden Verſe: Es geht nun doch mal durch die Fauſt und andres hilft uns nicht, Wir haben nur den einen Freund, der's mit zu 1550 Ende ficht. Und was wir nicht zu Ende tun, ſchafft uns den neuen Krieg, Damit du ganzen Frieden gibſt, gib uns den ganzen Sieg. Wir brauchen Kraft zu Kraft hinzu, im neuen Neidingsſturm— So hürne uns Sankt Michael im Blut des Drachen⸗ wurm! Wir brauchen Zwinger und Baſtei zum neuen Widerſtand, Was jetzt nicht Weltgeſchichte wird, iſt Mord am Vaterland. Das deutſche Muß ſchreib in die Zeit, mit fliegen⸗ dem Panier, Sie glauben nur das eine Wort:„Das brauchen, wollen wir!“ glaubt und gönnt uns nichts die Welt, als mas das Schwert beſtimmt. Doch ſie begreif: 8e farke Recht, wenn es der — Was war die Frucht des guten Sinns, all der; Beſcheidenheit? Des Argwohns ekle Unkrautſgat, des Haſſes Einig⸗ keit. Wir ſchüchterten, wir durften nichts, wir wollten keinen Krieg— Jetzt iſt der Krieg, jetzt ſind wir frei vergiß das nicht im Sieg! Verhanle— ja—, doch gib nicht los, die Kehle ihm gepreßt! Briganten zwingt man in der Fauſt, bis man ſie laufen läßt. Willſt du der Völker wahren Dank, ſo ſprich du ihr Geſetz, Und panzere es, daß nimmermehr die Tücke es verletz'! Den generalen Frieden gib, ihn dankt dir ſpät die Welt— Doch ſchreib ihn durch den General und durch das Heer im Feld! Ed. Heyck. Aus einem franzsſiſchen Kriegstagebuche. OAuf dem lothringiſchen Schlachtfelde bei Dieuze fand man unter den von den fran⸗ Zorn ſich nimmt. zöſiſchen Soldaten fortgeworfenen oder liegen]der gelaſſenen Sachen auch ein Notizbuch, in de nicht den angſterregenden Anmarſch der Preußen] kriegeriſchen Ereigniſſe gegeben und beſonders die angekündigt habe. Die Gründe des Wechſels im franzöſiſchen Kriegsminiſterium. WIB. Zürich, 14. Sept. Ein Pariſer Brief ber„Neuen Züricher Zeitung“ ſagt, der Wechſel im Kriegsminiſterium ſei vorgenommen worden weil Meſſimy dem Generalſtab ſeine Ideen auf⸗ drängen und die Operationen ſelbſt leiten wollte. Auch habe er angeſichts der durch die Verletzung der Neutralität Belgiens und Luxemburgs ge⸗ ſchaffenen ſtrategiſchen Lage die Entſcheidungen nicht mit der nötigen Raſchheit getroffen. Delcaſſe junior als Kriegsgefangener in Halle. JBerlin, 15. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Halle a. S. wird berichtet: Der in die Kriegsgefangenſchaft geratene Sohn des franzö⸗ fiſchen Miniſters Delcaſſe wurde nach Halle gebracht. Bereinbarungen über Auslieferung der Gefangenen. Berlin, 15. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Genf berichtet das Journal: Die ſranzöſiſch⸗ Regierung beſchäftigt ſich gegenwärtig damit, mit Deutſchland eine Vereinbarung zu treffen, wegen der Auslieferung der Ge⸗ fangenen in der Art, wie ſie kürzli zwiſchen Deutſchland und Rußland zuſt gekommen iſt. Pariſer Stimmungen. Welchen tiefgehenden Einfluß unſere deut⸗ ſchen Siege im Oſten auf die ganze Stim⸗ Pariſer ausge⸗ Pariſer ſiſchen Hauptſtadt gibt.„Der plötzliche Still⸗ Das Gefühl für die Uner⸗ träglichkeit des deutſchen Gewichts war in der Tat ſo groß, daß das franzoſiſche Volk unbewußt viel mehr Wert auf die Nachrichten legte, die die drahtloſe Telegraphie des Eiffelturms von den ruſſiſchen Stationen über d. Vorrücken der Zaren⸗ heere erhielt, als auf Meldungen über das Vor⸗ gehen der Heere des Generals Joffre. In den Ueberſchriften auf den erſten Seiten der Zeitun⸗ gen, in den Geſprächen mit den einfachſten Per⸗ ſonen, im Ton der Mitteilungen des Kriegs⸗ miniſters, in der Volksliteratur war der Grund⸗ ſatz immer die unausweichliche Notwendigkeit, die Deutſchland ſchon während des erſten Kriegsmonats zwingen würde, ſeine Streitlräfte auf franzöſiſchem Boden zum großen Teil die Front ändern zu laſſen. Die Ueberzeugung, daß der Widerſtand jetzt für viel längere Zeit ge⸗ leiſtet werden müſſe und daß keine Hoffnung wäre, daß Deutſchland ſeine Kraftentfaltung gegen Frankreich vermindern müſſe, iſt dem fran⸗ zöſiſchen Geiſt nun erſt aufgegangen. Sie hat den Entſchluß des Widerſtandes bis zum Aeußerſten hervorgerufen, der infolge ſeiner melo⸗ dramatiſchen Gebärde im Einklaug mit der mili⸗ täriſchen Lage zu ſtehen ſcheint, in Wirklichkeit aber ein volles Bekenntnis der Niederlage iſt. Nein, die Regierung, die Paris verläßt und ver⸗ ſichert, daß der Krieg morgen beginnl, tut nicht ihr Beſtes zur Förderung der Tätigkeit des Heeres, das unverletzt ſein ſoll, ſondern ſie be⸗ kennt traurig, daß Frankreich ohne Hoffnung, nur auf ſich ſelbſt zählend, ſich verloren fühlt.“ Nachdem Cipolla einen Ueberhlick über die Entblößung Nordfrankreichs hervorgehoben hat, die die engliſchen Korps von ihrer natürlichen Baſis abdrängte, weiſt er auf die Lage an der See hin.„Die Nebel des nahenden Herbſtes liegen ſchon über dem grauen Meer, das das ungeheure Duell zwiſchen den beiden Flotten ſehen dürfte. Und mit den Nebeln mehren ſich auch die engliſchen Sorgen. Entſchieden laufen die Verſprechungen Lord Kitcheners hinſichtlich der dreißig Diviſionen, die zum Kampf nach Frankreich kommen ſollten, Gefahr, nicht erfüllt werden zu können. Englond braucht ſie zu ſerner eigenen Verteidigung. Sobald die Nordſee von den geheimnisvollen Nebelſchleiern verhüllt ſein wird, wird der Angriffsgeiſt der Flotte des Kai⸗ ſeis Gelegenheit finden, ſeine Kühnheit und ſeine Gewalt ebenſo wie das Heer zu beweiſen, Die Einnahme von Paris nach der endgültigen Niederlage des franzöfiſchen Heeres und die Drohung des Einfalls in England, das ſind die beiden Trümpfe, die der deutſche Große General⸗ ſtab in den Händen zu haben glaubt, um ſeine weſtlichen Feinde zum Frieden zu zwingen. Die dert in nichts den unermeßlichen materiellen und moraliſchen Wert der Hauptſtadt. Der Präſident und die Miiiſter der Republik haben ſie ver⸗ laſſen, um zu zeigen, daß Frankreich zum Wider⸗ ſtande bis zum Aeußerſten entſchloſſen iſt. Man muß zugeben, daß dieſer Beweis nur ſehr velatiy iſt, da unter anderm eine revolutionäre Bewegung in Paris nach Mißerfolgen dem Präſibenten und den Miniſtern jede Autorität rauben könnle. Paris iſt in dem traaiſchen Schweigen ſeiner Nächte, in dem langſamen Hinſchleppen ſeiner Tage ein Rätſel. Die Auswanderung der Be⸗ völlerung hat dieſe erheblich vermimdert, aber die Pariſer, die die Wahrſcheinlichkeit vor ſich haben, die Deutſchen im Paradeſchritt über die Boule⸗ vards marſchieken zu ſehen. müſſen immer noch über anderthalb Millionen ſein.“ Cipolla er⸗ örtert ausführlich die Möglichk⸗iten, die ſich den Deutſchen nach der Einnahme von Paris er⸗ öffnen, darunter auch die einer Zerſtörung der Stadt, bei deren Androhung es ihm fraglich er⸗ ſcheint, ob die Pariſer auch dann noch zum Widerſtand bis zum Aeußerfben entſchloſſen blei⸗ ben würden. Es wäre ſeltſam, wie niemand in Paris Vertrauen zu der weiteren Tätigkeit des Heeres habe. Man wiederhole immerfort, daß die Heere des Generals Joffte unverſehrt wären und im günſtigen Augenblick die Offenſive wie⸗ der aufnehmen könnten; aber wenige wären da⸗ von überzeugt und glaubten, daß Paris dadurch gerettet werden könnte. Man ahne die unge⸗ heuren Verluſte, die das Heev unter dem ſteten Nachdrängen der Deutſchen erlitten habe, und wiſſe ungefähr, daß ganze Heereskörper in Deutſchland gefangen ſäßen. Vor allem aber gäbe man ſich nicht genügend Rechenſchaft von einem Element, das im franzöſiſchen Leben immer die erſte Rolle geſpielt habe: der franzöſiſchen Frau.„Die franzöſiſche Frau hat ſehr viel ſtär⸗ ker als die Männer von Anfang die Ueberzeugung gehabt, daß Frankreich den Krieg mit ungeahn⸗ ter Schnelligkeit verlieren würde. Sie hat in der Tiefe ihres Herzens, im Schweigen des vom Manne und Vater verlaſſenen Hauſes die ganze Ausdehmung des Unglücks ermeſſen, hat den ge⸗ ringen Wert der militäriſchen Vorbereitungen ge⸗ nau beurteilt, und als inſtinktive Haſſerin des Krieges, der ſie ihrer Lieben beraubt und der troſtloſen Verzweiflung und den Tränen über⸗ läßt, der dem gewerblichen Lehen in Frankreich ein verderbliches Halt gebietet, wird die fran · zöſiſche Frau, deſſen bin ich ſicher, ſich gegen alle diplomatiſchen Kabalen erheben, gegen die militäriſchen Verträge, gegen die bindendſten internationalen Verpflichtungen, ſelbſt gegen das Anſehen und die Ehre Frankreichs, und wird ſich hier, gerade hier in dem Paris von Morgen, in dem unter dem Alpdruck der ungeheuren Laſt des Siegers eingeſchüchterten Paris, erheben, um ihr Recht auf das Leben zu fordern. ein franzöſiſcher Korporal einer Maſchinen⸗ gewehr⸗Abteilung gewiſſenhaft vom Tage des Abmarſches ſeines Regiments bis zu den Kämpfen bei Dieuze ein Kriegstagebuch ge⸗ führt hatte. Hier in den Kämpfen bei Dieuze hat der Schreiber zweifellos ſeinen Tod ge⸗ funden. Die Niederſchrift über die kriegeriſchen Ereigniſſe und die Empfindungen des Tage⸗ buchſchreibers gewähren einen intereſſanten Einblick in den Geiſt und die Gemütsverfaſ⸗ ſung, von der die feindliche Truppe beſeelt iſt. Der Schreiber des Tagebuches drückt ſich ge⸗ wandt und flüſſig aus, doch iſt nirgends etwas von der Begeiſterung, für eine große Idee, für das Vaterland zu kämpfen, zu ſpüren. Im Gegenteil, zeitweiſe zeigt ſich in den Zeilen eine gewiſſe Mutloſigkeit u. Widerwilligkeit, der Befehl zum Vorgehen in die Front wird als etwas Schreckliches empfunden, die Strapazen des Feldzuges ſind unerträglich uſw. Doch laſſen wir dem franzöſiſchen Korporal ſelbſt das Wort, indem wir hier die bemerkenswer⸗ teren Aufzeichnungen des Tagebuches wieder⸗ geben: Am Samstag, den 1. Auguſt, nachm. 4½ Uhr erfolgte die Mobilmachung Frankreichs auf Befehl des Präſidenten Poincare. Am Montag, den 3. Auguſt fand eine Beſichtigung des Regiments vor dem Oberſten ſtatt, worauf das Regiment nach dem Kriegsſchauplatz mit Bahn abfuhr. In der Eiſenbahn ging es on Aix, der Garnifon, nach Privas. Die Abfahrt erfolgte unter den der Marſeillaiſe und des Kriegsliedes, ſowie unter den begeiſterten Zurufen der Menge.„Meine Augen ſtarren lange die Stadt an, in der ich alle meine Lieben zurücklaſſe. Aber ich reiſe in der feſten Hoffnung ab, ſie ſchöner als je wieder zu ſehen!“ Von Privas geht die Fahrt einem unbekannten Ziele zu. Die Eiſenbahnſtreche iſt überall bewacht. Am 8. Auguſt trifft das Regiment in den franzöſiſchen Vogeſen ein, von wo aus der Marſch nun zu Fuß angetreten wird.„Wir fürchten“ ſo heißt es unter dem 8. Auguſt,„beſonders das lenkbare Luftſchiff, den Zeppelin.“ Es herſcht eine furchtbare Hitze. Sonntag, den 9. Auguſt: Heute iſt Ruf Von den Leuten des 1. Bat. wird im Dorfe ein Mann angehalten, der Waſſer und Milch vergiftet haben ſoll. Ein Dutzend Freiwillige erſchießen ihn ſofort. Das iſt der Krieg! Mon⸗ tag, den 10. Auguſt: Wir marſchieren auf Dombasle zu. Dienstag, 11. Auguſt: Wir ziehen auf Vorpoſten. Plötzlich hören wir von weitem Kanonendonner! Wir ſehen franzö⸗ ſiſche Flieger. Nach 2 Stunden Raſt, Abmarſch des ganzen Regiments. Es iſt furchtbar heiß, die Mannſchaften fallen wie die Fliegen. Gegen Morgen erſt erreicht der Marſch ſein Ende. In einem Felde, vom Morgentau ganz als Kopfkiſſen Trotzdem ſchlafen wir ein. Am den 12. Auguſt, marſchieren wir durch ein Winzerdorf. Dann kommen wir auf einer Anhöhe an, von der wir die ganze Umgegend beherrſchen. Zu unſerer heben wir Graben gus, Inszwiſchen fliegen über —— Abweſenheit der Regierung von Paris vermin⸗ feucht, legen wir üns ſchlafen. Die Erde als Lager, als Decke die Sterne und den Torniſter * s die hat, ichen der bſtes das btten verlin, 15. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Dier Mitarbeiter des hatte in Holland Gelegenheit, mit einem Bel⸗ gier zu ſprechen, welcher eine Reiſe nach Ant⸗ werpen unternommen hatte. Er erklärte, die Stimmung in Antwerpen ſei ſowohl unter den Soldaten, ſich ufen ſtlich nach füllt einer bon ſein Kai⸗ und iſen, igen die die eral⸗ ſeine geflüchtet ſei. In der Begründung der damaligen Geſetzes⸗ bvorlage hieß es:„Antwerpen iſt nicht allein die Metropole des Handels und unſerer Schiffahrt; die Stadt iſt auserſehen worden, die Rolle der wichtigſten Feſtung des Landes zu ſpielen. Ank⸗ werpen muß im Falle eines Krieges der letzte Schutzwall unſerer Unabhängigkeit und die mutlos und halte die Blutvergie ßen. In Antwerpen geht das Gerücht, daß König Albert, welcher ſeit Armee hätte nach atägigem Kampfe ſich nach Ant⸗ 6 5 beveit geſtellt worden. für Lienart und Brialmont trat ein dritter, der aus Jeſtungsgürtel zwanzig Werke in Abſtänden meter entfernt Drei dieſer Werke gelten als Dazu treten drei kleine Forts und 14 Redouten. dergl. waren 3, für Geſchütze und Schießbedarf Kilometer von Antwerpen entfernt, wurden 10 Millionen bewilligt. bpener Truppen deren Flucht gedeckt. baut worden. Keines der Werke wird vor un⸗ bir für ein deutſches und beſchießen es. Wir Dienstag, den 15. September 1914. * General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Aachrichten. Mittagblatt) 3. Seite Die Belagerung von Antwerpen. König Albert geflüchtet? Berliner Lokal⸗Anzeigers wie unter der Zivilbevölkerung ſehr gedrückt. Alle Familien hätten nach dem Bombenwerfen des Zeppelins die Stadt fluchtartig verlaſſen. Unter der armen Be⸗ völkerung herrſcht unbeſchreibliche Not. Auch die Beſatzung ſei durchaus Fortſetzung des Krieges für ein unnötiges einigen Tagen nicht mehr geſehen worden iſt, Berlin, 15. Sept.(Von unf. Berl. Bur. Aus Rotterdam wird gemeldet: Belgiſche Mei⸗ dungen beſagen, die belgiſche Antwerpener werpen zurückgezogen. Die Verluſte ſeien be⸗ trächtlich geweſen. ſte ſeien 5 Antwerpens Befeſtigung, welche bei der gegenwärtigen Kriegslage eine zweifelloſe Beachtung zu beanſpruchen hat, be⸗ ruht im weſentlichen auf den Um und Er⸗ gänzungsbauten, welche in Gemäßheit des Ge⸗ ſetzes vom Jahre 1905 ausgeführt worden ſind. letzte Zufluchtsſtätte unſerer Nationalität ſein.“ Für die Bauten ſind damals 108 Millionen Zu den hier⸗ fertiggeſtellten Entwürfen der Generale den Beratungen des dafür eingeſetzten Aus⸗ ſchuſſes hervorging. Hiernach ſind als äußerer von vier bis fünf Kilometer entſtanden. Vom Mittelpunkt der Stadt ſind ſie etwa 15 Kilo⸗ Jeſten erſter, acht als Feſten zweiter Ordnung. Zwei kleine Forts ſollen die untere Schelde ver⸗ keidigen. Für Minenſperren ſah das Geſetz eine Millton vor. In zweiter Linje liegen kleinere, etwa zwei Kilometer von einander und unge⸗ fähr vier Kilometer von der Stadtumwallung entfernte Werke. Für Schuppen, Straßen und 29 Millionen vorgeſehen. Für Termonde, 25 Dicht vor Mecheln war ſchon damals das Werk Waelhem vollendet. Es hat bei dem mißlungenen Ausfall der Antwer⸗ In der Nähe von Waelhem iſt auf Grund jenss Ge⸗ ſetzes bei Wapre das Werk St. Katherine er⸗ ſeren ſchweren Geſchützen ſtand zu halten ver⸗ mögen. ** Berlin, 15. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Rotterdam: Am Sonntag reiſte der Miniſter Vandervelde nach London ab wo er einen Vortrag über Belgiens Schickſal hielt. Von England will Vandervelde nach Amerika gehen, um auch dort einen Lichtbildervortrag Über bene Ruinen“ zu halten und bei den in Amerika lebenden Belgiern Geld für die bel⸗ giſchen Arbeiter zu ſammeln. Angeblich führt zu dieſem Zweck einen Brief der belgiſchen Königin mit. Die Cürkei und die Criple⸗ Entente. Die Kaltſtellung der eng⸗ liſchen Inſtruktionsoffiziere. Berlin, 15. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Von der Wiener Südfſlawiſchen Korreſpondenz übernimmt die„Nordd. Allgem. Zeitg.“ nach ſtehende Meldung aus Konſtantinopel: In tür⸗ kiſchen militäriſchen Kreiſen wird mit andau⸗ erndem Befremden feſtgeſtellt, daß die eng⸗ liſchen Inſtruktionsoffiziere der Marine es noch immer nicht für richtig gefunden haben, auf ihre Stellungen zu verzichten und aus tür⸗ kiſchen Dienſten zu verſchwinden, trotzdem es an unzweideutigem Auftreten der leitenden türkiſchen Offiziere nicht gefehlt hat. Man hat hier gegen die engliſchen Offiziere öffentlich die Beſchuldigung erhoben, daß ſie an den ihnen an vertrauten Kriegs⸗ ſchiffen noch vor Ausbruch des Krieges einen unerhörten Sabotageverſu ch ge⸗ macht hätten, indem ſie durch gewiſſe Manipu⸗ lationen die Aktionskraft der türkiſchen Kriegs⸗ ſchiffe zu mindern verſuchten— eine Beſchul⸗ digung, die unwiderruſen blieb und inſofern eine Beſtätigung erhielt, als die türkiſche Ma⸗ rine die engliſchen Offiziere an Stellen ver⸗ ſetzte, welche mit einer vollkommenen Kalt⸗ ſtellung identiſch ſind. Trotz dieſer und an⸗ derer Brſiiskierungen traten die engliſchen Offiziere, deren Situation geradezu unhaltbar erſcheinen müßte, nicht von ihrem Poſten ab. Es iſt nun aufgefallen, daß die türkiſche Re⸗ gierung ſich in den letzten Tagen veranlaßt ge⸗ ſehen hat, die Apparate für Funkenſpruch an dem Gebäude der engliſchen Botſchaft durch Militär gewaltſam entfernen zu laſſen, nach⸗ dem der engliſche Botſchafter die Abmontie⸗ rung der Apparate verweigert hatte. Es wird hehauptet, daß die engliſche Botſchaft don den engliſchen Marineoffizieren laufend Infor⸗ mationen über die Vorgänge in der türkiſchen Marine empfangen habe, welche durch Funken⸗ ſpruch weftergegeben wurden. Die Aufhebung der Napitu⸗ Iationen in der Türkei. WITRB. Konſtantinopel, 14. Sept. (Nichtamtlich) Den Blättern zufolge bereitet die Regierung ein Geſetz vor, in welchem der Tag, an welchem die Aufhebung der Kapitu⸗ lationen erfolgte, als nationaler Feier⸗ tag erklärt wird. Ferner wird ein Geſetz vor⸗ bereitet, das die Vorſchriften enthält, die an⸗ ſtelle der Beſtimmungen der Kapitulationen treten ſollen. Die Fremdenſchulen werden als ottomaniſche Privatſchulen betrachtet. Die Pforte wird vom 1. Oktober ab Zucker, Kaffee, Tee, Petroleum, Alkohol, Zündhölzer, Zi⸗ garettenpapier und Spielkarten mit einer Ver⸗ brauchsſteuer belegen. 155 5 Wenn deutſche Nreuzer ſchießen. Die„Schleſiſche Zeitung“ ſchreibt: In den letzten Tagen mehren ſich die Nachrichten, die er⸗ kennen laſſen, daß unſere Kreuzer im Auslande doch eine größere Tätigkeit entfaltet haben, als vielfach angenommen wurde. Wenn in Hongkong einige engliſche Kreuzer mit abge⸗ ſchoſſenen Schornſteinen ſchwer beſchädigt und mit zahlreichen Verwundeten eingelaufen ſind, dann liegt es ſehr nahe, anzunehmen, daß Schiffe unſeres oſtäſiatiſchen Kreuzergeſchwaders ihre Hand im Spiel gehabt und gezeigt haben, wie deutſche n FCCCCC re Seeleute zu ſchießen pflegen. Die Hoffnung der engliſchen Marinekreiſe, alle deutſchen Kriegsſchiffe im fernen Oſten in Tfing⸗ taueinzuſchließen, ſcheint ſich doch alſo nicht verwirklicht zuhaben. Daß die bisher an der oſtamerkkani⸗ ſchen Küſte ſtationierten Kleinen Kreuzer gleichfalls nicht fackeln, hat ſich darin gezeigt, daß„Karlsruhe“ getroſt einen Kampf mit zwei engliſchen Kreuzern aufnahm und„Dres⸗ den“ engliſchen Handelsſchiffen von der Schieß⸗ fertigkeit der Deutſchen ein ſehr deutliches Bei⸗ ſpiel gab. Die engliſchen Handelsdampfer auf dem Atlantiſchen Ozean ſind alſo keineswegs ſo ſicher, wie es von England darzuſtellen beliebt wird. Jetzt wird aus Alexandrien gemeldet, daß dort ein engliſcher Kreuzer in einem Zuſtande eingelaufen ſei, der nicht mehr als gefechtstüch⸗ tig angeſehen werden kann, und daß in Port Said mehrere geflüchtete Kleine Kreuzer ange⸗ kommen ſind. Hier ſcheinen unſere Mit⸗ telmeerſchiffe an der Arbeit geweſen zu ſein, eben jene Schiffe, die eine Kette von eng⸗ liſchen Linienſchiffen und Torpedobooten dupch⸗ brochen haben, als ſie in Meſſina lagen und dort nach engliſcher Anſicht eingeſchloſſen waren. Daß unſere deutſchen Schiffe mit ganz heiler Haut davongekommen ſind, iſt wohl nicht gut an⸗ zunehmen; das Erfreuliche an der Sache iſt aber, daß unſere Schiffe ſich gegen einen vielfach über⸗ legenen Feind mutig und erfolgreich d uchge⸗ hauen und dem Feinde einigegrobe Denkzettel gegeben haben. Aus engliſchen Quellen kommen Mitteilun⸗ gen, daß auch bei dem für uns verluſtpeichen Gefecht bei Helgoland die Wirkung der Schiffsartillerie unſerer Kleinen Kreuzer ganz gewaltig geweſen iſt. Nicht nur an den Schiffs⸗ körpern der engliſchen Schiffe, ſondern auch in deren Beſatzungen ſind große Lücken entſtanden. Nach alledem iſt ſicher, daß unſere Kreuzer nicht nur ausgezeichnet ſchießen— das wiſſen wir längſt—, ſondern daß ſie ſchon vielfach Ge⸗ legenheit gehabt haben, dieſe Schießleiſtungen an den engliſchen Schiffen zu erproben. Viel⸗ leicht kommt es noch beſſer. Japaniſche Dankbarkeit. Geh. Rat Prof. Dr. Rudolf Eucken macht in ſeinem Aufſatze„Der Beginn des Krieges“ in der jüngſten Nummer des„Vor⸗ upp“(Verlag Alfred Jansſen, Hamburg) u. a. die nachfolgend zeitgemäßen und trefſenden Aſts⸗ führungen:„Aber wir haben nicht nur Großes, wir haben auch viel Schlechtes und Gemeines geſehen, zum Glück außerhalb des deutſchen Volkes. Elende Meuchelmörder haben hinter⸗ rücks unſere wackeren Krieger angeſallen, und ſelbſt die verwundeten blieben von feigen Raub⸗ tieren nicht verſchont; ferner hat der Pöbel ver⸗ ſchiedener, namentlich belgiſcher Großſtädte deut⸗ lich erkennen laſſen, welche brutalen Inſtinkte in manchen Menſchen ſchlummern, und wie wild ſie hervorbrechen können. Das war ſchlimm, ſehr ſchlimm, aber es war noch nicht das Schlimmſte. Das Schlimmſte von allem iſt, wenn ein ganzer Staat die elementarſten Grund⸗ ſätze der Moral mit Füßen tritt, und das iſt uns von Japan geſchehen. Wir haben redlich daran mitgearbeitet, den Japanern die weſtliche Kultur zu übermitteln, wir haben Lehrer und Aerzte dahin geſandt, unſer Geſetzbuch hat dort zum Vorbilde gedient, wir haben bis zu dieſen Tagen zahlreiche Japaner gaſtfreundlich bei uns aufgenommen und ſie an all unſerer Kulturarbeit⸗ teilnehmen laſſen. Und jetzt, wo ſich die erſte Gelegenheit bietet, fallen ſie wie Raubtiere über uns her, um unſer Eigentum on ſich zu reißen. Und ſie tun das in einer Weiſe, bei der man zweifeln kann, ob ſie mehr feig oder frech iſt. Sie iſt im höchſten Maße feig, weil die Japaner zu genau wiſſen, daß wir haben. Die mediziniſche Ausrüſtung urzeit in Oſaſien! keine genügende Macht haben, den Raub zu ver⸗ hindern, ſie iſt in ihrem Tone in einer Weiſe frech und ſchamlos, daß ein außerdeutſches Weltgeſchichte kennt. Zur Bezeichnung eines zugleich undankbaren, feigen und frechen Men⸗ das Wort geſchichte gerichtet. abgefeimte Schurkerei als bezeichnen.“ Aleine Kriegszeitung. Franzöſiſcher Vandalismus. In der„Deutſchen 1 in einer kurze Zeit beſetzten deutſchen Stadt übernehmen:„Die Franzoſen begannen nun ein Vandalenwerk, das ihren Ruf als Miſchung von Tiger und Affen völlig wahrmacht. Nichts, buchſtäblich nichts, blieb unverwüſtet, alles, liert. das Daſein. der Kaiſerin in unflätigſter Weiſe beſchmutzt und zerriſſen wurden, wunderte uns ſchon nicht frech u. unverſchämt. Im Lazarett ſelbſt mach⸗ direkten Schweineſtall. Kot und Urin. Alle Bettdecken und Matratzen wurden in fürchterlicher Weiſe beſchmutzt. Es klingt nach Uebertreibung, iſt aber buchſtäblich war. Das Schamloſeſte iſt, daß die franz ö⸗ Sie Kranken nicht bekümmerten. tranken Sekt, während ihre Verwundeten ſich in ihren Qualen wälzten. Nur ein Stabsarzt ſoll eine ſehr rühmliche Ausnahme gemacht war zum Teil recht gut, zum Teil miſerabel. Zwar ſuchte man die brannte ganz aus, auch zwei andere bieten zum Teil das Bild ſchwerer Zerſtörungen. Die noch jetzt rauchenden Gebäude machen einen trauri⸗ gen Eindruck. Ueberall Trümmer und viele, viele Hunderte zerbrochene Fenſterſcheiben. Einige Tage lebte die Bevölkerung den Kellern. Eine Anzahl der Ziviliſten erli ſchwere Verletzungen, einige ſtarben. Alle, alle ſagten, daß die drei Tage Franzoſen⸗ herrſchaft viel mehr germaniſiert hätten als die ganzen 48 Jahre ü ſcher Herrſchaft. Das iſt die überwiegende Meinung jetzt in ganz Elſaß⸗Lothringen. hoch liegen die Ueberbleibſel der Schlacht: Tor⸗ niſter, Wagenräder, Mäntel, Käſten, nachdem die Waffen gleich geſammelt worden ware hier ſah man den Krieg. Noch ein Wort über die Franzoſen. Es ſind meiſt jämmerliche, ſchlappe Kerle, phyſiſch nicht entfernt zu vergleichen mit den Unſeren. Gre artig benahmen ſich unſere Bayern, Alle 7 zoſen erzählen, daß ſie vor dieſen beſond Angſt hatten. Mehrfach waren die Bayern einfach nicht zu halten. Ohne Artillerievorbe⸗ reitung ſtürmten ſie, nachdem ſie den Rock au gezogen. Dann ging es mit dem Bajonett u Meſſer, das ſie aus dem Stiefelſchaft zog Ilos. Auffallend ſelten haben bisher die fra zöſiſchen Flieger Verwundungen erzielt. ſah bisher nur einen Fall, wo fünf Mann dur eine Fliegerpombe verletzt wurden. Gott uns weiter helfen!l“ r * ere Köpfe fortwährend Flugzeuge. Eines, ca. 2000 Meter über uns ſchwebt, halten Awarken, daß es uns eine Bombe ſchickt, aber geſchieht nichts. Wir warten dann in ſſeren Schützengräben, daß der Feind ſich eigen werde. Um 5 Uhr verlaſſen wir dann nſere Stellung und begeben uns auf einen roßen Bauernhof in St. Hilaire. Donnerstag en 13. Auguſt: Der Leutnant weckt uns um Uhr, um 3 Ühr ſind wir fertig zum Ab⸗ harſch. Aber es war ein falſcher Alarm, wir 6 Uhr ab. Wir werfen Die 6. Komp. haut einen en Deutſchen vollſtändig vernichtet worden iſt. luch ein Bat. des 58. Inf.⸗Regts, ſoll von en Deutſchen angegriffen und beinahe ver⸗ chtet worden ſein. Freitag den 14. Auguſt: Wecken um 3 Uhr, Abmarſch 394 Uhr. Wir tref⸗ en unterwegs Dragoner⸗Regimenter mit Lan en, Huſaren, Jäger, Infanterie. Wir ſind uſammen über 100 000 Mann ſtark. Wir Plötzlich wir nichts mehr gegeſſen, und es iſt jetzt 6 Uhr mehr zu eſſen; ſeit heute früh um 8 Uhr haben abends. Der Durſt hat uns den ganzen Tag gequält, wir haben nur ſchmutziges Waſſer ge⸗ trunken. Um 7 Uhr abends ſind wir in die Feuerlinie gekommen. Wir bleiben wieder zu⸗ rück, dann ſehen wir Artillerie vorrücken, die unſere Infanterie beſchützen ſoll. Wir rücken dann wieder vorwärts und legen uns dann in der ſinſteren Nacht in einem Getreidefelde ſchlafen. Beim Erwachen am anderen Morgen ſind unſere Glieder ganz ſteif und vor Kälte erſtarrt. Schnell wird der Kaffee gekocht und gierig getrunken. Der Tag vergeht ohne be⸗ ſondere Ereigniſſe. Samstag, den 15. Auguſt: Wir marſchieren wieder nach vorwärts. Ich entſinne mich, daß heute der 15. Auguſt iſt, der Tag, an dem die Jagd beginnt, und wir müſſen Jagd auf Menſchen machen! Es ſchwebt ein Flugzeug über uns, das wir für deutſches hal⸗ ten. Sofort wird der Beſehl zum Schießen ge⸗ geben, und Hunderte von Schüſſen fallen von allen Seiten, ohne es jedoch zu treffen denn es befindet ſich in großer Höhe und iſt daher ſchwer zu erreichen. mm aber ſpäter wieder. Noch einmal wiederholt ſich dasſelbe Schauſpiel, doch wieder kein Er⸗ folg der Schießerei. Jetzt ſehen wir zwei voll⸗ ſtändig erſchöpfte Soldaten vom 112. Inf.⸗Reg. Sie erzählen uns, daß ſie geſtern abend dem geweſen, Artilleriefeuer ausgeſetzt deutſchen 5 ihres Bataillons getötet, daß faſt alle Leute und daß ſie ſelbſt nur wie durch ein Wunder den feindlichen Kugeln entgangen ſeien. Dann begegnet uns ein verwundeter Sergeant vom r3. Regt. und erzählt uns, daß vor allem da⸗ Artilleriefeuer der Deutſchen ganz entſetzlich Es entwiſcht uns, kommt ſei. Dieſe Erzählungen ſtärken nicht unſeren Mut, im Gegenteil! Nun kommen wir an eine Stelle, an der uns der Leutnant den Be⸗ fehl erteilt, einen Schützengraben aufzuwerſen. In dieſem Augenblick werden wir von einem Hagel von Haubitzenkugeln überſchüttet. Glück⸗ licherweiſe hört man die Kugeln ſchon vorher ankommen. Wir werfen uns auf den Leib, 15 Meter vov uns platzt eine Granate! Nun weichen wir ganz beſtürzt ſchleunigſt zurück. Wir verlieren vollſtändig die Beſinnung, denn die Feuergarben, die uns umgeben, und der Kugelregen, der von allen Seiten auf uns her⸗ niederraſſelt, iſt nicht dazu angetan, uns zu beruhigen. Wir werfen uns in unſeren Gra⸗ ben und erholen uns einwenig von dem natür⸗ lichen Entſetzen, welches uns gepackt hal. Bei ſtrömendem Regen in ſchwarzer Nacht, in ſchlechter Laune, nicht einmal der Boden iſt zu erkennen, müſſen wir den Torniſter um⸗ häugen und weiter marſchiereu. Man ſinkt bis zu den Knien in den Schmutz ein. Die 112er die wir treffen, erzählen uns, daß ſie nicht weniger als 500 Verwundete gehabt hätten. Endlich überſchreiten wir die Grenze und ſind in Deutſchland! Sonntag, den 16. Auguſt: Wecken um 3 Uhr. Der Himmel iſt bedeckt. Wir brechen auf und ſtehen nun in der erſten Linie. In den Feldern, die wir durchqueren, finden wir Torniſter, Käppis,, Halstücher, etwas weiter ſehen wir einen toten Soldaten, dann zwei, dann drei! mit den Ueberreſten von Fleiſch! Weiter nach vorn ſtoßen wir wieder auf Tote! Nun rücken wir in einen Wald ein. Hier finden wir deut⸗ ſche Torniſter, Lanzen, dann den Kadaver eines 5 ſchwunden. Dort ein nacktes Bein, dann ein wenig weiter einen abgeriſſenen Kopf geſtürzten Pferdes. Wir erhalten den Bef den Waldrand zu beſetzen und für unſer ſchinengewehr einen Graben aufzuwerfen. Dicht in der Nähe liegen mehrere Pickelhauben un viele tote deutſche Soldaten. Ein wenig wz ter finden wir viele Gewehre vom 40. und 58. Regt. umherl Uns wird mitgeteilt, daß nicht weit e über 100 Tote dieſer beiden Regimenter lieg, Eine große Schlacht hat hier ſtattgefunden. D beiden Regimenter ſind von einem deutſchen Armeekorps überraſcht und beinahe aufgerie⸗ ben worden. Es iſt Mittag. Ein Zwei fliegt über uns. Er wird beſchoſſen, ohne troffen zu werden. Einen Augenblick ſieht man ein franzöſiſches Fluggeumg. Abends um 7 Uhr kommt der Befehl, ein Dorf zu nehmen, das etwa 6 Kilometer entfernt li Bei Regenwetter gehen wir in furchtbarem Schmutz vorwärts, ohne einen Flintenſchuß ab⸗ zugeben kommen wir an, der Feind iſt Wir rücken auf eine Anhöhe vor, auf der ſich ein Schloß befinden ſoll. Ein heft ges Gewehrfeuer beginnt. Plötzlich ſehe Kavallerie hinter uns und wir fliehen, w uns nieder und warten den Angriff ab kommt aber nicht. In di Montag, den 17 mehr zu eſſe Schritt für Sch Blatt dies das Unverſchämteſte nennt, was die ſchen bietet unſere Sprache ein einfaches Wort, „Schurke“; nun wohl, das japaniſche? Volk hat ſich ſchurkiſch gegen uns benommen, es hat ſich ſelbſt damit vor dem Richtſtuhl der Welt⸗⸗ Die Römer ſprachen von puniſcher Treue, um einen beſonders hohen Grad von Untteue zu bezeichnen; ich ſchlage vor, daß wir in Zukunft eine beſonders kraſſe Undank⸗ barkeit japaniſche Dankbarkeit nennen oder viel⸗ leicht auch in direktey Wendung eine beſonders japaniſche Schurkere.n. mediziniſchen Wochen⸗ ſchrift“ wird ein Feldbrief eines höheren Sani⸗ tätsoffiziers veröffentlicht, aus dem wir einige Bemerkungen über das Hauſen der Franzoſen alles wurde in kindiſchſter, raſendſter Wut demo⸗ Selbſt den Kinderpuppen raubte man Daß die Bilder des Kaiſers und mehr. Betten, Kleider, Bilder, alles wurde beſpuckt, zerriſſen, mik Tinte, Kot und Urin beſchmutzt, kurz“ la grande nation war ganz auf der Höhe. In der Stadt benahmen ſie ſich gegen alles, was nicht auf Frankreich ſchwor, äußerſt ten ſie aus einem ſauberen, netten Bau einen Auf den Gängen floß ſiſchen Aerzte ſich um ihre eigenen Am 20. Auguſt ſtürmten unſere Truppen wieder in die Stadt. Stadt zu ſchonen; manche Häuſer wurden aber doch ſehr mitgenommen. Eine große Kaſerne 4. Seite. Grreral-Auzeiger.— Gadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Dienstag, den 15. September 1914. Mannheim. Nichteinberufung freiwilliger Sanitätsmannſchaften. Es wird uns geſchrieben: Die Herren von der freiwilligen Sanitätsmannſchaft follen ſich trö⸗ ſten, da ſogar vom Militär ausgebildete, alſo gediente Sanitätsſoldaten vom Bezirkskom⸗ mando bei der Einberufung noch unberückſichtigt geblieben ſind. Warum dies der Fall iſt, iſt mir nicht bekannt. * Unſere Verwundeten möchten 5 98 ins Freie. Von dem größten Teil unſerer Verwundeten wird, ſo ſchreibt uns eine Leſerin, es ſehr ſchmerzlich empfunden, wenig oder gar nicht ins Freie zu kommen, beſonders von denjenigen, die Mannheimer ſind und ihre Familien und Ange⸗ hörige hier haben. Von Seiten der Parkverwal⸗ tung wurde den Verwundeten freier Eintritt zu den Konzerten gewährt, was nützt das alles, wenn ihnen keine Gelegenheit geboten iſt, einige Stunden beurlaubt zu werden. Auch iſt es mir nicht recht verſtändlich, daß trotz dem ſtrikten Verbot immer noch ſehr viele Verwundete frei Aniherlaufen. Iſt denn nicht gleiches Recht für Alleꝰ? * In unſeren Lazaretten iſt Frau Muſica ein gern geſehener Gaſt. Denn hei Ziehharmonika, Violine und Flöte verrinnt die Zeit des langen Wartens, bis man wieder in die Front darf, doppelt ſo raſch und man vergißt leichter Schmerzen und trübe Gedanken. Dieſem Wunſch, den die Kranken der Gabriel⸗ ſchen Filiale auf dem Lindenhof und des kathol. Schweſternhauſes in der Bellenſtraße haben, werden ſich ſicherlich alle anderen unſerer ver⸗ wundeten Krieger anſchließen und bitten wir daher, nicht benötigte Muſikinſtrumente denſel⸗ ben während ihres Krankenlagers zur Verfü⸗ gung zu ſtellen. * Das TCiebeswerk. In hochherziger Weiſe hat das Lo komo⸗ kivperſonal, Lokomtivheizer und Heizer der Großh. Bad. Staats⸗ Eiſenbahn in Mannheim, durch frei⸗ willige Sammlung dem Städt. Hilfskomitee hier, zur Unterſtützung der hilfs⸗ bedürftigen Familien der Kriegs⸗ tkeilnehmer die Summe von 102t Mark überwieſen. Ferner gibt dasſelbe die Er⸗ klärung ab, die Not der armen Familien, deren Ernährer im Felde ſtehen, auch fernerhin durch weitere Sammlungen helfend lindern zu wollen. Aus Stadt und Land. Mannheim, den 15. September 1914. *Ordensverleihungen: Seine Majeſtät der König haben Allergnädigſt geruht den nachbe⸗ nannten Offizieren uſw. die Erlaubnis zur An⸗ legung der ihnen verliehenen nicht preußiſchen Orden zu erteilen, und zwar den Kgl. Bayr. Militär⸗Verdienſtorden 4. Kl. den Hauptleuten Grohe, Knecht im Inf.⸗Reg. 113 u. H 0 Utz im Feld⸗Art.⸗Reg. Nr. 14 das Kommandeur⸗ Kreuz 2. Klaſſe des Großh. Badiſchen Ordens bvom Zähringer Löwen: den Oberſten v. la Chevallerie, Kommandeur des Feld⸗Art.⸗ Reg. Nr. 14 und dem Oberſten z. D. Thier⸗ gärtner⸗Drummond in Karlsruhe. Perſonalveränderungen in der Armee innerhalb des 14. Armeekorps. v. Beck, Uoffz. int Leib.⸗Gen.⸗Reg. 109 zum Fähnrich beför⸗ dert. Kuhlmann, Vieteldwebel(II. Frank⸗ meen, den Lothringern werden wir ſehr gut aufgenom⸗ men. Nach kurzer Zeit kommt der Befehl, daß Wir die Artillerie unterſtützen ſollen. Lebewohl gutes Bett, wir werden im Schmutz ſchlafen, im Regen in der verfluchten Nacht gezwungen ſein, Feuer zu machen, um ſich zu wärmen. Wir ſchla⸗ fen nicht eine Stunde im Ganzen. Um 3 Uhr morgens rücken wir wieder vor und nehmen Stellung hinter Korngarben. Dienstag, den 18. Auguſt.„Wir gehen wieder in unſere alte Stellung zurück. Mittwoch, den 19. Wir mar⸗ ſchieren durch einen großen Wald und kommen in Dieuze an, einer großen Stadt mit 25 000 Einwohnern, die abends zuvor von den Alpen⸗ agern genommen worden iſt. Wir betraten die St dt um 6 Uhr. In dieſem Augenblick fallen Schüſſe. Wir marſchieren vorwärts nach einem Wald. Das 8. Regiment, unſere Vorhut wird in einen heftigen Kampf verwickelt. Kugeln praſſeln von allen Seiten auf uns nieder. Wir bringen unſer Maſchinengewehr in Stellung, können aber nicht zielen, da wir vom Feinde nichts ſehen. Im Augenblick iſt von dem feind⸗ ichen Feuer eine Sektion des 8. Regiments faſt gänzlich niedergemäht worden. Wir ſelbſt haben 10 Tote und 7 Verwundete. Die feindlichen Haubitzenkugeln ſchlagen dicht vor uns ein. Es ſt jetzt 5 Uhr. zeichnungen iſt der Schreiber mit ſeiner Truppe in den Kämpfen vor Dieuze und bei Vergaville geweſen, wo er auch gefallen iſt. Seine Hoff⸗ nung, die Seinen wieder zu ſehen, iſt alſo nicht in Erfüllung gegangen. Wie ſo viele, hat er den Tod in der offenen Schlacht gefunden. Hier ſchließt das Tagebuch ab. Nach den Auf⸗ fürt a..) zum Leutnant der Reſ. Telegr. B. 4 befördert. Das hieſige Garniſonlazarett, welches ſeit Be⸗ ginn des Krieges von freundlichen Spendern mit Liebesgaben aller Art für die verwundeten Krie⸗ ger verſehen wurde, bittet hiermit, einſtweilen von der Zuſendung weiterer Liebesgaben Abſtand nehmen zu wollen, da zurzeit nur verwun⸗ dete Franzoſen daſelbſt aufgenommen ſind. Die an der Kriegsfürſorge im weiteſten Sinne boteiligten Organiſationen, die geneigt ſind, mit der„Zentrale für Kriegsfürſorge“ gemeinſam zu arbeiten, werden gebeten, dies durch eine Poſt⸗ kärte& cgermeiſter von Hollander Rathaus— m Die Abfahrt der verwundeten und wieder⸗ geneſenen Krieger, die ſich wieder nach der Front begeben, fand geſtern abend gegen 210 Uhr ſtatt. Ein zahlreiches Publikum ſoll ſich eingefunden haben, das den wackeren Vater⸗ landsverteidigern herzlichſte Ovationen be⸗ reitete. Die Kapelle der Friedrichsfelder Stein⸗ zeugwarenfabrik ſpielte flotte und patriotiſche Weiſen. Die Springbrunnen auf dem Friedrichs⸗ platz ſind ſeit Wochen in ſehr ſpärlicher Weiſe in Betrieb. Warum dies. Das Waſſer koſtet doch nichts und ein Waſſermangel nicht in Ge⸗ fahr. Der ſchöne Friedrichsplatz entbehrt ohne das Springen der Waſſerkünſte ſeines präch⸗ tigſten Schmuckes. Das Waſſer in den Sam⸗ melbecken der Cascaden ſieht ſchmutzig und trübe aus, denn es entbehrt der friſchen Zu⸗ fuhr. Und doch wäre gerade in den jetzigen ſchweren Tagen dringend wünſchenswert, daß unſer Friedrichsplatz, der vielen Mannheimern und auch Fremden als Erholung dient, ſich in ſeinem prächtigſten Gewande zeigt, denn die Reize der Natur wirken erhebend und tröſtend auf Herz und Gemüt. Der Eindruck, den ſetzt die Waſſerkünſte auf dem Friedrichsplatz machen, iſt ein troſtloſer. Waran fehlt es hier? Ein Konzert im Friedrichspark. Das am Sonntag nachmittag ſtattgefundene Konzert er⸗ wies ſich als ein voller Erfolg. Wegen des rau⸗ hen Wetters mußte es im Saale ſtaktfinden, der die Menge der Beſucher kaum aufzunehmen ver⸗ mochte. Einen ſtarken Beſtandteil bildeten die Soldaten und die Verwundeten, welche freien Zutritt hatten, wie ſie ja auch ſonſt bei Park⸗ reſtaurateur Oefner und freigebigen Abonnenten ſtets gaſtliche Aufnahme finden. Die Kapelle Petermann bot ein Programm, wie es in dieſen Tagen nach dem Herzen der Hörer war. Da gab es die Quvertüre„Was iſt des Deutſchen Valer⸗ land“ von Gerſtenberg, Löwes charaktervolle Ballade vom Prinz Eugen dem edlen Ritter ent⸗ flammte die Gemüter, Machts Fantaſie über „Deutſche Lieder“ weckte die alte romantiſche Sehnſucht,„O Deutſchland hoch in Ehren!“, der beltiebte Marſch, erklang mit begeiſterndem Rhythumus und zur Andacht ſtimmte das„Nie⸗ derländiſche Dankgebet“. Das Publikum ver⸗ langte Zugaben über Zugaben um ſingen zu können, und Kapellmeiſter Becker zierte ſich nicht lange und der Vaterlandsgeſang kam neben der Vaterlandsmuſik zu vollem Recht. Es iſt anzunehmen, daß die gute Erfahrung, welche die Parkgeſellſchaft mit dieſem Konzert gemacht hat, ihr Veranlaſſung gibt, noch weitere folgen zu laſſen. * Fünfundzwanzigjähriges Geſchäftsjubiläum. Aus Schwetzingen wird uns geſchrieben: Am heutigen Tage feiert unſer Mitbürger, Herr Jacob Hirſch ſein 25jähriges Geſchäftsjubi⸗ läum bei der Firma Auguſt Neuhaus u. Co. Welche Verdienſte ſich der Jubilar bei der Firma Auguſt Neuhaus u. Co. durch ſeine treue Tätig⸗ keit und getragen vom höchſten Fleiße und Geiſte erworben hat— dieſe und ſeine nicht allein am hieſigen Platze ſondern weit über die Grenzen ſeiner engeren Heimat hinaus hoch und wert geſchätzte Perſönlichkeit reden von ſelbſt. Wir wünſchen von ganzem Herzen dem Jubilar und ſeiner Famflie auch fernerhin das aller⸗ beſte Wohlergehen. Kunſt und Diſſenſchaft. Ersffnung der Spielzeit am Mannheimer Boftheater. Das Hoftheater wird ſeine Spielzeit am Sonntag, den 20. September und. zwar mit einer vaterländiſchen Vorſtellung zu Gunſten der Zentrale für Kriegs⸗ fürſorge eröffnen. Die Aufführung wird ſich wie folgt geſtalten: 1. Heil dir im Siegerkranz. „Wallenſteins Lager“ von Schiller. Radetzkymarſch. „Joſef Heyderich oder: Deutſche Treue“ von Th. Körner. „Das eiſerne Kreuz“ von E. Wichert. „Kaiſermarſch(m. Chor) von Richard Wagner. Als Eintrittspreiſe ſind die Mittelpreiſe vorgeſehen. Der Kartenverkauf beginnt am Mittwoch, den 16. September, vormittags 10 Uhr an der Hoftheaterkaſſe. Die Vorſtellung wird im Laufe der Woche für ſämtliche hier an⸗ weſenden zum Dienſt einberufenen Offiziere und Mannſchaften je nach Bedürfnis ein oder zwei Mal wiederholt werden. Der Beginn der Abonnementsvorſtellungen iſt am Sonntag, den 27. September mit einer Auf⸗ führung von Wagners„Lohengrin“ in Ausſicht genommen. Seinen 70. Geburtstag kann, wie aus Erlangen berichtet wird, der o. Profeſſor der Mathematik und Vorſtand des mathematiſchen Kabinetts, Dr. Max Nöther am 24. ds. Mts. begehen. Im Jahre 1875 er⸗ folgte ſeine Berufung von Heidelberg hierher. Prof. Nöther iſt Mitglied zahlreicher gelehrter — S Köber kommt die Tragödie. Geſellſchaften des In, und Auslandes.(Max ther iſt geborener Mannheimer.) Die Prämiierung der Ausſteller der Weltaus⸗ ſtellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 war durch den Krieg zunächſt noch in Frage geſtellt, findet aber nun laut Beſchluß des Aus⸗ ſtellungsdirektoriums doch ſtatt. Das Preisgericht wird Anfang Oktober zuſammentreten. Von der Prämiierung ſind diejenigen fremden Staaten, mit denen wir im Krieg ſtehen, ausgeſchloſſen. Ge⸗ nauere Mitteilung wird den Ausſtellern in den nächſten Tagen zugehen. * Wie weit hört man Kanonen. Ein Leſer unſeres Blattes teilt uns folgendes mit: In Nr. 128 wird Ihnen unter buntes Allerlei„Wie weit hört man das Donnern der Kanonen“ geſchrie⸗ ben. Ich möchte Ihnen mitteilen, daß meine Frau am 23. Auguſt vormittags zwiſchen 10 und 11 Uhr im Luiſenpark öſtlich der Otto⸗Beckſtraße ebenfalls weit entfernten Kanonendonner hörte. Die Schüſſe erfolgten in Zwiſchenräumen, in denen man auf 45 zählen konnte. Es war an⸗ ſcheinend Südwind, die Gegend auch nach Sü⸗ den zu von Häuſern frei. Polizeibericht vom 15. September 1914. 1. Selbſtmord. Aus noch unbekannter Ur⸗ ſache hat ſich in vergangener Nacht ein 25 Jahre alter lediger Beamter von Schwäbiſch⸗Gmünd in ſeiner Wohnung in P7 hier erhängt. Tötlicher Unglücksfall. An einem Neubau in der Nähe von Sandhofen ſiel geſtern mittag etwa 12 Uhr dem 46 Jahre alten verheirateten Taglöhner Valentin Herbel von Sandhofen eine Diele aus 18 Meter herunter auf den Kopf, was den ſoforligen Tod des Her⸗ bel zur Folge hatte. Der Verunglückte hinter⸗ läßt eine Witwe mit 7 Kindern. Ob ein Ver⸗ ſchulden dritter Perſonen vorliegt, wird die ein⸗ geleitete Unterſuchung ergeben. Briefkaſten. Langjähriger Abonnent. Die Ihnen in unſerm Samstag⸗Abendblatt gegebene Auskunft iſt inſo⸗ fern unvollſtändig, als nicht nur die Dresdner Bank, ſondern ſelbſtverſtändlich alle Mannheimer Banken franzöſiſches Papiergeld umwechſeln. Tetzte Meldungen. Der Sieg Hindenburgs. Die Ruſſen geben ihre Niederlagen zu. JBerlin, 15. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Nach einer Meldung des„Berliner Lokalanz.“ gibt eine amtliche Meldung den Rückzug der Ruſſen in Oſtpreußen zu. Sie beſagt: Am 10. September wurde eine überwältigende Be⸗ wegung der deutſchen Truppen gegen den lin⸗ ken Flügel der Armee des Generals Rennen⸗ kampf bekannt. Dieſe Bewegung veranlaßte die Ruſſen, ſich zurückzuziehen. Im erſten Augenblick nahmen die Ruſſen zur Beſeitigung der deutſchen Offenſive aktive Operationen vor, aber dann ſtellte ſich heraus, daß ſie ſich einem übermächtigen Gegner gegenüber be⸗ fanden. In jener Front dauert der Kampf fort. Die Schlachten an der Marne. Berlin, 15. Sept.(Priv.⸗Tel.) Der Ber⸗ liner Lokalanzeiger ſchreibt: Die Kämpfe an der Marne ſind noch nicht entſchieden, aber ſie haben offenbar eine Wendung zu un⸗ ſeren Gunſten genommen. Der rechte Flügel hat einem erneuten Druck nicht nach⸗ gegeben, ſondern einen franzöſiſchen Durch⸗ bruchsverſuch ſiegreich zurückgeſchlagen, woraus wir ſchließen können, daß ein derartiger Verſuch nicht mehr erneut wird. Unter dieſen Umſtänden können wir hoffen, daß auch an anderen Stellen des Schlachtfeldes ſich der Kampf zu unſeren Gunſten abſpielen wird. Die„Kreuzztg.“ ſchreibt: Die Entſcheidung auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz, auf die Alldeutſchland mit Spannung und mit Zu⸗ verſicht wartet, iſt noch nicht gefallen, aber es iſt doch bemerkenswert, daß der Generalquac⸗ tiermeiſter aus ſeinem Schweigen, das wir alle daheim wohl verſtanden, und wohl gewürdigt haben, bis zu einem gewiſſen Grade ſchon jetzt heraustritt. Wir ſind ihm dankbar dafür. „Es regnete den Tod“. Berlin, 15. Sept.(Priv.⸗Tel) In einem, die Vernichtung zweier eng⸗ liſcher Kavallerie Brigaden am 24. Auguft zwiſchen Mons und Valencieres ſchildernden Bericht der Daily Mail heißt es: Eine Zeit lang ging alles gut. Das deutſche Artilleriefeuer leerte nur wenige Säcke, ſchon ſchienen die deutſchen Geſchütze zu ſchweigen und wir rückten in die Nähe des Feindes. Plötzlich Direkt in das Zentrum der heranſtürmenden britiſchen Kavallerie er⸗ öffnen die Deutſchen ein mörderiſches Feuer. Wenigſtens 20 Maſchinengewehre waren ver⸗ borgen geweſen. Es regnete den Tod auf unſere Reiter, auf eine Entfernung von etwa 150 Meter. Niemand hatte eine Ahnung von dieſen * Maſchinengewehren war vernichtend. Die Schlachten im Südoſten. WIB. Berlin, 15. Sept.(Nicht amtlich) gehabt. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Die ein⸗ gehenden Mitteilungen des Kriegsbericht⸗ erſtatters des„Morgen“ über die Schlacht bei Lemberg bekräftigen den Eindruck, den der amtliche Bericht des öſterreichiſch⸗ungariſchen Generalſtabes hinterließ. Lediglich ſtrategiſche Rückſichten veranlaßten den Befehl, die Trup⸗ pen in eine Stellung zurückzunehmen, in der Vorbereitungen für die weiteren Operationen getroffen werden können. Dieſer Anordnung war kein Mißerfolg vorangegangen, ſie wurde im Gegenteil angeordnet, nachdem ein wich⸗ tiger Teilerfolg errungen war. Die große Uebermacht des Feindes in Verbindung mit der Uebermüdung der ſeit Wochen im Kampfe ſtehenden öſterreichiſch⸗ungariſchen Soldaten, machen es unmöglich, auf der ganzen weit aus⸗ gedehnten Schlachtlinie die einzelnen Armeen vor der Gefahr, von bedenklichen Flankenſtößen, zu ſichern, die ein gleichmäßiges Fortſchreiten der Operationen gewährleiſten. Nach berühm⸗ ten Muſtern dürften die Ruſſen mit bekannter Wahrheitsliebe die Kunde von einem gewal⸗ tigen Siege in die Welt hinausgejagt haben. Das ändert an der unumſtößlichen Tatſache nicht das Geringſte, daß das öſterreichiſch⸗ ungariſche Heer aus übermäßig ſchwierigen Kämpfen ungeſchlagen hervorgegangen und ſich zu neuen Unternehmungen bereit hält. Der heldenmütige kriegeriſche Geiſt, den es ſeit Be⸗ ginn der Auseinanderſetzungen mit dem Feinde ſo vielfach und in ſo hervorragender Weiſe bewahrt hat, iſt ungebrochen. Aus den bisherigen glänzenden Leiſtungen könne die Erwartung geſchöpft werden, daß die öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Heerſcharen mit friſcher Kraft den Kampf wieder aufnehmen und unter tigen Siege geführt werden. Berlin, 15. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Ueber die ſtehengebliebene Schlacht bei Lemberg wird der„Voſſ. Ztg.“ aus dem öſterreichiſchen Kriegspreſſequartier gemeldet: Unſere Armeen befinden ſich bereits heute in den neuen, aus ſtrategiſchen Gründen bezogenen Stellungen. Der Abmarſch dahin erfolgte in voller Ord⸗ erſchöpfte Feind beunruhigt hat. 10 000 ruſſiſche Gefangene und 80 erbeutete Geſchütze werden mitgeführt. * Berlin, 15. Sept.(Priv.⸗Tel.) Aus dem öſterveichiſchen Kriegspreſſeguartier meldet der Kriegsberichterſtatter des„Berl. Tagebl.“ über die Ruhepaufen nach Schlacht unter dem 14. September: Nachdem die öſterreichiſch-umgariſche Hauptarmee und die beiden Seitenflügel Auffenberg und Dankl die nahme von 10 000 Gefangenen und 80 erbeute⸗ ten Geſchützen ab, trotz der gemeldeten Ueber⸗ macht vermochte ſie der Gegner nicht nennens⸗ wert zu beunruhigen. Die öfterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Truppen nahmen das Bewußtſein eines relativen Erfolges mit, der ihnen ein wichtiger Faktor für die ſpätere endgültige Entſcheidung trotz der unerwartet gekommenen Wendung guten Mutes und blicken kommenden Ereigniſſen mit Zuverſicht entgegen. Deutſchfreundliches aus der Türkei. WITB. Konſtantinopel, 15. Sept. eine Verlautbarung des ſtellvertretenden Ge⸗ neraliſſimus, in der das Bedauern über den Tod des Generalſtabmajors der 10. Diviſion Ober, auf dem Schlachtfelde ausgedrückt wird, der früher als Lehrer an der Kriegsakademie in türkiſchen Dienſten ſtand. Die Verlaut⸗ barung rühmt die Eigenſchaften des im Dienſte Gefallenen, der hier allgemeine Hochachtung ge⸗ noß, und drückt im Namen der ottomaniſchen Armee der Familie das Beileid aus. Der Kriegsminiſter hat der Witwe telegraphiſch ſein Beileid übermittelt, ebenſo ſeinem Schwiegervater Imhof⸗Paſcha. * Der Präſident des Reichsmilitärgerichts General der Infanterie Graf Kirchbach wurde am 29. Auguſt durch einen Schuß in den linken Oberarm verwundet. Nach der Heimat ver⸗ bracht, empfing er hier durch eine Kabinettsorder das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe Berlin, 15. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) In der Urania hielt geſtern Prof. Eucken ſei⸗ nen zweiten Vortrag über die weltgeſchichtliche Bedeutung des deutſchen Geiſtes. Berlin, 15. Sept.(Von unſ. Berl. Bur) Aus Rotterdam wird gemeldet: von Lloyd George haben bei einem Bataillon Dienſt genommen. Berlin, 15. Sept.(Von unſ. Berl. Bur. Man meldet aus Leipzig: Das Direktorium der Leipziger„Bugra“ hat beſchloſſen, daß die Prämiierung trotz des Krieges ſtattfinden ſoll. ſammentreten. Von den Prämiierungen diejenigen fremden Staaten ausgeſchloffen, mi N. 2 2 Das Ergebnis der hervorragenden Heeresleitung zum endgül⸗ nung, ohne daß uns der von langen Kämpfen der Lemberger Ablöſung vom Gegner glücklich vollzogen hatten, marſchierten ſie in voller Ordnung unter Mit⸗ bedeutet. Die Truppen ſind trotz der drei⸗ wöchigen enormen Strapazen und Verluſte und (Nicht amtlich.) Alle Blätter veröffentlichen Berlin, 15. Sept.(Von unſ Berl Bur. 2 Söhne Das Preisgericht wird anfangs Oktober zu⸗ 2 lich.) ein! vricht⸗ t bei der ſchen iſche rup⸗ der onen tung Urde vich⸗ roße miit upfe en, aus⸗ neen ßen, iten ihm⸗ nter wal⸗ ben. a0 iſch⸗ gen und Der Be⸗ dem ider den die ter⸗ cher tter fül⸗ ur.) erg Hen teen aus Der d⸗ fen ſche den lus det .. Dienstag, den 15. September 1914. zeichnet die Eriogsanlelbet Aufruf der Haundelskammer und Hand- werkskammer Mannheim an üihre Wauahlberechtigten. Das deutsche Wirtschaftsleben hat sich im Kriege bisher glänzend bewährt. Dies auch dem feindlichen, wie dem neutralen Auslande handgreiflich zu beweisen, gibt die Zeichnung der Kriegsanleihe Gelegenheit. der kleinste Kapitalbesitzer(man kann ja bexreits von 100 Mark an zeichnen) seine Pflicht und Schuldigkeit tut, werden wir auch 2z u Wenn jeder, auch Hause einen Sieg erſechten können und ent- gegen den falschen Hoffnungen der Feinde, uns Wirtschaftlich aushungern zu können, sie Zwin⸗ gen, den Krieg früher zu beenden. Die Anleihe bietet, was die Leichtigleit und den Zeitraum der Einzahlung betrifft, was den Zins- und Kursgewinn angeht, Möglichkeiten zur Kapi- talanlage, wie sie bei Staatspapieren noch nicht ge- boten wurden. Wer nicht weiß, ob und wie er zeichnen kann, der soll sich schleunigst bei Peichsbank und Reichsdarleihteasse, Banken und papieren die Benufz ung der Pxivatleute und alle diejenigen, stapelung von Gold zu Beginn der Mobilmachung berünmten Satz aufstellte hört Geld, Geld und Aennele Geld“. Die Wahn⸗ Sparkassen hierüber erkundigen. Insbesondere ist für die Besitzer von Warenvorräten und Wert⸗ neuen Reichsdarleihhkasse nunmehr patrior tische Pflicht. Banken und Sparkassen, Gemeinden und Körper- schaften, öffentliche und Privatversicherungs-An- stalten, Berufsgenossenschaften, und Krankenkassen, Aktiengesellschaften und Privatfirmen, Wohltätig- keits- unck Vergnügungsvereine, Stiftungs-, Kirchen- vermögen, Mündelgelderverwaltungen, Groß- industrie und Handwerk, alle wetteifern und sollen wetteifern, daß die bereits in hunderte von Millio- nen gestiegenen Zeichnungen den vom Feichstag am ewig denkwürdigen 4. August einstimmig be 5 willigten Betrag bald erreichen werden. Nicht zum wenigsten ergeht unser Aufruf an die die durch Auf⸗ das Wirtschaftsleben gehemmt haben und die dies etzt nachträglich wieden gut machen können. Tut Eure Pflicht, indem Ihr jeder nach seinem äußersten Können, diese Beträge noch zu überbieten sucht. ſetzt gibt es keinen Ehrgeiz und keinen Ruhm für die zu Hause gebliebenen als in patriotischer Pff ichterfüllung das zu leisten. Veröffentlicht große Zeichnungen, Die Handelskammer für den Kreis Mannheim: Engelhard. Dr. Blaustein. Die Handwerkskammer zu Mannheim: 8 Groß. Haußer. Es sind jetzt beinahe 250 Jahre vergangen, seit der französische Marschall Giacomo Trivulzio den „zum Kriegführen ge⸗ heit dieses Satzes ist durch das Vierteljahrtausend, nationale Pflicht, diesen Lebensnerv nach Möglichkeit so stark, gesund und Wie das seitdlem vergangen ist, nicht abgeschwächt, sondern wesentlich verstärkt worden. Denn damals kounte man erstens mit einem Heere von 50 000 oden wenn es hoch kam 100 000 Mann Krieg gegen die ganze Welt fühlren und damals konnte der Sol- dat, was er nicht hatte einfacnh wegnehmen; die Respektierung des Privateigentums war ein unbe- kanmter Luxus. Im gegenwärligen Kriege aber muß Deutschland mindestens das Fünfzigfache der Mannschaiten erhalten, die damals auf die Beine gebracht wurden und gerade der deutsche Soldat ist streng dazu erzogen, das feindliche Privateigen- tum sorglältig zu respektieren. Heut muß also der krieglührende Staat Geld haben und der im Felde stehende Soldat muß es auch haben. War also schon von 250 Jahren das Geld der Lebensnerv des Krieges, 80 ist dies heute noch viel mehr der Fall. Deshalb ist es die einfachste jeder nur denkbar zu machen. In diesem Augenblicke sein Geld ängstlich zurückzuhalten, ist nicht nach dem Buchstaben des Jesetzes, aber mopalisch Landesverrat. Denn man verweigert damit dem Vaterlande die Möglichkeit, den Krieg 50 nachdrücklich fortzulühren, wWie es Zur Erreichung des idgültigen Sieges notwendig ist. des Geldes und die Ablehnung der Betei- an der Kriegsanleih ei und 5 ba eit gegenüber D ummheit. Steigerung des rade aus diesem Grunde aber ist die Zurück⸗ dem d! hat der Seehandlung vom 24. bis 30. d. M. Bar geld⸗ — wer dadurch die Möglichkeit eines unglücklichen Kriegsausganges heraufbeschwört, der schädigt ja doch am meisten sich selbst. Denn er würde dann zehnmal soviel, als er 11 10 zum Nutzen des Vaterlandes anlegen würde, als Kriegs- kontribution an unsere Feinde zahlen müssen, ganz abgesehen von dem Verluste, den er im Falle eines unglücklichen Ausganges des Krieges durch die starke Minderung des Wertes der Aulagepapiere, des Immobilienbesitzes usw. Würde. In diesem Sinne ist also die Beie a dler Krlegs- anleihe das denkbar N nach glücklichen Hab kapitals. Wir hatten schon lange vor dler Kriegsanleihe die Zuversicht ausgesprochen, diesmal auch würden, damit auch dem sogenannten kleinen Manne die Möglichkeit geboten wäre, sich an dem nationalen Werke zu beteiligen. Diese Hoffnung hat sich erfüllt, da auch Stücke von nur 100 Mark Zzur Ausgabe gelangen. Die Beteiligung der kleinen Leute kann neben der dadurch zweifellos sehr ver- stärkten Aussicht auf volle Zeichnung der Kriegs- anleihe noch einen anderen Wichtigen Erfolg haben. cleinen Leute haben vielfach kurz vor und ummittelbar nach Ausbruch des Krieges die paar hundert Mark Ersparnisse, die sie hatten, in Gold angelegt und diesen Goldschatz dann ängst- lich verwahrt. Wenn sie jetzt mit diesem Golde herausrücken, um davon Anteile der Kriegsanleihe zu kaufen, so fließt natürlich dieses Gold durch die Banken oder wo immer sonst Zeichnungen vorgenommen werden, der Peichsbank zu. Wir Hoffen deshalb zuversichtlich, daß binnen wenigen Wochen der Goldschatz der Reichsbank um eine halbe Milliarde oder vielleicht um noch mehr ge- stiegen sein wird. Abgesehen von einem guten Erfolge der Anleihe würde auch zugleich auf das Ausland einen sehr starken Eindruch machen. Insbesondere würden die Eugländer sich die- sem Eindrucke nicht entziehen cönnen; sie würden dann einsehen, daß ihre Hoffnung, das Deutsche Reich wirtschaftlich zur Kapitulation zu zwingen, auf Sand gebaut war. Also dem deutschen Vater- lande und sich selbst zum Nutzen, den Engländern und imseren sonstigen Feinden zum Trutze und zum Aerger müssen wir in möglichstem Umfange die Kriegsanleihe zeichnen und soweit Goldreser- ven in privaten Händen sind, mit 8 8 etahen Begebung der daß kleine Stücke zur Ausgabe gelangen * Feue Niltionenzeichnung. Der Verwaltungsrat der Wilhelm a in Magdeburg, Allgemeinen Versicherungs-Aktien- Gesellschaft hat beschlossen, für die Gesellschaft auf die Kriegsanleihen 6 Millionen 2 zeichnen. Seldmarkt, Bank- und Börsen- WSsem. WWochenausweis der Newyorker Clearing-⸗ homse Banken vom 12. Sept. 1913 geg. d. Vorw.](in Tausend bollars) 1914 geg. d. Vorw. 1853 210— 14980 Darlehen 2163 000. 25300 331020— 45lolMetallvorralt 320 800—.700 78 720— 0220f desetzü. Zahlungsmitte!] 76600 1700 Zuthaben der Trust Co. 8 bei den Banken Deposſten 1902300— 0900 12⁴ 5⁰⁰0 9 Rotenumlauft Veberschüssige Rüoklage] 3300— 2030 175271— 22100 45160— 0200 4600— 0530 Wochenausweis der anderen Newyorker DBanken und Trenst Co, vom 12. Sept. 1913 geg. d. Vorw.](in Tausend Vollars) 1914 geg. d. Vorw. 551 460 4400Darleben 572500— 2500 63590 1400 Ketal,orrat 41590— 30⁰ 7960 120desetzl. Zahlungsmittel!. 13200— 400 555750— 49200 Depositen 354300 5000 .500—.10l Rücklage in Frozent. 24400— 1100 Zur UItimoverschiebung in Berlin. Nachdem der Berliner Börsenvorstand die Frage der Ultimoabrechnung schon längere Zeit verhandelt hat, scheint jetzt im Gegensatz zu Wien eine nochmalige Verschiebung der Ultimoabrechnung beschlossen zu sein,. Der „Frankfurter Zig“' wird drahtlich hierüber berichtet:„Da die früher angeführten Gründe noch gegen eine Wiedereröfinung der Börse für den 30. September sprechen, und da auch eine nut willkür⸗ lichen Kursfestsetzungen ärbeitende Liquidation der Engagements nicht frei von ungünstigen Wirkun⸗ gen und von unbequemen Rückwirkungen wäre, scheint die Notwendigkeit einer nochmaligen Verschiebung des Ultimo allgemein zu⸗ gestanden zu werden; dagegen haben die Gegen⸗ sätze in den Ansichten über eine abermalige Zwangsprolongation der Ultimogelder nichts von ihrer Schärfe verloren. Es ist schon erwähnt, daß eine Handhabung, wie die im August be⸗ schlossene nicht nur auf den Widerstand eines Teiles der Geldgeber, sondern auch der Aufsichts⸗ behörde stoßen dürfte. Die Seehandlung scheidet mit dem 24. September mit Rüchsicht auf das Staatsinteresse als Geldgeber vorläufig ganz aus. Die Banken und Firmen, die von ihr Ultimo- geld bezogen hatten, erstatten es ihr tatsächlich am 24. d. M. zurück, wenn auch eine Form wählt worden ist, die äußerlich die Gelder durchgehaltene Ultimogelder erscheinen läßt; man 7(Schacht 3) 20070 Tausendstel, Carlsfund II 2,.2558 Tausendstel; gungsziffern der Kaliwerke Ludwig II(Schacht 2) Handels- und Industrie-Zeiſung VFPP depots zu übergeben. Dagegen ist eine Einigung der Stempelvereinigungs-Mitglieder mit der Preußenkasse trotz eines Vermittlungsversuches bisher nicht geglückt. Die Anwendung einer auch hier aufgefundenen Vergleichsformel scheiterte an einem Verzugszinsenanspruch, der in letzter Mih nute von der Preußenkasse erhoben worden sein soll. Indessen fallen diese eBträge, um die es im Sireite zwischen Preußenkasse und Stempelver- einigung ging, und die nur etwa 5 Millionen aus- miachen, nicht ins Gewicht. Die anderen Aus- leihungen der Preußenkasse, die noch ein Mehr- aaches dieser Summe erreichen, aber auch bereits gegenüber ihren Juni-Außenständen stark zurück⸗ stehen, sind bekanntlich auf Grund freier Zins- vereinbarungen zwischen den mittleren Geldneh- mern und der Kasse seiner Zeit erfolgreich pro- longiert worden. Auch die Hypotheken- banken scheinen zumeist nicht die Absicht zu hahen, um jeden Preis genötigt zu sein, ihre Gelder einzufordem, wenn dafür nur ein zeitentsprechen- der Zinsfuß vergütet wird. Anders liegen die Dinge bei zahlreichen Geldgebern außBßerhafb der Börse und außerhalb der Börsenstädte. Diese werden teils die zurückge- haltenen Gelder jetzt brauchen(wie schon. Wähnt, auch für die Kriegsanleihe für Anfang Oktober), teils sich solchen Beschllissen, Wie die Stempelvereinigung sie im August faßte, nicht un⸗ rwerfen wollen, selbst wenn man Lnen einen günstigeren Zinsfuß anbietet. Man darf die Macht dieser Geldgeber nicht unterschätzen; es befinden sich darunter Lebensversicherungs- und andere Anstalten, deren zu Zeiten sehr bedeutende Außen- stände demnächst mit Hilfe der neuen Abrech- nungs- und Kreditstellen der Lebensversicherungs- gesellschaften für die Dauer der Börse ent- zogen bleiben würden, wenn wiederum über sie so beschlossen werden würde wie im vorigen Monat.“ Fetscbel und industrie. Kalisyndikat, G. m. b.., Berlin. Die Verteilungsstelle für die Kali-In- dustrie hat in ihrer Sitzung vom 9. September 1914 folgende Beteiligungsziffern gewährt: vom 1. Mai 1914 an: Coburg eine vorläufige Be- teiligungsziffer von 2,2632 Tausendsteln; vom 1. Juli 1914 an: vorläufige Beteiligungsziffern: Poethen II 2,3112 Tausendstel, Beienrode II 2,0979 Tausendstel, Dönges I 20979 Tausendstel, Heili- genroda III 2,2006 Tausendstel, Ludwig II 2 ferner Heiligenroda II.0137 Tau- sendstel; Wilhelmine 6,2074 Tausendstel mit der Maßgabe, daß diese letztere Beteiligungsziffer für das dritte Jahr nach Antreffen des Kalilagers bis zum 1. Juli 1915 um 30%, für das vierte Jahr um 20% und für das flünfte Jahr um 10% gekürzt wWird; vom 1. August 1014 an eine vorläufige Be- teiligungsziffer für Napoleon 2,6344 Tausendstel und Königshall 2,6916 Tausendstel. Die Beteili-“ und Carlsfund I sind infolge Feldestrennungen ge- mäß Kaligesetz in der bisherigen Höhe, die des Kaliwerks Beienrode I auf 108% mit Wirleung vom 1. 7 19¹4 an neu festgesetzt. Warenmärkte. Manmbeimer Viehmsrkt. 5 Amtlioher Zerioht der des städt. Sohlacht- ung Mehe ofes.) Manuheim, den 14. Septbr. 582 50 Kllo Lebend-Schlachtgewion 12 Qualſtät 51—54 82 NR bonsen el stlen. 45—48(4— 68„ 1I„%„„ Sullen(Farren). 135 100 Se%%%% 13.„30-—41 70— 71„ Farseh Güde) 848 Stubk(?„ n 50„ und Rinder, Hierunter be- 3637 7 8 ülnden sioh— St. Oohsen 4 32—38 58— 88 U. Farren aus Frankreſoh 5. 5—29 580— 60 8 1—— Mk 2, 35 U 9 100„ Kälae. 125 0 5 54—57 95„ U 351—51 93— 90„ 5. 48—51 80— 85„ Sobafo 15— 5 5 a) Stellmestsch.— Stück 2 41—43 62— 86„ 13.„ 30—32 60— 64, 1) eldmasteon, 84 Stuok(. e 15 3 46—48 59— 60 Dohwelao. 299 Stüok 47—43 60— 61 335 5. 46—49 62— 53 5. 54— 55 Es wurde bezaflt für das Stüok: Luxuspterde 000 Stok. O000.0000 Ferkel— Stlock,-00 Arbeitspfd.— 000—000 Zſeger 11 19—24 Pferde— St. 2 Schl, 00000 Ziokſeinn 900 Milchkune— Stüok 000—C000 Lämmer—„ 00—0⁰ Lusammen 4528 Stüon Handel mit großvioh lobhaft, mit albern und Sobwelnen Amsterdamer Warenmarket. 85 8 datum zelt 35 2 2 8 28 mm— 14. Sept. Horgens 775f8 116 5 Alttags 20] 752 188 Abends 9˙f752.3 15.4 15. Sept. KHorgens 7ꝰ 754.3 17.0 Budapester Geireidemarkt. Budapest, 14. Sept.(Getreidemarkt) Weizen 15, Roggen 20 Heller höher, sonstige Preise unverändert. Wetter: kühl. Hersonallen. Am 15. Seplember feiert die hieſige Firma All. stadt& Mayer ihr S0jähriges Geschäfts⸗ Jubilaum. Die Firma betreibt den Import aller Arlen aus- läudischer Hölzer, verbunden mit einem grohen Hobel- und Sägewerk, das durchschnitſlich ca. 150 Arbeiter beschäftigt und gehört heute zu den führenden Häusern dieser Branche in Deutschlaud. Der Mitbegründer der Firma Herr Adoli Mayer- Feinach ist heute noch bei der Firma als Seniorchef tätig. In Anbetracht der herrschenden ernsten Zeiten hat die Firma von jeder Feier Abstand genom- men und wird den hierfür ausgeworfenen Betrag für vaterländische Zwecke verwenden. kdetzte Handelsnachrichten. WITB. Frankfurt a.., 14. Sept. Aus Hagen den 11. September berichtet man uns: Wie ichk höre hat im Anschluß an die Preissteigerung für die Rohstoffe auch Schweißeisen im Preise ange- zogen und zwar um etwa 10—15 Mk. per Tonne, die als Aulpreis für weitere Lieferungen gefordert werden. Die Abschlußtätigkeit ist einstweilen noch gering auch macht sich die Konkurrenz Flußeisens nach Wie vor bemerkbar. WIB. Berlin, 14. Sept. Der Ausschuß des deutsclamerikanischen Wirtschafts- verbandes trat heute in Berlin unter außer- ordentlich zahlreicher Beteiligung zu einer Tagung zusammen, in der auch Vertreter der, Reichsämter und der Ministerien, sowie Mitglieder des Reichs- tags teilnahmen. Die Beratungen, welche sich an Referat des Herrn Direktors Huldermann von der Hamburg-Amerika-Linie und des Herrn Syn⸗ dikus Dr. Strese ma nn anschlossen, betrafen Güterverkehr und Nachrichtenübermittelung nach den Vereinigten Staaten von Amerika, die Frage der Kriegsversicherung ⁊um transatlantischen Ver kehr, die Verwertung deutscher Guthaben Amerika und eine Reihe anderer Fragen be Maßgnahmen zum Schutze deutscher Interessen im deutsch-amerikanischen Handelsverkehr. An der mehrstündigen Aussprache beteiligten sich die Ver treter der hervorragendsten Industrie-Export firmen, der großen deutschen Schiffahrtsgesell. schalten, des Exporthandels und bel aunte Sped tionskirmen. Am Schluß der in vertraulich gefihrten Verhandlungen 5216 e Stresemann in seiner Schlußansprache, d aufgezwungenen Krieg durchzukühren zuhalten bis zur endgültigen Unterwe Gegner, da nur durch eine solche Dur. gesamten deutschen Wir leben zu erwarten. Diesen Ausfün gen wurde von der ganzen Versammlung unter geisterten Zurufen einmütig zugesimmt. 5 Wasserstandsbeobachtungen im Monat Pegelstatlon vom Datum Rheln 1011. 112.] 13.] 14 15. Hünlagen“) 221 22102 19 2,48.85.50 Kehl. J3.05 304302.08 3 38 3,45 Maxan.69.67 4 68.67.92.23 Hannheim.00 3,943 83.92.06.41 Nalng.45.38 1,41 1,42 Kaulbbb i 2719 125 vom f Hanabeim.. 398397 250 3 90 0 Vorm. Hellbronn 58 0 70 ,20 rm. „) Westwlnd, Bedeokt 100 Höchste Temperatur vom 14. Septbr. 15,40 P. rotst 1 85 vom 1555 0. Ferankeoriffen Amsterdam, 14. Septbr. * 8. Schlusskurse. 8 11. audsl, stetig, Loko 47—1 47.⁰ „ per Oktober 45.%½ 45.— „, Herbst 45./ Leinö!, flau Loko.1½ 28.½ 18 per Oktober 2211 10„ llerbst 22.511 28.— 1 5 Frübfahß 25.7% 29.— kaftes, Loko 43.— 6. Seite. General-Anzeiger.— Zadiſche Keueſte Nachvichten.(Mittagblatt) ienstag, den 1 5. September 1914. Jeder, der zum Waschen seiner Waschmitte SAles man bei leichtester Arbeit eine blendend reine Wäsche. ie an gros von der fabrik Wer spart! 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Die Pferde in der Deckung ſpitzten die Ohren, ſchnoben. Dem alten Tiedemann ſtand ein anderes Bild vor der Seele. Letzten Königsgeburtstag war er zur Tafel befohlen geweſen, wie alle Jahre mit den anderen Kameraden, in deren Regimentern Majeſtät Chef war oder einmal zals Prinz in der Front geſtanden hatte. Nach der Tafel war Galatheater:„Wallen⸗ ſteins Lager“. Da war das Wort von eines friſchen, freien Reiters Munde gefallen, das in dem alten Oberſtleutnant haften blieb und fjetzt auf⸗ flammte, ihm die Fauſt am Zügel ſtarkte. Die Pferde ſchnauben und ſetzen an. Liege, wer will, mitten in der Bahn, Seis mein Bruder, mein leiblicher Sohn, Zexriſſ' mir die Seele ſein Jammerton, Ueber ſeinen Leib weg muß ich jagen, Hann ihn nicht ſachte beiſeite tragen. Damals im Theater hatte er bei dieſer Stelle an den Rittmeiſter von Biela denken müſſen, der vor fünf Jahren mitten im Anreiten vor ſeiner Eskadron ſtürzte und unter die Hufe kam. Bei voller Regimentsmuſik—— Heute hatte es wieder einen hoffnungsvollen Menſchen gekoſtet. Und wenn der Krieg kam— Zum Teufel, wir ſind doch keine Weiber! riß er den Blick von der Leichenwacht unter den wiſpernden Eichen und horchte in den lichten Septembertag. Tatata, tatata. Jetzt klang es ja ganz deutlich: Hurra, hurra, hurra! Weunn das nicht Bärenſprungs Entſatz, nicht die„Rote“ Armee war, wollte er ſeine letzten Tage trocken Brot eſſen und mit Anſichtskarten händeln. Er riß den Säbel heraus und ſchrie in die lähmende Stille: „Achtung! Ganzes Regiment links aus Deckung gehen! Eskadronen aufgeſchloſſen!“ Sprengte über die Schneiſe auf den gras⸗ betwachſenen Kiesweg, daß die Steine aufflogen. Befehle hin und her, Hufgetrappel, Pferde⸗ gewieher. A. „Traab!“ funkelte ſein Säbel an der Teke. Traab! echoten die Eskadronchefs Die Leibhuſaren federten über die grüne Wieſe auf den Staatswald zu. Unter den Eichen en feder beliebigen Stückzahl zu haben Ur. H. Sdas e Buchdruckerei nur 70 Pfg. Verſand N und Nachbeſtellung. Chemnitz i. S. 17. blieb allein mit ſeiner Ehrenwache der tote Fahnenjunker zurück. wer weiß wohin. Da! Rechts brachen Ulanen aus der Sorgen kampiert. Der Herr Brigadier hockte vergrämt auf alte Tiedemann den Tod des Fahnenjunkers rapportierte. Haben Sie nicht noch was paratꝰ?“ Durch den Wald ſcholl ein Singen, Eine Ulanenſtaffette preſchte hervor, auf den Brigadegeneral zu. Herr General! Die„Roten“ kommen, ſie Hurra! Nach einer halben Stunde galoppierten die die feindliche Stellung bei Liebenau. Der alte Tiedemann war in vollem Fluſch. reckten die Köpfe; über den Wäldern zog der „Bär“ ſeine Kreiſe. Ein Fabrikbeſitzer draußen an den Hals gefüllt. Rittmeiſter Bärenſprung war fröhlich wieder aufgeſtiegen, eine Auto⸗ Tüchern umwickelt. Er ſchraubte ſich ſo hoch es ging, und beobachtete die feindlichen Stel⸗ „Bär“ in der Luft, und nicht einmal ſetzte ſein braver Motor aus. Dafür wurde der Flieger der eigenen Partei, von„roter“ Fußarkillerie, die ſich eingegraben hatte und ihn für einen Bärenſprung kam zu der Ueberzeugung, daß Theorie und Praxis in den Lüften noch himmel⸗ ſeine Schreibtiſcharbeit über Luftfahrzeug, Motorrad und leichte Kavallerie im Manöver ſchüſſe aufwies. Die hatten ja keine Ahnung im Generalſtab. Wo waren denn überhaupt die hatte eine Erkundigung aus dem Flugzeug wohl noch nicht vorgeſehen und die fünf, ſechs Flieger⸗ Weil man ſich noch nichts zutraute mit der Fliegerei. War das ein Zuſtand!— Waffe heraus. Das gelobte ſich Bärenſprung, als er endlich niederging. Harte Salami, pikant aus beſtem unterſ. Roß⸗, Rind⸗ u. Schweine⸗ Pfg.; desgl. Zungenwurſt à Pfd. A. Schindler, Wurſtfabrik, 2, 7, 1Tr..möbl. Zimmer ſofort zu verm. 6757 0 2, J, 4. St,, fein möbl. Ba ganz harte trock. Winterw., fein und achn. Nur Anerkennung zu vermieten. 6605 97, ia Herrn zu verm. 86, 30 L aem 1 4a, 7, tiſch und Bücherſchrank 6986 Separat. möbl. 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In der Fliegerei überhaupt lagen ungeheure, ungeahnte Entwicklungsmöglichkei⸗ ten; das ging denn doch über das altmodiſche Croquieren und Kriegsſpielen, über den ewigen Drill in der Kaſerne. Neue Bahnen im Sol⸗ datenleben! Herrgott, und man durfte da mit⸗ halten, einer von den Erſten ſein!— „Und mitten in ſeinem ſchönen Gleitflug voll ſtolzer Zukunftsträume dachte er auf einmal an Gemma. Wie man ſein Nächſtes und Liebſtes im Leben doch ſo vergeſſen kann!— Freilich, jetzt war ihm der Dienſt, der Flug das Allernächſte Da, ſchon wieder ſo ein verdammtes Loch in der Luft. Er riß mit jähem Ruck die Ver⸗ windungshebel, die linke Tragdecke zu ver⸗ größern, denn der„Bär“ glitt ſchon merklich ab. Richtete ſich aber wieder hoch und ſank ruhig im Bogen hinab. Denk' doch nicht dran! ſchimpfte der Ritt⸗ meiſter auf ſich ſelber. Du biſt Soldat, und ſie iſt eine Frau.—— Soldatenfrau, ſei mutig, ſtolz! ſang es in ihm, und er mußte doch wieder an ſie denken. Wenn nur das Kind erſt da wäre! Dann ließ 55 wohl cküch von der verfahrenen Idee wieder ah. Das mußte ſie und würde ſie auch, denn er ſah ſein Lebensziel in dieſer Aufgabe. Sie war ein kluges Weib. Er dachte an die Stunden zurück, wo ſie nach ſeinem Diktat die ugtechniſche Arbeit ins Reine geſchrieben hatte. Und an ſeinen Fluglehrer dachte er, an den ſtil⸗ len trefflichen Doktkor Heidemann.„Die Dame muß doch Vernunft annehmen“, hatte der Doktor damals geſagt. Auf der ſchönen, rings in Wälder eingebette⸗ beim Domhäuschen ging der„Bär“ nieder. Kein einziger Soldat war zur Stelle. Da das Landungsfeld verſteckt lag, vermutete wohl jeder Führer der nächſten Truppenteile, das Flugzeug ſei jenſeits der Wälder niedergegangen. Während der Rittmeiſter ſich noch umſah, ob denn kein Menſch ihm ſeine wertvollen Mel⸗ dungen abnehmen, ſeine Beobachtungen weiter⸗ bringen wollte an die Stäbe, ſcholl aus dem Waldwinkel Kommandoruf und Hurra von fri⸗ ſchen Stimmen. Eine junge, grüne Truppe kam daher gelaufen, ein bischen regellos, aber voller Begeiſterung: Pfadfinder. Die erſten blieben verdutzt ſtehen als ſie einen Jetzt ging's gegen die„Blauen“ vor oder Schonung. Die hatten alſo hier auch mit ihren ſeinem Falben und wehrte trübe ab, als der „Auch nochꝰ feſter Marſchſchritt. kommen!“ Leibhuſaren über die blache Bienitzwieſe gegen Er hatte ja ſo viel gutzumachen. Die Huſaren hatte ihn freundlich mit Benzin und Oel bis mobilbrille vor den Augen, und den Kopf mit lungen und Vorteile. Vier Stunden blieb der von unten her deſto mehr beſchoſſen, ſogar von Spion der„Blauen“ hielt. weit voneinander verſchieden war und vollends und Ernſtfalle ſehr bedenkliche Lücken und Fehl⸗ Fliegerkameraden der„Roten“ Armee? Man offiziere des Armeekorps in der Front belaſſen. Aus dieſen Kinderſchuhen mußte dieſe neue Und er ſah ein Ziel vor ſich, eine Aufgabe, Kerl in ſchmieriger Drilchfacke, dicke Tücher um Konz. ſof. od. ſpät. event. auch zwei mit freter mößl Kaiſerring 40, ſch. m551. 6599 Zimmer zu vermiet. 6872 den Kopf gewickelt, ſahen. Einer trat vor und hübſch möbl. Zimmer zmer ſofort zu vermieten. Nüh. teiln. H Lamenſtraße 22, part⸗ gut möbliertes Zimmer mit ſep. Eingang z. verm. Telephon 3841. 45984 5 nfefr J 5 St Max Joſ efſtr. 28, Ilinks ſchön mbl. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zim. p. ſof. od. ſpät. z. v. 782 Varkring 1a, 2 Tr. l. findet Dame od. Herr ange⸗ nehmes Heim bei kleiner Familie mit Klabierbeng 6487 7 9 ut möbl. Parkting 20a Sin ev. m. Klavierben. unentg. 6861 Näher. 3. Stock lks. Parkring 37, III Wohn⸗ u. Schlafzimmer, eleg. möbl, ſep. Eing., ſch. Lage.Friedrichspark, auch einz., ſof. od.ſpät.z. vm. 6904 Prinz Wilhelmſtr. 23, V. Wohn⸗ u. Schlafzim. m. ſep. Eing., elektr. Licht, Bad u. vorz. Penſ. ſof. z. verm. 6902 Rheinhänſerſtr. 50 2. St. b. 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Herrr 7, 28, vart. 45952 am Motor herumbaſtel fragte betroffen: „Können wir— helfens“ 0 Hierbei wohl knapp, meine Herren.“ Der Primaner, der den Pfadfinderzug führte, empfand, daß er es mi t keinem gewöhnlichen Offiziersburſchen zu tun hatte, nahm Haltung an und legte die Hand an den Hut. „Brandt, Thomasſchule.“ Der nächſte trat neben ihn. „von Reiſchach, Oberſekunda.“ Der Rittmeiſter verhinderte lachend die um⸗ ſtändliche Vorſtellung der geſamten, netten, ſelbſtbewußten Truppe in den ſchmucken, grünen Uniformen. „Danke, danke, meine Herren! Rittmeiſter von Bärenſprung, Leibhuſaren. Aber wenn Sie mir helfen wollen— Sie kennen doch die Gegends Na, alſo, bitte Bleiſtift 1 Während er überlegte, und Notizbuch heraus;“ wie er ihnen die Ge⸗ fechtslage am einfachſten geben ſollte, ſtellten verſchiedene der eifrigen Jünglinge beſchämt feſt, daß ſie ihr Notizbuch gelaſſen balten. im Domhäuschen zurück⸗ „Aber meine Herren!“ drohte er ihnen lächelnd mit dem Finger.„Keine Blößen geben! Immer parat, jedem Zufall muß der Soldat gewachſen ſein.“ Die Jungen die ihn aus ſo ſtolzen Augen an⸗ blitzten, machten ihm Spaß. Das würden mal Soldaten werden. „Alſo holen Sie bitte Minuten wieder antreten! alles Nötige. In fünf Dann erkläre ich Ihnen die Gefechtslage, wie ich ſie da oben aus⸗ gekundſchaftet babe.“ „Famos! Fein!“ jubelt Der Zugführer kommandierte. en ein paar im Gliede. Kehrt, marſch, marſch! ſtob die junge Geſellſchaft über die Wieſe davon. (Fortſetzuna folgt.) Nepataturen und Frweiterungen Slełtrischer licht· uKreftarſſagen schnell und sachgemãß BNONNBOVENIA CIE.-AG Adt. Instellationen vormStotĩa dle Eleæſmb fl. 3 8.g/ 9 ſelefon 662.9802032 Hauptniederlage det Ormlampę: bebeseseseseeseeeeesees Seeseeegeeseegne „ 4* 81854 N 4 ————— + 5 2K 55 2 — 0 οοο 0 Dienstag, den 15. September 1914. 7. Seite. Beſtimmungen für den Fuhrwerk⸗ und Kraftwagenverkehr über die Rheinbrücke zwiſchen Mannheim u. Ludwigs⸗ hafen. 1. Von Montag, den 14. September ab wird der Fuhrwerk⸗ und Kraftwagenverkehr über die Rhein⸗ brücke zugelaſſen und zwar in der Zeit zwiſchen 5 Uhr morgens und? Uhr abends. Entſprechend der Jahres⸗ zeit werden weitere Einſchränkungen eintreten. 2. Für das einzelne Fuhrwerk und den einzelnen Kraftwagen muß ein tatſächliches Bedürfnis zum Paſſteren der Brücke beſtehen. 3. Jedes Laſtfuhrwerk und jeder Laſtkraftwagen darf nur mit einem Führer und höchſtens einem Begleiter beſetzt ſein. Sowohl der Führer wie der etwaige Begleiter muß einen Paſſierſchein be⸗ ſitzeu. Bei Perſonenfuhrwerken und Perſonenkraft⸗ wagen muß ſowohl der Führer wie jede darin be⸗ findliche Perſon einen Paſſierſchein beſitzen. Paſſierſcheine werden auf badiſcher Seite durch das Kommando des 2. Landſturm⸗Infanterie⸗Erſatz⸗ Bataillons Nr. 1(Mannheim, U2⸗Schule) auf bayer⸗ iſcher Seite durch die Linien⸗Kommandantur P in Lud⸗ wigshafen(Eiſenbahn⸗Direktions⸗Gebäude) ausge⸗ ſtellt. Sie lauten auf Namen und ſind entweder dauernd oder für einmaliges Paſſieren der Brücke gültig. Bei der Beantragung eines Paſſierſcheines muß ein tatfächliches Bedürfnis nachgewieſen werden. Für dauernd giltige Paſſierſcheine iſt ferner das Bild des Inhabers vorzulegen, ſowie eine Be⸗ ſtätigung der einſchlägigen Polizei, daß keine Be⸗ denken dagegen beſtehen, daß dem das Paſſieren der Rheinbrücke geſtattet werde. Die Abgabe von dauernd giltigen Paſſierſcheinen erfolgt vom 13. September ab bei den vorbezeichneten Stellen täglich zwiſchen 10 Uhr und 11 Uhr vorm. und.80 und.30 nachm. an die Antragſteller un⸗ mittelbar. 4. Beim Paſſtieren der Brücke ſind die Paſſter⸗ ſcheine ohne weiteres den Poſten des Brücken⸗ ſicherungskommandos vorzuzeigen. Scheine, die nur zum einmaligen Paſſteren der Brücke berechtigen, werden nach dem Paſſieren von dem Brücken⸗ ſicherungskommando eingezogen. Den Weiſungen des Brückenſicherungskommandos iſt unbedingt Folge zu leiſten. Zuwiderhandlungen haben die Einziehung des Paſſierſcheines zur Folge. 5. Sowohl auf badiſcher wie bhayeriſcher Seite erfolgen Zufahrt und Abfahrt auf geſonderter Straße. Auf der Brücke ſelbſt halten die Fuhrwerke und Kraftwagen ſtets die rechte Straßenſeite ein. Ein Vorfahren iſt für alle die Brücke paſſterenden Fahr⸗ zeuge, alſo auch für die Straßenbahn verboten. Ludwigshafen a. Rh., den 11. September 1914. Linien⸗Kommandantur P. No. 36550 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. 3804 Mannheim, den 12. September 1914. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Klemann. Bekanntmachung. Am 38875 Samstag, 19. Septbr. d. J, vormittags 12 Uhr verſteigert die Stadt an der Zehntſchener hier ea. 20 Zentner Gußeiſen, „ 6„ Schmiedeeiſen, 0 15 Zinkblech, ſowie 4 eiſerne Staketen⸗Tore ö an die Meiſtbietenden, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden. Ladenburg, den 12. September 1914. Bürgermeiſteramt: Dr. Fritſch. Heuchel. riegsfreineltge, abnen. Aaaler U. Ausbiläunpsperponal Vom 25. September ab ſtellt das Erſatz⸗ Bataillon Füſilier⸗Regiment Nr. 40 wieder Kriegsfreiwillige ein. Geeignete junge Leute die beabſichtigen als Fahnenjunker einzutreten, auch wenn ſie bereits als kriegsfreiwillige in andere Erſatz⸗Bataillone eingeſtellt ſind, mögen Lebenslauf und nähere Angaben über perſönliche Verhältniſſe einreichen. AusbildungsperſonallfrühereUnterffiziere pp.) iſt jederzeit dringend erwünſcht. 38879 Erſatz⸗Balgillon Füfſilier⸗Regiment Nr. 40, Naſtatt. Geſundheitsturnen, Atemgymnaſtik für Frauen und Kinder. Die Kurſe für hygieniſch⸗äſthetiſche Gymnaſtik (Syſtem Menſendieck) nehmen wieder ihren Anfang am 15. September und 1. Oktober. Anmeldungen perſönlich oder ſchriftlich erbeten. Proſpekte und Referenzen ſtehen auf Wunſch zur Verfügung. 7024 Sprechſtunde: Wochentags von—5 Uhr. Ftaun Marie Luiſe Bandlow 1, 7, II. ala-Jprachen-Lendle kanan Wiederbeginn des Volks-Kursus kür Fremdsprachen am 1. Oktober Französisch und Englisch. 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Die Fahrſcheine eines Wochenfahrſcheinheftes können bis auf Weiteres innerhalb deſſen Giltigkeitdauer von zwei Wochen auch an jedent beliebigen anderen, als dem auf dem Fahrſchein aufgedruckten Wocheutag beuützt werden, jedoch untir der Bedingung, daß der Fahrgaſt, dem Schaffner ußter Vorzeigung einer vom Arbeitgeber ausgeſtellten Beſcheinigung—(wozu Formulare an den Ausgabeſtellen erhältlich(find!— bei jeder Fahrt nachweiſt, daß er in der erſten Woche der Giltigkeit des Wochenfahrſcheinheftes nicht volle 6 Tage, ſondern nur an einigen(der Zahl nach auf dem Answeis auzugebenden Tagen) beſchäftigt war. Mannheim, den 10. Septemper 1914. 3800 Straßenbahnamt. In unſerer beim Städtiſchen Leihamt 2 Lit. B 5, Nr. 20 eingetichteten Verkaufsſtelle werden ſtändig Anzüge, Ueberzieher, Frauenkleider, ferner Uhren, Eheringe us ſ. w. aus freier Hand verkauft. 3599 Der Vexkauf erfolgt nur gegen Barzahlung und findet während der Geſchäftsſtunden des Leihamtes zu jeder Zeit ſtatt. 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Weneral-Anzeiger. 1 Inie Delllsche Dunlop Mehrere deutsche Gummifabriken geben— natürlich nur ihrem patriotischen Drange folgend— in den Zeitungen bekannt, daß die seit nunmehr 21 Jahren in Hanau ansässige Deutsche Dunlop Gummi- KCompagnie Aktiengesellschaft keine deutsche, sondern eine englische Firma sei, weil der größte Teil des Aktienkapitals sich in englischem Besitz befinde und die Aufsichtsratsstellen ausschlieflich mit E ngländern besetzt seien. nmlnteresse eines blühendenIndu- Strlezweiges und damſt unserer Stadtstellen wir fest, dass J. bei Ausbrueh des Krieges von den ungeijähr 25 leitenden Persönhichkeiten des gesamten Betriebes einschließlieh des Vorstandes, der Prokuristen und Pilialleiter ein einziger englischer Unter- tan War, 2. die Firma zuletzt neben 2 in untergeordneter Stellung befindlichen Engländern zirka 1200 aus- Schließllieh deutsehe Beamte und Arbeiter beschäf- tigt hat, die in dem Werk eine lohnende und gesicherte Existenz gefunden haben. 3. dlie Gesellschaft ein großes Kapital in Bauten, Maschinen usw., die aussehließlieh von deutsehen Firmen ausgeführt sind, hier angelegt hat, 4. die Firma alle ihre Betriebsmaterialien von den gleichen oder ähnliehen, wo angängig deutschen, Firmen bezieht, wie diefenigen Gummifabriken, die tie oben erxwähnte Erklärung erlassen haben. Daraus ergibt sich, dass der Mutzen, den Deutschland aus dem Unternehmen ge- Habt hat und noch ständig hat, erhebliech hHöher anzuschlagen ist, als der Nutzen, der in der Form von Dividenden nach England gehti. Widersinnig ist die Verdächtigung, daß die Geschäftsleitung„recht- zeitig, also vor Beginn des Krieges, von ihrem englischen Stammhause bezüglich der in England bestehenden Kriegsabsicht einen Wink er⸗ halten haben muß und sich deshalb rechtzeitig mit Material decken konnte“. Hätte die Geschäftsleitung Kenntnis von dem bevorstehenden Kriege gehabt, so hätte sie sich vernünftiger Weise nicht mit Roh- material versehen dürfen, da sie dies ja damit den Feinden Englands in die Hände gespielt hätte; sie hätte vielmehr Rohmaterial, Halb- und Ganzfabrikate ins Ausland schaffen müssen, wWas sie nicht tat, sodaß cie NMeeresverwaltung von ihr allein an fertiger Ware für 700 0 Mark Uübernehmen konnte. Die Heeresverwaltung gab dabei die ausdrückliche Erklärung ab, „Haßz der Weiterbetrieb der Fabrik durchaus im Endlich hätte die Gesellschaft dieienigen Gelder, welche sie in den letzten Monaten als Bankguthaben angesammelt hatte(mehr als eine halbe Million), ebenfalls ins Ausland schaffen müssen, während sie solche bei deutschen Banken angelegt bat, Wo sie heute noch liegen. Die Behauptung, daß die Firma sich rechtzeitig mit Rohmaterial gedeckt habe, ist aber auch falsch, indem einfffal der Bestand an Roh- gummi Ende Juli 914 im Verhältnis zum Umsatz nicht höher war, als in derselben Zeit des vergangenen Jahres und ferner die Firma am 25. und 28. August 4914 sich mit Rohgummi zu bedeutend erhöhten Preisen eingedeckt hat, woraus ebenfalls hervorgeht, dass sie bei Aus- bruch des Krieges nicht über besonders grosse Mengen von Rohma- terial verfügte. Tief zu beklagen wäre es da- her, sowohl im Interesse unserer Stadt als der deutschen Beamten und Arbeiter der Dunlop-Gesell- schaft, wenn es den Konkurrenz⸗ fHirmen was ihnen durch die Güte ihrer Ware bisher nicht gelungen ist, dureh Aufpeitschung des Nationalitäten- hasses gelingen sollte, die Kon- Kurrenz der Deutschen Dunlop Gummi-Kompagnie aus dem Felde zu schlagen. HANAU, den 9. September 1914. Der Magistrat der Stadt Hanau, Oberbürgermeister Dr, Sebeschus Der staatllon bestelſte Aufssohtskommissar. Dr. W. RHeraeus, Interesse der Dandesverteidigung gelegen 30 Mannheim. Freitag, den 18. Septbr. abends“ Uhr Mannſchaft der pünktlich vollzählig zu einer Uebung auszurücken. Der Hauptmann: J. Boxheimer. Freiwillige Feuerwehr Mannheim. ., 25• 3. und 4. Komp. Montag, 21.Sept. abends 6 Uhr hat die geſamte Mäannſchaft der .,2., 3. u. 4. Komp. pünktlich K. voll⸗ zählig zu einer Uebung auszurücken. 3809 Das Kommando: E. Molitor. 05 Nang rne abzugeben. Offert. unt. Nr. 7022 a. d. Exp. d. Bl. 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