onement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag k..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Ntt. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: 8 der Stadt Mannheim und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Kmtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; 0 Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; f 1 ſchaf Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗KHdreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung Aedaktionn Expedition und Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 Eigenes nedaktionsbureau in Berlin 7 Nr. 441. Man uheim, (Abendblatt.) WCB. Großes Hauptgquartier, Is. Sept.(Amtlich). Jur Ergänzung der Meldung von geſtern Abend: Das franzöſiſche XIII. und IV. Armee⸗ korps und Teile von weiteren Divi⸗ ſionen ſind geſtern ſüdlich Noyon ent⸗ ſcheidend geſchlagen worden und habe mehrere Batterien verloren. Seindliche Angriffe gegen verſchiedene Stellen der Schlachtfront ſind blutig zuſammengebrochen. Ebenſo iſt ein Vorgehen franzöſiſcher Alpenjäger am Vogeſenkamm im 5 Bre uſcht al zurückgewieſen worden. „Bei Erſtürmung von Chateau Brimont bei Neims ſind 2500 [SGefangene gemacht worden. Auch ſonſt wurden in offener Feldſchlacht SHefangene und Geſchütze erbeutet, deren Zahl noch nicht zu überſehen iſt. aus geſinnungsverwandte„Temps“ hat mit ſehr, ſchr viel Grund ſeine Landsleute vor über⸗ eiltem Optimismus gewarnt und ſie mit ebenſo⸗ viel und noch mehr Grund gebeten, ſich keinen zugeben, der nämliche„Temps“, der ſein vedlich Teil dazu beigetragen, daß die Franzoſen ſich vor dem Krieg und während der erſten Kriegs⸗ wochen in den gefährlichſten Illuſionen über die Ausſichten eines Kampfes mit Deutſchlond wiegten Es mußte wahrlich nicht gut ſtehen, wenn das Blatt des Herrn Tardieu, eines der böswilligſten publiziſtiſchen Ränkeſpinners Europas, endlich der Wahrheit die Ehre gab und den Mut end ſeinen Landsleuten die bitlere Wahrheit zu ſagen. 2 Die zweite heutige Depeſche aus dem Großen Hauptquartier beweiſt uns, daß es noch ein kecht ſchonender und vonſichliger Ausdruck war, wenn die erſte, von uns ſchon im Mittagsblatt Meldung ſagte, die Widerſtands⸗ ſt der eigentlich geſagt werden wollte, wiſſen wir nun, mm auch, wie die„Fühlung“ ausſah, die nach dem von uns angeführten franzöſiſchen Bericht die Franzoſen auf dem rechten deutſchen Flügel„mit der Nachhut und ſt der Hauptarmee bisſen Flügel, wo die Deutſchen zunächſt eine ſtvategiſche Rückwärtsbewegung von Meaux hinter die Aisne, zwiſchen Compicgne und us gemac zwei 55 eekorps und einige Diviſtonen en dend wchae worden. Die Deutſchen hatten bei Noyon, das etwas nördlich von müſſen dann mit auf 98 nden Franzoſen geſtoßen ſein, ſo wie auf Oſterode zurückgehend ie Ruſſen dann in gewaltigem Vorſtoß Illuſionen über die bevorſtehenden Küämpfe hin⸗ Schickſal Frankreichs ſein. Franzoſen beginne zut erlahmen. Was des Feindes“ hielten. an der Oiſe liegt, wieder geſammelt zwiſchen f. Herr von Flügel beſehligt, hal ſich und ſeinen braven Truppen einen neuen Ruhmeskranz geflochten, die franzöſiſchen Trup⸗ pen, die gegen ihn ſtanden, ſind nach dem neuen Bericht nicht nur zurückgeſchlagen worden, ſie haben eine nicht wieder gut zu machende Niederlage erlitten. Es war bekanntlich die Hoffnung der Franzoſen, wenn ſie erſt den rechten deutſchen Flügel aufgerollt hätten, den deutſchen Heeren in den Rücken kommen und dann das deutſche Zentrum von vorn und hinten packen zu können. Dieſe Gefahr iſt glücklich und endgültig abgewendet worden. Im Zentrum und auf dem rechten Flügel der Deutſchen ſind ſo entſcheidende Schläge bisher noch nicht geführt worden, aber der ergänzende Bericht aus dem Großen Hauptquartier zeigt, daß es auch hier bedeutend vorwärtsgeht. Die Angriffe der Franzoſen ſind nicht nur gerade abgewieſen worden, ſie ſind„blutig zuſammen⸗ gebrochen“. Das heißt, es ſind von den Deut⸗ ſchen wichtige und die Entſcheidung zu unſeren gunſten vorbereitende Teilſege erfochten worden. Im Zentrum bei Reims hat die Erſtürmung eines Schloſſes zuy Gefangennahme von 2500 Franzoſen geführt. So beginnt auch das fran⸗ zöſiſche Zentrum erſchüttert zu werden. Wie auf dem vechten Flügel die Deutſchen nun wieder auf Meaux und alſo auf Paris vor⸗ dringen können, ſo zeigt der obige Bericht, daß auch das deutſche Zentrum und der rechte Flügel, die in offener Feldſchlacht mehrfach bedeutende Siege erkämpft, eine noch nicht zu überſehende Zahl von Gefangenen gemacht und Geſchütze erbeutet haben, die Vorbedingungen geſchaffen haben, um bald das Zentrum der Franzoſen durchſtoßen und werfen zu können. Gleichzeitig wird auch ein deutſcher Erfolg aus den Vogeſen gemeldet und ſo erhöhen ſich mehr und mehr die Ausſichten, daß der zweite und ſchwerſte Abſchnitt des deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Krieges ſich zu unſeren gunſten wenden wird, wenn wir auch garnicht zweifeln, daß dem endgültigen Siege noch ſchwere und hartnäckige Kämpfe vorausgehen wer⸗ den und müſſen Daß aber die Schlachten an der Marne ſich noch einmal zugunſten der Franzoſen wenden könnten, das wird auch das vorſichtigſte Urteil wohl als ausgeſchloſſen an⸗ ſehen dürfen. Ob die Franzoſen dann noch weiter ſüdlich, alſo etwa zwiſchen Nevers und Dijon, nochmals Widerſtand zu leiſten wagen werden? Sie und ihre engliſchen Freunde ſollten einſehen, daß ihnen die Hoffnung immer mehr zevrimit, den Krieg doch noch nach Deutſch⸗ land hineintragen zu können, je ſpäter aber die Einſicht dämmert, um ſo furchtbarer wird das Daß es auch von Rußland eigentlich nichts mehy zu erwarten hat, zeigt die heutige Meldung über das weitere Vordringen Hindenburgs im Gouvernement Suwalki. In wenigen Tagen(ſeit dem 15. September) hat er ſeine Truppen wieder geſammelt und nach den furchtbaren und er⸗ müdenden Schlachten wieder zu neuen Operatio⸗ nen fähig gemacht. Dieſe ſchneſle Sammlung beweiſt, daß wir auch hier auf weitere Erfolge dieſes genialen Führers und ſeiner tüchtigen Truppen zählen dürfen, Ob der König von Belgien noch innmner auf den endgültigen Sieg der Verhündeten hofft? * Die Vergnügungsſucht der franzöſiſchen leitenden Kreiſe. Berlin, 13. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Genf: Die in Perpignan und in Montpellier erſcheinenden franzöſiſchen Provinzblätter veröffentlichen Artikel, in denen die Miniſter, Parlamentarier, Pariſer Journaliſten und Künſtler beſchuldigt werden, ſich in Bordeauyſkandalöſen Ver⸗ gnügungen hinzugeben. Die beiden Zeitungen wurden für die Dauer eines Monats ſuspendiert. Der franzöſiſche Flieger Vedrines wegen Hochverrats erſchoſſen. Berlin, 13. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Der franzöſiſche Flieger Vedrines, der jetzt krank in Paris liegen ſollte, iſt von ſeinen Landsleuten wegen Hochverrats erſchoſſen worden. In einem von der Aftenpoſt veröffent⸗ lichten Privatbrief eines franzöſiſchen Fliegers heißt es:„Es fiel auf, daß Vedrines ſchon vor Ankunft des Munitionswagens Bomben im Beſitz hatte, die ſich ars Behälter aus Hart⸗ gummi herausſteßſen und Aufzeichnungen über die franzöſiſchen Stellungen enthielten.“ Keine ruſſiſchen Truppen auf den weſtlichen „KLriegsſchauplätzen Rotterdam, 18. Sept.(Von uaf⸗ Korreſpondenten.) Nach der„Times“ ermäch⸗ tigt das britiſche Militärpreſſebureau die Zei⸗ tungen, zu erklären, daß ſie Gerüchte von ruſ⸗ ſiſchen Truppenlandungen in Großbritannien, oder von einer Beförderung von ruſſiſchen Soldaten aus engliſchen Gebieten nach Frank⸗ reich oder Belgien der Begründung entbehren. Daher ſind auch die Meldungen, daß ruſſiſche Truppen ſich auf franzöſiſchem oder belgiſchem Boden befinden, unwahr. Engliſch⸗franzöſiſcher Selbſtbetrug. ORotterdam, 18. Sept.(Von unſ. Korreſpondenten.) Die„Times“ bringt eine vom 14. ds. Mts. datierte Meldung aus dem „Figaro“, nach der General von der Goltz unter der Parlamentärsfahne von Brüſſel nach Antwerpen abgereiſt ſei, um der belgiſchen Regierung Friedens⸗ vorſchläge zu machen, ein Angebot, das aber ſeitens Belgiens entſchieden zurück⸗ gewieſen worden ſei. Deutſchland wird ſiegen. *Frankfurt a.., 18. Sept. Die„Frkf. Ztg.“ ſchreibt: Das„Giornale'Jtalia“ kläpt durch ſeinen langjährigen Berichterſtatter aus Berlin das römiſche Publikum über die Urſachen objektiv auf, die zum Kriege geführt haben. Der Berichterſtatter kommt an der Hand der vorliegenden Dokumente zu dem Schluß, daß Rußland es war, das den Krieg gewollt hat, daß der überfall Rußlands durch Deutſchland nur eine Legende ſei, die einige Tage Glau⸗ ben finden konnte, nunmehr aber dokumen⸗ tariſch widerlegt iſt. Daran knüpft der italieniſche Berichterſtat⸗ der folgende bemerkenswerte Betrachtungen: „Das ruſſiſche Doppelſpiel geht aus der Tat⸗ ſache hervor, daß der Zar am 31., Juli um 2 Uhr mittags an Kaiſer Wilhelm telegra⸗ phierte:„Ich hoffe für das Wohl unſerer Völker und für den Frieden Europas auf den Erfolg Deiner Vermittlung in Wien“, während ſchon am Morgen die Mobilmachung gegen Deutſchland begonnen hatte. Am 1. Auguſt wäre die friedliche Löſung der Kriſe erfolgt oder wenigſtens der erſte wichtige Schritt zu dieſer Löſung. Aber um Mitter⸗ nacht befahl Rußland, ohne ſich weiter um die Sranzoſen. Swei Armeekorps entſcheidend geſchlagen. Der Urieg mit Rußland. Unterhandlungen, die es ſelbſt begonnen hatte, zu kümmern, die Mob' machung— und der Krieg war da.“ Der Artikel beweiſt dann auch, daß die ſtarke Unterſtützung, die Deutſchland der öſter⸗ reichiſchen Regierung gewährte, aus der Über⸗ zeugung hervorging, daß der Krieg Oeſterreich⸗ Ungarns auch der Deutſchlands ſei, und daß der Krieg Deutſchlands auch denjenigen Ilaliens nach ſich ziehen würde, und kommt dann auch auf die Haltung Englands zu ſprechen. In der Beziehung heißt es: Man hat in England ein Netz von Ver⸗ ſchwörung feindlicher Kräfte gewoben. Deutſch⸗ land kämpft mit heiliger und wütender Leiden⸗ ſchaft und zieht auch die Feinde in den Kampf, die gerne lauernd zur Seite geſtanden hätten. Denn es gilt zu ſiegen oder zu ſterben— und es wird ſiegen!“ Aeue Gperationen Binden⸗ anssss, WCB. Großes Hauptquartier, 18. Sept.(Amtlich). Unſer Oſtheer ſetzt ſeine Operationen im Gouver⸗ nement Suwalki fort. Teile gehen auf die Seſtung Ofſowietz vor. Anſere„Vettern“ Die engliſche Arbeiterſchaft für und wider die allgemeine Wehrpflicht. Lord Kitchener hat bekanntlich an alle Par⸗ teien die Aufforderung gerichtet, ihn bei der weiteren Rekrutierung zu unterſtützen. Auch an die Exekutive der nationalen Arbeiterpartei hat die Regierung ſich gewandt. Dieſe hat in zu⸗ ſtimmendem Sinne geantwortet und ihre Mit⸗ glieder Arthur Henderſon, Perker und Goldſtone als Sprecher für die geplanten Verſammlungen ernannt. Es hat ſich nun ein parlamentariſches Komitee gebildet, beſtehend aus Führern der verſchledenen Parteien. Einer der Präſidenten iſt Henderſon, im Komitee ſind weitere vier Arbeiter⸗Abgeordnete bertreten. 05 Der Nakionalrat der Unabhängi Arbeiterpaxtei(J. 2.), in der Exekutive der Arbeiterparbei durch e Mitglieder vertreten iſt, hat ſich, wie der„V würts“ erzählt, gegen dieſen Beſchluß aus ſprochen. Er hat ſeine Haliung in Manifeſt begründet. Es heißt darin u. „In den Großſtädten werden zurzeit Da ſtrationsverſammlungen abgehalten, in denen glieder aller Parteien ſprechen. Die lokalen texorganiſationen ſind eingeladen, ſich dar⸗ beteiligen. Nach der Abſicht der Regierung in dieſen Verſammlungen„die Gerechtigke ſerer Sache klar gemacht werden. Dar Nati rat der.L. P. hat in einer beſonderen Kon hierzu Stellung genommen und empfiehlt Zweigvereinen, an dieſer Agitatio icht tei nehmen. Wenn den Arbeitern it tigen Lage Natſchläge zu exteilen unſerer Vewegung, von unſere punkt aus tun. Wir lehnen meinſchaft mit den Militariſten der Arbeit zu tun, die ſicherli nützen werden, um ihre Politik, d 1 Kriege geführt hat, zu rechtfertigen. 2. Seite. General-Auzeiger.— Fadiſche Neueſte Nachrichten.(Abegablatt) Freitag, den 18. September 1914. Die Pflicht, für die nationale Sicherheit zu ſor⸗ ſt f Linie Sache der Regierung. Wir gen den Verſuch, die Leute dadurch zu preſſen, daß man ihnen die Hilfs⸗ mittel entzieht, mit Entlaſſi ng droht und dergl. Das iſt eine feige, unwürdige Handlungsweiſe. So ſehr wir das univerſelle milita⸗ viſtiſche Syſtem bekämpfen, ſo iſt dieſes doch weniger zu verurteilen als das allgemeine Jagen und Quälen der fungen Leute, das Preſſen zum Mili⸗ bärdienſt, wie das jetzt bei uns geſchieht.“ Das parlamentariſche Komitee der Trade Unions hatte am gleichen Tage eine Konferenz. Es erließ an alle Mitglieder der Gewerkſchaften einen Aufruf, in welchem es im allgemeinen den Abſichten der Regierung zu⸗ ſtimmt.„Das parlamentariſche Komitee,“ heißt es u. a. in dieſem Aufruf,„iſt überzeugt, daß im gegenwärtigen Kriege— ſoweit das eigene Land in Frage kommt— ein wichtiger Faktor nicht außer Betracht gelaſſen werden darf, näm⸗ lich der, falls das Syſtem des freiwilligen Heeresdienſtes(Söldnerheer) in dieſer Zeit der Not verſagen follte, das Verlangen nach einem nationalenobligatoriſchen Mili⸗ tärſyſtem mit doppelter Wucht wiederkehren wird. Die Agitation für ein ſolches Syſtem würde ſo ſtarke und unaufhaltſame Fort⸗ ſchritte machen, daß es ſich ſchließlich als un⸗ widerſtehlich erweiſen werde.“ Das Manifeſt ſchildert ſodann die Schäden des obligatoviſchen Militärſyſtems in finanzieller und wirtſchaft⸗ licher Beziehung und ſpricht die Hoffnung aus, daß die Furcht vor dieſer Geißel genügen werde, um genügend fretiwillige Mannſchaften auf die Beine 3 u bringen. Die Sorge um die Erhaltung der Demokratie, die auch in der Zukunft die beſte Garantie gegen den Krieg bilde,»die Abnei⸗ gug gegen das militariſtiſch-outokratiſck⸗ Regi⸗ ment ſollte genügen, den Enthufiasmus der Nation zu beleben, jeden Verſuch, die gleichen zedingungen auch den Ländern aufzuzwingen, die hiervon noch frei ſind, zunichte zu machen.“ Aus dieſen Gründen erklärt ſich das Komitee für den Aufruf der Regierung und beteiligt ſich an den Verſammlungen, in welchen über die⸗ politiſche Lage geſprochen wird, und in denen die kriegsfähigen jungen Leute zur Beteiligung am Militärdienſt aufgefordert werden ſollen. Alſo die Furcht ſoll die moraliſche Quelle ſein, aus der England Heer und Sieg ſchöpfen ſoll! Sehr wertvoll iſt das Bekennt⸗ nis der Unabhängigen Arbeiter⸗ partei, daß das Syſtem der allgemeinen Dienſtpflicht jedenfalls weniger zu verurteilen ſei als die würdeloſe Jagd auf Söldner Die Tradeunioniſten, die aus Angſt vor der allgemeinen Wehrpflicht in den ſauren Apſel des Söldlingsheeres beißen wollen, machen eine beſonders komiſche Figur mit ihrem Verſuch, die allgemeine Wehrpflicht zum Abſcheu dey Welt zu machen in der gewaltigen Weltſchickſalsſtunde, wo das Milizſyſtem den kläglichſten moraliſchen und kriegeriſchen Zuſammenbruch erleidet und die ſittliche Idee der allgemeinen Wehrpflicht auch kriegeriſch alles andere übebſpältigt. Die britiſch⸗franzsſiſche Miß⸗ achtung der holl. Neutralität. Die Deutſche Wochenzeitung für diſe Niederlande und Belgien ſchreibt: Unſer holländiſcher Berichterſtatter in Rotterdam ſchreibt:„Von unſrer neutralen Fahrt wird allmählich nicht viel mehr übrig bleiben, falls England und Frankreich fort⸗ fahren, die Londoner Erklärung in der Weiſe zit interpretieren, wie ſie es mit der„Nieuw⸗ Amſterdam“ und der„Tambora“ getan. Alles was„foodstufk“ iſt, wird aus den Schiffen herausgenommen, wenn es auch an als Stambulow den niederländiſche Firmen konſigniert iſt. So hat man die„Nieuw⸗Amſterdam“ um 739 Reiſende, 3789 Ballen Mehl, 531 Büchſen Konſerven, 290 Kiſten Butter, 853 Ballen Viehfutter und 3041 Kiſten Maizenga erleich⸗ tert. Sogar 390, für die Niederlän⸗ diſche Bank beſtimmte Barren Silber wurdenals Konterbande betrachtet. Zu den Lebensmitteln können ſie kaum gerechnet werden und Kon⸗ terbande ſind ſie nur dann, wenn ſie für kriegführende Länder beſtimmt ſind. Geld für die Niederländiſche Bank kann dazu aber doch nicht gerechnet werden; die Konfiszie⸗ rung muß alſo als eine entſchieden ungeſetz⸗ ſ ͤ liche Tat bezeichnet werden. Die Be⸗ ſchlagnahme von für Nieder⸗ Lebensmit⸗ nationalen land beſtimmten teln kommt ein em Unglückgleich. Denn wenn in dieſer Weiſe fortgefahren wird, ſind die Nieder⸗ lande, die in den Krieg doch nicht einbezogen ſind, der Gefahr einer Hungersnot aus⸗ geſetzt. Natürlich haben die erſt kürzlich er⸗ ſchienenen Zuſätze zur Londoner Erklärung dieſe Anhaltungen herbeigeführt. An Hand dieſer Beſtimmungen kann eine Re⸗ gierung alle Nahrungsmittel, auch in neu⸗ tralen Schiffen und für neutrale Länder be⸗ ſtimmt, als Konterbande erklären. Die Folgen eines ſolchen Auftretens könnten die Niederlande auf die Dauer nicht ertragen.“ ** Einſchränkung des Alkoholgenuſſes in London. Rotterdam, 18. Sept.(Von unſ. Korreſpondenten.) Aus London wird gemeldet: Die Polizei hat eine Verordnung erlaſſen, wo⸗ nach alle öffentlichen Bierlokale um 11 Uhr nachts geſchloſſen werden müſſen, ferner dür⸗ fen in den Klublokalen nach 11 Uhr nachts keine geiſtigen Getränke mehr ausgeſchenkt werden. Die drohende wirtſchaftliche Kriſe Agyptens. Berlin, 13. Aug.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kairo wird über Wien vollſtän⸗ dige Geſchäftsſtockung gemeldet. Die der Handelshäuſer entlaſſen ihre Angeſtellten, da die ägyptiſche Produktion von Zucker und Baumwolle auf die europäiſche Einfuhr an⸗ gewieſen iſt. So iſt eine ſehr ſchwere wirt⸗ ſchaftliche Kriſe Agyptens unvermeidlich. die Ballanſtaaten. Der Wechſel im bulgariſchen Kriegs⸗ miniſterium. Wie gemeldet, iſt Kriegsminiſter Bojad⸗ jew an Stelle des Generals Fitſchew, der das Miniſterium des Krieges übernimmt, zum Chef der 3. Armee⸗Inſpektion ernannt worden. General Fitſchew hat neben ſeinen hervor⸗ ragenden militäriſchen Fähigkeiten eine Eigen⸗ ſchaft, die in dieſem Augenblick politiſch ins Gewicht fällt: er iſt unter den jüngſten bulga⸗ riſchen Armeebefehlshabern der einzige, der ſeine militäriſche Ausbildung nicht in Rußland erhalten hat. Seine militäriſche Alma mater iſt die Turiner Kriegsakademie. Sein Stell⸗ vertreter während der Balkankriege, General Nereſow, war gleichfalls Schüler dieſer Aka⸗ demie, hat aber ſpäter auch in Rußland ſtu⸗ diert. Fitſchew zählte zu den intimſten Freun⸗ den Stambulows in den aufregenden Tagen, ſchweren Kampf für die Selbſtändigkeit Bulgariens gegen die ruſſi⸗ ſchen Uebergriffe führte. In dieſer Geſinnung ſteht Fitſchew den Männern nahe, die— zum Teil als direkte Erben der Politik Stambu⸗ lows— gegenwärtig das Staatsſchiff Bul⸗ gariens lenken. —— Ueber Antwerpens militäriſche Bedeutung ſchreibt General der Infanterie z. D. Jan⸗ ſon in der Leipz. Illuſtrierten Zeitung u..: Trotz der von den Mächten gewährleiſteten Neutralität machten ſich in Belgien wiederholt Beſtrebungen zur Stärkung der eigenen Ver⸗ teidigungskraft geltend. erſte große Schritt war der gegen Ende der fünfziger Jahre gefaßte Beſchluß, den großartigen Enk⸗ wurf des Geniekapitäns und Generalſtabsoffi⸗ ziers Brialmont zur Befeſtigung Antwerpens als Gürtelfeſtung zu verwirklichen. Von 1860 bis 1870 dauerte der Ausbau, der den ſeiner⸗ zeit modernſten Waffenplatz entſtehen ließ. Als die Befeſtigungen nach und nach ver⸗ alteten, ſuchte Brialmont zwar die einzelnen Werke durch Einbau von Panzern zu moderni⸗ ſieren, aber die Geſamtanlage entſprach nicht mehr den Anforderungen der Gegenwart. Die unerläßliche Vergrößerung des Hafens und die Ausdehnung der Stadt verlangten gebieteriſch eine durchgreifende Neugeſtaltung. Geſetze von 1906 und 1907 gaben die Entſcheidung. Die geſchloſſene Umwallung ſollte fallen und durch die Brialmontſche Fortlinie erſetzt wer⸗ den, indem die alten Forts Nr. 1 bis 8 durch Eiſengitter verbunden wurden und ſo eine Um⸗ faſſung von 45 Kilometer Umfang bildeten, geſchützt durch einen neuen Gürtel von Forts, beſtehend aus ſchon vorhandenen 5 Forts und 3 Zwiſchenwerken ſowie aus neu zu bauenden 11 Forts und 12 Zwiſchenwerken. Dieſer Gür⸗ tel ſollte auf dem rechten Schelde⸗Ufer den alten im Abſtande von 4 Kilometer im Norden bis zu 12 Kilometer im Süden mit einem Umfange von 100 Kilometer umgeben. Große Summen wurden für die Ausführung und Ausrüſtung mit Geſchütz und Munition ver⸗ fügbar gemacht und gleichzeitig das Heer ver⸗ ſtärkt. Auf dem rechten Schelde⸗Ufer wurden im Jahre 1909 im Norden dis Forts Stabroeck, Brasſchaet und Schooten ſowie das Zwiſchen⸗ werk Cappellen fertig; das Fort Ertbrand und die Zwiſchenwere Smoutakker und Drifhoek waren noch im Zau. Im Oſten fehlten noch alle Befeſtigungen— 4 Forts und 3 Zwiſchen⸗ werke.! Im Südoſten bis zur Dyle beſtanden die Forts Lierre, Wawre, St. Catherine und Waelhem ſowie das Zwiſchenwerk(Eiſenbahn⸗ redoute) Duffel; zu bauen waren dort noch 1 Fort und 3 Zwiſchenwerke. Im Süden fehlten noch 3 Forts und 2 Zwiſchenwerke. Auf dem linken Ufer war Fort Rupelmonde fertig, 1 Fort und 2 Zwiſchenwerke blieben noch zu er⸗ bauen. Nördlich davon ſind die alten Be⸗ feſtigungen Cruybeke, Zwyndrecht und die Deichbefeſtigung beibehalten worden. Die Ausführung der beiden an der unteren Schelde geplanten Werke blieb von der endgültigen Feſtſtellung des Hafenplanes abhängig. Im Jahre 1910 wurde der innere Gürtel— von einer„Umwallung“ kann man nicht reden— fertig. Im Jahre 1912 erfolgte die Beſtellung von Panzertürmen. Die vorläufige Auflaſſung der Lücke an der unteren Schelde iſt charakteriſtiſch dafür, daß das Belgien der Gegenwart ſelbſt Antwerpen als engliſchen Brückenkopf betrachtet. Derſelbe Gedankengang kam noch ſchärfer in dem im Der 1 Regierung beabſichtigte Neu erhobenen ſing von den Nie den ſchließlich unbeachtet gelaſſenen— Proteſte zum Ausdruck. Belgien wollte in jener Be⸗ feſtigung eine Verletzung ſeiner Neutralität erkennen(eine merkwürdige Schlußfolgerung!) und verlangte unverfroren, daß die Groß⸗ mächte für Offenhaltung der Schelde Sorge tragen möchten, für den Fall, daß das neutrale Land bedroht werde und eine andere Macht natürlich England— Veiſtand leiſten wolle. Gleichfalls eine Spitze gegen Deutſchland hatte der Ausbau der Maasbefeſtigungen in Geſtalt der beiden Gürtelfeſtungen Lüttich und Namur, die nun in unſerer Hand ſind und hoffentlich auch bleiben werden. Ihre Bedeu⸗ tung für unſere Landesverteidigung, und letzt für die Fortſetzung unſerer Operationen, iſt durch die Ereigniſſe zur Genüge klargelegt worden. Wieweit die im Jahre 1909 noch nicht fer⸗ tigen Teile der Befeſtigungen des Zußeren Gürtels von Antwerpen vollendet ſind, käßt ſich nicht mit Beſtimmtheit ſagen. Jedenfalls wird, was noch unfertig war, durch Behelfs⸗ bauten erſetzt ſein. Beſatzung ſollten fol⸗ gende Truppenteile bilden: 4 Infanteriebri⸗ gaden(zu je 3 Regimentern, jedes zu 3 Batail⸗ lonen und 3 Maſchinengewehr⸗Kompagnien), 1 Kavallerieregiment(zu 6 Eskadrons) und 10 Eskadrons zu Fuß(Rerſerviſt.), 4 fahrende Artillerieabteilungen(zu je 3 Batterien zu ſechs 8,7 Ztm.⸗Geſchützen), 2 Haubitzenabtei⸗ lungen(zu je 3 Batterien) 1 Feſtungsartillerie⸗ Regiment(zu 5 VDie 5 Bataillonen zu je 4 aktiven und 4 Reſervebatterien), 1 Feſtungsartillerie⸗ Bataillon zu 5 Batterien und 5 Depotbatte⸗ rien, außerdem für die untere Schelde 10 Bat⸗ terien, 1 Torpedokompagnie und Kanonen⸗ boote, endlich techniſche Artillerie mit einem Belagerungspark, ſowie 1 Pionierregiment, Wie ſtark der in Antwerpen befindliche Reſt der belgiſchen Feldarmee tatſächlich iſt, wird ſich zurzeit ſchwer feſtſtellen laſſen. Die vier Diviſionen, die bei Mecheln kämpften, werden ſchon vor dem Gefecht ſchwerlich ihre volle Kriegsſtärke gehabt haben. Wir können darauf vertrauen, daß von unſerer Heeresleitung ge⸗ nügend Vorſorge getroffen iſt, daß Antwerpen einen etwaigen ohnehin nicht ſonderlich ernſt zu nehmenden Verſuch, dort oder an ſüdlicheren Punkten der belg. Küſte erneut engl. Truppen zu landen, weder unmittelbar noch mittelbar zu unterſtützen vermag. Auch die Möglichkeit einer Einwirkung ſeimer Veſatzung auf unſere rückwärtigen Verbindungen darf bereits als ausgeſchaltet angeſehen werden. Was dort zu geſchehen hat, liegt in der ſicheren Hand des Feldmarſchalls von der Goltz. Schließlich ſei noch bemerkt, daß der Verſchluß des Antwer⸗ pener Hafens eine ſchwere Schädigung des eng⸗ liſchen Handels bedeutet. * Das badiſche Militärvereinsblatt zum Tode Frauks. Karlsruhe, 17. Sept. Auch das Organ des Badiſchen Militärvereins⸗Verban⸗ des, das„Badiſche Militärvereinsblatt“widmet dem Abg. Dr. Frank einen Nachruf, in dem es betont, daß der auf dem Feld der Ehre Ge⸗ ſtorbene getreu dem Wahrſpruch„Das Vater⸗ land über der Partei“ gehandelt habe, und be⸗ merkt weiter:„Er war einer der erſten, die ſich einer von denen, die baten, bald vor dem Feind zu kommen. Hier beſiegelt er ſeine Treue zum Vaterland durch den Tod. Das ſoll ihm un⸗ vergeſſen ſein; auch ſeine politiſchen Gegner Jahre 1911 gegen die ſeitens der niederlän⸗ werden ihm ein ehrendes Andenken be⸗ wahren.“ Frank⸗Mannheim von Julius Bab*) Das mächtige Drama, das unter dem Titel Deutſchlaud“ heute auf der Weltbühne agiert, ſcheint auch in den Einzelheiten des Dialogs mit tragiſchen Epigrammen von wuchtigſter Schärfe gearbeitet zu werden. Daß der Zar als Beſchützer des Fürſtenmords und der fran⸗ zöſiſche Miniſterpräſident als langjähriger Sozialiſtenführer die Kriegsfahne entrollten, das war gleich ein kräftiger Anfang. Nun ſteht auf der ſchon beklemmend langen Verluſtliſte des deutſchen Heeres zum erſten Mal ein Name von nationaler Bedeutung, und dieſer erſte Ge⸗ fallene, deſſen Tod unmittelbar nicht nur den Kreis ſeiner perſönlichen Freundſchaft, ſondern die deutſche Oeffentlichkeit trifft, iſt der Führer der jüngeren deutſchen Sozialdemokratie: Lud⸗ wig Frank aus Mannheim. 2 Sie haben jahrzehntelang geſagt, daß ſie das neue Reich bringen. Sie haben ſich mit mäch⸗ tigen Reden anheiſchig gemacht, für den Welt⸗ frieden zu bürgen. Sie haben, mit einem Blick auf die vier Millionen Wahlſtimmen und die mächtig wachſenden Gewerkſchaften, das Ver⸗ ſprechen abgegeben, am Tage der Kriegserklä⸗ rung durch den Generalſtreik in allen Ländern die Regierung matt zu ſetzen, die Heere aktions⸗ unfähig zu machen. Da kam die Stunde plötzlich, über Nacht war er da, der Krieg!— ) Aus der Schaubühne, Nr. 37, 18. Sept, 1014. und wie Staub praſſelte ihre ganze Herrlichkeit auseinander. Der Widerſtand des einen Jaures war dem Zarismus immerhin noch einen Schuß Pulver wert— aber die andern Führer ſitzen heute in den franzöſiſchen u. belgiſchen Kampf⸗ miniſterien. In Deutſchland wurden im erſten noch dunkeln Anfang einige harmloſe Proteſt⸗ verſammlungen in Berlin N. abgehalten; dann bewilligten die einhundertelf ſozialdemokrati⸗ ſchen Reichsboten die Kriegskredite, der„Vor⸗ wärts“ wurde auf den Bahnhöfen erlaubt und der erſte Deutſche von überprivatem Ruf, der in dieſem Feldzug fiel, war der Kriegsfrei⸗ willige Frank⸗Mannheim. Blut, Blut war wieder einmal unendlich viel dicker geweſen als Hirnwaſſer. Und die Ideologie hatte auf dem Altar der Wirklichkeit ein furchtbar präch⸗ tiges Sühneopfer gebracht. Des Opferbrandes Rauch beißt uns in die Augen, daß ſie über⸗ gehen. * Dieſer Ludwig Frank war nicht ein ſozial⸗ demokratiſcher Partei⸗Obmann wie mehr. Dieſer junge jüdiſche Anwalt mit der märchenhaften Laſſalle⸗Aehnlichkeit war einer der ganz wenigen wirklichen Redner des Reichs⸗ tages; er galt ſeit bald einem Jahrzehnt für das Haupt des Reviſioniſtenflügels, und war bei Mannheims Arbeiterſchaft in einem Grade perſönlich beliebt, wie es außer Bebel in Ber⸗ lin und Vollmar in München vielleicht kein Führer ſonſt in ſeinem Stammort war. Er leitete die Politik der badiſchen Fraktion und ſtand in Magdeburg an der Spitze der Budget⸗ Bewilliger, die ſich von der prinzipientreuen Majorſtät das Recht auf praktiſche politiſche andere Arbeit nicht nehmen laſſen wollten!. Wenn er ſich nach Bebels Tode zuweilen ein radikaleres Air gab, ſo war dies wohl nur, um jene all⸗ ſeitige Fühlung zu ſuchen, jene mittlere Stel⸗ lung, die das künftige Parteioberhaupt braucht. Tatſächlich kam dem Temperamdelft und dem Talent nach, außer Frank kaum jemand für die wirkliche und endgültige Nachfolge Bebels in Frage. Und ſo hätte es ganz wenige Männer gegeben, die für die deut⸗ ſche Entwicklung nach dem Krieg bedeutſamer geweſen wären. Kann nach dem großen Schiff⸗ bruch der Prinzipien das Wrack der ſtärkſten deutſchen Oppoſitionspartei zwiſchen der Scylla der weiterhin maustoten marxiſtiſchen Prin⸗ zibienreiterei und der Charybdis einer unſchäd⸗ lich ſozialiſierenden Regierungspartei noch hin⸗ durch geſteuert werden? Das wird im Augen⸗ blick nach dem Krieg eine Lebensfrage der na⸗ tionalen Kultur ſein. Der Abgeordnete Frank⸗ Mannheim, der ſie am allereheſten hätte beant⸗ worten können, liegt ſeit acht Tagen zu Bacarat bei Lunéville mit zwei andern badiſchen Land⸗ wehrmännern in der Grube. * Es ſehlt nicht an Stimmen außer uns und in uns, die es wahnſinnig, auch gerade in na⸗ tionalem Sinne durchaus verwerflich nennen, ein Leben von ſo nationaler Bedeutung dem Zufall der Kugeln preiszugeben, große, viel⸗ leicht nur ihm vorbehaltene Aufgaben liegen zu laſſen, um einen Platz zu füllen, den Tau⸗ ſende und Millionen andere gerade ſo gut ver⸗ ſehen hätten. Aber wer ſo ſpricht, hat doch die tragiſche Tiefe der Situation kaum in den verfolgt. Hier gibt es keinen Fehler und Irrtum, der zu vermeiden war: hier war⸗ tete Notwendigkeit. Wenn Naturgewalten die Stunde regieren, wenn Blut der Maßſtab der Welt geworden iſt, ſo liegt alles Entſetzliche, aber auch alles Große, kurz: albes darin, daß„die Vernunft aufhört“ daß Möglichkeit, andere Werte in Nechnung zu ſtellen, aufhört! Daß der Krieg ſchon, wie ſein älteſter Sohn: der Tod, alle gleich macht: das iſt ſeine ſchreckliche Größe Mik ihr iſt nicht zu paktieren. Wer körperkich ftark ge⸗ nug war und als Führer einer großen Partei eben für äußerſten Kraftaufwand zum Schutz des Vaterlandes geſtimmt hatte, der hätte ohne Sinn für die Konfecuenz der Stunde ſein müſſen, wenn er nicht ſelbſt die Waffen er⸗ griffen hätte. Die vier Nillionen Wähler konnten es ſo gut von ihm verkangen, daß er nicht daheim blieb, wie die ſechzig Millivnen Deutſchen von ihrem Kaiſer. Frank hatte gefährlicher Nähe einer bt, die lebendige Unterſchiede durch tote Prinzipien auszugleichen unternimmt— nuun ihm in düſterſter Geſtalt die Gewalt des Bluttes gegnete, die wahrhaft gleichmacht, mußte er zeugen. Mit ſeinem Bkute zeugen. Und ward ein Blutzeuge. Der Tod Ludwig Frans iſt aus dem Gedächtnis der deutſchen Arbeiter noch weniger wegzubringen als der vierte Auguſk, Und der tote Frank wird in der Entwicklungs⸗ geſchichte der Sozialdemokratie vielleicht eine größere Rolle ſpielen, als der lebendige das je f vermocht hätte. Und das iſt tefe verfüh⸗ wende Sinn dieſer Tragödie. freiwillig zum Kriegsdienſt meldeten, und en in h und und edeu⸗ ) jetzt n, iſt gelegt Freitag, den 18. September 1914. General-Aueiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite „Die Verbreitung eines franzöſiſchen Lügen⸗ papiers in Baden. Neuſtadt(Schwarzwald), 17. Sept. In Waldau wurde laut„Bad. Landeszeitung“ en größerer Kinderluftballon von Hirtenbuben bei furchtbar⸗m Sturmwind aufgefangen. An dem Ballon waren drei Zettel befeſtigt, auf denen mit Maſchinenſchrift ſtand:„An das deutſche Heer! Auf der ganzen Linie von der Marne bis zur Maas ſind die deutſchen Ar⸗ meen, 2, 3, 4, 5 im Rückzug. Die engliſch⸗ franzöſtſchen Armeen folgen ihnen auf den Ferſen. Zahlreiche Geſchütze und Fahnen ſind erbeutet. Prinz Friedrich Karl, der Sohn des Kaiſers und Bruder des Kronprinzen iſt ge⸗ fallen, indem er den Rückzug der zweiten Armee deckt. Die vollſtändige Vernichtung der deutſchen Armee iſt in kurzer Friſt zu er⸗ warten. Dieſer Ballon kam unzweifelhaft hei dem ſtarken Wind von Frankreich her. Aber die Franzoſen ſollten ſich keine überflüſſige Mühe machen; den Schwindel kennt man! Noch von 1870 her! Deutſche in engliſcher Kriegsgefangenſchaft. ORotterdam, 18. Sept.(Von unſ. Korreſpondenten.) Nach einer Meldung der „Daily Mail“ wurde der deutſche Baron Wurmb, der in Teplow ſeinen Beſitz hat, während des Golfſpieles in Stoke⸗Poges als Kriegsgefangener verhaftet und in das Ge⸗ fangenenlager Newbury gebracht. Ferner iſt ein Herr Artur Reichmann⸗Schrader in einem Eiſenbahnzuge auf der Fahrt nach Windſor verhaftet und in das Militärlager von Frim⸗ ley gebracht worden. Er ſoll ſeinerzeit, nach dem genannten Blatte, Gaſt der kaiſerlichen Prinzen in Deutſchland geweſen ſein. Kleine Kriegszeitung. Das herrliche verhältnis zwiſchen Offizier und Mann im deutſchen Heere im Gegenſatz zu den Zuſtän⸗ den bei der franzöſiſchen Armee beleuchtet auf das ſchönſte der folgende Brief eines Oberleutnants: „Bisher haben die Franzoſen ſich ge⸗ radegzu erbärmlich benommen. Sie ver⸗ ſchanzen ſich in großartig angelegten Stel⸗ lungen, die ſie viel beſſer herzuſtellen verſtehen, als unſere Soldaten es je tun könnten. halten keinen Angriff aus. Sobald unſere Sol⸗ daten ſich anſchicken, zum Sturm vorzugehen, reißen ſie aus. Dazu ſchießt ſowohl Infanterie wie Ar⸗ tillerie ſchlecht, in der Regel viel zu hoch, ſo daß wir im Schritt unter dem franzöſiſchen Kugel⸗ regen vorgegangen ſind. Zudem ſcheinen ſowohl Gewehre als auch Geſchütze den unfrigen unter⸗ legen zu ſein. Die franzöſiſchen Soldaten ſind durch unſer gutes Feuern von Infanterie und Ar⸗ tillerie derart demoraliſiert, daß ſie ſich zu Maſ⸗ ſen ergebenz in der Schlacht am 28. Auguſt ging ein Zug Infanterie auf eine franzöſiſche Bat⸗ kerie vor und fand nur noch die Offitziere bor, die weinten, weilihnen ihre Leute weggelaufen waren. Heute hat der mich behandelnde Oberſtabsarzt beim Beſuchen des Schlachtfeldes in einem Hohl⸗ weg 12 Geſchütze in Marſchkolonne und 70 Muni⸗ tionswagen, deren Bemannung und Beſpannung von unſerer Artillerie buchſtäblich niedergemacht worden iſt, gefunden. Es ſoll ein entſetzlicher An⸗ blick geweſen ſein. Die von uns aufgefundenen Ausrüſtungsgegenſtände waren in ichlechtem Zuſtande. Mir ktut nur eines Aber ſie Erlöſung; waren wir doch bis weſtlich mimar⸗ war herrlich, das Vorgehen unſerer Leute einzig daſtehend, auch als wir dicht dorm Feinde ſtarkes Feuer erhielten. Meine Jun⸗ gens haben mir von Anfang des Feldzuges an einen rieſtgen Spaß gemacht. Eine ſolche Anhäng⸗ lichkeit, wie ich ſie erfahren habe von meinen Leu⸗ ten, iſt einfach rührend, und auch jetzt kommen die von meinem Zuge leicht Verwundeten alle Augen⸗ blicke an, um ſich nach meinem Befinden zu er⸗ kundigen. Meinem Spielmann habe ich wohl mein Leben zu verdanken, denn er hat mich aus dem dichteſten Kugelregen wohl über 100 Meter weit geſchleppt, um mich in Sicherheit zu bringen. Mir treten jetzt noch beinahe die Tränen in die Augen, wenn ich an dieſen Beweis der Treue zurückdenke. Kurzum, man wird die freudigen Gedanken, ſei es über un⸗ ſeren bisherigen Siegeszug, ſei es über das herr⸗ liche Verhalten unſerer Leute, nicht los. Möchte dieſer Krieg dazu beitragen, daß die Leute ſich wieder beſinnen, und daß der gute Kern, der in ihnen ſteckt, nach dieſem Kriege mehr als bisher zutage tritt und die Deutſchen zuſammenxrüttelt zu ehrlicher Zuſammenarbeit für die weitere Fork⸗ entwicktlung und das Anſehen des deutſchen Volkes.“ Eine Patrouillenfahrt unter Waſſer. Die Schilderung eines Müncheners, der mit einem deutſchen Unterſeeboot die Fahrt nach Schottland mitgemacht hat, wird von den„Münch. N. Nachr.“ wie folgt wiedergegeben: Fünfzehnhundert Meter vom Feind weg haben wir Ziehharmonika geſpielt, und der Feind hat es nicht einmal gehört. Manchmal nicht einmal wir ſelbſt, wenn unſere Motoren gar zu großen Ra⸗ dau machten. Unſere Ohren hörten nicht, was die Ziehharmonika ſpielte, aber wir ſahen das Lied an den Bewegungen des Spielers, an ſeinen Mie⸗ nen, an ſeinen Fingern, wie ſie über die Köpfe glitten, an ſeinen Füßen, die den Takt ſchlugen, an dem Inſtrument ſelbſt, und wir haben das Lied mitgebrüllt. Gebrüllt, was unſere Lungen noch Kraft hatten, und doch haben wir von unſe⸗ rem eigenen Sang nichts gehört, ſo lärmen die Maſchinen im Unterſeeboot! Was ich weiß von der Fahrt an die ſchottiſche Küfte? Faſt nichts! Wir wußten nur eines: Sie⸗ gen oder ſterben! Bequem iſt's nicht in ſo einer Nußſchale. Der Mannſchaftsraum iſt ganz gewiß kein Tanzſaal, und was die Lunge zu atmen be⸗ kommt, iſt keine Bergluft. Petroleum! Petroleum und wieder Petroleum! Da ſchnappt man nach Luft, wenn das Ding wieder in die Höhe taucht. Zehn Tage waren wir unterwegs. Wir wußten nicht, wohin es ging.„In den Tod oder zum Sieg, mehr weiß ich jetzt ſelbſt nicht,“ ſagte unſer Kom⸗ mandant. Und dann gings mit den andern Unter⸗ ſeeboten hinaus ins Meer. Anfangs zuſammen, dann trennten wir uns. Die U 15 haben wir micht wieder geſehen, die iſt vorm Feind geblieben. An der ganzen engliſchen Küſte gings entlang, zeit⸗ weiſe unter Waſſer. Sechs Stunden Arbeit und ſechs Stunden Schlaf, durch zehn Tage hindurch! Da gibts kein Kommando, man hört nichts als Lärm. Wie ein Taubſtummer iſt man, man hört mit den Augen und redet mit Händen und Füßen, wie es gerade kommt. So ein leichter Fußtritt, das heißt:„Du, paß auf! Schau hin! Der Maat will dir was ſagen.“ die paar Mann, beſonders wenn das Boot unter Waſſer iſt. Da muß jeder auf ſeinem Poſten ſein. So ging es tagelang. Bald unten, bald oben. Das war die einzige Abwechslung. Und dann gab's auf einmal eine Senſation! Einer nach dem laſſen und einen kurzen Blick durch das Periſkop tun. Es war der ſchönſte Blick meines Lebens! Droben, wie eine Herde friedlicher Lämmer, lag ein engliſches Geſchwader, unbeſorgt, als gäbe es keine Seewölfe in Panzerkleidung. Zwei Stunden lagen wir da auf Vorpoſten unter Waſſer. Einen großen Panzer zu uns herunter zu holen, das wäre uns ſicher gelungen, aber wir durften nicht: wir waren auf Patrouille. Unſer Boot mußte weiter. Wie mag's unſerm Kommandanten zu Mute geweſen ſein! So nahe am Feind und das Torpedo im Rohr laſſen müſſen! So mag's einem Jäger ſein, der einen ganzen Tag vor Aufgang der Rehbockjagd auf ſeinem Pirſchgang 30 Schritte vor ſchiert, ohne auf Gegner zu ſtoßen. Der An griff Es gibt hölliſch viel Arbeit für andern durfte auf eine Minute ſeinen Platz ver⸗ Berluſtliſte badiſcher Regimenter. Den Tod fürs Vaterland ſtarben Dipl.⸗Ing. Georg Strelin, Leut. d. R. im Feldartillerie⸗ Regt. Nr. 50; Gefr. Albert Pflüger in Pforz⸗ heim; Reſ. Wilh. Huber in Niefern; Reſ. Karl Heins in Büchenbronn bei Pforzheim; Karl Friedrich Kumm in Grötzingen; Oberl. d. R. Forſtmann Emil Nüßle in Mauer bei Heidel⸗ berg; Guſtav Hartlapp in Offenburg; Land⸗ wirtſohn Jul. Müller in Recklingen bei Ken⸗ zingen, Vizefeldw. d. R. Juſtizaktuar Ernſt Dellert in Etteneim; Leutn. d. R. Dipl.⸗Ing. Herm. Spiegelhalter in Freiburg; Vizefeldw. Poſtaſſiſtent Rotzler in St. Georgen i. Schwarz⸗ wald; Leutn. d. R. Lehrer Joſef Werz in Eiſenach(Neuſtadt i. Schw.): Leutn. d. R. H. Conrad, bis vor kurzem Lehramtspraktikant am Konſtanzer Gymnaſium; Vizefeldw. Krieg Sekretär des Kreisſchulamtes Mannheim; Reſ⸗ Joſef Söhner in Katzental bei Mosbach; Metz⸗ ger Friedrich Pfeiffer in Buchen; Gefr. Lehr⸗ amtspraktik. Dr. Julius Kuhn aus Hettingen; Unt. d. R. Joſef Häfner in Dienſtadt(Amt Tauberbiſchofsheim) und Johann Heinefetter in Hüngheim(Amt Adelsheim). Vom Reſerve⸗Inf.⸗Regiment 109: Mafor u. Bataillonskommandeur Kuno Freiherr von Wilczeck; Hauptmann und Kompagnieführer Johann von Zebdlitz, Hauptmann und Kompag⸗ nieführer Artur Lange, Leutnant und Kom⸗ pagnie Joſef Schönſe; Leutnant u. Regiiſſents⸗ adjutant Harry von Papel; Leutnant und Füh⸗ rer der Maſchinengewehr⸗Kompagnie Hart⸗ mann Freiher von Mauchenheim gen. Bechtols⸗ heim; Leutnant Friedrich Sybrecht; Leutnant und Kompagnieführer Joſef Werz; Leutnant Friedrich Frey; Leutnant Karl Küſtner. Die VBerſendung Heutſcher ZJeitungen nach dem Ausland trägt bereits Früchte. Eine hieſige Firma, die mit Holland ſehr rege Geſchäftsverbindungen pflegt und den dor⸗ tigen Geſchäftsfreunden regelmäßig den Mann⸗ heimer Generalanzeiger, Bad. Neueſte Nach⸗ richten zuſenden, hat von Holland ſolgendes Schreiben erhalten: Saſſenheim, 11. Sept. Zeitungen nebſt anderen Sachen beſtens dankend erhalten. Wir haben auch geſehen, daß was wir ſchrieben in die Zeitung aufge⸗ nommen wurde. Vom Verkehrsbüro emp⸗ fingen wir auch ſo ab und zu etwas zugeſandt Hier in der Nähe iſt viel Militär und ge⸗ rade die Offizieren kommen abends wenn ich hingehe ſchon zu mir ob ich noch etwas habe. Es wird vielleicht gut ſein daß Sie dahin auch ſo ab und zu etwas hinſenden. Vielleicht konnten Sie es am Verkehrsburo aufgeben. Die Adreſſe iſt: Noordwyk, Holland. Es iſt ein Cafe wo abends die Offtzieren allen hinkommen. Vor ein paar Tagen war da auch ein Deut⸗ ſcher Unteroffizier verwundet, aber der war erſt recht beſchäftigt. Die Offizieren ließen Man konnte ſehen, daß die Offizierenaugen glänzten vor Freuden, wenn er erzählte von große Siegen der Deutſchen. Sagen oder ſich ausſprechen dürfen Sie ſich nicht, das iſt klar, aber es war ſchon genug die Augen zu ſehen, um zu wiſſen, welche Seite Hier begünſtigt iſt. Im großen ganzen ſpricht man über den Franzoſen wenig aber die Engländer kriegen manchen Fluch nach dem Kopf. Ob wir auch noch mit im Conflikt kommen, wird hier wohl gefürcht. Alles ſieht danach aus, daß die Engländer uns auch dabei haben wollen. Sie können denn mit Japan unſere Kolonien verteilen, die frommen Räuber. Probieren aber die Engländer uns im Lande zu bekämpfen, ſo werden ſie Waſſer zu ſchlucken kriegen, denn Hier können wir alles blick möglicherweiſe bringen, ſind im vaterländi und wir tragen Sorge, daß es geleſen wird. Hotel Hof von Holland, die doch kommen wird und vorausſicht ihm nicht gehen, und er mußte alles erzählen. nommen, daß das Militär, was in Weſel liegt uns zu Hilfe kommt. Wollen Sie noch einige andere Cafes etwas hinſenden, ſo geben wir gerne die Adreſſen auf, denn gerade da iſt es angebracht. In der Hoffnung, daß es unſere Stamm⸗ verwandten recht gut geht zeichnen mit beſtem Gruß N. N. Aus Stadt und Land. Mannheim, 18. September 1914. Jurücknahme von Nündi⸗ gungen. Vom Verband Deutſcher Handlungsgehilfen zu Leipzig werden wir um Aufnahme folgen⸗ der Zuſchrift erſucht: In dankenswerter Weiſe haben die Handelskammern, die Verbände der Induſtrie und des Handels gleich zu Beginn des Krieges ihren ganzen Einfluß eingeſetzt, um Entlaſſungen von Angeſtellten und Arbeitern zu verhindern. Leider ſind dieſe Aufforderun⸗ gen nicht von allen Arbeitgebern befolgt wor⸗ den. Es ſind, wie uns die Abteilung Stellen⸗ vermittlung des Verbandes Deutſcher Hand⸗ lungsgehilfen zu Leipzig mitteilt, Mite und Ende Auguſt zahlreiche Kündigungen erfolgt, auch ſolche von Angeſtellten, die bis zu 20, 25 und 30 Jahre bei einer Firma beſchäftigt waren, Die glänzenden Siege unſerer Truppen gebenn jedoch die Gewißheit, daß Deutſchland von den unmittelbar verheerenden Wirkungen des Hrie⸗ ges verſchont bleiben wird. Dieſe Gewißheit wird eine ſtarke Belebung des heimiſchen Mark⸗ tes hervorrufen, die aber ſofort wieder ge⸗ ſchwächt werden würde wenn alle Kündigungen zunt 1. Oktober aufrecht erhalten bleiben. Denn die Vorausſetzung für einen guten und ſtarken Wirtſchaftsverkehr iſt die ungeſchwächte Kauf⸗ kraft des Volkes. Der Verband Deutſcher Hand⸗ lungsgehilfen zu Leipzig wandte ſich aus dieſen Gründen in einer Eingabe an die Handelskam⸗ meru, Arbeitgeberverbände und Vertretungen von Arbeitgebern mit der Bitte, eine Rücknahme der Kündigungen zu befürworten, da die Wei⸗ terbeſchäftigung aller Angeſtellten nicht nur den unmittelbar beteiligten, ſondern der geſaimnten deutſchen Volkswirtſchaft von unſchätzbarem Nutzen ſein würde. Jedenfalls ſollten alle Be triebe, die kapitalkräftig genug ſind, ihre Ange⸗ ſtellten in vollem Umfauge weiter beſchäftigen Die Opfer, die vereinzelte Betriebe im Augen ſchen und volkswirtſchaftlichen Intereſſe gut an⸗ gelegt und ſetzen ſich bei Beendigung des Krie⸗ ges in Vorteile auch für den eigenen Betrieb um. Wo aber eine volle Weiterbeſchäf ſich nicht ermöglichen läßt, werden Wechſel⸗ ſchichten empfohlen, oder eine Herabſetzung de Arbeitszeit befürwortet. Durch dieſe Maßnahm würde allen Angeſtellten Arbeit und Verdier und damit die Möglichkeit erhalten bleiben ihre Lebensführung, wenn auch mit Einſchrän. kungen, fortzuſetzen. Dieſe Regeſung würde die Geſchäftsbetriebe den Vorteil haßen daß ſie ihre eingearbeiteten, geſchulten An, balten für die Zeit lebhafteren G ler kommt als allgemein erhofft wird. hergog hat auf 1. Oktober 1914 de Geh. Regierungsrat Friedrich Heß⸗ auf ſein Anſuchen wegen leidend unter Anerkennung ſeiner langjährigen k ſteten Dienſte in den Ruheſtand verſetzt; di der Verwaltung von Bezirksämtern 0 Amtmänner Dr. Eduard Brom baſche r, D mill Hofheinz, Dr. Juljius Dopfne Karl Büchelin zu Oberamtmännern und vorſtänden, und zwar Brombacher in W Hofheinz in Pfullendorf, Döpfner in En Büchelin in Meßkirch ernannt; den Amtma⸗ Weitzel in Karlsruhe zum Oberxamtm nannt und ihm die Bezüge eines Amts bewilligt; den Regierungsaſſeſſor Dr. K der aus Lahr unter Verleihung des Tile mann dem Bezirksamt Offenburg als beigegeben. 5255 *Ernennung. Juſtizaktuar Wilhelm Dieſer höchſt ungewöhnliche Parteiführer hatte lebhaftes Intereſſe für ein Buch über Bernard Shaw, worin ich der deutſchen So⸗ ſaldemokratie eine Reihe ſehr bitterer Mein⸗ ngen geſagt habe. So wurden wir bekannt. Und Ludwig Frank aus Mannheim iſt heute der Krieg geraubt hat. Darum darf ich auch noch davon ſprechen, wieviel rein menſchlich Verbundene an dieſem geſcheiten und liebens⸗ würdigen, beſcheidenen und heiteren, gebildeten und energiſchen Vierzigjährigen verlieren. Und deshalb darf ich jetzt, nachdem ich ohne mürriſch vernünftelnden Abſtrich der Notwendigkeit die⸗ 5 Schickſals gehuldigt habe, doch noch einmal erausſchreien, wie entſetzlich, wie entſetzlich di„dies eine unter abertauſend weſens⸗ leichen: da ging ein junger, ſtarker, geſunder Menſch auf der Höhe ſeines Lebens und glück⸗ lchen Wirkens in die Kaſerne, drei Wochen trug er Kaſernenluft und ungewohnten Dienſt mit Feſtigkeit und Laune, eines Tages iſt Ab⸗ ſch, ein paar tauſend mannheimer Arbeiter umdrängen den Wagen, werſen Blumen und :„Frank wiederkommen!“ und achtund⸗ nne ſcheint auf Tau, durch helle Luft und Regiment in ſein erſtes Gefecht, ein Signal: Zum Angriff!, ſie ſpringen vor, m kaltes ck Blei. zugleich der erſte perſönliche Bekannte, den mir Stuünden danach iſt ein ſchöner Morgen, Weile liegen ſie im Schützengraben, dann die ſo an Nun ſind ſie alle draußen, die der Ehre teil⸗ haftig wurden, das Vaterland zu verteidigen. hinausgegangen, voll dankbaren Hochgefühls, daß ihnen ja dereinſt die Ernte der Saaten beſcheert ſein wird, die ihre Väter, und Brüder mit dem Blute ſäen. Zurückgeblieben ſind die Alten, die Schwachen und die Gehrechlichen. Wie viele empfinden jetzt zum erſtenmale, ihre Un-auglichkeit zum Waffendienſt als ein hartes, das Leben belaſtendes Schickſal. nicht Alle tragen ſchwer an dieſem perſönlichen Unglück. Geht einmal in die Schänken, in denen Männer beiſammenſitzen, ſo warm und obwohl doch Zehntauſende die Stadt verlaſſen haben. Schaut und hört Euch einmal um un⸗ ter den Zurückgebliebenen, die breit und behag⸗ lich um den Wirtshaustiſch hocken. Was hört Ihr reden? Vom Krieg! Natürlich nur vom Krieg und höchſtens noch von der Teuerung. Wie hoch die Kartoffeln im Preiſe geſtiegen ſind, und daß man dies und das nun bald kaum noch werde erſchwingen können.(Sein Bier aber wird man trotzdem erſchwingen). Vom Krieg iſt jedoch vor allem die Rede. Donner⸗ wetter, da kann man was erleben! Lauter Helden um einen herum, und lauter Strategen und lauter Diplomaten! „Ja, wenn wir an die Ruſſen von links und die Japaner dann von rechts——— Aber die Italiener, das ſind nette Brüder—— IUeberhaupt ſollten wir zuerſt einfach mal die Sogar unſere Jungens, die nicht mit ins Feld durften, ſind zur Landarbeit auf die Felder Viele, doch dicht wie ſonſt und als fehlte nicht Einer,— id, ich 8 i tſetzung dieſes Sieges⸗ 5 1 5 1 8i mich 15 ſich einen kapitalen Bock eräugt. überſchwimmen, außerdem kann man nicht beim Landgericht Konſtanz wurde zum ür alle war die Schlacht am 28. Auguſt wie eine— ͥKern ird angen t ar —————„ d inzwiſchen die Nieder mit den kannegießſern! Trandoen, Oeſterreicher mit den Serben fertig ſind— vorausgeſetzt, daß nicht die Engländer mit ihren großen Schiffen,— wie heißen doch die Dinger?—— Ach, Quatſch, da iſt auch noch Helgoland—— Die franzöſiſchen Flieger? Er⸗ lauben Sie mal, wir fliegen doch beſſer. Wir könnten, wenn wir wolltn Das ſchlimmſte iſt die Cholera—— Und erſt die Peſt—— Und dann müßten wir die Balkan⸗ völker— Ja, wiſſen Sie, wenn ich da zu ſagen hätte—— Nee, mein Lieber, Sie ſtehen auf einem ganz falſchen Standpunkt. Das muß ganz anders gemacht werden Wir, wir, Schade, daß man all die Weisheit, die jetzt Tag für Tag an deutſchen Stammtiſchen ver⸗ zapft wird, nicht ſammeln und dem General⸗ ſtab und dem Auswärtigen Amt in Berlin zu⸗ leiten kann. Wir aber, die wir das törichte, ſeichte Geſchwätz, wohin wir kommen, immer wieder über uns ergehen laſſen müſſen, fragen Uns verzweifelt: Muß denn der Deutſche, der nicht zum Schutze der Heimat ſein Leben ein⸗ ſetzen darf, muß der inzwiſchen die Zeit mit ſtumpffinnigem Tratſch und blödem Gerede totſchlagen? Iſt es ein Erfatz für verſäumte Heldentaten, wenn man das Maulwerk ſpa⸗ zieren führt? Kommt Euch denn gar nicht zum Bewußtſein, Ihr Kannegießer, Ihr Bierbank⸗ philiſter, wie furchtbar traurig und lächerlich Ihr ſeid, mit Eurem beguemen und wichtig⸗ tueriſchen Gewäſch, während in fremdem Lande unſere Brüder um unſeretwillen, um Euret⸗ ringen? willen mit dem Feinde auf Tod und Leben von der Zukunft und von dem, findet, verſchont er uns vielleicht. nehmen die Zeitung zur Hand verſe ten, bevor er ſeine unmaßgebliche ins Blaue hinein verſchwende. aber Euer Herz drängt, das h nationaler Erhehung in gl Kreiſe mitzuerleben, dann ſchafft nere Formen für Eure Geſelligkeit. Da det Euch bei ſtillem Trunk zuſammen denkt mit Andacht der Taten, die von für uns da draußen vollbracht werd ſeiert ihre hingebende Treue, inden Erinnerung an ruhmreiche Zeite gangenheit lebendig werden läßt. Ode unſerem Vaterlande Großes und geſtalten wollen, wenn erſt der F Feehet iſt Und noch eins! Vergeßt der Frau Laßt ſie teilhaben an der Weihe Eure ſtunden. Ihr wißt ja nich der Laſt ihres Mitleids tr nicht, weil unſere Heldin den. Helft Euren Kam dieſer Tage leichter überw General-Anzeiger. Badiſche Aeueſte GAachrichten.(Abenoblatt) Freitag, den 18. September 1914. Verleihungen des Eiſernen Rreuzes. Eiſerne Kreuz haben erhalten: Leutnant Unterharmſcheidt und Vizewachtmeiſter von Eſſen aus Schwetzingen, Vizefeldwebel Kümmerk e⸗Baden⸗Baden, Generalleutnant Mathy von Heidelberg, Hauptmann Kreu⸗ zer und Kaufmann Hoffmann aus Mann⸗ heim, Oberſtleutnant von Ehrismar aus Freiburg, Leutnant Dr. Bender von Bühl (Bürgermeiſter) Leutnant Wetzki aus Baden⸗ Baden, Fritz Kiefer aus St. Georgen im Breisgau; Hauptmann Förſter und Haupt⸗ mann Kilia n vom Inf.⸗Regt. Markgraf Lud⸗ wig Wilhelm(3. Bad.) Nr. 111. Das unterm 10. September Herr Reichstagsabge⸗ ordneter Ernſt Baſſermann. Zugleich er⸗ hielt er das Eiſerne Kreuz verliehen. Herr Baſſermann iſt, wie ſchon mitgeteilt, nach dem ruſſiſchen Kriegsſchauplatz abkommandiert, wo er an den letzten Schlachten gegen die Armee Rennenkamp mit teilgenommen hat. * Berkehrsnotiz. Der geſamte Frachtſt ücck⸗ gutverkehr iſt vom 18. September an b¹5 auf weiteres vollſtändig eingeſtellt. Die an der Kriegsfürſorge im weiteſten Sinne beteiligten Organiſativnen, die geneigt ſind, der„Zentrale für Kriegsfürſorge“ gemeinſam zu arbeiten, werden gebeten, dies durch eine Poſt⸗ karte Herrn Bürgermeiſter von Hollander Rathaus— nlitzuteilen. . Die erſte Orgelandacht von Arno Landmann in der Chriſtuskirche hatte einen ſo ganz außer⸗ ordentlichen Maſſenbeſuch aufzuweiſen, daß das Bedürfnis nach dieſer beſonderen Art religiöſer Kunſt in erhebender Größe ſich gezeigt hat. Es wird deshalb nächſten Sonntag, den 20. Sep⸗ tember, abends halb 9 Uhr in der E Hriſtuskirche eine zweite Orgelandacht folgen, über 1970 5 Programm noch Näheres bekannt gegeben Wird. Der Chriſtliche Verein junger Männer N8, 23 und der Männermiſſionsbund der Bas⸗ ler Miſſion veranſtalten am Sonntag, den 20. Septemb. abends 8 Uhr, im Chriſtlichen Hoſpiz 3, 23 einen Miſſion sabend. Herr Miſſtonar Maier wird einen Vortrag halten üher„Die heutige Lage der Miſſion“. Da Herr Miſſionar Maier am Montag nach Stultgart überſiedelt, wird der Abend mit einer Abſchieds⸗ ſeier für denſelben und der Begrüßung ſeines Nachfolgers, Herrn Miſſionar Keller, ver⸗ bunden ſein. Im Hinblick auf die Miſſion im allgemeinen wird der Sekretär des Vereins über „Deutſchlandseinſt und jetzt“ reden. Die Freunde der Bas ler Miſſion ſind freundlichſt zur Teil⸗ nahme eingeladen, ebenſo alle, die ſich über die augenblickliche Lage der Miſſion und ihre Auf⸗ gabe unterrichten möchten.— Es wird gebeten, Zukoſt ſelbſt mitzubringen. Tee wird frei ver⸗ abfolgt. * Die Eiſenbahn ins Steinachtal. Das ſoeben erſchienene Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt ent⸗ hält den Stgatsvertrag zwiſchen Baden und Heſſen über den Bau einer Eiſenbahn von Neckarſtei⸗ nach nach Schönau im Odenwälder Steinach⸗ tal, In dem Staatsvertrag heißt es: Die Großh. Badiſche Regierung verpflichtet ſich zur Anlage einer eingleiſigen Eiſenbahn von Neckarſteinach in das Odeniwälder Steinachtal. Vorkehrungen für ein zweites Gleis werden bei der erſten Anlage der Bahn nicht getroffen. Ueber die Anlage von Skationen an der Strecke entſcheidet die Badiſche Regierung. Der Fahrplan der Bahn muß(äglich in jeder Richtung mindeſtens vier Fahrten für nen vorſehen. Ein Zuſchuß des Großherzog⸗ Heſſen wird nicht gewährt. Die Bahn iſt für die Strecke bis Schönau binnen fünf Jahren nach der Ratifikation dieſes Vertrags dem Betrieb zu übergeben. Die Entſchließung über den Weiterbau der Bahn bleibt der Badiſchen Regierung über⸗ laſſen. Bei der Anlage der Bahn wird auf die Möglichkeit der Weiterführung bis Heiligkreuz⸗ ſteinach Rückſicht genommen. Polizeibericht vom 18. September 1914. Unfall. Am 17. d. Mts., vormittags 7½ Uhr geriet ein lediger Kaufmann von hier auf der Jungbuſchbrücke mit ſeinem Fahrrad zwi⸗ ſchen die Schienen der elektriſchen Straßenbahn, ſtürzte zu Boden und trug dabei mehrfache Ver⸗ letzungen davon. mit Runſt und IBiffenſchaft. Zum Wiederbeginn der Vor⸗ ſtellungen im hieſigen Bof⸗ theater. Nun eröffnet auch unſer Hof⸗ und National⸗ theater, Mannheims altehrwürdiges Kunſt⸗ inſtitut, gleich andern Hof⸗, Stadt⸗ und Privat⸗ theatern, ſeine Pforten. Friedrich Schiller, Theodor Körner und Richard Wagner ſind das Dreigeſtirn, das über den Anfang leuchtet. Das Erträgnis der erſten Vorſtellung gilt der Zentrale für Kriegsfürſorge. Da glauben auch wir, den Augenblick nicht vorübergehen laſſen zu dürfen, ohne an das Mannheimer Publikum die öf entliche Bitte zu richten, das Theater zu beſuchen, es noch mehr zu beſuchen als in ruhiger Friedenszeit, die alt⸗ bewährte, vielgerühmte Anhünglichkeit u. Treue der Mannheimer für ihr Hoftheater auch in ſchwerer Stunde durch die Tat bewähren Zu wollen. Im Geiſt und in den Traditionen des Mann⸗ heimer Hoftheaters, das auch in früheren Kriegszeiten geſpielt und den Sammelpunkt der vaterländiſch Geſinnten gebildet hat han⸗ delte der Stadtrat, als er beſchloß, das Theater während der Kriegszeit weiterzufüthren. Nun Begt es am Publikum, 5 Körperver — in der W̃ erletzungen wurden verübt zirtſchaft einem ſcharf „2 durch Schießen mit Revolver, im Hauſe gel Fröhlichſtraße No. 59, im Hauſe Gontardſtraße No. 7 durch Schlagen mit einem Waſſereimer, in der Wirtſchaft Bellenſtraße No. 47 durch Schläge mit einem Infauterie⸗Seitengewehr hier und im Hausgang des Hauſes Belfortſtraße 8 in Neckarau. Verha ftet wu⸗den 14 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Reiſender von Herxheim und ein Taglöhner von Ludwigshafen, beide wegen Vergehens gegen § 175.⸗St.,.⸗B. und ein Stricker von Elber⸗ feld wegen erſchwerter Körperverletzung. Bürgerausſchußſitzung in Heidelberg. N. Heidelberg, 17. September. Die heutige Bürgerausſchußſitzung unter Vorfſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Walz war von 75 Mitgliedern beſucht. 15 Stadtverord⸗ nete und Stadträte ſind zum Kriegsdienſt ein⸗ berufen. Vor Eintritt in die Tagesordnung wies der Vorſitzende darauf hin, daß dieſe Sitzung die erſte ſeit Ausbruch des Weltkrieges iſt. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die unter den Fahnen Stehenden glücklich nach errungenem Sieg heimkehren möchten und gedachte dann mit warmen Worten der zahlreichen Söhne felte fid die auf dem Felde der Ehre ge⸗ fallen ſind. Redner teilte mit, daß der heute abgezogene Automobilzug mit Liebesgaben un⸗ ter Führung des Prinzen Wilhelm von Sach⸗ ſen⸗Meiningen, wie ein ſoeben gemeldetes Tele⸗ gramm meldet, bereits bei den Truppen einge⸗ troffen iſt. Der Vorſitzende gab ſodann einen Ueberblick über die von der Stadt getroffenen Kriegsfürſorgemaßnahmen. Drei Schulen ſowie die Stadthalle wurden als Lazarette eingerichtet; zur Beförderung Verwundeter in die Lazarette wurde ein An⸗ ſchluß der Straßenbahn an den Güterbahnhof hergeſtellt; für die im Kampf Gefallenen wurde der ſchönſte Platz des neuen Friebhofes als Be⸗ gräbnisplatz auserſehen. Ohne Unterſchied der Nation ſind ſchon viele Kämpfer dort zur ewigen Ruhe gebettet. Die ſtädtiſchen Betriebe konnten aufrecht erhalten werden: die öffent⸗ liche Beleuchtung iſt etwas eingeſchränkt, eine Sorge hinſichtlich der Kohlenzufuhr beſteht je⸗ doch nicht. Zur Ergänzung des militäriſchen Wachdienſtes und zur Bewachung von Quellen, Brücken ete. wurde eine Bürgerwehr ge⸗ gründet, die gute Dienſte geleiſtet har, Was die Fürſorge für die zurückgebliebenen Frauen und Kinder betrifft, ſo wurde der reichsgeſetzliche Satz von 9 bzw. 6 M. vom Be⸗ zirksrat auf 15 bzw. 8 M. erhöht; der von der Stadt zu leiſtende Zuſchuß wird ſich auf 30 bis 40 000 M. belaufen. Zur Prüfung der Be⸗ dürftigkeit und zur zweckmäßigen Verteilung der großen von der Bürgerſchaft geſpendeten Mittel wurden mehrere Kommiſſionen einge⸗ ſetzt. Der Arbeitsloſigkeit wurde ge⸗ ſteuert durch Ausſcheidung freiwilliger Hilfs⸗ kräfte. Die Eröffnung der Schulen konnte ſtattfinden; am 1. Okt, ſoll auch das Theater eröffnet werden. Die erſte Vorlage, betreffend Hilfeleiſtung für die Provinz Oſtpreußen wird dem ſtadträtlichen Vorſchlage entſprechend durch die Bewilligung eines ſtädtiſchen Bei⸗ trages von 1000 M. debattelos erledigt. Der von der Stadt erlaſſene Aufruf für Oſtpreußen hat bereits die Summe von 6000 M. ergeben. Die wichtigſte der heutigen Vorlagen betraf die Bezüge ber in den Kriegsdienſt getretenen ſtädtiſchen Beumten und Arbeiter. Den einberufenen ſtädtiſchen Beamten und Arbeitern iſt Gehalt und Lohn für den Monat Auguſt unverkürzt ausgezahlt worden. Hin⸗ ſichtlich der Bezüge der ſtädtiſchen Beamten und Arbeiter während der Dauer des Krieges bringt die ſtadträtliche Vorlage in Vorſchlag, daß die Auffaſſung des Staats⸗ beamtenbegriffes, wie ſie in der Staatsmini⸗ ſterialentſchließung vom 12. Auguſt d. J. feſt⸗ gelegt iſt, auch für die in ſtädtiſchem Dienſt Stehenden gelten ſolle, d. h. es iſt das Dienſt⸗ einkommen während des Kriegsdienſtes fort⸗ zuzahlen ſowohl an die etatsmäßigen Beamten als auch an die mit Anwartſchaft auf etats⸗ mäßige Anſtellung Beſchäftigten, ferner auch Name Mannheims als einer Kunſtſtadt, der Ruhm ſeines Hoſtheaters als einer echten Kul⸗ turſtätte wohlbegründet iſt. Wir glauben, auch diejenigen und gerade die⸗ jenigen, denen Leid und Sorge und das Mit⸗ gefühl mit dem Leid anderer das Herz bedrückt, bitten zu dürſen, ſich dem edelſten Troſte, der Erbauung und der Erhebung, die das Theater ſpendet, nicht verſchließen zu wollen. Wenn etwas den Schmerz um die ſchweren Opfer des Krieges zu lindern vermag und lindern darf, ſo iſt es der Gedanke an die Geſamtheit an das Vaterland, ſeine Rettung und ſein Wohl. Dieſe vaterländiſche Begeiſterung, den Nationalgeiſt, hat das ernſte deutſche Theater von jeher gepre⸗ digt und wird es heute flammender als je pre⸗ digen. Nicht zuletzt im deutſchen Theater muß und wird die Läuterung und Veredelung, die Anſer ganzes Volk erfahren hat, ihren Ausdruck finden. Es iſt ein Ruhmestitel für das deutſche Volk und deutſchen Geiſt, wie man in der Not des ge⸗ waltigſten Krieges, der je einer Nation dufge⸗ drungen wurde, ſich des Theaters als Kultur⸗ ſtätte erinnerte und im Ernſt des Waffenlärms die Seelengröße fand, der Kunſt zu dienen. Die Mannheimer Bevölkerung wird hierin gewiß hinter dem übrigen Deutſchland zurück⸗ ſtehen. zu beweiſen, daß der!des Ortsnerband Mannheimer Hoftheater Bühnen⸗ und Drcheſter Mitgkdeber⸗ Rustels, an die außerhalb der Dienſt⸗ und Gehaltsord⸗ nung in Beamtenſtellungen oder ähnlichen Stellen Verwendeten, die mindeſtens ein Jahr ſtändig im ſtädtiſchen Dienſte beſchäftigt ſind; den weniger als ein Jahr im ſtädtiſchen Dienſt beſchäftigten verheirateten Nichtbeamten oder Beamtenanwärtern ſowie den ſtädtiſchen Arbeitern ſoll eine Beihilfe gewährt wer⸗ den, wie ſie auch den im ſtaatlichen Dienſt Ste⸗ henden zugebilligt worden ſind. Dieſe Bei⸗ hilfen, die ohne Prüfung der Bedürfnisfrage gezahlt werden ſollen, ſollen betragen: für die Ehefrau 25 Proz., für jedes Kind eines verhei⸗ rateten Arbeiters bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres 5 Proz., für jedes Kind eines verwitweten oder geſchiedenen Arbeiters bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres 77½ Proz. des von dem Arbeiter zuletzt bezogenen Lohnes. Die Beihilfe von 5 Proz. follen auch uneheliche Kinder von Arbeitern erhalten, wenn die Ver⸗ pflichtung des Arbeiters als Vater zur Gewäh⸗ rung des Unterhalts feſtgeſtellt iſt. Die Bei⸗ hilfen für eine Familie ſollen zuſammen 50 Proz. des Lohnes nicht überſteigen. Der Stadt⸗ rat beantragt, die genannten Beihilfen auch den nicht angeſtellten verheirateten Arbeitern zu ge⸗ währen, die im Zeitpunkt ihrer Einberufung mindeſtens ein Jahr bei der Stadt beſchäftigt waren. Der Oberbürgermeiſter bemerkte, daß üher die geſetzlichen Maßnahmen hinaus in allen Fällen großer Not Beihilfe geleiſtet werden wird.— Nach Befürwortung durch den Obmann des Stadtverordnetenvorſtandes wurde die Vorlage einſtimmig angenommen. Die Sitzung wurde nach Erledigung weiterer Vorlagen um 6 Uhr geſchloſſen. Letzte Meldungen. Der Juſammenbruch der ruſſiſchen Gffenſive. m. Köln, 18. Sept. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Wien: Am Freitag iſt die große Schlacht im ruſſiſch⸗galiziſchen Grenzgebiete ab⸗ gebrochen worden und noch merkt man nichts von einem neuerlichen Verſuch der Ruſſen, die öſterreichiſch⸗ungariſche Stellung zu durchbrechen. Die Ruſſen haben das Abbrechen der Schlacht ohne ſchwere Beläſtigung des Gegners geſchehen laſſen. Kein Nachdrängen hat ſtattgefunden. Die öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen haben ſich in voller Ordnung, zwar zum Teil unter an⸗ ſtrengenden Mäyſchen aber durchaus unbehelligt vollkommen von den Ruſſen abgelöſt und ſich in geſicherte Stellungen zurückgezogen, wo ſie der wohlverdienten Ruhe pflegen und neue Kräfte für weitere Kümpfe ſammeln können. Nichts zeigt beſſer als dieſe Tatſache, daß die Ruſſen durch die dreiwöchentlichen Kämpfe aufs ſchwerſte mitgenommen und vorläufig, trotz ihrer gewal⸗ tigen Ueberzahl außerſtande ſind, ihre bisher ſo kläglich geſcheiterten Ueberrennungsverſ z erneuern. Inzwiſchen erhellt auch aus Nach⸗ richten, die aus Petersburg durchſickern, wie groß in Rußland die movaliſche Wirkung des Scheiterns der rufſiſchen Offen⸗ ſive ſo wie in Oſtpreußen auch in Galizien iſt, was ſich durch keine falſchen Siegesmel dungen mehr verhehlen läßt und durch die ununter⸗ brochenen Verwundetenzüge noch deutlicher wird. Nachdem der Einbruch in Oſtpreußen, wie ſelbſt ruſſiſcherſeits eingeſtanden wird, ein ſo klägliches Ende genommen, hat man alle Hoffnung auf die auf Oeſterreich⸗Ungarn losgelaſſenen ungeheueren Truppenmaſſen geſetzt, die allein durch ihre Schwerkraft die verhältnismäßig ſchwache öſter⸗ reichiſch ungariſche Verteidigungslinie durch⸗ ſchlagen mußten. Und nun iſt dieſe Hoffnung ſchon zweimal getäuſcht worden. Die öſterreichiſch-ungariſchen Truppen haben nicht nur dem ruſſiſchen Anſturm widerſtanden, ſon⸗ dern ſind ſogar gegen die ruſſiſche Uebermacht, die ſich namentlich durch ihre Ueberlegenheit an Artillerie ſehr fühlbar macht, an mehreven Stel⸗ len ſiegreich vorgedrungen Das iſt aber gewiß kein Grund für Rußland, ſich einer Sieges⸗ ſtimmung hinzugeben und von dem neuerlichen Verſuche eines Durchſtoßes mehr zu erwarten. Um ſo mehr kann Oeſterreich⸗Ungarn dem Kom⸗ menden zuverſichtlich entgegenſehen, die lebende Mauer ſeiner braven Truppen wird von der ruſſiſchen Uebermacht nicht überrannt werden. Oeſterreich⸗Ungarn denkt nicht an Frieden. WITB. Wien, 18. Sept.(Nichtamtlich.) Wiener Korreſpondenzbureau. Die Meldung der Preſſe des feindlichen Auslandes, daß Oeſterveich⸗Ungarn wegen angeblicher Ein⸗ leitung von Friedensverhandlungen das Ter⸗ rain ſondiere, iſt durchaus tendenziös er⸗ funden. Ein Miniſterrat in Bordeaux. WIB. Bor deaux, 18. Sept.(Nichtamt⸗ lich.) Der Miniſterrat unter dem Vorſitz des Präſidenten Poincaré beſchäftigt ſich aus⸗ ſchließlich mit der diplomatiſchen und mili⸗ täriſchen Lage. Die Miniſter Doumergue und Thomſon waren abweſend. Doumergue weilt im Marnegebiet, Thomſon führt im Nord⸗ departement Unterſuchung über die Bedürf⸗ niſſe der Bevölkerung. Die unerſchütterliche Zuverſicht auf den Sieg Deutſchlands. Berlin, 18. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Um in der gegenwärtigen Zeit dem Gefühl der Zuſammengehörigkeit auch der verſchiedenen Ge⸗ werbeſtände öffentlich Ausdruck zu geben, ladet der Deutſche Handelstag, der Deutſche Land⸗ wirtſchaftsrat, der Kriegsausſchuß der deutſchen Induſtrie und der Deutſche Handels⸗ und Ge⸗ werbekammertag gemeinſam zu einer Verſamm⸗ lung ein, die Montag, den 28. Sept., vormit⸗ tags in Berlin in der Philharmonie ſtattfindet und die die unerſchütterliche Zuverficht auf einen endgültigen Sieg ſowie die feſte Ent⸗ ſchloſſenheit, bis zum Ende Ausdruck bringen ſoll. Keine Landung italieniſcher Truppen in Valona. WITB. Ro m, 18. Sept. Die„Agenze Ste⸗ famie“ meldet: Die ausländiſchen Blättermel⸗ dungen, daß Italien in Valong Truppen lande oder im Begriffe ſei, eine Landung vorzu⸗ nehmen, entbehre jeder Begründung. San Giuliano tritt nicht zurück. WIB. Rom, 18. Sept.(Nichtamtlich.) Die Tri⸗ buna“ und„Giornale'Italia“ erklären: Das beur einigen Blättern verbreitete Gerücht, der Miniſter des Aeußern di San Giuliano wolle Geſundheitsrückſichten zurücktreten, iſt Der Miniſter hatte einen Gichtanfall, feſſor Marchia⸗Fava als in einigen Tagen zu be⸗ heben beurteilt. Der Miniſter hat niemals auf⸗ gehört, die Leitung der auswärtigen Politik zu führen und zwar in voller Uebereinſtummung mit dem Miniſterpräſidenten Salandra, der geſtern abend mit San Giuliano auf der üblichen Kon⸗ ferenz in der Konſulta eine längere Unterrredung hatte. Die„Tribung“ dementiert ferner die Ge⸗ rüchte von einem Rücktritt des Kriegsminiſters General Grandi. Der Spionagebetrieb an der deutſchen Grenze. m. Köln, 18. Sept. Die„Köln. Volksztg.“ erhält Kenntnis von einer recht bemerkens⸗ werten Einzelheit aus dem ſchon vor Jahren blühenden amtlichen Spionageſyſtem an der deutſchen Grenze, in den man auch die Geiſt⸗ lichkeit hineinziehen wollte, augenſcheinlich weil man das für das unverdächtigſte hielt. Wie man aber damit abgefahren iſt, daflür Zeugnis ab ein Schreiben, das ein Eiffeler Pfarrer unter den 14. September an die„Köln. Volksztg.“ richtet: „Heute Morgen hatte ich zum erſten Male ſeit Beginn des Krieges einen welſchen Geiſt⸗ lichen zur Aushilfe hier. Seit 2½ Jahren iſt er uns ein lieber und zuverläſſiger Freund. Er erzählte mir folgendes:„Im Jahre 1912 ſei ein belgiſcher Gendarm zu ihm gekommen und habe ihm Kriegsbrieftauben angeboten. Mit Entrüſtung habe er das Anerbieten zu⸗ rückgewieſen. Nie werde er ſich zur Spionage hergeben, beſonders da er ja eigentlich Deut⸗ ſcher ſei. Als Prieſter habe er Friedensauf⸗ gaben und wolle mit Kriegsſachen nichts zu tun haben. Später iſt das Anerbieten ver⸗ gebens wiederholt worden. Auch einem Nach⸗ barpfarrer von ihm iſt dasſelbe Anerbieten ge⸗ macht, aber mit derſelben Entſchiedenheit zu⸗ rückgewieſen worden.“ Die Wahrheit nach Belgien. WITB. Aachen, 18. Sept.(Nichtamtlich) Der hier erſcheinende„Volkfsfreund“ gibt jetzt eine Tagesausgabe in deutſcher und fran⸗ zöſiſcher Sprache heraus mit der Abſicht, der Wahrheit auch in Belgien Eingang zu ver⸗ ſchaffen. Homerule aufgeſchoben⸗ WIB. Kopenhagen, 18. Sept.(Nicht⸗ amtlich.) Berlingske Tidende meldet aus London: Das Parlament vertagt ſich morgen bis zum 18. Oktober. Die Homerule⸗ bill und die Bill zur Entſtaatlichung der Kirche in Wales werden Geſetz, ſie treten jedoch auf Grund des Aufſchubgeſetzes erſt nach dem Kriege in Kraft. * Berlin, 18. Sept.(Priv.⸗Tel.) Der Bildhauer Friedrich Pfannſchmidt, Präſident des Künſtlerverbandes deutſcher Bild⸗ hauer iſt als Hauptmann auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz gefallen. Der Künſtler erveichte ein Alter von gerade 50 Jahren.(B. 30 WITB. Stuttgart, 18. Septbr. Bei der geſtrigen Reiſe des Königs Neen Kriegsſchauplatz zum Beſuch der 26. diviſion, wurde dieſer laut Staatsanzeiger in Karlsruhe auf der Hin⸗ und Rückfahrt vom Großherzog von Baden begrüßt. WITB. Wöien, 18. Sept. Das Fremden⸗ blatt ſchreibt zu der Verabredung über den Austauſch von Liſten Kriegsgefangener zwiſchen Deutſchland, England und Frankreich. Wie verlautet, erfolgt eine ähnliche Verab⸗ redung auch zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und den oben erwähnten Staaten durch Vermitt⸗ lung der Vereinigten Staaten. —— Das jetzige naßkalte Wetter verurſacht zweifellos bei unſeren im Felde ſtehenden Maunſchaften zahlreiche 14799 Erkraukungen wie Huſten, Heiſerkeit ꝛc. Um ſchweren Erkraukungen dieſer Art nach keit vorzubengen, iſt es gut, als Liebesgabe unſeren Soldaten—2 Schachteln Fays ächte Sodener Mine⸗ ral⸗Paſtillen ſofort zu ſchicken. Man achte beim Einkauf ſtets auf den Namen„Fay“. Ueberall à Schachtel 85 Pfg. zu haben. Bothaer Lebens-FVers.-Bank a. ü. Bankvermögen 340 Millionen Mk. Lebensversicherungen unter Garantie sofortiger Vollzahlung, auch im Kriegssterbefalle. — Zeilehnungsstelle für Kriegsanleihen. Bezirksbüro: Augusta-Aulage 17. Teleph. durchzuhalten, zum aus unrichtig. den Pro⸗ Fnteaen SA I ein schneller Entschluß so schwer fällt. ganz müssige Erwaägungen. Wir stegen, Die Kriegsanleihe. Morgen, 1 Uhr mittags, Auft die Zeichnungs- frist für die Kriegsanleihe ab. Das sollten auch die Kleine Zahl der Saumigen bedenken, denen Noch ist es Zeit, dem feiche gegenüber die einfache An- standspflicht zu erfüllen. Wern unsere Soldaten dem Feinde gegenüber ebenso zögern Wollten, dann wäre unser Vaterland schon längst von den Rothosen und Moskowitern überflutet. Und doch 4 setzen sie ihr Leben ein, während uns eine günstige Kapitalsanlage geboten wird. Die Schamesröte steigt einem ins Gesicht, wenn man hört, daß einzelne von uns Betrachtungen darüber anstellen, was aus ihren paar Silberlingen wohl werden würde, wenn der Sieg doch nicht unser ist. Angesichts der herrlichen Siege unserer Truppen, an die sich der soeben gemeldete Sieg bei Noyon würdig anreiht, ist es in der Tat eine Schande, solchen Gedanlten überhaupt Raum 1 geben. Es gibt auchi unter uns Zurückgebliebe- nen genug Deutsche, die nicht mehr leben möchten, wenn der Feind uns Überwältigen sollte. Im übri⸗ gen erköschen mit dem Siege des Feindes selbst- redend nicht die Schuldverschreibungen des Staates. Nur wern es zum Staatsbankerott kommt, sind größere Verluste unvermeidlich, aber noch damm bleibt in der Regel ein Teil der Staatssciruld wWeiterbestehen. Doch sind das alles uie gesagt, müssen Weil wWir nicht ohne Sieg leben können. Darum heffe jeder, der es ſngend lann, dem Reiche die Kriegeosten tragen. Der entscheidende Schlag, der ũber die Franzosen unweit ihrer Hauptstadt hereingebrochen ist, den 3 Unsere tapferen Soldaten in fartem Ringen ge⸗ führt haben, solſte er nicht auch die Zaghaften undl Nleinmütigen unter uns dazu ermannen, daß sie von der Kriegsanleine soviel zeichmen, als sie irgend können? Das kann, das wird nicht aus- bleiben. Welche Wege dem zur verfügung Stehen, der z. 2 nicht über genügende Barmittel verfügt, das ist wiederholt eingehend geschildert worden. bennen da auf die heute mittag veröffentlichte amtliche Bekanntmachung verweisen. Wir Im übrigen können den Zeichnern auf die Friegsanleihe, nachdem sie Teikzahlungen geleistet baben. Interimsscheine ausgestellt werden, auf Grund deren sie sich bei den Darlehnskassen cdcdder anderwärts sofort wieder Vorscüsse ver-⸗ cchaffen Können. Wenn unser Beamtentum und weite Kreise unseres Bürgertums in geldlichen Fragen nicht oft von gänzlicher Unerfahrenheit Maren, würde unsere Anleihe wahrscheinlich einen noch weit größeren Erfolg haben, als Sie ihen ohnehin haben wird. Wer aber das Gold liegen hat oder zu den Zah- ungsterminen sicher erwarten kann, der sollte 5 Prozent Reichsanleihe zum Preise von 97.30 Mk. eichnen, die mit Sperre bis 15. April 1915 auf seinen Namen in das Reichsschuldbuch ingetragen wird. Damit ist einma! der Vorteil dies billigeren Ankaufspreises verbunden, der schon bei 1000 Mark Nennwert einen Gewinn von 7 Mke. ringt und um 2 Mark unter dem Preise der eichsschatzanweisungen oder der FReichsanleihe me Sperrverpflichtung steht. Zweitens hat der Erwerber die in Kriegszeiten besonders wert- lle Sicherheit, daß seine Papiere weder ge- Sstohlen, noch durch Feuer vernichtet, noch ver- loren oder beschädigt werden können. Auch die Linszahlung ist wesentlich vereinfacht: sie erfolgt nicht nur durch Abhebung bei einer der vielen eichsbankstellen, sondern auch durch Postan- Weisung oder Kostscheck. Damit ist der Besitzer er Buchschuld von der Sorge und den Kosten er Aufbewahrung und dieses Ver- mögensanteils befreit. „Es gilt“, wie der Präsindent der Seehandlung von Dombois im Bankarchiv schreibt:„dem Veiche die Mittel zur wirksamen Fortführung des uns aufgedrungenen schweren Kampfes zu ver⸗ haffen, in welchem, wie es heute jeder Deutsche fünlt, das Ganze unserer nationalen Zukunft auf dem Spiele steht, und in welchem darum, wenn nötig, der letzte Maun und der letzte Groschen ſugesetzt werden muß. Als Pflicht jedes Vaterlandsfreundes, aller Stiftungen, Austalten, Korperationen und Vermögensverwaltungen muß es daher erkannt werden, in dieser erusten Zeit ch dem Staate nicht zu versagen, vielmehr nach besten Kräften die flüssigen oder flissig zu achenden Mittel für die Kriegsanleihe zur Ver- zu stellen Vor allem müssen die großen Oeldreservoire, in denen die nationalen Er- Sarnisse aufgesammelt sind, sich öffnen. Die Bestände der deutschen Sparkassen bezifiern sich uf etwa 10 bis 20 die und legt; aber es handelt sich auch nur darum, einen verhältnismägig kleinen Teil davon für den An⸗ leihezweck verfügbar zu machen. Am flüssigsten werden die Banken, und namentlich die größeren, unter ihnen sein; sie halten, den Zeitumständen entsprechend, größere Kassen- und Girobestände bereit und können sich darüber hinaus durch die Diskontierung von Wechseln oder die Lombar- dierung von Effekten die Mittel zur Auszahlung der Guthaben ihrer Kunden verschaffen. Aller- dings wird dies, wie hier eingeschaltet sei, nicht ohne erhebliche Abforderungen vom Girokonto der Reichsbank möglich sein, aber eine Verschleeli- terung ihres Status ist hiervon nicht zu erwarten, da die vom Girokonto der Privaten abgeruſenen Gelder dem Girokonto des Reichs behufs Ab- deckung von Schatzanweisungen wieder gutge- schrieben werden. Die Vermögensbestände der Sparkassen sind durchschnittlich annähernd zu 60 Prozent, die der Lebensversicherungsgesellschaften mit mehr als 80 Prozent in Hypotheken festgelegt und können daher insoweit nicht für die Zeichnun- gen auf die Kriegsanleihen mobilisiert werden. Aber die Sparkassen werden aus ihren Bankgut- haben und in größerem Maße durch Lombardie- rung mündelsicherer Wertpapiere bei den Kriegs- darlehnskassen sich die Mittel beschaffen können, nicht nur zu den Zeichnungen der Gelder, die von ihren Einlegern behufs Zeichnung auf dieKriegsan- leihe abgefordert werden Auch die Lebens- versicherungsgesellschaften, die gleichfalls auf ihren und infolge ihres leider durchweg sehr geringen Vorrats an mündelsicheren Wertpapieren die Be- reitstellung flüssiger Mittel erschwert sein mag. Es steht aber zu hoffen, daß die von ihnen be- gründete neue Kriegsbank, der die Feichsbank einen Diskontkredit eröffnen wird, ihnen eine Er- leichterung in der Befriedigung der an sie heran- tretenden Kreditansprüche bringen wird. Nach alledem erscheinen sämtliche Vorbereitungen für einen großen Erfolg der Kriegsanleihe gegeben zu sein. Ein eruster entschlossener Geist, würdig des unserer Vorfahren in den Befreiungskriegen, be- seelt heute einmütig alle Volksgenossen. In un- geahnter Weise sind die lebendigen sittlichen Kräfte geweckt und zu dem einen Ziel, dem Dienste fürs Vaterland geeint. Wie der Wille zum Siege auf dem Felde draußen unsere Brüder und Söhne zu den schwersten Opfern begeistert, so wird dieser nämliche Wille sich auch daheim auf Wirt- schaftlichem und kinanziellem Gebiet betatigen und jeden antreibe, seine Schuldigkeit zu fun und nach dem Maße seiner Mittel beizusteuern für den Kriegsbedarf. Dann wird— unseren Feinden zum Trotz— auch diese Schlacht gewonnen werden und die Anleiheoperation einen der Kapitalkraf: Deutschlands und dem Opfersinne seiner vollen Erfolg davontragen.“ Die ZLeichnungen aut die Kriegsanleihe Die Nahrungsmittel-Industrie Berufsgenossen- schaft in Mannheim hat 350 000 Mark und die Sücdwestliche Baugewerks-Berufsgenossenschaft in Mannheim hat 300 000 Mark Kriegsanleine ge- zeichnet. WIB. Mainz, 18. Sept.(Priv.-Tel.) Zur Kriegsanleihe haben gezeichnet: Papier- machergenossenschaft% Million Mark, Lederin- dustrieberufs- und Süddeutsche Eisen- und Stahl- industrieberufsgenossenschaft je 1 Million Mark. WITB. Kassel, 18. Sept.(Privat-Tel.) Der Bezirksverband des Regierungsbezirks Kassel hat beschlossen, für alle Anstalten des Bezirks-Verba:i- des zusammen 5½ Millionen Mark Kriegsanleike zu zeichnen. Seidmerki, Bank- und Sersen- Wesem. Bilamzübersichten deutscher Kredit- banken. Die Zweimonatsbilanzen unserer Kreditbanken Wurden das letzte Mal Ende Juli nach dem Stande vom 30. Juli bekannt gegeben(vergl. unser Mittagsblatt vom 1. Aug.) Die Bilanzübersichten vom 31. August, die schon Ende September fällig Warem, dürften entweder mit sehr erheblicher Ver- spätung oder garnicht zur Veröffenthichung gelan- gen. Die Banken dürften dazu auch kaum in der Lage sein, da die Abrechnung der ausländ!- schen Filialen fehlen und es auch vielfach am nötigen Personal mangelt, um die Ab- schlüsse rechtzeitig fertigzustellen. Berliner Eiüelktenhörse. Berlin, 18. Sept. Die günstigen Nachrichten vom westlichen Kriegsschauplatz bewirkten an der Börse eine freundliche Stimmung, zumal auch die Aussichten auf ein glänzendes Ergebnis der Zeich- nung der Kriegsanleihen die Zuversicht hinsichtlich des glücklichen Ausganges des gesamten Krieges noch weiter krftigten. Für ausländische Bank⸗ noten zeigte sich auch leute Interesse. Londoner Efflektenbörse. London, 17. Sept. Der Der An der heutigen Börse stellten sich die Kurse für Wechsel auf Amsterdam 12.05—12.15, Paris 25.35—25.45, Petersburg 110 bis 115. Silber wurde mit 24/— notiert. Privatdiskontsatz Stellte sich auf 3% Proz. belief sich auf 1 538 000 Lstr. Nande und industrie. Lellstofl-Fabrik Waldhof. Nach erhaltener telegraphischer Nachricht sind in Tilist Fabrik und Wohngebäude vollständig un- versehrt und irgend welche Verluste nicht einge- treten. Auch aus Rußland sind die Nachrichten, sowonl was die Fabrik, wie das Belinden der Beamten an- belangt, durchaus beruhigend. EKohlenförderung auf den Saargruben. Die staatlichen Gruben haben im Monat August in 26 Jagen gefördert(verwertbare Kohle) 197 260 Tonnen. Von Privaten wurden im fiskali- schen Felde 487 Tonnen gewonnen. Die Gesami- förderung hat also betragen 197 747 Tonnen. Ab- gesetzt wurden mit der Eisenbahn 94 163 Tonnen, mit Schiff 13014 Tonnen, mit Fuhre 30775 Ton- nen, mit Seilbahnen(einschließlich an eigene Kokerei) 34 202 Tonnen. Es kamen also zum Ver- bauf 172 154 Tonnen. Hiervon wurden den im Bezirke gelegenen Kokereien zugeführt 52237 Tonnen. Verkehr. Weitere Beschränkungen des Eisenbahn- Güterverkehrs. Von heute ab bis auf Weiteres ist auch der E x- preßgut-, Eilgut und Warenladungs- güterverkehr eingestellt. Angenommen wer⸗ den nur Militärgüter, Milch und Lebensmittel. Emtlastung der Eisenbahnbetriebsmittel. Die Handelskammer für die Kreise Essen, Mül- heim-Ruhr und Oberhausen zu Essen gibt folgende beachtenswerte Anregung: Die Inanspruchnahme der Eisenbahnen für die Kriegszwecke macht auch die Mitwirkung von Industrie und Handel zur Entlastung der Eisen- bahnbetriebsmittel notwendig. Es wird nicht sel- ten möglich sein, durch eine zweckmäßige Organi- sation innerhalb der einzelnen Gewerbezweige die Güterverteilung so zu regeln, daß die einzelnen Betriebe den unter Benutzung der Eisenbahnen sich vollziehenden Güterabsatz weniger als bis- her in entfernteren Gegenden suchen, wenn diese von anderen günstiger gelegenen Betrieben leich- ter versorgt werden können, und dafür einen Aus- gleich in dem ihnen durch die räumlichen Be- ziehungen gewiesenen Absatzgebiete finden. Das gleiche gilt für den Bezug der notwendigen Roh- und Hilfsstoffe. Auf die Möglichkeit und Zweck⸗ mäßigkeit einer solchen Pegelung innerhalb ein- zelner Gewerbszweige ist bereits von Interessen- ten einzener Industrien, wWie z. B. der Kakao- und Schokoladen-, sowie der Düngemittelindustrie hingewiiesen worden. Die Weiterverfolgung sol- cher Anregungen, vor allem auch durch ent-⸗ sprechende Vereinbarungen der in Betracht kom- menden wirtschaftlichen Vereinigungen, Verbände und Einzelfirmen ist im Interesse der notwendigen Weiteren Belebung und Stärkung aller wirtschaft- lichen Iätigkeit in Deutschland dringend zu wünschen. Warenmärkte. Rerliner Getreidemarkt. Berlin, 18. Sept. Am Markt für Lokogetreide bleiben die Preise für Weizen und Roggen infolge geringen Angebots fest. Nur Hafer lag etwas matter. BERLIH, 18. Soptbr. 1914.(Frühkurse.) 18. 17. Welzen: Loko—— Roggon: 212— Hafer: alter, feiner 222—288 55* mittel 219—221 „ neuer feiner 70 neuer mittel 0 NMaſs; Amerik. u. runder 218—222 216—220 Füttergerste mittel 222—234 220—284 gute—— Erbsen mittel 290—300 290—800 Welzenklele, grobe u. feine 15.25—00.00 15.00-O0ο.oοο BERLIN, 18. Septbr. 1914.(Sohluß.) 222—288 218—221 221—231 218—22 222—281 219—221 17 22—0— 214.— 227.— 211.—213.— Welzen: fest Roggen: fest HmMafer felner: 10 mittel behauptet 5 neuer Mals runder: ſest Weizenmeh!: fest Roggenmen!: fest RIAUFB5I: gesohäftsſos Die Preise verstehen ssoh für Lokoware in Rark per Tonne. New⸗Torker Warenmarkt. NewWyOr k, 17. Sept. Am heutigen Markte Wwar die Preisbewegung zunächst nach unten gerichtet. 15. 288.——242.— 214.—227.— 31.75—39.— 28.50——30.50 28.75—.30.50 Sodann kam auf ermäßigte kanadische Ernteschät. zungen eine Besserung zum Durchbruch, die sich aber nicht behaupten konnte, da die geringere lachfrage seitens der Exporteure und schwächere Berichte von den Lokomärkten eine Verflauung zur Folge hatten. Bei wWilliger Tendenz stellten sich die Preise im Vergleiche zu gestern um bis 178 C. niedriger. Newyork, 17. Septbr. Kurs vom 118 Kurs vom Welzen Baumwolle loko—— loko Sept. 116ʃ/ 117—] Sept. Der. 8 1151½ 120% Sohmalz Mals Western mix. No. 2 lokO— Chbhe Kaffoe 5 getreidefracht Rlo loko 55 nach Liverpool— 3— zuoker.25 nach London— 31½[Terpentin— Ohiengoer Getreidemarkt. Chicago, 17. Sept. Infolge von Abgaben der Kommissionshäuser und ⁊2u 60 95 vorsichtiger Schätzung ([Preduktenbö rse)* Ankünfte büßten die Preise bei Beginn des Mark- tes ½ C. ein. Sodann konnten sich die Preise be- haupten, da aus Kanada ermäßigte Ernteschät- zungen vorlagen, und das Angebot geringer War. Im weiteren Verlaufe veranlaßte jedoch die ge- ringere Nachfrage seitens des Exporthandels ein weiteres Nachgeben der Preise, die sich schließlich gegen gestern um 184— 1 C. niedriger stellten. Die Schlußtendenz war willig. 5 Mais eröffnete zu unveränderten, gut behaupte- ten Preisen. Späterhin bewirkten aber Meldungen über wohltuende Regenfälle und günstige Berichte über die Entwicklung der Ernte, sowie die willi- gere Tendenz am Weizenmarkte, im Verein mit niedrigeren Lokopreisen eine Verflauung der Stim- mung, so daß die Notierungen sich um unter den gestrigen Schluß stellten. Chicago, 17. Septbr. Kurs vom 17. 16. Kurs»om 17. Welzen 707%e 78% 74 11.32 11.58 10.80 1113 Hafer Maa— 53½ 10.57 10.75 etzte Mandelsnachrichten. WIB. Berlin, 18. Sept.(Nichtamtlich.) Die- jenigen an der Berliner Börse notierten, bei dem Darlehnskassen bereits beleihbaren Aktien, die entweder zum Ultimohandel zugelassen sind, oder deren Gesellschaften mehr als 50 Millionen Aktienkapital und die gesetzlichen Reserven haben, werden anstatt bis zu 50 fortan bis zu 60% des Kurses vom 25. Juli eytl. vom letzt- vorhergehenden Notierungstag beliehen, jedoch nicht über 150 9% des Nennwertes. men von der Erhöhung der Beleihbarkeit bleiben die Aktien derjenigen Gesellschaften, die ihren Site im feindlichen Ausland haben. Festverzins-. liche, auf den Inhaber lautende, mündelsichere, inländische Werte, die an deutschen Börsen nicht notiert sind, werden bis zu 60% des Nennwertes beljehen. Waren aus Kupfer, Messing, Zinn, Blei, Zink, wenn deren Beleihung nach dem wahren Wert nicht angängig oder nicht günstiger ist, werden zu 60% des Metallwertes, Goldwaren ihres markt⸗ gängigen Wertes, Silberwaren bis zu 60 9% 2 85 Schmerlzwertes beliehen. WIB. Berlin, 18. Sept.(Nicfttamtlich.) Deg Verband der Fabrikanten isolierter Leitungsdrähte berechnet ab Donnerstag den 17. September einen Kupferzuschlag von 0,40 Mk. pro qmm Kupferquerschnitt und 1000 Meter Länge. WITB. Wien, 18. Sept.(Nichtamtlich.) Die Einnahmen der macedonischen Eisenbahn bet gen in der Zeit vom 16. Juli bis zum 22. Juli 191 54 100 Frs.(mehr 31 680 Frs) und seit dem 1. Jan 1 409 170 Frs.(weniger 122 196 Frs.) WIB. Konstantinopeh 18. Sept.(Nicht: amtlich.) Die Gesamteinnahmen der anatolischen Eisenbahn betrugen in der Zeit vom 16. Juli bis zum 22. Juli 1914 198 666 Frs.(Weniger 51 97 Frs.) und seit dem 1. Jan. d. 5 6 414 043 Frs (Meniger 150% Wetterausslcht. f. mehrere Tage l. Voraus Auf Grund der Vepeschen des Rieichs-Woller-Dieastes. 5 20. Sept.: Helter, Tags warm, nachts kühl. 21, Sept.: Sonnensoheln, warm, kalte Nacht, Nebel. 22., 23. Sept.: Sohön, keſter, angenehm, Nachts kalt, Nel 24. Sept.: Wolkig mit Sonnenscheln, schwul warm, wWelse dewiltter. Nebel, bedeckt, feuocht, milde. Wolklg mit Sonnensoheln, sohwül warm. 25. sept.: 26. Sopt.: Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: EDr FER 1 5 Erust Muller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. Direktor: Ernst Müller. focgelee ompf mit 2m litze und Stecker Nꝶ Stromkosten ſ bei Nyufttarifc kür 1Stunde bei nenttarit ausländischer Firmen sowie injolge beträchtlicher Ausgenom- 1 hand der bagtse. Püehaacte 8. Seite. Freitag, den 1 8. September 1914. 5 Bezirksverein Mannheim, — Infolge eines langjährigen Leidens entschlief gestern mittag ½142 Uhr nach kurzem Krankenlager unser langjähriges treues Mitglied, Herr TMeinrieg Breitenpücher Korrekior im Alter von 64 Jahren. 785 Die Feuerbestattung findet am Sams- tag, den 19. September, nachmittags 3 Uhr im Krematorium statt und bitten wir un⸗ sere Kollegen um zahlreiche Beteiligung. Mannheim, 18. September 1914. Der Vorstand. Todes- An zeige. Zu unserm grossen Schmerz ist heute unser verschieden. Wir werden dem teuren Ver- blichenen, der unermüdlich bestrebt war kür unsere gute Sache zu wirken stets ein treues Andenken bewahren. 38428 Toppelinstammfisch. Veieranen⸗Verein Mannheim Todes⸗Anzeige. Unſer Mitglied, Herr Kamerad Hch. Breitenbücher iſt geſtorben. Die Feuerbeſtattung findet am Samstag den 19. September, 3 Uhr ſtatt. Der Verein ſammelt ſich 2/ Uhr an der Leichenhalle. Um zahlreiche Beteiligung bittet 95865 Der Vorſtand. Bel ſen In Antwerpen etabliertes kauf- männisch- technisches Hxport- Haus sucht behufs Ausnutzung der nächst, enorm vorteilhaften Konzunkturen auf allen Handels- u. Industriegebieten, sowie zur ULebernahme u. Hin- rehtung geeigneter Betriebe, Konzesslonen und Terrains Teilmaber mit Kapitat. Besprechung mit hier weilendem Geschäftsleiter auf Wunsch. Brieflich an Fr. W. Ley, Post- lagernd Münster i. Westf. 3842²⁰0 eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee 2 Zum Einmachenm eingetroffen: 5 Einmachglöser Einkochgläser 4 4 7 * 2 4 2 verschledene Systeme Steinzeugtöpfe Mirner- Hammerer& Lx: R 1, 15186, Teleph. 7518. kingang zuischen f f u. f 2, gegenuber ger bongordienkirehe SOeeeeeeeeesssseseeses Bachehor der Cäristastirele beginnt ſeine Winterarbeit. Die erſte Ge b für alle Stimmen ſindet am aüen Dienstag, den 22. September abends 8 Uhr im Konſirmandenſaal der Chriſtus⸗ kirche(Weſtpfarrei, Eingang Tullaſtraße) ſtan 2 VBollzähliges Erſcheinen dringend erwünſcht 2 2 3 2 2 4 4 2 2 3 3 4 2 2 7 4 1 — Ifisgsvergigherungen. er„Thu- ringia“ schliest Kriegsgefahr zu beusversicherungen d. ungedienten dsturmes prämienfrei ein. PFür Snen Landsturm und sonstige rlegsteilnehmer gegen einmalige niedrige Zuschlagsprämie. Weitere Auskunft erteilt: Beneralagentur: Hans Morcd Mannhelm, F, 1. 38⁴ 25 mit Inhalt verloren. 2 Hebelſtr. 11. 4. St. 95 eeeeeee 7 32010101010101 Grüner Veutel [bzugeben geg. Belohng. 7192 ( Verloren Beoſch Abzugeben gegen Belohn. L. 25 Der. 95863 75 *4 0 Herken⸗ und Damepfahrrab mit Freilauf preiswert zu verkaufen. 95675 O3, 24, 3. St. Piano Teilz. abzug. ermäß. Demmer, Ludwigshafen, Luiſenſtr. 6 4924 Gebr. Dürseinrichtung z. herkaufen. Näh. 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Mannheim, den 17. September 1914. In tiefer Trauer: Familie Kachel. Kondolenzbesuche u. Blumenspenden dankend NMaRnNheim 1 23 befördern lassen. 2 25 Sie Ihre Inserate, ob es sich um Gelegenheits-Inserate(An- Personal-Gesuche ete. ete.)] oder um Geschäfts-Empfehlungen handelt, durch die älteste Annoncen-Expedition Haasenstein& VoglerA.-G. Telephon 499 Weneral-Auzelger.— Badiſche Reurſte Nachrichten.(Abendblatt) 38429 gleich- Dieselmeferen für Gssöl und Teeröl— Von 20 P8 an aufwärts— Vier- und Zweltakt- motoren für stationäre Anlagen— Olrekt umsteuerbare Sohffsmotoren Mehr als 15Jährige Erfahrung im Bau von Oleselmotoren Dampfmasechinen in allen Größen und für alle Zwecke Slelchstrom-Dampfmeschinen- Ag- lagen mit wrtscheftiſcherAusnutzung des Zwischen- und Abdampfes Zentrifugalpumpen für Hoch- und Niederdruck in Rorl- zontaler und vertikaler Anordnung Senkpumpen— Feuerlöschpumpen. 35706 e Kark wig.25f 1e, Znnen . Prel öbl. Zimmer g. Pflege fiudet. Preisoff. Glegante a. 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Jeder Aufenthalts⸗ un Vermeidung der ſtrengſter Stunden dem Bezirksfeldwebel zu melden. d Wohnungswechſel iſt bei Beſtrafung innerhalb 24 Zu den ev, in nächſter Zeit ſtattfindenden Kontrollverſamm⸗ lungen werden die ausgehobenen Landſturmpflichtigen durch öffentliche Aufforderung befohlen. Dieſer Auf⸗ forderung iſt pünktlich 8 olge zu leiſten. Sie ſind hinſichtlich der Kontrolle und im dienſtlichen Verkehr mit ihren militäriſchen Vo Sämtliche haben ihre hen jetzt zu ordnen, damit ſie ſtellung haben ſie Den Famtlien der im Falle der Bedürftigkei ſuche ſind bei den Bürgerr Wohnuenden empfohlen, d legen. Alle Einberufenen Von dem Tage an, zu pünktlich wärtigen. Geſtellungstage dem Einb Folge leiſtet, zu 5 Jahren beſtraft. ſtellung pünktlich nachkommen können. außer den Bekleidungsſtücken welche ſie tragen, noch 2 Hemden(im Winter: wolleng Unerkleider) mitzubringen. etatsmüßiger Kleidungsſtücke wird für die mitge⸗ brachten Sachen eine Verbrauchsentſchädigung gezahlt. Sie haben ſich auch beim Abgang vom Hauſe mit einem eintägigen Verpflegungsbedarf zu verſehen. des Geſetzes vom 28. 2. 1888 zu. wegzugehen, daß ſie ſelbſt, füllung des Zuges auf Fußmarſch angewieſen ſind, zur richttigen Zeit an dem Geſtellungsort eintreffen, Jedes Zuſpätkommen wird beſtraft rgeſetzten den militäriſchen Strafbeſtimmungen unterworſen. ausgehobenen häuslichen pp. Angelegenheiten Landſturmpflichtigen ſchon der Aufforderung zur Ge⸗ Bet der Ge⸗ Bis zur Verabfolgung einberufſenen Landſturm⸗ pflichtigen ſteht während der Dauer der Einberufung t Unterſtützung auf Grund Diesbezügliche Ge⸗ neiſterämtern anzubringen, Alle einberufenen Mannſchaften haben freie Eiſen⸗ bahnfahrt nach den Geſtellungsorten; da jedoch dle Eifenbahnen ſehr überfüllt ſind, wird den näher en Weg zu Fuß zurückzu⸗ haben ſo zeitig vom Hauſe im Falle ſie wegen Ueber⸗ welchem die Mannſchaften einberufen ſind, ſtehen ſie unter den Kriegsgeſetzen und hat jeder, welcher dem Einberufungsbefehl nicht ſtreuge Beſtrafung zu ge⸗ Wer binnen 3 Tagen nach dem beſtimmten erüfungsbefehl keine Folge leiſtet, wird mit Freiheitsſtrafen von 6 Monaten his 38421 Mannheim, 4. September 1914. Königliches Bezirkskommando. Bekannt leihung von Ehrengaben Familie ununterbrochen Solche Dienſtboten, Ehrengabe erhalten. legt haben, können ſich errſchaft, ein: und Tag, die Art der mäbchen, Köchin, Haushä waigen Uebergang von etwa ragende Leiſtungen und anzugeben, im Falle der ſchaftsverhältnis Badiſcher Frauenverein, Die Vorſttzende: gez. Ida Ladenburg. gtachung. Die Verleihung von Ehrengaben an weibliche Dienſtboten für Langjährige treue Pflichterfüllung betreffend. Auf den 3. Dezember findet alljährlich die Ver⸗ für langjährige und treue Pflichterfüllung an ſolche Dienſtboten ſtatt, welche bei einer im Umfange des Großherzogtums ſich auf⸗ haltenden Dienſtherrſchaft in einer und derſelben mindeſtens 25 Jahre in Ehren und Treue gedient haben, für 40⸗ u. 50⸗jährige Dauer des Dienſtverhältniſſes ſind beſondere Ab⸗ ſtufungen der Ehrengeſchenke beſtimmt. Anmeldungen hierwegen ſind baldigſt, ſpäte⸗ ſtens bis 10. Oktober ds. Is. bei dem nächſten Frauenverein einzureichen. welche ſchon früher eine inzwiſchen aber eine höhere Dienſtaltersſtufe(40 oder 50 Dienſtjahre) zurückge⸗ unter Angabe des Jahres der erſten Auszeichnung um die betreffende höhere Stufe der Auszeichnung bewerben. In der Anmeldung ſind deutlich anzugeben: Name, Alter, Konfeſſion und Heimatsort des Dienſtboten, ferner Name und Stand der Dienſt nebſtdem müſſen die Eingaben ver 1. mit einem zuperläſſigen Zeugniſſe der Dienſt⸗ herrſchaft über die Zeit des Dienſteintritts nach Jahr Dienſtleiſtung(wie Kinds⸗ Iterin und dergl) über et⸗ der urſprünglichen Dienſt⸗ herrſchaft auf ein anderes Familienmitglied oder einen anderen Leiter des betreffenden mit näherer Angabe des Sachverhalts, über eine eingetretene Unterbrechung des Dienſtver⸗ hältniſſes, über den Lebenswandel des Dienſtboten im allgemeinen und deſſen Verhalten der Dieuſt⸗ herrſchaft gegenüber, dabei ſind beſonders hervor⸗ nweſens, empfehlende Eigenſchaften Verwandſchaft des Dienſt⸗ boten mit der Dienſtherrſchaft iſt das Verwand⸗ enau zu bezeichnen. 2. mit Zeugniſſen der geiſtlichen und weltlichen Ortsbehörden über Sittlichkeit und Leumund der Vorzuſchlagenden und Beurkundung der Richligkeit des Juhalts der in der Anmeldung bezw. in den Zeugniſſen der Dienſtherrſchaft enthalkenen Angaben. Mannheim, den 26. Auguſt 1914. Zweigverein Mannheim. Der Geſamtvorſtand: Der Beirat: Eckhard. Erdarbeiten einſchl. Sickerungsanlagen für den Bau von Gleiſen im Gebiet der neuenBetriebs⸗ werkſtätte in Schwetzingen ſamt Nebenarbeiten nach der Finanzminiſterialver⸗ ordnung vom 3. Januar 1907 im öffentlichen Wett⸗ bewerb in einem Los zu vergeben: 8950 obm Erd⸗ bewegung, 2100 lfd. m Gleisſickerung. Vertragsbedingungen u. Zeichnungen in unſerm Dienſtgebäude, Tunnel⸗ ſtraße 5, Zimmer 16 ein⸗ zuſehen, daſelbſt Abgabe von Angebotsvordrucken. Verſand nur nach Einſen⸗ dung des Poſtgeldes. Unter⸗ ſchriebene Angebote bis e Mittwoch den 30. September 1914 vor⸗ mittags 11 Uhr zur öffent⸗ lichen Verdingungsver⸗ handlung verſchloſſen und poſtfrei mit der Auffchrift „Erdarbeiten in Schwet⸗ zingen“ bei uns einzu⸗ reichen. Zuſchlagsfriſt 2 Wochen⸗ Manunheim, 17. Sept. 1914 Gr. Bahnbaniunſpektion 2. N Belaummachung. No. 37252 J. Die zwiſchen Oppau und der Frieſen⸗ heimer Inſel vorüber⸗ gehendeingerichteteßthein⸗ ähre iſt ſeit dem 16. Sep⸗ 170 6014 wieder ab⸗ gefahren. 3823 Mannuheim, 17. Sept. 1914. Dx. Finter. Klemann. Abbrucharbeiten Die aus dem Abbruch d. Häuſer U2, 5 ꝛc. Halleuſchwimmbad ergeben. Türen, Fenſtet, an der Bauſtelle dem Verkauf ausgeſetzt. Baugeſchäft Heller. 95788 Kind wird i. Iteber. 1920 genom. Wagen vorg Näh. Lindenhofſtr. öpt.7183 Erſte Schwetzinger Jakob Deimann, Schwetzingen f empfiehlt prima ſüßen Apfelmof Apfelwein⸗Kelierel 38382 — Steine, Hölzer ꝛc. werden SSS A . F