Die Lage iſt im allgemeinen un⸗ verändert. Auf der ganzen Schlacht⸗ front ift das engliſch⸗franzöſiſche Heer in Verteidigung gedrängt. Der Angriff gegen die ſtarken, zum Ceil in mehreren Linien hintereinander befeſtigten Stellungen kann nur lang⸗ ſam vorwärtsgehen. Die Durchfüh⸗ rung des Angriffs gegen die Sperrfortlinie ſüdlich Verdun iſt vorbereitet. — 0 Abonnement: 70 pfg. monatlich, delegramm · Adreſſe: Bringerlohn 30 Pfg., durch die„Seneral⸗Anzelger Raunbeim“ Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 Telephon⸗N 4 vro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. P6 Buchhaltung 14⁴ 0 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 it Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Ppfg. 88 KRedaktion. 377 für Beklame⸗Seile...20 Ick.—— 05 der Stadt Mannheim und Umgebung Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Umgebung Eigenes Redaktionsbureau in Berlin 0 Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 29 Uhr, für das Abendblatt nachmittags z Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; „ Cechniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. 9 i MNannheim, Sonntag, 20. September 1914.(Mittagsblatt.) 0 2 9 50 9 9 die engliſch⸗franzöſiſchen Heere in die Verteidigung gedrängt 3 Milliarden riſchen Ereigniſſen zieht. Wir dürfen mit] daß die Angriffe der Deutſchen in der Nachtf daß Euer armes franzöſiſches Pro⸗ 9 2 58 Geduld den Ausgang abwarten, 5 von Dienstag auf Mittwoch mit unerhör⸗[letariat verbluten muß, damit 2 und franzöſiſchen Truppen ſtehen ſich ter, ſich immer ſteigernder Wucht Kapitaliſten die Milliarden, welche Kriegsanleihe gezeichnet. 1 wiederholt haben. ſteden Ruſſen geliehen haben, ret⸗ ung wird alſo nicht mehr lange auf ſi ̃ ten, weiß, daß er ſol bſt für europäiſche Wie jetzt amtlich bekannt gegeben wird, ſiud warten laſſen. Paris— eine große ſtille Provinzſtadt. Kultur kämpft. Ein Volk von ſolcher Einig⸗ über 3½% Milliarden Kriegsauleihe gezeichnet, Vorwärts geht es auch im Oſten und vor⸗ Berlin, 20. Sept.(B. unſ. Berl. Bur.) keit, mit ſolchen Gedanken iſt zunüber wovon auf die Neichsauleihe 2½ Milliarben ee Der Pariſer Korreſpondent der Stampa mel⸗windlich. Verbreiten Sie die Wahrheit 5 n. Zeichnung auf die det. Paris hat jetzt völlig das Gepräge einer über die Kriegsereigniſſe in Frankreichl Nark und auf die Schatzanweiſungen über Kriegsanleihe— wir verweiſen auf den der: tillen Provinzſtadt. In den St Handelsteil— hat die Erwartungen erheblich großen ſtillen Provinzſtadt. In den Straßen'Annunzio auf den Schlachtfeldern. eine Milltarde Mark entfallen. Dieſer Erfolg, Ubertroffen, ein gewaltiger Beweis nicht nur iſt keine Equipage zu ſehen. Die Spielhäuſer, 5 1 be emf ben wir inm Haubelstell ansführlich zuräck. per wireſhaftlchen und ſinanzielen Kraſt Theater und ſonftigen Vergeügongsletale find tede U en e 1. 5 Deutſchlands, die England ſo leicht nieder⸗ geſchloſſen, aber auch die Apachen haben ab⸗ riele D Annunzio erhielt, nach Pariſe dommen, Aberſteigt alle bisherigen Erwar⸗ glaubte ein überwältigender Beweis genommen, ſo daß Paris jetzt ſicherer iſt als je. Meldungen, die Erlaubnis, die Schlachtfelder tungen. 1 auch der eiſernen Entſchkoſſenheit Alle Luxusgeſchäfte ſind geſchloſſen. Nur Le. zu beſuchen, wo er Material für ein neues des deutſchen Volkes zu ſiegen und des Ver. bensmittel für den täglichen Bedarf ſind zu Werk ſammeln will Dem General Gal lieni trauens auf den ſiegreichen Ausgang des haben. Die Kaffeehäuſer werden abends um ſagte der Dichter ſchwungvoll:„Gerne gäbe ich ditz 1 Es geht vorwärts Kampfes. Wir denken, die immer mehr und 8 Uhr, die Reſtaurants um.30 Uhr geſchloſſen, alle meine Werke für eine einzige Ihrer mehr zu unſeren Gunſten ſich wendende Ent. Zu eſſen gibt es nur noch Kalbs⸗ und Ochſen⸗ Taten“ .s. S. Sroßes Haupt- tt delden en eee zen be Feare e kent gquartier, 0. Sept., 9 Uhr abends. Folgen ſei wid ſowehl geene ſErgled nn e ee e eee Neue 4 9 bl., ſals auch gegenttber Rußland, und zu gleicher M.. Paris, 19. Septbr. Das„Echo de längs der Grenze den franzöſiſchen Kräften dicht gegenüber. eren Ringen mit dem franzöſt wir Schritt für Schritt Heer in die Verteidigung gedrängt — Das iſt wohl der Anfang der endlichen idung. Im Elſaß ſtehen unſere Cruppen -ſchickde, daß die Schlacht im Weſten guünſtig ſtehe. Aus Mailand wird gemeldet: Wie italieniſche den Ausgang der jetzigen Schlacht bei Reims. ſchnellſten einſetzen könne. Zeit der überwältigende Beweis nationaler in dem Erſolg der Kriegsanleihe ſteckt— dieſe beiden Tatſachen werden dem Ausland dartun, daß Deutſchland nicht zur Strecke zu bringen iſt, wenigſtens nicht in der Welt der Wirklichkeiten(auf dem Zeitungspapier der Tripel-⸗Entente ſind wir ja allerdings ſchon längſt mauſetot). Und die Verſuchung, den Lockungen des Dreiverbandes doch noch zu folgen, wird geringer und geringer. In Bul⸗ garien und der Türkei wird die Sprache gegen den Dreiverband immer ſchärfer und ent⸗ ſchiedener. Dieſe beiden Staaten von ſtarker militäriſcher Kraft haben ſich bereits ſo weit gegen Rußland und England vorgewagt, daß ſte nicht mehr zurückkönnen; ſie wollen auch ſicher nicht mehr zurück. In Ftalien neigt ſich die Wage, die eine Zeit lang hin und te, wieder mit aller Entſchiedenheit zugunſten der Neutralitäl, es bricht die Erkenntnis durch, daß hinter dieſer Frage noch eine andere lauert, nämlich die: Monarchie oder Republik. Die neuen deutſchen Siege haben den Beruhigungsprozeß der italieniſchen Politik erheblich gefördert, man konnte es genau verfolgen von dem 13. Septeamber ab, da der deutſche Generalſtab die Meldung in die Welt 5* Berlin, 20. Sept.(V. unſ. Berl. Bur.) Blätter berichten, erwartet das Volk von Paris Aus den kurzen amtlichen militäriſchen Mittei⸗ lungen geht das eine hervor, daß die Schlacht mit Heftigkeit tobt. Dieſe Schlacht iſt bisher ein ununterbrochenes Artillerie⸗Duell. Soiſons herum. Berlin, 19. Sept. Dem„Lokalanzeiger“ wird aus Rotterdam gemeldet: In einer Er⸗ örterung der Lage in Frankreich kommt der „Nieuwe Rotterdamſche Courant“ zu dem Schluß, daß die Deutſchen nicht, wie die franzöſiſchen und engliſchen Quellen glauben machen wollen, ſtandhalten, um einen Rückzug auf die Maas zu decken, ſondern um ihre Offenſive fortzuſetzen, zumal das das deutſche Zentrum ſchon vor⸗ rücke. Entſcheidend ſei die Frage, welcher von den beiden Gegnern über die größten Verſtärkungen verfüge und dieſe am *Paris, 19. Sept. Der Militärkritiker des„Matin“, der das Schlachtfeld an der Aisne beſucht hat, beſtätigt, laut„Irkf, Ztg.“, und nationalen Lebenswillens, der her deutſchen Flieger ſo zahlreich ſeien. Am heftigſten tobt der Kampf um Reims und merken können, daß Sie irregeführt werden. mit dem deutſchen Volke lebt, das noch nie ſo Paris“ meldet: Der Kriegsminſſter ſtellt in einem Erlaß an die Bezirkskommandeure feſt, daß die Zenſur in vielen Provinzſtädten et mit der wünſchenswerten Sorgfalt ausgeübt werde und fordert die Kommandeure auf, die enſur, namentlich die Zeitungszenſur, unnach⸗ ichtlich durchzuführen. Nachſicht könne äußerſt unangenehme Folgen haben. Franzöſiſches Lob der deutſchen Flieger. WITB. Baſel, 20. Sept. Die Gazette de Lauſanne erhält ein Telegramm aus Toulouſe über den Bericht eines franzöſiſchen Offiziers, in dem es heißt: Auch unſere Feinde haben aus dem letzten Krieg ihre Lehren gezogen. Sie unterhalten den beſtorganiſierten Nachrich ⸗ tendienſt, der ſich über die ganze Welt erſtreckt und ſie mit ziemlich genauen Beobachtungen verſorgt. Wir haben nicht geglaubt, daß die Ganze Schwärme kundſchafteten unſere Stellungen aus. Wenn einer heruntergeſchoſſen wurde, er⸗ ſchienen fünf andere, die höher flogen. Das können Tauſende von Zeugen verſichern. Die Flieger ließen rote Kugeln herabfallen; unſere Soldaten warfen ſich zu Boden, denn ſie er⸗ warteten eine Exploſion; aber nichts erfolgte. Nur eine weiße Rauchfahne ſtieg empor; ein paar Minuten ſpäter aber ſauſte ein Hagel von Granaten und Schrapnells über uns her. Die deutſche Artillerie zielt und trifft genau, wenn ſie auch an Material und Munition uns nicht gleichkommt. Der Plan, das Ziel durch Flieger markieren zu laſſen, iſt eine geniale Idee. Der Kniff iſt nun entdeckt, aber er hat genug genützt. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion an Miniſter Sembat. Berlin, 20. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Führer der deutſchen Sozialdemokraten der Reichstagsfraktion Haaſe hat an den fran⸗ zöſiſchen Miniſter Sembax einen offenen Brief gerichtet, in dem er Herrn Sembat der MWit⸗ ſchuld an dem Krieg beſchuldigt, weil er dem Miniſterium beigetreten ſei. U. a, ſchreibt Haaſe in dieſem Brief:„Sie haben die Ernennung des franzöſiſchen Miniſterjums unterſchrieben, damit das franzöſiſche Volk mit der Lüge beruhigt werden ſollte, daß Berlin vor den Ruſſen gezittert hätte. Sie hätten es Vergeſſen Sie nicht, daß Frankreich im Kriege einig war wie jetzt. Was im deutſchen Volke ſeit dem Kriegsausbruch unbeſchränkt fortlebt, iſt die gewaltigſte demokratiſche Bewegung, welche je die Welt geſehen hat. Der un⸗ diviſionen abgefertigt worden. Rechnet man Teilen des 8. ſibiriſchen Korps ſich zuſamn Heeresmaſſe der Ruſſen, die nunmehr in d Flucht geſchlagen worden iſt, als eine Trup⸗ penanhäufung von mindeſtens einer Viertel⸗ million, wenn nicht gar Ne ruſſiſche Streitmacht war demnach noch größer Erfolge Hindenburgs. ..B. Großes Hauptquartier, 19. September. Im Oſten iſt am 17. September die vierte finnländiſche Schützen⸗ brigade bei Auguſtow geſchlagen. Bei dem Vorgehen gegen Oſſowiez wurden Srajewo und Szezuczun nach kurzem Kampf genommen. Die Bedeutung der Schlachten in OGſtpreußen. Über die Bedeutung der beiden ſiegreichen Schlachten in Oſtpreußen ſchreibt die„Kö⸗ nigsberger Hartungſche Zeitg.“: „Man hatte ſich daran gewöhnt, die Ein⸗ kreiſung und Vernichtung der ruſſiſchen Narew⸗Armee im ſüdweſtlichen Maſuren mit dem zuſammenfaſſenden Namen„Schlacht an den maſuriſchen Seen“ zu belegen. Die jetzige Niederlage der ruſſiſchen Wilna⸗ Armee, die aus Ruſſiſch⸗Litauen in Oſt⸗ preußen eingebrochen war und ſich nach der Aufreibung der Narew⸗Armee durch heran⸗ gezogene Verſtärkungen zum Widerſtand gegen die deutſche Oſtarmee rüſtete, iſt nun alſo im Nordoſten der maſuriſchen Seenkette von den zertrümmernden deutſchen Schlägen getroffen worden. Während in dem maſuriſchen Süd⸗ weſten vor vierzehn Tagen das.,.,., 15. und 23. Korps der Ruſſen ſamt den drei dagu gehörigen Kavallerie⸗Diviſionen in die Brüche gingen, ſind diesmal das.,., 4. und 20. Armeekorps der Ruſſen, ferner das aus der 3 und 4,. ruſſiſchen Reſervediviſion beſtehende Korps und nicht weniger als fünf Kavallerie⸗ noch die ruſſiſche Reſerve⸗Armee aus Grodno hinzu, die aus dem 22. finnländiſchen Korps, aus Reſten des ſechſten ruſſiſchen Korps(vo zerſprengten Narew⸗Armeebeſtand) un ſetzte, und die bei Lyck zurllckgeſchlagen wur und ſchwere Verluſte erlitt, ſo erweiſt ſich d 300 000 Mann. Dieſe bedeutendſte Mann im deutſchen Volke weiß, als die Narew⸗Armee. Daß es im Lauſe von nicht mehr geöffnet worden. Geueral-Anzeiger.— Badiſche Heuelte Nachrichten.(Mittagblatt) Sonntag, den 20. September 1914. Nigcgoi Miprör Y Wochen unſerer O nur zwei ſtarmee gelungen iſt, in zwei geſonderten Gruppen von Enkſcheidungsſchlachten ungefähr eine halbe Million Ruſſen im oſt⸗ preußiſchen Grenzland zu ſchlagen, bei den dritten Teil fangen, den die uchen, wo Wiederver⸗ Weit Ebe egenheit zur neuen Ver⸗ wendung nötige Gel ſammlung gegeben ſein wird,— weltgeſchichtliches Kriegsereignis von nahezu unvergleichlicher Wucht das iſt ein Was jetzt etwa noch von abgeſprengten ruſ⸗ ſiſchen Truppenteilen ſcheinbar auf eigene Fauſt die Beunruhigung der maſuriſchen Südgrenze fortzuſetzen wagt, iſt keineswegs imſtande zu irgendwelchen ernſt⸗bedrohlichen Unternehmungen. Dieſe in ihrem Gefüge ge⸗ lockerten ruſſiſchen Scharen werden von unſerer öſtlichen Hauptarmee wahrſcheinlich gar nicht nehr einer weitausgreifenden ein⸗ heitlichen Gegenwehr gewürdigt, ſondern wo ſie ſich zeigen, in entſprechenden Einzelgefech⸗ ten abgewieſen und abgetan.“ ir Martos will nicht Martos ſein. JBerlin, 20. Sept.(V. unſ. Berl. Bur.) Der ruſſiſche General Martos, der bekannt⸗ lich jetzt in Halle als Kriegsgefangener weilt, verſichert, er ſei gar nicht der General Martos. Rußland verrät das baltiſche Deutſchtum. Ein Vertreter des baltiſchen Deutſchtums hatte — wie der Lokalanzeiger zu berichten weiß— um eine Audienz bei dem ruſſiſchen Miniſter⸗ präſidenten nachgeſucht, um ihm die bedrohliche Lage der Provinzen vorzutragen, in denen Aufſtände der Letten und Eſthen gegen die deutſchen Beſitzer befürchtet werde. Darauf ant⸗ wortete der ruſſiſche Miniſter kurz:„Sie ſind im Irrtum, wenn Sie glauben, unſere Regie⸗ rung werde ſich beeilen, beſondere Vorkehrun⸗ gen zu ihrem Schutz zu treffen, Rußland kämpft nicht nur gegen Deutſchland, es kümpft auch gegen das Deutſchtum. Die Linderung der Not in Oſtpreußen. 1Berlin, 20. Sept.(Von unſ. Berl. Bür.) Wie berichtet wird, werden der preußiſche Mi⸗ niſter des Innern, der Finanzminiſter u. Land⸗ wirtſchaftsminiſter in der nächſten Woche eine Reiſe nach Oſtpreußen antreten, um dann ſpä⸗ ter dem Staatsminiſterium Vorſchläge zur Ver⸗ minderung der Not zu machen. Es iſt beabſich⸗ tigt, noch vor dem Eintritt des Froſtes alle zer⸗ ſtörten Gebäude ſobald es möglich iſt, wieder proviſoriſch herzuſtellen, andernfalls aber Ba⸗ racken zu errichten. Die Ernteerträgniſſe Sſt⸗ Preußens ſind zum größten Teil vernichtet. Die Bewohner der in Mitleidenſchaft gezogenen Be⸗ zirke werden Mehl aus anderen deutſchen Pro⸗ vinzen erhalten. die Criple⸗Entente. Das bisherige Ergebnis des Krieges. Ein nichtgehaltenes Verſprechen Rußlands. dk. Wien, 17. Sept. Die Deukſche Kor⸗ reſpondenz ſchreibt: Mit dem Abbruch der Schlacht vor Lemberg, wobei die Ruſſen neuer⸗ dings 10 000 Gefangene und 80 Geſchütze ver⸗ loren und der Niederlage des letzten Reſtes der ruſſiſchen Nordarmee ſchließt ein Abſchnitt des ruſſiſchen Feldzuges, der eine proviſoriſche Bilanz über den bisherigen Verlauf des Welt⸗ krieges ermöglicht. Der urſprüngliche Plan des Dreiverbandes war durch ſtarke Offenſivſtöße aus dem Weſten und dem Norden und Oſten die beiden verbün⸗ deten Kaiſermächte zu erſchüttern; dabei ſollte ————— das Eindringen der deutſchen Armee in Frank⸗ reich ſowohl durch den lothringiſchen Feſtungs⸗ gürtel als auch durch die belgiſchen Feſtungen möglichſt lange verhindert und die deutſchen Armeen durch Monate voll in Anſpruch genom⸗ men werden, damit Rußland es inzwiſchen möglich werde, durch eine ſtarke Offenſive ſeiner numeriſchen Uebermacht gegen Berlin vorzudringen und die öſterreichiſch⸗ungariſchen Armeen im erſten Anſturm zu vernichten. Allerdings hatte Rußland, entgegen den Frankreich gegebenen Ver⸗ ſprechungen den Hauptſtoß nicht gegen Oſtpreußen, ſondern gegen Ga⸗ lisien gerichtet, weil hm ausnaheliegen⸗ den politiſchen Gründen zunächſt daran lag, Oſterreich⸗Ungarn zu Boden zu werfen. Das war der Plan des Dreiverbandes und wie und mit welchen Erfolgen iſt er bisher durchgeführt worden?— Innerhalb von fünf Wochen ſeit dem Beginn des Krieges ſind alle belgiſchen Feſtungen, die die Deutſchen ein halbes Jahr aufhalten ſoll⸗ ten, gefallen, außerdem aber auch noch ſämt⸗ liche Befeſtigungen im Nordoſten Frankreichs; in einer Reihe ſiegreicher Schlachten drangen die deutſchen Armeen bis ins Herz Frankreichs vor, während ſie den lothringiſchen Feſtungs⸗ gürtel in eiſerner Umklammerung hielten und heute ſtehen ſie bei Paris in einer Schlacht, die vielleicht das Ende des erſten großen Abſchnit⸗ tes des deutſch⸗franzöſiſchen Feldzuges bedeu⸗ tet. Im Weſten iſt alſo der Plan des Drei⸗ verbandes vollſtändig geſcheitert. Das gleiche gilt aber von ſeinen Operationen im Oſten. Der Vorſtoß der Ruſſen gegen Oſtpreußen iſt nach anfänglichen Erfolgen zurückgewieſen worden, wobei ein großer Teil der ruſſiſchen Armee gefangen und vernichtet, der übrige aber zerſprengt wurde, ſo daß die deutſche Nordarmee bereits das Gouvernement Su⸗ walki beſetzen konnte. * Die Pläne unſerer Feinde für dieſen Sommer. WIB. Berlin, 19. Sept.(Nichtamtlich.) Die„B..“ entnimmt der einflußreichen amerikaniſchen Wochenſchrift„The Nation“ vom 27. Auguſt einen Brief des Londoner Kor⸗ reſpondenten Towes, der u. a. beſagt: Seit dem 1. Auguſt, alſo drei Tage vor der Kriegserklärung, bemerkt man fie⸗ berhafte milätäriſche Vorberei⸗ tkungen, unabläſſige Truppentransporte zur Küſte, Einziehung der Reſerviſten und Ter⸗ ritorialſoldaten, Aushebung von Pferden, Laſt⸗ wagen und Automobilen. Die Regierung handelte außergewöhnlich ſchnell und heimlich mit der Ordnung. Man erfahre allmählich, daß die Kriegsverwaltungen bereits vor drei Monaten begonnen haben, die da⸗ mals bereiten Reſerveoffiziere ein⸗ zuzijehen, und daß die Flotten⸗Mo⸗ beilmachung unter dem Vorwande der Flottenparade vor dem König begonnen wor⸗ den ſei. Und zwar befahl Churchill, die Mobil⸗ machung anzuordnen, ohne die übrigen Mi⸗ niſter zu befragen. Die Flotte war aktions⸗ fähig und nach ſtrategiſchen Plänen der Ad⸗ miralität disponiert noch vor Asquiths Ulti⸗ matum und der Kriegserklärung. Kitche⸗ ner habe ſchon vor einigen Tagen heimlich in Belgien mit dem belgiſchen Admiralſtab wegen Vorkehrungen für ein eng⸗ liſches Expeditionskorps, das ſich größtenteils bereits am 3. Auguſt oder am 4. Auguſt in Dover befand, verabredet. Nach zu⸗ verläſſiger Auskunft ſollten bereits am 4. Auguſt 100 000 Engländer in Belgien geſtan⸗ den haben.— Die„B..“ bemerkt dazu, daß ſchon im Jahre 1905 Lord Landsdowne im Kabinett Balfour ſich verſtändigt habe, zuſam⸗ men mit der franzöſiſchen Armee Deutſchland von belgiſchem Gebiet aus anzugreifen. Der obige Brief beſtätige, daß es nur eines Druckes auf einen Knopf bedurfte, um: die längſt vorbereitete Maſchinerie in Gang zu ſetzen. WIB. Rom, 19. Sept.(Nichtamtlich.) „Giornale'Italia“ bringt ein Interview mit dem Senator Grafen di San Martino, der von einer Reiſe durch England und Frankreich zu⸗ rückgekehrt iſt, aus dem folgende Sätze be⸗ ſonders intereſſant ſind: Am 22. Juli hat ein Diner ſtattgefunden, an dem Grey, Goſchen und der frühere Schatzminiſter Murray teil⸗ nahmen. Grey hat dabei geäußert, daß er die Vorgänge in Irland gar nicht vergleiche mit dem Konflikt, der Europa drohe. Lady Murray, eine eifrige Parteigängerin Ulſters, ſprach über die Schwierigkeiten in Ir⸗ land und ſagte, niemand ſei gewillt, nach⸗ zugeben, deshalb war die Konferenz beim Kö⸗ nige vergeblich.„Der Kampf wird käglich heftiger; wir ſtehen vor dem Bürger⸗ kriege. Ich ſehe nur einen Ausweg: Nur ein Krieg mit Deutſchland kann noch alle wieder einigen!“ * Indien— das Kückgrat des britiſchen Weltreiches. Die Nachrichten von Gärungen in Indien, die jetzt allenthalben auftauchen, ſind von ſo hoher Bedeutung, weil ſie den wunden Punkt des engliſchen Weltreiches bloßlegen und zeigen, ein wie verzweifeltes Spiel England aufnahm, da es dieſen Krieg heraufbeſchwor. Indien iſt nämlich das eigentliche Rückgrat jenes un⸗ geheuren, aber vielfach ungeſund aufgedunſenen und ſchwächlichen Körpers, den das angel⸗ ſächſiſche Reich darſtellt; mit dem Beſitz Indiens ſteht und fällt Englands Macht und Größe. Dieſen Grundgedanken der engliſchen Politib, der den Schöpfer des anglo⸗indiſchen Kaiſer⸗ reiches Disraeli leitete, der die größten eng⸗ liſchen Staatsmänner ſeitdem beſeelte und den erſt Gvey zum Unheil ſeines Landes vergeſſen hat, hat niemand klarer und überzeugender dar⸗ geſtellt als der ſcharfſinnige amerikaniſche Poli⸗ tiker Homer Lea. In ſeinem bei E. S. Mittler und Sohn erſchienenen Buch„Des Britiſchen Reiches Schickſalsſtunde“ ſetzt er in ſchlagender Weiſe ugleich den tödli ag gegen ange ſächſiſche Reich bedeutet.„In dieſer Betrach⸗ tung ſpielt der Reichtum Indiens beine Rolle, und obgleich Indiens Einfuhr und Ausfuhr die des ruſſiſchen Reiches überſchreiten, übertrifft ſeine Bevölkerung und Bodenfläche die Deutſch⸗ lands um das Sechsfache. Die Bedeutung Indiens iſt viel größer und kann durch Verluſt⸗ zahlen materieller Natur gar nicht ausgedrückt werden. Indiens Verluſt bedeutet vor allem das Fehlen eines ſo großen Stückes in dem Ringe der britiſchen Weltherrſchaft, daß alles Blut, Eiſen und Feuer dev angelſächſiſchen Raſſe ihn nicht wieder zuſammenſchmieden kann. Das Wrack Indiens würde das Golgatha der Angel⸗ ſachſen ſein.“ Die ganze ſtrategiſche Machb des engliſchen Weltreiches hat in der Beherrſchung Indiens ſeinen Kern; deshalb„iſt nichts un⸗ heilvoller für England als die Verachtung Indiens.“ Die Briten aber haben micht nur während ihrer Herrſchaft gegen die Eingebovenen jenen verſtändnisloſen Hochmut zur Schau ge⸗ tragen, der die ewigen Aufſtände im Lande ent⸗ feſſelte; ſie ſcheinen mim auch die entſcheidende Bedeutung Indiens für ihre Weltſtellung zu ver⸗ geſſen, da ſie ſogar ſo weit gingen, ihre Truppen bon dort wegnehmen zu wollen. Das indiſche Reich liegt im ſtrategiſchen Mittel⸗ von hier ausgeht, kann noch viel weiter aus⸗ gedehnt werden.„Erſt die ergänzende Be⸗ ziehung zu den britiſchen Beſitzungen im Indi⸗ ſchen und dem Stillen Ozean, in Afrika und in Kleinaſien gibt Indien ſeine einzigartige Größe und Macht als Mittelpunkt dieſes ungeheunen Raumes.“ Homer Lea weiſh nach, daß von Indien aus ſich überallhin ſtrahlenförmig Einflußſphären erſtrecken, die die Herrſchaft übey all dieſe Ge. biete ſichern.„Weſtwärts ſchließen ſie Arabien ein und die Oſtküſt Kapſtadt. Südwärts ſchließen ſie den ganzen Indiſchen Ozean ein, ſüdoſtwärts Auſtralien und Neuſeeland, oſtwärts die malaiſche Halb⸗ inſel und die Straße von Malakka.“ Wenn; wir Indien ſo augenſcheinlich unverwundbar im eigentlichen Mittelpunkte ſeiner ſtrategiſch auf⸗ gefaßten Umgebungen ſehen, ſo ſcheint es un⸗ möglich, auch nur bedingungsweiſe von Ein⸗ fällen nach Indien oder von ſeiner Eroberung zu ſprechen. Aber beinahe ebenſo, wie Achilles ſeine Ferſe, wohin er auch ging, mit ſich nehmen mußte, ſo gibt es in jedem Verteidigungsſyſteme und in jedem Reiche einen verwundbaren Punkt Auch Indien hat dieſen Punkt. Und ſo un⸗ gereimt es erſcheinen mag; der Punkt der größten Gefahr iſt im Gegenfatze zur Ferſe dez Achill, der am meiſten ausgeſetzte und derjenige, nach dem ſich die Expaufion dey beiden größten Militärmächte der Welt konzentriſch richtet: die Nordweſtgrenze Indiens!“ Von hier können nach Anſicht Homer Leas die Ruſſen einen Vor⸗ marſch unternehmen und ebenſo die Deut ſchen auf der Linie Port Said⸗. Teheran. In neueſter Zeit hat ſich nun durch die Stärkung, die England ſelbſt Japan zuteil werden läßt, auch noch im Oſten eine furchtbare Gefahr für Indien erhoben Auch die Herrſchaft im Sbillen Ozean iſt für England nur von Indien aus möglich und ebenſo die Vepteidigung Auſtral⸗Aſiens.„Man kann ſagen,, in dieſer Feſtſtellung gipfeln die Ausführungen Leas—„daß die eigentliche Bedeutung Indienz qußerhalb ſeiner ſelbſt liegt, aber trotzdem iſt ſis ebenſo ſehr mit ihm vevbunden, wie die Größe des Königs in der Geſamtheit ſeiner Monarchie liegt. Hätte es Indien nicht gegeben, da wa es iſt, ſo würde lein britiſches Weltreich ent⸗ ſtanden ſein. Nur weil Indien ſich in britiſchem Beſitze befindet, unterſtehen auch das Mittelmeer, das Rote Meer, Malta, Aegypten, der Suez⸗ kanal und die Küſten Kleingſicus angelſächſiſchen Herrſchaft. Aus demſelben Grunde iſt Afrika in der Hauptſache britiſch, ebenſo wie Mauritius, die Seyſchellen⸗ und andere Inſeln des Indi⸗ ſchen Ozeans, zuſammen mit Burma, der Malakkaſtrecke, Hongkong, Neuſeeland und Auſtralten. Wäre das nicht alles für Indien notwendig geweſen, ſo würde die britiſche Nation auf das Vereinigte Königreich und Amerila be⸗ ſchränkt geblieben ſein. Indien iſt es geweſen, das die Angelſachſen nach Often geführt hat, und die ſtrategiſche Lage Indiens iſt es geweſen, die das Weltreich der Angelfachſen möglich ge⸗ macht hat. Indien, im mlitäriſchen Sinne ge⸗ ſprochen, iſt das Weltreich, und ſolange es under der angelfächſiſchen Oberherrſchaft verbleibt, ſo. lange ſeine Grenzen unverletzt bleiben— ſolange beſteht auch die Möglichkeit für Weiterdauer des Italien vor der Entſcheidung. Monarchſe sder Repubſik? Die franzöfiſche Preſſe ſetzt die Verßule, Italien für ihre Zwecke einzufangen, fort. Der „Temps“ ſchreibt, das ſtalieniſche Volk habe begriffen, daß nunmehr die Stunde gekommen — ſte von Afbika, von Aden bis Maubeuge. Von einem Mannheimer Kriegsteilnehmer. Charlervi, 10. Sept. 1914. (Schluß.) Ich erfahre, daß in den Lazaretten ſehr viele franzöſiſche Verwundete liegen ſollen, und daß andererſeits die Verluſte auf unſerer Seite ſehr gering ſind. Trotzdem dieſer große Erfolg: eine Belagerungsarmee von höchſtens 15 000 Mann nimmt die Feſtung nach einer Belage⸗ rung von etwa 14 Tagen und macht mehr als 40000 Mann Beſatzungstruppen zu Ge⸗ fangenen. Und die franzöſiſchen Frauen ſind Anendlich froh, daß die unzählichen Leiden und Aufregungen der Belagerung endlich ihr Ende gefunden haben. Ich verſuche noch, ältere franzöſiſche Zeiz tungen zu bekommen; überall iſt mir das nur ausnahmsweiſe möglich geweſen. Am 15 hof fand ich einige Pariſer Blätter vom 24. Auguſt, offenbar dem letzten Tage, an dem vor dem Beginn der Belagerung Poſtverkehr ſtattſand. Die Zeitungspakete waren zum Teil In einem der⸗ ſelben, dem„Echo de Paris“, finde ich zu⸗ fälligerweiſe einen Artikel,„Le peuple Fa voulu“. unterzeichnet von E. Wetterle, ex⸗deputs au Reichstag. Ich füge ihn bei.— Nunmehr geht auf einer andern Seite wiederum aus der ztadt heraus, auf einer wundervollen breiten Chauſſee, die zur Automobilrennſtraße wie ge⸗ chaffen iſt. Die Straße führt an einem zweiten Fort vor⸗ bei, das noch ärger zuſammengeſchoſſen iſt, wie das erſte. Wir können nur mehr einen ganz flüchtigen Blick hinein tun. Die in das Fort führende Brücke ruht oder vielmehr ſchwankt nur mehr auf 2 Auflagern, die andern beiden ſind weggeriſſen. Ein Panzerturm iſt ebenfalls von einer Granate oben in der Mitte der Kup⸗ pel getroffen worden. Das Kaliber iſt wohl zu ſchwach geweſen; jedenfalls iſt die Kuppel nicht durchſchlagen worden, ſondern es iſt ledig⸗ lich das umgebende Erdreich weggeblaſen. In einem Beobachtungsturm hat ein Einſchlag ſtattgefunden; der Stahlhelm iſt durchſchlagen, die eiſerne Treppe wie ein Streichholzbau zu⸗ ſammengeknickt. Im übrigen bietet ſich uns das gleiche oder vielmehr ein noch ärgeres Bild der Zerſtörung wie vorher. Weiter! Die Straße iſt an vielen Stellen durch Ver⸗ baue aus Raſendecken, umgehauenen Bäumen, Pfählen, umgeſtürzten Wagen, Eggen, Pflü⸗ gen geſperrt geweſen. Hin und wieder ſieht man ſenkrecht zur Straßenrichtung Schützen⸗ gräben, davor breite Verhaue, aus Stahlſtäben mit Stacheldraht muſtergiltig angelegt und die Flächen vor dieſen raſiert, d. h. von Häuſern, Bäumen und Strauchwerk befreit, um freies Schußfeld zu erhalten. Kilometerweit geht es noch durch den Feſtungsbereich, innerhalb deſſen es Granat⸗ pplitter gehagelt hat und überall die wechſeln⸗ den Bilder der Zerſtörung. Tierkadaver liegen zuf und neben der Straße; wir ſehen eine Ort⸗ ſchaſt, in der die Kirche ſamt dem Turm mitten auseinandergeriſſen iſt; von einer Scheune iſt das ganze Dach auf die Straße geflogen; die feſte Straßendecke weiſt halbmetertiefe Schuß⸗ wunden auf. Uns begegnen zahlreiche zurückkehrende Flüchtlinge, alles, was ſie noch beſitzen, im Taſchentuche mit ſich tragend, oder im Kinder⸗ wagen vor ſich herſchiebend, Ambulanzwagen mit Schwerverletzten, die wegen Ueberfüllung der Lazaretträume in Nachbarorten unterge⸗ bracht werden müſſen, überholen wir. Wer von dieſen Aermſten noch eine Hand zur Begrüßung über die Seitenwände der primitiven Trans⸗ port⸗(Bauern)wagen erheben kann, winkt uns zu. Wir rufen ihnen ein„Bravo, Kameraden!“ zu, tieferſchüttert. Ein Break überholen wir, augenſcheinlich mit Flüchtlingen beſetzt; mitten darunter ein Geiſtlicher, die Flinte in der Hand, uns keines Grußes würdigend. Die Bilder der Zerſtörung nehmen erſt hin⸗ ter der belgiſchen Grenze ihr Ende, die wir all⸗ mählich erreicht und überſchritten haben. Die Landſchaft hat wunderſchöne, ſanfte Linien: fruchtbare Aecker, auf denen hin und wieder das Korn noch ſteht, abwechſelnd mit weiten ſaftigen Weiden, das dem prächtigen Weidevieh belgiſchen Schlages an Rindern und Pferden reichliche Nahrung bietet. Die Felder ſtillen Abendfrieden und den eben geſchanten häßlichen Bildern wirkt umſo mächtiger. Serazenzele zee, aee ee tra EN in, E N werden, denn auf der freien Landſtraße verkehrt kaum ein Wagen, nur hin und wieder ein be. ladener Erntewagen. Es ſchießt in die Tal⸗ ſenkungen und klettert dann die ſteklen Steig⸗ ungen wieder empor, die ſich vor uns wwie Dächer erheben:der Geſchwindigkeitsmeſſer zeigt 50, 70, 80 Kilometer Stundengeſchwindigkeit Wie es langſam dunkel wird, faßt die Hand unwillkürlich den Karabiner feſter, der uns auß unſeren Wegen zunächſt noch ſtändiger Begle⸗ ter bleiben muß. an ge uns die Hänger b be ane äuſer längs der Straße, ſtumme Zeugen der Strafgerichte, die wegen der Meuchelmorde an unſeren Kameraden abgehalten wurden, die vor Wochen dieſelbe Straße zogen. Soldatengräber links u. rechts von der Straße mit Holzkreuz und Helm, beſchoſſene Bäune und Häuſer geben Kunde von Einzelgeſechte, vielleicht zwiſchen Soldaten und Franktiren. Aber auch Schützengräben und größere Graß⸗ hügel beweiſen, daß vegelrechte Geſechte zui⸗ ſchen Feind und Feind ſtattgefunden haben. In faſt allen belgiſchen Ortſchaften, die wir und Weiden in angenehmer Weiſe unterbrochen paſſieren, ſehen wir vereinzekt, mehr 25 von ſtarken Hecken und kleinen Wäldern. Mit⸗ weniger zahlreich, ausgebrannte Hänſer„ ten hindurch zieht ſich, ſchnurgerade über Berg Zeugen der deutſchen gerichte für meuch 6% und Tal die breite Landſtraße mit ihren beider⸗ leriſche Angriſſe auf deutſche Soldaten. ſeits doppelten Reihen alten Linden⸗ oder gibt Orte, in denen kein einziges Haus Ulmenbeſtandes. Ein wundervoller Abend ſenkt iſt, aber auch ſolche, in denen außer der ſich langſam herab: die Sonne verſinkt im tief⸗(um noch Häuſer verſchont Sonntag, den 20. September 1914 Beneral-Auzeiger.— Hadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblart) 3. Seite. Es ſei nun die Zeit, einzugreifen, um Stellung Clemenceau ſagt im„Homme Libre“, die Italiener würden wieder in Knechtſchaft fallen, wenn die Deut⸗ ſchen ſtegten. Aber die Ausſichten auf Erfolg mehr und mehr, folgende Telegramm der„Frank. ſeine Einheit zu vollenden und die in der Adria zu ſichern. dieſer Werbungen ſcheidern wie das Ztg.“ zeigt: M. Ro m, 19. Sept. Während an der Marne Schickſal Frankreichs die Entſcheidung über das wonach Rumänien auch weiterhin die ſtrengſte Neutralität bewahren ſoll. Ein engliſcher Admiral als Oberbefehlshaber der griechiſchen Flotte JBerlin, 20. Sept.(V. unſ. Berl. Bur.) Den Oberbefehl der griechiſchen Flotte hat der engliſche Admiral Kerr übernommen. Das könnte auf den erſten Augenblick wie eine Ver⸗ letzung der griechiſchen Neutralität ausſehen. neuem der früher gefaßte Beſchluß bekräftigt,) Die Lage in Brüſſel. WITB. Brüſſel, 20. Sept. Der Militär⸗ gouverneur von Brüſſel fordert durch einen Maueranſchlag die Bevölkerung auf, die belgi⸗ ſchen Fahnen einzuziehen, da dieſe von den Truppen als Herausforderung aufgefaßt und bedauerliche Zwiſchenfälle hervorgerufen wer⸗ den könnten. Italien und der Fremdenverkehr. laſſen. umfangreichen Organiſation ſofort nach Er⸗ ſcheinen den Verſand ins Ausland für diejeni⸗ gen Firmen vor, welche dem Strebelwerk ihr Adreſſenmaterial bekannt gegeben haben. Auch in etwa 300 ausländiſche Hotels gelangen zwecks Aushangs die Nachrichten. Firmen, die den Verſand an ihre ausländiſchen Geſchäfts⸗ freunde ſelbſt vornehmen wollen, erhalten die gewünſchte Anzahl Drucke durch die Zentral⸗ ſtelle zugeſtellt oder können ſie dort abholen Für den Einzelverſand an Privat⸗ fällt, wird auch hier die letzte Entſchei⸗ dung in der papierenen Schlacht ge⸗ ſchlagen, hinter der ſich die Anſtrengungen der Entente verbergen, Italien aus der Neutra⸗ lität zu locken. Der Kampf tobte am heftigſten und ſchien am ausſichtsreichſten für unſere Gegner in vergangenen Tagen, als er von Siegesnachrichten aus Paris, London und Petersbaurg ſekundiert wurde. Dieſe gaben den Gründen der italieniſchen Ententefreunden und derjenigen, die aus dem Verharren in der Neutralität für das Land und Einbuße an der internationalen Bedeutung fürchten, einen ſtarken Auftrieb. Die Regierung und die beſonnenen Elemente, die an der Neutralität feſthalben wollen und ſich den Schutz der italieniſchen Intereſſen aus der Neutralität ſelbſt und aus der energiſchen diplomatiſchen Vertretung verſprechen, hatten dem ſtürmiſchen Treiben gegenüber einen ſchweren Stand. Dieſe höchfte Spannung der Stellung Italiens ſowohl nach außen als nach innen iſt von hoher Bedeutung, weil ſich daraus die Ge⸗ wißheit ergibt, ob in Italien der mit der republikaniſchen Umformung des Staates offen oder verſteckt liebäugelnde Radi kalis⸗ mus oder die mit der Politik und Exiſtenz der Zentralmächte verbundene Monar chi e den Sieg davonträgt. Daß dies die hiſtoriſche Kernfrage iſt, wird auch hier immer mehr er⸗ kannt und man darf annehmen, daß die Ge⸗ fahr, den mühevoll und mit heroiſchen Opfern aufgebauten Staat den revolutionären Neu⸗ erern ausgeliefert zu ſehen, am wirkungsvoll⸗ ſten dazu beiträgt, daß die Regierun 9 allen Verſuchungen der Stunde widerſteht. Wir erfahren aber von unterrichteter Seite, daß hier authentiſche Nachrichten vorliegen, wonach die Griechen, die nicht die Abſicht haben, ihre denverkehrsverein veröffentlicht ein Schreiben bisherige Stellung zu den kriegführenden des Miniſters San Giuliano, welcher auf die Mächten irgendwie zu ändern. Von griechiſcher großen Vorteile hinweiſt, welche in dieſer be⸗ 15 1 iraf wegten Kriegszeit das neutrale Italien allen Seite wird darauf hingewieſen, daß Admiral] 7 W 7 Kerr völlig 1 Ruhe und Friedeſuchenden Fremden gewähr⸗ Kerr völlig in die griechiſche Marine überge⸗ jeiſte. Die in Italien weilenden Fremden brauch⸗ treten iſt und daß er deshalb als rangälteſter ten keinen Rückſchlag der internationalen Ereig⸗ Offizier nicht hätte übergangen werden ſollen.] niſſe zu verſpüren. adreſſen ſtehen im Verkehrsbureau(Rathaus Bogen 47—48) die Aufklärungsnachrichten, von denen bereits 17 Ausgaben erſchienen ſind, zur Verfügung. ö Trotz des großen Intereſſes, welches ſich ſchon durch die Steigerung der täglichen Auf⸗ lage von 1000 auf 2500 Drucke bekundet, iſt es wünſchenswert, daß der Verſand noch größer wird. Nicht einmal oder ab und zu ſoll er ſtat⸗ N* finden, ſondern dauernd und täglich. Dann 3 Berlin, 20. Sept.(V. unſ. Berl. Bur.) iſt gute Arbeit geleiſtet, auf welche die Betei⸗ Drohender Aufſtand in Aus Bochum wird gemeldet: Das Volksblatt ligten ſtolz ſein können. Marokko. iſt wegen einer unſtatthaften Veröffentlichung Wair Amſterdam, 19. Sept.(Nichtamt. verboten worden. Der verantwortliche Redak Tornelius Gurlitt über„ZJas lich.) Wie nach dem„Rotterdamſche Courant“ teur wurde verhaftet und nach Münſter ver⸗ Ji el des 1 m aus Gibraltar verlautet, beginnen die Marok- bracht. pfes. kaner ſich entlang der ganzen Küſte zu rühren. Berli n, 20. Sept.(V. unſ. Berl. Bur.) Der berühmte Dresdner Gelehrte Cornelius Nach demſelben Bericht verließen Tauſende Aus Barcelona wird gemeldet: Der ſpaniſche Gurlitt, der bekanntlich in vaterländiſchen Tanger und deſſen Umgebung und ſetzten nach Deputierte Leroux, der in Frankreich geweſen] Dingen 1 7 9 oft zur rechten Stunde das Wort Algeciras über aus Furcht vor einem marokka⸗ war, um mit der franzöſiſchen Regierung wegen e 11 11 5 dſich 11 niſchen Aufſtand. Bildung eines Korps ſpaniſcher Freiwilliger Frage„Was iſt das giel des * zu verhandeln, wurde Rückfahrt in San Inhalt des Friedens 5 2 Sebaſtian mit ſeinem Automobil von der ſeind“ olgendermaßen: Wir haben Grund Deutſchland und die Schwe ĩz. Volksmenge überfallen. Man ſchrie ihm zu: 5 dab 15 ſtegen 91 155 Friede WIB. Berlin, 19. Sept.(Nichtamtlich.)„So dem Verräter des Vaterlandes!“ und„Es ßunderk auf awingl, wieder ein halbes Jahr⸗ Die Nordd. Allgem. Ztg.“ ſchreibt: Die ſeit lebe das neutrale Spanien!“ Meerdae inren ee einiger Zeit auffällig in deutſchfeindliche Berlin, 20. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.)] wehren, iſt ein Schrecken ohne Ende. Lieber Fahrwaſſer gelenkte Stockholmer Zeitung„Da⸗ Man meldet aus Rotterdam: Der fran⸗ein Ende mit Schrecken! Wir müſſen dafür gens Nyheter bringt ein Telegramm aus Genf zöſiſche General Ro ques iſt gefal ⸗ſorgen, daß wir auch ohne die letzte, höchſte mit der Nachricht, daß man nun mit voller len. Er leitete ſeit einiger Zeit die Flieger⸗ Kräfte. 1 ee Gewißheit feſtſtellen könne, daß Deutſchland abteilung. können ee 8 en ſen N nucht die Abſicht gehabt habe nicht nur Belgiens und JBerlin, 20. Sept.(Bon unf. Berl. Bur.“ gefällt. Wir dürfen nicht hoffen, ſeine Liebe Luxemburgs Neutralität zu verletzen, ſondern In London herrſcht Mangel an Decken für die zu erwerben, ſondern müſſen uns davor ſichern, auch ſich des ſchweizeriſchen Gebiets zu bedie⸗ euen Mannſchaften. Privatperſonen werden nen. Es ſei der Plan geweſen, in Frankreich Opfer ſeines Haſſes zu werben. Wir dürfen i 2 ii Ple aufgefordert, Decken zur Verfügung zu ſtellen. nicht abermals auf unſer gutes Schwert allein durch die Schweiz einzudringen und eine Um⸗ 3 gehungsbewegung gegen Belfort zu unterneh⸗ vertrauen, ſondern müſſen die Feinde hindern, Wie ſich an der Marne die Wage zu men. Dieſer Plan ſei durch die raſche Mobilt Die Wahrheit ins Ausland. das Schwert gegen uns zu ergreifen. Wir e 1155 der 8 5 ntwicklung nicht wieder durch ſich häufende Gunſten der Deutſchen neigt, mehren ſich auch ſierung des ſchweizeriſchen Heeres vereitelt Wie dringend notwendig es iſt, dem Lügen⸗ politiſche Kriſen geſtört wird, daß das natür⸗ hier die politiſchen Anzeichen, daß die kon⸗ worden, die in weniger als zwei Stunden aus⸗ ſyſtem der Dreiverbandsmächte entgegenzu⸗ liche Ausdehnungsbedürfnis eines an Volkszahl ſtitutionelle internationale Po⸗ geführt worden ſei.— Daß die Schweiz ihref treten, beweiſt nachſtehender Brief, den eine und Arbeitskraft wachſenden Volkes ſich ohne litik den Anſturm der Gegner ab⸗ zum Schutz ihrer Neutralität angeordnete Mo⸗ Mannheimer Großfirma von einem ihrer Aus⸗ Kampf mit bihgern betätigen kann. Wo ir d 1 Landsder e, ee„ Grenzen deſſen liegen, was an Schutzmitt wehren wird. bilmachung aus der Beſorgnis vor einem deut⸗ landsvertreter erhalten hat, dem ſie zur für einen deutſchen Frieden erreicht werden ſchen Einmarſch begonnen oder beſchleunigt Steuerung der Wahrheit die deutſchen Berichte kann, das iſt eine Frage, die vielleicht balog habe, iſt eine der franzöſiſchen Lügenmären, keils telegraphiſch, teils brieflich übermittelt fti denen die Schweizer ſelbſt mit gerechtem Miß⸗ hat. Der Vertreler ſchreibt: Berlin, 20, Sept.(B. unſ. Berl. Bur.) trauen gegenüberſtehen. Gerade heute gelangt Ich bin Ihnen für die Überſendungen Aus Wien wird gemeldet: Eine Unterredung ein neuer Beweis hierfür in unſere Hände außerordentlich zu Dank verpflichtet, denn Bexrlin, 20. Sept.(Von unſ. Berl. Bür.) Man meldet aus Rom: Der italieniſche Frem⸗ die entſchloſſene Cürkeil. unſere Diplomatie zu beſchäftigen hat. boffen, daß ſich im rechten Augenbl 2 des Schwertes an den Verhandlung feſtſtellt, durch 1 5 1 08 5 Die hier eingetroffene Zeitung„Vaterland“ in] Sie können ſich gar nicht denken, welcherlei faht dte den Etedene 10 mit dem türkiſchen Miniſter des Innern Ta⸗ Luzern ſchreibt unter dem 12. September: Die Nachrichten hier von franzöſiſchen, ruſſiſchen Erfüllung des Zwecks des Krieges ſtören. laat⸗Bey hatte der Konſtantinopeler Vertreter fortgeſetzte Lügenhaftigkeit der Havas⸗Meldun- und engliſchen Zeitungen und Berichterſtat⸗] wir unſere Grenzen ohne Hinübergreifen der Südflawiſchen Koreſpondenz. Talaat⸗Bey gen iſt einfach ſchändlich und muß jeden Freund] tern verbreitet werden. In Frankreich: 1165 55 n eert 5 2 Mährhei nd 16 75 F Pied Riüg⸗ nen, jetzt erörtert ble 80 erklärte: Für die Türken ſei die Erörterung der Wahrheit empören.“ Das gewiß deutlich. 1 5 1 träge, internationale Abmachungen über die Aufhebung der Kapitulationen been⸗ Herbſttagung des Reichstags. deee, eneſehe det Ruſſen auf Verba, helſen uns ſicher michhs Wir ee det. Die Türkei ſei ſchloſſ 85— 5 Oſterreich⸗Ungarn iſt ſchon vollſtändig ver⸗ auf die Nachbarn ausüben müſſſen, 7 25 2 5 Feeeen Berlin, 20. Sept.(V. 1 5 Berl. Bur.) nichtet???? Man kann eine richtige Vor⸗ ſelbſt Schaden zu leiden. Das, was uns ſcheidung mit allen Mitteln einzutreten. Die Der Reichstag wird vorausſichtlich im Herbſt ſtellung vom Kriegsſchauplatz nur ahnen, ſchehen würde, wenn unſere Feinde ſiege⸗ Finanzlage der Türkei ſei befriedigend. Die zu einer ganz kurzen Tagung einberufen wer⸗ weil der Vormarſch der deutſchen TruppenZerſtückelung be e 55 abſi 0 75 9775 70 che f 8 5 7 55 ausgezeichnete Ernte iſt eingebracht. Die Tür⸗ Reichstag aber doch nicht ganz verſchwiegen werden kann. 1 e de e kei ſehe mit voller Ruhe den kommenden erKH en. Man hat bier Faßhrkarten abgebildet, die in woßl aber zürfen wir uns vor Härten gkiſſen Frankreich verausgabt wurden. Hin⸗ und eiſerner Gewalt nicht ſckeuen, um ſolche Beſtrafung von Schwätzern. Berlin, 20. Sept.(Von unſ. Berl. Bür.) Aus München wird gemeldet. Vor dem Kriegs⸗ gericht werden ſich in den nächſten Tagen drei Perſonen zu verautworten haben, welche leicht⸗ — fertiger Weiſe falſche Nachrichten über eine Ge⸗ rat unter dem Vorſitz des Königs Karol, die fangennahme von 70000 Mann der Weſtarmee am Freitag abgehalten wurde, wurde von berbreitet hatten. D*— Dee deutſchen Soldaten eingetreten, nachdem man deren durchweg einwandfreies Verhalten gegen die belgiſche Bepölkerung und ihren Charakter erlannt u. nachdem man insbeſondere erfahren hat, daß der deutſche Soldat alles bezahlt, was ſer braucht. In den wenigen belgiſchen Zei⸗ tungen, die ich geleſen habe und die zu Anfang fahrtsort mit wundervoller Kirche, Walcourt; des Krieges erſchienen waren, wurden wir der Dachſtuhl und der Turm der Kirche ſind] durchgehends nicht anders als„die Barbaren“ beruntergebrannt; der brennende Turm fiel bezeichnet.— 1 teilweiſe auf Nachbarhäuſer und ſteckte auch! Unſere Reiſe geht zu Ende. Wir nähern uns dieſe in Brand. Die Kunſtwerke der Kirche, der Induſtrieſtadt Charleroj, die ebenfalls vor allem der Altar und Lettner ſind aber er⸗ ſchmerzliche Brandmale als Lohn für meuch⸗ Rückfahrt nach Berlin in Extrazügen fürrecht an uns für alle Zeiten zu pverhinde! den Monat September 1914. Die zuerſt in Die Grenzen unſerer Forderungen hat nicht Berlin eintreffenden Franzoſen haben An⸗ fee e e Varkbaar unſeres Kaiſers 7 Keinde zu erwwarten haben, ſondern ausſchl Die Ruſſen wollen am 17. September in lich die Sorge darum, daß Deutſchland Berlin ſein und ſo geht es fort. kunft ſeine große Friedensaufgabe vö Man hat es hier verſtanden, das Volk ſichert zu leiſten vermag. gegen die Deutſchen aufzuhetzen und man ſpricht im allgemeinen nur von Barbaren und Vandalen, worunter natürlich die Deut⸗ ſchen verſtanden ſind. Daß unter dieſen Um⸗ ſtänden das Leben hier kein angenehmes jiſt, das werden Sie ſich vorſtellen können. Es tuüt dann doppelt wohl, wahre Notizen zu er⸗ halten, wenn ſie auch verſpätet einkommen. Ich werde verſuchen, den Telegrammen in zwei hieſigen Zeitungen Aufnahme zu ver⸗ ſchaffen, ob es mir gelingt, daß weiß ich frei⸗ Rumänien bleibt weiterhin neutral. Berlin, 20. Sept.(V. unſ. Berl. Bur.) Aus Bukareſt wird gemeldet: In einem Kron⸗ dem ganzen Ort waren außer der Kirche und dem Pfarrhaus nur etwa ein Dutzend Häuſer Aunbeſchädigt; alle übrigen, mehr als hundert, waren niedergebrannt worden, weil die Ein⸗ wohner in heimtückiſcher Weiſe auf unſere Sol⸗ daten geſchoſſen hatten. Wir paffieren einen wohlhabenden Wall⸗ berechnet die„Straßb. Poſt“ in einem in ſanten Artikel: 708 Wer raſche Arbeit tut, darf ſich mit Uebe zählen des ſchon Geleiſteten nicht au das iſt anerkannter Grundſatz aller P Nach dieſem Grundſatz hat ſich der Generalſtab gerichtet. Nur eine einzig ſieben Armeen unſeres Weſtheeres fand den Umfang ihrer Siegesbeute feſtzuſtel halten geblieben. Der Brand iſt nicht die Folge eines Strafgerichts geweſen, ſondern er ſoll durch verirrte Grangten eines Gefechtes, das in der Nähe ſtattfand, veranlaßt worden ſein. Von der friedlichen Geſinnung dieſes Ortes zeugt es, daß wir kaum ein weiteres, ausge⸗ branntes Haus ſahen. In allen Orten, die wir leriſche Ueberfälle auf deutſche Soldaten auf⸗ weiſt. Charleroi iſt heute deutſche Garniſons⸗ ſtadt mit mehr als 10000 Mann Beſatzung. Nus dem Mannheimer Kunstleben. Großh. Hof⸗ u. National⸗Theater(Spielplan). lich nicht. Jodenfallsbitteich Sie, mit den Nachrichten fortfahren ſ u wollen. Nachſchrift: Ein Journal hat angenom⸗ men und ich mache jetzt die Überſetzungen. Man ſieht hieraus wiederum, daß die Nach⸗ richten, für deren Verſand alsbald nach Kriegs⸗ Sonſt waren beſonders die Schätzu gel Gefangenenzahl Wahrſcheinlichkeitsrechnung angewieſen; die erſte genauere Zahl veröffentlicht wu⸗ 220 000; Unerwartet groß mit faſt 90 00 die Menge der gefangenen Franzoſen! f ſtätigte, daß viele bedeutende Einzelergeb auf Einzelnachri baſſteren, haben ſich die Belgier offenbar bereits an die deutſche Soldateska gewöhnt, alles grüßt us höflichſt, Männer, Frauen und Kinder. Alles grüßt militäriſch, auch die meiſten Frauen machen die militäriſche Grußbewegung durch Anlegen der Hand an den Kopf. Ich habe übrigens, insbeſondere bei der Land⸗ erung, di beſtimmte Beobachtung 1 Lager“,„Joſef Heyderich“,„Das eiſerne Kreuz“ bebölk, nachen können, daß eine maßloſe Verhetzung der Belgier gegen die Deutſchen durch die bel⸗ chen Zeitungen ſtattgefunden hat, daß die ganze Bevölkerung den Einmarſch unſeres Heeres nicht anders wie den Einbruch wilder Sonntag, 20. Sept.(auß. Ab., mittl, Preiſe) zum Beſten der Zentrale für Kriegsfürſorge: „Wallenſteins Lager“. Zum erſten Male: „Joſef Heyderich“. Neu einſtudiert:„Das keine Vorſtellung. Dienstag, 22.(kein Karten⸗ verkauf) 1. Militärvorſtellung:„Wallenſteins Anfang 67½ Uhr. Mittwoch, 23. keine Vor⸗ ſtellung. Donnerstag, 24.(kein Kartenverkauf) 2. Militärvorſtellung:„Wallenſteins Lager“, „Joſef Heyderich“,„Das eiſerne Kreuz“. „Joſef Heyderich“,„Das eiſerne Kreuz“ An⸗ fang 6% Uhr. Samstag, 28. keine Vorſtellung. die! Anfang 6 Uhr. Sonntag, 27.(mittlere Preiſe):. Lohengrin. eiſerne Kreuz“. Anfang 6 Uhr. Montag, 21. An⸗ fang 6½%½ Uhr. Freitag, 25(kein Kartenverkauf) 3. Militärvorſtellung:„Wallenſteins Lager“, ausbruch auch in Mannheim eine Zentralſtelle geſchaffen worden iſt, doch großen Wert haben. Jedermann kann hier mithelfen— die Ge⸗ ſchäftswelt und deren Private. Es iſt die Pflicht eines jeden Deutſchen mitzuarbeiten, denn jede Nachricht, die hinausgeht, wird ihren Weg fin⸗ den und ihre Wirkung erzielen. Faſt täglich bearbeitet das Verkehrsbureau im Benehmen mit der hieſigen Preſſe die wichtigſten Meldun⸗ gen zu einer Extraausgabe, die jetzt ſchon in 2500 Exemplaren gedruckt werden muß, wäh⸗ rend in den erſten Tagen 1000 Exemplare täglich genügten. Die hieſige Zentralſtelle für den Nachrichtendienſt im Ausland(Stre⸗ belwerk 85 Juduſtriehafen) nimmt dan? einer die Niederlage gar nicht erſt gemeldet worden waren. am Abend des gleichen Tages erfuhr ma daß in der gewaltigen Summie der 22 entwaffneten Feinde die Vierzigtauſenk Beſatzung von Maubeuge noch fehlten gleichen Zehntauſende der an den Seen gefangenen Ruſſen; ſeitdem b der ruſſiſchen Memel⸗ abermals(bis zum 17. Septemb Gefangene, Alles in allem ließ wöchiger Kriegsdauer, genen auf 330 000 ſchätzen. mindeſtens 50 000 Gefangene 4. Seite. Grcval⸗Auzeiger.— Babiſche Sonntag, den 20. September 1914. länder, Serben und Montenegriner in den Händen ihres Gegners gelaſſen. Das ſind einſtweilen kriegstäglich 9000 Mann. Da nur der vierte Teil der Geſamtzahl auf die Kataſtrophe der Narewarmee in den maſu⸗ riſchen Seen entfällt, iſt nicht einmal der Ein⸗ wand berechtigt: der Durchſchnitt dieſer Wochen ſei kein Maßſtab für längere Zeiträume. Um⸗ gekehrt; es ließe ſich ſogar geltend machen, daß die großen Kämpfe erſt um den 20. Auguſt be⸗ gonnen haben, tatſächlich alſo die weitaus meiſten der heute Gefangenen im Zeitraum von 24 Tagen, mindeſtens 14000 täglich, die Waffen ſtreckten. Die Geſamtzahl ſteht jeden⸗ falls feſt. Wie groß aber waren die ſonſtigen Verluſte unſerer Feinde? Von den 200 000 Mann der vernichteten Narew⸗Armee können im äußerſten Fall kaum 50 000 wieder geſam⸗ melt werden; die Memelarmee kann nicht unter 50 000 Mann verloren haben. Der Geſamt⸗ verluſt der ruſſiſchen Truppen, die gegen Deutſchland ſtanden, iſt mit 220 000 gewiß nicht zu hoch angeſetzt. Die Achtmalhundert⸗ tauſend, die gegen Oſterreich kämpfen, hatten im wochenlangen blutigen Ringen, ohne die Gefangenen, wohl mindeſtens 10 v. H. an Toten, Verwundeten und ſonſtigen Kampf⸗ unfähigen. Nimmt man den Verluſt der Ser⸗ ben und Montenegriner hinzu, ſo läßt ſich die Geſamteinbuße unſerer Gegner im Oſten auf 360000 berechnen. Im Weſten zählt man, knapp gerechnet, 180 000 Gefangene, bei beträchtlichen Blut⸗ verluſten(allein das verhältnismäßig kleine Kontingent der Engländer 10 000f) Eine Wahrſcheinlichkeitsberechnung ergibt auf die⸗ ſem Kriegsſchauplatz einen Geſamtverluſt von 310 000. Danach wären, in allem, 67000 0 Mann unſerer verbündeten Gegner außer Gefecht geſetzt. Da ihre Feldheere auf vier bis viereinhalb Millionen zu ſchätzen ſind, bedeutet das eine Schwächung um wenigſtens 15 U F. Am eigentümlichſten durch ſolche Ziffern be⸗ leuchtet wird die gegneriſche Drohung mit langer Kriegsdauer. Wenn ſie Recht hätte: welche Ausſicht für Leute, die im Durch⸗ ſchnitt jedes Kriegstages(die Zeit der Mobil⸗ machung und des Aufmarſches mit eingerech⸗ net) 16 000 ihrer Soldaten verlieren! Geht es ſo weiter, dann reicht der geſamte Menſchen⸗ borrat ihrer aktiven Armeen für längſtens neun Monate— und wir hätten es, vom Früh⸗ ling an, nur noch mit ruſſiſcher Reichswehr, franzöſiſchen Territorialen, engliſchen Ange⸗ worbenen und ſonſtigen militäriſch minderwer⸗ tigen Hilfsformationen zu tun. Denken die Verbündeten auch dann noch daran, den Krieg „öwanzig Jahre lang“ fortzuführen? Letzte Meldungen. Aeue Nämpfe in Galizien. WIB. Wien, 20. Sept.(Nichtamtlich.) Amtlich wird unterm 19. September mittags verlautbar: Die Neugruppierung unſeres Heeres auf dem nördlichen Kriegsſchauplatz iſt im Zuge. Ein Vorſtoß einer ruſſiſchen Infanteriebrigade am 17. September wurde blutig abgewieſen. Der oſtſeitige kleine feld⸗ mäßig armierte Brückenkopf Siejawa, unſerer⸗ ſeits von einer nur ſehr ſchwachen Abteilung heldenmütig verteidigt, zwang die Ruſſen zur Entfaltung zweier Korps und ſchwerer Artillerie. Als die Befeſtigung ihve Aufgabe erledigt hatte wurde ſie freiwillig geräumt. Der ſtellvertretende Chef des Generalſtabes: b. Hoefer, Generalmajor. Die Schlachten an der Marne. WIB. Wien, 20. Sept. Die Morgen ⸗ blätter erblicken in den geſtrigen Mitteilungen des Großen Generalſtabs Vorboten eines ent⸗ ſcheidenden Sieges der deutſchen Heere über die vereinigten franzöſiſch-engliſchen Armeen. Das „Neue Wiener Tageblatt“ ſagt:„Mit allen Fiebern unſeres Herzens wünſchen wir unſeren treuen Bundesgenoſſen einen vollſtändigen, ent⸗ ſcheidenden Sieg. Denn ſeine großen Siege in dem ihm ruchloſer Weiſe aufgezweaingenen furcht⸗ barſten aller Kriege ſind auch unſer Schickſal.“ Die„Reichspoſt“ ſagt anknüpfend an die Worte des Berichts des Generalſtabs:„Der Widerſtand des Gegners beginnt zu erlahmen Wie ein himmelhochjauchzendes Hurra, ein ge⸗ waltiges Tedeum tönt dieſer Satz aus dem Bericht des großen Generalſtabs Kein deut⸗ ſches, kein öſterreichiſches Herz zweifelt mehr, daß der zuperſichtlichen Ankündigung eine erfreuliche Erſlllung folgen werbe. Aufhebung des Kriegsgerichts in Mülhauſen. WTB. Straßburg, 20. Sept.(Nicht⸗ amtlich.) In einem Mülhauſener Brief pom 17. September der Straßburger Poſt heißt es: Einen Beweis für die andauernd gute Haltung unſerer Bevölkerung, die auch von dem bis⸗ herigen Stadtkommandanten wiederholt öffent⸗ lich anerkannt worden iſt, bildet die Tatſache, daß das bei der Erklärung des Kriegszuſtandes von dem kommandierenden General des 14. Armeekorps eingeſetzte Kriegsgericht in Mül⸗ hauſen mangels ausreichender Beſchäftigung geſtern wieder aufgehoben worden iſt und mit dem Kriegsgericht in Neubreiſach vereinigt wurde.— Zwiſchen den ſeit einigen Tagen hier im Quartier liegenden Landwehrregimentern und der hieſigen Bevölkerung herrſcht das beſte Verhältnis. Wenn die Truppen aus den Kämpfen zurückkehren, die noch immer in den Ausläufern der Südvogeſen ſtattſinden, um ſich im Quartier von den Strapazen zu erholen, werden ſie von den Einwohnern ſchon wie alte Bekannte empfangen. Eine engliſche Thronrede. WIB. London, 19. Sept.(Nichtamtlich) Im Oberhauſe wurde geſtern bei dev Vertagung des Parlaments eine Thronrede verleſen, in det es heißt: Meine Regierung hat jede mögliche Anſtrengung gemacht, um den Weltfrieden 3¹¹ erhalten. Sie wurde zum Kriege gezwungen durch den abſichtlichen Bruch von Vertrags⸗ verpflichtungen, durch die Pflicht zur Beſchir⸗ mung des Rechts in Europa und der Lebens⸗ intereſſen des Reiches. Mein Heer und meine Flotte unterſtützen mit Wachſauikeit, Mut und Fähigkeit in Gemeinſchaſt mit den tapferen und treuen Bundesgenoſſen die gerechte und ehrliche Sache. In jedem Teile des Neiches ſchart man ſich ſpontan und begeiſtert unter der gemein⸗ ſamen Flagge. Wir kämpfen für ein würdiges Ziel und werden die Wafſen nicht niederlegen, ehe das Ziel vollkommen erreicht iſt. Ich ver⸗ traue vollkommen auf die loyale einträchtige Unterſtützung aller meiner Untertanen und bete, daß der allmächtige Gott ſeinen Segen gebe. Die Lage in Brüſſel. WIB. Brüſſel, 20. Sept. Geſtern iſt der Reſt der ausgehängten belgiſchen Fahnen aus Brüſſel perſchwunden. Der Beſehl des Gouverneurs hierzu iſt durch Maueranſchlag von dem Bürgermeiſter Max erläutert worden. Im übrigen hat bisher die ſtädtiſche Polizei mit unſeren Truppen gemeinſam gut gearbeitet. In⸗ folgedeſſen iſt nur ein einziger Angriff von Ziviliſten auf einen Poſten vorgekommen. Der Täter wurde vom Feldgericht zum Tode ver⸗ urteilt. Der Bürgerſchaft wurde dies durch Maueranſchlag bekannt gegeben. Die Meldun⸗ gen, daß Bürgermeiſter Max öffentlich provoka⸗ toriſch aufgetreten ſei und falſche Kriegsnach⸗ richten verbreitet haben ſoll, ſind bisher nicht beſtätigt worden. Sollten dem Bürgermeiſter Intriguen gegen die deutſchen Militärbehörden wee e werden, ſo werde er ſoſort entfernt n. * Dekonomierat Schüler. Karlsruhe, 19. Sept. Im Alter von 64 Jahren ſtarb heute in Freiburg der Präſi⸗ dent des badiſchen Bauernvereins, der frühere Reichstags⸗ und Landtagsabgeordnete Oekono. mierat Schül ex. Er gehörte dem deutſchen Reichstag als Mitglied der Zentrumsfraktion von 1900 bis 1912 an, wo er den 7. bad. Reichs⸗ tagswahlkreis Offenburg⸗Kehl vertrat. Dem ba⸗ diſchen Landtag gehörte er von 1891 bis zu den vorjährigen Neuwahlen an; er lehnte aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten eine Wiederwahl ab. Der Verſtorbene galt auf landwirtſchaftlichem Ge⸗ biete, insbeſondere in Fragen des Weinbaues, als eine Autorität. Um die Sache des Badiſchen Bauernpereins hat ſich Schüler, der ſich auch in den Reihen ſeiner politiſchen Gegner großer Achtung und Wertſchätzung erfreuen durfte, große Verdienſte erworben. * Weinheim, 17. Sept. In der vom Roten Kreuz ſeit geſtern hier neu eingerich⸗ teten Schreib⸗ und Packſtube in der Gewerbe⸗ ſchule ſind bereits an 700 im Felde ſtehende Weinheimer Liebesgaben geſandt worden, be⸗ ſtehend aus Feldpoſtbriefen mit Inhalt bis zlt 250 Gramm und zwar enthaltend je 1 Paar Socken, 1 bis 2 Fußlappen. 1 Taſchentuch, Zr⸗ garren uſw. Weitere derartige Liebesſendungen an die im Felde ſtehenden von hier ſtammen⸗ den Krieger werden in den nächſten Tagen in großen Mengen abgehen. OAltrip, 17. Sept. Von den von hier fortgezogenen 200 Kriegern iſt bis jetzt einer auf dem Felde der Ehre geſtorben, nämlich der Arbeiter Heinrich Schweikert, Vater von ſechs unmündigen Kindern. Seine Leiche ſoll hier⸗ her überführt werden. pb. Bellheim(Pfalz). 18. Septbr. Beim Traubenſchneiden totgeſtürzt iſt der Guts⸗ beſitzer Peter Bentz von hier. Er war mit dem Abſchneiden von Trauben an feiner Hausrebe beſchäftigt, ſtürzte dabei von der Leiter ab und zog ſich derart ſchwere innere Verletzungen zu, daß er kurze Zeit nach dem Unſall verſtarb. Ixheim(Pfalz), 18. September. Einen DTod erlitt der dem Landſturm⸗ erſatzbataillon Zweibrücken zugeteilte Infan⸗ teriſt Eduard Schneider aus Eßweiler bei Kuſel. Er ſtürzte in die Pfuhlgrube ſeines Neuelte Nachvichten.(Mittagblatt) Aumtliche Verluſt 2 7 iſte des Mannheimer Grenagdjerregiments Ur. 110. Tot 2 Offiziere, 5 Unteroffiziere und 50 Mann, verwundet 19 Offiziere, 64 Unter⸗ offiziere und 427 Man. (Ohne Kompagnieangabe.) Major Nolte yw., Hauptm. Saunier bw., Hauptm. d. R. Sepp tot, Stabsarzt Dr. Hoffmann vw., Oberl. Winterer vw., Oberl. Lenders vw., Leutn. d. R. Elſäßer bw., Leutn. v. Oppeln⸗Bronikowski tot, Leut⸗ nant Padberg vw., Leukn. d. R. Schmidt vw., Leutn. Wolf Schede vw., Leutn. d. R. Jünke vw., Leutn. Stadelmann vw., Leutn. d. R. Müller verwundet. 1. Kompagnie, Hauptm. Groeneveld vw., Uo. Falhner tot, Walter tot, Schneible tot, Kleine! tot, Uo. Holdermann vw., Uo. Dinkel vw., Schmitt 2 vw., Pöhler vw., Bock vw., Hellinger bw., Oberhag vw., Zeller 3 vw., Baumann vw., Schneider vw., Roller vw., Barthowiak vw., Demmerle bvw., Sponagel vw., Walter vw., Fahrbach vw., Keßler vw., Hund vw., Uo. Baer vw., Uo. Arends vw., Iſenlohr vw., Leſſ vw., Reiß vw., Freiländer vw., Einj.⸗Freiw. Gefr. Klotz vw., Einj.⸗Freiw. Gfr. Bichler vw., Kepſter vw., Oeſterle vw., Grandi vw., Reſ. Roller vw., Tambour Mitmeſſer vw. Gefr. Kuhn vw. Reſ. Keßler vw., Uo. d. R. Müller nowski vw. ., Nicolaus vw., Reſ. Greſer bw., Grenadier mit Erkennungsmarke Nr. 162 vw. Zeller 1 vw., Reſ. Engfer vw., Reſ. Bunner vw., Reſ. Mathes vw., Reſ. Behringer vw., Ludwig vw. 2. Kompagnie. Uo. Sauter tot, Gefr. Herzog tot, Fontius tot, Spengler tot, Wetter 1 tot, Metzger 2 tot, Gefr. Blaut vw., Gefr. Müller 1 vw., Tamb. Otterbach vw., Schöpfel vw., Einj.⸗Freiw. En⸗ derle vw., Heim vw., Hiller vw., Lenhart vw., Lieberknecht vw., Morlock vw. Piſo vw., Probſter vw., Richter vw., Wacker vw., Woz⸗ niack vw., Haas 2 vw., Kutterer vw., Ries vw., Rappender vw. Biedermann vw., Bohrmann vw., Ludwig vw., Gröner vw., Biedermann bvw., Reſ. Föhringer vw., Reſ. Krawzyk vw., Reſ. Epp vw., Odenwald vw., Reſ, Beiler vw., Hoyka vw., Gefr. Emmerich bw., Einj.⸗Freiw. Gefr. Greif vw., Gipp vw., Uo. Hildenbrandt vw., Semianer vw., Reſ. Immaule dbw., Fiſcher 1 bw., Reſ. Reich vw., Reſ. Lehrrieder vw., Feldwebelleutn. Hartmann vw., Weigold vw., Litig vw., Gefr. d. Reſ. Reich vw., Reſ. Kolacki tot, Reſ. Friedmann 2 tot, Reſ. Hirſch 2 tot, Reſ. Stimmlinger tot, Heckel bot, Hottinger tot, Ziem tot, Reſ. Brennig tot, Uo. Metzger verwundet. 3. Kompagnie. Leutn. Maeckle vw., Gefr. Fahrmeier tot, Siebold tot, Kugel tot, Friedr. Becker tot, Aug. Gerhard tot, Henſt tot, Renner tot, Doſſinger tot, Uo. Katzuba tot, Gefr. Windiſch vw. Gefr. Schenk vw., Huber vw., Großhans bw., Germer bw. Ellmerich vw., Becker vw., Mall vw., Lange vw., Rüger vw., Feldwebelleutn. Bender vw., Reſ. Trautwein vw., Schüler vw., Gefr. Zu⸗ berer vw., Neſ. Geier vw., Chriſtian vw., Mörske vw., Klingel vw., Vizefeldwebel d. R. Selzle vw., Reſ. Henninger vw., Oſterloh tot, Reſ. Geiger verwundet. 4. Kompagnie. Bizefeldw. Bunde tot. Henn tot. Scholl tot. Hofmann tot. Zieghaus tot. Back tot. Muns lot. Einj.⸗Freiw. Stetter tot. Sautner vw. Kal⸗ tenmeier vw. Einj.⸗Freiw. Bißinger vw. Einj.⸗ Freiw. Gropp vw. Baro vw. Kinzler vw. Liebig vw. Uo. Schmieg vw. Einj.⸗Freiw. Uo. Hoffmann vw. Vigſe. d. R. Amelung vw. Vizef. Schermer vw. Uo. Noe vw. Gefr. Baer vw. Sträck vw. Grefski vw. Horniſt Bellem vw. Ziegler vw. Frings vw. Amann vw. Stemm⸗ wedel vw. Dzichholz vw. Riedel vw. Max Meier vw. Nägele vw. Gefr. Gaſſert vw. Gfr. Piazeckt vw. Pflieger vw. Oſtringer vw. Scheuer⸗ mann vw. Deipel vw. Braun vw. Kunz vw. Hartmann vw. Einj.⸗Freiw. Gefr. Laumann vw. Gefr. Woller vw. Reſ. Kacher vw. Uo. d. R. Schöllig vw. Reſ. Ramberger vw. Hunke ow. Hönninger vw. Gefr. d. R. Knorr vw. Ribſtein vw. Reſ. Jammerthal vw. Schröder vw. Trautwein vw. Ridmüller vw. Reſ. Büh⸗ ler vw. Leichle vw. Menweg vw. Abel vw. Wenz vw. Gefr. Stober vw. Krack vw. Jäckel vw. Uo. d. R. Sigriſt vw. Reſ. Scherz verw. 5. Kompanie. Et. Haberſtolz verw., Lt. d. R. Könige verw., Gefr. Horniſt Müller tot, Gren. Heberle tot, Gren. Lampertsdörfer tot, Gren. Manz tot, Vizefeldw. Lay verw., Vizefeldw. Limminger verw., Vizefeldw. Sailer verw., Gren. Walz verw., Gren. Götz verw., Gren. Reitzer verw., Gren. Bender verw., Gren. Ueberll verw., Vizefeldw. Lucht verw., Uo. Krauth verw., UHo. Hohnreuther verw., Uo. Weber verw., Serg. Friedlein verw., Gefr. Beierbach verw., Gren. Burkhardt verw., Gren. Beckert verw., Gren. Pfeiffer verw., Gren. Biler verw., Gren. Krüger verw., Gren. Couſy vw., Gren. Schnell verw., Gren. Jaiplerverw., Gren. Gänshirt verw., Vizefeldw. Pfiſterer verw., Reſ. Friedr. Quatz verw., Rammeiſer verw., Hillenbrand verw., Gefr. Schmitt II. verw., Heitzmann vw., Beutel verw., Eberle verw., Rever verw., Quaty verw., Steck berw., Hillenbrand verw., Graf verw., Reſ. Wolf verw., Ginj⸗Freiw. Döhner verw., p verw., Vizefeldw. Haaſe Quartierwirtes und konnte nur als Leiche ge⸗ VLerw., Wigand „ Gramilich verw., Merkel endahl! verw., Heppner verw., Wolf verw., Vögele verw., Dummer verw., Buchholz verw., Ref. dilian verw., Einj.⸗Freiw. Boyens vw. Einj.⸗ .Uhrmacher verw., Reſ. Rick verw., zigefeldw. d. R. Höfer verw., Moolock verw., Sehmitt verw. Reſ. Müßig tot Gefr. Dietrich tot, Einj.⸗Freiw. Simon tot, Reſ. Hemmerich verw., Heiß verw., Herold verw., Schwarz verw. Sbl 6. Kontpagnie. Benedetti tot. Erlanger tot. Schleif tot. Wernet tot. Wehrm. Friedr. Kiespar vw. Grun⸗ del vw. Vizef. d. R. Weil vw. Gefr. Jung vw. Schwarz II. vw. Pültz vw. Böbel vw. Mürb vw. Kaspar vw. Ehret vw. Grundel vw. Marhau vw. Jecker vw. Schiele vw. Eſchwei⸗ vw. Gefr. Klotzbach vw. Uo. Hermann vw. er bw. Vogt vw. Volz vw. Reſ. Pfiſter lz vw. Bauer vw. Uo. Herkung 5 Uo. Heinrich vw. Uo. Wittmer vw. Buſam vw. Maletzla vw. 7. Kampagnie. Uo. Haunber⸗ hwab vw. Uo. Rahn vw. f. Eichhorn uz bſo, Uo. d. N 2 Tae Gefr. Kleenert tot. Zott tot vw. UMo. Eckerk vw. Uo. Nickel vw. 6f Uw. Gotz vw ſ. Anton K Löſer vm. r. Dietz vw. Gefr. Haufe ger vw. Schäfer vw. farth vw. Mo⸗ w. Gerſtner ſ. Becker vw. Ref. Krieg vw. f 0„Reſ. Erben vw, Reſ. Jöſt vw. Reſ. Ue rle vw. Pfeiffer diw. Schell vw. Barth ow. Meſch vw. Einj.⸗Freiw. Krumm vw. Gefr. Wenz vw. Uo. Haulik vw. Einj.⸗Freiw. Chriſtmann vw. Manzer vw. Ar⸗ nold vw. Selung vw. Reſ. Nerdlinger 9w. Schröder vw. Horcher vw. Troſt vw. Schrei⸗ ber vw. Ref. Stadler vw. Reſ. Koch vw. Vizef d. Reſ. Steil vw. Walch vw. 8. Kompagnie: Vizefeldw. Schmidt— tot; Janeozeck— tot; Vizefeldw. Huck— verw.; Gefr. Rau— verw.; Fröhlich— verw.; Maiſch— verw.; Reſ. Burg — verw.; Einj. Reck— verw.; Michel— verw. Uo. Dörr— verw.; Gorenflo— verw.; Frank — verw.; Hirdigen— verw.; Reſ. Wendle— — verw.; Wolff 2— verw.; Kinzinger— verw.; Daup— verw.; Winiwies— verw.; Reſ. Müller— verw.; Reſ. Zeller— verw. Uo. Münch— verw.; Kolamus— verw.; Ber⸗ nardi— verw.; Wickenhäuſer— verw.; Reſ⸗ Stürm— verw.; Kiel— verw.; Uo. Ebert 8 verw.; Bunchert— verw.; Lott— verw.; Ref. Hertel— verw.; Gärtner— verw.; Feldew. Werner— verw.; Winnewieſer— verw.; Krei⸗ W. 7 ſcher— verw.; Sigmann 2— verw.; Reſ⸗ Klemm— verw.; Weber— verw. 9. Kompagnie: Leutn. Becker— verw.; Gefr. Stahter tot; Eiſele— tot; Reſ. Lutz— kot; Reſ. Groß — verw.; Gefr. Kühnert— verw.; Freuden⸗ berger— verw.; Reſ. Roller— verw.; Reſ. Hitzler— verw.; Sanitätsuo. Seel— verw. Uo. Meyer— verw.; Kutz— verw.; Arnold — verw.; Reſ. Kobold— verw.; Reſ. Guſt⸗ meier— verw.; Eckert— verw.; Reſ. Stöffler — verw.; Uo. Linder— verw.; Uo. Baatz verw.; Reſ. Auguſt Schmidt— verw.; Reſ. Trabert— verw.; Kuntz— verw.; Koch 2— verw.; Eckert— verw.; Jörder— verw. Bor⸗ berger— verw.; Reſ. Gerſtmeyer— verw.; Reſ. Kuhn— verw.; Reſ. Brückel— verw.; Vizefeldw. Nigmann— verw.; Weßling bw.; Schwab— verw.; Reſ. Staubel— ow.; Welter— verw.; Baumann— ow.; Schmitt — bw.; Henn— bw.; Grüber— vw.; Breiden⸗ broik— vw.; Wilde— vw.; Gefr. Minitz vw.; Franziskus— vw.; Reſ. Gärtner— vw.; Reſ. Leberger— bw.; Engelhardt— bw.; Trapp— vw.; Uo. Hartmann— vw.; Schmitt 4.— bw.; Höh— vw. 10. Kompagnie. Gefr. Keller tot. Vizef. d. Reſ. Pfiſterer vw. Reſ. Fritz I. vw. Waguer tot. Gefr. Stephan tot. Reſ. Becker vw. Schmitt vw. Behringer vw. Ub. Knobloch vw. Römele vw. Laudmann vw. Reſ, Mayer vw. Morr vw. Reſ. Herzberg vw. Zerballa vw. Kunz tot. Uo d. Reſ. König vw. Reſ. Schmitt vw. Tamb. Gut vw. Greter vw. Dietz tot. Hagel vw. Serg. Laube L. vw. Ries verw. U. Kompagnie. Hauptm. Kotzenberg vw. Leutn. v. Heimburg vw. Einj.⸗Freiw. Konrad vw. Reſ. Schimmel vw. Senger vw. Oberacker vw. Merkle vw. Reſ. Weiß vw. Uo. d. Reſ. Raber vw. Uo. d. Reſ. Waſſer tot. Wagner tot. Gefr. Stephan tot. Reſ. Oberacker vw. Einj.⸗Freiw. Gefr. Mo⸗ vaſt vw. Duisjel vw. Groß vw. Baumann vw. Baam vw. Reſ. Keller vw. Reſ. Kunz vw. Vogel vw. Uo. d. Reſ. Raber vw. Reſ. Gärt⸗ ner vw. Behringer vw. Peter vw. dw. Meinzer vw. Kampe vw. Uo. Bier vw. Schön vw. Bolz vw. Geſr. Dimand vw. Reſ. Boll vw. Feldw. Maier vw. Veith vw. Beiſel vw. Schiffentor ow. Totner vw. Ruch vw. Wolf dw. Köppler vw. Funk vw. vw. Kaiſer vw. Zimmermann vw. Reſ. Heu⸗ land vw. 12. Kompanie Gren. Hott tot, Gefr. Schmitt vw. Gefr. Weiß vw., Reſ. Dörner vw., Feldw.⸗It. Hüß vw., Dicker vw. Ziegler vw. Reſ. Gropp vw., Reſ. Gefr. Schmitt ow. Einf uo Thannet vw., Schrapp vw., Kircher vw., Linder vw., 0 Sonntag, den 20. September 1914. Feueral-Auzeiger. Badiſche Neueſte Nachrichten(Mittagblatt) Rel. Hedinger vw. Blink vw, Reſ. Friedel ſdie die Kinder in eine leere Kreidenſchachtel ge⸗ vw., Semmelmeyer vw., Gefr. Baier vw., Wolf bw., Spitzbarth vw., Schneider vw., Weber bw., Reſ. Gleich vw. Weimert vw. Weibert verw. Günther vw., Krauſe vw., Kryszka vw. Reſ. Roth vw., Kindler vw., Baier vw., Ref. Heurich verw., Reſ. Gärtner vw., Riger vw., Reſ. Köhler vw., Schoppet verw. Maſchinengewehr⸗Kompagnie. Hermann vw., Fries vw., Reſ. Speck vw., Ramfer bw., Alwes verwundet. Ohne Kompagnieangabe. Thome 2 vw., Reſ. Neumann vw., Kriegs⸗ freiwilliger Kirchgeßner verwundet. Mannheim. Neber das entgegenkommende Benehmen der Elfäſſer werden in einem Briefe, den ein bei den 40er dienender Landwehrmann aus Seckenheim an ſeine Angehörigen gerichtet hat und der uns von dieſen aur Verfügung geſtellt wurde, fol⸗ gende intereſſante Mitteilungen gemacht: Heute iſt wieder mal Sonntag, was wir heute früh nach längerem Hin und Her feſtgeſtellt haben, diesmal ein Freudentag für uns ein⸗ mal haben wir die letzte Woche nach verſchie⸗ denen zum Teil ſchweren Gefechten die Fran⸗ zoſen aus den Vogeſen über die Grenze zurück⸗ geworfen, andererſeits der erſte Tag an dem wir Bürgerguartier bezogen haben und uns ſeit Mannheim das erſte Mal— vorausgeſetzt, daß wir nicht wieder plötzlich abgerufen werden — wieder ausziehen können; ein Genuß, den man ſich nur vorſtellen kann, wenn man wochen⸗ lang nicht mehr aus den Kleidern gekommen iſt. Wir waren während den Kämpfen 3 Tage und die ganzen Nächte ſtändig im Freien; das Eſſen beſtand die letzte Woche aus Brot und Obſt ſowie Rotwein— na verhungert ſind wir trotzdem Ihr macht Euch leinen Begriff, was die Leut in den Grenzorten auszuhalten haben; denn jede Zufuhr iſt abgeſchnitten. Aber das Eine muß ich fagen, bevor wir ins Elſaß kamen, wurde über die Elfäſſer geſchimpft, wir ſind jetzt 5 Wochen hier, die Elfäſſer haben uns aufs Beſte aufgenommen: arme Familien haben uns ihr letztes Stück Brot, ihre letzte Milch gegeben. Kurz die Leute tun uns alles, was Menſchen⸗ möglich iſt. Ausnahmen find verſchwindend wenig. Die Elfäſſer wiſfen ſelbſt, daß Schlech⸗ tes über ſie geſprochen wurde: wir haben über⸗ all Beweiſe vom Gegenteil. 4 N* Zer Bitte der Mannbheimer Landsſturmleute die in einem abgelegenen Straßburger Fort bei der 3. Batterie des Fuß⸗Artillerie⸗ Bataillons dienen, hat erfreulicherweiſe bereits ebenfalls den gewünſchten Erfolg gehabt. Wir erhalten von der Deutſchen Dichter⸗Gedächtnis⸗ ſtiftung folgendes Schreibenn! Ich bitte die verehrl. Redaktion um gefl. Mitteilung der Adreſſe der Mannheimer Landſturmartilleriſten vor Straßburg und auch um Angabe darüber, ob die Sachen per Poſt geſchickt werden ſollen. Ich werde ſo⸗ fort eine Anzahl Bücher dorthin abſchicken. Gleichzeitig möchte ich Sie bitten, mir ſo⸗ fort Adreſſen von Lazapetten oder anderen Plätzen anzugeben, wo Bücher benötigt find, ſobald Sie ſolche erfahren. Wir möch⸗ ten gerade für ſolche— etwas abſeits liegende — verwundeten oder unverwundeten Sol⸗ daten ſorgen. Für jeweilige Mitteilung wäre ich Ihnen ſehr dankbar; ſobald dann viele Anfragen vorhanden ſind werde ich wieder öffentlich auf unſere Bücherſammelſtellen hinweiſen. Deutſche Dichter Gedächtnis⸗Stiftunng Ortsgruppe Mannheim Frl. J. Jäger, Mannheim, I 3, 1. Wir haben den in vorſtehendem Schreiben ausgeſprochenen Wünſchen ſelbſtverſtändlich ſofort entſprochen. * Sammlung für Mavinegläſer. Auf die in unſerm geſtrigen Mittagsblatt enthaltenen Bitten von Mannheimern der Marinefliegerſtation in Borkum und See⸗ wehrleute in Cuxhaven wegen Zuſendung von Seegläſern und Feldſtechern— auch elektr. Taſchenlampen ſind äußerſt er⸗ wünſcht— ſind uns bereits geſtern abend verſchiedene Anfragen wegen Angabe der Adreſſen zugegangen, die wir in entſprechender Weiſe mündlich beantwortet haben. Heute gehen uns nun von Herrn E. L. 10 Mark zu mit dem Erſuchen, ſie den Betreffen⸗ den zu überſenden. Wir werden dieſem Auf⸗ trag ſehr gern entſprechen und ſind gern be⸗ reit, noch weitere Spenden für den genannten den zu überſenden. Wir werden dieſem Auf⸗ Zweck zur hälftigen Uebermittlung an die Mannheimer Marineflieger und die Seewehr⸗ leute entgegenzunehmen. Schriftleitung des C⁵5ß Laßzt unſere Schulkinder ſtricken! ir erhalten folgende Zuſchrift:„In Nr. 440 Zeitung iſt am Schluß eines Aufrufes: Unſere Schulkinder ſtricken“ die Frage orfen:„Warum ſind wir im Rückſtande?“ ter ge bezogen werden kann. Lazaretten weit über 100 Betten für Ver⸗ wundete aufgeſtellt und zum größten Teil geben, angeſchafft und in dieſer kurzen Zeit ver⸗ arbeitet. Ich hatte ſogar 3 Abeſchützen, von denen die eine 2, die anderen je ein Paar Stau⸗ cher angefertigt und ſie haben ihre Sache ganz gut gemacht und waren ſelig, es den Großen gleichtun zu dürfen. Unſere Kriegskaſſe weiſt ſchon wieder ein paar kleine Beiträge auf und unſere Jugend hat feſt verſprochen, während ren, daß ſie nachher recht viel abliefern und wir in unſern Freiſtunden wieder ſtricken können. Nus Segöt undd Tand⸗ Mannheim, 20. September 1914. DBerleihungen des Eiſernen Weengzes. Das Regiment 110 erhielt 4 weitere Eiſerne Kreuze und zwar: 1. Hauptmann und Kompagniechef Böker; 2. Oberleutn. u. Regiments⸗Adjut. Ruhland; 3. Oberleutn. u. Kompagnieführ. Winter erz 4. Leutn. d. R. u. Kompagnieführer Dernen. Ein rührendes Beiſpiel von Vaterland⸗liebe zeigte eine alte Frau in Worms. Sie gab beim Roten Kreuz einen Umſchlag mit 25 Mk. Inhalt ab, der die Aufſchrift trug: Erlös für meine weißen Haare. Ihren Namen hat die opfermütige deutſche Frau nicht genannt; ſie ſteht hinter dem Opferſinn, der Frauen des Jah⸗ res 1813 auszeichnete, nicht zurück. Zum Wiederbeginn des Unterrichts in den Volkse und Bürgerſchulen. Die hieſigen Volks⸗ und Bürgerſchulen haben ſeit Anfang dieſer Woche wieder mit dem Unterricht begonnen. Da⸗ durch, daß mehrere Schulhäuſer in Lazarette umgewandelt und einige hundert Lehrer bereits zu den Fahnen einberufen ſind mußten viele Klaſſen zuſammengezogen und in andere Schul⸗ häuſer untergebracht werden. kollegium in der Neckarſchule, das gegen⸗ wärtig in Uhland⸗ und Wohlgelegenſchule tätig iſt, hat den Verluſt eines jungen, tüchtigen Be⸗ rufsgenoſſen zu beklagen. Bei den Kämpfen um den Donon ſtarb Herr Erwin Frank, Vize⸗ feldwebel d. Reſ., am 21. Auguſt den Heldentod für das Vaterland. Frank hatte ſich durch ſeine einfache, natürliche Art die Zuneigung und Ach⸗ kung aller Kollegen erworben. In gewiſſenhafter, zielbewußter Arbeit iſt er ſeinen Pflichten nach⸗ gekommen und hat durch ſein liebevolles Weſen auch das Vertrauen und die Liebe ſeiner Schü⸗ ler gewonnen. Sein Tod ging allen nahe, die ihn kannten. Ehre ſeinem Andenken! * Kriegsunterſtützungen. Die beim Krieas⸗ unterſtützungsbureau(frühere Räume der Spar⸗ kaſſe im Rathauſe N 1) vorgebrachten Anträge auf Unterſtützungen können regelmäßiger Weiſe binnen vier Tagen derart erledigt werden, daß die Auszahlung der zunächſt fälligen Rate bei der Stadtkaſſe erfolgt. Zahlreiche Anträge er⸗ fordern jedoch nicht zum mindeſten infolge un⸗ richtiger oder ungenauer Angaben der Antrag⸗ ſteller eine Reihe von Erkundigungen und Er⸗ hebungen, die mehrere Tage beanſpruchen, ſo daß es nicht ſelten vorkommt, daß der bewil⸗ ligende oder auch ablehnende Beſcheid kaum vor 8 Tagen nach dem Antrage gegeben werden kann. Es iſt deshalb die Einrichtung getroffen worden, daß in allen Fällen, in welchen bei der Nachfrage über die zum Vorzeigen bei der Stadtkaſſe erforderliche Quittung dieſe nicht ſo⸗ fort aufgefunden werden kann, dem Antragſteller am nächſten Tage durch Poſtkarte Nachricht über den Stand ihrer Angelegenheit gegeben wird. Dieſe wird dahin lauten, daß entweder am folgenden Tage die Quittung beim Kriegs⸗ unterſtützungsbureau zur Vorlage bei der Stadt⸗ kaſſe abgeholt werden kann oder daß der Fall noch einige Tage zur Erledigung bedarf. Das bisher wahrzunehmende ungeſtüme Drängen iſt zwecklos und ſchadet nur der ordnungsgemäßen Abwickelung zahlreicher anderer Fälle, bedeutet alſo eine Verſchleppung des ganzen Geſchäfts⸗ ganges. — Aus dem Großherzegtum. Weinheim, 18. Sept. Fabrikdirektor W. Platz hat ſeine geſammelten Kriegslieder, darunter das bekannte„O Näkolaus“(Melodie „O Tannenbaum“) zum Veſten des Roten Kreuzes herausgegeben und dem letzteren 10000 Gedichthefte zur Verfügung geſtellt. Die Lieder ſind von glühendem patriotiſchem Geiſte durchweht und bei ehrlichdeutſcher Derb⸗ heit durch edlen Stil ausgezeichnet. Weinheim, 18. Sept. Das Gräflich Berckheim'ſche Schloß iſt bekanntlich als Ge⸗ neſungsheim dem Roten Kreuz zur Verfügung geſtellt worden. Es ſind nunmehr in 8 Zim⸗ mern des Schloſſes 25 Betten für Verwundete aufgeſtellt, ferner ein Arztzimmer und Opera⸗ tionsraum, Schweſternzimmer, Lazarettküche u. ſ. w. vollſtändig eingerichtet, ſodaß das neue Vereinslazarett in den nächſten Tagen Durch die vornehm⸗ geſchmackvolle Ausſtattung der Zimmer, den geräumigen herrſchaftlichen Speiſeſal und die prächtige Veranda, vor allem aber durch den herrlichen Schloßpark und die idylliſche Fern⸗ ſicht wird ſich der Aufenthalt für die Verwun⸗ deten im Gräflich Berckheim'ſchen Schloſſe ganz beſonders genußvoll geſtalten. Ins⸗ geſamt ſind in den verſchiedenen Weinheimer längſt in Benutzung genommen. der nun kommenden Herbſtferien tüchtig zu ſpa⸗ — Das Lehrer⸗ Krieges, die Größe der Opfer, die furchtbare Gewalt, mit im Nibelungenſaal des Roſengarten, Mittwoch, den 25. September d. Js., abends punkt 9 Uhr. ee Orgelvorſpiel Präludium in-moll von Bach. Arno Landmann VV Organiſt der Chriſtus⸗Kirche. nRede über Heldentum.. Profeſſor Dr. H. Oncken⸗Heidelberg. Schlußgeſang. aeeeed Ateeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeet Mitt CEeinwohner von Mannheim, männer und Frauen aller Stände! Das Schickſal unſeres Volkes wird jetzt entſchieden: in dieſen Monaten, in dieſen Tagen. Die Geſchehniſſe des der ſich das Ungeheuere vollzieht, ſchaffen Erſchütterungen, die jedes Maß überſteigen. Dies iſt die Zeit ſtahlharter Tüchtigkeit, großen Sinnes und wahrer aufopfernder 8 Menſchlichkeit. Unſere Tapferen im Felde erdulden Un⸗ ſägliches. Wunden und Tod nehmen ſie auf ſich in reinem, 3 ergreifendem Heldentum. Mitbürger! Laßt auch uns, die Zurückgebliebenen, unſerer Pflichten immer wieder gedenken! Laßt auch uns verſuchen, die ganze Größe der Seele zu erringen, die dieſer ſchreckliche Gang unſeres Vaterlandes durch Not und Tod dem Ueberwinder verheißt. Zu einer Stunde der Er⸗ hebung und des Troſtes wollen wir uns verſammeln, wollen fühlen, daß wir eins ſind, wollen dem entſetzlichen Haß unſerer Feinde die Zuverſicht entgegenſtellen, daß Deutſch⸗ land ſiegen wird, weil es das Glück hat, für ein ſittliches Ziel zu kämpfen. An dieſer großen Kundgebung ſoll die ganze Bevölke⸗ rung Mannheims teilnehmen. Alle, ohne Unterſchied, ſind gerufen! Zum Eintritt werden nummerierte Karten, die gleichzeitig von Ingreſſo und Garderobegebühr befreien, zum Preiſe von 20 Pfg. ausgegeben bei Hofmuſikalienhandlung Heckel, Muſikhaus P 7, Zigarrengeſchäft Kremer, Eduard Möhler(Dreesbachs Nachf.), beim Verkehrsverein, im Zeitungskiosk am Waſſerturm, beim Portier des Roſengartens und an der Abendhkaſſe. Der Ueberſchuß des Erlöſes wird der Zentrale für Kriegsfürſorge und dem Rote Kreuz überwieſen. die Leitung der vaterländiſchen vortt 6. Seite. Geueral-Anzeilger.— Zadiſche Keteſte Nachrichten. Sonntag, den 20. September 1914. Das ee e der Kriegsanleihe. WITB. Berlin, 19. Septbr.(Amtlich.) Ueber den glänzenden Erfolg der Kriegs- anleihe wird mitgeteilt: Das Ergebnis der Zeichnungen auf die Kriegsanleihe kann Zur Stunde noch nicht endgültig festgestellt werden, doch ergeben die bis jetzt eingelau- lenen Anzeigen schon ein Zeichnungsresultat von z weieinhalb Milliarden Mk. Reichsanleihe und von übereiner Milliarde Mark Schatz tan weis ungen, zusammen also vonüber dreieinhalb Milliarden Mark. Die Zifiern werden sich noch bedeutend er- höhen. Der Erfolg übersteigt alle Erwartun- gen und ist ein machtvoller Beweis für die Kapitalkraft, aber auch für die vaterländische Begeisterung des deutschen Volkes. * Wie wir hören, wurden bei der Reichsbank⸗ Hauptstelle Mannbheim ca. 43% Millionen Mark Kriegsanleihe gezeichnet. Die Gesamtzeichnung bei der Rheinischen Kreditbank und deren Niederlassungen be- trägt ca. 5 Millionen Mark. In Karlsruhe sind etwas weniger, als in Mannheim, und zwar 40 Millionen Mark ge- Zzeichnet worden. Das Gesamtergebnis der Zeich- nungen stellt sich in Heidelberg auf 12 Mill. Mark. In Frankfurt a. M. wurden laut„Frankl. Zig. etwa 138 Mill. Mark gezeichnet. In KöIn wWurden etwa 120 Mill. M. Kriegsanleihe gezeichnet. * In der kurzen Zeit vom 10. bis zum 19. Septbr. hat das deutsche Volk mindestens 3,5 Milliarden Kriegsanleihe gezeichnet, Wogegen auf die Schatz- anweisungen über eine Milliarde und auf die Reichsanleihe rund 2,5 Milliarden Mark entfallen. Dieser Erfolg übersteigt in der Tat die kühnsten Erwartungen. Als das Reich die erste Kriegsanleihe Abillegte, da wurde bekanntlich nur der Betrag der Schatzanweisungen auf eine Milharde festgesetzt und gleichzeitig Reichsanleihe in unbestimmter Hche auigelegt, um die Zuteilungen nach der Höhe der Zeichnungen bemessen zu können und nicht wiedler weite Kreise mit ganz geringfügigen Be- trügen abfertigen zu müssen. Man hat also fast damit gerechnet, daß die Schatzanweisungen voll gezeichnet werden. Betreffs der Anleihe wollte man das Ergebnis abwarten. Irgend eine bestimmte Zahl wurde nicht genannt, man gagte sich aber: wenn auch an Reichsanleihe eine Milliarde einläuft, 80 können wir mit dem Resultat zufrieden sein. Und jetzt sind es 3 500 000 000 Mark geworden. Ganze 70 Prozent des 5 Milliarden-Kredits sind schon gedeckt. Dabei läßt sich das Gesamtergeb- nis zur Stunde noch nicht genau übersehen. Die 3,5 Milliarden stellen das Mindestergebnis dar, das noch eine bedeutende Erhöhung erfahren dürfte. Einen machtvolleren Beweis unserer Vaterlands- Bebe konnten wir nicht erwarten. Wenn wir gleich auf den ersten Anhieb fast drei Viertel des gesamten Kriegskredits decken können, so sind wir wirt⸗ schaftlich stark und ebenso begeisterungsfähig wie diie frischen Kräfte, die auf den Schlachtfeldern un- vergünglichen Ruhm erwerben. Mit der militärischen Uebermacht des Feindes ist es nichts geworden: geschlagen sind sie in West und Ost. Daß das Aushungern auch nicht durch- führbar ist, haben sie ebenfalls einsehen müssen. Num ist auch die letzte Hoffnung zerschellt, daß Wir finanziell ohne fremde Hilfe die großen An- forderungen einer Kriegszeit nicht überstehen könn- ten. Wührend Frankreich vergeblich in New Vork anpochen mußte, um sich wenigstens für den lau- fenden Bedarf mit Geldmitteln zu versorgen und einen großen Mißerfolg seiner letzten Anleihe er- leben mußte, während England mit Mühe einen kKurxfristigen Kredit erhält, haben wir mit einem Schlage das Reich in geldlicher Hinsicht so sicher Zestellt, daß es aufi lange Zeit hinaus versorgt ist und die xestlichen 1,5 Miniarden des Kriegskredits jecdenfalls nicht so bald brauchen wird. Auch die- ser wirtschaftliche Sieg unseres Volkstums wird Weit hinaustönen in alle Welt, den Feinden zur Not, den Freunden zu lebhafter Freude, uns aber Als stolzes Gefühl erfüllter Pflicht. Reichsbankausweis vom 15. Sepd. Am 10. September(Abendblatt) erschien bei Uns die Bekanntmachung des Reichsbankdirek⸗ toriums über die Kriegsanleihe. Gestern, am 19. September, wurden die Zeichnungslisten geschlos- gewinnt dadurch ein erhöhtes Interesse, denn es war von vornherein zu erwarten, daß der Zu- fluß neuer Mittel bald nach der Bekannt- machung der Zeichnungsbedingungen einsetzen würde. Wir haben wiederholt gesagt, daß es keinen stürkeren Anreiz zur Hervorlockung der aufge- speicherten Goldvorräte geben könne, als den einer überaus günstigen Anlage. In der Tat hat sich der Stand der Reichsbank wiederum gebessert. Die Ansprüche sind im ganzen zurückgegangen. Der Bestand an Wechseln, Schecks und diskontier- ten Schatzanweisungen, der schon in der Vor- woche um 70 Mill. Mark abgenommen hatte, hat sich um weitere 19.32 Mill. Mark verringert, so daß er jetzt 4660,45 Mill, Mark beirägt gegen 934,02 Mill. Mark zur gleichen Vorjahrszeit. Die Lombarddarlehen sind allerdings um 10,07(8,58) Mill. Mark gestiegen. Doch ging der Effektenbe- stand dafür um 26,30(.40) Mill. Mark zurück, weil das Reich seine Ausprüche neuerdings durch Begebung von Reichswechseln gedeckt hat, die unter dem Wechselbestand erscheinen und das Effektenkonto entsprechend entlasten. Ein ganz besonderes Interesse hat Zz. Zi. das Depositenkonto, auf dem leider die Einlagen des Reichs und der Privaten zusammen ausgewiesen werden. Es war zu erwarten, daß hier große Verschiebungen eintreten würden, weil die privaten Einleger, vorwiegend also die Großbanken, die am 5. Oktober fälligen ersten Einzahlungen auf die Kriegsanleihe vorwiegend auf ihrem Giro- guthaben bei der Reichsbank leisten würden und darum rechtzeitig für eine angemessene Erhöhung desselben sorgen mußten. Diese Entwicklung kommt in dem Ausweis vom 15. September durch dtie Erhöhung der Depositen um 75,31(108,05) Mill. Marlt zum Ausdruck. Die Zahl gibt jedoch das Gesamtergebnis, einschfießlich der Abhebun- gen des Reiches wieder und läißt darum nicht er- kennen, um welchen Betrag die Privatguthaben allein zugenommen haben. Der Zufluß neuer Mittel tritt am stärksten bei den Deckungsmitteln hervor. Der Metall- bestand hat sich um 38,53(4226 Mill. Mark er- höht, der Goldbestand allein jedoch um volle 40,75(39,00) Mill. Mark. Eine so hohe wöchent- liche Zunahme des Goldbestandes hatten wir seit der VHeberführung des Reichskriegsschatzes in die Bestande der fReichsbank nicht mehr zu verzeich- nen. Daß die Reichs- und Darlehnskassenscheine um%,45 Mill. Mark zurückgegangen sind, beruht auf der jedem von uns bekannten Tatsache, daß sehr viel kleine Scheine(besonders Darlehns- kassenscheine) in den Verhebhm übergeführt worden sind, um den Bedarf an kleinen Zahlungsmittehi zu betriedigen. Die Noten anderer Banken sind um 5,13(9,% Mint. Mark gestiegen. Em besonders gutes Zeichen ist Nüchgang des Notenumlaufs um 84,6 (85,904) Mill. Mark. Infolgedessen konnte das metallische Deckungsverhaltnis, das schon in der Vorwoche von 37,94 Proz. auf 30,14 Proz. gestie- gen war, weiter auf 40,70 Proz. ansteigen. In der gleichen Woche des Vorjahres stieg das Dek- kungsverhältnis von 74,84 Proz. auf 78,64 Proz. Die täglich fälligen Verbindlichkeiten(Noten und Depositen) sind jetzt zu 25,2 Proz. durch Metall gedeckt gegen 24,7 Proz. in der Vorwoche und 56,40 Proz. im Vorjahr. Relchsbankauswels vom 16. Sept. der weitere gotgen dle die 1 dohs Aktiva Un Tausend Mk.) 1914 e ehs 1445 71 + 42264 Metallbestand 1653419 33331 1170 391. 39088 arunter Gdold. 1620900 40 752 Belohs- u. Darlehns- 4⁵ 0133 kassen-Sohelne.. 155880— 445⁵ 29 442 9244 Roten anderer Banken 19252— 3130 Weohsel, Scheoks u. 834018 14207 disk. Schatzanw.. 46604883— 19316 77099 3584 Lombarddarleben. 118884 10072 81794— 1461 Sffektenbestand. 99407— 286 298 250202 5433 Sonstige Aktva. 215497 5827 Fasslva. 180000(unv.) Grundkapftall. 190000(unver. 70048 Reservefonds 74479(unver. 183747— 38938 Hotenumlauf. 4053605— 64461ʃ 724362 108053 Deposlten 494 257 75315 61 799 12869 Sonstige Passva.. 111451 13737 Jeldmarkt, Bank- und Börsen- Wesen. erkzner Mffektenbörse. WIB. Berlin, 20. Sept. Mit Stimmung sehen die Börsenkreise dem Ergebnis der heute geschlos- senen Zeichnung auf die Kriegsanleihe entgegen. Man rechnet mit Bstimmtheit auf einen großen Er- folg. In ausländischen Banknotensorten ist das Geschäft wegen der täglich knapper werdenden Materie noch geringer als seither. Die bezahlten Preise sind ungefähr unverändert. Tägliches Geld ist mit 2% Proz. zu haben. WIB. Ber! 20. Sept.(Nichtamtlich.) Der 455 Vorbörse gibt bekannt: fe porte und Zinsen für Hinausschiebung der Ablie- ferung der Effekten, sowohl für Ultimo August bis Ultimo September als auch von Ultimo Sept. bis Ultimo Oktober, sind, soweit sie nicht bereits reguliert wurden, bis zum 2. November 1914 zu bezahlen. Ebenso sind Zinsen für alle bis Ultimo Oktober gewählten Gelddarlehen bis zum 2. Nov. Sen. In die Zwischenzeit fiht der jetzt vorlie- Seuche Reichsbantausweis vom 15. September. Er Zzu bezahlen. Das Gleiche giſt auch für den gestrigen Beschluß des Börsenvorstandes bezüigl. der Zahlung der Zinsen im Zusammenhang mit der Verschiebung der Prämien und des Stellage- geschäfts für Ultimo Oktober. Amsterdumer Effektenbörse. *„ Amsterdam, 18. Sept. Scheck auf London notierte 12.07—12.17 und Scheck Berlin 50.,5 bis 56.65. Londoner Eflektenbörse. * London, 18. Sept. An der heutigen Börse wurde der Satz für Privatdiskonten auf—34 Proz. ſestgesetzt. Silber wure mit 23½½ notiert. Der Bankeingang bezifferte sich auf 351 000 Lstr. Gold. Neweorker Effektenbörse. * NewWVOr E, 18. Sept. An der heutigen Börse tellte sich der Kurs für Sichtwechsel auf.9500 ..8600), Cable Transfer.9600(g..9650) und für Silber Bullion auf 51(g. 5278). Fersce abne Aeesssrie. Lur Weachtung der Zusſfuhrverbote. Von den Absendern von Paketen nach dem neu- tralen Auslande werden vielfach die bei Kriegs- ausbruch erlassenen Bestimmungen über die Aus- tkuhrverbote nicht beachtet. Diese Ausfuhr- verbote sind im Reichs-Gesetzblatte Nr. 46/47 vom 31. Juli 1914 veröffentlichtt und beziehen sich in der Hauptsache auf folgende Gegen- stände: JTiere und tierische Erzeugnisse; Ver- pflegungs-, Streu- und Futtermittel; Kraft- fahrzeugteile, Mineralrohöle usw.; Waf ſen, Munition, andere Artikel des Kriegebedaris und Gegenstände, die zur Herstellung von Kriegsbedarisartikeln dienen; Eisenbahnmaterial aller Art, Telegraphen- und Fernsprechgerät so- wie Teile davon, Luftschiffergerät aller Art, Fahr- zeuge und Teile davon; Rohstofſe, die bei der Her- Stellung und dem Betriebe von Gegenständen des Kriegsbedaris zur Verwendung gelangen; Ver- band- und Arzneimittel sowie ärzt- liche Instrumente und Geräte. Im einzelnen sind die zur Ausfuhr verbotenen und die nachträglich wieder zugelassenen Gegen- stände in zahlreichen Bekanntmachungen des Reichskanzlers im Deutschen Reichsanzeiger usw. aufgeführt. Da die Auslandspakete, deren Inhalt bei der Zzollamtlichen Priffung an der Qrenze als unter die Ausfuhrverbote fallend, erkaunt wird, nicitt an das Ausland ausgeliefert werden, sondern den Absendern zurückgesandt werden, s0 liegt es im dringenden Interesse der Absender, sich vor der Einlieferung der Pakete darũber Gewifheit zu verschaffen, daß der Iahait Ausfuhr zu- gelassen i08. vernenr. Ausnahmetarit für frische Kartoffeln. Mit Gültigkeit vom 15. September tritt auf die Dauer des gegenwärtigen Krieges ein Ausnahme- tarif 2 n für frische Kartoffeln zur Herstellung von Trockenkartoffeln für den Bereich der preußisch- hessischen und oldenburgischen Staatseisenbahnen, der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen(ein- schl. der Wilhelmburg-Lnemburg. Eisenbahm, der Militar-Eisenbahm sowie der Farge Vegesacher, der Kerkerbachbahn und der Kreis Oldenburger- Eisenbahn auf Eutfermmgen bis 150 bm in Kxaft. Abzüge des Ausnahmetarifs(Preis 5 Pig.) sind durch die beteiligten Güterabiertigungen zu be- Ziehen. Ausmahmetarif für Steimkohlen, Braun-⸗ Kohlen, Koks und Briketts. Durch den Tarffanzeiger Nr. 73 ist Amächst im Staatsbahnverkehr ein Ausnahmetarif 6u für Stein- kohlen, Braunkohlen, Koks und Briketts mit den Frachtsatzen des Ausnahmetarifs 2(Rohstofttariſ) eingeführt worden: a. von binnenländischen Wasserumschlagsplätzen; b. von Stationen in der Nähe eines Fluß- oder Kanalhafens, von denen da- selbst hergestellte Briketts oder Kols versandt werderi(im Text mit einem x bezeichmet). Warenmärkte. Berliner Getreidemarkt. * Berlin, 19. Sept. Bei kleinem Verkehr waren die Preise lür Lokogetreide im allgemeinen unver- ändert, da die Aufträge aus der Provinz fehlten. Die Zufuhren waren klein. BSERLIN, 19, Septbr, 1914. 78. Wolzent test 278— 239.— 2⁴2.— Roggen: fest 215.——.— 214.——.— Hafer feiner: 214.—227.— 214.—227.— 10 mittel behauptet 212.—213.— 211.—213.— neuer—.——— 4 s runder: ſest 229.—224 218.—222.— Welzenmeh!: fest 32. 39.— 32.—39.— Roggenmohf;: fest 29.—.80 28.75—-30.50 Rub: geschäktslos Dle Preise verstehen sloh für Lokoware in Mark per Tonne. MBmdapester Getreidemarkt. * Budapest, 19. Sept. Die Notierungen stellten sich keute wWie ſolgt: Weizen 18, Roggen 13.45, Gerste.20, Hafer 11.10 und Mais.70. Das Wetter ist regnerisch. Am Montag und Dienstag bleibt die Börse geschlossen. Newskorker Warenmarkt. * NewWyork, 18. Sept. Die Tendenz des Weizen-Ternuünmarktes war zu Beginm fest auf Liverpooler Meldungen. Die Preise gewannen schließlich, im Zusammernang mit ſesten Tendenz. berichten von den inländischen Märkten und Mel- dungen über lebhafte Exportnachfrage, gegen gestern%—1½ c. Die Schlußtendenz war still. Newyork, 18. Septbr. Kkurs vom 18. 17. Kurs vom 18.. Welzen Baumwolle loko—— loko—— Sept. 712½ 116/½[ Sopt.—— Dez. 120/ 118½ Sohmalz Mals Western 982 982 mix. No. 2 loko 36% 85¼ Kaffee Getreſdefracht Rlo loke 5³⁰ 65 nach Llverpool 3— 3— Zuoker—2.80 nach London 3 31½] Terpentin— Chiengoer Getreidemarkt. *Chicago, 18. Sept. Unter dem Eindruck lester Tendenzmeldungen aus Liverpool setzten dtie Preise am Weigenmarkt mit Besserungen von 1 C. ein. Späterhin wurde die Haltung ange⸗ sichts der großen Zufuhren vorübergenend Schwächer, der Markt schloß jedoch zu 1. ½— e. höheren Preisen, da Meldungen aus Minneapolis über lebhafte Nachfrage und Berichte über befriedi. gendes Exportgeschäft, im Verein mit uſen der Firma Armour stimulierten. Trotz teiweiser Realisationen konnten sich die Preise schnießfich gut behaupten. Mais. Ungünstige Berichte aus Argentinien und feste Tendenzmeldungen aus Liverpool be- Wirkten, daß der Maismartt mit gut behaupteten Preisen einsetzte. Vorũbergehend wrirkten günsfige Witterungsberichte aus dem Westen abschwächend, doch war die Stimmung bei Schtuß des Marktes ſest, wegen der geringen Anküfte und im Hin- blick auf lebhaftes Exportgeschäft. Gegen gestern argaben sich Besserungen um— Chleago, 18. Septbr. Kurs vem 8s N. 815 on 3 .— 8225 1n 116. 61. 85 257 Bal 110 117. Jan. 85 —— 5 W, 25 gent 118 1755 Dez. Zia, 201, zan. 207 20555 11 75% 281. HIppen 3 0 Sapt. loke 8—— Okt. 1 10.0 Hafer Hal a Jan. 1075 1as/ 78. 7. 8 loke-—1180 1100—1180 Somveine ſalohte 288—3485 635—830 810—25 6875—855 „ Eufubrea 2 0⁰⁰ 3200⁰ „ davon in Obloage 126⁰⁰ 12600 Kupfermarkt. WIB. Berlin 20. Sept.. Berichtigung) Der Verband der Fabrikanten ischierter Leitungs- drälrte erhöhte den Kupflerzuschlag an. querschnitt und 1000 m LAnge. Faehiteratesz. „Krieg und Volksernäkrung von Dr. Max Winckel, von der Handeiskammer Mün- chen öfentl. angestellter und vereicigten Handlels- Chemilter, Preis 80 Pg. Buchdrucherei und Ver⸗ lagsanstalt Carl Gerber, München. Diese Broschiire behandelt in popuirwissen- schafflicher Form die Frage: Können war uns durch die Produlte der deutschen Lanchwirtschaft er. nähren oder sind wir auf das Ausland angeuiesen und welches sind die Mittel und Wege, uns dairch eigene Produktion rafionell, d. h. Achtig und guf zu ernähren. Die eimzehnen Nhrmittel Werdlen alsdann in enäh ö Hinsicht näher betrachtet, r besonderer Wert jewells be⸗ gründet umd den Hausfrauem eine Neibe von Von. schligen und Ermahnungen gegeben, die an Schiuß in 17 Thesen nochmals zuaammengestellt sind.— Die kleine Schriſt ist in verstindmisvoller, Llarer Weise geschrieben, vom ecitt patriotischem Wollen durchdmgen. Der Autor, der seit Jahren aich in Wort und Schrift für eine kafioneſkre Vollesernährung eingesetzt hat, wirl der Bustim. mung und des Danltes weitester Kreise sicher Sein. r ͤ ͤñ—...... ̃—...————— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: L..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Muüller; für den Handelsteil: Dr. Adoff Agthe; tür den Inseratenteil und Geschkftliches Fritr Joo Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. M b. H. Direktor: Ernst Müller. „„„„„ „Albers“ Natu-Vollreis Ia. Qual. nicht gebläut B 25 18, P. grosskörnig, nahrh. Anfertigung von: und gesund, ist neu Kurbels ee inge 3 1 Handstickereien eingetroffen, 60 Stofknöpfen Netermhaus Hehlsäumen 1 Plissee. 9¹²¹ Albers& Lie, Mannhelm, P 7, 18 Heidelbergerstrasse FHRNRUF 222 Suche 2..— 5 81 2 25 15 80 4 ——