Abonnement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Voſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. zuſerate: Rolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklgme⸗Seile..20 Nfkt. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr CTelegramm⸗Adreſſe: „eneral⸗Anzeiger Mangheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 34¹ Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7569 1 8 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 446. Man nh ei m⸗; Montag, 21. September 1914. (Abendblatt.) Geduld und Zuverſicht. Berlin, 21. Sept.(Von unf. Berl. Büro.) Wir haben uns noch immer nicht an die lange Dauer der Rieſen⸗ ſchlachten von heute gewöhnen können, und ſo iſt leider auch in den letzten TCagen wieder eine gewiſſe Beun⸗ ruhigung zu bemerken geweſen. Sie iſt aber— worauf wir zu unſerer Genugtuung von neuem hinweiſen können— unbegründet. Wir werden zwar noch etwas Geduld haben müſſen, aber der endgültigen Ent⸗ ſcheidung dürfen wir durchaus zu⸗ verfichtlich entgegenſehen. Man muß einmal den Verſuch machen, an der Hand der kurzen Cages⸗ berichte ſich den Hang dieſer Rieſen⸗ ſchlacht etwa vom 13. September ab zu vergegenwärtigen. Da heißt es am 13. zum erftenmal von der„neuen Schlacht, die günſtig ſtünde“; am 15. werden„ſchwere, bis jetzt unentſchiedene Kämpfe“ verzeichnet; am 16. wird ge⸗ meldet, daß„die Feinde noch die An⸗ greifenden ſind“. Aber am 17. beginnt ch das Blättchen zu wenden. Da wird berichtet,„die Widerſtandskraft des Feindes fange an zu erlahmen“; m 18. erfolgt der Sieg bei Nogon, am 19.„iſt das engliſch⸗ franzöſiſche Heer auf der ganzen Schlachtfront in die Verteidigungsſtellung gedrängt“, aus den Angreifern ſind alſo die An⸗ gegriffenen geworden. Uns möchte ſcheinen: Das gibt, ſo kurz dieſe Andeutungen auch ſein mögen, immerhin doch ſchon eine Vorſtellung davon, daß es im Weſten langſam aber ſtetig vorwärts geht. Großen Hauptquartier, ſo ver⸗ ſichert man uns, iſt jedenfalls kein Meuſch, der an unſerem end⸗ lichen Erfolge zweifelte. ** Die wahrheit über die Nämpfe im Gberelſaß. Berlin, 21. Sept.(Von unſerm Ber⸗ liner Bureau.) Hier und da iſt in den letzten Tagen von einer Schlacht im Ober⸗ elſaß berichtet worden. Die Meldung iſt an ſichälteren Urſprungs. Sie iſt zuerſt Schweizer Blättern erſchienen, von dort ach Süddeutſchland eingeführt und auch von einer ſiiddeutſchen Zenfur zugelaſſen worden. Im vermuten, daß ſie überhaupt nicht geſchlagen worden iſt. Freilich, Kämpfe finden im Ober⸗ elſaß täglich ſtatt. Eine geringe Anzahl von Orten in unmittelbarer Nähe der franzöſiſchen Grenze find noch von Gegnern beſetzt, und um ſie wird eben noch geſtritten. Aber es handelt ſich da, wie geſagt, um Dinge von ganz untergeordneter Bedeutung, die nur ſenſationsbefliſſenen Eiferern zu großen Aktionen aufzubauſchen vorbehalten blieb. Fahrläſſige Behandlung deutſcher Verwun⸗ deter in Frankreich. Berlin, 21. Sept.(Von unſerem Ber⸗ liner Bureau.) Man meldet aus Rom: Dem „Corriere d Italia“ wird aus Bor deaux vom 19. d. M. über die Behandlung, die den verwundeten und unverwundeten deutſchen Gefangenen widerfährt, gedrahtet: In 2 Ho⸗ ſpitälern in Bordeaux liegen 2000 deutſche Verwundete, größtenteils Sachſen aus den Kämpfen an der Marne dann auch Oldenbur⸗ ger, Hamburger und Bremer. Die Verpfle⸗ gumg läßt viel zu wünſchen übrig. Die meiſten ſtecken noch in ihren grauen Uni⸗ formen. Der Prozentſatz der an Wundbrand ſchon Darniederliegenden iſt ſehr groß— ein Beweis, daß die franzöſiſchen Aerzte die Grundſätze der Aſeptik wohl kennen aber fahr⸗ läſſig außer Acht laſſen. Der Skandal der Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe. WTB. Paris, 20. Sept.(Nichtamtlich.) Der Arzt Rochard erklärt im„New Vork Herald“, es ſei unmöglich, durch die Unterſuchung der Beſchaffenheit von Wunden wiſſenſchaftlich feſt⸗ züſtellen, oh dieſe durch Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe verurſacht ſeien. Das Geſchoß könne vor dem Eindringen in den Körper auf einen harten Gegenſtand wie Gewehr, Säbel oder Uniform⸗ knopf aufprallen und dadurch an der Spitze plattgedrückt werden, ſodaß die Wirkung eines Dum⸗Dum⸗Geſchoſſes eintrete. Die Verwendung von Dum⸗Dum⸗Geſchoſſen könne ausſchließlich dadurch bewieſen werden, daß das Vorhanden⸗ ſein nicht abgefeuerter derartiger Geſchoſſe feſt⸗ geſtellt werde.(Hierzu bemerkt das W. T..: Aus dieſer Herabſetzung des Wertes der wiſſen⸗ ſchaftlichen Unterſuchung ſpricht deutlich das ſchlechte Gewiſſen derer, die das Ergeb⸗ nis einer ſolchen Feſtſtellung fürchten müſſen. Davon abgeſehen iſt die Erklärung Rochards inſofern wertvoll, als ſie die Unwiderleglichkeit des deutſchen Beweismaterials bekräftigk, das bekanntlich in Tauſenden von Ffranzßſiſchen Dum⸗Dum⸗Geſchoſſen beſteht, die auf den Schlachtfeldern und im Beſitze von Geſangenen gefunden wurden. Die Erſchießung Vedrines wegen Hochverrats Ffraglich. WITB. Ehriſtiania, 21. Sept.(Richt⸗ amtlich.) Der im„Aftenpoſten“ veröffentlichte Brief über die Erſchießung des franzöſiſchen Fliegers Vedrines wird hier mit größtem Vor⸗ behalt behandelt, da die hieſige Schriftleitung einen Brief geſehen hat und ſelbſt ſeinc Echtheit anzweifelt. Das deutſche Elſaß. RC. Mülhauſen, 19. Sept. Dr Ricklin hat einem Berichkerſtatter des„Elſäſſer“ erklärt, daß die Bevölberung weder in Altkirch, noch im Thanner⸗ und Illtal Sympathien für Fronk⸗ geic hegt. Die Bauern hätten ſich ſchon am 6. Auguſt durch die franzöſiſchen Vorpoſten ge⸗ ſchlichen, um mit Lebensgefahr zur Eeeſtellung zu gelangen. In Mörnach ſind noch am 16. September einige Erſatzlandwehrbauern den entwiſcht, um in St. Ludwig aus⸗ gennuſtert zu werden. Dort hat ein franzöſiſcher Offizier den Bürgermeiſter mit dem Revolver gezwungen, die Leute anzugeben. Dr. Ricklin iſt der Wegführung nur entgangen durch ſein Lazavett, in dem er 64 franzöſiſche Verwundete hat. Mit großer Leidenſchaft äußerte ſich Dr. Ricklin gegen Wetterlé. Die BVerſchleppung reichs⸗ ländiſcher Beamter. Man ſchreibt der„Köln. Ztg.“: Die Verſchleppung bon Bürgern und Beamten aus dem Reichsland ins Iunnere von Frank⸗ reich hat einen weit größern Umfang angenom⸗ men, als man nach den gelegentlich auftauchen ⸗ den Nachrichten annehmen durfte. Es ſteht jetzt ziemlich feſt, daß ungefähr 1000 Nichtkombattan⸗ ten verſchleppt worden ſind, beſonders Beamte, höhere und niedere, darunter Gerichtsperſonen, die mit der Landes⸗ oder Gemeindeverwaltung michts zu tum haben, angeſehene Bünger von Einfluß und bekannter deutſcher Geſinnung, ſo⸗ gar Frauen, erwachſene Mädchen und Kinder. Alle, ohne daß man ihnen feindſelige Handlun⸗ gen gegen die Franzoſen nachweiſen konnte aber unter dem Vorwande des Spiogageverdachls, da das völkerrechtswidrige Verfahren doch irgend⸗ wie gerechtfertigt werden muß. Vielfach haben Denunziationen, die Befriedigung perſönlicher Rachſucht die Gefangenſchaft herbeigeführt; in den meiſten Fällen erfolgte die Berſchleppung jedoch auf Grund von Liſten, die offenbar von den Franzoſen ſchon vorbereitet waren. Hier iſt Gefahr im Verzug. Denn die Verſchleppun⸗ gen hören noch nicht auf. Ich komme gerade von einer Fahrt ins Oberelſaß zurück, wo ich nicht ohne Schwierigkeiten und nach tagelangen Verſuchen die Familie eines ver⸗ ſchleppten höhern Beamten, die ganz in der Nähe der franzöſiſchen Greuze im Sundgau von allen Verbindungen abgeſchnitten war, in die rheiniſche Heimat zurückgeholt habe. Daß die Franzoſen ihre zwiefache Enttäuſchung, einmal über ihre ſchlechte Aufnahme in dem treu zum Vaterland haltenden Reichsland und ſodann über ihren nach rüchwärts dirigierten„Sieges⸗ zug“ in grauſamer Behandlung an der Bevölke⸗ rung auszulaſſen verſuchen, ſieht ihnen ähnlich. Warnung vor dem Gebrauch der franzöſiſchen Sprache im Elſaß. Berlin, 21. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Straßburg: Eine Bekannt⸗ machung des Gouverneurs warnt vor dem Ge⸗ brauch der franzöſiſchen Sprache wegen der Gefahr der Verhaftung auf Grund des Ver⸗ dachts des Deutſchenhaſſes. Nie Shhlachlen in Südoſten Ein Geſpräch mit der Mutter des Chefs des Generalſtabes Conrad v. Hötzendorf. Budapeſt, 17. Sept. Ein Berichterſtatter des„Eſti Ujſag“ hatte eine Unterredung mit der Mutter des Chefs des Generalſtabs, Conrad v. Hötzendorf; ſie ſagte unter anderm: Ich habe mein ganzes Leben in Frieden ver⸗ bracht. Es war mir nicht leicht, mich an den Gedanken zu gewöhnen, daß an den Landes⸗ grenzen die Völker einander in den Tod jagen. Anfangs geſchah es, daß ich aus dem laf erwachle und glaubte, Kanonendonner zu hören. Doch ich fürchte mich nicht, ich vertraue auf Gott und den Mut unſerer Soldaten. Ich weiß, daß das Blut, das aus ihren Wunden fließt, für eine gerechte Sache vergoſſen wird. Und dies würde mich auch dann tröſten, wenn von dem Blute meiner Enkel die Rede wäre. In jeder Stunde bete ich inbrünſtig zu Gott. Nicht für Franz bete ich, wie er auch nach Hauſe komme, er bleibt mein keurer Sohn. Ich bete für die Leute, die auf die Verantwortung meines Sohnes, ſeinew meinen tiefgefühlteſten Dank entgeg Befehlen gehorchend vorwärtsgehen. Gott be⸗ hüte ſie! Ich weiß, daß mein Sohn alles für ſie und fürs Vaterland tut. Es iſt natürlich, daß Franz mir nur als Sohn und nicht als Heerführer aus dem Lager ſchreibt. Was uns alle gleich intereſſiert, iſt nur zwiſchen den Zeilen zu leſen. Er eifert zum Mut, Aus⸗ dauer und Geduld an. Ich kenne meinen Sohn ſehr wohl, er iſt nicht der Mann der großen Worte und des raſchen Feuers. Hauptſächlich große Aufrichtigkeit und Einfachheit charakteri ⸗ ſieren ihn. Eben deshalb erfüllt es mich mit vollem Vertrauen und kann uns alle mit Vertrauen erfüllen, was ich aus ſeinem Schreiben zwiſchen den Zeilen leſe.“ 255 * 5 Wopg. Wien, 21. Sept.(Nichtamtlich.) Auf die Beileidsdepeſche des Bürgermeiſters Dr. Weiskircher an den Chef des General⸗ ſtabes Konrad von Hoetzendovff iſt folgendes Antworttelegramm eingelaufen: Tief gerührt durch Ihre ſo gütige Anteilnahme an dem grauſamen Schickſalsſchlage, der mir heldenmütiges Kind entriß, bitte ich, Wir ringen in dieſem harten Kampfe um Oeſber⸗ veich⸗Ungarns Ruhm und Ehre gegen einen übermächtigen Feind. Mögen ſich trotz alledem die Wünſche erfüllen, denen Eure Exzellenz ſo warmen Ausdruck gegeben hat Der Arieg mit England. Die Selbſtmordpolitik Englands. Die Gefahr des Aufſtandes in Indien. 1385 Berlin, 21. Sept.(Von unſerm Ber⸗ liner Bureau.) Man meldet aus Wien: Ein Kenner Indiens bezeichnet in der N. Freien Preſſe“ Englands Politik als geradezu ſelbſtmörderiſch. Die Einſtellung der Dampfer⸗ linien nach Bagdad und von Bombay nach Buſchir am perſiſchen Golfe laſſe vermuten, daß eine mohammedaniſche Beweg ung in Indien und Perſien be⸗ fürchtet werde. In dieſem Falle würde abe die Einſtellung des Schiffsverkehrs wenig nützen. Denn in Indien erführen die Eingebo⸗ renen alles, was vorgeht, aus den Baſar⸗ gerüchten, die ſich auf noch nicht auf geklärte Weiſe wie ein Lauffeuer über ganz Indien verbreiteten, und auch Dinge verraten, die in europäiſchen Zeitungen er⸗ ſchienen ſind. So ſei der große Sepoi⸗ aufſtand in den Jahren 1857⸗58 ohne Poſt oder Telegraphen in allen Einzelheiten vor⸗ züglich vorbereitet worden. Die„Fleet in being“⸗Taktik WITB. Chriſtiani a, 21. Sept.(Ni amtlich) Ein bekannter norwegiſcher Admir veröffentlicht im„Aften Poſten“ eine länge Betrachtung, in der er zu dem Ergebnis komn die von der deutſchen Flotte gewählte„P! in being“-Taktik ſei die einzig richtige.&. andere Auftreten würe, wie die Vei liegen, unſinnig, da Deutſchland auch eine Front nach zwei Seiten habe. Die mit dem Nordſeekanal biete die größten Vorf den Gegnern gegenüber. Dies wünde ſtcherli⸗ die nahe Zukunft beweiſen. 2. Seite. Grneral-⸗Auzeiger.— Gadiſche Neueſte Nachrichteu.(Abersblatt) Montag, den 21. September 1914. Aum. der Schriftl.: Unter dem Ausdruck] Flugſtation in Sheerneß zur Unterbringung von ſchen Breſche an der Porta Pia, wo der Vize⸗ bedingt und zur ungeſtörten Fortentwicklung dez 1 „FI in being“-Taktik, der ſich in deutſcher Ueberſetzung nicht genau wiedergeben läßt, iſt zu verſtehen eine Taktik, die auf dem Einfluß beruht, den eine ſtarke kampffähige Flotte lediglich durch die Tat⸗ ſache ihres Vorhandenſeins auf die Kriegführung ausübt. Der Aus⸗ druck iſt erſtmalig von dem engliſchen Admiral Torrington im Jahre 1690 angewandt worden. Das Abfangen deutſcher Reſerpiſten. WiB. London Sept 5 Schiff „Gelria“, das von Buenos⸗Aites nach Amſter⸗ dam unterwegs war, wurde bei Falmouth von britiſchen Kreuzern aufgebracht. Hundert an Bord befindliche deutſche Reſerviſten wurden als Kriegsgefangene feſtgenommen. 25 = 81 „ l. England im Dienſt der Lügenpreſſe. Rotterdam, 21. Sept.(Von unſ. Korreſpondenten.) Mit welchen Mitteln Eng⸗ land die öfſentliche Meinung in Holland zu be⸗ arbeiten ſucht, geht am beſten daraus hervor, daß der hieſige engliſche Konſul Extrablätier in Tauſenden von Exemplaren umſonſt verteilen läßt, die natürlich nichts anderes enthalten, als die Lügen, Schwindeleien und Verdrehungen der Agence Havas und des Reuterbureaus. Be⸗ ſondere Austräger verteilen dieſe Wiſche in allen Stadtvierteln. Wie man in England wirbt. ORotterdam, 21. Sept.(Von unſerem Korreſpondenten.) Wie dem Rotterdamer„Dag⸗ blad“ aus London gemeldet wird, hat die bri⸗ tiſche Regierung eine Verfügung getroffen, wo⸗ durch allen Behörden Großbritanniens ver⸗ boten wird, Maßnahmen zur Linde⸗ rung der Arbeitsloſennot zu treffen, ſolange die Werbungen der engliſchen Armee nicht abgeſchloſſen ſeien. Dazu muß bemerkt werden, daß die Wer⸗ bungen ein außerordentlich ſchlech⸗ tes Ergebnis hatten, und daß die Stim⸗ mung unter der Arbeiterſchaft im⸗ mer gereizter gegen die Regierung wird. Dieſe hat eine ganze Reihe von Verhaftun⸗ gen von Arbeiterführern vorgenom⸗ men. 14 Der Stand der engliſchen Luftflotte. [Kax. Am 28. März 1917 ſagte der engliſche Marineminiſter Churchill in einer Rede über die engliſche Marine⸗Luftflotte, in der er das Flugweſen Deutſchlands und Frankreichs kritiſterte, wörtlich:„Das Naval⸗Air⸗Service hat in letzter Zeit ſo gewaltige Fortſchrilte ge⸗ macht, daß ſich jetzt keine Macht mit England auf dem Gebiele Waſſerflugweſens meſſen kann. Dieſen Vorſprung wollen wir inne halten, loſte es, was es wolle. England beſitzt die beſten Flugmaſchinen der Welt!“ Gegenüber dieſen ſtolzen Worten, iſt es nicht unintereſſant, einen Rückblick auf die Entwick⸗ lung des engliſchen Marineflugweſens zu wer⸗ fen. Zunächſt muß es auffallen, daß bis zum Jahre 1913 die Fliegerei Kriegsminiſterium oblag und erſt vor einem Jahre, als ſich bei plötzlichen Reviſionen wenig erbauliche Dinge herausſtellten, dem Marine⸗ miniſterium überwieſen wurde. Im Jahre 1913 wurden vom Parlament 17 Millionen Mark zum Ausbau der Land⸗ und See⸗Luftflotte be⸗ willigt. Davon entfielen auf die Marine die etwa 40 Flugzeuge beſaß, 6½ Million Mark. Dabon burden berwendel ſür Crrichtung einer des in England dem 10 Maſchinen 132 000 Mark, Errichtung von Landſchuppen 80 000 Mark. Für Anlegung einer Flugſtation in der Mündung des Medway⸗ Fluſſes(10 Schuppen und eine Luftſchiffhalle) 900 000 Mark. Während 1912 die Marine nur 8 Waſſerflugzeuge und 6 diplomierte Flie⸗ ger beſaß, verfügte man im Juni 1913, zur Zeit der Flottenmanöver, über 50 Flugmaſchinen und 80 Flieger. Der Marine⸗Flügel des Royal Flying Corps beſteht aus dem Kommando auf H. M. S. Actaeon und H. M. S. Hermes, der Hauptſtation zu Eaſtchurch, Isle of Sheppey, Isle of Grain, Sheerneeß, Harwich, Dover, Par⸗ mouth, Calshot, Filey, Walney, Island, Bar⸗ row und Firth of Forth. Außerdem iſt eine Marinefliegerſchule in Upavon angegliedert. Die Flugzeuge ſind teils engliſchen, teils franzöſi⸗ ſchen Urſprungs, und zwar finden die von der Marineverwaltung ſelbſt hergeſtellten PE.Dop⸗ deldecker, Short, Cody, Borel und tan⸗ Doppeldecker Kerwendung. Die früher ſehr be⸗ liebten Nieuport⸗Maſchinen wurden verboten, doch hat man mehrere Apparate der Deutſchen Flugzeugwerke eingeſtellt. Für das Jahr 1914.,15 hat Churchill einen Kredit von 20 Mil⸗ lionen Kredit gefordert, der auch anſtandslos bewilligt wurdel gegen 10 Millionen des Vor⸗ jahres). Der Marineminiſter hatte für 1915 die Schaffung einer Luftflotte von 200 Waſſerflug⸗ zeugen vorgeſehen, die an den ohen genannten — + 01, — * hr Küſtenplätzen ſtationiert werden ſollten. Infolge des Krieges ſind die Rüſtungen jedoch nicht voll⸗ endet worden, ſodaß England gegenwärtig über etwa 70 betriebsfähige Maſchinen für die Flotte verfügt. Wähvend die Marineverſwaltung eifrig an dem Ausbau des Flugweſens gearheitet hat, herrſchen in der Luftflotte des Landheeres Zu⸗ ſtände, die ihresgleichen ſuchen. Der engliſche Kriegsminiſter führte in einer Rede im März 1914 aus, daß das Heer 161 kriegsmäßige Flug⸗ zeuge beſitze. Eine von der Sppoſition ins Leben gerufene Kommiſſion ſtellte jedoch feſt, daß der Kriegsminiſter maßlos übertrieben habe. Der Abgeordnete Hicks ſtellte bei ſeinen Unter⸗ ſuchungen feſt, daß das engliſche Heer ſtatt 161 nur 42() kriegsbrauch⸗ bare Apparate beſäße. Den Reſt bilde⸗ ten alte, defekte Apparate, die die Offiziere zu fliegen ſich weigerten. Von den 42 betviebs⸗ fähigen Flugzeugen aber mußten 32 aus dem Verkehr gezogen werden, weil die Marinever⸗ waltung dieſe, die berüchtigten..⸗Maſchinen, die in königlichen Werkſtätten hergeſtellt worden waren, als„im höchſten Grade lebensgefährlich“ bezeichnet worden und den Marineoffizieren den Gebrauch derſelben verboten hatte. So be⸗ ſaß England in Wahrheit alſo etwa 12 bis 15 Flugzeuge franzöſiſchen Urſßrunges, die man als brauchbar anerkennen kann. Im Juni dieſes Jahres ließ man ſich Appavate von vier deut⸗ ſchen Firmen kommen, die aber nach einigen Tagen von den Deutſchen zurückgezogen wurden, da engliſche Offiziere, wie ſeſtgeſtellt worden iſt, während der Nacht die Maſchinen genau ver⸗ maßen und photographierten. So beſitzt Eng⸗ land jetzt eine Heeresluftflotte, die keinen An⸗ ſpruch darauf machen kann, ernſt genommen zu werden. Für das nächſte Jahr war ein Aus⸗ bau dieſes neueſten Zweiges des Heeres in großzügiger Weiſe in Ausſicht genommen worden. —— Italien. Der Jahrestag des Einzugs der Truppen in Rom. WIB. Rom, 21. Sept.(Nichtamtlich.) Der geſtrige Jahrestag des Einzugs der italieni⸗ ſchen Truppen in Rom wurde in ganz Italien feſtlich begangen. In Rom bewegte ſich am Nachmittag ein gewaltiger Zug von Vereinen präſident des Provinziglausſchuſſes Ludiviſi und der Bürgermeiſter von Rom, Fürſt Colonna, mit lebhaftem Beifall auſgenommene Gedächtnis⸗ reden hielten. Der Bürgermeiſter verlas ein Telegramm, das anläßlich des Feſtrages an den König gerichtet worden iſt, und deſſen Antwort, die folgendermaßen lautet: „Ich erwidere den Gruß Volkes von Rom und ſeiner Vertretung. An dieſem feſt⸗ lichen Tage bekräftige Ich den Glauben an die Wohlfahrt und die Größe des Vater⸗ landes, dem Ich, wie meine Vorfahren es taken, alle meine Gedanken und meine ganze Arbeit widme. gez. DeS VBietor Emanuel.“ Die Stimmeing in Italien. Eine Mannheimer Firr ſtellt uns einen Brief eines Geſchäftsfreundes in Mailand vom 10. September zur Verfügung, aus dem fol⸗ gende Stellen von allgemeinem Intereſſe ſind: Wir ſind über die Kriegslage wohl infor⸗ miert durch die Italieniſche Preſſe, in welcher ſämtliche Veröffentlichungen der verſchiedenen Generalſtäbe erſcheinen. Hie und da wider⸗ ſprechen ſich natürlich die Mitteilungen der ver⸗ ſchiedenen Nationen, die Wahrheit kann jedoch leicht herausgefunden werden. Ueber die deut⸗ ſchen Siege im Oſten und Weſten ſind wir alſo unterrichtet. Unſere Spezialreporters in Deutſchland haben uns auch auf das Ein⸗ gehendſte beſchrieben, welche Begeiſterung in ihrem Lande herrſcht und mit welcher Sicherheit das Deutſche Volk auf den endgültigen Sieg rechnet, ferner wie es bereitwillig alle jetzt not⸗ wendigen Opfer trägt. Wir können Sie ver⸗ ſichern, daß der größte Teil der gebildeten Italiener dieſe ungeheure Anſtrengung der Deutſchen Nation mit größter Sympathie folgt und daß wir feſt überzeugt, daß ein ſo großes und einheitliches Volk wie Ihres nicht unter⸗ gehen kann noch darf. Unſerer Anſicht nach, iſt der Dreibund immerx noch feſt, und wird noch ſeine Früchte tragen. Werden Sie uns glauben, wenn wir ſagen, daß wir Deutſchland ein großes Opfer bringen, indem wir Oeſterreich⸗Ungarn in dieſem günſtigen Augenblick nicht angreifend Trotz allem werden die Verträge treu einge⸗ halten werden, und es iſt bei uns allgemeine Empfindung, daß wir uns weiter neutral verhalten werden. 2 8 1 Die Befrefung der Ukraing. Vom Bund zur Befreiung der Ukrainer wird uns geſchrieben: Das von Ukrainern bewohnte Gebiet auf bei⸗ den Seiten der öſterreich. ruſſiſch. Grenze iſt zum Kriegsſchauplatz geworden, auf ſpelchem die ent⸗ ſcheidenden Schlachten ausgefochten werden, und was noch wichtiger, dieſes Territorium iſt zu⸗ gleich der Streitapfel, um deſſen Beſitz ſich die Gegner ſchlagen. Die Ukrainer können wohl mit Recht behaup⸗ ten, daß dieſer Krieg das Urteil über ihr Schick⸗ ſal fällen wird, ob nämlich das ukrainiſche Pie⸗ mont, die Zuflucht unſeres nationalen Lebens, welche wir in Oeſterreich haben, zu Grumde ge⸗ richtet werden ſoll oder ob das nationale Leben auch jenſeits des Zbrucz, weit über den Dnjepr hinaus, bis an den Rand des Schwarzen Meeres aufblühen wird. Die in Rußland geknechteten Ukrainer können und dürfen den Ereignifſen nicht als paſſive Zeugen zuſchauen, ſie erheben ihre Stimme laut und entſchieden, um das ihnen gebührende Recht auf nationale Selbſtändigkeit zu verlangen. a 8 0 von dem Platz Santi Apoſtoli nack Der hiſtori⸗ Der Kampf des Geiſtes Daß die Wandlungen, die ſich unter der Wucht der gewaltigen Ereigniſſe im geiſtigen Leben unſerer Zeit vollzogen haben, ſich auch auf das ſonſt ſo friedfertige Gebiet des muſika⸗ lliſchen Schaffens erſtrecken, und daß wir hoffen pbürfen, daß nach Wiederkehr des Friedens auch die deutſche Muſik von einem neuen Geiſte ge⸗ tragen ſein wird, bezeugen zwei Aeußerungen, die die bekannte Zeitſchrift für Muſik„Signale für die muſikaliſche Welt“— die auch während des Krieges ihre Täligkeit nicht eingeſtellt hat— vor Kurzem veröffentlichte. Wir bringen ſie mit freundlicher Erlaubnis des Verlages in der Reihe unſerer Aufſätze, die den Kampf des deutſchen Geiſtes veranſchaulichen ſollen, des⸗ halb zum Abdruck, weil den Stimmen beider Aufſätze ein ganz beſonderes Gewicht beigelegt werden muß Der erſte nämlich ſtammt von einem bedeuten⸗ den ſchaffenden Muſiker unſerer Zeit, der leider nicht geſtattet hat, ſeine Verfaſſerſchaft kundzu⸗ geben, der aber nach dem Inhalt und Geiſt der Ausführungen zu den ganz großen Muſikern der Zeit gehören muß. In dem zweiten wird die Muſik eingeordnet in den Kreis der Geſamtkultur und von ſeiner Um⸗ geſtaltung— alſo ebenfalls von hoher Warte Ein ſchaffender Muſiker über den Xrieg. „Mit eiſerner Hand hat ſich der Zerſtörer der Welt bemächtigt. Nichts,— nicht ein Gedanke, der bereits zur Tat geworden war, nicht ein Gedanke, der zur Tat werden ſollte,— bleibt vom Druck der eiſernen Hand verſchont.— Vom ſchamloſen, ruchloſen Verbrecher der den Brand entzündet hat, zu reden, bäumt ſich das Innerſte guf. Der Zar und ſeine Sippe konnten ein beſſeres Zeichen ihres„Wertes“ der Welt nicht darbieten,— den kannten wir alle. Und die mit ihnen gehen? Iſt je, was uns das Wort„Kul⸗ tur“ an Größe, Reinheit in ſich ſchließt, ſo be⸗ logen worden? Ums Sein hebt Deutſchland heute die Waffen. Wir haben es längſt gefühlt, — im Deutſchtum iſt der Sinn enthalten, den uns das Wort„Kultur“ als Höchſtes preiſt. Nun ſehen wir es: daß deutſchem Geiſt, deut⸗ ſchem Fleiß, deutſcher Arbeit dieſer Sinn ganz iunewohnt. So können wir auch getroſt dem Ausgang des Kampfes entgegen ſehen: nur die⸗ ſer Sinn kann heute der Welt Beherrſcher ſein, zum Heil der ganzen Menſchheil. Was ſchad⸗ haft war an unſerem Deutſchtum,— der Weg zum Kampf hat alles das beſeitigt, denn Einig⸗ keit im Sinn zum Höchſten, einiger Wille zur Rettung des Wahren, Beſten, Rettung gegen eine Welt verlogener Kultur veredelt Men⸗ ſchendenken, Menſchentun. der Rückchluß auf das muſtkaliſche Leben Frankreich, die dieſer innerſte In Grauen krampft ſich das Herz zuſammen, wenn man mit ſolchem Gedanken den Kampf durchſchaut. Hier, wie dort— im Feindesland 5 es tun, —erſchallt der Ruf zum Schwert, der Ruf zum denn enſchen zu Kampf um's Sein. Der Urgrund dieſes Kampfes m Deutſch⸗ and, Deutſchen Reiche unerläßlich. Für das ukraini. hundertelangen Träume und Beſtrebungen be. deuten. 5 Nachdem die ruſſiſchen Ukrainer zu dieſer Er⸗ kenntnis gelangten, haben ſie eine allgemein⸗ freiung der Ukraing— geſchaffen, welcher die treten ſoll. In dem Bunde ſind alle politiſchen Strö⸗ mungen vertreten, die ſich in der Forderung nach der politiſchen Unabhängigkeit des ukrainiſchen Volkes geeinigt haben. Die Verwirklichung ſeiner Beſtrebungen ſieht der Bund in der Niederkämpfung des Zarenreichz durchdie verbündeten Mächte Die unabhängige Ukraing ſoll eine konſtitu⸗ tionelle konſequent demokratiſche Monarchie mit einem einzigen geſetzgebenden Körper mit allen bürgerlichen, nationalen und allen anderen Rech⸗ ten und mit eigener nationaler Kirche ſein. Sollte nur ein Teil des vom ukrainiſchen Volf bewohnten Territoriu von der ruſſiſchen Deſpotie befreit werden, wird ſich der Bund da⸗ für einſetzen, daß das ganze national ukrainiſch⸗ Gebiet in den Grenzen Oeſterreichs zu einem autonomen Land zuſammengefaßt wird. Gleichzeitig mit der Exrichtung des ſelbſtän⸗ digen ukrainiſchen Staates iſt eine radikale Agrarreform im Intereſſe der Bauern durchzu⸗ führen. Die praktiſchen Aufgaben, die der Bund zu bewältigen hat, ſind ſo mannigfaltig, daß ſie nur im allgemeinen angedeutet werden können. Um ſeinen Forderungen eine wirkſame Unterſtützung zu ſchaffen, iſt der Bund zur Bildung von national⸗ politiſchen Orgawiſa⸗ tionen in Ruſſiſch⸗Ukraina geſchrit⸗ ten. Sobald das Territorium der Ukraing durch die öſterveichiſch⸗ungariſche Apmee beſetzt iſt, wird der Bund die national⸗politiſche Organiſierung des okkupierten Gebietes durchführen. Sodan müſſen Vorbereitungen zur Einberufung eines Nationalkongreſſes getroffen werden, der über ſtaatspolitiſche Einrichtungen für das von Ruß⸗ land losgetrennte Gebiet, die Agrarreform uſw, zu beſchließen haben wird. Der Bund tritt zur Wahrung der Intereſſen des ukrainiſchen Volles und ſeiner national-politiſchen Beſtwebungen vor den Regierungen und internationalen Konferen⸗ zen auf und ſorgt durch ſeine Veröffentlichungen, Korreſpondenzen uſw. für Populariſierung der ukrainiſchen Bewegung in der euxopäiſchen Oeffentlichkeit. Der Bund zur Befreiung der Ukraina bleibt in ſtändigem Kontakt mit den öſterreichiſchen Ukrainern. Indem die Ukrainer den Sieg der öſterreichiſch⸗ ungariſchen und deutſchen Armeen und die Niederlage Rußlands erhoffen, ſehen ſie der Zeit entgegen, wo auf den Trümmern des ruſſiſchen Imperiums, dieſes Gefäng⸗ niſſes der Völker, eine freieunabhängege Ukraincſich aufrichten wird. Kauft deutſche Waren! Dieſer Ruf wird jetzt allenthalben erhoben. Er ſollte nicht ungehört verhallen, denn er iſt nur zu ſehr berechtigt. England will unſer Wirtſchaftsleben vernichten; es boykottiert deutſche Waren und erklärt deutſche Patente in England für verfallen. Unfere Ehre und unſer Stolz gebieten, Selbſtachtung zu üben und ausländiſche Waren von uns zu weifen. Kein deutſches Produkt wird noch von Eng⸗ ländern, Franzoſen oder Ruſſen gekauft. Wer es da unterlaſſen wollte, dem Auslande mit gleicher Münze zu dienen, häkte keinen An⸗ ſpruch auf die Ehre, ein Deutſcher zu ſein. Deutſchtum, 1¹ Arbeit, deutſches Können zu ſchützen. Und nie hat das Wort „Kultur“ an Größe, Reinheit mehr in ſich ge⸗ borgen, als heute hier im deutſchen Land,— im Sinn, der Deutſchland in den Kampf geführt, und in dem Sinn, wie Deutſchland kümpft!— Wenn man ſich alles vor Augen hält, ſo weiß man eins gewiß: dieſe Zeit iſt nur Gewinn für alle, die im Deutſchtum denken, fichlen. Was jetzt in uns aufgeſchüttelt wird Ge Empfindungen, über die wir oft gegrübelt haben— das wird in der Wucht der Wahrhaf⸗ ligkeit jetzt ſelbſtverſtändlich. Und dieſer Gewinn wird auch nach dieſem Krieg voll in Erſcheinung treten, in allem: in der wirtſche„Ent⸗ wicklung Deutſchlands und im ganzen gei Leben und Streben. allem können wir ge⸗ troſt die Führung übernehmen. Reinigung, Klärung wird überall folgen,— was ſo gewal⸗ ſchreckli Wie drürkt es. 7 8 W en fißten wenß ich. deutſchen Volkes in der Monerchie und in ſche Volk wird es die Erfüllung ſeiner jahr, nationale Organiſation,— den Bund zur Be. national-politiſchen und ſozial⸗ökonomiſchen In⸗ lereſſen des ukrainiſchen Volkes in Rußland ver, Montag, den 21. September 1914. Geueral-Auzeiger.— Badiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Leider war bis zum Kriege in keinem Lande die Ausländerei ſo bevorzugt, wie in Deutſch⸗ land. Franzöſiſche Mode, franzöſiſcher Wein und Champagner, engliſche Stahlmaſchinen, Maſchinen und Kleiderſtoffe, Zigaretten, Seife u. a. m. wurden vor deutſchen Fabrikaten be⸗ vorzugt, die in der Qualität wahrlich nicht minderwertig waren. Das müßte jetzt end⸗ gültig und für immer aufhören. Keine deutſche Frau darf mehr für franzöſiſche Mode einen Pfennig ausgeben; wer Wein trinken will und kann, nehme deutſches Gewächs und überzeuge ſich, daß deutſcher Sekt dem franzöſiſchen Champagner nicht nachſteht. Der Raucher darf keine Zigaretten rauchen vom engliſchen Tabaktruſt, deſſen Groß⸗Aktionäre für den engliſchen Kriegsfonds eine halbe Million Mark ſtifteten. Unſere hochentwickelte Ma⸗ ſchineninduſtrie Refert beſſere Erzeugniſſe als die engliſche, die mit allen Liſten ihre Waren bei uns abzuſetzen ſucht. Die deutſche Textil⸗ induſtrie hat die engliſche überflügelt; eng⸗ liſche Stoffe ſtehen den deutſchen an Güte nach. So ſteht es mit allen den vielen Gebrauchs⸗ gegenſtänden des täglichen Lebens, mit den verſchiedenen Seifenarten u. a. m. Ein Gebot der nationalen Ehre und der Selbſthilfe iſt es, alle Waren auslän⸗ diſchen Urſprungs abzuweiſen und nur ſolche deutſcher Arbeit und deutſchen Gewerbefleißes zu kaufen. 5* Das Eiſerne Kreuz. 0 Mainz, 21. Sept.(Priv.⸗T.) Der Kaifer hat dem Großherzog von Heſ⸗ ſen das Eiſerne Kreuz verliehen. Der Hauptmann von Lichtenberg, der Sohn weiland des Prinzen von Heſſen, iſt auf dem Felde der Ehre gefallen. Das Fürſtenpaar von Albanien in Deutſchland. JBerlin, 21. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Lugano wird gemeldet, daß die Reiſe des Fürſten und der Fürſtin von Albanien nach Deutſchland nur vorübergehend ſei und ledig⸗ lich die Teilnahme an der Beerdigung des auf dem Schlachtfeld gefallenen Bruders der Prin⸗ zeſſin, des Fürſten Otto zu Schaumburg⸗Wal⸗ denburg gilt. Nach der Beſtattung kehrt das Prinzenpaar unmittelbar nach Lugano zurück, wo es den ganzen Winter zu bleiben be⸗ abſichtigt. Jür Fas Vaterland gefallene Badene. Auf dem Felde der Ehre ſind gefallen: Ritt⸗ meiſter Ludwig Baſſermann⸗Jordan beim Leibdragonerregiment Nr. 20 in Karlsruhe, Lt. Gottfried Metzler am Kgl. Kadettenhaus in Karlsruhe, Reſ. Friedrich Weber in Karlsruhe, Gefr. d. Reſ. Jakob Weiß in Söllingen bei Dur⸗ lach, Oberleutnant d. Reſ. Chemiker Dr. Hans Kautuſech, Unteroff. d. L. Kaufmann Alfred Keßler, Vizefeldw. d. Reſ. Kaufmann Hans Lebemder, Vizefeldw. d. L. Chemiker Dr. Joh. Maier, Lt. d. R. Kaufmann Konrad Siegis⸗ maund und Gefr. d. R. Kaufmann Wilh. Waf⸗ ſemer, ſämtliche bei der Bad. Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik in Ludwigshafen a. Rh. Gefr. Johann Stather in Baiertal bei Wiesloch, Uo. d. Reſ. Albert Klöpfer in Bühl, Uo. Rud. Kramer, Vigefeldw. d. L. Georg Ruf aus Freiburg, Joſef Schneider aus Freiburg⸗Günterstal, Haupt⸗ manm Charlie Bühler aus Freiburg, Lt. d. R. Poſtaſſiſtent Franz Hollfritzſch in Furtwangen, Jandwirt Joſef Rumbach in Reude, Uo. Joſef Bürkle in Waltershofen(A. Freiburg), Poſt⸗ ſekretär Oberleutnant d. R. Adam Losmann in Raſtatt, Poſtaſſiſtent Vizefeldweb lbert Hillenbrand in Mannheim, Poſtaſſiſtent Uo. d. Reſ. Theodor Knoblauch in Mannheim, Dr. Robert Rie d, Uo. d. Reſ. Karlsruhe, Heinrich Müller. Vizefeldw. Regt. Nr 109, Teitſchneu⸗ reuth, Heinrich Schneider, Bankbeamter, Uo. d. Reſ. Regt. 109 Karlsruhe, Vizefeldw. d. Ref. Dr. Albert Hofherr, Prof. an der Oberreal⸗ ſchule in Bruchſal, Hermann Hunger in Neckar⸗ gemünd, Reſ. Landwirt Markus Michel in Wer⸗ bachhauſen(A. Tauberbiſchofsheim), Stefan P fef⸗ ferx in Niederſchopfheim, Gottfr. Linkenheil in Huchenfeld bei Pforzheim, Ref. Osk. Kölmel, Füf. Eduard Klumpp aus Freiburg, Uo. Johaun Wurſter in Gottenheim(A. Breiſach), Reſ. Alb. Ehinger, Wärter in Reichenau, Artilleriſt Land⸗ wirt Joſef Klötzle in Ettenheimmünſter(Amt Ettenheim, Karl Gdelmann in Altdorf, Elektro⸗ monteur W. Hirſch in Tutſchfelden(A. Ken⸗ zingen). KAleine Kriegszeitung. Der Dichter als Spion. Gabriele'Annunzio, der jetzt in Paris lebt, hat ein großes Abenteuer hinter ſich, von dem er noch lange zehren und in bändereichen Dich⸗ tungen erzählen wird: er iſt als Spion verhaftet worden! Und über dieſes Abenteuer erſtattet Luigi Barzini in einem ſeiner Pariſer Briefe, die im „Corriere della Sera“ veröffenlicht werden, einen borläufigen Bericht, der ſo hübſch iſt, daß wir ihn in ſeiner ganzen Schönheit wiedergeben.'An⸗ nunzio, ſo lieſt man da, iſt eine der großen Boule⸗ vard⸗Figuren. Er iſt aus den ariſtokratiſchen Vier⸗ teln der Gtoile hinabgeſtiegen und biwaktert im Cafs de la Paix. Er iſt hingeriſſen von den neuen und ſeltſamen Schönheiten dieſes ſchweigen⸗ den, unbewohnten, dunklen, betäubten Paris, und die Straße zieht ihn an. Spät am Abend, wenn die Stadt, die zum größten Teil aus Angſt vor den Zeppelinen im Dunkel baliegt, in derFFinſternis ein⸗ ſchläft, dann ſtreift'Annunzio durch einſame Viertel, die in der Mondnacht grandioſe, ſchreckliche und unerwartete Anblicke gewähren. Er wandert zu Notre Dame, der turmgezierten, maſſigen, über⸗ menſchlichen, ſchwarzen, ergeht ſich an den Ufer⸗ böſchungen der Seine, die ganz im bleichen Mond⸗ licht daliegt, ſchaut ſinnend auf das phantaſtiſche Profil der Bäume und denkt noch über die Men⸗ ſchen, die zu Unrecht durch ihre Anweſenheit und den Glanz der künſtlichen Lichter die wunderbare Poeſie der Stadt ſtöven.. Aber dieſe Pilgerfahr⸗ ten ſind keineswegs gefahrlos. Und ſo wurde 'Annunzio an einem der letzten Abende unter dem Verdacht der Spionage verhaftet. Er war in St. Fauſtin, der ehrwürdigen Kirche, in der nach den Geſchichtsſchreibern Dante gebetet hätte wenn er dort eingetreten wäre, und in der heute eine Menge von Gläubigen um Frankreichs Erret⸗ tung fleht. Als er die alte Kirche verlaſſen hakte, blieb der Dichter auf dem Pont des Arts ſtehen. Es war die Zeit des Sonnenunterganges. Paris, von leichten Nebeln verhüllt, ſchien in den Rauch eines Rieſenbrandes eingehüllt. Ganz verzückt ſchickte ſich'Annunzio an, Notizen zu machen in ſeinem Notizbuch leinem außerordenklichen Noliz⸗ buch, in das man mit einem Goldſtift ſchreibt). Eine Gruppe von Patrioten fand dieſes Manöver verdüchtig.„Was tut der da?“ meinte der eine, Es iſt ein Spion!“ erklärte ein anderer.„Sicher,“ ſchloß ein dritter,„er nimmt Pläne auf für die Zeppelins!“ Eine Wache wurde von der Gefahr be⸗ nachrichtigt, die Paxris bedrohe. Sie näherte ſich, beobachtete, ſuchte die geheimnisvolle und verwegene Perſönlichkeit zu ergünden und ging um ſie herum. 'Annunzio fuhr, völlig verſenkt in den Anblick, mit der Niederſchrift ſeiner Eindrücke fort. Schließ⸗ lich ſtellte ihn der Beamte energiſch. Das Verhör kwar kurz und entſchieden. Der Mageſtro lächelte, er fand in der zweideutigen Lage wohl einiges, weun auch nicht allzu viel Vergnügen.„Habe ich vielleicht einen Schädel wie ein Deutſcher?“ fragte er in aller Unſchuld.„Ich verſtehe nicht, was Sie geſchrieben haben,“ erklärte der Wachmann,„da Sie ſo ſchlau waren, ſich einer fremden Sprache zu bedienen. Weshalb das? Außerdem ſehe ich in Ihrem Notizbuch Namen, die ſich wahrſcheinlich auf Heeresbewegungen beziehen. Schließlich blei⸗ ben Sie gerade auf einer Brücke ſtehen. Wie er⸗ Hären Sie alle dieſe merkwürdigen Umſtände? Nun? Ich muß Sie alſo auffordern, mit mir zu kommen!“ Und ſo mußte der höchſt elegante, engelhafte'Annunzio folgen. Er lächelte noch i un auch ganz leicht beunruhigt—„wenn — geſtohlen zu haben,“ ſagte einmal Taillerand, der die Polizei kannte,„würde ich zunächſt ausreißen.“ — und gefolgt von einem Schwarm von Neugie⸗ rigen, die da meinten, man ſollte ſolches Geſindel ohne weiteres aufhängen, ſetzte ſich der Dichter in Bewegung zur Wache. Vorher aber wies er noch einmal auf Paris, das in der Glut des Abendhim⸗ mels dalag, und ſagte mit ſeiner unerſchütterlichen üüberzeugender Milde:„Sehen Sie, wie ſchön das iſt! Finden Sie nicht?“ Der Wachmann ſah ihn nur verdutzt und ſtreng an. Gabriele aber öffnete ſanft noch einmal ſein Notizbuch.„Geſtatten Sie, daß ich noch ein Beiwort hinzufüge? Eine Stunde ſpäter war'Annunzio, nach mannig⸗ ſachen Wirrſalen, unter vielen Entſchuldigungen wieder in Freiheit geſetzt Er hat das Abenteuer heiter hingenommen, ſein Lächeln war ſeine über⸗ zeugendſte Verteidigung. Nur ein ganz geheimer und leichter Schauer von Unruhe befällt ihn noch, wenn er einen Poliziſten ſteht Ber Rüchenzug des Jaren. Während die ruſſiſchen Soldaten im Felde durch die Mängel der Proviantberſorgung nicht gerade gut beköſtigt zu ſein ſcheinen und an vielen Stellen des Rieſenreiches das Geſpenſt des Hungers droht oder ſchon da iſt, läßt ſich„Väterchen Zar“ nichts abgehen Sogar für den unwahrſcheinlichen Fall, daß er ſelbſt im Felde erſcheine, ſind bereits alle Vorkehrungen getroffen, um die Tafel des Herr⸗ ſchers mit dem nötigen Luxus auszuſtatten. Das beweiſt der großartige Küchenwagenzug, den der Zar in Deutſchland bei den Daimler⸗Werken ſich hat bauen laſſen und von dem die„Umſchau“ eine ausführliche Beſchreibung veröffentlichl. Dieſer Küchenzug beſteht aus einem mit eingebautem Herd verſehenen Automobil und einem omnibus⸗ artigen Motorwagen zur Perſonenbeförderung, die beide eine beſonders breite Spur und hohe Räder haben. Der eigentliche Küchenwagen ähnelt in ſeiner äußeren Form einem geſchloſſenen Poſtpaket⸗ wagen, während der Begleitwagen ringsum durch freundliche Glasfenſter erhellt iſt. Der Küchen⸗ wagen hat an den vorderen Hälften der Seiten⸗ wände bewegliche Klappen, die in wagerechter Lage nach außen umgelegt werden und als Servier⸗ und Ablegetiſch dienen; außerdem befinden ſich hier kleine Ventilationsfenſter, während die Belichtung des Wageninnern durch große herablaßbare Fen⸗ ſter in der Vorder⸗ und Rückwand geſchieht. Das doppelt geſchweifte Dach geſtattet, den mittleren Teil des Wagens ſo hoch zu halten, daß der Koch beim Fahren aufrecht ſtehend den Herd bedienen und hier alle ſeine Künſte entfalten kann. Die Tür zum Innern des Küchenwagens, an der ſich ein gepolſterter Klappſitz befindet, liegt in der Wagen⸗ rückwand; die beiden Seitenwände ſind durch Aus⸗ rüſtungsgegenſtände in Anſpruch genommen. Die ganze Küchenausſtattung iſt mit großer Raum⸗ erſparnis eingerichtet. Unterhalb des Fenſters in der vorderen Wagenwand ſteht der mit fünf Koch⸗ löchern und einem Waſſerbehälter verſehene Spiri⸗ tuskochherd, unter dem ſich Eisbehälter für Fleiſch⸗, Butter⸗ und Weinvorräte befinden. Luftdicht ab⸗ geſchloſſene Metallbehälter dienen zur Aufnahme bon größeren Vorräten; rechts und links vom Herd ten Silbergeſchirrs für 12 Perſonen eingerichtet, wobei zu hoffen iſt, daß das Silber nicht ſchon vor dem erſten Gebrauch geſtohlen wird! Eine Anzahl Körbe zur Aufnahme von Brot und Wäſche, zwei in die obere Decke eingebaute Metallbehälter für Brennſpiritus und zwei außen am Wagen ange⸗ brachte Eisbehälter vervollſtändigen die Aus⸗ rüſtung des eleganten Automobils, das auch noch für den Transport eines großen Zeltes für 12 Perſonen mit Tiſch und Stühlen eingerichtet iſt. In dieſem geräumigen Zelt nimmt der Zar ſeine Mahlzeiten ein. Zu beiden Seiten des Küchen⸗ wagens kann von dem feſten Dach aus noch ein verſtellbares Zeltdach für den Betrieb der Küche bei ſchlechtem Wetter herabgelaſſen werden. Im Innern des Begleitwagens, deſſen Dach zur Auf⸗ nahme eines ſehr großen Gepäcks eingerichtet iſt, finden—10 Perſonen bequem Platz. Unter den Bänken ſind weitere Magazine für Küchenvorräte und Gepäck. Die Innenbänke können herausge⸗ nommen werden und daun als Sitzgelegenheit im Freien dienen. im Notfall ein vollſtändiges gutes Feldbett herge⸗ ſtellt werden, in dem der Zar, wenn es ſein muß, ſeine Nachtruhe abhält. —— ſie mich anklagten, die Türme von Notre Damef ſind je ein Schrank zur Aufnahme eines komplet⸗ Außerdem kann aus ihnen auch fang Oktober ſind beendigt; Mannheim. Baterländiſche Aundgebung. Mit machtvollen Worten ruft das Plakat an den Anſchlagſäulen die geſamte Bevölkerung Mannheims zu der großen vaterländiſchen Kundgebung, die am Mittwoch abend 9 Uhr im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtattfin⸗ den wird. Um allen Schichten der Bevölkerung die Teilnahme zu ermöglichen iſt der Eintritts⸗ preis einſchließlich der Einlaßkarte in den Roſengarten und der Garderobegebühr auf 0 Pfennig feſtgeſetzt worden. Sämtliche Plätze ſind nummeriert und werden in verſchloſſenen Um⸗ ſchlägen verkauft. Die Karten werden in nachſtehenden Ver⸗ kaufsſtellen abgegeben: Hofmuſikalienhandlung Heckel, Muſikhaus P 7, Zigarrengeſchäft Kre⸗ mer, Eduard Möhler(Dreesbachs Nachf.), beim Verkehrsverein, im Zeitungskiosk am Waſſer⸗ turm, beim Portier des Roſengartens und an der Abendkaſſe. Es empfiehlt ſich mit Rückſicht auf den zu er⸗ wartenden Andrang möglichſt frühzeitig die Eintrittskarten zu löſen. Erfreulicher Weiſe haben neben denjenigen Organiſationen, die bei der zwangloſen Vorbe⸗ ſprechung ihre Mitwirkung zugeſagt haben, auch noch andere hieſige Vereine ihren Wunſch zum Ausdruck gebracht, die vaterländiſchen Vorträge zu unterſtützen. Es ſind dies der Verein für Frauenſtimmrecht, der kaufmänniſche Verein für weibliche Angeſtellte, der liberale Arbeiter⸗ berein, der ſüdweſtdeutſche Arbeiterverband, der unterbadiſche Verband evangeliſcher Arbeiter⸗ vereine. Wir hofſen, daß auch noch zahlreiche andere Vereine in ihren Mitgliederkreiſen da⸗ vauf hinwirken, daß am 23. September der Nibelungenſaal bis zum letzten Platz gefüllt iſt. An alle Mannheimer Vereine. An alle Mannheimer Vereine richtet die Lei⸗ tung der vaterländiſchen Vorträge die Bitte, durch eifrige Werbung und vielleicht auch durch direkten Ankauf einer größeren Anzahl von Ein⸗ trittskarten den Beſuch der großen vaterländi⸗ ſchen Kundgebung Mittwoch abend den 23. Sep⸗ tember mit allen Kräften zu fördern. * Jugendwehr. Wie in der Bekanntmachung der Großher⸗ zoglichen Miniſterien des Innern und des Kul tus und Unterrichts vom 5. d. Mts, ausdrücklich gervorgehoben iſt, dürfen in die badiſche Jugendwehr nur junge Leute vom 16. Lebens jahr ab aufgenommen werden; die Aufnahme 151jähriger Knaben iſt hiernach nicht zuläſſig. Ein Grundſatz für die Kriegszeit. Es wird uns geſchrieben: Jeder von uns iſt Arbeitgeber un ſind von ihm abhäugig. Wer nu denkt und kleine Exiſtenzen, die von de Teil ihres Einkommens erhalten haben, ganz od teilweiſe durch Entziehung ihres bisherigen dienſtes ins Leere und Ungewiſſe ſtellt, der handel volksſittlich minderwertig, auch wenn er noch f hohe Beträge für Unterſtützungszwecke zeichn Es gehört Urteilsgabe und Selbſtzucht dazu, nich die breite Straße der Unterſtützungen zu gehen ſondern in aller Stille, auch bei verringert i pteln, Exiſtenzen zu halten, die ſtürzen müſſen unſer aller Schaden, wenn jedermann nur ans Sparen, ans Verringern der Ausgaben Jedem Volksgenoſſen ein Stück ſeiner Arbe erhalten, iſt ebenſo wichtig und nicht weniger deutungsvoll, als Unterſtützungsgelder zu *. Landwirtſchaft und Besres verſorgung. Die Antäufe von Getreide, Woizenmehl, 05 und Stroh zur Lieferung im September und weitere Ankäufe we den vorerſt nicht gemacht. 1 Roggenſtroh, von welchem in Bad 3n i M aber der Kampf erſt durchgekämpft, wird auch alles, was in uns jetzt tobt, ſich ären und ſich bilden: zum Widerhall des Veſten, was der Krieg im Innerſten auslöſt. * Krieg und Aunſt. Die erſte Empfindung, die den Menſchen beim Eintritt eines großen, gefährlichen Ereigniſſes überfällt, iſt die des völligen Stillſtehens alles Lebens. So ſchien auch jetzt alles, was Jahr⸗ hunderte an Aeſthetiſch⸗Schönem erworben haben, vor dem Meduſenhaupte des Krieges zu erſinken. Und in den erſten Augenblicken mag niemand die ganze Kunſt für lächerlicher und überflüſſiger gehalten haben als wir Künſtler elbſt. Wir dachten: wozu unſere Arbeit, wo es n das Leben von tauſenden von Menſchen geht? Wie kindiſch eine Sorge um eine ordent⸗ liche Stimmführung, wenn unſere ganze Kultur em Spiele ſteht! Es mag nur wenige von gegeben haben, die in dieſen Tagen ſo ver⸗ bohrt in ihre Kunſt und ſo voll Eigendünkel ge⸗ weſen wären, daß ſie nicht unwillig die Feder vegwarfen und ziel⸗ und planlos in fieberhafter kervofität, losgeriſſen von allem, was bisher den Juhalt ihres Lebens bildete, durch die Stra⸗ ii wären beginnen die Dinge wieder abzuſchätzen und ſtellen nach der Unordnung, die der Kriegsaus⸗ bruch in unſerem Denken verurſacht, alles an ſeinen manchmal neuen Platz. Wir wiſſen, daß es in dieſen Tagen Pflichten gibt, nicht nur die Iſchwere für die Männer, die das Schwert füh⸗ ren, nicht nur die charitative zur Linderung von Not und Mühſalen, ſondern auch Pflichten für diejenigen von uns, die zurückgeblieben ſind. Sie haben mit allen Kräften das, was der Krieg an Kultur, an Energien des Friedens noch übrig laſſen kann, aufrecht zu erhalten. Denn, wenn eines Tages der Krieg beendigt iſt und das Le⸗ ben wieder zurückflutet in die Stätten der Kul⸗ tur und der Kunſt, ſoll und darf unſer geiſtiges Leben nicht verödet ſein und zwiſchen dem, was geweſen iſt und dem, was ſein wird, haben wir unter allen Umſtänden die Verbindung herzu⸗ ſtellen und alle Niedergeſchlagenheit, alle Stim⸗ mungsloſigkeit niederzuringen. Feuer der künſtleriſchen und friedlichen Ideale zu erhalten, damit es nicht in dem Grauen ringsum erlöſche. Das mag jetzt nicht leicht ſein, aber es muß geſchehen aus Notwendigkeit im Intereſſe der Kontinuität unſerer Kultur, ünſe⸗ rer geiſtigen Exiſtenz, Vergeſſen wir nicht, daß der heutige Maſſen⸗ krieg nicht bloß auf eine völlige politiſche Umge⸗ ſtaltung Europas ausgeht. findung des ſogenanten„europäiſchen Gleichge⸗ wichtes“, eine Erfindung, die England immer in die bevorzugte Stellung des entſcheidenden Aus⸗ ſchlaggebens brachte, wird endgiltig fallen. Sie iſt gegen das Intereſſe der Kultur. Eine Wage im Gleichgewichte wird durch die kleinſte Stö⸗ rung erſchüttert, beſitzt aber eine Schale großes Wir haben das Die engliſche Er⸗ Uebergewicht, dann bleibt das Syſtem auch grö⸗ ßeren Störungen gegenüber ruhig und es iſt eine Stetigkeit kultureller Entwicklung möglich. Schon aus dieſem Grunde iſt der Künſtler im höchſten Grade indirekt in das gewaltige Ringen hineingezogen. Neben der politiſchen können wir aber auch eine kulturelle Umgeſtaltung er⸗ warten, die ja großen Kriegen ſtets auf dem halten bleiben, den überragendenden Einfluß zu ſchildern, den franzöſiſche Kunſt auf den gauzen gegenwärtigen Kunſtgeſchmack ausübte. Sie wird darlegen, wie nahe bei Paris ein Richard Strauß wandelt, in deſſen Partituren gallſicher würdigerweiſe und doch gewiß nicht ohne Be⸗ ziehung von ruſſiſchen Komponiſten vorgeahnt, anfing, den letzten Reſt beutſcher Kunſt in Ver⸗ wirrung zu bringen. Die dekadente Kunſt eines durch Uberkultur degeneriertenVolkes wirkte be⸗ veil ſie Geiſt und mondäne Grazie hatte. Sie Tage zu Künſtelei und Spielerei wurde, in der Affektation und bloße Geſte vorherrſchte. Sie mag über unſere Beſtrebungen, in Anlehnung an franzöſiſchen Geſchmack eine moderne Kunſt zu ſchaffen, und über all' die blitzblauen, unver⸗ ſtändigen und unverſtändlichen„Analyſen“ un⸗ ſerer überſinnlich gewordenen Literaten lächeln. Auch die Fabel vom Kunſtbetätigung muß fallen. Es darf ſich nicht jede Kunſtart und jeder Kunſtverſuch breit⸗ machen; cs muß ein Uebergewicht qualifizierter Kunſt vorhanden ſein, eine Kunſt, FJuße folgt. Einer ſpäteren Zeit mag es vorbe⸗ d Eſprit vorhevrſcht, wie der Debuſſysmus, merk⸗ rauſchend und zwang auch die Widerſtrebenden, wird auch deutlicher ſehen, wie die Kunſt unſerer] „Gleichgewichte“ allerliſt diee Tüchtigkeit— nicht ſpießbürgerlichen“ Sinne— in ſich hat. Einige Verblend glaubten, daß die Kunſt aus ſich heraus Neu⸗ zu ſchaffen imſtande ſei und bedachten. die Kuuſt nur ein Teil der Kultur ſei ur nur mit dieſer verjüngen könne. er ſein. 935 ſch empfinden wird, kaun nicht berg'ſchen konſtruktiven Experimenten buſſy'ſchen Deſtillaten gefunden w durch den Sieg deutſcher und öſter. Waffen, durch Achlung vor der ernſte und Achtung vor dem Können un den herrſchenden Reſpekt vor Ge iſtiſcher Koloratur. Wir Muſik Urſache, ſo ſehr wir kosmopolitiſt ren verbündeten Waffen wünſchen. 4. Seite. General-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Aachrichten.(Abendblattz Montag, den 21. September 194. konnte der ganze Bedarf durch die Landwirtſchafts⸗ lam gedeckt werden. nfang nächſten Monats wird die Landwirt⸗ mmer vorausſichtlich wiederum den Auf⸗ jalten, größere Mengen von landwirtſchaft⸗ n E niſſen für die Heeresverpflegung an⸗ zukaufen. Bis Ende September ſind die Angebote von landw. Erzeugniſſen zur Lieferung im Monat Oktober(Lieferzeit bis ſpäteſtens 10. November) Die an die Landwirtſchaftskammer zu richten. Landwirtſchaftskammer erwartet, daß zahlreiche Angebote eingehen, damit ſie auch fernerhin im⸗ ſtande iſt, die ihr von der Reichszentrale übertra⸗ genen Einkäufe auszuführen. Vorausſichtlich wird es ſich auch im nächſten Monat nur um den An⸗ kauf von Getreide, Heu und Stroh handeln; an Rindvieh und Schweinen hat die Heeresverwaltung vorläufig keinen Bedarf. Angebote von kleineren Mengen(unter 300 Ztr.) können nicht berückſichtigt werden, da die Heeres⸗ verwaltung die Lieferung in großen Waggons 15⁵ Tonnen) verlangt. Die angebotenen Erzeugniſſe müſſen von guter, magazinfähiger Beſchaffenheit ſein, bei Getreide iſt beſonders auf gute Trocken⸗ héit und Reinheit zu achten. * Zur Wetterlage auf den beiden Kriegsſchauplätzen. h. Während in den erſten ſechs Wochen des Krie⸗ ges die Witterung ſowohl auf dem deutſch⸗frau⸗ zöſiſchen, als auch auf dem deutſch⸗ruſſiſchen Kriegsſchauplatz eine vorwiegend trockene und mit Ausnahme einiger wenigen heißen Tage mäßig war, nachts ſogar recht kühl war, iſt nun zu Be⸗ ginn der ſiebenten Kriegswoche ein jäher Wetter⸗ ſturz erfolgt, der auf die kriegeriſchen Operatio⸗ nen nicht ohne großen Einfluß ſein dürfte. Mitte September traten in der Luftdruckverteilung er⸗ hebliche Störungen auf und Mitteleuropa ſteht gegenwärtig ſtändig unter dem Einfluſſe von baro⸗ metriſchen Minima von bedeutender Ausdehnung und Tiefe. Die beträchtlichen Luftdruckunterſchiede häben in den letzten Tagen auf dem ganzen Kon⸗ kinent ſchwere Stürme zur Folge gehabt, wie man ſie in der Regel erſt im Spätherbſt beobachtet. Be⸗ ſonders die Küſtengebiete ſind von gewaltigen Stürmen heimgeſucht worden. Auf dem franzö⸗ ſiſchen Kriegsſchauplatz ſcheinen anfänglich die Un⸗ wetter etwas wenig heftig geweſen zu ſein, als im mittleren Binnenland. Seit Donnerstag jedoch gehen überall verbreitete und zumeiſt überaus er⸗ giebige Regenfälle nieder, deren Folge ſtrichweiſe Ueberſchwemmungen waren. In der Rheinebene fielen vom Donnerstag bis Sonntag im Durch⸗ ſchnitt 50 bis 60 Millimeter Regen. Auch in Fbankreich, ſowie im weſtlichen Rußland und in Oſtpreußen ſind ſehr erhebliche Regenfälle nie⸗ dergegaugen, die zur Zeit noch andauern. Ver⸗ bunden damit iſt ein Temperaturrückgang von etwa 8 bis 10 Grad, ſodaß wohl auf den Kriegs⸗ ſchauplätzen, wie bei uns in Deutſchland gegen⸗ wärtig die Temperaturen um 10 Grad Celſius ſchwanken. Während unſere von Natur und Ju⸗ gend auf an ein rauhes Klima gewöhnten Sol⸗ daten die naßkalte Wekterperiode ohne Zweifel gut überſtehen dürften, wird ſie für die verweich⸗ lichten, an das Wüſten⸗ und Tropenklima gewöhn⸗ ten afrilaniſchen Truppen, und auch für die Süd⸗ franzoſen ſicherlich von ungünſtigem Einfluſſe ſein. Da der Einfluß der Depreſſion vorläufig anzuhal⸗ ten ſcheint, iſt mit einer raſchen und dauernden Beſſerung der Witterung zunächſt wohl kaum zu rechnen. * Ueber die Bedeutung des Iſteiner Klotzes macht die„Konſt. Zeitung“ in einem längeren Artikel u. a, folgende Ausführungen: Schon jetzt kann nach dem bisherigen Gang der Ereigniſſe im Oberelſaß in dieſem Kriege getroſt behauptet werden, daß die Feſtung Iſtein ihren Hauptzweck, einen Rheinübergang ins badiſche Oberland, ſowie den Durchbruch in die Schweiz bei Baſel und durch den Jura durch franzöſiſcher Truppen zu verhindern, zuſammen mit der Tüllinger Höhe(oberhalb Lörrachs) glänzend erfüllt und damit das ganze badiſche Oberland bis hinab nach Freiburg und dieſe Stadt ſelbſt vor dem Einfall der Franzoſen und den unmittelbaren Schrecken des Krieges be⸗ wahrt hat. Daß auch die Franzoſen die Be⸗ deutung Iſteins und die Stärke ſeiner Befeſtig⸗ ungen genau kennen, beweiſt die Tatſache, daß ſie bis heute nicht gewagt haben, in den Schuß⸗ Bereich der Feſtung heranzukommen. Auf Iſtein gebrachte gefangene franzöſiſche Hffiziere haben dies offen mit der Bemerkung .........ͤĩ§5ũñꝛ——— Kunſt und Wiſfenſchaft. „Feldgrau“ niennen die Herren Fritz Friedmann⸗Frede⸗ rich und Walter Turszinsky die Umarbeitung des Volksſtückes Gewonnene Herzen“ von Hugo Müller, mit der die Direktion des Deutſchen Künſtlertheaters(Sozietät) in Berlin ihre Spielzeit eröffnen wird. Die muſikaliſche Bekarbeitung hat Dr. Leopold Schmidt über⸗ nommen. Das Werk wurde durch Vermittlung der Vertriebsſtelle des Verbandes Deutſcher Bühnenſchriftſteller vom Deutſchen Volkstheater in Wien, dem Neuen Theater in Frankfurt am dem Wilhelmtheater in Magdeburg erworben. Nus dem ſflannheimer Kunstleben. Iffland⸗Gedenktag. Am 22. September ind 100 Jal ve ſeitdem A. W. Iff Jahre verfloſſen md geſtorben iſt. Iffland, der der Mannheimer Natlonalbühne von 1779 bis 1796 als ihr berühmteſtes Mitglied ange⸗ hörte, ſtarb in Berlin am 22. September 1814 als Generaldirektor der Königlichen Schau⸗ D ſpiele. Zum Andenken an hervorragenden Künſtler läßt die hieſige tverwaltung an ſeinem Denkmal auf dem Schillerplatz einen Lorbeerkranz mit den Stadtfarben niederlegen. Stadtpfarrer eingeräumt, daß ſie keine Luſt hätten, ſich den Schädel an Iſtein einzurennen. * Das Tiebeswerk. Gin großer Wohltäter! Der Inhaber der Kolonialwaren⸗Engrosfirma Iſaak Kuhn II, Herr Auguſt Kuhn in Worms, hat für das Rote Kreuz 30 000 Mark geſtiftet. Zur Nachahmung empfohlen! Nus Stadt und Land. Maunheim, den 21. September 1914. Verleihungen des Eiſernen Kreuzes. Das Giſerne Kreuz erſter und zwei⸗ ter Klaſſe hat Herr Hauptmann Weſſig, erſter Adjudant der 28. Reſerve⸗ diviſton, bis zum Kriegsausbruch Kompagnie⸗ chef im Grenadier⸗Regiment Nr. 110, erhalten. Querengäßer, Hermann von Mannheim der bei dem in Raſtatt garniſonierenden In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 111 ſteht, hat das Eiſerne Kreuz erhalten. * Perſonalveränderungen der Armee inner⸗ halb des 14. Armeekorps. Zu Oberlts. be⸗ fördert die Leutnants Keßler und Hitzig der Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb.(Mannheim). Be⸗ amte der Militär⸗Verwaltung: Zu Garni⸗ ſon⸗ Verwaltungs⸗Inſpekt.: der Gar⸗ niſ.⸗Verw.⸗Inſpektor auf Probe Bauer in Lahr. Folgende Unterzahlm. wurden unter Be⸗ laſſung in ihrer jetzigen Kriegsſtelle zu Zahl⸗ meiſtern ernannt: Witting beim 3. Batl. FüſtReg. Nr. 40, Garniſon⸗Verw.⸗Inſpektor Bockiſch in Heuberg zum Garniſons⸗Ver⸗ waltungs⸗Ober⸗Inſpektor, Unterapotheker der Reſerve Burkardt(Freiburg i. Br. zum e des Beurlaubten⸗Standes be⸗ ördert. Zahlt die Handwerker. Zuſchriften, die uns täglich zugehen, laſſen den Wunſch laut werden, daß die größeren Firmen, darunter Fabrikanten, Bauherren und Baumeiſter, den kleinen Handwer⸗ kern in jetziger Zeit ihre Guthaben nicht vorent⸗ halten ſollten. Wir teilen dieſen Standpunkt voll und ganz. Der kleine Handwerker, der in Frie⸗ denszeiten ſchwer um ſein Daſein zu ringen hat, darf durch den Krieg nicht vollends aufgerieben werden. Gerade aus den Reihen der kleinen Handwerker ſind viele Familien ihres Ernährers beraubt, da körperlich arbeitende Leute faſt durch⸗ weg kriegstüchtig ſind. *Ein Lieberbuch für Kriegsandachten iſt unter dem Titel„Der Herr iſt dein Trotz“ im Verlage der Hofbuchdrückerei Max Hahn u. Co. erſchienen. Das Büchlein wurde von Herrn Stadtpfarrer Klein in Mannheim zu⸗ ſammengeſtellt. Der Reinertrag iſt für Kriegs⸗ hilfe beſtimmt. Es iſt ein ſehr verdienſtliches Werk, das Herr Stadtpfarrer Klein mit der Zuſammenſtellung des Büchleins unternommen hat. Wir ſind überzeugt, daß viele Tauſende bekümmerter Herzen in dem Büchlein Troſt, Aufrichtung und ſeeliſche Erquickung finden werden. Der Preis des Büchleins, deſſen An⸗ ſchaffung wir nur aufs wärmſte empfehlen können, beträgt nur 20 Pfennig. Es iſt ein ſehr verdienſtliches Werk, das Herr Klein mit der Zuſammen⸗ ſtellung des Büchleins unternommen hat. Wir ſind überzeugt, daß viele Tauſende bekümmer⸗ ter Herzen in dem Büchlein Troſt, Aufrichtung und ſeeliſche Erquickung finden werden. Der Hauptausſchuß des Badiſchen Sünger⸗ bundes erläßt an die Bundesvereine folgende Mitteilung. Die auf 27. September 1914 nach Tauberbiſchofsheim einberufene Mitgliederver⸗ ſammlung muß bis auf weiteres verſchoben werden. Da der Bundesſchriftführer eingerückt iſt, iſt das Erſcheinen des Sängerboten vorerſt eingeſtellt worden. Aus Mitteln des Bundes wurden dem Roten Kreuz 1000 Mark über⸗ wieſen. * Wieder ein Totgeſagter, der lebt. Aus Wieſenthal erhalten wir von einem Tot⸗ geſagten, von Herrn H. Schäflein, eine Feld⸗ poſtkarte, in der er uns mitteilt, daß er ſich recht wohl und munter fühle. Die Angabe in der Verluſtliſte muß alſo auf einem Irrtum be⸗ ruhen. Vater und Sohn nebeneinander in der Ge⸗ fechtsfront. Zu den bereits bekannt gewordenen heroiſchen Beiſpielen von Vaterlandsliebe und Kampfesmut, nach welchen Vater und Sohn im gegenwärtigen Völkerkrieg Schulter an Schul⸗ ter das Vaterland verteidigen, iſt ein weiterer Fall, und zwar aus hieſiger Stadt getreten. Der in den Mannheimer militäriſchen Vereins⸗ kreiſen wohlbekannte Herr Michael Leute, Tapezierermeiſter, iſt als Kriegsfreiwilliger ins Feld gezogen und zwar in Gemeinſchaft mit ſeinem Sohne, der als aktiver Soldat bei einer Munitionskolonne ſteht. Die Kolonne rückt morgen Dienstag in die Front. Wir wünſchen dem tapferen deutſchen Michel, daß er auch im Feindesland ſeinen Humor nicht verliere und ſamt ſeinem Sohne in guter Geſundheit ein baldiges frohes Wiederſehen mit ſeinen Mann⸗ heimer Freunden feiern möge. *Beerdigung von Willy Laul F. Unter gro⸗ ßer Teilnahme wurde geſtern Nachmittag die irdiſche Hülle des verſtorbenen Offizier⸗Stell⸗ vertreters Willy Laul vom 2. bad. Grenadier⸗ Regiment Nr. 110 auf dem hieſigen Friedhofe be⸗ ſtattet. Der Sarg war mit Blumen und Krän⸗ zen auf das reichſte geſchmückt, ein Beweis von der Beliebtheit und dem Anſehen, deſſen ſich der heimgegangene junge Krieger und deſſen El⸗ tern, die Metzgermeiſterseheleute Georg Laul, in der ganzen Bürgerſchaft zu erfreuen haben. ie Trauerrede hielt Herr Stadtpfarrer Maler, der in ergreifenden Worten darauf hinwies, daß der Verblichene den Heldentod für das von ihm ſo ſehr geliebte Vaterland erlitten habe. Alle, die den Heimgegangenen gekannt, würden ihi, der ein treuer Sohn und Bruder geweſen, ein ehrenvolles Andenken bewahren. Als der Sarg aus der Leichenhalle getragen wurde, erwies die vor dem Eingang der Halle ſtehende Abteilung Soldaten dem Kameraden die letzten militäriſchen Ehren. Grabe widmete der Vorſitzende des Vereins „Cheruskia“, dem der Verblichene ange hatte, einen herzlichen Nachruf, und legte einen 9 tigen Lorbeerkranz nieder, während die Fahne der„Cheruskia“ ſich zum letzten Gruß über dem Grabe ſenkte. Sodann ließ das Ge⸗ ſchäftsperſonal der Firma Georg Laul Kränze unter Worten inniger Trauer und Teilnahme Am 1 niederlegen. Mit der dreimaligen Ehrenſalve der Soldatenabteilung fand die Trauerfeier ihren Abſchluß. Die Beerdigung des Organiſten Johann Strubel, Chordirigent der unteren Pfarrei, fand am Samstag unter zahlreicher Teilnahme ſtatt. Nachdem Herr Stadtpfarrer Bürck die kirchliche Einſegnung vorgenommen hatte, wid⸗ mete Herr Heim im Namen des Kirchenchors der unteren Pfarrei dem langjährigen verdien⸗ ten Dirigenten Worte herzlichen Dankes und ehrenden Gedenkens, während für den Geſang⸗ verein Liederhalle, den der Heimgegangene als Nachfolger ſeines Vaters, ebenfalls viele Jahre mit großem Erfolge muſikaliſch geleitet hat, Herr Heiurich Weinreich ſprach. Beide Redner legten prachtvolle Kränze am Sarge nieder. Die Feier erhielt durch Trauerlieder des Kirchenchors der unteren Pfarrkirche eine beſonders ſtimmungs⸗ volle Umrahmung. * Einbruchdiebſtahl. In der Nacht vom 18. zum 19. Sept. wurde die Eingangstüre des Schuhwarengeſchäfts, Schwetzingerſtr. Nr. 48 hier mittelſt eines 3 Zentimeter breiten Brech eiſens erbrochen und aus dem Laden, ſoviel bis jetzt feſtgeſtellt, folgendes entwendet: 1. Etwa 20 Paar Herren⸗ und Damenſchuhe, verſchie⸗ dener Form, Größe und Farbe; 2. Zwei Dutzend Kamelhaarſtrümpfe für Herren; 3. 15 bis 20 Paar Herrenſocken, grau; 4. 15 bis 20 Stück Herren⸗ und Damengeldbeutel, verſchie⸗ dener Größe und Farbe; 5. Fünf Dutzend braune und ſchwarze Schuhneſteln. Als Täter kommen zwei Perſonen in Betracht: 1. 28 bis 30 Jahre alt; 1,70 bis 1,72 Meter groß, ſchlank, längliches Geſicht, dunklen, kleinen Schnurr⸗ bart, trug dunklen Anzug u. ſchwarzen weichen Filzhut, hört ſchlecht und ſpricht Mannheimer Dialekt. 2. 23 bis 25 Jahre alt, 1,60 bis 1,63 Meter groß, ſchlank, rundes Geſicht, glatt raſiert ohne Kragen, graubraunen, abgetragenen An⸗ zug, ſchwarzen ſteifen Filzhut und weißes Normalhemd, ſpricht Mannheimer Dialekt, trug ein in hellgelbes Papiey verpacktes Paket, etwa 50 Zentimeter lang, 30 Zentimeter breit und eine Reißſchiene. * Aus dem Schöffengericht. Da es hier zwer Milchhändler Ilg gibt, ſei unſere Notiz mit vor⸗ ſtehender Spitzmarke dahin ergängt, daß nicht der Milchhändler Gottlieb Ilg in 6 7, 4, ſon⸗ dern der Milchhändler Karl Ilg verurteilt wurde. * Aus dem Stadtteil Sandhofen, 20. Sept. Unter überaus zahlreicher Betei⸗ ligung der hieſigen Einwohnerſchaft wurde heute Nachmittag Herr Alt⸗Gemeinderat Michael Weiland zur letzten Ruhe be⸗ ſtattet. Der im Alter von nahezu 69 Jahren nach kurzem Krankſein Verſtorbene gehörte ſeit 1889 bis zur Eingemeindung dem Gemeinderat an; in ſeinem Amte hat er es verſtanden, ſich durch gewiſſenhafte Ausübung ſeiner Pflichten die vollſte Anerkennung der Bevölkerung zu er⸗ werben. Die Spar⸗ und Darleihkaſſe Sand⸗ hofen⸗Scharhof, deren Vorſtand er ſeit der im Jahre 1886 erfolgten Gründung angehörte, ver⸗ liert in dem Dahingegangenen ihren derzeitigen Vorſteher, wie auch der 1. Gartenbauverein durch Weilands Tod ſeines Vorſitzenden be⸗ raubt ward. Möge dem aus einem arbeits⸗ reichen Leben Abberufenen die Erde leicht ſein. Alle, die ihn kannten werden ihm ein ehren⸗ volles Gedenken bewahren. Mutmaßliches Wetter am Dienstag und Mittwoch. Die Wetterlage iſt immer noch durch Störungen beherrſcht, die von dem Luftwirbel im Norden zu uns gedrungen ſind. Von Süd⸗ weſten her breitet ſich aber nunmehr Hochdruck aus, ſo daß für Dienstag und Mittwoch Auf⸗ heiterung und mäßige Wiedererwärmung zu erwarten iſt. Polizeibericht vom 21. September Unfälle. Beim Verladen von Möbeln an der Liſelotteſchule ſtürzte am 18. ds. Mts. einem ledi⸗ gen Möbelpacker von hier ein Schrank auf den linken Fuß, ſo daß dieſer ſtark gequetſcht wurde. Ein verheirateter Fuhrmann von Feudenheim erlitt am ſelben Tage auf der Käfertalerſtraße einen Ohnmachtsanfall und fiel von ſeinem Fuhr⸗ werk herunter. Dabei zog er ſich einen Schädel⸗ bruch zu und mußte in das Allg. Krankenhaus überführt werden. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen dem Laſt⸗ automobil IV. B. 3718 und einem Straßenbahn⸗ wagen der Linie 3 erfolgte am 19. d. Mts. vor⸗ mittags auf der Kreuzung der Breitenſtraße bei B 1. Das Automobil wurde ſtark beſchädigt; Per⸗ ſonen ſind nicht verletzt. 4 Körperverletzungen, im Hauſe Mittelſtraße Nr. 64, Bellenſtraße 36, in der Wirtſchaft„zum goldenen Apfel“, Riedfeldſtraße 78, durch Meſſer⸗ ſtiche und im Hauſe Bellenſtraße 12 verübt, ge⸗ langten zur Anzeige. Hochwaſſer. N. Heidelberg, 20. Sept. Der Neckar iſt hier heute über ſeine Ufer getreten. 7 Der zur Promenade hergerichtete Leinpfad am 7 Briefkaſten. bekommen Sie in allen gefallenen größere ch beſteht hier Felde 2171 10 Pf. ., Feld⸗ befördert. Letzte Meldungen. Griechenland bleibt neutral. m. Kölln, 21. Sept.(Priv.⸗Tel.) Es liegt laut„Köln. Ztg.“ der glaubwürdige Beweis dafür vor, daß es dem Willen der leitenden Kreiſe Griechenlands entſpricht, daß die griechi⸗ ſche Neutralität nicht nur auf dem Papier ſteht, ſondern, daß ſie nach jeder Richtung ſtreng beobachtet wird. Es iſt ſehr unklug, wenn in deutſchen Blättern ganz unnötigerweiſe und auf Grund irrtümlich aufgefaßter Zeitungs⸗ meldungen Zweifel geäußert werden, die in Griechenland verletzen müſſen und nach der Sachlage nicht berech⸗ tigt ſind. Es iſt unſeres Erachtens ein Gebot der politiſchen Klugheit, die Vorſicht, die wir von den Neutralen beanſpruchen, unſererſeits in der Behandlung der Nachrichten über die Neutralität anderer eben⸗ falls zu beobachten. Wir bleiben in Brüffel. WITB. Berlin, 21. Sept.(Amtlich). Die im Auslande verbreitete Meldung, daß Brüſſel von den deutſchen Truppen geräumt ſei, iſt falſch. Ebenſo trifft die Behauptung, daß der deutſche Befehlshaber die Räumung der Stadt als nahe bevorſtehend angekündigt hat, nicht zu. Völlige Zerrüttung Serbiens. m. Sofia, 21. Sept.(Kölniſche Ztg.) Die eingetroffenen Meldungen geben folgendes Bild über die Lage in Serbien. Nahrungsmangel, das Fehlen von ärztlicher Hilfe, u. die Cholera haben den ſerbiſchen Staatsorganismus völlig zerrüttet, ſodaß man den Bürgerkrieg und Auf⸗ ſtand erwartet. Die in der Artillerie herrſchende zur Meuterei neigende Unzufriedenheit, droht die ganze Armee anzuſtecken. Abneigung von Burenführern gegen den Angriff auf Deutſch⸗Südweſtafriln. m. Köln, 21. Sept. Der„Köln Zeitung“ wird von der holländiſchen Grenze gemeldet: Aus einem durch die Zenſur aus Südafrika mehreve Tage zurückgehaltenen Telegramme vom 15. September aus Kapſtadt an die Times geht hervor, daß im Südafrikaniſchen Abgeordneten⸗ hauſe General Herzog einen Zuſatzantrag zu dem von der Regierung eingebrachten Beſchluß über die Beteiligung der Kolonien am Kriege geſtellt hatte, und daß dieſer Antrag mit 92 gegen 12 Stimmen verworfen worden iſt. Desgleichen ein entſprechender Beſſerungsantrag Wolmarans im Senat, der nur 5 Stimmen gegen 24 Stimmen erhielt. Es wird dargelegt, daß nicht mir unter den Anhängern Herzogs, ſondern auch in wei⸗ teren Burenkreiſen, die für gewöhnlich die Re⸗ gierung unterſtützen, Abneigung gegen den Angriff auf Südweſtafrika herrſcht. Das gilt insbeſondere für den Bezirk Lichtenburg⸗Transvaal und für den Bezirk in der Oranje⸗Provinz ſowie für dieſenigen Striche der Kapkolonie, die an deutſches Gebiet grenzen. In dieſen Kreiſen ſoll zwar keine Abneigung gegen die britiſche Herrſchaft beſtehen, wohl aber die Anſicht, daß es unpolitiſch, unklan und un⸗ nötig ſei, zum Angriff überzugehen, zumal eine Kriegsbetätigung in Südweſtafrika ſchwierig und langwierig werden könne. Dieſe Buren würden zwar bis zum Aeußerſten kämpfen, wenn die Deutſchen in das Bundesgebiet einfielen, ſehen aber keinen Anlaß zu einem kriegeriſchen Vor⸗ gehen, und der Rücktritt des Generals Bejers vom Oberkommando in der britiſchen Kolonie wird mit dieſen Erörterungen in Verbindung gebracht. 3u * ORotterdam, 21. Sept.(Von unf. Korreſpondenten.) Wie der„Temps“ vom 15. d. M. meldete, ſtatteten der Präſident des Miniſterrats Ariſtide Briand, der Militär⸗ gouverneur von Paris, General Gallieni ſowie der Generalinſpekteur Fevrier und der Direktor des Geſundheitsamtes den im St. Martin⸗ Hoſpital und im Val⸗de⸗Grace untergebrachten deutſchen, franzöſiſchen und engliſchen Ver⸗ wundeten Beſuche ab. rechten Ufer iſt ebenſo wie der Deich der Schlitt⸗ 9 ſchuhwieſe ganz überſpült. Die Steinſtapel auf, Auch fi 85 e bilden 9 5 55 gelbe Waſſer führt Heu, Gras und Geſträuch! 958 im wirbelnden Lauf mit ſich. Auch die Zuflüſſe nn SOWENMAGEA des Neckars ſind hoch geſchwollen. So bildet Jt. Ateltationenvorm StOts Cie RekGNd HH. die Elſenz in dem Wieſental zwiſchen Steins⸗ 3810 ſeien 652. furt und Sinsheim einen weiten See, durch den ſich der Bahnkörper wie eine Mole hinzieht. 7 SSbeodeseeeseeeeeeessseseeebheοeοοeοοοοοο οντι oggee . Landesbank der Montag, den 21. September 1914. Der grosse Erfolg 11 Kriegsanleihe. WIB. Berlin, 21. Sept. In einer offiziösen Darlegung wird darauf hingewiesen, daß man beabsichtigt hatte von dem in der Reichs- tagssitzung vom 4. August bewilligten Kredit 1 Milliarde Schatzanweisungen und 1 Milliarde Reichsanleihe zu begeben. Das in Wirklichkeit infolge der Nichtlimitierung der Reichsanleihe erzielte Ergebuis über⸗ steigt also den veranschlagten Be- trag um mehr als das Doppelte. Im Gegensatz zu manchen Scheinzeichnungen in Frie- denszeiten war jeder Zeichner sich von vornherein darüber im Klaren, daß jede Zeichnung diesmal Vvoll berücksichtigt werden würde und bezahlt werden müsse. Das ist bei der Beurteilung des Zeichnungsergebnisses auf die Anleihe, die so gut wie ausschließlich in Deutschland unterge- bracht ist, zu berücksichtigen. * Die vorstehende Offiziöse Erklärung bestätigt unsere Ausführungen vom 20. ds. Mts., wonach von der Neichsanleihe etwa eine Milliarde begeben werden sollte. Als man sich schlieflich dazu entschloß, den Betrag nicht zu bestimmen, wurden deshalb nicht größere Zeichnungen er⸗ Wartet. Wenn jetzt der weitaus größte Teil des gesamten 5 Milkfarden Krecdiits gedeckt worden ist undk allein an Reichsanleinen rund 3 Milliarden ge- zeichmet worden sind, so ist das ein überraschend großer Erfolg, der nur dadurch möglich wurde, daß das ganze Volk wie ein Manm für die Bedürf- Das endgültige amtliche Ergebnis Hegt zur Stumde noch nicirt vor. Den großen Ein- druck des zu Hause erfochtenen Sieges werden die noch nicht gezählten Millionen weder tigen noch erhöhen können. Weitere Eimaeltelten Seden nacsstellend Zggtt⸗ wengestent Eimzelheiten Über die Zeichnung. Bei der Nue imischen Creditbank und deren Niederlassimgen wurden, wie wir in Ergän zung unserer Meidungen vom 20. ds. Mts. er- fahren, im ganzen nahe an 40 Millionen Mark gezeichnet. Bei dem A. Schaffhausenschen Bank verein sind über 35 Millionen Kriegsanleihe ge- zeichnet worden. Bei der Rheinisch-West⸗ fälischen Diskontogesellschaft in Aachen und ihren Zweigniederlassungen wurden 30 Millionen gezeichmet. Die Zeichnungen der Rheinprovinz in Düsseldorf und ihrer Kundschaft haben rund 100 Millionen Mark betragen. Bei der Reichsbank in Bochum vfurden iusgesamt 19,06 Mill. Mle., bei der Rei chs ban łk in Essen einschließlich der Kruppschen eichnung von 30 Mill. Mk. und der Zeichnung des Roflensyndikats von 10 Mifl. Mk. zusammen 69 bis 70 Milſionen Mark gezeichnet. Die deutsche Raiffeisen-Organi- sation hat durch ihre Geldausgleichstelle, die Landwirtschaftliche Zentraldarlehnskasse für Deutschland, 3 Millionen Mark zur Kriegsanleihe gezeichnet. Der Verein für Handlungs-Cammis von 1858(Kaufmännischer Verein in Hamburg zeichnete mit seinen Kassen, der Pensionskasse, der Hiinterbliebenen- und Altersversorgungskasse, der Kranken- und Begräbniskasse, sowie der Spar- und Darlehnskase insgesamt 20000 Me. Die Spar- und Darlehnskasse des Vereins zahlte bis 17. September allein 75 000 Mk. Kündigungs los an Einleger zweckes auf die Kriegsanleine aus. Finanzielle Ki e in Gesterreleh-⸗Ungarm. Die heute Mittag gemeldeter Errichtung von Kriegsdarlehnskassen in Oester reich- Ungarn zeigt nach uns vorliegenden Nachrichten gegenüber den deutschen Darlehns- kassen manche Abweichungen, auf die wir aus⸗ führlicher eingehen wollen. Die Darlehnskassen werden nach den besdeden dien Absichten in Wien und Budapest sowie am Site ſeder aktiven Bankfiliale ins Leben gerufen; die Oesterreichisch-ungarische Bank wird die Leitung der Darlehnskassen übernehmen, die Darlehen auf Effekten und auf Warenvorräte ge⸗ wWähren sollen. Von der österreich ischen Groß- indlustrie dürkten in erster Reihe die Zucker- iadustrie, die Textilindustrie und eyentuell die Mühlenindustrie den Dar- nskredit dieser Kassen in Ansprucn nehmen. Gewährung der Darlehen eriolgt in Scheinen, welche die Kasse usgeben. Diese Scheine ergeld sein und Gebühren bei den des Moratoriums auf leheiskassenscheine gegen Noten möglich sein. Ein Zwangskurs oder eine Annahmepflicht im Verkehr soll für die Kassenscheine nicht be- stehen. In Deutschland sind die Darlehnskassen- scheine in die metallische Bedeckung des Bankz- uotenumlaufs der Reichsbank einzurechnen, so daß die Reichsbank auf Grund der Darlehuskassen- scheine, die sie erworben hat, außer der Summe, die sie dafür bezahlt hat, noci den doppelten Be- trag in Banknoten ausgeben kann. In Oesterreich ist, der„Neuen Fr. Pr.“ zufolge, eine solehe Einrechnung in den Metallschatz nicht beabsichti get und zunächst deshalb nicht unbedingt erforderlich, weil das Bankstatut suspemdiert ist und die Bestimmungen über die metallische Bedeckung nicht in voller Schärfe gel- ten. Dagegen soll die Bank berechtigt sein, die Darlehnuskassenscheine, welche sie be⸗ sitzt, von dem steluerpflichtigen No- tenumlauf abzurechnen, so daß sie von den Noten, die sie auf Grund dieser Scheine aus- gegeben hat, keine Steuer entrichten muß. Der Belehnungszinsfuß für Darlehen dieser Kassen steht noch nicht fest, dürkte aber kaum niedriger als der Lombardzinsfuß der Bank sein. Die österreichischen Darlehnskassen werden in der Ausgabe der Kassenscheine mit 5 0 MII. lionen Kronen limitiert sein, die unga⸗ rischen Kassenscheine werden eine ähnliche Höchstbegrenzung erhalten. Auch ein stufen weiser Abbau des Mo- ratoriums ist in die Wege geleitet. Eine neue Verordnung des Justizministeriums verfügt neue Ausnahmen von der Stundungsan-⸗ ordnung. Pfandbriefanstaſten und Banken sind zur Verzinsung und Tilgung der von ihnen aus⸗ gegebenen Pfandbriefſe und mündelsichern Bauk⸗ Schuldverschreibungen auch während des Mora- toriums verpflichtet; nunmehr wurde ihr Anspruch auf Zahlung von Zinsen und Tilgungsbeträgen von Forderungen, die zur Deckung dieser Schuldtite! dienen, von der Stundung ausgenommen. Ferner wurde die Verpflichtung zur Cahlung der Jinsen und Tilgungsbeträge für Hypothekenforderungen der Sparkassen ohne jede Einschränkung ſesige⸗ Setet. Dagegen sind nach wie vor Zinsen und Abschlagszahlungen von Forderungen anderer Gläubiger von der Zahlungsstundung nutr insoſern ausgenommen, als die Forderungen aui vermiete- ien und verpachteten Häusern oder Grundstücken sichergestellt sind und soweit der Schuldner nicht Abzug der öffentlichen Abgaben zur Berichtigung der Zinsen und Abschlagzahlungen nicht ausreich⸗ ten. Der Beginn der Wirksamkeit dieser neuen Vorschriften wurde auf den 16. September hinaus⸗ geschoben, damit die Hypothekarschuldner von dem Wiederaufleben der Zahlungspflicht nicht überrascht werden. Das dem Gläubiger zustehlende Recht, bei nicht rechtzeitiger Zahlung von Ziusen oder Kapitalbeiträgeri das Kapital zu kündigen oder ohne Kündigung zurückzufordern, kann nicht geltend gemacht werden, wenn der Schulduer nur mit Zinsen und Kapitalabzahlungen im Rückstand ist, die vor dem 30. September fällig wurden oder werden. Die Vorschriften über die Rückzahlungen von Suthaben in laufender Rechnung wurden durch die Bestimmung ergänzt, daß Abhebungen ohne Beschränkung auf einen bestimmten Betrag zu- lässig sind, soweit sie zur Berichtigung nicht ge⸗ Stundeter Zinsen und Abschlagszahlungen erfor- derlich sind. Zur Exfüllung der Verpflichtung zur Entrichtung von Steuem wird schließlich die Be- schränkung der Abhebungen aus Einlagen gegen Einlagebuch erweitert. Bemerkenswert ist die amt⸗ liche Begründung der Verordnung: die Schwie⸗ rigkeiten, die zu Beginm der kriegerischen Er- eignisse das allgemeine Moratorium nötig machten, hätten Wälhlrend der letzten Wochen in verschie⸗ denen Richtungen eine Abschwächung er⸗ fahren; es sei daher am Platze, in der stufen- Welsen Abschwächung der allge⸗ meinen Stundungsanordnung weiter fortzuschreiten. Seldmerlet, Bank- und Börsen- Sene. Berliner FFFC Berlin, 21. Sept.(Nichtamtlich.) Durch Einwirkung der hohen jüdischen Feiertage weisen die Börsenräume heute nur einen geringen Besuch auf. Der Hauptgesprächsstoff gibt der glän- zende Erfolg der Zeichnungen auf die Kriegsanleihe. Sorten und Umsatz im freien Verkehr belanglos. Tägliches Geld 2 bis 2 56 Emglands schlechte Finanzlage, Während wir noch ohne Moratorium ausgekom- meu sind uncl Oesterreich-Ungarn einen stufen⸗ mäßhigen Abbau desselben anbahmt, wirft ein Be- schluß der Londoner Handelskammer ein bezeichnendes Licht auf die schlechte Finanz- lage in England. Dieselbe hat sich mit überwäl⸗ tigender Mehrheit für eine Verlängerung]s unbegrenzte Außerdem verlangen die Zeit ausgesprochen. beweist, daß die eingegangenen Bestandzinsen nach Vertreter der Handelskreise, die auf eine Anregung der Regierung zusammengetreten sind, daß eine Aufhebung des Moratoriums nicht ohne vor- herige Ankündigung von mindestens drei Wochen erfolgen möge. Mteef und inustrie. Verein der Getreidehändler der Mamburger Börse. In einer Versammlung zur Vorbesprechung der Fragen wegern Störung der Tätigkeit der Schieds- gerichte bei Streitigkeiten aus dem Deutsch- Niederländiscehen Vertrage wurde be⸗ tont, daß die starke Preissteigerung sich aus der geringen Zufuhr und der andauernd lebhaften Nach- frage erklärt. Geht das aber so weiter, so wer⸗ den vom Generalkommando Höchstpreise destgeselzt. Man müsse zunächst dahin streben, daß Oesterreich das Ausfuhrverbot aufhebe. Min⸗ destens müsse die in Rumänien lagernde Ware durchgelassen wWerden. Ebenso müsse dahiti ge- Wirkt werden, daß Weizen und Roggen nicht als Viehfutter Verwendung finde. Uebereinstimmend sprach man sich dann für die Entsendung von drei Herren nach Wien und Berlin aus, die dort die Interessen waren sollen. Der Deutsche Han- delstag sei mehr als die einzelnen Vereine in der Lage, für den Handel einzutreten. Um dem Ein- wande der Verjährung vorzubeugen, müsse man für Aufrechterhaltung der Schiedsgerichte Sorge tragen. In der weiteren Beratung wurde zum Ausdruck gebracht, dag die Differenzen aus juli- Kompensationen bezahlt werden müssen. Die nicht angedienten Julikontralcte sollen storniert werden. Die Handelskammer will, wie erklärt wWurde, ihre Räume für Versteigerungen nicht auf⸗ genommener Konnosemente nicht mehr hergeben. Die Ausschaltung des englischen Kontraktes zu- gunsten des deutsch-niederländischen Kontraktes soWẽIe die Beseitigung der englischen Policen wurde befürwortet. Warenmärkte. Wochenbericht von Jonas Hoffmann Neusz. Neuß, 18. Sept. Das dieswöchige Getreide- geschäft verlief wiederum in äußerst fester Hal- tung. Die Landzufuhren in Weizen, Roggen und Hafer werden zu starké anziehenden Preisen schlank aufgenommen. Gerste und Mais sind sehr knapp und gleichfalis weiter erheblich ge- stiegen. Für Weizen und Roggenmehl bestelt eine rege Bedarfsfrage, Preisen befriedigt werden kann. Weizenkleie ist bei fehlenden Vorräten sehr fest und teurer. Die Aufwärtsbewegungl auf dem Glsaaten-8 maärkte nahm bei äuerst knappem Angebote ihiren Fortgang. Die Unisätze sind naturgemäß klein, und das Wenige, das an den Markt kommt, wiird trotz der stark erhöhten Forderungen schlank auf- genommen. Auch sämtliche Gle sind rege be⸗ gehrt und werden neuerdings erheblich teurer be- zahlt. Rübkuchen sind gleichfalls stark gefragt und wesentlich Höher. Närmberger Hopfemmarkt. Die Nachfrage hat auch in der abgelaufenen Woche so ziemlich gleichen Schritt mit den Land- zufuhren und Bahnabladungen am Markt gehalten, In beiden Fällen bezifferte sich die be- trefſende Menge auf täglich durchschnittlich rund 900 Ballen. Die Stimmung am Markt hat sich in den letzten Tagen sichtlich zu Gunsten der Eigner gehalten. Die zuversichtliche Beurteilung der kriegerischen Lage läßt die Kauflust etwas leb- gafter erscheinen, mindestems hat sie sich bis zur Hälfte des laufenden ersten Monates der neuen Saison nicht verringert. Natürlich die Umsätze, die heuer, wenn normale politische Verhältnisse gegeben, erzielt würden, kommen jetzt nicht in Frage. Die Brauereien halten mit dem Einkauf zurück und nehmen nur das Nötigste. Anderer-⸗ seits tritt zutage, daß doch vielfach wesentlichere Mengeci von Hopfen von den Brauereien gebraucht werdlen und gekauft werden müssen. Die Preise halten sich deshalb aucht bisher mindestens auf derselben Höhe wie zu Beginn der Saison. Zum Teil weisen sie sogar eine leichte Erhöhung in den letzten Lagen auf. Besonders richtet sich neuer- dings die Aufmerksamkeit der Käufer auf baye⸗ rische grünfarbige Ware, die ihre bisherigen Preise erziell. Mit Rücksicht darauf, daß für die auch nur einigermaßen normale Ausfuhr von Hopfen keine Aussicht vorerst und überhaupt für diese Saison gegen früher aur in beschränktem Maß besteht, hält sich die Nachfrage nach Hopfen, die für die für die Ausfuhr in Betracht kommen, wißheit des Schicksales solcher Verschiffungsware zurückgehalten. Das Geschäft beschränkt sich da- her vorerst naturgemäß in erster Linie auf die Deckung deutschen Bedarfes, der durch den, wenn meisten Brauereien auch nur in gewisen Gremzen sich vorcderhand hält. Dieser Verkaufslage und der guten Erntemenge entsprechend bewegen sich auch dlie Preise, 8 für 35 bis! die nur zu höheren „Sewdel 995 Bergers, v. Ludwigshafen v. Pr.“, Scherpers, v. Ruhrort „Harl Schroers vorerst in sehr engen Grenzen. Selbst die Aus- fuhr nach Amerika, die in gewissen Mengen moög- lich wäre, wWird bis auf weiteres infolge der Unge. auch erhablich beschrätikten Bierabsatz der aller- 40 betragen. Bessere Exporthopfen erlösen bis 55, Gebirgshopfen bis 65 Mark, Hallertauer Wwer-. den mit 50 bis 75 Mk. bezahlt, Württemberger unk Spalter mit 60 bis 80 Mark. Unter diesen mit Höchstpreisen bezahlten Hopfen sind Siegelhopfen einbegriffen. Außer diesen Hopien wurden auch Solche badischer Herkunft in den letzten Tagen zu Preisen von 70 bis 75 Mark aus dem Marlet ge⸗ nommen. Die Pflücke der Frühhopfen ist 8 ziemlich überall abgeschlossen. Das Ergebnis hat in Menge und Güte der Ware alles vollends ge- halten, was sie versprochen hatte. Die Menge ist SO, daß die Produzenten in den letzten Jagen die geringen schlechtfarbigen Hopfen zum Teil gar nicht mehr von der Stange nahmen, da sie die Arbeit mit den geringen Preisen dafür nicirt in inklang kommen sehen. Die Brauereien haufen zahlreich den Hopfen in dieser Saison an den Pro- duktionsplätzen. Besonders wird dies aus Würt⸗ temberg berichtet. Das ist zum Teil darauf a rückzuführen, daß die Brauer den Hopfen wegen der unbefriedigenden Güterbeförderungsverhält. nisse möglichst nabe bei ihrem Wohnsitz kaufen wollen, um ihn sicher und rascher zur Hand bekommen. Verkehr. Mitteilungen der Gr. Betriebsinspektio Die Perscnenzüge Mannheim— Hockenheim (Mannheim ab.55 Nm) und Hockenheim—Mann⸗ heim(Mannheim an 605 Nm.) verkehren mit so. fortiger Wirkung bis und von Station Waghausel. Die Annahme und Beförderung von EXp gut und Eilgut ist seit 20. September ds. JsS. wWie vor der Verkehrsbeschränkung am 18. 1914 wieder allgemein zugelassen. Mit Wirkung vom 21. September wird Frachtstückgut- und Wagenladun verkehr nördlich Durlach und Ha feld wie vor der Verkehrsbeschränkung am September ebenfalls wWieder zugelassen. Send nach Stationen sücklich Durlach Hagsfeld werden nicht angenomenm. Die Strecken Eppingen—Karlsruhe, Mü 118605 Karlsr uhe, Ĩ 5 5 für Frachen 8 bis 05 September wird Ate Besstdere von Expreßgut, 55 und Frachtgut sowie von Tie auf den württembergischen Strecken en Eilehein lebren Hbf. für die 5 sowie Milch nommen. Nicht beschräukt ist der Güterverkeh über Heilbronn Hpf. in der Richtung Bietighe Osterburken und umgekehrt, sowie nach und 8 Crailsheim in der Richtung Aalen— Bad neim und umgekehrt. Nähere Ausbimft erteilen die Staltea betzte Nancdelsnachriehnt r. EsSsen à. d. Ruhr, 21. Sept.(P. Aufsichtsrat des Westdeutschen werkes in Kray bei Essen beantrag teilung einer Dividen 5 e von 6 775 12 Prozent). New Vor k, 21. Sept.(Per Kabe in Die Interstate Commerce Co sion eröffnet wieder die Verhand! über die H„ Oktober. 2885 Die laufenden Geschäfte in 54 Milienen Ballen, woran 6 7 Unte beteiligt sind. Juni 120 Millionen Gold. Die Clear nungen betragen jetzt 3 Millionen im Vorfjahre. Schiffahrts⸗ nachrichte Hafenbezirk Rheinau. Angekommen am 15. September Bribder“, ee v. Rohrhof 1500 Dz. Hies. Rohzucker. 22% Borſt, v. Ruhrort, „Raab Karcher 30“, Bruns, v. Weſſelin Byaunkohlenbriketts. „Hedwig“, Kahmen, v. Duisburg, 1¹ 00⁰ Di⸗ and Koks. Für Politik: Dr. Fritz Ge de für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr d 6 Seite. Montag, den 21. September 1914. Ueber das Vermögen des Nudolph Vick, Peineral⸗ waſſer⸗ und Koloniat⸗ warenhändler in Mann⸗ heim, J 4a, 5 wurde heute nachmittag 5 Uhr das Kon kursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt ernannt: Rechtsanwalt Karl sal⸗ ter hier 38450 Konkursforderungen ſind bis zum 8. Okto er 1914 bei dem Gerichte anzu melden. Zugleich wird zur Be⸗ ſchlußfaſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Be⸗ ſtellung eines Gläubiger⸗ ausſchuſſes und eintreten⸗ den Falles über die in § 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegeunſtände ſpwie zur Prüfung der angemeldeten Forderun⸗ gen auf Donuerstag, 15. Okt. 1914, vormittags 11 Uéhr vor dem Gr. Amtsgerichte hier, Abt. 2. 9(2. Stock), Zimmer Nr. 112, Saal B, Termin anberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe ge⸗ hörige im Beſitz baben oder zur Konkurs⸗ maſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Verpflich⸗ tung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für melche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 8. Oktober 1914 Anzeige zu machen. Manunheim, 17. Sept. 1914. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts Abt. 2 9. Sielbauar beiten für das Auſchließen der beiden Dienſtwohngebäude öſtlich von der Neckarauer Ueber⸗ ne im Maunheimer erfonenbahnhof an das Siel nach der Finanz⸗ mintiſtertalverorduung vom 3. Januar 1907 öffent⸗ lich zu vergeben. Beding⸗ nisheft und Zeichnungen im Geſchäftszimmer der Gr, Hochbaubahnmeiſterei? Aufnahmsgebäude Mann⸗ heim III. Stock zur Ein⸗ ſicht, wo auch die Angebots⸗ vordrucke erhältlich. Kein Verſand nach auswärts. Angebote verſchloſſen, poſt⸗ ſrei mit der Aufſchrift „Sielbauarbeiten“ bis längſtens 29. Sept. d Is. vormittags 10 Uhr an Gr. di 2 einzureichen. Zuſchlags⸗ friſt 3 Wochen. 38449 Mannheim, 19. Sept. 1914. Gr. Bahubaninſpektion 2. Zwangs verſteigerung. Dienstag, 22. Sept. 1914 nachmittags 2 uhr, werde ich im hieſ. Pfandlok. 6, 2 gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Herrenfahrrad, 1 Gra⸗ mophon, verſch. Kleiduugs⸗ ſtücke u. Wäſche, 1 Zeichen⸗ tiſch, Bücher u. a. m. 95904 Ningel, Gerichtsvollzie Semineriftin exteilt Nachhilfeſtunden in allen Fäch. d. Töchterſchule. Off u. Nr.7276.d. Exp. d. Bl. Klapierunterricht wird von ein mtüchtigen energiſchen Lehrer Stund. zu 1,50 M. gründl. erteilt, Off. u. H. S. 17 Hauptpoſtl. vammsschles Abzugeben Rückplatz 3. Seite. Zu erfrag. Exped. 7286 2 Parkettplähe ½ Abonnement D oder 1 anzer Platz abzugeben. wigshafen, Hanſer⸗ Ba, Tel. 1859. 0 eißzeugnäherin empf. ſich im Anfertig. v. Wäſche, auch Flickarb. für u. außer d. Hauſe. Näh. Mannheim. Ams. September starb an den auf dem Feide der Ehre erhaſtenen Wunden Herr Dipl.-Ing. Hermann Spiegelhalte!? dewerbelehrer, Leutnant der Reserve. Wir verſieren in dem Gefallenen einen pflichtgetreuen, lieben Kollegen, dem wir ein dauerndes, und ehrendes Andenkten bewahren werden. Mannbeim, den 21. September 1914. Der Lehrkörper d. Gewerbeschule J..: Srossb. Rektor Sehmied. Kirchen⸗An age. Katholiſche Gemeinde. Dienstag, den 22. September 1914. Jeſuitenkirche. ½8 Uhr Schüler⸗Gottesdienſt. %0 Uhr Amt zu Ehren des hl. Ankonius für die Krieger. Während der ganzen Woche iſt jeden Abend ½8 Uhr Andacht für Heer und Vaterland mit Segen. Für die ins Feld ziehenden Krieger iſt fjeder⸗ Zeit Gelegenheit zur Beicht gegeben. Die Firma J. H. Königsfeld in Nannheim hat um Genehmigung zur Lagerung von 270 000 Liter Terpentinöl in einem ank auf dem Neckarvorland in Naunheim nachgeſucht,. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis, mit der Aufforderung, etwage Einwendunßen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat Mannßeim binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vyrzubringen, an welchem das dieſe Bekauntmachung enthaltende Amts⸗ verkündigungsblatt ausgegeben wupde, widrigenfalls alle wicht auf privatrechtlichen Titelſ beruhenden Ein⸗ wendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Plän Einſprachsfriſt auf den und des Stadtrat Mannh Mannheim, den 9. Großh. Bezirksamt.— P gez.: Wied liegen währendder nzleien des Bezirksamts Einſicht offen eyt. 1914. iſeidirektion Abt. VI Rann. 3856 d. Nr. 36 973 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Keuntnis. Mannheim, den 17. September 1914. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. 3822⁰ Fehl. Unſer General⸗Agent für das Großherzogtum Baden, Herr Rugo Sepp, Hauptmann der Reſerve, 8 der Firma Rudolf Sepp& Co. in Maun⸗ eim, iſt in den Kämpfen an der Weſtgrenze gefallen. Wir beklagen den Verluſt eines unſerer tüchtig⸗ ſten Mitarbeiter und haben mit der Witwe des Gefallenen vereinbart, daß unſere Aüneratagenter Maunbein durch die Firma Rudolf Sepp& Co., als bderen Teilhaberin ſich Frau Sepp wird eintragen laſſen, weiter verwaltet wird. Nach Uebereinkommen mit Frau Sepp iſt der Eintritt eines 38452 in die Firma in Ausſicht genommen. Wir bitten repräſentationsfähige Herren, welche über vorzüg⸗ liche Beziehungen zu Handel und Induſtrie ſowohl in Mannheim als im übrigen Großherzogtum ver⸗ fügen und gewillt und befähigt ſind, ſich perſönlich dem Ausbau des Geſchäftes zu widmen und für die Weiterentwickelung desſelben zu ſorgen, um ans⸗ führliche Bewerbung. „Allianz' Fersicherungs- Aktien-Gesellschaft. 82 männ behufs Ausn en Konjunkti auf Wunsch. Brieflich In Antwer striegebieten, sowie zur ULebernahme u. Ein- chtung geeigneter Betriebe, Konzessionen und Terrains Feilnaber mit Napital. Zesprechung mit hier weilendem Geschäftsleiter lagernd Münster i. Westf. en etabliertes kauf isch- hnisches Export- utzung der nächst. enorm 1ron auf allen Handels- u. instz Tel. 5280 R Ir e2 5 5 5 M 3, 10 eR 18 We, Gymmesitem Fr. W Post- 38420 an Ley, * krfahtene ten an die Wir fuchen zum ſokortigen Sintritt für autogene Schweißung, bei noben Lönnen. Illeldungen, mögli Pfäudler Werle.⸗G., Schwetzingen. Die Schulfeltu Die Schüler unserer Realschule traten 15. 9. 1914 in die Großherzogl. Oberrealschule über, die des Gym- nasiums in das Großhh. Gymnasium u. Realgymnasiuml. Seiemtljede Schüler wurclen für Guinta Atlarta, Shersekundda u, Unterprima angenemmen⸗ 8 ng: Dr. J. Müller, Dr. phfl. 6, Sessle 5 7, Stastl. gepr. Lekref,s 285 2 2 2 Schweißer chſt perſönlich, zu rich⸗ 38448 Schiffahrt⸗ u. Spe⸗ ditionsgeſchäft ſucht im Rheinverkehr er⸗ fahrenen jungen NMN. Offert. unter Nr. 7280 an die Exped. d. Bl. Eine größere Anzahl für Militärarbeiten ge⸗ eigneter 11720 Sattler werden zu ſofortigem Gintritt für längere Zeit bei höchſten Löhnen geſucht. noch M Auch nehme ich Heimarbeiter an. L. Ritgen, Fabrik für Militäraus⸗ rüſtung Karlsruhe l. B. Adlerſtraße 26. Kranführer geſucht 95902 Lehnkering& Co..⸗G. Luiſenring 36. 1tüchtiger Packer ſofort geſucht. 7277 Ferd. Gberſtadt& Cie. Nachfolger, D 7, 2. 05 Zur Führung eines frauenloſen Haus⸗ haltes wird tüchtiges und zuverläſſiges Frl. g. Köch. auf 1 Oktbr. geſucht. Off unter 95873 an die Exped. öteſes Blattes. Ordentl. Mädchen mit guten Zengn. geſucht. 7291 Roſengartenſtr. 22 part. Ein tüchtiges Zimmermädchen, das in jeglicher Hausarb. bewandert iſt, gut nähen u. bügeln kann, ſchon in beſſ Hauſe war, zu klein. Familie auf 1. Okt. geſ. Näh. Hebelſtr. 13, 1 Tr. 7285 Junges, ſauberes Mädchen berichten angesehen der nachstehenden die viel al deren Mann im Felde, haben durch Beitritt zu unserm Lesezirkel die beste Versicherung gegen Langeweile. Für nur 28 Pfg.(4. Klasse) oder 35 Pfg.(3. Klasse) können Sie immer zehn erstklassige Zeit- schriften in Ihrem Heim haben. heute in höherm Grade wie je durch ihren Inhalt fesselnd. Welche eeeeeeeeeeeeeesses οο οοοοοοοοοοσα in sine Mit Kriegsbildern und Kriegs- er Schriftsteller versehen, sind die Zeitschriften Lappen dürfen wir Thnen wöchentlich senden!? das etwas kochen kann ſucht zum 1. Oktober ent⸗ NMeappe A S ſprechende Stellung. Off, Sonntags-Zeitung Jugend erbeten an Girhe, Worms, Fordern Moden-W²elt CTustige Slätter Gauſtraße 25. 7204 ste bitte fdisgende Blätter fleggendorter Eine ſauß. zuverläſſige Prospekt Wocne Blstter Putzfrau geſucht. Barnigzte über Land und Meer 70 0 Meerfeldſtr. 89, 1. St itere Sartenlaube 18529 And Me in Geſunde, ſaubere 1755 Itt. Such fur Alle S Preislagen. 2 aacn wan Sute Stunde Such für Alle nach Wahl!Berlin. illustr. 2tg. Serlin. illüstr. 2t9 Frau Gute Stundde 5 Meggendorſer Welt und Haus. zum Mitſtillen eines Säuglings ſofort geſucht Näheres durch die Expediton ds. Bl. 7284 Wir ſuchen ſofort für die Garderobe und +. 14, 9 SGSesssssesssseessssessesseessesssesseesesesesssesesSSSee besezirkel Franeken& bang 6. M. h. l. SsessessssessssessssessesesesessssssssssSesssSSSDSO Förnruf 12l2 Toiletten ein od. mehr. Perſon. ev. Ehepaar, für unſ. ca. 1000 Perſ. faſſ.„Hohenzollern“ Kaffeehaus u. Konditorei. Offerten erbittet 7300 Oſtſtadthaus G. ut. b.., Maunheim. Solid., fung. Mann oder jüngere Frau zum Austragen von Zeitſchrift. ſpfort geſucht. 7297 Schneider, J 2, 19 part. Felepostkarten 10 Sthelr 5 Pig.— 100 Stäek 48 PIg. Für Mederverkäufer: PeldgęstBriefumschläge 1000 Staek.50. M. 500 Stück.0 M. Verkauf 5 Herken⸗And Damenfahrrad mit Freilauf preiswerd zu verkaufen. 95675 C3, 24, 3. St. Diplom.⸗Ochreibtiſch ſehr ſch. ausgeführt preis⸗ wert zu verkaufen. 95850 Otto Albers, B 5, 4. 1 mod. Wohnungs⸗ u. 1 Schaufenſterabſchluß. mehrere Lüſtre u. Beleuch⸗ tungskörper, Regale, Aus⸗ ſtellſchrank, Wagen ꝛc. bill. 3. verk. C. Beck, L12, 6. 7293 Aptellung für Feuer- und Enbruchdiebstahl-Versteherung, Berlin Gehr. bſtziges Auto evt. kl. Laſtwagen z. kauf. eſucht, unter Angabe der tarke. Off. m. Preis unt. 5.., Vaurentinsſtr. 10. Aus dem Großherzogtum. p. Schwetzin gen, wert iſt die Tat eines ſeine zur der Anwei anleihe anzulegen. Pforzheim, 16. Metzger den Preis des Rind⸗ von 96 auf 92 Pfg. für N. D em feine Da die Fran Söhne im Feld ſtehen hat. enaueſchingen, 16. Sept. Krieger von hier war nach Kehl in das er worden ilie, ſie möchte ihn einmal beſuchen. leibend war und auch das Geld zur 95875 an die Exp. ds. Bl. 17. Sept. Nachahmens⸗ hieſigen Schuhmacher⸗ auf 55 lautende Auszahlung fällig und Verſſcherungsgeſellſchaft Betrag in Kriegs⸗ Sept. Hier haben die und Ochſenfleiſches das Pfund herabgeſetzt. Ein ver⸗ und ſchrieb von dort aus Bnanen ien⸗ geſ. Off. u. Nr. 7278 a. d. Exp. Tüchtige Köchin geſetzten Alters ſucht, ge⸗ ſtützt auf gute Zeugniſſe, auf 1. od. 15. Okt. Stellung als Köchin od. z. Führung eines Haushalts. Größ. Betrieb nicht ausgeſchloff. Off. erb. Klara Kaltenbach, Riedſtr. 3, Heidelberg, ev. z. erf. bei Fr. Blaut, Luiſen⸗ ring 5, 3. St. 7244 Tücht. Haushälterin ſ. w. Auflöſg. d. Haushalt. Stelle hei einz. Herrn. Off. unt. Nr. 7290 an die Exped. W. 8. Einſtampfpapiere alte Geſchäftsbüch., Brieſe Akten ete. kauft unt. Ga⸗ rantie des Einſtampfens Sigmund Kuhn, T8, 3 Magazin: IT 6, 16. Telephon 3958. 95131 Reiſe nicht hatte, entſchloß ſich das 10jährige Söhn⸗ chen, zu Fuß von Donaueſchingen zu ſeinem Vater zu wandern. Zunächſt kam er nach Triberg, wo er von wackeren Leuten über Nacht behalten wurde. Dann kam er nach Waldersweier bei Offenburg, wo der menſchenfreundliche Lehrer für ihn ſorgte. Dann ſetzte der Junge ſeinen Weg fort und langte ſchließlich in Kehl an. Leider war ſein Vater ſchon weitertransportiert worden. So mußte ſich der brave Junge auf den Rückweg machen, ohne daß er ſeinen Zweck erreicht hatte. Vorher hatte er ſich noch in Straßburg die eroberten franzöſiſchen Ge⸗ ſchütze angeſehen und unſere wackeren Vaterlands⸗ verteidiger in Kehl hatten aus ihren Bruſtbeuteln dem Knaben reichliche Geldmittel geſpendet. Auf dem Rückwege ſorgte wiederum der Walderswrierer für ihn und v nweier aus v ihn Eiſerahner. eee Iu vermieten IS, A tober zu vermieten. 7292 4, 26, 3 Zim., Küche, Bad, Speiſek. u. 2 Zim., Kücke, Bad, Speiſek. z. erfr. 2. Stock, bei Marx. 7175 Karl Ludwigſt. 23 Glegaute Holhpart.⸗Wohunng 5 Zimmer, Diele, große Terraſſe und Zubehör mit Centralheizung p. 1. Juli entl. früher zu vermieten. Näher. daſelbſt, oder 3 2235228832878855332222282˙ 880 Lieferung nach Sssssesandd 88383838838883838388 nnenee Für Mederyerkäufer: Für alle Zuschriften an die Angehörigen des Heeres und der Marine difrfen während der Kriegsdauer nur diese Umschläge und Karten verwendet werden. Verlag des General-Anzeiger „Badische Neueste Nachrichten“ 880 822222222222222: 10 Stnekr B Prg. 100 Stück.— M. 500 Stack.25 M. auswärts nur gegen Vorauszahlung des Betrages zunſtglich Porto. Treppen bet F. Haten.““ Dammſtr. 13, 2. Stock, —5 Zim., Bad u. reichl. Zubehör, ſof. bill. z. vm. Näh. Colliniſtr. 8 part. r. 4 Jimmer⸗ Wohnungen gut ausgeſt., Bad u. allem Zubehör, Neubau, Klein⸗ Merzelſtr. 10, 2 Minuten v. Hauptbahnhof, p. 1. Okt. zu vermieten. 45948 Näh. Tel. 6511. Baubüro Kl. Merzelſtr. 3. Schöne a⸗l3⸗Zim.⸗Pohn. Neckarſt. u. Lindenhof p. ſof, od. ſpät preisw. z. v. Näh. Telephon 349. 46067 Waldhof, Tannenſtr.0 2 Zim. u. Küche zu vm. 18 Heidelberg Zähringerſtraße, in vor⸗ nehmer, geſunder Lage, günſtig zum alten und neuen Bahnhofe herrſchaftliche -0 Zim.⸗Wohnung mit allem Zubehör, Zen⸗ tralheizung, gedeckter Ve⸗ randa, Vor⸗ und Hinter⸗ garten, per 1. Oktober zu vermieten. Näh. b. L. Klein, Lud⸗ wigshafen a. Rh. Tele⸗ phon 277 ): Brötzingen, 16. Sept. Stadtrat Richter iſt, obgleich er ſchon im 65. Lebens⸗ jahr ſteht, als Offizier ins Feld gezogen. Er hat ſich vor einigen Tagen beim Generalkom⸗ mando gemeldet und wurde geſtern telegraphiſch einberufen. Herr Richter hat auch den Joer Feldzug mitgemacht. Pfalz, Beſſen und Umgebung. p. Neuſtadt a.., 20. Sept. Der Bezirk Neuſtadt hat insgeſamt 1 800 000 Mark zur Kriegsanleihe gezeichnet. p. Landau, 20. Sept. Auf die Ergreifung des Gendarmenmörders Ludwig, dey bekanntlich hrend dem Eifenb dem geghes iet Mabbeen 8. f. Sne e Seckenheimerſtr. 8. St. gut möbl. Zimmer m. Bad ſof. od. ſpät. 3 v. 22 Schön möbl. Zim. mit Ver⸗ Möbl, Zimmer 45172 1 2 3 gr. luft. eleg.2 Tr. m. Z. m. Schreibt. Nähe v. Gr. Hoftheat. u. Schloß p. 1. Okt. 5. z. verm. egg. auf Wunſch Famil. e 255 und an 1 od. 2 Damen zu vm. Gefl. Off. u. Nr. 7208 a. d. E, 1 18, 2 4. St. L. möbl. od. leer. Zim. ſof. zu verm. 7296 9 2,1 2 Tr. gut möbl. Zim. z. v. 7299 16 26 Ring, 1 Treppe 7 möbl. Zim. mit groß. Schreibtiſch ſof. zu v. Angut. Mittag⸗ u. Ahend⸗ tiſchkönn. nocheintg. Herrn tetln. H 7, 28, nart. 45952 Roſengartenſtr. 16. Zwei ſchön möbl. Zimmer hochpart. mit ſep. Eingang per ſof. 15 2 zu verm. ausgeſetzt. 400 Pfälzer Landsleute p. St. Ingbert, 20. Sept. Lebensmittelpreiſen macht ſich die bemerkbar. Dreimal ſchon wurden die Brot⸗ 4 0 ee, erhöht, ein Füaf⸗ pfün tet p. Aus der Pfalz, 20. Sept. Wie aus einer großen Anzahl Briefe von Pfälzern, die in Agde(Departentent Herauld in Frankreich gefangen gehalten werden, hervorgeht, ſind dort Bessere Herrn finden in feiner Privat⸗ e r nſchlu 8 40056 ſprungen iſd iſt eine Belohnung von 500 Marl Bei unſeren Grenznähe und einige Offiziere in ng nicht beklagen — VCCTCCCCCP 8 ..ã