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Die drei Aabüſchen Panzerkreuzer durch ein einziges deutſches Unter⸗ jeeboot vernichtet. W. C. B. Berlin, 23. Sept. Das Anterſeeboot„ hat am Morgen des 22. September etwa 20 Seemeilen nordweſtlich von Hoeck van Holland, die oͤrei engliſchen Panzerkreuzer „Aboukir“,„Hogue“ und„Creſſi“ zum Sinken gebracht. Oer ſtellvertretende Chef des Admiralſtabes Behncke. * Die engliſche Meldung von der Vernichtung dreier engliſcher Panzerkreuzer nordweſtlich von Hoek van Holland, alſo unweit der Rhein⸗ niindung wird nunmehr von anttlicher deutſcher Seite beſtätigt. Aber es ſind nicht mehrere eutſche Unterſeeboote geweſen, die der engliſchen Flotte in dieſem Krieg ihren erſten ſchwarzen Tag berveitet haben ein einziges deut⸗ ſches Unterſeeboot hat die preiswürdige kühne Tat vollbracht, die belebend und zündend auf die ungeduldig des Kampfes harrende deutſche Flotte, lähmend aber auf die engliſche Flotte wirken wird. Ein einziges deutſches Unterſee⸗ bvot unternimmt dieſe Tat, das iſt ein Beweis, daß ein unerhört großer Geiſt des Mutes, der Entſchloſſenheit, aber auch der Umſicht und der Schlagfertigkeit unſere Flotte beſeelt. Die engliſche Flotte hat dieſer keine auch nur entfernt ühnliche Waffentat an die Seite zu ſtellen Ende Auguſt brachte eine Macht von engliſchen Kreuzern und zwei eng.⸗ 19 Zerſtörerflottillen bei unſichtigem Wetter kleine deutſche Kreuzer und ein Torpedo⸗ boot zum Sinken, dieſes eine, einzige deutſche Unterſeeboot hat drei große engliſche Panzer⸗ kreuzer auf den Meeresgrund befördert. Und es geſchah bei hellem Wetter. Dieſe Tat wird den Mut unſerer Seeleute ſtärken und im Volle das Vertrauen auf die Leiſtungsfähigkeit unſerer Flotte befeſtigen. Unſere Unterſeeboote, die mit außerordentlicher Kühnheit und Klug⸗ heit geführt werden, vor allem werden dem Feinde noch viel zu ſchaffen machen Soeben kommt die Nachricht, daß auch der Unter gang des engliſchen Kreuzers„Pathfinder“ durch ein deutſches Unterſeeboot herbeigeführt worden iſt, und mit ſtolzer Freude denken wir noch an die hecke und mutige Erkundungsfahrt der deutſchen AUnterſeebrote an der ganzen Oſtküſte Englands die bis zu den Shetlandsiuſeln hinaufführte. Die Belden des„u“. 1 Berlin, 23. Sept.(V. unſ. Berl. Bur) lleberbaſchend ſchnell iſt der engliſchen Meld⸗ ung von dem Untergang der 3 britiſchen Pan⸗ zerkreuzer die deutſche amtliche Beſtätigung gefolgt. Einzelheiten— wenigſtens ſoweit ſie von deutſcher Seite beglaubigt ſind— fehlen noch. Doch iſt„U.“, der nach engliſchen Quellen in ein Gefecht mit leichten Schiffen des Feindes, die ihm folgten, verwickelt war, nicht in den rettenden Hafen eingelaufen. Bis⸗ jetzt ſind wir alſo, was dieſe Einzelheiten auy⸗ geht, auf engliſche und hollandiſche Nachrichten i angewieſen. Darnach iſt der 3 Angriff auf den„Abou⸗ ir“ geſtern früh um 6 Uhr morgens, bei daß der„Aboukir“ auf eine Mine gelaufen ſei. Erſt als dem zweiten Schiff das gleiche Schickſal bereitet wurde, merkten die Englän⸗ der, worum es ſich in Wahrheit handelte. Das dritte Schiff wurde dann erſt gegen 8 Uhr ge⸗ faßt.— Die drei Schiffe hatten zuſammen eine Beſatzung von 2200 Mann; drei Viertel davon ſollen bei dem Anſchlag ihr Leben ein⸗ gebüßt haben. Ob dieſe Angaben richtig find, entzieht ſich einſtweilen noch unſerer Kenntnis. Die überlebenden engliſchen Seeleute haben — eine Sinnestäuſchung, die bei ſolchen Ka⸗ taſtrophen nur zu begreifen iſt— berichtet, ſie wären von 5 deutſchen Unterſeebooten an⸗ gegriffen worden und hätten 2 davon zum Sinken gebracht. Das iſt, wie ſich aus unſerer amtlichen Darſtellung ergibt, ein Irrtum. Das Heldenſtück, an dem gewiß auch der außer⸗ ordentliche Glückszufall ſein Teil hat, wurde von einem einzigen deutſchen Unterſeeboot vollbracht. Es haben alſo ungefähr 20 junge Menſchen, zu allem entſchloſſen, in treuer Pflichterfüllung, 3 große engliſche Schiffe ver · nichtet. Es iſt zu wünſchen— und wir glauben, daß dieſem Wunſche auch Erfüllung werden wird —, daß die Namen der Braven dem Vaterland auch zur Kenntnis gebracht werden. Einen Teil der Ueberlebenden rettete der holländiſche Frachtdampfer„Flora“, der auf der Fahrt von Leith nach Rotterdam begrif⸗ fen war. Die Beſatzung der„Flora“ ſah einige Schiffsboote auf dem Waſſer treiben und er⸗ kannte beim Näherkommen, daß engliſche Of⸗ fiziere und Matroſen darin ſaßen, nur not⸗ dürftig bekleidet und im Zuſtande ſchwerer Erſchöpfung. Sie wurden an Bord der„Flora“ gebracht und von ihr nach Pmuiden gebracht. „u 9“ der Verfelgung ent⸗ gangen. 1700 Mann ber engliſchen Beſatzung verloren. Der Angriff des Unterſeebootes„U9“ auf die drei engliſchen Panzerkreuzer erfolgte geſtern um 6 Uhr bei hellem klarem Wetter, und zwar zunächſt gegen den„Aboukir“, der innerhalb 5 Minuten ſank. Die beiden anderen engli⸗ ſchen Panzerkreuzer beteiligten ſich zunächſt an dem Rettungswerk. Alsdann ſank nach wei⸗ teren 3 Minuten der zweite engliſche Kreuzer „Hogue“. Das Sinken des dritten Kreuzers erfolgte gegen 8 Uhr. Das Unterſeeboot u 9 entging der Verfolgung von engliſcher Seite und man hofft, daß es ſchließlich in einem ſichern Ort angelangt iſt. Die Meldungen von anderer Seite, daß 5 deutſche Unterſeeboote bei dem Angriff beteiligt geweſen ſeien, von denen drei untergegangen ſein ſollen, iſt falſch. „Tatſächlich iſt der Angriff nur von dem Unter⸗ ſeeboot„Ug“ erfolgt. Der Kommandant dieſes Bootes iſt Kapi⸗ tänleutnant Otto Weddigen aus Herford W. gebürtig am 15. September 1882. Er Kat im Frühjahr 1902 in die Marine ein und hat in den letzten Jahren als Unterſeeboot⸗ führer bzw. Kommandant und als Flaggleut⸗ nant bei einer Unterſeebootflottille 1 1 man aunöc dealaub, dung WITB. Berlin, 23. Sept.(Nichtamtlich.) Die geſamte Beſatzung des Unterſeebootes beträgt 20 Mann, deren Namen veröffentlicht werden. Die Beſatzung der drei engliſchen Panzer⸗ kreuzer beträgt pro Kreuzer 755 Mann im ganzen alſo 2265 Mann. Hiervon ſollen drei Viertel umgekommen das wären alſo 1700 Mann. Berlin, 23. Sept.(V. unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Rotterdam: Der von Leith abgegangene Dampfer„Titan“ iſt in Hoeck van Holland mit 20 Toten und Verwundeten von den in der Nordſee zum Sinken gebrachten engliſchen Panzerkreuzern„Aboukir“,„Hogue“ und„Creſſy“ eingelaufen. „Pathfinder ein Gpfer eines deutſchen Unterſeeboctes. WIB. Berlin, 23. Sept.(Nichtamtlich.) Wie uns von amtlicher Seite mitgeleilt wird, gl iſt der Verluſt des engliſchen Kreuzers„Path⸗ finder“, der am 12. September vor Firth of Forth unterging, ebenfalls auf ein deutſches Unterſeeboot zurück⸗ zuführen. Es war dies„U21“, Kom⸗ mandant Oberleutnant zur See Herſing. Berlin, 23. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) In ausländiſchen Blättern iſt berichtet worden, daß das deutſche Unterſeeboot, dem der„Path⸗ finder“ zum Opfer fiel, ſchweren Schaden ge⸗ nommen hätte. Das rifft erfreultcherweiſe nicht zu. Wie wir zuverläſſig hören, iſt„U21“ völlig unbeſchädigt geblieben. Das Jahrhundert der allgemeinen Wehrpflicht. Von Profeſſor Dr. Friedrich Meinecke. Am 3. September 1814 unterſchrieb König Friedrich Wilhelm III. das vom Kriegsminiſter v. Boyen ihm vorgelegte Geſetz über die Ver⸗ pflichtung zum Kriegsdienſte. Die allgemeine Wehrpflicht des preußiſchen Volles, die bei Be⸗ ginn des Beſreiungskrieges nur für die Dauer des Krieges eingeführt worden war, erhielt da⸗ durch ihre dauernden Grundlagen und ihne welt⸗ geſchichtlich wirkſame Form. Die Einrichtungen, die das Geſetz ſchuf, leben, ene nur tech⸗ niſch etwas umgebildet, in unſeter heutigen deut⸗ en Wehrverfaſſung fort, und nicht nur in ihr. Von den acht heutigen Welt⸗ und eeecn haben ſechs ihr Beiſpiel befolgt. jetzt gegen uns und Oeſterreich kämpfenden Welt⸗ mächten haben drei eine Heeresverſaſſung, deren geiſtiger Stammbaum auf das Geſetz vom 3. September 1814 zurückzuflihren iſt. 1 hat in Deutſchland im Sturm der Er⸗ eigniſſe an den Jahrhundertstag des preußiſchen ſehrgeſetzes nur wenig gedacht, und unſere Feinde werden es erſt recht nicht getan haben. Aber ſie huldigen ihm un ewaßt durch ihr Tun. Die Weltgeſchichte ſelbſt feiert ihn in über⸗ großem Stile. Millionen gegen Millionen kämpfen heute gegeneinander, bewegt von den Kröſten elnes Gedankens, die ihre heſtimmte Geſtalt in der preußiſchen Erhebungs 10 erhalten hat. Sollen wir ſtolz oder niedergeſ chlagen dariüber ſein, daß das Schwert, das wir ſchmiedeten, ſich nun auch ege uns ſelbſt kehrt? Wohl gehen die Zahlen der Heere, die gegen uns und unſeren Verbün⸗ deten aufgebracht ſind oder noch aufgebracht werden können, ſchier ins Unermeßliche, und Von den vier erdrückend. Und doch hat uns bei allem tiefen, ja tragiſchen Ernſte, mit dem wir zu den Waffen griffen, ſofort und blitzartig das Gefüthl erfüllt, daß wir es wagen durften, daß in unſerem nationalen Heerweſen noch beſondere, unver⸗ gleichliche Kräfte liegen, die uns gegen die Uebermacht führen werden Man hat uns vieles, aber nicht alles nachmachen können. Die großen geſchichtlichen Kräfte haben eben einen Kern von Individualität, 1 dem zu⸗ gleich ihr feinſtes Innenleben und ihre ſtärkſte Wirkung beruht. Aus den Herzwurzeln des preußiſchen Wehrgeſetzes und der deutſchen Er⸗ hebungszeit ſtammt das Etwas, das wir heute voraus zu haben glauben, vor unſeren Gegnern. Unterſchätzen wir freilich nicht das, was ſie mit uns gemeinſam haben und was auch micht acllein aus einer einfachen Uebernahme unf Einrichtungen, ſondern auch aus den allge⸗ meinen Entwicklungskräften des modernen Staatslebens ſtammt. Die allgemeine Wehrpflicht gehört zum modernen Nationalſtaate, wie die Klinge zum Griff. Der franzböſiſche National⸗ ſtaat der Revolution hat ſie im Feuer der erſten Not Waabd aber ſie 40 ahung 8 des Loslaufs vom Dienſte. Gneiſenau und Boyen gaben ihr erſt ih Schärfe und Wucht. Nur durch eine ſch. ausnahmsloſe Verpflichtung zur Verteidi des Vaterlandes konnte nach 0 Meinun höchſte Maß von nationaler Wehrkraft wickelt werden und fiür das kleine Preußen, d ſchwächſte und unfertigſte der fünf damalie europäiſchen Großmächte, Lebensbedingung. i Sinne ſchufen ſie zugleich die Einrichtun Kadreheeres, durch die es möglich wuütd Wörhee des Berufsheeres mit den Vor des Volksheeres zu verbinden und ein 185 verhältnismäßig geringer Friedensſlär 8 waltigſten Kriegsſtärke auſchavellen 5 aſ Das ſtehende Heer mit dreijähriger Di war gedacht als Rückgrat des Ganzen, Schule ſoldatiſcher Erziehung und aufgef wei Jahrgängen der Kriegsreſerve, als ſtarder Einſatz im Kriege. Dahinter aber f ſich dann aus den ausgebildeten älteren ſchaften die Bildungen der Landwehr erſten un zweiten Aufgebots und im äußerſten Falle Landſturm erheben. Durch dieſe Gliederung un Abſtufung wurde es dem neuzeitigen N 0 ſtaate möglich, Militärſtaat und Kulturſtag zu zu ſein; die wirtſchaftlichen und gei aie cl der sarbeit zu ſcho Ales 565 üe wacgehen werden wurde nachgeahmt, weil die Vorzüge für den heutigen Staat augenſcheinlich ware nationalen und fteiheitlichen Gedauken de⸗ Jahrhunderts dienten auf dieſe Weiſe d Machtbedürfniſſe des Staates. Dieſe verfaſſung war zugleich demolratiſch wWe Gleichheit der Verpflichtung; ariſtokrati der bedeutenden Stellung des Berufsofff korps in ihr, und monarchiſch durch Kriegsherrentum, auf das ſie zugeſchn Aber durch die Miſchung dieſer Elemente ö auch anpaſſungsfähig für verſch Staatsſormen. Die franzöſiſche Rep das deſpotiſche Rußland haben ſie angens und ſtatten jetzt gemeinſam ihren Urſprungsland ab. Wir laſſen ſie von rechts und links ge amennen, denn wir ſtehen auf dem miltt Boden dieſer Giczer Eigenes und Großes haben Wochen auf ihm erleb hat ſich erneuert, und Wehrgeſetz ſchufen, ſi wieder erwacht und ha Treunung und ereieung einen neue Zahl degen ahl geſetzt, wäre das Bebrbewien mit er geſchloſſen. zum Stege Katheoͤrale von Reims. 2. Seite. Geueral-Ameiger.— Badiſche Neueſte Vachrichten.(Abeesablatt) 23 20. Mittwoch, den September 1914. Im preußiſchen Wehrgeſetz von 1814 kam deutſcher Idealismus und Kaniſche Philoſophie zum Ausdruck. Das weiß jeder, der die Denk⸗ ſchriften und die Jugendentwicklungen ſeiner Urheber kennt. Sie wollten durch die allge⸗ meine Wehrpflicht über die Stufe eines toten, mechaniſchen Gehorſams im Heere hinaus, ſie wollten geiſtige, edlere Triebfedern, ſie wollten eine Pflichterfüllung für Stagat und Vaterland auts ſittlicher Freiheit und ſchwungvoller Opfer⸗ geſtnnung. Sie überſchätzten dabei wohl die Macht dieſer Triebfedern im täglichen Leben, ſie kamen in Streit mit dem techniſch⸗militäriſchen Realismus des preußiſchen Berufsoffiziers. Aber auch in dieſem lebte eine gewaltige ge⸗ ſchichtliche Idee— der Lebensnerv des frideri⸗ zianiſchen Staates, der ſtolze Wille zur Macht, auch von Urſprung an ſchon verbunden mit ſtwengem Pflichtgefühl und ſtraffer Unterord⸗ nung, wie ſie der erſte Direktor des Staates vor⸗ gelebt hatte. So war die Geſchichte der allge⸗ meinen Wehrpflicht in Preußen und Deutſch⸗ land von Anfang an ein Kampf, eine Ausein⸗ anderſetzung Friedrichs des Großen mit dem deutſchen Idealismus— aber ein überaus fruchtbarer Kampf, wo keiner je ganz ſiegte, je⸗ der aber immer wirkte und ſchließlich jeder auch zum anderen wieder hinſtrebte, um ſich durch ihn zu ergänzen und zu ſteigern. So und nur ſo, durch dieſe wunderbare und eigenartige Span⸗ Rung zweier aus deutſcheſtem Boden entſprun⸗ genen Lebensmächte hat die allgemeine Wehr⸗ pflicht in Preußen und Deutſchland ihre höchſte Leiſtungen hervorbringen können. Wenn es mach der Roonſchen Neubildung ſcheinen konnte, als habe der pealiſtiſche Gedanke des Berufs⸗ heeves ganz über den idealiſtiſchen Gedanken des Volksheeres, wie ihn Boyen vertreten hatte, ge⸗ ſiegt, ſo zeigte das Jahr 1870 ſofort wieder alle Springfedern des echten Volksheeres Jeder Nationalkrieg verwandelt bei uns mit einem elektriſchen Schlage das blankgeputzte Berufs⸗ heer in das feldgraue, grimmig entſchloſſene Volksheer. Int Winter 1913—14 zankten wir uns über Zabern, im Sommer 1914 aber rithmte der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Frank die„glänzende und ſtraffe Organiſation des Heeres“ und ging dann opfermutig dem Schlachtentode entgegen. Wos trieb ihn hin⸗ ein? Schiller und Kant. Friedwich der Große und der deutſche Idealis⸗ zuns unter dieſen Zeichen werden wir ſiegen. Die Neutralen. Gewaltorohungen gegen die Aeutralität Bollands. Anmſterdam, 19. Sept. Die„Daily Mail“ ſchveibt:„Es iſt außer Zweifel und die Regie⸗ Erung weiß es, daß Rohmaterial und Nahrungs⸗ mittel aus England über Holland nach Deutſch⸗ land verſchifft werden. Zwei Maßregeln werden in Betracht gezogen Erſtens ein Ausfuhrverbot für Rohmaterial,und zweitens eine Kontrolle für die Endbeſtimmung der Materialien und Lebensmittel. Die Lage wird zweifellos ver⸗ wickelter, weil wir nicht gern die Schwierigkeiten der Holländer, die ihre Neutralttät peinlich auf⸗ rechterhalten, auch nur in dem geringſten Maße erſchweren wollen. Aber die Holländer werden durch nichts ſo ſehr begünſtigt werden als durch das Ende des Krieges. Und um dieſes ſchmell Au erreichen, gibt es kein beſſeres Mittel als Deutſchland jede Zufuhr von Materialien für ſeine Fabrilen abzuſchneiden. Was uns be⸗ trifft, es würde töricht ſein, den Vorteil, den wir von unferer Herrſchuft zur See haben, zu bernichten.“ Sonſt lieſt man doch iinmer in 55 0 werde lange ern! Die in dem letzten ausgeſprochene an gegen wird hier wohl en. Imera, Patvis bedauern Die Baltung Griechenlands. Wien, 21. Sept. Der Rücktritt des griechi⸗ ſchen Miniſters des Aeußern. Streit, iſt von der hieſigen und namentlich von der Preſſe des Dreiverbands ſo ausgelegt worden, als ob dieſer erfolgt ſei, weil Streit mit der Hinneigung der griechiſchen Regierung zum Treiverband nicht einverſtanden geweſen ſei oder weil eine Schwenkung Griechenlands in das Lager des Dreiverbands bevorſtehe. Demgegenüber wird dem Vertreter der„Köln. Ztg.“ von hieſigen griechiſchen Preßvertretern verſichert, daß ſich Streits Rücktritt ſeht wohl ausreichend aus deſſen tatſächlich leidendem Zuſtande erklären laſſe, daß aber auch die Uebernahme des Aus⸗ wärtigen Amts durch Weniſelos jener Ver⸗ mutung den Boden entziehe, denn Weniſelos, deſſen ruhige, verftändige Politik allgemeine An⸗ erkennung gefunden habe, ſei nicht der Mann dazu, ſich in Abenteuer einzulaſſen u. die Politik ſtrengſter Neutralität und ausſchließ⸗ licher Wahrnehmung der griechiſchen Intereſſen aufzugeben. Hieſige griechiſche Berichterſtatter legen Wert darauf, feſtzuſtellen, daß die von der Dreiver⸗ bandpreſſe verbreitete Behauptung, die grie⸗ chiſche Preſſe nehme ohne Ausnahme für den Dreiverband Partei und unterdrücke die amt⸗ liche Berliner und Wiener Kriegsmeldungen oder ſetze ſie herab, unwahr iſt. Mehrere Nummern der angefehenen und ernſten Athener Zeitungen Akropolis, Athingi, Embros, Nea in Leitartikeln immer wieder aufs lebhafteſte den Ausbruch dieſes Weltkrieges, der die Zerfleiſchung zweier ſo hochentwickelter und für die Ziviliſation ſo verdienſtreicher Völker wie des deutſchen und des franzöſiſchen zum Vorteil der engliſchen Allein⸗ herrſchaft zur Soe und der Aufrichtung einer ſlawiſchen und zariſchen Gewaltherrſchaft über Europa bringen müßbo, und betonen unausgeſetzt nachdrücklich, daß es Griechenlands Intereſſe in dieſem Weltkriege ſei, ſtrengſte Neutralität zu halten, und daß Griechenland nur dann ge⸗ zwungen wäre, zu den Waffen zu greifen, wenn der Bukaveſter Vertrag gebrochen würde. Die amtlichen Berliner und Wiener Kriegsmeldungen erſcheinen in dieſen Nummern vollinhaltlich auf der erſten Seite ohne jede ein⸗ ſchränkende oder hämiſche Bemerkung abgedruckt. Eine Auslaſſung in Nea Imera, worin deren nach Athen zurückgekehrter Wiener Vertretev die allerdings unangenehmen, aber unterſchiedlos Einheimiſchen wie Fremden fühlbar gewordenen Folgen der Krediteinſchränkung und Zahlungs⸗ ſtundung als Gehäſſigkeiten gegen Fremde hin⸗ ſtellt, bedauern die hier zurückgebliebenen griechi⸗ ſchen Pveſſevertreter als durchaus ungerecht⸗ fertigte Verdrehung einer Maßnahme, die in den meiſten kriegführenden Staaten zur Verhinderung einer wirtſchaftlichen Panik getroffen zu werden pflegt und auch von Griechenland während des Balkankrieges getroffen worden iſt. Die Deutſch⸗Amerikaner. Aus einem uns zur Verfügung geftellten Brief einer Deutſchen an Mannheimer Verwandte geben wir die folgende Stelle wieder: Hier iſt alles begeiſtert für Deutſchland. Die Deutſch⸗Amerikaner veranſtalten Wohltätigkeits⸗ feſte, Konzerte, die Vereine, Geſellſchaften ſam⸗ meln Geld. Die Damen machen Handarbeiten, geben ihren Schmuck, ihre Trauringe, Rabatt⸗ marken und alles Mögliche zur Linderung der Kriegsnot im alten lieben Vaterland. So Gott will, wird der Krieg bald zu Ende ſein und hoffe, daß ihr in dieſer Zeit nicht ſo viel Kum⸗ mer und Sorgen habt. Haben unſere Jungen albe einrücken müſſen? Gefallene franzsſiſche Generale. Nach den bis jetzt vovliegenden Meldungen ſind nach der Deutſchen Zeitung bei den letzten Kämpfen im Weſten gefallen: General Ba⸗ taille, General Boques, der lange Zeit Chef des franzöſiſchen Flugweſens war, dann General Toutée und der Reitergeneral Exelmans, der Sohn des Admirals, der die franzöſiſche Flotte in Krimkriege befehligte. Frankreich liefert Serbien Dum⸗Dum⸗ Geſchoſſe. Köln, 28. Sept. Aus Serajewo meldet die „Köln. Ztg.“: Bei den Verwundeten und den Getöteten der regulären ſerbiſchen Truppen wurden Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe gefunden, die fabrikmäßig hergeſtellt waren. Nach den in illuſtrierten Blättern wiedergegebenen Photo⸗ graphien ſind die bei Franzoſen gefundenen Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe mit den ſerbiſchen voll⸗ kommen identiſch. Daraus kann geſchloſſen werden, daß die ſerbiſchen Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe franzöfiſcher Herkunft ſind. Ein Erlaß gegen die Schwatzhaftigkeit der franzöſiſchen Offiziere. Berlin, 23. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Daß auch in fremden Heeren aufs ſtrengſte auf die Geheimhaltung der Operatiorten geſehen wird, beweiſt folgender Erlaß des franzöſiſchen Generaliſſimus, den zu peröffentlichen wir in der Lage ſind. Der Erlaß lautet wörtlich: „Großes Hauptquartier der Oſtarmeen, Ge⸗ neralſtab J. Büro: Allgemeiner Befehl No. 4. Der Oberbefehlshaber bringt zur Kenntnis der Armeen, daß er ſoeben einen Brigadekomman⸗ deur mit einem Verweis hat beſtrafen müſſen, tpeil dieſer dem Magiſtrat der Stadt, in welcher eſnes ſeiner Brigaderegimenter vorher in Gar⸗ niſon lag, den Namen des Verſammlungspunk⸗ tes mitgeteilt hat, an dem ſich dieſer Truppen⸗ teil gegenwärtig befindet. Falls ſich ein ähnli⸗ ches Vorkommnis wiederholen ſollte, würde der ſchuldige Offizier ſofort ſeines Poſtens enthoben werden. Im Großen Hauptquartier, 11. Auguſt 1914. gez. J. Joffre.“ * Chronik der Ariegsereigniſſe. (Fortſetzung.) 13. Sept. General von Hindenburg über⸗ ſchreitet in der Verfolgung der ge⸗ ſchlagenen ruſſiſchen Armee die Grenze.— Die zweite Schlacht bei Lemberg muß abgebro⸗ ch e n werden, da die öſterreichiſch⸗un⸗ gariſche Armee durch erdrückende ruſ⸗ ſiſche Streitkräfte auf ihrem nördli⸗ chen Flügel bedroht wird. Die Trup. pen haben trotz des Rückzuges eine große Beute an Geſchützen und Ge⸗ fangenen gemacht.— Der Kreuzer „Karlsruhe“ verſenkt bei Barbados den engliſchen Dampfer„Bowers Caſtle“.— Im Weſten beginnt eine neue Schlacht.— Ein Ausfall aus Antwerpen wird zurückgewieſen. Die Engländer beſetzen Herbertshöhe im Bismarckarchipel. Die ruſſiſche Armee flieht in vollkommener Auflöſung. Unſere Truppen erbeuten 150 Geſchütze und machen 30 000 unverwundete Gefan⸗ gene.— Der kleine Kreuzer„Hela“ geſunken.— Die Schlacht im Weſten dauert unentſchieden fort. Ein fran⸗ zöſiſcher Durchbruchsverſuch wurde abgeſchlagen.— Das ruſſiſche Gou⸗ vernement Suwalki wird unter deutſche Verwaltung genommen.— Aus Afrika werden deutſch⸗engliſche Kämpfe gemeldet. Die Schlacht im Weſten dauert fort. Das Schlachtgelände dehnt ſich zwiſchen Paris und Verdun aus.— Die über die Save und in Syrmien 14. Sept. 15. Sept. Die Wie Theodor Fontane ſie ſah. Die Depeſche des Großen Hauptquartiers, die die notwendig gewordene Beſchießung von Reims meldete, betonte zugleich, daß die Kathe⸗ drale, ſoweit es die Umſtände erlauben, dabei nach Möglichkeit geſchont werden wird. Die Ebrfurcht unſerer Heeresführung vor einem Wunderwerk der Kunſt kommt darin zum Aus⸗ Druck und zug leich tritt die überragende Bedeu⸗ tung hervor, die dieſer herrliche gotiſche Dom unter allen Denkmälern der altfranzöſiſchen Krönungsſtadt beſitzt. Reims verlöre ſeinen höchſten Zauber ohne dieſen„rieſenhaften Zeitenraum“ in dem ſich ſeine einſtige Größe, der Glanz ſeiner geſchichtlichen Erinnerungen ſpisgelt. Unter den Deutſchen, die bewundernd vor diefent Bau geſtanden, verdient beſonders Jontanes feinſinnige und geiſtvoll wägende Stimme Beachtung. Der Dichter, der 1870 durch Monate hin kriegsgefangen in Frankreich ge⸗ feſen batte, wagte 1871 eine Ofterveiſe durth Nordfrankreich, die er in ſeinem entzü Atzückenden Buch„Aus den Tagen der Okkupation“ ſchildert. Sein Aufenkhalt in Reims war ein einziges Ringen um das Verſtändufs und die 9 des gotiſchen Meiſterwerkes. Schon auf der entge⸗ gen. Eine halbe Kakhedrale von Reims herauf, von Minute zu ͤ gewinnend; endlich Minnte beſtimmtere Geſtalt lag ſie vor uns wie ein Modell auf einer Tiſch⸗ platte. Die Türme ſtanden in einer durchſich⸗ tigen, aber farb⸗ und ſonnenloſen Luft.“ Bald nach der Ankunft lockt ihn die ungeduldige Neu⸗ gier ins Innere, und wie ſo mancher Kunſt⸗ freund, der die gemütvolle Wunderſtimmung der deutſchen gotiſchen Kirchen in ſich aufge⸗ nommen und nach der Verherrlichung franzö⸗ ſiſcher Kunſthiſtoriker hier etwas Aehnliches er⸗ wartet, wird er von der maſſigen Schwere und der kalten Weite des Innern enttäuſcht. Der Zauber packt ihn erſt, da er in der den Bau nach Oſten abſchließenden Kapelle ſteht, „deren großes Glasfenſter, wie eine Juwelen⸗ wand, dunkelleuchtend vor mir ſtand. Die Wirkung war ſehr bedeutend, magiſch, ganz beſonders dadurch, daß man nicht unmittelbar, ſondern durch einen(fenen Spitzbogen des hohen Chors— der nun wie ein vorgeſtelltes, einrahmendes Tor wirkte— auf dies, die ganze Mittelkirche beherrſchende Fenſter blickte. Der Umſtand, daß ſch ſelber in einem breiten, vom Portal her einfallenden Lichtſtreifen ſtand, während die ganze übrige Kirche in einem grauen, nur hier und dort farbig durchblitzten Dämmer lag, ſteigerte die Wirkung des Gan⸗ zen“. Der hiſtoriche Reiz, die Erinnerung an die großartigen Schauſpiele der franzöſiſchen Ge⸗ ſchichte, die hier ihre Stätte fanden, muß die ſchweren Pfeilermaſſen mit einem romantiſchen Schönheitsſchimmer umweben Ein Krönungs⸗ tag ſtellt alle anderen in Schatten; es iſt der, da die Jungfrau von Orleans den Dau⸗ phin die Altarſtufen hinaufführte, als das Volk den alten Freudenſchrei:„Noel, Noel!“ erhob —— 2— und die Augen aller auf Johanna gerichtet waren.„Zur Seiten des Königs, ihr Banner in der Hand, ſtand die Jungfrau. Als die Zeremonie vorüber war, als der Herzog von Alancon den König zum Ritter geſchlagen und der Erzbiſchof ihn geſalbt und gekrönt hatte, warf ſie ſich zu Füßen Karls VII., umklammerte ſeine Knie und rief unter Tränen:„Gnädigſter König, nun iſt der Wille Gottes erfüllt, der gewollt hat, daß Du gen Reims zögeſt, um die Krone zu empfangen, auf daß alle Welt ſähe, daß Du der wahre Köng biſt.“ Sie weinte, als ſie dieſe Worte ſprach, und alle Umſtehenden weinten mit ihr.“ Einen großen künſtleriſchen Eindruck erhält Fontane von der Kathedrale, da er ſie von außen erſt im Licht des Mondes und dann im Licht der Morgenfrühe erblickt.„Da ſtand die Mondſcheibe links neben dem linken Turm und meine Vormittagsbetrachtungen erſcheinen mir nun als bare Ketzerei. Zwiſchen den Fenſter⸗ ſtäben ſtand es jetzt wie ſilberne Lichtmaſſen, nichts von Oede u. Kahlheit mehr, alles ſchlank, phantaſtiſch; wie aus einer Märchenwelt trat ich in die proſaiſche Welt des Hotelhofes ein.“ Und dann am andern Morgen vor der Faſſade:„Der enorme Detail⸗Reichtum dieſer vielberühmten Front ſprach immer lebendiger zu mir und die günſtige, allen Teilen zu ihrem Recht verhelfende Beleuchtung ließ mich erſt jetzt erkennen, daß es ſich hier nicht bloß um einen überreich gegliederten Portalſchmuck, ſon⸗ dern um einen rieſenhaften Geſamt⸗Fries der ganzen Front handelt, in dem die drei großen Portale nur ſelbſt wieder integrierende Teile waren. Ja der produktive Drang jener Epoche eingebrochenen Serben werden unter ſchweren Verluſten gänzlich geſchla⸗ gen. Generalquartiermeiſter v. Stein wird zum kommandierenden General des 14. Reſervekorps ernannt. General⸗ oberſt von Hauſen erkrankt. Für ihn übernimmt General von Einem die Führung der Armee. Aus Marokko werden Unruhen gemeldet. Gegen die Franzoſen wird der heilige Krieg gepredigt.— In der Schlacht im Weſten bricht ein gegen den äußerſten rechten deutſchen Flügel unternommener franzöſiſcher Durchbruchsverſuch in ſich ſelbſt zu⸗ ſammen.— Engliſche Meldungen laſ⸗ ſen vermuten, daß der Kreuzer„Glas⸗ gow“ geſunken iſt. Die deutſchen Truppen fiegen in der Schlacht im Weſten bei Noyon.— Ein Vorgehen franzöſiſcher Alpen⸗ jäger am Vogeſenkamm im Breuſch⸗ tal wird zurückgewieſen. Ueber Paris erſcheinen abermals drei deutſche Flie⸗ ger.— Bei Erſtürmung des Chateau Brimont bei Reims wurden von unſe⸗ ren Truppen 2500 Gefangene gemacht. Das engliſche Parlament wird ver⸗ tagt, und König hält eine Thronrede.— Das engliſche Schul⸗ ſchiff„Fisgard 2“ iſt geſunken. Fran⸗ zöſiſche und engliſche Kriegsſchiffe blockieren Durazzo.— Gegen den ruſ⸗ ſiſchen General Martos wird ein kriegsgerichtliches Verfahren einge⸗ leitet. Die erſten amtlichen Feſtſtellungen ütber die ruſſiſchen Greuel in Oſtpreu⸗ ßen werden veröffentlicht.— Rabaul, der Sitz des Gouvernements von Deutſch⸗Neuguinea, wird von den Engländern beſetzt.— Ein deutſcher Flieger erſcheint über Antwerpen. Die Schlacht im Weſten dauert an. Die feindlichen Armeen ſind in die Verteidigung gedrängt. Im Elſaß ſtehen unſere Truppen längs der Grenze franzöſiſchen Streitkräften gegenüber.— Im Oſten iſt die vierte finnländiſche Schützenbrigade bei Auguſtowo geſchlagen worden. Gra⸗ jewo und Szezuczyn wurden nach kurzem Kampf genommen. Die Kriegsanleihe hatte einen glän⸗ zenden Erfolg und iſt mehrfach über⸗ zeichnet worden.— Der Vorſtoß einer ruſſiſchen Infanteriediviſion in Ga⸗ lizien wurde erfolgreich von den Deſterreichern abgewieſen. Die Schweiz proteſtiert gegen die Lügen⸗ haftigkeit der Havasmeldungen * Einſchränkung von Schüler⸗ beurlaubungen und Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit. Das heſſiſche Miniſterium des Innern hat an ſämtliche Kreisſchulkommiſſionen des Großherzog⸗ tums eine Verfügung erlaſſen, wonach die Unter⸗ richtsverwaltungen mit Rückſicht auf die Bekämp⸗ fung der Arbeitsloſigkeit während des Krieges mit der Beurlaubung von Schülern zurückhaltend ſein und ſie nur in wirklichen Notfällen geſtatten ſoll. Weiter wird in der Verordnung angeregt, im Handarbeitsunterricht durch die Mädchen der oberen Klaſſen Strümpfe und Pulswärmer ftricken zu laſſen. Ferner ſollen in Orten mit Arbeiter⸗ bevölkerung die leeren Schulſäle als Kinderbewahr⸗ anſtalten eingerichtet werden, in denen die Kinder beaufſichtigt und verpflegt werden ſollen, deren Mütter durch Arbeit inn Tagelohn an der Be⸗ wachung der Kinder verhindert find. Für das Vaterland gefallene Badener. Den Tod fürs Vaterland ſtarben: Wilhelm Scheele, Forſtafſeſſor, Lt. d. R.(Landw. Inf.⸗ Reg. 118) von Karlsruhe im Lazarett in Vitry geſtorben. Valentin Banſchbach, Reſerviſt von Wagenſchwend, Guſtav Creſelius er (Vizefeldwebel Inf. Reg. Nr. 110) von Karls⸗ hatte ſich auch daran nicht genug ſein laſſen dieſer Faſſadenſchmuck wuchs noch nach links und rechts hin um beide Gcken herum Es gibt nichts, was einem die Schaffensluſt und Fülle jener Jahrhunderte ſo veranſchaulichen könnte, wie dieſer über Ziel und Aufgabe hinauswach⸗ ſende Ueberſchuß. Mitunter ſprechen auch Zahlen. Es gehören dieſer Faſſade 2026 Fi⸗ guren an, von denen 1274 die menſchliche Ge⸗ ſtalt, 788 die verſchiedenſten Tiere darſtellen. Prophetiſche Bismarckwort⸗ Aus unveröffentlichten Geſprächen mit Bis⸗ marck, die in der neueſten Nummer der North American Review von Sir W. B. Richmond mitgeteilt werden, ſind einige Prophezeiungen hervorzuheben, die im Hinblick auf die gegen⸗ wärtigen Ereigniſſe von beſonderem Intereſſe ſind. Die Erinnerungen Richmonds geben Ge⸗ ſpräche wieder, die er in Friedrichsruh zwiſchen 1887 und 1890 mit dem Reichskanzler geführt hat. Dabei ſagte Bismarck„Der Krieg würde England lehren, daß einer der ſtarken Militär⸗ ſtaaten ſein muß, wenn auch vielleicht nicht in ſo hohem Maße wie es eine Seemacht iſt, und dies um des Friedens von Europa willen. Das natürliche Bündnis iſt England, Deutſchland und Italien; dieſe drei Mächte würden, wenn ſie ſtets Kriegsrüſtung unterhielten, den Welt⸗ frieden gegen Frankreich und Rußland ſichern. Ich glaube, daß wenn Gott nicht ſelbſt die fran⸗ zöſiſchen Streitkräfte im nächſten Kriege be⸗ fehligt, Deutſchland ſiegreich ſein muß In dem nächſten Kriege mit Frankreich, den Gott ver⸗ 16. Sept. 7. Sept. 8 18. 19. Sept. hüte, werden wir warten, bis ſeine Heere zu E ee nee ler aus Illmenſee bei Pfullendorf, Inf. ruhe ohne Kampf vor ſich gehen könnten beiten weiter! uns kommen. Mittwoch, den 23. September 1914. General ·Auzeiger.— Hadiſche Reueſte Nachrichten. GAbendblat) 3. Seite. ruhe, Unteroffizier d. R. Willi Baatz von Karls⸗ Eugen euerpeil von Mannheim⸗ Feudenheim, Jacob Wahl von Pforzheim, Bahnarbeiter Paul Schmitt in Wittighauſen bei Tauberbiſchofsheim, Obermatroſe Joſef Stahl aus Freudenberg bei Wertheim, Gefr. Johann Baumann aus Weilersbach(Amt Villingen), Schreiner Franz Töpfer aus Hohentengen, Steinbauer Kaver Sieber und Landwirt Fiedel Schwanz aus Schwenningen, Gren. Karl 99 Nar Häusler aus Andelshofen, Bernhard Meking aus Immenſtadt, Martin Baumann aus Kirch⸗ heim b. Heidelberg, Wilh. Jeſter aus Gaggenan, Reſ. Johann Umiger aus Binzen bei Lörrach, Landwehrmann Karl Ilch aus Kehl und Reſer⸗ viſt Johann Wagner aus Konſtanz. Nach der„Badiſchen Schulzeitung“ ſind fol⸗ gende Lehrer gefallen: Unterlehrer Karl Götz aus Limbach, Unterlehrer Otto Hecker aus Mannheim, Unterlehrer Erwin Frank aus Mannheim, Hauptl. Stephan Klein aus Malſpüren i.., Unterlehrer Arthur Scheuble aus Karlsrube, Unterl. Wilhelm Braus aus Mannheim, Unterl. Karl Kautzmann aus Eubigheim, Unterlehrer Jac. Gilbert aus Mann.heim, Unterl. Joſef Krieg aus Offen⸗ burg, Wilh. Schell aus Häuſern, Hauptl. Ernſt Giegeling aus Wenkheim. Hauptl. Karf Bau⸗ ſchlicher aus Bockſchaft, Unterl. Heinrich Eſſel aus Grötzingen, Unterl. Kornelius Hauth aus Aurleh. Hauptlehrer Berthold Harbrecht aus rrla Badiſche p Politik. Die Erſatzwahlen. Mannheim, 23. Sept. Die Reichstags⸗ erſatzwahl in Heidelberg wird aller Vorausſicht nach ohne Wahlkampf durchgeführt werden kön⸗ nen. Die„Kölniſche Volksgeitung“ teilt nämlich mit, daß das Zentrum von der Aufſtellung eines Kandidaten abſehe. Es wolle denſelben Grund⸗ ſatz auch für die durch den Tod des Abg. Frank notwendig gewordenen Nachwahlen in Mann⸗ heim und Karlsruhe gelten laſſen. Die ſozial⸗ demokratiſche Parteileitung trat lt. Volksſtimme wegen einer Verſtändigung über die Nachwah⸗ len in Heidelberg und Mannheim mit der Na⸗ tionalliberalen Partei in Verbindung.— Der Landesvorſtand der Nationalliberalen Partei lagt am 28. ds. Mts. Die Annahme des Mann⸗ heim⸗Heidelberger Vorſchlages iſt wohl zweifel⸗ los. Allerdings müßte noch die Mannheimer Parteiorganiſation ihre Zuſtimmung erteilen. Auch an dieſer iſt kaum zu zweifeln, ſodaß die Wahlen in Heidelberg, Mannhelm und it Recht: denn unſere Zeit hat andere Sorgen, als den Parteiſtreit aufleben zu laſſen. Kleine Kriegszeitung. Wir arbeiten weiter Ueber die Art, wie der öſterreichiſche General⸗ ſtabschef Conrad von Hötzendorf die Nach⸗ vicht des Todes ſeines Sohnes aufnahm, berichten, wie wir im„Hamb. Fremdenblatt“ leſen, polniſche Blätter: Der Heerführer arbeitete gerade mit meh⸗ reren hohen Stabsoffizieren im Hauptquartier in , als ein Major gemeldet wurde, der in ſtreng dienſtlicher Form dem Generalſtabschef die Mel⸗ dung von dem Tode ſeines Sohnes machte. Der General war einen Moment wie verſteinert und flüſterte mit tonloſer Stimme:„Mein Herbert!“; im nächſten Augenblick hatte er aber wieder ſeine Faſſung erlangt. Er dankte dem Major, der die Nachricht überbrachte, und wandte ſich dann an die Herren ſeines Stabes:„Meine Herren, wir ar⸗ Wo ſind wir ſtehengeblieben?“ Das Rriegstagebuch eines engliſchen Soldaten. CK. Das Kriegstagebuch eines engliſchen Sol⸗ daten, eines Fahrers von der vierten Munitions⸗ tolonne der dritten Abteilung der engliſchen Feld⸗ artillerie, der im dichteſten Kampf geweſen iſt, ver⸗ Neeeee Zeit. gibt noch kein Geld. öfentlicht Harold Aſhton in einemLondoner Blatte. Die Eintragungen beginnen am 21. Auguſt, wo die Truppe von Hendon um 2 Uhr morgens nach Southampton abging.„Glücklich nach Havre ge⸗ kommen,“ heißt es dann weiter.„Gute und raſche Ueberfahrt. Meine Truppe lagert in einem Dorf vor der Stadt. Gutes Eſſen: Kaninchen, Kartof⸗ feln und viel Bier, nicht unſere engliſche Art, ſon⸗ dern heller. Wir waren vergnügt mit den Leuten, bei denen wir im Quartier waren, und zogen um 10 Uhr am nächſten Tage los, gut ausgeſtattet. Unſer Ziel war Compeigne. Die Leute waren überall ſehr nett zu uns, gaben uns große Mengen Birnen 15 füllten unſere Waſſerflaſchen mit Bier. Bei Compeigne kamen wir mit den Deut⸗ ſchen in Berührung. Sehr heiße Arbeit. Alle unſere Geſchütze ringsherum in Tätigkeit und die Leute aus den Dörfern in Panik nach Paris flüch⸗ tend. Wir fühlten uns ganz niedergeſchlagen das, was wir hier ſahen. Von Compeigne mar ſchierten wir am 31. um 11 Uhr ab. Der Weg war hart. Schreckliche ſteile Hügel, bei denen un⸗ ſere älteren und ſchwächeren Pferde niederbrachen. Auch„Collick“([Kolik) brach unter ihnen aus, und wir verloren eine ganze Menge. Wir waren etwa 6 Stunden von Paris entfernt, als uns die Deut⸗ ſchen überraſchten und zurückwarfen. Wir waren ſchnell auf den Beinen und wichen ihnen im Dun⸗ keln aus. Bis 1 Uhr nachts waren wir ſo unter⸗ wegs; da lagen wir im Chauſſeegraben, Leute und Pferde zuſammen, völlig kaput. Schliefen bis 5 Uhr 9510 und marſchierten dann wieder, immer zurück. Nichts zu eſſen oder zu trinken. Eine Maſſe Tee, aber nichts, worauf wir ihn kochen konnten. End⸗ lich kriegten wir ein paar trockene Bisquits und ein paar Büchſen Marmelade. Bill, der ſchlechte Zähne hat, wurde faſt wahnſinnig vor Zahn⸗ ſchmerzen nach dem Jam. Aber Zahnſchmerzen iſt immer noch beſſer wie verhungern. Wir marſchier⸗ ten durch Ralentir und Pierreponds. Nahrung an der Straße: Aepfel und Waſſer. Nun nehmen wir unſern Weg durch die Wälder bis zur Fähre. Heute Gott ſei Dank keine toten Pferde. Ich hoffe, die„Collick“ iſt nun vorbei, aber mein Pferd ſiel in einen Waſſergraben und konnte nicht wie⸗ der raus. Ich konnte ihm nicht helfen, weil die Deutſchen unſevre Stelle herausbekommen die Hölle. Armer alter Dick(das Pferd), was haſt du dich abarbeiten müſſen auf dem langen Wege! Schließlich fanden wir uns wieder durch einen glücklichen Zufall zu meinen Kameraden. Die Wälder waren 40 Kilometer lang. Wir dachten ſchon, ſie würden niemals zu Ende gehen. Wir konnten nicht mehr weiter und hatten kein Geld, nichts mehr bekommen ſeit Southampton, was uns biele Jahre her zu ſein ſchien. Um 4 Uhr am nächſten Morgen kamen wir nach Reary mit unſern müden Pferden, wir ſelbſt noch müder, nichts Ju eſſen und ausgetrocknet bis auf die Knochen. Die Deutſchen rupften uns gehörig mit ihrer Artillerie und der arme alte Dick brach tot zuſammen. ſeit Dank, daß ich gerade nicht auf ihm 1. September. Stärke fort. 2. September. Immer noch wird gefochten und ſchlimmer als je. Ich glaube nicht, daß wir je nach Paris kommen werden. Jetzt kom⸗ men wir nach Montagny und kämpfen die ganze Wir eſſen Kaninchen und Aepfel, aber es war. nommen, die in unſere Reihen galoppierten, meiſt Offizierspferde. Ich vermute, die Offiziere ſind Leichen. 3. September. Wir ſind dieſen Tag 6 Km. in 12 Stunden vorwärts gekommen. Dabei verirrten wir uns und mußten auf unſern Gäulen durch die Wälder kriechen, damit uns die deutſchen Schnüffler nicht exwiſchen. Zuletzt fanden wir den Haupttrupp wieder, und als wir gerade die Pferde bor die Kanonen ſpannten, da kam ein deutſcher „Areyplan“ und flog gauz dicht über uns. Wir ſuchten ihn zu vertreiben und ſchoſſen ihm einige Kugeln durch die Flügel, aber dann ging er zu hoch; er ging höher und höher und warf eine Bembe mitten unter uns, aber ſie explodierte ſehr ſchwach und niemand würde verletzt. Am nächſten Tage ging es einen Nachtmarſch, und dann la⸗ gerlen wir bei Lagny Thoriguy, wo uns die Leute wieder mit Kaninchen fütterten. Ich ſagte, ich wäre krank vor Kaninchon, und dann gin⸗ gen Bill und ich um ein Bauernhaus und borg⸗ +6——— hatten und ihre Granaten uns um die Köpfe ſauſten wie Gott Die Schlacht geht noch mit großer Wir haben nichts zu rauchen, und ſo ſind wir garnicht vergnügt, mein ich. Wir haben eine Menge deulſche Pferde gefangen ge⸗ ten drei Hühner, die wir kochten. Das ſchmeckte fein. Um Lagny war ein heißer Kampf, und die Deutſchen wurden wie Vögel niedergeſchoſſen.“ Am 4. September marſchieren ſie weiter und konn⸗ men nach Grecey, wo ſie gut zu eſſen bekommen und ſich ausruhen können.„Hier bleiben wir bis auf weitere Befehle. Collick iſt noch ſehr ſchlimm.“ Mannheim. Reiche Spende. Der Verband der Metallinduſtriellen(Vor⸗ ſitzender Herr Dr. Krebs⸗Strebelwerke) hat, der Zentrale für Kriegsfürſorge den be⸗ deutenden Betrag von 100 000 Mark überwieſen. Durch dieſe reiche Spende iſt der Geſamtbetrag der bisher für die Zwecke der Kriegsfürſorge in hieſiger Stadt gezeichneten Spenden auf über 70000 Mark angewachſen. So gewaltig dieſe Summe iſt, ſo wenig kann ſie trotz allen Haus⸗ haltens ausreichend erſcheinen, wenn man be⸗ denkt, daß viele, viele Tauſende unterſtützt wer⸗ den müſſen und zwar meiſt laufend während der langen Wintermonate. Viel Elend wird durch das Beſtreben der Zen⸗ trale für Kriegsfürforge, den durch den Krieg in wirtſchaftliche Not geratenen Familien zu helfen, gelindert werden. Indirekt wird da⸗ durch auch inſofern viel Gutes geleiſtet werden, als alles Geld, das den Notleidenden gegeben wird, von dieſen verbraucht werden muß,. alſo wieder in die Geſchäfte fließt und dazu beiträgt, den Geſchäftsverkehr zu beleben. Der Zuſchuß, den die Zentrale für Kriegsfürſorge für Miete gibt, fließt den Hausbeſitzern zu und durch deren Taſchen hindurch wieder als Steuer oder Zinszahlung weiter. Darum und weil auf dem Gebiete 5 Für⸗ ſorgetätigkeit noch ſo unendlich viel zu geſchehen hat, ergeht an alle, die zu ſpenden vermögen, die herzliche Bitte, der Zentrale für Kriegsfür⸗ ſorge reiche Mittel anzuvertrauen. Sie werden gewiſſenhaft verwaltet und nur wirklich Be⸗ dürftigen zugewendet. Zahlungen nehmen die auf dem Aufruf der Zentrale verzeichneten Zahl⸗ ſtellen entgegen, insbeſondere die hieſigen Ban⸗ ken und als Han die im Rathaus. * Feldpoſt. Wir folgende Zuſchrift: „An den Landwehrmann X im§„5„ Nr. 114“ oder „an den Gefreiten im In N Nr. 122 IV. Armeekorps“ 5 uſw. uſw. lauten die Poſtſendungen. Daß aus einem Regiment in Friedenszeiten drei Kriegsregimenter— ein aktives, eine Reſerve⸗ und ein Erſatz⸗ Regiment werden, wird ebenfalls auf vielen Poſtſendungen ganz außer acht gelaſſen. Wie lange, glauben Sie, daß ſo adreſſierte und viel⸗ fach ganz mangelbaft adreſſierte Briefe brauchen, bis ſie an ihre Adreſſe kommen? Acht Tage reichen nicht aus, bis ſie alle die Truppen⸗ teile durchlaufen haben, bei denen der Adreſſat vermutet wird. Tag und Nacht unter Leiſtung vieler Ueberſtunden arbeiten die Poſtbeamten, die, ſoweit ſie dem Landſturm angehören und als unabkömmlich bezeichnet ſind. zur Bewäl⸗ tigung des ungeheuren Feldpoſtbriefverkehrs noch übrig geblieben ſind. Einen großen Fehler hat die Poſtverwaltung allerdings dadurch be⸗ gangen, daß ſie nicht dem Beiſpiel der Eiſen⸗ bahn folgte und ihr geſamtes Beamtenper⸗ ſonal als unabkömmlich bezeichnete, um auf alle Fälle gerüſtet zu ſein. Trotzdem bei der Eiſen⸗ bahn nur das Zuss und e Die Franzoſen haben ſo ſtarke und ſo viele Befeſtigungen ſeit 1870 errichtet, daß unſer Vordringen hier unmöglich ſein würde. Wir müßten ſie im Felde erwarten und angreifen; und wenn Gott uns eine Gelegenheit dazu gibt, werden wir mit ihnen fertig werden, wie wirs damals wurden.“ Bismarck fügte Hinzu, daß„der nächſte Krieg zwiſchen Frank⸗ reich und Deutſchland die Vernichtung für einen der beiden Teile bedeuten wird.“ eeee Heiſtehene Ich ſaß einmal mit Claire im Café Barnils zu Nizza. Am andern Tiſch ein paar Herren. „Warum die Trottel Franzöſiſch ſprechen, wenn ſte's nicht können?“ Claire wußte Beſcheid.—„Es ſind Fremde“, ſagte ſie,„jeder iſt aus einem anderen Land. rgendwie müſſen ſie ſich verſtändigen, Wr reden Franzöſiſch.“ er Ecke hatte eine Dame geſeſſen. Zahlte und g 0 und vergaß, ihr Täſchchen mitzu⸗ 3 ſt bemerkte es der Engländer, küm⸗ rte ſich nicht darum und ſchwieg. Franz o ſe ſprang wie ein Haſe— onheur!“ rief er,„ick werde macken mit ae 5 der Dame nach. a Oeſterreicher. laßt's Taſcherl 1855 in Füßen. Frankr eich“. „Nee“, entſchied der Preuße,„ick trage et 19 Polizei und valange den jeſetzlichen Finda⸗ Wen⸗ Der Ruſſe das Täſchchen ſcheu und begehrlich an. Der Rumaäne log, die Dame ſei ſeine Schweſter. Man ſolle ihm nur ruhig das Täſch⸗ chen anvertrauen, er wolle es ihr wiedergeben. „No— wanns ſeine Schweſter is— ſagte der Oeſterreicher.„Alsdann, meine Herren, iſt doch ganz einfach: natürlich mir geben eahms.“ Man ſuchte das Täſchchen— es war nicht da. Ich hatte es ganz deutlich geſehen und konnte es beſchwören: der Grieche hatte das Täſch⸗ eſchen geſtohlen Man durchſuchte ihn vom Kopf bis 5 den Er ließ es, bleich und ſchwefgend, ge⸗ 1ſchehen— Nichts! Und behaglich, ſchlenderte Anterdeſſen der Ja⸗ vaner zur Tür hinaus pfiff ſich eins. Kunſt und Wiſſenſchaft. Vortragszuklus„Der Nrieg“ in Beidelberg. N. Heidelberg, 22. September. In ſeinem heutigen dritten Vortrag behan⸗ delte der Prorektor Geheimr. Prof. Gothein das Thema„England im Kampf mit Der Redner kennzeichnete zu⸗ nächſt die Entwicklung der franzöſiſchen See⸗ macht unter Ludwig XIV, hob die hohen Ver⸗ dienſte Colberts um den Ausbau der franzö⸗ ſiſchen Kriegs⸗ und Handelshäfen hervor und wies auf das ſyſtematiſche Vorgehen der tran⸗ zöſiſchen Koloniaſpolitik hin, die jedoch 11 5 damals an dem Jehler ee auf die 7. Erbfolgekrieges. geniale Fürſtin, eine Deutſche, merkte, daß deutſche Intelligenz und deut⸗ bis auf Daue das Menſchenmaterial für die groß⸗ zügige koloniſatoriſchen Unternehmungen nicht ausreichte. Nach einer kurzen Charalteniſtik der Politik Wilhelms III. von England, der die engliſche Seemacht auf den endgültigen Zuſam⸗ menſtoß mit Frankreich vorbereitete, ging der Redner ein auf die Ereigniſſe des ſpaniſchen Englands immer ſtärker und anmaßender hervortretender Anſpruch auf die unbedingte Oberherrſchaft zur See mußte ſchließlich zu einem Kolonialkrieg zwiſchen England und Frankreich führen— Frankreich hatte überall nur geſät, damit England erntete. Der Kolonialkrieg, der 1763 mit Abtretung Kanadas an Eugland endigt, führt England auf die höchſte Höhe ſeiner Seemacht. Das 18. Jahrhundert brachte England dann den größten Mißerfolg, den es bisher(ö) in ſeiner Ge⸗ ſchichte erlebt hat: den amerikaniſchen Unab⸗ hängigkeitskrieg. Doch die engliſche Seeherr⸗ ſchaft blieb auch jetzt ungebrochen. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen zeichnete der Redner ein ſcharf umriſſenes Bild von der Entwicklung der nordiſchen Mächte, Dänemarks, Schwedens und Rußlands. Rußlands Schickſal war es von jeher, zwei Moere zu beſitzen, deſſen Schlüſſel es nicht in Händen hat. Katharina II., die ſcher Fleiß Rußland ſein 1 gegeben, haben) führte gegen England, das ſich in uner⸗ hörter Anmaßung die Meere als ſein Eigen⸗ tum betrachtete, den ſchwerſten Schlag: die be⸗ waffnete Neutralitt der europäiſchen Seemächte unter Führung Rußlands. Die geiſtvollen Ausführungen des Medners fanden den ſtürmiſchen Beifall der Verſamm⸗ lung, die die Aula des neuen Kollegier den letzten Platz fülte. ſich Freiwillige fi Sortieren und Vert Maſcheiften vieler, 1 45 (Redner be⸗ ſonal Wbred der Mobilmachungstage er⸗ hebliche Mehrarbeit leiſten mußte, blieb auch das Perſonal der Güterverwaltung, wo der ganze Privatbetrieb ruhte, von der Einberu⸗ fung zur Fahne befreit. Anders bei der Poſt. mute jeder reſerve⸗ und landwehrpflichtige Beamte ſofort ſeinem Geſtellungsbefehl folgen und zum Militär einrücken. Mit ganz erheblich vermindertem Beamtenperſonal bewältigt dle Poſt z. Zt. den faſt unermeßlichen e kehr. Daß noch andere Mächte an der verſpä⸗ teten Ueberkunft nicht gerade die geringſte Ur⸗ ſache bilden, und gegen die die Poſt überhaupt nichts machen kann, ſei nur nebenbei erwähnt. Leider darf aus beſonderen Gründen nicht mehr hierüber geſagt werden.— Stellenloſe als Hilfs⸗ beamten zu den Sammelſtellen heranzuziehen. iſt zwecklos, denn der beſte Geographie⸗Pro⸗ feſſor würde vor einem Briefſortierſpinde mit ſeiner Wiſſenſchaft ein.⸗B.⸗C.⸗Schütze ſein. Hierzu kann nur gut ausgebildetes Perſonal Verwendung finden. Es ſeien allerdings Fälle vorgekommen, daß zum Heere Eingerückte über⸗ haupt noch keine Nachricht aus der Heimat hüt⸗ ten erhalten, trotzdem die Angehörigen faſt käg⸗ lich ſchreiben. Hierin wird die Unterſuchung auch Klarheit bringen. Warum nicht auch 500⸗ Gramm⸗Sendungen oder ſolche bis 1 oder 2 Kilogr. zugelaſſen werden zur Beförderung durch die Feldpoſt, iſt nicht recht verſtändlich denn 3 gleichzeitig aufgelieferte an ein und den⸗ ſelben Empfänger adreſſierte 250⸗g⸗ Pfickchen machen den Beamten mehr Arbeit als nur eine zu 75⁵⁰ Gramm. Die über die Feldhoſt mehren ſich und zwar mit Recht. Ein anderes hieſiges Blatt bringt in ſeiner Dienstag⸗Morgennummer nicht weniger wie 2 Eingeſandt, welche ſich über den Bureau⸗ Tratismus Poſt beklagen. Ich habe ſchon vor zwei Wochen in dieſem Blatt der Poſt vorgerechnet, daß ſie bei Pakeken, die an 100 Empfänger abzufer⸗ tigen ſind, nur etwa 60—70 Stücke zu verteilen hat, während dieſelbe Menge Inhalt auf Brief⸗ ſchachteln verteilt, deren 500 bis 600 Stücke er⸗ gibt. Kann ſich die Pojt nicht zu der Erkenntnis aufſchwingen, daß ſie bei dem gegenwärtigen Zu⸗ ſtand die Arbeit verfünffacht. Unſere im Felde ſtehenden, ſeit Wochen den größten Anſtreng⸗ ungen unterworfenen Väter und Söhne haben das Recht darauf, die allernotwendigſten Nahrungs⸗ mittel und hauptſüchlich warme Unterkleider in ſchnellſter Weiſe zu erhalten. Man beſchränke das Meſſtgewicht der Feldpoſtbriefe auf 50 Gr. und was darüber hinausgeht his vielleicht 7% oder 1 Kilo laſſe man als Paket zu. Der Andrang wird nachlaſſen und die Poſt hat nur den fünften Te Arbeit. Vielleicht iſt es auch zu ermöglichen, daß bei den in der Genef ng Fefindl ichen Verwi ten im Intereſſe ihrer im Felde ſtehenden K zur Verfügung ſtellen. Abhilfe, dringende iſt notwendig. Vielle icht greift auch „ ein. 1f wendigkeit einer deutlichen und gen ſtierung der Feldpoſtſendungen kommen adreſſterte Sendungen in ſolchen Maſſ ſich die Poſtverwaltung gezwungen Verſuch, ſolche Sendungen unterzubringe b ſeben und ſie den Abſendern zurückzugeben. Ar iſt ein geordneter Betrieb bei den Poſtſam ſtellen nicht aufrecht zu erhalten. Die Ad der Feldpoſtſendungen an die Angehöri Feldheeres müſſen außer dem Namen ur Dienſtſtellung des Empfängers die 1 ſtändige Angabe des Truppenteils, folge des Vordrucks auf 15 karten und Briefumſchlägen, 0 Linien⸗, Reſerve⸗, Erfatz⸗, Landwehr⸗ ſturmtruppenteilen zu unterſcheiden iſt. Vordruck zur Bezeichnung des Truppe aus, wie das bei vielen, 11 Formationen ein Platz gelaſſe VBeſtimmungsort iſt in den Aufſchriften der für Angehörige woblter Truppenteile nicht geben. Auch die Berpackung der ſchwereren briefe mit Schykolade, Zigarren, Tabak fen und ähnlichem Inhalt iſt vielfach ſel haft. Wenn ſolche Sendungen bei den 7 ungünſtigen Beförderungsverhältniſſen Unverletzt dem Empfänger zugehen ſollen ſie in danerhafte aus 1 Soldaten im elſ Eine er unſerer Abonnenten, der als Feldwe Landwehr⸗Inf.⸗egt. 40 ſteht, ſtellt urts fo Schreiben zur Verfügung: „In mehreren Zeitungen ſowie aus unſeren Leuten eingeſandt werden, was für widerſprechende Artikel mitunter Ang unſerer Soldaten im Elſaß. kann nicht oft genug wiederholen, den Le Blattes zur Kenntnis zu bringen, daß lung unſerer Leute im Elſaß v⸗ wohner eine für die jetzige Ze gute iſt. Ueberall bieten die Eit wir eee 1 9 5 1155 4. Seite. Weneral-Aueiger.— Jadiſche Neueſte Jachrichten. Abenoblatt) wir es für eine Ghrenpflicht Ihrer Zeitung ſowie anderer Organe, die Oeffentlichteit hierüber auf⸗ zuklären und den braven Einwohnern unſeren Demk auszuſprechen, denn die große Maſſe ſteht hinter uns. Ich danke Ihnen im Namen meiner Kriegskameraden für dieſe Vekauntmachung.“ * Bitte um Ferngläſer. Vom Städt. Nachrichtenamt wird uns ge⸗ ſchrieben: Viele Unteroffiziere des hier gebildeten, zur Zeit auf dem Truppenübungsplatz Sennelager bei Paderborn befindlichen Reſerve⸗Infanterie⸗ Regiments Nr. 239 können leider von der Militär⸗ verwaltung mit den ſo notwendigen und nützlichen Jerngläſenn nicht ausgeſtattet werden. In einem an den hieſigen Oberbürgermeiſter gerich⸗ teten Schreiben hat daher der Kommandeur des genannten Regiments, Oberſt Frhr. v. Beaulieu⸗ Marconnay, angefragt, ob nicht vielleicht Mann⸗ heimer Bürger(Theaterbeſucher z..) in dankens⸗ werter Weiſe gewillt wären, ihre Ferngläſer dieſem patriotiſchen Zweck zu opfern, und zwar für Unter⸗ offigiere des in Mannhein aufgeſtellten 1. Batail⸗ lons. Auch die beiden anderen Bataillone beſtehen zum größten Teil aus Badenern. Es iſt zu wün⸗ ſchen, daß dieſe Bitte des Regiments bei unſerer Einwohnerſchaft opferwilliges Gehör findet und daß den Unteroffizieren recht viele und gute Feld⸗ ſtecher überwieſen werden. Das Sekretariat des Oberbürgermeiſters(Rathaus Zimmer 5) iſt ange⸗ wieſen, die für den genannten Zweck geſtifteten Ferngläſer zu einheitlicher Abſendung in Empfang zu nehmen; auch kann auf entſprechende Benach⸗ richtigung die Abholung im Hauſe des Spenders veranlaßt werden. Bei dieſer Gelegenheit ſei das Regiment 289, das vorausſichtlich noch bis etwa 5. Oktober im Sennelager bleiben wird, auch für ſpätere„Liebesgaben“ den Mannheimern aufs wärmſte empfohlen. **** Bei dieſer Gelegenheit möchten wir wiederholt darauf aufmerkſam machen, daß auch die Mann⸗ heimer der Marineflieger⸗Station Vorkum, ſowie die Mannheimer Seewehrleute in Cuxhaven— und zwar iſt dies die 2. Komp. 7. Erſatz⸗See⸗ Bataillons— ebenſo herzlich wie dringend um Ferngläſer und Feldſtecher gebeten haben. Wir möchten das Sekretariat des Herrn Oberbürger⸗ meiſters erſuchen, auch dieſe Mannheimer Lands⸗ leute, die vielleicht die Ferngläſer am nötigſten brauchen, zu bedenken. Schriftleitung. Spendet Liebesgaben für das Cazarett 7. Es wird uns geſchrieben: Unſere verwundeten Krieger im Reſerve⸗Lazarett D 7, Eliſabeth⸗ ſchule hier, entbehren jeder Liebesgabe. Schon einige Male zum Beſuche eines Verwandten dortſelbſt geweſen, konnte ich mich überzeugen, daß ſämtliche Verwundeten ohne jede Kleinig⸗ keit, ſei es Obſt oder ſonſt etwas, waren. Wie freuen ſie ſich über jede, auch die kleinſte Gabe. Die Einwohner gerade der dortigen Gegend ſind materiell doch gewiß nicht gerade ſchlecht geſtellt. Wenn jeder dazu beiſteuert, ſo iſt Allen gehol⸗ ſen. Das Obſt iſt ſo billig und unſere tapferen Soldaten ſo leicht zufrieden geſtellt. Haben ſie doch alle ihr Leben nicht nur fürs Vaterland, ſondern auch für uns aufs Spiel geſetzt. Ich bin überzeugt, daß obige Zeilen genügen, die Aufmerkſamkeit der ſonſt ſo öpferwilligen Mann⸗ heimer, auf dieſes Lazarett zu richten. Der Dank und die Freude der Krieger iſt reichliche Beloh⸗ nung. * Schenkungsweiſe Ueber⸗ laſſung von Muartierzetteln an die Zentrale für Kriegsfürſorge. Vom Städt. Nachrichtenamt Mannheim wird uns geſchrieben; Der Finanzausſchuß der Zen⸗ trale für Kriegsfürſorge ſchreibt uns: Um jedes Mißverſtändnis auszuſchließen, die eine kürzlich wegen der Abtretung von Quar⸗ tierzetteln erſchienene Zeitungsnotiz hervorru⸗ fen könnte, machen wir darauf aufmerkſam, daß wir Quartierzettel nur dann entgegennehmen können, wenn von den Quartiergebern auf die daraus herzuleitenden Anſprüche ſchenkun g⸗ weiſe zu Gunſten der durch den Krieg in wirt⸗ ſchaftliche Not geratenen Familien verzichtet werden will. In dieſem Falle genügt die Ueber⸗ ſendung der Zettel mittels einfachen Briefes unter Angabe des Quartiergebers und der Ver⸗ pflegungszeit an die Zentrale für Kriegsfütr⸗ ſorge N 2, 11, Zimmer Nr. 13. * Das Liebeswerk. Stiftung von Ferngläſern. Wir können die erfreuliche Mitteilung machen daß die Firma Gebr. Buddeberg in A 3, 3 zwei prachtvolle Ferngläſer geſtiftet hat, von denen wir das eine den Mannheimer der Marinefliegerſtation in Borkum und das andre den Mannheimer Seewehrleuten von der 2. Kompagnie 7. Erſatz⸗Seebataillon in Cuxhaven überſandt haben. Wir danken der Firma Gebr. ee unheimer Seehelden ſicherli oße Freude machen werden. Aus Stadt und Land. Mannheim, den 23. September 1914. zur Erleichterung des Nachri 5 verkehrs mit unſeren ſiegreichen Verkauf bereit gehalten werden. Dieſe Doppel⸗ ſind zu demſelben Preiſe erhältlich, wie beſonders hervorheben, daß die Abſender der Doppelkarten die Adreſſe auf dem Antwortteil deutlich und genau ſelbſt niederzuſchreiben haben. Nur ſo wird die Einführung der Doppellarten zum Vorteil für die Kriegs⸗ teilnehmer im Felde. Das 25jährige Geſchäftsjubiläum ſeiert am heutigen 23. September der Kaſſier der Rheini⸗ ſchen Kreditbank, Herr Adolf Metzger. Dreißig hieſige Handwerksleute klagen gegen den Leiter der Pfalzflugwerke Speyher, Evers⸗ buſch, auf Zahlung von Speſen, yrgeld und Vergütung des Arbeitsverluſtes. Eversbuſch ſuchte durch Vermittelung der Arbeitsämter Neuſtadt und Mannheim eine Anzahl Schloſſer und Schreiner, ließ ſich jedoch viel mehr Leute zux Vorſtellung nach Speyer ſchicken, als er einzuſtellen beabſich⸗ tigte. 21 Neuſtadter Handwerksleute hatten nun Klage gegen E. beim Gewerbegericht Speyer ein⸗ gereicht mit dem Erfolg, daß der Beklagte zur Be⸗ zahlung von M..50 Fahr⸗ und Zehrgeld und Er⸗ ſatz des nachgewieſenen Arbeitsverluſtes verurteilt wurde. Eine gute Lehre! * Geh. Rat Wilhelm Holtzmann in Karlsruhe 5. Im Alter von 67 Jahren iſt in Karlsruhe Geh. Rat Wilh. Holtzmann geſtorben. Aus Karls⸗ ruhe ſtammend, war der Entſchlafene als Amt⸗ mann in Mannheim und als Amtsvorſtand in Säckingen tätig. Im Jahre 1883 wurde er zum Oberamtmann ernannt, daun nach Eberbach und Durlach verſetzt. Nachdem er als Geh. Regierungs⸗ rat 3 Jahre in Pforzheim wirkte, kam er 1899 als Verwaltungsgerichtsrat nach Karlsruhe und wurde im Jahre 1906 zum Geh. Rat ernannt. Die Geſinnung der Franzoſen über den Krieg wird, ſo ſchreibt man aus Landau, durch einen Vorfall illuſtriert, der ſich dieſer Tage hier zu⸗ trug. Beim Transport eines verwundeten Fran⸗ zoſen ins Lazarett fing dieſer ein Geſpräch mit dem begleitenden Sanitätler an, das ſich allerdings in der Hauptſache aufs Verſtändlichmachen durch Zeichen beſchränkte. Der Franzoſe ſagte: Delcaſſé —und machte eine nicht mißzuverſtehende Beweg⸗ ung des Halsabſchneidens. Nach einigem Hin und her bekam man aus ihm heraus, daß er ſehnlichſt wünſche, die Preußen möchten dem Miniſter Del⸗ caſſé den Hals abſchneiden. *Günſtige Wetterausſichten auf den Kriegs⸗ ſchauplätzen. Mit banger Sorge hat man in den letzten Tagen, da die erſten wilden Herbſtſtürme durch die Lande brauſten und aus dem grauen Firmament der Regen unaufhörlich miederpraſſelte, unſerer Truppen draußen im Felde gedacht. Welche furchtbaren Strapazen hatten doch unſere Tapferen in den eben verfloſſenen zehn Tagen auszuſtehen, wenn ſie ſtunden⸗, ja tagelang in den über und über durchnäßten Schützengräben harr⸗ ten oder bei ſtrömendem Regen auf aufgeweichten Straßen marſchierten. Nun dürfte die Periode dieſer ſchweren Wetterunbilden einſtweilen ihren Abſchluß gefunden haben. Mit dem kalender⸗ mäßigen Herbſtanfang ſcheint ſich eine Reihe jener herrlichen Spätjahrtage einzuſtellen, die ſich durch ihre Trocken⸗ und Beſtändigkeit, durch Klarheit der Juft und des Himmels und durch mäßige Wärme bei Tag und empfindliche Kühle bei Nacht aus⸗ zeichnen. Die Herrſchaft der Sturmwirbel, die nach dem hohen Nordoſten Europas abzogen, iſt vorüber; ein kräftiges barometriſches Maximum iſt auf der Wetterkarte heute zu erkennen, das bereits ganz Mitteleuropa beeinflußt. Das Barometer iſt all⸗ gemein ſtark angeſtiegen, der Himmel hat auf⸗ geheitert und die Temperaturen beginnen, wenig⸗ ſtens tagsüber, anzuſteigen. Morgens iſt es ſehr kühl. In der Rheinebene ſchwantken die Früh⸗ temperaturen zwiſchen 5 und 8 Grad, im Gebirge und in den engen Tälern liegen ſie nur wenig über dem Nullpunkt. Auf dem hohen Schwarzwald fiel wiederholt Schnee; im Alpenhochgebirge gab es Schneetreiben bei 8 bis 10 Grad Kälte! In den Früh⸗ und Abendſtunden werden ſich allmählich auf den Feldern und Wieſen die Herbſtnebel einſtellen. Für den Geſundheitszuſtand unſerer Truppen draußen im Felde, wie für eine weitere raſchere Entwicklung der Kriegsoperationen iſt aber die jetzt auf beiden Kriegsſchauplätzen einſetzende trockene, beſtändige und kühle Herbſtwitterung die entſchie⸗ den günſtigſte und es iſt nur zu hoffen, daß ſie von recht, recht langer Dauer iſt. * Mutmaßliches Wetter am Donnerstag und Freitag. Der bereits geſtern gemeldete Hochdruck beherrſcht nunmehr die Wetterlage in Südweſt⸗ deutſchland. Für Donnerstag und Freitag iſt trockenes, morgens nebliges und kühles, tagsüber heiteres und mildes Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 23. September 1914. Tödlicher Unglücksfall. Geſtern Vormittag geriet der 48 Jahre alte verheiratete Getreidearbeiter Jakob Bender von Gerolsheim, wohnhaft in Oggersheim, beim Ueberſchreiten eines Bahngeleiſes auf der Frachtbahnhoſſtraße zwiſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen, wobei ihm mehrere Rippen eingedrückt wurden. Sein Tod trat alsbald ein und wurde ſeine Leiche auf den Friedhof verbracht. Selbſtwordverſuch. Aus Liebes⸗ kummer trank am 21. ds. Mts. nachmittags eine 27 Jahre alte ledige Dame in ihrer elter⸗ lichen Wohnung M 2 in ſelbſtmörderiſcher Ab⸗ ſicht eine giftige Flüſſigkeit. Sie wurde in be⸗ wußtloſem Zuſtande in das allgemeine Kranken⸗ haus eingeliefert. Unfall. Bei einer Gasexploſion im Hauſe B 5, 4 erlitt ein 19 Jahre alter Spengler von Weinheim am 21. ds Mts. nachmittags ſo ſtarke Brandwunden in Geſicht und Händen, daß er in das allgemeine Krankenhaus auf⸗ genommen werden mußte. 10½ Uhr brach an der Ecke Humboldt⸗ und Riedfeldſtraße ein Erſatzreſerviſt infolge eines Krampfanfalls zuſammen und mußte mittelſt Droſchke in die Krankenſtube der Kaiſer Wilhelm⸗ kaſerne hier verbracht werden. die einfachen, zehn Doppelkarten koſten al enfalls nur 5 Pfg. Die Poſtverwaltung laäßt Geſtern Nacht Neues aus Cuswigshafen. p. Ludwigshafen, 22. Sept. Einer der in letzter Zeit mehrfach aufgetretenen Schwindler, die ſich unter der Angabe, verwundete Krieger zu ſein, Geldbeträge erbetteln, wurde hier in der Perſon des Stuhlflechters Jakob Fath aus Kai⸗ ſerslautern feſtgenommen. Er hat die Mildtätig⸗ keit der Landleute in ſchändlicher Weiſe miß⸗ braucht; zuſtatten kam ſeinen Schwind N. hand 2 Dand ſowie eine von einer Schlägerei und Stecherei her⸗ ührende Narbe an der Hand, die er als Säbel⸗ hieb bezeichnete. 222 27222222227277 77 72 P⅛Sdn ßß Sport⸗Jeitung. Kriegshilferunde Mannheim⸗ Cudswigshafen. Sportverein Waldhof— Phönix Mannheim :2(5 Minuten vor Schluß wegen Regen abgebrochen).— Phönix Ludwigshafen— 1903 Ludwigshafen:1(Proteſt von 1903 eingelegt). Stand der Wettſpiele. 8 25 Spiele gew. unentſ. verl. Punkte. für Tore geg. Verein für Raſenſpiele 1 1 0 833 7 0 Phönix Mhm. 1 1 0 2 2 0 Sp.⸗uv Waldh 20 0 0 0 9 Pfalz Phönix'hafen 2 1 0 1 2 8 4 1908 Lhafen 1 0 0 1 8 —— 28 4 Büchertiſch. Die Kriegsereigniſſe laſſ ſich nur mit ſtändnis verfolgen unter Zuhilfenahme einer Welt⸗ karte. Eine ſolche iſt ſoeben im Verlage von J. 0 Arnd, Leipzig(herausgegeben von C. Opitz) neu erſchienen. Sie iſt überaus klar in 8 Farben ge⸗ druckt, verliert trotz der vielen Bezeichnungen nicht an Deutlichkeit und gibt über die geographiſche Lage aller Stagten und ihrer Kolonien klare Aus⸗ kunft. Die Karte enthält ferner genaue Grenzen, alle wichtigen Städte, Eiſenbahnen, Gewäſſer, Ka⸗ bel uſw. Der Preis beträgt 60 Pfg. Letzte Meldungen. Die Beſchießung von Reims. Die franzöſiſchen Beſchuldigungen finden keinen Glauben. Berlin, 23. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Rom: Auf den Proteſt, den die hieſige„Luka⸗Akademie“ an die Königl. Aka⸗ demie der Künſte“ wegen des angeblichen Nie⸗ derbrennens der Kathedrale von Reims richtete, ſtellt der„Popolo Romano“ auf Grund deutſcher Telegramme den wahren Sachverhalt feſt. Ohne Gegenwehr gefangene franzöſiſche Ziviliſten. m. Köln, 23. Sept.(Prib.⸗Tel.) Die „Köln. Ztg.“ meldet: Geſtern traf ein Sonder⸗ zug mit mehreren 100 in Frankreich verwundeten deutſchen Soldaten auf dem Hauptbahnhofe ein. In dieſem Sonderzug befanden ſich auch etwa 400 gefangene franzöſiſche Ziviliſten, die nach der Angabe der verwundeten Deutſchen ohne Gegenwehr von dieſen gefangen worden ſind. Als der Sonderzug mit den Verwundeten etwa 30 Kilometer weit gefahren war, gewahrten die Verwundeten, daß eine große Anzahl offen⸗ bar neuvekrutiertor Franzoſen des Weges kam. Der Sonderzug wurde ſofort zum Halten gebracht, die zu den Verwundeten ge⸗ hörigen Begleitmannſchaften und die Leicht⸗ verwundeten entſtiegen dem Sonderzug und um⸗ zingelten die Ziviliſten. Die zur Fahne ein⸗ berufenen franzöſiſchen Landwehr⸗ und Land⸗ ſturmleute gerieten in Gefangenſchaft. Rückkehr deutſcher Sanitätsmannſchaften aus franzöſiſcher Gefangenſchaft. Berlin, 23. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus Geuf: Mit dem Mittagszuge kamen heute hier aus Frankreich neun deutſche Stabsäürzte und drei Zivilärzte an, die durch die Schweiz wieder an Deutſchland ausgeliefert werden. Sie wurden bei Chalons ſur Marne von den Franzoſen gefangen genommen und nach Limoges transportiert, von wo ſie vor Vor⸗ Ver⸗ einigen Tagen nach der Schweizer Gvenze ab⸗ fuhren Auf dem Genfer Bahnhof wurden ſie von Oberleutnant Trabold erwartet und nach der Kaſerne geleitet, wo ſie der Platzkommandant empfing. Unter militäriſcher Begleitung traten ſie mit dem Nachmittagsexpreßzug die Reiſe nach der deutſchen Grenze an. Alle drückten ihre Zufriedenheit mit dem höflichen Empfang der hieſigen militäriſchen Behörden aus. Auszeichnung eines Berliner Malers. JBerlin, 23. Sept.(V. unſ. Berl. Bur.) Schlubeck, der bekannte Berliner Bildnismaler wurde als Oberleutnant in einem Reſerve⸗ huſarenregiment mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. Schlubeck, der den deutſchen Kronprinzen mehrfach gemalt hat, erhielt bei den letzten Kämpfen an der Aisne eine Ver⸗ wundung durch einen Schrapnellſchuß. Die Vortrefflichkeit der deutſchen Flugzeug⸗ abwehrkanonen. Berlin, 23. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Man meldet aus London: Der Kriegskorreſpon⸗ eines franzöſiſchen Fliegers über die Vortreff⸗ Berhaftet wurden 22 w ee ee eee lichkeit der gegen Flugzeuge verwendeten deut⸗ Mittwoch, den 23. September 1914. ter ſei kein Flugzeug ſicher, wenn gut gezielt werde. Aufnahme in das Kadettenkorps. WITB. Berlin, 23. Sept.(Nichtamtlich.) Während ſonſt nur im April eine kleine An⸗ zahl von Stellen im Kadettenkorps neu beſetzt werden, ſind jetzt infolge der Mobilmachung viele Kadetten in die Armee eingetreten und eine verhältnismäßig große Zahl Stellen frei. Wie wir hören, haben die erſten Aufnahme⸗ prüfungen ſchon ſtattgefunden, der in der nächſten Zeit noch weitere folgen. Zur Auf⸗ nahme dürfen Knaben angemeldet werden, die ein Alter von 16½ Jahren nicht überſchritten haben. Der Eukel Werner von Siemens gefallen. Berlin, 23. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Am 6. September iſt Arnold Pietſchker, Leutnant des Füſilierregiments„Königin“ No. 86, ein Enkel von Werner von Siemens, ge⸗ fallen. Seine Mutter hat vor 3 Jahren einen anderen ihrer Söhne, den Flieger Elfred Pietſchker, verloren. Der Geiſt im öſterreichiſchen Heere. WTB. Wien, 23. Sept.(Nichtamtlich.) Die öſterreichiſche Volkszeitung erfährt: Das Kriegs⸗ miniſterium hat einen Erlaß herausgegeben, der ſich gegen den vielfach auftretenden traditionel⸗ len Geiſt des Offizierkorps und das ſich offen⸗ barende Beſtreben verwundeter und kranker Offiziere wendet, vor dem abgeſchloſſe⸗ nen Heilungsprozeſſe in die Front zurückzukehren. Dieſe Offizizere würden bei ihrem vorzeitigen Wiedereintritt in die ope⸗ rierende Armee den Strapazen nicht gewachſen ſein und bald bei weſentlich verſchlimmertem Zuſtande ins Hinterland zurückkehren müſſen. Die Offiziere, deren Zuſtand dieſes ermöglicht, würden dem allerhöchſten Dienſte Erſprießlicheres leiſten, wenn ſie ſich vorerſt bei der Ausbildung der Erſatzformationen betätigten. Gefecht zwiſchen einem engliſchen und einem deutſchen Kreuzer bei Zanzibar. WTB. Kapſtadt, 23. Sept.(Nichtamtl.) Folgende Einzelheiten über die Gefechte zwi⸗ ſchen dem engliſchen Kreuzer„Pegaſus“ und dem deutſchen kleinen Kreuzer„Königsberg“ bei Zanzibar wird amtlich bekannt gegeben: Die Königsberg näherte ſich am Sonntag früh 5 Uhr mit hoher Geſchwindigkeit und machte ein britiſches Wachtboot durch drei Schüſſe kampfunfähig. Dann Söffnete aus etwa 8000 Meter die Königsberg ein wohlgezieltes Feuer auf den Pegaſus und ſetzte dieſes aus 6000 Meter Entfernung fort. Die Breitſeite des „Pegaſus“ ſtand unter der Feuerwirkung und wurde in 15 Minuten zum Schweigen ge⸗ bracht. Nach einer Kampfpauſe von 5 Minuten eröffnete die„Königsberg“ von neuem das behandelt. Aufgabe nicht gewachſen. Die Feſtſetzung des Körpermaßes auf 3½% rung in Wales unmöglich. Nicht eine kung der Körpergröße ſei notwendig. eine beſſere Organiſation. flür elekrri dent des„Daily Telegraph“ teilt das Urteil Feuer, das eine Viertelſtunde währte. Die „Pegaſus“ war nicht in der Lage, das Feuer zu erwidern. Beinahe alle Verluſte der Eng⸗ länder traten bei den Geſchützen auf dem Oberdeck ein. Das Schiff, das einen Treffer in der Waſſorlinie erhalten hatte, legte ſich ſtark auf die Seite. Die Britiſche Flagge wurde zwei Mal heruntergeſchoſſen, aber von den britiſchen Matroſen immer mit der Hand hochgehalten. Die„Königsberg“ hat anſcheinend keine oder nur geringe Beſchädigungen erlitten. Schlechte Behandlung engliſcher Rekruten. WITB. London, 28. Sept. Die„Daily Chroniele“ richtet einen ſcharfen Angriff gegen das Kriegsamt. Die die Rekruten für neuzubildende Armee würden abſcheulich Das Kriegsamt zeige ſich ſeiner zuß mache die Rekrutie⸗ Beſchrün⸗ ſondern Der Rücktritt des Generals Beyer. WIB. Frankfurt a.., 23. Sept. Die„Frankf. Ztg.“ meldet aus Amſterdam: Der Rücktritt des Generals Beyer zeigt, daß eine einſtimmige Kampfbegeiſterung der Südafrikamen, wovon engliſche Blätter berichteten, in Wirk⸗ lichkeit nicht vorhanden iſt. Wolmarans, hinter denen eine ſtarke Partei ſteht, wollen ſich auf die Verteidigung des Landes beſchränken. Sie verurteilen die Politik Bothas und Smuts, die offenſichtlich gegen Deutſch⸗ Südweſtafrika auftreten wollten Beyer und Senator * Berlin, B. Sept.(Von unſ. Berl. Bur.) Nach einer Meldung aus Aachen hat General major Keim inmfolge ſeiner Ab Vorſitz im„Deutſchen Wehrverein“ niedergelegt. Deſſen Geſchäfte ſind vom Miniſter des Junern von Baltazzi worden. Sroßes Id deteudhfun den Abernommen —— ſchen Geſchütze mit. In der Höhe von 1800 Me⸗ Mittwoch, den 23. Septbember 1914. 5. Seite Stahlerzeugung im den Vereinigten Stasten. Das„American Iron and Steel In- stitute“ veröffentlicnt eine Statistik der Stahl erzeugung in den Vereinigten Staaten für das Jahr Jols, der wir folgende Einzeſheiten entnehmen(wo- bei zu berücksichtigen ist, daß die amerikaniscfie Bezeichnung„steef, sowohl Stafri, als auch Fkuß- eisen umfaßt) Die Gesamterzeugung von Stahl in Fohblöcken und Formguß stellte sich für 1913 auf 300 874 Tonnen(groß tons 2240 Pfund engl. 1016 kg); sie hat um 40 571 t oder.15 Proz. gegen 1912 zugenommen. Die Stahlerzeugung des Jahres 1913 war die höchste bisher in den Ver- einigten Staaten erreichte. Nach dem Verfahren der Hersteſluung vertefte sich die Stahlerzeugung, wie fohgt⸗ Verfahren Zu. od. Ab- Toumen nahme pCt. 9,545,700 21.500,931 121,226 Bessemer Flammofen egel 5 Hlektrischns und andere Verfahren 34,011 Trennt man die Stahlerzeugung nach Form des Eeugnisses in Rohblöcke und Formguß sovvie 9,405,200—7,6 80,500 +17 205689,715 44,0 910,216 + 4,5 125,215 ½% 70,022 J11. Die Stahlerzeugung im Flammofenverfah- ren übertraf die Stahlerzeugung im Bessemerver- ahren im Jahreſ913 um 12 054 225;; es Wurde also 7 1913 um 125 Proz. mehr Flammofen- als Bessemer- material erzeugt. Es wurden im Jahre 1913 im ganzen 20 3 44 626 t Flammofenstahl im basischen und 1 255 305 t im sauren Verfahren hergestelſt. Sauren Verfahren um 10 Prozent zugenommen. Die Frzeugung von Blöcken im basischen Verfahren belief sich auf 19 884 465 t im Jahre 1913, 3,6 Proz. mehr als 1912, die Erzeugung von Blöchen im sauren Verfahren betrug 805 250 t und wWar um 18 Prozent höher als 1912. Die Herstehlung von Guß us dem Flammofen trenute sich in 460 161 t im asischen und 450 055 t im sauren Verfahren. Die Erzeugung von Guß im basischen Verfahren hat um 3,6 Proz., die im Sauren Verfahren um 53 rozent zugenommen. Am Schhisse des Jahres 913 bestanden 183 betriebsfähige Anlagen zur Herstellung von Flammofenstahl, von denen 25 Stillgelegt waren. Von der Gesamtzahl der An- agen waren 119 für das basische Verfahren einge- ntet, 14 von diesen waren stillgelegt; 93 Anlagen Waren für das saure Verfahren eingerichtet; von diesen wWaren 17 außer Betrieb. Die Gesamterzeugung von Stahl im Besse- meryerfahren hat 1913 um 7,5 Proz. abge⸗ ommen. Seit 1006 ist die Herstellung von Bes⸗ semerstahl ständig zurückgegangen. Von der Ge- Samterzeugung von Stahl im Bessemerverfahren entfielen 9 465 882 t auf das normale Bessemer. erfahren 42,408 t auf das Tropenasverfahren und 416 t auf andere Abarten des Bessemerverfah- rens. Ende 1913 Waren 30 Aulagen für das nor- male Bessemerverfahren, 30 Inlagen für das Tropenasverfahren, 41 Anlagen flüür andere Arten des Bessemerverfahrens eingerichtet. Eine Zunahme von 53.6 Proz. hat sich für che⸗ Herstellung von Stahl im Doppelverfahren ſerausgestellt, das heißt für die erste Behandlung m Bessemer Konverter bei Fertigstellung im basischen Flammofen. Der hergestellle Stahl belief sich auf 2210 718 t, die in der Erzeugungsziſſer für basisches Flammofenver- ahren einbegriifen sind. e Hersteflung von Stahl imelektrischen fahren belief sich im ganzen auf 30 180 t und war um 64.8 t gröger els 1012. Die Erzeugung on Elektrostahl trennte sich in 20 973( Blöcke und 9207 t Guß. Am Schlusse des Jahres 1013 9 1 zur Herstellung von Elektrostaht drei wWaren im Bau und Am des 5 ich ae⸗ 1013 auf 101. davon waren 10 56 5 von im Doppelverſahren Unterstützumgszwecke, Verfahren Blöcke Tonnen 53 751 153140 382 437 25 281 10 821 625 430 88 927 Geldmarkt, Bank- und Börsen- Wesem. Leichnungsergehnis der Kriegsanleihe. WIB. Darmstadt, 33. Sept.(Priw.-Tel.) Wie uns von Zzuständiger Stelle mitgeteilt wird, berechnen sich die Zeichnungen für die Kriegs- anleihe in Hesseu im Gamen auf 66129500 Mar k und verteilen sich auf die in Betracht kom- menden Feichsbankplätze im Einzennen wie folgt: Darmstadt: 23 091 200 Mk., Bensheim: 1 162 600 Mk., Offenbach: 35941 100 Mk., AlIsfeld: 680 000 Mk., Lauterbach: 609 400 Mark, Friedberg: 1 200 000 Mk., Gie Ben: 6 800 000 Mk., Bingen: 1 548 300 Mk., Worms: 6 343 000 Mk., Main z: 18 803 9000 Mk. Berliner Börsenstimmungsbild. WIB. Berlin, B. Sept. Die über die Iätig- keit unserer in feindlichen Gewässern vor- liegenden erfreulichen Berichte vor allem aber die Vernichtung der 3 englischen Pan⸗ z erkreuzer durch deutsche Unterseeboote in Guß 21173 60 204 40⁴9 2 998 4⁴3 Bessemer Flammofen, saures Flammofen, basisches Tiegel Elektrisches u. and. Verflahren ſdder Nordsee haben in den Kreisen der Börsen- besucher einen freudigen Beffall erwect. Ein Be- weis für den in unserer Marine herrschenden Be- tätigungsdrang. Mit starker hoffnungsfreudiger Stimmung sieht man dem Ergebnis des tagelangen Ringens in Frankreich entgegen. Die Umsätz e in auslandischen Noten und Sorten verringern sich immer mehr auf das am offenen Geldmarſct und im beschränkten Geschäft täglich knapper werdende Material. In Privatdiskonten sind Veränderungen nicht zu melden, doch neigt der Satz für tägliches Geld zur Versteifung. Lomdoner Effektenbörse. London, 2. Sept. In der heutigen Börse Wurde Silber mit 2% notiert. Der Satz für Pri- vatdiskont stelfte sich auf 3½6 Proz. Für Scheck Amsterdam stellte sich der Kurs auf 12.05 bis 12.10, Scheck Paris 25.30 bis 25.40 und auf Pe⸗ tersburg aui 112 bis 117. Der Bankeingang wird mit 135 000 Lstr. Gold angegeben. baandel une imclustrie. Snddenteche Hisembahmgesellschaft. Der Bericht für das am 31. ds. Is. beendete Ge- schäftsjahr teilt mit, daß die günstige Verkehrs- entwicklung auf den Bahnen der Gesellschaft an- gehalten hat, nur auf einzemen Nebenbahnen Waren geringere Einnahmen zu verzeichnen. An, derseits waren infolge der Steigerung der Gehäler und Löhne, der öffentlichen Abgaben und der Rohistoffpreise die Betriebsausgaben höher. ist in Betrieb gekommen eine Zweiglinie von Karlsruhe-Grünwinkel nach Daxlanden von 208 Kilometer Länge. Mit dem Bau der Linie für die Stadlt Essen wurde forigefahren. Die Gesamfläuge der der Gesellschaft eigentümlich gehörigen Bahnen betrug 214,01 km(205,75 km). Die Länge der Pachtstrecken 15,08 Ekm(8,70 fem). Die gesamten Betriebsüberschüsse stellten sich auf 4 032 707 Mk. (3652 620 Mk.) Nach Abzug der allgemeinen Unkosten, Steuern usw. sowie der Zinsen und nach Rückstellungen von 481 764 Mk.(420 91½ Mk.) in den FErneuerungsbestand und 626943 Mk. (101 407 Mk.) in den Abschreihungsbestand sowie nach Berücksichtigung der Einnahme aus Zinsen und Beteiligungen verbleibt ein Reingewinn von 1876 332 Mkk.(1932 464 Mk.) zu folgender Verwen. dung: 6½ Proz.(W. i. Vorj) Dividende, 1 690 000 Mark Gewinnanteile des Aufsichtsrats, 75 520 Mke. (50 734 Mk.) Gewinnanteiſe des Vorstandes, 29 865 Mark(30(05 Mk.) und Vortrag 80 044 Mde. (81 124 Mk.) Im Vorjahr waren außerdem dem Ausgleichsbestand 80 000 Mk. zugewiesen worden. Gufstahlwrerle Wäittem.sdA., Wittem . d. Nubr. Die in der Aufslehtsratssitzung vom 19. ds. Mis. vorgelegte Bilanz für 1013/14 Weist einen von 1 892 250 Mk.(gegen 2 201 202 Mk. i..) nach. Es worde beschlossen, davon 643 380(604 045) Mk. zu Abschreibungen, 150000(150 000) Mk. für die Erneuerung, 96 521 (157 733) Mk. zu Gewinnauteilen, 40 000(45 000) Mark für Zuwendungen an Beamte und Meister, 20 000(25 000) Mk. für Beamten-Peusi Ouszwecke, 50 000(40 000) Mk. für Arbeiter-Prämien- und 7000(7000) Mk. für Talon- steuer-Rilckestellung, 235 340(142 424) Mäe. als Vor- trag aul neue Rechnung 2U verwendlen Und 10 PFTOZen. Aktienkapital(i. V. 4 Prozent) zu verteilen. Die Auszalllung der 8 8011 gleich nach der Generalverxammlung erfolgene Die diessäkrige Ordlentliche Hauptversamunlung am 14. Okt. in Witten statt. Der Abschluß zeigt ein auffallend günsüiges Er⸗ be 8 Der Rohgewinn ist gegenüber dem Vor- nur um etwa 300 0⁰⁰ Mie. wWas bei Neu teres Zurückgeken der Preise. von 6 500 000 Mk. dem Darniederliegen der Konjunktur und beson- ders bei den außergewöhnlich schlechten Preisen nicht besonders auffallen kann. ſedenfalls scheint das Werk auch im abgelaufenen Jahre gut ge⸗ arbeitet zu haben, wozu es seine recht ausgedehnte Fabrikation in den Stand gesetzt hat. Das Guß. stahlwerk Witten fabriziert bekanntlich neben Stab- eisen, Blechen, Draht, Schmiedestücke und Stahl⸗ formguß auch Kriegsmaterial. Die Abschreibun- gen und die Rückstellungen halten sich im allge- meinen in der Höhe des Vorjahres. Wohl mit Rücksicht auf die ungünstigen Zeitverhältnisse wird man die Dividende auf 10 Prozent gegenüber 14 Prozent im Vorſahr bemessen haben; denn man hätte tatsächlich eine um etwa 2 Prozent höhere Dividende verteilen können. Her Vortrag ist um rund 95 000 Mk. größer als im Vorjahre. Verkehr. Nitteilung der dan. Netriebsinspektion,. Die vom 21. Sept. ab angeordnete Ein- schränkung des Güter- und Tierver-⸗ kehrs auf den württ. Strecken Elfrichshausen CrailsheimHeilbronn Hbf—Eppingen und Heil⸗ bronm Hbf.—Heilbronn-Süd wird ab heute wieder aufgehoben. Warenmärhete. Werliner Getreidemarkt. Berlin, 2. Sept. Bei etwas regerem Verkehr waren die Preise für Lokogetreide, da wenig Au⸗ gebot herauskam, fest. BERLIn, 23. Septbr. 1914.(Frünkurse.) 10. Welzen: Loko 222—288 219—221 222—231 219—22 218—222 224—284 12 alter, ſolnor „ mittel neuer feiner nouer mittel HMafs: Amerik. u. runder Futtergerste mſttel gute 2289—242 Erbsen mittel 200=388 280-800 Welzenklele, grobe u. feine 16.00—00.00 15.25—00 0 BEglih, 28. Septbr, 1914.(Soblug.) 22. 244.—247.— 218.—219.— 215.—227.— 213.—214.— 28. 222—.—— 216.—227.— 214.—215.— 225.— 32.30— 29.503.50 Welzen; fest gen: fest HRafer felner: 0 mittel fester. neuer mals runder; fest. Welzenmeh!; fest Roggenmehl: fest Rüböl: geschäftslos bie Preise vorstehen sloh für Lokoware in Mark per Tonne. Liverpooler Getreidemarkt. Liverpool, 22. Sept. Am heutigen Getreide markte stellten ich die Preise für Weizen unvers 220.—224. 29.20—31.— änclert bis 1 d. niedriger. Die für Mais blieben unverändert. NewsVorker Warenmäriet⸗ NewWyork, 22. Sept. Am heutigen Wei zen- markt war die Stimmung vorwiegend schwach und die Preise erlitten unter dem Einfluß der star- ken Zunahme der Vorräte, laut Bradstreet, eine Ab- schwächung um 3½ bis 1½ C. Newyork, 22. Septbr. Kurs vom 22. 21. Kurs vom 22. Welzen Baumwolle loko— loko Sept. 117— 120% Sept. Dez. 120/8 122— Soõohmal: Mals Mestern mix. Mo. 2 loko 98/½[ Kaffee Getreldefracht Rlo loko — 3—[Zuoker 3½% 31ſ%½[Terpentin nach Llverpool nach London Chiengoer Getreidemarkt. OChiengo, 28. Septhbr. Kurs vom 22. 21. Kurs vom 22. Welzen 108½ 111½ Sept. 111— 113 118½ 120%/8 10.— 6˙ .66— Hafer Mai 58ʃ½ 5 22. 1112—1182 875—835 910—920 70 6⁰0 Ohloago 18 000 Sept. Die Eröffnung am Wei⸗ sich in Willigerer Haltung und Speek loko Sohweine leſohte sohwere 15 Zufuhren 17 davon in Chieago, 22. zenmarkte vollzog 27. 11 12.7 Aiee 630—95 die Preise setzten unter dem Druck von Verkäufen sellens der Kommissionshäuser und in Zusammen- hang mit Meldungen über große Aukümfte 2. unter dem gestrigen amtlichen Schlußkurse ein. Im ferneren Verkehr machte die rückläufige Be- wegung noch weitere Fortschritte, da nach dem Bradstreetschen Ausweis die Weizenvorräte in den letzten 8 Tagen eine Zumahme um 13 324 000 Buskh. erfahren haben. Bei Schluß des Marktes verhüte⸗ ten teihweise Rückkäufe der Spekulation ein wei⸗ Der Markt schloß mit 33½½ C. niedrigeren Preisen. Mais. Am Maismarkte wurden anfänglich sei- tens der Kommissionshäuser Blankoabgaben genommen, wodurch die Prelse bei*8 einbüßten. Ferner wirkten 1 Witterungsbertchte Auf die Preisgestaltung nachteilig ein. Im ferneren Verkehr brach sich dann eige kleine Erholung Bahn, da das Exporigeschäit befriedigte. Die Peelse gaben aber späterhin doch wiecler nach, da nach dem Bradstreeischen Ausweis die Vorräte ine 2 unahme von 940 000 Bushels erfahren Haben. Die Selußtendenz war träge und gegen vorgestern Einbußen um 98 196 c. zu ver- zeichnen. sammlung aussetzen. Preise hatten Rerliner Metallmarkt. BERLIN, 23. Soptbr. 1914. Naffinlertes Zink Mk. 50.— 51.— Blel NMK 45.—— 99,8% Einn Feln Kupfer antimon Aluminlum dies preise betreffen beste ſur Kriegszwecke gselgnete Narken.* Lomdoner Metallmarkt. London, 2. Sept. Am heutigen Metallmarlet wWurde Kupfer best selected mit 57½ bis 58(g. 574—57 54) Lstrl. und Electrohtic mit 55 bis 58% LStrl. notiert. Mlasgower Roheisenmarkt. Glasgow, 22. Sept. Für Middlesborough Warrants wurde der heutige Preis für Kassa auf 51½(uv.) und für 1 Monat auf 51½ sk.(uv.) fest- gesetzt. betase FSsselsAceRem. WIB. Frankfurt a.., 23. Sept. Wie wir erfahren, hat die Vereinigte Königs- u. Laurahiſtte trotz niedergehender Konjunktur im abgelaufenen Geschäftsjahr einen im Vergleich zu früheren Jah- ren sehr erheblichen Gewinn erzielt. In Aube⸗ tracht der gegenwärtigen Lage aber dürfte in der am 29. Sept. stattfindenden Bilanzsitzung auf eins Verstarkung der offenen und namentlich der Stillen Reserve Bedacht genommen und die Dividende nur auf 4 Prozent(i. V. 8 Prozent) lestgesetet werden. Im neuen Jahre waren die bisherigen Monate nur wenig günstig. Die Katharinenhütte liegt stil. Mit dem ermäßigten Dividendenvorschlag soll auf diese Verhältnisse Nücksicht genommen werden. r. Düsseldorf, 23. Sept. Infolge des Krieges ist der Absatz des Rheinisch-Westfäli⸗ schen Zementsyndikats in Bochum im Monat August derartig zurückgegangen, daß nur 1 Prozent der Gesamtbeteiligung von 21 Millionen Faß versandt werden konnfe. Der Monat ber weist eine dleine Besserung Auf. Berlin, 23. Sept.(Von uns. Berl. B470 Unsere großen Elektrizitütsgesellschaften GSiemens u. Halske, A..Ci. und Bergmann) sind zurz verhältnismäßzig befriedigend beschäfligt. Di in der Hauptsache darauf zurülckzuführen, daß di einzelnen Betriebe infolge ihrer maschinellen Ein richtungen in der Lage waren, schon bald Beginn des Krieges Materialien für die Heeres- verwaltung und das Rote Kreuz herzustell spielsweise werden in den Tischle ien Wage Tragbahren hergestellt, während die Gummiunterlagen für die Verwundeten fabri ie Auf diese Weise ist es den verschiedenen Ko zernen möglich gewesen, den größten Te nicht einberufenen Arbeiterschaft weiter zu b schäftigen und die Betriebe aufrecht zu e. WIB. Berlin, 23. Septl. Die Doriimunder Meldung, wonach eine Ermäßigung der 10proz Dividenden-Taxe der Harpener Bergbau AG in Aussicht steht, dürfte nicht zutreffen.) ie verlautet findet die Bilanzbesprechung am Mis. in Berlin statt und es scheint, daß das trägnis nicht gestatten dürfte, an der 10 Prozen (11 Proz.) Dividende festzuͤhaften, daß aber au dieser Sitzung ein Dividendenvorschlag noch r ich hervorgehen soll. Man dürite vielmehr die En scheidung darüber, was zur Verteilung gelangt zu der Ende ds. Is. stattfndenden Genere — Es ist anzunehmen, ei den Rheinischen Stahlwerken die Entschel über die Verwendung des erzielten Reiugevri ähnlich gehandhabt wird, wie bei der 72 Bergbau-.G. EBerlin, 3. Sept.(Von uns. Die argentinische Gesellschaft teilt mit, d. argentinische Regierung die zur Deckung der 1. Oktober d. J. fälligen Zinsscheine ihre leinen notwendigen Fonds in Gold bei 1 päischen Banken bereits deponuiert habe. WIB. Wien, 22. Sepl.(Lichtamtlich) der heutigen Sitzung der Vertreter der O reiehisch-Ungarischen Eisen Wurde die Geschäftslage einer Besprechun zogen. Wenn auch die bestehlenden V. die Gestehungskosten der Eisenwerke auf günstigste beeinflussen, die Inbetriebhaltu Hüttenwerke vielfach verlustbringend ist seits darauf Fingewiesen Wurde, daß aue die veränderte Lage eine Erhöhung der Eisenp in Deutschland eingetreten ist, wWurde einsti beschlossen, zürzeit von einer Erx höh Eisenpreise abzusehen di 855 bis auf weiteres un „„ 01 Politik: Dr. Fritz Goldenba. für Nunst u. Feuilleton: I..: Dr für Lokales, Provinziales und I..: Ernst Müllei flür den Handelsteil: Dr. lür den Inseratenteil und 6. Seite. Weurral-Auzeiger.— Zadiſche Aeueſte Aachremte (Abendblatt) Mittwoch, den 25. Sepremver 1914. Kaufmänniſcher Verein Mannheim. E. V. Unter Hinweis auf den Aufruf zur Bildung einer Jugendwehr in Mannheim bitten wir unſere 16—19 Jahre alten Mit lieder ſich in die Wehrliſte eintragen zu laſſen. 5 Anmeldungen werden bis zum 25. ds. auf unſerem Geſchäftszimmer entgegengenommen. 83 Der Vorſtand. Tugesordnung für die am Donnerstag, 24. Sept. 1914, ſtattfindende Bezirksratsſitzung. A. Verwaltungsſtreitſachen. Keine. B. Berwaltungsſachen. I. Verbeſchetidung der Geſuche um Gewährung von Unterſtützungen an Jamilien der Kriegsteil⸗ nehmer. 2. Geſuch der Marie Behrmann Witwe geb. OGärteler um Erlaubnis zum Betrieb einer Schank⸗ wirtſchaft ohne Branntweinſchank in dem 4 13/14 hier. vormittags 9 uhr Maurer um Erlaubnis zum Betrieb einer Schank⸗ wirtf 15 ohne Branntweinſchank in dem er. 4. Geſuch des Ludwig Greiner um Erlaubnis m Betrieb der Realgaſtwirtſchaft zum„Zähringer Pof⸗ in dem Hauſe Q 2, 9/10 hier. ſchank in dem Hauſe F 4, 1 hier. 3902 6. Geſuch des Jean Renſch um Erlaubnis zur Berlegung ſeines perfönlichen Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von dem Hauſe F 4, 1 nach Brauntweinſchank. 7. Geſuch des Mathias Reinbold um Erlaubnis zur Berlegung ſeines perfönlichen Schankwirtſchafts⸗⸗ rechts mit Branntweinſchank von dem Hauſe F4, 8/9 nach dem Hauſe K 1, 4 hier. 8. Geſuch des Joſef Ziemer um Erlaubuis zur ahne Branntweinſchank von dem Hauſe Neckarvorland⸗ ſtraße 20 nach dem Hauſe Alphornſtraße 17 hier. 9. Geſuch des Ludwig Brüſtle um Erlaubnts zur Verlegung ſeines perſöulſchen Schankwirtſchaftsrechts uhne Brauntwelnſchauk von dem Hauſe Schimperſtr. 10 nach dem Hauſe F4.8/ mit Gaſtwirtſchaftsbetrieb. 10. Geſuch der Charlotte Bender, geb. Münch um Erlaubnis zur Berlegung ihres perſönlichen Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von dem Hauſe Mittelſtr. 118 nach dem Hauſe Bürger⸗ metſter⸗Fuchsſtr. 41 a hier. 11. Geſuch des Johann Geißinger um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchafts⸗ rechts ohne Branntweinſchank von dem Hauſe Grauer 5 2b in Mannheim⸗Käfertal nach dem Haufe Miktelſtr. 23 hier mit Gaſtwirtſchaftsbetrieb. 12. Geſuch des Paul Würz um Erlaubnis zum Betrieb einer Schaukwirtſchaft mit Branutweinſchank in Mannheim⸗Waldhof, Oppauerſtr. 9. 13. Geſuch des Valentin Laſt um Erlaubnis zum —— 0 Gaſtwirtſchaft in Mannheim⸗Neckaran axſtr. 1. 4. Geſuch des Wilhelm Tſchenlin hier um Er⸗ laubnis zur Lagerung von Lumpen und Knochen an der Hohwieſenſtr. 15. Geſuch der Margarete Garth Ww. um Er⸗ laubnis zur Lagerung von Lumpen und Knochen im Hofe des 5 Gärtnerſtr. 39 hier. 18. Geſuch des Händlers Chaim Weißberg um Erlaubnts zur Lagerung von Lumpen, Knochen und Papier gef dem Grundſtück Werftſtr. 25 hier. 17. Geſuch des Jakob Freyer um Eraubuis zur Jagerung von Lumpen und Knochen an der ver⸗ Iängerten Stamitzſtraße hier. 18. Geſuch des Händkers Wilhelm Zimmermann um Erlaubnis zur Lagerung von Lumpen u. Kuochen auf dem Grundſtück Ecke Spelzengärten u. Huthorſtweg. 19. Reviſion der Sacknäherei von Iſaak Cahn Maunheim hier bdie Beſchwerde der Firma Jſaak Cahn 9 en eine gewerbepolizeiliche Auflage vom 3. Febr. ieſes Jahres. 20. Geſuch des Friebrich Auguſt Neidig in Maun⸗ heim(Induſtriehafen) um bau⸗ und gewerbepolizei⸗ liche Genehmigung zur Errichtung elner Gießerei auf dem Anweſen Friefenheimerſtr. 8b hier. 21. der.⸗G. für Setlinduſtrie vorm. Ferdinand olff in Manoheim⸗Neckarau um bau⸗ und gewerbepolizetliche Genehmigung zur Erſtellung eines Aubaues am Seillager für eine Drahtſeil⸗ anf ihrem Anweſen Rhenaniaſtraße in eckarau. Die hierzu Akten liegen während 3Tagen zur Einſicht der Herren Bezirksräte auf diesſeitiger Kanzlei auf. Maunheim, den 21. September 1914. Großh. Bezirksamt. Abt. I. Realschule Miltenberg- Schülerheim mit Handelsabteilung. Erteilt 2422 Einjährigen-Zeugnis. Debergangsklassen für Gymn.— Schularzt. 38080 Rechtsagentur Karl Schmitt:0 (angjähriger Anwalts⸗Bürochef) ſich zur Beſorgung von Rechtsangelegen⸗ 72⁰ 5 detten, gerichtliche Beitrelbung von Forderungen, Ver⸗ mittlung von Hypotheken, Lie enſchaften, Uebernahme von Haus⸗ u. Vermögens⸗ erwaltungen. Ratser⸗ teilung für Unbemittelte u. Kriegsangehörige koſtenlos. Sprechzeit von 8 bis 1 und 8 bis 7 Ühr. August Wunder D4. 1s Hof Uhrmachier Zeughauspl. Gegründet I84o.— Telephon 2917. 86214 empflehlt sein reimhaltiges Lager in Unren-, Gold- u Silberwaren gag Eigene solα˖,⅜ RHRATUR-WREREKS TARTTE. Sicherheits⸗Einkochgläſer ohne Apparat ſind wieder eingetroffen. 5. Geſuch des Adam Klehr um Erlaubuis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntwein⸗ dem Hauſe E 5, 10/1 und Betrieb bdaſelbſt mit Werl Hrntetind erlentichen Sandw eiſcheftsrechls 4 B. Buxrbaum 2, Marktplatz G 2, 5 4 Mannheim, den Heldentod fürs Vaterland gefunden. Frau Dr. M. Bensinger WWe. 22. September 1914. Von Beileidsbesuchen bitte abzusehen. Mein einziger geliebter Sohn Heinz Bensinger Leutnant im l. Unt.-Elsäss. Inf.-Rgt. 182, Strassburg hat am 3. September im bluhenden Alter von 21 Jahren Hauſe 2. 8. Geſuch der Georg Huber Ehefrau, Auna geb. + Dungverſteigeyüng. Montag, 28. Sept. 1914, vormittags 10 Uhr, verſteigern wiß auf un⸗ ſerem Bürd Lyiſenring 49 das Dungergebnis von 71 Pferden vsm 23. Sept. bis mit 2. Oktober 1914 in Wochefabtetlungen gegen bare Zahlung. 3828 Mannheim, 19. Sept. 1914. Städt. Fuhrverwaltung: Krebs. Luuu IIIII eine antike Broſche Abzugeben gegen gute Belohnung 95945 Lameyſtr. 21, 2. St. Verloren goldenes Kelten⸗Armband mit Uhr zwiſchen Schloß, Paradeplatz, Breiteſtraße, Theater oder Ae Dinie 5 Dienstag zwiſchen 5/—6% Uhr. Abzugeben gegen Belohnung 114, 16 3Treppen hoch. 7391 Ian Nachhilfe⸗Stunden f. Franzöſ. Englen Mathe⸗ matik v. Mittelſchül. geſ. Gefl. Oſſ. u. A. 2. Nr. 7380 Expedition ds. Bl. DEI Sper 1 90% abzugeben. Näheres 0 7, 6, 2 Zentralheizung. 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