Abonnement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Juferate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Beilagen: Aumtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗ Revue; Wandern und Rei Geleſenſte und verbreitetſte deitung in Mannheim und Umgebung Inſeraten⸗kAinnahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Redaktion 577 Expedition und buchhandlung. 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in verlin Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; ſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 481. MNannheim un, Samstag, 10. Oktober 1914. (Mittagsblatt.) Die Stadt in deutſchem Beſitz. WCB. Großes Hauptquartier, 9. Oktober, abends.(Amtlich.) Heute vormittag ſind mehrere Forts der inneren Befeſtigungslinie von Anlwerpen gefallen. Die Stadt be⸗ findet ſich ſeit heute nachmittag in deutſchem Beſitz. Der Kommandaut u. die Beſatzung haben den Feſtungs⸗ bereich verlaſſen. Nur einzelne Forts ſind noch vom Feinde beſetzt. Der Beſitz von Antwerpen iſt dadurch nicht ſeh beeinträchtigt. * Am 28. September eröffnete die deutſchs Be⸗ gegen Teile der Forts von Antwerpen das Feuer. Schon am 30. wurde gemeldet, daß zwei der unter Feuer genommenen Forts zerſtört ſeien, am 1. Oktober wurden die Außenforts Wawre, St. Catherine und Redoute Dorpweldt mit Zwiche nſtationen erſtürmt, das Fort Waelhem wurde eingeſchloſſen. Mit dem Fall der Forts Lierre, Waelhem und Konings⸗ hoyckt und der dazwiſchen liegenden Redoute am 3. Oktober war der dußere Fortsgürtel durch⸗ brochen. Die Schaffung dieſer breiten Füce geſtattete den Angriff auf die innere Forts und die Stadt. Am 5. Oktober Forts Keſſel und Brochem zum Sch bracht und ſo der Einfallraum noch be erweitert. Am 6. Oktober überſchritt der Au⸗ griff den Netheabſchnitt und näherte ſich inneren Fortsgürtel. Am 5 ner mittags ließ gemäß 26 de klommens betpeffend die Geſetze d General v. Veſeler, der Bef Belagerungsarmee von Antwerpen, durch Ve mittlung der in Brüſſel beglaubigten Vertreter neutraler Staaten die Be chörden Antwerpens von dem Bevorſtehen der Beſchießu g verſtändigen. Der„Ankündigung iſt bald die Tat geſolgt. In der Nacht vom 7. den 8. Wokerum die Mitternachts. ſtunde hat die Beſchießung der Stadt ſelbſt begoanen⸗ Ein gewal⸗ tiges und ungeheuer blutiges Drama hub domi an, Bilder voll Grauen und Bilder voll Größ⸗ haben ſich in dieſen wenigen Tagen vor ie entrollt. 300 000 Deutſche ſtürr Feſtung, und ihren Sturm unt ſchwere Artillerie. Ein heißes Ringen, die Erzwingung der Ueberge die Schelde und Nethe dürfte zu den Ariegshandlungen dieſes blunen Krieges höven. Es koſtete Opfer, unſagbar viele Opſer, aber die Deutſchen erzwangen es. Im zweiten ene ee ſwaren von dem Feinde gewaltig Geſchützmaſſen aufgeſtellt, 1 Tod und derben ſpieen. Aber da⸗ weniz druck auf die Deutſchen und di 8 de dutſche Heeres⸗ leitung, wie ein Ar ugenzeuge berichtet, ſie ſetzten alles daran, um Antſverpen in lützeſter Zeit zu Fall zu bringen. Ein engliſcher hat es uns höchſt anf ſchaulich geſch die Deutſchen vorgegangen ſind. ſchweren Geſchütze, welche l hier den den Einfluß haben. Es iſt der Kampf z Krupp und dem lebenden Menſchenma atertal. Addel Tage, meiſt auch in der Nacht, wird d ködbringende Beſchießung ſpege Weit ihre Grangten eine Stellung unhaltbar gemacht haben, rücken die Deutſchen 190 Stoßen ſie vor der Kale dann wird das Granat⸗ feuer verdoppelt, bis ſich die Belgier zurück⸗ ziehen müſſen.“ Dieſe Sätze, die wir gerne nochmals an 0 Jabe enthüllen aufs ktiefſte den Grund und das Weſen dieſcs gewaltigen Sieges. In ihm feiert deutſche Waffentechnik, deutſche 8 und deutſche Tapferkeit, auf deven Jahne ehernſter Siegeswille ſeht, einen unerhörten Triumpf. Antwerpen, dieſe gewal⸗ tige und für uneinnehmbar geltende und hin⸗ geſtel lte Feſtung iſt durch dieſe Dreiheit geradezu geſtürmt worden. Schon geſtern nachmittag meldeten die De⸗ peſchen, daß die Lage in Antwerpen unhaltbar ſei, die Stadt brannte, die deutſchen Granaten ſchlugen unbarmherzig ein. Da brach der Wider⸗ ſtand zuſammen, zu deſſen Fortſetzung die Eng⸗ länder immer und imnier wieder die Beſatzung Ae hatten. Im Laufe des geſtrigen Vormitte 90 noch mehrere 0 der inneven Tie Umſchließung muß nd geweſen] ſein. Nun 1 s zum äußerſten ind die Bef utzung 0 verlaſſen, wohin ſie müſſen ſie zurückgehen, volfſ zu 99 0 haben den Feſtungs müſſen abwarten, ob es ihnen gelungen ſſt, den Abzug längs der holländiſchen Grenze nach der te vorzunehmen, oder ob ſie ſich insgeſamt in die Forts gekworfen haben, die noch einen mutzloſen Widerſtand leiſten, wie ähnliches nach dem Falle von Lüttich geſchah. Die Stadt Antwerpen iſt, um das treffende Wort des Generalquartiermeiſters von Stein über den Fall von Lüttich anzuwenden, feſt in deut⸗ ſchen Händen. Die mili iriſchen wie die politiſchen Folgen des Sieges ſind gleich unermeßlich. Belgien iſt nun völlig zu Boden geworfen, ſein König und f ſein Volk ſind für ihren ßan den Dreiverbe and furch ſtbar geſtraft! vorden und ſie haben es doch in der Hand gehabt, das Land je zu bewahren. Als König e vom König von Eng⸗ Berechnung als Mittel am worden ſein ſoll, ſich dem 2 e Nea mußte Teubſch. zfahren. und Nanir 30g den ſtarken Walſen⸗ 0 ollten die Deukſchen, ich vorwärts gekom⸗ ückeneinwirkungen ver⸗ chindern, ſo mußt Uütwerpen unſchädlich machen. Nun iſt es unſchädlich gemacht; das letzte, ſtolzeſte Bollwe rkb ige iſt gefallen. Mit demſelben ſind Machtmittel 5 Staat 1 alf 1 ſän Artli Albert, 12 5 5 leind mi bwa ren, hat, 1 0 15 erſtand 3u die Reſte des n Heeres, voraus⸗ wie ſchon geſagt, daß ſie nicht an die entlommen; endlich das ganze ſo überaus * 515 Land mit ſel inen vielberzweigten Eiſen⸗ babrlmen and ſchiſf een Waſſerarmen. d gewaltigken Hafen des ſchle mit ſtürmender Erbberung Belgiens will uns nun die b elgi iſche L beſetzen. t nur eine Niederlage 5 Ald 25 jubelnd begrüßt, es iſt der Aelns L Sieg über den 5 U be chaupt, und vor U N 9 10 d. Wir gelegt, daß es Eng⸗ ureigenſten ſatzung von Anlwerpen Widerſtond zu leiſten. Es doch n Not 5 gelingen Tönne 211 5¹ land t im Integeſſe die veranlaßte äußerſ mochte hoffen en Vormgrſc zuhalten oder zu verhindel ſich gel wondt haben, weiß man noch nicht; wir die Entſcheidung bringen müſſe Entſcheidungskampf in Nordfrankreich irgendwie nützlich ſein konnte, es mochte aus ganz ſchmutzi⸗ gen und gemeinen Motiven handeln. Nach dem „Nieuwe Rotterdamſche Cpuvant“ heißt es in Holland, daß die Belgier geneigt waren, die Stadt zu übergeben, die ihnen ſehr am Herzen liegt, und die ſie vor Zerſtörung ſchützen wollten, daß aber die Engländer die Verteidigung bis zum Schluſſe durchführen wollten, umgerade⸗ zu die Verwüſtung der Stadt heraufzubeſchwören. Wir halten es durchaus nicht für unmöglich, daß England dieſe ſcheußliche Rechnung angeſtellt hat: wenn es Deutſchland zwang die herrliche und blühende Stadt in Trümmer zu ſchießen, dann konnten die abgefeimten Tugendheuchler an der Themſe wieder ſo hübſch einen Feldzug der Kultur⸗ menſchheit gegen die deutſchen„Barbaren“ in die Wege leiten! Welches auch immer die Spekulationen Eng⸗ lands geweſen ſein mögen, nißg lückt ſind ſie alle! Trotz des Drängens der Engländer hat der Kommandant den Widerſtand nicht bis zum äußerſten fortgeſetzt und damit menſchlicher gehandelt, als die„humanen“ Engländer. Ganz Belgien ſteht nun dem militäriſchen und politi⸗ ſchen Einfluß Deutſchlands offen, vor allem aber wenden wir Herren der belgiſchen Küſte. Das war's ja mit in erſter Reihe, warum die Engländer Ströme belgiſchen Blutes fließen ließen; hätten die Deutſchen erſt von Antwerpen Beſit genomuen, ſo würden ſie die Kontrolle über die Schelde und die Hüſſte haben, wie kürzlich im Taily Telegraph aus⸗ einandergeſetzt wurde. Sie könnten Minen legen und ihre ſchweren Geſchütze zun Schaden der britiſchen Flotte in Tätigkeit ſetzeu. Der ſo ſchrieb, hat die Bedeutung des Falles von Antwe rpen für England wohl nicht unzutreffend gekennzeichnet. Im Kriege mit Eng⸗ Jand iſt der erſte ganz große Schlag gefallen, militäriſch, politiſch, wie moraliſch.„England wird niemals zu⸗ geben, daß Antwerpen in bie Hände der Deut⸗ ſchen fälkt“, dieſes ſtolze Wort kehrte immer und immer wieber, Aber England hat ſich vor der ganzen Welt als zu ſchwach erwieſen, dieſem tolzen Wort den militäriſchen, politiſchen und moraliſchen Nachdruck du geben. Und ein Staat, der große Worte machen, aber dieſe großen Worte nicht in ſtarke Taten zu wandeln vermag, erweiſt in peinlicher und ihm ſelbſt höchſt ſchäd⸗ licher Ohnmacht und Schwäche. Es muß in aller Welt einen ungehenren Eindruck machen daß England Antwerpen und Belgien nicht Pot dem Falle und der Kataſtrophe hat bewahven können, Das ſtarke und allmächtige England wird auch „[Frankreich nicht ſchützen können. Nach dem Fall von Antwerpen erſt recht nicht. Ein norpegif ſcher Militärſchriflſteller Hat darauf hin⸗ gewieſen, daß mit dem Falle zon Antwerpen nicht nur 200 000 Deutſche für Nordfrankreich frei würden, ſondern auch bedeutende Maſſen ſchwerſer Artillerie, was alles dort Sichen wird der Fall Antwerpens unſere 160 in Nord⸗ frankreich Maltig fördern, militäriſch wie auch moraliſch. Der ſtolze Sieg wird das deutſche d Heer gewaltig anſeuern, er wird das Heer der Verbündeten in⸗ gegenteiligem Sinne beein⸗ fluſſen. 5 Daß unter der Wirkung dieſes gewaltigen Erfolges, dieſes ſtarken Schlages gegen England die neutralen Slaaten ſozufagen noch neu⸗ traler werden dürften, bedarf wohl keiner Worte. Vor allem aber und immer wieder; in dem Kriege, den Englands ruchlos und kalt ſrechnender Krämergeiſt entzündet hat, hat das e ſeine erſte ganz große militäriſche, litiſche und n praliſche Niederlage erlitten, und ie ge hat die aller günſtigſten militäriſchen und politiſchen Vor⸗ daß die Verlängerung des 1. e dem hedingen geſchaffen für einen erfolgreichen Fortgang der Abrechnung mit dem gennd. Wir wiſſen, eine veſtloſe kriegeriſche Auseznander⸗ ſetzung mit England muß erfolgen, wenn icht all das teure deutſche Blut umſonſt ge⸗ ſſen ſein ſoll: der Fall Antwerpens hat ſie verheißungsvoll eröffnet und etr⸗ geleitet Die KNaiſerglocke läutet. m Cöln, 9. Okt., abends. Als das Cölner Gouvernement beſtätigte, daß Antwerpen gefallen und die Deut⸗ ſchen von Antwerpen Beſitz er⸗ griffen hatten, bemächtigte ſich der Bevölkerung eine ungeheuere Erreg⸗ ung. Alle Slocken läuteten, voran die Kaiſerglocke der Domkirche. Die geſamte Stadt prangte innerhalb weni⸗ ger Minuten in reichem Flaggen⸗ ſchmuck. Nachträglich wurde noch be⸗ kannt, daß die Deutſchen über Berchem in Antwerpen ein⸗ 5 gezogen ſind. Der Eindruck in Deutſchland. WITB. Berlin, 10. Okt. Die Hoffnung des deutſchen Volkes iſt glänzend erfüllt wor⸗ den, die Zuverſicht ſeiner Gegner aber bitter enktäuſcht Antwerpen die ſtolze Feſte iſt ge⸗ fallen. So begrüßt die Voſſ. Ztg. die oberung von Antwerpen. Daß Berliner Tageblatk ſchreibt: Ein Jubelruf wird durch alle deutſchen Lande gehen. Eines der wichtigſten Bollwerke der Welt iſt in kaum 12 Tagen dem Jeinde ent⸗ riſſen worden. Der 9. Oktober iſt ein Glücks⸗ tag für unſer Heer und die Heimat geworden. Den Eroberer von Antwerpen, General Be⸗ ſeler, darf man wohl neben von Hin⸗ denburg ſtellen, auch er iſt ein eiſerner Charakter und genialer Kopf Hinter der belgiſchen Verteidigung Antwer⸗ pens ſteht England, man kann wohl ſagen mit erhobener Hetzpeiſche, wo ſich der danke in belgiſche Herzen legte, dem zwe loſen Zerſtören und Blutvergießen die Kapitulation vorzubeugen, da ſpruch tannien ein Veto: Gehorcht! In der Deutſchen Tageszeit lieſt man; Der Fall von Antwerpen Schlag der nicht nur Belgien niederwi ſondern der auch England auf das empf lichſte treffen muß. Antwerpen war Brückenkopf des engliſchen Angriffes gege unſere Flanke, gegen unſeren Rücken. In Antwerpen fühlte ſich der verbündete Belgier unter dem Schutze der engliſchen Hilfe ſicher, die ſich jedoch als völlig wertlos erwies. Sie vermochte das Schickſal Antwerpens nicht ein⸗ mal aufzuhalten, geſchweige denn abzuwen⸗ den,. So iſt England auch indirekt zu unſerer beſonderen Genugtuung in dieſe Niederlage verwickelt. In den fernſten LJanden wird der Nimbus Großbritanniens einen Stoß erhal⸗ ten bei der Kunde, daß es nicht imſtande war, dem belgiſchen Hamburg wirkſam Hilfe n leiſten. Die Rundſchau hebt hervor, daß d8 Fall von Antwerpen unſeren Sieg in Frank⸗ reich beſchleu lige n werde, da er die rungsarmee für den in Fr a geworden war. 2. Seite General-Aumetger.— Sadiſche Uenenr Nachrichſten.(Mittagblatt) Samstag, den 10. Oktober 1914 Die Kreuzzeitung“ unterſtreicht, daß mit Antwerpens Fall auch die Politik zuſam⸗ mengebrochen ſei, die England ſeit Jahrzehn⸗ ten mit Belgien und der Befeſtigung von Antwerpen verfolgt habe. Berlin, 10. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Einnahme von Antwerpen wurde geſtern in ſpäter Nachtſtunde zunächſt inoffiziell in Berlin bekannt und ſprach ſich ſchnell herum. In den Kaffeehäuſern und Wirtſchaften wurde die Nachricht mit lautem Jubel begrüßt. Nach den laugen Wochen der Spannung und Er⸗ wartung wirkte ſie wie eine Erlöſung. In vorgerückter Nachtſtunde brachten auch noch Extrablätter die amtliche Beſtätigung. Renig Albert. (JVerlin, 10. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Der Spezial⸗ Berichterſtatter eines holländiſchen Depeſchen⸗ bureaus, welcher den König Albert in Sel⸗ zaete traf, meldet:„Auf einem Umwege konnte ich die Grenze paſſieren. Plötzlich ſtand der König vor mir. König Albert war in Generalsuniform gekleidet und ging im Ge⸗ ſpräch mit einem engliſchen Offizier an der Truppe vorbei. Seime Gedanken ſchienen fern. Er ging mit gebeugtem Haupt und ſchien miß⸗ mutig. Mechaniſch grüßte er das Volk, das ihm ſchwach zujubelte. Der König bezog Wohnung bei Herrn De Claerke, einer an⸗ geſehenen Perſönlichkeit in Selzaete. Von den Soldaten ſahen manche ſchmutzig und ſchwach aus, andere waren in ſchlechte Uniform ge⸗ kleidet. Als ich dem König zum drittenmale begegnete, ſchien er ſehr angeregt. Er rauchte und unterhielt ſich lebhaft mit ſeinen Of⸗ ficteren.“ Die letzten Nämpfe um Antwerpen. WIB. Berlin, 10. Okt. Über die letzten Kämpfe um Antwerpen wird Wahres und Falſches durcheinander gemiſcht. Am 8. Ok⸗ tober mittags wurden die letzten Einwohner von der Polizei ausgetrieben. Die Belgier hatten alle Brücken über die Nethe und die Ruppel in die Luft geſprengt. Als die Deut⸗ ſchen am Dienstag Lierre und Puers angrif⸗ fen, konnten die Belgier nicht verhindern, daß die deutſchen Pioniere über die Nethe ſchwammen, ſodaß der Brücken⸗ bau von beiden Seiten raſch in Angriff ge⸗ nommen werden konnte. Ein Korreſpondent in Rotterdam erzählt, daß ein ganzer Waggon mit Waiſen ankam, kleine Kinder, die meiſtens noch nicht 5 Jahre alt waren und die ſich ängſtlich und ſcheu durch die Straßen drängten. Die Züge aus Ant⸗ werpen konnten nicht alle Leute faſſen, des⸗ halb kamen viele zu Fuß über die Grenze, teils auch in Wagen, welche, da es an Pferden mangelte, vielfach von Frauen gezogen wur⸗ den. Die Raubtiere in dem zoologiſchen Garten in Antwerpen waren erſchoſſen wor⸗ den. Von den Flüchtlingen hört man vielfach Worte des ſchärfſten Tadels ge⸗ gen den belgiſchen Befehlshaber, daß er den völlig ausſichtsloſen Kampf aufgenommen habe. Die Leute verſichern, es ſei in Antwerpen all⸗ gemein bekannt, daß der König die Übergabe der Stadt empfohlen habe, daß er aber von den durch Churchill beeinflußten Miniſtern überſtimmt wurde. Die Engländer hätten duch den Oberbefehl in Antwerpen übernom⸗ men und ſchwere Schiffsgeſchütze in den in⸗ neren Fortslinien aufgeſtellt. Die Berfolgung der ent⸗ wichenen Beſatzung. JBerlin, 10. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Über die letzten Augenblicke von Antwerpen wird aus Roſendal gemeldet: Antwerpen ſtand heute vor der Beſitznahme durch die Deutſchen an vielen Stellen in Flammen. Die Beſchießung war heftiger als je. Die Glut des Brandes und das Aufblitzen der Granaten, welche über der Stadt explodierten, waren in den niederländiſchen Grenzorten zu ſehen. Wie aus Selzaete gemeldet wird, haben die Deutſchen bei Dendermonde eine Not⸗ brücke über die Schelde geſchlagen und ſind darüber gezogen. Die deutſchen Truppen paſ⸗ ſieren jetzt in der Richtung auf St. Nicolas. Hierdurch ſoll der Beſatzung Antwer⸗ pens Weg nach Oſtende ab⸗ geſchnitten werden. Daraufhin haben die Belgier die Brücken der Leeken und Ham ge⸗ ſprengt, um den deutſchen Aufmarſch auf St. Niolas zu hindern. de. Die Zeppeline über Antwerpet. Berlin, 10. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Londoner Korreſpondent der„Aften⸗ poſten“ meldet, daß in der Nacht zum Freitag 6 Zeppeline über Antwerpen flogen und viele Bomben abwarfen. Die Schonung der Gebäude von künſtleriſchem oder hiſtoriſchem Wert. Berlin, 10. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Nach einer Meldung der„Politiken“ iſt eine Anzahl der deutſchen 26 Zentimeter⸗Granaten auf dem Verteplatz in der Nähe der Ant⸗ werpener Kathedrale niedergegangen. Auf allen Gebäuden von künſtleri⸗ ſchem oder hiſtoriſchem Wert wurden beſondere Flaggen gehißt, wie es heißt auf Veranlaſſung der Deut⸗ ſchen. Beſorgnis vor dem Ausbrechen von Epidemien. * Köln, 10. Okt.(Priv.⸗Tel.) Das Zü⸗ richer Depeſchenbureau meldet nach italieni⸗ ſchen Blättern über die Belagerung aus eng⸗ liſchen Quellen: Die Belgier hatten, als ſie ſich von der äußeren Fortslinie zur inneren Fortslinie zurückzogen, ſtark gelitben, weil ſie in eine ſumpfige Gegend gerieten und dabei dem Feuer der Deutſchen ausgeſetzt wurden. Man befürchtet das Ausbrechen von Epidemien, da ſeit einer Woche in Ant⸗ werpen Mangel an Trinkwaſſer herrſchte. Die in Antwerpen zerſtörten Dampfer. Bremen, 9. Okt. Von den in Ant⸗ werpen zerſtörten deutſchen Dampfern gehören 14 nach Bremen, nämlich ſieben der Noptun⸗Geſellſchaft, zwei der Rolandlinie, einer dem Norddeutſchen Lloyd, vier der Hanſa Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft; zwölf gehören nach Hamburg, nämlich: einer von der Hapag, zwei von der Rickmers Rhe⸗ * Levante⸗Linie, vier von der Deutſch⸗Auſtra⸗ liſchen Dampfſchiffs⸗Geſellſchaft, einer von der Bugſier⸗Geſellſchaft, einer von der Hamburg⸗ Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrts ⸗Geſell⸗ ſchaft; ferner zwei von der Oldenburg⸗Portu⸗ gieſiſchen Dampfſchiff⸗Rhederei. Drei gehören nach Stettin, zwei nach Flensburg. Der Geſamtladeraum beträgt 110 000 Tonnen Brutto. Berlin, 10. Okt.(Von unſ. Berl. Ber.) Die„Voſſiſche Zeitung“ erfährt zu der geſtern gemeldeten Kataſtrophe im Hafen von Antwer⸗ pen folgendes: Die Schiffe verteilen ſich auf die einzelnen Geſellſchaften wie folgt: Allemania der Hamburg⸗Amerika⸗Linie. Atto und Ganelon der Rolandlinie. Gneiſenau des Norddeutſchen Lloyd. Hanau und Helbing der Deutſch Auſtraliſchen Dampfſchiffahrts ⸗Ge⸗ ſellſchaft. Delos und Glasgow der deutſchen Le⸗ vantelinie. Sings von der oldenburg⸗portugie⸗ ſiſchen Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft. Santa Fe von der Hamburg⸗Südamerikaniſchen Dampf⸗ ſchiffahrts ⸗Geſellſchaft. Fasmanga von der auſtraliſchen Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft. Tot⸗ mes von der Kosmos⸗Linie. Andre Riepmers und Eliſabeth Riepmers. Das ſind die Schiffe, von denen die Rhedereien feſtſtehen. Vom rechtlichen Standpunkt iſt, wie die„Voſſ. Ztg.“ meint, gegen dieſe Tat nichts einzuwenden. Trotzdem zeige ſie in ihrer Ueber⸗ flüſſigkeit ſich als ein Akt der Rache und des Vandalismus. * Holland von belgiſchen Flüchtlingen über⸗ flutet. Verlin, 10. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Holland iſt von Flüchtlingen aus Belgien überflutet. In Amſterdam kamen am Donnerstag Abend ungefähr tauſend an. Viel Publikum ſtand am Bahnhof und ſah ſchweigend den trau⸗ rigen Aufzug vorüberziehen. In Amſterdam ſind die Belgier jetzt in verſchiedenen öffent⸗ lichen Gebäuden zum Beiſpiel im zoloogiſchen Garten, im Blindeninſtitut und auch in Pri⸗ vathäuſern untergebracht. In Amſterdam kam ein ganzer Waggon mit Waiſen an, kleine Kinder, die meiſtens noch nicht fünf Jahre alt ſind, welche ängſtlich ſich gegeneinander drängten. Die Züge aus Antwerpen konnten nicht alle Leute fortſchaffen und viele kamen zu Fuß über die Grenze oder mit Wagen, von denen viele bei dem Mangel an Pferden durch Nonnen gezogen wurden. Die Raub⸗ tiere im zoloogiſchen Garten Antwerpen hatte man tot geſchoſſen. * Aus Antwerpens Geſchichte. Antwerpen hat eine reiche hiſtoriſche Ver⸗ gangenheit. Es findet bereits im ſiebenten Jahrhundert nach Chriſtus Erwähnung, ent⸗ wickelt ſich im neunten Jahrhundert kräftig durch die Normannen und wird im vierzehn⸗ ten Jahrhundert in die Hanſa aufgenommen. Die raſch auf 200 000 Seelen geſtiegene Be⸗ völkerungszahl verminderte ſich durch Albas Schreckensherrſchaft auf 50 000 Einwohner. Karl V. war es, der die aus dem Mittelalter ſtammende Umwallung nach ſeinen Plänen umbauen ließ. Die erſte Belagerung hatte die Stadt durch den Herzog Alexander von Parma 1584—85 über ein Jahr auszuhalten; nach ſehr abwechslungsreichen Kämpfen mußte ſie kapitulieren. Weitere BVelagerungen fan⸗ den ſtatt: 1746 durch den Grafen Clermont im Auftrage Ludwigs XV., 1792 nach der Schlacht von Jemappes durch den General Labourdonnaye und endlich 1832 infolge Be⸗ ſchluſſes Englands und Frankreichs, um Hol⸗ land zur Anerkennung der Unabhängigket Belgiens zu zwingen. Alle dieſe Belagerun gen führten nach mehr oder weniger Dauer zur Kapitulation. Schon ſeit 1859 wurde Antwerpen nach dem Plane Bialmonts neu beſeſtigt; 1877 begang der Bau einer neuen, weit vorgeſchobenen Linie, bis im Jahre 1906 eine abermalige Neubefeſtigung nach den modernſten Prin⸗ zipien durchgeführt wurde. Der Umfang der Befeſtigungslinie beträgt etwas über 100 Kilb, meter. Als Hafenplatz iſt Antwerpen durch ſeiſe außerordentlich günſtige Lage einer der wich⸗ 3 tigſten Welthandelsplätze geworden. Kein Geringerer als Napoleon hatte deſſen großt Bedeutung für den Handel erkannt und die erſten Hafenbaſſins erbauen laſſen. Es enl, ſtanden in weiterer Folge Kaianlagen, dig⸗ beiden erſten Innenhäfen, dann die großen Liegebetten und die ſogenannten Zwiſchen⸗ häfen. Antwerpen beſitzt ein großartigez Netz ſchiffbarer Waſſerſtraßen und weitper, zweigter Eiſenbahnlinien; es iſt der Durch⸗ gangshafen für Holland, Frankreich und Deutſchland. Die belgiſche Bevölkerung. Aus dem Umſtande, daß die deutſche Vel, waltung in Belgien alle Erlaſſe in deutſche flämiſcher und auch in franzöſiſcher Sprach herausgegeben hat, könnte man annehmen, daß Belgien ein urſprünglich franzoöſiſche oder halbfranzöſiſches Land ſei. Belgien hal mit der franzöſiſchen Sprache überhaupt nicht zu tun. In der in Frankfurt erſcheinenden „Umſchau“, Wochenſchrift über die Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik, ſchildert Prof, Dr. Hermann Oncken die Zuſammenſetzung der belgiſchen Bevölkerung, die von jeher nücht einheitlich geweſen iſt. Von den 7½ Millifonen Einwohner Belgiens ſind etwa 4 Millionen Flämen, die der germaniſchen Raſſe angehören, und etwa 3½ Millionen Wal, lonen romaniſchen Stammes. Maß berechnet, daß 3 Millionen Flämen kein Fran, zöſiſch und 294 Millionen Wallonen kel Flämiſch verſtehen. Trotzdem iſt ſeit 1880 Franzöſiſch die offizielle Regierungs⸗ und Staatsſprache, ſo daß die Wallonen, die als Vertreter der franzöfiſchen Kultur ſeinerzet am heftigſten der Verbindung der belgiſchen Gebiete mit Holland widerſtrebt hatten, kul, turell die eigentlichen Sieger waren und das flämiſche Element ins Hintertreffen geriet Es konnte nicht anders ſein, als daß allmählich auch die Flämen ſich auf ſich ſelber beſannen, die im Gegenſatz zu den Wallonen auf eine reiche Kulturvergangenheit zurückblicken konn, ten. Seit den 70er Jahren ſetzten ſie für die flämiſchen Provinzen die Anwendung der flämiſchen Sprache im den Gerichten und der Verwaltung durch; in den 8ber und D0er Jahren wurden Münzen und Briefmarken, Banknoten und Wechſel, die Staatszeitung zweiſprachig, ſchließlich auch der Text der Ge. ſetze und Parlamentsakten, ſowie das Kom mando im Heere. Im Schulweſen iſt det Kampf noch in vollem Gange und tobt am heftigſten um das Schickſal der Univerſitüß Gent, deren Umwandlung aus einer fran, zöſiſchen in eine flämiſche Hochſchule erſtrell wird. Überblickt man den Gang dieſer Ent, wicklung, ſo läßt es ſich nicht leugnen, daß man auf dem Wege zu einer völligen Ver⸗ waltungstrennung ſteht. Auch dieſe wird offen erſtrebt, jetzt vor allem von den Wa, lonen, die nicht nur kulturell, ſondern auh politiſch von ſtarken Sympathien für Fran, reich erfüllt ſind. 8 ernerte eeeeee 2 Hermann Löns. Ein Brief und ein Lied. Als Kriegsfreiwilliger iſt am 27. September vor Reims ein Dichter der deutſchen Heimat⸗ kunſt gefallen, der prächtige Schilderer der Lüneburger Haide, der Sänger ſo manchen echten Volksliedes: Hermann Löns. Der ſcharfäugige und hellhörige Jäger war bei ihm eins geworden mit dem wiſſenſchaftlich tief⸗ dringenden Beobachter und Erforſcher der Pflanzen⸗ und Tierwelt, und was der Freund agalles Waldgetters, der Verehrer der Haide⸗ blumen, der uns klaſſiſche Proſaſtücke natur⸗ wiſſenſchaftlicher Darſtellung hinterlaſſen, ge⸗ ſchaut, das erhielt neues Leben im Spiegel ſei⸗ ner Dichtung. Seine wichtigſten kleineren Werke ſtehen in dem grünen Buch“, das vor alem der edlen Janerei gewidmet iſt, und in ſeinem„braunen Buch“, das Erde und Acker⸗ ſcholle des Lüneburger Landes bekngt, das ihm, dem geborenen Weſtpreußen, zur euen Heimat Sein künſtleriſch Beſtes hat er in ſeinem kerndeutſchen Roman aus dem Dreißigjährigen Kriege„Der Wehrwolf“ ge⸗ geben, der ebenſo wie die reinſte Sammlung ſeeiner ſchlicht⸗ſchönen Volkslieder„Der kleine Roſengarken“ im Verlage von Eugen Diede⸗ richs in Jena erſchienen iſt. Der Mann, aus deſſen Werke in jeder Zeile deutſcher Sinn und —. den Seunde hu, de 588 Vaterland ſeine beſten Männer fordert. Als einſacher Füſilier zog er im Alter von 48 Jahren ins Feld und ſtand beim 10. Armeekorps im 73. Infanterie⸗Regiment. Welche Geſinnung ihn dabei beſeelte, geht aus einem ſeiner letzten Briefe bervor, den er kurz nach der Kriegserklärung und vor ſeinem Eintritt ins Heer ſchrieb und aus dem wir einige charakte⸗ riſtiſche Sätze mitteilen können:„Mein Kriegs⸗ lied von 1914 habe ich 1910 geſchrieben, im „Wehrwolf. Ich wollte in den Jahren hinter⸗ einen grotesken Roman, der den Drei⸗ frontenkrieg behandelt, ſchreiben, kam aber aus allerlei Gründen nicht dazu und bin da⸗ rüber froh, denn das Buch wäre doch binter den Taten zurückgeblieben. Von allen Seiten mahnt man mich, aber es kommt mir dumm vor, da zu ſitzen und zu dichten, wo andere, ältere, ſchwächere, als ich, ihre Knochen vor den Feind bringen. Ich ſitze bis an den Hals voller Gift und Galle. Vielleicht entläd ſich das in Lie⸗ dern, vielleicht auch nicht. Ich kann ſchießen, habe Eulenaugen, kann ſchleichen wie ein Fuchs und ſitze hier noch untätig. Das iſt nieder⸗ ziehend Ich war bei der Kriegserklärung auf der Haide auf der Jagd. Die Haltung des Volkes war herrlich. Mein Wirt gab vier Söhne fort, der Schulmeiſter desgleichen. Man ſah den Leuten keine Veränderung an.“ „Eines der ſchönſten Kriegslieder unſerer Tage iſt Löns noch gelungen; es iſt ſchon mehrfach vertont worden und wird, beſonders in der trefflichen Melodie, die es in der Diederichs'⸗ ſchen Sammlung„Empor mein Volk“ begleitet, als würdiges Teſtament dieſes echten Volksdich⸗ ters gewiß in weite Kreiſe Deukſches Matrofenkied ad fe,.; Heute wollen wir ein Liedlein ſingen, Trinken wollen wir den kühlen Wein, Und die Gläſer ſollen dazu klingen, Denn es muß, es muß geſchieden ſein. Gib mir deine Hand, deine liebe Hand, Leb wohl, mein Schatz, leb wohl: Denn wir fahren gegen Engeland. Unſre Flagge und die wehet auf dem Maſte, Sie verkündet unſres Reiches Macht; Denn wir wollen es nicht länger leiden, Daß der Engliſchmann darüber lacht. Gib mir deine Hand, deine liebe Hand, Leb wohl, mein Schatz, leb wohl; Denn wir fahren gegen Engeland. Kommt die Kunde, daß ich bin gefallen, Daß ich ſchlafe in der Meeresflut; Weine nicht um mich, mein Schatz, und denke, Für das Vaterland, da floß mein Blut. Gib mir deine Hand, deine liebe Hand, Leb wohl, mein Schatz, leb wohl; Denn wir fahren gegen Engeland. Kluck und Bindenburg. Eine Charakteriſtik des General⸗ oberſten v. Kluck finden wir im„Daheim“. Ein Berfaſſer, der dem Feldherrn offenbar naheſteht, ſchreibt dort: Ich glaube, es war der Erbprinz Bernhard, der jetzige Herzog von Meiningen, dem die große Bedeutung Klucks Kräfte geweſen, und ſe mehr Leute er zu be fehligen hatte, deſto mehr bekümmerte er ſich un jeden einzelnen. Man hat beim Beginn des Krieges ſo of geſagt: Wohin wird man Exzellenz v. Kluck er iſt ſeit einigen Jahren geadelt— ſchicken, Und die Meinung war ſtets: Doch wohl nah dem Oſten! An ſich eine ganz natürliche Jo„ dem die hohen Stellen, die er inne hatte, waren ſämtlich im Oſten unſeres Vaterlandes. Diu; ſionär war er in Allenſtein, als Kommandierenn der General befehligte er zuerſt das 5. Armer⸗ korps in Poſen. 1 In Poſen hatte er in einem Kaiſermanöpet jenen geninlen Angriff auf Poſen angelegt, den dann der damalige Diviſionär Emmich ſo pracht voll ſchneidig ausführte. Wenn doch der alet Major v. Maſſow, der ſo oft über ſeine Leut⸗ nanis des 65. Regiments den hageren Korf ſchüttelte, hätte ſehen können, was aus ſeinem „Klock“ geworden war. Nach dieſem glänzenden Mandver gab dee Kommandierende den Leuten einige ganz fen Tage und erkannte in einem Tagesbefehl ihre großartigen Leiſtungen rühmend an. Dan! bekam Erzell. Kluck das erſte Korps in König; berg, wo man ihn noch heute ſchätzt und verehrt Im Herbſt 1913, kurz vor ſeiner Kommandie⸗ rung nach Berlin als Generalinſpekteur, ſtandel ſich beim Manöver die Armeen Mackenfen und Kluck gegenüber. Letzterer hatte die Verteidig ung zu leiten und damit nach aller Meinung eine ſehr ſchwierige Aufgabe. Und was 55 15 —2 und der den Kaiſer—5———— er, 5 aufmerkſam machte. 9 ine diunt der in die letzte ſeine wich⸗ Kein roße die enl⸗ „ die oßen ſchen⸗ tiges tber, urch Und 4 e thes, Samstag, den 10. Oktober 1914. General-Auzeiger.— Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 3. Seite. Vor der Entſcheidung in Norofrankreich. Ein Artilleriekampf am linken deutſchen Flügel. WITB. Paris, 10. Okt. Das amtliche Kommunique, das um 3 Uhr nachmittags er⸗ ſchien, meldet: Die iſt unver⸗ ändert. Auf unſerem linken Flügel operieren beide Kavallerien noch immer nördlich von Lille und La Baſſée. Die Schlacht zieht ſich hier auf eine Linie, die von Lens, Arras, Bray⸗ ſur⸗Somme, Chaulens, Roye, Laſſigny begrenzt iſt. Bom Zentrum bei der Oiſe und der Maas werden m einzelne Operationen gemeldet. Auf dem vechten Flügel im Woevre fand ein Artilleriekampf auf der ganzen Schlachtfront ſtatt. Die Lage in Loth⸗ ringen, den Bogeſen und im Elſaß iſt unver⸗ andert. Lage * UBerlin, 10. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Auts Rom wird gemeldet: Nach einem Tele⸗ gramm des„Giornale d Italia“ aus Paris ſind die Oberſten Dupaty de Clam, Dreyfus und Marchand in den letzten Kämpfen ſchwer verwundet worden. Der Arieg mit Rußland. Der Sturm auf Przemysl abge⸗ ſchlagen. WCB. Berlin, 0. Okt.(Nicht amtl.) Man meldet aus Wien amtlich: Unſer Vorrücken zwang die Nuſſen in ihren vergeblichen Anſtrengungen gegen Priemysl, die in der Nacht auf den 8. Okctober ihren Höhepunket erreichten u. den Stürmenden ungeheure Opfer koſteten, nachzulaſſen. Geſtern vormittag wurde das Ar⸗ tilleriefeuer gegen die Feſtung ſchwächer. Der Angreifer begann Teile ſeiner Kräfte zurückzunehmen. Bei Lancut ſtellte ſich unſeren vor⸗ dringenden Kolonnen ſtarker Feind zum Kampfe entgegen, der noch andauert. Aus Noszwadow ſind die Ruſſen bereits vertrieben, auch in den Kar⸗ pathen ſteht es gut. Der Rückzug der Ruſſen aus dem Marmaroſer Komitat artete in Slucht aus. Kückzug der Kuſſen hinter die Weichſel. WITB. Berlin, 10. Okt. Die ruſſiſche Armee iſt, wie die neue politiſche Koreſpon⸗ denz erfährt, dem Entſcheidungs⸗ kampfe mit der Hindenburgeſchen Armee ausgewichen und hat ſich hinter die Weichſel zurückgezogen. Dieſer Rückzug iſt ſtrategiſch deswegen von ſo entſcheidender Tragweite, weil er die öſterreichiſch⸗ ungariſchen Truppen von der Um⸗ klammerung durch die Ruſſen end⸗ gültig befreit und die Stoßkraft unſerer dortigen beiderſeitigen Armeen weſentlich verſtärkt. Die⸗ ſer Situation gegenüber ſcheint eine von Lom⸗ ſcha auf Lyck marſchierende ruſſiſche Kolonne eine den Rückzug deckende Kolonne des ruf⸗ ſiſchen rechten Flügels zu ſein. Portugal erklärt Neutralitüt. WIB. Wien, 10. Okt. Auf diplomatiſche Anfrage über die portugieſiſch⸗engliſchen Ver⸗ handlungen erklärte, wie die Reichspoſt von diplomatiſcher Seite erfährt, die Liſſaboner Re⸗ gierung, daß ſie nicht daran denke, die Neu⸗ tralttät Portugals aufzugeben und daß England ſie nicht erſucht habe, von ihrer Neutralität ab⸗ zugehen. Die portugieſiſche Regierung hat einen Kredit von 8 Millionen für Rüſtungszwecke ge⸗ fordert. Die Sympathie der Türkei für Deutſchland. Eine Firma in Ludwigshafen erhielt von einem türkiſchen Geſchäftsfreund, dem ſie, wie vielen anderen ausländiſchen Geſchäftsfreunden, das Deutſche Weißbuch geſchickt hatte und dem ſie auch jetzt, wie ebenfalls einer ganzen Reihe an⸗ derer ausländiſcher Geſchäftsfreunde, die wichtig⸗ ſten Auszüge aus den großen deutſchen Tages⸗ zeitungen und die amtlichen deutſchen Bekannt⸗ machungen käglich überſendet, einen Brief fol⸗ genden Inhalts: „Ich beſtätige beſtens dankend den Empfang Ihver geſch. Zuſchrift ſowie des mir freunblich eingeſandten Weißbuches und habe Ihre Aus⸗ führungen mit aufrichtigem Intereſſe verfolgt. Schon ſeit jeher Bewunderer der Deutſchen Na⸗ tion, wegen ihrer Pionierungsarbeit der immer vorwärtsſtrebenden Ziviliſation und beſonders des für uns ſo wichtigen Handelsweſens, wün⸗ ſchen wir in dieſer ſchweren Stunde den germa⸗ niſchen Waffen den endgültigen Sieg über un⸗ ſere barbariſchen Erbfeinde den Ruſſen, über Neid und Rachſucht des Dreiverbandes. Wir ſind im allgemeinen gut über die Vorgänge in den weſtlichen und öſtlichen Kriegsſchauplätzen unterrichtet; allerdings fehlt es nicht an Beteue⸗ rungen der hieſigen franzöſiſchen Preſſe, daß entſcheidende Siege über die Deutſchen erfochten worden ſind, Vernichtung der öſterreich⸗ungari⸗ ſchen Armee in Galizien und baldiges Ueber⸗ treten neutraler Staaten zum Dreiverbande. Glücklicherweiſe hat ſich alles dieſes bis heute als erlogen erwieſen, dagegen können auch die chau⸗ viniſtiſchen franzöſiſchen Blätter hie und da nicht umhin,„unbedeutende“ Siege der zwei Verbün⸗ deten zu melden. Unter den niederen türkiſchen Volksſchichten unſeres Landes iſt eine ſtarke Begeiſterung für Deutſchland in Strömung; die ottomaniſche Preſſe tut ihr Möglichſtes, um das Lügengewebe Ihrer Feinde zu zerſtören und feiert in langen Artikeln die von dem hieſigen Deutſchen Konſu⸗ lat gemeldeten Siege der Deutſchen und Oeſter⸗ reicher. Kein Wunder, da wir heute im wahren Lichte der Wahrheit die ſchnöde Politik des Dreiverbandes beurteilen können, der es ſich zu ſeiner Aufgabe gemacht haben ſchien, das Türkiſche Reich, der einzige Halt des Iflamismus, zu ver⸗ nichten. Hegen wir das ſeſte Vertrauen, daß die ge⸗ rechte Sache den Sieg davontragen wird, und möge der Allmächtige uns dazu verhelfen! Es wäre mir angenehm, wenn Sie mir weiter von Zeit zu Zeit genaue Berichte der Kriegsvor⸗ gänge fröl. einſenden würden, und mit dem Wunſche, daß alle Ihre Naheſtehenden, die zu den Fahnen berufen worden ſind, geſund zurück⸗ kehren, empfehle ich mich Ihnen 5 * Der engliſche Flieger über Büſſeldorf. JEſſen, 10. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Der engliſche Flieger war, wie die„Rhein. Weſt⸗ fäliſche Zeitung“ aus Düſſeldorf meldet, bereits von weitem her geſehen und beſchoſſen worden. Die Beſatzung der Rheinbrücke begann ihn mit Gewehrfeuer zu verfolgen. Die Ballonwache war auf dem Poſten und empfing ihn mit Ge⸗ wehrfeuer. In der Nähe der neuen Halle ließ ſich der Flieger plötzlich fallen, ſo daß die weni⸗ gen Zuſchauer in der Nähe glaubten, er ſei ge⸗ troffen worden. Offenbar beabſichtigte der Flie⸗ ger ſich dem Schrappnellfeuer zu entziehen und größere Wurfſicherheit zu erlangen. Mit einem Bombenwurf traf er die neue Halle etwa in der Mitte des Daches. Dem Wurf folgte eine rie⸗ ſige Stichflamme und eine etwa 10 Minuten dauernde Rauchentwicklung. Es war an der Halle nichts weiter zu ſehen als ein großes Loch. Man nimmt an, daß nur durch Verrat der eng⸗ liſche Flieger gewußt hat, daß ſeit drei Tagen ſich der Zeppelin in dieſer Halle beſand und nicht mehr in der alten Halle lag. Nach glaub⸗ würdigen Ausſagen iſt der Zeppelin nicht mit Gas gefüllt geweſen. Der Schaden ſoll nicht ſo groß ſein. Tatſächlich handelt es ſich um den Flieger, welcher am Mittag über Holland geſe⸗ hen und von dort beſchoſſen worden iſt. Die Aufklürung des Auslandes. Berlin, 10. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Die„Nordd. Allg. Ztg.“ teilt mit, daß um die Verſorgung des neutralen Auslandes mit Nach⸗ richten zu zentraliſieren, eine Zerſplitterung der Kräfte zu vermeiden und ſie einheitlich und plan⸗ mäßig organiſieren zu können, eine Druck⸗ ſchriftenzentrale errichtet worden iſt, in welcher ſich alle für die Aufklärung des Aus⸗ landes tätigen Stellen im Reiche in Verbindung ſetzen möchten. Wie wir mittelen können, ſteht an der Spitze der Zentrale der frühere Bot ⸗ ſchafter v. Mumm aus Frankfurt a. M. Außer⸗ dem gehören ihr Mitglieder des Generalſtabes und des Reichsmarineamts an. * Die Nationalſtiftung für die HBinterbliebenen der imRriege Gefallenen. genden Aufrufe: Ein gewaltiger Krieg iſt über Deutſchland hereingebrochen. Millionen deutſcher Männer bieten ihre Bruſt dem Feinde dar. Viele von ihnen werden nicht zurückkehren. Unſere Pflicht iſt es, für die Hinterbliebenen der Tapferen zu ſorgen. Des Reiches Aufgabe iſt, hier zu hel⸗ fen, dieſe Hilfe muß aber ergänzt werden. Deutſche Männer, Deutſche Frauen gebt! Gebt ſchnell! Auch die kleinſte Gabe iſt will⸗ kommen. Es werden auch Staatspapiere und Obligationen entgegengenommen. Die Ge⸗ ſchäftsräume befinden ſich Berlin N. W. 40. Alſenſtraße 11. Intereſſante ärztliche Erfahrungen aus dem jetzigen Ariege bietet ein Feldpoſtbrief des Stabsarztes Erwin Fpanck, der in der neueſten Numwer der Deutſchn, ebizinif chen Wochenſchrift beröllent. bittet um nochmalige Veröffentlichung des fol⸗ Raum für etwa 150—200 Verwundete, wo an Heſſen bei Saarburg auf die Kähn licht wird. Als wichtigſtes Reſultat ſtellt der Fachmann die glänzende Bewährung unſerer Einrichtungen hin.„Die Organiſation des geſamten Kriegsſanitäts⸗ weſens hat ſich als muſtergültig erwieſen. Jetzt, wo es galt, nicht nur nach dem ſtarren Buch⸗ ſtaben der Kriegsſanitätsordnung zu handeln, wo die jeweilige Kriegslage eigenc Entſchließnm · gen der Etappenärzte wie der übergeordneden Stellen notwendig machte, auch hierbei an keimer Stelle ein Verſagen, vielmehr überall die not⸗ wendige Fühlung mit dem Heereskörper bis ab⸗ wärts zu den letzten Inſtanzen, die für die Ab⸗ transporte in die Reſervelazarette der Heimat maßgebend ſind. Und dies iſt wahrlich nichts Geringes!“ Eine ſchwierige Aufgabe iſt es, den Feld⸗ und Kriegslazaretten immer den richtigen Stand⸗ punkt anzuweiſen und vor allem für ihre Be⸗ weglichkeit, d. h. für das raſche Fortbringen der Verwundeten zu ſorgen. Der Kliniker, der in Friedenszeiten gewohnt iſt, den Verlauf einer Operation noch weiter im Auge zu behalten, muß ſich dem Drängen des Kriegslazarettdirek⸗ tors fügen, und blutenden Herzens hat ſchon manche der eingezogenen mediziniſchen Kapazi⸗ täten ſich darein finden müſſen, daß ſeine Ope⸗ frierten am dritten oder vierten Tage ins Hei. matgebiet geſchafft und damit ihrer weiteren „kliniſchen“ Beobachtung entzogen wurden. Für den raſchen Abtransport der Verwundeten ſind beſonders die Krankenautos wichtig.„Ja, wer hätte es noch vor acht Wochen den fried⸗ lichen Berliner Autobuſſen mit der Aufſchrift „Wedding⸗Halleſches Tor“ angeſehen, daß ſie nun bereits, mit dem roten Kreuz verſehen, an der franzöſiſchen Grenze tätig ſein würden um aufs ſchnellſte die Verwundeten von den Feld⸗ lazaretten weiter rückwärts zu ſchaffen. An 20 und mehr Leichtverwundete faßt ein ſolcher Autobus, an Schwerverwundeten, auf Strohg oder Tragen gelagert wohl—10. Das ſchafft aber, und kein Vehikel früherer Jahrzehnte kann damit konkurrieren. Wie manch einer ver⸗ dankt einem ſolchen Autobus fetzt ſein Lehen, indem er, mit dem Esmarchſchlauch umbunden, nunmehr noch rechtzeitig im Kriegslazarett an⸗ langte, um von ſeinem zertrümmerten Bein oder Arm befreit zu werden und damit dem Tode der oft unvermeidlichen Sepſia zu ent⸗ gehen.“ Wie ſich der Autobus beim Krankentransport ausgezeichnet hewährt, ſo tut dies auch eine an⸗ dere moderne Beförderungsart. Das ſind die Lazarettſchiffe.„Sie ſtellen wonl die ädealſte Art der Krankenbeförde⸗ rung dar. Ich ſelbſt habe ein ſolches Lazarett⸗ ſchiff von Straßburg bis gegen Rüdesheim be⸗ gleitet und kann nur ſagen, daß die hierbei er⸗ haltenen Eindrücke bei mir ſtets nachhaltig ble buſſe, ſo vertreten ihre Stelle auf dem Waſſer⸗ wege die einfachen, von einem Schlepper gez men Rheinkähne. Sie bieten in ihrem Inn⸗ der Begriff der Transportfähigkeft naturgem etwas enger gezogen werden iuß, da es die Treppen herab zum Schiffsinnern zu über⸗ winden, wie auch ſonſt die notwendigen Hand⸗ reichungen ohne fremde Hilfe auszuführen. In dieſem Rahmen leiſten die Lazarettſchiffe aber Ausgezeichnetes. Sie bieten bei halbwegs ſchö⸗ nem Wetter auf dem Oberdeck ein dauerndes Luft⸗ und Sonnenbad ſie ſchließen jede Erſt terung aus und gewähren vor allem die Mög⸗ lichkeit raſchen Ahtransportes bis weit ins Jn nere des Landes hinein. So werden die hierfü geeigneten transvortfähigen Verwundeten 185 Rhein⸗Marne⸗Kanals gebracht und voverſt bis Straßburg getreidelt. Hier übernimmt dann die Hafenkommandantur ihre weitere Beförde⸗ rung auf den Rheinkähnen, deren täglich mit je 150 Verletzten rheinabwärts abge — Aing er ſcelenrühig zur Jagd auf den Rehbock, ſchoß einen gut„geperlten“ und machte am fol⸗ genden e ſeine Sache glänzend.— Solche kaltblütigen, ruhigen, kraftvollen Führer reißen ihre tapferen Heere mit ſich, ſind ſind zuſammen mit ihnen unbezwinglich. Dasſelbe Blatt teilt die folgende hübſche Ge⸗ ſchichte vom Generaloberſten von Hindenburg mit: 5 „Der hervorſtechendſte Zug ſeines Weſens iſt einegeradezu klaſſiſche Rühe, die durch nichts aus der Faſſung zu bringen iſt. Je mehr alles um ihn her zappelt, um ſo ruhiger wird er. Und da ſeine Ruhe verhaltene Energie, nie Let⸗ hargie iſt, blickten alle ſeine Leute von jeher mit ſchrankenloſem Vertrauen zu ihm auf. Je⸗ mand, der beide, Mackenſen wie Hindenburg, genau kennt, charakteriſierte den großen Unter⸗ ſchied durch die großen Worte: Mackenſen nur Nerven, Hindenburg ohne Nerven.— Dabei iſt Paulchen Hindenburg, ſo nennen ihn die Kame⸗ raden, ein tief religiöſer Mann, ein äußerſt wohlwollender Vorgeſetzter, ein treuer Freund und gemütlicher Geſellſchafter. Er ſitzt aller⸗ dings oft ſtill in fröhlicher Runde, war aber nie ein Spielverderber und hat einen famoſen, trockenen Humor. Auch er wird ſich noch gern, wie die andern Generalſtäbler, der Uebungs⸗ reiſe ins Thüringer Land erinnern, wo ſte er⸗ müdet vom Inſelberg nach Friedrichsroda kamen und von einem Teilnehmer, Major Per⸗ in die großväterliche Villa Perthes ge⸗ führt wurden. Hindenburg hatte das nicht ver⸗ ſtanden und glaubte ſich in einem Gaſthaus. Breit und ſchwer ſank er in einen Stuhl. Stühle und Pferde mußten nämlich extra für ihn ange⸗ fertigt werden.„Bier her“, rief er.„Kommt gleich“, ſagte Perthes,„Und ich bin ſo duürſtig! Was iſt denn das für eine Wirtſchaft hier?“ „Das Haus meines Großvaters!“ antwortete Perthes freundlich.— 1910 wurde Hindenburg Kommandierender General in Magdeburg, be⸗ kam alſo das 4. Armeekorps. Ich weiß, daß heute ſich niemand mehr über die Heldentaten ihres Generals freuen wird wie die Bewohner Magdeburgs und der Altmark, mit denen ihn ein ganz beſonderes Band der Liebe und Dank⸗ barkeit verknüpft. Unvergeſſen bleibt ihnen ſeine aufopfernde Hilfe während der furchtbaren Ueberſchwemmungen des Jahres 1909, wo die Deiche brachen bei Oſterholz. Unermüdlich war er ſelbſt dabei, ſandte immer neue Hilfe durch Pioniere und wendete das Schlimmſte von den betroffenen Gegenden ab. Man ſieht, Exzellenz von Hindenburg verſteht ſich auf Waſſersnöte jeder Art.“ An Bodler richtet nun auch der bekannte Berliner Kunſt⸗ hiſtoriker Prof. Paul Schubring folgenden „offenen Brief“: „Als im Jahre 1910 die Univerſität Baſel ihr 450jähriges Jubiläum feierte, ernannte die philofophiſche Falultät auf meinen Antrag Sie zu ihrem Ehrendoktor. Sie wollte damit ihren Reſpekt und ihre Verehrung für Ihre Kunſt ausſprechen, und die Worte des Doktor⸗ brieſes haben Ihnen ausgedrückt, weshalb eine wiſſenſchaftliche Körperſchaft die Pflicht emp⸗ fand, einen Künſtler in dieſer beſonderen Weiſe zu ehren. Da ich damals als Vertreter der Kunſtgeſchichte an der Baſeler Univerſität die Veranlaſſung zu Ihrer Chrung gegeben habe, fühle ich die Pflicht, heute folgendes zu er⸗ Haären: Wenn es ſich beſtatigt, daß Sie dem Proteſte der Intellektuellen Genufs„gegen das Ungerechtſertigte Attentat der Vernichtung der Kathedrale von Reims“ Ihren Namen zur Ver⸗ fügung geſtellt zu haben, ſo bedauere ich es lebhaft, vor vier Jahren jenen Antrag geſtellt zu haben. Es iſt nicht meine Aufgabe, Sie daran zu erinnern, was Deutſchland für Ihre Kunſt getan hat, wie ſtark ſich Urteilsfähige bei uns für Sie eingeſetzt haben, auch wenn ſie da⸗ bei ſtarke Bedenken verſchweigen mußten. Aber jener Antrag, Ihnen den Ehrendoktor zu ver⸗ leihen, wurde in der Vorausſetzung geſtellt, daß Sie als reifer und beſonnener Mann zu den Aufrechten gehörten, die auch in der Stunde der Verwirrung ein klares Auge behielten und nicht der Maſſenſuggeſtion unterliegen würden, wenn es gilt, in ſchwierigen und widerſpruchs⸗ vollem Streite die Stimme der Wahrheit zu erlennen. Dieſes Vertrauen haben Sie— die Richtigkeit obiger Meldung vorausgeſetzt— nicht gerechtfertigt, ſondern in einem Augenblick ver⸗ ſagt, wo der berufene Proteſt eines die Dinge überſchauenden Künſtlers juſt nach ent⸗ gegengeſetzten Seite hätte zielen müſſen. Zur Reimſer Angelegenheit und zum Reſpekt des deutſchen Heeres vor den Kulturwerken noch irgendein ſachliches Wort hinzuzufügen, halte ich für abſurd. Prof. Paul Schubring(Berlin).“ Hus dem ſllannheimer Kunstleben. Theaternachricht. 8 Die Sonntagsvorſtellung von„Triſtan und Iſolde“ beginnt mit Rückſicht auf die aus⸗ wärtigen Theaterbeſucher bereits um 6 Uhr. ———!. Nus dem gleichen Grund iſt auch für die führung„Anna Liſe“ von Hermann Herſch im Neuen Theater der Anfang für 7% Uhr an ſetzt. In dieſem hiſtoriſchen Luſtſpiel ſind Hauptrollen folgendermaßen beſetzt: Leopold— Georg Köhler; Fürſtin Henrie — Toni Wittels; Apotheker Föhſe— Al der Kökert; Anna Liſe— Alice Liſſo: M. de Chaliſac— Karl Neumann⸗Hoditz; marſchall von Salberg— Emil Hecht; Ge — Guſtav May. 5 Großh. Hof⸗ und National⸗Theater Mannh (Spielplan.) Sonntag, 11. Okt.(m Preiſe,):„Triſtan und Iſolde.“ Anfang 6 — Montag, 12.(kl. Pr.,):„Die Hageſtolgen. Anf. 338 Uhr.— Dienstag, 18.(kl. Pr.,): von Homburg. Anf. 7 Uhr.— Mittwoch, Preiſe,):„Der Troubadour.“ Anf. 8 8 Donnerstag, 15.(fl. Pr.,):„Minna von Barn⸗ helm.“ Anf.%8 Uhr.— Freitag, 16.(1. Volksvor⸗ ſtellung): Heil Dir im Siegerkranz.„Wallenſteins Lager. Deutſchland Deutſchland.„Das eiſt Kreugz.“ Kaiſermarſch. Anf. 8 Uhr.— Samskag, 1. (mittlere Pr.,): Neu einſtudiert:„Cosi tutte.“ Anf. 7 Uhr.— Sonntag, 18.(mittlere ):„Fidelio.“ Anf. ½ 7 Uhr. 5 In Vorbereitung: a) Opern: 24. „Lucia von Lammermoor“(neu einſtudiert). Okt.„Die Hugenotten“. 27. Okt. 1. Akademi b) Schauſpiele: 22. Okt.„Andreas Ho (zum erſten Male. 25. Okt.(N. Theater Barbaren“(neu einſtudiert). Neues Theater. Spielplan.) Sonntag, 11. Okt.: N. ſtudiert:„Die Annga Liſe.“ Anf. 73 Uhr.— tag, 18.:„Die Anna Liſe.“ Anf. ½8 Uhr. 4. Seite. Grreral-Aneiger.— Fadiſche Aeueſte Aachvicten.(Mittagblatt) Samstag, den 10. Oktober 1914. Mannheim. Die Gründung von Grtsaus⸗ ſchüſſen der Jentrale für Kriegsfürſorge iſt in jedem der eingemeindeten Vororte angeregt worden. Dieſen Ausſchüſſen fiele die Aufgabe zu, die notwendige enge Fühlung der Bevölkerungs⸗ kreiſe auch der äußeren Stadtbezirke mit dieſer ſo Überaus wohltätig wirkenden Einrichtung durch Entgegennahme und Vorbereitung der Anträge, ſopie durch Vermittlung der Anweiſungen für die Geld⸗ und Naturalunterſtützungen herzuſtellen und den Unterſtützungsbedürftigen der Vororte die zeit⸗ raubenden und vielfach auch mit Koſten verbunde⸗ nen Wege nach dem Hauptbureau der Zentrale im Stadtinnern zu erſparen. Wegen Bildung eines ſolchen Ausſchuſſes für den Stadtteil Waldhof fin⸗ det am kommenden Sonntag, den 11. d. M. in der Turnhalle des Schulhauſes Waldhof, Oppauer Straße, eine Verſammlung ſtatt, zu welcher die zur Mithilfe bereite Einwohnerſchaft, insbeſondere auch die Vertreter der bisher ſchon im Stadtteil tätigen gemeinnützigen Organiſationen, ſowie der größeren Firmen freundlichſt eingeladen werden. Mit einem zahlreichen Erſcheinen darf wohl in Anbetracht des bedeutungsvollen Unternehmens gerechnet werden. ** Ariegsfürſorge. Nach einer Bekanntmachung der Zentrale für Kriegsfürſorge werden von der kommenden Woche ab in den Stadtteilen Neckarau, Rheinau, Feuden⸗ heim, Käfertal und Waldhof beſondere Annahme⸗ ſtellen für die an die Kriegszentrale zu richtenden Unterſtützungsgeſuche in Tätigkeit ſein. * Jweckmäßigkeit verſtärkter Milchnahrung! In jetziger Zeit der verminderten Einnahmen ſind viele Haushaltungen, beſonders diejenigen der Arbeiterfamilien, gezwungen, die Ernäh⸗ rung einzuſchränken. Hierdurch kann aber leicht Schaden an der Geſundheit infolge Unter⸗ ernährung entſtehen. Letzteres kann verhütet und der Haushalt zugleich verbilligt werden, wenn vorzugsweiſe Milch und Milchſpeiſen genoſſen werden; denn die Milch enthält alle Nährſtoffe, welche der Körper zu ſeiner Er⸗ haltung braucht, dazu in ſolcher vorzüglichen Zuſammenſtellung, wie ſolche in keinem ande⸗ ren Nährmittel vorgefunden werden. Außer⸗ dem ſind die Nährſtoffe der Milch viel billiger als diejenigen in Fleiſch, Eiern u. ſ. w. Milch iſt zugleich Fleiſch und Brot. Während hier in der Stadt an dieſem herr⸗ lichen Nahrungsmittel geſpart wird, iſt auf dem Lande Milch im Ueberfluß vorhanden. Um dieſen Milchreichtum der Stadtbevölkerung nutzbar zu machen und gleichzeitig den Milch⸗ genuß zu fördern, wird die Mannheimer Milch⸗ gentrale die Vermittlerin zwiſchen Milch⸗ produzent und Kouſument— von heute ab bis guf weiteres erſtklaſſige Vollmilch bei Selbſt⸗ abholung aus dem Hauytgeſchäft im Schlacht⸗ hof zum Preiſe von 18 Pfg. abgeben. ANus 5 Mannheim, 10. Oktober 1914. Aus der Stadtratsſitzung Der Stadtrat nimmt tiefbewegt davon Kenntnis, daß Herr Oberſtleutnant John von Freyend, der bis zum Kriegsaus⸗ hruch mehrere Jahre dem Stabe des hier garni⸗ ſonjerenden 2. badiſchen Grenadier⸗Regiments „Kaiſer Wilhelm.“ Nr. 110 angehört und in den erſten Auguſttagen als Kommandeur des Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments Nr. 40 unſere Stadt nach herzlicher ſchriftlicher Verabſchie⸗ dung verlaſſen hat, auf dem Feld der Ehre ge⸗ blieben iſt. Die Stadt Mannheim wird dem Entſchlafenen, der ſich hier allgemein hohen Anſehens erfreute, ein ehrendes Gedächtnis bewahren. Faerner ſtarben den Heldentod für das Bgterland: J. Adam Gabel, Hilfsportier beim Elektrizi⸗ tätswerk, Brund Gorille, Straßenbahnſchaffner, 8. Heinrich Jacobi, Straßenbauarbeiter, 4. Ernſt Rüde, Unterlehrer an der Peſtalozzi⸗ ſchule, 35 Friedrich Schlager, Schillerſchule. Der Stadtrat wird das Andenken an die Ge⸗ fallenen in Ehren halten. Die Vorlagen für die Bürgerausſchuß⸗ Sitzung vom 23. Oktober 1914 werden ge⸗ nehmigt. erVerein ſelpſtandiger Han⸗ delsgärtner hat mitgeteilt, daß in dieſem Jahre von der Preisverteilung für her⸗ Lorragende Leiſtungen im Balkon⸗ und Jenſterſchmuck Abſtand genommen werden Rüſſe, da ein großer Teil der Mitglieder der Prämtiierungskommiſſion zur Fahne einbe⸗ krufen wurde und die Beſichtigung nicht zu Ende rt werden konnte. Die für dieſe Preis⸗ Verteilung ſowie die für die Prämiierung von Stecklingspflanzen in der Stadtgärtnerei her⸗ angezogenen Preispflanzen werden zur Aus⸗ ſchmückung der Krankenzimmer in den hieſigen Lazaretten verwendet werden. Die Firma Koppel u. Temmler hat der Be⸗ rufsfeuerwehr ein Geldgeſchenk von 100 Mk. Unterlehrer an der bilden. überwieſen, wofür namens der Bedachten verbindlichſt gedankt wird. Dem Armen⸗ und Fürſorgeamt iſt von einem Mitbürger aus Anlaß ſeines 80. Geburtstages der Betrag von 100 Mk. überwieſen worden zur Verteilung an hieſige Arme chriſtlicher Konfeſſion. Ferner wurden von einer Mit⸗ bürgerin anläßlich des Todestages ihres Va⸗ ters 50 Mk. überwieſen zur Verteilung an Arme ohne Unterſchied der Konfeſſion. Für dieſe Spenden wird namens der Bedachten herzlicher Dank ausgeſprochen. Die Zinſenerträgniſſe der Marie von Stöck⸗ lern⸗Stiftung und der Karl Eckhard⸗Schenkung werden dem Armen⸗ und Fürſorgeamt zur be⸗ ſtimmungsgemäßen Verwendung überwieſen. Für die Einweiſung von Kindern in das Viktor⸗Lenel⸗Stißft auf ſtädtiſche Koſten werden weitere 3150 M. zur Verfügung geſtellt und die dadurch entſtehende Ueberſchreitung des Voranſchlags genehmigt. Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes wird der Verkauf von 3 Bauplätzen im Stadtteil Neckarau an 3 Intereſſenten be⸗ ſchloſſen. Dem vom Tiefbauamt aufgeſtellten endgül⸗ tigen Zuteilungsverzeichnis im Umlegungs⸗ verfahren für das Gebiet zwiſchen der Rollbühl⸗ und Lindenſtraße in Käfer⸗ tal wird zugeſtimmt. Nach Mitteilung des Tiefbauamtes wurde die Kleine Adlerſtraße im Stadtteil Neckarau wiſchen Neckarauerſtraße und Geierſtraße am 16. September fertiggeſtellt und dem Verkehr übergeben. Im Intereſſe der Bereitſtellung von Arbei⸗ ten für Arbeitsloſe wird unter gewiſſen Vorausſetzungen die Herſtellung des reſtlichen Teils der Kornſtraße in Waldhof in Ausſicht genommen. Sonder⸗Kriegsausgoaben des Mannheimer General⸗Anzei⸗ gers, Badiſche Neueſte Nachrichten. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die im Inſeratenteile enthaltene Ankündigung unſeres Verlags über die Herſtellung von Sonder⸗Kriegs⸗ dusgaben des„Mannheimer General⸗Anzeigers, Badiſche Neueſte Nachrichten“ aufmerkſam. Dieſes Tages⸗Kriegswerk wird auf viele Jahrzehnte hin⸗ aus einen unerſchöpflichen Jungbrunnen vater⸗ ländiſchen Empfindens und Denkens ſein und eine willkommene Ergänzung der ſpäter erſcheinen⸗ den mehr wiſſenſchaftlich gehaltenen Kriegswerke Immer und immer wieder werden beim Ditlahtlättern dieſes Tages⸗Kriegswerkes im Geiſte die gewaltigen Ereigniſſe der in ihrer Größe noch ganz unfaßbaren Zeit auftauchen, der Leſer wird ſie aufs neue erleben, nur noch tiefer, ge⸗ läuterter und gereinigter wie heute, in ſeinem Innern werden die ſeeliſchen Erſchütterungen, die heute jeden durchbeben, in heiligem Schauer wider⸗ erklingen. Ein ſolch lebendiges Tages⸗Geſchichts⸗ bild des mächtigen Völkerringens dürfte von keiner anderen Kriegschronik übertroffen werden. Alles Nähere iſt aus dem Inſerat erſichtlich. Verleihungen des Eiſernen Kreuzes. * Mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet wurde für beſondere Tapferkeit der bei dem Raſtatter Infanterie⸗Regt. Nr. 111 dienende Musketier Adolf Friedrich, Sohn des Herrn Schreinermeiſters Friedrich Friedrich. Eine ganz beſondere Ehrung war es für den jungen Krieger, als ihn der Großherzog von Baden bei deſſen kürzlichem Beſuch der im Felde ſtehenden badiſchen Truppen perſönlich zu der wohlverdienten Auszeichnung beglück⸗ wünſchte. Weiter wurde dem in Maunheim geborenen Willi Waſſung, Leutnant im 3. Pionier⸗ Regiment Nr. 25, der ſich vor Lüttich, Namur und Maubeuge auszeichnete das Eiſerne Kreuz verliehen. Sitzung des Bezirksrats vom 8. Okt. 1. Ver⸗ beſcheidung der Geſuche um Gewährung von Unterſtützungen an Familien der Kriegsteil⸗ nehmer.(Verbeſchieden.) 2. Geſuch des Joh. Gatzweiler hier um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank im Hauſe J 7, 21(Genehmigt ohne Branntwein⸗ ſchank.) 3. Geſuch des Hans Schäflein hier um Erlaubnis einer Schankwirtſchaft mit Brannt⸗ weinſchank— Bar— im Hauſe O 5, 13(Ab⸗ geſetzt.) 4. Geſuch der Gliſe Barth Ehefrau um Genehmigung zum Branntweinausſchank im Hauſe J la, J.(Nicht genehmigt.) 5. Geſuch des Georg Grieshaber hier um Erlaubnis zum Be⸗ trieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntwein⸗ ſchank im Hauſe Käfertalerſtraße 91.(Geneh⸗ migt.) Geſuch der Eliſe Münd Ehefrau geb. Wohlgemuth hier um Genehmigung zur Ver⸗ legung ihres perſönlichen Schankwirtſchaftsz⸗ rechts ohne Branuntweinſchank vom Hauſe Eichelsheimerſtraße Nr. i6 nach dem Hauſe Friedrichsfelderſtraße 51.(Genehmigt.) 7. Ge⸗ ſuch des Karl Morſchhäuſer hier um Befriſtung ſeines Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntwein⸗ ſchank im Hauſe Riedfeldſtraße 59.(Abgeſetzt.) 8. Geſuch des Edmund Weigel in Heidelberg um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft in dem Hauſe Mühlgarten 397a der Bismarck⸗ ſtraße in Schriesheim.(Genehmigt.) 9. Geſuch des Karl Schertel hier R 6, 3 um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft in ſeinem Hauſe beim neuen Rangierbahnhof in Secken⸗ heim.(Genehmigt.) 10. Ausſcheidung des Kreisweges Nr. 1 auf der Strecke Friedhof bis zum Aubuckel in Mannheim⸗Feudenheim aus der Kreisfürſorge. Nicht beanſtandet.) 11. Geſuch des Valentin Ziegler in Mannheim um Wiederzulaſſung als Privatdetektiv im Detektiv⸗ Inſtitut„Argus“ hier.(Abgeſetzt). 12. Be⸗ ſchwerde des Landwirts Adam Huber von Seckenheim gegen einen Beſchluß des Vorſtan⸗ des der Ortsviehverſicherungsanſtalt Secken⸗ heim wegen Nichtgewährung einer Entſchä⸗ digung für eine umgeſtandene Kuh.(Abge⸗ wieſen.) * Zweite vaterländiſche Kundgebung. Es ſei nochmals auf den heute Abend pünktlich.15 Uhr im„Bernhardushof“ ſtattfindenden vaterländiſchen Abend, der als Wandervogelabend gedacht iſt, hingewieſen. Das Programm ſieht Dichtungen aus dem Elſaß und Oſtpreußen vor, die Frau Thila Hummel und Frl. Marie Baſſermann übernommen haben. Daneben werden aus freien, frohen Kinderkehlen Volks⸗ und Soldatenlieder er⸗ tönen. Neben den künſtleriſchen Darbietur 36 der Zweck der Veranſtaltung die Unterſtützung im Elſaß und in Oſtpreußen Geſchädigten, einen zahlreichen Beſuch erwarten. Karten ſind noch in den bekannten Verkaufsſtellen und an der Abend⸗ kaſſe zu haben. *Aus Anlaß prangt unſere Stadt in herrlichem Flaggenſchmuck. Speben, 10 Uhr vormittags, begannen die Glocken der Einnahme von Antwerpen zut läuten. Die geſtern gebrachte von der Vernichtung von Seedampfern und Rhein⸗ ſchiffen in Antwerpen durch die Engländer hat in Mannheim ganz beſondere Aufregung hervor⸗ gerufen, da ſich unter den vernichteten Schiffen auch viele befinden, die Maunheimer Schiffahrts⸗ firmen gehören. * Stenographie. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich iſt, eröffnet der Stenographen⸗Verein Stolze⸗Schrey hier am Montag, den 12. Oktober, abends 8½ Uhr, im Schulhaus K 2, 6 wieder einen neuen Anfängerkurs. *Mutmaßliches Wetter am Samstag und Sonn⸗ tag. Die Wetterlage iſt unverändert. Für Sams⸗ tag und Sonntag ſteht zeitweilig trübes, aber vor⸗ wiegend trockenes und mäßig kühles Wetter bevor. Neues aus Cudwigshafen. * Den Tod geſucht und gefunden hat in Lud⸗ wigshafen der 57 Jahre alte Poſtverwalter Johann Steinheiſer von dort. Der nervenleidende Mann hat ſich wegen ſeiner Krankheit in den Rhein geſtürzt, ſeine Leiche wurde bei dem Kiefſchen Kies⸗ lager bei der Rheinbrücke geländet. Letzte Meldungen. Der Fall von Antwerpen. m. Köln, 10. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Die „Köln. Ztg.“ meldet von der holländiſchen Grenze: Der Antwerpener Berichterſtatter der „Newyork World“ telegraphierte am Sonntag abend ſeinem Blatte die Mitteilung des Gene⸗ rals von Beſeler an den amerikaniſchen Geſand⸗ ten in Brüſſel, daß die Denkmäler und Muſeen Antwerpens gemäß der Abficht der Belagerungsarmee geſchützt werden ſoll⸗ ten, ſoweit ſie von den Belgiern nicht zu mili⸗ täriſchen Zwecken benützt würden. Der Be⸗ richterſtatter wurde von dem amerikaniſchen Geſandten und Generalkonſul, ſowie von der belgiſchen Regierung ermächtigt, eine ent⸗ ſprechende Zuſtimmungserklärung der belgiſchen Regierung den deutſchen Behörden zu über⸗ mitteln. Er wurde zu dieſem Zwecke mit di⸗ plomatiſchen Vollmachten der beiden Parteien ausgeſtattet und nahm auch einen Plan von Antwerpen mit, auf dem die Behörde einge⸗ zeichnet hatte, welche Gebäude in der üblichen Weiſe zu ſchonen ſeien. Holländiſchen Blättern wird über die Ankunft des Königs Albert in Selzaete mitgeteilt: König Albert erſchien hier in Generalsuniform; er ließ ſich in ein längeres Geſpräch mit einem eng⸗ liſchen Offizier ein. Ein Berichterſtatter hatte den Eindruck, daß der König, der niedergeſchlagen ſchien und blaß ausſah, hart mitgenommen ſei. Der Monarch grüßte die Bevölkerung, die ihm ſtill zujubelte. 5 Ein belgiſcher Offizier, der mit Sachkenntnis ſprach, teilte mit, daß man befürchte, die deutſchen Truppen würden verſuchen, den Abzug der Feldarmee nach der franzhſiſchen Grenze durch eine Vorſchiebung von Truppen zu verhindern. Die neueren Kaſſen⸗ u. Natio⸗ nalitätenkämpfe in Maze⸗ Sonien. WTB. Sofia, 10. Okt.(Agencia Bul⸗ garia.) Aus Mazedonien ſowohl als Ser⸗ biſch⸗Mazedonien, als auch aus Griechiſch⸗Ma⸗ zedonien eintreffende Nachrichten klingen im⸗ mer beunruhigender und aus dieſer unglück⸗ lichen Gegend eintreffende Informationen ſchildern in den düſteren Farben die Mär⸗ thyrien, welche die dortige bulgariſche Bevölkerung infolge der Verfolgungen durch Griechen u. Serben erduldet. Ständig treffen hunderte von Flüchtlingen auf bulgariſchem Gebiete ein, die hier Zuflucht ſuchen. Auch die Muſelmanen erfreuen ſich keiner beſſeren Behandlung. Daher überreſchte der türkiſche Generalkonſul in Saloniki jüngſt dem Gou⸗ verneur ein detailliertes Expoſée, welches die Ausſchreitungen zum Gegenſtande hat, die Serres und einigen anderen Diſtrikten ſich haben zuſchulden kommen laſſen. Die grie⸗ chiſchen und ſerbiſchen Behörden, die eine Re⸗ volte befürchten, verbreiten im Lande Schrecken, indem ſie unaufhörlich die will⸗ kürlichſten Maßnahmen ergreifen. Dörfer werden von Militärabteilungen heimgeſucht, die ſie ausplündern und die Notabeln fort⸗ ſchleppen, die damn von den Serben und Griechen dem Tode überliefert, oder in die Verbannung geſchickt werden. Gebiete, Flecken und Städte ſind von Truppen umzingelt, die Razzias veranſtalten. Das ganze Land iſt vollſtändig ausgeplündert. Wahrſcheinlich von dem Gefühle geleitet, daß ſie nicht Herren dieſer Provinz bleiben können, wollen ihre Bedrücker ſie in eine Wüſte verwandeln. Die Nachrichten rufen eine ganz beſondere Er⸗ regung in der öffentlichen Meinung hervor, die es nicht begreifen kann, daß die bulga⸗ riſchen Stammesgenoſſen gerade zu einer Zeit, wo Serbien und Griechenland ihre Freundſchaft gegenüber Bulgarien beteuern, einem Regime der Austilgung unterworfen ſein ſollen. WTB. Konſtantinopel, 10. Okt, (Nichtamtlich.) Der„Tanin“ veröffenblicht folgenden Bericht über die Lage in Maze⸗ donien: Trotz des herannahenden Winters entwickeln die Banden eine lebhafte Tätigkeit, Die Mazedonier ſind unzufrieden wegen der Bedrückung, der ſie ausgeſetzt ſind. Wilde Banden haben ſchon einige Anſchläge gegen die Eiſenbahnen verübt. WIB. Konſtantinopel, 10. Oktober. (Nichtamtlich.) Am 30. September wurde auf der Eiſenbahn Saloniki⸗Monaſtir zwiſchen Vladovo, Oſtrovo und Vodena, die Eiſenbahn⸗ brücken zerſtört, ebenſo wurde eine Brücke in der Länge von etwa 1000 Meter derart be⸗ ſchädigt, daß die Ausbeſſerung 2 Monate in Anſpruch nehmen wird. Die Banden über⸗ fallen ſerbiſche und griechiſche Abteilungen aus dem Hinterhalt. Bei Sirman im Bezirk Shevghely kam es zwiſchen bulgariſchen Banden und ſerbiſchen Abteilungen zu einem blutigen Zuſammenſtoß. Die Banden zogen ohne Einbuße an Leuten zurück, nachdem ſie den Serben weſentliche Verkufte zugefügt hatten. Da Serbien gegen Oeſterreich den letzten Mann aufgeboten hat, haben die mit ihren Anhäugern wiederholt ſerbiſche teilungen angegriffen, die ſchwere Verluſte er⸗ litten. Die Lage in Saloniki iſt be⸗ klagenswert. Die aus Mazedonien in die Umgebung Salonikis gebrachten Auswanderer befanden ſich in elenden hältniſſen In Monaſtier iſt die Lage nicht beſſer. Dieſe Stadt, die unter ottomaniſcher Herrſchaft 100 000 Einwohner zählte, hat jetzt nur 20000. herrſcht dort große Nof Des—— 5 unge Mazedonien, welches unter der türkiſchen Herr⸗ ſchaft blühte, iſt in eine Wüſte verwandelt. Die Erhebung der Perſer gegen Außland. WITB. Konſtantinopel, 10. (Nichtantllich.) Wie das Biatl Tasdier 8 Ee erklärt, traf der perſiſche Kurder al Jamiro an der Spitze von freiwilligen Ouitpa⸗ tionstruppen in Maptava im Urmiagegiet ein. Zwei Offiziere und zahlreiche ruſfiſche Soldaten wurden getötet Der Neſt entſtoh in kurzer Zeit. Bei der Verfolgung der Ruffen kamen ſie bis auf zwei Stunden an Urmia heran. Die Ruſſen entſandten Verſtärkung mit Artillerie, zogen ſich aber zurück, ohne ir etwas zul unternehmen, als ſie ſahen, baß die Kurden die die Gegend beherrſchenden Puntte beſt hielten Der berüchtigte Kurdenführer Said„ der Urheber von Unruhem an der türkiſch⸗perſiſchen Grenze, hat ſich dem türki Komfulat i Täbris unterworfen. 118 1 * WITB. Münſingen, 10. Okt., Geſtern abend iſt der König von Württemberg auf dem hieſigen Truppenübungsplatz zu einer Beſichtigung eingetroffen. Er wurde von dem Diviftons⸗Kom⸗ mandeur Schäfer, der ein Hurrg ausbrachle, begrüßt. * Kölrn, 10. Okt. Bei Köln hatte es anſcheinend der Flieger auf zwei Bahnzüge abgeſehen, welche in der Nähe der Abfahrtsſtelle ſtanden, weil ſie keine Einfahrt hatten.— Bei Großkönigsdorf warf der Flieger aus 2000 Meter Höhe eine Bombe auf die Eiſenbahnbrücke ohne Schaden anzurſchten. Das Geſchoß ſcheint engliſchen Urſprungs zu ſein WIB. Wi en, 10. Oktbr.(Nichtamtlich.) Das Korreſpondenzbureau iſt ermächtigt, die Meldung des„Meſſagero“ aus Ancona kategoriſch zu demen⸗ tieren, wonach 6 öſterreichiſche Torpedo⸗ jäger an der Küſte Dalmatiens auf Minen geſtoßen und in die Luft geflogen ſeien, wobei Dieſe Meldung iſt eine phantaſtiſche Erfindung. WITB. London, 10. Okt.(Nichtamtlich.) Den Blättern zufolge bildete ſich ein Korpes der engliſchen Kolonie in Schanghai, das für die Front beſtimmt iſt. Der Kriegsminiſter hat das Angebot angenommen. WITB. Konſtantinopel, 10. Ott, (Nichtamtlich)) Wie die kürkiſchen Blätter aus Wan melden, hat ein neuer Kampf zwiſchen Serbien und Griechenland gegenüber der den Kurden und den Ruſſen bei Tavgewar muſelmaniſchen Bevölkerung in den Diſtrikten faſt alle Mannſchaften umgekommen ſein ſollen Santstag, den 10. Oktober 1914. Feneral-⸗Auzeiger. Badiſch Autwerpen als Sechafen. Autwerpen ist gefallel. Was das wirtschaftlicil 12 zu bedeuten hat, sagt schon der Name„ane de 5 Werpe,. h.„am Hafen“. Finer der wichtigsten 5 Seehäfen ist in unseren Besitz übergegangen. Ein iſt vorzüglicher Flumafen, der durchschnittlich um i.29 m ansteigt und selbst den größten Schiffen das 1 05 Anlegen unmittebar am Quai gestattet, steht uns 10 jetzt zur Verfügung. 1 Allein der Auslandsverkehr Antwerpens amfaßte 1912 zur See in Ankumft und Abgang 15 27 479 000 Registertons(darunter 27 173 000 Reg. 1 Tous Dampferverkehr). Davon entfielen auf die a. Ankunft 13 757 000 Reg.-Tons(darunter 13 601 000 N Reg.-Tons Dampferverkehr) und auf den Abgang 1 13722 000 Reg.-Tons(darunter 13 572 000 Reg. 1 ons Dampierverkehr). Das ist mehr, als der See- f verkehr unseres größten Hafens Hamburgs. Dieser betrug 1012 soweit der Auslandsverkehr in Frage kt. kommt, 24 942 000 Reg.- Tons(darunter 23 950 000 cht Neg.-Tons Dampferverkehr). Angekommen waren davon 12 347 000 Reg.-Tons(darunter 11 900 000 8 Reg. Tons im Dampferverkehr), abgegangen it. 12 505 000 Reg.-Tons(da runter im Dampferverkehr er 12 059 000 Reg.-Tons). Aber nicht nur die Größe des Verkehrs macht 1e uns den Antwerpener Hafen so bedeutungsvoll. Es ist vor allem auch seine Lage. Wir in Mannheim r. wissen genau, was Antwerpen für den gamzen süd- uf deutschen Binnenschiffahrtsverkehr zu bedeuten en hat. Ist es doch von Mannheim bloß 485 Kilom. n⸗ entternt, während zwischen Mannheim und Emden 364, zwischen Mamheim und Bremen 540 und zwischen Mannheim und Hamburg ganze 600 km in ſiegen. Alſe unsere großen Flußsyteme haben r innerhalb Deutschlands ihren natürlichen Seehafen, en die Elbe in Hamburg, die Weser in Bremen, die Odler in Stettin und die Weichsel in Danzig. Nur dem Rlein war ein solcher deutscher Seehafen nicht beschieden. Wir haben durch den Dort- mund-Ems-Kanal versucht, die Rheinmündung Wirtschaftlich nach Emden zu verlegen. Der Haupt⸗ verkehr flutete trotzdem nach Westen. Gewiß wer⸗ den auch jetzt Rotterdam und Amsterdam ihre Bedeiſtung für den Rlieinschiffahrtsverkehr be- Wahren, PErleichtert ist uns dieser Verkehr durch den Besitz Antwerpenus aber in sehr bedeuten- dem Maße. Schon führen viele künstliche Wasser- Sitage vom Rhein auf Umwegen zur Schelde. Es ist anzunehmen, daß wir noch bessere Verbindun- gen schaffen werden. Welche Bedeutung Antwerpen allein für das festländische Webstoffgewerbe hat, komimt schon dadurch zum Ausdruck, daß daselbst seit langer Zeit jährlich sechs Versteigerungen von La Plata- Wollen abgehalten wWerden, auf denen die jestländischen Verbraucher, in erster Reihe aber Deutschland und Oesterreich als Käufer immer stark vertreten waren. Haben diese Ant⸗ Werpeuer Versteigerungen auch nicht den Umfang der aligemeinen Londoner Koloniahwoll-Auktionen, die schon seit dem jahre 1835 bestehen, erreicht, 80 Sind sie inmerhin bedeutend genug gewesen, 0 um auch andere europäische Länder außer 125 Deutschland und Oesterreich als Interessenten an- 1 zulocken. Noch umfangreicher als der Verkauf 2 durch öſfentliche Versteigerungen ist im Antwer⸗ pener Wollhandel der freihändige Absatz des Roh- * stoffes. Im Zusammenhang mit dem eigentlichen 15 Wolkzandel steht die Verarheitung von Wollen zu , Kammzug und die fabrikmäßige Wolk⸗ + äscherel. Sehr ausgedehut ist von ſeher auch e der Handel nüt Kämmlingen in Antwerpen 15 gewesen; die dort zeitweise veranstalteten Ver- 5 Steigerungen haben aber in den letzten Jahren an Bedeutung eingebüßt. Seit dem Jahre 1887 bestelit an dem Platze eine Kammzugterminbörse, die ihren Vorrang sogar gegenüber der Wollbörse von Roubaix- Iourcoing zu bellaupten in der Lage War, nachdem eine gleiche Einrichtung in Deutschland, und zwar in Leipzig, welche den Zweck hatte, die deutschen und österreichischen Verbraucher von Antwerpen abzulenken, vo der Reichsregierung verboten worden ist. Geldmarkt, Bank- uned Börsen- Wesem⸗ Postschechverkehr Im Reichskostgebiet ist die Zahlder Konfo- inhaber im Postscheckyerkehr Ende September 1014 auf 101 367 gestiegen(Zugang im Monat Sep- tember 660). Auf diesen Postscheckkonten wWurden im September gebucht 1422 Millionen Mark Gut⸗ schriften und 1460,5 Millionen Mark Last⸗ schriften, Bargeldlos wurden 1570, Millionen Mark des Umsatzes beglichen. Das Gesamt- guthaben der Kontoinhaber betrug im Sep⸗ tember durchschnittlich 270,3 Milſionen Mark. Oesterreichische Warlehenskasse. Wien, 9. Okt. Die Darlehnskasse Wird mre Tatigkeit nächsten Mo n ta g in Wien er⸗ öfinen. Einige Tage später sollen in den Lan- deshauptstädten und innerhalb 14 Tagen auch in heihungszinsfuß wird der Lombardsatz der Oesterreichisch-Ungarischen Bank sein, also 7 Prozent für Waren und Aktien und 6% Proz. für bestimmte bevorzugte Anlagepapiere. Die Liste der beleihbaren Wertpapiere und Waren ist weit ausgedehnt, und auch die Pfaudstellungsvorschrif- ten werden so gefaßt sein, daß auch Kleingewerbe⸗ treibende den Kredit der Kassen mit ihrem Roh- material in Anspruch nehmen können. Auch die an deutschen Börsen notierten Wertpapiere sind zur Beleihung zugelassen. edef une incdestrie. Kriegsmaßregeln in der deutschen Jementindustrie. Die Tatsache, daß die Zementindustrie angesichts des Krieges eine Feihe wichtiger Absatzgebiete verloren hat, wie wir erkahren, die Zentral- stelle zur Förderung der deutscheg⸗ Portlandzementindustrie zur Ausarbei⸗ tung eines Prograninies veranlaßt, um eine Bes- serung des deutschen Zementmarktes zu bewirken. Die Zentralstelle wird ihr Hauptaugenmerk einer- selis auf die Erlangung neuer Absatzgebiete rich- ten, ferner würde sie darauf bedacht sein, die in- folge des Krieges auftrefenden Härten, Verkehrs. einschränkungen, Einschränkung der Kohlenzufuhr usw. zu mildern. Ferner beabsichtigt die Zentral- stelle, alle Maßregeln, von denen eine Einschrän- kung der Ausfuhr zu befürchten ist, nach Möglich- keit zu beseitigen. Als Folge dieser Lätigkeit sei es bereits gelungen, die Aufhebung des Ausfuhrverbotes für Zement Ju veran- lassen. Das Programm der Zentralstelle geht ſerner dahin, daß die öffentlichen Arbeiten in wei⸗ testem Umfange fortgesetzt werden und daß die baugewerbliche Jätigkeit im Inlande nicht zum Stillstand kommt. Ferner soll versucht werden, daß die Zementbauweise bei der Wiederbelebung des Baumarrktes gegenüber anderen Bauweisen nicht ins Hintertreffen gerät. Verkehr. Nnzedonische Eisenbahn. WIB. Wien, 8. Okt. Die Eimnahmen der mazedonischen Eisenbahn in der Zeit vom 6. August bis 12. August 1914 betrugen 43 448 Franes(weniger 5563 Francs) und seit dem l. Januar des laufenden Jahres 1 540 908 Franes (weniger 99 385 Franes). Ammtolische Hisenbahn. WTB. Konstantinopel, 8. Okt. Die Ge⸗ samteinnahmen der anatolischen Eisen- bahn betragen in der Zeit vom 6. bis 12. August 1014 35 651 Fraucs(weniger 199 920) und in der Zeit vom 1. Januar des laufenden Jahres 6 963 600 Francs(weniger 45706). Versicherungswesen. Nilätärdienstveraicherung und Krieg. In erheblicher Weise wird naturgemäß die Mili- tärdienstversicherung durch den gegenwärtigen Krieg in Auspruch genommen, da zur Zeit Militär. pilichtige und Kriegsfreiwillige in außerordent- lichem starkem Umfange eingestellt werden. Hier- durch wird ganz besonders die Hannoversche Militärdienstpersicherungsanstalt berührt, weil sie in Deutschland 5 aller Militärdienstversicherungen abgeschlossen hat, Bei dieser Anstalt werden die Versicherungssummen bedingungsgemäß in zwei bis vier Raten gezahlt, je nachdem es sich um ein: jährige oder mehrjährige Dienstzeit handelt. An und für sich hat die Austalt in ihren älteren Ver- sicherungsbedingungen zugelassen, daß die später fällig werdenden Raten gegen einen Diskontabzug von 4½ Prozent schon vorzeitig erhoben werden können. Da bei den gegenwärtigen Zeit- und Geld- verhaltuissen die vorzeitige Abhebung später fällig Werdender Raten einen erheblichen Umfang an- nellmen und dadurch den normalen Geschäftsbetrieb beeinträchtigen könnte, hat das Kaiserliche Aufsichtsamt für Privatversiche⸗ rung verſügt, daß die Austalt bis auf Weiteres Anträgen auf Zahlung der Versicherungssumme in einer Summe statt in den bedingungsmäßigen Eaten nicht stattgeben darf. Lanclwrirtschaft. Sua nd der Peldfrüchte Iin Peutschland. Berlin, 9. Okt.(WB. Nichtamtlich.) Nach Mitteilungen des kaiserlichen Statistischen Amtes war der Standder Feldfrüchte im Deut⸗ schen Reiche, wenn 2 gut und 3 mittel be⸗ deutet, Anfang Oktober folgender: Kartoffeln 28 gegen 28 im September 1914 und 2,4 im(Okto- ber 1913), Zuckerrüben 2,8(2,7 bezw. 2,4), Klee 2, (.0 bezw.), Luzerne 2,3(2,3 bez wW. 25, Be⸗ Wässerungswiesen 2,1(2 bezw. 2,1), andere Wiesen 2,5(;5 bezw. 2,). In den Bemerkungen des Statisti⸗ schen Amtes heißt es: Die längst sehnlich erwarlele- Niederschlägen erweichten endlich die Aecker und ermöglichten damit die ohnehin infolge Mangels an Arbeitskräften und Gespannen ver- zögerte Herbsthestellung und Aussaat des Winter⸗ getreides. Die Kartoffelernte ist schog den größeren Industrieorlen gleichfalls die Be- leihungen aufgenommen werden. Der Be- ziemlich weit vorgeschritten; in einigen Gegencle! Prozentsatz haben. duren die lange Trockenheit hart gewordenen Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) sogar schon beendet. Die Berichte über den Er- trag lauten sehr verschieden. Im allgemeinen scheint der Ertrag den Erwartungen nicht zu ent- Sprechen, soll jedoch im ganzen preußischen Westen besser als mittel ausfallen. Frühere Sorten sollen durchgehends weniger lohnen als die späteren, auf die die eingetretenen Regenfälle noch einen günsti⸗ gen Einfluß ausüben konnten. Zuckerrüben haben sich infolge der Niederschläge goch etwas erholt. In manchen Gegenden sind die Rüben klein geblieben, doch soll der Zuckergehalt einen hohen Klee und Luzerne haben in den lange trocken gebliebenen Gegenden stark gelitten, im allgemeinen wird jedoch der Stand sowohl der Klee-, als der Luzernefelder als befriedigender bezeichnet.— Auf den Graswuchs der Wiesen haben die gefallenen Niederschläge so günstig ein⸗ gewirkt, daß der während der langen Trochermeit entstancdene Schaden ausgeglichen wird. Vielfach wird berichtet, daß namentlich auf den früngemäh⸗ ten Wiesen reichliches Herbstfutter vorhanden ist. Die Weinernte in der Pfalz. h. Aus der Pfalz, 8. Okt. Im größten Teile der Pfalz ist der Portugieserherbst bereits zu Ende. Der Ausfall der Weinernte ist im Durchschnitt etwas besser, als man erwartete. An der Unter- haardt ist der Ausfall im allgemeinen etwas reich- licher, als in der Mittel- und Oberhaardt; vielfach gab es Glücksherbste; im Durchschnitt darf man den Ertrag in der Unterhaardt als einen guten Halbherbst, denjenigen in der Mitteb und Ober⸗ haardt als einen mäßigen Halbherbst bezeichnen. Die Mostgewichte schwanken an der Oberhaardt zwischen 60 und 70 Grad, an der Unterhaardt Zwi- schen 65 und 85 Grad und an der Mittehaardt zwi- schen 70 und 90 Grad nach Oechsle. In dem be- kannten Weinorte Deidesheim wurde vereinzelt 100 Grad Mostgevicht gemessen. Die Güte des Rot- mostes ist durchweg befriedigend. Das Mostver- kaufsgeschäft, das anfänglich sehr still war, ist nunmehr, nachdem die Mostgewichte festgestellt worden sind, recht rege geworden. Für 1000 Liter flüssigen Rotmost wurden durchschnittlich bezahh ati der Unterhardt 285 bis 350 Mark, an der Mittel- naardt 350 bis 385 Mark und an der Oberhaardt 275 bis 300 Mark. Der Weißherbst hat bereits vielfach begonnen. Wäh rend die Menge recht ge⸗ ring ausfällt, ist die Güte befriedigend. Die durch- schnittlichen Mestgewriichte nach Oechsle belaufen sich an der Unteraardt auf 65 bis 05, an der Mit⸗ teaardt auf 75 bis 100 und an der Oberhaardt auf 60 bis 80 Grad. Das Mostverkauisgeschäft ist noch ruhig. Für 1000 Liter flüssigen Weißmost wurden bisller bezallt an der Unterhaardt 380 bis 600 Mæk., an der Mittehaardt 300 bis 800 Mi. und an der Oberhaardt 350 bis 390 Mk. eemHeete. Hamburger Getreldemarkt. Hamburg, 9. Okt. An der heutigen Börse wWurden notiert: Weizen 252255, Roggen 232—28 und Hafer 218—224 Mk. die Tonne. Hudapester Getreldemarlt. BSUDAFES7. 9. Oktober,. An der heutigen Zörse Wurden folgenda Rotlerungen festgesetzt: g. 8. Weizen 18.5019.0 13.30—19.0 Boggennsnsn 1440—14.70 14.50—14.75 gerste 10.—11.— 10.15—10.45 Hafeer„ 19.70—11.30 10.70—11.30 Hallsssns.45—.85.45.—.65 Amsterdamer Warenmarkt. AHSTERHDAN, 9. Oktober.(Soblubkurse.) 9. 85 RUHöI, träge Loko 46.0 „ per Oktober 44.1ů7 5„ Nov.-Der. 44.—2— Leſnöl, flau boko 28.4 per Oktoder 27˙1¹ 9 5 28.5% Frühlahr 24.ſe 72 .— 43— Kaffee, stotig, ILoko Baumwolle. Iiwerpool, 2. Okt. Otnzielle Zaumwolle-Preisllste d. Assgolat, der Baumwollmakler 2. 28. 2. 256. 40——ears good falr.32 Amerioan ordinary 3. do, gogd ordinar7 30 4,1 Sgyptian brown falr 6330.15⁵ do, fulf googordin..—— do. brown, good falt 735.80 do, low middling.51.07 d0. fulſy good falr 750.85 00. fufl ow midding.92—.— do, fully hood.45 go. mldgling.30.550 M. G. Sroach godg.60.80 do. fully midaling.56—.— do, ſine 40.10 do. gocd middling 5588.11]Domra goog 40.45 4˙15 do. fuliy good micdl..10.85] 40. tulſy good.30.30 do. mide ng falr.34.58 do. fine.45.45 Pornam falr.90.080/Bengal goog.15.25 do. gogd falr.37.55 dg. kine 40.50 Ceara falr.85.0a Madras flnnev, goos 8,.80 Der Holzbedarf ungerer Bahnverwaltungen zur HMKriegszelt. Die fortdauernden Truppen- und Munitionsbeför- derungen haben eine bedeutende Erhöhung des Verschleißes àan Eisenbahnmaterialien und natür- lich auch des HolZ bedarfes zur Folge. Darauf die sich die Eisenbahndirektionen von Köln, Essen, wWie Waggonbohlen, Trittpretter, sind die großen Holzlieferungen zurückzuführen, Breslau, Mainz, Kattowitz, Posen, Berlin und Saar- brücken zu vergeben soeben anschichen. Insge⸗ samt handelt es sich um das stattliche Quantum von etwa 120 000 Kubikmeter gebrauchsfertiger Hölzer, Brückenbeläge, Hölzer aller Arten für Güter- und Personenwagen und für Zwecke der Stellmacherei. Der Wert der angeiorderten Hölzer beziffert man auf mehr als 7 Millicnen Mark. Gerade jetzt zur Kriegszeit ist schwieriger, als verschiedene Firmen des Schneide- mühlengewerbes, die 1913 Lieferungen ffür den Eisenbahufiskus übernahmen, ihre Verpflichtungen infolge des Kriegsausbruches nur teiweise erfüllen konnten und um im übrigen bereitwillig gewährte Verlängerungen der Fristen nachsuchen nrußten. Mit um so größerer Spannung sieht man daher dem Ergebnis dieser bedeutenden Verdingungen, die am 12. Oktober beginnen, entgegen. Zahlungseinstelfungen und Kon- Kurse. Konkurse in Deutschland. Bad Reichenhall: Juwelier Martin Haitz- mann. Bretten: Kalksteinwerke Rinklingen,. m. b. H. i. L. Crefeld: Offene Hanudelsgesel- schaft, N. Nauen. Crimmitschau: Kaufmann Johann Schneider. Dortmund: Kolonial wWarenhändler Emil Schulte. Frankfufrt a..: Offene Handelsgesellschaft Böhler u. Cie. Gel- senkirchen: Gelsenkirchener Automobilgesell-? schaft m. b. H. Gostyn: Handelsmann Josef Baranski. Guttstadt: Lehrer Alfred Michaells. Hamburg: Privatier Moses Braunschweiger. Kie!: Kaufmann Karl Wulf. Königshütte, O..: Schuhmacher Kuß. Leipzig: Inhaberin der Milch- u. Kaffeewirtschaft Minna verw. Oelze, geb. Grünnel. Leipzig: Handelsmann Moses Affenkraut. Parchim: Bautechniker Friedrich Harnack geb. Danneel. Posen: Schneidermeister Stanislaw Garstecki. Stolp, Pom.: Gutsverwal⸗ ter Benno von Wilcke. Triebel: Hotelbesitzer Paul Donig. tetrte Mandeisnachrienten- Hamburg, 9. Okt. Die Maklerbank in Hamburg kkeilt mit, daß sie ihre Metallabteilung durch Errichtung einer neuen Gesellschaft unter der Firma Metall-Liquidationsgesellschaft m. b. H. von ihrer Fondsabteilung abgetrennt hat. Dieser Gesellschaft sind alle Sicherheiten, die die Bank auf Grund der Metallbuchungen umd der Garantien in Händen hatte, beigegeben, und sämtliche Forde- rungen aus der Metallabteilung zediert worden. Die Metall-Liquidations-G. m. b. H. ist durch die Maklerbank in Hamburg mit einem Stammkapital von 100 000 Mk. ausgestattet und genießt für alle ihre Verbindlichkeiten die volle Garantie der Make lerbank in Hamburg, die ein Aktienkapital und Fe. serven von zusammen 24 000 Mk. besitzt. Als Ge. schäftstührer jungieren die Direktoren der Makler- bank. f In der heutigen Generalyersammlung der derelbe Dampfschifffahrtsgese schafti. Lig. in Hamburg wurde, da infolge Krieges die im Besitz der Gesellschaft befindlich Wertpapiere schwer zu liquidieren sind, beschle sen, zunächst nur 48 Prozent des 48 000 N tragenden Aktienkapitals auszuzahlen. Die papiere des Unternehmens bestehen aus 800 Pfand⸗ briefen, 7500 Kr. ungarische Kronenrente unck! 00⁰0 Mark Hamburger Freihafen-Lagerhauspriorita Pegelstatlon vom Datum 2 el 5, 6, 7 8. 8. 10. 5 3 4184/1 85017586.701.65 Lolede 2752022 80 2 250 Haxau 4444264214.18.24477 Haanheim. 480 38959.58 8488.52 Helne. 1440 10 12% ins 13 NKaud 2740 2732 8 Küölls um 9 363.363 280 Haunhelm 3, 38 ſorm. Reſbrenn 18006 40%8s0% Lorm7 „ Westwind, Rebel, 37 WItterungsbeobaehtöngen d. meteorol, Statlon 82[. 325 datun Zolt 3285 8 5 335 n mm 2* 9. Okt. korgens][ 7678 62 3. ulttage 2˙% J260 133 Abends 8% 758.2 10.8 10. Okt. Norzens 7˙0 755.5 92 liöchste Temperatur vom g. Oktober 13,5%. peratur vom—10, Oktober 875“ C. Wottsraussicht. f. mehrers Tags.“ Iu brund der Bezeches ds Heſeh-Melter-Rentlet 11. ortbe,: Bewölkt, violfaoh fegen, Wing, kRRl. 12. Oktbr.: Wolkig mit 8 soheln, angenehm. 13. Oktbr.: Heiter bel Wolkenzug, warm, strlohwelse 14, Oktbr,: veränderiſon wWindig, Neſgung zu dewiltter. 15 Oklbre: Abwechselng, künler, windſgg. 16. Oktbr.: Kupler, bewölkt, tells helter, Kaſte Aacht 17, Oktbr.: Bewölkt, teils heltet, Kalt, Hachtfrost Tlefst Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaumm; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Er. Goldenb für Lokales, Provinziales und Gerichtszei I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; tür den Inserateuteil und Geschäftliches Fritz Druck und Verlag der Dr. HI. Haas'schen Buchdruckerei, G. m die Frege der Deckung dieses gewaltigen Holz- bedaries fülr unsere Eisenbahnverwaltungen um 80 Direktor: Erust Müller, Samsdag, den 10. Oktoder 191. General⸗ Badiſche Aus unſerem Leſerkreiſe iſt wiederholt angeregt worden, von den ſämtlichen mit Ausbruch des Krieges erſchienenen Nummern des„General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Sonderdrucke auf beſſerem Papier herzuſtellen, um auf dieſe Weiſe ein umfaſſendes und überſichtliches Tages⸗Geſchichtswerk des Krieges zu ſchaffen, das von dauerndem Werte iſt und nach Jahrzehnten noch ein gern geleſenes und geſuchtes Erinnerungsbuch an die große SZeit, die wir heute durchleben, bildet. Da nun fortgeſetzt eine ſtarke Nachfrage nach den ſeit Kriegsausbruch erſchienenen Nummern des Mannheimer General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten beſteht und unſer verfügbarer Vorrat nahezu vergriffen iſt, haben wir uns entſchloſſen, von allen ſeit der öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Kriegserklärung erſchienenen Nummern Sonderdrucke auf gutem weißem holzfreiem und dadurch dauerhaftem Papier zu veranſtalten und als Fortſetzung dieſer Nachdrucke von allen bis zum Kriegsſchluß noch erſcheinenden Nummern einen Sonderdruck auf dem gleichen beſſeren Papier herzuſtellen. Sowohl bei dem Nachdruck, wie bei den Sonderdrucken der noch erſcheinenden Nummern werden, um unnötigen Ballaſt zu vermeiden, die Inſeratſeiten, ſowie derjenige textliche Teil, der nicht vom Krieg und den damit in Verbindung ſtehenden Fragen handelt, ausgeſchieden. Hierdurch wird ein geſchloſſenes abgerundetes Kriegswerk geſchaffen, das einen umfaſſenden Aberblick uͤber den ganzen Weltkrieg u. ſeine Begleiterſcheinungen bietet, bei deſſen Durchleſen jeder im Geiſt nochmals die gewaltigen Ereigniſſe unſerer heutigen Seit innerlich in abgeklärter Form und in ruhigeren, aber deſto erhebenderen Tönen durchleben wird. Fur Vervollſtändigung dieſes Werkes werden wir am Schluſſe des Krieges eine größere Anzahl in Dieforuck auszuführende Abbildungen von den Kriegsſchauplätzen ete. in der Größe unſerer Seitung anfertigen und ſie den Beziehern unſeres Tages⸗Hriegswerkes koſtenlos zur Verfügung ſtellen.— Kußerdem ſind wir bereit Sammelmappen in der Größe des General⸗Anzeigers in einfacher und beſſerer Ausführung zu liefern. Wir ſind überzeugt, daß dieſe Sonderdrucke unſerer Zeitung von unſeren Abonnenten und den ſonſtigen Intereſſenten freudig begrüßt werden, umſomehr, da wir den Bezugspreis äußerſt niedrig ſtellen, um dieſen Sonderdrucken eine möglichſt weite Verbreitung zu ſichern. Vor allem möchten wir darauf hinweiſen, daß dieſes Sammelwerk auch den heimkehrenden Kriegern eine willkommene Erinnerungsgabe ſein wird, die keiner unſerer vom Felde der Ehre heimkehrenden Kämpfer wird miſſen wollen' Deshalb wird ſich dieſes Tages⸗Kriegswerk zu Geſchenkzwecken für unſere Krieger in hervorragender Weiſe eignen. Die Nummern werden jeweils geſammelt monatlich zur Ablieferung kommen. Der Neudruck der bisher erſchienenen Nummern ſoll ſobald wir auf Grund der einlaufenden Beſtellungen einen Ueberblick über die herzuſtellende Auflage haben vorgenommen werden. Der Preis beträgt, beginnend mit dem Monat Kuguſt 1. für das Tages⸗Kriegswerk mit Tiefdruck⸗Abbildungen per Monat M..— 2. für die Sammelmappen in einfacher Kusführung M..60, in beſſerer Nusführung mit Leinwandeinband M..80. Beſtellungen auf das Tages⸗Kriegeswerk nehmen jederzeit entgegen die Expedition des Mannheimer Generalanzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten, ſowie unſere Seitungsträgerinnen und allz hieſigen und auswärtigen Buchhandlungen. Tan bediene ſich unten folgenden Beſtellzettels: Hier abzutrennen.) Beſtellzettel. Unterzeichneter beſtellt: — Stück des Tages⸗Kriegswerkes des Mannheimer Generalanzeiger, Ba⸗ diſche Neueſte Nachrichten, mit Tiefdruckabbildungen, für die Dauer vom 1. Huguſt bis Ende des Krieges zum preiſe von monatlich Ik..—, zahlbar am Ende eines Monats. Stück der Sammmelmappe in einfacher Ausführung zum preiſe von M..60 das Stück, in Leinwandeinband zum Preiſe von M..50 das Stück, zahlbar bei Bezug der Mappe. enneeen„„ e MRicht gewünſchtes bitte zu durchſtreichen.) ———bTCCTCCTb———TCTTT—————————————— —— Möbelhaus Weidmann I 13, 24 am Bahnhof. ſferd n verkaufen. ——— Pulswä 2 75 Herren-Morma-Hemde Socken— beibbinden rmer- Hni — onnden, Rosen age, Meßplatz. (Grüne Rabattmarken). — N in pnime Oualtiten und biligsten Pfetsen. 38058% Offizierstellvertre infolge schwerer erhaltener Verwundung. Heidelberg, Zeppelinstrasse 1. In tiefem Schmerze: Julius Müller u. Frau seb imbshn nebst Kindern. Von Belleldsbesuchen bitten wir abzusehen. Den Tod fürs Vaterland starb am 1. Okt. im Feldlazarett Thiaucourt unser innigstge- liebter Bruder, Onkel und Schwager ter im Inf.-Regt. 169 Die noch vorhandene hochelegante Speiſezimmer hochelegante Herrenzimmer hochelegante Schlafzimmer 5 werden ſtaunend billig abgegeben. 96256 Vorzüglicher Käaffenſchrank irekt vom Produzenten * Speſen erſpart ſehr lig abzugeben. Offert. Nr. 96259 a. d. Exped. Reit⸗ ———— 96258 M. Gärtner Whaſen⸗Frieſenheim. Auf dem Felde der Ehre flel am 0. 2. Oktober mein ſieber guter Sohn, unser Bruder, Schwager und Onkel Karl Kreh Olflalersstellvertreter I. Neservs⸗Negiment Na. 49 Hockenhelm, Mannheim, Bruchsal, 10. Okt. 1914. In tiefer Trauer: D. Kreh Familie Friedr. Kreh 5 Adolph Dingeldein Karl Nuber. Von Belleldsbesuchen bittet man böfl. Abstand zu nehmen. Stellen finden Geſucht tüchtiger, jüngerer möglichſt branchekundig, zum ſofortigen Eintritt. Offerten unt. Nr. 90252 an die Exvedition ds. Bl. 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Seite. Im Kampfe für das Vaterland haben den Helden- tod gefunden: Albert, Julius Kaufmann, Orenadier Bauder, Albrecht Schlosser, Gefreiter d. Res. Eff, Josef Monteur, Reservist Qrosch, Ernst Adolf Vorstend meiner Export- Abtellung, Offlzlerstellvertr. Muth, Martin Flitsarbeſter, Landwehrmann Schad, August Kaufmann, Gefreiter der Reserve Scharnke, Hans Kaufmann, Offizierstellvertreler Staab, Georg Buürodlener, Unteroffizler der Reserve Stalter, Michael Berutsteuerwehrmann, Unterofflzler der Leandwehr Stricker, Josef Taglöhner, Reservist Thau, Eugen Monteur, Gefreſter der Reserve Hermann Betrlebsbeamter, Unterofflzler der Reserve Zartmann, Lorenz Kesselschmled, Reservlst Ich verliere in diesen Gefallenen Mitarbeiter, die sich als tüchtig, zuverlässig und treu bewährt haben. Mit ihren Familien betrauere ich aufrichtig den Verlust der Heimgegangenen, welchen stets ein ehren- volles Andenken bei mir bewahrt bleihen wird. Mannhelm, den 10. Oktober 1914. Heinrich Lanz. 38656 Nach wochenlangen Dipl.-Ingenieur uns endlich die Gewissheit geworden, unser ältester Sohn, der Vizefeldwebel d. L. im lnf.-Regt. Nr. 40 am 19. August für das Vaterland gelallen ist. Bernburg, den 8. Oktober 1914. Lorenz Bodenbender und Frau. Stuttgart, Statt besonderer Anzeige. Unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr (arlSechilling Kaufmann Wwurde gestern im Diakonissenhaus in ½% Jahre alt, von schwe⸗ rem Leiden durch den Tod erlöst. Mannheim, New- VLork, Stuttgart, München. Die Hinterbliebenen: Gmstav Ph. Schillhng, 2. Zt. im Felde Carl eeee Ir. u. Frau Angelik Aenne Sehlluing Familſe Fritz Runkel Famille Georg Knoell. Von Beileidsbesuchen wolle man gütigst abschen. 8104 Nachruf. Am 29. September 1914 starb in in Nordfrankrelch den Heldentod brwffodr Offizlers-Stellyertrster im 40. Reser ve- Infantérle-Regiment Wir betrauern in dem Verstorbenen, der sich als Lelter unserer Uebersee-Export-Abteilung hohe Verdlensle erworben hat, einen Mitarbsiter, von aussergewöhnlichen Fählgkeiten. M²it unermüd-⸗ lichem Elfer und ganz hervorragender Pfliohttreue hat er die lnteressen der Firma jederzeit vertreten, nicht zuletzt sichert ihm seln lauterer Charakter und seine vornehme Gesinnung ein ehrendes Ge- denken über das frühe Grab hinaus., Die Direktion der Firma Heinrich Lanz. Mannheim, den 10. Oltober 18¹⁴ 8h [Eigene Anfertigung. Käarl Frech releph. 3118 e 2, 15 Tapezier- Fahnen in allen Gröſen und Farben Halter, Spitzen u. Stangen Bequemste Aufmachung. und Dekorationsgeschäft. 88512 ſCigarekten für Haeröslleferung trustfreil Tolophon 2932 Wir liefern jedes Quantum Cigaretten in allen Preisſagen und anonymen Packungen „TENOT!“ Cigaretten⸗Fabrik. G. m. b. H. 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