Abonnement: 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nck. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Urannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Beilagen: 5 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Anzeiger eim und Umgebung Telegramm⸗kidreſſe: „Seneral⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗kAbteilung.... 341 Hebaktſoen Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Nr. 487. Mannheim, Dienstag, 13. Oktober 1914. (Abendblatt.) 2 Seeeee Die Uriegslage in Weſt und Oſt. Der Tagesbericht der deutſchen Beersleitung. WCB. Großes Hauptquartier, 13. Oktober, vormittags. Vom weſtlichen Kriegsſchauplatz ſiegen Nachrichten von Bedeutung nicht vor. Heftige Angriffe des§eindes öſtlich Soiſſons ſind abgewieſen worden. Im Argonnenwald finden an⸗ dauernd erbitterte Kämpfe ſtatt. Unſere Truppen arbeiten ſich in dichtem Unterholz und ſchwierigem Gelände mit allen Mitteln des Feſtungskrieges Schritt für Schritt vorwärts. Die Franzoſen leiſten hartnäckigen Wider⸗ ſtand; ſie ſchießen mit Maſchinen⸗ gewehren von Baumkanzeln und haben neben lagenweis angelegten Schützen⸗ gräben ſtarke feſtungsartige Stütz⸗ punkte eingerichtet. Die von der franzöſiſchen Heeresleitung verbreitete Nach⸗ richt über Erfolge ihrer Truppen in der Woepre⸗Ebene ſind un⸗ wahr. Nach Gefangenen⸗Ausſagen iſt den Truppen mitgeteilt worden, die Deutſchen ſeien geſchlagen und mehrere Forts von Metz bereits ge⸗ fallen. Tatſächlich haben unſere dort fechtenden Truppen an keiner Stelle Gelände verloren. Etain iſt nach wie vor in unſerem Beſitz. Die franzöſiſchen Angriffe gegen unſere Stellungen bei St. Mihiel ſind ſämtlich abgewieſen worden. Unſere Kriegsbeute von Ant⸗ werpen läßt ſich auch heute noch nicht überſehen. Die Jahl der in Holland Entwaffneten iſt auf annähernd 28000 WMann geſtiegen. Nach amtüchen Londoner und nieder⸗ ländiſchen Meldungen befinden ſich hierbei etwa 2000 Engländer. Schein⸗ bar haben ſich viele belgiſche Soldaten in Zivilkleidung nach ihren Heimat⸗ orten begeben. Der Gebäude⸗ und Materialſchaden in Antwerpen iſt ge⸗ ring. Die Schleuſen und Fähranlagen ſind vom Feinde unbrauchbar gemacht worden. Im Hafen befinden ſich 4 engliſche, 2 belgiſche, J franzöſiſcher, däniſcher, 32 deutſche und 2 öſter⸗ re chiſche Dampfer, ſowie 2 deutſche —...———— Segelſchiffe. Soweit deutſche Schiffe bisher unterſucht worden ſind, ſcheinen die Keſſel unbrauchbar gemacht worden zu ſein. Auf dem oſtpreußiſchen Kriegs⸗ ſchauplatz verlief der 11. Oktober allgemein ruhig. Am 12. Oktober wurde ein er⸗ neuter Umfaſſungsverſuch der RNuſſen bei Schwirwindt abge⸗ wieſen. Sie verloren dabei 1500 Ge⸗ fangene und 20 Geſchütze. In Südpolen wurden ruffiſche Vortruppen ſüdlich von Warſchau durch unſere Cruppen zurückgeworfen. Ein Uebergangsverſuch der Nuſſen über die Weichſel bei Swangerod wurde unter Verluſt für die Nuſſen verhindert. Oberſte Heeresleitung. Ein ruſſiſcher Panzerkrenzer geſunken. WeB. Berbin, 3. Okt. Amtlich) Ein ruſſiſcher Panzerkreuzer der Bafanklaſſe iſt am 11. Oktober vor dem finniſchen Meerbuſen durch einen Torpedoſchuß zum Sinken gebracht worden. Der Stellvertreter des Chefs des Admiralſtabs: v. Behncke. Mit Rann und Maus. WCB. Berlin, I3. Okt.(Nicht amtl.) Nach uns vorliegenden Telegrammen verbreitet die ruſſiſche amtliche Tele⸗ graphenagentur zu dem amtlich ge⸗ meldeten Untergang des ruſſiſchen Panzerkreuzers folgende Nachricht: „Am 11. Oktober nachm. 2 Uhr (ruſſiſche Zeit) griffen feindliche Unter⸗ ſeeboote von neuem unſere Kreuzer Bajan und Pallada, die in der Oſt⸗ ſee auf Vorpoſten waren, an. Ob⸗ gleich die Kreuzer ſofort ein ſtarkes Artilleriefeuer eröffneten, gelang es gleichwohl einem Ulnterſeeboot Corpedos gegen die Pallada zu ſchießen. Auf dieſer entſtand eine Exploſion und der Kreuzer ſank mit ſeiner geſamten Beſatzung ſofort ſenktrecht in die Ciefe.“ Wieder geht die Kunde von einem erfreulichen und erfolgreichen Vorſtoß eines deutſchen Unter⸗ ſeebootes durch die Lande. Daß es ſich dabei um einen in der Oſtſee und gegen Rußland ge⸗ richteten Angriff handelt, wird für viele die Ge⸗ Weltkrieg. nugtuung verſtärlen, da es ein wenig ſtill ge⸗ worden war, von unſerer Oſtſeeflotte nach den ſo heldenhaften Angriffen auf Libau. Nun hört man wieder von der tüchtigen Arbeit, die ſie im Kampfe gegen das Zarenreich geleiſtet hat, hört zugleich, daß ſie derlei Vorſtöße ſchon mehrfach — ruſſiſchen Oſtſeegewäſſer unternommen e. Der untergegangene Kreuzer Pallada ge⸗ hört der ſogen. Bajanklaſſe an. Sie beſteht aus den 3 Schiffen Admiral Makarow, Pallada und Bajan. Gebaut wurde der Kreuzer 1906/07. Seine Waſſerverdrängung betrug 8000 Tonnen bei 16400 Pferdeſtärken und einer Geſchwindig ⸗ keit von 21 Seemeilen. Die Beſtückung beſtand aus 2 Geſchützen zu 20,3 am, 8 Geſchützen zu 15,2 em und 22 Geſchützen zu 7,5 ein. Die Beſatzung betrug 600 Mann. Der Rückzug der Ruſſen. WeB. Wien, 12. Okt. mittags Anitlich wird mitgeteilt: Unſere Offenſtve erreichte unter vielfachen für unſere Truppen durchweg ſiegreichen Kämpfen den San. Der Entſatz der Feſtung Przemysl iſt vollzogen. Nördlich und ſüdlich der Feſtung wer⸗ den RNeſte der feindlichen Einſchließungs⸗ armee angegriffen. Jaroslau und Lezaysk ſind in unſerem Beſitz. Von Sieniawa geht ein ſtarker Feind öſtlich. Bei Chprow ſchreitet unſer Angriff gleichfalls vorwärts. In RNufſiſch⸗Polen wurden alle Verſuche ſtarker ruſſiſcher Streitkräfte, die Weichſel ſüdlich von Gwangorod zu überſchreiten, abgeſchlagen. Der flellvertretende Chef des Generalſtabes: v. Hoefer. Lemberg von den Ruſſen geräumt. Berlin, 13. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Der„B..“ wird aus Wien gemeldet: Einhei⸗ miſche in Galizien erzählen, daß Lemberg von den Ruſſen geräumt ſei. vor der Entſcheidung in Noröfrankreich. Der amtliche franzöſiſche Bericht. WTB. Paris, 13. Okt.(Nichtamtlich.) Der amtliche franzöſiſche Bevicht vom Kriegsſchau⸗ platz enthält keine Nachrichten über Einzelheiten. Er meldet von der gan⸗ zen Front heftige Angriffe; an vielen Stellen hätten die Franzoſen Terrain gewonnen, nirgends ſolches verloren. Die Tauben⸗Angriffe auf Paris. WITB. Paris, 13. Okt.(Nichtamtlich). Ge⸗ ſtern Vormittag 10 Uhr überflog eine Taube Paris und warf 6 Bomben ab. Eine durch⸗ ſchlug das Glasdach des Nordbahnhofs und fiel zwiſchen zwei Waggons. Die anderen fielen in die Rue Pouchet, Cauchois und auf den Boule⸗ vard Clichy, ohne Schaden anzurichten. 5 fran⸗ zöſiſche Flugzeuge nahmen die Verfolgung des Deutſchen auf. Es werden neue Fluggeſchwader in den Dienſt geſtellt, um den weiteren Tauden⸗ Angriffen entgegenzutreten. Nach der Einnahme von Antwerpen. Kämpfe längs der holländiſchen Grenze. WIB. Amſterdam, 13. Okt. Aus Arxel wird vom 13. Oktober gemeldet: Entlang der geſamten holländiſchen Grenze wurde geſtern heftig gefochten, beſonders bei Moerbecke, Wachteheke und Exgerde und zwiſchen St. Nicolas und Gent. Die deutſchen Vorpoſten wurden geſtern bei Moerbecke und Selzaede etwas zurück⸗ getrieben, aber im ganzen dringen die Deutſchen in der Richtung Gent⸗ Oſtende vor. Unaufhörlich iſt Kanonen⸗ donner und Schnellfeuer zu ver⸗ nehmen. Es ſcheint, als ob der Reſt des belgi⸗ ſchen Heeres noch die verzweifelte Hoffnung hege, den Feind zurückzuhalten. Es koſtet den Belgiern ſtarke Verluſte, beſonders an Reilerei. An der Grenze entlang wimmelte es von reiter⸗ loſen belgiſchen Pferden, die wild herumlaufen und ſtark abgemagert ſind. Wie es in Antwerpen ausſieht. WB. Amſterdam, 13. Okt.(Nichtamtl.). Der„Nieuve van den Dag“ meldet aus Breda vom 12. Oktober: Gin Holländer, der geſtern nach Antwerpen xadelte, erzählte, daß ihm die geringe Beſchädigung der Stadt auf⸗ gefallen ſei. Die zerſtörten Häuſer müßten ge⸗ ſucht werden. In den Docks iſt die Jahl der Schiffe auffallend. Sie führten keine Flagge, nur einige amerikaniſche. Ganz unbeſchädigt ſind das große Hoſpital, der Königspalaſt, die Zentralſtation und die Frauenkirche. Bei dem Stadthauſe ſind nur in den Seitenflügeln die Fenſter zerbrochen. Im Ganzen ſind nach Mel⸗ dungen aus guter Quelle nur 200 Häuſer be⸗ ſchädigt worden. Unzutreffend iſt das Gerücht, daß die deutſche Verwaltung die Männer vom 18. bis 30. Jahre aufgerufen haben, um ſie arbeiten zu laſſen. Ganze Karavanen von Flüchtlingen ſind bereits zurückgekehrt. Es ge⸗ ſchieht ihnen kein Leid und ſie ſind ſroh zurück zu ſein. Tauſende deutſche Matroſen und In⸗ fanteriſten durchzogen ſingend die Stadt. Sie ſehen vortrefflich aus. Auf allen Häuſern weht ungehindert die belgiſche Flagge. Frankfurt a.., 18. Okt. Der Kriegs⸗ berichterſtatter der„Frankf. Ztg.“ meldet aus dem Großen Hauptquartier: Bei einem Beſuch der eroberten Feſtung Antwerpen konnte ich mich davon überzeugen, daß die Stadt durch die Beſchießung wenig gelitten hat. Die Bevölke⸗ rung iſt ruhig und die Geſchäfte ſind zum Teil geöffnet. Der Abzug der Beſatzung muß in großer Panik erfolgt ſein, da am Scheldeufer ganze Berge von Gewehren und Ausrüſtungs⸗ ſtücken umherlagen. Sämtliche Forts der Feſt⸗ ung Antwerpen ſind in deutſchem Beſfitz. Zorn auf die Engländer. m. Köln, 13. Okt. Die„Köln. Ztg,“ melbdet aus Brüſſel: Von unſerem Berichterſtatter im Großen Hauptuartier Prof. Georg Wegener erhalten wir folgendes mitgeteilt: Ich war 2 Tage in Antwerpen, die Forts ſind furchtbar verſchoſſen, die Stadt faſt gar nicht. Die Garniſon iſt geflüchtet, größtenteils weſtwärts. Die verängſtigte Bevölkerung taucht allmählich aus den Kellern auf, voll Zorn auf die Engländer, welche die Beſchießung erzwun⸗ gen haben und dann erſt entwichen. Ich fand auf dem Arbeitstiſch des Königs die Kölniſche Zeitung vom 2. Oktober, welche die Wahrheit über Löwen enthält. 2. Seite. Geueral-Auzeiger.— Hadiſche Neueſte Kachrichten.(Ab. blatt) Dienstag, den 13. Oftober 1914. Die Beſetzung von Gent. Berlin, 13. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amiſterdam bringt der Telegraph die merkwürdige Mitteilung: Am Sonntag ſeien 13.000 engliſche und belgiſche Soldaten in Bürgerkleidung über die Grenze gekommen. Ferner ſagte das Blatt: Die Deutſchen rücken im Jande von Waer, nordweſtlich von Ant⸗ werpen, in weſtlicher Richtung vor. Die Um⸗ gebung von Gent wird verteidigt. Man erwar⸗ tet die Beſetzung von Weſtflandern. Die Küſte von Weſtflandern iſt in Verteidi⸗ gungszuſtand verſetzt worden. Wie man ſagt, haben die Englünder ſich dagegen gewehrt, daß Gent kampflos aufgegeben werde. In einer Sitzung des Stadtrats wurde be⸗ ſchloſſen, Gent als offene Stadt zu erklären. Auch die Verwundeten wurden von Gent nach Oſtende gebracht, um nach England transpor⸗ tiert zu werden. Eine deutſche Flugmaſchine, die über Gent erſchien, wurde von 2 engliſchen Fliegern verfolgt. Die Königin der Belgier in Oſtende. WrBg. Kopenhagen, 13. Okt.(Nicht amt⸗ Ach.) Der„Nationaltidente“ meldet aus Pavis baß die Königin der Belgier in Oſtende einge⸗ troffen iſt. tin Zeppelin über Oudengarde. WB. Amſterdam, 13. Okt.(Nichtamtlich.) Der Telegraph meldet aus Sas van Gent: Ein Zeppelin iſt am Sonntag über Ouden⸗ garde bemerkt worden. ber. Neun Ulauen erſchienen in Renaix, durch⸗ ſuchten den Bahnhof und ritten in der Richtung auf Cortryck weiter. 500 Deutſche haben die Nacht in Sottegem zugebracht und zwei Bahn⸗ brücken in die Luft geſprengt. Die Spannung zwiſchen der Türkei u. dem Dreiverband Die Aktjon der ruſſiſchen Flotte im Schwarzen Meer. Berlin, 13. Okt,(Von unſ. Berl. Bur.) Ueber die Aktivon der kuſſiſchen Schifſe im Schtvarzen Meer lüßt ſich im Moment kaum ettvas Neites ſagen. Wohin dieſe Aktion drängt, iſt ja klar, und daß durch ſie vielleicht eine in awine üüus Roöollen ge hrachit werden könnte, nicht minder; aber die Dinge liegen ſo, daß die Entſcheidung hier binnen allerkürzeſter Friſt ſallen muß, und des⸗ halh lut man gut, ſich vorläufig mehr abwartend als betrachtend zu verhalten. Dit Faktoren, die in Rumägien für die Bei⸗ behaltung der bisherigen Politik ſprechen, haben wil ſchon neulich hier umſchrieben. Es iſt vor allen Dingen der neue König, der erſt vor kur⸗ zem ſo nachdrücklich die Ruſſenfreunde abge⸗ ſchülttelt hat und es ſind ferner angeſehene und giuch zahlenmäßicz nicht geringe Kreiſe innerhälb der Intelligenz. Man kann ja wünſchen und nicht zum letzten guch im Jutexreſſe Runſäniens, daß ſich dieſes ſtark geung erweiſen möge, den ruſſiſch⸗franzöſi⸗ ſchen Smpathien, die ja vielleicht auch dülrch den Thronwechſel einen neuen Impuls erhalten haben, zu widerſtehen. Wig. Frankfurt ma. M. 13. Oktober. Die „Frtf. Zig.“ meldet aus Konſtantinopel: Ueber den Ayfenthalt der ruſſiſchen Schwarzmeerflotte, die vorgeſtern von Sewaſtopol auslief, liegen ſich widerſprechende Angaben vor. Meldungen aus den Häfen Conſtanza, Burgas und Varna wiſſen vom Erſcheinen der ruſſiſchen Flotte nur gerüchtweiſe. In hieſigen ruſſiſchen Diplomatenkreiſen wird verſichert, die Flotte be⸗ fände ſich auf der Höhe von Varna. Der Admi⸗ kal hätte den ſtrengſten Befehl zur Vermeidung urn Periihr: 74 HRrfiſc 1 Seiyp⸗ —— Berührung mit türtiſchen Kriegsichiflen Er kam von Deunze und aller Handlungen, die von den Türken in feindlichem Sinne gedeutet werden können, ge⸗ geben. Die ſchwere Erkrankung 8i San Giulianos. Die Frage der Neutralität Italiens. Berlin, 13. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Nach heute hier eingelgufenen Nachrichten ſoll es um San Giuliano nicht ganz ſo ſchlimm ſtehen, wie man nach der Meldung des Berliner Tageblattes von geſtern abend annehmen mußte. Dennoch ſcheint es richtig zu ſein, daß San Giu⸗ liano mit den Sterbeſakramenten verſehen wurde und man wird ſich alſo jetzt ſchon auf das Schlimmſte gefaßt machen müſſen. An dem Verhältnis Italiens zu Deutſchland und Oeſterreich wird ſich nach Annahme prlitiſch unterrichteter Kreiſe auch mit einem Hinſcheiden San Giulianos nichts ändern. Gewiß, der Marquis iſt immer ein tieuer Mann und eine der treueſten Stützen des Dreibundes in Italien geweſen. Seine Verdienſte um die Neutralität ſeines Lan⸗ des, gerade in den letzten ſchweren Wochen wird man nicht hoch genug einſchätzen dürfen. Im⸗ merhin glaubt man, daß der kritiſche Mo⸗ ment überwunden iſt. Nach der Geſtal⸗ lung der Dinge auf dem Kriegstheater und vor⸗ nehmlich nach der Einnahme Antwerpens ſteht Italiens Wille ſo feſt in der bisherigen neutra⸗ len Haltung zu verharren, daß man eine Aenderung ſchwerlich zu befürchten braucht. Einen ſchmerzlichen Verluſt würde der Tod des bewährten Politikers für uns ja auf alle Fälle bedeuten, aber die italieniſche Jutereſſen⸗ politik, nimmt man an, wird ſtark genug ſein, um auch ſeinen Nachfolger in den bisherigen Bahnen zu halten. WIB. Rom, 13. Okt.„Nicht amtlich.) Die Blätter heben die Willenskraft die San Gin⸗ lianos hervor, der ſich trotz ſeines ſchweren Lei⸗ dens keine Erholung in den Geſchäften gönnte und diplomatiſche Konferenzen abhielt. Di San Giuliano empfing nachmittags die Sterbeſakra⸗ mente, doch hielt die Beſſerung in ſeinem Befin⸗ den im Laufe des Nachmittags on. Der Miniſter beſaßte ſich auch heute mit Dienſtangelegenheiten und wollte Zeitungen leſen. Ruſſiſcher Druck auf Italien. Köln, 13. Okt. Die„Köln. Ztg.“ berichtet: In Petersburger politiſchen Kreiſen wird die Ungeduld über die zögernde Haltung Ita⸗ liens, ſich an die Seite der Verbiffideten zu ſtellen, aufs höchſte geſteigert. Nowoje Wremja ſchreibt: Wer nicht für uns iſt, iſt wider uns. Es ſei zu hoffen, Italien werde die Doppelzüngigkeit aufgeben, ſolange es noch Zeit dazu iſt. Der Corriere della Sera er⸗ widert darauf:„Die ruffiſchen Blätter irren ſich doppelt, wenn ſie glauben, Italien Rat⸗ ſchläge geben zu können und dazu noch in einem ganz ungehörigen Tone. Italien wird die Fol⸗ gen ſeiner Haltung zu tragen wiſſen.“ Es ſei ein erfreuliches Zeichen, daß gerade der franzoſenfreundliche Corriere della Sera eine ſo entſchiedene Sprache führt— Der Prozeß gegen Prinzip und Genoſſen. Wäik. Servajewo, 13. Okt,(Nichtamtlich). In der von der hieſigen Staatsanpwaltſchaft ver⸗ ſaßten Anklageſchrift wird die Anklage gegen Prinzip und Genoſſen, insgeſamt 22 Perſonen, wegen Hochverrats erhoben, gegen weitere drei Perſonen wegen Verbrechens der Mitwiſſer⸗ ſchaft und der Verheimlichung der Waffen, die für das Attentat beſtimmt waren. Die Anklage⸗ ſchrift behandelt ausführlich die Ent⸗ ſtehungsgeſchichte der in Belgrad von den Organen der Narodna⸗Odbrana ange⸗ zettekten Verſchwörung. Sie ſchildert ein⸗ gehend die Reiſe der Verſchwörer und die Ein ſchmuggelung der Waſfen und Boniben nach Bosnien. Ferner, wie die Verſchwörer in Sera jewo Mittäter warben, wie ſie die Wafſen unte 2n ſich verteilten und ſich zur Ausführung des Attentats auf den Straßen aufſtellten. Prinzip habe in der Unterſuchung eingeſtanden, daß er mit dem zweiten Schuß den Landes⸗ chef töten wollte, jedoch die Gemahlin des Erzherzogs traf. Zum Schluß er⸗ geht ſich die Anklageſchrift über die Motive des Aktentats. Sie ſchildert das ireden⸗ tiſche Treiben der großſerbiſchen Kreiſe in Belgrad, die bis zum königlichen Hofe hinaufreichten und die Wühlarbeit gegen Oeſterreich⸗-Ungarn und die habsburgiſche Dynaſtie, in Serbien, Kroatien und Bosnien, die den einzigen Zweck hätten, Kroatien, Dal⸗ matien, Iſtrien, Bosnien und die Herzegowina, ſowie die von Serben bewohnten ſüdungariſchen Provinzen von der Monarchie loszureißen und Serbien anzugliedern. Die Verſchwörer Prin⸗ zip, Grabez und Cabrinowitſch haben einge⸗ ſtanden, ſich in Belgrad den Haß gegen die Monarchie und ihre großſerbiſche Geſinnung ein⸗ geſogen zu haben, die die politiſche Vereinigung aller Südflaven im Sinne hatte und daß der Verfall Oeſterreich⸗-Ungarns und das Erſtehen eines großſerbiſchen Reiches ihr politiſches Ideal geweſen ſei. WB. Serajewo, 13. Okt.(Nichtamtl.). Die Verhandlungen in dem Prozeß gegen den Attentäter Prinzip und Genoſſen haben geſtern begonnen und werden öffentlich geführt. Außer Prinzip ſind 24 Mitangeklagte auf der Anklage⸗ bank erſchienen. Der Mitangeklagte Muhamed Memed Baſie iſt nach Montenegro entwichen, wo ser von den Behörden verhaftet wurde, jedoch aus dem Gefängnis Nikſic entflohen ſein ſoll. Sein Aufenthalt iſt unbekannt. Nach der Ver⸗ leſung der Anklageſchrift wurden Nedjelfko und Tſchabrinowitſch vernommen. * Ein ſeindlicher Flieger über Karlsruhe. WITB. Karlsruhe, 13. Okt.(Nichtamtlich). Heute Nachmittag und heute Abend erſchien ein feinblicher Flieger über der Stadt. Das abends um 6 Uhr erſchienene Flugzeug bewegte ſich langſam über den Waffen⸗ und Munitions⸗ fabriken und den Kaſernen. Wie man erfährt, entkam der Flieger unverſehrt. * Aus Elſaß⸗Lothringen. Die Hilfe für Elſaß⸗Lothringen. WITB. Frankfurt a.., 13. Okt.(Nicht⸗ anitlich) Der Oberbürgermeiſter von Straß⸗ burg hat in einer Zuſchrift an die hieſige Stadtverwaltung ſeiner Freude Ausdruck ge⸗ geben über die von der Stadt Frankfurt zum Beſten der in Not geratenen Bevölkerung in den Grenzgebieten von Elſaß⸗Lothringen be⸗ ſchloſſene Spende. Ebenſo wurde auch der Dank ausgeſprochen für die anerkennenden Worte, die man in einem Aufrufe zur Eiulei⸗ tung einer Privatſammlung der elſaß⸗lothringi⸗ ſchen Bevölkerung gezollt hat. Gegen den Gebrauch der franzöfiſchen Sprache. RG., Colmar, 12. Okt. Gegen den Ge⸗ brauch der franzöſiſchen Sprache auf der Straße erläßt die Etappen⸗ fommandantur eine erneute Warnung, wonach jeder, der auf der Straße oder in Lokalen fran⸗ zöſiſch ſpricht, als Feind angeſehen und verhaf⸗ tet wird. Franzöſiſche Schandtaten. RCG. St. Ludwig, 12. Okt. Einer Schand⸗ tat der Franzoſen iſt ein 11jähriger Schüler aus dem Sundgau in den letzten Tagen zum Opfer gefallen. Der bedauernswerte Junge wurde aus der Gegend bei Biſel mit einer ſchweren Schußwunde am Halſe nach St Ludwig ge⸗ bracht. Das Geſchoß hatte das Rückenmark verletzt, ſodaß der verletzte Knabe bald nach ſeiner Einlieſerung ins Spital verſtarb. Fran⸗ zoſen haben den Mord begangen und auch die Mutter des Kindes, das nicht mehr imſtande var ſeinen Namen anzugeben erſchoſſen. Solche Schandtaten erregen mit Recht die Empörung der elſäſſiſchen Bevölkerung. Blumenthal. RC. Straßburg, 12. Okt. Die Naturali⸗ ſation des Exbürgermeiſtes Blumenthal von Colmar hat der franzöſiſche Miniſterrat be⸗ ſchloſſen. Damit erhebt ſich die Frage der Wirk⸗ ſamkeit der Strafverfolgung Blumenthals. Als naturaliſierter Franzoſe wird er nach dem Geſeßz anders behandelt werden müſſen, wie als Deut⸗ ſcher, der ſtrafrechtlich verfolgt wird. Herr Blumenthal, der mit allen Kniffen der Juriſterei wohl vertraut iſt, wird wohl die verſchiedenen Möglichkeiten wohl erwogen und ſie der franzö⸗ ſiſchen Regierung plauſibel gemacht haben. ** Die Bilfe für Gſtpreußen. WIB Königsberg i. Pr 12 Ott An den Kaiſer wurde folgendes Tele⸗ gramm überfandt: An Se. Kaiſerlich und Königliche Majeſtät, Großes Hauptquartier. Die Kriegshilfskom⸗ miſſion für die Provinz Oſtpreußen, die zu ihrer erſten zuſammengetreten iſtt, gedenkt Ihrer Majeſtät voll Ehrſurcht und tiefſten D für die Treue und landes⸗ püterliche Fürſorge. Wir ſind im Vertrauen auf Gott, unſer ſcharfes Schwert und die Hilfsbereitſchaft des Vaterlandes, ungebroche⸗ nen Mutes und voll Zuverſicht. Gott ſegne Eure Majeſtät und die Armee. Von Batocki, Oberpräſident. An den Oberpräſidernten von Windheim, Hannover wurde ein telegraphiſcher Gruß ge⸗ ſandt. Können die Feinde unſere ſchweren Morſer nachmachen? Auf die Frage, die durch einige in den letzten Tagen bekannt gewordene Meldungen über die Bemühungen unſerer Feinde in dieſer Richtung nahegelegt wird, antwortet der hervorragende artilleriſtiſche Fachmann Generalleutnant von Reichenau am Schluß eines inhaltreichen Aufſatzes über die Leiſtungsfähigkeit und Be⸗ deutung der ſchweren Artillerie, den er im neueſten Heft der Zeitſchrift Deutſchland ver⸗ öffentlicht: Wie aus den vorſtehenden Angaben erſichtlich, ſind in unſerem Geſchützweſen Fort⸗ ſchritte gemacht worden, die on der Spitze der artilleriſtiſchen Entwicklung ſtehen und ſomit die Leiſtungen unſerer Gegner überholt haben. Wenn ſich jetzt bei dieſen der lebhafte Wunſch regt, uns mit der gleichen Waffe zu antworten, ſo hat deſſen Verwirklichung gute Weile. Neue und mächtige Waffen laſſen ſich nicht improvifieren und vor allem nicht während des Krieges! Würden ſich unfere Gegner aber auch im Beſitz ſchwerer Mörſer von der gleichen Leiſtungsfähigkeit wie die unſeren und die unſerer Bundesgenoſſen befinden, ſo darf uns der Gedanke beruhigen, daß es unſeren Feinden zurzeit an Gelegenheit fehlt, Geſchütze der genannten Art gegen die richtigen Objekte, alſo gegen unſere Feſtungen zu ver⸗ wenden. Möge es ſo bleiben!“ Eine unzeitgemäße Auf⸗ ferderung. Der Erzbiſchof von Upſala, D. Söder⸗ blom, ehemaliger Profeſſor an der Univerſſ⸗ tät Leipzig, hat alle evangeliſchen Landes⸗ und Freikirchen in Deutſchland, Oeſterreich, Skandinavien, Holland, Belgien, Frankreich, England, der Schweiz und den Vereinigten Staaten von Amerika, ſowie die Metropolften Rußlands aufgefordert, für einen baldigen Frieden einzutreten und in den verſchiedenen Ländern diesbezügliche Iriedenserklärungen Sitzung Drei Komödien vom Feinde. den Münchner ſpielen.) Unſer Münchner Theaterxefexent ſchreibt uns: Es ſoll uns auch in der Heimat in der Kunſt nichts erſpart bleiben. Männer, die von der deutſchen Kritik verhätſchelt worden ſind, greifen Fur Feder und danken deutſcher Werbearbeit Anmun mit lügenvergiftetem, undankbarem Griffel (Dalcroze und Hodler), Männer, von derem Witz und Verſtand wir ſchon manch gute Gabe koſten kounten, werden platter als platt und vergeuden ihre Zeit an aktuelle Kriegsſtücke. Nun haben ſich auch die Münchner Kammer⸗ piele, die vor dem Kriege wenigſtens das litera⸗ biſch beſt geleitete Theater unter den Frauen⸗ türmen waren, von aktueller Bühnenkriegsware betören laſſen. Neſultat: Drei Rieſendurchfälle knappen zehn Tagen. Die erſten beiden en nur gebucht werden, da ſie nur Eftauffüßrungen betrafen:„Cafard“ von Er⸗ tin Noſen und„Grüne . Die Dritte Niederlage am Samstag, den I. Oktober war die bitterſte und ſchmerzlichſte, — 2 5 ute Name Klabund blieb auf 38 AHKabund Bis jetzt guten Klang. War als eeee dee deutſchen erctur beſtens belenmundet.— (Uraufführung in Kammer⸗ Oſtern“ von Heinrich horchte man denn geſpaunt auf, als die Münch⸗ ner Kammerſpiele die Uraufführung dreier Komödien vom Feinde unter dem Sammeltitel „Kleines Kaliber“ ankündigten. Und heute, nach der Rampenlaufe? Kläglicher hat ſchon lange kein deutſcher Diehter Fiasko erlitten, wie Klabund, recte Alfred Henſchke. Es wird viel Geiſtesſchweiß koſten, bis auf der Biihne wenigſtens der Name Klck⸗ bund wiederx wird beſtehen können. Für dieſe Bühnenarbeit hat Klabund den Namen Dichter verwirkt, man muß alſo ſagen: Der Stkückeſchreiber wollte drei Epiſoden aus dem Lager des Dreiverbandes in flüchtiger, kecker Strichmanier hinzeichnen, aber der Grif⸗ fel iſt ihm ausgerutſcht u. ein kindiſches Gekritzel iſt daraus geworden.„Rußland marſchiert“ iſt Skizze Nummero 1. In einem Petersburger Wuttkibeller verkörpert eine gemiſchte Gefell⸗ ſchaft Rußland und wird in ihrem Gefaſel von der Kriegserklärung Deutſchlands an Rußland überraſcht.„Der feiſte Kapaun“ iſt Skizze Nummero 2. Spielt im Hauptquartier des fran⸗ zöſiſchen Miniſteriums und endet mit der ver⸗ ſehentlich ins Grammophon eingeleten deutſchen Nationalhymne.„Tommi Atkins“ iſt Skizze Nummero 3. In einem Rekrutierungsbureau Londons gähnen zwei Leutnants bis der Zeppe⸗ lin über London ſurrt. 8 Jede dieſer drei Slizzen hat eine echte Simpli⸗ ziſſimus⸗ oder Ullidee, aber die Ausführung iſt einfach unter aller Kritik. Die Aüsführung iſt eine Beleidigung der Bühne, die gerade in un⸗ ſſeren Tagen die ſchönſte Aufgabe hat: Die Herzen der Daheimgebliebenen zu erheben, zu Ein Klabund aber entehrt die Bühne mit ſeinem Geſchreibſel, ein Klabund erdreiſte ſich noch in dieſen ernſteſten Stunden, zotig zu witzeln. Ein deukſcher Dichter, als den wir bislang Klabund ehrten und achteten, ſollte lieber feiern, als ſeine Feder in ſo billigen Dienſt zu ſtellen, wie es Klabund bei dieſen drei Komödien vom Feinde inn unverzeihlicher Weiſe getan hat. Nicht mit fadem Gewäſch wollen und ſollen wir unſere Feinde bewerfen, ſöndern mit Granaten unſerer Kanonen und mit Blitzen unſeres Geiſtes, nicht durch die Göſſe eindeutiger Zweideutigkeiten ſollen wir unſere Gegner ſchleifen, ſondern mit treudeutſcher Gradheik und Tapferkeit im Felde beſiegen und mit offenem, ehrlichem Wort in der Heimat blosſtellen. Klabunds Komödien uber zeigen nichts von alledem, ſondern ſind traurigſte Augenblicksmache und müſſen aus Reinlichkeitsgründen ſo energiſch wie möglich abgelehnt werden. Zu Maskeraden und Witze⸗ leien iſt jetzt die ungelegenſte Zeit. Geſpielt wurde ſo aufdringlich, wie die drei Entgleiſungen ſelbſt ſind. Der Reſt ſei Schwei⸗ gen. Klabund hat ſich(literariſch) gründlich reinzuwaſchen, ehe er wieder an der Tafel der deutſchen Literatur erſcheinen darf. Konnte wirklich ein Dichter ſich ſo beflecke? Jofſef M. Jurinek. Indiſcher Aufſtand. Die Landung der indiſchen Truppen in Frank⸗ reich iſt vielfach mit gutem Grunde damit er⸗ klärt worden, daß England nicht etwa eine weſentliche militäriſche Hilfe von diefem zweifel⸗ dien einen Teil der gefährlichſten Elemente ent⸗ fernen wollte. Die britiſche Regierung hat aus dem Krimkriege gelernt, dem der Aufſtand der indiſchen Truppen auf dem Fuße folgte, und ſie möchten eine Wiederholung dieſer grauſigen Vorgänge vermeiden, indem ſie durch Truppen⸗ entſendungen nach Europa den kriegeriſchſten und aufrühreriſchſten Teil der Eingeborenen ſſchwächt. Denn die Schrecken des„Sepoy⸗Auf, ſtandes“, wie man die„indiſche Meutere nannte, bevor der ſo furchtbare Erinnerungen weckende Namen der indiſchen Truppen über; haupt aus dem engliſchen Lexikon verbannt wurde, ſind noch in lebendigſter Erinnrung im „Mutterreich Indiens“, und es leben noch genug Leute, die ſich mit Schaudern der beiſpielloſen Niedergeſchlageuheit und Verzweiflung erinnern, die damals das vereinigte Königveich bis ins innerſte Mark durchſchauerten. Ein Bild diefer„enkſetzlichſten Kriegszeit, die England je erlebt“, entwirft in einem Londoner Blatt der Right Hon. G. W. E. Ruſſel, vöel⸗ leicht mit der ſtillſchweigenden Abſicht, Ddem Londoner Publikum vorzuführen, daß es ihm vorläufig noch ganz gut geht und daß es. eben die ſchweren Verluſte des überſtanden, der Pariſer Frieden hatte nach den großen Opfern an Menſchen und Gut wieder Ruhe geſchenkt, da brach der indiſche Schreten los in ſeiner ſchlimmſten Geſtalt. Schon w⸗ rend des Krieges hatte es unter den mißhandel ten und mißachteten Hindus gegärt, nun brach die Empörung ſo jäh hervor, daß die engliſchen Soldaten in wenigen Monaten von 5 l So! Walſta erbauten und hinzutragen im Geiſte auf blutige datt, wo deuſſche Belden ſiegen oder ſterben. haften Zuwachs des engliſch⸗franzöfiſchen Heeres erwarte, ſondern daß es aus dem actrenden In⸗ In⸗ glühenden Himmel eiſten Gräben der — viel ſchlimmer kommen kann. England hatte ſo. 95 den ver CCCTCVCVTCVDCVCVVVTVVVTVVVVVVVTVVTVVVVVVVVVVVTVTVVVVVVTTVTTVTVTVV——..... ̃ ̃.—.* ˙ ea—.... ⁵———— r J ̃ ͤ q77àààd ETT1 5 Dienstag, den 13. Oktober 1914. Genueral-Auzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. zu verbreiten.— Seitens der ſächſiſchenf heit in weiteſtem Maße zur Verfügung geſtellt.] Unterofftzier, der in der Nähe geſtanden hatte, ſeingegraben, ſpie Feuer: Gewehr, Maſchinen⸗ evangeliſchen Landeskirche iſt das Erſuchen des Erzbiſchofs mit folgender Erklärung des ſächſiſchen Ober⸗Hofpredigers D. Dibelius zurückgewieſen worden: „Hochwürdiger Herr Erzbiſchof! Ich freue mich, daß Sie unſer deutſches Volk, wie Sie mit ſchreiben, als eine„herrliche Nation“ ſchätzen und kennen gelernt haben, und ich wünſchte, daß Sie die wunderbare nationale und religiöſe Bewegung in dieſen Kriegs⸗ zeiten noch unter uns und mit unſerem Volke erlebt hätten. Sie würden dann die ganz zweifelloſe Ueberzeugung des geſamten deut⸗ ſchen Volkes erkannt haben, daß unſer herr⸗ licher Kaiſer alles Menſchenmögliche getan hat, um den Frieden zu erhalten, und daß die Verantwortung für alles Unheil dieſes Krieges ganz ausſchließlich unſern Feinden zufällt. Es wäre ſonach gegen unſer Gewiſſen, uns an einer ſonſt noch ſo gut gemeinten Erklärung zu beteiligen, die irgendwelchem Zweifel an jener Ueberzeugung Raum gibt und ein Urteil über den Friedens⸗ bruch erſt künftiger Geſchichtsſchreibung über⸗ laſſen will. Ebenſo müſſen wir jetzt mitten im Kriege in voller Uebereinſtimmung mit unſerem ganzen Volke wünſchen und von Gott erbitten, daß uns die Kraft erhalten bleibe, den Krieg ſo lange fortzuführen, bis mit den furchtbaren Opfern ein ehren⸗ voller dauernder Friede erreicht wird. Ihre Aufforderung, an baldigen Friedensſchluß zu mahnen, können wir darum nur als nicht zeitgemäß ab⸗ lehnen. Wir beugen uns vor Gott in allen Schrecken dieſer Zeit in der freudigen Gewiß⸗ heit, daß ſeine Friedensgedanken auch durch dieſen Krieg verherrlicht werden, und ich reiche Ihnen dankbar für Ihr Vertrauen und Ihre wohltuende Geſinnung, über Land und Meer hinweg mit chriſtlichem Friedensgruß die Bruderhand.“ 5 Badiſche Politik. Borbildliche Opferwilligkeit. Karlsruhe, 12. Okt. Von einem hieſigen Kriegsteilnehmer von 1870/71, deſſen Namen nicht genannt werden ſoll, iſt die ihm für ein Vierteljahr zuſtehende Kriegspenſion von 1870/71 im Betrage von 300 Mark hälftig für das Rote Kreuz und hälftig zur Unterſtützung von Familien, deren Ernährer zum Kriegsdienſt einberufen ſind, geſpendet worden. Beiſetzung des Abg. Dr. Wagner. Donaueſchingen, 12. Okt. Die Beerdigung des fürs Vaterland gefallenen Forſt⸗ rats und Landtagsabgeordneten Dr. Wagner findet am Mittwoch in München auf dem Wald⸗ friedhof ſtatt. Für die nationalliberale Partei und Landtagsfraktion wird der Parteichef, Herr Geh. Hofrat Rebmann⸗Karlsruhe keil⸗ nehmen; auch der hieſige nationalliberale Ver⸗ ein, ſowie die Fürſtl. Forſtverwaltung und die Stadt werden vertreten ſein. * Das nationalliberale„Schwarzwälder Tag⸗ blatt“(Furtwangen) widmet dem Verſtorbenen einen Nachruf, in dem es u. a. heißt: „Der Tod gerade dieſes Maanes iſt ein furchthar bitterer Verluſt. Er war ein Mann, wie wir ihn nicht alle Tage finden. Von einem hohen Sinn geleitet, hat er ſich der Allgemein⸗ eeeeeeeee Eine ſtrenge Auffaſſung von Pflicht und Arbeit war ihm eigen. Seine Erfolge, die Chren, die man ihm gezollt, haben ihn nicht überhebend jeidene, n, er blieb immer der be 11 50 ſchlichte ie Fürſtl. ilti um ihn als einen hervorragenden Beamten, die Vürger, der ihr treu gedien! hat, und wir— die politiſchen Freunde— trallern um ihn als einen unſerer Beſten. Er war eine Zierde der nationalliberalen Fraktion im Landtag, einer von jenen, deren politiſche Laufbahn ſich ſichtlich entwickelt und die ihrem Vaterland ſo große Dienſte zu widmen vermögen. Dem Vaterland, ſeinem höchſten Ideal, hat er nun ſein Leben laſſen dürfen.“ In der„Konſtanzer Zeitung“ endlich heißt es: Der Verſtorbene war als fürſtlicher Forſt⸗ rat nicht nur ein gerechter und humaner Vor⸗ geſetzter gegen ſeine Untergebenen, ſondern auch ein tüchtiger und keuntnisreicher Beamter in ſeinem Fache, der mit Luſt und Liebe an ſeinem Berufe hi N 77 2 5 Berufe hing. Im Bürgerausſchuß und im Be⸗ zirksrat hat er ebenfalls an führender Stelle durch ſeine reichen Lebenserfahrungen auf allen Ge⸗ bieten die Intereſſen in Stadt und Bezirk erfolg⸗ reich gewahrt. Auch im Militärgauverband ſind ſeine Verdienſte überaus groß. Wer Gelegen⸗ heit hatte den jeweiligen Abgeordneten⸗Ver⸗ ſammlungen beizuwohnen, der mußte ſtaunen über die reiche Sachkenntnis des nun Heimge⸗ gangenen. Stundenlang leitete er die umfang⸗ reichſten Sitzungen mit unermüdlicher Sicherheit und Gewandtheit. Unſere Veteranen und Veteranen⸗Witwen verlieren in ihm einen hilfs⸗ bereiten Fürſprecher, der manche Not gelindert Sieben Jahre lang leiteſe er mit größter Aufopferung die Geſchäfte des Gauverbandes. Mit flammenden Worten ermahnte er angeſichts der drohenden Kriegsgefahr bei dem in Geiſingen abgehaltenen Abgeordnetentag die alten Solda⸗ ten mit Gut und Blut für das Vaterland ein⸗ zutreten.“ Kleine Kriegszeitung. Die„ſchwarze Marie Ein aus der Front zurückgekehrter riſer Korreſpondenten der„Times“ die Wirkung der deutſchen ſchwe⸗ ren Artillerie: Es gibt Kanonen und Kanonen, aber das ſchwere deutſche Geſchütz, das unſere Leute mit dem Spitznamen„Schwarze Marie“ belegt haben, trägt doch den Sieg davon.(Schwarze Mari e iſt die Bezeichnung für den Londoner Gefangenentransportwagen und entſpricht etwa unſerer„Grünen Minna“). Unſere Leute in den Verſchanzungen an der Aiſne erzählen Wunder⸗ dinge von den Verwüſtungen, die von den Gra⸗ naten der„ſchwarzen Marſe“ angerichtet werden. Gegenüber den engliſchen Stellungen an einem gewiſſen Kanal— der Ort tut nichts zur Sache — haben verſchiedene„ſchwarze Maries“ Poſten gefaßt. Wenn man ſich mit einem Auto auf der Straße hinter unſeren Stellungen ſehen läßt, ſo ſchleudert die liebliche Maid ſofort ihre Viſiten⸗ karte in Form von einer Granate hinterher. Der durch die Exploſion der Granate verurſachte Luftdruck iſt ſo groß, daß alles, ſelbſt Häuſer und Bäume im Umkreiſe von wenigſtens 50 Fuß um⸗ geriſſen wird. Das Loch ſelbſt, das ſolch eine Bombe in den Weg reißt, iſt ſo groß, daß Mann und Automobil völlig darin verſchwinden kön⸗ nen.„Schwarze Marie“ warf dieſer Tage eine Granate in eine Gruppe von 40 Pferden, die auf einem Feld bei einem Dorſe, wo man ſich keines Ueberfalls verſah, ruhig weideten. Die ganze Herde wurde in Stücke geriſſen, und von einem franzöſiſcher Soldat ſchilderte dem Pa⸗ fand man buchſtäblich nichts anderes wieder als nur einen Arm und ein Bein. Ein General hatte mit ſeinem Stab nebeu einer Heumiete, die ihm als Deckung diente, Aufſtellung genom⸗ men, um die Operationen zu verfolgen, während in der Nähe ein glücklicherweiſe leeres Automo⸗ bil ſtand. Jemand von den Feinden, vielleicht eine Taube, muß die Grupde von Offizieren be⸗ merkt haben.„Schwarze Marie“ begann zu ſprechen und ließ eine Granate vor das Auto niederfallen, das völlig verſchwand; es war von der Erde verſchlungen. Ueber die Tätigkeit der deutſchen Flieger erzählte derſelbe Soldat: Die Tauben ſummen unaufhörlich über unſeren Köpfen. Wenn ſie über ein Dorf fliegen, werden ſie mit Salven von Granatfeuer begrüßt. Bis⸗ allgemeinen, beſonders wenn nur die Gewehre in Aktion treten, entkommt das Flugzeug mit einigen Kugellöchern in den Flügeln, aber ohne ernſtlichen Schaden. Vom erſten Auftreten unſerer „Brummer“. Aus dem Tagebuch eines belgi⸗ ſchen Ingenieurs, der ſich in dem Lütticher Fort Boncelles während der Be⸗ ſchießung durch unſere 42.Zentimeter⸗Möyſer befand, teilt die Times die Aufzeichnungen mit, die ſich auf die Tage vor der Uebergabe beziehen. Nach anfänglichen heftigen Angrifſen durch die Infanterie ſtockte der Kampf gegen das Fort vom 6. bis zum 13. Auguſt. Am 13. Auguſt ſchreibt er(der Kreuzzeitung zufolge): „Ankunft der deutſchen ſchweren Artillerie, die ſo aufgeſtellt iſt, daß wir ſie weder ſehen, noch auf ſie feuern können. 14. Auguft, 6 Uhr vormittags: Unſer Fort wird zwei Stunden lang in der furcht⸗ barſten Weiſe bombardiert. Unſere Telephonver⸗ bindungen ſind vernichtet. Es kommt der Befehl, unſere Kuppeln zu ſchließen, und das weitere ab⸗ zuwarten. 8 Uhr vorm.: Zwei deutſche Offiziere fragen uns auf Franzöſiſch, ob wir uns übergeben wollen:„Ihr habt die furchtbare Wirkung unſerer Kanonen nun beurteilen können. Die Zerſtörung wird im Augenblick vollendet ſein. Uebergebt Guch!“ Die Antwort unſerer Offiziere lautete:„Unſere Ehre verbietet uns, uns zu übergeben; wir wer⸗ den bis zuletzt Widerſtand leiſten.“ Alle unſere Leute bekräftigten das durch lauten Ruf. Eine halbe Stunde ſpäter begann die Beſchießung wieder, dies⸗ mal von zwei Seiten. Der Schornſtein unſeres Maſchinenhauſes brach zuſammen, und das Feuer ergriff die Gebäude. Das elektriſche Licht erloſch; erſtickender Rauch erfüllte die Räume. 15. Aug.: Um 6 Uhr früh ſtürzten die geheimen Kammern ein, in denen unſere Kanonen aufgeſtellt ſind. Die Panzerdeckungen ſind zerbrochen; einem unſerer Leute iſt die Hand abgeriſſen, zwei andere ſind ſchwer verwundet. Weiterer Widerſtand erſcheint nutzlos. Drei weiße Flaggen werden aufgehißt. Wir ergeben uns, und da wir hinausgehen, kön⸗ nen wir ſehen, daß unſer Fort nur noch ein Hau⸗ ſen von Trümmern iſt.“ 4 Mannheim. Was ſie uns nicht nachmachen. (Erlebniſſe eines Landwehrmannes.) Wie oft mußte ich im Stillen über den jüng⸗ ſten unler unſeren Offtszieren lächeln, wenn er in ſeiner naiven Weiſe den Mannſchaften Reden hielt und immer ſo luſtig ſeine Freude in den ſchwerſten Strapazen fand. Seine zwanzig Jahre kannten keine Bekümmerniſſe. Würde der wohl ſeinen Zug mit den ſieben Jahren älteren Reſerviſten ins Feuer kriegen?—— Ich lag in der Schlacht an der Marne, der blutigſten bisher im Kriege, ſchon längſt ver⸗ wundet im Kreiſe ſtill gewordener Kameraden, da wurde unſer dritter Zug auf der linken Flanke ſeingeſetzt. Ich konnte es gut beobachten. Eine Winlelſtellung der Franzoſen, bis zum Hals K ſtromlandes gebracht werden mußten. Die in⸗ ef Die Männer wurden ſofort getötet enun bie erſten beunruhigenden Nachrichten. Und geſangen. Die hlänner wurden ſolort getete, diſche Armee beſtand zu Anfang des Jahres pon ieſem Zeltpunkt an ſolgten Woche auf] und als dann Nang⸗Sahib, der furchtbare 1857 aus 300 000 Mann, von denen 40000 Eu⸗ Woche Berichte von immer wachſenden] Anführer der Aufſtändiſchen, hörte, daß eng⸗ kopäer waren; aber nur 30 000 waren Truppen Schrecken und Greueln. Keine Be⸗ liſche Truppen herannahten, ließ er die eng⸗ aus England, die übrigen 10000 Mann waren aus in Indien lebenden Weißen gebildet. Die indiſche Reigerung ſah die Stimung der Be⸗ völkerung ſo optimiſtiſch an, wie ſie ſie auch jetzt wieder zu betrachten vorgibt; man brachte den Sepoys, dem Eingeborenenheere, vollkom⸗ menes Vertrauen entgegen. Inwieweit die engliſchen Staatsmänner in Indien ſich ſelbſt täuſchten, inwieweit ſie das Mutterland täuſch⸗ ten, bleibe unerörtert. Jedenfalls hatten ſich längſt u der ſtillen Oberfläche wilde Stru⸗ del und leidenſchaftliche Wogen der Erbitterung gebildet, und ein zufälliger Funke brachte dann das Pulverfaß zum Explodieren, entfeſſelte die allgemeine Empörung und Erhebung Indiens, die die engliſche Herrſchaft für immer zu ſtürzen drohte. Dieſer äußere Anſtoß war das Gerücht, aß die neuen Patronen, die bei den Sepoys eingeführt wurden, mit Kuh⸗ und Schweineſett heſtrichen ſeien. Und da die Kuh den Hindus für heilig und das Schwein den Mohamme⸗ danern für unrein gilt, ſo waren beide in ihren religtöſen Gefühlen verletzt und begannen den Aufruhr. Das erſte Wetterleuchten des nahenden Ge⸗ witters zeigte ſich zu Anfang Oktober 1857, als Nie Sepoys in Barrackpoore, 25 Kilometer von Kalkutta entfernt, ſich weigerten, die Patronen anzufaſſen. Dieſer Auſſtand wurde noch unter⸗ drückt, aber bald war die Erhebung allgemein; as ganze Land ſtand, nachdem die Soldaten e Waffen gegen ihre Unterdrücker gerichtet hatten, in Flammen, und dabei ſtand in dem anzen gewaltigen Gebiet zwiſchen Kalkutta und inapore nur ein europäiſches Regiment. Während das Unheil ſo im fernen Indien ſeinen Lauf nahm, war man in England ruhig und guter Dinge und glaubte, alles ſei in ſchönſter Ordnung. Da kamen zu Anfang Juni ſchreibung kann ſchildern, in welch eine Stim⸗ mung namenloſer Angſt und tiefſter Verzweif⸗ lung England nun verſenkt wurde. Jeder hatte Verwandte, Freunde oder Bekannte in Indien und wußte dieſe wenigen eingekeilt zwiſchen Millionen Feinden. Daß die europäiſchen Sol⸗ daten ſich nicht würden halten können, war klar. Aber über das Bild ihres Heldenkampfes ſenkte ſich eine noch ſchwärzere Wolke des Kummers. Jeder engliſche Bürger in Indien hatte Frau und Kinder; was würde das Schickſal der Schwachen und Wehrloſen ſein? Jede direkte Verbindung mit Indien war ausgeſchloſſen; es gab damals noch keine Telegraphie. Die Poſt ging langſam, kam ſpärlich und war unſicher. Die Zeitungen wetteiſerten mit den einzelnen, die allgemeine Panik zu vergrößern. In dieſen Wochen herzzerreißender Ungewißheit wurde England, das Land des„Cant“ und des Lippen⸗ dienſtes, für kurze Zeit wirklich fromm. Alle Kirchen waren überfüllt; man ſaſtete und kaſteite ſich, Trauerprozeſſionen durchzogen die Straßen, und Grablieder ertönten dumpf. Und neben dem Glauben ſtand der Aberglauben. Der Spiritismus feierte bis dahin nicht gekannte Orgien; das Klopfen des Geiſtertiſches ſollte Auskunft geben über das Schickſal der in der Ferne leidenden Lieben, und man ſuchte die Gei⸗ ſter derer zu beſchwören, von denen man noch gar nicht wußte, ob ſie tot ſeien.„Mr. Sludge, das Medium“, war die begehrteſte Perſönlich⸗ leit Londons, und bald machten ihm andere Medien den Ruf der Unfehlbarkeit ſtreitig. Und dann kam, wie ein jäher Blitzſchlag hinein⸗ fahrend in die dumpfe Spannung, Gewißheit, kam die Schreckenskunde von dem Gemetzel von Kanpur. Nachdem der Ort durch Ver⸗ räterei eingenommen worden war, hatte man 120 engliſche Männer und Frauen in Kanpur liſchen Frauen und Kinder kalten Blutes in Stücke zerhacken. Was hier 120 geſchehen war, dies über alles Erwarten grauſige Schickſal, glaubte man, werde nun auch allen anderen be⸗ leitet werden. Die Engländer haben dieſe Wochen und Monate der größten Angſt, auch nachdem furchtbare Rache genommen und der Aufruhr niedergeſchlagen war, nie vergeſſen und erinnern ſich auch jetzt noch mit Schaudern daran. Kunſt und Wiſſenſchaft Bachvereins⸗Konzerte 1914/15. Aus Heidelberg wird berichtet: Im Einver⸗ nehmen mit Stadt und Univerſität Heſdelberz ſollen im kommenden Winter 6 Abonnementskon⸗ in Heidelberg im Winter zerte abgehalten und hiezu die gegenwärtig in Wiede ellung befindliche Peterskirche und der frühere Heidelberger Konzertſgal, die Aula des Neuen Kollegienhauſes, benützt werden. Als Kon⸗ zerttage wurden feſtgeſetzt: Montag der 9. Novem⸗ ber, Montag der 30. November, Sonntag der 13. Dezember(Chorkonzert: J. Haydn, die Schöpfung), 0 ag der 10. Januar 1915, Montag der 2. Fehr., ntag der 28. Fobruar(Chorkonzert: G. F. ndel, Judas Makkabäus),. inſichtlich der übrigen die Zeitverhältniff e nach„vaterlär Rech⸗ nung getragen werden(Boeethoven, Eroica, Haydn, Militärſymphonie u. ä. Werke). Das durch den Krieg verminderte ſtädt Orcheſter ſoll durch auswärtige künſtleriſche Kräfte entſprechend er⸗ gänzt werden. weilen werden ſie heruntergeſchoſſen, aber im N gewehr und Artillerie. Dagegen an ging unſer Zug in den ſicheren Tod und vorweg unſer blut⸗ junger Leutnant. Der ſtürmte, lachend wie immer, wie ein Wirbelwind. Sprung für Sprung. Immer wieder auf und los auf den Feind. Seine Leute hinter ihm her, wer immer noch konnte— bis ihn die Kugeln trafen.— Unſer zweitjüngſter Offizier war weniger be⸗ liebt. Er hatte zwar die totſichere Autorität des aktiven Offiziers, aber wußte ſo kränkelnd mit Worten zu ſtrafen. Und doch haben wir ihn lieb gewonnen. Einmal, als wir im Wurſtkeſſel zu ſitzen ſchienen und gegen den Artilleriehagel keine Regenſchirme geholfen hätten da ſtand ſein ſonſt oft biſſiger Mund nicht einen Augenblick ſtill, und er hat uns kakſächlich zum hellen Lachen gebracht, während Bruder 1 Knochenmann ſeine Hippe über uns ſchwang. Auch ihn ſah ich dann am Tag an der Marne bleich zwiſchen den Tannen, ſein Blut ſickerte aus drei Wunden in den Sand. Der dritte— er war von der Reſerve— war ſein Gegenteſb. Malt hörte ſelten ein Wort von ihm und ſchwei⸗ gend ſtieg er auch auf den Wall, als wir bei durchaus nicht finden konnten, wo ſich der feuernde Feind verſchanzt hatte. Mit zer⸗ ſchmettertem Schienbein wurde er herunter⸗ geholt, aber den Feind hat er uns noch gezeigt. Auch der älteſte der Leutnanis war Reſerve⸗ Offizier. Sein Vater hatte ſeinen Namen im Jahre 1870 für immer in die Geſchichte der aleichen Kompagnie eingegraben. Er kannte die kleinſte Einzelheit im Dienſtbetrieb. Marſchier⸗ ten mir durch ein Dorf, dann brachte er aus den Häuſern in der einen Hand einen Topf Mar⸗ melade, in der andern ein paar Eier, alles für ſeinen erſten Zug. In allen Sachen wußte er Rat. Bevor wir ausrückten, hat er noch den Ungewandten beim Teſtament machen geholfen. Auch das ſeine hat er ſich beſtellt. Denn der blutige Tag am 6. September hat ſein Leben wie das vieler anderer gefordert. Aus unzähligen Wunden floß es dahin.— Und unſer Haupt⸗ mann mit dem goldenen, gerechten Herzen und dem berühmten Namen, er kannte jeden der 270, die ihm anvertraut, und wußte jede Komman⸗ dierung und die Verhältniſſe jedes einzelnen. Uns iſt im ganzen Feldzug nicht einmal das Brol ausgegangen und wir erhielten mit meni⸗ gen Ausnahmen täglich zweimal warmes Eſſen. Das verdanken wir ſeiner unermüdlichen Sorge. Und als uns die Feuertaufe in Geſtalt eines Artilleriefeuers beſchert wurde— wir lagen wehrlos im Wald und durften nicht heraus—, da ging er, gemütlich ſein Pfeifchen rauchend, zwiſchen uns auf und ab und ſetzte ſein Leben aufs Spiel zu keinem anderen Zweck, als um uns Mut zu machen. Auch für ihn war die ſchmettertem Bein und vermundeter Bruſt hat er noch dem neben ihm liegenden Horniſten den Kopf verbunden und„armer Kerl, armer Kerl!“ gemurmelt. Am andern Tage haben ſie ihn ein⸗ gegraben. Im Felde draußen werden nicht oft Tränen vergoſſen. Ueber ſeinem kleinen Hügel iſt es feucht geworden. Ja ja, unſere Offiziere. Das hat ſchon ein auderer vor langem in großer Zeit geſagt:„ſie macht uns keiner nach“. Unterhaltungsabend im Caza- rett der Eliſabethſchule. Herr Philipp Schwab ſpielte geſtern mit den Herren Schlanſtedt, Siebeke u. Haucke im Lazarett der Eliſabethſchule zur Erheſterung der Verwundeten. Außerdem trug Herr Schwaß einige Gedichte in Mannemer Mundart vor, die ſehr erheiternd wirkten. Auf Verlangen der Verwundeten hat Herr Schwab verſprochen, im Laufe der nächſten Woche noch mehrmals mit Klaviervorträgen zur Unterhaltung beizutragen, ſowie auch wieder größere Konzerte daſelbſt vorzubereiten. ** Beförderung von Poſtpaketen an Derwundete in Lothringen. Eine hieſige Familie hat von der Poſtagentur Rieding b. Saarburg auf eine Anfrage folgende Antwort erhalten:„Anſchließend an Ihre heu⸗ tige“ Karte die Mitteilung, daß der Privat⸗ Paketverkehr zwar noch hier geſchloſſen iſt, der⸗ artige Sendungen aber mit der Bezeichnung „Heeresſache, Liebesgaben für die Verwundeten“ überall bei der Poſt unbeanſtandet angenommen werden. Es gehen täglich derartige Sendungen aus allen Teilen Deutſchlands hier ein. Waxum gerade dort nicht. Sie ſichern ſich durch Ihre Liebesgaben den Dank der vielen Verwundeten. * Der Wechenkorb. Eine heſonders entſprechende und wirkſame Art der Hilfe für bedürftige Hausfrauen be⸗ deutet der Wochenkorb. Eine allwöchentliche Naturafſpende von einfachen Gerichten(Kar⸗ toffeln, Gemüſe, Hülſenfrüchte, Brotreſte für Suppe, Reis, Malkaroni uſw.) für jeden Tag dey Woche, ſoll der Familienmutter eine eigene Hausführung in beſcheidenſtem Maße erhalten, den Familiengliedern die gewohnte gemeinſame Mahlzeit geben. Es gilt, einer möglichſt großen Zahl von Familienmüttern, welche durch die Zeitumſtände in Not geraten ſind, eine Wochen⸗ lorbſpende für die kommenden Wintermonate zu vermitteln. Diejenigen Hausfrauen der begüter⸗ ten Stände, welche bereit wären, eine Wochen⸗ korbſpende für den Winter zu übernehmen— ſei es während des ganzen Winters, ſei es während eines Wintermonates— bitten wir herzlich um Meldung bei einer der Unterzeichneten. Geld⸗ ſpenden zum Zwecke der Wachenkorbbeſchaffung auch kleinſte Beiträge ſind willkommen werden gleichfalls erbeten. Frau Gpete Kolmar, Rheinſtr. 3, Tel. 1579; Frau Martha Stern, Hebelſtr. 1, Tel. 1304; Luiſe Oettinger, Rhein⸗ — —— ſtraße 8, Tel. 7103. * Schlacht an der Marne der letzte Tag. Mit zer⸗ 4. Seite. General-Auzeiger.— Badiſche Neueſte Kachrichten.(Abendblatt) Dienstag. den 18 Orrber il, Stiftung von Ferngläſern für das Reſerve⸗Infanterie⸗Regt. Nr. 259. Die kürzlich in der hieſigen Preſſe veröffent⸗ lichte Aufforderung an die hieſige Einwohner⸗ ſchaft zur Stiftung von Ferngläſern für Unter⸗ offiziere des Reſerve⸗Inſanterie⸗Regiments No. 239 hat erfreulichen Erfolg gehabt. Eine grö⸗ ßere Anzahl von Ferngläſern konnte durch Ver⸗ mittlung des Oberbürgermeiſters nach Senne⸗ lager abgeſchickt werden. Nach einem an Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer gerichteten Dank⸗ ſchreiben des Regiments⸗Kommandeurs, Oberſt Frhr. v. Beaulieu⸗Marconnay, wurde die Ver⸗ teilung alsbald vorgenommen; die Empfänger waren hocherfreut über die Gläſer, die ihnen im Felde ſehr nützliche Dienſte leiſten werden. Da eine Dankſagung an die einzelnen Spender nicht möglich iſt, mögen ſie dieſen Zeilen entnehmen, mit welch großer Freude und Dankbarkeit ihre Gaben aufgenommen worden ſind. Nus Stadt und Land. Mannheim, den 13. Oktober 1914. Verleihungen des Eiſernen Kreuzes. Das Eiſerne Kreuz verliehen wurde Herrn Dr. Rabert Hohenemſer in Frankfurt, Sohn des Herrn Geh. Kommerzienrats Auguſt Hohenemſer in Mannheim und Mitinhaber des hieſigen Bank⸗ hauſes H. L. Hohenemſer u. Söhne. Herr Dr. Robert Hohenemſer iſt Hauptmann der Reſerve und Führer einer Munitionskolonne der Artillerie. Jerner hat Herr Oberleutnant Rolf Sickin⸗ ger, Sohn des Herrn Stadtſchulrats Prof. Dr. Sickinger, Regimentsadjutant im Reſerveregiment Nr. 40, das Eiſerne Kreuz erhalten. Er ſtand im hieſigen Grenadierregiment 110, wurde dann zur Unteroffizierſchule nach Ettlingen kom⸗ mandiert und hat ſich jetzt im Kriege ausgezeichnet. Das Eiſerne Kreuz erhielt Herr Poſtſekretär Alb. Trautwein, z. Zt. Reſerveoffizier im Inf⸗ Regt. Nr. 153, der früher längere Zeit in Mann⸗ heim im Poſtdienſt war. Badiſche Reichsgerichtsrüte als Kriegsfreiwil⸗ lige. Kürzlich brachten wir die einer Korreſpon⸗ denz entnommene Notiz, daß mit Herrn Reichs⸗ gerichtsrat Dr. Könige auch Herr Reichsanwalt Dietz als Kriegsfreiwilliger in das Heer ein⸗ getreten ſei. Wir werden nachträglich darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß dieſer Herr Reichsanwalt Dietz nicht identiſch mit unſerem früher am hie⸗ ſigen Landgericht als J. Staatsanwalt angeſtellt ge⸗ weſenen Herrn Hermann Dietz iſt, ſondern Herr, Reichsanwalt Dietz früher Landgerichtsdirek⸗ tor in Berlin geweſen iſt, in welcher Eigenſchaft er ſeinerzeit u. a. auch den Prozeß gegen den Hauptmann von Köpenick bekanntlich in ganz hervorragender Weiſe geleitet hatte. Unſer früherer I. Staatsanwalt Hermann Dietz, der von hier als Reichsgerichtsrat nach Leipzig verſetzt worden war, iſt inzwiſchen in das Privatleben ge⸗ treten und hat Aufenthalt in München genommen, was die vielen Mannheimer, die den liebenswür⸗ digen vornehmen Mann noch in beſter Exinne⸗ rüng haben, intereſſieren dürfte Bei dieſer Ge⸗ legenheit möchten wir noch die Mitteilung an⸗ fügen, daß Herr Hermann Dietz in tiefe Trauer verſetzt worden iſt, da ſein Sohn, Oberleutnant Dietz, bei dem Kommando ſeiner Batterie(1. Batt. des Reſ.⸗Feld⸗Art.⸗Regts. Nr. 29) in einem ſieg⸗ reichen Gefecht in Lothringen fürs Vaterland gefallen iſt. Der Saal der Heilsarmee iſt jetzt ebenfalls von der Heilsarmee für Rote⸗Kreugzwecke zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. Da in unſerem Heere fortwährend großer Bedarf für Strümpfe und Wollſachen iſt, können auch hier Frauen, die einen Abend der Woche praktiſch ausnützen möchten, Mittwoch abends im obigen Saale, Q 7 Nr. 6, helfen, Strümpfe zu ſtricken uſw. Frau Direktor Mackay hat in freundlicher Weiſe die Leitung des Abends übernommen; verſchiedene Damen und Herren haben ſich auch bereit erklärt, durch muſi⸗ kaliſche Vorträge die Abende allen Teilnehmern angenehm zu machen. Jede Hilfe an dieſem Abend iſt ſehr willkommen; kommenden Mittwoch abend um 8 Uhr iſt der erſte. Die Wolle wird geſtellt, doch wolle man bitte Nadeln zum eigenen Gebrauch mitbringen. * Eine hieſige Mädchenklaſſe, die den Verwun⸗ deten Zigarren und Zigaretten ſchickte, erhielt vom Adjutanten der Bahnhofskommandantur. in Lothringen folgende Karte: Liebe Geberinnen! Eure Gabe für⸗ die Ver⸗ wundeten hat uns alle ſehr gefreut. Herzlichen Dank dafür! Wenn mitten in der Nacht nach vollzogener Atzung die Feldgrauen mit Behagen Eure Zigaretten in die Luft paffen, dann werde ich denken:„Wenn Ihr wüßtet, weſch treue Her⸗ zen für Euch ſchlugen, daß Ihr dieſen Genuß habt!“ Mit deutſchem Gruß: Schecle.— Ihr ſeid ſo tkreu wie der Mannemer Landſturm, der uns eine Woche lang half, die Verwundeten zu pflegen. * Mutmaßliches Wetter am Mittwoch und Don⸗ nerstag. Die Wetterlage hat ſich über den Sonn⸗ tag nicht weſentlich verändert. Der Hochdruck über Mitteleuropa behauptet ſich. Unter ſeinem Einfluß iſt am Mittwoch und Donnerstag vorherr⸗ ſchend krockenes, nachts kaltes, tagsüber mäßig kühles Wetter zu erwarten. 0 Verluſtliſte badiſcher Regimenter. Reſerve⸗Juf.⸗Rgt. Nr. 40, Maunheim. Noch: 12.(11. 2 Red.) Kompagnie. Wehrm. Jakob Giebfried, Mannheim, vw.; Wehr⸗ maun Emil Boxberger, Mannheim, vw; Wehrm. Michael Burkhardt, Sandhauſen, vw.; Unteroff. Karl Häberle, Offenbach a.., vw.; Wehrm. Gg. Bieder⸗ mann, Feudenheim, vw.; Wehrm. Kaver Jvos, Mül⸗ haufen i.., vw.; Wehrm. Johaun Georg Helfert, Feudenheim, vw.: Wehrm. Eugen Reithingen, Neu⸗ Allſchweil, vw.; Reſ. Otto Eigenfeld, Greidſchken, tot; Weſ. Alfred Hirſch, Bibera, tot; Reſ. Joheun Dietrich, Greuthof, tot; Uo. Otto Herbrechter, Dortmund, tot; Reſ. Theophil Bielazif, Gulez, vm. Reſ. Otto Bimm⸗ ler, Karlsruhe, vm.; Reſ. Heinrich Heumann, Lieck⸗ wegen, vom.; Wehrm. Stefan Cheiſten, Charsbach, vm.; Wehrm. Georg Dollinger, Helmſtadt, vm.; Wehrm. Franz Heibel, Friedrichsfeld, vm. Wehrm. Guſtav Eigenmann, Monſingen, vm.; Wehrm. Friedrich Huck, Baden⸗Lichtental, vm. Reſ. Johann Cißler, Schefer, om.; Reſ. Paul Schuh, Sperberslohe, vm.; Reſ. Bolislaus Doczig, Schönheide, vm.; Reſ. Jof. Kohler, Ergenzingen, vm.; Wehrm. Adam Hüth, Altrip, vm.; Wehrm. Robert Giebelhauſen, Aſchersleben, vm.; Ge⸗ freiter Fritz Homp, Barennen, vm.; Reſ. Michael Hamelski, Eliſenhof, vm.; Wehrm. Julius Götz, Neckarau, vm.; Uo. David Strauß, Hanau, vm. Laudwehr⸗Jnfauterie⸗Regiment Nr. 40, Mannheim und Karlsruhe. Sennheim, Thann u. Niederaspach v. 7. bis 11. 9. 14. 1. Bataillon. 1. Kompagnie. No. Ludwig Jung, Willſtätt, vm.; Wehrm. Adam Freitag, Worms, gefangen; Wehrm. Joſ. Mannheim, vw. 2. Kompagnie. Wehrm. Fridolin Schmitt, Maunheim, tot; Wehrm. Friedrich Krauß, Manuheim, Andreas Hösl, Mann⸗ heim, Richard Paul, Sandhofen, Friedrich Neudect, Mannheim, Jofef Zeiler, Wallſtadt, yw.; Wehrm. Otto Ahammer, Mannheim, Karl Röſch, Mannheim, vermißt. — 8 5 2 2 3. Kompagnbe. Wehrm. Friedrich Rebmann, Manuheim, perw.; Gefr. d. Landw. Guſtav Schuhmacher, Maunheim, uw.; Wehrm. Michael Schröder, Sandhofen, Moxrant Fiegenwald, Wittersdorf, Martin Schmid, Giengen, Wilh. Schneider, Steinfurth, Kaſpar Hoffmann, Kirch⸗ heim, Otto Bräuchle, Kirchheim, Adolf Hehn, Zin⸗ mern, Paulus Remſch, Naſſig, vm.: Wehrm. Johaun Dörner ſchyw.; Uo. Hrch. Bauer, Deidesheim, ſchyw.; Wehrm. Paul Wittlinger, Giengen, tyt; Wehrm. Emil Wanger, Heidelberg, tot; Uo. Adolf Zieſche, Döbeln, vw.; Wehrm. Georg Bach, Heddesheim, Peter Schüßler, Käfertal, Ernſt Becker, Hugo Müller, Königshofen, vw. 4. Kompagnie Wehrm. Jakob Greiner, Mäunheim, tot; Wehrm. Wilhelm Weber, Steinfurt, Theobald Elz, Mannheim Heinrich Jpſt, Lützelſachſen, vw.; Uo. Friedrich Raab, Bayerthal, vw.; Wehrm. Karl Kraft, Wattenheim, Georg Scön, Eſchelbronn, Michael Pomikay, Bieſai⸗ dowo, vermißt. 2. Bataillon. 5. Kompagnie. Wehrm. Berthold Abel, Ketſch, vm. 6. Kompagnie. Offizbersdienſttuer, Vizefeldw. Krieg, tot; Feldw. Leopold Bauer, Lichtenthal i. Baden, low.; Uo. Joh. Bach, Meiniugen, vm.; Gefr. Paul Kohler, Eglos⸗ heim, low.; Wehrm. Frans Reimling, Waldkof, lvw.; Wehrm. Anton Haslinger, Kleinbhauſen, vm.; Wehrm. Amton Keller, Hardheim, vm.; Wehrm. Herm. Buß, Zell, gefang.; Gefr. Johannes Manz, Halsbach, lvw.; Wehrm. Wilhelm Ruckelshauſen, Ladenburg, low. 7. Kompagnie: Gefr. d. Landw. Ludwig Baier, Sulzbach, ſchow.; Wehrm. Friedrich Göggel, Gammerfingen, vm.; Wehrm. Albert Hell, Rennershofen, ſchow.; Wehrm. Georg Hofmann, Groß Reuth, low.; Wehrm. Franz Taver Lederle, Eudingen, vm. 8. Kompagnie: Vizefeldw. Adam Deufel, Höhefeld, ovm.; Wehrm. Karl Wipfler, Kohlhof, vm.; Wehrm. Otto Tipphahn, Weidachshof, low.; Wehrm. Karl Winkler, Neuen⸗ kirchen, vm.; Wehrm. Karl Haaf, Seckenheim, vm.; Wehrm. Oskar Dumm, Manuheim, vm.; Wehrm. Georg Rappert, Schönfeld, vm. Wehrm. Julius Leiſer, Hirſchlanden, low.; Wehrm. Stef. Diſchinger, Lanshauſen, low.; Wehrm. Alvis Müller II., Her⸗ tingen, vm.; Wehrm. Vinzenz Kimmling, Teſtringen, vermißt. 3. Bataillon. 9. Kompagnie. Lt:. d. Laudw. Joho low.; Feldw. Berthold Harbrecht, Honau, tot; Vizefeldw. Otto Mikitta, Lötzen, low.; Wehrm. Gottfried Seeburger, Salzfeld, tot; Wehrm. Adolf Wolfert, Rintheim, low.; Wehrm. Friedrich Däſcher, Unteröwisheim, low.; Wehrm. Wilhelm Böhringer, Oelbronn, ſchöw.; Wehrm. Lud. Konrad, Bruchſal, lyw.; Wehrm. Frans Rieth, Dur⸗ lach, uvm. 0 10. Kompagnie. Wehrm. Friedrich Doxi, Karlsruhe, lyw.; Gefr. Johagnn Stather, Baierthal, ſchyw. 11. Kompagnie. Uo. Friedrich Geiger, Kloſterbeuren, tot; Wehrm. Karl Friedrich Schimpf, Bad Nauheim, low. 12. Kompagnie. Wehrm. Rob. Hermann, Mainsheim, ow. u. Erſatz⸗Batafllon. Schweighaufſen und Sennheim am 11. 9. 14. J. Kompagnie. Et. d. Reſ. Fritz Strauß ſchyw.; Offizier⸗Stellv. Richard Schneider, Pforzheim, tot; Wehrm. Engelbert Janſohn, Büchenau, Joſef Schneider, Freiburg, Karl Ackermann, Teutſchſelden, Johannes Stiefvater, Obermünſtertal, Hermann Jörder, Ziegelhauſen, tot; Gefr. Joſef Schneider, Hofsgrund, tot; Gefreit. Joſef Jenne, Ballſchweil, tot; Uo. Guſtav Wehrle, Bleihach, ſchow.; Wehrm. Emil Herth, Ballrechten, lvw. Wehrm. Paul Reinhardt, Niederſpier, vw.; Uo. Emil Stather, vm. Horrenberg, ſchow.; Wehrm. Ernſt Blum, Köslin, vw.; Wehrm. Karl Schabinger, Sprantal, ſchow.; Wehrm. Peter Hecker, Wiesloch, ſchyw.; Uo. Gottlieb Haas, Keppenbach, ſchow.; Wehrm. Karl Föhr, Ober⸗ waldhauſen, ſchow.; Wehrm. Chriſtian Belſchner, Sulzfeld, Julius Roth, Freiburg, Gg. Hopp, Wein⸗ bheim vw.; Wehrm. Anton Dreſch, Gundelsheim, ſchow.; Wehrm. Joſef Ambs, Siegelan, ſchow.; Wehr⸗ mann Joh. Adam Ritzhaupt, Wiesloch, vw.; Wehrm. Johann Gehr, Unterglotterthal, vw.; Wehrm. Cornel Gutmann, Obermünſterthal, ſchow.; Uo. Fritz Hölzer, Gauangelloch, vm.; Wehrm. Eugen Gitta, Oberſept, Trubert Dietſche, Untermünſterthal, Nikolaus Hol⸗ zer, Weiler, Gregor Wiesler, Obermünſterthal, Rich. Frey, Wittnau, Hermann Wiedach, Kronau, Joſef Hermann, Grunern, Karl Treſcher, Dietenbach, Emil Marterer, Krongu, Eugen Faller, Mülhauſen i.., Wilhelm Schneider, Berwangen, Friedrich Roth, Wieſenthal, vm.; Uv. Karl Fahrer, Dürrenbüchig, leicht verwundet. 4. Kompagnie. Offizierdienſttuer Vizefeldw. Ernſt Hotz, Mül⸗ hauſen i.., low.; Uo. Leonhardt Albrecht., Otto⸗ beuren, low.; Uo. Wilhelm Mangold. Breiſach, ſchow. Uv. Karl Beck, Mülhauſen, vw.; Gefr. Otto Kau⸗ wieler, Kiechlingbergen, vw.; Gefr. Jakob Winter⸗ halter, Buchheim, low.; Wehrm. Karl Grau, Eſprin⸗ gen, ſchow.; Wehrm. Heinrich Kohlweck, Mangolds⸗ heim, low.; Wehrm. Adam Layer, Waldwimmerbach, ſchöw.: Wehrm. Emil Mall, Meckesheim, ſchow.; Gefr. Karl Müller, Kirrlach, vm.; Wehrm. Wendelin Back, Roth, Adam Dortzbach, Heidelberg, Joſef Federer, Zähringen, Jakov Haas, Hedersbach, Karl Kinzler, St. Peter, Mar Käppele, Gündlingen, Franz Knoch, Büchenau, Karl Lichtenberger, Stein, Auguſtin Löff⸗ ler, Lehen, Karl Martus, Kirrlach, Friedr. Matheis, Walldorf, Heinrich Pfiſter, Nußloch, Jakob Rößler, Malſchenberg, Jakob Reinhardt, Epfenbach, Karl Rößler, Bauſchlott, Karl Schafheutle. Freiburg i. Br., Jakob Schmitt, Handſchuhsheim, Eduard Stopper, Inneringen, Iukins Werny, Brunſtatt, vermißt. Letzte Meldungen. Der Fall von Antwerpen. Die Meinungen engliſcher und franzöſiſcher Militärs. JBerlin, 13. Okt.(Von unſ. Berl. Bur. Aus Kopenhagen wird berichtet: Nach einer„Times“⸗Meldung aus Bordeaux glaubt man in franzöſiſchen Militärkreiſen, daß Ant⸗ werpens Fall den Krieg wahrſcheinlich verlän⸗ gern werde. Man meint, die Deutſchen würden Tage der Feſt⸗ ungen als gezählt. zewaltigen Pro⸗ jektile, die die deutſchen Rieſenkanonen ſchleu⸗ dern können, vermag ſich keine Feſtung zu halten. WITB. Amſterdam, 13. Okt.(Nichtamt⸗ lich.) Der„Telegraaf“ meldet aus Roſen⸗ dal vom 12. Oktober: Eine Abteilung von 200 belgiſchen Chaſſeurs überſchritt die hol⸗ ländiſche Grenze bei Boclanet bei Philipine in Flandern. Sie wurden entwaffnet. ** Neue Steuern in Rußfland zur Deckung der Kriegskoſten. WITB. Paris, 13. Okt.(Nichtamtlich.) Wie der Korreſpondent des„Temps“ aus Pe; tersburg meldet, wird die ruſſiſche Regierung, um die Kriegskoſten zu decken, miehrere Steuern erhöhen, ſo die ſtädtiſche Immobilien⸗ ſteuer, Steuerpflicht der Nomadenvölker, die Bierſteuer, Stempelſteuer und Verſicherungs⸗ ſteuer, die Erbſchaftsſteuer und Zölle ſowie die Lagerſteuer in den Häfen. Die Regierung be⸗ rechnet die hieraus entſtehenden Mehreinnah⸗ men auf 400 Millionen Rubel. Ferner beab⸗ ſichtigt die Regierung, die Einführung einer Frachtſteuer, deren Ertrag auf 200 Mill. Rbl. gerechnet wird und einer Einkommenſteuer die 150 Mill. Rubel einbringen ſoll. Beide Steuer⸗ projekte ſollen der Duma unterbreitet werden, die hierzu auf die erſte Hälfte des November einberufen werden ſoll. Die Führer aller Par⸗ teien ſollen erklärt haben, daß ſie die Entwürfe der Regierung debattelos annehmen würden. Der geſamte Ertrag der Finanzreform werde auf 1 Milliarde Rubel geſchätzt. Sollten dieſe Einnahmen die Ausgaben nicht decken, ſo be⸗ abſichtige der Finanzminiſter eine inere An⸗ leihe von 1 Milliarde Rubel aufzunehmen, deren Erfolg jetzt ſchon feſtſtehen ſoll. Die kanadiſchen Freiwilligen⸗Korps. WIB. Paris, 13. Okt.(Nichtamtlich) Dem„Temps“ wird aus Montreal gemeldet, daß die Stärke des kanadiſchen Freiwilligen⸗ Korps auf 4 Dopßelkompagnien mit einem Rad⸗ fahrerkorps ſeſtgeſetzt ſei Die Stadt Quebec werde ein Panzerauto mit einem Schnellfeuer⸗ geſchütz ſtellen. Wechſel in der Jührung des 8. Armeekorps. m. Köln, 13. Okt. Der bisherige kommandie⸗ rende General des 8. Armeekorps, Tülff von Tſcheppe, iſt zur anderweitigen Verwendung in das große Hauptquartier berufen worden. An ſeine Stelle wurde Generalleutnant Rie⸗ mann, Kommandant der 15. Diviſion zum kommandierenden General des 8. Korps ernannt. Wollſachen für unſere Truppen. WIB. Hanau, 13. Okt.(Nichtamtlich). Die Landesverſicherungsanſtalt Heſſen⸗Naſſau hat beſchloſſen, ſich bei der Beſchaffung von Woll⸗ ſachen für die im Felde ſtehenden Truppen mit einem Betrage von 20000 Mark zu beteiligen. ** WITB. Homburg v. d.., 13. Okt.(Nicht amtlich.) Die Kaiſerin iſt heute früh 8 Uhr auf dem hieſigen königlichen Schloſſe einge⸗ troffen. WITB. Berlin, 13. Okt.(Nichtamtlich). Das amtliche Blatt des Reichspoſtamtes enthält eine Verfügung, wonach zunächſt zwiſchen Deutſch⸗ land und Brüſſel gewöhnliche und Einge⸗ ſchriebene offene Briefe, Poſtkarten, Druckſachen, Warenproben und Geſchäftspapiere in deutſcher und franzöſiſcher Sprache, ferner Telegramme in offener Sprache zugelaſſen werden und zwar Telegramme nach Brüſſel nur in deutſcher, aus Brüſſel in deutſcher und franzöſiſcher Sprache. Die Gebühren ſind dieſelben wie vor dem Kriege. JBerlin, 13. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Rat der Stadt Chemnitz beſchloß infolge der Klagen, die die Bürgerſchaft über die Män⸗ gel der Feldpoſt führt, den Reichskanzler und den Reichspoſtmeiſter dringend um Abhilfe zu bitten. Pfalz, Beſſen und Umgebung. )( Waldmichelbach i. Od., 11. Okt. Die Nußernte in den benachbarten Tälern, wo die Landwirte vernünftig genug waren und die Nußbäume nicht maſſenhaft fällten, liefert zur Zeit reiche Erträge. Die Nüſſe werden pro Zentner für 9 bis 10 Mark verkauft. e. Aus dem Rheingau, 11. Okt. Ein Teil der im Kreiſe St. Goarshauſen unterge⸗ brachten Lothringer Flüchtlinge wurde nunmehr in die Heimat zurückbefördert. In einem ſchier endloſen Sonderzug kamen ſie durch das Rhein⸗ gau durch. m, 11. Okt. Ein fürch⸗ dterlicher Unfall ereignete Gau⸗Algeshei ſich hier. Die 22 Jahre ſich mit noch vielen ſturms iſt noch nichts alte, erſt vor kurzer Zeit verheiratete Bernd war im Begriff an ihren im Felde ſtehen den Gatten einen Brief zu ſchreiben. Plötzlich explodierte die auf dem Tiſche ſtehende, bren⸗ nende Petroleumlampe. Die Haare der jungen Frau wurden vom Feuer ergriffen. Obwohl Hilfe ſofort zur Stelle war und die junge ſofort ins Hoſpital überführt wurde, konnte ſie nicht am Leben erhalten werden. Die erlittenen Brandwunden waren derartig, daß die Unglic⸗ liche unter den Händen des Arztes verſtarb. —— 2 Sport⸗Zeitung. 2 8 292222222 1 ee 222222252 2889˙⁰ Kriegshilferunde Mannheim⸗ Luswigshafen. Ergebniſſe vom Sonntag, 11. Oktober 1914. Pfalz Ludwigshafen— Phönix Mannheim :2(:), Sportverein Waldhof— 1903 Ind⸗ wigshafen 214. Stand der Spiele am 11. Oktober 1914. Spiele gew. unentſ. verl. Punkte. für Tore geg, Verein für Raſenſpiele 3 2 1 Phönix Mhm. 3 2 1 923 5 1 Sßb⸗V Waldh 141 0 h00 4 2 Pfalz Lhaſfen 4 1 0 3 2 4 8 Phönix'hafen 3 2 0 1 4 11 1903 Whafen 3 2 0 13 6 10 ——— Briefkaſten. Langjähriger Abonnent. Ihre Kriegszeit zählt ſelbſtverſtändlich mit. Bimarck. Ihrer Reiſe ſteht wohl nichts im Wege Melden Sie ſich beim Bezirskommando Zimmer 3 perſönlich ab, unter Vorzeigung Ihrer Mil⸗ tärpapiere und unter Angabe einer dritten Per⸗ ſon, die jederzeit imſtande ſein muß, Ihnen ebtle Befehle des Bezirkskommandos(ſogar telegraph nachzuſenden. Dafür, daß Sie die Befehle recht⸗ zeitig bekommen, bürgen nur Sie. Abonnent B. K. Die Angaben der Verluſtliſte ſind für Sie maßgebend, alles andere ſind nut Vermutungen. Es kann z. B. der Fall ſein, daß Ihr Sohn mit ſeiner ganzen Kompagnic vorrück zum Sturmangriff und durch einen Zufall zurück⸗ bleibt, nach dem Gefecht fehlt er bei der Kom⸗ pagnie, die ſelbſtwerſtändlich immer weiter vor⸗ rückt. Von allen Kameraden gilt er dann als ge⸗ fallen oder zum mindeſten verwundet. Iſt das Letz⸗ tere der Fall, was wohl anzunehmen iſt, ſo bringt er ſich ſo gut wie möglich in Sicherheit und ſchließt ſich einer anderen Truppe an. Bis jfetzt die nächſte Ruhepauſe eintritt, ſind vielleicht—10 Tage ver⸗ floſſen und iſt ihm hier erſt wieder Gelegenheit ge⸗ boten, ſeine alte Kompagnie aufzuſuchen. In der Zwiſchenzeit empfängt die Kompagnie an irgend einer Stelle ihre Poſtſachen, Ihr Sohn wird beim, Vorhandenſein eines Briefes verleſen und irgend ein Soldat der Kompagnie glaubt geſehen zu haben, daß er getroffen und gefallen iſt und ruft dies dem die Poſtſachen vertelenden Beamten el, zu. Dieſes hört z. B. wieder zufällig ein Bekannter bon Ihnen ader Ihrem Sohn und ſchon werden die Vermutungen zur Tatſache. Der Brief wird mit entſprechendem Vermerk an den Abſender zu⸗ rückgegeben und der Bekannße glaubt dann auch etwas Beſtimmtes berichten zu können. Das Schlachtfeld, wo Ihr Sohn zurückblieb, wird dann nachher vom Sanitätsperſonal uſw. nach Vermun⸗ deten abgeſucht und kommen dieſe danm gleich in die Feldlazarette ete. und die Gefallenen werden, nachdem man an den Erkennungszeichen die Per⸗ ſönlichkeiten feſtgeſtellt hat, beerdigt. Wäre Ihr Sohn bei den Letzteren geweſen, ſo wäre entſpr. in den Verluſtliſten ein Vermerk geweſen; da er aber auch nicht als verwundet bezeichnet iſt, ſo iſt anzunehmen, daß er in Gefangenſchaft gerat en iſt und müſſen Sie ſich deswegen leider, bis nähere beſtimmte Angaben dem Feldzuge können Sie mit B 1 5 Einzelheiten zu erfahren. Troöſten Sie Andern. 15 Abonnent P. W. Es werden Unterofficter Schüler in der Militärvorbereitungsartſtalt 5 lingen angenommen. Melden Sie ſich ſchriffl oder mündlich beim Bezirskommando; jedoch ver Vollendung des 16. Lebensjahres haben Sie keine Ausſicht, eingeſtellt zu werden. 4 Weneet 8. J. Beber 5 Eneen der jüngſt ſahresklaſſen des unausgebildeten Lan Amtliches bekannt. Auch nich darüber, ob der uneee auf ei im ganzen oder geteilt einberufen wird. 2 Auch 53 ob Kont⸗„Verſammlungen noch vor Einberufung des unausgebildeten Land⸗ ſturms ſtattfinden, 5 5 nichts bekannt ge⸗ worden; höchſtwahrſcheinlich nicht. 8. Nach der ween 17 55 nochmals Unier⸗ ſuchung beim Truppenteil 5 G. Ste ſind oder werden auf jeden Fall erneut unterſucht. Ihr Militärverhältnis Art Ihrer Einberufung hängt jetzt gans bon Unterſuchungsbefund ab. Sind Sie für feld 10 fähig erklärt, ſo wird ae ee ee 0 allernächſten Tagen erfolgen und können ie ſie beſtimmt vorbereiten. c H. K. Sie müſſen eben abwarten; was Beſtimmtes über den Zeitpunkt Ihrer Einbe⸗ iſt noch nicht bekannt, ſie erfolgt aber auf Jall, vielleicht 5 in 8 nächſten Tagen. gangjähriger Abonnent. als Bes 12 15 WaeN Beſoldung wie als Militärperſon ſo zahlt der Staat den fehlenden Zuſchuß; 1 55 als Staatsbeamter das Zivilgehalt zu dem kommen als Militär zu erhalten, iſt wohl un⸗ möglich.—— Zwangs⸗Verſteigerung. ttwoch, den 14. Oktober 1914, nachmittaen 2 ube. werde ich in Sandhofen, am Rathauß, genee bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver ſteigern: mits4 k, 1 Sekretär, 1 S 1. Sepref 8c— 8 Fautenil, 1 Spiegelſchrank, 1 Verſchiedenes. Manunheim, den Okto 2 1232 en! jeden Haben Ste als Beam⸗ zählt Wege. er 38 Mili⸗ Per⸗ ebtle. daph rechi⸗ ſtliſte nur „daß rrückt arück⸗ Konl⸗ vor⸗ 3 ge⸗ Letz⸗ ringt hließt ächſte 1 ele, unter erden wird r zu⸗ auch Das dann wun⸗ Diemstag, den 13. Oktober 1914. Geueral-Ameiger.— Badiſche Beneſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. Mannheimer Schwurgericht. Maunheim, 12. Okt. Unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors Dr. Viſcher trat heute das Schwurgericht für das 4. Quartal 1914 in ſeine Verhandlungen ein. Als erſter Faoll gelangte zum Aufruf die Anklage gegen den 31 Jahre alten Bahnarbeiter Franz Betzwiſer zaus Ladenburg wegen Sittlichkeitsver⸗ brechens. Der Angeklagte, ein verheirateter Manm, lernte am 27. Juli d. Is. in Heddes⸗ heim auf dem Tanzboden eine 16 Jahre alte Arbeiterin kennen, der er verſprach, ſie mit einem jungen Burſchen bekannt zu machen, der am Abend jenes Tages in Großſachſen mit der Bahn ankommen werde. Das Mädchen glaubte ähm und machte ſich abends mit ihm auf den Weg. Unterwegs unternahm dann Betzwiſer einen unzüchtigen Angriff auf das Mädchen, das ſich ſedoch kräftig wehrte und entfliehen konnte. Der Angeklagte hätte am 2. Mobil⸗ machungstage zur Marineinfanterie einrücken müſſen. Die Familie des Mädchens wollte nach⸗ lräglich den Strafantrag zurücknehmen, weil des Angeklagten Frau ſich im Wochenbett befand, heute trat für ſie Rechtsanwalt Dr. Jordan als Vertreter der Nebenklage auf. Die Anklage ſſelbſt wurde durch Staatsanwalt Hoffarth ver⸗ treten, während der Angeklagte durch Rechts⸗ anwalt Dr. Geier verteidigt wurde. Die Ge⸗ ſsworenen erklärten den Angeklagten des Ver⸗ ſuchs des ihm zur Laſt gelegten Verbre⸗ chens ſchuldig und bejahten die Frage der mil⸗ dernden Umſtände. Das Urteil lautete ſodann zuf 8 Monate Gefängnis unter Aufrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft. In der Nachmittagsſitzung ſtand vor den Schranken der 22 Jahre alte Taglöhner Chriſt. DLaſt aus Neckarau wegen Raubs. Laſt hat in der Nacht vom 30 zum 31. Mai d. Is. in der Angelſtraße in Neckarau den Arbeiter Peter Roßnagel, einen älteren Mann, der ihn vorher zechfrei gehalten hatte, angepackt, zu Boden geworfen und ihm den Geldbeutel mit 2 Mark abgenommen. Laſt hat, als er 14 Jahre alt war, kurz nacheinander ſeine Eltern verloren. Er arbeitete zunächſt in der Eiſen⸗ und Metallgießerei in Neckarau, war dann Hausburſche bei Geflügelhändler Gewehr, dann bpieder in der genannten Gießerei beſchäftigt; Follte hierauf zu Tünchermeiſter Wollthan in die Lehre gegeben werden, doch wurden der Vor⸗ mund und der Handwerksmeiſter über die Höhe des Lehrgeldes nicht einig. 1½ Jahre arbeitete der junge Burſche nun in der Puppenabteilung der Rhein. Gummi⸗ und Zelluloidfabrik, wo er wegkam, weil er zur Akkordlöhnung mehr Arbeitslieferung anmeldete, als er geliefert hatte. Er fand wieder Arbeit bei der Tiefbau⸗ firma Ph. Holzmann u. Cie., Frankfurt a.., wo er bei einem Oheim untergekommen war. Seit ſeiner Rückkehr nach Neckarau im März, 4014 arbeitete er bei einem Baumeiſter Anton Noll, wo er zuletzt 5 Mark im Tag Verdienſt Hatte. In allen ſeinen Arbeitsſtellen wurde ſein Fleiß und ſeine Willigkeit gelobt. Am Abend des 30. Mai hatte der Angeklagte mit einigen Kameraden, die ſetzt im Krieg ſind, verſchiedene Wirtſchaften beſucht und nach ſeinen Angaben Bier und Schnaps in nicht unbeträchtlicher Menge zu ſich genomen. Auf dem Wege von der Wirtſchaft„zur Stadt Mannbeim“ traf er nach Mitternacht den Arbeiter Veter Roß⸗ nRagel, einen Mann von 49 Jahren, den er anredete, obwohl dieſer ihn nicht kannte. Er naünte den Namen ſeines Vaters, den Roßnagel Allerdings ſehr aut gekannt hatte. Roßnagel, der auf dem Wege zu ſeinem Meiſter, dem Wirt„zum Spinnrädel“ ſich befand, lud den jungen Burſchen zu einem Schoppen ein. Spä⸗ der wurde noch die Wirtſchaft„zur Seilindu⸗ ſtrie“ in der Angelſtraße beſucht. Als Roßnagel von dort aus den Heimweg antrat, ſchloß ſich ihm Laſt an, obwohl ſeine Wohnung in entgegen geſetzter Richtung lag. Dann geſchah die Tat. Daſt packte den ihn an Kraft nicht gewachſenen Mann plötzlich am Halſe, ſchleuderte ihn zu Boden und fuhr ihm blitzſchnell in die rechte Hoſentaſche, wohin Roßnagel, wie er geſehen, in der letzten Wirtſchaft, den Geldbeutel geſteckt hatte. Als am andern Tag der Beraubte auf dem Wege zur Polizei war, um die Sache anzu⸗ zeigen, trat ihm Laſt entgegen und übergab ihm den Geldbeutel, indem er ſagte, er habe in ſei⸗ nem Beſitze zwei Geldbeutel gefunden, der eine müſſe ihm gehören. In dem Geldbeutel befan⸗ den ſich noch.60 Mk. mit dem übrigen Gelde ſuhr Laſt nach Mannheim und verbrauchte es über die Pfingſtfeiertage. Er war völlig ge⸗ ſtändig, er ſei betrunken geweſen und wiſſe nicht, wie er zu der Tat gekommen ſei. An Ein⸗ zelheiten will er ſich nicht genau erinnern. Die Anklage begründete Staatsanwalt V. Wohl⸗ gemuth, Rechtsanwalt Dr. Moeckel, der den Angeklagten verteidigte, zog die Zurech⸗ nungsfähigkeit Laſt's in Zweifel, in zweiter Linie ſetzte er ſich für die Annahme des Dieb⸗ ſtahls ein, da nach dem Kommentator Frank der Tatbeſtand des Raubes nicht vorliege wenn die Wegnahme geſchah ohne daß der Geſchödigte ſich ihrer verſah. Außerdem bat er um mildernde Umſtände. Der Angeklagte wurde unter mil⸗ dernden Umſtänden des Raubs ſchuldig befun⸗ den und zu 1 Jahr zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Drei Monate Unterſuchungshaft kommen in Aufrechnung. Borlagen zur Sitzung des Bürger⸗Ausſchuſſes am Freitag, 28. Okt. 1914, nachmittags 4 Uhr. (Schluß.)] Uebernahme der Bürgſchaft für ein Erbbau⸗ darlehen der Gartenvorſtadt⸗Genoſſenſchaft. 1. Stadtratsbeſchluß vom 77. Auguſt 1914. Die von der Stadt Mannheim den Gartenvor. ſtadtgenoſſenſchaft zugeſicherte Büraſchaft für Darlehen der Landesverſicherungsanſtalt Baden darf auf die Dauer von höchſtens 2 Jahren bis zum Betrage von 200 000 M. auch anderen Gläubigern gegenüber übernommen werden. Die Bürgſchaft für dieſe vorübergehend auf⸗ genommenen Darlehen iſt nicht abhängig von hypothekariſcher Sicherſtellung. 2. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung zu dieſem Beſchluß erſucht. Begründung: Die Stadtgemeinde Mannheim hat die Bürg⸗ ſchaft für ein von der Gartenvorſtadt⸗Genoſſen⸗ ſchaft E. G. m. b. H. bei der Landesverſiche⸗ rungsanſtalt Baden gegen Verpfändung von Erbbaurecht und Gebäuden auf dem ſtädtiſchen Gelände am Kugelfang aufzunehmendes Dar⸗ jehen von 400 000 Mark übernommen. Die Lan⸗ desverſicherungsanſtalt Baden hat von dem Dar⸗ lehen bis jetzt 200 000 Mark ausbezahlt; infolge des Kriegsausbruchs hat ſie erklärt, weitere Zahlungen vorerſt nicht leiſten zu können, da aus ihren verminderten laufenden Einnahmen in erſter Linie die Renten und die eigenen Bedürf⸗ niſſe der Verſicherungsanſtalt gedeckt werden müßten. Die Gartenvorſtadt⸗Genoſſenſchaft war infolgedeſſen genötigt, die zur Vollendung der im Bau befindlichen 55 Häuſer benötigten Mit⸗ tel anderweitig zu beſchaffen, und iſt infolge⸗ deſſen an den Stadtrat mit dem Antrag heran⸗ getreten, die ſtädtiſche Bürgſchaft für den Dar⸗ lehensreſt auch anderen Geldgebern gegenüber auf die Dauer von höchſtens zwei Jahren zu übernehmen. Hiergegen beſteht kein Bedenken, da es ſich lediglich um eine vorübergehende Tei⸗ jung der bereits übernommenen Bürgſchaft handelt. Die Genoſſenſchaft hat, ſobald die Lan⸗ desverſicherungsanſtalt in der Lage iſt, den Reſt⸗ petrag des Darlehens auszubezahlen, die Rück⸗ zahlung des vorübergehend aufgenommenen Kapitals nachzuweiſen. Die Finanzkommiſſion hatte in der Sitzung vom 8. Oktober 1914 gegen die vorübergehende Teilung der Gemeindebürgſchaft keine Bedenken. Horſtellung einer Straße und eines freien Platzes in der Gewann Spelzengärten III. 1. Stadtratsbeſchluß vom 10. September 1914. Für die Herſtellung der in der Gewann Spelzen⸗ gärten II1 projektierten Zwiſchenſtraße nebſt freiem Platz werden 11650 Mark aus Anlehehs⸗ mitteln mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren bewilligt. 2. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung zu dieſem Beſchluſſe erſucht. Begründung. Die Beſitzer der Grundſtücke altes Lgb. Nr. 424 a, b und o in den Spelzengärten III ſind an den Stadtrat herangetreten mit dem Erſuchen, für die planmäßige baureife Erſchließung dieſes Ge⸗ bietes Sorge zu tragen. Von der Stadtverwal⸗ tung wurde das Bedürfnis für die Erſchließung anerkannt. Hierbei wurde ſowohl ein Plan⸗ wie auch ein Umlegungsverfahren ſtattzufinden haben, in das die Grundſtücke alt Lgb. Nr.424 a, 424 b, 424 6, 425 und 425 a einzubeziehen ſind. Dieſe zu⸗ ſammenhängenden Grundſtücke liegen zwiſchen der Hohenwieſenſtraße und dem Huthorſtweg, ihre weſt⸗ liche Begrenzungslinie zeigt Abſtand von 2036 m von der Waldhofſtraße, auf der Oſtſeite ſind ſie begrenzt von dem Gelände der neuon ſtädtiſchen Straßenbahnwagenhalle. Die Geſamtfläche mißt rund 12000 qm. Für die Erſchließung dieſes Ge⸗ bietes iſt die Durchführung einer Zwiſchenſtraße in der Richtung von Süd nach Nord von der Hohen⸗ wieſenſtraße zum Huthorſtweg erforderlich. Die Breite dieſer Zwiſchenſtraße beträgt 12 Meter, wo⸗ von auf die Fahrbahn 6 Meter, auf die beider⸗ ſeitigen Gehwege je 3 Meler enkfallen. Die Oſt⸗ ſeite erhält, ſoweit unbebaut, einen 5 Meter tiefen Vorgarten. Auf der Weſtſeite iſt etwa in der Mitke des Straßenzuges eine platzartige Exweiterung von etwa 19 auf 34 Meter vorgeſehen. Nach dem Pro⸗ jefte werden rund 9100 Om. Baugelände gewon⸗ nen, aus denen ſich über 20 Bauplätze bilden laſſen werden. Die Straßen⸗ und Platzfläche beträgt einſchließlich der für Verbreiterung des Huthorſt⸗ weges zu beanſpruchenden Fläche 2895 QOm. rund 26 Prozent der Geſamtfläche. Die Stadt⸗ gemeinde ſelbſt iſt mit eigenem Gelände nicht be⸗ teiligt. Mit den Boteiligten konnte am 30. Juli ds. Is. über die Herſtellung der Zwiſchenſtraße und des freien Platzes durch die Stadtgemeinde der übliche Vertrag abgeſchloſſen werden. Die Ejgentümer der Grundſtücke haben ſich verpfkichtet: 1. das für die Zwiſchenſtraße und den freien Platz erforderliche Gelände durch Ausſcheidung im Umlegungsverfahren der Stadtgemeinde unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen; die Koſten der Straßen⸗ und Platzherſtellung der Stadtgemeinde nach Fortſchreiten der Straßenherſtellung zu erſetzen; 8 3. die Gehweg⸗ und Randſteinkoſten für die Straße und den freien Platz nach Maßgabe des Gehwegſtatuts vom 22. Februar 1910 zu be⸗ zahlen; 4. die Koſten für die Unterhaltung und Reini⸗ gung der Straße(nicht aber auch des Platzes) auf die Dauer von 5 Jahren— veranſchlagt zu 2200 Mark— zu übernehmen; die Koſten des Kanals der neuen Straße von der Fertigſtellung des Kanals an ſolange mit 5 Prozent zu verzinſen, bis zwei Drittel der durch die neue Straße und den Platz gewon⸗ neuen Bauflucht mit Wohnhäuſern bebaut ſind (der Vorflutkanal im Huthorſtweg wird auf Koſten der Stadtgemeinde erbaut); 6. als Vergütung für Verzinſung, Tilgung, Ab⸗ ſchreibung uſw. aus dem Aufwand für Gas⸗ rohrverlegung und für Beleuchtungseintichtung der neuen Straße und des freien Platzes 10 Prozent und aus dem Auftwand für das Waſ⸗ ſerleitungsrohr 8 Prozent ſolange züt Zahleu, bis zwei Drittel der durch die neue Straße und den freien Platz gewonnenen Bauflucht mit Wohnhäuſern bebaut ſind. Außerdem ſind während der gleichen Zeit die Koſten des Be⸗ triebs der Straßen⸗ und Platzbeleuchtung zu übernehmen. Die Geſamtkoſten betragen M. 30 670, von denen die Grundbeſitzer M. 19 020 zu tragen haben, wäß⸗ rend der Reſt von M. 11 650 auf die Stadt entfällt. Polizeibericht vom 13. Oktober 1914. 1. Selbſtmordverſuch. Aus Lebens⸗ überdruß verſuchte ſich geſtern Abend etwa 554 1 Uhr auf dem hieſigen Friedhof ein 64 Jahre alter verwitweter Arbeiter von hier in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht mit einem Raſiermeſſer die Pulsader beider Arme zu öffnen. Er wurde nach ſeiner Wohnung verbracht. 2. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen dem Au⸗ tomobil IVB 3941 und einem Einſpänner⸗ Juhrwerk einer hieſigen Firma erfolgte geſtern Abend auf der Straßenkreuzung vor L. 15, wobei beide Fahrzeuge beſchädigt, Perſonen aber nicht verletzt wurden. 3. Falſche Darlehenskaſſenſcheine. Am 30. Sept. l. Is. iſt bei einer Sparkaſſe in Frankfurt a. M. gelegentlich einer Einzahlung ein falſcher Fünfmark⸗Darlehens⸗ kaſſenſchein mit der Nr. 113 935 angehalten worden. Das Falſikat iſt offenbar von einem ächten Darlehenskafſenſchein photographiert. 2 ſolcher Photographien(Vorder⸗ und Rückſeite) ſind aufeinander geklebt. Die Kolorierung ſehlt auf beiden Seiten. Um Nachforſchung nach dem Verfertiger, Anhaltung von ſolchen Falſtfikaten und ſachdienliche Mitteilungen erſucht die Schutzmannſchaft. 4. Verhaftet wurden 7 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Matroſe von Mainz wegen Diebſtahls, ein Taglöhner von hier wegen Unterſchlagung, und ein Ausläufer von Neckarhauſen wegen mehr⸗ fachen Sittlichkeitsverbrechen. Die Mannemer Buweſchlacht. Von einem freundlichen Leſer wird uns ge⸗ ſchrieben: Schlachten⸗ und ſturmerprobt ſollten ſich nicht nur unſcre tapferen Soldaten im Felde, ſondern auch unſere heranwachſende Jugend zu Hauſe erweiſen. Hierfür nur eine kleine von mir beobachtete Begebenheit. Der Regen rauſchte in Strömen auf Mutter Erde, und der Sturm brauſte heulend durch alle Gaſſen und Winkel. Aber dieſe wilden Natur⸗ kräfte ſcheuten nicht unſere mutigen Mannemer Buſve vor einem neuen Schlachtgetümmel. Auf dem weiten Plane hatte ſich unſere helle Kriegs⸗ ſchar verſammelt.„Antrete!“ gebot eine barſche Stimme. Sie rührte von einem kleinen derben Jungen. Seine blonden Locken ſpielten im Winde, und ſeine ſcharf gezeichneten Züge zeig⸗ ten kühnen Mut und Entſchloſſenheit.„Abzähle!“ befahl er ſchnarrend.„Ens, zwwe, drei!“ erſcholl es durch die Reihen der jungen Kämpfer. Er ordnete ſeine Schar in Deutſche und Franzoſen. Nur mißmutig folgten die zu Franzoſen abkom. maitdierten Streiter, ihrem Befehle. Aber die eiſerne Disziplin überbrückt alles. Es wurden ſtrategtſche Stellungen eingenommen, Vorpoſten und Patrouillen ausgeſandt. Und jetzt erfolgte das erſte Treffen. Der franzöſiſche Vorpoſten wurde von dem deutſchen mit einem Lattenſtück bearbeitet. Im Laufſchritt eilte die franzöſiſche Hauptmacht ihrem gefährdeten Kameraden zu Hilfe. Tä tärä tä! Tä tärä tä! Deutſcherſeits wurde zum Sturm geblaſen.„Uf zum Sturm ſtarſch, Marſch!“ kommandierte der Junge mit den blonden Locken. Der Anprall war furchtbar. Wehgeſchrei gellte durch die Luft, und unter den grimmigen Schlägen wandte ſich die franzöfiſche Streitmacht zur eiligſten Flucht.„Uf ſe! hine noch!“ riefen die ſiegreichen Deutſchen. In ihrer eifrigen Verfolgung entzogen ſie ſich bald mei⸗ nen Blicken. Nur von Ferne hallte es aus den jungen Kehlen begeiſtert„Mer hawe'ſiegt!“ Später traf ich einen Jungen, das Blut quofl aus ſeiner Naſe. Auch zeigten ſich merkliche Hautabſchürfungen. Ich fragte ihn nach der Urſache ſeiner Wunden und er antwortete mir mit weinerlicher Stimme:„Ju, ich ſoll immer de Franzoß ſei, unn mir ſolle immer verliere, die ſolle ſich norre ach emol verkloppe loſſe, ich it awer a nimmer mit. F. P. und 194 gehorener Laut Verordnung des Kaiſerlichen und Königlichen Kriegs⸗ miniſteriums werden die in den geboreuen Landſturmpflichtigen Oeſterreichiſcher oder Uungariſcher Staatsbürgerſchaft, beziehungsweiſe die Dienſtpflichtigen Bosniſch⸗ Herzegowiniſcher Landesangehörigkeit hiermit aufgefordert, ſich bei dem k. und k. Konſulate in Mannheim, N 3 Nr. 3, am 2. und 22. Oktober 1914 um 10 Uhr früh in ihrem Beſitze befindlichen Perſonaldoku⸗ mente unhedingt zur Muſterung zu melden. Der k. und k. Konſul: Smreker m. p. unter Beibringung der ex. Rlerreichiſch⸗ungariſcher in den Jahren 1892, 1893 fung Lundſturmpflichtigen. Jahren 1892, 1893 und 1894 Arbeitsloſenzäh Das Bürgermeiſteramt hat zur Vorbereitung 12., 13. oder 14. Oktober zur Aufnahme ihrer Perſonalten zu melden. Die Anmeldung hat zu geſcheh Arbeitsbeſchaffung angeordnet, daß eine Zählung der männlichen und weiblichen Arbeitsloſen der Stadt Mannheim vorgenommen wird. Wir richten daher an alle männlichen und weiblichen Arbeilnehmer, die gegenwärtig arbeits⸗ oder ſtellenlos ſind, die Aufforderung, ſich am Arheitsvergebung. Für nachſtehend verzeich⸗ nete Gebäude des Kranken⸗ hausneubanes ſoll die Lieferung der Beſchläge für die Fenſterſchiebeläden aus Aluminium undgwar; von Maßnahmen wegen 3870 1914 Los I. Junere Abteikung Los Ja, Gynäkologie en: Los II. Außere Abteilung Los IIa. Septiſche Er⸗ J. Für die in den Stadt⸗ teilen: Ort der Meldung weiterung 5 Los III. Mittelbau Los IV. Haus für Haut⸗ Zeitpuntt der Meldung Feudenheinmm Käfertal⸗Waldhof Neckarau NRhbingan Rathaus Käfertal Rathaus Neckarau Rathaus Rheinau „„„ 8 322* — „ „— Safdhefenn Rathaus Sandhof wohnenden Arbeitslofen 2. Für die in der Altſtadt„ Ar! wohnenden Arbeitsloſen Lit. N 6, 3 Um eine raſchere Abfertigung an den Zähltage Mannheim, den 6. Oktober 1914. Rathaus Feudenheim Städt. Arbeitsamt die für die Aufnahme der Perſonalten beſtimmten Karten auch ſchon vor dem 12. Oktober 1914 bei den Meldeſtellen ausgegeben mit der Beſtimmung, daß ſte an einem der Zähltage ſorgfältig ausgefüllt einzureichen ſind. Städtiſches Arbeitsamt. nachm.—6 Uhr vorm.—9 Uhr und Geſchlechtskranke Los V. Haus für Proſtt⸗ (.)]. nachm.—5 Uhr tuierte vorm.—12 Uhr VIa, b u. C. Infektions⸗ nachm.—6 Uhr bauten im Wege des öffenklichen Angebots vergeben werden Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens Dienstag, 20. Okt. 1914, vormittags 10 Uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Rathaus NI, III. Stock. Zimmer Nr. 125) einzureichen, wo⸗ en vorm.—12 Uhr nachm.—6 Uhr vorm.—12 Uhr nachm.—6 Uhr u zu ermöglichen, werden Katholiſche Gemeinde. Mittwoch, den 14. Oktober 1914. Jeſuitenkirche. Müller und Anna Bene. Für die ins Feld ziehenden katholiſchen Soldaten iſt ſederzelt Gelegenheit zur hl. Beicht. Die Kollekte am kommenden Sonutage iſt für den St. Bonifatius⸗Verein beſtimmt. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. (Schloßkirche). 7 Uhr Seelenamt für Barbara 15 ſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Vertreter exfolgt. Angebotsſormulare wer⸗ den uneutgeltlich auf dem Hochbaubüro für deuſtran⸗ Verwundeten Verſtorbenen Gefallenen ſow. Nachforſchung. beſorgt ſtreng zuver⸗ läſſigeVperſönlichkeit Feinſte Referenzen. Gef. Mitteilung. unt. 38687 Mittwoch, den 14. Oktober, vormittags 9 Uhr deutſches Amt. 5 Nr. 69269 a. d. Exp. kenhausneubau Zimmer Nr. 1 abgegeben, wo auch nähere Auskunft erteilt wird. 3874 Maunheim, 8. Okt. 1914. Städt. Hochbauamt: Poerrey. 6. Seite. Geueral⸗Auzeig — Sndichge Keurne Kamtnnsu. (Abendblatt) 275275ã ⁰bb 2 Bas Dritisehe Fentilgawerde. .. Berlin, 12. Okt. Das Darnieder- liegen des britischen Textilgewer— bes ist so stark und allgemein, daß die Regietung nach besonderen Maßnahmen sucht, um die Ar- beitsgelegenheit anzuregen. Ist doch die Folge der jetzigen Stagnation in dem wichtigsten Erwerbs- Zzweig des britischen Vollees eine weitgehende Ar- beitslosigkeit. Der Wert der jährlicher Erzeugung ddes britischen Textilgewerbes wird auf ca. 5 Milli- arden Mark geschatzt; mehr als eine Million Arbei- ter sind in diesem Gewerbe beschäftigt. Der Löwen- Anteil entfällt hiervon auf die Baumwoll⸗ in dustrie, die ca. die Hälfte aller Baumwoll- Waren im Welthandel liefert. Sie allein beschäftigt 800 000 Personen; die Zalil der rollenden Spindeln beläuft sich auf 50 Mill., die jährlich verarbeitete Rohbaumwollmenge auf mehr als 1 Mill. Tonnen. Mittelpunkt dieser gewaltigen Industrie war von Anfang an die Grafschaft Lancashire; hier liegt Manchester, der Vorort unter allen Industrieplätzen ckieser Art, umgeben von einem Kranze riesiger Agglomerationen, wie Oldham, Bolton, Preston, Rochdale, Blackburn usw., die alle den gleichen Industriezweig pflegen. Daneben verdienen noch Glasgow, Beliast und Nottingham genannt zu wer⸗ dern. Oestlich von Lancashire, im Distrikt West Riding, hat die englische Wollindustrie ihren Sitz, die gleichfalls eine führende Stellung einnimmt(7 Mill. Spindeln und 300 000 Arbeiter). Die wichtigen Pktze sind hier Leeds(Tuche), Huddersfield(do.), Bradſord(halbwollene Stoffe), Halifax(Damaste und Flanelle), und weiter südlich Nottingham Strumpfwaren und Spitzen) und Kid- dermiuster(Teppiche), ferner in Schottland, Glas- gow-, und die Nachbarstadt Paisley(namentlich Schals). An dritter Stelle wäre die Leinen- industrie zu nennen(1% Mill. Spindem und 120 000 Arbeiter), die namentlich in dem flachis- bauenden Irland Fuß gesaßt hat Auf Belfast allein entfält ein reichliches Dratel aller Spindeln; hier werden alle Leinenwaren, vom einfachsten Taschentuch bis zu den ſeinsten Batistwaren, her- gestellt. Die gleiche Industrie findet sicht in Leeds, Manchester und Dundee, während sich Glasgow und namentfich das bereits erwühnte Paisley in Schottland der Fabrihation von Nähfägen und Spit⸗ Zzen widmen. Auch die Juteindustrie ist in England, das ja seine Rohstoffe billig aus Indien beziehen katn, zu großer Bedeutung gelangt. Ihr Hauptsitz ist Dundee; größere Fabrileen finden sich auch in Glasgow, Aberdeen, Manchester, Bel- fast und London. Schließlich sei noch die Sei- denindustie genant, die zwar in England, im Vergleich zu einigen kontinentalem Staaten, nur eine unwesentliche Rolle spielt, aber doch durch ihre billigen(gemischten) Waren namenttich der französischen Qualitätsindustrie einigen Abbruch tut. Sie wurde zuerst durch die Hugenotten nach London verpflanzt heute findet sie sich auch in Manchester, Norwich, Macclesfield, ferner in Not- tingham(Seidenstrümpfe) und Coventry(seidene Bünder). In engem Zusammenhange mit der Textil- industrie stetit die Bekleidungsindustrie, dlie ebenfalls mehir als 1 Mill. Personen beschäftigt und sich, wie es in der Natur der Sache liegt, Wesentlich in den größten Städten des Landes kon- zentriert(London); die Ausfuhr von Kleidungs- stichen ist sehr bedeutend(Wert 150 Mill. Mäk.). Iim Außenhandel spielt das Textilgewerbe ebenfalls eine ausschlaggebende Rolle. Die Ei n- uhr von Baumwolle stellte sich z. B. im Jahire 1913 dem Werte nach auf 70,57 Millionen Pfund Sterling, die von Wolle auf 37,790 Millionen. Der Wert der Einfihr von Garn und Geweben aus Baumwolle betrug 12,25 Miflionen, aus Wolle 10,49, aus Seide 15,12 aus anderen Spinnstoffen 9,13, von Kleidungsstücken 5,08 Millionen Pfund. Die Ausfuhr betrug dagegen dem Werte nach bei Garn und Geweben aus Baunmwolle 127,21, aus Wolle 37,00, aus Seide 2,16, aus andren Spinnstof- den 14,83, bei Kleidungsstüchen 16,43 Millionen Pfd. Sterling. In diesen Werten sind nur die in Eugland selbst hergestellten Waten enthalten. Außerdem führt aber England auch noch Textil- erzeugnisse aus anderen Iändern, besonders aus Deutschtand, wieder aus. Bank- und Börsen- WeSsen. WDerilner Hffekktenbörse. Berlin 13. Okt. Die hoffnungsſreudige Stimmung, die in der letzten Zeit bei den zahlreich Versammelten Börsenbesuchern zum Ausdruck kun, wird durch eine Nachlese der Bericiite Über den Fall von Antwerpen und das forsche Vor- dringen der Oesterreicher in Galizien erhalten. Die neue kühne Tat eines unserer Unterseebocte in der Ostsee fand freudigen Beitall. In geschäfthcher Hinsicht bildete das Unterhaltungsthema die Rege- lung über den Ausbau der noch nicht geregelten Börsen. Veber die Eigagements und Über die zu ergreftenden Maßnahmen gehen die Meinungen Weit auseinander. Iäglches Geld blieb zu 5 Proz. und darüber gefragt. Fie Sätze für Privatcliskontes und Bannoten waren ziemich unverändert, Lendels- und ..ã ß ßße W Urweiterte Belelhungssätigkeit der MDarlehenskassrn. WIB. Berlin, 13. Okt.(Nichtamtlich.) Die Verwalutng der Darlehenskassen erweitert naci zuverlässigen Angaben ihren Beleihungssreis, in- dem sie Rohkupfer, Rohzucker und raffinierten Zucker bis zu bei vorsichtiger Schätzung des Marktwertes beleiht. ELononer Mflektenbdörse, * London, 12. Okt. Süber 29, Pripatdis- kont%8, Bankeingang 69 000 Sstrl. Waochenamswels der Vereinfgteu New Korker Banken vom 10, Gistober. 1918 geg. d. Vorw.](in Tausend Dollats) 1914 gog, d. Vorw, 1935970— 18440 Darlehen 2178840— 286 180 406 990— 4382 BrVOrratet 423450— 3700 1819050— 25710 Einlagen * 193520— 31040 44750— 100J Notenumaaurf 144140— 5840 UJeberschuss(g) oder + 6730 11301feblbetrag().. I 7990— 10200 Hande une inciustrie HDer Auenkandel Deutsch; ands, AMronbritauniens, Ruslands umd der ler einigten Staaten von Amerika im ersten HMKriegsmonmt. Das Kaiserliche Statistische Amt veröllentlicht selt dem Beginne des Krieges die Zahlen der Außenhandelsstatistik nicht mehr, und zwar nicht etwa aus dem Grunde, weil über den deutschen Außenhandel nichts mehr zu berichten wäre, son- dern im Gegenteil, weil durch die statistischen Nachirichten, wenn sie bekannt gegeben würden, das Ausland weitgehende Anhaltspunkle für die Bekämpfung unserer Ein- und Ausfuhr erhielte; denn unser Verkehr nit dem Ausland ist keines- wWegs, wie unsere Feinde hofften, ausgeschaltet, er hat sich vielmehr in großem Umfange aufrecht erhalten lassen. Daß dem 80 ist, das hat der Präsident der Reichsbank in der Sitzung ihres Zentralausschusses am 29, v. Mis., ausgeführt. Er sagte:„Auch der Außenhaudel ist zu einem sehr starken Teil erhalten geblieben, und es ist von besonderem lirteresse, daß unsere Ausfuhr im August trotz aller ihr bereiteten Hemmungen ab- solut wie relativ weniger zurückegegangen ist, als die Englands? Man darf annehmen, daß der Präsident der Reichsbane über die amtliche Statistik genau unterichtet ist. Danach kaum man ungefähir berechnen, wie groß unsere Ausfuhr im August War. Englands Ausfuhr betrug im August 1913: 44 110½9&, 1914: 24 211 271 E, also 1914 weniger: 19 899 48 f. Die Abnahme beträgt aso etwa Prorent. Wenn unsere Ausfuhr, wWie Präsident Havenstein sagt, weniger zurückgegangen ist, als die englische, so ist sie vielleicht nur um 40 Prozent gesunken. Da min unsere Ausfuhr im August 1913 sich auf 785 Mill. Mark stellte, so müßte sie im August 1914 noch immer 471 Mifl. Mark betragen haben, also annahernd so viel als die britische Ausfuhr zu gleicher Zeit,, die 484 Mill. Mark erzielte. Das ist ein Ergebnis, das uns mit größter Zuversicht erküllen kann. Im September wird die Ausfuhr jedenfalls noch erheblich gestiegen sein. Stärker ist der Rückgang des russischen Außenhandels seit Beginn des Krieges. Während der Woche vom 22. bis 29. Juli(alten Stils) hat die Ausfuhr russischer Waren über die europäischen(festländischen) kaukassischen, Schwarzmeer- und russisch-finnischen Grenzen 16 152 000 Rubel betragen(gegen 30 957 C00 Rubel in der entsprechenden Woche des Vorjahres); der Ausfall beträgt also 14 805 000 Rubel. Bemerkens- wert gering ist die Ausfuhr über die europäische Landgrenze; sie hat während der genannten Woche 52 000 Rubel ausgemacht. Die Einfuhr über die Zuerst erwähnten Grenzen belief sich in der gbei- chen Zeit auf 8 304 000 gegen 27 957 000 Rubel. Die Einfuhr hat also verhältnismäßig noch stärker, als die Ausfuhr, abgenommen. Daß Rußland unter dem Nückgang seines Außenhandels besonders schwer leidet, das ist für die Beurteilung der Kriegslage von größter Bedeutung. Aber nicht nur die kriegführenden Länder be- kommen die Folgen des Weltkrieges in ihrem Außenhandel zu kosten. Auch die Vereinigten Staaten von Amerita verzeichnen sehr starke Rück⸗ gänge. Die Einfuhr stellte sich im August für sie auf 129 399 000 Dollar gegen 137 651 000 Dollar im August 1913. Sie fiel also um 8252 000 Dollar. Die Ausfuhr aber fiel von 187 909 000 Dollar auf 110 338 000 Dollar, also um 77 571 000 Dollar. Dadurch hat sich die Zahlungsbilanz des Landes ganz wesentlich verschlechtert. Diesen besonders starken Rückschlag im August dariken die Ver- einigten Staaten dem unersättlichen Albion, dieseim selbstsüchtigen Störer des Welffriedens. Vorläufig scheint es, daß Deutschland, dessen Außenhandel vernichtet werden sollte, bisher am wenigsten unter dem Krieg gelitten Hat. Besserung Cer wirtschattfienen Lage. BNC. Heidelberg, 12. Okt. Die hiesige Hande lskammer gibt bekannt: Für eine Reihe von Geschäftszweigen hat sich die ge- schäftliche Lage. in letztef Zeit wesent⸗ lieh gebessert. Von einem nicht unerheb- lichen Teil der Geschäſte kann gesagt werden, daß sie zurzeit gut, teiweise scgar sehr gut be⸗ Ind eeeeee gelläkligt sind. Industriebetriebe, die in der ersten Bestürzung geschlossen Wurden, werden nach und nach wWieder aufgemacht. AF. Werelus Waggonfabrik.-G. Heidelberg In der Bilanzsitzung über das Geschäſts- jahr 1913/4 hat der Aufsichtsrat beschlossen, reichlieh bemessenen Abschreibungen lie 1 einer Dividende von wieder 9 Proz. böllte Aktienkapital von 3 Millionen Aurk in Vors chlag zu bringen. Die Hauptver- sammlung findet am 10. November d. Js. statt. NMlektezitatswerk Westtalen,.-., in Rochum. Aus Münster Il. W. wird uns vom 11 Olctober geschrieben: Der Landkreis Borken übernahm in Gemeinschaft mit noch anderen Aktionären die Sselbstschuldnerische Bürgschaft für eine vom Elektrizitätswerk aufzunehmende Anleihe von 12 Millionen Mark. HIHInfenznühle,.-., Fraukfurt a. M. In der Hauptversammlung, in der 6 Aktionäre 503 000% Kapital vertraten, wurde der Abschluß genehmigt und die Dividende auf 7 ¼ festgesetzt. Die ausscheidenden Auf- sichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. Im Auftrag von Interessenten nahm ein hiesiger Anwalt Bezug auf die Kritik einer Zeitung an den Bezügen des stellvertretenden Vorstandsmit- gliedes Ferd. Liebmann. Eine frühere Haupt⸗ versammlung habe die regelmäßigen Bezüge des Herrn festgesetzt. Sie hätte das wahrscheinlich nicht getan, wenn sie gewußt hätte, daß außer diesen eine außerordentliche Vergütung von 20 000/ gexahlt werden würde. Der Redner bemängelte dann noch die gegenwärtige Stellung und Besoldung des Herrn Liebmann. Nach den vom Vorsitzenden gegebenen Erklärungen han- delt es sich bei dem Betrag von 20 000/ ledig- lich um die Entschädigung für die von Lieb- mann mit der Stadt Frankfurt erfolgreich ge- führten Verhandlungen wegen des Verkaufs der Fabrikgrundstücke, wobei es ihm gelungen sei, für die Gesellschaft außerordentlich günstige Be- dingungen herauszuschlagen. Die Bezüge, die Herr Liebmann als stellvertretendes Aufsichts- ratsmitglied früher und auch jetzt erhalte, be- zeichnete die Verwaltung als durchaus angemes- sen. Die gegenwürtige Tätigkeit sei übrigens nur vorübergehend, und Vorstand und Aufsichts- rat würden sie im Einverständnis mit Herrn Liebmann sofort lösen, sobald ein geeigneter Er- satz für den im Felde stehenden Prokuristen der Gesellschaft gefunden sei. Warenmärkte. Berliner Getreidemarkt. * Berlin, 13. Okt. Da die Zufuhren und das Angebot sehr mäßig sind, war die Tendenz für Lokogetreide, wie an den Vortagen, fest, die Kauflustaber gering. SERILIn, 13, Ortober. 1914.(Frupkurss) nact ¹ 18. 12. Welzen: Loko—— Roggen:—— Hafer: felner 219—229 219—229 mittel 214—218 218—218 Aals: Amerſk. u. runger 240—-245— Futtorgseste mittel u. gute 2871—248 289—248 82—85 82—39 29. 39 29.00—8.80 16.26—16. 59 16.80.00 00 15.50—16.90.76—16.00 Weizzimeh! Boggenmeh Epbsen mittel Welzenklele, grobe u. feine Roggenklele BERLIN, 13. Oktober. 1914.(Sohluß.) 13. 14 Welzen: fester 257.—28.— 23.—.22.— 0 gen: fester 28.——— 25.—26.— Hafer felner: 218.—223.— 216.—23.— mittel fester 215.—216.— 213.—215.— Hals runder; ruhig 240.—— 240.—— Welzenmohl: runig 32..—39 goggenmonl: kester 30—31.30 29.20—51.50 RUBGI: gesohäftslos—.—— Die Getreigepreise verstehen sioh für Lokeware ln Hark per Tonne, dio Reh prelse in Mark per Doppelzentner. Londoner Metallmarkt. London, 13. Oktbr. Kupfer- und Zinnhandel auf der Zörse und Umgebung lst vorboten. Eink:; per Okthr. 28,½. Blei per Oktbr. 17.½, lusgower Roheisenmarkt. dlasgo, 12. Oktbr. Rohelsen, per Cassa 49.4, por 1 Monat 49.75. Nüruberger Hopfenmarkt. N. Die Stimmung am Markt hat sich in der letzten Weche neuerdings weiterhin entschieden zu Gunsten der Käufer verändert. Die Eigner sind Offensichtlich jetzt in steigetdem Maß entschlos- sen, ihre Bestände möglichst abzugeben und nicht wie es biser vielfach der Fall war, damit zur etwaigen Erzielung von Höchstpreisen noch zuzu- Der Kundschaftshandel, der wie immer die Haup'käuler stellt, bezieht demzufolge jetzt vor- wiegend Spalter, Hallertauer, Württemberger, Elsässer, badischen Land- und Markthopfien, Sie bewegen sich im Preis zwischen 60 und 80 Mark. Mittlere und bessere Qualitäten halten noch ihren Preis, dagegen sind nichffarbige Waren im Preis zurückgegangen. Der Exporthandel hat ebenfalls jetzt einigermaßen in das Kaufgeschäft eingegrif- ſen. Er bezieht meist Markthopfen und Haller- tatter, für die er jeweilig etwas mehr oder weni⸗ ger als 50 Mark bezahlt, aber vorerst nur geringe Mengen braucht, da die Ausfuhr sehr erschwert ist und vorerst hier nur für gewisse Gebiete Hopfen braucht. Dort wird er natürlich hastig aulge- ber Wrlen. dusirle- Zeifung doch im großen und ganzen einigermaßen 2u wWünschien übrig. Eine Reihe von Brauereien haben jetzt, da sie auf sehr billige Preise sehen, einen gewissen Teil von Hopfen, der gekauft, behalten, s0 daß es zum Teil an den Märkten lebhafter zu- ht. 220 sehr befriedigt. Das Geschäft volkieht sich aber an einer Reihe von Plätzen infolge Zurücichal. tung der Verkäufer ziemlich langsam. Der Preis- Hopfenernte hin, die die vorjährige im allgemeinen um fast das Doppelte übersteigt. Letzte Nandelsnachrtechten. Frankfurt a.., 13. Okt. Aus Wiesbaden v5om 12. Okt. wird uns geschrieben: Das Park⸗ hotel Vertriebsgesellschaft m. b. H. ist in Konkurs geraten. Das Hotel liegt an der Wilhelmstraße und ist nach gänzlichem Umbau zu Anfang dieses Sommers eröffnet worden mit großstadtischem Kaffee und Restaurant. r. Düsseldorf, 13. Okt.(Priv.-Tel.) Wie uns mitgeteilt wird, steht auf der Tagesordnung der am 20 d. Mts. stattfindenden Mitgliederversammiung des Stahlwerksverbandes in Düsseldorf auch die Widereinführung der Ausfuhrvergütung für Lieferungen nach den neutralen Stasten. Ange⸗ sichts des Umstandes, daß in diesen Staaten die frühere Konkurrenz namentlich von Belgien und England nicht zu befürchten ist, hält man in ein- geweihten Kreisen die Wiedereinführung einer Ausfuhrvergütung vorläufig nicht erforderlich. r. Essen, 13. Okt.(Priv.-Tel.) Wie wir hören, Übertreffen die heute erschienenen definitiven Ver- sandtziffern des Roheisenverbandes im Monat September, die Anfang des Monats ver⸗ öffentlichten von etwas über 40 Proz noch ganz be- deutend, indem der Versand sogar 48,3 Proz. aus- macht, gegen nur 22 Proz. im vormonat Auoust. In der am 22. d. Mts. stattfindenden Mitgliederver- sannmnlung wird auch die Ausfuhryergütung zur Sprache kommen, die bekanntlich seit Kriegsan⸗ fang auigehoben ist. IJBerlin, 13. Okt.(Von uns. Berl. Bur.) Aus Wien meldet die„Neue Freie Presse“, daß das österreichische Moratorium da- hin geändert wird, daß 10 Proz von 100, und Mitte November weitere 15 Proz. von 100 der fälligen Forderungen zahlbar sind. *„München, 12. Okt. Die Generalversamm- lung der Münchener Eggenfabrik.-G. vorm. Fischer u. Steflan, München-Pasing, hatte am 8. August bekanntlich ifire Beschlufftassung mit Riick- sicht auf die Zeitlage ausgesetzt. Die außer- ordentliche Generawersanumlung beschloß, à is dem Reingewinn von M. 169 170, wie vorgeschlagen, 7 Proz. anstatt der ursprünglich vorgeschlagenen 10 gegen 9 Proz. i. V. Dividende zu verteilen und Mlt. 42 970 vorzutragen. Wien, 12. Olkt. Deutsche Devisen giugen heute auf K. 128 Zzurück. Zürich, 13. Okt. Die Schweizerische Lokomo- tiven- und Maschinenfabrik in Winterthur schlägt nach stark erhöhten Abschreibungen und Rückstel⸗ lungen auf den Reingewinn von 971 546 F,(i. V. 998 451 Fr.) eine Dividende von 6(8 Prozeni) vor. London, 13. Okt. Die„Morning Post“ mel- det aus Sidney vom 9. Oktober: Der Krieg fallt mit einer sehrerusten Trockenheit in weiten Strecken vou Viktoria und besondlers in Südaustralien, Westaustrahen und dem FReverin- Bezirk und Südwales zusammen. Die ersten drei dlieser Staaten werden vermutlich nach der nach- sten Ernte Weizen einführen mitssen, an- stautt mn auszuführen. Ganz Australien werde schwerlich einen Ueberschuß für die Ausfuhr be- sitzen. Gleichzeritig erregt der Rück gang der Nachfrage nach Volle und Metallen Besorgnis. New vork, 13. Okt. Durch Kabel indirekt.) unter dem normalen Umfang, der Baumwollmarkt geht schwach. Die durch den euro N Heeres- bedarf verursachte Nachfrage läßt nach. Der De⸗ visenmarkt hat sich verschlechtert. Die Wirkung des Goldfonds bleibt offenbar erfolglos. Es ist allgemeine Ueberzeugung, daß selbst bei der Ver- sendung einer großen Partie Gold nach Ranada keine bemerkenswerte Verschiebung der Wecheel kurse eintreten wird. ⁰y ĩ d0 ͤvK„ Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Erust Müller; für den Handelsteil: Dr. Adoff Agthez für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz J0 Druck und Verlag der Dr. H. Haasschen Buchdruckerei, G m 2 75. nommen. An dem hiesigen Markt und an den Märkten der Produktionsorte läßt der Einkauf je- Direktor: Erust Munen eeee Die Erntemenge hat allenthalben die Braue- stand weist im übrigen aber auch auf die große Die Seidenumsätze bleiben um etwa 60 Prozent 18 ge * SS* 5 Oktober 1914. General-⸗Anzeiger.— Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 7. Seite. ̃ für den Amtsbezirk Mannheim. Sblatt 7. Jahrgang. Maunheim, deu 13. Oktober 1914. Nr. 76. Auszug aus den deutſchen Verluſtliſten Nr. 37 und 38; enthaltend die Namen der toten, verwundeten oder vermißten Angehörigen des Amtsbezirks Maunheim. 1. Garde⸗Regiment, Potsdam. 6. Kompagnie: 1. Grenadier Wilhelm Ettling, Mannheim, vermißt. Brigade⸗Erſatz⸗Bataillon No. 41, Mainz. 1. Kompagnie: 2. Reſerpiſt Johann Black, Neckarau, vermißt. Sandwehr⸗Infanterie⸗Regiment No. 48, Küſtrin. 4. Kompagnie: 3. Wehrmaun Karl Gehrle, Maunheim, vermißt. Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment No. 110, Raſtatt, Karlsruhe und Mannheim. 9. Kompagnie: 4. Vizefeldwebel Offizier⸗Stellv. Karl Großkinsky Mannheim, ſchwer verwundet. Vizefeldwebel Th. Wilhelm Kraus, Mannheim, leicht verwundet. 6. Wehrmann Heinrich Fucke, Mannheim, leicht nerwundet. 7. Wehrmann Guſtav Sitterling, Mannheim, vermißt. Kompagnie: Gefreiter Georg Röth, Mannheim, verwundet. Kompagnie: 9. Gefreiter 2 Wilhelm Walter. Wallſtadt, tot. 10. Tambour Karl Uhl, Mannheim, verwundet. 12. Kompagnie: 11. Reſerviſt Georg Andes, Feudenheim, leicht ver⸗ wundet. Infanterie⸗Regiment No. 187, Hagenau. 5. Kompagnie: 12. Reſerviſt Johann Hipp, Maunheim, verwundet. 8. Kompagnie: 18. Sergeant Michael Betzold, Neckarhauſen, tot. Infanterie⸗Regiment No. 169, Lahr und Villingen. S. Kompagnie: 14. Musketier 5 Duſter, Feudenheim, tot. 9. Kompagnie: 15. Musketier Heinrich Ziegler, leicht berwundet. 91 Mannheim, 12. Kompagnie: 16. Musketier Heinrich Metterich, Mannheim verwundet. 17. Gefreiter Philipp Frees, verwundet. 22. bayeriſches Jnfanterie⸗Regiſnent Zweibrücken. 8. Kompagnie: 18. Vizefeldwebel d. Reſ. Theodor Orlemann, heim ſchwer verwundet. Sächſiſches Brigade⸗Erſatz⸗Batagillon No. 48 1. Kompagnie: 19. Gefreiter Adolf Fäßer, Maunheim, wundet(Arm). Württbg. Landwehr⸗ Infanterie⸗ Regiment No. 125. l. Kompagnie: 20, Landwehrmann Robert Zwirlein, vermißt. Füſilier⸗Regiment No. 80, Wiesbaden Homburg v. d. Höhe. 9. Kompagmie: 21. Reſerviſt Weber II., Waldhof, vermißt. 10. Rompagnie: 22. Reſerviſt Johaunes Kegel, Sandhofen, verwundet, Reſerve⸗Infanterie Regiment No. 30, Wiesbaden. 5. Kompagnie: 28. Wehrmann Guſtav Aulmiſch, Manuheim, vermißk. Infanterie⸗Regiment No. 81, Frankfurt a. M. 12. Kompagnie: 245ů Fahnenjunker Alfred Bauer, Maunheim, verw. 5. Unterofſizier Max Hirſch, Maunheim, verwundet. Reſerve⸗Infanterſe⸗Regiment No. 118, Worms. 7. Kompagnie: 26. Reſerviſt Adolf Lenz, leicht verwundet. 8 Kompagn Bilhelm Pofatti, Netart auſen, leicht „leicht Mannheim, ſchwer Prann⸗ leicht ver⸗ »Maunheim, und Bad 27. Wehrmann verwundet. Infanterie⸗Regiment No. 137, Hagenan. 9. Kompagnie: 28. Musketier Karl Black, Neckarau, ſchwer verwundet. Mannheim, den 8. Oktober 1914. Großh. Bezirksamt, Abt. I. Wehrbeitrag betr. Bezugnehmend auf un⸗ ſere Ankündigung vom 15. v. Mts., in der zur als⸗ baldigen Einzahlung des verfallenen erſten Drittels des Wehrbeitrags aufge⸗ fordert wurde, machen wir darauf aufmerkſam, daß es bei dem gegenwärtigen erhöhten Geldbedarf des Reiches erwünſcht iſt, daß die Beitragspflichtigen, die dazu in der Lage ſind, den gauzen Beitrag oder einen möglichſt groß. Teil davon auf einmal entrichten. Erfolgt die! Zahlung min⸗ deſtens 3 Monate vor dem geſetzlichen Zahlungstage, dürfen 4 vom Hundert Jahreszinſen vom Tage Die Waſſerverſorgung Edingen betr. Wegen Einlage eines Rohrſtranges in denkreis⸗ weg Nr. 10 Friedrichs⸗ feld⸗Neckarhauſen wird dieſer vom 5. Oktober ds. Js. ab bis auf weiteres auf der Strecke vom Ort Friedrichsfeld bis zur Landſtraße Seckenheim⸗ Edingen für den Fuhr⸗ merksverkehr geſperrt werdeu. Der Fuhrwerksverkehr zwiſchen Friedrichsfeld⸗ Neckarhauſen kann über Edingen erfolgen. Zuwidergandzungen wer⸗ den nach 8121.⸗St.⸗G.⸗B. an Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen Mitteilungen über die gemäß kriegsminiſterieller Verfügung vom 12. Auguſt 1914 zu errichtenden Militär⸗Vorbereitungsanſtalten. Am 29. September d. J. iſt in Ettlingen eine Militärvorbereitungsanſtalt eröffnet worden, welche den Zweck hat, den Erſatztruppenteilen militäriſch ausgebildete Maunnſchaften ſofort nach Eintritt in ihr wehrpflichtiges Alter zuzuführen. Dementſprechend werden in dieſer Anſtalt freiwillig ſich meldende junge Leute aufgenommen, die mindeſtens das 16. Lebens⸗ jahr vollendet haben und von denen nach ihrer Körper⸗ beſchaffenheit mit Sicherheit zu erwarten iſt, daß ſie mit vollendetem 17. Lebensjahre felddienſtfähig ſind. Die Ausbildung mit der Waffe ſteht im Vorder⸗ grund und ſoll in 2 bis 3 Monaten beendet ſein. Diejenigen jungen Leute, die nach erfolgter Aus⸗ bildung mit der Waffe noch nicht 17 Jahre alt ſind, bleiben bis zur Vollendung des 17. Lebensjahres in der Anſtalt und werden— ihre Befähigung voraus⸗ geſetzt— bei der Ausbildung neu eintretender Frei⸗ Miſger Berwendung finden. Mit vollendetem 17. Lebensfahre erfolgt ſofort die Ueberweiſung der feld⸗ dienſtfähigen Freiwilligen an Erſatztruppenteile und von dieſen zur mobilen Truppe. Die Freiwilligen werden in der Anſtalt mili⸗ täriſch eingekleidet, in Kompagnien zuſammengeſtellt, kaſernenmäßig untergebracht und verpflegt. Die ärztliche Unterſuchung erfolgt bei den Be⸗ zirkskommandos, bei welchen auch die Anmeldung mündlich oder ſchriftlich zu erfolgen hat. Karlsruhe, den 1. Oktober 1914. Stellvertretendes General⸗Kommando. Die Auszahlung der Unfallrenten während des Krieges betr. Nach einer Verfügung der Kaiſerl. Oberpoſtdirek⸗ tion in Karlsruhe vom 29. Auguſt ds. Is. iſt wegen Auszahlung der Entſchädigungen auf Grund der Unfallverſtcherung an Empfänger, die zur Dienſtleiſt⸗ ung für Kriegszwecke eingezogen ſind, vom Reichs⸗ poſtamt im Einverſtändnis mit dem Reichs⸗Verſicher⸗ ungsamt folgendes beſtimmt worden: Die Auszahlung der Rentenbezüge an Angehörige kann nur auf Grund einer vom Berechtigten auf einen Angehörigen ausgeſtellten, bei dem Verſicher⸗ ungsträger(Berufsgenoſſenſchaft ꝛc.] einzureichenden Vollmacht erfolgen. Die Ausſtellung der Vollmachten wird durch die Militärbehörden gefördert werden. Als Vollmachten find auch zugelaſſen, Briefe der Nentenberechtigten an ihre Angehörigen, die den Wunſch, die Bitte oder den Auftrag enthalten, die Rente zu erheben. Lebensbeſcheinigungen werden für die im Kriege befindlichen Reutenempfänger nicht beauſprucht. Die Quittungen der bevollmächtigten Perſonen müſſen aber in Bezug auf die Richtigkeit der Unterſchrift amtlich beſcheinigt ſein. Sobald ein Rentenempfänger als gefallen(tot) oder vermißt gemeldet wird, benachrichtigt die Militär⸗ behörde die bisher zahlende Poſtanſtalt. Die Poſt⸗ anſtalt ſtellt in dieſen Fällen die Weiterzahlung zu⸗ nächſt ein. Den Angehörigen bleibt es ſodann über⸗ laſſen, ſich wegen etwaiger Weiterzahlung der Reute an den zuſtändigen Verſicherungsträger zu wenden Mannheim, den 8. Oktober 1914. Großh. Bezirksamt: Verſicherungsamt. Belanntmachung. Lerrentele Sunde betr. Zugelaufen u. bei Jakob Nicht mehr wehrpflichtige, Kempf, Schauſteller hier, ſich aber ſee⸗ od. garniſons⸗ Riedfeldſtraße! 8 unterge⸗ dienſtfäh fülende Marine⸗ bracht ein herrenloſer Offtziere, Vizedeckofftziere Hund: und Deckoffiziere, die wäh⸗“ Pinſcherhund, weiblich, ſchwarz und grau. rend des Krieges eintreten 9 Zugelaufen u. bei Kauf⸗ wollen, werden hiermit aufgefordert, ſich ſchriftlich mann Friedrich Gleisner zur Verfügung zu ſtellen, in Käfertal, Auerhahn⸗ ſoweit' ſie nicht ſchon bei ſtraße 6 untergebracht ein ihrenfrüheren Meldungen von den Frontſtellen ab⸗ gewieſen worden ſind. Die Offiziere haben ihre Geſuche an das Stations⸗ kommando, die Deckofftziere und Vizedeckoffiziere an ihreufrüheren Marineteil zu richten. Auf Wunſch werden ſolche ſich freiwillig Meldende im Garniſons⸗ dienſt der Marine ver⸗ wendet werden. 3976 segl. Bezirkskommaudo. In dem Konkursver⸗ fahren über den Nachlaß des Kürſchners Franz Joſef Stelzer in Neckarau iſt als Stellvertreter des KonkursverwaltersRechts anwalts Reiumuth in Mannheim, der infolge des an der Aus⸗ übung ſeines Amtes ver⸗ hindert iſt, Rechtsanwalt Dr. Albert Dührenheimer in Mannheim ernaunt, Es iſt eine Gläubiger⸗ verſammlung einberufen auf: 3974 Donnerstag, 5. Nov. 1914, vormittags 11 Uhr, Zimmer 112 die über dieſe Ernenuung herrenloſer Hund: Boxer, weiblich, braun. Zugelaufen u. bei Sally Frankfurter hier, J3,1711Tʃ uüntergebracht ein herren⸗ loſer Hund: Wolf, etwa 60 em hoch, männlich, dunkelhraun. Zugelaufen undbei Paul Hofmannhier, Krappmühl⸗ ſtraße 7 untergebracht ein herrenlofer Hund Dackel, männl., ſchwarz. Zugelaufen und im Tier⸗ aſyl untergebrachtein her⸗ renloſer Hund: Foxterrier, männlich, weiß mit ſchwarzen Ab⸗ zeichen. Zugelaufen und bei Otto Beck hier, J 7, 17, untergebracht ein herren⸗ 1175 Hund, Fox, männ⸗ lich, ſchwarz⸗weiß. Zugelaufen und bei Albert Mebes, Weichen⸗ wärter hier, Sammelbahn⸗ hof, untergebracht ein herrenloſer Hund, Dachs, mäunlich, ſchwarz. Zugelaufemund im Tier⸗ aſyl untergebrachtein her⸗ renloſer Hund: Kriegshund, mäunlich, Die Ausübung der Jagd während des Krieges betr. Aufgrund des§ 29.⸗ St.⸗.⸗B. ergeht hiermit Anordnung: Die Ausübung der Jagd im Amtsbezirk Manuheim darf bis auf Weiteres all⸗ gemein nur in der Zeit zwiſchen Sonnenaufgang u. Sonnenuntergang ſtatt⸗ finden. Zuwiderhandlungen wer⸗ den mit Haft bis zu 6 Wochen oder Geldſtrafe bis zu 150 Mk. beſtraft. 3988 Großherzoglich Badiſches Bezirksamt Maunheim Abt. IIa. Neubau der Fortbildungs⸗ ſchule in U 2, betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Straße zwiſchen U 2, und U 3, wegen der Erſtel⸗ Ilung eines maſſiven Rohr⸗ kanals in ihrer ganzen Breite für den öffentlichen Verkehr bis auf Weiteres geſperrt wird. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8366 Ziffer 10 R. St. G. B. und 8121 P. St. G. B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis 14 Tagen beſtraft. Maunheim, den 2. Okt. 1914 Großh. Bezirksamt Polizeibirektion Abt. VIa. 3911 Die Firma Krauß⸗ Bühler G. m. b.., Koh⸗ len⸗, Koks⸗, Briket⸗Groß⸗ handlung in Mannheim Prozeßbevollmächtigte: Rechtsanwälte Dr. F. Roſenfeld, Dr. Pudel, Fritz Roſenfeld u. Dr. Franz Roſenfeld in Mannheim klagt gegen den Charles Reißer, Kohlenhandlung, früher in Straßburgi. Elſ., jetzt unhekannten Aufent⸗ halts unter der Behaup⸗ tung, daß der Beklagte der Klägerin aus Waren⸗ lauf vom JFahre 1914 106 Mt. ſchulde, und daß Maununheim Erfüllungsort ſei mit dem Antrag auf koſtenfällige vorläufig voll⸗ vollſtreckbareVerurteilung zur Zahlung von 106 M. nebſt 3% Zinſen ſeit 27. Auguſt 1914. 3987 Zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsſtreits wird der Beklagte vor das Gr. Amtsgericht in Mannheim Saal B, Zim⸗ mer 112 auf: Donnerstag, 17. Dez. 1914, vormittags 9½ geladen. Mannheim, 7. Okt. 1914. Gerichtsſchreiberei Gr. Amtsgerichts Zim. 7. In dem Konkursverfah⸗ ren über den Nachlaß des Gärtuers Marx Joſef Stel⸗ zer in Neckaran iſt Termin zur Anhörung der Gläubi⸗ gerverſammlung über den vom Konkursverwalter ge⸗ ſtellten Antrag, das Kon⸗ kursverfahren mangels einer den Koſten des Ver⸗ fahrens ent ſprechen den Konkursmaße einzuſtellen und im Falle der Annahme des Antrags,zur Abnahme der Schlußrechnungen be⸗ ſtimmt auf: 3688 Donnerstag, den 5. Nov. 1914, Bormittags 11 uhr, vor Gr. Amtsgericht Z. 9 hier, Zimmer 112. Mannheim, 7. Okt. 1914. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgericht Z. 9. Behanntmachung. Juſolge Einberuſung des Gerichtsvollziehers Elliſſen zum Heere werden die Geſchäfte des Di⸗ ſtriks XVII(Gemarkung Maunheim, jenfeits des Neckars, weſtlich der Elfen⸗ ſtraße 11. Querſtraße und Waldhofſtraße) durch Ge⸗ richtsvollzieh. Armbruſter, Zum Handelsregiſter B, Band XIII,.⸗Z3. 1 wurde heute eingetragen: Firma„Heller& Joſt Nachfolget Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung“ in Mannheim, Fardelyſtraße 4. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt: Der Handel mit Kohlen, Koks und verwandten Artikeln, ins⸗ beſondere der Fortbetrieb des in Mannheim unter der Firma Heller& Joſt Nachf. beſtehenden, bisher dem Kaufmann Karl Joſt gehörenden Handelsge⸗ ſchäfts. Die Geſellſchaft iſt be⸗ fugt, gleichartige oder ähn⸗ liche Unternehmungen zu erwerben, ſich an ſolchen Unternehmungen zu be⸗ tetligen oder deren Ver⸗ tretung zu übernehmen. Das Stammkapital be⸗ trägt 20,000 Mark. Geſchäftsführer iſt Karl Joſt, Kaufmann, Mann⸗ heim. Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 21. September 1914 feſtgeſtellt. Die Geſellſchaft beſtellt einen Geſchäftsführer; ſie gilt zunächſt guf die Dauer von fünf Jahren vom 6. Oktober 1914 an abge⸗ ſchloſſen; wird von keinem der Geſellſchafter nicht ſpäteſtens vor Beginn des letzten Halbjahres vor Ablauf der Vertragszeit gekündigt, ſo läuft der Vertrag unter den gleichen Bedingungen fünf Jahre weiter und ſo fort. Der Geſellſchafter Karl Joſt in Maunheim bringt das von ihm unter der Firma Heller& Joſt Nachf. in Mannheim betriebene Kohlenhandelsgeſchäft nebſt Zubehör mit Aktiven und Paſſiven ngch dem Stande vom 23. März 1914 in die Geſellſchaft ein und dieſe übernimmt dieſes Einbringen inAnrechnung auf die Stammeinlage des Einbringers zum Werte von 10,000 Mark. 3972 Mannheim, 6. Okt. 1914. Gr- Auttsge richt Z. 1. Zum Güterrechtsregiſter Band XIII wurde heute eingetragen: 3989/90 1. Seite 78: Karl Stamm, Eierhändler und Sophie geb. Schwörer in Maunheim. Vertrag vom 2. Oktober 1014. Güter⸗ treunung. 5 2. Seite 79: Heinrich Neuninger, Kaufmann u. Philippine geb. Lambert in Mannheim. Vertrag vom 3. Oktober 1914. Gü⸗ tertrennung. Mannheim, 10. Okt. 1914. Gr. Amtsgericht 2Z. 1. 1. In dem Konkursver⸗ fahren über das Vermögen des Schneidermeiſters Georg Friedrich Kunkel in Mannheim iſt als Stell⸗ vertreter des Konkurs⸗ verwalters Rechtsanwalt Dr. Stoll in Maunheim, der zum Heeresdienſt ein⸗ gezogen iſt, Rechtsauwalt Dr. Horſtmann in Mann⸗ heim ernannt. Der Stell⸗ vertreter hat den Konkurs⸗ verwalter inſoweit zu ver⸗ treten, als dieſer infolge ſeines Einzugs zum Hee⸗ resdienſt ander Ausübung ſeines Amtes verhindertiſt 2. Es iſt eine Gläubiger⸗ verſammlung einberufen auf: 3986 Freilag, 30. Oktbr. 1914, vurmittags 11½ Uhr vorGr. AmtsgerichtMann⸗ heim, II. Stock, Saal B, Zimmer 112. DieGläubigerverſamm⸗ lung ſoll über die Ernen⸗ nung des vom Konkurs⸗ gericht als Stellvertreter des Koönkursverwalters ernaunten Rechtsanwalts PDr. Horſtmann in Mann⸗ heim gehört werden.(§ 80 Zum Handelsregtiſter& wurde heute eingetragen: 1. Band II,.⸗Z. 221, Firma„Carl Biundo“ in Mannheim. Carl Heinrich Biundp iſt geſtorben, das Geſchäft ſamt Firma auf die zwiſchen Carl Heinrich Biundo Witwe, ranziska geb. Straub in Mannheim u. ihren Kindern Karl Wil⸗ helm Biundo, Ingenieur in Dortmund und Paula geb. Biundo, Ehefrau des Rechtsanwalts Dr. Kieſer in Mannheim fortgeſetzte allgemeine Gütergemein⸗ ſchaft übergegangen. Zur Vertretung und Zeichnung der Firma iſt nur Carl Heinrich Biundo Witwe, Franziska geb. Straub in Mannheim be⸗ rechtigt. 2. Band VII,.⸗Z. 179, Firma„Münchener As⸗ phaltwerk Kopp& Cie.“ in Mannheim als Zweig⸗ u ederlaſſung mit dem Hauptſitze in München. Der Sitz der Geſellſchaft iſt von München nach Char⸗ lottenburg 3. Band XIV,.⸗Z. 87, Firma„Maſchinenfabrii Caxl Cron“ in Mannheim. Die Prokura des Max Poetſch iſt exloſchen. 4. Band XV,.. 203, Firma, Hellerk JoſtRachf.“ in Mannheim. Die iſt exloſchen. 5. Band XVI,.⸗Z. 4075 Firma„Max Eurant“ in Mannheim. Berthold Cu⸗ rant, Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt 6. Band XVII,.⸗ 54443 Firma„Paul Benfeh⸗ Mannheim, Auguſta An⸗ lage 31. Inhaber iſt Paul Benfey, Kaufmann, Mann⸗ heim. Geſchäftszweig: kommiſſ ion& Verſiche⸗ 5 sgeſchäft. „Band XVII,.⸗3. 143, Firma„Giera& Kaul“ in Maunheim, P' 3, 12. Offene Handelsgeſellſchaft. 1 Geſellſchaft hat am Oktober 1914 begonnen Perſönlich haftende Geſell⸗ ſchafter ſind Karl Giera Ehefrau, Mathilde geb. Mayer, Mannheim, und Franz Kaul, Kaufmann, Mannheim. Kärl Giera, Maunheim, iſt als Prokuriſt beſtellt. Geſchäftszweig: Konfek⸗ tions⸗& Maßgeſchäft. Manuheim, 10. Okt. 1 Gr. Amtsgericht Z. J. In dent fahren über das Bermnögen des Malzkaffeefabrikanten Valentin Knieriem in Maunheim iſt Termin zur Prüfung der nach⸗ träglich angemeldeten Forderungen beſtimmt auf: Freitag, 13. Nov. 1914 vormittags 11¾% Uhr vor das Gr. Amksgericht Mannheim, 2. St., Zimm. 112, Saal B. 3998 Mannheim, 8. Okt. 1914. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts, 3. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Tiefbanunternehmers Konrad Eſſert in Mann⸗ heim wird, nachrechtskräf⸗ Bank⸗ tiger Beſtätigung des Zwangsvergleichs, aufge⸗ hoben. 3913 Manuheim, 3. Okt. 1013 Gr. Amtsgericht Z. 4. Bekauntmachung Die Holzzurichtung in den Waldnugen des!Forſt⸗ bezirks Mannheim hat be⸗ gonnen. Das Betreten der betreffenden Waldteile iſt gefährlich und daher ver⸗ boten. Manuuheim, den 8. Okt. 1914 Großh. Forſtamt Baumann. Amtl. Impreſſen ſtets zu haben in der Zwangsverſteigerung. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Mann⸗ heim zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Lorenz Krapp Tünchermeiſter in Mann⸗ heim eingetragene, nach⸗ ſtehend beſchrieb. Grund⸗ ſt ück am Donnerstag, 3. Dezbr. vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Nyptariat— in bdeſſen Dienſträumen Q 6, 1 in Mannheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsver⸗ merk iſt am 14. Aug. 1914 in das Grundbuch ein⸗ getragen worden. Die Einſicht der Mit⸗ teilungen des Grundbuch⸗ amts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, ins⸗ beſondere der Schätzungs⸗ urkunde iſt federmann geſtattet. 3981 Es ergeht die Aufſor⸗ derung, Rechte, ſoweit ſſe zur Zeit der Eiultagang des Verſteigerungsvee⸗ merkes aus dem Grund⸗ buch nicht erſichtlich ma⸗ ren, ſpäteſtens im Ber⸗ ſteigerungstermine der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzu⸗ melden und, wenn der Gläubiger wiberſpricht. glaubhaft zu machen, widrigenſacts ſte hei der Feſiſtellung des gering⸗ ſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Ver⸗ teilung des Verſteige⸗ rungserlöſes dem An⸗ ſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechlen nachgeſetzt werden. Dielenigen, welche ein der Verſteigerung ent⸗ gegenſtehendes Necht Ha⸗ ben, werden aufgeförtert, vor der Exteilung des Zuſchlaas die Aufhebung oder eiyſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verſaßhrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteiger⸗ ten Gegenſtandes tritt. Grundbuch von Mann⸗ heim, Band 229, Heft 24 Veſtands verzei nis I .sNr. 4839, Flächey⸗ Zabat 232 dum Hofratze. Mannhelm, Hierauf ſteht ein vter⸗ ſtöckiges Wohnhaus mit Seitenbau und Keller. Eſ. Igb.⸗No. 4888, adf. Nr. 4840, unbelaſtet ge⸗ ſchätzt zu 55 000.— Mk. Mannheim, 7. Okt. 1914. Großh, Notarigt 8 als Nollſtreckungsgericht Die Anmeldung zur Einkommen⸗ ſteuer betrefſend. Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß nach Ar⸗ tikel 14 und 15 des Ein⸗ kommenſteuergaſetzes alle Perſonen, welche ein ſteuerpflichtiges Einkzom⸗ men aus Arbeit oder Dienſtleiſtung beztehen und noch nicht zur Ein⸗ kommenſteuer veranlag⸗ ſind, ſich innerhalb 14 Ta⸗ gen, vom Beginn der Stenerpflicht an gerech⸗ net, zur Veranlagung bei uns augumelden haben. Wer es unterläßt, die Anmeldung innerhalb der vorgeſchriebenen Frſſt zu machen oder vor Er⸗ öffnung des Steuerſtraf⸗ verfahrens nachzuholen. verfällt in die in Artikel 23 und 24 des Einkom⸗ menſtenergeſetzes ſengz, ſetzte Strafe. 85 Neuzugezogene ſind von dieſer Anmeldepflicht durch ihre polizeiltche Anmel⸗ dung nicht entbunden. der Einzahlung bis zum ſtrd ſchwarz und braun. wohnhaft Lutherſtraße No. 5 Gr. Steuerkommiſſär geſetzlichen Zahlungskage kt. 1914. Mannheim, 1. Okt. 1914.]23 mitbeſorgk. 55 Or. H. Haas'ſchen fär den Begirk Mann⸗ abgezogen werden. 3082 Mannheim, 5.O Mannheim, 3. Okt. 1914. Maunheim, 6. Okt. 1914. Mannheim, 8. Oktbr. 1914. Buchdruckerei cg. mn. b. S heim⸗Stadt.(Dienſtzim⸗ Mannheim, 9. Okt. 1914. Großherzogl. Bezirksamt.] Der Gerichtsſchreiber Großh. Bezirksamt Großh. Amtsgericht 7.] Der Gerichtsſchreiber. Hl..he mer im Gr. Schloß, weſt⸗ Gr. Finanzamt. Abt. IV. Gr. Amtsgerichts 3. 9. Polizeidirektion. Gießler. Gr. Amtsgerichts Z. 6...————. licher Flügel!. Verantwortlicher Redakteur Fritz Joos.— Druck und Verlag Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerei G. m. b. H. von den Soldaten am Tag vorher übrig Helaſen die Vorbereitungen getroffen werden. Den von ſtandsarbeiten ausgeſchrieben und die Grabar⸗ worden war. Baden⸗Baden abreiſenden Fremden wird das beiten zum Schulhausbau im Stadtteil Lichten⸗ Aus dem Großherzogtum. rr. Baden⸗Baden, Okt. Aus den Be⸗amt 11 Weißbuch der deutſchen Regie⸗ tal in gleicher Weiſe vergeben werden. (Karlsruhe, 11. Okt. Die Strafkammer ſchlüſſen der letzten Stal 85 rats tsſitzungen rung über die Urf ſachen des Krieges auf):Triberg(Schwarzwald), 10. Okt. Hier verurteilte den Weinhändler und Wirt Friedrich 0*V 1 adig end en bee 375 5 7 8 ſind vom Ortsausſchuß vom Roten Kreuz und Karl Schnurr in Raſtatt wegen Vergehens Generaldire tion 5 Stac 55 e 55 9 Aes 9 vom Frauenverein 5 Be e gegen das Nahrungsmittelgeſetz zu 10 Monaten Vorſtellung betr. Berbeſſerung der abendl ichen[ Transportes größeren Umfanges werden det Hekranke Kre 5 en 120 Geſängnis. Der Angeklagte, der die Kriegs⸗ Zugsverbindungen mit Karlsruhe eingereicht und 2300 Mk. k zum Zwecke der Ver⸗ ete und kranke Krieger mit zuſammen 12 verpflegungsſtation Oetigheim hatte, hatte am mit Rückſicht auf die in A ſtehende Win⸗ igung des Brotes ſollen geeignete Schritte Betten errichtet und in Betrieb. 29 5 5 verdor⸗ terſaiſon ſoll der Wirtſcha rieb im Reſtau⸗ unternommen werden. Schließlich ſollen die 85 den Soldaten Fleiſch und ſaure Suppe vorgeſetzt, die rant auf dem Merkur ermöglicht werden, wozu Er barbeiten zum Krankenhausbau als Not⸗ 8. Seite. Benc ral-Anzei zer.— Badiſche eueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 13. Oktober 1914. — Sfuftgarter Hiit- und Fickversicherungs- Hegrundet 1891. Prämien. Die Gesellschaft ist bekanntlich mit dem 1. September 1914 in alle Rechte und Pflichten der North Britism and Mercantile Feuerversicher- ungs-Aktien-Gesellschaft aus den bei derselben auf im deutschen Reiche befindlichen Sachen bestandenen Versicherungen eingetreten. Sie hat? diese Versicherungen für die ganze Dauer des Versicherungsvertrages Und für die Dauer späterer Erneuerungen übernommen und ist, obwohl] dies den Versicherungsnehmern bereits durch Rundschreiben mitgeteilt 65 wurde, auf Wunsch bereit, es besonders zu beurkunden. Die Stuttgarter hat auch die gesamte Orgauisation der North British übernommen und die Versicherungsnehmer werden daher gebeten, siceh in allen ihren Versicherungsangelegenheiten, soweit für dieselben die Agenten zuständig sind, an die seitherigen Platzvertreter der North British, sonst aber an die unterzeichnete General-Agentur zu wenden Aktien-Gesellschaft Abteiſung für Feuerversicherung. Nachdem die Gesellschaft den direkten Betrieb des Feuerversicher- 5 ungs-Geschäftes übernommen hat, empflehlt sich dieselbe zum Abschluss 155 von Versicherungen gegen Feuers- und Explosionsgefahr zu billigen festen, die zu jeder weiteren Auskunft bereit ist. beneral-Apentur für das Erossherzogtum Baden W. Nothermel in Karlsruhe. 8 ——— Unter Bezugnahme auf vorstehende Anzeige empfehlen sich die unterzeichneten Platz-Vertreter zur Untgegennahme von Versicherungs- Anträgen, sowie von Anträgen auf ausdrückliche Beurkundung des der North British bestandenen Versicher- 5 ungen auf die Stuttgarter, wie zur Erteilung jeder weiteren erwünschten 38604% Vebergangs der seither bei Auskunft. Manmmbelm im Oktober 1914. Emil Gamper, Luisenring 3. Max Lorsch, Tattersallstr. 39. Levi& Sohn, Q, 4. Robert Blicken Grundkapital 10 Milllonen Mark. Den Bürgergenuß in Käfertal betr. No. 40100 J. Wir bringen zur Kenntnis der Almend⸗ enußberechtigten von Kä⸗ ertal, daß am 3885 Donnerstag, 15. Oktober 1914, vormittags 11 uhr im Rathaus zu Käfertal die Verteilung erledigter Almendloſe vorgenommen wird, wozu alle Genußbe⸗ rechtigten, die glauben, nach ihrem Rangzum Einrücken in den Genuß oder zum Vorrücken in eine höhere Klaſſe berechtigt zu ſein, hiermiteingeladenwerden. Mannheim, 9. Okt. 1914. Kommiſſion für Fuhr⸗ u. Hutsverwaltung: Lon Hollander. Für den vorderen Teif der Neckarſtadt mit dem Vange Röttergebiet wurde elne weitere amtliche Pfänderſammelſtelle er⸗ kichtet und deren Betrieb Frau Emllie Hick Witwe, Waldhofſtraße Nr. 9 wohnhaft, übertragen. Die Pfändervermitt⸗ lungsſtelle wird dem Publikum zur Benützung empfohlen mit dem An⸗ fügen, daß die für die Berſatzkundſchaft in Be⸗ tracht kommenden Be⸗ ſtimmungen der Geſchäfts⸗ Anweiſung nehſt Ge⸗ bührentarif in dem Ge⸗ ſchäftsraum der Sammel⸗ ſtelle öffentlich ausge⸗ hängt iſt. 3885 Mannheim, 9. Oktör. 1914. Die Verwaltung der ſtädtiſchen Leihämter. Adoptiou. * bilöͤhnbſchen Fungen Jahre alt, werden voll⸗ ſtändig kinderloſe Adoptiv⸗ eltern geſucht. Alter der Adoptiömutter mindeſtens 50 Jahre. Erziehungsbettr. 1000—1200 W. Off. u. Adop⸗ tHon 3205 an die Exped. erb. Vekloren ein Manſchettenkuopf Perlmutter, mit kleinem Belllant und Rubinen. Abzugeben gegen Be⸗ lohnung A 1, 6, 1 Treppe. Verloren Damentaſche mit Porte⸗ Monnaie mit größerem nhalt vor dem Jigarren⸗ aden F 3, 8. Abzugeb. in dem Zigarrenladen gegen ei ens Ig. konſerv. geb. Frl. f. noch Schüler od. Schüle⸗ rinnen zum Klavierunte⸗ richt.(ev. auch f. Sonntag vorm.] Näh Schwetzinger⸗ ſtraße 22, 1. Stock. 21¹ Taflaufen Tigerkätzin verlaufen. 98222 Abzugeben R 6, 4. — 25 Auerlallen 5 Ein deutſch. Schäferhund, ein Dobermaun, ein Fox, weiblich, u. ein Rottwefler, (verkrenzt m. Kriegshund zugelanfen. P6. 2. 96311 DE Gebr. Möbel ſowie Näh⸗ maſchinen kauft Roſen⸗ berg, Kepplerſtr. 4a. 8215 Zahle hohe Preiſe für gebrauchte Möbel, Kleider u. Schuhe, 89173 Majertſchyt, E 4. 6. Diebe ſten Preiſe zahlt nur Frau Mantel, G 3. 2, Tel. 3881 für abgel. Damen⸗ u. Her⸗ renkleib., Bluſ., Schuhe ꝛc. 96128 D— Wenig gebrauchte Schlafzim.⸗ Einrichtg. preisw. zu verk. 96165 Otto Albers, B 5, 4 Hekren⸗ und Damen⸗ Fahrrad weza werkan 96166 C 3, 24, 3. Stock. Aus eigener Strickerei geſtrickte Weſten mit Aer⸗ meln, reinwolle Kamm⸗ garn, ſehr geeignet für Feldſoldaten habe vom Lager abzugeben. 96306 Hermann Hirſch jr. Mannheim, Seckenheimer⸗ ſtraße 58, Telephon 1930. Oſen(Dauerbrenn)] gut erhalt. bill. zu verk. 8209 Luiſenring 6, 3 Treppen. Iannheimer IIlilchzentrale empſtehlt beſonders gute Vollmilch als 96307 Kindermilch in verſchiedenen Flaſchen pro Liter 30 Pfennig. Kronleuchter.Zuglampe ür Gas, ſowie Schreibtiſch billig zu verkaufen. 218 E 2, 4 80 A, III. 300 Hüßner mit Stal ſu verkaufen. Munden⸗ im, Hauptſtraße 58. Stollen fingen Geſucht zum ſofortigen Eintritt Elektrotechnitzer (Monteur). Meldungen beim Pfürtner des Hof⸗ theater. 8886 Ssclörker, Jungbuschstr 8 eun nergiſch. Gymnaſiaſt für nachmittags geſucht. Off. u. Nr. 96250 a. d. Exp. Intellig. ſol. Fräul. mit angen. Aeuß. u. gut. Hand⸗ ſchriftals Empfangsdame und zur Hilfe für größere zahnärztliche Praxts in dauernde Stellung geſucht. Bewerberin nicht unter 20 Jahren wollen Off. u. Nr.. 8204 an die Exped. einſend. Geſucht zum ſofortigen Eintritt 1 7*** +* füng. Fränlein für Schretbmaſchine und leichtere Bureauarbeiten. Gefl. Offerten unter Nr. 90309 an die Expedition dieſes Blattes. emädchen Lehrmädchen fülr unſere Weißnäherei geſucht. 96812 Eupftein KGerſtle, E5,16 Sdelen sucben köchin, gut empfohlen, ſucht Beſchäftigung. TMeigesoche Gut möbl. Zimmer, ſe⸗ parat, in ruh Geg. Mann⸗ heims.gut. Miet.geſ. Off. m. Preis unt. Nr. 8170 an die Expedt. ds. Bl. Fräulein ſucht gut bürgerl. Mittag⸗ tiſch Nähe Schwetzinger⸗ ſtraße. Angeb. u. Nr. 8197 a. d. Expedition dſs. Bl. 1 Zimmer mit Küche „ u. Zub. 1. Stock, ſowie —3 Ganbenzimmer an ruh. kl. Fam. zu vm. Näh. nur 2 St. 8207 1 6, 39 m Küche ſofort zu vermieten. 8213 ohl. Zimmer 9 4 188855 möbl. Wohn⸗ lu.Schlafz.m. 2Bett. u. Küchenben. auf ſof. z. vm Zu erfragen part. 46299 ebild. Jg. Mädchen findet ſchön möbl. Zimm. mit vollſtänd. Penſion bei Beamtenfamilie, wo der Mann im Felde ſteht. Lauge Rötterſtraße 34, 99284 1 Treyppe rechts. Hübſch möbliert Zimmer eutl. Wohn⸗ und Schlaf⸗ Ammer mit Bad) ſofort 90 vermieten. 8205 ch. Wagnerſtr. 28. p. I. Aelt tücht. Meſtaurations⸗ IL. A, 6, 2. Stock. 8217 General⸗⸗ Baoͤiſche Neueſte Nachrichten. Aus unſerem Leſerkreiſe iſt wiederholt angeregt worden, von den ſämtlichen mit Ausbruch des Krieges erſchienenen Nummern des„General⸗Knzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Sonderdrucke auf beſſerem Papier herzuſtellen, um auf dieſe Weiſe ein umfaſſendes und überſichtliches Tages⸗Geſchichtswerk des Krieges zu ſchaffen, das von dauerndem Werte iſt und nach Jahrzehnten noch ein gern geleſenes und geſuchtes Erinnerungsbuch an die große Seit, die wir heute durchleben, bildet. Da nun fortgeſetzt eine ſtarke Nachfrage nach den ſeit Kriegsausbruch erſchienenen Nummern des Mannheimer General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten beſteht und unſer verfügbarer Vorrat nahezu vergriffen iſt, haben wir uns entſchloſſen, von allen ſeit der öͤſterreichiſch⸗ſerbiſchen Kriegserklärung erſchienenen Nummern Sonderdrucke auf gutem weißem holzfreiem und dadurch dauerhaftem Papier zu veranſtalten und als Fortſetzung dieſer Nachdrucke von allen bis zum Kriegsſchluß noch erſcheinenden Nummern Fonderdrucke auf dem gleichen beſſeren Papier herzuſtellen. Sowohl bei dem Nachdruck, wie bei den Sonderdrucken der noch erſcheinenden Nummern werden, um unnstigen Ballaſt zu vermeiden, die Inſeratſeiten, ſowie derjenige textliche Teil, der nicht vom Krieg und den damit in Verbindung ſtehenden Fragen handelt, ausgeſchieden. Hierdurch wird ein geſchloſſenes abgerundetes Kriegswerk, in deſſen Text auch zahlreiche Abbilöungen und Karten eingefügt werden, geſchaffen, das einen umfaſſenden Aberblick über den ganzen Weltkrieg u. ſeine Begleiterſcheinungen bietet, bei deſſen Durchleſen jeder im Geiſt nochmals die gewaltigen Ereigniſſe unſerer heutigen Feit innerlich in abgeklärter Form und in ruhigeren, aber deſto erhebenderen Tönen durchleben wird. Sur Dervollſtändigung dieſes Werkes werden wir am Schluſſe des Krieges eine größere Auzahl Tiefdruck⸗Abbiloͤungen von den Kriegsſchauplätzen ete. in der Größe unſerer Seitung anfertigen und ſie den Beziehern unſeres Tages⸗Mriegswerkes koſtenlos zur Verfügung ſtellen.— Außerdem ſind wir bereit Sammelmappen in der Größe des General⸗kinzeigers in einfacher und beſſerer Ausführung zu Refern Wir ſind überzeugt, daß dieſe Sonderdrucke unſerer Zeitung von unſeren Abonnenten und ſonſtigen Intereſſenten freudig begrüßt werden, umſomehr, da wir den Bezugspreis äußerſt niedrig ſtellen, um dieſem Tages⸗Kriegswerk eine möglichſt weite Verbreitung zu ſichern. Vor allem möchten wir darauf hinweiſen, daß dieſes Jammelwerk auch den heimkehrenden Kriegern eine willkommene Erinnerungsgabe ſein wird, die keiner unſerer vom Felde der Ehre heimkehrenden Kämpfer wird miſſen wollen. Deshalb wird ſich dieſes Tages⸗Kriegswerk zu Geſchenkzwecken für unſere Krieger in hervorragender Weiſe eignen. Die Nummern werden jeweils geſammelt monatlich zur Ablieferung kommen. Der Neudruck der bisher erſchienenen Nummern ſoll, ſobald wir auf Grund der einlaufenden Beſtellungen einen Ueberblick über die herzuſtellende Auflage haben, vorgenommen werden. Der Preis beträgt, beginnend mit dem Monat Auguſt 1. für das Tages⸗Kriegswerk mit Tiefdruck⸗Abbildungen per Monat M..— 2. für die Sammelmappen in einfacher Ausführung M..60, in beſſerer Ausführung mit Ceinwandeinband M..50. Beſtellungen auf das Tages⸗Kriegeswerk nehmen jederzeit entgegen die Expedition des Mannheimer Generalanzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten, ſowie unſere Seitungsträgerinnen und alſe hieſigen und auswärtigen Buchhandlungen. Man bediene ſich unten folgenden Beſtellzettels: Hier abzutrennen.) Unterzeichneter beſtellt: Beſt ellzettel. — Stück des Tages⸗Kriegswerkes des Mannheimer Generalanzeiger, Ba⸗ diſche Neueſte Nachrichten, mit Tiefdruckabbildungen, für die Dauer vom 1. Auguft bis Ende des Urieges zum Preiſe von monatlich Mk..—, zahlbar am Ende eines Monats. BP Stück der Sammmelmappe in einfacher gusführung zum preiſe von Nf..60 das Stück, in Ceinwandeinband zum Preiſe von M..50 das Stück, zahlbar bei Bezug der Mappe. Name: 5 e ßßß ——————— 2— 2——————