* Wennement: 70 fg- onatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nck..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Nolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile.. 20 Nct. Badi Cöglich 2 Ausgoben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte öeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Aumtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhalt Teckmiſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterf Anzeiger der Stadt Mannheim und Amgebung Telegrammaftòreſſe: „General⸗Anzeiger Nannheim⸗ Telephon⸗Rummern: Eigenes Redaktionsbureau in Berkin ungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; port; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 490. — Maunheim, Donnerstag, 15. Oktober 1914. (Mittagsblatt.) die nahende Entſcheidung in Nordfrankreich. Anſere Sache ſteht gut. Wir haben noch im geſtrigen Abendblatte die Bedeutung der Beſetzung von Lille gemürdigt und aus dieſer Tatſache, ſowie aus den übrigen vorliegenden Meldungen, beſonders den holländiſchen und engliſchen, den Schluß ge⸗ zogen, daß ſich für die Deutſchen günſtige Aus⸗ ſichten für die Entwicklung der Entſcheidungs⸗ ſchlacht in Nordfrankreich eröffnen. Dieſe An⸗ ſchauung von den Ereigniſſen haben auch unſere amtlichen Kreiſe, wie die folgende Beſprechung des geſtrigen Generalſtabsberichtes in einer halbanttlichen Note zeigt: Auf dem weſtlichen Kviegsſchauplatz kommt ummer mehr der Augenblick heran wo der Reſt der belgiſchen und engliſchen Armee, die aus Antwerpen entwichen iſt, unſchädlich ge⸗ macht wird. Dadurch nnuß ſich die ohnehin ſchmierige Lage, in der ſich die franzöſiſche Armee, zumal nach der Beſetzung Lilles durch die deutſchen Truppen im Weſten befindet, mur noch verſchlimmern. Der offizielle Situationsbericht der franzöſiſchen Heeres⸗ leitung verrät davon allerdings nichts, aber aus engliſchen und holländiſchen Berichten iſt zu erſehen, daß man jede Hoffnung auf eine Wendung der Dinge zum Beſſern agufgegeben hat und froh wäre, ſich behaupten zu können. Die allernächſten Tage wer⸗ den zeigen, wie weit das noch möglich ſein wird. Die halbamtliche Note wirft auch einen Blick auf die kriegeriſchen Ereigniſſe in Oſt⸗ preußen, wo bekanntlich der ſüdliche vuſſiſche Vorſtoß von Lomſſa auf Lyck ebenſo geſcheitert iſt wie weiter nördlich der Umfaſſungsverſuch über Schirwindt und der Vormarſch auf Warſchau von den Ruſſen ſo wenig gehin⸗ dert werden konnte, daß den Deutſchen 8000 Gefangene in die Hände fielen. Das Ergebnis der Besachtung iſt: Es iſt kein Zweifel, daß im Oſten wie im Weſten unſere Sache nach wie vor gut ſteht. * Berlin, 15. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Man kann jetzt ſchon behaupten, ſagt die Kreuz⸗ zeitung, daß der urſprüngliche Plan der ver⸗ hündeten Feinde für die Truppen in Belgien eine Verbindung mit dem weit ausgedehnten linken Flügel der Franzoſen und Engländer herbeizuführen, geſcheitert iſt. Durch die Beſetzung von Lille iſt die Möglich⸗ kect für einen letzten Umfaſſungs⸗ gerſuch von Seiten der feindlichen Streit⸗ kräfte ausgeſchloſſen. Aus dem geſtrigen Hinweis unſerer Heeres⸗ lettung geht hervor, daß man bei Reims Resmal ohne Rückſicht auf die Kathedrale vorgehen wird, da die Franzoſen den ehrwür⸗ Rgen Bau andauernd zu Kriegszwecken miß⸗ hrauchen. Die Einnahme von Reims wird offenbar nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Während ringsum die Schlacht tobt, beginnt in der Champagne Die Beſetzung von Lille. *Paris, 14. Okt. Um das nunmehr von den Deutſchen eingenommene Lille iſt ſeit zehn Tagen heiß gekämpft worden. Die Fran⸗ zoſen nehmen an, daß die dort neu aufgetauch⸗ ten deutſchen Truppen von dem Belagerungs⸗ korps Antwerpens kommen und bis zu den Vor⸗ ſtädten auf der Eiſenbahn transportiert wurden. Man erwartet, daß infolge der Verſtär⸗ kungen die Kämpfe im Norden noch erbitterter fortgehen werden als bisher. Vorſpiele zu einer großen Schlacht an der belg. Grenze. ABerlin, 15. Okt.(Von u. Berl. Bur.) Aus Rotterdam wird eine Meldung aus Ca⸗ lais wiedergegeben: Danach kommen in Ca⸗ lais viele Hunderte von Flüchtlingen an, was eine Andeutung dafür iſt, daß ſich der Kriegs⸗ ſchauplatz in Nordfrankreich ausdehnt. Es find Männer meiſtens zwiſchen 18 und 45 Jah⸗ ren, welche den Befehl erhielten, ihre Städte und Dörfer zu verlaſſen, ehe die Deutſchen eintreffen. Eine große Bewegung der deut⸗ ſchen Truppen iſt aus der Nähe von Lille in der Richtung auf Courtrai feſtzuſtellen. Dies dürfte das Vorſpiel zu einer großen Schlacht an der belgiſchen Grenze ſein. Ebenſo iſt eine zunehmende Tätigkeit am der franzöſiſchen Küſte bemerkbar. Es iſt ſomit wahrſcheinlich, daß die Deutſchen ver⸗ ſuchen, noch an der Küſte einen Stützpunkt zu erreichen, was den Operationen der Verhün⸗ deten ein Hindernis ſein würde. Der Vormarſch auf Oſtende. Berlin, 15. Okt.(Von u. Berl. Bur.) Ueber Rotterdam erfahren wir eine Mittei⸗ lung der Daily News: Die Deutſchen nähern ſich in der Richtung auf Oſtende. Die Meldung von der Verlegung der Regierung macht in Oſtende einen tiefen Eindruck. Die letz⸗ gen der Küſte nähern, von Ppern (nördlich von Lille) über Dixmuiden, von Courtrai über Thourout und Eecloo über Brügge. EJBerlin, 15. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Nach einer Meldung aus London über Kopen⸗ hagen erſchienen am Dienstag deutſche Flugzeuge nuchmittags über Oſtende und warfen einige Bomben. Sie wurden aber von engliſchen Fliegern vertrieben. * Antſterdam, 14. Okt. Die„Nieups“ berichtet aus Oſtende vom Montag und Diens⸗ tag, daß die Deutſchen ſich auf drei We⸗ gen der Küſte nähern, von Courtrat über Thourout und von Eecloo über Brügge. Ueber die Gefechte in Velgien wird in den holländiſchen Blättern berichtet, daß ſie ſich zwiſchen Eecloo und Gent abſpielen, nämlich ei Somergem, ferner, daß die Deutſchen bereits von da aus weitergezogen ſind bis Maldeghem. Sie haben die Brücke bei Stroobrügge an der holländiſchen Grenze be⸗ ſetzt. Ypern iſt vollſtändig von den Deutſchen umſchloſſen. Das„Nieuws pan den Tag“ meldet noch, daß die Deutſchen geſtern abend die Grenzſtation Es ſchen ſetzt haben und daß ſie einen Kommiſſär nach Roſendaal geſchickt haben, um mit dem Sta⸗ dinnskommandauten den Verkehr über die Inmitten der Schlachten. Grenze zu regeln. Auch Aſſenede iſt be⸗ ſetzt. Aus allen hier eingelaufenen allerdings ziemlich unvollſtändigen Berichten iſt zu er⸗ ſehen, daß der Vormarſch nach der Küſte ge⸗ regelt und ſyſtematiſchſein en Weg nimmt. JBerlin, 15. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus dem Haag wird gemeldet: Ein belgiſcher Dampfer brachte am Dienstag Abend die bel⸗ giſche Regierung nach Havre, wo ſie von dem fvanzöſiſchen Behörden bei der Ankunft und von der Bevölkerung mit Beifallsklatſchen emp⸗ ffangen wurde. Zahlloſe franzöfiſche Flüchtlinge ſind in Calais angelangt. Die Belügung der Pariſer. * Zürich, 15. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Ein Pariſer, der die Schweiz beſucht, ſchreibt dem Baſeler Anzeiger: Man fängt endlich in Paris an zu merken, daß die Bevölkerung ſyſtema⸗ tiſch in Unwiſſenheit gehalten wird. Ueber die wichtigſten Vorgänge jetzt, wird ſie meiſt in Spannung gehalten durch Berichte der Agenge Havas, die hintendrein ſich als Falſchmeldungen erweiſen. Nachrich⸗ ten über deutſche Stege werden erſt nach tage⸗ langem Zögern mitgeteilt. Das jetzige Ge⸗ fühl der Unſicherheit laſtet auf den Menſchen mehr, als durch unliebſame Nachrichten be⸗ wirkt würde. Jetzt ſieht man auch, daß den Franzoſen in Bezug auf die Verkehrseinrichtungen jegliches Organiſationstalent abgeht. Wie erſtaunt war ich, als ich in der Schweiz die deutſchen Ver⸗ Iuſtliſten erblickte, ſolche gibt es in Frankreich nicht. Nur die Namen der Gefallenen Offi⸗ ziere werden in den Zeitungen veröffentlicht. Von den vielen 1000 Gefangenen erfahren die Franzoſen nichts, ſind ſie tot, verwundet, ge⸗ fangen? Niemand kann begreifen, welche Ueberraſchung der erlebt, der jetzt von Frank⸗ reich nach der Schweiz kommt. Man fällt ge⸗ radezu aus allen Himmeln. Jetzt wird einem endlich klar, warum mit ſolcher Aengſtlichkeit darüber gewacht wird, daß keine fremden Zeitungen nach Frankreich kommen. Die deutſchen Flieger über Paris. * Rotterdam, 15. Okt.(Priv.⸗Tel.) Ge⸗ ſtern überflogen wieder zwei deutſche Flugzeuge Paris. Berlin, 15. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Ueber die Beſchädigungen, welche die deutſchen Flieger am Sonntag an der Pariſer Notre⸗ damekirche anrichteten, berichtet der„Daily News“: Die Notre⸗Dame⸗Kirche ſei von vier Bomben getroffen worden, davon ſeien drei auf dem ſchrägen Dach abgeglitten. Eine Bombe explodierte auf dem Dache und richteten einigen Schaden an. 6 eiſerne Balken, welche das Dach des nördlichen Querſchiffes ſtützten, ſind beſchä⸗ digt. Ein Balken hat FJeuer gefangen, der Brand wurde aber ſofort gelöſcht. Die Nämpfe in Gberelſaß. RO. Straßburg, 13. Okt. Zahlreiche Ge⸗ fangene, die bei den Kämpfen im Oberelſaß ge⸗ macht wurden, paſſierten in den letzten Tagen den Bahnhof Appenweier. Sie wurden zum Teil nach Raſtatt, teils nach dem inneren Deutſchland befördert. * Nach dem Fall von Antwerpen. Die Verluſte der Belgier und Engländer in Antwerpen. Berlin, 15. Okt.(Von unf. Berl. Bur.) Aus Rotterdam wird gemeldet: Die Ver⸗ luſte der Belgier und Engländer bei den letzten Kämpfen in Antwerpen ſind erſchreckend groß. Die deutſchen Granaten, welche in den Schützengräßen platzten, wirkten ſo furchtbar, daß von einer Granate manchmal 0 bis 50 Soldaten getötet wurden. Nach der Uebergabe der Stadt war die Kathedrale noch kurze Zeit in Gefahr durch Flugfeuer. Die Deut⸗ ſſchen halfen aber kräftig mit, das Feuer fernzuhalten. Von der Zivilbevölkerung ſind während des Bombardements nur 12 Perſonen getötet worden. Die Heranziehung der belgiſchen Kammern zur Neuordnung der Verhältniſſe. Berlin, 15. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus London wird gedrahtet, daß der deutſche Generalgouverneur von Brüſſel den belgiſchen Kammern Gelegenheit geben will, nach den ver⸗ faſſungsmäßigen Vorſchriften während außer⸗ gewöhnlicher Umſtände zuſammenzutreten, um mit Rückſicht auf die Lage Beratungen abzuhal⸗ ten und ihre Wünſche über die proviſoriſche Re⸗ gierung des Landes vorzutragen. Bolland in Aot. Berlin, 15. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird dem„Vorwärts“ ge⸗ meldet: Die holländiſche Regierung hat auf Grund einer Vereinbarung mit Deutſchland eine Kundgebung bezüglich ſchnellerer Rückſendung der Antwerpener Flücht⸗ linge veröffentlicht. Die Anweſenheit der Ge⸗ flüchteten bringt Holland in eine ſehr kri⸗ tiſche Situation. Die Ernährung von 280 000 Geflüchteten und 30000 Sol⸗ daten iſt für das kleine Land für die Dauer unmöglich. Es herrſchen ſchreckliche hygieniſche Zuſtände. In Roſendaal, wo in einer Fabrik Tauſende von Flüchtlingen beherbergt ſind, iſt ein Rotlauffall vorgekommen. Die neue Schlacht im Oſten Auch heute liegt wieder eine Meldung vor, daß im Oſten eine neue große Schlacht in der Entwicklung iſt. Der Mafländer Serolo“ von geſtern veröffentlicht folgendes Telegramm aus Petersburg: Eine große Schlacht tobt auf dem linken Weichſelufer auf einer 200 Kilometer langen Front von San⸗ domir bis 100 Kilometer ſüdlich deutſchen Kräfte ziemlich hoch und hoffen, daß ſie den Deutſchen die Struße auf Warſchau ſperren können Andere Kritiker meinen, es ſei ein guter Plan, die Deutſchen möglichſt weit von der Baſis abzulocken, ſie von Galizien und von Nordpolen her in den Flanken anzugreifen, doch macht man auch ſtarke politiſche Gründe geltend, die für eine Verteidigung Warſchaus ſprechen Oberſt Schumsky, ein angeſehener Militärkritiker, meint, daß die Deutſchen am Njemen nicht nur eine Demonſtration machen, ſondern die Linie forcieren wollten. Da nun auch im Oſten große Entſcheidungen heranreifen, iſt es von Intereſſe ſich die Kriegs⸗ lage zu vergegenwärtigen. Sie ſtellt ſich, wie der Kriegsberichterſtatter der Neuen Freien Preſſe vom 12. Oktober ſchrieb, als ein Zu⸗ ſammenbruch des ruſſiſchen Kriegs plans dar. Er ſchrieb: Die ruſſiſche Armee⸗ leitung habe feſt darauf gerechnet gehabt, das öſterreichiſch⸗ungariſche Heer im erſten Anprall zu vernichten, und daher alle vorhandene Munition eingeſetzt. Nachſchub ſei jetzt un⸗ möglich, da die Munitioasdepots er⸗ ſchöpft ſeien. Durch den tapfern Wider⸗ ſtand des öſterreichiſch-ungariſchen Heeres und Hindenburgs Siege ſei der ganze ruſſiſche Kriegsplan zer⸗ ſtört worden, der darin beſtanden habe, das öſterreichiſch⸗ungariſche Heer in Galizien zu ff!!!!.. von Warſchau. Die Ruſſen ſchätzen die 2. Seite. General⸗-Anzeiger. „(WMeiktagblatt) Vonnerskag, den 15. Oktober 1914. Überrennen, durch einen Einbruch in Ungarn mit kleinern Abteilungen unter Abſcheiden Siebenbürgens die Verbindung mit Serbien herzuſtellen und dann mit der Hauptmacht durch Schleſien auf Berlin zu ſtürzen. Auf dem jetzigen Rückzug aus Galizien ſchienen die Ruſſen nur dort Widerſtand zu leiſten, wo ſie die Rettung ihrer ſteckengebliebenen ſchweren Artillerie zum Kantpf zwänge. Das Dorrücken der Geſter⸗ reicher. WIB Wien, 14. Okt.(Nichtamtlich) Vom 14. Oktober mittags wird amtlich ver lautbart: In der Linie Staryg⸗Sambor⸗Me dyka ſind befeſtigte Stellungen des Feindes, die unſere Truppen angreifen. Dieſe Kämpfe nehmen an Ausdehnung zu. In den Karpath jen nahmen wir Torony: nach viertägigen erfolgreichen Kämpfen und verfolgten die Ruſſen gegen Wyskow. LKleinere erfolgreich Gefechte mit zurückgehenden ſeindlichen Alttei lungen fanden auch im Biſſo⸗Tale ſſatt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs v. Höſer, Generalmajor. Aufhebung der Belagerung von Przemysl. Rotterdam, 15. Okt. Aus Prze mysl wird gemeldet, daß die Ruſſen die Be⸗ lagerung der Feſt ung aufhoben, anngeblich, wie aus Petere i um den Deutſchen und Oeſterre eine ſtrategiſche Stellung ei andere Stellungen in Galizien ſeien worden. Das Scheftern der ruſſiſchen n Vorſtöße gegen Oſtpreußen. Berlin, 15. Okt.(Von unſ. Be Ein Sonderberichterſtatter der National n ſtellt in einem Telegramm aus Woſear in Oſtpreußen feſt, da ß alle Offenſiv⸗ Vepſuche von Afifcher S165 bis her geſcheitert ſind. Die ruſſiſchen Streit⸗ kräfte haben ihre Sielnn der Grenze entlang bis in die Gegend gegenüber von Lyck. Ihre Truppenzahl wird auf—8 Armeekorps ge⸗ ſchätzt. Es iſt den ruſſiſchen Truppen nicht deglüddt, auch nur einen Fuß brei dringen. Die Angri iffe der erfolgen zumeiſt nachts; ſie bre aber im mörderiſchen Feuer der deutſchen Maſchinengewehre zu⸗ fammen. Die Verluſte der Deutſchen ſind prozentual ſehr gering. Von ciner Ge fahr für Oſtpreußen kann keine Rede mehr ſein. ** Sechs Wochen vor der Kriegserklärung war die ruſſiſche Mobilmachung fertig. Berl in, 15. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Der gleiche Sonderberichterſtatter der—5 ational- zeitung meldet: Kürzl ich gefangene Ruſſen haben mitgeteilt, daß ſie be einberuſen wurden. 9 wurden daun die Maunſchaften über hinaus zurückbehalt Sechs Wochen Kriegserklärung war die Moviliſierung i land fix und fertig. Die Vor rbereitungsarbeiten gingen ſoweit, daß Banern unter dem Befehl von Offizieren gezwungen wurden, in allen möglichen Teilen Ruſſiſch⸗ Polen 8 Schützengräben und Verſchanzun⸗ gen anzulegen. Gleichteit ig war auch ein weitverzweigtes Spionageſy ſte em in dem Grenzgebiet Wümf ſiert worden. In Oſtpreußer hatten die Ruſſen Müllerburſchen vorzugsweiſe März und April 1 e Angabe von Gründen — Badiſcge Beueſte Vachrighten Dlezersſe rung ein s 7501 Sobale d man dieſe S S. ihnen natürlich Ferner bedienken ſich un ſollen. Fe zer verpflichteten nur dann beateae chen 1 Bern einzi dringen, wenn Ma⸗ bsene, 5 in Munition und d en ugi iſche Regieri 57 wird Entſchluß Bot 100 a 8, igen Beifall ge⸗ ren nicht e i Meinungsver⸗ mn auf den Verlauf der Ge⸗ rika von großem Einfluß ſein. i den älteſten ſüdafrikaniſchen Familien 19 genießt unter dem niederländiſchen in Südafrika eine große Popularität. Vährend Bes Krieges der Burenrepubliken gegen t einem Aufſtand führen Der Generalgouverneur der ſüdafrikani⸗ en e hat an den Staatsfekref zu wollen ſchei⸗ kär der Kolo⸗ der 8 approvinz 15 n rn 156 n Südweſtafrika. Als er nach der Ai zekel hrt war wurde er an die 25 Beunruhigung in England. Okt.(Von u von dem Aufſtand in Süd⸗ ud Beunruhigung her⸗ ch ein rodeſiſches Kontin⸗ v ommando b als Spione gedungen. Jeder dieſer Verräter erten, ſich an die Deutſchen 7 555 Brouwer gab Kennt⸗ mmen, daß Maritz mit 1 wernen 5 bet deutſe hen Kolonie von ffen und unterzeichnet der Union als 9e des engliſchen ſch⸗Südweſtafrika an De in das Gebiet der Maritz be Hhauptet, genügend hes Geld zut baben. trifft die ſtrengſten Belagerungs⸗ Südafrika verhängen.“ ibt der„ Teleg raaf“ Autr tre eten des Oberſt⸗ Anführer eines Kom⸗ e M zale au ezeichnet. Er Engländer Waig des Krieges wei⸗ nach ſeinem Geburtsort verweilte verſchiedene Mo⸗ in der roßen, aber nux nordweſtlichen militäriſchen tie geſtellt. einer Weldung der nach England abreiſen in Südafrika zu bleiben. M iſt rund 40 Jahre ſich auch im ſůd⸗ Kämpfen mit Aus⸗ zeſchloſſen wurde, e bitterböſe und be⸗ und Europa. —— Tauſch für die n Das Jahlungsverbot gegen England. WTB. Berlin, 14. Okt.(Nichtamtlich.) Der „Reichsanzeiger r“ ve röfßentlich folgende Bekannt⸗ muchung des Stellvertreters des Reichskanzlert Auf Grund der Verordnung des Bundesratz betreffend das Zahlungsverbot gegen England vom 30. September 1914(Reichsgeſetzblatt S 421) werden Zahlungen, die zum Erlangen, Er⸗ halten oder Verlängern von Patentmuſtern yder des Warenzeichenſchutzes erforderlich ſind, biz auf weiteres zugelaſſen. * Das Weſen der engliſchen Politik. Vortragszyklus„Der Krieg“ in Heidelberg, ., Heidelberg, 18. Ott In geradezu beängſtigender Fülle drängte heute Abend das Publikum zu Profeſſor Oncken!s zweitem und letztem Vortrag. Schon um 8 Uhr waren alle Sitzplätze von Saal und Tribünen der Aula beſetzt, piele Hunderte mußten ſich mit Stehplätzen begnü⸗ gen und ſelbſt um dieſe wurde faſt gekämpft, Der Redner ſchränkte ſein urſprüngliches engliſche Staat“ ein auf das 1 Das Weſen der eng⸗ Politik und die engliſche Rechnung im g 8 en W Well⸗ krieg. Bei zweien unſerer Gegner, ſo führte der Redner aus, erkennen wir einen beſtimm⸗ ten Kriegswillen: auf Seite Frankreichs die Revanche, auf Seite Rußlands der Entſchluß, über ein zu Boden geſchlagenes Oſterreich⸗ Ungarn auf dem Balkan vorzudringen! Bei England fehlt ein ſo klar erkennbares Kriegs⸗ motiv. In Frankreich ſehen wir einen uns ebenbürtigen Gegner, ein Volk in Waffen England hat andre Kampfmittel, eine andre Kampfweiſe, eine andre Empfindungsweiſe, es ſchwebt ihm ein andres Ziel des Kriegs, unternehmens vor, es hat eine andre po⸗ litiſche Ethik. Wir müſſen den engliſchen Nationalcharakter verſtehen lernen, um in ihm die Wurzeln des politiſchen Denkens⸗der Nation zu finden. Der engliſche Nationalcharakter ift weit weniger beſtimmt durch die Raſſe als durch die Daſeinsbedingungen der Nation. Das Weſen der engliſchen Politik iſt inſular. Die geſchützte, durch Feinde wenig gefährdete Lage Englands auf einer Inſel weckte in dem Volk früh ein Gefühl der Überlegenheit, zu dem ſich eine ſtarke moraliſche überhebung übet andre Nationen geſellte. Hand in Hand da⸗ mit geht eine ſehr unzulängliche Kenntnis anderer Völker. Eine Sinheitlſchkeit der ge⸗ ſellſchaftlichen Moral, der ſich alles fügt, führt dazu, daß der Schein eine große Nolle ſpielt. Aus dem Beſtreben, unter allen Um⸗ ſtänden die„respectability zu wahren, en⸗ wickelt ſich der hervorſtechendſte Charakterzug der engliſchen Nation: die Heuchelei, die nicht nur Bismarck, ſondern Dickens, Wild und Shaw als Kardinalfehler des engliſchen Volkes und der engliſchen Politik bezeichneten. Die verſchiedenartigen hiſtoriſchen Entwick⸗ lungsbedingungen Englands und Deutſch⸗ lands mußten zu verſchiedenartigen Volks charakteren führen. Deutſchland, eingekeilt zwiſchen feindliche Mächte, hat eine harte, opfervolle Geſchichte gehabt. Nuf dieſem Boden der Bedrängung iſt der katego⸗ che Imperatib erwachſen und die allgemeine Wehrpflicht; jeder Deutſche ſetzt ſich ein für die 11 Nation. Für die engliſche Polftik gibt es nur einen Leitſatz: Ausmaitzung der kontinen⸗ talen Konjunktur, das Streben, mit einem —....... ͤ——....—————— Kede deutſch Eine kernige MWahnung aus dem 17. Jahrhundert. Unter dem Titel Rede deutſch— ſei deuiſcht iſt ſoeben ein kleines hri bort Oskar M eh 1 Schloeßmann⸗Leipzi Verwaßhrung Mutterſprache fe Sprachen unſerer Worte beſudeln, wie ſcher Gutmitigkeit, Gleichgültigkeit in baben. Jeßt. un rung des Krieges Hampf gegen alles ⸗DJeßt iſt die Zeit gekomm faſſer ſchreiht, wo wir 8 Schwert umqürten und riückfichtslos Arf Geſicht trägt ˖ iſt ein ſanter Anbdang bei⸗ gegeben: Aus Hans Wich del Moſche⸗ roſchs(1801 1689] Buch: Philanders von Sitteweld wunderliche und webrbaftöge Ge⸗ ſchichte! Dem wackeren Eiferer wollen wir auch beute gerne wieder Gebör ſchenken, ur 1 ni 2 mung erint 2 den das Moſcheroſch ſo Sich der 5 eifert. Hoffen wir, daß der Weltkrteg von 1914 ihm den Suruns wroche. + wir fremden, den eninommenen rum denn. en 2 rannen und die welſche Unt A elr baft bon de geworſen— man die narriſche Jorm nicht ſeben ſollte. Denn kaum lann eine welſche närriſche Gattung auf⸗ he laſſen —— Börte 1 und Kriebel ſchäut, werdet ihr och gar zu Bengeln. nachgetre agen? 2 Butterfaß, dann alsh ut. dann von non von Aft N⸗ 3 Kan Es nimmt auch nicht wunder, daß Sollteſt du ein Deutſcher ſein? Man ſehe deine Kleider an! Was für ein Wams iſt das? Was für Hoſen und Strümpfe? Ich glaube, daß du erſt eben damit von Paris kommſt. Meint ibr, wenn der Deutſchen ſauererworbenes Gut ni icht alles nach Paris für ſolch närriſche neue Trachten gebracht würde, es könnte ſonſt n vertan werden? Habt ihr Deutſchen nicht mehr im Gedächtnis, daß die Völker, denen ihr euch in der Kleidung ſo gleich ſtellt, dermaleinſt euch und eure Herzen bezwingen, euch unter drücken und zur Dienſtbarkeit ziehen werden Denn ſie haben ja ſchon eurer Herzen beſtes Bollwerk, die Schanzen der Augen und die Außenwerke der Sinne untergraben, einge⸗ nommen und gewonnen. Ift euch denn nimmer hr a genug, was aus eurem Vater Man ſpürt wohl; daß ihr Ver⸗ Vaterlandes ſeit und deſſen Ver⸗ i ein Volk unter der Sonne. wie die ungeratenen Deutſchen jetzt ſind, in ſhren Kl leidertrachten ſo unbeſtändig, ſo ekel. ſo när⸗ 1 2Wo ſieht man desgleichen dei euren Nachbarn geſchehen 5* 15 Sondern ihr ſeid recht wie Affen: Nach Wel iſchen und Franzoſen gaffen. Biſt du ein Deutſcher? Ei, was baſt du den für einen närriſchen welſchen Gang, für Sikten und Gebärden an dir? Was willſt du? WO willſt du. bin? Biſt du närriſch geworden 2 Wie wollteſt du tanzen oder ſprin⸗ mit dez Dande wie ein S für Schub er anßbat, wie ˙ kler! Sieh, m rg. . igte ſor rag. von iele mül⸗ t. E 5 Dormerstag, den 15. Oktober 1914. Beneral-Anzeiger.— Badiſche Neueſte Zachrichten.(Mittagblatt) 3. Seite. geringen Einſatz einen möglichſt hohen Erfolg zu erzielen; England will das Höchſte gewinnen ohne das Höchſte ein⸗ zuſetzen— das iſt das Unſittliche ſeiner Politik. Redner wies nach, daß ſchon im napoleoniſchen Krieg Englands Opfer faſt ausſchließlich in Geld nicht in But beſtanden; in den 22 Jahren, die Eng⸗ lands Weltherrſchaft begründeten, bezahlte es an Subſidien etwa insgeſamt eine Milliarde Mark— an Blut opferte es in den 22 Jahren imn ganzen 20 000 Mann. Welche Motive führten England in den gegenwärtigen Krieg? Daß die Verletzung der Neutralität Belgiens nur eim Schein⸗ grund war, iſt durch die jetzt vorliegenden Do⸗ kumente klar erwieſen. Keine Macht der Welt hat weniger Recht als England, ſich über Neu⸗ traltitätsverletzung ſittlich zu entrüſten, denn England, für das ſtets nur der Geſichts⸗ vunkt des Intereſſes ausſchlaggebend war, i ſt ſtets das Land der klafſiſchen Völkerrechtsbrüche geweſen. Da⸗ für iſt die Beſchießung Kopenhagens 1801 ein typiſches Beiſpiel. Grey's„Vermittlungsverſuche“ Ende Juli baren nur eine Scheinaktion: man wollte mit weißer Weſte erſcheinen. Tatſächlich hatte Grey nicht nur Frankreich, ſondern auch Ruß⸗ land den Rücken geſteift: das iſt die furchtbare Verantwortung Grey's. Seine Überlegungen waren: Deutſchland und Sſterreich ſind ſtark genug gegen Frankreich und Rußland. Wenn England nicht mitgeht, ſo ſteht es hinterher allein. Alſo: gehen wir mit! Die Gelegen⸗ heit, daß wir Millionen fremder Soldaten für England kämpfen laſſen können, bietet ſich ſo leicht nicht wieder! Nützen wir die unver⸗ gleichlich günſtige Konjunktur. Grey ſprach es aus:„die Neutralität würde uns wahr⸗ ſcheinlich ebenſoviel Laſten bringen wie der Krieg“. Die Konjunktur iſt gut, die Speſen ſind für uns die gleichen, ob wir mitmachen oder nicht! Das iſt es was uns empört, uns tief ſittlich entrüſtet: wir ſetzen das Letzte, das Beſte ein in dieſem Kampf— England kennt nur kalte Berechnung, es glaubt alles kau fen zu können. Es kauft die Soldaten, es be⸗ zahlt alles(es bezahlt ſogar, wie Redner aus ſicherer Quelle erzählt, dem Soldaten die Uberſtunden), es kaufte die Japaner, es kauft die öffentliche Meinung, es würde gern noch mehr kaufen, wenn es könnte,'ſo Dänemark, ſo Portugal und andre neutrale Länder— es hat ſich Mühe genug darum ge⸗ geben. England würde den Teufel gern kaufen— und dann ſprechen, daß es mit Ehriſtus gegen den Teufel zu Felde zieht. Jede Auseinanderſetzung mit England über ſeine politiſche Ethik wäre zwecklos— es würde uns nicht verſtehen; verſtehen aber wird England, wenn wir ihm nachweiſen, daß ſeine Rechnung im gegenwärti⸗ gen Weltkrieg falſch war. Zu Lande war das große Operationsziel der engliſch⸗franzöſchen Politik: Sicherung der franzöſiſchen Nordküſte. Lüttich und Namur brachten das erſte Scheitern der engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Pläne, Antwerpen war die zweite große Niederlage, durch die die Projekte Joffre⸗Freuch endgültig erledigt ſind. Die böllige militäriſche Beſetzung Belgiens durch Deutſchland ſteht vor der Tür. Die Eng länder haben alſo verſpielt um was ſie in den Krieg gegangen ſind. Zur See hat es ſich, obwohl eigentliche Seekrieg noch kaum begonnen hat, klar ge⸗ zeigt, wie lächerlich die engliſchen Renom⸗ miſtereien waren. Die Abſperrung der Nord⸗ der ſee haben ſie exreicht, den Angriff auf die deutſche Küſte haben ſie nicht gewagt, d Riſiko iſt zu groß. Die Leiſtungsfähigkeit unſerer ſchnellen Kreuzer hat England kennen gelernt. Antwerpen wird unſere maritime Operationsbaſis noch verlängern. Auch die wirtſchaftlichen Konſe⸗ quenzen des Krieges haben bisher den Er⸗ wartungen Englands in keiner Weiſe enk⸗ ſprochen. Englands Hoffnung auf Hunger⸗ revolten in Deutſchland als Folge der Export⸗ ſperrung hat ſich nicht erfüllt. Nordfrank⸗ reich und Belgjen beſonders aber England ſelbſt tragen ſchwerer an den Konſequenzen des Krieges als wir. Auch ſo mancher Einzel⸗ plan Englands iſt geſcheitert; ſo hoffte es, durch Abſperrung der amerikaniſchen Baum⸗ wolle Deutſchlands Baumwollinduſtrie lahm⸗ zulegen— wirzgaber nahmen Gent und Lodz, zwei Zentren der Baumwollinduſtrie— und wir ſind vielleicht der Einnahme Rouen's nicht allzufern. In England dagegen liegt die Textilinduſtrie ſtark darnieder. über die Hälfte des engliſchen Seehandels iſt direkt oder indirekt durch den Krieg vernichtet. Was die Rückwirkung des Krieges auf die Kolonien aulangt, ſo iſt bei aller Zurückhaltung doch zu ſagen: die Möglich⸗ keit, daß die Türkei in Konflikt mit Rußland kommt, wird England zu denken geben. Die Beförderung indiſcher Truppen nach Aegypten und ähnliche Maßnahmen beweiſen, daß Eng⸗ land wie ein verzweifelter Spieler ſpielt, der ſich über die Konſequenzen ſeines Handelns nicht mehr klar iſt. Den ſchwerſten Kolonial⸗ konflikt kann Japans Hereinziehung bringen. England wollte nur Japans Kriegsbereitſchaft Anfang Auguſt; Japan aber, das England des Oſtens, hat in ſeinem Vorgehen in Kiautſchou und in der Südſee gezeigt, daß es ſeinen Lehr⸗ herrn ſchon übertroffen hat. Von größter Tragweite für alle kolonialen Fragen iſt naturgemäß die Haltung Amerikas. Wenn dort vorläufig eine engliſch⸗freundliche Stimmung überwiegt, ſo köunten doch zwei Momente einen Umſchwung in der politiſchen Meinung hervorrufen: einmal die Ausübung des engliſchen Seerechts, worunter Amerika mehr als jeder andere Staat zu leiden hat, ſodann die Ausdehnung der Japaner in der Südſee. Wohin man blickt: England hat ſich verrechnet. Aber ſelbſt wenn alle dieſe Rechenfehler ihm nicht den Untergang brächten: zugrundegehen muß es an dem Jhealismuüs D Gegen Weit eulſchlands. Napoleon konnte England ſiegen, weil es ver⸗ bündet war mit den idealen Kräften, die von Napoleon überwältigt worden waren; heute ver⸗ treten wir das ideale Moment gegen Eng⸗ land bis zum letzten Blutstropfen: die Sicher⸗ heit der weißen Raſſe, das wahre Gleichgewicht in der Welt. Die Verſammlung dankte dem Redner mit be⸗ geiſtertem Beifall, Aus den Kämpfen um Arras. Der Kriegsberichterſtatter der Times, der während des ſchweren und langen Ringens um Arras ſich in der Sladt befand und mit der franzöſiſchen Artillerie im Feuer war, ſendet ſeinem Blatt einen langen Bericht über die Kämpfe in den erſten Oktobertagen, aus denen wir einige packend il heraushel Septembe er das zach Vitry hinaus⸗ rühige und tote N gegangen, mußte aber am frühen Morgen des nächſten Tages in aller Haſt den Ort verlaſſen, da die Deutſchen heranrückten. Als er nach Arvas zurlckkam, war unterdeſſen die Stadt zu einem großen militäriſe Mittelpunkt gewor⸗ den, in deſſen Straßen ſich Artilleric und In⸗ fanterie ſtauten. Die Schlacht tobt ſchon in der Umgegend, und als die Dunkelheit! ſtrömen ermüdete, beſchmutzte und verwundete Scharen in endloſen Reihen in die Stadt. Stundenlang liegt der dumpfe Lärm in der Luft, das Rattern der Wagen, das Dröhnen der durch die Stadt fahrenden Kanonen, das Getrappel der Pferde und das Stampfen der Regimenter. Um 10 Uhr iſt die Stadt ruhig, aber die ganze Nacht klingt in dem hellen 9 licht von S. nd Oſten der dun znner der Kanonen 2 f Ein nebliger düſterer Morgen bricht an. Angſtvoll ſtehen einige wenige Einwohner herum. Der Donner der Kanonen wird immer deutlicher, erſcheint immer gefährlicher. Ver⸗ wundete werden gebracht, die wührend des Nachtkampfes ihr Schickſal ereilte. Das Schlach⸗ tenglück war den Franzoſen nicht hold; ſie Cambrai iſt„evacuiert“; ob die hen es ſchon genommen haben, iſt un⸗ gewiß. Die Lazarette füllen ſich immer mehr in Arras. Die Deutſchen, die bedeutende Verſtärkungen haben ſollen, ſind ſo weit vor, daß ihre Granaten bereits wenige Kilo⸗ meter von der Stadt explodierten. Die folgende Nacht ſind große Truppen⸗ durchmärſche. Schwadron auf Schwadron reiten Di ermüdete Dragoner durch die Straßen. Am nächſten Morgen nimmt der Berichterſtatter wieder ſeinen Platz in dem Kaffee nahe am Bahnhof.„Wir ſehen die Munitionswagen, die aus der Feuerlinie fahren, ſehen die Ver⸗ wundeten, die herein gebracht werden. Ueber die Eiſenbahnlinie weg können wir nach der deutſchen Stellung im Südoſten blicken. Plötz⸗ lich iſt ein Flugzeug am blauen Himmel aufgetaucht. Es zieht ſeine Kreiſe über der Stellung des Feindes. Zwei Blitze am Himmel und zwei Wölkchen grünlich⸗gelben Rauchs, die deutſchen Kanonen haben Schrap⸗ nells nach oben geſchickt. Sie explodieren weit von ihrem Ziel. Der unerſchrockeue Flieger ſchraubt ſich höher und höher. Nun kommt ein anderes Flugzeug in Sicht, es iſt eine deutſche Taube. Ein aufregender Kampf in der Luft ſetzt ein. Die Flugzeuge näheyn ſich und eröffnen das Feuer aufeinander, aber ohne Erfolg. Das deutſche Flugzeug kreiſt dann tiefer über der franzöſiſchen Stellung. In einem Augenblick iſt es von Flammen und Rauch um⸗ ſchloſſen. Sechs Schrapnells explodieren hinter⸗ einander rings um die Maſchine; doch ſie wird nicht herabgeholt, ſondern unverſehrt fliegt ſie wieder ſort, und auch unſer Flieger kehrt zurück. Der Feind rückt vor; das Kanonenfeuer läßt nach. Wir ſind jetzt im freien Feld. Keine Hecken verſperren die Ausſicht, und eine groß⸗ artige Schlachtſzene entfaltet ſich vor uns. Gerade uns gegenüber am ſüdlichen Hori⸗ zont ſchlagen die Flammen aus einem im Herbſt⸗ laub gebetteten Bauerngehöſt. Wie Trauer⸗ ſahnen flattern die Rauchſchwaden am Abend⸗ himmel. Ein ſchmaler Weg läuft ſüdöſtkſch durch das Gelände. Da iſt eine franzöſiſche Batterie in Tätigkeit. Durch unſere Gläſer lönnen wir die Artilleriſten mit den dunkelblauen Uniformen ſehen, wie ſie die Kanonen bedienen. Weiter im Südoſten, wo Cambrai liegt, ragt ein Gehölz gegen den Horizont. Hinter dieſem Ge⸗ hölz geht franzöſiſche Infanterie vor Rauch⸗ wölkchen ſchweben am Himmel, Flammen zucken über den Wald wie Blitze, die in den Baum⸗ gipfeln tanzen. Der Feind beſchießt das Gehölz mit Granaten, um die Infanlerie herauszutrei⸗ ben. Wir ſchauen wie ſeſtgebannt Da auf einmal ein Donner g, der die Erde erzittern macht. 200 Meter 1 uns ſteigt eine große Rauchwolke auf. Die Deutſchen beſchießen jetzt die Batterie in der Nähe von uns. Nun iſt es Zeit zu gehen. Langſan ſenkt ſich die Nacht hernieder, und der Silbermond gießt ſein bleiches Licht über das aufgewühlte Feld.“ Am Abend des nächſten Tages entſteht dann eine ungeheure Aufregung in Arras Die Stadt hereinbricht,] wird evacuiert; alle Männer im Alter von 18 bis 48 Jahren müſſen ſie verlaſſen und Kinder raffen das Notdürft und eilen fort. Frauen Iſte zuſammen Da verläßt auch er Arras. * Weitere Dersffentlichungen! In unſeren amtlichen Kreiſen beſteht, wie die „Straßb. Poſt“ hört, die Abſicht, die ſämtlichen in Brüßſel entdeckten Aktenſtücke über den ſeit langer Zeit von England vorbereiteten Neutralitätsbruch Belgiens im Wortlaut zu ver⸗ öffentlichen und in franzöfiſcher Sprache auch zur Kenntnis der belgiſchen Bevölkerung zu bringen. Aleine Kriegszeitung. Die Cowen von Antwerpen. In einem Antwerpener Brief vom 7. Okt. lieſt man in der„Times“: Heute früh kam ich aus Neugierde in den wunderbaren Zoologiſchen Garten, und dort hatte ich einen der traurigſten Anblicke des Krieges(J) ein großes offenes Grab mit vier prächtigen Löwen, die eben er⸗ ſchoſſen und hineingelegt waren. Ein Tier da⸗ runter hat eine wahrhaft prächtige Mähne. Man hatte ſie getötet, damit nicht etwa während des Bombardements ihre Käfige zerſtört und ſie dann frei werden könnten. Ich ſprach den Mann, der mit einem Gewehr bewaffnet und auf dem Wege war, die anderen gefährlichen Fleiſchfreſſer zu töten, und ich ſprach ſpäter mit dem Direktor des Zoologiſchen Gartens; beide waren von tiefſter Trauer erfüllt, als ſie von den Opfern erzählten Dreiundzwanzigfacher Ehren⸗ bürger iſt Generaloberſt von Hindenburg bis zum 1. Oktober geworden. Unter den 29 Städben, die ihm die Würde verliehen haben, ſind 15 oſt⸗ preußiſche. Es dürfte wohl keinen anderen deut⸗ ſchen Bürger geben, der ein ſo vielfaches Ehren⸗ bürgerrecht beſitzt. Eine ſchene Ruheſtätte hat die Stadt Leipzig für die koten Krieger be⸗ ſtimmt. Der Rat der Stadt hat nämlich be⸗ ſchloſſen, daß für alle in den Leipziger Lazaretten verſtorbenen Krieger auf dem Südfriedhofe eine beſondere Abteilung am Fuße des Völker⸗ ſchlachtdenkmals zur Verfügung geſtellt wird. Die Pflege der Gräber wird von der Stadtgemeinde übernommen. Für das VBaterland gefallene Badener. Lehramtspraktikant an der Leſſingſchule in Mannheim, Karl Paul, Vizefeldwebel d. ., Meſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 109; Unteroff, d. R. Schreinermeiſter Karl Wilh. Rudi von Karls⸗ ruhe Musketier Taglöhner Deißer; Reſ⸗ Poſtbote Hanagarth; Gefreiter Adels⸗ berger; Gren. Blechner; F. R. Kunz; Musk. Tapez. Adolf Sinner und Obergefr. Bauſchloſſer Karl Klumpp, fämtliche von Bruchſal; Reſ. Poſtbote Gregor Meiſel von Forſt; Musk. Anwaltsgehilfe Jakob Bauer und Landwehrm. Eiſenbahnarbeiter Karl Dit⸗ tes, beide von Heidelsheim bei Bruchſal; Kan Landwirt Ludw. Zimmermann von Ober⸗ öwisheim; Landwehrm. Maurer Gregor Mei⸗ ſter; Landwehrm. Taglöhner Joach. Schä⸗ fer und Vizefeldw. Holzer, ſämtliche von Weiher b. Bruchſal; Landwehrm. Maler Chriſt. Richter von Durlach; Joſeph Neußer von Tauberbiſchofsheim; Unterofftzier d. L. Karl Hemberger von Ernſttal bei Buchen; Land⸗ wehrm. Joſ. Baier v. Billigheim b. Mosbach; E. Bronner, Leiter der Pfannkuchfiliale in Breiten; P. Kappel, Leiter der Pfannkuch⸗ filiale in Neuſtadt⸗Brötzingen; Leop. Kahn bei der Firma Roſenthal und Jakobi in Freiburg; Hauplmann Fritz Walther im Inf.⸗Regt. Nr. 173; Kaufm. Ludw. Birkle; Adolf Höh⸗ Schuhen oder wohl gar den Hals brechen. Was iſt das für ein wunderliches Bücken und Ritſchen mit dem Kopf, mit Händen und Füßen, mit dem ganzen Leib? Du ſchnappft mit dem Kopf zu den Füßen wie ein Taſchenmeſſer, das man auf und zu tut. Meinſt du, daß dies einen deutſchen Mann ziere? Meinſt du, daß unſere Vorfahren, die vedlichen Helden, wenn ſie dich ſo ſähen, würden glauben, daß du ein Deutſcher wäreſts O weh, nein! Sie würden glauben, du wäreſt ſbeben erſt von Babel gekommen und wollteſt noch einmal eine Zerrüttung mit den Gebärden in der Welt anfangen. Was ſoll das Fingerlecken, das Hände⸗ und Armedrehen, das von und zu Dir zucken und drucken, das Ritſchen und Bücken? Ihr Deutſchlinge, ihr ungeratenen Nachkömm⸗ linge, was hilft euch ſolch neuer Unrat? Altes Weſen her! Alte Gebärden her! In Hitze und Froſt übt euch, nicht in Schminken und Schmücken! Alte Herzen her! Altes Geld her! o iſt euer altes Geld anders hingekommen, als daß ihr ſolch neue Trachten und Poſſen darum kauft und den Ausländiſchen all eure Mittel zu⸗ führt, ohne die ſie euch nimmermehr würden be⸗ lriegen, unterdrücken und bezwingen können. Wer aufrecht und von Herzen durchgeht, was braucht der ſich erſt zu verſtellen? Die Reveren⸗ zen ſind eine Farbe des Herzens, ein Anſtrich: alles was angeſtrichen iſt, das iſt falſch und nichts wert; was offen iſt, das geht ſchlicht zu Und bedarf des Betruges gar nicht. Solch Gau⸗ keln mit Händen und Füßen iſt keinem Deut⸗ ſchen angeboren: es iſt undeutſch, uutreulich. Dieſe Gebärden und Grimaſſen nehmen alle Vertraulichkeit hinweg, indem der eine nicht trauen darf, mit dem andern keck, herzlich und vertraulich zu reden, weil man allezeit fürchten eeinen nur, er verlache einen nur, man rede nicht recht, man tituliere und benehme ſich nicht recht. Denn einmal läßt ſich alte deutſche Redlichkeit und Aufrichtigkeit nicht bergen noch vertuſchen, ein⸗ mal weiß man, daß dieſe Grimaſſenſucht den Deutſchen nicht angeboren iſt; einmal weiß man, daß alle ritterlichen Deuten, Alten und Neuen, allezeit ſolch ſchimmernde Falſchheit zu⸗ wider geweſen iſt, daß ſie das Gute gut, das Böſe böſe hat nennen dürfen; einmal weiß man, daß die Gleißnerei, das Heucheln, das Schmeicheln dem deutſchen Blut und deutſchen Sitten nicht anders zuwider geweſen iſt als das Feuer dem Waſſer; einmal ſieht und ſpürt man's noch alle Tage an allen redlichen deut⸗ ſchen Herzen, bei denen dieſes Gift noch keinen Raum gewinnen können, daß ihnen nichts mehr zuwider iſt als eben dieſe Aufſchneidereien in Worten und in Gebärden; einmal weiß man, daß die deutſche Redlichkeit jederzeit hat Mund und Herz beieinander gehabt, was doch das große Geprahle nicht zuläßt; einmal weiß man, daß das hochedle deutſche Blut aus angeborener Tugend keiner Nation mehr ſpinnefeind iſt als eben der, welche der ſchimmernden Heuchelei in Worten und Sitten ergeben iſt. Weich in Wor⸗ ten, weich in Bitten und Gebärden, weich am Herzen! Was ſind unſere die Franzoſen lieben⸗ den Deutſchlinge anders als elende Weichlinge, die kein eigenes Herz, keinen eigenen Willen, keine eigene Sprache haben: ſondern der Wel⸗ ſchen Wille iſt ihr Wille, der Welſchen Meinr ähre Meinung, der Welſchen Reden, C Trinken, Sitten und Gebärden ihr Reden, ihr Eſſen und Trinken, ihre Sitten und Gebärden, ſte ſeien nun gut oder böſe. O. über die keig⸗ gleiche Weichheit der Feigen! Wie kommt es, daß alle Neuerungen von den Welſchen müſſen hergenommen werden, ſo gar, daß ihr euch be⸗ fleißiget, ihnen auch in den Laſtern gleich zu ſein! Alles muß auf welſche Weiſe auf welſche Facon, auf à la mode hergehen in reden und ſchwatzen, in ſingen und ſpringen, in johlen und ſchreien, in Ränken und Schwänken, in guten Worten, in böſen Herzen. Iſt euch das welſche Gewäſch mehr angelegen als die männliche Heldenſprache eurer Vor⸗ fahren? Ich meine, der ehrliche deutſche Michel habe euch Sprachverderbern, euch welſchen Courtiſan Coneipiſten, Cancelliſten, die ihr die alte Mutterſprache mit allerlei fremden! kiſchen, welſck ſpaniſchen und franzöſiſche Wörtern ſo vielfültig vermiſcht, verkehrt und zerſtört, ſo daß ſie ſich ſelbſt nicht mehr gleich ſieht und kaum halb noch kann erkannt werden, die deutſche Wahrheit geſagt! Iſt es nicht eine Schande, einem fremden Volke zu Gefallen ſein eigen Heil und Wohlfahrt zu verachten! Ihr mehr als unvernünftigen Nachkömmlinge! Wel⸗ ches unvernünftige Tier gibt es, das dem an⸗ dern zu Gefallen ſeine Sprache oder Stimme nur änderte! Haſt du je eine Katze dem Hunde zu Gefallen bellen, einen Hund der Katze zu Liebe miauen hören? Nun ſind wahrhaftig ihrer Natur ein deutſches feſtes Gemüt und ein üpfriger welſcher Sinn icht anders wie Hund und Katze gegen einan geartet; und leichwohl wollet ihr, unverſtändiger als die Tiere, ihnen wider allen Dank nachartend“ n 7 1 zen, Ler, Unteroffiz. d..; Küfer Kilian Grimm, eeen Großh. Bof⸗ und Aational⸗ theater in Mannheim. Der Troubadour. Die Erregung einer jungen, im Verbande des Hoftheaters noch fremd ſich fühlenden Sängerin äußert ſich zuweilen in einer gewiſſen Trocken⸗ heit der tonerzeugenden Organe, die ſich alsdann auf die Stimme ſelbſt überträgt. Der Sachver⸗ ſtändige wird dies einer Sängerin leicht nach⸗ fühlen, namentlich aber ſich vor falſchen Folge⸗ rungen hüten. Fräulein Dorothea Manski ſang ihre Leonore mit gutem Geſchmack, ſie war ihrer Sache ſicher und zeigte wiederum die Vor⸗ zuge einer gediegenen Stimmbildung. Die Stimme ſelbſt erwies ſich auch in dieſer hochlie⸗ genden Sopranpartie als edel, voll und weich. Das ſchöne Adagio vor dem Kerker war wohl im Zeitmaß etwas zu ſchnell genommen, was der As⸗Dur⸗Stelle mit der ſekundierenden Flöte einen von Verdi gar nicht gemeinten tändelnden Ausdruck gab, aber im Uebrigen gerieten Triller und Kadenzen ſtiliſtiſch getreu und mit dem ſchönſten Ausdruck inniger Empfindung. Daß Fräulein Manski noch des Regiſſeurs hedark, ſieht auch der Laie; aber die junge Sängerim Hat ſo manchen Vorzug— ſie bringt ja auch eine ſchöne Erſcheinungsform mit!— daß wir mit ihren Antrittsrollen recht zufrieden ſein dürfen, Die geſamte Vorſtellung verlief unter den Aſpekten der eingeſchobenen Oper in bekannter Beſetzung, unter Leitung der Herren Gebrath und Lederer, Das Haus war ſehr gut beſucht A. Bl. 4. Seite. General-Auzeiger.— Sadiſche Beueſte Jachrichten.(Mittagblatt) Donnerstag, den 15. Oktober 1914. fämtliche in Freiburg; Blechner Emil Hettich und Karl Feſer, beide von Freiburg⸗Zährin⸗ gen; Guſtav Wickersheim in Freiburg; Offiziersaſpirant J. Wegele beim Regt. Nr. 141, Verwaltungsſekretüär am Großh. Landes⸗ gewerbeamt in Furtwangen; Musk. Kalten⸗ bach von Furtwangen; Reſ. Joh. Gg. Har⸗ der von Ueberlingen am Ried; Ref. Anton Hauſer von Weilersbach bei Villingen und Vizefeldw. Herm. Grimmer von Külsheim b. Wertheim. ** Mannheim. 0 2 228 Schutz für die Cuftſchiffhallen. Man ſchreibt uns: Ein anderer Vorſchlag, Luft⸗ ſcläffhallen zu ſchützen! Man könnte die Hallen mit Bäumen umgeben, das Dach mit Aeſten belegen, ſo Faß das Ganze von oben den Eindruck eines Stück Wald macht. Auch eine andere Form würde die Flugzeugführer irre führen! Ich hatte dieſen Sommer Gelegenheit, im Ver⸗ gnügungspart von Hagenbecks Tiergarten in Ham⸗ burg einc rieſige plaſtiſche Alpenlandſchaft zu ſehen, unter der man gut eine Luftſchiffhalle hätle berſtecken können. Abſolut könnte man oben un⸗ ter dieſer Maſſe kein Luftſchiff vermuten. * Der Wochenkorb der Damen Frau Kolmar, Frau Stern, Fräulein Oettinger. Es wird uns geſchrieben: Der Wille iit zu loben, aber der Jpeck arbeitet gegen das Intereſſe der Zentrale für Kriegsfürſorge. Dieſe Sonderbünde⸗ lei ſchadet mehr als ſie mützt, weil ſie Neid und Mißgunſt zu erregen geeignet iſt. Bei der außer⸗ Ordentlich dankeuswerten und umfaſſenden Tätig⸗ keit der genannten Zentrale wird und ſoll allen geholfen werden, allen, die darum nachſuchen. Jeder Fall der Unterſtützungſuchenden wird ſach⸗ gemäß und gründlich unlerſucht, aktenmäßig feſt⸗ gelegt, läuft durch viele Kommiſſionen und wird eondlich nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen verbeſchie⸗ den. Auf dieſe Weiſe wird jede Bedürftige das Notwendige und wohl noch etwas mehr erhalten. Wenn aber der Wochenkorb in die Erſcheinung tritt, ſo werden die Entpfängerinnen eben doppelt exhalten. Das iſt gefährlich—, wir wollen das nicht weiter ausmalen. Jeder kaun ſich leicht einen Vers darauf machen. Nein, meine Damen, ich bin der Letzte der Ihr gutes, großes und warmes Herz bevteunt— aber bei unſerer großartig angelegten Kriegsfürſorge⸗Zentrale muß jede Art von Son⸗ derbündelci ganz energiſch abgewehrt werden; ſonſt kaun es leicht böſe Zuſtände zeitigen. Wer geben will, ſei es wenig oder viel, z. B. Wochenkörbe der gebe an die genannte Stelle, dort wird ſach⸗ gemäß darüber verfügt. Da iſt Rhodos,— da wird getanzt! E. * Dis Kriegergräber auf dem 5 hieſigen Friedhof. Vom ſtädt. Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: Eeingeſandts beſchäftigen ſich mit der Lage der Kriegergräber im Friedhof. Die Stadtverwaltung haß für dieſe Gräber die nördlich der Verbren⸗ muzigsſſalle gelegene Friedhofmauer beſtimmt, die zuu den beſten Skellen der Friedhoferweiterung ge⸗ Hänl: Mauorgräber gelten wohl überall in Deutſch⸗ land als bevorzugt. Hier ſteht auch eine zuſcm⸗ menßängende Reihe von Gräbern zur Vorfügung, Die lach Lage der Verhältniſſe in anderen Fried⸗ haoftefſen nicht veſchafft werden kann. Wir beſitzen kein einziges unbelegtes Grabviertel mehr; bei Umgrabungen aber wird ſtets ein Teil der Grab⸗ ſtellen von den Angehörigen erworben, ſodaß hier zuſammenhängende Reihen nicht gewonnen werden köguen. Das Rondell zwiſchen Verbrennungs⸗ und „Teichenhalle iſt nicht für Gräber beſtimmt und für den in Frage ſtehenden Zweck auch nicht aus⸗ reichend. Die Mauer, an die ſich die Kriegergräber lehnen, wird ſpäter bewachſen ſein, wie jene der Gräber aus 1870/71. Der Blick auf die Fabriten wird durch Umpflanzung gemildert werden; inmitten dey Gräber wiyd ſich wohl ein Denkmal erheben; ſo werden die Krieger in weihevoller Stätkte ruhen. Runſt und Wiſſenſchaft. Muſikaliſche Akademien. Bokguntlich iſt das Geſamterträgnis der ſechs ſikaliſchen Akademien, welche das Großh. Hof⸗ vcheſter unter Leitung des Herrn Hof⸗ dkapellmeiſter Bodanziy voranſtaltet, zum Beſten der bedürftigen Angehörigen der im Felde ſtehenden annheimer Krieger beſtimmt. Dieſe hochherzige Tat der Mitglieder unſeres Hofthegterorcheſters wird jedeufalls in den Kreiſen unſerer Bürger⸗ ſchaft gebüßhrende Anerkennung finden. Es iſt ſehr eulich, nun auch mitteilen zu können, daß der hrliche Stadtrat in bereitwilligſter Weiſe dem khecterorcheſter den Muſenſacel für die Verau⸗ ang der ſechs Akademien koſtenlos zur Ver⸗ gung geſtellt hat. Ebenſo hat auch die Hofmuſi⸗ Taljenhandlung K. Ferd. Heckel für die Benützung Konzertkaſſe zum Kartenverkauf für die Ata⸗ Hölfte, zum Teil ein Drittel ihres Honorurs in Alibetracht des wohltätigen Zweckes nachgelaſſen. it nun zu hoffen, daß der Beſuch dieſer erſt⸗ aſſigen muſikatiſchen Veranſtaltungen ein guter bird, damit den bedürftigen Angehörigen der kaunheimer Kriegsteilnehmer eine namhafte Unterſtützung zugeführt werden kann. Der Karten⸗ kkauf für die Abozineuten hat bereits begonnen. die Direktion der hieſigen Straßenbahn, reſp. der zuſtändigen Militärbehörde iſt das Geſuch ge⸗ richtet, für die Abonneuten der Muſikali⸗ ſchen Alademien, die in Ludwigshafen und der Pfalz ihren Wohnſitz haben, einige Wagen nach auch auf den ſeine Vaterſtadt ſtolz ſein kann, wurde erſt kürzlich für ſeine hervorragende Tapferlkeit auf dem öſtlichen Schlachtfelde mit dem Eiſernen Kreuze ausgezeichnet. mien auf jegliches Honorar vertzichtet. Auch 8 od fürs Vaterland 5 Die berpflichteten Soliſten haben zum Teil die 8 Die hießige Freiwillige Feuerwehr ſchickte 50 im FJeld ſtehenden Kameraden Liebesgaben mit der Feldpoſt. Ebenſo beſchloß auch die Freiſo. Feuer⸗ wehr Weinheim, allen ihren im Felde ſtehenden Kameraden Feldpoſt zu bereiten. meiſter Rudolf Thoma, der hier tätig war und imt Bade Die ganze Frage wurde ſorgfältig geprüft; bei unſerm ſo ſtark belegten Friedhof konnte eine beſ⸗ ſere Löſung nicht gefunden werden. Nus Stadt und Land. Mannheim, den 15. Oktober 1914. Das Eiſerne Areuz. Mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnete Mann⸗ heimer. Architekt Karl Hartmann, der älteſte Sohn der Witwe des verſtorbenen Stadtrats Heinrich Hartmann, hat, wie wir erfahren, auch das Eiſerne Kreuz erhalten. Er iſt Leutnant der Reſerve im Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 15. Konſtanz, 14. Okt. Dem Pfarrer Alfred Schwenck aus Haigerloch wurde von dem Kommandenr der 13. Diviſton, General von dem Borne, für ſeine hervorragende Unerſchrockenheit und Tapferkeit, die er in den Schlachten bei St. Quentin und Montmirail und namentlich in der Schlacht bei Reims bewies, vor dem ganzen Stabe das Eiferne Kreuz verliehen. Der Kaſſier der Darmſtädter Bank hier, Her⸗ bert Reinmuth, Fahnenträger im 3. Ba⸗ taillon des Reſerve⸗Infanterie⸗Regimenſs 10, Sohn des Herrn Oberreaflehrer Leopold Rein⸗ muth, erhielt das Eiſerne Kreuz. Ferner wird aus Straßbu rig i. E. gemel⸗ det, daß der Beigeordnete der Stadt Straßburg, Regierungsrat Dr. Walter Leonie, der z. Zt. als Oberleutnank der Re⸗ ſerve beim Stabe der 30. Feldartilleriebrigade in Nordfrankreich ſteht, das Eiſerne Kreuz erhal⸗ ten hat. Ein vaterländiſcher Abend des Reſerve-Infunterie⸗Regiments Nr. 40 in der Mannheimer Liedertafel. Der am letzten Samstag in der Liedertafel ver⸗ anſtaltete Abend geſtaltete ſich zu einer herzlichen vaterländiſchen Feier. Abend war von Herrn Feldwebel Krenz arrangiert und die Mann⸗ heimer Liedertafel hatte ihre herrlichen Räume in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt. In ſeiner Begrüßungsanſprache führte Vigefeldwebel Profeſſor Schambach u. g. aus, daß das Regi⸗ ment ſich nicht zuſammengefunden habe, um Feſ zu feiern, ſondern weil man ſich gleich den Sol⸗ daten im Feindesland zu gegebener Zeit nach muſi⸗ kaliſcher und kameradſchaftlicher Unterhaltung ſehne. Herr Oberleutnant Holzmann brachte ſodann ein Hoch auf Kaiſer und Großherzog aus und die aus Muſikern des Regiments gebildete Kapelle ſpielte die Kaiſerhymne. Das Programm umfaßte volkstümliche und künſtleriſche Darbie⸗ tungen. Die Li edertafel ſelbſt hatte ſich mit ihrem ganzen Chor in den Dienſt der ſchönen Sache geſtellt und ſang unter Leitung des Herrn Muſik⸗ direktors E. Hanſon patriotiſche Lieder, welche Der großen Anklang fanden. Beſonders wurde die Kompoſition Haänſens:„Morgenrat“, mit feiner Nüancierung vorgetragen und von den Zuhörern lebhaft applaudiert. Der erſte Tenoriſt der Lieder⸗ tafel, Herr Architekt Fritz Steiner, ſang ſpeziell für dieſen Abend gutgewählte Lieder und zwar: „Ich hakte einſt ein ſchönes Vaterland von Laſſen und die„Romanze des Radhames“ aus der Oper „Aida“ mit künſtleriſchem Ausdruck und herrlicher Stimmgebung, wofür er den lebhafteſten Beifall erntete. Hierauf folgten vortreffliche Rezitationen des Gefreiten Renkert, Mitglied des Mann⸗ heimer Hoftheaters, ſowie Violinſolos des Herrn Hofmuſikus Hohberg, von Frau Kre nz am Flügel feinſinnig begleitet. Das Tylophanſolo des Herrn Feldwebel Kvenz brachte arigenehme Ab⸗ wechfelung und wurden deſſen feinfühligen künſt⸗ leriſchen Leiſtungen allgemein bewundert und mit verdientem Betfall ausgezeichnet. Der zweite Prä⸗ ſident der Mannheimer Liedertafel, Herr Rudolf Kramar, dankte für die Einladung und brachte in begeiſterten Worten ein Hoch auf unſere im Feld ſtehenden braven Truppen aus. Herr⸗ Opern⸗ ſänger Fritz Müller ſang alsdann:„Vater ich rufe dich!“ von Himmel,„Blücher 1813“ von Land⸗ häußer und„Du Schwert an meiner Linken“ von Weber. Die herrliche Stimme und die ausgeprägte Vortragsweiſe bildeten eine Glamzleiſtung, welche durch die gute Akuſtik des Liedertafelſaales noch weſentlich geſteigert wurde. Der beliebte Sänger, den am Flügel Herr Richapd Hitſchfel recht dezent begleitete, fand gleichfalls großen Beifall. Herr Hofmuſiker Stephan brachte Solovor⸗ träge für Klarinette und Herr Unteroffizier Löcher erfreute die Anweſenden mit ſeiner klang⸗ vollen Baritonſtimme durch patriotiſche Lieder. Be⸗ ſonderer Dank gebührt der für dieſen Abend ge⸗ bildeten Kapelle, welche abwechſelnd mit den Soli⸗ ſten ihre ſchönen Weiſen ertönen ließ. Gleichfalls ſei dankbar Herrn Feldwebel Krenzz gedacht, der es verſtand, den Abend zu einem echt patriotiſchen zu geftalten. * Major Max Lindeck. Tieſes Mitgefühl wird die Nachricht auslöſen, daß ſich unter den auf dem Felde der Ghre Gefallenen nunmehr Major Max Lindeck, ein geborener Mannheimer, befindet. Der tapfere Soldat, B. iſt am 30. Sept. bei Aus dem Großherzogtum. Lüßelſachſen(A. Weinheim], 13. Okt. eine freudige Ueberraſchung mit der 90 Freiburg. 13. Ott. Der Stadtbau⸗ jahrzehntelang ner Land weit be⸗ Letzte Meldungen. Der RKeichskanzler in Brüſſel. WTB. Brüſſel, 15. Okt.(Nichtamtlich). Der Reichskanzler von Bethmann⸗Hol⸗ weg iſt in Begleitung des Chefs des Zivil⸗ kabinetts des Kaiſers von Valentini, des Ge⸗ ſandten von Treutler und des Botſchaftsrats von Mudius heute nachmittag hier einge⸗ troffen. England und Belgien. WITB. Berlin, 15. Okt.(Amtlich). Die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt unter der Ueberſchrift„Die Beziehungen Eng⸗ lands zu Belgien“: Der militäriſche Mitarbei⸗ ter der„Times“ orörtert in der Nummer vom 12. Oktober die Beziehungen Englands zu Belgien, wobei er u. a. ausführt:„Die Neu⸗ tralität war ein verhängnisvolles Geſchick für Belgien. Sie machte es ihm unmöglich, mili⸗ täriſche und andere Unterhandlungen zu füh⸗ ren und Abkommen zu treffen, die ihm die ſchnelle und entſchiedene Hilfe ſeiner eng⸗ liſchen Freunde ſicherten. Die engliſchen und belgiſchen Stäbe konnten über militäriſche Vorbereitungen, Truppentransport ⸗ Mittel, Eiſenbahndienſt, Vorratsverſorgung u. ſ. w. keine entſprechende Pläne machen, ohne ſtreng genommen, die Neutralität zu verletzen“. Die Erklärungen ſollen das unliebſame, grundloſe Ausbleiben der rechtzeitigen ernſtlichen Hilfe Englands ſür Belgien entſchuldigen und be⸗ ſchönigen. Der militäriſche Politiker der „Times“ macht nicht den Verſuch zu leugnen, daß Belgien berechtigt war, viel weitergehende Unterſtützungen von England zu erwarten. Auch die„Morning⸗Poſt“ hat bekanntlich getadelt, daß England zur Verteidigung Ant⸗ werpens ſo wenig getan habe.— Ueber die Be⸗ rechtigung ſolcher Vorwürfe mögen die Bel⸗ gier und Engländer ſich untereinander ver⸗ ſtändigen. Für uns iſt das Eingeſtändnis des „Times“⸗Sachverſtändigen wertvoll, daßEng⸗ lands und Belgioens Stäbe militäriſche Vorbeitungen nur unter der Ver⸗ letzung der belgiſchen Neutrali⸗ tät verabreden konnten. Alls den an dieſer Stelle veröffentlichten belgiſchen Aktenſtücken geht aber zur Genſige horvor, daß über eine derartige Verletzung der Neutralität Belgiens zwiſchen den amtlichen engliſchen und belgiſchen Stellen tatſächlich geheime Verhandlungen gepflo⸗ gen und Verabredungen getroffen worden ſind. Dies iſt entſcheidend für die Be⸗ gehung des Neutralitätsbruchs. Dieſe Feſt⸗ ſtellung machen wir auch gegenüber der„Ber⸗ lirrsk⸗Tidente“, die vergoblich Belgien mit dem Hinweis zu entſchuldigen ſucht, daß es ja keinen Bund mit England und Frankreich ge⸗ ſchloſſen habe. Engliſche Bilfe! WIB. Wien, 14. Okl.(Nichtamtlich.) Die„Neue Freie Preſſe“ ſchreibt: Wenn es noch eines Beweiſes bedurft hätte, wie die eng⸗ liſche Hilfe den Staaten des Feſtlandes von Europa bekommt, ſo zeigt dieſes der Fall von Antwerpen. Sonſt gilt es als die wichtigſte Aufgabe einer Verteidigungstruppe, daß ſie die belagerte Stadt ſchützt und vor dem Aeußerſten bewahrt. Diesmal war es genau umgekehrt. Die Stadt Antwerpen mußte, nach⸗ dem die weitere Verteidigung ausſichtslos ge⸗ worden war, die Beſchießung über ſich ergehen laſſen, um den fliehenden Englän⸗ dern den Rückzug zu decken. Nur fremde Söldner, die kein Herz für die Bürger 1 des ihnen innerlich fremden Stagtes haben, konnten ſo erbarmungslos handeln. Das muß für Frankreich eine bittere Mahnung ſein, wie es Paris ergehen wird, wenn es unter engliſchem Schutze verteidigt wird. Das nennen, die Engländer dann Subidien⸗Kriege, die ſie mit Söldnern und ſilbernen Kugeln führen. Die Rückkehr der Flüchtlinge nach Antwerpen. WITB. Amſterdam, 14. Okt.(Nichtamt⸗ lich). Der„Rotterdamſche Courant“ meldet aus Roſendal vom 13. Oktober: Der geſtrigen Erklärung des Bürgermeiſters und der Schöf⸗ ſen Antwerpens ſiber die Rückkehr Flüchtiger, wird nachſtehender Anhang des deutſchen Gouverneurs von Autwerpen in deutſcher und holländiſcher Sprache hinzugefügt: einem unerwünſchten Verhalten aufrühreri⸗ ſcher Perſonen zu wehren, ſodaß die Bürger ſelbſt Garantien ſchaffen, daß keine Schwierig⸗ keiten eintreten. In Antwerpen tut die ge⸗ wöhnliche Polizei mit der üblichen Waffe Dienſt wie bisher. Belgiſche Soldaten, auch ſolche in Zivilkleidung, ſollen nach ihrer Rück⸗ kehr als Kriegsgefangene behandelt werden, Von Antwerpener Flüchtlingen mitgebrachte Pferde, Fuhrwerke, Automobile und Viehbe⸗ ſtände ſollen bei ſchneller Rückkehr frei die Zollſchranken paſſieren. Jeder dürfe ſein mit⸗ genommenes Eigentum ungehindert nach ſeinem Wohnplatz zurückbringen. Die Rege⸗ lung des Bahnverkehrs ſoll durch die hollän⸗ diſche Regierung geſchehen. Vorſtehende Mit⸗ teilung iſt mit Zuſtimmung der holländiſchen Regierung erfolgt. König Albert. Berlin, 15. Okt.(Von u. Berl. Bur. Aus Rotterdam wird gemeldet: König Albert ift angeboten worden, ſich nach der franzöſi⸗ ſchen Front zu begeben. Er hat darauf aber eine abſchlägige Antwort gegeben. Der Untergang der„Pallada“. WIB. Berlin, 14. Okt.(Nichtamtlich). Das offizielle Petersburger Telegraphenbureau ver⸗ breitet eine Nachricht des ruſſiſchen Admiral⸗ ſtabes, wonach bei der Ve rnichtung der „Pallada“ zwei deutſche Unteſee⸗ bpote verſenkt worden ſeien. Dieſe Mit⸗ teilung iſt, wie wir an amtlicher Stelle erfahren, in jeder Hinſicht unzutreffend. WIB. Konſtantinopel, 15. Okt. Die türkiſche Preſſe hebt mit lebhafter Befriedigung die Tat des deutſchen Unterſeebootes U 26 her⸗ vor, das den ruſſiſchen Kreuzer„Pallada“ zum Sinken gebracht und ſtellt feſt, daß dieſe Tat die Moral der deutſchen Truppen noch mehr ſteigern und auf die engliſche, franzöſiſche und ruſſiſche Armee und Marine einen deprimieren⸗ den Eindruck ausüber werde. Die Erkrankung San Giuliansos. WB. Rom, 15. Oktober. San Giuliano ver⸗ brachte eine ruhige Nacht. Der Zuſtand des Fürſten hat ſich ein wenig gebeſſert. Im rechten Knie iſt ein leichter Gichtanfall aufgetreten. Die Säuberung der deutſchen und öſterreichiſchen Huchſchulen von unſeren Feinden. .TB. Wien, 15. Oktober. Der Unterrichts⸗ miniſter hat angeordnet, daß Staatsange⸗ hörige von Belgien, Frankreich, Moutenegro und Sesbien von dem Studienjahr 1914/15 angefangen, zur Einſchrei⸗ bung an öſterreichiſchen Hochſchulen nicht mehr zuzulaſſen ſind. Der Mini⸗ ſter behält ſich jedoch vor, beim Vorhandenſein beſonderer Umſtände, namentlich für ſoſche An⸗ gehörige dieſer Länder, welche nicht zu der dor⸗ tigen Nation zählen, eine Ausnahme zuzulaſſen * WITB. Baſel, 15. Okt.(Nichtamtlich Die Baſler Nachrichten ſchreiben aus Rom: Das einzige Programm Zupellis werde das ſein, Italiens Heer ſo ſchneil wie möglich bereit zu machen, damit es jeden Augenblick in den Krieg eingreifen kann. * Candtagsabg. Roger geſtorben Tannenkirch,(A. Müllheim), 14. Okt. Der nationalliberale Landtagsabgeordnete Ernſt Koger hier, iſt heute vormittag im Alter von 56 Jahren geſtorben. Schon wieder hat der Tod eine für uns beſonders ſchmerzliche Lücke in die Reihe der badiſchen Landtagsabge⸗ ordneten geriſſen. An demſelben Tage, an dem unſer unvergeßlicher Donaueſchinger Abg. Forſt⸗ rat Dr. Wagner, der auf dem Feld der Ehre den Tod fand, auf dem Münchner Waldfriedhof zur ewigen Ruhe gebracht wird, trifft aus dem Oberland die traurige Nachricht von dem Hin⸗ ſcheiden unſeres wackren Abgeordneten und Parteifreundes Ernſt Koger, Bürgermeiſter von Tannenkirch, ein. Abg. Koger war ſchon ſeit längerer Zeit ſchwer leidend, aber immer wieder hatte ſeine ſtarke Willenskraft ihn wieder in die Höhe geriſſen zur unermüdlichen Arbeit im Dienſte ſeiner Gemeinde wie im badiſchen Par⸗ lament. Er gehörte der badiſchen Zweiten Kammer ſeit dem Jahre 1909 an und vertrat den 14. Landtagswahlkreis Müllheim⸗Lörrach⸗Stau⸗ fen, als Nachfolger von Dr. Ernſt Blankenhorn Er trat im Landtag vor allem bei der Beratung landwirtſchaftlicher Fragen hervor. Fragen des Weinbaues waren ſeine Spezialitäk. In der Kammer gehörte er auch der Kommiſſion für Waſſer⸗ und Straßenbau an. Vorſtehende Erklärung iſt mit meinem voll⸗ ſtändigen Einverſtändnis erlaſſen worden. Im Falle, daß feindliche Akte irgendwelcher Art vorkommien ſollten, kann natürlich keine Garantie dafür übernommen werden, daß alsdann mit den Schuldigen nicht auch die Unſchuldigen leiden. Der Termin von fünf Tagen für die Rückkehr gewiſſer Klaſſen der Bevölkerung iſt auf zwölf Tage ver⸗ längert worden. Ferner wird eine Erklä⸗ rung des Gouverneurs mitgeteilt, daß befoh⸗ len ſei, keine Dörfer niederzubren⸗ nen, und daß den bürgerlichen Behörden an⸗ Schluß der Akedemien nach Ludwigshafen bereit⸗ kannt war, ſtorb 1 85 5 0 e nach kurzer Kranfßeit in der befohlen ſei, Bürger wachen aus ſorg⸗ 4 Soben lε ie 2 5 ünllten Männern zu helden, um Gryßbritannien, Japan, Rußlan d, 3CCͥͤ A KT . 0000ß 777ßCEE„CSSSSꝓꝓàꝙꝙCbßͤõ ̃-Hvx ñę pßß—, ̃——]§sr. ¶].—⅞⅝:%ꝰ7.b Amerikanische Finanzlage. Ueber den gegenwärtigen Stand des amerikani- Schen Finanwesens hat sich ein bekannter Ban- kier, einem Vertreter der Newyorker Han. chels-Zeitung' gegenüber, wie folgt, aus- gelsssen: Die Börse ist seit dem 30. Juli geschlossen, und inwischen sind die Engagements der Börsen- bankiers, mit Ausnahme von drei Firmen, welche inne nsovenz erklären mußten, in bester Ordnung glattgelegt worden. Das Clearinghouse hat ver- boten, Umsätze unter dem Preise der letzten Bör- Sentagimg auszuführen, und wenn Aufträge ein⸗ gehen, so müssen sie demselben mitgeteilt werden und es findet dam eine Konpensierung des Ange- hotes und der Nachfrage nach den Kursen vom 30. Juli statt. Dadureh verhindert man eine offi- zietle Regulierung, die nicht stattfinden kann, sowie einen überma ßigen Druck oder eine unberechitigte Erhöheng für eimzeime, zum Flandel zuigelassene Effekten. Niermals ist die Solidarität der europäischen Börsen mit dem hiesi⸗ gen Marłk te so zu Tage getreten, wie gegenwär⸗ tig, und ehe nicht insbesondere London einen eini- germaßen geordneten Effektenhandel wieder auf- nimmt, lann an eine Eröffnung der hiesigen Börse nicht geschritten werden. Die grögßere Sorge beherrscht aber gegenwärtig die ũberaus notwendige Wiedereinsetzung eines regulären Zahlungs-Austau- sches von Geldern zwischen Europa und Amerika, weil der Austausch von Effek- ten ja immig damit zusammentängt. Aber auch ab- gesehen davon verursacht der Mangel eines Aus- tausches eine Stochumg des Waren- Impori- und Exportvertehrs, und man darf nicht vergessen, daß bedeutende Trassirungen, die seit dem julfi d. Is. auf europäische Plätze stattgefunden haben, jetzt einer Dechmg oder anderweitigen Regulie- rung bedürfen, da diese Trassirungen Anfang Okto- ber falſig zu werden beginnen. Nun ist der Wechselkurs auf London ja bereits bedeutend von §.07 bis auf 5.9% zitrückgegangen. Doch aucir dieses Niveau bringt großen Kursverlust mit sich, wenn man die frünere normale Rate von g.87 in Betracht zient, weiche damals noch als verhäk⸗ mismagßig hoch erschien. Teilweise werden solche Trassirungen bereits durch tatsächlichen Ankauf von englischer Valuta gedecct, zum großen Jeil aber nehmen die Trassanten Zuffucht zu dem Aus- unftsmittel der Neacceptierung der fällig werden- den Tratten auf einen ferneren Monat, wofür sie außer den Zinsen von 5 Proz. gegenwärtig eine Durchschmitts-Provision von.½ Prog. per Monat an die Acceptanten zu zahien haben. Obgleich das einem Zinsfuß von 8 Proz. gleich- kommt, so nimmt man das immer noch williger hin, als einen endgültigen Verlhust an der Valuta. Man nimmt an, daß diese sich aflmählich nach unten beyegen wird, weil die Bedürſmisse der amerikanischen Reisenden inzwischen voltständig beiriechigt sind und daher feine weiteren Remissen exfordern werden, andererseits aber der Impori eine Nachfrage nach ausländischer Vahuta bedeu- tencd verringern wird. Erst wenn die Devisen- frage wieder in das richtige Geleise gebracht sein wird, dürfte mt dem Pffektengeschäft auis Neue begonnen werden, was natürlich senr von den Kriegsereignissen abhängen wird. Im Allgemeinen hegt man hier immer noch die große Befürchtung. daß bei der Wiedereröfmung der Börse ein wei⸗ terer Rückschlag der Effektenburse eintreten dürfte, Weil man große Liquidationen seitens Europa's be- sorgt, wegen der einzigen Möglichkeit, sich bares Geſcd durch Verkauf amerikanischer Effekten zu beschaffen. Wir teilen diese Befürchtung nicht, denn es ist bekannt, daß von London bereits mehr- kache Anfragen hierher gelangt sind, ob man das gegenwärtige Kursniveau amerikanischer guter Eisenbahn- und Industriewerte nicht als unter dem Wirklichen Werte stehend betrachtet. Das deutet darauf hin, daß sobald sich nur einige Auzeichen des kommeriden Friedens zeigen sollten, des Kursniveau der leitenden Effeklen eine rasche Erhöhung erfahren wird. Ob eine solche dann von Dauer sein dürfte, läßt sich natürlich micht voraus- sehen, weil man die Konturrenz der notwendigen neuen Staatsanieihen in ihrer Wirkung nicht schon dt Peurtejten kann. Wir glauben indessen, daß Weng der Friede erst einmal eingetreten sein sollte, die niedrigen Kurse 50 verlockend sein dürkten, daß sie bei besserem, als dem früheren Zinsgenuß große Käufe hervortreten lassen dlirften. Wir ge⸗ ben diese Zuversicht kund nicht bios auf Grund jet ellgemeiner Eriahrung, sondern auch von Be- obebachtung der jetzigen Stimmung. Nach dieser Nichtung scheint auch der große Erfolg der neuen siädtischen An⸗ leine von 100 Miltionen Dollar hinzu- leiten, der bewiesen hat, daß das Publikum flir gute Werte zu einem angemessenen Zinsfuße zu haben ist. Wenn dann außerdem die Haltung der Negierung der Eisenbahnen gegenüber eine freund- lichere sein sollte, auch die Auffassung über die eente minder Hart würde, so werden sicherlich en teressen. Wie- Snr O und Au. dere, die Zeit für gekommen erachten, flüssig wer⸗ dende Summen auf dem Effektenmarkt anzulegen. Wir glauben nicht, daß wir hierin zu optimistisch denken, die Zeit und die Geschehnisse werden uns sicher Recht geben. Geldmarkt, Lank- udesd Brsen- Wesen GMnosse Kreniss r e ein, e en 3 Wie die„Vossische Zeitung 48 wird cler Rre it, wWelchen die preußische Staatsregic⸗ ne Milliarde Es gsgebisten insbe⸗ rung vom Landtag terderte, e! 1 heblieh überschreiten. soll auf allen dazu geeigdeten Verwaltut enbahn-, Bau- und Landwirtschlafts- auch den sondere der E! Waltung A. uheit geschalſen, Unter ng is Stützungen gewährt t vom 9. Febr. der Landtag auch voraussi ichtz i vertag, Ostbank fär RNandel und Uewerbe. Berlin, 14. Okt.(W..) In der am 14. Oktober in Berlii abgehaltenen Aufsichts- ratssitzung der Ostbank für Haudel und Gewerbe in Posen und Königs-⸗ berg i. Pr., an der als Verireter der Könuiglichen Seehandlung(Preußische Staatsbank) deren Präsi- dent Exzellenz v. Dombois teihnahm, wurde der Abschluß für das erste Halbjahr 1914 vorgelegt, der einen höheren Gewinn als im gleichen Zeitraum des Jahres 1913 aufweist. Der durch den Kriegsausbruch bedingte Stand der Bank bietet insbesondere durch die Flüssigkeit der sofort greil- baren Mittel ein durchaus zufriedenstellendes Bild. NMindestkurse an der New-Torker Eflektenbörse. *Newyork, 13. Okt. Seitens des Börsen- vorstandes wurden folgende Mindest- kurse festgesetzt: Atchison Topeca and Santa FEE R. R. 88½, Baltimore and Ohio 60, Canadian Pacific 155, Milwaukee Common Skares 82½ Pre⸗ terred Shares 20½, Chicago Nortn Western 124%, Iflinois Central Rr 10358, Lehigh Valley 119%, Nevw/ Vork Central 78¼4, Norfok and Western 96, Penn⸗ sylwania 10353, Reading 86 bezw. 81, Southern Pacific 83.75, Union Paciſic Common Shares 111,5, Preterred Shares 77, Am. Smelting and Refining Co. 51½, American Sugar and Refining Co. American Ielephone 112, Anaconda Copper Co. 24%4, Bethlehem Steel Corporatiom Preferred Sha res 707%, Steel Common Shares 307, Preterred 104ũ, Republic Irou 77. eandel und inddustrie- Salzwerk Heilbronn..-., Heilbronn a. N. Im Geschäftsjahr 1913/14 erzielt die Gesellschaft aus Siede-, Gubban- und Steinsakz, Mieten, Kapi- talien und Beteiligungen eine Einnahme von Mark 2 609 196(2 557 888). An Betriebs- und Verwal⸗ tungskosten, sowie Abschreibungen wurden Mark 2011 459(1 896 082) verausgabt, 0 daß ein Reingewinn von Mk. 597 737(601 800) übrig bleibt. Einschließfich Mk. 40 638(18 525) Vor- trag aus 1912/13(1911/12) erhöht sich derselbe auf Mk. 638 375(680 329). Mit Rücksicht auf den Krieg und den dadurch bedingten Rückgang der Erträg- nisse beanfragt der Vorstand, die Dividende auf 10 Proz.(i. V. 12 Proz.) zu ermäßigen, Was bei dem Aktienkapital von Mk. 3 Milſionen Mark 300 000(360 000) erfordert. Die satzungs- und vörtragsmäßigen Gewinnantsile des Aufsichtsrats und Vorstandes beanspruchen Mk. 66 223(78 525), der vortragsgemiße Gewinnantsil der Stadt Heil. bronn Mk. 38 348 74 038), die außerordentlichen Rücklagen Mk. 59 774(60 l81), die Aktientilgung Mk. 58 348(74 038). Ferner weird der am 24. d. Monats stattfindenden Han„ lung vorgeschlagen Mk. 20 000 J. dem Peu⸗ Sions- und Unte Uzuweisen u. Mk. 75 682( Wanng vorzu⸗ tragen. Wie der Geschä gusführt, hat bs EE das Stieinsalzgeschäft im abgele eine Kleine Steigerung erfahren, salzabsatæ wiederum ein Ausfall zu verzeichnen sei. Derselbe würde jedoch im laufenden Jahxe durch eine quantitative Forderung des Werkes an den Salinenverband ausgeglichen werden. Das in der neuen Hüttenanlage erzeugte raffinierte Speise- zalz llabe bei der Kundschaft eine gute Aufnahme gelunden, sodaß der Absatz dariei gesteigert Wer. den konte. Der Steinsakabsatz sei ein normaler gewesen, Wenn auch iufolge des Wettbewerbs mit einigen außerhalb des Steinsalzsyndikats stehenden norddeutschen Kaliwerken Preisrückgänge zuge⸗ standen werden mußten. Im Speisesalzgeschäft Wurden die Preise nach wie vor durch den in der Salinen-Konvention bestehenden Konkurrenztampf nachteilig beeinflußt. Im abgelaufenen Geschäfts- jahr wurden ſolgende Neuanlagen ausgeführt: der Umbau des Schachigebäudes und der Steinsalz- n Betriebsjahr annd im Siede- michle, die Einrichtung einer neuen Klaubanlage, ſahren zur Zeit 800 ein. , Sehörenden Vertreter Siebanlage sowie Denaturierungseinrichtung und schließlich zwei neue Beamtenwohnhäuser. Außer- dem wurde mit dem Bau einer neuen Mannschafts- kaue mit Badeanstalt begonen. In der Vermögensrechnung einem Aktienkapital von M. 3 Mill. ordentliche Fücklagen mit M. 300 000(W. i..) und außer- ordentliche Rücklagen mit M. 557 349(573 349). Der Aktientilgungsfonds zeigt am 30. Juni J. J. ohne Zuweisung aus dem jetzt vorliegenden Be- triebsjahr einen Nennwert von M. 1 807 388 und ergibt bei Einsetzung der Wertpapiere zum Tage- kurs ein Vermögen von M. 1 509 727. Die laufen- den Verbindlichkeiten betragen M. 135 366(67 252), die Außenstände M. 1 302 813(1 439 183), darun- ter M. 609 410(785 065) Bankguthaben. Georg A. Jasmarti, A,-., Dresden. Die zu gestern, 3 Uhr nachmittags einberuſene außerordentliche Hauptversammiung der genaunten Jesellschaft, auf deren Tagesordnung die Er- mächtigung des Vorstandes zur Verpachtung der Anlagen und zur Veräußerung der Beteiligungen stand wurde von der sächsischen Staatsregierung verboten, da bei Annahme der Vorschläge die Gefahr bestand, daß erhebliche Vermögensteile der Gesellschaft in das feindliche Ausland gehen könnten. Volle Wiederaufnahme der Arbeit. RC. Bischweiler, 13. Okt. In den hiesigen Fabriken ist mit der Freigabe des Güterverkehrs die Arbeit in vollem Umfang wieder aufgenommen worden. Es finden noch Ar- beiter und Arbeiterinnen Beschäftigung. RC. Stieringen-Wendel, 13. Okt. Im hie- gen Simonsschacht könen alle Schichten jeizt wie- der befahren werden, nachdem die nötigen Beför- lexungsmittel wieder vorhanden sind. Von der or dem Kriege 1600 Mann starken Belegschaft erscheinen bei Die Authebung der Getreide- und Mehl- zölle in ODesterreich-Unga Die außerordentliche Steigerung der Getreide und Mehlpreise; die an den österreichisch-ungari- schen Märkten mit dem Ausbruch des Krleges einsetzte, hat die wirtschaftlichen Körperschaften in Oesterreich schon vor längerer Zeit veranlaßi, die Aufhebung der Getreidezölle(der Weizenzolh) beträgt 6,30., der Roggenzoll 5,80 K. den Meier- zentner) zu verlangen. Als einem dahingehenden eschluß der Wiener Fruchtbörse auch die ihr an- der landwirtschaftlichen Kreise ihre Zustimmung gaben, machte die öster- reichische Regierung den Vorschlag zu ihrem eigenen, begegnete aber längere Veit dem Wider- stand der ungarischen Regierung, ohne deren Zu- stimmung eine Kenderung oder Aufhebung von Zollsätzen des gemeinsamen Zongebietes nicht möglich ist. Vor Ausbruch des Krieges notierte eizen in Wien 27, Roggen 21, Hafer 17 K. für 100 keg seither ist Weizen derselben Herkunft bis 2., Rogen bis 31½%., Hafer bis 23., Weizen⸗ mehl in derselben Zeit von 45 bis 58 K. gestiegen. Unter dem Druck dieser anhaltenden und außer- ordentlichen Preissteigerungen hat die ungarische Regierung endlich ihre ablennende Haltung aufge⸗ geben, und auf Grund der erzielten UVebereinstim- mung der beiden Regierungen wurde nunmehr der Zoll für Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Mais, Heidekorn, Hirse, Bohnen Erbsen, Linsen, Mehl und Mahlerzeugnisse aus Getreide und Hülsen⸗ früchten bis auf weiteres außer Kraft gesetzt. Ob diese Maßnahme, ſetzt erst ergriffen, die ange- strebte Wirkung haben wird, bleibt abzuwarten. Zunächst konmmnt wohl nur die Einfuhr rumäni- schen Weizens in Betrachi; ob Bezüge überseei- schen Getreides über neutrale Länder möglich sein werden, ist nicht gewiß. Erschwert wird die Einfuhr jedenfalls durch die inzwischen eingetre- tene namhafte Steigerung der Preise ausländischer Zahlungsmittel. Es wäre aber schon viel gewion- nen wenn die Aufhebung der Getreidezölle bei den heimischen Landwirten die Besorgnis vor größern Einfuhren wecken, und sie inſolgedessen bewegen würde, ihre weitgehende Zurückhaltung aufzugeben und ihre Getreidevorräte dem Ver⸗ brauch zuzuführen. Sicher wäre dieses Ziel durch die Eiuführung von Höchst- pr e isen zu erreichen. Diese Maßnahme will die ungarische Regierung aber vorerst in Ingarn nicht treſten sie in Oesterreich alſein einzuführen, Schlien der östereichischen Regierung nicht ange⸗ zeigt. Verkehr. AAnnmhlschiffahrt in Elsaß-Lothringen. Von der Hafenverwaltung der Stadt Straßburg erliaſten wir folgende Zuschrift:„Die Schiffahrt auf dem Rhein-Rhonekanal zwischen Straßburg und Mülhausen, sowie auf dem Rhein-Marnekaual von Straßburg bis Gondrexange und darüber hin- aus über den Saarkohlenkanal bis Saarbrücken ist wieder freigegeben.“ Varenmörkte. Mamburger Warenmarkt. Hamburg, 14. Okt. Am heutigen Getreide- Budapester Wetreidemarkt. 8UDAPEST, 14. Oktober. An der heutſgen Börse wurdes folgende Notlerungen festgesetzt: 13. nrnrn 19.80—19.90 18.65—18.75 14.85—15.10 14.55—14.92 deste 10.50—11.10 10.—11.— FCCCCCC 10.70—11.30 10.70—11.0 Mals.58—10.15.80—10.— Amsterdamer Warenmarkt. AMSTERDAN, 14. Oxtober,.(Schlußkurse.) 14. 13. Rüböl, stetig Loke 48.%4 55 per Oktober 44.4— „ Kov.-Dez. 44—7—.— 1 oinö!, träge Loko 28.. 27.14 14 per Oktoder 27. 27— „ Hov.-Doz 27.½ 22.11ů Frühlahr 2. 1½ 27.02 Kaftee, Stetig, Loko 43.— 43.— Wochenbericht von Jonas Hoffmann Neuss. Der Getreidemarkt bekundete in der vergan- genen Woche wiederum eine sehr feste Haltung. Das Angebot in Landweizen, Roggen und Hafer findet zu Blattpreisen schlanke Aufnahme. Gerste und Mais sind knapp und rege gefragt. Wei⸗ zen- und Roggenmehl sind bei regelmäßiger Be- darfsfrage behauptet. Für Weizenkleie sind in- folge der knappen Vorräte die Forderungen neuerdings erhöht worden. Im allgemeinen lei- det das Geschäft noch immer unter der Unsicher- heit, die durch die Frage der Höchstpreise her- vorgerufen ist. Das Geschäft in Rübölsaaten und Leinsaaten hat gänzlich aufgehört, da jegliches Angebot in beiden Artikeln fehlt. Da nun Leinöl von Hol⸗ land in größerem Maße ausgetührt wWerden kann, ist solches immer noch verhältuismäßig preiswert käuflich, wWohingegen Rüböl nur noch in sehr geringen Mengen angeboten wird und da- her erheblich höher gehalten wird. Rübkuchen sind gleichfalls sehr knapp und bei reger Nach- frage weiter gestiegen. kerte NMandeisnachrienten. r. Düsseldorf, 15. Okt.(Priv.-Tel.) Der Aufsichtsrat der Weyersberg Kirchbaum u. Co. .G. für Waffen- und Fahrradteile in Solingen be⸗ schloß, der Ende Nobember stattfindenden Haupt⸗ versammlung wieder 8 Prozent Dividende vorzu⸗ schlagen unter der Voraussetzung, daß die poli- tische Lage bis dahin keine Verschlechterung er⸗ fahre. r. Düsseldorf, 15. Oktbr.(Priv.-Tel) Be- kanntlich hat die Deutsche Nietenvereinigung Mitte September eine vorläufige Verſängerung bis zum 31. Mafz 1915 beschlossen, womit sich jedocgh zwei Werke, die in der Versammlung nicht ver⸗ treten wWaren, nachträglich nicht einverstanden er- kKlärten. Infolgedessen fand gestern in Hagen eine neue Versammlung statt, die beschloß, die Nieten- vereinigung bis zum 3I. März 1915 zu verlängern. Falls einige außenstehende Werke mit Preisunter- bietungen vorgehen würden, würde die Vereini⸗ gung mit Kampfpreisen antworten. WTB. Wien, 15. Okt. Eine nichtamtliche Mit⸗ teilung weist darauf hin, daß eine Besserung des durch die Mobilisierung beeinträchtigten Eisen⸗ bahnverkehrs bereits eingetreten sei und daß die durch die Mobilisierung verürsachte Störung ein⸗ zelner Industriegebiete überwyunden sei. Eine wei⸗ tere Besserung sei zu erwarten von der Milder⸗ derherstellung des direkten Wagenübergangs zwi⸗ schen dem Deutschen Reiche und dem neutralen Auslande, Wovon eine Wiederbelebung der Aus⸗ ſuhr namentlich nach dem Deutschen Reiche, Ita⸗ lien, der Schweiz und Rumänien erfiofft werden darf. —————————————————— FFFF im Monuat Okt Pegelstatlon vom Da 8 A1 112. 113.114.118,:Senerkungen Hüningen“) 5 85 1670,750.52.50 Abende 6 Uhr Kehll. 255.53 288.44 2 42.40 Nachm. 2 Uhr Haxau...174.1406.38.87.93 fachm, 2 Uhr Hannkheim 25 43 88.25.22.160 Horgens 7 Uhr Nanzgz—2.44/ 1,0/.03 0, 98.-., 12 Uhr Led 220244/241 205 Vorm. 7 Uhr 20⁰³ 2˙00 MHachm Uhr vom Neckar: Hannhem 3,893.838 47 320 24. 3,04 vorm. 7 Uhr Hellbrennan 0,80 0,95.80 0,70 Vorm. 7 Unr e Windstitl, dedeokt, 88, —BB—— Mitterungsbeobaehtungen d. meteorol. Statlon Aanngelm 75 2 2 7„ ron 8 2 2 Datan 0 355 85 28 2 8 am 4 23 22 14. Okt. Aorgsas 7˙⁰ 759.2.2 8 ti“! Aittage 2753.4 17.41 Nuk 2 Asends 875ʃ.3 12˙4 stll 15. Okt. Horgent 7˙ 754.8.4 tit Höochste Temperatur vom 14. Oktober 18,0 P. Tiefste fem- peratur vom 14—15. Oktober 6,0% 0. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Hür markte notierten: Weizen 56—260, Roggen 281 bis 238, Hlaier 218224 Mark die Tone. Direktor: Ernet Müller. ung einzelner Ausfuhrverbote und von der Wie- 5. Seite General-Anzeiger.— Zadiſchr Reueſte Fachrichten.(Mittagblatt) Donnerstag, den 15. Oktober 1918 * ** 1* 5 2 N Kirchen⸗Anſagen. +. Evangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Segenwärtig Kriegsandacht. Donnerstag, den 15. Oktober 1914. anz bedeutend Trinitatiskirche. Abends 8 Uhr, Stadtpfr. Schenkel Friedenskirche. Abends 8 Uhr, Stadtytkar Steger⸗ 5 Stadtteil Neckarau. Abends ½8 Uhr Kriegsandacht ermässigte Preise] Pfarrer Lamb. ——— Stadtteil Mpeinau. Abends 8 Uhr Kriegsandacht, Stadtpf Vath. 5 E K Schmerzerfüllt teilen wir hierdurch mit, U8en entner— daß unser heißgeliebter Sohn, Vater und Bruder Gardinenfabrił Stuttgart Lager und Verkauf in NMannheim, 7 5 Nur in P 4, 1, Planken. 4751 8 7 (in Mannhei n hur eine Verfaufsstelle in PA 22 7 achten! 1 5 290 pPeter Deuſi pi,7 Empfehle in bester, lebendfrischer Ware besonders preiswert 387035 kleine Schellfische u. Merlan, Pfund 25 Pfg., 3 Pfund 790 Pfg; ferner feinste groſſe Angelschellfische feinste große Kabliau Taäglich frische Räucherwaren ung Marinaden Bitte die Haus- Nr. B A, I genau zu be Major im 21. Inf.-Regt. v. Boreke in Thorn Inhaber des Elsernen Kreuzes u. h. Urden — 45 Jahren am 30. im Alter von September bei Suwalki den Heldentod fürs Vaterland ge- 38701 Fisch- Storben ist. 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Zweite Ausgabe?“ Steht nichts Beſonderes drin übrigens, es gibt ein Gewitter nicht lieber—“ „Na, wir ſind doch nicht von Zucker? Kommen * ich fürchte wollen wir Sie. da drüben ſind ſie immer ſchlauer als wir hier auf Spieß⸗Ems..— Sehen Sie ührigens nicht, daß alles nach drüben ſtrömt 5 ſcheint irgend was los zu ſein auf der andern Seite„ he, Sie, Ober, warum geht denn alles über die Brücke?“ „Ich habe gehört, ſie wollen da drüben dem König was darbringen. Herr General Ovation, wie ſie's nennen „Na, ſeh'n Sie wohl verehrteſter? na, da mollen wir mal ſchleunigſt... marſch, marſch, Profeſſer!“ „Ovation?“ meinte der Profeſſor.„Wenn ihnen das Gewitter nur nicht die Begeiſterung ein bißchen verwäſſert „Ach Unſinn! vaſſen Sie mal auf, in Frank⸗ reich wird's noch ganz anders gewittern nu frade, verſteh'n Sie mich?!“ Die Herren brachen zuſammen auf, nachdem der Profeſſor ſich noch einmal nach ſeinem Jungen umgeſehen. Die Luft war zum Erſticken ſchwül. Jede Wewegung machte den Schweiß rinnen. Es dunkelte ſtark. Ueber dem Tal, von der Bäderlei drüben bis zum Malbergkopf hühen, lag eine ſalbe Wolkendecke, von wirren Faſern grauen Gerinnſels durchzogen. Drüben unter den Kaſtanien drängte ſich Kopf an Kopf die Menge der Kurgäſte. Alles war draußen alles wartete fragte Und die beiden Männer verloren ſich im Gewühl. Mirianne lag auf ihrem Bette. Sie hatte den r Kleider nicht mehr ertragen und ihre gstoilgtte mit einem leichken Morgen⸗ gewand vertauſcht. Aus dem ſtürmiſchen Wirr⸗ warr der Gedanken ballte ſich eine Empfindung, allverdrängend, allerfüllend, zuſammen eine ungeheure Angſt Heidelbergerstr. Frauenbedienung. Anprobier-Räume., Auf Wunsch kostenlose Vorführung im Hause. Fernspr. 222. bel. Fachgemäße Bedie nung; billige Preiſe emy⸗ fiehlt. ſich 96130 Aug. Kühn, Schreinermeiſter TAà. 13. Pyſtk. gung Wor ertk! Warum hatte ſie das nur getan? Sie fühlte, daß es ihr unmöglich ſein würde, dem gutmüti⸗ gen Rieſen Macht über ihr Leben zu geben Niemals, das wußte ſie, würde ſie an ſeiner Seite vergeſſen können.. was doch ver⸗ geſſen werden mußte.. die frevelhaften Küſſe von... geſtern abend die frevelhaften Lippen, die ſie geküßt Er war nicht wiedergekommen.. würde nicht wiederkommen war vielleicht, gewiß in dieſem Augenblick ſchon unterwegs nach Paris ins Unbekannte in den Welt⸗ hrand hinein, der aufgloſtete am Horizont der Zukunft Ein Telegramm würde kommen ſie meinte ſie ſchon zu ſehen, die froſtigen, gleich⸗ gültigen Blauſtiftzeilen auf dem amtlichen Formular.. ein förmlicher Abſchied an die Tiſchgeſellſchaft.. das war das Ende. Das Ende? nein, es gab kein Ende ſo⸗ lange es eine Marianne Raſſow gab Er war. der Feind. ja wahrhaftig, das war er... Was galt ihr das? ſeine Küſſe brannten auf ihren Lippen, ihrer Stirn, ihrem Hals Sie war ihm verfallen Und er war fort Lebewohl gegangen Sie hatte ihn von ſich geſtoßen war gegangen Und morgen.. morgen kam der andre er, deneſte hatte rufen laſſen als Retter Das war Wahnſinn zu denken. Das konnte niemals Wahrheit werden niemals. Gott, wie grenzenlos allein ſie war unfaßbar verlaſſen Wenn ſie doch mit hinuntergegangen wäre, als der Vater ſie rief, Nun war er fort mit ihm auch der Profeſſor.. deutlich hatte ſie ihre Stimmen ſich entfernen gehört. Ob ſie zu Frau Profeſſor hinaufginge d Aber die war bei ihrem kranken Kinde hatte das Herz von eigenen Aengſten bis zum Halſe beſchwert. Horch. ein Pochen an der Tür Sie ſprang vom Bette, haſtete, zu öffnen „Ich bin's, Baroneſſe.“ Marianne ſchwindelte. Sie wankte einen Schritt zurück. Die Tür war frei. Und ſchon ſtaud er im Zimmer. Im Paletot. Ein Reiſe⸗ täſchchen, Schirmfutteral in der Hand. „Sie verzeihen, Baroneſſe. in einer Stunde fährt mein Zug nach Paris. Der Krieg iſt da.“ Marianne wollte reden. ihre Lippen be⸗ ſie war ſein 88185 ohne Wiederſehen, ohne und er wie Sie wußte: das Telegramm nach Norderney am 3. November Auskunft u. Proſpekt von —1 Uhr vormittags. Raudelsschule Schürttz N4, 17 95901 Tel. 7105 durch Waldhofſtr. bis Gas⸗ werkt am l. Sonntag gold. Anhänger mit geknüpft. Kettchen verloren. Abzug. g. g. Belohn. Büro Kabel⸗ werk, Tel. 7015. 96347 7 Guf möbl. Woßn⸗—. Reformhaus Satategſ. e F Tahzüstee Schule 5 3 N N N ALBERS& cie. verm. Näh. in ber Grpeb. Conversation, Corres- Verloren Fehlafstellen Gesundheits- Zum Aufpolieren pobdance, Fraduetion. b 15 5 e 14 0 2 FN eeeeeeee 5 6 Damen-Unterkleidung. Umbeizen, Aufwichſen, lo. 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Nun miſchte ſich, immer lauter anſchwellend, Geſang hinein.. ſo deutlich, daß man allmählich die Worte unterſcheiden konnte etwas vom Rhein war es, vom Rhein, vom deutſchen Rhein. „Hören Sie?“ ſagte Ponchalon mit düſterm Lächeln.„Deutſchland beginnt ſich zu enthuſtas⸗ mieren. Es iſt Zeit, daß ich verſchwinde.“ Zum Rhein, zum Rhein Deutſchland was waren das für wirre, gleichgültige Worte für Fremde, ferne Dinge Aber einen Sinn hatten ſie einen ganz klaren, ſchaurigen Sinn er hieß Abſchied. „Adien Marianne. adieu für immer Da fiel ſie auf einen Stuhl. Kopf und Arme ſanken in den Schoß. Du weinſt. Marianne2 Es war zu Ende mit ihr. Sie umſchlang ſeine Knie, drückte ihre Stirn daran „Ich liebe dich, Marianne ich liebe dich mehr als mein Leben—“ Er konnte nicht weiterſprechen. Das Zim⸗ mer flammte plötzlich in weißem grellem Licht. Ein Praſſeln im ſelben Augenblick, ein ſchrilles Krachen, als bräche die Welt zufſammen und nun dumpfpolternd ein Dröhnen, daß die Fenſterſcheiben klirrten, der Fußboden zitterte ... Draußen auf dem Korridor, auf der Straße ein Aufkreiſchen von Frauenſtimmen, Kinder⸗ gezeter, ein allgemeines Flüchten, auf dem Kai drunten im Garten Im jähen Licht hatte Marianne des Mannes bebendes Antlitz, fahl und ſcharf beleuchtet, über dem ihren geſehen nun fiel er vor ihr nieder, griff nach ihren Armen, preßte ſeine fiebernde Stirn an ihre Schulter „Marianne „Frangois „Du liebſt mich—91“ lieb dichh Und wie nun die letzten Echos des Donners an den fernſten Felshängen vergrollten, da ſtieg's aus dem Gedröhn, füllte hochanſchwellend das ganze Tal, klang hundertſtimmig, tauſend⸗ ſtimmig, von Hörnerſchmettern umſauchzt, ins enge Zimmer hinein: 27 10 893 „Lieh Vaterland, magſt ruhig ſein, lieb Vaterland, magſt ruhig ſein— feſt ſteht und treu die Wacht, die Wacht am feft ſteht und treu die Wacht,[Rhein die Wacht am Rhein—!“ Und nun ein zweites Aufflammen aber⸗ mals ein Dröhnen, als ſtürzte der Himmel auf die Erde nieder Und dann ein Rauſchen plötzlich, ein lang hinflutendes Praſſeln und Sauſen. ersfalte Schauer wehten herein, ein grauer Schleier ſank vorm Fenſter nieder und trennten die bei⸗ den engverſchlungenen Menſchen und ihr be⸗ ſinnnungsloſes Küſſen von allem, was draußen war. VI. Gen Oſten dampfte der königliche Extrazug, Sein Lauf ging durch i Ge⸗ lände. Eng ſchloſſen ſich die Lahnberge um das friedensſtille Tal. Geruhſame Städtchen ſchntieg⸗ ten ſich unter waldumgrünte Klippenhänge; efeuumkletterte Burgentrümmer zackten ſich in den tiefblauen Mittſommerhimmel, ſteil empor ging der grüne Fluß, flimmernd in Morgen⸗ ſtrahlen. Wenn aber irgendwo eine noch ſo kleime Halteſtelle kam, dann hemmte der Zug ſein Raſen, langſam glitt er an den niedern Bahn⸗ höfen vorüber: ſo hatte der König es befohlen Er hatte geahnt, daß ſein Volk ihn ſehen wollte, ſehen mußte an dieſem Schickſalstag. Und das Volk war da. Die Naſſauer, erſt ſeit vier Jahren mit dem Schwert unter Preußens Krone ge⸗ zwungen: ſie waren da. Keiner hatte ſie gerufen: ſie waren da Grüßten ſie Preußens König— ihn, deſſen Siegesflug ihr angeſtammtes Her⸗ Sie grüßten nicht das Geweſene, das Ver⸗ gangene— ſie grüßten das Kommende. die Zukunft, die ſich ankündigte in blutroten Mor⸗ genglänzen. Sie grüßten die jahrtauſendalte Hoffnung, die Erfüllung werden wollte. (Fortſetzung folgt.) SLEICHLUðDDREHSFTNRONA- En8 oREN Kciuf- Urd ietweise ½ 2 3 t. onenvomdtcttza ö 38/ ſeleſon 662. 980 20³² anees Dn⁰να nneleeaseeessdeseseeesesess ſchöne Schlafß zogtum ohne Schwertſtreich hinweggefegt hatte? enrrNr —* àn Mlas Mk. Donnersdag, den 15. Oktober 1914. eee——— Nachrichten.(Mittagblatt) U U O 6, 3 1 Wmanmemnemne ebrüder Antunninumee fmngemadehen edachngh Unentbehrlich für Insere Krieger! ſſih Garantiert wasserdid Jacken und Hosen unter der Uniform zu tragen, erprobt im Feſde Jacke Hose Mk. 9. Mk. 9 Eigene Fabrikation Für auswärtige Wiederverkäufer günst. Gelegenheit! WI Telephon 7166 eeeeeeneng 50 gchngmeE! ſaeeeeee 50 irth 0 6, 3 ex eeeeeee Friedrichsplatz 6, übernommen habe. 8 Ausschank der Heidelberger Aktienbrauerel, Münchener Franziskaner. Keine Weine. Vorzügl. Mittag- u. Abendtisch im Abonnement.— Sep. Nebenzimmer. 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