„rr e D Ser re Wonnement: 70 Pfg. monattich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Ulk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Juſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Beklame⸗Seile.20 Nk. Käglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) und Amgebung 17 Geleſenſte und verbreitetſte deitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Nannteim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7859 Eigenes Redaktionsbureau in Beriin Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Kundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 493. Mannuheim, Freitag, 16. Oktober 1914.(Abendblatt.) rn Arn— Oſtende beſetzt. WC B. Großes Hauptquartier, 16. Okt. mittags. Amtlich.) Brügge wurde am 14. und Oſtende am 15. Olctober von unſeren Cruppen beſetzt. Heftige Augriffe der Franzoſen in der Gegend nordweſtlich Reims wur⸗ den abgewieſen. Die Franzoſen melden in ihren amt⸗ lichen Bekanntmachungen, daß ſie an verſchiedenen Stellen der Front, z. B. bei Berrn Au Bar nordweſtlich Neims, merleliche Fortſchritte ge⸗ macht hätten. Dieſe Meldungen eut⸗ prechen in keiner Weiſe den Cat⸗ ſachen. Im heutigen Mittagsblatt haben wir ge⸗ meldet, daß vor Oftende geſtern heftige Kämpfe ſtattgefunden haben. Sie haben mit der Be⸗ * zwingung der Seefeſtung durch die Deutſchen geendet. Von Antwerpen bis Oſtende— es 1 nicht nur —— war ein vaſcher Siegeslauf; am 11. Oktober war Antwerpen gefallen, am 15. Oktober ſind unſere Truppen in Oſtende eingerückt, nachdem am Tage vorher Brügge gefallen war. Es hieß noch geſtern nach Berichten von Flüchtlingen, die in Roſendaal angekommen waren, daß die belgiſche Armee eingeſchifft worden ſei. Da aber noch um Oſtende gekämpft worden iſt, ſo kann nicht der ganze Reſt auſs Meer entkommen Jene Trümmer, die nach 1 getrtern neralſtabsbericht Gent ſchleunigſt geräum hatten, haben ſich wahrſcheinlich vor Oſtende noch einmal den Deutſchen geſtellt und ſind ge⸗ ſchlagen worden. Oſtende iſt unſer. In Bel⸗ gien iſt damit unſere Arbeit getan; der letzte Reſt der engliſch⸗ belgiſchen Armee iſt auf⸗ gerieben worden. Es ſcheint, daß urſprünglich die Abſicht beſtanden hatte, mit der Beſatzungs⸗ arntee von Antwerpen, nachdem ſie in weſtlicher Richtung aus der Feſtung entwichen war, an den finen Flügel des franzöſiſchen Haupt⸗ herves heranzurücken. Dieſer Plan iſt wit der Beſetzung von Oſtende endgültig geſcheitert. Bedeutet die Beſetzung von Oſtende eine weitere Schwächung des linken franzöſiſchen Flügels, J perſtärkt ſie für uns den Wert des Falles von Antwerpen; ein immer größerer Teil der in Belgien ſtehenden deutſchen Truppen wird für Offenſivoperationen in Nordfrankreich ſrei, wwrauf bekanntlich ſchon der militäriſcke Mik arheiter der„Times“ hingewieſen hat. Aber in dieſer weiteren Stärkung unſeres rechten Flügels erſchöpft ſich die Bedeutung der Beſetzung von Otende nicht. Die Deutſchen ſind nunmehr Herren vom weſtlichen Belgien und der belgiſch⸗franzöſiſchen Grenze, ſie beherrſchen den Oſtende aus die belgiſche Nordſeekfſte. Der Fall von Antwerpen war der erſte große ggegen England, die Beſetzung don Sſtende iſt der zweite. Wir ſind wieder ein erhebliches Stück näher an England heran. Es iſt kein Zufall, daß heute wiedet Nachrichten konmmen, die beſagen, daß man ſich in England zummer ernſtlicher mit der Frage der Verteidigung eigenen Landes zu beſchäftigen beginnt. In Tat, die Säuberung der belgiſchen Küſte don feindlichen Kräften kann den Engländern Sorge bereiten, iſt ſie doch auch eine gute eitung für die Beſetzung der anſchließen⸗ den nurdfranzöſiſchen Küſte, die nach Auf: n der eſte des belgiſch-engliſchen Heeres von Dünkirchen bis Boulogne bald in unſern Machtbereich fallen wird. Die Heranſchaffung engliſcher Streitkräfte aufs Feſlland iſt mit der Beſetzung von Oſtende ſchon erheblich unter⸗ bunden, ſie wird wohl bald ganz unterbunden ſein, wenn unſere Streitkräfte an der Küſte ent⸗ lang weiter weſtlich gegen die franzöſtſchen Häfen vorrücken. Aber England wird nach der Beſetzung von Oſtende wohl überhaupt kaum noch an Unterſtützung ſeiner Verbündeten in Nordfrankreich denken, ſondern mehr und mehr ſein Sinnen und Trachten darauf richten, wie es ſich ſeiner eigenen Haut erwehren mag. So bedeutet der Fall von Oſtende die zweite große Etappe im Krieg mit England und eine ſchwer⸗ wiegende Erhöhung unſerer Ausſichten in Nordfrankreich. Nach einer ſoeben eingetroffenen Meldung wird bei Dünkirchen gefochten, alſo bereits an der franzöſiſchen Nordſeeküſte. Ein belgiſcher Bürgermeiſter lobt das Verhalten der deutſchen Truppen. WITB. Brüſſel, 16. Okt.(Nichtamtlich.) Der Bürgermeiſter der ſeit ſaſt 10 Wochen von den deutſchen Trutppen beſetzten Stadt Wem⸗ mel hat an den Generalgouverneur von der Goltz ein Schreiben gerichtet, in dem er das Verhalten der deutſchen Soldo⸗ ten als durchaus tadellos bezeichnet und in warmen Worten die Gerechtigkeits⸗ liebe und die entgegenkommende menſchen⸗ freundliche Haltung des Platzkommandanten Oberſtleutnant von B. hervorhebt. Die Be⸗ bölkerung Wenmnels, welche durch dieſes Vor⸗ gehen von tiefſter Dankbarkeit erfüllt ſei, ſehe deshalb der Zukunft vertrauensvoll entgegen. N* Bollanòd wahrt ſeine Neutralität gegen England. WTB. Amſterdam, 16. Okt.(Nicht amtl.) „Allgemeen Handelsblad“ ſchreibt: Es iſt die Pflicht der Preſſe neutraler Länder, ſich gegen die kriegführenden Länder unparteiiſch zu er⸗ weiſen und ſich all deſſen zu enthalten, was dieſe beleidigen könnte. Aber dieſe Verpflichtung be⸗ laſtet die Preſſe der kriegführenden Länder mit der gleichen Pflicht. Es muß ihr ſchlechterdings verboten ſein, neutrale Länder herauszufordern oder zu beleidigen. Das„Haudelsblad“ wendet ſich darauf gegen einen Artikel in der„Saturday Rewiew“, der vorſchlägt, England ſolle Seeland während des Krieges pachten oder kaufen und es an Belgien geben. Dies müſſe die künftige Grenze Hollands ſein, wenn wieder die Rede vom Frieden ſei. „Handelsblad“ lenkt die Aufmerkſamkeit des bri⸗ tiſchen Geſandten im Haag auf dieſe ſchändliche Beleidigung eines neutralen Landes, das ehrlich bemüht iſt, ſeine Pflicht gegen alle Nachbarn zu tun und das ſeine Neutralität zu eigenen gro⸗ ßem Verluſt mit aller Macht feſthält und den britiſchen Schiffbrüchigen und Internierten ſicher keinen Grund zu Klagen über Hollands Neutralität gibt. Das Blatt fährt fort: Da unſere eigene Regierung ſo ſtreng ſorgt, daß unſere Preſſe die Neutralität gegen England nicht verletzt, ſo möchten wir fragen, ob nicht die britiſche Regierung die britiſche Preſſe eben⸗ falls veranlaſſen kann, Holland nicht zu beleidi⸗ gen und nicht zu beſchimpfen. Kann es eine größere Kränkung geben, als den Vorſchlag, Seeland, das das Herz der Niederlande bildet, von England kaufen zu laſſen und hinzuzufügen, daß dieſe Greuze doch an Belgien fallen müſſe. „Handelsblad“ wendet ſich dann gegen die Stelle des Artikels der„Saturday Rewiew“ daß in Kriegszeiten das Recht dem Kriegsrecht meichen müſſe, das das Recht des Stäxkeren ſei und ſagt: Weun Wochenſchriften w„Saturday Rewiew“ ſo roh ſchreiben, entſteht die Beſorg⸗ eltkrieg. nis, daß die Achtung vor dem Völkerrecht in England bereits mehr als erſchüttert iſt. Die neutralen Staaten müſſen davon Kenntnis nehmen. „Handelsblad“ beſchäftigt ſich ferner mit einem Artikel des„Spektators“, der bedauert, daß Holland neutral geblieben ſei und nicht Partei für Deutſchland ergriffen habe, da die Neutra⸗ lität für England keine Hilfe, ſondern nur eine Bemächtigung ſei.„Handelsblad“ ſchreibt dazu: Die Neutralität iſt ein ſchwerer Harniſch, der wenig beſchirmt, aber unſagbar drückt. Jeden⸗ falls aber dürften alle Träger eines ſolchen Har⸗ niſchs, die das Schwert nicht gebrauchen dürfen, nicht obendrein beleidigt werden. Die nahende Entſcheidung in Noròfrankreich. Der Mut zur Wahrheit. Guſtav Hervs ſchreibt in der Guerre so-⸗ ciale ſcharf gegen die Pariſer Blätter, die nun auf einmal finden, daß der Beſitz Antwerpens militäriſch wertlos ſei. Geſtern noch ſagten uns, ſo ſchreibt Hervé, dieſe Blätter, daß Ant⸗ werden ſich ein Jahr halten werde, heute find ſie nahe daran, uns zu beweiſen, daß die Deutſchen, indem ſie ſich Antwerpens be⸗ mächtigten, ein übles Geſchäft machen. Das heißt, das franzöſiſche Volk für d ümmer nehmen, als es iſt. Warum will man uns in eine trügeriſche Sicherheit einſchläfern? Es hieße, die Kühnheit Deutſch⸗ lands, den Geiſt ſeiner Methode, ſeine natio⸗ nale Begeiſterung verbennen, wenn man ſich einbildet, die Armee, die Antwerpen belagerte, werde ſich jetzt nicht mit furchtbarer Wucht aurf unſern linken Flügel werfen. Mam kann aller⸗ dings den deutſchen Sieg leugnen, den Kopf verſtecken, um die gigantiſche Kraft nicht zu ſehen, die ſich anſchickt, über uns herzufallen, und trotzdem noch Rußland gegenüber eine numeriſche Überlegenheit bewahrt. Man kann aber auch der Wahrheit ins Auge ſchauen, einen ſchwachen Punkt bei den Deut⸗ ſchen erſpähen und alle Kräfte zuſammen⸗ nehmen, um ſo dem furchtbaren Feinde gegen⸗ über die numeriſche Überlegenheit zu habden. WITB. Paris, 15. Okt.(Nichtamtlich). Der Temps“ behauptet, daß Deutſch⸗ land alle Männer unter fünfzig Jahren zu den Waffen rufe. Die neue Schlacht im Oſten KRuſſiſche Angriffe auf Lyuck zurückgewieſen. WCB. Groſßzes Hauptquartier, 16. Oktober, mittags.(Amtlich.) Die Nuſſen verſuchten am 14. Ok⸗ tober ſich wieder in den Beſitz von Duck zu ſetzen. Die Angriffe wurden zurückgewieſen. 80oo Gefangene, 1 Geſchütz, 5 Maſchinengewehre fielen in unſere Hände. Sur Dertreibung der Auſſen gus dem Marmarcsſer Nomitat. Hervorragender Anteil polniſcher und ükrainiſcher Legionen. WIB. Wien, 16. Okt. Aus dem Kriegs⸗ preſſeguartier wird vom 15. Oktober amtlich gemeldet: 5 Die Vertreibung der Ruſſen aus nach einer Reihe von ſiegreichen Ein zelgefechten. An dieſen Aktionen hatten auch Mitglieder der polniſchen und ukrainiſchen Legionen hervor ragenden Anteil. Die Angehörigen der⸗ ſelben haben ſich durch mutiges Verhalten aus⸗ gezeichnet. Der drohende ruſſiſch⸗fürkiſche Krieg. Beginn der Feindſeligkeiten? m. Köln, den 16. Oktober.(Priv.⸗ Telegr.) Die„Kölniſche Zoitung“ gibt einen Bericht des„Coriere del⸗ la Sera“ wieder: Die aus Is Einheiten beſtehende ruſſiſche Schwarze Meer⸗Flotte fuhr am Hafen von Varna vorüber in der Richtung auf Burgas und Konſtauti⸗ nopel und gab einige Schüſſe ab. Die Bukareſter Blätter glauben, das bilde den Beginn der Seindſeligkeiten, beſonders gegen die CTürkei wogen der Schließung der Dardanellen. Auf der türkiſchen Botſchaft in Rom gab man einem Preſſevertreter über die Abſichten der Pforte ausweichende Antworten, die Cürkei tue, was alle Staaten tun, ſie bereite ſich auf die Möglichkeit eines Juſammeunſtoßes vor. * Burgas iſt eine bulgariſche Hafen⸗ ſtadt, etwas ſüdlicher als Varnc, auf dem Wege nach Konſtantinopel gelegen. Beſtätigt ſich die obige Meldung, ſo würden die Feindſeligkeiten nicht nur gegen die Türkei, ſondern zugleich auch gegen W von der ruſſiſchen Flotte eröffnet en ſein. Wachſende Verſtimmung gegen England. WTB. Konſtantinopel, 16. Oktober. (Nichtamtlich). Der Tasvir⸗i⸗Efkiar beſtätigt, daß der frühere Kommandant der türkiſchen Flotte der engliſche Admiral Limpus in der ruſſiſchen Schwarzemeerflotte Dienſte ge⸗ nommen hätte. Die Nachricht macht in tür kiſchen Kreiſen einen üblen Eindruck und trügt lebhaft dazu bei, die Ver ſt i mmung gegen England zu verſchärfen. * Außland und Rumänien. WITB. BUudapeſt, 15. Okt.(Nichtamt⸗ lich.) Der„Peſter Lloyd“ veröffentlicht eine geſchichtliche Darſtellung des Verhältniſſes zwiſchen König Karol von Rumänien und Kaiſer Alexander von Rußland, in welcher die Abtretung von Beſſarabien an Rußland ein⸗ gehend behandelt wird. Die Darſtellung ſchließt folgendermaßen: Rußland konnte nicht anders handeln. Ein Staat, der von der Idee der zariſchen Weltherrſchaft erfüllt iſt, wird niemals Achtung vor der Unabhängigkeit und dem Rechſte anderer Stgaten ſernen. Rußlond dem Marmaroſer Komitat erxfolgte duldet nur unterwürfige Gospodare, aber 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger VBadiſche Neueſte Nachrichken.(Abendblath Freitag, den 18. Oktober 1918. keinen Herrſcher vom Zuſchnitt Karols. Was Rußland einſtmals an Rumänien verbrochen hat, würde es bei einem neuen Anlaß mit Wonne abermals verüben. * Ein Sieg der bulgariſchen Mazedonier über ſerbiſche Truppen. zWIB. Wien, 16. Okt.(Nichtamtlich). Die „Südſlaviſche Korreſpondenz“ meldet aus Sofia: Bulgariſche Blätter veröffentlichen Berichte über einen entſcheidenden Steg, den die Aufſtändiſchen bul⸗ gariſchen Mazedonier bei Koepruelue gegen ſebiſche Truppen und ſerbi⸗ ſche Komitatſchis errungen haben. In dieſen Kämpfen ſei der ſerbiſche Bandenchef Iwan Babunski, der Präſident der„Narodna Obrana für Mazedonien gefallen. Nimmt Portugal am Nriege teilꝰ m. Köln, 16. Okt.(Priv.⸗Telegr.) Die „Köln. Zeitung“ meldet von der holländiſchen Grenze: Heute wurde gemeldet, daß der Gouverneur von Angola den Belagerungszuſtand über das ganze Kolonialgebiet von Portugieſiſch Weſt⸗ afrika verhängt habe. Sollte dies ſeine erſte Handlung ſein, die zum Kriege überleitet? Seit geraumer Zeit iſt die öffentliche Mei⸗ nung in Portugal für eine Beteiligung der Republik in der Reihe der Verbündeten mobil gemacht worden. Außer den ſchon erwähnten Kundgebungen aus Anlaß der Anweſenheit von Kriegsſchiffen der franzöſiſchen und eng⸗ liſchen Flotte werden Aufzüge veranſtaltet, und Reden vor den Geſandſchaften der Drei⸗ berbandsmächte und Belgien in Liſſabon und an die entſprechenden Konſuln in Oporto ge⸗ halten. Es wird auf eine Aeußerung des Präſidenten der vorläufigen Regierung Teo⸗ hhil Braga zu Gunſten der Beteiligung am Kriege angeführt. deutſchfeindliche Stimmung, ſo berichtet der Temps, nimmt in Portugal zu, dergeſtalt, daß man dieſer Stimmung einen gegen den deutſchen Konſul in Oporto gerichteten Anſchlag zuſchreibt. Das Blatt Mundo in Liſſabon veröffentlicht näm⸗ lich ein Telegramm, wonach am 4. Oktober in der Nähe des Konſulargebäudes ein Spreng⸗ geſchoß geplatzt iſt. Es ſei zwar viel Lärm gemacht, aber wenig Schaden angerichtet worden. WITB. FTrankfurt, 16. Okt. Aus Genf wird der„Frankf. Zeitung“ durch ein Privat⸗ telegramm gemeldet: Aus Liſfabon wird ge⸗ meldet, daß nach einem wichtigen Miniſterrat der Miniſterpräſident mit den Führern der Par⸗ leien eine Unterredung hatte und mitteilte, daß die allgemeine Mobiliſation be⸗ vorſtehe. Das gegenwärtige Kabinett wird ſich durch Zuziehung der Führer der verſchie⸗ denen politiſchen Gruppen zu einem Miniſterium der nationalen Verteidigung erweiſen. Wie die Engländer Ant⸗ werpen nehmen wollten. Es war Ende 1808, als die engliſche Re⸗ gierung mit den Vorbereitungen zur Aus⸗ führung des Planes begann, eine Landung in Zeeland zu bewerkſtelligen und Antwerpen, „das auf die Bruſt Englands gerichtete Piſtol“, zu nehmem. Im März 1809 wurde der Befehl zum Auslaufen der Flotte gegeben, aber erſt vier Monate ſpäter, im Juli, konnte die Ab⸗ 2780 ( 7 Die fahrt beginnen: 44000 Mann Linientruppen, 9000 Pferde, 180 Kanonen wurden auf einer Flotte eingeſchifft, die aus 48 Linienſchiffen, 21 Fregatten, 38 Korvetten, 23 Kriegsbriggen, 32 Kanonenbooten und 150 Transportſchiffen beſtand. Seit der Armada von Phil ip p II. war eine ſolche Flotte im Atlantiſchen Ozean nicht mehr geſehen worden. Den Befehl über dieſe Flotte führte Sir John Strachan, den über das Landheer Lord Chatham. Der engliſche Plan ging dahin, zuerſt Vliſſingen als den Schlüſſel von Antwerpen zu erobern, dann die franzöſiſche Flotte in der Schelde 3u vernichten, das Arſenal und die Werften in Antwerpen zu verbrennen und endlich die Mündungen der Schelde unfahrbar zu machen. Gegenwinde verzögerten die Landung der Engländer, die außerdem ſich zu ihren Opera⸗ tionen ſehr viel Zeit nahmen, ſo daß die fran⸗ zöſiſche Flotte unter dem Admiral Miſſieſſy unter den Schutz der Kanonen von Lillo und Liefkenshoek gebracht werden konnte. Dennoch gelang es den Engländern unter General Hope, die Schanze von Batz zu überrumpeln, wodurch ſie in den Beſitz der Oſt⸗ und Weſt⸗ ſchelde kamen. In Autwerpen war der Schrecken groß: faſt keine Kanone war auf den Wällen und es waren kaum 2000 Mann Be⸗ ſatzung vorhanden. Man befürchtete eine kühne, raſche Überrumpelung durch die Eng⸗ länder, aber dieſe dachten nicht an einen Über⸗ fall Antwerpens, ſondern belagerten Vliſ⸗ ſingen. Dadurch gewann die franzöſiſche Regierung Zeit, bei Antwerpen Truppen zu⸗ ſammenzuziehen und die Stadt in Vertei⸗ digungszuſtand zu ſetzen. König Ludwig von Holland kam mit 5000 Holländern und über⸗ nahm das Kommando der Beſatzung; die Be⸗ feſtigungs⸗ und Verteidigungsarbeiten leitete der franzöſiſche Ingenieur Decaux. Napoleon ernannte zum Oberbefehlshaber der in und um Antwerpen ſtehenden Truppen Berna⸗ dotte, der den Befehl erhielt, ſich unter keinen Umſtänden in ein Gefecht einzulaſſen, dagegen erhielt der Kommandant von Vliſſingen den Vefehl, die Stadt ſo lange als möglich 301 halten. Napoleon rechnete nämlich damit, daß bei der Belagerung von Vliſſingen das Sumpffieber unter den engliſchen Trup⸗ pen größere Vernichtungen anrichten werde als die franzöſiſchen Kugeln. Immerhin ließ Napoleon ſtarke Heere zuſammenziehen: 40 000 Mann Nationalgarden aus Flandern unter Marſchall Boſſiéres und 10000 Mann vom Rhein her unter Kellermann. Vliſſingen hielt ſich freilich nur 14 Tage, aber die Zeit reichte aus, um die engliſchen Linientruppen ſtark zu dezimieren: von 44 000 Mann blieben kaum noch Soldaten übrig. zu be⸗ wegen, mit der geſamten Flotte die Schelde hinaufzufahren und zum ſofortigen Angriff Antwerpens überzugehen, wie der ihm unter⸗ geordnete Strachan wollte. Die Engländer verloren nunmehr die Zuverſicht in ihr Unter⸗ nehmen und beſchloſſen, den Rückzug an⸗ zutreten. Am 3. September nahm er ſeinen Anfang. Um den Schein der Ehre zu retten, ließen die Engländer in Vliſſingen 12 000 Mann Beſatzung, aber auch dieſe wurden bald abgerufen, ſo daß Ende 1809 ganz Zeeland von den Engländern geräumt wurde. In Antwerpen aber wurde der unblutige Sieg mit großer Oſtentation gefeiert. Freilich die Freude der Stadt war nicht von langer Dauer. Fünf Jahre ſpäter wurde die Stadt wieder von den Engländern belagert. Als 1814 die Alliferten Frankreich ſelbſt angriffen, übertrug Napoleon das Gouvernement der bedrohten Stadt Carnot, dem Schöpfer gerade im Jahre 1809 das grundlegende Werk „De ja deéfense des places fortes“ in drei Bänden erſchienen war. Carnot bereitete ſich zur tapferſten Verteidigung vor und übergab der provfſoriſchen Regierung Antwerpen erſt am 18. April 1814, nachdem ihm Napoleons Abdankung und die Reſtauration der Bour⸗ bonen mitgeteilt worden war. Da Carnot die Stadt ſchonend behandelt hatte, wurde ihm in der Vorſtadt Borgerhout ein Denkmal er⸗ richtet. Durch die Wiener Schlußakte 1815 wurde Antwerpen dem neugeſchaffenen König⸗ reich der Niederlande einverleibt. * Ein nachträglicher Bericht über den Einzug in MRecheln. Einem amtlichen von drei höheren deutſchen Beamten unterſchriebenen Protokoll aus Brüſſel vom 29. September 1914 entnehmen wir ſol⸗ gende Schilderung über die Einnahme von Mecheln am 27. und 28. September 1914: Wir kamen zwiſchen 4 und.30 in die Stadt, die etwa 4 Stunden zuvor von den Belgiern ge⸗ räumt und von den nachrückenden deutſchen Trup⸗ pen beſetzt worden war. Die Arbeitervorſtadt(ſüd⸗ lich) Jieß allerorts die ſehr haſtig bewerkſtelligte Flucht ihrer Bewohner erkennen. Wohnungen und Geſchäftslokale waren ohne weitere Fürſorge ſich ſelbſt überlaſſen worden. Die Verkausſtände waren teilweiſe offen und befanden ſich in größter Un⸗ ordnung. Von der Bevölkerung war nichts zu ſehen. Die Fenſterſcheiben waren faft ſämtlich durch den Luftdruck des Artilleriefeuers zerbrochen. Doch wieſen die Häuſer in ihrer Geſamtheit keine nen⸗ nenswerten Schäden auf. An einigen Stellen war das Aufſchlagen von Schrapnells im Gemäuer ſichtbar. Zwei oder drei Ziegeldächer waren ab⸗ gedeckt. Wir paſſierten ſodann die Eiſenbahnbrücke über den Löwener Kanal, unmittelbar vor der Ein⸗ fahrt zum Bahnhof, der kurze Zeit vorher unter ſtarkem Feuer der zurückweichenden Belgier ge⸗ litten hatte. Die Wirkungen traten an den Häu⸗ ſern der Nachbarſchaft ſtark hervor. Ein Haus am Kanal brannte. Eine Villa war durch Granaten ſchwer mitgenommen. Ein großes weißes Ge⸗ bäude in der Nähe, anſcheinend ein Kloſter, das jetzt dem Roten Kreuz dienſtbar gemacht war, wies eine ſtarke Beſchädigung durch einen Granatſchuß von der nördlichen(belgiſchen) Seite auf. Der Bahnhof und ſeine nähere Umgebung zeigten an einigen Stellen die Wirkungen von Artillerie⸗ feuer, das nach der uns gewordenen Mitteilung am Tage zuvor begonnen hatte, als gerade bel⸗ giſche Militärtransporte ausgeladen wurden. In der Umgebung des Bahnhofs waren die Ho⸗ tels und Weinwirtſchaften in größter Unordnung. Gläſer, Spiegel, Flaſchen, Stühle in wirrem Durcheinander, das offenſichtlich durch die Belgier hervorgerufen war; denn als wir die Stadt be⸗ kraten, war ſie nur von den in den Vorpoſtenlinien kämpfenden Truppen beſetzt. Nur einzelne Leute der ſüdlich der Stadt in Reſerve liegenden Trup⸗ pen waren zu Requiſitionen in die Stadt geſchickt. Dieſe wenigen Mannſchaften konnten bei der Kürze der Zeit ſolche Unordnung nicht verurſachen. Wir wendeten uns dann halbrechts durch die Rue Conscience zur Porte'Egmont und weiler über den Egmontplatz nach dem großen Markt hin. In dem zum Markte führenden Bruul waren ſämtliche Häuſer verſchloſſen, die Läden herunter⸗ gelaſſen und kein Einwohner zu erßlicken. Alles war wohl erhalten. Ebenſo waren die Häuſer des Marktes, insbeſondere die ehemalige Tuchhalle mit dem Muſeum und das Hotel de Ville, unverſehrt geblieben. Die Hathedrale St. Romuald war an 3 Stellen anſcheinend von deutſcher Artillerie be⸗ ſchoſſen worden. In halber Höhe des Weſtturmes hatte eine Granate geſtreift und einiges Mauer⸗ werk herausgeſchlagen, ohne in den Turm ſelbſt einzudringen. Im ſüdlichen Seitenſchiff war ein Geſchoß zwiſchen zwei Chorfenſtern hindurch⸗ geſchlagen, wovon der Mauerſchutt noch in der Kirche lag. Außerdem wax eine dritte Stelle im Seitenſchiff nicht erheblich beſchädigt. Die Glas⸗ gemälde im nördlichen Seitenſchiff waren durch den Luftdruck an einigen Stellen geplatzt. Die Bruch⸗ ſtücke liegen in der Kirche herum. eines neuen Befeſtigungsſyſtems, über das Während wir auf dem Marktplatz waren, eröff⸗ neten die Belgier Artilleriefeuer auf die Kirche und —— auf den Marktplatz, in dem ſie mit Recht den Standort unſerer eingezogenen Truppen vermute⸗ ten. Der Leutnant der Reſerve im 6. Seebataillog, Amtsrichter Dr. Kurt Romberg aus Berlin, erzählte uns, daß ſchon vor unſerem Eintreffen zwiſchen 3 und 4 Uhr die Belgier ſieben Schrapnelſ, ſchüſſe auf die Kathed rale abgegehen hätten, und das Gleiche beſtätigt auch der Batai⸗ lonskommandeur Hauptmann Wantke. Der Leut nant der Reſerve, Mallinckrodt, von demſelben Ba⸗ taillon, Senator in Lüneburg, war um.45 in der Kathedvale, ging aber hinaus, weil ſie bon belgiſcher Artillerie beſchoſſen wurde und Splitler flogen. Als wir auf dem Marktplatz ſtanden und uns vor den fortwährend über uns platzenden bel⸗ giſchen Schrapnells unter dem Schutze des Hotels de Ville an die Mauer ſtellten, wurden durch bel giſche Granaten auch einige Nachbarhäuſer in Brand geſchoſſen. Für uns ſteht demnach feſt, daß die Belgier den Kampf um Mecheln ohne Rückſicht auf die Schäden, die ihr Geſchützfeuer der Stadt und insbeſondere der altehrwürdigen Kathedrale verurſachte, geführt haben. Die Berletzung der Neutralität Belgiens ein Ariegserfoerdernis. Der frühere niederländiſche Marineminiſter Kritikern Deutſchlands hinſichtlich der Ver⸗ letzung der belgiſchen Neutralität und der Kriegführung auseimander. Er führt aus; Wenn Deutſchland ſicher wußte, daß die Entente nur auf den Augenblick wartete, um ſeinen Einfluß und Wohlſtand zu zerſtören, ſo durfte es den Gegnern nicht erlauben, den ihnen am geeignetſten erſcheinenden Augen⸗ blick zu wählen, ſondern es mußte den nun einmal unvermeidlichen Krieg eröffnen, wenn es ihn erfolgreich zu führen glaubte. Das Wort Bismarcks, daß man keinen Präventip⸗ krieg führen dürfte, weil man der Vorſehung nicht in die Karten ſehen könne, mag richtig ſein, wie aber, wenn die Vorſehung Deutſchland einen Blick in die Karten geſtattete wußte, daß Rußland mobiliſiere? Dann mußte es, um der Vernichtung zu entgehen, die Kriegserklärung als Notwen⸗ digkeit anſehen und das Odium dafür auf ſich nehmen. Iſt aber der Kvieg einmal aus⸗ gebrochen, dann ſtellt ſich eben das ein, was mam Kriegsnotwendigkeit nennt, und es geſchehen Dinge, die man in den nor⸗ malen Zeiten nicht tut, und die nur geſchehen, weil jeder Leben und Exiſtenz verteidigt. Man möge auch bedenken, daß die Kämpfen⸗ den in der höchſten Erregung leben, nicht im⸗ mer unter dem Einfluß der Offitziere ſtehen und daß die Heere aus mehr oder minder ge⸗ ſitteten Menſchen beſtehen. Die Kritiker mögen ſich fragen, ob ihre Moral und Ge⸗ ſittung in der Todesnot etwa auf der ſinken⸗ den Titanie oder in einem brennenden Feſt⸗ ſaal ſtandhalten würde. Und Staat und Sol⸗ daten ſind ja im Kriege in Todesnot. In dieſem Bewußtſein gab der deutſche Reichs⸗ tralität verletzt worden ſei. Aber, wie er ſagte; „Wir mußten es tun, die Not zwang uns dazu.“ faſſung des Reichskanzlers viel ſagen. Deutſch⸗ land wußte, daß es Gefahr lautfe, wenn es ihm nicht gelänge, Frankreich zu zerſchmet⸗ halbmußte es den Weg durch Belgien und die Maas entlang nehmen, da jeder andere Aufmarſchweg ſehr mahrſcheinlich nicht rechtzeitig zu dem erforderlichen Ergeb⸗ nis geführt hätte. Es war dies eben „Wir Barbaren.“ Terzinen aus Brügge.“) Nach Brügge ſollſt du eine Wallfahrt machen, Wenn deiner Seele Sehnſucht und die Träume Des Herzens, die ſeit Jahren in dir wachen, Dich kertſch und leiſe rufen.— Ulmenbäume Auf toten Plätzen ſiehſt du kraurig winken. Du geßſt ins alte Hoſpital. Die Räume Sind klein und reinlich; Holz und Scheiben blinken; Die Nonnen gehn im Hofe hin und wieder, Wie vor füufhundert Jahren. Afkte Klinken Drückſt du an alten Eichentüren nieder, Kommft in den Raum, wo Memlings Bilder ſind; Durychs offene Fenſter grüßt der blaue Flieder Und duftet ganz behutſam und ganz lind Herein ins Zimmer, zum Altar hinan. Du aber wirſt jetzt wieder wie ein Kind: Du ſtehſt und ſtaunſt und ſchauſt die Frauen an, Und möchteſt wie ein Kind die Hände ferlten, Im Stillen beten, wie ein Kind es kaun. Seit vielen Jahren kennſt du die gemalten Geſichter und die Hände. Heute wird Dir wohl und ruhig. weil ſie leis dich halten. Und haſt du einmal zweifelnd dich verirrt, So lenken dich die Frau'n mit zarten Händen Und löſen lächelnd, was durch dich verwirrt. Sie werden alles ohne Haſt vollenden, Was dich ſchon ohne Ausweg dünkt und eitel, Sie können es mit ſanften guten Händen; Die ſtreichen tröſtend über deinen Scheitel Und können alle deine Mühſal mildern, Die Frauenhände auf Hans Memlings Bildern. Exrnſt Wlotz ka. Cosi fan fuite. (So machen es allce.) Komiſche Oper in zwei Akten von Lorenzo da Ponte. Muſik von W. A. Mozart. (Zu der Neuaufführung des Großherzoglichen Hoftheaters.) „So machen es alle Frauen, wenn ſie nur Gelegenheit haben; denn ihre Treue iſt wie der arabiſche Vogel Phoenix: jeder ſpricht von ihm, aber Niemand hat ihn geſehen.“ So ſpricht Alfonſo, der alternde Lebemann bei Mozart und bietet den beiden Offizieren, die an die Treue der Verlobten glauben, eine Wette an. Der obige Satz gibt wohl die all⸗ gemeine Anſicht der Südländer wieder, denn Ans bem Oft- und Weſtpreußenalmauach 1900. Zeiten von Miguel de Cervantes ein beliebtes Thema der Novelle wie der Komödie. Das erfte nachweisbare Kunſtwerk ſcheint die No⸗ velle zu ſein, die Cervantes ſo ſinnreich in das vierte Buch ſeines Don Quixote eingebaut hat; wir werden alſo da Ponte wie Mozakt beſſer verſtehen, wenn wir die Fabel dieſer Novelle betrachten. 5 In Florenz lebten einſt zwei reiche, vor⸗ nehme Ritter- Anſelmo und Lotario waren die beſten Freünde, und als ſich Auſelno in ein ſchönes Mädchen aus adligem Hauſe ver⸗ liebte, machte der Freund den Brautwerber und führte die Glücklichen zuſammen. Aber dem jungen Ehemann fehlte noch etwas zu ſeinem vollen Glück, denn ihn peinigte der Zweifel, ob ſeine Gattin auch ſo tugendreich und unnahbar ſei, als er ſich vorſtelle. Denn was bedeutet ihre Tugend— ſo vertraute er dem Freunde— wenn der ſchönen Camilla jede Gelegenheit fehlt, ſich freier zu betragen oder gar ſchlecht zu ſein? Anſelmo bat alſo den beſten Freund, deſſen Verſchwiegenheit ihm zweifellos war, die gefährliche Probe auf Camillas Treue zu machen. Davon wollte aber Lotario nichts hören, denn er meinte, die Frauen ſeien ſo fein wie Glas und ihre Treue ſei ſo zerbrechlich wie jenes. Man müſſe darum, ſo bat er den Freund, die Frauen ſchiitzen und behüten, man müſſe ſie hegen und ſelmo ließ ſich ſeine Grille nicht ausreden, und Lotario mußte ſich, ſollte die Freundſchaft nicht zertrümmern, auf den Kampfesplan be⸗ geben, den ihm die Abreiſe des Freundes he⸗ reitet hatte: vor ſich den Feind, der mit ſeiner Schönheit eine ganze Schar kühner Rittet überwinden konnte. Das Ende war, daß Ca⸗ milla ſich dem Freunde des Gatten ganz un⸗ erwartet und plötzlich übergab.. Zu den drei Perſonen dieſer Novelle fügt der Dichtet noch die in allen Liebesſachen erfahrene Kammerzofe Leonellg. Neuverliebten nicht verbergen, und ſo macht Camilla ihre Zofe zur Vertrauten; Leonella wird nun ſo dreiſt, daß ſie ihren Liebhaber läßt. Das heitere Gegenſpiel zu der ernſten Novelle! denn Cervantes Novelle verkündet den Satz: Niemand darf mit einer ſolchen Ver⸗ ſuchung den Kampf aufnehmen, weil nur gött⸗ liche Kräfte die Leidenſchaften beſiegen können Verſetzen wir uns nun nach Wien und in das Jahr 1789. Das Wiener Leben jener, Zeiten mag dem unſrigen während des langen Friedens ähnlich geweſen ſein. Der Offizier iſt der Verſuchung zu leichtem, lockeren Leben am meiſten ausgeſetzt; ſo ereignete ſich damals ein kleines Argernis, das viel belacht wurde Zwei Offiziere wollten erfahren, ob ihre Ge⸗ die Probe auf die Treue der Frau iſt ſeit den pflegen wie einen ſchönen Garten! Aber An⸗ liebten ihnen treu ſeien, und ließen die Mäd⸗ chen beobachten, überwachen, endlich aber ihre Staal ſetzt ſich im Haager Vaderland mit den urrd Deutſchland kanzler freimütig zu, daß die belgiſche Neu ⸗ War für Deulſchland wirklich dieſe Nol wendigkeit vorhanden, ſo läßt ſich für die Auf, tern, ehe Rußland eingreiſen könnte. Des⸗ Ihr können ſich die zur Nachtzeit in das Haus der Gebieterin ein fff!. ñ/ß]/ßßßß̃ ̃ßßß̃77«7 „„ Freitag, den 16. Oktober 1914. Seueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Kriegsforderung. Wären die Dinge umgekehrt geweſen, dann hätte das Kriegs⸗ erfordernis auch die Verbündeten genötigt, den Kriegsweg durch Belgien zu nehmen. Man hat Deutſchland vorgeworfen, daß es nicht wenigſtens ehrlich genug geweſen ſei als Garant der belgiſchen Neutralität zurück⸗ zutreten. Aber dann hätte es ſich in die Kar⸗ ten ſehen laſſen. Auch mußte es abwarten, ob die Entente es zur Verletzung der belgi⸗ ſchen Neutralität zwingen würde. Schließ⸗ lich aber beſtand ja ſeit jeher nirgends ein Zweifel darüber, daß dieſe Neutralität im „Kriegsfall nicht geachtet werden würde. Staal zitiert Aeußerungen von Thiers, Palmerſtone, ſowie von deutſchen, belgiſchen und franzöſiſchen Militärforſchern, wie auch von belgiſchen Generalen und Abgeordneten. So konnte niemand durch die Verletzung der Neutralität überraſcht ſein, höchſtens durch die Schnelligkeit mit der ſie erfolgte. Schließ⸗ lich weiſt Staal darauf hin, daß in dem Reglement vom Hager Abkommen über die Geſetze und Gebräuche für den Landkrieg aus⸗ drücklich bemerkt worden iſt, daß dieſe nur ſo⸗ weit Geltung haben, als die militäriſche Not⸗ wendigkeit es erlaubt. Die Waffenbrüder. Aufruf zur Sammlung von Liebesgaben für unſere öſterreſchiſch⸗ungariſchen Waffenbrüder auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz! Metz, 14. Oktober 1914. An den Kämpfen in Belgien und Franckreich nehmen öſterreichiſch⸗ungariſche Motorbatterien kuhmreichen Anteil und halten mit unſeren Truppen treue Waffenbrüderſchaft. Durch die große Entfernung von der Liebestätigleit ihres eigenen Landes abgeſchnitten, hatte die Stadt Metz, einer An⸗ regung ihres Bürgermeiſters, Dr. Foret, fol⸗ gend, eine Liebesgabenſammlung im eigenen Bezirk für dieſe braben Mitkämpfer in die Wege geleitet. Aber es gingen der Stadtverwaltung aus den verſchiedenſten Teilen des Reiches Spenden zu, die ein Beweis dafür ſind, daß weite Kreiſe des deutſchen Volkes ſich an dieſer Liebesſammlung zu beteiligen wünſchten. Dieſe Kundgebung treuer Waffen⸗ brüderſchaft ſoll ſeitens der Stadt Metz weiteſtgehende Förderung erhalten; haben doch dieſe Vapferen bei Namur und Lüktich, hei Berdun und Antwerpen gemein⸗ ſan mit den Unſrigen vor dem Feind geſtanden und ihr Blut vergoſſen. Liebesgaben bitten wir zu ſenden an die „Liebesgabenſammlung für unſere öſterreichiſch⸗ ungariſchen Waffenbrüder auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz, Stadthaus Metz.“ Neben Geldmitteln ſind hauptſächlich er⸗ zwünſcht: Zigarren, Zigaretten, Tabak, Schoko⸗ Llade, Kakao, Tee, Kaffee, Bonbons, Dauerwurſt, geräucherte Fleiſchwaren, dann aber auch warmes Unterzeug. Die aus allen Teilen des Reiches ein⸗ gehenden Spenden mögen dann unſeren Iſterreichiſch⸗ ungariſchen Waffenbrüdern ein Hleiner Teil des Dankes unſeres deutſchen Volkes dafür ſein, daß ſie gemeinſam mit unſeren Söhnen und Brüdern berhinderten, daß der Krieg auf heimatlichem Boden ausgetragen wurde. Nachtrag. In anbetracht der Schwierig⸗ leiten, die ſich der Verſendung von Paketen nach Metz zurzeit noch entgegenſtellen, wird gebeten, von der Ueberſendung ſolcher vorläufig noch ab⸗ zſehen, dafür aber deſto reichlichere Geldſpenden an die Liebesgabenſtelle im Stadthauſe Metz ge⸗ Das Beilverfahren der Ange⸗ ſtellten⸗Verſicherung währens des Krieges. Stellte ſich das Direktorium Reichs⸗ verſicherunsanſtalt bisher auf den Stand⸗ punkt, daß das Heilverfahren während des Krieges infolge Aerztemangels zu ruhen habe, ſo hat es ſich nachträglich zu einem größeren Entgegenkommen entſchloſſen. Die Soziale Arbeitsgemeinſchaft der kaufmänniſchen Ver⸗ bände(58er Verein, Leipziger u. Frankfurter Verband) hat jetzt auf eine Eingabe vom 11. September die Mitteilung erhalten, daß das Direktorium der Reichsverſicherungsanſtalt einen neuen Beſchluß gefaßt hat, nach dem das Heilverfahren auch während des Krieges dann durchgeführt wird, wenn es ſich um tuber kulöſe Erkran⸗ kungen der Lunge handelt. Weiter heißt es in dem Beſcheide: Durchführung der übrigen Heilverfahren dagegen muß infolge der durch den Kriegsausbruch eingetretenen Verhältniſſe, insbeſondere wegen des dadurch ge Mangels geeigneten der „Die gezeitigten Heil⸗ ſtätten, die ſich faſt durchweg der Militär⸗ verwaltung als Lazarette zur Verfügung ge⸗ ſtellt haben, zunächſt noch ruhen. Falls in dieſem Zuſtande im weiteren Verlauf des Wendung eintreten Krieges ei günſtige wird die Reichsverſicherungsanſtalt den an eEine ſollte, veränderten Umſtänden Rechnung tragen und auch die Heilverfahren nach Möglichkeit in dem früheren Umfange wieder ufnehmen.“ Es iſt erfreulich, daß ſich das Direktorium der Reichsverſicherungsanſtalt den von der Sozialen Arbeitsgemeinſchaft vorgetragenen Gründen nicht verſchloſſen hat und nun wenigſtens bei den ſchwerſten Erkrankungen das Heilverfahren auch während des Krieges gewähren will. Hoffen wir, daß bald die von der Reichsverſicherungsanſtalt erwartete gün⸗ ſtige Wendung eintritt, damit das ſo dringend nötige Heilperfahren nach Möglichkeit in dem früheren Umfange aufgenommen werden kann. Kleine Kriegszeitung. Wenn die Engländer mit den Bayern zuſammenkommen Wie einem Münchener Blatte geſchrieben wird, traf der Kaiſer kürzlich in Frankreich mit dem kommandierenden General 1. bayeriſchen Armeekorps v. Kylander und deſſen Generalſtabs⸗ chef v. Nagel zuſammen. Hierbei äußerte der Kaiſer unter Anerkennung der Tapferkeit der Bayern:„Ich wünſche nur den Englän⸗ dern, daß ſie einmal mit den Bayern sUſammenkommen.“ Bon dem Geiſt, der unſere Kriegsfreiwilligen beſeelt, zeugt der folgende Abſchiedsbrief, den ein ſunger Kölner au ſeine Mutter richtet: Mütterchen! Wenn Du dieſen Brief erhälſt, bin ich ſchon fort aus dem herrlichen üringen, kin ich ſchon auf der Fahrt ins Ungewiſſe— denn es weiß niemand, wohin es gehen mag.„Das Bataillon ſteht morgen abend 6 Uhr zur Abfahrt,“ hieß es plötzlich und ganz un⸗ etwartet heute morgen. Als die Nachricht verkündet war, da ging ein Vrauſen und Jubeln durchs Dorf, ſo daß alle Leute ans Fenſter kamen, um zu ſehe was es da gebe. und wir zogen vorbei mit leuch den Augen und ſchwingendem Atem und w nicht. wo ſeir die Freude laſſen ſollten. iner drü dem anderr die Hand:„Du, es geht ja los! Wie iſt das feine! Wie iſt das fein!!“ Und als wir im Juartier unſern guten treuſorgenden Bauers⸗ leuten unſern Wogz verkündeten, wurden ſie trübe immt, den balten uns Kölner Jungen eit: abe ter ſahen und unſers jubelnden Worte hörten— alten, ſehnigen Geſtalten, if die Schulter:„Denn mal los, ſe erdentlich auf in Kopp, es gibt Der liebe Gott iſt mit euch!“ Siehſt Du, Mutter wie überall, ſo denkt man auck imm Herzen De ands, dem ſchönen eingerlaud, das wir während unſerer Manöbve z die Nachricht von unſerm en Ausmarſch b dachte ich ſofort an Dachte an Dich. wie Du als kleine tapfere utſche Mutter ſtolg zu allen gehen würdeſt, und auch mit frrhen Augen verkündeſt:„Seht, auch ich gebe meinen Sohn zer Wie freue ich mich, daß auch er mitkämpfen kann an der großen Sache, daß ch er ein Elied iſt in der großen gewerktigen dette, die ſo leicht u nachgibt. Seht, ich weine And trauere nicht, daß er davon iſt, im Geiſte bin ich bei ihm!“— Sieh. Mutter, das beruhigt mich, 8 u in Gedanken mit mir hinaus auf zi Len wirſt und mir hilfft, den „wie Du mir ſo oft den innern zwingen halfſt. Sollen wir drram ſingen und fröhlich ſein! )wer es für Euch Mütter f dahinzugeben— ab kraut auf u— do wir auch hinkommen, nach Frankreich oder Raßland, wir ſtehen alle urſern Maun; und denke erſt, wenn wir abends nach er⸗ Si am Lagerfeuer ſitzen und froh⸗ wir dreingehauen epfeffert haben!! Wie erhebend für ond ſcheint durch das wein⸗ in unſer Zimmer, in dem ich hieben u Jungens, haut zichts Veſſ Foind zu Bod⸗ traitern; Laßt uns Der Fenſter gang allein bei der Lan.pc ſitze. Alle andern ſind ber die zum Abſchiedstrunk im Dorſkrug, aus dem über gellimper könt. Ich weiß beſſeres derlaſſe meine Mutter und mein ide kerieidige ich und für beide leb' Lobe ich hier! Der liebe Golt iebe Mutter, vor Not und Gefahr, niheit und erhalte Dir Deine Dein Sohn. beſchutze Dich, vor Unglück und§ FB 17 2 heczige gute Seeſe! Wie ſich ein bayriſcher Mon⸗ teur das Eiſerne Kreuz ver⸗ diente. Von einem bayriſchen Reſ.⸗Inf.⸗Reg. wollte das 1. Bataillon in dem leer gelaufenen, drei bis vier Meter tiefen betonierten Saarburg⸗Saar⸗ brückener Kanal ungeſehen vorrücken, als plötzlich das Waſſer wieder in den Kanal ſchoß, das bald bis an die Patronentaſchen der Leute reichte. Pioniere, die zum Anſchlagen von Ausſteigplätzen beigegeben waren, konnten nichts Rechtes ausrichten, um ſo weniger, als die aus⸗ ſteigenden Leute ſogleich Feuer aus den feindlichen Schützengräben erhielten. Ein dem Bataillonsſtab beigegebener Mechaniker wurde, wie die „Leipz. N..“ berichten, nun mit dem Rade nach der anderthalb Kilometer oberhalb gelegenen näch⸗ ſten Schleuſe geſchickt. 400 Meter vor dem Ziel krepierte eine franzöſiſche Granate, die den Maun vom Rade herunterriß, ihm aber nur Streifwun⸗ den am rechten Oberarm und an der rechten Hand beibrachte. Er floh weiter. An der Schleuſe ſtan⸗ den zwei franzöſiſche Pioniere. Den einen ſchoß er weg, der andere warf eine Handbombe nachihm und entfloh. Dieſe fiel zum Glück ins Waſſer, doch konnte der Verwun⸗ dete die Schleuſe noch ſchließen. Unmit⸗ telbar darauf erhielt er einen Schuß und fiel ſelbſt ins Waſſer. Mittlerweile waren andere Bataillone auf Umwegen vorgegangen und ſäuberten den Schützengraben vom Feinde. Endlich konnte das ſo ſehr gefährdete Bataillon aus dem Kanal heraus⸗ ſteigen. Auch der tapfere Monteur hatte ſich über Waſſer zu halten vermocht. Der Oberſt umarmte ihn und beförderte ihn ſofort zum Unteroffizier. Der Kaiſer verlieh ihm das wohlverdiente Eiſerne Kreug. Der Held geht jetzt im Lazarett in München ſeiner Geneſung entgegen. Erlebniſſe eines Landwehr⸗ Mannes. Ein mit leichtern Verletzungen aus dem Kriege zurückgekehrter Londwehrmann ſchildert der„Köln. Zeitung“ im folgenden ſeine Erlebniſſe: Am Samstag, den 16. Auguſt, wurden wir nach Saarbrücken berladen. Von dort, wo äußerſt mili⸗ täriſches Leben herrſchte, marſchierten wir am 18. Auguſt durch Deutſch⸗Lothringen auf die franzö⸗ ſiſche Grenze zu. Unſere Stimmung war aus⸗ gezeichnet, und wir freuten uns ſchon auf den Augenblick, wo wir den franzöſiſchen Boden betre⸗ ten ſollten. Ging es doch auf unſern Feind los, wo uns auch vielleicht Gelegenheit gegeben war, den Engländern das Fell zu gerben. Nach ziemlich anſtrengenden Märſchen machten mir dreimal Bi⸗ wak; die Sonne meinte es gut mit uns und brannte gar arg vom lachenden, blauen Himmel herunder. Aber das konnte unſere gute Laune doch nicht ver⸗ derben. Ein deutſcher Soldat gewöhnt ſich im Nu an das Feldleben, die Strapazen und die Nacht⸗ lager bei Mutter Grün. Am 20. kam das Kom⸗ mando, im Eilmarſch nach 2. zu rücken, um unſern Truppen zu Hilfe zu kommen, die in die⸗ ſer Gegend ſeit zwei Tagen gegen überlegene Streitkräfte der Franzoſen kämpften. Wir bamen im Laufe des Nachmittags dort an; die Bayern hatten aber ſchon gute Arbeit getan und den Feind endlich nach harten Kämpfen zurückgeſchlagen und aus dem Dorf und der Umgebung vertrieben. Hier kamen uns die erſten Toten und Verwundeten zu Geſicht. Auf den Feldern und Landſtraßen lagen ſie, dazwiſchen verendete Pferde, Kleider, Torniſter, Lederzeug und Waffen von Freund und Feind. Die Kirche von.. hatte ſchwer gelitten. Es war unſern Truppen aufgefallen, daß vom Glockenturm gzeitweiſe die Glocke läutete. Einmal die Aufmerk⸗ ſamkeit hierauf angezogen, bemerkten die Bayern bald, daß ſich der Feind mit zwei Maſchinengeweh⸗ ren dort feſtgeſetzt hatte und ſeinen Truppen Be⸗ obachtungszeichen von dieſem luftigen Standort gerb. Bald war dem Treiben aber ein Ende gemachl. Artillerie fuhr auf; das Wegputzen des Kirchturm⸗ war das Werk eines Augenblicks, und die Tätigkeit des Feindes war erledigt. Der erſte Eindruck des Schlachtfeldes war für uns Neue ſchrecklich und wird unſerm Gedächtnis unverwiſchbar eingeprägt bleiben. An dieſem Abend bezogen wir auf einem Berg⸗ rücken unweit L Biwak. Bei Einbruch der Nacht wurde eine Abteilung des ganzen Bataillons, die zum Waſſerholen kommandiert war, und der auch ich angehörte, aus der Scheune eines in einiger Entfernung liegenden Gehöftes beſchoſſen, wobei einer unſerer Kameraden fiel. Die Scheune wurde nun umzingelt; wir holten ſechs Franzoſen heraus, die darauf ſtandrechtlich erſchoſſen wurden. Das war die Feuertaufe unſeres Bataillons. Von unſerm Lager ſahen wir in kurzer Entfernung einen außerordentlich großen Bauernhof brennen: blutrot ſchlugen die Feuergarben zum dunklen Himmel empor, die gierigen Flammen leckten und züngelten von einem Dachfirſt zum andern, bis endlich das ganze Anweſen vom Feuer umgeben war. Ein ſchaurig ſchöner Anblick. Am nächſten Morgen ſahen wir in den Stallräumen die zethl⸗ reichen Kühe, Rinder und Pferde verbraunt lie⸗ gen, wo ſie angekoppelt geweſen waren. Wir be⸗ gruben unſern armen gefallenen Kameraden mit den militäriſchen Ehren auf der Anhöhe und mar⸗ ſchierten dann auf Dieuze zu. Von dort gings wei⸗ ter nach Frankreich. Am 23. Aug. überſchritten wir unter jubelnder Begeiſterung und Hurrarufen die Grenze und waren gegen Abend bis auf ungefähr 8 Kilometer vor X angekommen. In einem Dorfe wollten wir Quartier ſuchen und hofften auf ein Bett, mußten aber wieder bis zur Grenze zurück, um den vielen Verwundeten Platz zu machen. Am nächſten Tage, dem 24., ging es wieder in fran⸗ zöſiſches Gebiet hinein, bis wir gegen 2 Uhr nach⸗ mittags zwiſchen zwei kleinen Dörfern in Gefechts⸗ ſtellung zu liegen kamen. Wir waren in Erwartung des Feindes, als wir das Surren eines Flugzeu⸗ ges über uns vernahmen. Es war ein franzöſiſcher Flieger auf Erkundigungsflug, der uns trotz ſtar⸗ ker Beſchießung entkam. Dieſe modernen Patrouil⸗ len leiſten ausgezeichnete Dienſte; das mußten wir in dieſem Falle auch bald feſtſtellen, denn kaum war das Flugzeug verſchwunden, als auch ſchon ein ſchreckliches Grangtfeuer auf uns einſetzte, da der Flieger unſere Stellung verraten hatte. Unſer Major mußte uns einige 100 Meter zurückgehen laſſen, um dem Verderben zu entrinnen. Glück⸗ licherweiſe hatten wir keine Verluſte, und die Nacht über blieben wir in dieſer Stellung. Am 25. um 5 Uhr morgens begann ein erbit⸗ terter Infanteriekampf. Eine franzöſtſche Imfan⸗ terie⸗Diviſion verſuchte einen Durchbruch zu machen. Wir hatten ein ziemlich flaches Gelände, von zwei Seiten mit Wald umſäumt, vor uns und gingen im Sturm gegen den Feind vor. Durch einige Feldartilleriegeſchütze unterſtützt, ſäuberten wir den Wald, in dem ſich die Franzoſen auch zum Teil feſtgeſetzt hatten, und drängten ſie ungefähr 5 Klm. zurück, wo ſie ſchwere Verluſte erlitten. Bei dem eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee, langen Lallen zu wollen. Treue auf recht verfängliche Proben ſtellen. Die Sache kam auch dem Kaiſer zu Ohren, der den ärgerlichen Vorfall ebenfalls von der hei⸗ kteren Seite nahm und ihn Mozart als Stoff einer italteniſchen komiſchen Oper empfahl. Der Beifall, mit dem neuerdings auch in Wien des Meiſtes Don Juan aufgenommen worden War, der ſteigende Erfolg, den Figaros Hoch⸗ geit nach dreijähriger Pauſe davontrug, waren die naheliegende Urſache, daß Mozart der ehrenvolle Auftrag wurde, eine neue ita⸗ lieniſche Oper zu ſchreiben. Die Hofoper war eben noch„welſch“, und ein„Hofkompoſiteur“ konnte ſolche Anträge nicht ablehnen. So ſchrieb Mozart im Spätjahr 1789, inmitten don Sorgen, Not und gehäufter Arbeit, die Aglänzende, jugendfriſche Muſik zu Coſi fan kütte. Am 26. Januar 1790 fand die Ur⸗ aufführung ſtatt, bald darauf ſtarb Joſef II. Es entſtand eine lange Landestrauer⸗Pauſe und nach wenigen Aufführungen verſchwand die Oper Lorenzo da Ponte war ein gewandter Li⸗ hrettiſt, ſo lange er nach vorgelegten Plänen und berühmten Muſtern arbeiten konnte. Da⸗ her gelangen ihm die Opernbücher zu Figaros Hochzeit und zu Don Juan; aber eine ganze Jabel aus Eigenem zu geſtalten, dazu reichte ſeine Begobung nicht aus. Der für jeden Hühnenmenſchen ſichtbare Fehler des Buches A, daß weder die beiden Offiziere Fernando die leichtſinnigen Fiordiligi und Dorabella zu ſelbſtändigen Charakteren durch⸗ gebildet ſind. Nur die Zofe Deſping und der „Philoſoph“ Alfonſo ſind bühnenwirkſame Rollen; die vjer genannten Hauptfiguren ſind Geſangspartien, zumteil ſehr ſchwierige und für beſondere Stimmen geſchrieben; aber dra⸗ matiſche Aufgaben ſind ſie nicht! Zudem wird jeder die gemeinen Vorausſetzungen ablehnen: die jungen Offiziere gehen mit Alfonſo, dem Kenner mit den grauen Haaren, im Kaffee⸗ hauſe die Wette auf die Treue der Perlobten ein, ſie verkleiden ſich, und— jeder verführt die Braut des Audern! Die Zofe hilft da⸗ zu als verkleideter Arzt und Notar, Alfonſo aber lenkt die Fäden, bis die tolle Verwirrung ſich löſt und man ſich dabei beruhigt, daß es es eben„alle“ ſo machen! Beethoven hat einmal geſagt, zu„ſolchen Sch. reien“ könne er keine Muſik ſchreiben, und viele haben wenigſtens mit ihm empfun⸗ den. Denn man hat verſucht, das italieniſche Buch zu verbeſſern. Mit entſchiedenem Glück hat Eduard Devrient(1860) eingegriffen: er läßt die ſchlaue Zofe den Bräuten die ganze Kriegsliſt verraten, ſo daß die zweite Hälfte des zweiten Aktes nur Scheingefecht iſt. Die dazu nötigen Rezitatſpye hat Wilhelm Kalli⸗ woda, Hofkapellmeiſter in Karlsruhe, nach⸗ komponiert, und in dieſer Form hat unſere Schweſternbräute Oper, die unter den oben geltend gemachten Umſtänden möglichſte Verbreſtung gefunden. Hinzu kam eine neue üÜberſetzung und eine Bühneneinrichtung, die in acht Bildern alles gibt, was natürlicher Theaterverſtand und Stiltreue nur erreichen mögen. Der Klavier⸗ auszug der Ausgabe Peters(3080) zeigt, wie die Erſtaufführung vom 9. September 1860 (Karlsruhe) vonſtatten gegangen ſein mag; insbeſondere die Seiten 174—177 zeigen Kalli⸗ wodas Ergänzungen. Kalliwoda hat auch die Rezitative ausgearbeitet, ſie für Sreichquar⸗ tett mit manchen Freiheiten(die aber Weſen der einmal gewählten Inſtrumente liegt) einrichtend. Dieſer Einrichtung folgt auch Reclams Opernbuch(5599), erſchienen 1909; wer ſich näher unterrichten will, leſe die Einleitung, die Georg Richard Kruſe zu dieſem Opernbuche geſchrieben hat; namentlich die Seiten 17—26, auf denen der Herausgeber Mozarts Mufik bis ins Einzelne vorzüglich beſchreibt, verdient die Aufmerkſamkeit unſerer Kunſtfreunde. Vielleicht entſpricht dieſe jetzigen Stimmung nicht, für das Wiener Publikum von 1790 war ſie aber nicht leicht genug und allzu hochgegeben! Der Reiz der Finalia, die entzückende Führung der Quin⸗ tette, das ſchwärſneriſche Abſchiedsterzett und Fiordfligis große Szene(der. 25), endlich die Oper unſerer glänzende, neue, rauſchende Orcheſtration: im alles ſchien dem auserwählten Opernpublikun jener Tage als ungewohnt, geſucht und über⸗ laden.„Nichts für meine Wiener“ mag Joſef II. auch damals geſagt haben. Wenn wir aber heute uns ganz der Muſik hingeben, ſie von dem Libretto loslöſend, wenn wir z. B. der großen Arie der Fiordiligi mit den obligaten Hörnern im Konzertſale begegnen, ſo fühlen wir gleichſam den friſchen Morgenwind, der uns das Nahen eines ſchönen Tages verkündet, wir fühlen den Hauch der Romantik, wir nahen uns dem großen Mozart, der auch ſo vielen„Fachmenſchen“ verborgen bleiht. 55 Arthur Blaß. Nus dem mannheimer Kunstleben. Baterländiſcher Kunſt⸗Abend. Zu Gunſten der Mannheimer Kriegsfürſorge findet am Donnerstag, den 22. Oktober, abend⸗ She Uhr, im Kaſtnoſgal ein Vaterländiſcher Kunſt⸗ Abend ſtatt. In uneigennützigſter Weiſe haben ihre Mitwirkung zugeſagt: Johanna Lippe Helene Heſſe, Hans Bahlin g, Rich. Heſſe, Carl ſe, Hugo Arno Lan d⸗ manun, Franz Neumaier, Karl Fiſcher, Vorberkauf ab Samstag, den 17. d. Mis, be Heckel, Pfeiffer, Mufikhaus, Vertehrsbursau. Heſ Kander, —— 4. Seite. Seueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Freitag, den 16. Oktober 1914 ſtürmiſchen Vormarſch kam der Schluß meiner und unſerer andern Kompagnien in Verband mit einem Zuge der X. Bayern bis unter die Kirch⸗ hofsmauer. Die Bayern kämpften wie die Löwen und im Nahkampf entledigten ſich viele ihres Rockes, um in den Hemdärmeln beſſer drauf los⸗ ſchlagen zu können. Wehe, wer ihnen unter die Meſſer oder Kolben kam. Eigentümlich iſt die Art der Franzoſen, zu ſchießen. Wenn ſie nicht Schützengräben wohlverſchanzt und ſicher verdeckt ſind, ſo liegen ſie oft flach auf dein Boden, verſtecken die Köpfe und ſchießen, indem ſie ohne Ziel drauf losknallen. Sobald ſie aber unſer Hornſignal „Seitengewehr pflanzt auf vernehmen, ergreift ſie eine fürchterliche Angſt Gewehve, Torniſter und Röcke wegwerfen, um beſſer laufen zu können, iſt an der Regel. Bei der Flucht werden viele nieder⸗ geſchoſſen, denn unſere Kugeln ſind doch ſchneller als ſie. Diejenigen, die die nutzloſe Flucht auf⸗ gaben, kamen mit hochgehobenen Händen und den In Worten uns entgegen:„Pardon, camarade, nix Halsabſchneiden, nix Totſchießen.“ Viele boten auch vergebens Börſe und Uhr au, um nur ja ge⸗ ſchont zu werden. Unſere Verluſte waren glück⸗ licherweiſe gering in dieſem heißen, erfolgreichen Gefecht. Um unſern Erfolg auszunutzen, rückten wir weiter vor, mußten dann aber vor übermäch⸗ tigem Artilleriefeuer zurück im Walde Deckung ſuchen. In dieſem Gefecht erreichte mich mein Schickſal. Gine kurz vor mir einſchlagende Gra⸗ mate wühlte die Erde auf und bewarf mich mit großen Erdſchollen und Steinen, die mich am Fuße und auf der linken Bruſtſeite verletzten. Ich ſchleppte mich nun über die Felder nach dem meh⸗ rere Kilometer entfernten. und nahm unterwegs noch einen Mainger Landwehrmann mit, dem die Kinnlade zerſchmettert war und der noch einen Bruſt⸗ und Beinſchuß hatte. Wir wurden in der Kirche notdürftig verbunden und dann ins Lazarett gebracht. Endlich nach 20 Tagen ein Bett. Welches Wohlbehagen. Nach mehreren Tagen Ruhe glaubte ich mich wieder geſund und fragte auf dem Gtap⸗ penkommando nach meiner Kompagnie au, fand dann am 29. abends mein Bataillon auf einem großen Bauerngut. Dort blieben wir mehrere Tage und wohnten Sonntags, den 30. September, in einem naheliegenden Orte dem Gottesdienſt bei. Der Prieſter, der ſeit 25 Jahren nicht mehr in deulſcher Sprache gepredigt hatte, bat uns vor der Predigt, nicht ſo ſehr auf ſeine Worte als auf deren Sinn zu lauſchen. Dieſer Goktesdienſt war wahrhaft ergreifend und erhebend. Am 30. September rückte die ganze Diviſion in Gefechtsbereitſchaft vor. In der folgenden Nacht ſollten wir eine Schanze ſtürmen; ich kam aber mit einem Unteroffigierpoften von 16 Maum von meiner Kompagnie ab. Wir ſchloſſen uns ſpäter ordnungsgemäß einer Landtvehrtruppe au. Mit ihr übernachteten wir in einer Scheune. Ju dieſer Nacht hörte das ſchöne Wetter auf. Ueber uns heulten die ſchvereu Geſchoſſe unſerer Artillerie, ein furchibares Gewitter brach los und in den Donner der Geſchütze fiel der Gewitterdonner ein; dazu die leuchtenden Blitze und der praſſelnde Regen, fürwahr ein hölliſches Konzert, ſelbſt eiſen⸗ ſtarfe Nerven zu erſchüttern. Am nächſten Morgen ſah ich mich infolge der Anſtrengungen der letzten Tage und der erlittenen Verletzungen von neuem gezwungen, mich krank zu melden. Da das Laga⸗ rett weiter zur Schlachtlinie verlegt worden war, kam ich mit andern Verwundeten nach M. und von da nach meinem Standort und zu meinen lieben Verwandten zurück. Verluſtliſte badiſcher Regimenter. Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 109. II. und III. Bataillon, Lörrach. Steinſulz und Waldighofen am 24. 9. 14. II. Bataillon. 5. Kompagnie. Gefreiter Stanislaus Maychack, ſchw. vw. lenthal, tot. Malachowo, Vizefeldw. Philipp Gerhart, Fran⸗ 6. Kompagnie. Wehrm. Kornel Gutmann, Obermündertal, lot. Wehrm. Karl Leiſinger, Schweighof, tot. Gefreiter Karl Wenz, Graben, tot. Wehrmann Rudolf Abendſchön, Freiolsheim, leicht verw. Wehrm. Reinhard Friedr. Bär, Karſau, leicht vw. Wehrm. Ernſt Fauth, Gräfenhauſen, leicht uw. Wehrm. Emil Hoſp, Hütten, vw. Wehrm. Auguſt Jäger, Achern, vsw. Gefreiter Andregs Kälber, Echelbronn, leicht vw. Wehrm. Auguſt Müller, Wyhlen, vw. Wehrm. Thomas Mül⸗ ler, Plittersdorf, vw. Wehrm. Joſef Mutter, Oflingen, vw. Wehrm. Leopold Mutter, Alten⸗ ſchwand, vw. Wehrm. Karl Mößner, Wiechs, vw. Wehrm. Karl Friedr. Schur, Ohmden, leicht verw. Wehrm. Steinebrummer, Aitern, verw. Wehrm. Heinrich Strüttt, Höllſtein, vw. Wehrm. Pantaleon Fligitter, Ottmarsheim, vw. Wehr⸗ mann Wilhelm Graf, Neuweier, bw. Wehrm. Hermann Spath, Lauffen, ſchwer vw. Wehrm. Friedrich Baumwarth, Nord Schwaben, leicht bw. Unteroff. Karl Kotzold, Reſchenbach i. Pr., ſchuuer vw. Unteroff. Emil Wetzel, Säckingen, leicht vw. Wehrm Chriſtian Muckenfuß, Bret⸗ teu, leicht vw. 7. Kompagnie. Wehrmann Joſef Bingler, Flachslanden, tot. Wehrm Ernſt Fiedler, Zürich, ſchwer vw. Wehr⸗ mann Ehriſtian Hang, Pforzheim, ſchwer vw. Wehrm. Ernſt Ringwald, Zell, leicht vw. Wehr⸗ finden, die ſie gern der Militärverwaltung zur mann Mart. Weltin, Carſpach, leicht vw. Wehr⸗ Verfügung ſtellen würden. Es wird darauf hin⸗ mann Karl Ziegler, Umweg, leicht vw. wieſen, daß derartige entbehrliche militäriſche Kompagnie. Bekleidungs⸗ und Musrüſtungsſtücke nur an 8 Gefreit. Andreas Knapp, Kappelrodeck, verm. hrmann Ludwig Bähr, Sandhauſen, verm. Wehrm. Johann Schubach Hirſchhorn a.., verm Wehrm. Wilhelm Fble, Kappelwindeck, vermißt. 55 9. Kompagnie Wehrmann Albert Rech, Weinheim, leicht verm. Wehrm. Theodor Jaeger, Au a. Röh., Rh., talſtraße 77“ in Verbindung nen, welche jederzeit annehmen. Erſatz⸗Batail Kaiſer Wilhelm Kaſer EI. Bataillon. daillon taillone nehmen nicht nur U aller andern Waffengattungen, die dann von 10. Kompagnic. Wehrm. Karl Allgier, Gams Reſerpe⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 110. 9. Kompagnie, Mannheim. Deutſch Avricourt am 7. 9. 14. Musketier Arno Arzt, Reichenbach i. Sa, tot Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 110, III. Bataillon, Freiburg i. Baden. Mülhauſen i. E. am 13. am 26. 9. 14. 9. Kompagnie. Wehem. Anton Schenk, Dobel, vw. 10. Kompagnie. Vizefeldw. der Landwehr Georg Recknagel, Unterſchönau, leicht vw. 41. Kompagnie. Leutnant d. Ref. Elmar Piper, Dnisburg⸗ Ruhrort, ſchwer vw. Wehrm. Heinrich Winter⸗ halter, Gittenßach, gefangen. Wehrm. Max Joſ. Figlesthaler, Hochſtetten, verm. Wehrm. Ernſt Voſſeler, Sunthauſen, tot, infolge Dum Dum⸗ geſchoß⸗Verwundung am 21. 9. 14 im Spital St. Morand verſtorben. 12. Kompagnie. Wehrm. Max Jacob, Barmen, ow. Viktor Lehmann, Mitzach, verm. der Landwehr Emil Eugen Neubo dingen, ſchwer verſp. Unteroff. Adolf Siebler, Nöttingen, verm. Gefreiter d. Landw. Friedrich Eichſtätten, Math. Kun Wehrm. Unteroffizier ld, Emmen⸗ der Landwehr ſeit Patrouille. Wilhelm Schmidt, vermißt ſeit Patrouille. Wehrmann 3, Müllheim, vermißt ſeit Patrouille. 5 Mannheim. Im Schützengraben verfaßt von einem Seckenheimer Reſervemann. In Frikvurt ſind wir angekommen Haben gleich Granat⸗ u. Schrappnell bekommen Wir liegen hier im Schützengraben Und warten ſtets auf Liebesgaben. Will einer ſeine Not verrichten, Muß er ſofort in Deckung flüchten, Deun ſieht der Franzmaun einen Mauin Da fängt er gleich zu ſchießen an. Von Zeit zu Zeit die Flieger ſurren, Da fangen die 4o0er an zu murren Wir nehmen volle Deckung dann, Damit er uns nicht ſehen kann Aber dieſes läßt uns alles kalt Marſchieren nach Paris ohn' Halt. * Baterlandsdank. Vor kurzem hat der„Verein Deutſcher Schmuckſteinfreunde“ e. V. ECrefeld einen Auf⸗ ruf erlaſſen, entbehrliches Gold und Silber ein⸗ zuſenden zum Beſten notleidender Hinterblie⸗ bener gefallener Krieger. Der Aufruf hat einen überraſchenden Erfolg gehabt; es kamen auch von auswärts ſo viele Sendungen, daß ſich der Verein entſchloſſen hat, allerorten Sammelſtellen einzurichten. Es ergeht daher an Vereine, an Herren und Damen, die ſich in den Dienſt der guten Sache ſtellen wollen, die Aufforderung ſich mi der„Geſchäftsſtelle“ des Vereins Deut⸗ ſcher Schmuckſteinfreunde e V. Erefeld, Leyen⸗ zu ſetzen, die die er⸗ Anleitungen, Druck⸗ Schon eingerichtete Sam⸗ tbehrliches Gold und Silber werden gebeten, ſich anzuſchließen. Wer keine Sammelſtelle am Orte hat, ſende ſeine Spende au die„Geſchäftsſtelle“ des Vereins nach Cre⸗ feld. Der Verein wird allen, die zu der Samm⸗ lung beitragen, gleichviel, in was ihre Spenden beſtehen, ob Ringe, Schmuck, Uhren, Silber⸗ gerät, Münzen, Medaillen oder was es auch ſei, eiſerge Erxinnerungsringe mit der Umſchrift: „Vaterlandsdank 1914“ und„Treu wie Gold“ widmen, die nach Entwürfen von Prof Peter Behrens aus einer Eiſenſorte hergeſtellt werden ſollten, die die Firma Krupp in Eſſen dem Ver⸗ ein zu dieſem Zwecke zur Verfügung geſtellt hat. Dieſe Eiſenſorte, die auch zu verſchiedenem Kriegsgerät unſerer Truppen Verwendung ge⸗ 917 hat, hat den großen Vorzug, nicht zu roſten. Dieſe Erinnerungsringe werden nicht in den Handel kommen, ſondern durch die Sammel⸗ ſtellen nur den Teilnehmern an der Sammlung „Vaterlandsdank“ überreicht werden. Die Umſchrift„Treu wie Gold“ ſollen die Ringe erhalten, die als Erſatz geſpendeler Ehe⸗ ringe dienen ſollen;„Vaterlandsdank 1914“ ſoll als Inſchrift für einen Schmuckring dienen. Aus forderlichen Unterlagen, ſachen uſw. liefert. melſtellen für entbe künſtleriſchen und techniſchen Gründen wurde dabei von der erſt geplanten Verwendung von Schmuckſteinen abgeſehen. * Bekleidung und Ausrüſtung für unſere Truppen. Verſchiedentlich iſt ſchon darauf aufmerkſam gemacht worden, daß ſich viele Familien, deren Angehörige als Uunteroffiziere, Einfährig⸗Frei⸗ willige uſw. dem Heere angehört haben, noch im Beſitze von Uniformſtücken und dergl. be⸗ die Erſatz⸗Truppenteile abgegeben werden kön⸗ derartige Stücke mit Dank Hier in Mannheim käme alſo das lon des Grenadier⸗Regiments 110 ne, und das Erſfatz⸗Ba⸗ des Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments 40 Ingenieur⸗Schuſe in Frage. Dieſe Ba⸗ niformen und Aus⸗ ie ſondern auch die 6,„ rüſtungen für die Inſanter leicht vw. Wehrm. Auguft Bauer, Au a. leicht vm. hier aus ſchon einem andern Truppenteil, für den ſie paſſen, horſt, leicht vw. „Iſtein am 20.., Hirz⸗ bach am., Grenzingen am 24. und Largitzen 5 2 Ablieferung entbehrlicher UAnifermſtücke. .c. Mannheim, 18. Okt. Wie wir bören, iſt die Militärverwaltung gerne bereit, entbehr⸗ liche Uniformſtücke, die ihr aus dem Beſitz von Familien, deren Angehörige als Unteroffiziere, Einj.⸗Freiwillige ete. dem Heere früher angehört haben, zur Verfügung geſtellt werden, mit Dank in Empfang zu nehmen. Etwa noch vorhandene entbehrliche Bekleidungs⸗ und Auskrüſtungsſtücke wollen deshalb an den nächſtliegenden Erſatz⸗ Truppenteil abgegeben werden. * Liebesgaben für Elſaß⸗Coth⸗ ringen frachtfrei befördert. Sendungen von freiwillig geſpendeten Gaben jeder Art, z. B. von Lebensmitteln, Kleidern, Decken, Betten, Hausgeräten, Brennſtoffen, Kartoffeln uſw., die zur Linderung des durch den Krieg in Elſaß⸗Lothringen eingetretenen Notſtandes an Behörden, gemeinnützige öffent⸗ liche Ausſchüſſe(Komitees) und Sammelſtellen zur unentgeltlichen Verteilung abgegeben wer⸗ den, werden bis auf weiteres auf den Reichs⸗ eiſenbahnen in Elſaß⸗Lothringen einſchl. den Wilhelm⸗Luxemburg⸗Eiſenbahnen ſowie auf den Preußiſch⸗Heſſiſchen Staatseiſenbahnen fracht⸗ trei befördert. Ebenſo genießen bis auf weiteres Frachtfreiheit Sendungen von Lebensmltteln, Kleidern, Decken, Betten und Hausgeräten, wenn ſie für den bezeichneten Zweck von Behör⸗ den gemeinnützigen öffentlichen Ausſchüſſen(Ko⸗ werden muß. Dies äußert ſich zunächſt darin, daß vielfach für Fütterungszwecke geeignetes Stroh das ſonſt als Streumittel dient, verfüttert werden muß. Es iſt aber in jetziger Zeit geboten, daß der Viehſtand möglichſt ungeſchwächt erhalten bleißt Unter dieſen Umſtänden müſſen derzeit für jeden Waldbeſitzer die Rückſichten auf die Erhaltung de: Waldbodenkraft und einer guten Bodenverfaſſug gegenüber jenen auf Erhaltung eines für die ge. ſamte Volksernährung nötigen Viehſtandes in den Hintergrund treten. Es erſcheint daher eine auß 5 nahmsweiſe Abgabe von Waldftreumitteln je, licher Art nicht nur begründet, ſondern im Ge, ſamtintereſſe auch geboten. Soweit bekannt geworden iſt, ſind indeſſen biß jetzt— wohl aus dem eingangs genannten Grunde — nur vereinzelte Geſuche um Streuabgaben aus Domänen⸗, Gemeinde⸗ und Körperſchaftswaldungen eingereicht worden, und es liegt in der Natur der Verhältniſſe begründet, daß der Hauptbedarf y Waldſtreu ſich erſt im Laufe des Frühß ihrs geltend machen wird; doch dürften ſich an einzelnen Orten bereits in dieſem Spätjahr Fälle einer dringliche Abgabe ergeben, wobei jedoch ein vorausſichtih im nächſten Frühfahr erneut auftretendes Bedürf, nis im Auge zu behalten ſein wird. Die badiſche Forſtverwaltung hat deshalb ihr, Aemter angewieſen, allen begründeten Geſuchen um Abgabe von Waldſtreu— Boden⸗ und Unkraul ſtreu— in Domänen⸗, Gemeinde⸗ und Körpeyn ſchaftswaldungen in tunlichſt ausreichendem zu entſprechen und hat hierfür ſowie für die Ge ſtattung der Dürrgrasnutzungen und der Wald⸗ weide folgende Richtlinien aufgeſtellt: In den Domänenwaldungen ſoll die Abgabe von mitet bezogen werden. Motorradfahrer⸗Kolonnen. ) und Sammelſtellen aus ſtaatlichen oder aus freiwillig geſpendeten Geldern beſchafft und Waldſtreu— Boden⸗ und Unkautſtreu— aus der Hand an die einzelnen Gemeinden die Regel bilden und als Kaufpreis ein Drittel des forſtamtlichen Anſchlags zugrunde gelegt werden. Nur wo wegen zu großer und zu vielſeitiger Nachfrage Hand⸗. abgabe nicht angängig iſt, ſoll ausnahmsweiſe Ver⸗ ſteigerung mit dem erwähnten ermäßigten An⸗ Die im Felde mit den zahlreichen freiwilligen Motorradfahrern des A. D. A. C. gemachten Erfah⸗ zungen haben dazu geführt, daß Motorxadfahrer⸗ Kolonnen gebildet werden und damit iſt die Aner⸗ kennung des Motorrades um einen guten Schritt vorwärts gediehen. Motorradfahrer, welche ſich dem Heere freiwillig zur Verfügung ſtellen wollen, können ihre Adreſſe direkt der Inſpektion des Luft⸗ und Kraftfahrweſens, Berlin⸗Schöneberg, Fiska⸗ liſcheſtraße 1, einſenden. Die drei bayexiſchen Ar⸗ meekorps ſtellen ihre Molorradfahrer⸗Kolonnen durch das Kraftfahrer⸗Erſatzbataillon in München⸗ Oberwieſenfeld zuſammen, wohin Meldungen auch direkt eingeſandt werden können. Meldungen, welche bei der Zentral⸗Geſchäftsſtelle des A. D. A.., München, Neuturmſtraße 3, eingehen, werden an die beiden genannten Adreſſen weiter gegeben. Alle Mokorradfahrer, die als ſolche oder in anderer Forin als Dienſtpflichtige oder Kriegsfreiwillige bereits im Felde ſtehen, können, wie der A. D. A. C. mitteilt, bei den jetzt in Bildung begriffenen neuen Motorradfahrer⸗Kolonnen Verwendung finden, wenn ſie die Ueberſchreibungs⸗Erlaubnis ihres Kommandeurs erhalten. Militäriſch noch nicht aus⸗ gebildele Motorradfahrey werden für dieſe Spezial⸗ 1 gen wäre alſo insbeſondere auch 8 1 1 2 truppe militäriſch ausgebildet; für Meldungen kommen in jedem Falle nur felddienſttaugliche Motorradfahrer in Betracht. * Rotes Kreuz Mannheim. Am 10. ds. Mts. früh gingen mehrere Auto⸗ mobile mit Liebesgaben des Roten Kreuzes an das Landwehr Jufanterie⸗Regi. meut Nr. 40 und gleichzeitig an verſchiedene im Gebirge ſtehende überplanmäßige Batterien des Fußartillerieregiments Nr. 13 ab. Die ge⸗ nannten Truppenteile wurden durch die Gaben hoch erfreut und haben bereits herzliche Dank⸗ ſagungen hierher gelangen laſſen. Im Laufe des heutigen Tages wird der Hilfslazarettzug mit ſeiner neuen Kücheneinrichtung wieder von hier abfahren. Deutſche Einigkeit. Man ſchreibt uns: Jedem aufrichtigen Deut⸗ ſchen ſchlug das Herz höher, als das geſamte deutſche Volt mit erhebender Einmütigkeit in den ihm aufgezwungenen Kampf gezogen iſt. Nur dieſe Einigkeit läßt die Hoffnung auf den endlichen Sieg über unſere Feinde ringsum als berechtigt erſcheinen! Aber auch in der Lie be müſſen wir uns als ein einig Volk von Brüdern zeigen, wenn das hohe Ziel erreicht werden ſoll! Es macht darum einen ſchmerzlichen Eindruck, 7 1 9 K tr ſeitig konfeſſionell gewirkt wird!— Dies dürfte nur in paritätiſchem Sinne geſchehen, da ſonſt Gegenſätze hervorgerufen werden, welche nicht zu Nutz und Frommen unſeres Vaterlandes dienen können! Jede Gemeinde iſt ein Teil unſeres teuren Vaterlandes. Möchten daher die berufenen Skellen dafür ¹ J — le die, für uns Alle kämpfenden braven Truppen! Ein wohlmeinender Deutſcher. Wo etwa ein Bedürfnis hierfür beſtehen Dragoner⸗Regiment Zimmermeiſters Friedrich Maunheim, Tapferkeit das Eiſerne Kreuz. Juſtisaktuar Konſtan Konrad beim Notariat Durlach zum Amtsgericht Eberbach; in Stockach na tär Otto Grimmer in kontingent 613 Mann und ſteht unter Leitung des Regierungsrats Dr. Roſer von der Großh, Generaldirektion; es beſteht aus Arbeitern, mitt⸗ Sorge tragen, daß in paritätiſchen Gemeinden B nur gemeinſame Liebestätigkeit geiht werde für be eines Geſetzes von 1871 übergegangen, ſchlage ſtattfinden. Im übrigen! bleiben die Beſtim mungen über Abgabe und Verwertung von Neben⸗ 4 nutzungen in Kraft. Den Gemeinden und Körperſchaften muß es überlaſſen bleiben, ob ſie die ihnen überwieſene Streu unentgeltlich abgeben wollen. Auch für die Geſtattung der Dürrgrasnutzungen, die namentlich und ortweiſe ſtatt der Streunutzung für Mittel⸗ und Niederwaldungen in Betracht kom⸗ nen, gilt das oben Geſagte. Für Domänenwaldun⸗ der ermäßigte Preis von ein Drittel des Anſchlags feſtzuſetzen, Die Geſtattung der Waldweide könnte jetzt nur ioch für den Monat Oktober in Betvacht— ſollte, väre die Erlaubnis unter Beachtung der beſtehen⸗ den forſtpolizeilichen Beſchränkungen zu erteiſen, In Domänenwaldungen ſoll das Weiden unent⸗ geltlich gegen Verabfolgung eines Grlaubnisſchei⸗ nes geſtattet werden. Es wäre erwünſcht, wenn erforderlichenfallez auch bei den größeren Privatwaldbeſitzern wegen ber jetzt im vaterländiſchen Intereſſe gebotenen Übgabe von Waldſtreumitteln in ähnlicher Weiſe erfahren würde. Das Eiſerne Kreuz. Mit dem Eiſernen Kreus ausgezeichnete Mann⸗ heimer. Das Eiſerne Kreuz erhielt Regierungsaſſeſſot P. Haußer, Leutnant d. R. im Reſ.⸗Inf. Regt, Nr. 111, ein Sohn des Herrn Handwerkskammer⸗ ekretärs Haußer. Der Vizewachtmeiſter Hans Lange beim 21, Schwiegerſohn des Schmidt aus erhielt am 21. September fütr Schriesheim, 15. Okt. Wegen be⸗ ſonderer Tapferkeit wurde der hieſige Krieger Konrad Grüber mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. „BVerſetzt wurden⸗ r tin en; enbahnſekre⸗ WeilLeo⸗ Wehr nach ldshöhe und Eiſenbahnſekretär Augnſt Jehle oldshöhe Eiß * Badiſche Eiſenbahner nuach Belgien. Aus arlszue ſchreibt uns unſer Korreſpondent: in Oeflingen nach Bad Hier wurde heute die erſte badiſche Bau⸗ 15 Werkſtättekolonne iebs⸗, Telegraphen⸗ und Großh. Staatseiſenbahnen für den Giſenbahn⸗ wenn in einer Gemeinde, wo die bewährte Or⸗ dienſt in Belgien zuſammengeſtellt, und hat die ganiſation des Bad. Frauenvereins beſteht, ein⸗Q(Ausreiſe dorthin angetreten, nachdem bereitz is Preußen, Bayern, Sachſen und Württem⸗ berg ſolche Kolonnen dorthin abgegangen ſind. m Ganzen zählt das erſte badiſche Eiſenbahner⸗ ren und unteren Beamten. Die engliſchen ahnen, die ausnahmslos im Privatbefttz ſich finden, ſind mit Kriegsausbruch auf Grund der ſich aber eigenartigerweiſe Aus Stadt und Land. Mannheim, den 16. Oktober 1914. Abgabe von waloſtreu. Die amtliche„Karlsruher Zeitung“ ſchreibt: Nach den landwirtſchaftlichen Ernteberichten ſind in dieſem Jahre Heu und Stroh im allgemeinen in reichlicher Menge angefallen und meiſt auch in guter Beſchaffenheit eingeheimſt worden. Die reich⸗ lichen Futter⸗ und Streumittel unterliegen nun aber in gegenwärtiger Kriegszeit in erhöhtem Maße dem Verbrauch, indem auch die badiſchen Landwirte an den von der Militärverwaltung be⸗ nötigten Lieferungen von Heu und Stroh in heblichem Umfange botefligt ſind. Dazu kommt, daß für den großen Ausfall der in Friedenszeiten dom Auslande bezogenen Futtermittel in einzelnen er⸗ zuneſchickt werden. ndgzirtſchaftlichen Betrieben Erſatz geſchaffen immer nur auf eine Woche erſtreckt und daher von Woche zu Woche verlängert werden muß Die Oberleitung führt eine aus den Direktoren der zehn größten Bahnen beſtehende General⸗ direktion. „Für eine zweckmäßige und deshalb doppelt millkummene Liebesgabe iſt folgendes Daukſchrei⸗ ben aus Frankreich bei Herrn Lkörfabrikant Joh. Hirt, Seckenheimerſtr. 34, hier einge⸗ troffen:„Mariecourt, W. 9. 14. Meinen beſten Dank ſpreche ich hierdurch aus für Ihre tadel⸗ loſen Tropfen. Sie haben mir im Felde ſehr gute Dienſte geleiſtet und haben manchen Kame⸗ raden vor Krankheit geſchützt. Mit Gruß S. .“ In Hinſicht auf die länger und kälter wer⸗ denden Nächte fügen wir binzu: vivat secuens! „Ein Tabalstag für unſere Truppen im Felde wurde dieſer Tage in A ugsburg ver⸗ Das Ergebnis iſt folgendes: 270 000 anſtaltet. Zigarren, 240 000 Zigaretten, 14000 Päckchen ckchen Schnupftabak. 00 Rauchtabak, 5500 Pã en aqus dungen ur der rrf an gelted Orten glichen ichtlh bedürf, ihre ſuchen Traut, 3 örpey Maß: de Ge, be von! 18 der bilden tlichen wegen Hand⸗ Ver⸗ An⸗ eſtim⸗ keben⸗ iß es ieſene ngen, ißung kom⸗ ldun⸗ ißigte en. nur umen, 'ollte, ehen⸗ eilen. nenk⸗ cei alles egen enen Zeiſe A e —2 5 7 A ſtieß die Wagendeichſel gegen einen Baum; durch Frremg, ven 10. Ortoper 1814. General⸗Auzeiger ⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) 5. Seite Pfeifen. 2000 Zigarren⸗ und Zigarettentaſchen. An Bargeld ſind 18000 Mark geſammelt wor⸗ den. Polizeibericht vom 16. Oktober. Aufgefundene Kindesleiche. Am 10. Oktober vormittags zwiſchen 8 und 9 Uhr wurde im Hausgang Vorkſtraße 13 in Frank⸗ furt am Main hinter der Hoftüre ein Paket, ent⸗ haltend die Leiche eines neugeborenen Kindes, weiblichen Geſchlechts niedergelegt. Die Kindes⸗ leiche war zunächſt in ein Stück Leinen, anſchei⸗ nend ein Stück von einem Hemd, eingewickelt. Die weitere Umhüllung beſtand aus Zeitungen „Frankfurter Zeitung“ vom 30. September 1914 und Frankfurter General⸗Anzeiger vom 7. Okt. 1914 und einem weißen Korſett. Die übrige Verpackung war gewöhnliches graues Packpapier mit Bindfaden umſchnürt. Um ſachdienliche Mit⸗ teilungen über die Mutter des Kindes erſucht die Schutzmannſchaft. Unfälle. Im Hauſe Domſtiftſtraße 18 in Sandhofen fiel am 13. Oktober das 2 Jahre alte Söhnchen eines Schloſſers die Treppe herunter und zog ſich eine Gehirnerſchütterung zu. Das Kind wurde in das Krankenhaus Sandhofen aufgenommen. Durch unvorſichtiges Hantieren an einer Ma⸗ ſchine in einer Fabrik in Sandhofen wurde am 14. Oktober ein 34 Jahre alter lediger Tag⸗ löhner von dort von der Maſchine erfaßt und an der linken Hand und Bruſt ſchwer geguetſcht. Er wurde in das Allgem. Krankenhaus ver⸗ bracht. Geſtern Abend 9½ Uhr fuhr ein elektriſcher Straßenbahnwagen auf der Hauptſtraße in Feudenheim von der Rückſeite auf das Fuhrwerk eines Frachtfuhrmannes von Ladenburg ſo auf, daß der Straßenbahnwagen beſchädigt wurde. Verletzt wurde niemand. Veyhaftet wurden 12 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Neues aus Cudwigshafen. p. Auf ſchreckliche Weiſe kam der bei dem hie⸗ ſigen Bürgerbräu beſchäftigte und als tüchtiger und braver Arbeiter geſchätzte Kutſcher Jafob Hilles⸗ heim ums Leben. In der Nähe von Frankental den Auprall fiel Hillesheim vom Bocke und die Rä⸗ der des ſchwer beladenen Wagens gingen ihm über den Hals. Der verheiratete 32 Jahre alte Mann war ſofont tot. Aus dem Groſzherzogtum. JWeäinheim, 15. Okt. Zur Linderung der Not in Elſaß⸗Lothringen und O ſl⸗ breußen ſind hier neuerdings durch freiwillige Spenden zuſammen rund 2000 M. aufgebracht worden.— Das Vorſtandsmitglied des hieſigen Nationalliberaben Bezirksvereins, Fabrikant Lei⸗ nenkugel, der als Hauptmann und Batterie⸗ füchrer beim 76. Feldartillerieregiment ſteht, erhielt das Eiſerne Kreuz. pb. Friedrichsfeld, 15. Okt. Wegen Urkun⸗ denfälſchung und Diebſtahls zum Schaden der Sbeingeugwarenfabrik Friedrichsfeld wurde der Ausläufer Wallmeyer aus Wieblingen feſt⸗ genommen. *Bruchſal, 12. Okt. Der Amtsvorſtand als„Glöckner“. Als hier, ſo wird der„Freib. Ztg.“ geſchrieben, der Fall Antwerpens bekanmt wurde, beſchloß man, die Kirchenglocken zu läu⸗ ten. Da aber die Perſonen nicht zur Stelle waren, die ſonſt dieſe Arbeit verrichteten, wurden die Glocken geläutet vom Amtsvorſtand Geh. Reg. Rat Kiefer, Stadtpfarrer Wetterer, Fabrikant Felde, Kaufmann L. Geitz, Fabrikant Löchſier, Fabrikant Tröſtler und Polizeiwachtmeiſter Hagen. Pfalz, Beſſen und Umgebung. b. Speyer, 15. Okt. Was ein Bayer vertragen kann, davon zeugt die Verwundung eines in einem hieſigen Lazarett untergebrachten Kriegers. Er hat nicht weniger als zehn Schußverletzungen er⸗ litten und kaum ein Körperteil iſt ihm unver⸗ wundet geblieben. Und dennoch iſt der Verwun⸗ dete guten Mutes und hofft bald wieder in die Front abkommen zu können, was wohl auch der Fall ſein wird, da die Schrapnell⸗ und Granat⸗ ſtücke nur die Weichteile verletzten. p. Dürkheim, 15. Okt. Die Dampfſägemühle bon Bauer im nahen Hardenburg wurde ein Raub der Flammen. Ueber die Entſtehungsursache iſt Richts bekannt. Den eifrigen Löſcharbeiten iſt die Erhaltung der Holzvorräte und des Wohrthauſes au danken. Seeeeee eeee ee e 4 22222r J7 2222 2222 282˙7 7+ 2222 2222 2 2222 2172 El 2222 * 2222 2282 3222 2232* 2 2522 222 eee 22222 2255322 3 55 222222224 1 5 sr. Mit dem Eiſernen Kreuz ſind verſchiedene befannte Sportsleute ausgezeichnet worden. So⸗ erhielt dieſen Tapferkeitsorden Leutnant v. Her⸗ Letzte Reldungen. Die Furcht Ler Englander vor dem Einfall. Berlin, 16. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Der militä⸗ riſche Berichterſtatter der„Times“ ſchreibt: England müſſe ſich jetzt darauf gefaßt machen, in der Heimat angegriffen zu wer⸗ den. Die Verteidigung des Landes biete viele große Schwierigkeiten, nicht nur wegen der aus⸗ gedehnten Küſte, ſondern auch weil die hritiſchen Landtruppen ſich auf den: Kontinent befä Außerdem beſteht die Gefahr vor Unterſcebooten und Zeppelinluftſchiffen, was eine größere Flotte von ihrem Beſtimmungsorte fern halte. Es gäbe genug deutſche Häfen, wo eine Viertel Mil⸗ lion Soldaten bequem eingeſchifft werden könn⸗ ten. Der militäriſche Mitarbeiter der„Times“ hilft ſich damit, daß er ein derartiges Unterneh⸗ men ein Abenteuer ſchilt, das keine Strategie bedeuten würde. 1„ Ganz Relgien Bans. Gefechte bei Dünkirchen. Berlin, 16. Okt.(Von unſ. Berl. Bux.) Aus Haag wird gemeldet: 5 Tage nach der Be⸗ ſetzung Antwerpens, ſo ſchreibt der Berichterſtat⸗ ter des Rotterdamer Courants, befindet ſich ganz Belgien in den Händen der Deutſchen. In Brügge blieb faſt keine Beſatzung. Am Mittwoch um 1 Uhr erſchienen 3deutſche Soldaten vor dem Stadthauſe und Abends iſt nach dem⸗ ſelben Bericht bereits die ganze Stadt von Deut⸗ ſchen beſetzt worden. Die Truppen der Verbün⸗ deten waren abgezogen und ließen die Stadt faſt ganz ohne Verteidigung. Auch Roubaidt wurde am Mittwoch beſetzt. Ryſſel iſt eben⸗ falls ſeit Sonntag abend bombardiert worden und gleichzeitig hatte eine Taube Bomben ge⸗ worfen. Am Sonntag entſtand ein Brand und die Einwohner flüchteten halb bekleidet nach allen Richtungen. Am Dienstag abend zogen die deutſchen Truppen ein, doch dauerte der Kampf fort. Erſt um Mitternacht wurde auf dem Stadthauſe die weiße Fahne gehißt. Am Mittwoch Morgen marſchierten die Deutſchen ſchon mit Muſik in die brennende Stadt. Mit Hilfe der deutſchen Soldaten wurde das Feuer gelöſcht. Der Kunſtpalaſt iſt durch das Bombar⸗ dement beſchädigt. Wie der Berichterſtatter wei⸗ ter meldet, wird jetzt auch bei Dünkirchen gefochten, das durch unter Waſſerſetzung teilweiſe geſchützt iſt. Die Not Belgiens die Schuld Englands und Frankreichs. Berlin, 18. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus dem Haag wird gemeldet: Der General⸗ gouverneur von Belgien Marſchall von der Goltz ſoll verſucht haben, zur Steuerung der Not in Brüſſel Lebensmittel in den Niederlanden auf⸗ zukaufen. Der Verſuch blieb aber erfolglos, da die holländiſche Regierung die Ausfuhr von Lebensmitteln unterſagte. Daß die belgiſche Bevölkerung jetzt Not leidet, iſt die Schuld Englands und Frankreichs, die ſchon vor mehreren Wochen eine Anfrage von Holland, ob ſie die Verſorgung Belgiens ge⸗ ſtatten, dahin beantworteten, daß dies mit der Neutralität Hollands nicht vereinbar ſei. Die Deutſchen vor Warſchau. WITB. Frankfurt, 16. Okt. Aus Genf wird der„Frkf. Ztg.“ in einem Privattelegramm gemeldet: Der Generalgouverncur von Warſchau erließ, wie aus Petersburg gemeldet wird, einen Aufruf an die Bevölkerung, ſich nicht mehr über! die militäriſchen Ereigniſſe in Ruſſiſch⸗Polen zu beunruhigen. Das Leben in Warſchau geht angeblich ſeinen gewöhnlichen Gang weiter. Das Erwachen des Islam. (Nichtamtlich.) frühere perſiſche Juſtizminiſt Riza hier eingetroffen. 50 Prinz Mirz a Er ſoll Urlaub er⸗ der(18. Ulanen), der trotz ſeiner Jugend in die⸗ cholkmann⸗Köln, des Deutſchen derti⸗Hamburg und G. 6 der Leiter des Preſſeausſchuſſes Schwimm⸗Verbandes. sr. Gefallene Sportsleute. üpper, ein bekannter Lawn⸗Tenr diger Gaſt bei den Berliner dem Felde der Ehre gefallen. W. Prange⸗Han⸗ Zſpieler und ſtän⸗ Turnieren, iſt auf Verunglückter Flieger. Aus Darmſtadt wird herichtel: Der bei der Fliegertruppe Uebungsplatz Griesheim im Dienſt befind willige Fliegerpilot Scharff, der vor kurzer Zeit don Düſſeldorf hierherkam, wollte geſtern nach dem Dienſt noch einen kurzen Aufſftieg auf „Taube“ machen und kan auch glatt ab, als in etwa 60 Meter Höhe der Motor verſagte. Scharff kam auf 40 Meter herab und wollte im Gleitflug landen, als der Apparat plötzlich aus dieſer Höhe ſaſt ſenkrecht abſtürzte. Sch. wurde aus dem Flug⸗ zeug geſchleudert und vollſtändig bis zur Unkennt⸗ halten haben und wird Konſtantinppel bald ver⸗ daſſen, um ſich nach Monaco zu begeben. Ein kärkiſches Blatt bringt eine Unterredung mit dem Pirinzen, in der dieſer erklärt, daß Perſien unter Budget ſei in Ordnung gebracht. Die perſiſchen Staatsſchulden belaufen ſich auf 6 Millionen Pfund, was für ein ſo großes Land eine unbe⸗ deutende Summe ſei. Für Reformen in Perſien ſei vor allem Geld notwendig. Man plane den Abſchlußt einer Anleihe, die auch dazu dienen Regierung werde Steuern einführen, ähnlich denjenigem in europäiſchen Lündern, denn gegen⸗ wärtig gähe es mit Ausnahme der Zölle keine Abgaben im Perſien. Das Land werde dann Über bedeutende Reſerven für den Fall des Be⸗ darfs verfügen Der Sehah hemüht ſich ſtändig, 5 die türkiſchi⸗ perſiſchen Beziehun⸗ 1 der Zeit kurz vor dem japaniſchen Ultimatum, noch Tiry: Geſtern überflogen wieder Tauben Paris (wie viele?). warfen und 17 Perſonen töteten oder verletzten. Ebenſo iſt ſicher, daß das ſchönſte Wetter herrſchte Flieger alle Sonntag bei hellichtem Tage ihren Beſuch machen. Avis, wenn ſie draußen geſichtet ſind. folgte den Weg einer Taube, der vorbeiging an zwei Apparate ſtanden. gönnt. die Wächter von Paris ſich alle auf einmal aus⸗ ruhen? Brieſe für deutſche Kriegsgefangene in England. Türkiſch⸗perſiſche Bündnisbeſtrebungen. lung der hieſigen Botſchaft der Vereinigten WIB. Konſtantiuopel, 16. Olt. Staaten iſt die Adreſſe der Nachrichten⸗ Wie die Blätter melden, iſt der ſtelle für Kriegsgefangene: mue Pri- soners Of War Information Wellington Street Strand. An dieſe Adreſſe können Briefe an deutſche Kriegsgefangene in England gerichtet werden. den gegenwärtigen Schah, der ein ſtarfes Reich Die urſprünglich auf den 23. Oktober an⸗ ſcheffen wolle, große Foctſchritte mache. Das beraumte Plenarſitzung des Herren⸗ 5 22. Oktober nachmittags verlegt worden. Ein erheblicher Erdrutſch bei Cule⸗ 2 WVfe bezahl 855 bra hat den ganzen Verkehr im Kanal 8 5— Sſchn 8 75 2 1 2— 7+2 ſolle, die alten Staatsſchulden zu bezahlen. Die unterbro chen. Einigen Schiffen iſt es ſchen beiden muſelmaniſchen Regierungen zu knüpfen. Dank den Bemühungen Aſſims beſtän⸗ den gegenwärtig herzliche Beziehun⸗ gen und es ſei klar, daß die beiden benachbar⸗ Intereſſen verbunden, in Zukunft brüderlich nebeneinander leben würden. Perſien bedürfe heute vor allem eine Armee. Gegenwärtig arbeite eine beſondere Kommiſſion zu dieſem Zwecke. Perſien werde bald eine r eguläre Armee in Stärke von 30000 Mann haben. Das Land werde durch den gegenwär⸗ tigen Krieg ſehr gewinnen.„Ikdam“ hebt die Bedeutung der Erklärung des Prinzen Mirza Riza hervor, die von den Ottomanen als gutes Vorzeichen für die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern aufgenommen würde. Das Blatt iſt überzeugt, daß zwiſchen der Türkei und Perſten eine unerſchütterliche Brüderlichkeit auf⸗ gerichtet wird. Der Kampf um Aiautſchou. Berlin, 16. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Berliner Miſſion hat hat 15. Auguſt, alſo in einmal einen Bericht ihres Superintendenten Vos⸗ kamp aus Tſingtau erhalten. Demnach ſollen un⸗ ſezre Kreuzer der engliſchen Flotte bei Homgkong große Schäden zugefügt haben. Voskamp ſchreibt: Die Zeitläufe ſind in China noch immer verworren und ungeklärt. Nun wirft auch der europäiſche Krieg ſeine Schatten auf Oſt⸗ aſien. Die bange Frage taucht auf, wie wird die Inſel Japan ſich in dieſem Kriege zu den weſt⸗ lichen Völkern verhalten. Es wurde in den letzten Tagen zur Gewißheit, daß von ſeiten der Japaner auf Bewohner der Stadt verbrecheriſche Anſchläge gegen Leben und Gut der Deutſchen geplant waren. Bis jetzt ſind wir hier in Tfingtau noch in Ruhe und Sicherheit. Von den großen Geſcheh⸗ niſſen der Straße dringen nur dumpfe Gerüchte zu uns. Die Chineſen haben zum großen Teil die Kolonie verlaſſen. Nach engliſchen und ruſſiſchen Berichten ſoll Tſingtau ſchon eine Trümmerſtätte ſein. Wir erwarten die„Gneiſenau“, welche mit ihren Schweſterſchiffen die engliſche Flotte in der Nähe von Hongkong recht geſchädigt haben ſoll; ſie bringt die Verwundeten Die Preiſe für Lebensmittel ſteigen. Nachts dürfen die Lichter nach der Seeſeite zu nicht bren⸗ nen. Die wenigen Kriegsſchiffe, die ſonſt hier im Hafen liegen, ſind Tag und Nacht draußen auf hoher See. Sie fangen ab an feindlichen Schiffen, was ſie nur können. Handel und Wandel ſtockt. Selten taucht eine Dſchunke in der Jerne auf und im Hafen und in den Straßen iſt alles ſo unheim⸗ lich ſtill. Die Angſt der Chineſen vor den Japa⸗ nern iſt groß. Gott iſt unſere Zuverſicht und Stärke, eine Hilfe in der Not, er ſchenke unſeren Warfen den Sieg. 8 Nach Miſſionsnachrichten aus Kanton haben engliſche Truppen in Hongkong ſich geweigert, zu kämpfen. Aus Südafrika hat die Berliner Miſſion beruhigende Nachrichten erhalten. ** Die Unfähigkeit der franzüftſchen Flieger. WIB. Paris, 16. Okt.(Nichtamtlich.) Im„Journal“ vom 12. Oktober ſchreibt Guſtave Sicher iſt, daß ſie 20 Bomben ab⸗ Genau ſo ſicher iſt, daß die deutſchen Auch erhalten wir ſteis einen Ich ver⸗ wo ungefähr 10 hübſche O, ich verſtehe wohl, daß nan unſeren braven Fliegern Sonntagsruhe Aber iſt es denn unbedingt nötig, daß Flugdepots, Ausgerechnet alle Sonntag? WIB. Berlin, 16. Okt. Nach einer Mittei⸗ Bureau London 49 WTB. Berlin, 16. Okt.(Nichtamtlich.) zauſes iſt nunmehr auf Donnerstag, den * WITB. Panama, 16. Okt.(Nichtamtlich). — Di inmöglich, die Durchfahrt zu vollenden. 61 1 2 1 Briefkaſten. Abonnent H. H. ausgehobener Rekrut zaben Sie nicht mehr die Berechtigung, ſich bei in ſtimmten Truppenteil freiwillig zur Ein⸗ Als Eim gen enger zu geſtalten. Ein Beweis lichkeit zermalmt. Auch das Flugzeug ging voll⸗ kändig in Trümmer. dafür ſei die Verleihung des höchſten Ordens an den türkiſchen Botſchafter Aſſim, der ebenfalls eifrig darauf hinarbeite, brüderliche Bande zwi⸗ ten Länder durch Religion und gemeinſame boffenden Geſtellungsbefehle pünktlich Folge lei ſten. Beim Militär können Sie nicht mehr als Chauffeur ausgebildet werden. Abonnent B. S. Ihre Einberufung iſt vorläufig noch nicht in Ausſicht genommen, ſte wird aber noch erfolgen, vielleicht in—6 Wochen. Abonnent C. B. Ihre Einberufung wird bei der nächſten Formierung eines neuen Landſturm⸗ bataillons erfolgen, wann dies der Fall iſt, kann hier nicht angegeben werden; halten Sie ſich jedoch jeden Tag bereit. Abonnent G. H. Ueber die Einberufung des un⸗ ausgebildeten Landſturms iſt hier noch nichts Nähe res bekannt. Jedes Armeekorps hat hierüber feine befonderen Beſtimmungen. Bei Ihrem Verzug ſind Sie wahrſcheinlich den Beſtimmungen des neuen Armeekorps unterworfen. Erkundigen Sie ſich hierüber gelegentlich Ihrer Abmeldung beim Bezirkskommando hier. Abonnent M. E. Sie werden vorausfichtlich nochmal unterſucht werden und wird dann bei die⸗ ſer Gelegenheit eine endgültige Entſcheidung über Ihr Militärverhältnis getroffen werden. Vorläufig fteht Ihre Einberufung nicht in Ausficht. Abonnent„Steward 1. Cl.“. Ueber die Einbe⸗ rufung der Erſ.⸗Reſ.⸗Marine iſt immer noch nichts amliches bekannt, wahrſcheinlich wird es noch Zeit dauern, aber einberufen werden Sie ſchon. Abonnent L. K. Sie werden zuſammen mit Ihrer Geburtsjahresklaſſe einberufen. Der genaue Zeitpunkt ſteht jedoch noch nicht feſt, die Einbe⸗ rufung dürfte jedoch bald erfolgen. Abunnent O. K. 1. Ueber den Zeitpunkt Ihrer Einberufung iſt noch nichts genaues bekannt. Wir nehmen an, daß die Einberufung in vielleicht vier Wochen zu erwarten iſt. 2. Das in Ihrem Paß befindliche Buchtzeichen mit Ziffer deutet den kör⸗ perlichen Fehler in der Vorſchrift zur Beurteilung der Militärdienſtfähigkeit an, auf Grund deſſen Ihre Ueberweiſung zur Erſatzreſerve erfolgt iſt. Was unter dem Zeichen jetzt zu verſtehen iſt, dür⸗ fen wir Ihnen nicht beröffentlichen. 3. Ein Fuß⸗ artillerie⸗Regiment beſteht aus 2 Beſpannungs⸗ Abteilungen und acht Batterien, jede Batterie hat ſechs Feldgeſchütze. 4. Für Sie käme die Garniſon Straßburg in Frage. Abonnent G. F. 1. Sie können ſich noch jeder⸗ zeit freiwillig bei einem beliebigen Kavallerie⸗ Truppenteil direkt perſönlich oder ſchriftlich unter Beifügung Ihrer Militärpapiere melden. Wenn Sie Ihre Einberufungsordre abwarten, kämen für Sie folgende Truppenteile in Betracht: Erſatz⸗ Eskadron Dragoner⸗Regt. 20 Karlsruhe, Erſatz⸗ Esbadron Dragoner⸗Regt. 21 Bruchſal und die Er⸗ ſatz⸗Eskadron Dragoner⸗Regt. 22 Freiburg i. Br. 2. Als Kriegsfreiwilliger können Sie ſich auch bei jedem andern Truppenteil direkt melden. 3. Wenn Sie als Freiwilliger zu einem Kaval⸗ lerie⸗Truppenteil einrücken und eigene Stiefel mit⸗ bringen, ſo erhalten Sie hierfür die vorgeſchrie⸗ bene Entſchädigung ausbezahlt. 4. Die genauen Adreſſen der badiſchen Kaval⸗ lexie⸗Regimenter ſehen Sie unter 1. beantwortet. Wollen Sie noch mehr wiſſen, ſo fragen Sie weiter an. Als ausgehobener Kavalleriſt können Sie ſich auch vorzugsweiſe bei der Erſatz⸗Abteilung der Train⸗Abteilung 14 Durlach melden. Abonnent K. S. Ihr Sohn wird noch einberu⸗ fen, jedoch iſt der Zeitpunkt nicht bekannt. In 4 bis 6 Wochen wirds wahrſcheinlich der Fall ſein. Abonnent E. H. Eingezogen werden Sie ſchon, aber es kann ſich immer noch einige Wochen hin⸗ ziehen. Freiwillig können Sie ſich jedoch jederzeit melden und zwar direkt bei einem beliebigen Trup⸗ penteil. Abonnent A. B. Sie können die Umwandlung auf den Schluß der laufenden Verſicherungsperiode verlangen. Die Geſellſchaft kann die Umwandlung nicht ablehnen. Abonnent J. R. Auf Ihre Anfrage können wir Ihnen leider eine beſtimmte Auskunft nicht geben, da die Anfrage zu unklar gehalten iſt. Es ſcheint ſich um Kriegsunterſtützung zu handeln, die aber nach dem Wortlaut des Reichsgeſetzes nur im Falle der Bedürftigkeit gewährt werden kann. Abonnent A. R. Ein Grund, der Sie zum vor⸗ zeitigen Ausziehen berechtigt, oder den Vertrag aufhebt, liegt nicht vor. Sie können aber, wenn Sie einen Schaden erleiden, den Vermieter dafür haft⸗ bar machen. Auch könnten Sie dem Vermieter mit Einſchreibebrief eine Friſt ſetzen, innerhalb welcher er die Fenſter anbringen ſoll, mit der Ankün⸗ digung, daß Sie nach Ablauf der Friſt die Fenſter ſelbſt anbringen laſſen und ihm die Koften vom Mietzins abziehen werden. Abonnent E. H. Zur Waſſerdichtigleit der Stie⸗ fel genügen Schmiermittel im allgemeinen nicht. Sie helfen nur vorübergehend, da alle Fette, die zur Erhaltung des Leders angewendet werden, am Stiefel im Tragen verflüchten. Der Fettauf⸗ trag muß alſo immer wieder erneuert werden. Geeignete Schmieren gibt es in den Schuhgeſchäf⸗ ten und bei den Schuhmachermeiſtern. Erwärmtes Leinöl iſt zur Haltbarmachung der Stiefelſohlen von altersher ſehr bewährt und zu empfehlen. Die Behandlung der Stiefel übertragen Sie am beſten einem tüchtigen Schuhmachermeiſter. 5 Abonnent E. M. G. 37. 1. Ihre Einberufung wird wahrſcheinlich in den nächſten Tagen erfol⸗ gen, Amtliches hierüber iſt jedoch noch nicht be⸗ kannt, ſie kann wohl längſtens noch 6 Wochen hinausgeſchoben werden. 2. Ihre Wünſche bezgl. ſpäterem Uebertritt in die Kolonial⸗Truppen bringen Sie bei Ihrem Truppenteil vor. Wenn dort Perſonal gebraucht wird und Sie für tropendienſtfähig befunden wer⸗ den, dürften Sie weiter keine Schwierigkeiten ——— Telchisch betriedene Steitiondt u tronsportub zu melden, Sie müſſen vielmehr dem wohl in einigen Tagen vom Bezirkskommando zu er⸗ Waggon pro Tag auf. * General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Na chrichten. (Abendblatt) Freitag, den 16. Oktober 1914. Zur Wirtschaftliehen Lage. (Von unserem Düsseldorfer Mitarbeitef.) Mitte Oktober zeigt sich, daß die Belebung des Marktes in vielen Branchen weitere Forb. schritte macht, nur die Bautätigkeit und die damit verhundenen Iudustriezweige liegen ſast voll- ständig still, was allerdings auch alljährlich um diese Zeit in mehr oder weniger ausgepräptem Mage der Fall ist; jedoch sind schon vielfach nam- Hafte Baupläne, die vor Anfang der Kriegswirren schwebten, wieder zur Bearbeitung aufigenommen Wöorden: ein Zeichen, daß man auch hier in nicht Allzu ferner Leit mit einer glücklichen Be- endigung des Krieges rechnet. Hlierzu ist 2Z. B. der Auftrag auf Errichtung einer großen Eisenbrücke über den Rhein bei Wesel zu rechnen, dcden die Gutehoffnungshütte zu Oberhausen vom Staat erhaſten hat. Auch verschiedene Ruhrzecſien Hhaben Erweiterungsarbeiten, die alle im nächsten Frühiahr zur Ausführung kommen sollen, vergeben, sodaß die Vorarbeiten in den Konstruktionswerk⸗ Stätten bereits begonnen haben. Das Vertrauen der Wertze und Verbraucher befestigt sich gleichfalls Wäeiter und der Eisenbahnversand weist im FNuhrrevier in Aubetracht der noch immer erfor- derlichen starlten Militärtransporte für die Ruhr- zechen einen Umfang von über 20 000 Doppel- Gleichfalls haben sicht die Versandzifflern der Verbände, die im September gegenüber dem Vormonat schon erheb- lich mehr lietferten, im Oktober ständig wWeiter ge⸗ bessert. Alles vollzieht sich natlirlich noch im engen Rahmen und daher sind Vergleiche mit den Zustanden in normalen Zeiten nicht angebracht, aber die Marktlage ist doch so, daß man schon bald im Durchschnitt mit etwa zwei Drittel des Ge-⸗ schäfts der normalen Zeit rechnen kann, wenn nicht Unerwartetes eintritt. Manche Werke, na⸗ mentlich im Bergbau, könnten mehr leisten, wenn ausreichend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Wie wir hören, haben 2. B. viele Zechen im Ruhr- revier sowie an der Lippe das Bestreben, ihre Arbeiterschaft zu vermehren, und es ist daher z. B. den Bengleuten aus der fast völlig stilſiegenden Kaliindustrie reichlich Arbeitsgele gen- heit geboten, wobei zu erwähnen ist, daß den Zechen für neu higzutretende Arbeiter ausreichend eigene Wohnungen zur Verfügung stehen. Die N Hlofmung unserer Feinde auf völlige Stillegung und Erdrückung unserer Indusrae ist also ebemso wie die auf Besiegung unserer Truppen, Dank Deutsch lauds Stärke, nicht in Erfüllung gegangen. Die Preisbewegung ist in der letzten Zeit ziemlich unveründert geblieben und in Anbe⸗ tracht ddler verteuerten Selbstkosten ist denmächst eller mit einer Erhöhung zu rechnen, wene der Bedarf wieder stärker hiervortreten sollte. Der Hauptteil der gegenwärtigen Lieferungen erstreckt sich natürlich auf das Inlaud, wo der Bedarf der Staatsverwaltung immer noch große Meugen der Erzeugnisse aller Art abnimimt; aber alich das Ausfuhrgeschäft nach den neutralen Staaten, besonders nach Holland, Sbandinavien und Itallen bewegt sich in steigender Richtung. Begeichnend ist die Tatsache, daß auf der Tagesordnung der nächsten Mitgliederver- Sazunlung unserer Rohstoffverbände(Roheisenver- ban und Stahlwerkesverband) auch die Wieder- einführung der Ausfuhrvergütung für Lieſerungen nach den neutralen Ländern steht. Ob aber in dieser Beziehung schon jetzt ein Be- Schluß im positiven Sinne herauskommt, ist nach Unseren Informationen sehr zweifelhaft, weil die Konkurrenz des industriellen Auslandes(beson- Jers England und Belgien) für Lieferungen nach diiesen Ländern gegenwüärtig nicht in Frage konnnt; daher Könnten die deutschen Exporteure wohl auf Preise halten. Veber die Lage der einzelnen Zweige der Eisen- inclustrie ist zu berichten, daß man in den Kreisen cler Stahlwerkbesitzer für die letzten zwei Monate ddes laufenden Vierteljahres mit unveründer- ten Formeisenpreisen(110 M. ab Die- deukofen) rechnet. Halbzeug wird zu dem um 7% Nik. erhöhten Satz nur Zug um Zug für den direkten Bedlarf gekauft. In Pisenbahn⸗ Maferia! bieten die Staatsauflrüäge eine gute Stütze. Der Walzdrahtverband steht nun⸗ mehr im letzten Monat seines 16jährigen Bestehens. Im Jahre 1808 wurde das„Deutsche Walzdraht- Sndilat mit ddem Site in Hagen i. W. gegründel, das dort bis zum 31. Dezember 1901 bestand. Ab 55 Januar 1902 sjedelte der Verband unter der Be- zeſchnung Desbrück, Leo u. Co., Verkaufsstelle des Verbandes Deutscher Drahtwalzwerke“ nach Berſin über und blieb dort bis zum 3l. Dezember 190/ Ab 1. Januar 1908 verlegte der Verband unter der Bezeichnung, Deutsche Drahtwalzwerke, 5 letiengesellschaft“ seinen Sitz nach Düsseldorf, wo er jetet am 1. Noventber in Liguidstion tritt. Bereits ab 1. Olktober waren die Werke für Lieſe. rung ab Noverber frei. Die bisher an den Market gekommenen Anerbieten für die freie Verkauis⸗ tätigteit halten sich im Durchschnitt an den rundpreis von 117% Mk., wie er vor Anfang des Werbe bereits 120—125 Mk. Gekauft wird aber nur wenig, weil sich die Händler und Verbraucher vorläufig noch abwartend verhalten. Auf dem Markt der übrigen B- hat sich in der letzten Zeit wenig geändert kleineren Fabriken in Rheinland-Westfalen, ders die Drahtstiftiabriken, sowie ſast alle Werke in Lothringen und Luxemburg her ihre Betriebe meistens noch still lieget) nach Besserung der Verhältnisse in Südwestdeutschland beginnen aber auch hier allmählich großen Werke, ihre Arbeit aufzunehm Die Preise haben sich meistens auf letzter Höhe gehalten. Stabeisen kostet etwa 110 Mk. ab Oberhausen, Grobbleche etwa 115 Mk., Fe i n- bleche 125—130 Mk. und Bandeisen etwa 130 Mk., alles für Rheinland-Westfalen ab Ober- hausen, wobei zu berücksichtigen ist, daß die rheinisch-westfälischen Bandeisemwerke, die einigen Wochen diesen Satz fordern, die Konkur- renz der neuen Werke in Südwestdeutschland(St. Iingbert, Differdingen usw.) seit Kriegsanfang nicht zu fürchten hatten und für Bandeisenlieferungen augenblicklich fast nur die rheinisch-westfälischen Werke in Frage kommen. Der Röhrenmarkt wWeist gleichfalls kaum eine Aenderung auf; hier sorgt schon der Wettbewerb dafür, daß die Preise nicht heraufgehen. Die an dem Markt kommenden Aukträge sind ziemlich unbedeutend. In den B. Produkten ist die Einschränkung der Erzeugung meistens noch höher als 50 Prozent. Geicdmarkt, Bank- und Börsen- SSSnN Rerliner fafektenbörse. Berlin, 16. Okt. Die Meldung von den Kriegs- Schauplätzen sorgen dafür, daß die Zuversicht der Börsenkreise auf einen glücklichen Ausgang des Krieges keine Erschütterung erfahrt. Das fast aus- schließliche Gesprächsthema bildete die Erörte- rung der Vorschläge zum Ausbau der schweben⸗ den Eagagements. Vielfach regte sich Mißstim- mung, weil man in dem Verlangen einer Sproz. Einschüßzahhimg eine große Härte erblickete, da der zu der Zahlung eines Einschusses Verpflichtete Bankier nicht mit Sicherheit darauf würde rech- nen können, daß er von seiner Kundschaft die betr. zelräge erhält. Eine Beschlußfassimg des Börsen- Vorstandes in dieser Angslegenheit soll dem Ver- nehmen nach erst zu Anfang nächster Woche er- ſolgen. An der Börse gellen Produkt „(aie ie beson- — 2 großen aben bis⸗ Wieder die e. Gerüchte um von in Deutschland aufzunehmenden Auleilhe Oesterreich-Ungarus. In Banlcnoten fanden etwa zu den gestrigen Preisumsätzen Käufe statt. Neue innere russische Amleimne. Berlin, 10, Okt.(Von uns. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wiird gemeldet: Es ist ein schemali⸗ scher Plan für die neue innere Auleihe Rußflaucis ausgearbeitetworden, für die die verschiedensten Kreise der Bevölkerung u interessieren gesucht werden, da die Regierung offenbar wenig Ver⸗ trauen zu einer großen einheitlichen An- leihe hat. Der Gesamtbetrag der Anleihe ist auf 2% Milliarden Rubel berechnet, der sich wWie ſolgt zusammensetzt: I. 5proz. langfristige Auleihe von 1 Milliarde; sie ist zu 90 Proz. aus- gegeben, für Großkapitalisten berechnet, für 15 bis 20 Jahre unkonvensierbar und bietet eine Ver- zinsung von 5,50 Proz.; II. Gproz. kurzfristige Anleihe, zeichnugsfrei; ſe nach der Verpflichtung ist sie ein, zwei, drei, vier oder fünf Jahre zu be- halten. Ausgabekurse 90, 98, 9/ bezw. 00. Es ist geplant, diese auf 1 Milliarde zu bemessen. III. Unverzinsliche Verlosungsanleihe; sie besteit aus 10 Rubelstücken mit einer ganzen Anzahl Ge⸗ Winne, mit 5 Verlosungen im Jahr. Aproz. Anleihe mit Verlosung auf Teilzahlung für mittlere Napi⸗ talisten berechnet, mit 4proz. Coupons. einer Norwegische äußere Anleihe. WIB. Christiania, 16. Okt.(Nichtanmlich.) Das Norwegische Finanzministerium ließ bei der National City Bank 3 Mill. Dollar zu 6 Proz. mit den Unkosten zu 6,80 Proz. aufnehmen. Die Hälfte ist nach 2, der Rest nach 3 Jahren zurüick- zuzahlen. Der Betrag dient zur Bezahlung der Zinsen der in Frankreich untergebrachten älteren Anleihen, sowie zur Bezahlung in Amerika ge⸗ kaufter Waren. Euhlungsverbot gegen Frankreich. Nachdem dieser Iage von Frankreich ein dem englischen nachgebildetes Zalllungsverbot gegen Deutschland und Oesterreich erlassen worden ist, ist nach unseren Inſormationen damit zu rechnen, daß eine Vergeltungsmaßnahme von unserer Seite erfolgt. Als das Zahlungsverbot am 30. September d. J. gegen England erlassen Wurde, bestimmte der Bundesrat im§ 7 Abs, 2 der betreffenden Verord- nung ausdreklich, daß der Reichskanzler be⸗ recktigt ist, das Zahlungsverbot auch nötigentalis auf andere ſeindliche Staaten auszudennen. Der Krieges notierte, allerdimgs fordern äàuch Viele Reichskanzler wWärd daher von dieseti Rechte num-⸗ seit“ 85 e dent cht an schlagnahiat und stimmt, daß französische land lagern, Wege der nahmt und vom Staate einge Frankreich endlich auch deut letzen sollte, so ist auch in diesen Vergeltungsmaßnei rechnen. 9288565 Metallb schaft, der sammlung in A im ime i ee casteie, Ame und Metallurgische Gesell- A.„., Frankfart a.. aubBberordenllie klauptver- der 17 e 25 nkapital vertraten, N den Tagesordnung: Au kebn ing des Zeschlusses Erhöhung des Grundkapitels von 10 Mill. einstimmig genehmigt. Zur Transaktion wurde mitgetei daß der vor 85 mit der Häfte und bi In heutigen 1 Krieg geſaßte Erhöhungsbeschluß ge- — plamten Aufnahme neuer G. vorhandener Bestim 8 2 ug, die in- folge des Krieges bis auf FWeit teres en Wur⸗ den und teilweise auch ganz unte Capito& tein,.., Benruth. r. Düsseldorf, 16. Okt. Für das abgelaufene Geschäftsfahr kann keine Dividende verteilt Werden, gegen 10 Proz. im Vorjahre. Nach Ab- schreibungen von Mk. 143 886(160 244) verbleibt einschließlich Vortrag von Mk. 12 798 ein Ueber- schuß von Mk. 22 804 gegen 227 200 im Vorjahre. Die Verwaltung erklärt, daß der Markt unter den ungünstigen politischen Verhältnissen sehr zu lei- den gehabt hätte, sodaß namentlich für Fein- bleche Feierschichten eingelegt werden mußten. Auch in Weißblech sei der Markt sehr schlecht, sodaß die Vorräte stark zugenommen hätten. Wersicherungswesen. Versicherungs-Gesellschaft, „., Mannheim. Die Vers.-Gesellschaft in Maun-⸗ leim beabsichtigt eine wesentliche Erweiterung ihres Geschäftskreises, zu welchem Behufe auf den 12. Noveniber eine außeropdentliche General- versammlung einberufen wir Gegenstand der Tagesordnung ist die Besch aàssung über die neue Fassung der Satzungen, tsprechend den heutigen gesetzlichen Vorschriften. Erweiterung des Gegenstandes des Unternehmens auf einige Nebenbranchen(Gegen die Folgen von Krank. heiten, von Beschädigung von Spiegel und Glas- scheiben, gegen Schäden von Kunstliebhabereien und ähnlichen Wertgegenständen, gegen Berau- bung, räuberische Erpressung, sowie Veruntreu- ung, gegen Wasserschäden aller Art, sowie Miets- und Betriebsverlust aus Solchen, gegen Schäden an Generatoren und Maschinen aller Art, sowie auf den Betrieb der Rückversichecung in den Hagel- u. Lebensversicherungsbranchen). Gleichzeitig wird die Erhöhung des Aktienkapitals auf 8 Millionen Mark beantragt. Bisher arbeitete die Gesell- schaft mit 5 Millionen Mark Aktienkapital, Wor⸗ auf 25 9% einbezahlt sind. Am 6. Dezember, als die Fusion mit der Köln. Glasversicherung--G. geplant war, wurde die Erhöhung des Aktien- kapitals auf 6 Mill. Mark beschlossen. Die er- Wähnte Fusion kam bekanutlich nicht zustande. Der Beschluß über die Kapitalserhöhung aber blieb bestehen ohne indes bisher zur Dürchfüh⸗ rung zu gelangen. Wenn ſetzt eine Kapitals- erhöhung auf 8 Millionen Mark beantragt wird, 50 handelt es sich also um die Ausgabe von ins- gesamt 3 Millionen Mark neuer Ak tien. Bisher betrieb die Gesellschaft die See-, Fluß- u. Land(Valoren)-Fransportversicherung, die Unfalh, Haftpflicht-, Glas-, Einbruchsdieb- stahl- und Wasserleitungsschäden-Versicherung, sowie die Feuerrückversicherung. Durch die ge- plante neue Aufnahme weiterer Versicherungs- zweige, wird ihr Geschäftskreis mit Wien eine ausdehnliche Erweiterung erfahren. Die Dixz dende, die in den Jahren 1911 und 1912 je 25 86 betragen hatte, wurde für 1913 auf 28%/ erhönrt. An Reserven(ordentliche Reserven, Spezial- reserve und Kursverlustreserve) sind.60 Mill. Mark vorhanden. Warenmärkea. Rerliner Getreidemarkt. SeEfttin, 18. Oktober, 1914.(Frühkurso.) 18. 18. Welzent Loko 2571—260 285—259 Roggen: 227—228 228—227 Hafer: feiner 222—280 221—280 55 mittel 2172˙221 218—220 Hals: Amerik. u. runder 242—246 242—246 Futtergerste mittel u. gute Weizenmeh! Roggenmeh Erbsen mittel 24048 240—248 32.25 89.% 32.28—39.10 S..80 29.80—81 80 mehr Gebrauch machen. Desgleichen Stelt eine 1800 18080 18,0—.80 15.50—16.00 15,00—18.80 Welzenklele, grobe u. feine Roggenklele Verordnung des Bundesrats hinsichtlich der Be- schlagnahme von frenzösischen unmit⸗ telbar bevor. Hierk darum, daß 8 Mill. BERLIN, 18. Oktober. 1914.(Sohluß.) 15. Jelze n fest 257.—20.— 227.—22.— 219.—224.— 8 216.—218.— 7 242.——— .50— 22.25.— 39.50 25 50— 29. 40— 8 4⁰ Die Getrel Sprelse 558 nen sioh fur Lokoware in MHark per Tenne, die Rehfproise in Mark per Doppelzentner. New-⸗TLorker Warenmarkt. 15. Okthr. Newryork, Kurs vom 15. 14. Kurs vom 15. 14 * Baumwolle 118¼ 119½% floko— 121— 120% Okt.— 12811288½ Sohmalz Western 10 75 10.75 119. 2 loko 813% 82—] Kaffee 80 reldefracht Rlo loko 5½0% 8ʃ7 ach Liverpool Ziſe 3½[Zuoker.52.32 9607 London 4— 1—[ferpentin.45 1445 Chieugoeer Warenmarkt. Cicago, 16. Oktbr. Kurs vom 15. 14. Kurs vom 15 14. Welzen Sohmalz ˖—— Okt 10.39 1039 112¼ 112½ Nos 10.47 1047 117 118˙ Jan 10.07 10.10 Pork —— Okt.—.—— 663. 657 Jan. 18.80 19.02 68⁰ 70— HRIppen Sopt.—— — Okt. 11.— 11.05⁵ 51½ 51½ lan.82.90 15. 14. peok 1075—1125 1075—41125 Sohwoine leionte 765—805 765—805 5 sohwere 595—810 590—300 5 Zufuhren 86 000 92 00⁰ 15 davon in Chloago 18 00⁰0 2¹ 0⁰⁰0 GMlasgower Rohelsenmarkt. Glasgon, 15. Oktbr. Rohelsen. per Cassa 48.7, per 1 Monat 48.11, per 3 Nonat 49.6 Landwirtschaßt. Deutsche Hopfenernte. Die Hopfenernte im Deutschen Reich ist Gieses Jahr mehr als doppeltsostark, wie 1913, Bei einer Anbaufläche von 27 685(27 048) ha be- trägt sie 232 366(106 179) Doppehentner, Was einem Hektarertrage von 8,4(3,9) Dz. entspricht. Davon eutfallen auf Baden 14 470(44500 Dz, auf Bayern 121 901(66 583) DZz., Elsaß- Lothringen 61 252(15 950) Dz., Württemberg 29 408(13 578) Dz. und Preußen 5 191. 54%) Dz Eine besoncters erfreuliche Zunahme hat die Ernte im Großherzogtum Baden Erfahren. Von 1043(1006) ha sind im laufenden Jahre 14 470 (450) Dz. geerntet worden,.h. 13%(4,0 Dz. vom Hektar. Selbst wenn man von der vorfährigen Migernte absieht und die verhaltnismäßig gute Ernte des Jahres 1912 in Betracirt zicht, kommmt man doch bloß auf einen Hektarertrag von 11,6 Dz.(G samtertrag von 997 ha: 11 760 Dz.) aso immer noch 2,3 Dz. weniger, als im laufenden Jaine. ES ist sehr erfreulich, daf der unge darniecberhegenrle Hopfenbau in unserem Großherzogtuun wiederamf- genommen wird. Ueber die Ergebnisse des Hoplenbaues im Deut- schen Reich während den letzten füini Jalue umer- richtet unsere nachstehende Tabelle: Jahr Anbau- Ernteertrag in Dz. fläche überhaupt vom ha 191⁰0 27 46 20⁴ 110 77⁴ 101¹ 20 6⁵8 105 277.0 1912 26 965 2⁰⁵ 635 7 1913 27 0⁴⁸ 106 170 30 191⁴ 27 5 232 366 8⁴ Zahflumgseitestelungen und Kon⸗- Kesrse. HKonkarse in Deutschland. Berlin-Schöneberg: Frau Berta Bonatz geb. Schimmelberg. Charlottenburg: Fahr- radhändler Will7 Schönborn. Culm: Gasthofbe⸗ sitzer Reinhold Leik. Dessau: Kaufmanm Sieg⸗ fried Lewinsohn. Kiel!: Kaufmann Enil Man- gelsen. Leipzig: Kaufmann Edmund Wawrich. Senftenberg i..: Iischlermeister Johlann Stupin. Zehdenick: Schuhmachermeister Her- mann ZArthi. eae Mandelsnachrcnten. WILB..-Gladbach, 16. Okt. Der Baum⸗ Wollgarnmarkt war äußerst belebt. Die Garupreise stellten sich bei Wochenfrist um—8 Pſg. Trotzdem wurden umfangreiche Carnabschlüsse getätigt. WITB. Berlin, 16. Okt. Die Braunkoh⸗ len- u. Brikettindustrie-G. in Ber⸗ lin schlägt für das am 30. Juni abgelaufene Ge⸗ schäftsjahr 1913/4 aus dem Rohgewinn von 2,40 Mill. Mark(i. V. 2,20 Mill. Mark) eine Abschreibung von 1,55 Mill. Mark(1,25 Mill.) und eine Dividende von 8%(i V. 11 7) vor. Der Rest von 175 000 Mark soll zur Er⸗ höbung des Vortrages(i. V. 150 080 Mark) ver⸗ Wandt werden. höher. Ver 88 Für Politik: Dr. Fritz Goldeubaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adoli Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. Direktor: Erust Müller. Freitug, ben 16. Oktober 1914 Seneral⸗Anzeiger Badiſche Nenefte Nachrichten. (Abendblatt) 7. Seite. Heute entschſief nach langem, schwerem Leiden, sakramenten, mein innigst geliebter treubesorgter Gatte, Schrriegervater, Grossvater, Schwiegersohn, Bruder, Peter am G. Lebensjahr. Lzise Würzz Kathi Neillgenmann, geb. Auagzust Meiligenmann Walther Heiligenmann Slisabeth Neiligenmann Mannheim, den 16, Oktober 1914. Die Beerdigung findet am Sonntag nachmittag 3 Uhr von der Leichenhalſe aus statt. Das Seelenamt wird am Dienstag, in der Liebfrauenkirche gehaſten. aus staàtt. Todles-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten dle schmerzliche Mitteilung, daß meine innigstgeliebte Gattin, unsere liebe Mutter Schwester, Schwägerin und Tante Elise Hauek hü Sademelsterin im Städt. Frauenbad im Alter von 38 Jahren, nach kurzem, schweren Leiden Donnerstag früh ½8 Uhr sauft dem Herru entschlafen ist. Mannheim, den 16. Okt. 1914 Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Ludalg Hauek, Bademelster nebst Kinder. Die Beerdigung findet Samstag nach- mittag /4 Uhr von der Leichenhalle Straßenbahn. Vom 17. ds. Mt. wird der Straßenbahnverkehr über die Rheinbrücke in der Weiſe verdichtet, daß von normittags 5, 10 Uhr ab Bahnhof Ludwigshafen in den verkehrsreichenZeiten Züge in 10 Minutenfolge in der Richtung Rhein⸗ luſt-Paradeplatz— Rhein⸗ luſt— Bahnhof Ludwigs⸗ hafen und umgekehrt ver⸗ kehren. 8894 Ab Rheinluſt fahren die Züge in 20 Minutenfolge abwechſelndüber Parkring —Paradeplatz und über Schloß—Paradeplatz. Mauuheim, 15. Okt. 1914 Straßenbahnamt: Bekanntmachung. Nr. 40385 J. Bei den kom⸗ menden Tabakverwieg⸗ ungen ſind die ſeſtgeſetzten Woggebühren unmittelbar uach der Verwiegung ſeitens der Tabafpflanzer an den Wagmeiſter zu bezahlen. Angeſaugene Zentner werden für voll berechnet. Mannheim, 13. Okt. 1914. Bürgermeiſteramt: von Hollauder 3895 Arbeitsvergebung. Für den Neubau der Milchzentrale in Mann⸗ heim ſollen 1. die Verputzarbeiten 2. d, Entwäſſerungsaulage im Wege des öffentlichen Angebots vergebenwerden Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit eut⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens Dienstag, 27. Okt. 1914, vormittags 10 uuhr an die Kauzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Rathaus N, 3. Stock, Zim. Nr. 125) einzureichen, wofelbft auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa er⸗ ſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Ver⸗ reter erfolgt. Angebotsformulare wer⸗ den unentgeltlich auf dem Schieß. Baubürv Schlacht⸗ und Viehhof abgegeben, wo⸗ ſelbſt auch nähere Aus⸗ kunft erteilt wird. 3897 Mannheim, 15. Okt. 1914. Städt. Hochbauamt Perrey. Hochbanarbeiten für die neue Lokomotivwerkſtätte in Schwetzingen nach der Finanzminiſterialverord⸗ nung vom 3. Jauuar 1907 öffentlich zu vergeben: Blechnerarbeiten 280 Ifd. m Kaſtenrinne, 350 Ifd. m Abfallrohre; Dach deckerarbeiten 8700 am Pappdach. Zeichnungen, Bedingnisheft und Ar⸗ beitsbeſchriebe an Werk⸗ tagen auf dem Baubureau der Betriebswerkſtätte in Schwetzingen zur Einſicht, woſelbſt auch die Angebots⸗ vordrucke zu erheben ſind. Angebote mit entſprechen⸗ der Aufſchrift, verſchloſſen und poſtfrei bis ſpäteſtens Samstag, 24. ds. Mts., vormittags 10 Uhr an das Banburean der Be⸗ triebswerkſtätte Schwetz⸗ ingen einzuſenden Zu ſchlagsfriſt 2 Wochen. Mannheim, 10. Oktbr. 1944 Gr. Bahnbauinſpektion? Jaüb⸗ Betpachun Die Ausübung der Jagd in den hieſigen Gemeinde jagdbezirken 1 bis 6, zu⸗ ſammen einen Fläch: nin⸗ halt von etwa 2860 Hektar umfaſſend, wird am Dienstag, den 27. Oktob. I. Is. vormitt. 10 Uhr im Rathaus dahier ander⸗ weitig auf die Dauer von 6 Jahren d. i. vom 1. Feb. 1915 bis einſchl. 31. Januar 1921 öffentlich verpachtet. Wir laden hierzu Pacht⸗ liebhaber ein, mit dem Bemerken, daß der Ent⸗ wurf des Jagdpachtver; trages diesſeits zur Ein⸗ ſicht offen liegt und daß in der TagfahrtalsBieter nur ſolche Perſonen zugelaſſen werden, welche ſich im Beſitz eines Jagdpaſſes beſiuden oder durch ein ſchriftliches Zeugnis der zuſtändigen Behörde lldesBezirksamts) nachweiſen, daß gegen die Erteilung des Jagdpaſſes ein Bedeuken nicht ob⸗ waltet. Weinheim a. d.., den Oktober 1914. Gemeinderat: .: 11749 Vog ler. Fitzer. Schiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Ny. 1. Augelommen am 14. Oltober. „Rugrtal“, Kurth, v. Ruhrort, 13000 Dz. Kohlen. „Badenia“, Sellmann, v. Haſenbezirk No. 5. Augekommen am 14. Oktober. „B. Fr. Reed. 28“ „Genonefa“, „Joh. Aung“, Anſtatt, v. Amdeneburg, 8120 D „Harpen 45“, Heß, v. Ruhrort, 7500 Dö. Kohlen, * Ruhrort. E. Schmmitt,. „Wolf, v. Ruhrort, 11 Koks. Clapmann, v. Weſſeling, 10 100 D Dö⸗ d. Zem Rottd. 2500 Dz. Stückgut. 2300 Dz. Kohlen. eeeeee 6 versehen mit den hl. Sterbe⸗ unser ſieber Vater, Schwager und Onkel, Herr Baumeister Die trauernden Hinterbliebenen: Regina Würtz, geb. Lockowitz den 20. Oktober, vormittags%/ serer Kinder dteorg 1 Wörtz Enkelkinder Uhr Am /. Oktober starb den todd fürs Vaterland, geschmückt mit dem eisernen Kreuze, mein innigst- geliebter Mann, der treusorgende Vater un- Major u. Batalllonskommandeur im 4. Grossh. Hess. Inf.-Reg. Nr. 118. Er ruht in Frankreichs Erde. In tiefer Trauer: dula Stehberger geb. Zeroni. Worms, 16. Oktober 1914. werden. Ohſthedarf für Günſtige Gelegenheit Alle Sorten tadellos ſortiertes, haltbares Lager⸗Obſt Aepfel und Birnen zu Koch⸗, Back⸗ und Tafelzwecken empfiehlt Ddas größte Pfälziſche Obſtverſandhaus J. Strauch⸗Wagner, vad Barkhein Kgl. Bayeriſcher Hoflieferant. NB. Beſtellungen und Anfragen können ſchriftlich, telefoniſch oder auch perſönlich in meinem Geſchäfte Kurbrunnenſtraße 14—18, Telefonruf 26, gemacht 88725 den Winter Ein der Ur Wecksel-Formalare ae E Haas'schen Buchdruckere G. m. Kontor: Lager: Ruhrkohlen u. Koks deutsche und englische Authrazit in bester unlitüt liefern zu billigsten Preisen ane Hans 2448 August Emil Nieten Luisenring J 7, 19, Teleph. 217 Fruchtbahnkofstrasse 22 5, 7358. 175 len Nachhilfe u. Ueberwachung der Hausgufgaben bei erf Lehrer. Off. an die——— ingngr Verpfleg. übern. Frau Leute, Wirtſchaft, Augartenſtraße 44. 8333 Ofiſadt Einguartierun wird 82 Prinz Wilhelmſtr. 23, bei gut. Eln Sclönes Gesfühe beste Emplehlungs- d karte. Wo die Natur dieses versagt, wird über Naelit durch Gebraueh von Bern- hardts Rosenmilch das Gesicht und die Hände weich und zart in jugendlicher Frische. Bessitigt Leber- Hlecke, Mitesser,Gesichts röte u. Sommersprossen, soWie alle Unreinbeiten des Geslehts und der Hände. Glas Mk..59. 89459 ist die Kurfürsten-Drogerie FTh. von Sichsteckt N4, 13/14,(Kurfürstenhaus.) TCeaut Für Stifter von Liebesgaben alle Wollſachen ꝛc. dutzend⸗ weiſe billigſt durch Aufr. n. Nr. 96357 a. d. Exved. Piano Teilz. abzug. ermäß. Demmer, djühriger Ponny .50 m Ugroß, garautiert gut im Zug zu verkauſen. Jncob Sehmitt Waldparkſtraße 16. 96353 2 Pferde, Rappen ſofort zu verkaufen. Beſichtigung von 12 bis 2½ Uhr. 8327 Beilſtraße 14. Einige Zentner Speiſekartoffel zum. noch abzugeben. Seckenheimerſtr. 130, i.§ Offe Ak fauſmanniſche Stellen. Wir ſuchen für eine größere Anzahl kauf⸗ männiſcher Betriebe mili⸗ tärfreie Buchhalter, Comptoiriſt., Maſchinen⸗ ſchreiber.Stenographen, Lageriſten u. Verkäufer zum ſofortigen Eintritt. Die zur Bewerbung er⸗ forderlichen Interlagen ſind auf dem Geſchäfts⸗ zimmer des unterzeich⸗ neten Vereins erhältlich. Die Vermittlung geſchieht vollſtändig koſtenfrei. Kaufmänniſcher Verein Mannheim E. A. Wir ſuchen ſofort tüchtigen Wabpesfübrer für elektriſche Laufkatze, bei gutem Lohn. Einige ſolide Lagerarbeiter ſtell. wir für dauernde Be⸗ ſchäftigung ebenfalls ein. Verheiratete Leute be⸗ vorzugt. Zu melden unt. Nr. 8337 in der Expeditiyn ds. Bl. Alleinmädchen geſ. d. gut kocht, ſaub. u. gewandt iſt u. in fein. Haush. Beſcheid weiß. Mädchen m. guten Zeugniſſen mögen ſich zwiſchen 5 u. 6 nachmitt. meld, bei Lore Buſch, Gr. Hofſchauſpielerin L6, 14. 96373 Wting mit Kitche. W ütwe mt, 555 erw. ſucht 1od. 2 Zimmerwoh⸗ O Off. un! 8240 an die—— 12 7 7 5 ein 5 3155 5 ſucht ob. ein ſolches zu vermieten hat 0 wende ſich an Eilboten⸗ geſ. li Rote giab⸗ 11 575 21, Tel. 1870 Wirtsleule geſucht. Für eine Wirtſchaft in beſter Lage in Bad⸗Dürk⸗ heim werden tüchtige und kautionsfähige Wirtsleute geſucht. Offerten unter Nr. 96348 an die Expedition dieſes Blattes erbeten. Wein⸗Reſtanrant gutgehend, Mitte d. Stadt, ſofort zu vermieten. Offert. Ant. Nr.8314 a. d Exped.erb. — 10 nen 8 4, Zimmer mit Jubehor, 1—2 Zim. u. Küche, 3 Treppen, zu verm. Näh. 2 Treppen, 8142² B3, 15 ſofort erfr. 2. St 8199 + 3Ä, 4* 7 Tr. 1 Zimmer u. Küche, Hinter⸗ baus zu verm. 46253 9 2,2 rhn Sic er Küche per 1. Okt. z. verm. 46125 drel 1205 Großes Fabrikkontor ſucht zum ſofortigen Ein⸗ tritt jüngeres an raſches und ſauberes Arbeiten gewöhntes Fräulein als dege zu engagieren. Bedin⸗ gung: Flott. Maſchinen⸗ ſchreiben und Beherr⸗ ſchung der Stenografie. Befreiung von der Han⸗ delsſchule. Anerbieten unter Anfügung von Zeugnisabſchriften, Er⸗ wähnung des Alters, der Anſprüche und Ein⸗ trittszeit nimmt ent⸗ gegen unter B. 831 die Annoncen ⸗Expedition Haaſenſtein& Bogler .⸗G. Manuheim. Zum 1. Novomber fleißig., ſolides Mädchen zu klein. Familie, mit Zeugniſſen nur aus guter Familie bei hohem Lohn geſucht. Werderſtraße 9, 3 Tr. In all. Hansb. ſehr gewandt. Frl. ſ. Stelle in beſſ. freundl. Heim. Off. u. Nr. 8334 a. d. Exped. Eine ordnungslieb. Frau ſucht tagsüber Beſchäftig; auch zu Kindern. 8388 Erfragen K 2, 20, part. Hnabh. erf. Frau mittl Jahr. d. g. bürg. kocht ſ. Stelle in 15 v. frauenloſ. Haush. z. Nov. Adreſſe 8 6, 14, So,., 3. St. x. 8298 5,1 1. St. 5 Zimmer⸗ wohnung, Bade⸗ 10851 Küche u. Zubehör ſof. vormietbar. Näh. beim Hauseigent. L 6, 1. 46229 07,2 Hths 1 Tr., 2 Zimmer, Alkov, Küche a. ruh. Leute. 35 Mk. 46075 Fö, 14/5 3. Stock, 3 3. u. Külche 5 Nov., auch früher, 2. Stock, leek. Zim. an eine Dame ſof. zu verm. 8057 G3, 12 Schöne 3⸗ Ainer Wohng. (èneu hergerichtet) an ruh. Leute p. 1. Nov. 3. vm. 40259 J1, 18, 3. Stoc Schöne 3⸗Zimmer⸗Wohng. und kleiner Lagerraum part. ſofort an ruh. Familie zu vermieten. 545 Näh. nur bei Weiß, part, 1255„5, 3. St. 4 Zi., K. u. Kam. ſof..billz. vm..erfr..S — 3091 3, g. St., 8., K. u. Badz. ſof. od. 1. Nov. prw. 3.. Näh. W. Keilbach, H 6, 1. 8289 1 2, 31, 3. Stok öne 3 4 Zimmer⸗ 2 ſofort zu verm. Zu erfr. 2. Stock. 45822 1 2 part., 3 Zim., 7 Käche u. Kam. per 1. November zu ver⸗ mieten. 46243 L. 4, 1 eleganter 3. Stock. 6 Jim. u. Zubehör, Zentralhetz., Lift per 1. Okt. zu verm. Teleph. 4784. 45759 9195 schen. schweren Zeit, man für Hafen. au Nahrungsmitteln hat bis mand zu klagen, jedoch müssen viele bei der eintretenden kälteren Jahres- zoit sich mit wärmerer Kleidung ver- Es empfilehlt sich bei nur da zu kaufen, wo Sanz wenig Geld einen vornehmen Anzug, Paletot oder Ulster haben kann. Zimon hat stets Riesenauswahl. züge, Ulster u. Paletots, auch zurück⸗ gesetzte Sachen zu den Spottpreisen 6e 9˙b 15 18 Od, 1000 Hosen in Streifen von M..— an. kin Versvoß macht dauernge Kundsebaft. zetzt nie- dieser 38717 37, 3 Breitestr. Schöne An- blebesgaben für die V.(Kronprinzliche) Hrmee sind abzugeben, Werfthalle 2h) am Illühlau⸗ 38728 L4,8 Fnerelt. Lis f hochvarterre, 5 Zimmer⸗ Wohnung mit elektr. Licht, Gas, Bad u. ſonſt. Zubeh. zu vermieten. Zu erfr. L 18, 11, Treppe. eine 45865 113, 2 Bahnhoflkl. gut möbliert. Jiimier an beſſ. Herrnu zu vermieten.— 2 4, 6, Sae und Küche zu vermiel⸗ 46323 Jt¶, 9 3 St., 4 große Zimmer, Bad, 2 Balkbne, elektr. Licht, p. ſof. zu verm. Näh. 4. St. l. 46301 1, 13 2 freundliche 3 Zimmer⸗ wohnungen m. Kammer Bad u. Zubehör in ruh. Hauſe per ſofort zu verm. Näh. 0 6, 10, 3 St. 46195 97 5 Zim. u. Küche an 5 U kinderl. Leute z verm. 2 8007 N1, 7 805 oder als Buro zu ver⸗ mieten. 7979 N 3, 5, J. El. 3Zimmer und Küche per . Oktober zu vermieten. Näh. 46028 S 8, 35 2 Zimmer u. Küche zu ver⸗ miet. Räß 1 Tr. l. 46286 + 2, 16, Tr. ſchöne 4 Jiememohung ev. auch 2 Zim. u. Küche 5. 1 Nov. zu v. Näh. 1 Tr. 495 57 U J, 4 e 6, 28, 2 Zim. u. Küche zu vermieten. Näheres parterre. 89097 Karl Ludwigſt. 23 Glegante Hochpart.⸗Wohuung 5 Zimmer, Diele, große Terraſſe und Zubehör mit Centralheizung pr. ſofort zut vermieten. 45587 Näher. daſelbſt, oder 3 Treppeu bei J. Hatry. Küfertal. Haus zum Alleinbewohnen, mit Gas⸗ u. Waſſerleit. nebſt Garten auf 1. Noy. zu vermieten. 8332 Näh. Ladenburgerſtr. 15, 1. Stock, Käſertal. Magaine 6 7, 8* Tr. ein eee raum biutg zu. 7 5 40575 P 5. 13a große ſchöne für Magazin, Werkſtätten 3. v. Näh. 3. St. 46260 ſchönes Uuiſenring J5a Hanes Gebäude 2 Kont. gr. Kell. zu verm. Näh. Fran C. E. Serz Heller 8 od. Werkſtätte zu verm. Näßh. Hafenſtr. 30, 2. St. 8153 2, 2 bn ſind die Partexreräume als evtl. verm. Büro od. Wohnung, auch geteilt, ſof, z. 46321 D 7, 24 2 Buxe⸗ auräume, Magazin per 1. Oktob. 1914. z. verm. Näheres H. Feſenbecker, Taiſerring 8 45409 Heidelbergerſtraße, 1 Treppe, 2 Zimmer als Bürbo geeignet, zu ver⸗ mieten. 45833 Näheres bei Leins 06, 3. Bureau 2 ſchöne helle Räume ſof. oder ſpäter au vermieten. C 1, 16 8201 bis zu 20 Zimmer Centralheizung, Auf⸗ zug ꝛc. zu vermieten 2 durch 1175 6 Leop, Simon, b 7 ff Tel. 2654. P 6, 12—13 Se 2 Zim. u. Küche ſofort billig zu verm. Näh. P 6, 17—186, part. 46266 ſtraße! Dalbergſtraße 5 für jedes Geſchäft Lad Ell 5 ſſe 5 ſe 10 95 als Schnellſohlerei zu verm. Zu erfragen ilerſtr. 5. Keller, Luiſenring 40u gur Winterlag. ſehr geeig. 8, ume Näh. Frau C. G. Herz, N 2, 8, 4. St. 8229 Werkſtätte zu verm. Näh..St 12. 5 Glafek⸗Werkftälte 3. Vernt. —.— 2—.— 8158 7. 285 17 75 möbl. Zim. z. verm. 5529 L 10, J. Stoch 2 gut möbl. Zimmer zu vermieten. 8841 0 4, 18 ſehr möbl. ev. m. 2. St⸗ gut Zimmer zu verm. 8330 UI, 4 möbl. Zim. mit 2 Betten ſof z. v. 8²³0 Gr Wallſtadiſte. 58, 5. Ungeſtört möbl. Zim. 6 kindl. Leuten ſof. od. z. verm. Preis 18 Mk. 8340 —. 8. Seite. Seneral⸗Anzeiger 16. Oktober 1914. Luguſta⸗Anlage 15 — 15 Eleg. ö5⸗Zim.⸗Wohn. m. all. Zußbehör ſofort od. ſpät. zu nerm. Zu befrag. part.. 78 Airbernſtraße 22, pd. 3 Zimmer mit ku. vermielenn — 5 Bachſtr. 9 Ecke Richard⸗Wagnerſtr., J⸗Zimmer⸗Wohnung mit Diele, Bad, u. reichl. Zubehör, herrſchaftl. Ans⸗ ſtattung, eine Treppe hoch uhne Gegeuüber, per ſofort zu vermieten. Näh. daſelbſt part. bei Schäſer, Tel. 6669. 46263 Vto Beckſtraße 10 Eckhaus ſind moderne 5⸗ Zimmerwohnungen mit Fremden⸗ und Mädchen⸗ zimmer von M. 1500 auf⸗ würts zu vermieten. Auskunft daſelbſt oder Colliniſtr. 28, Tel. 13286, p.—12,—6 Uhr. 45259 Brahmsſtraße 8, 3. Stock, Wegzugh. z. 1. Januar 1915 Hill. zu verm., 4 Zimmer, Badezimmer u. Zubehör. 7958 ſr. ſonnige Lage,—4 Zim., Küche u. Zubeh., 1 Tr., a. ruh. Leute ſof. z. verm. Näh Büro, part. 46249 Bückſtraße) im 5. Stock drei Zimmer, Küche, Keller per 1. Nov. zu vermieten. Näheres 46234 B 7, 19, Bürv. Caunabichſtraße A, ſchöne 2 Zimmerwohnung mit Bad zu verm. Näher. H 7, 28., Tel. 535 46255 Dammſtraße 9 ſchöne 5⸗Zim⸗Wohnung m. Bad, geeign. für Arzt od. Büros, eventl. geteilt, außerdem Büro, Lager⸗ Halle und Keller, zu verm. 7987 Gichelsheimerſtraße 8 Zimmer ſof. 3z. v. 46207 Friedrichsring 36 3. Stock, ſchöne 7⸗Zimmer⸗ wohnung mit all. Zubeh. ſofort zu nvermieten. Näheres 5. Stock. 45527 Iriedrichsplatz 9 4. St. elegante 9⸗Zimmer⸗ wohnung, mit all. Komfort ausgeſtattet p. 1. Okt. z. v. Näh. 5. St. Tel. 4784. 140 Gartenfeldſtr. 41 Zimmer u. Küche ſof. od. ſp. z. v. Anzuſ. zw. 2 u. 4. Uhr. 7888 Gartenfeldſtraße 41 2⸗Zimmerwohnung zu vm. Näh. bei März daſ. 46148 Nähe Hauptbahnhof hergerichtete Wohnung 4 Zimmer mit Bad und reichlichem Zubehör per 1. Oktober zu vermieten. Näh. Werderſtr. 29, 2. St 46164 5—— Jollyſtr. 4 2. Stock, 2 Wohnungen zu je 2 Zimmern u. Küche ſofort zu vermieten. 46014 werden in jede Gelker-Buddings aus Dr. Oetker's Puddingpulvern Oetker's Rote Grützepulveer Mehlspeisen und Suppen aus Dr. Oetker's Sustin Beſſer iſt Dr. Oetker's ustin.) Note Grütze (Nie wieder das engliſche Mondamin! Ahne Preiserhöhung in allen Geſchäften zu haben e Hrlh. Lalffkr. J3 Ecke Seckenheimerſtraße. Herrſchaftl. ausgeſtattete —5 u. 6 Zim.⸗Wohnungen mit Wohndiele, Warm⸗ waſſer⸗Heizung und ⸗Be⸗ reitung auf.Ofkt. zu verm. Näh. daſelbſt 4. Stock. 45949 Lan ſtr 3 3. St. ſch. m. 05 91 Zim.m. Klav. ſof. bill. zu vermiet. 7867 Max⸗Joſefſtraße 29 ſchöne Part.⸗Wohnung beſtehend aus 3 Zimmer, Küche. Badezimmer mit Vorgarten umſtändeh. ſehr preisw. ſof. od. 1. Nop. z. v. Zu erfr. Q.4, pt. 46309 Mittelſtraße 17 2 Zimmer und Küche bill. zu nermieten. 46307 Kleiſtſtraße 3 Leer. Jim. leer. Zim. mit Balkon ſtraßenwärts zu vexrmieten. 46258 Kleifttraße 8, 2n 22Zim.⸗ Wohn. zu vermieten. Näh. Ober Clignetſtr. 19 part. oder D 4, 2. 46223 Kobellſtraße 19/1 2⸗Zimmerwohnung zu vm. Näh. bei Schott, Z. St. g Kepplekſtraße 21 2. Stock, 3 Zimmer, Küche, Bad und Mädchenkammer per ſofort zu verm. 45544 Näheres Baubüro Hch. Lanzſtraße 24. Tel. 2007. Laurentiusſtraße 18 2 Zimmer u. Küche a. ruh. kl. Familie per 1. Nov. z. v. Näheres Laden. 7875 Lindenhofftraße 34 (nächſt Hauptbahnhof) ſch. 3⸗Zim.⸗Wohng. m. Bad ſof. zu verm. Näh. b. Röth, Hebelſtr. 19, 8. St. 46236 Hch. Lanzſtraße 0 eleg. 4 Zimmer⸗Wohnung mit allem Zubehör lelektr. Licht) wegzugsh. p. ſofort od. ſpäter z. v. Näh. p. 8 Friebrichsfelderſtr.39,4. St. Iu. 2.⸗Wohn. ſof. z. v Näh. Friedrichsplatz 12, Rohrer. Sanzſtr. 44, ge⸗ räum. 4⸗Zimmerw. m. Meskfeldſtt. 44 Z u. 4Zimmerwohng. mit Speiſekammer, Bad per 1. Okt. zu verm. 45701 Näh. bei Kourad, part. Meerfeldſtraße 4 3 u. 4 Zimmer⸗Wohnung mit Bad zu verm. 46142 Näh. bet Kourad, part. 7 0 2⸗Zim.⸗ Meerfeldſtr. 00 Woag zu vm. Näheres bei Stoll, Meerfeldſtraße 55. 46147 Meerfeldſtr. 67, 2 Z. u. K. uen n. d. Str. 3z. v. Näh. 5, 14, Bäckerei. Tel. 4709. 8000 7 18⸗31 5 Meerlachſtr.0 Webng. zu vermieten. 46150 Näh. bei Friedrich, 2. St. Kl. Merzelſtraße 6. Seitenbau, 4. Stock. Schöne 3⸗Zimmerwohng. mit Küche per 1. Nov. zu vermieten. 46237 2 Kl. Merzelſtraße 4. J. B. Brek, 8. Stock. 9 Apgh 3 ſchöne Mollſtraße 1 Zimmer, Küche u. Zubeh. pr. 1. Nov. zu um. Näh. i. Laden. 8181 Necharvorlandſtr. 10 eine Wohnung, 3 Zimmer Familie gebraucht. aus D Dazu gehören: Dr. Neu⸗Oſtheim Dürerſtraße 2 und 4 und Seckenheimerlandſtr. 3, 5 und 7; 3, 4 u. 5 Zimmer⸗ Wohnungen in gedieg. vornehm. Aus⸗ ſtatktung mit vollſtändi eingericht. Bad u. Toilette ſofort oder ſpäter zu verm. Näheres Architekt Heiler, Neu⸗Oſtheim, Seckenhei⸗ merlaudſtraße 1, Tel. 349. 21 Oſtſtadt. Modern ausgeſtattete 3 Zimmer⸗Wohnung 1. Stock, m. all. Zub. weg⸗ zugsh. p. ſofort zu verm. Näh koſtenfrei durch Levi& Sohn 1, 4, Breiteſtr. Tel. 595. J. Auerſtr. ö zu vermieten. Kheindammſtr. 42, 5. St., 1 Zimmer u. Küche zu verm. Näh. 2. St. 8291 heinhäuferſtr. 57, im 3. St., 83 Zimmer und Küche zu vermieten bis 1. November. 8137 Seckenheimerſtraße 61 2 Tr. r. ſch. 2 Zim mer⸗ Wohnung m. Bad, Balkon und Zubehör z. verm. Näh. daſelbſt 2 Tr. L. Schwetzingerſtr. 109 ſchönes großes leeres Zimmer d ev. auch Küche bill. z. verm. Am Tennisplatz, Poethestr. 10 ſchöne 7 Zimmerwohng. mit allem Zubehör, Cas, elektriſches Licht, Bad ve., 3 Treppen hoch, per ſofbri oder Oktober zu vermiet. Näh. Büro Weinberger, D 4, 1, Tel. 766. 46291 Tatterſallſtraße 3 ſchüne Manſardenwohng. 4 Zimmer und Zubehör bill. zu vermieten 46240 Uhlandſtr. 29, 2. Stock 8 Zimmer, Bad, Mauſard zu v. Schueider, 4. Stock. 7909 Uhlandſtr. 42/44, pt. 3 Zimmer und Küche *„ Badiſche Neueſte Nachrichten. Zub.,(fr: Lage) ſof. z verm. 47 46269 46247 und Küche zu verm. 46271 1 Zimmer u. Küche p. ſofort Näh. Seilerſtr. 5, 2. Stock. zu vermieten. 8225 — Billig. traßese Neubau, 5 u. 6 Zimmer⸗ Wohnungen m allem Zu⸗ behör auf 1. Oktober z. v. Näh. Gebr. Hofſmaun, Baugeſch., Tel. 415. 45408 Gr. Waltſtadtſtraße 3, 2 Zimmer u. Küche ſofort 3 Nahrhaft. DD 9 2 85 3 Zimnerwohnung in der Max⸗Joſefſtr. weg. Todesfall ſofort od. ſpäter zu vermieten. Näheres Friedrich Carlſtr. 12, 4 Tr. 8072 Moderne 3 Zimmerwohng. zu vermieten. 46272 Näh.. St. L. Tel. 3192 per ſof. od. 1. Okt. z. vm. Waldhofffraße 14, 3 Näheres Hch. Lanzſtr. 7, 3. Zimmer, Küche und Bad ſofyrt zu vermieten. 7780 Wuldhofftraße 76 Telephon 4415. 45928 Fimmerwoöhnung ſchöne Wohnung, 2 Zim⸗ mit allem Zubehör, mer und Küche an ruhige elektr. Licht, Kohlen⸗ Leute zu vermieten. Nöheres 2. Stock. 46293 Windeckſtr. 49 f. 37. mit großer Küche, Keller ſofort zu vermieten. 8161 aufzug, in der Oſtſtadt, per J. Jauuar 1915 od. ſpät. z. verm. Näheres Eliſabethſtr. 11. 1 Tr. Näheres dei Brehm, IVL. 88 3 Zimmer⸗Wohnung 2 1 enh 5 madern ausgeſtattet* mi Zub. 2 3. S 5 mit all Zub odes St Sandhoferſtr. 5, Gerwig⸗ im Zeutr. d. Stadt geleg., auch für Bureau paſſend, p. ſofort zu verm. Näh koſtenfrei durch 46245 Levi& Sohn Q1. 4. Breiteſtr. Tel. 595. 6 Zimmerwohnungen zu vermieten. Im Hauſe Ecke Heinrich Lanz⸗ und Tatterſallſtr. (Bahnhofs⸗ Platz) iſt im II. und III. Stock je eine ſchöne, moderneb Zimmer⸗ wohnung neöſt Zubehör per 1. Oktober preiswert zu vermieten. 453738 2 5 Zimmerwohnung, hoch⸗ Näh. I. 1. 22 Kaſfe. herrſchaftlich Billenviertel, rMinut. nach Heidelberg, Preis 1000 Mk., ſofort od. 1. Oktober, 4 Zimmer für 700 Mk. zu verm. 45824 ſtraße 10, ſchöne 2⸗ und 3⸗ Zimmerwohnungen preis⸗ wert zu vermieten. 46319 Näh. Dr. Marck, A I, 1. Waldhof⸗Luzenberg. Mehr. klein. Wohnungen p. ſpf. billig zu verm. 7839 Näh. Sandhghoferſtr. 22. Seckenheim. Wilhelmſtraße z, ſchöne 4 Zimmerwohnung mit Bad, Speiſekammer und Gartenanteil per ſofort zu verm. 46221 Rohrhach h. Heidelbg. Für Flaſchenbiergeſchäft geeignete Räume(Abfüll⸗ zu 10 Pfg.(3 Stück 25 Pfg.) Iin Paketen zu J ½ ½ Pfund. Preis 15, 30, 60 Pfg. Wohlſchmeckend 6, 18 Bauſe guk möb⸗ lierte Zimmer zu v. 46162 6˙¹ 3. St., 2 möbl. 3, 19 Zim. mit Penſ. zu vermieten. 82²2 3 20 2 Tr. gr. ſch. 1 mbl. Zim. m. elektr. Licht u. Schreibt. ſof. od. ſpäter zu verm. 7901 64 182 Tr., gut möbl. 1 Wohnen.Schlaf⸗ zim. ſep. Eing., ſof. zu verm. zu verm. 8069 724 5 Trep. gut möbl. 513 + 6 11 gut möbliertes 7 Part.⸗Zimmer billig zu verm. 7889 2 Tr. ein ſehr 6 7, 8 zu permieten. 46279 3. St. hübſch mhl. 12.18 möbl. Zim. mit Kaffee für 18 M. zu verm. 8238 zu vermieten. 8157 275 Tr. hübſch möbl. Eſſen a. Frl. ſof, 3. verm. 46252 113 2 2 Tr. Ein beſſ. 1. möbl. Zimmer, 4 2 àt ineinander⸗ 5 gehende g. möhl. Zimmer ſof, zu v. 40025 raum, Stallung, Laden mit Wohnung) zu verm. Näh. Büro Waibel, U4, 23. 2 4591⁵ 8 9 1 Schöne 2⸗l.3,Zim.⸗Wohn. Neckarſt. u. Lindenhof p. ſof. od. ſpät. preisw. z. v. Näh. Telephon 349. 46067 Möbl. Zimmer I. einf möbl. 3. 2 4, 14 zu verm. 8158 34 16 bart Schön möl. 7 Wohn⸗.Schlaf⸗ zimmer mit Telephonben. zu vermieten. 46256 Zim. zu v. 46268 .St. fein möbl. D6, 16 eptl. ein Zimmer. 8242 51 3. St. möbl. Zim. * Zimmer zu verm. 8070 ſofort zu vermieten. 8238ʃ1 6 5 7 3. Stock, möbl. 7 Zimmer ſofort ſchönes großes gut möbl. Zimmer billig Zim. zu v. 8249 4, 11, 3. St, ſaub. einf. 12 1 Treppe, möbl. Zimmer p. 1. Nov. Zim. p. ſof. z. v. 8257 1L4 10 part., ſehr ſch. m. * Zim. ey. m. gut. elektr. Licht, Badbenützung per ſof. zu verm. 46261 N 3 17 1 Tr. gut mößbl. 4 Zim. z. vm. 8146 0 7,24 8 Tr.., eleg. möbl. Wohn⸗ u. Schlafz., auch einz. z. v. 7968 P3 Planken, 2 große u. 1 klein. eleg. möbl. Zim., einzeln od. zuſ. preisw. zu verm. § 4, 1a 6 1 9 8 Tr., 1 großes 5 möbl. Zimmer mit Schreibtiſch, per ſofort zu vermieten. 46302 4. Stock, mößf Zimmer mit! oder 2 Bett. zu verm. 8345 588 5 Tr. r. mößf. 5Zim. 1 od. 2 Bett, ſofort zu vermiet. 7887 8 95 1 8 8 f. 7 möbl. ſep. Zim. ſelerk zu nerg. 5. St.., m. Zim. ſep. Eing. an Herrn od. Frl. ſof. z. vm. 8008 Ufabethſtr. 11, b. eim, ſch. möbl. Erkerz. m. fr. Ausſ..d. Schmuckpl. ſpf. z v. 46232 Eliſabethſtraße 11, Hoch⸗ parterre, zwei fein möbl, Zimmer ſof. z. verm. 6288 ſßichendorffſtr. 2„ 2. St. ., ſchön möbl. Zim zu pverm. Pr. 20 M. mon. 8059 Gontardſtr. 6, pt., gut möbl. Zimmer zu verm. 8136 Gontaröplatz 9 3. St. Iks., mbl. Zim m. 2 Bett., ſepr. Eing. z. vm. 821 Kaiſerring 40 ſch. möbl Wohn⸗u. Schlafz. z. v. 7918 Heinrich Lanzſtraße 9/11, part. rechts, fein möbl. Zim. ſof. od. ſpät. zu verm. 8279 e 16, ſchön möbl. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer m. ſep. Eing. pr. ſof, od. ſpät. zu v. 46267 Feckenheimerſtr. 10, ſch. möbl. Parterrezim. ſof. öod ſpäter zu verm. 1 Tatterſallſtr. 24 5. Hagl. möbl. Zim., Wohn⸗ u. Schlafzim. zu u. 4609. Rich. Waguerſtr. J. Schön möbl. Wohn⸗ und Schlafz. mit elektr. Licht ꝛe. zu verm., auch mit Penf. Näheres varterre.(7892 Git möbl. Ziumer iſt mit oder ohne Penſinn per ſofort oder ſpäter zu vermieten. 46270 Näheres 8 6, 28, 1 Tr. elstleng eee H 4, 22 4 Tr. rechts, Schlafſtelle m. 2 Betten ſof. zu v. 46280 08 2 955 Mitteag- n. Abendtisch An gut. Mittag⸗ u. Abend⸗ tiſchkönn. nocheinig. Herr⸗ teiln. H 7, 28, vart. 45959 E 7, 2, Penſion 10 Maun können ſtets Quartier und gute Ver⸗ pflegung erhalten. 7887 (Balkon, Bad, elektr. Sicht). 45850 Das eiſerne Jahr. Roman von Walter Bloem. opyrignt 1910 by Grethlein u. Co. G. m. b. H Leipzig.“ 18 Fortſetzung. Da ſtanden ſie, die ſchlichten Bäuerlein vom Taunus und Weſterwald mit ihren buntgewan⸗ deten Frauen, ihren pelzbemützten Bübchen, umdrängten die Stationsgebäude, die Wege⸗ ſchranken, und winkten und jubelten Wer von ihnen wußte etwas von der ſpaniſchen Frage, vom Herzog von Gramont, von Bünd⸗ Uisverträgen und Neutralitätsgarantien? Was ging in dieſen unwiſſenden Seelen vor9? Was hatte ſie hergetrieben aus ihren waldumſtarrten Bergneſtern droben, dieſen einen kurzen Augen⸗ blick zu erleben, da im langſam fahrenden Zuge, am Fenſter eines Salonwagens eine Greiſen⸗ geſtalt im ſchlichten ſchwarzen Offiziersüberrock ſich zeigte, eine welte Hand Grüße winkte—9 Ahnten dieſe Namenloſen, was ihre Gegen⸗ wart, ihr Gruß, ihr Zuruf dem einen bedeu⸗ tete, der durch ihre Täler fuhr, der ſchwerſten Entſcheidung ſeines Lebens entgegen, ſeines Le⸗ betts, das doch durch nun dreiundſiebzig Jahre hindurch faſt nichts gebracht hatte denn Erſchüt⸗ texungen und Katoſtrophen? Ahnten ſie, daß dieſer Mann auf ihr Kommen gewartet hatte, daß ſein ſturmbewährtes Herz gezittert hatte in banger Frage: Ob ſie wohl wirklich da ſein würden Sie waren da, ungerufen, in dieſen frühen Morgenſtunden des fünfzehnten Juli Wo⸗ her wußten ſie es denn alle ſchon, daß er kom⸗ men würde? Hatten doch erſt in dieſer Stunde die großen Hauptblätter die Nachricht gebracht. Wer hatte es denn in den fernen Bergtälern verkündet? Sie waren da. und ſie würden nicht feh⸗ len, wenn man noch ganz anderes von ihnen verlangen würde, als ein paar Stunden Wartens und den wilden Jubel eines kurzen Augenblicks. Und ſie wußten, daß es von ihnen gefordert werden würde, dies Andre, dies Unſagbare das Blut ihrer blühendſten Söhne, ihr eigen Gut und Blut ſie wußten es, und ihr Winken, ihr Jauchzen ſollte dem Einen ſagen: Ruf uns, Herr wir ſind bereit wir miſſen, es muß ſein wir werden kommen. Der Generol von Raſſomw patte wiit einigen andern höheren Offizieren, die gleich ihm in Ems zur Kur weilten, am geſtrigen Donnerstag beim Flügeladiutanten Prinzen Anton Radzi⸗ will ſeine Karte abgegeben und gebeten, bei Seiner Majeſtät dafür zu wirken, daß dem königlichen Ertrazuge ein paar Wagen ange⸗ hängt würden, in denen die aus dem Norden und Oſten ſtammenden Offiziere nebſt ihren Familien ihre Rückreiſe antreten könnten. Das war gern gewährt worden. Und die Waggons wurden bis auf den letzten Platz beſetzt. Marianne hatte einer ſilberhagarigen Dame ihren Fenſterplatz abgetreten: es war die Gattin eines Diviſionskommandeurs. Dieſen beiden gegenüber ſaßen die noch jugendliche Frau eines Infanteriebrigadekommandeurs aus Magde⸗ burg und die Gemahlin des erſten Leibarztes des Königs, Generalſtabsarztes der Armee Dok⸗ tor Grimm. Dieſer ſelbſt war vorn im Salon⸗ wagen bei ſeinem Herrn; mit den Damen zu⸗ ſammen ſaßen die drei Generale. So flog man gen Oſten, gen Berlin Die beiden alten Damen waren ſehr gefaßt. Frau Grimm brauchte für das Leben ihres Mannes menig Sorge zu haben: die hiſtoriſchen Grauaten von Königgrätz, in deren Feuer mit dem Stabe des Königs auch ſein Leibarzt ge⸗ ſtanden hatte, das würde wohl ſo leicht nicht wieder paſſieren. Und Exzellenz von Alten hatte ihren Gemahl ſchon dreimal von ihrer Seite ins Jeld ziehen geſehen: im Revolutionsfahre nach Baden und dann in die beiden jüngſten Kriege. Anders die dreißigjährige Generalin von Pritz⸗ buer. Sie hatte erſt vor einem Jahre, in einem Alter, das für ein Mädchen meiſt den endgülti⸗ gen Verzicht auf die Ehe bedeutet, in dem um zweiundzwanzig Jahre älteren Gatten einen ritterlichen und glänzenden Lebensgefährten ge⸗ ſunden. Sie trug ſich mit Mutterhoffnungen. Starr, mit tränenloſen Augen ſah ſie das ruhige Glück ihrer jungen, ſpät gewonnenen Häusſich⸗ keit in die Strudel des Ungewiſſen gezogen. Ihre Bliche flogen zu dem ſchneeweißen voflen Scheitel, den blitzenden Augen, den braunroten Wangen des Gatten hinüber mit einer zittern⸗ den, bräutlichen Zärtlichkeit. Sie war ſchweigſam, während die beiden älteren Damen erxregt und unabläſſig plauderten. Schweigſam war auch Marianne Raſſow. Nun lag ſchon ein ganzer Tag zwiſchen jener Stunde. und dieſem Morgen Ein ganzer Tag und zwei Nächte Und ſie lebte. lebte, wie ſie nie geglaubt bätte, daß man leben könnte Sie war ſein Weih und er war fort war fern von ihr getrennt durch Abgrün⸗ de, tiefer als das Meer, wo es am tiefſten iſt. Dieſe blaſſe, blonde Frau ihr gegenüber die kämpfte wie eine Märtyrerin, um ihren Trennungsjammer nicht Herr werden zu laſſen über die Haltung der Generalin.. und hatte ihren Gatten, friſch und rot, noch bei ſich, und trug Leben von ſeinem Leben unter ihrem Herzen Und ſie 21 Da drängte ſich draußen ein Volk um den eiſernen Pfad, den der Zug dahinflog. ein Volk, bis ins Tiefſte erzitternd in Werde⸗ ſchauern und ſie? Für ſie galt das alles nicht mit ausge⸗ ſtoßen, verbannt, geächtet fühlte ſich ihr Herz Ueberall, in allen Städtchen und Städten, die der Zug durchfuhr, klang vollchörig das Ge⸗ läute der ragenden Kirchentürme, feierlich wider⸗ hallend an den weinumrankten, eichenumrauſch⸗ ten Bergen, und ſelbſt die kleinſte Dorfkapelle ließ ihr metallenes Stimmchen hineinllingen fin dies Allgebet um Glück und Sieg.. Und da war kein Herz ſo arm und einſam, ſo ausge⸗ ſchloſſen von dem Erleben der Geſamtheit, daß es nicht mitgeklungen, mitgebebt hätte in dieſem glockengewobenen Flechten um Glück und Sieg. Kein Herz— als Marianne Raſſows Herz. Und als wär's der Wirrnis noch nicht genug — in ihrer Taſche kniſterte ein Telegramm, das der Vater ihr halb in ſchmunzelnder Rührung, halb in Erſchütterung hingereicht hatte: „Empfing im Augenblick der Abreiſe Tele⸗ gramm Regiments ſofort rückzukehren erwarte euch heut abend Oldenburg. Georg.“ Was ſollte das heißen? das war ja undenkbar .. das konnte ſie doch nicht gewollt haben Ja, ſie hatte es gewollt. ſie hatte ſich ja flüchten wollen an dieſe breite ruhige Bruſt, in den Schutz dieſer ehrenfeſten Hände Freilich.. das war vorher geweſen Und. nun kam er. von ihr gerufen kam, ſie in ſeine Arme zu ſchließen von ihr ſich den Degen ſegnen zu laſſen wie damals jener andre Barnekow deſſen Knochen im böhmiſchen Mooſe moderten Hahaha! Das war ein Witz, ein ſader, ſchaler Spaß des Schickſals, ſchrill hineingrinſend in das feierliche Grauen der Stunde Hatte der Vater den alten Damen eine An⸗ deutung gemacht? Von ihnen wurde ſie, ganz wie die junge Generalin, mit einer ſchonenden, zartfühlenden, wiſſenden Anteilnahme behandelt, wie eben ſchickſalbewährte Frauen, aller Qualen ihres Geſchlechtes kundig, eine junge, noch un⸗ geſtäblte Leidensſchweſter behandeln, die zum erſtenmal erfahren ſoll, daß hart neben dem Lacheln das Weinen, neben der Erfüllung die Entſagung ſteht, neben dem Finden das Scheiden Ach, wenn ihr wüßtet, ihr einfachen Seelen mit euren geraden, klaren Lebensläufen wenn ihr wüßtet Welche Hölle dünkte euch tief genug, mich 3¹ Cnlſchend Ene Peie in der Stur der 0 idung, o Prieſterſegen, des Feindes Weib ward Sein Weib—21 Hahaha! Sein Spielzeug. ſein Opfer„ feine Beute— Sein Weib—2! Was galt das ſtammelnd trunkene Gelöbnis eines Augenblicks der Welt⸗ vergeſſenheit Er war fort.. verſchwunden anusge⸗ löſcht aus ihrem Leben Und zwiſchen ihr und ihm ſchäumte ein Ab⸗ grund... wimmelnd von greulichen vorwelt⸗ lichen Ungeheuern, deren geifernde Zungen nach Grauen und Vernichtung lechzten „Wie blaß Sie ſind, meine Liebe und wie kalt Ihre Hände!“ ſagte die ⸗Und dabei keine Mutter zu Hauſe der Krieg.. das will gelernt ſein, Kindchen mir Ihre Kleine nach Braunſchweig ſchickten, bis alles vorüber iſt?“ „Exzellenz ſind ſehr gütig,“ ſagte der General und küßte die vornehm⸗ſchlanken Hände der Fragerin.„Aber es iſt alles halb ſo ſchlimm. Marianne wird nicht allein ſein. Eine Schweſter meiner Mutter hütet mein Haus.“ „O. das muß aber doch eine ſehr alte Dame ſein Bei mir hätte ſie doch meine Töchter zur Geſellſchaft“ Gott ja... Tante Norchen das harte Mumiengeſicht der Achtzigerin ſtand vor Ma⸗ riannens Seele das war ihre Genoſſin für die fürchterlichen Monate, die kommen mußten. Das war ja nicht zu ertragen—111 Sie würde fortlauſen. itcgendwohin Am kiebſten noch nach Königs zu Frau Agnes die hatte ſie ſo drin⸗ gend und herzlich eingeladen, noch heute morgen in Ems beim Abſchied. der Profeſſor, ein ſimpler Landwehrmann, hatte natürlich wicht mit dem Extrazug fahren dürfen. vielleicht, wenn er ſich auf ſeine Eigenſchaft als Reichs⸗ tagsabgeordneter berufen hätte— aber das war ſeine Art nicht. Wieviel lieber wäre Marianne mit dieſen ſchlichten und befreundeten Menſchen gefahren als in dieſer fremden Umgebung, wo ſte... repräſentieren mußte, Haltung bewaßren⸗ Figur machen. Sortſetzung dolgt.) +