Wbonnement: 0 pfg. nosmatlich, 45 5 di egrcmurm ·Adreſſe: Bringerlohn 30 Pfg., durch die General·Anzeiger Maunheim⸗“ poſt inl. oſtoufſchlag dk..42 0 pre Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. b eeee 5 on un ng 14⁴ 18 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Iuſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. 85 de 58 rN Expedition und Verlags⸗ Reklame⸗Seile.20 Mxk. 2 eim und Umgebung buchhandlung.. 218 u. 7869 . ſichlen CLäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr. Geleſenſte und verbreitetſte deitung in Mannheim und umgebung Eigenes Redaktionsbureau in Berkin —— Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Citeratur und Wiſſenſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Nr. 3502. Maunheim, Mittwoch, 21. Oktober 1914. —2 (Abendblatt.) der Entſcheidungskampf im Nordweſten. Die deutſchen Truppen im Angriff. WC B. Großes Hauptquartier, 2. Oktober, vormittags. Am Aſer⸗Kanal ſtehen unſere Truppen noch in heftigem Kampfe. Der Seind unterſtützt ſeine Artillerie vom Meere aus nordweſtlich Nieuport. Ein engliſches Corpedoboot wurde dabei von unſerer Artillerie kamypf⸗ unfähig gemacht. Die Kämpfe weſtlich Lille dauern noch an. Unſere Truppen gingen auch dort zur Offenſive vor und warfen den Feind an mehreren Stellen. Es wurden 2000 Engländer ge⸗ fangen und mehrere Maſchinen⸗ gewehre erbeutet. Auf dem öſtlichen Kriegsſchau⸗ platz iſt keine Entſcheidung gefallen. * Am 18. und 19. Oktober ſind Angriffe der Franzoſen bei Lille unter ſtarken Verluſten für ſie abgeſchlagen worden, das hat zur Folge ge⸗ habt, daß am 20. die deutſchen Truppen zum Angriff übergegangen ſind. Der Verſuch der Franzoſen mit Gewalt an dieſer Stelle die deut⸗ ſche Front zu durchbrechen iſt in ſein Gegenteil gekehrt morden. Die Offenſire iſt von den Franzoſen auf die Deutſchen übergegangen. Hatte ſchon die blutige Abweiſung der Fran⸗ zoſen an zwei aufeinander folgenden Tagen die große Stärke der Deutſchen dargetan, ſo iſt ihre Ueberlegenheit nunmehr zweifelsfrei erwieſen. Der Bericht des Generalſtabes ſagt:„unſere Truppen gingen auch dort zur Offenſive über.“ Die andere Offenſive der Deutſchen findet am Yſerkanal ſtatt Die deutſchen Truppen greifen hier das aus Oſtende geflüchtete Heer der Verbündeten an, das in der Linie Nieuport⸗ Dixmuyden ſtarke Verſchanzungen angelegt hat, um den Vormarſch der Deutſchen aufzuhalten und einen geregelten Rückzug der eigenen Trup⸗ pen zu ermöglichen. Der heutige Bericht betont wieder die Heftigkeit der hier geführten Kämpfe, von beiden Seiten wird offenbar mit großer Erbitterung gekämpft, vom Meere aus greifen engliſche Kriegsſchiffe ein, die die fran⸗ zöſiſche Artillerie unterſtützen, ſchwere deutſche Artillerie gibt die Antwort und hat ein eng⸗ liſches Torpedoboot kampfunfähig gemacht. Man gewinnt das Bild eines vngeheuer leidenſchaft⸗ lich geführten, dramatiſchen Kampfes. Die Be⸗ deutung dieſes Ringens iſt in der Tat weit⸗ tagend genug. Die Verbündeten müſſen ſuchen hier ein ſtarkes Bollwerk in der Flanke der ge⸗ franzöſiſchen Aufſtellung zu behaupten, jeder weitere Rückzug müßte für den ſüdweſtlicher ſbtehenden franzöſiſchen Heeresflügel, gefährlich werden, um ſo gefährlicher, als winmehr die Deutſchen gegen eben dieſen franzöſiſchen Heeres⸗ flügel weſtlich von Lille zunt Angriff vor⸗ gegangen ſind. Der Kampf iſt noch nicht ent⸗ ſchieden, aber nach holländiſchen Meldungen, die wir im Mittagsblatt wiedergegeben haben, ſchrei⸗ tet der deutſche Vormarſch auf Dixmuyden trotz der Milwirtung der britiſchen Schiffsgeſchütze, die von der Seeſeite aus eingriffen, unaufhelt⸗ am vorwärts. Wir nehmen dazu, duß weſtlich von Lille der Augriff der Franzoſen gebrochen worden und auf die Deutſchen übergegangen iſt, dort alſo nicht mehr nur, wie wir noch geſtern ſagten, die Wirkung der Offenſive der Armee Beſeler an der Yſerlinie unter bloßer Behaup⸗ tung der deutſchen Stellungen abgewartet wer⸗ den muß, ſondern eine ſelbſtändige zweite Offenſivbewegung gegen den franzöſiſchen Flügel einſetzt. Es wirken alſo zwei Offenſipſtöße gleichzeitig auf die Stellungen der Franzoſen ein, der eine von der Küſte her, der andere weiter ſüdlich aus dem Raume von Lille. Nach menſchlichem Ermeſſen eröffnen ſich alſo günſtige Ausſichten auf dem im Augenblick wichtigſten Kriegsſchauplatz im Nordweſten. Die Ver⸗ ſchleierungsverſuche der amtlichen franzöſiſchen Berichte, über die wir weiter unten berichten, deuten in die gleiche Richtung. Franzs ſiſch⸗engliſche Verſchleierungsverſuche. m. Köln, 21. Okt.(Privp.⸗Tel.) Der „Kölniſchen Zeitung“ wird von der hollän⸗ diſchen Grenze gemeldet: Franzöſiſcher amt⸗ licher Bericht von geſtern Nachmittag 3 Uhr: Trotz ſcharfer Angriffe der Deutſchen auf die belgiſche Armee hatte dieſe längs der Yer gut Stand gehalten. In der Gegend von Ppern haben Gefechte ſtattgefunden. Auf unſerem linken Flügel halten die Deutſchen immer noch den Zugang nach Lille in der Richtung von Armentieres—La Baſſcke beſetzt. An der Maas hat der Feind vergebliche Verſuche ge⸗ macht, um unſere Truppen, die längs des linken Ufers bei der Halbinſel des Camp des Romains vorgeſtoßen waren, zurückzuwerfen. Im Ganzen genommen haben wir am 19. einige Fortſchritte errungen. Die„Kölniſche Zeitung“ bemierkt hierzu: Daß die Kämpfe um die Linie der Yſer noch nicht beendet ſind, hat die letzte amtliche deutſche Meldung bereits angegeben. Die übrigen franzöſiſchen Mitteilungen ſtimmen ebenfalls mit der deutſchen überein, daß die feindlichen Angriffe weſtlich Lille abgeſchlagen worden ſind. Nur daß die franzöſiſche Ober⸗ leitung die Tatſache nicht in der richtigen Form gab, um die Stimmung im Lande nicht zu beeinfſuſſen. Die Vorgänge an der Maas nehmen ſich ſo aus, als ob die Deutſchen einen vergeblichen Vorſtoß gegen die feindlichen Stellungen bei St. Mihiel gemacht haben. Wären die Franzoſen vorgeſtoßen, ſo würden ſie ganz anders triumphieren. In den engliſchen Blättern wird fortwährend der gute Verlauf der Operationen betont. Die deutſche Strategie habe nach dem Rückzug an der Aisne verſucht, die Verbündeten ducch eine Umfaſſung im Norden von der See abzudrängen, ohne Erfolg dabei zu haben. Dieſe ſei nicht hoch genug zu bewerten und ein Sieg der Ver⸗ bündeten ſei ſicher. Auch in dieſer Darſtellung tritt das Be⸗ ſtreben hervor, unter allen Umſtänden und mit allen Mitteln die Sachlage ſo zu ſchildern, wie man ſie haben möchte, nicht wie ſie iſt. Später wird ſich wohl Gelegeuheit bieten, au Einzel⸗ heiten zu zeigen, welchen Verlauf die Dinge tat⸗ ſächlich gehabt haben; überlaſſen wik es vor⸗ läufig der weiteren Entwicklung, das Urteil zu fällen. Der Nampf um die Nordſee⸗ Rüfſte. Berlin, 21. Okt.(Von unſ. Berl Bur.) Aus Zürich wird gemeldet: Der militäriſche Mitarbeiter des Secplo mißt den Kämpfen in Weſten eine größere Bedeutung dei, als den⸗ jenigen im Oſten, da der nördliche flügel beider Heere ſich bis zum Meere ausdehne und einen der Weltkrieg. Umgehungs verſuch unmöglich mache. Für Deutſchland iſt die Eroberung von Belgien inſofern von großer Bedeutung, als es dadurch möglich wird, die flämiſche Küſte zu beſetzen und England zu be⸗ drohen, wenn namentlich die wichtigſten Kriegshäfen und Feſtungswerke in den Wir⸗ kungskreis deutſcher Unterſeeboote und Luft⸗ ſchiffe gezogen werden können. Wenn die Schiffahrt längs der franzöſiſchen und engliſchen Küſte durch Minen faſt unmöglich ſein wird, wenn London und Paris von deutſchen Bomben bedroht werden, dann wird Englands Macht eine ſtarke Einbuße erleiden. Ganz abgeſehen von dem ſeinem Handel zugefügten Schaden. Daher iſt es möglich, daß ſich um den Küſten⸗ beſitz heftige Kämpfe entſpin⸗ nen, während unterdeſſen auf der übrigen Front Untätigkeit herrſchen wird. Der Streit über die Schuld am Fall von Antwerpen. WITB. London, 21. Oktbr. Der militäriſche Mitarbeiter der„Times“ ſpricht die Anſicht aus, daß der Entſatz Antwerpens ansführbar gewe⸗ ſen wäre und daß er nicht an einem Fehler von engliſcher Seite geſcheitert ſei, ſondern an einer derjenigen Enttäuſchungen, die in der Leitung der Operationen der Koali⸗ tionsmächte nur zu häufig auftreten. Wenn 40—50 000 Verbündete von außerhalb in der Lage geweſen wären, die Belagerer etwa auf der Linie Gent⸗Mecheln anzugreifen, ſo hätte man einen großen Erfolg erwarten können. Wenn die Expedition gebildet worden war, ſo habe Churchill offenbar mit voller Zuſtimmung ſeiner Kollegen gehandelt und dieſe wiederum mit der Zuſtimmung der Verbündeten. Wir waren bereit, fährt der Schreiber des Artikels fort, an der Operation teilzunehmen und wir verfügten über die notwendigen Truppen. Wenn die andern uns im letzten Augenblick nicht helfen lonnten, ſo beſtanden unzweifelhaft gute Gründe dafür. Es iſt mit höheren Intereſſen unvereinbar, daß die Verbündeten von einander Rechenſchaft verlan⸗ gen. Wenn Kitchener oder Churchill im Par⸗ lament oder anderwärts aufgefordert werden, das Fiasko von Antwerpen zu erklären, ſo kön⸗ nen ſie mit vollem Recht jede weitere Erklärung verweigern. * Die Furcht nor den Zeppelinen ., Köln, 21. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet von der holländiſchen Grenze: Die Befürchtung, daß deutſche Luftſchiffe ver⸗ ſuchen könnten, über den Kanal nach England zu fliegen, gibt verſchiedenen engliſchen Blättern Anlaß zur Erwägung über die Möglichkeit, die geläufigſten Typen der deutſchen Luftkreuzer zu erkennen und Vorſichtsmaßregein gegen das Ahwerfen von Sprenggeſchoſſen zu treffen. Man hat ſogar den Vorſchlag gemacht, über ge⸗ wiſſe öffentliche Gebäude zum Beiſpiel über das Kriegsneiniſterium Netze zu ſpannen. Die „Tmes“ häll dies jedoch nicht für zweckmäßig. Sie rät vielmehr dazu, die oberen Stockwerke der Häuſer zu räumen und dann Sandſäcke hin⸗ elnizulegen. Auch ſolle es ſehr nützlich ſein, laug: Sandſäcke guf den flachen Dächern aufzu⸗ ſtapeln. militäriſche Behörde ſtellt an melreren Punkien Geſchütze auf und läßt einen vö Plan ausarbeiten, um die Angriffe von Luifreugern durch Flugzeuge abſchlagen zu lafſen. Das Blatt bemerkt dazu, ſolange ein ſtarter Weſtwind weht und die Luft klar bliebe, beſteh. weniger Gefahr für einen Einfall von Die gen Laftſchiffen und wenn die nebeligen Tage kom⸗ men, iſt es nicht möglich, beſtimmte Gebäude zu treffen, weil ſie alsdann nicht zu ſehen ſind. (Deutlicher kaun ſich die Angſt vor unſeren Luft⸗ ſchiffen nicht äußern als in dieſen Erklärungen der tapferen Lonhrner Times.) Die Aktion der deutſchen Unterſeebeste. JBerlin, 21. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Ein deut⸗ ſches Unterſeebvot hat geſtern Mittag 9 See⸗ meilen weſtlich von Studeſnaes in Norwegen einen engliſchen Dampfer„Slitra“ an⸗ gehalten und verſenkt. Das Unterſeeboot ſetzte die engliſche Mannſchaft in Rettungs⸗ bodten auf norwegiſches Gebiet, wo ſie durch Lotſendampfer an Land gehracht worden ſind. Pertugal vor der Xriegs⸗ erklärung. Berlin, A. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Nach Meldung franzöſiſcher Blätter verlautet aus Liſſabon, Portugal werde ſeine Kriegserklä⸗ rung an Deutſchland damit begründen, daß die Deutſchen von Deutſchſüdweſtafrika aus angrei⸗ fend in portugieſiſches Gebiet eingedrungen und dort einen portugieſiſchen Unteroffizier und 4 Soldaten erſchoſſen haben. Das Eindringen der Deutſchen in Portugieſiſch⸗Mozambique ſei da⸗ mit motiviert worden, daß Eingeborene in dem benachbarten deutſchen Gebiet Unruhen hervor⸗ gerufen hätten. Das porlugieſiſche Kabinett ſoll darüber be⸗ reits eine Erklärung von Deuiſchland verlangt haben. Seit geſtern verlaſſen viele in Portugal wohnende Deutſche das Land und begeben ſich nach Spanien. 1* Cos von England. Aus Hamburg wird ber„Köln. Zig.“ ge⸗ ſchrieben: Daß nach Beendigung des Krieges wieder Handelsbeziehungen zu Eng⸗ land angeknüpft werden, iſt wohl nicht zu be⸗ zweifeln. Aber mag auch der Ausgang des Krie⸗ ges ſein, welcher er wolle, unter allen Umſtänden werden die Handelsbeziehungen künf⸗ tig ganz anderer Natur ſein, als ſie bisher geweſen ſind. Die ſtarke Abhängigkeit, in der ſich große Zweige unſeres Handels 5 wärtig von England befinden, wird aufhören Darüber herrſcht ſchon jetzt in unſeren Handels⸗ kreiſen völlige Klarheit. Zuerſt hat der Kaffee⸗ handel dieſe Frage aufgegriffen und zu löſen in Angriff genommen. Sodann iſt man beſtreht, die überwiegende Stellung, welche Lloyds Verſicherungsanſtalt auf das Ver⸗ ſicherungsgeſchäft der ganzen Welt ausübt, da⸗ durch weſentlich zu erſchüttern, daß für Deutſch⸗ land die Errichtung einer gleichartigen großen Anſtalt ins Auge gefaßt wird. Wenn England bisher der Anſicht war, es werde Deutſchland hierfür an der finanziellen Kraft fehlen, ſo dürfte es ſeine Anſicht nach den jüngſten Erfahvungen wohl etwas ändern müſſen. Endlich ſoll fetzt grundſätzlich der deutſche Importhandel von dem engliſchen Bankkredit unab⸗ hängig gemacht werden Es hat, ausgehend von Hamburg, in deutſchen Importeurkreiſen eine lebhafte Bewegung eingeſetzt, um den bisher im internationalen Abrechnungsverlehr auch Deutſchland überwiegenden Pfund Sterling⸗ Rembour⸗z durch die deutſche Valuta zu erſetzen, d. h. die Londoner Kreditgeber auszuſchaften und ſolche durch deutſche Kreditſtellen zu erſetzen Auch in Zeiten, in denen der Londoner Pyipat⸗ ſatz für Diskonten dem deulſchen gleich war der ſich teurer ſtellte, war es für den einzelnen deut · hHnü ͤTTTTTTTTTTT —— 2. Seibe. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) Mittwoch den 21. Oktober 1914 ſchen Kaufmann bislang eine Unmöglichkeit, die in allen überſeeiſchen Ländern grundlegend ein⸗ gebürgerte engliſche Valuta und Kreditſtellung guszuſchalten Man hofft, daß es durch unſere finanzielle Machtentwicklung während des Krie⸗ ges gelingen wird, den neutralen Mächten ein ſolches Vertrauen zur deutſchen Kraft einzu⸗ flößen, daß die Befreiung vom engliſchen Kredit eintritt. Zweifel beſtehen noch darüber, ob dieſes Ziel durch Gründung einer großen deutſchen Rembourszentralbank oder im Anſchluß an die großen deutſchen Banken erfolgen ſoll. der Krieg mit Rußland. Die Schlacht im Oſten. Berlin, 21. Okt.(Von unſerm Ber⸗ Uner Büro.) Aus Genf wird gemeldet: Der ruſſiſche Generalſtab gibt am 19. Oktober be⸗ kannt: Man meldet keine weſentliche Veränderung. Die ruſſiſchen Truppen ſind zum Teil in engſter Fühlung mit dem Feinde, zum Teil im Kampfe auf der Front von Stryi bis Oſtpreußen. Berlin, 21. Okt.(Von unſ. Berl, Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Die amtl. Nach⸗ richten von der Beſetzung von Stryi und Sereth, die Abends bekannt wurden, erweckten großen Jubel. Das Extrablatt wurde in Theaters und Reſtaurants vorgeleſen. Die Be⸗ geiſterung iſt begreiflich, weil Stryi ſeit langer Zeit die exſte Nachricht aus der Bukowina iſt. Die CEinnahme von Stryi ruft namentlich bei den 70 000 galiziſchen Flüchtlingen großen Jubel hervor. Rumänien und Kußland. Kurz vor ſeinem Tode konnte, wie dem Luzer⸗ ner Vaterland aus„beſter Quelle“ geſchrieben wird, der verſtorbene König Karol von Rumänien ſich noch eines Vorganges be⸗ dienen, der geeignet war, die ruſſenfreundliche Stimmung abzufühlen: Einige rumäniſche Zei⸗ tungen hatten behauptet, der ruſſiſche Geſandte in Bukareſt, Poklewski, habe der Regierung Rumäniens die Bereitwilligkeit Rußlands zu erkennen gegeben, einen Teil Beſſarabiens zu⸗ rückzugeben, wenn Rumänien Oeſterzeich⸗Ungarn angreife. Die amtliche ruſſiſche Ableugnung dieſer Nachricht lautete ſo ſchroff, daß auch die öſterreich⸗feindliche Partei dadurch berletzt wurde. Es hieß darin, abſolut keinerſei Verhandlungen wegen Beſſarabiens ſeien möglich, nicht der winzigſte Teil könne den Gegenſtand rumäniſcher Hoffnungen bilden. Die Nachricht ſei„in jeder Hinſicht phantaſtevoll und vollſtändig grundlos.“ Der König verwies nachdrücklich auf dieſe Ab⸗ leugnung, welche die betreffenden rumäniſchen Blätter nicht abdruckten. In Regierungskreiſen wurde die in der„Nowoje Wremja“ und im „Rußkoje Slowo“ erſchienene Ableugnung als eine unnötige Brutalität“ bezeichnet Deutſchland und die Türtei. Die Gärung in der ganzen iflamiſchen Welt gegen den Dreiverband hat eine Tragweite von einer bis jetzt noch unüberſehbaren Bedeutung. Der weitaus größte Teil der Mohammedaner ſteht umter der Herrſchaft der drei verbündeten Reiche, und keiner hat es verſtanden, ſich die Zu⸗ neigung dieſer Untertanen zu gewinnen, ſondern alle drei haben durch empörende Gewalttätig⸗ keiten einen Haß gegen ſich geſchürt, der jeden 0 in den hellſten Flammen emporloderr ann. Zu gleicher Zeit iſt bei den Mohammedanern die Liebe zu Deutſchland gewachſen, da ſie ein großes Vertrauen zum deutſchen Gerechtigkeits⸗ gefühl beſitzen, und von Deutſchland einen wirk⸗ 5 Schutz der unterdrückten iflamiſchen Völ⸗ er Eine weitere bedeutſame Kundgebung erſchien in Nr. 41 der Woche(10. Oktober 1914). Es handelt ſich um einen Artikel Deutſchland und der Iſlam, der offenbar von einem über die ge⸗ genwärtige Politik ſeines Landes gut unter⸗ richteten Türken geſchrieben iſt, wenn auch dabei der deutſche Standpunkt in den Vorder⸗ grund geſchoben wird. Es hat für uns große Be⸗ deutung, zu erfahren, wie man in der Türkei über Deutſchland denkt, und was man von einem deutſchen Siege erwartet. Wir geben darum den wichtigſten Abſchnitt dieſes Artikels wieder. Der ungenannte Verfaſſer ſchreiht: Seit zwei Jahrzehnten blickt die Türkei und mit ihr der geſamte Iſlam auf den Deutſchen Kaiſer als auf ſeinen Schirmherrn und auf Deutſchland als guf den Hort edler Gerechtigkeit! Die Türkei weiß, daß von dort ihr Heil kommen wird, daß nur mit Deutſchlands Hülfe ihre Wiederaufrſchtung erhoffen iſt. In jedem denkenden Osmanen vibriert heute die Ueberzeugung, daß die große Zeit, in der wir leben, die kommende gewaltige Umwälzung der Machtverhältniſſe und Intereſſen Europas, ja vielleicht der ganzen Welt, der Türkei das Ende oder die Auferſtehung bringen muß, daß ſie noch einmal ihr Schickſal in den eigenen Händen hält. Nicht mehr rückwärts iſt der Blick gerichtet, wie es in der Vergangenheit ſo oft zu ihrem Schaden der Fall war, ſondern in die Zu⸗ kunft. Nicht die Wiedergewinnung des Verlorenen wird ihr Ziel ſein, ſondern auf die Ausdehnung des Einfluſſes oder der Herrſchaft des Khalifen über die Völker des Iſlams, die in früheren Tagen unter türkiſcher Herrſchaft ſtanden, iſt ihr Blick gerichtet. Ueber den Kaukaſus mit ſeinen mohammedaniſchen Tſcherkeſſenſtämmen hinüber ſchweift heute der Blick der osmaniſchen Staatsmänner bis in die tatariſche Krim und bis an die Wolga, über das Kaſpiſche Meer nach den ſtammverwandten Khana⸗ ten von Khiwa, Bokhara und Samarkand, nach Afghaniſtan und Indien, über den Urmiaſee hin⸗ über in die ſchiitiſchen Teile Perſiens und jenſeits des Roten Meeres nach Aegypten und nach dem Sudan. Die Aufrichtung einer großen mohammedaniſchen Macht in Aſien und einer der päpſtlichen Oberhoheit über den Ka⸗ tholigismus gleichenden geiſtigen Herrſchaft des Khaltfen auch über diejenigen Völker des Iſlams, die nicht ſeiner weltlichen Macht unterſtehen— das muß heute das jetzt oder nie zu erreichende Ziel jedes osmaniſchen Staatsmannes ſein. Trotz aller ſcheinbaren Indolenz und Gleich⸗ gültigkeit gegen die Dinge des Abendlandes ſteckt in jedem Orientalen ein gutes Stück geſunden Men⸗ ſchenverftandes und eine bedeutende Beobachtungs⸗ gabe. Der Türke weiß mit ſeinem Inſtinkt zwi⸗ ſchen dem geraden, aufrichtigen, niemals dem äußeren Schein opfernden Gerechtigkeits⸗ ſinn und der Zuverläſſigkeit des Germanentums und den tönenden Phraſen von Freiheit, Großmut und Billigkeit zu unter⸗ ſcheiden, mit denen der formgewandte Brike die ſchreiende Ungerechtigkeit, die ab⸗ ſtoßende Heuchelei, den hartherzigen Egoismus und die ſchnöde Geſchäftsgier ſeiner„Weltkultur“ zu verdecken verſteht. Auch unſerm ganzen Weſen nach ſtehen wir dem ruhigen, ernſten und ritter⸗ lichen Türken näher als irgendein anderes der europäiſchen Völker. Selbſt in Wortbildung und Satzbau ſteht das Deutſche dem indogermaniſchen Sprachſtamm der Türken näher als andere Spra⸗ chen. Und während er in dem Moskowiter von jeher nur den Erbfeind geſehen hat, wit⸗ tert der Türke ſeit Jahren ſchon den Moder⸗ geruch, der Frankreichs früher ſo glänzen⸗ der und hochſtehender Ziviliſotion entſtrömt. Von Patur mißtrauiſch, wie alle Orientalen, hat der Türke ſeit langen Jahren das Deutſchtum ſorg⸗ fälkig beobachtet, und er weiß heute, daß ex nur bei uns Gerechtigkeit und ſelbſtloſe Würdigung ſeiner Beſtrebungen zu finden hoffen darf. Die Türkei hat keine Veranlaſſung, in unſerem Inter⸗ eſſe das Schwert zu ziehen, aber ſie weiß, daß Deutſchland als Sieger aus dem Kampf hervor⸗ gehen wird, und danach wird ſie handeln. Was im einzelnen die nächſten Pläne der Türkei ſind, dar⸗ über ſchon jetzt zu ſprechen, wäre unklug und ver⸗ ſrüht. Es genügt, darauf hinzuweiſen, daß ſie heute 800 000 Mann wohlausgerüſteter Truppen unter den Waffen hat, und bei der jetzigen Welt⸗ lage bedeutet das eine Trumpfkarte, der auch un⸗ ſere Gegner ſehr ſorgſame Beachtung ſchenken. 3u England erfolgen ſollte, welch letzteres durch ſein Man kann dafür keinen heſſeren Beweis finden als die geradezu ängſtliche Leiſetre⸗ bexei der früher ſo hochfahrenden Dreiverbandsdiplomaten am Bosporus, die trotz ſo einſchneidender Maßregeln wie die Ab⸗ ſchaffung der Kapitulationen und der Sperrung der Meerengen noch kaum ein Wort des Proteſtes zu äußern gewagt haben. Das eine ſcheint feſtzuſtehen bei der heutigen Haltung der Türkei: ſie will offenbar die mehr Oder weniger werktätigen Sympa⸗ tchien der geſamten Völker des Iſlams mit ſich haben, wenn der Bruch mit den Mächten des Dreiverbandes und beſonders mit Vorgehen in Aegypten allerdings bereits an den Rand eines Bruches mit der Türkei gelangt iſt. Um aber bei dem kommenden Kampf der Völker des Iflams ſicher zu ſein, muß der Konflikt der Türkei aufgedrungen ſein, die Heraus⸗ forderung des Khalifen eine offen⸗ kundige ſein, und ſchon aus dieſem Grunde wird die Türkei weitere Enkwickelung abwarten und die Dinge an ſich hexan⸗ kommen laſſen. Daß eine merkliche Erregung des Iſlams durch gauz Zentralaſien und Afghaniſtan bis nach Indien ſchon jetzt zu ſpüren iſt, kann gar nicht geleugnet werden. Wenn es auch ſeitens der Afghanen, die lange nicht über die kürzlich genannten Kräfte ver⸗ fügen, kaum zu größeren Aktionen, ſondern wohl die nur zu den üblichen Kämpfen an der indiſchen Nordgrenze kommen dürfte, wird ihr Vorgehen doch ſeine Wirkung auf die muſelmoniſchen — Stämme Indiens nicht verfehlen. Daß England ſeine ausſchließlich aus Mohammedanern beſtehen⸗ den eingeborenen Truppen gerade jetzt nach Europa ſchafft, dürfte nicht allein auf den Wunſch zurück⸗ zuführen ſein, ſeine Truppenmacht auf dem fran⸗ zöſiſchen Kampfplatz zu vermehren, ſondern Eng⸗ land erinnert ſich wahrſcheinlich auch ſehr genau, daß es gerade dieſe mohammedaniſchen Truppen waren, die während der großen Meuterei von 1857 die engliſche Herrſchaft in Indien an den Rand des Abgrundes gebracht haben. Für den Fall der Not ſieht der Bündnisvertrag mit Japan militäriſche Unterſtützung der bedrohten Seite vor, und trotz der offenkundigen Zukunftsgefahr, die die An⸗ rufung ſolcher Hülfe in ſich ſchließt, wird England ſchen Verblendung, von der es heute beherrſcht wird, keinen Anſtand nehmen, da⸗ bon Gebrauch zu machen. große Weltkrieg, deſſen Ereigniſſe heute an unſeren Blicken vorbei⸗ ziehen, iſt erſt zwei Monate alt und ſteht damit erſt in ſeinem Anfang. Niemand kann abſehen, welche Weiterungen und welche Verwickelungen die Ereigniſſe noch mit ſich führen werden. Uns können ſie keine Ueberraſchungen mehr bringen. Die halbe Welt ſteht gegen uns in Waffen, und das Schlimmſte, was uns geſchehen kann, iſt bereits ge⸗ ſchehen. Wenn aber der Kampf des Iflams gegen den Dreiverband den Umfang annimmt, den er möglicherweiſe annehmen kann, wenn er gleichzeitig im Kaukaſus, in Aegypten, in Indien und Nord⸗ afrika ausbricht, ſo muß aus dieſem Kampf für uns eine nicht unbedeutende Hülfe erwachſen, für die Zukunft aber uns eine erprobte Waffenbrüder⸗ ſchaft ſowie eine durch keinerlei eigennützige Be⸗ weggründe beeinflußte und darum natürliche Bundesgenoſſenſchaft, die des geſamten Iflams er⸗ ſtehen.“ Das ſind ganz beachtenswerte Ausführungen, die auch in allen unterrichteten Kreiſen großes Aufſehen hervorgerufen haben. In der Türkei ſcheint man für die Zukunft recht klare Pläne zu haben. Jedenfalls können die Türken auf den von ihnen angerufenen deutſchen Gerechtigkeits⸗ ſinn rechnen. Der wWie ein Italiener die deut⸗ ſchen Truppen ſah. Die italieniſchen Kriegsberichterſtatter, die auf ihren Fahrten durch das nördliche Frankreich in die deutſchen Linien gerieten und gefangen ge⸗ nommen wurden, ſchildern jetzt in ſpaltenlangen Briefen die Wechſelfälle ihrer Gefangenſchaft, die ſchließlich in Aachen ein Ende nahm. Be⸗ ſonders bemerkenswert iſt die Tatſache, daß dieſe Italiener, die bisher in ihren Pariſer Briefen durchaus unter dem franzöſiſchen Einfluß ſtan⸗ den bei dieſer erſten näheren Berührung mit den eeeereeeeeere deutſchen Soldaten ganz offenſichtlich ihr Urteil ändern und unſeren Tapferen im Felde mehr Gerechtigkeit widerfahren laſſen. Das iſt umſo mehr anzuerkennen, als ſie perſönlich recht unan⸗ genehme Erfahrungen machen mußten und die Fahrt im Eiſenbahnwagen nach Aachen, diz de inmitten von Turkos zurücklegen mußten, ihnen als einer der ſchlimmſten Augenblicke ſhpes Lebens erſcheint. Carlo Scarfoglio erzähſt in der„Stampa“, wie er im Geſpräch mit deutſchen Offizieren und in ſeinen Erlebniſſen im deutſchen Lager durchaus nicht die bei den Franzoſen herr⸗ ſchende Meinung beſtätigt gefunden habe, daß ſich bei den deutſchen Truppen Anzeichen der Demoraliſation bemerkbar machten; beide Parteien glaubten am Vorabend eines großen Sieges zu ſein und wären entſchloſſen, den Krieg bis aufsäußerſte zuführen. Als Scarfoglio die deutſchen Soldaten näher kennen gelernt hatte, ſchilderte er ſie folgender⸗ maßen:„Dieſe Soldaten ſind brave Leute Das Leben, das ſie führen, iſt von einer kindlichen Einfachheit. Um einen großen Tiſch ſitzend, unter dem Licht von Lampen ſcherzen und ſachen die Leute mit dem blonden Bart und den vier⸗ eckigen Geſichtern, die an die Wikinger erinnern, von denen ſie abſtammen. Sie rauchen große Pfeifen oder Zigarren und Zigaretten, die ſie un⸗ aufhörlich als Geſchenke erhalten. Witr ſehen gerade viele davon mit der Abendpoſt ankommen, Der Offizier, der ſie verteilt, lieſt mit lauler Stimme einen Namen, und der aufgeruſene Sol⸗ dat antwortet mit einem Scherz, der den ganzen Saal in Heiterkeit verſetzt. Im allgemeinen muß ich ſagen, daß ich nichts von der völligen Tren⸗ nung zwiſchen Offizier und Soldaten hemierft habe, von der man in Frankreich ſpricht; im Gegenteil herrſcht eine ſchöne Vertraulichkeit zwi⸗ ſchen dem deutſchen Soldaten und ſeinem Offt⸗ zier. Die Ausführung der Befehle iſt ſtreng, aber die Disziplin iſt wenigſtens in Kriegszeiten piel biegſamer, als man im Auslande glaubt. Das iſt der Grund, weshalb die franzöſiſchen Zeitun⸗ gen unrecht haben, wenn ſie von den von ihren Offizieren gepeinigten Soldaten und von Regi⸗ mentern, die mit Schlägen zum Feuer geführk würden, ſprechen. Ich habe nicht eine einzige Brutalität geſehen, nicht einmal in Fälſen, in denen ein tüchtiger Stoß, freundſchaftlich ae⸗ geben, nützlich geweſen wäre, wie z.bei einem betrunkenen Soldaten, der ſich von ſeinem Ge⸗ fährt ſchleppen ließ, anſtatt es zu lenken, und den Offizier, der ihn ausſchimpfte, gerührt zu Uitarmen verſuchte. Ich habe auch niemols irgendwie Alkohol gebrauchen ſehen außer in den Fällen, in denen die Soldaten Wein in den Häu⸗ ſern finden. Allerdings zeigen ſie einen heilf⸗ gen Sehrecken vor dem Waſſer, und die einzigen Getränke, die ſie nehmen, ſind: Wein und Kaffes, Von Zeit zu Zeit kommt ein Offizier in dei Saal, der Nachrichten vom Generalſtab vorlieſt, 2 die immer große Freude herrorrufen — 2— 2 Seppelins Pläne mit England, Konſtanz, 20. Okt. Graf Zeppelin ſtattete dieſer Tage dem Lazarett unter Führung des Vorſitzenden des Frauenvereins, Geh. Reg⸗ Rat Dr. Renner, einen Beſuch ab. Für jeden einzelnen der Verwundeten hatte er ein freund⸗ liches, aufmunterndes Wort. War ſchon jugend⸗ friſche Lebhaftigkeit und die Leutſeligkeit des Grafen allen eine hohe Freude, ſo riß alle ſeine frohe und gewiſſe Siegeszuverſicht zur Begeiſterung hin. Ja der Graf ging ſogar ſoweit, den Verwundeten den ſcherzhaften Rat zu erteilen, nur möglichſt raſch geſund zu wer den, damit ſie noch den in nicht allzuweiter Ferne ſtehenden Siegeseinzug der Truppen noch mit. machen könnten. Auch ſagte er, lt.„Konſt. Ztg daß er hoffe und es ſich nicht nehmen laſſe, wennesſeinmal über den Kanal nach England gehe dieſe Fahrt noch mit⸗ machen zu können. Für die Verwundeten wird dieſer Beſuch eine ſchöne Erinnerung fürs // d Der Kampf des Geiſtes. Geiſtiger Waffenſtillſtand. Von Hans Franck. Jemand— ich weiß nicht, wer es war— je⸗ mand hat öffentlich gefordert, daß, während das Deutſchtum in nahezu allen Weltteilen und auf allen Welimeeren um nichts weniger als ſein Leben kämpft, die Geiſter daheim einen Waffen⸗ ſtillſtand ſchließen und alle Gegenſätzlichkeiten ſtillſchweigend auf ſich beruhen laſſen ſollten. Geiſtiger Waffenſtillſtand? Ern zweiſchneidiges Work! Ein Wort geſchaffen für reife Geiſter; alſo für die, welche ebenſowenig wie ein anderes dieſes Schlagwort nötig haben. Geiſtiger Waf⸗ ſenſtillſtand? Ein gefährliches Wort, für die, welche Schlagworte noch nicht zu gebrauchen wiſſen: für die Unmündigen im Geiſte. Ein Wort, das Mißverſtändnis nicht nur möglich macht ſondern geradezu herausfordert. Geiſti⸗ ger Waffenſtilltands Ein haſſenswertes Wort! Ein Wort, das in den Händen des geiſtigen Raubgeſindels, das auch im Krſege, ja im Kriege mehr noch als im Frieden auf nichts als ſeinen Vorteil bedacht iſt, zur todbringenden Waffe werden kann. Denn wie liegen die Dinge?s? 55 Es verſteht ſich, daß jetzt nich: die Zeit iſt, vom Gegenwärtigen losgelöſte geiſtige Gegenſätzlich⸗ keiten in kraftfreſſenden Kämpfen auszutragen. Aber wie es nicht nötig war, den Gottesfrieden der Parteien zu fordern, wie zum Ueberraſchen der Exeigniſſe, plätzlich alle Parteien von dem einen Willen randvoll waren, das Vaterkand unter Einſetzung von Gut und Blut, von Leib und Leben zu ſchirmen, ſo iſt es auch nicht nölig, dieſen geiſtigen Waffenſtillſtand zu fordern; zu fordern, daß die wenigen Schaffenden der wiſſenſchaftlichen und der künſtleriſchen Lebens⸗ gebiete ihre Kräfte nicht im Kampf gegeneinan⸗ der, nicht im parteiiſchen Gezänk verzetteln. Die Endlichkeit der Kraftſumme, die den Einzelnen ausmacht, bringt es ganz von ſelbſt mit ſich, daß die zwangsweiſe aufs nichts als aufs Vaterlän⸗ miſche gerichteten Gefühle, nicht zu Entſcheidun⸗ gen von geiſtigen Weſenhaftigkeiten drängen; bringt es mit ſich, daß ohne förmliche Prokla⸗ mation der nötig e geiſtige Waffenſtillſtand ohne weiteres da iſt. Wo aber die großen gegen⸗ wärtigen Tatereigniſſe geiſtige Durchdringung, geiſtige Klärung, geiſtige Fixierung fordern(und ſie ſchreien danach!) da ſollen, auch während Kanonen donnern, die beſtimmenden Geiſter da⸗ heim den Kampf nicht meiden, ſondern: ſuchen. Oder wie wollten die geiſtigen Führer und ihre Kohorten an jenem Tag, wo wieder Frieden auf Erden iſt, der Armee und ihren Kommandieren⸗ den geraden Blickes in die Augen ſehen, wenn dieſe, ſtatt in klare, lichtdurchſonnte deutſche Gei⸗ ſtesluft, in Dumpfheik und Unwahrhaftigkeit, in Lauheit und Verlogenheit zurück müſſen und, ſtatt die Glieder zur bitternötigen Ruhe zu deh⸗ nen, ſelber auch noch in die Geiſterſchlacht ein⸗ rücken müſſen, die zum mindeſten in jenem Augenblick, nicht ihre Sache iſt? Denn, ſeien wir uns doch darüber klar: noch iſt das unabſehbare Neuland, das ſich in den erſten Auguſtwochen der Hetzer hüben und drüben, unter dem Zwang gewordenen Alltäglichkeit hob, nicht unſer eigen. Es will gewonnen, geſchützt, will eingedeicht ſein, die abrinnende Woge muß zurückſchlagen. Schon iſt ſie im Heranbranden. Soll ſie uns das Neuland wieder nehmen? Soll ſie, von der Macht der Gegenbewegung über das Ziel hin ausge⸗ trieben, uns gar Strecken jener Gebiete fort⸗ reißen, die nicht wir, ſondern Generationen vor uns der lebenbedrohenden Nichts⸗als⸗Allgemein⸗ heit abgerungen haben? Und das wird geſchehen⸗ wenn die Geiſter daheim nicht wie unſere Brü⸗ der im Feld wach ſind und kämpfen; kämpfen gegen die Unreinheit des Gefühls und des Geiſtes, die in tauſend mal tauſend Formen das größle Geſchenk bedroht, das uns allen während unſerer ganzen Lebenszeit wurde: das frucht⸗ willige Deutſchtum⸗Neuland. Und darum, ihr Geiſter: geſteigerte Arbeit, nicht: Muße, in⸗ brünſtiges Ringen mit Euch ſelbſt, mit den Mächten, denen niemals Urfehde geſchworen werden darf, ja auch mit Euresgleichen, wenns zu Eurer, ihrer und unſerer Selbſtbewährung nötig iſt. Kampf! Kampf auch jetzt! Gerade jetzt, wo der Gegner von Anbeginn verwundbar iſt wie vielleicht in einem Jahrhundert nicht wieder. Kampf! Nicht Waffenſtillſtand! Aber erweiſe ich dem Wert, dem dieſe Betrach⸗ tungen gelten, nicht zuviel Ehre, wenn ich ſeinen inneren Sinn ſuche? Will es, muß es, wird es nicht überall wo es im Unlauf gekommen iſt, in ſeinem zweideutigen Schlagwortſinn verſtanden? Ich glaube: ja. Mir wenigſtens wurde es in dieſem Sinft entgegengebracht. Mir gegen⸗ über hatte, als man ſie zum erſten Mal an mich ſtellte, die Forderung: Geiſtiger Waffenſtill⸗ zur Beglückung aller aus dem Meer der ſeicht des Krieges, mit den Forderungen der Kunſt nicht zu genau! Laſſen wir fünf gerade ſein! Wir Geiſtigen freilich, wir wiſſen, daß faſt alles, was heute gemacht wird, Kinderkunſt, Kitſch, Ge⸗ ſinnungsgedudel iſt. Aber die Zeit, die von der patriotiſchen Raſerei verkindiſchte Maſſe will es nun mal ſo. Tun wir ihr den Gefallen. Fügen wir uns dem Zwang. Heulen wir mit. Unſere Zeit wird wieder kommen!„Unſere Zeit wird kommen? Nein, unſere Zeit iſt immer, iſt auch heüte herrlicher denn je! Und die Loſung heißt, denen gegenüber, die dieſen Waffenſtillſtand fordern, den Tauſenden gegenüber, die aus die⸗ ſer„Geſinnungstüchtigkeit“ handeln: Krieg bis aufs Meſſer! Krieg(nicht: Waffenſtillſtand! Krieg den Sudlern und Schmierern, Krieg den Profitjägern und Schächern, Krieg den Händ⸗ lern in Patriotismen, Krieg bis aufs Meſſer allen unſerer großen Zeit unwürdigen Ichlingen! Deutſch ſein, heißt noch immer: Die Sache um ihrer Selbſt willen tun. Wer der deutſchen Kunſt dienen will, ſchaffe, ſoviel es an ſeinem Teil iſt, gute vollendete Kunſt. Deutſch wird ſie dann von ſelber. 5 Mau fürchte nicht, daß ich lebensfremder, zeit⸗ verieugnender Künſtelei das Wort rede. regiert die Stunde. Mars regiere auch die Federn! Wir brauchen das gute, geradgewach⸗ ſene, patriotiſche Zweckgedicht, das ehrlich ge⸗ arbeitete vaterländiſche Zweckſtück nötig wies tägliche Brot. Tauſende, Millionen warten auf Worte für ihr dumpfes, dem Ausdruck entgegen drängendes Fühlen. Unſere Künſtler wären keinen Schuß Pulver wert, wenn ſie den Harren⸗ ſtand! den Sinn: Nehmen wir es, jetzt während J den dieſe Worte nicht gäben, wenn ſie nicht den zeiterzwungenen Gedanken und Gefühlen s Mittwoch den 21. Ortoder 1914. General⸗Anzeiger Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) ganze Leben bilden. Der alte tapfere Reiter⸗ general wußte in ſeiner einfachen, friſchen Sol⸗ datenart frohe Zuverſicht und neuen Kampfes⸗ mut zu wecken. * Der Bochverratsprozeß in Serajewo. WIB. Serajewo, 20. Okt.(Nichtamtlich). Das Beweisverfahren wird heute fortgeſetzt. Es wird eine große Anzahl Zeugen, meiſt Bekannte der Angeklagten, zum Teil Zeugen des Atten⸗ tats, vernommen. Einige davon ſind verleitet. Kennzeichnend für die Tätigkeit der Narodna Obrana ſind die Ausſagen von Trifko Krſtanovia, welcher unter Eid ausſagte: Er ſei auf der Suche nach Arbeit in Belgrad vor der Annexion von ſerbiſchen Gendarmen ange⸗ halten und mit dem Hauptmann Tankoſie be⸗ kannt gemacht worden. Dieſer nahm ihn ſofort als Komitatſchi an. 140 ſolcher Komitatſchis wurden im Minenlegen, im Sprengen von Tun⸗ nels und in der Zerſtörung der Bahnkörper unterwiefen. Die Narodna Obrana befaßte ſich mit Spionage und hatte einen kleinen Waffen⸗ vorrat im Kriegsminiſterium. Zu den Mitglie⸗ dern gehörten Staatsbeamte und Offi⸗ ziere. Nach ſiebenmonatiger Verwendung er⸗ hielt der Zeuge eine Mitgliedskarte der Narodna Obrana, die in der Viſitenkarte des Bozo Mi⸗ lanovic beſtand, auf der ſich die Worte Narodna Obrana, ſowie das Siegel(über zwei Händen ein Totenkopf) beſanden. In Serbien hörte er überall immer nur Worte des Haſſes gegen Oeſterreich⸗Ungarn. Er erklärte weiter, daß alle Vorbereitungen zum Kriege gegen Oeſterveſch⸗Ungarn getroffen ge⸗ weſen ſeien. Zu der Zeugin Talanga äußerte Cabrino⸗ vie am Tage vor dem Mordanſchlag: Franz Ferdinand wird nicht regieren. Im nächſten Jahr wird König Peter Bosnien regieren.— Zur Zeit der Annexionskriſe war die Tätigkeit der Narodna Obrana, deren Werlzeuge die Komitatſchis waren, gegen Oeſterreich⸗Ungarn gerichtet, gegen welches ein Krieg auf Leben und Tod gepredigt wurde. Die Narodna Ob⸗ rana wurde von der ſerbiſchen Regierung un⸗ terſtützt und mit Waffen verſehen. Cabrinovie beſtätigte dieſe Ausſagen. Aus gelegentlich des Krieges in Losnica und Kleinzwornik vorge⸗ fundenen Akten über die in Bosnien betriebene Spionage iſt feſtgeſtellt worden, daß Serbien in der Losnicger Kundſchaftsſtelle allein über hun⸗ dert Spione in Bosnien verzeichnet hatte. Aus den Akten ging klar hervor, daß die bosniſchen Sokol⸗ und Antialkohol⸗Vereine nur ein Deck⸗ mantel für die Tätigkeit der Narodna Obrana zur Vorbereitung des Krieges und von Auf⸗ ſtänden in Bosnien waren. In einem mit dem Landeschef Potiorek aufgenommenen Protokoll ſchildert dieſer ausführlich die bekannten Vor⸗ gänge bei dem Anſchlage. Ein anderer Zeuge, der als ſerbiſcher Soldat in Valjewo gedient hat, ſagt dahin aus, daß die Bildung von Komitatſchibanden 1906 ins Leben gerufen worden iſt. Sie wurden von der ſerbiſchen Regierung bewaffnet. Ihre Führer waren aktive ſerbiſche Offiziere und Unteroffizlere. Ihve Tätigkeit beſtand darin, in den türkiſchen Provinzen Aufſtands⸗ bewegungen hervorzurufen. * Gegen die Tebensmittel⸗ Wucherer. Vom ſtellvertretenden kommandierenden Ge⸗ neral Frhrn. v. Biſſing liegt ſolgende Bekanntmachung vor: Aus allen Schichten der Bevölkerung meines Korpsbezirks gehen mir fortwährend Klagen dar⸗ über zu, daß die Kartoffelpreiſe, insbeſon⸗ dere im Kleinhandel, eine abnorme Höhe(ſtellen⸗ weiſe 5 M. und darüber) erreicht hätten, ja daß ſogar vielfach Kartoffel überhaupt nicht zu kaufen wären, weil die Produzenten in Erwarkung noch höherer Preiſe die Ware zurückhielten. Desgleichen wird vielfach auch über viel zu hohe Preiſe für Brotgetreide, Mehl und Hülſenfrüchte geklagt. Um dieſen namentlich für die ärmeren Klaſſen ſo ſchmählichen Preistreibereien entgegen⸗ zutreten, halte ich dia Feſtſetzun 8 von den⸗ Höchſtpreiſen für Kartoffeln in jekigen Bezirken, in denen ſolche Mißſtände liegen, für dringend notwendig. Ich habe d die zuſtändigen Regierungspräſidenten erſucht, umgehend das Erforderliche auf Grund des Geſetzes vom 4. Auguſt d. J. zu veranlaſſen. So⸗ dann weiſe ich zur Warnung der Verkäufer auf § 2 des genannten Geſetzes hin, welcher lautet: „Weigert ſich krotz der Aufforderung der zuſtändi⸗ gen Behörde ein Beſitzer von Gegenſtänden, ſie zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen zu verkaufen, ſo kann die zuſtändige Behörde ſie übernehmen und auf Rechnung und Koſten des Beſitzers zu den feſtgeſetzten Höchftpreiſen verkaufen, ſo⸗ weit ſie nicht für deſſen eigenen Bedarf nötig find.“ Die„Köln. ZItg.“ bemerkt dazu: Man wird Herrn v. Biſſing für ſein raſches und ſchneidiges Vorgehen gegen die Lebens⸗ mittel⸗Wucherer im Volke warmen Dank wiſſen. Sollte das Vorgehen des Frhrn. v. Biſſing die Reichsinſtanzen nicht veranlaſſen, jetzt ihrerſeits einzugreifen, ſo dürften auch die übrigen Korpskommandeure da, wo es nottut, mit entſprechenden Schritten nicht zurückhalten. Die Frage, wo die Schuldigen ſitzen, möchten wir hier nicht erörtern; der Anſicht in der Be⸗ kanntmachung des Frhrn. v. Biſſing, daß die Landwirte mit den Vorräten zurückhalten, können wir nicht unbedingt zuſtimmen. Selbſtverſtänd⸗ lich gibt es auch in der Landwirtſchaft Elemente genug, die der Not der Zeit nicht gerecht werden und an den außerordentlichen Verhältniſſen ihr Feuerchen anzünden möchten; anderſeits wiſſen wir aber von hervorragenden Landwirten, daß ſie die künſtliche Verteuerung wichtiger Lebens⸗ mittel verdammen und in der Feſtſetzung von Höchſtpreiſen ein Mittel ſehen, mit dem man ſchon zu lange gezögert hat. * Chronik der Rriegsereigniſſe. (Fortſetzung.) 11. Okt. Die Feſtung Przemysl wird von den Oeſterreichern entſetzt. Die Verluſte der Ruſſen belaufen ſich auf annähernd 70 000. Mann.— Weſtlich von Lille und bei Hazebrouk werden zwei franzöſiſche Kaballeriediviſionen vernichtend geſchla⸗ gen.— Angriffe der 1. und 10. ruſſiſchen Armee auf Oſtipreußen werden zurück⸗ geſchlagen. Die öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen er⸗ reichen den San. Der deutſche Vormarſch in Polen zwingt die Ruſſen, ihre Vortrup⸗ pen zurückzuziehen. Ein Umfaſſungsver⸗ ſuch der Ruſſen bei Schirwindt wird abge⸗ ſchlagen. Der ruſſiſche Panzerkreuzer„Pallada“ wird durch ein deutſches Unterſeeboot in den Grund gebohrt. Lille wird von den Deutſchen genom⸗ men. 4500 Gefangene werden gemacht. Lyck und Bialla ſind wieder gänzlich von den Ruſſen geräumt.— Ein Burenkom⸗ mando unter Oberſtleutnant Maritz er⸗ klärt ſich gegen Botha. Der ruſſiſche Vorſtoß auf Oſtpr e u⸗ ßen iſt endgültig geſcheitert. Die vereinigten deutſchen und öſterreichiſch⸗ ungariſchen Truppen werfen 8 ruſſiſche Armeekorps über die Weichſel zurück und rücken auf Warſchau vor.— Brügge und Oſtende werden von deutſchen Truppen beſetzt. Der engliſche Kreuzer„Hawke! wird durch ein deutſches Unterſeebhoot zum Sinken ge⸗ bracht. Franzöſiſche Angriffe bei Reims wer⸗ den verluſtreich abgewieſen. Die Japaner beſetzen die Schantungbahn.— Der ita⸗ lieniſche Miniſter des Aeußeren, Marcheſe di San Giulianco lot. kt. Vier deutſche Torpedoboote werden von dem engliſchen Kreuzer„Undaunted“ ver⸗ nichtet.— In London brechen deutſchfeind⸗ liche Unruhen aus.— Die Tſingtauforts — 3. Okt. „Okt. — 18. Okt. „Iltis“ und„Kaiſer werden von den Ja⸗ panern nach engliſchen Meldungen ver⸗ nichtet. 88 Seneah 4 crd-N crnef) 8 4 Ob 0 2 gszeitun rt„Ger⸗ denburg Verſe: m deutſchen Geiſt die Stadt des Kant rhielteſt Du ſtarker Hand; 1 Feldmarſchall im ßt Bodenſee und N zäftig-hieb das Ruſſe Ihm donnernd H mit —5 f iſt jetzt ein ſchr e Poſtkarte „beſten Dank“ ausſprich wertvolle und zimmers. ſtolze Zierde Geſellſchafts⸗ Cehrer, Krieger und 9 Menſch. Die Unterſeku is hatte — Of Mos bach, 19. 1 Realprogymnaſi rektor D zur Ver⸗ Dr. Winkelmann ihre Glückwünſch leihung des Eiſernen Kreuzes ins Feld geſandt Darauf lief nun laut karzeitung“ folgende die a für das ſchöne Lehrer und Schü⸗ Mag: Dankſagung ein, gegenſeitige Verh ler auch weitere Kreiſe teren Befeſtigte Stellung weſtlich des Argonnen 2 +* waldes bei., 6. Oktober Meine lieben Schüler! Geſtern abend erhielt ich mit der ſtets ſehn⸗ ſüchtig erwarteten Poſt unter; chen anderen Sendungen auch die Eurige mit dem herzlich ge⸗ meinten Beglei iben von Hauns Renz. Ich kann Euch verf n zß dieſe mir ganz beſon⸗ ders tiefen Eindruck machte und daß ich Euch von ganzem Herzen dafür danke, daß Ihr Euren „Alten“ oder„Direr“ noch nicht ganz vergeſſen habt; daß Eure Wünſche in Erfüllung gehen, möchte ich auch gewiß für mich wünſchen. Aber „der Menſch denkt, Gott lenkt.“ muß neh⸗ men und ertragen, was das Schickſal für mich bereit hält, und tun, was das Vaterland von mir, von uns allen, die wir im Felde ſtehen, erfordert, und daß das nicht wenig war und ſein wird, das köunt Ihr glauben“ Zunächf ich dem Geſchicke dankbar dafür, daß ich ſoviel, ohne Schaden an meiner Geſundheit und Stimmung zit exleiden, erleben, wirken und ſchaffen konnte! Leicht iſt ein Krieg nicht, das k t Ihr mir ge⸗ troſt glauben! Unendlich viel Schwere muß man als zumeiſt unvermeidlich ertragen. Das tut man noch verhältnismäßig leicht, wenn man von Tag zu Tag ſieht, daß die Opfer nicht umſonſt gebracht u n, daß man vorwärts kommt, näher zum Sieg, zum Frieden! Wir aber liegen jetzt bald einen ganzen Monat feſt, ſozuſagen auf demſelben Platz! Meilenweit dehnen ſich unſere Gräben und Schanzen aus. Jede Nacht wird weiter gearbeitet an der Be⸗ feſtigung unſerer Stellung! Und genau das Gleiche lun auch die Franzoſen, ganz dicht an daß unſerer Linje! Tiefe Gräben ſind in den weichen Kalkſtein der Champagne gegraben, davor Holz⸗ und Drahtverhaue, dahinter tiefe Deckungen und eingeſchnittene Verbindungsgänge, lauter Dinge, die es früher nur bei Belagerung einer Feſtung gab. Wir ſelbſt hauſen in Erdlöchern oder Höh⸗ len, wie einſtens vor vielen tauſend Jahren unſere Ahnen! Jede unvorſichtige Bewegung er⸗ ſpäht der Feind, und piff! ſauſt einem eine Kugel pfeifend um die Ohren. Faſt alle Tage kommt dazu das Krachen der Granaten oder das Rauſchen und Brauſen der Schrapnells! Da liegt man denn in ſeiner Deckung— hier krachts, dort, jetzt näher— wann trifft es mein Dach, das ſicherlich keinen genügenden Schutz gewährt—, erleichtert atmet man auf, wenn die Bumm⸗ Bumm ſchweigen! Dazu gehören Nerven, liebe Schüler, und die müßt Ihr Euch erhalten durch eine möglichſt vernünftige Lebensweiſe. Das ſeid Ihr dem Vaterlande ſchuldig, das auch gauf Euch zählt! Wir rächen uns natürlich auf die gleiche Weiſe! Lauge kann es aber t ſo bleiben! Es nurß eine Aenderung eint ten, ſchon deshalb, weil die an ſich ſchon öde Gegend auf 30 Kilometer rein e eeeee. 3. Seite nichts mehr zum Unterhalt bietet! Und wie ſoll es erſt werden, wenn, wie es ſcheint, eine Regen⸗ zeit eintritt? 2 Diviſionen Verſtärkungen ſollen hinter uns ſtehen—— wenn Ihr dieſen Brief altet, iſt hier wohl die Entſcheidung ge⸗ fallen, und uns hoffentlich hier ein Sieg! Dann denkt auch an mich, wie ich an Euch, Eure Lehrer, uer Mosbach! So ſende ich Euch unter dem onner der Geſchütze viele Grüße! Euer Direktor. Erl 8 D Verluſtliſte badiſcher Regimenter. Aus der 30. Verkuſtliſte. Reſerve⸗Infauterie⸗Regiment Nr. 110. 9. Kompagnie, Manuheim. Deutſch Avricourt am 7. 9. 14. Musketier Arno Arzt, Reichenbach i. Sa., tot. Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 110. 3. Bataillon, Freiburg i. Baden. Mühlhauſen i. E. am 13., Iſtein am 20.., Hirgbach am., Grenzingen am 24. und Largitzen am 28. 9. 14. 9. Kompagnie. Wehrmann Anton Schenk, Dobel, lingen, Württ., verwundet. 10. Kompagnie. efeldwebel der Landw. Recknagel, hönau, Kreis Schmalkalden, leicht verwundet. 1 5 Kompagnie. Leutnaut der Reſ. Elmar Piper, Duisburg⸗ Ruührort, ſchwer verw.; Wehrm. Heinrich Winter⸗ halter, Gütenbach, Kreis Billingen, gefangen; Wehr⸗ mann Mar Jofef Figlesthaler, Hochſtetken, Kreis Freiburg, vermißt; Wehrm. Ernſt Boſſeler, Soni⸗ hauſen, Kreiß Donaueſchingen, tot, infolge Dum⸗ Dumgeſchoß⸗Verwundung am 21. 9. 14 im Spftal Morand verſtorben. 12. Kompagude. Wehrm. Max Jacob, Barmen, verwundet; Wehr mann Viktor Lehmann, Mitzach, Kreis Mülhanſen, vermißt; Unteroff. d. Landw. Emil Eugen Neubold, Emmendingen, Kreis Freiburg, ſchwer nerw.; Unter⸗ offtzier d. Landw. Adolf Siebler, Nöttingen, Pforz⸗ heim, vermißt ſeit Patrouille; Gefr. d. Landw. Fried⸗ Kreis Ried⸗ Neise Viß Unterf St rich Wilhelm Schnridt, Eichſtetten, verm. ſeit Pa⸗ trouille; Wehrm. Math. Kunz, Müllheim, verm. ſeit Patrouille. Mannheim. Fandwehr⸗ Jnfanterie⸗ Regiment Nr. 40. Gem. Landwehr⸗Brigade. Vergangene Woche konnte man wiederholt in den Tageszeitungen Klagebriefe von Truppenteilen wegen Nichtberückſichtigung bei Liebesgaben leſen, auch vom Landwehr⸗Inf.⸗Regt. Nr. 40. Dieſe Klagen waren damals berechtigt, denn nachdem das Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 40 in der hie⸗ ſigen Garniſon gebildet worden war, müſſen wir dieſes Regiment, welches, ganz abgeſehen davon, daß es ſich zum großen Teil aus Mannheimern rekrutiert, ſchon empfindliche Verluſte erlitten hat, während der Dauer des Feldzuges wenigſteus als Mannheimer Regiment betrachten und auch ihm durch Zuführung von Liebesgaben unſere treue Anhänglichkeit bekunden Wie bereits berichtet, ließ die Zentrale des hieſi⸗ gen Roten Kreuzes vor 8 Tagen eine Liebesgaben⸗ ſendung dem 40er Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment überbringen; ich ſelbſt traf mit dem mir wiederum von Herrn Direktor Theodor Frank freundlichſt zur Verfügung geſtellten Auto am gleichen Tage an einem Orte des oberen Elſaß ein und übergab der 7. Kompagnie, bei welcher ſich auch der Batail⸗ lonsſtab befindet, meine aufgebrachten Liebesgaben zur Verteilung an die 12 Kompagnien.— Bei Er⸗ wähnung der 12 Kompagnien möchte ich diejenigen, die heute ſchon mit Gruſeln von einer neuen Lie⸗ besgabenſendung hören, darauf hinweiſen, daß cin Regiment aus 3 Bataillonen mit je⸗ weils 4 Kompagnien beſteht und dieſe 12 Kompag⸗ nien ein Kontingent von 3000 Mann ſtellen.— 3000 Mann können ſehr viel gebrauchen, und ich kann nur nochmals und eindringlichſt erſuchen, daß die Kleinmütigen nun auch einmal freudigſt in ihre Taſchen langen, und möchte die ſeitherigen Spender freundlichſt bitten, immer weiter helfend einzugreifen, wenn es die Zeit erfordert. Indem wir eingreifen, unſere Truppen zu erfreuen, und ſie für weitere Strapazen ſtärken, erfüllen wir nur unſere Pflicht, und gerade wir zu Hauſe, die wir ruhig in unſeren Betten ſchlafen können, ſollten 5 5. Echo würden, wenn ſie, von der Literaturſeuche befallen, nicht mehr robuſt genug wären, dieſe Handwerksarbeit, die die Zeit will, freudig zu leiſten. Ob dabei nichts als Alltags⸗Handwer⸗ kelei herauskommt, ob dieſe Zweckgebilde bis ins Kunſtgewerbliche vordringen oder gar Vollkunſt auf dem Boden des Handwerks erwächſt— die Entſcheidung über dieſe Frage, die Sichtung und Wertung iſt nicht unſere Sache; wir haben dazu (obwohl bereits die Schrittmacher der Empfin⸗ dung von Uebermorgen am Werke ſind) weder Zeit noch Kraft, weder Recht noch Fähigkeit. Dienen wir ganz der Stunde, und überlaſſen wir den Kommenden zu urteilen, wo wir dadurch dem Unzeitlichen gedient haben. Tun wir, was für unſerezeit nötig iſt; nur ſo gelingt uns die immer in der Zeitlichkeit verankerte Unnötig⸗ keit, die wir Kunſt nennen. „Aber woher die Maßſtäbe für dieſe Zweck⸗ lunſt nehmen?“ Aus dem Zweck! Was ſiegen Hülft, iſt gut.„Dann wäre auch der patriotiſche Schmarren gut, denn auch der, ja gerade der läßt die Herzen höher ſchlagen.“ Nein, tauſend⸗ mal nein! Nicht dieſe Strohfeuer⸗Begeiſterung ſiegt. Stellt die Johlenden dem Ernſt gegen⸗ über, ſie werden der Stunde nicht gewachſen ſein. Siegen hilft der Ernſt der Männer, die um die Dinge wiſſen, die den Wahnſinn er⸗ kennen, der in jedem Krieg ſteckt und ſich, be⸗ wußt oder unbewußt, mit ihrer Tat zu dem großen todverachtenden: Und dennoch! durch⸗ ringen. Der Ernſt jener Männer, von denen mir einer aus dem Felde ſchrieb:„Wir kennen hier im Gegenſatz zu Euch keine eigentliche Be⸗ geiſterung, dazu wiſſen wir zu ſehr, was Krieg iſt, aber tapfer ſind wir dennoch Erhebende Momente gibts für die Mannſchaft in dieſem Kriege nicht, ſondern nur für die Führenden, die eine Ueberſchau haben. Wir ſind Werkzeuge. Aber Tapferkeit liegt uns im Blut. Und die Gewißheit, daß wir ſiegen werden. Im Ge⸗ fecht iſt jeder rechte Mann kaltblütig, man ver⸗ lernt das Graufen. Ich möchte wohl heim⸗ kehren. Aber vor den Gefahren bange ich dar⸗ um doch nicht.“ Siegen hilft nicht das geſügige Gelächter der Witzhungrigen; ſiegen hilft der Humor der Männer, die mitten im Wirbel dey Gefahren, das Lachen als Waſſe gegen den Feind und gegen ſich ſelbſt nützen. Siegen bilft nicht Jammern und Leid⸗zur⸗Schau⸗ſtellen; ſie⸗ gen hilft das ſtille Duldertum der Frauen und der Mütter, der Schweſtern und der Bräute. Was dieſen Gefühlen, dieſen Empfindungen, was den Gedanken, die aus dieſem Erleben her⸗ ausſpringen, Wert, wahrhaften Ausdruck, unver! fälſchtes Echo, Bild, Geſtalt gibt, hilft ſiegen, iſt darum auch wo es Handſvperk bleißt und nicht zweckentwachſene Kunſt pird— gut. Eine Gaſſe dieſer Tag⸗Kunft! Der augenzwinkernden nichts als aktuelle profitwütigen Pfuſcherei aber, die mit Polypenarmen die unvergängliche Kunſt unſerer Väter umklammert, keinen Geiſtes⸗ Waffenſtillſtand ſondern Kampf bis aufs Blut! Um des großen Krieges, um der Reinheit des Erlebniſſes willen, damit das Geſchick uns be⸗ gnadete. Berbſtgang. Eine Skisze. Kaum haben wir Menſchen in dieſem Jahre etwas von dem Sommer gemerkt. Die ſchönen, ebenmäßigen Augufttage gingen dahin, die Blu⸗ men blühlen das Laub der Bäume zeigte das ſatte Grün: aber wir ſahen nichts davon: Die Zeit war zu ernſt, und ſtatt in dieſen Auguſt⸗ tatzen und⸗Abenden in die Wälder zu gehen oder lauſchige Plätze aufzuſuchen, mußten wir unſere Soldaten, die Väter, Söhne und Brüder in den Krieg begleiten, kriegeriſche Aufgaben mit löſen helfen und achteten geſpaunt und andächtig auf alle Meldungen von den Kriegsſchauplätzen, auf die Siege, auf andere Nachrichten. Uuſere Geſichter waren ernſt, wenn wir an dieſen Auguſtabenden durch die Anſagen ſchrit⸗ ten, und des Grüns, der bunten Blumen und leuchtenden Fontainen achtete kaum einer. Alles ſchaute nur nach weißen Zetteln mit großen, ſchwarzen Lettern aus, die neue Siegesmel⸗ dungen erhoffen ließen. So ſind wir in den Herbſt gekommen Ein Sonntagmorgen ging in das Land, herr⸗ lich ſchien die Sonne vom blauen Himmel und die klare, milde Luft erlaubte einen weiten Blick in den goldenen Herbſt hinein. Heidelberg, die einzige Stadt, war mein Ziel. Mich hielts nicht mehr zwiſchen den dicken Wänden der„Q raten“, ich mußte wie⸗ der einmal in die Natur hinaus. Und ſo wie ich dachten T de Anderer. Der goldenen Stadt, mit ihr Teil buntbemalten ſchen Gebäuden. Zu den Höhen hinauf. Langſam, Steg um Steg, damit nicht ein Bild der Natur verloren ging. Wie grüßte mich en zum Hiſtori⸗ ihr alten, —— ———ÜAyꝓ——'̃—————— da von den alten Mauern des Schloſſes oder von einzelnen Villen das wunderſame Rot des wilden Weines, wie freute ſich mit mir ein Jeder der bunten, grün⸗gelblich⸗roten Farben des Lau⸗ bes der Bäume, mit welchem Intereſſe beſah man wieder alle Einzelheiten. Der Sinn für die Natur, der wochenlang im Getriebe der Zeit in uns unterdrückt worden, kam wieder zum Ausdruck. Bald darauf ſtand ich im Schloßhofe, dem alten, verwitterten Turm zugekehrt. An ſeinen einzelnen Teilen, zwiſchen den Fugen zerriſſenen Geſteins, haben ſich Sträucher und Bäume mit ihren Wurzeln feſtgeſogen, unten im alten Schloßgarten wuücherten Herbſtblumen und Farrenkraut. Aber alles ſchien miteinander zu wetteifern, um in harmoniſcher Farbenabtönung es dem feurigen Weinrot, das den alten Schloß⸗ turm umrankte, gleichzutun Am Heidelberger Jaß ging ich heute vor⸗ über, mich trieb es auf die weite Veranda um die Stadt vor mir, mit dem Neckar zur Seite und den Höhen gegenüber zu ſchauen. Wie oft habe ich dieſes Bild ſchon auf der Anſichtskarte geſehen, und mich auch dieſes Bildchens ge⸗ freut, aber wie packt es erſt, wenn man die Wirklichkeit vor ſich hat. Wenn die grauen zitterten Giebel zu einem heraufſchauen, das Rot und Gelb des Baumlaubes ſeine uden Wirkungen ausübt und man mit en gegen das Schloß lehnt. Noch einmal genoß ich das Bild, als ich in der Dämmerung zurückkam, als dieſes Rot und Gelb und Grün der Farbenſymphonien im Sonnenſchein dalag. u und 4. Seite. General⸗Anzeiger⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) —— Mittwoch den 21. Oktober 1914. täglich ſinnen, wie und wo noch helfend eingegrif⸗ fen werden kann Wer dieſes unterläßt, begeht eine Sünde an unſerem Vaterlande. Ueber meine dritte Reiſe— 1. Liebesgabenſen⸗ dung für das Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 40— will ich noch kurz berichten: Samstag nachmittags, den 10. Oktober, um 5½ Uhr brachte mich mein Auko zunächſt nach Rheinau, woſelbſt noch 2 Kiſtchen Zündhölzer, enthaltend 100 Pakete zu 10 Schachteln, als Liebesgabe von der Zündholg⸗Fabrik Rheinau geſtiftet, aufgenommen wurden. Die deutſche Zündholz⸗Fabrik in Rheinau hat mir in dankenswerteſter Weiſe bei jeder Reiſe Zündhölzer mitgegeben. Ich danke der Lei⸗ tung dieſer Fabrik gerne nochmals herzlichſt für ihre Freundlichkeit, ſowie allen anderen Spendern, welche zu dieſer Liebesgabenſendung beigetragen haben. In Waghäuſel machte ich kurze Raſt, um dem Direktor der Zuckerfabrik Waghäuſel für den ge⸗ ſpendeten Würfelzucker zu danken; auch dieſe Fa⸗ brik kam mir in der liebenswürdigſten Weiſe ent⸗ gegen und wird auch bei einer neuen Liebesgaben⸗ forderung gewiß kein Murren vernehmen laſſen. Um 7i½ Uhr paſſierte ich bei ſtrömendem Regen Karlsruhe und traf um 8 Uhr in Raſtatt ein, wo übernachtet wurde. Sonntag früh wurde die Reiſe ſurtgeſetzt und gegen 11 Uhr das ſchöne badiſche Oberland paſſierend, kam ich in Freiburg an. Un⸗ terwegs hielt ich noch an verſchiedenen Plätzen des Oberlandes au, da ich nicht genügend Mannſchafts⸗ zigarren mitführte und überzeugt war, von meinen Freunden ſolche zu erhalten. Ich wurde in meiner Annahme nicht getäuſcht, denn jede der nachge⸗ nannten Firmen übergab mir bereitwilligſt 2000 Zigarren, ſodaß ich mit weiteren 6000 Zigarren be⸗ laden weiterfuhr. Die freundlichen Spender waren die Firmen: Franz Geiger, Oberweier; Arnold Schindler G. m. b.., Herbolzheim und Johann Neuſch, Herbolzheim. In Freiburg wurden vom General⸗Kommando die Päſſe viſiert, und um 12 Uhr wurde die Wei⸗ terfahrt über Müllheim, Neuenburg nach Mülhau⸗ ſen i. E. angetreten. Von Müllheim bis zur Napoleonsinſel— einige Kilometer von Mülhau⸗ ſen— wurde ich unzählige Male von den Poſten wettergebräunter Landſturmleute angehalten, und nachdem die Päſſe gewiſſenhaft geprüft waren, er⸗ hielt ich überall freie Durchfahrt. Hier empfand man ſo eindringlich die Wacht am Rhein, daß ich für mich das Lied ſummte:„Lieb Vaterland magſt ruhig ſein In Mülhauſen mußte ich noch verſchiedene Male der Polizei meine Päſſe vorzeigen, um ſodann weſt⸗ und ſüdweſtwärts weiterfahrend die verſchie⸗ denen Kompagnien zu beſuchen. Man war mit meiner Dispoſition, die Liebes⸗ gaben der 7. Kompagnie zur Verteilung zu über⸗ laſſen, nicht recht einverſtanden, ſodaß ich bei meiner demnächſten Liebesgabenſendung, wie bei meinen früheren Sendungen für das Landſturm⸗ Batgillon Nr. 110, jeder einzelnen Kompagnie ihr Anteil übergeben werde. Die erſte und zweite Kompagnie iſt bis jetzt etwas ſtiefmütterlich behan⸗ delt worden, und dies ſoll jetzt gut gemacht werden. Die Abreiſe der 2. Liebesgabenſendung für das Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 40 geht Don⸗ nerstag früh den 22. Oktober vonſtatten. Wer mir Zuwendungen machen will, wolle mir ſolche nach meiner Fabrik Friedrich⸗Karlſtraße 4 zuſenden. Schokoſfade und ſonſtige Süßigkeiten werden nicht mehr gewünſcht. Ich bin auch bereit, Pakete bis au 2 Kilogvamm mitzunehmen, doch muß jedes Paket die genaue Adreſſe und Angabe der Kompag⸗ nie des Landwehr⸗Infanterie⸗Regiments Nr. 40 tragen. 5 Mannheim, den 20. Oktober 1914. Julius Jahl. Jentrale für Kriegsfürſorge. Filiale Sandhofen. Wie ſchon am 13. Oktober d. J. im„Sandho⸗ fener Anzeiger“ bekannt gegeben wurde, iſt am 12, ds. Mis. im Stadtteil Sandhofen eine Filiale der„Zentrale für Kriegsfürſorge“ eröff⸗ net worden. Als Vorſtände ſind die beiden Stadtpfarrer Herren Klenk und Hefner tätig. Als Beiſitzer wirken mit die Herren Kei⸗ tel, Kirſchgartshauſen, Gſcheidlen, Schar⸗ hof, Stadtrat Her bel, Keßler, Runkel, Kaufmann Sommer, Wendel, J. Wehe in Sandhofen und Ingenieur Keudel, Zell⸗ ſtofffabrik Waldhof. Auträge zur Erlangung von Unterſtützungen für Angehörige der im Felde ſtehenden Krieger aus dem Stadtteil Sandhofen ſind zu richten an die Beiſitzer Herren Stadtrat Herbel, J. Wehe, Schöyauerſtraße und Kaufmann Som⸗ mer und zwar möglichſt Dienstags und Freitags, nachmittags von 5 bis 7 Uhr; jedoch können auch zu anderen Zeiten bei genannten Herren, ſowie bei den Vorſtandsmitgliedern und den übrigen Herren Beiſitzern Geſuche ange⸗ bracht werden. Etwaige Geſuche auf Eilunterſtützun⸗ geen, d. i. die ſofortige Abgabe von Lebensmit⸗ y ͤvvddddyß ͤͤ Unwillkürlich mußte ich da des Frieges, den ich ſo ganz vergeſſen gedenken. Und unwillkür⸗ lich ſummte ich die Melodie der Nationalhymne nach, die vorhin eerſt die Kapelle im Schloß⸗ reſtaurant geſpielt. In der Stadt drängte ſich alles, und in den dichtbeſetzten Lokalen ſprach man faſt nur vom Krieg. Aber mit Zuverſicht und Sieges⸗ bewußtſein. Und das hatte auch nieiner Herbſtwanderung 55 Freude, Empfinden für die Natur Die Unſicherheit iſt von uns gewichen, der Alp 8 uns genommen und das Wen den des Sieges hat uns auch wieder zu Menſchen werden laſſen, die zur Natur zurückkehren, in und Erquickung vom Alltagsleben uchen Und darum rufe ich allen zu: geht hinaus in die Natur, geht jetzt hinaus. Zeigt der Herbſt uns auch überall Vergehen und Zuſammenfal⸗ len, er verheißt aber auch neues Leben und teln: Milch, Brot, Kartoffeln, ſind jedoch nur bei den beiden Vorſitzenden, Herren Stadtipfar⸗ rer Klenk oder Hefner vorzubringen. Zur Erteilung von Auskünften find alle ge⸗ nannten Herren ebenfalls bereit. Zur Erlangung von Mitteln und Materialien zur Abgabe an Hilfsbedürftige ſoll in einigen Tagen im Stadtteil Sandhofen(Schar⸗ hof) eine Hausſammlung vorgenommen werden und rechnet der Vorſtand damit, daß, wie in den übrigen Stadtteilen, auch hier die Bewohner gern und reichlich geben werden. Bieten ſie da⸗ durch doch dem Vorſtande die Möglichkeit, wür⸗ digen, hilfsbedürftigen Angehörigen unſerer im Felde ſtehenden braven Soldaten die Sorge um das tägliche Brot abnehmen zu können. Sämtliche Mitglieder des Vorſtandes ſind zur Entgegennahme und Weiterleitung von Gaben (Geld, Naturalien, Kleider, Schuhwerk ete.) gern bereit und wird über alles öffentlich quittiert. Nochmals ein Wort zur Sockenfrage. Es wird uns geſchrieben: Daß es nicht angängig iſt die ſchmutzigen Sccken draußen auf dem Felde zu ſammeln, wurde bercits erwähnt. Ebenſo unangebracht halte ich es aber auch, unſeren Soldaten zuzu⸗ muten, ihre ſchmutzigen Sockenröhren noch an den Armen, teilweiſe an den Händen herumzu⸗ tragen. Sauberkeit, ſoweit wie nur immer mög⸗ lich, muß doch gerade auch im Kriege der höchſte Grundſatz ſein. Der beſte Rat iſt und bleibt immer der, den kürzlich die„beſorgte Mutter“ gab, nämlich Socken und Röhren getrennt zu, ſtricken. Ich halte dieſes Verfahren vor allem für die Schulen angebracht, wo die unteren Klaſſen die Röhren, die oberen die Füßlinge ſtricken können. Wenn Einſenderin des Artilels im vor⸗ geſtrigen Abendblatt meint„Füßlinge zunn Ueberziehen über die Längen“, ſo hat ſie offenbar die Sache nicht recht verſtanden. Die Füßlinge gehören doch unter die Röhren, ſonſt ballen ſie ſich freilich zuſammen. Näht man dann noch vorſichtshalber ein Gummiband, un⸗ gefähr 1½ Zentimeter breit, 15 Zentimeter lang an die beiden unteren gegenüberliegenden Röh⸗ renenden, ſo daß es um den hohlen Fuß gelegt werden kann, wobei der Rand der Röhren natürlich nicht mehr auf die Ferſe, ſondern oberhalb der Ferſe liegen muß, ſo halte ich ein Zuſammenballen vollſtändig ausgeſchloſſen. Im Gebirge wird das allgemein ſo gemacht und dort gehen doch die Männer ſicher nicht wenig und ich hörte noch niemals, daß ſie von ihren Märſchen wunde Füße heimgebracht Itten. Man könnte höchſtens einwenden, daß dieſe ſog. Wadenſtrümpfe der Gebirgler oben noch durch ein Gummiband feſtgehalten werden, was bei den Sockenröhren nicht der Fall iſt. Wenn wir aber ein Herunterrutſchen der Socken rö hren an⸗ nehmen, ſo müßte man damit auch bei den ge⸗ wöhnlichen Socken rechnen und man müßte über⸗ haupt ſtatt Socken Damenſtrümpfe ſtricken. Alſo möchte ich dem Rate der„beſorgten Mutter“ bei⸗ ſtimmend nochmals vorſchlagen: Strickt zu je⸗ dem Paar Röhren—3 Paar Füßlinge und bindet ſie zuſammengehörig hübſch zuſammen, ſo tut Ihr unſern Kriegern die beſten Dienſte. Eine Bayerin. * Kalenderſprüche. Wir erhalten folgende Zuſchrift: Auf dem Blatt eines Abreißkalenders vom 9. Oktober, dem glorreichen Tag der Eroberung Antwer⸗ peus, wo England, das vor der Einnahme noch prahlend in die Welt hinauspoſaunte:„Wir werden nie dulden, daß die Stadt in deutſche Hände fällt!“ und nach dem Fall ſelbſtverleug⸗ nend ſich die Nichtigkeit des Greigniſſes verleug⸗ nete, wo dieſes„unſchuldige“ Land Sir Edward Greyss den erſten gewaltigen Stoß gegen ſeine Vergiftungspolitik erhielt, finden wir folgende Worte des engliſchen Dichters Shakeſpeare's: Wer freche Tat noch je verübt, dem ſtand auch ſie zu leugnen dieſelbe Unverſchämtheit zu Ge⸗ bot, womit er ſie beging!“— Auf dem Blatt vom 14. Oktober, dem Tage, wo engliſche Schiffe vor Oſtende erſchienen, um ihre fliehenden Truppen aufzunehmen, um ſie vor der deutſchen Tapferkeit in Sicherheit zu bringen, ſpricht Shakeſpeare:„Feige Meute bellt ſtets am frech⸗ ſten, wenn das Wild ihr weit vorausläuft!“ Letzte Meldungen. Die Verjagung der Ruſfen aus Gberungarn. WITB. Frankfurt, 21. Okt. Der„Frkf. Atg.“ wird aus Budapeſt gemeldet: Nach neuer⸗ lichen erbitterten Kämpfen bei Körösmezö iſt es heute gelungen, die letzten Reſte der in Ober⸗ ungarn eingebrochenen ruſſiſchen Truppen über den Tartarpaß hinaus zu verjagen. Die Ruſſen, die auch heute bedeutende Verluſte erlitten, flüchteten gegen Galizien, von unſeren . N der Flucht ſctzten die n den Bahnhof Körösmezö und andere Gebünde in Brand 5 * Der Großberzog von Vaden im Felde. WIB. Mülbauſen i.., 21. Oktt.(Nicht⸗ amtlich.) Der Großherzog von 0 iſt heute zum Beſuch der in den Lazaretten lie⸗ genden Verwundeten eingetroffen. Er begab ſich Re u. We rdenke⸗ Karl Imwolde. Eine Stiftung der Familie Weddigen. sh. Herford, 20. Okt. In der letzten Sitzung der Stadtverordneten teilte der Erſte Bürger⸗ meiſter mit, daß die Geſchwiſter Weddigen aus Anlaß der Ehren, die die Stadt ihrem Bru⸗ der, dem tapferen Führer des Unterſeebootes „U“, Kapitänleutnant Weddigen hat zuteil werden laſſen, der Stadt eine Stiftung von 30000 Mark überwieſen haben. Die Stiftung ſoll nach dem verſtorbenen Vater des Seehelden, einem ehemaligen Ratsherrn von Herford, den Namen Eduard⸗Weddigen ⸗Stiftung erhalten. Ihr Ertrag ſoll in den nächſten 20 Jahren für bedürſtige Hinterbliebene von Kriegern ver⸗ wandt werden und dann zu anderen wohltätigen Zwecken Verwendung finden. Heldentod eines deutſchen Fürſten. WTB. Arolſen, 21. Okt. Prinz Wol⸗ rad von Waldeck⸗Piermont hat, wie das Fürſtliche Hofmarſchallamt bekannt gibt, am 17. Oktober als Patrouillenführer bei Masly in Nordfrankreich den Heldentot gefunden. Ein Kriegsliederbuch. WTB. Berlin 21. Okt.(Nichtamtlich). Bei Beginn des Krieges beauftragte der Kriegs⸗ miniſter die Kommiſſion für Kaiſerliche Volks⸗ liederbücher mit der Ausarbeitung eines den Bedürfniſſen des Heeres entſprechenden Kriegsliederbuches. Etwa eine halbe Million Exemplare dieſes jetzt fertig geſtellten Büchleins ſind, wie wir erfahren, dem Heere ſoeben aus den Mitteln des Miniſteriums über⸗ wieſen worden. Die Neutralität Italiens. Berlin, 21. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Mailand wird gemeldet: Der„Secolo“ meldet aus Boulogne: Die Leitung der ſozial⸗ demokratiſchen Partei Italiens iſt in Boulogne verſammelt. Die Parteileitung erließ ihr neueſtes Manifeſt, in welchem ſie gegen den Krieg und für abſolute Neutralität ſpricht. Der Druck Englands auf Holland. Berlin, 21. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Clemenceau ſagt in ſeinem Blatte: Der Durchfuhrhandel Hollands iſt bekanntlich durch England auf die rückſichtsloſeſte Weiſe geknebelt worden, wodurch Holland Verluſte erleidet, die nach Millionen zählen. Clemenceau ſagt: Japan der Bundesgenoſſe unſeres engliſchen Bundes⸗ genoſſen hätte jedoch die Gelegenheit gerne ergriffen, um als direkteres Verlangen einen kleinen bewaffneten Beſuch in Niederländiſch⸗Indien abzuſtatten. Jetzt iſt es ſicher, daß ſich dieſes nicht ergeignen wird. Hier haben wir, ſo ſchreibt die„Frankf. Ztg.“ zum erſten Male das Geſtändnis, in welcher Weiſe England ſeinen Druck auf Holland aus⸗ übk. Es droht ihm einfach damit, Japan auf Niederländiſch⸗Indien zu hetzen. Das Gior⸗ nale'Italia will wiſſen, daß eine energiſche diplomatiſche Aktion Englands in Holland un⸗ mittelbar bevorſtehe. Die Furcht der Engländer vor deutſchen Spionen. WITB. London, 21. Okt.(Nichtamtlich.) Der Befehl, daß alle ausländiſchen Flüchtlinge binnen einer Woche Dover zu verlaſſen haben, iſt, wie angenommen wird, durch die Vermutung weranlaßt worden, daß mit der großen Zahl von Flüchtlingen auch Spione nach Dover über⸗ geſetzt worden ſind. Die Rückkehr der belgiſchen Flüchtlinge. WITB. Amſterdam, 21. Okt.(Nichtamtlich.) geſtern: Die Rückkehr der Belgier nimmt einen rieſigen Umfang an. Geſtern reiſten über 8000 Flüchtlinge ab. Die erſten Züge von heute früh nahmen weitere 8000 mit. Die Ruſſen werden enthaltſam. WIB. Petersburg, 21. Okt.(Nichtamtl.) Der ruſſiſche Enthaltſamkeitsbund hat an den Kaiſer die Bitte gerichtet, den Verkauf geiriger Getränke für immer in Rußland zu unterſagen Der Kaiſer antwortete: Ich hatte mich bereits ſeit längerer Zeit entſchloſſen, dem Bundesvor⸗ ſitzenden Großfürſt Konſtantin drahtlich den regierungßſeitigen Verkauf geiſtiger Getränke in Rußland für immer zu verbieten. Die Spanung zwiſchen Bulgarien u. Serbien. WITB. Sofia, 21. Okt.(Nichtamtlich.) Der bulgariſche Geſandte in Niſch hat ſich in den letzten Tagen wieder über die immer be⸗ denklicher werdende Lage Bulgariens in den neuen Gebietsteilen Serbiens mit dem Miniſter des Aeußern unterhalten und ſchlug die Ein⸗ ſetzung eines gemiſchten ſerbiſch⸗bulgariſchen Unterſuchungsausſchuſſes für den Bezirk Stru⸗ mitza vor, um feſtzuſtellen, wie weit die Klagen der Flüchtlinge berechtigt ſeien. Die ſerbiſche Regierung verhält ſich gegenüber dieſer Forde⸗ rung ablehnend. Dieſes ablehnende Verhalten kennzeichnet genügend die Haltung Serbiens. * WITB. London, 21. Okt.(Nichtamtlich.) In dann zu ſeinen in der Feuerlinie liegenden Der Telegraph meldet aus BergenOpzoon von die Heilanſtalt für Seeleute vernich⸗ fete WTB. Straßburg i.., 21. Okt.(Nicht⸗ amtlich.) Der kaiſerliche Statthalter von Dallwitz iſt nach mehrtägigem Fernſein, aus dem großen Hauptquartier hierher geſtern Nachmittag zurückgekehrt. WITB. Berlin, 21. Okt.(Nichtamtlich.) Die Aeußerungen des deutſchen Geſandten in Chriſtiania Grafen Oberndorff, die kürzlich im Morgenblatte veröffentlicht wurden und ſich gegen die Erklärungen des Miniſterialdirektors Delavaud in Paris richteten, ſind bei der tele⸗ graphiſchen Uebermittlung verſtümmelt worden. Graf von Oberndorff ſagte, er könne Delavaud ſeinerſeits Gewißheit nicht geben, er ſei von dem gleichen Gefühle beſeelt, wenn ſeine Hoff⸗ nungen ſich auch nicht auf die unerſchöpflichen Menſchenvorräte der Fremdenlegion und die afrikaniſchen Neger ſtützen. WITB. Bukaveſt, 21. Okt.(Nichtamtlich.) Der Gerichtshof in Jefop beſtätigte den Haftbefehl gegen Haſſan Tahſin, der den Anſchlag auf die Brüder Buxton verübt hat. Die Beſſerung in dem Befinden der beiden Verwundeten dauert fort. * WITB. Stuttgart, 21. Okt. Der Lie⸗ derkomponiſt Ludwig Walbach, Ehrenmit⸗ glied des Stuttgarter Hoftheaters, iſt im Al⸗ ter von 82 Jahren geſtorben. Berlin, 21. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Der Wortlaut der Erklärung, welchen der An⸗ walt der Frau IJſolde Beidler bei dem Bamberger Oberlandesgericht abgegeben hat, wird von der„Voſſ. Zig.“ jetzt mitgeteilt. Es heißt: Die Berufungsklägerin Frau Iſolde Beidler erklärt, daß in einer Zeit, in welcher Deutſchland umgeben von Feinden und ſeiner Exiſtenz kämpft, in welcher Jedermann aus dem deutſchen Volke in beiſpielloſer Weiſe alles für ſein Vaterland opfert, daß dieſer ihr aufgedrun⸗ gene unſelige Familienſtreit nicht geführt werden darf. Die Frau Berufungsklägerin, offenbar nach wie vor, von ihr naheſtehender engliſcher Seite beſtens unterrichtet, hat ebenſo wie bei Be⸗ ginn jede vergleichsweiſe Erledigung abgelehnt und erklärt, daß ſie ihrerſeits auf Verhandlung beſtehen werde. Frau Iſolde Beidler glaubt im Sinne ihres Vaters, Richard Wagner, dieſes deutſchen Meiſters zu handeln, wenn ſie es vor⸗ engliſchen Seite iſt Chamberlein gemeint. Staatsminiſter von Zedlitz⸗Trütſchler F. WITB. Berlin, 21. Okt. Der Staatsminiſter a. D. Graf von Zedlitz⸗Trütſchler iſt in der ver⸗ Zedlitz war am 18. Dezember 1837 in Freienwalde an der Oder geboren und wurde nach reger Tä⸗ tigkeit in der Kreis⸗ und Provinzialverwaltung glied des Staatsrats, Oberpräſident der Provinz Poſen und Präſident der gleichzeitig gegründeten Anſiedelungs⸗Kommiſſion. 1891 wurde er preußiſchen Kultusminiſter ernannt. Er nahm be⸗ reits im nächſten Jahr ſeinen Abſchied, um 1898 in den Staatsdienſt und zwar als Oberpräſtdent von Heſſen⸗Naſſau zurückzukehren. 1903 wurde er zum Präſidenten von Schleſien ernannt. Er war Herrenhauſes, Ehrendoktor Breslau und Greifswalde. der Mann, von ausgezeichneter perfönlicher Qualität. nicht ſtudiert und nicht einmal den vorgeſchriebenen Gymnaſialkurſus durchlaufen. waltungsbeamter indes als Oberpräfident ſowohl in Poſen als in Breslau und Kaſſel Vortreffliches ge⸗ bahn. Graf von Zedlitz⸗Truetſchler war zu Amfang der 90iger Jahre bekanntlich Kultusminiſter. An ſeinen Namen knüpfen ſich die Erinnerungen an die hef⸗ tigen Schulkämpfe des Jahres 1892. Verleihungen des Eiſernen ee Guſtaf ſtraße 82,(Schwagen von Fr. Lautenſchläger erhiclt wegen hervorragender Tapferbeit das Eiſerne Kreuz zweiter Kloſſe. *Die Neckarüberfahrt von der Otto Beckſtraße nach dem Friedhofe in Betrieb. iſt wieder na Sheerneſo brach vorgeſtern Feuer aus, welches eine Anzahl Gebäude, darunter zieht, in der Kriegszeit nicht uuf der offenen Durchführung dieſes Familienzwiſtes zu beſtehen Sie nimmt daher die Berufung zurück. Mit der gangenen Nacht in Charlottenburg geſtorben. Von Schleſiens Regierungspräſident in Oppeln, Mit⸗ 5 Sein Ritter des Schwarzen Adlerordens, Milglied des Univerſttäten In ihm verliert der preußiſche Staat einen außerordentlich tüchtigen Beamten. Nebenher einen Graf von Zedlitz⸗Truetſchler war nicht aus der üb⸗ lichen Beamtenlaufbahn hervorgegangen, er hatte Er hat als Ver⸗ leiſtet. Weniger glücklich war ſeine Miniſterlauf⸗ Areuzes. 5 5 TTTT — —————————„—- —.—— * Sr Ne 5 Srffiworg ven 21. Ortover 1914. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) 5. Seite. Nus Stadt und Land. Maunheim, den 21. Oktober 1914. UNach der Schlacht. Der Nachtwind weht, die Luft iſt mild, Leis rauſcht's im Aehrenfeld; Die Saaten wogen, reif zum Schnitt; Im Frieden liegt die Welt, Von Sternen eingelullt, Als wär ſie ohne Schuld.— Doch fieh: da leuchtet's rot wie Blut. Iſt's wilder Wieſenmohn? Bleich hingeſtreckt ins gelbe Korn Schläft mancher Mutter Sohn. Er ſtarb fürs Vaterland, Des floß ſein Blut zum Pfand. Was iſt das für ein düſtrer Zug Jetzt um die Mitternacht, Was tragen ſie für ſchwere Laft Hin durch die Halme ſacht? Die Brüder ſind's, die toten, Um die die Feuer lohten! Und noch ein Zug und einer mehr—— Der Wind durchs Kornfeld weht, Jun Aehrenrauſchen flüſtert's leis: Der Schnitter hat gemäht! Die Erd' hat Blut getrunken. Mauch Glück iſt jäh verſunken.—— Jetzt ruht der Kampf, die Schlacht ift aus, Die Ernt' iſt heimgebracht; Und friedlich liegt das Aehrenfeld In ſeiner Glutmohnpracht.— Es zog der Schnitter fort An einen andern Ort. Mannheim. Schweſter Juiſe Sperling. Unterhaltungsabende im Vereinslazarett Nathol. Geſellenhaus. Zu den Unterhaltungsabenden am Samstag und Sonntag hatte das Vereinslazarett Kath. Geſellenhaus auch die im Alfonshaus unterge⸗ brachten Verwundeten eingeladen. Der Man⸗ dolmenklub„Loreley“ eröffnete am Samstag die Feier mit flottgeſpielten Weiſen unter der Leitung ſeines tüchtigen Kapellmeiſters Herrn Schlotter. Die Kapelle begleitete auch einige gemeinſchaftliche Geſänge. Die Herren Bie⸗ ger, Dehler ſowie die Herren Buck ſangen utit prächtigen Stimmen einige Lieder, die reichen und wohlverdienten Beifall fanden. Herr Hecht jun. erfreute durch den Vortrag ſtim⸗ mungsvoller Gedichte. Große Heiterkeit erreg⸗ ten die Darbietungen der Herren Buck, die von Herrn Schwab am Klavier begleitet wurden. — Das Programm für den Sonntag hatte Herr Sanders zuſammengeſtellt, der mit ſeiner Künſtlerſchar das erſtemal in einem Lazarett auf⸗ trat. Frl. Friedel und Aenne Dann brachten mit gutgeſchulten Stimmen einige Lieder zum Vortrag, die ſo gut gefielen, daß ſich die Damen zu einer Zugabe verſtehen mußten. In Frl. Kirchheimer lernten wir eine hochbegabte Geigenkünſtlerin kennen, deren ausdrucksvolles Spiel befonders in einem ungariſchen Tanz von Brahms zur Geltung kam. Beachtenwertes, dichte riſches Können zeigte ſich in dem Vortrage eigener Dichtungn des Herrn Paul Nikolaus. Frl. Kirchheimer brachte noch gemeinſam mit den Brüdern Wertheimer ein Trio zum Vortrag, das allgemeinen Beifall fand. Die Be⸗ gleitung der Geſänge und der Violinvorträge hatte Herr Sanders übernommen, der auch in dem Vortrag des„Liebestraum“ von Liſzt Zeugnis von ſeiner hohen, muſikaliſchen Bega⸗ bung ablegte. Das gemeinſchaftlich geſungene Lied„Deutſchland, Deutſchland über alles ete.“ ſchloß an beiden Abenden die Feier. Vaterländiſche Kundgebung in Neckarau. Eines außergewöhnlich ſtarken Beſuches hatte ſich die vaterländiſche Kundgebung zu erfreuen, die am Sonntag Abend vom hieſigen Evangel. Bund unter Mitwirkung des Evangel. Kirchen⸗ chors veranſtaltet worden iſt. Schon lange vor Be⸗ ginn war der große Saal des„Bad. Hofes“ dicht beſetzt. Mit dem weihevollen Dankgebet aus den altniederländiſchen Volksliedern wurde der Abend eingeleitet. Nach dem hierauf folgenden Vortrag des Körnerſchen Aufrufs durch Mit⸗ glieder des Evangel. Mädchenbundes be⸗ grüßte Herr Stadtpfarrer Lam b die zahlrejch Er⸗ ſchienenen in herzlichen Worten und verſtand es, in einer packenden Anſprache die Herzen zu erheben und zu begeiſtern. Es folgten Muſikvorträge für Violine und Klavier von Frau Lehrer Buſch und Herrn Deppert, die mit großem Beifall auf⸗ genommen wurden, wie auch die Chöre des Kirchen⸗ chors und die Baritonſoli des Herrn Skeck. Treff⸗ liche Deklamationen vaterländiſcher Gedichte aus früherer und neuerer Zeit umrahmten die muſika⸗ liſchen und geſanglichen Darbietungen. Einen er⸗ hebenden Abſchluß fand der ſchöne Abend durch die Aufführung des von warmer Vaterlandsliebe er⸗ füllten Dramas:„Deutſche Treue! von Th. Körner. Alle Mitwirkenden, insbeſondere die Dar⸗ ſieller der beiden Hauptrollen, des Oberleutnants und Korporals, gaben ihr beſtes. Herr Stadtpfarrer Lamb ſprach allen, die zum Gelingen des erheben⸗ den Abends beigetragen, herzlichen Dank aus.— Eine Sammlung freiwilliger Gaben zum Beſten des Roten Kreuzes und zur Linderung der Kriegs⸗ kot, die an dieſem Abend veranſtaltet wurde, ergab die ſchöne Summe von 1558 Mar k. Da viele we⸗ gen Platzmangels umkehren mußten, ſoll auf viel⸗ jachen Wunſch die Veranſtaltung am kommenden Sonntag wiederholt werden. *—— 8————ů—— Die Vorführung franzsſiſcher Films. Aus unſerem Leſerkreiſe war Klage darüber geführt worden, daß in den hieſigen Kinos fort⸗ geſetzt franzöſiſche Films vorgeführt werden. Auf unſere an ein hieſiges Kino gerichtete Anfrage geht uns nun folgendes Schreiben zu: In Erwiderung Ihrer Anfrage betr. die Vor⸗ führung von Films franzöſiſcher Herkunft ge⸗ ſtatten wir uns folgendes zu bemerken: Die bei uns geſpielten Films erhalten wir wie alle Theater von deutſchen Filmverleihern, die die Filme von den verſchiedenen Fabriken an⸗ kaufen. Wir haben nach Ausbruch des Krieges vertraglich unſerm Verlether zur Bedingung ge⸗ macht, keine Films aus mit Deutſchland im Kriege befindlichen Staaten zu liefern, bei Er⸗ ſatzpflicht allen uns aus Nichtbeachtung dieſer Vorſchrift erwachſenen Schadens. Da wir nicht in der Lage ſind, jeden der erſt am Tage des Programmwechſels einlaufenden Film auf ſeine Herkunft zu prüfen, kann es vorgekommen ſein, daß ohne unſer Wiſſen durch Entfernen der Firma ein ausländiſcher Film mit unterlaufen iſt. Unſer Standpunkt in dieſer Frage iſt, trotz⸗ dem wir den allgemeinen Wünſchen in dieſer Frage Rechnung tragen, doch weſentlich anders. Durch Nichtvorführung der beanſtandeten Bilder werden nicht die ausländiſchen Firmen geſchä⸗ digt, ſondern nur die deutſchen Verleiher, die ſchon vor dem Kriege dieſe Bilder erwarben und den größten Teil ihres Vermögens in denfelben anlegten, auch ſind die deutſchen Filmfabrikanten zum Teil noch nicht produktiv genug, um genü⸗ gend Films herzuſtellen, ſowohl quantitativ wie qualitativ. Gleichzeitig möchten wir noch er⸗ wähnen, daß dieſer Fall unſerem Theater nur einmal paſſterte, während andere Theater ſchon mehrfach franzöſiſche Bilder ſpielten, was wir jedoch in keiner Weiſe als unpatriotiſch anſehen, da ſolange, bis ſich die deutſche Herſtellung den veränderten Verhältniſſen angepaßt hat, auch der Verleiher vor dem Ruin geſchützt werden muß. Ebenſowenig wie Handelsfirmen, die auslän⸗ diſche, vor dem Kriege erworbene Waren ver⸗ kaufen, deshalb nicht als unpatriotiſch angeſehen werden, ſollte auch den Kinos in ähnlichen Fällen von Ueberpatrioten, denen die geſchäftlichen Ver⸗ hältniſſe der Kinobranche unbekannt ſind, keine Schwierigkeit in den Weg gelegt werden. * Perſonalveränderungen der Armee inner⸗ halb des 14. Armeekorps. Befördert: Zum Ltn. der Ref. der Vizewachtm. Schmieder(Ra⸗ ſtatt) bei der Armee⸗Telegr.⸗Abtlg. Nr. 7 des Telegr.⸗Batl. Nr. 4. Zum Fähnrich Unteroffi⸗ zier Becker im Telegr.⸗Batl. Nr. 4, jetzt Fern⸗ ſprech⸗Abteilung Nr. 15. Zum Hauptmann: Oberleutnant Jacobs der Landw.⸗Fußart. 2. Aufgeb.(Mannheim) jetzt im Landw.⸗Fußart. Batl. Nr. 14. Zu Leutnants, vorläufig ohne Patent: die Fähnriche Walz, Melmer im Füſ.⸗Reg. Nr. 40, Kubuſchok, im Inf.⸗Reg. Nr. 111, v. Thomſen im Feldart.⸗Reg. 50. Zum' Fähnrich: Hilgenberg, charakt. Fähn⸗ rich im Inf.⸗Reg. 111. Zum Leutnant d. Reſ. Vizewachtmeiſter Peterſen(Karlsruhe), Todt(Pforzheim) des Feldart.⸗Régiments 14. Gckolt(4 Berlin) in die Fuhrparkkolonne 5. Zum Hauptmann: Oberlt. a D.„ Klinkow⸗ ſtröm(Kolmar) früher im Jäger⸗Bat. 14. Zum Rittmeiſter: Hohenemſer(Mannbeim) Oberleutnant des Landwehr⸗Trains 2. Aufgeb. *„ Poſtauweiſungen für Kriegsgefangene in Größbritannien. Von jetzt ab ſind nach Groß⸗ britannien Poſtanweiſungen für Kriegs⸗ gefangene oder von ſolchen zugelaſſen. Die Poſt⸗ anweiſungen ſind auf der Vorderſeite des für den Auslandsberkehr beſtimmten Formulars mit der Adreſſe des Königlich Niederländiſchen Poſtamts in sGravenhage zu verſehen, während die Adreſſe des Empfängers der Geldſendung auf der Rückſeite des Abſchnitts genau an⸗ zugeben iſt. An der Stelle, die ſonſt für die Frei⸗ marken zu dienen hat, iſt die Bemerkung„Kriegs⸗ gefangenenſendung— Taxfrei“ anzubringen. In 8·Gravenhage werden die deutſch⸗niederländiſchen Anweiſungen in niederländiſch⸗engliſche umgeſchrie⸗ ben. In der Richtung aus Großbritannien nach Deutſchland ſind Poſtanweiſungen der Kriegs⸗ gefangenen noch nicht zugelaſſen. * Bei der Erſatzabteilung Feldartillerie⸗Regi⸗ ment Nr. 66 in Lahr werden in nächſter Zeit wieder Kriegsfreiwillige eingeſtellt. Bevorzugt werden Landwirte, Kutſcher und Handwerker. * Stricken von Socken. Man ſchreibt uns: Es iſt noch wenig bekannt, daß die Arbeitsſtätten des Roten Kreuzes gerne bereit ſind, freiwilli⸗ gen Hilfskräften u neutgeltlich Wolle zum Stricken von Socken abzugeben. Da in aller⸗ nächſter Zeit eine große Anzahl Socken gebraucht werden, wird gebeten, von dieſer Einrichtung fleißig Gebrauch zu machen. * Turnverein, Sängerriege. Nachdem fämt⸗ liche turneriſche Abteilungen des Turnvereins Mannheim von 1846, von den Schülern bis zur Altherren⸗Riege, den regelmäßigen Turnbetrieb wieder aufgenommen haben, haben die Mitglie⸗ der der Sängerriege beſchloſſen, die Geſangs⸗ proben ebenfalls wieder aufzunehmen. Von den 65 aktiven Sängern ſind bis jetzt 30 Mann ins Feld gerückt, ſo daß der Männerchor nur noch über eine verhältnismäßig kleine Zahl verfügt. Aus dieſem Grunde hat ſich die Sängerriege mit dem ihr befreundeten Geſangverein Sängerluſt, welcher Verein ebenfalls Herrn Muſikdirektor W. Sieder zum Dirigenten hat, in Verbin⸗ dung geſetzt. Die Sängerluſt hat ſich ſofort be⸗ reit erklärt, mit der Sängerriege gemeinſam eine Probe in der Woche und zwar Dienstag abends um 9 Uhr in dem Lokal der Sängerluſt,„Land⸗ kütſche, 2. St., abzuhalten. Es iſt zu begrüßen, wenn ſich Geſangvereine, die durch den gegen⸗ wärtigen Krieg an Mitgliederzahl geſchwächt wurden, zuſammenſchließen und gemeinſame Ge⸗ ſangsproben veranſtalten, um auch in dieſer ſchweren und ernſten Zeit den deutſchen Volks⸗ geſang und insbeſondere vaterländiſche Lieder zu pflegen. *Mutmaßliches Wetter am Mittwoch und Donnerstag. Von Norden her breitet ſich wie⸗ der ein kräftiger Hochdruck aus. Für Mittwoch und Donnerstag iſt aufheiterndes Wetter zu er⸗ warten. Polizeibericht vom 21. Oktober 1914. Selbſtmordverſuch. Aus Lebensüberdruß brachte ſich geſtern Nachmittag ein 23 Jahre alter lediger Kaufmann von Köln in einem hieſigen Gaſthaus in ſelbſtmörderiſcher Abſicht einen Schnitt am linken Handgelenk bei. Hierauf begab ſich derſelbe nach Sandhofen und ſprang dort in den Altrhein. Der Lebensmüde arbeitete ſich jedoch ſelbſt wieder ans Land und wurde von der benachrichtigten Polizei Sandhofen in das dortige Krankenhaus berbracht. Unfälle. Am 19. ds. Mts. abends 6% Uhr wurde auf der Breitenſtraße bei K 1 ein 57 Jahre alter lediger Taglöhner von hier von einem Straßenbahnwagen erfaßt, zu Boden geworfen und eine Strecke weit geſchleift, wo⸗ durch er Verletzungen am Rücken und an den Beinen erlitt.— An einem Neubau in Neuoſt⸗ heim glitt am gleichen Tage nachmittags ein 31 Jahre alter verh. Maurer von Käfertal auf der Kellertreppe aus und zog ſich dabei eine ſo erhebliche Verſtauchung des rechten Kniees zu, daß er ins Allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. Brandausbruch. Geſtern Nachmittag 3½ Uhr entſtand in dem Anweſen Friedrich⸗ ſtraße 36 in Neckarau dadurch ein Brand, daß ein 4 Jahre alter Knabe in einem Strohſchuppen mit Streichhölzern ſpielte, wobei das Stroh Feuer fing. Das Feuer wurde von Nachbars⸗ leuten und einigen Mann der freiwilligen Feuerwehr wieder gelöſcht. Der Geſamtſchaden wird auf etwa 230 Mk. geſchätzt. Verhaftet wurden 21 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein von der Staatsanwaltſchaft Frankenthal wegen Betrugs ausgeſchriebener Agent von Rheinzabern, ein Reiſender von Oedheim wegen Diebſtahls, ein Kaufmann von hier wegen Unterſchlagung und ein Friſeur von Ober⸗ achern, wohnhaft hier, wegen mehrfacher Sitt⸗ lichkeitsverbrechen. Neues aus Cudwigshafen. * Lebensmüde. Aus Schwermut hat ſich eine Ghefrau geſtern in ihrer Wohnung erhängt, * Selbſtmordverſuch. Aus Liebeskummer ſuchte ſich ein Dienſtmädchen durch Leuchtgas zu vergif⸗ ten. Sie wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus über⸗ führt. Stimmen aus dem Publikum. Ein Vorſchlag. Man ſchreibt uns: Erfüllen die Kniewärmer, die unſe⸗ ren tktapferen Soldaten zugeſchickt werden, ihren Zwecks Antwork: Nein— weil ſie eben nicht halten! Wer ſchon einmal Kniewärmer getragen hat, wird zugeben müſſen, daß, mögen ſie noch ſo gut geſtrickt ſein, ſchon nach ganz kurzer Zeit durch die vielfachen Bewegungen des Körpers die Kuiewärmer in die Weite gehen und an den Beinen herunterrutſchen, folglich ihren Zwack verfehlen, ja ſogar läſtig werden können. Den Müttern und Frauen unſerer Helden will ich eine Kleinigkeit, die dem Uebel abhilft, emp⸗ fehlen, gerne hoffend, daß ſie ſich die Mühe nicht verdrießen laſſen und meinen ſelbſterprob⸗ ten Rat befolgen: Am oberen Rande des Kniewärmers außen wird ein Knopf angenäht. Ein Meter Gummi⸗ ſtrumpfband wird in 2 Häliten geteilt; das Strumpfband wird dann an dem Knopf am Kniewärmer und am Knopf, an dem die Hoſen⸗ träger vorn eingehängt werden, eingeknöpft, ähnlich alſo befeſtigt, wie die Frauen ihre Strümpfe feſtmachen. Da das Strumpfgummi⸗ band mehrere Löcher ausweiſt können die Sol⸗ daten nach Belieben die Kniewärmer hochziehen. Für die jetzt noch ins Feld ziehende Mannſchaft würde ich empfehlen, rechts und links in der Innenſeite der Hoſen einen Knopf anzubringen; es hat dies ſeinen beſonderen Vorteil, wie ja leicht beurteilt werden kann. * Kaninchen⸗ und Haſenbälge für Leibbinden. Wir erhalten folgende Miteilung: In einer Zuſchrift an die Deutſche Jäger⸗ zelkung findet ſich untenfolgende dankenswerte Anregung, die ich Sie bitten möchte Ihren Leſern zu unterbreiten. Um nun aber die Un⸗ beguemlichkeit des Verſchickens nach Berlin zu ſparen, könnte durch das Rote Kreuz am hieſi⸗ gen Platze eine Sammelſtelle für einzuliefernde Haſen⸗ und Kaninchenfelle bekanntgegeben werden, was wir hiermit anregen möchten. Der Artikel der„Deuiſchen Jägerzeitung“ lautet: Gleich möchte ich noch eine Bitte an die Wild⸗ händler und Jägerfrauen, kurz an alle, welche Haſen⸗ und Kaninchenbälge beſitzen, hinzufügen. Die Kaiſerin hat im Kriegsausſchuß angeregt, für warme Unterkleider zu ſorgen, möglichſt un⸗ ter Ausſchluß von Wolle. Der Kriegsausſchuß hat beſchloſſen, Kaninchen⸗ und Haſenbälge na⸗ mentlich als Leibbinden zu verwenden. Sowohl Haſen⸗ als auch Kaninchenbälge werden, falls die Liebesgaben nicht ausreichen, auch ſowohl gegerbt als auch ungegerbt angekauft. Anfragen uſtw ſind auch an obige Adreſſe: Rotes Kreuz, Berlin, Reichstag, zu richten. Die Sammelſtelle der Bälge iſt Berlin, Dirkſenſtraße, Stadtbahn⸗ hogen 103. Ich möchte noch kurz erwähnen, wie man die Bälge zu behandeln hat. Der Haſe oder das Kaninchen wird ſauber geſtreift. Die Läu⸗ fer bleiben bis zum erſten Gelenk am Balg. Man hüte ſich, Einſchnitte in den Balg zu machen. Es iſt geboten, Obacht zu geben, daß die Haare we⸗ der ſchweißig noch naß werden. Iſt der Balg herunter, ſo wird er entweder auf ein Brett ge⸗ zogen(Wildbret nach außen) oder mit Stroh, Heu, Holzwolle, Papierſchnitzel oder Sägemehl zugigen, trocknen Raum gehängt und ſo lange hängen gelaſſen, bis es vollſtändig trocken iſt. Man kann den Balg auch am Ofen oder in an⸗ derer Kunſthitze trocknen. Wildbretteile, die noch am Balg haften, ſind ſorgfältig zu entfernen. Fühlt ſich der Balg auf der Wildbretſeite trocken an, ſo wird er umgedreht— dieß aare nach außen—, ſorgfältig gekämmt und gebürſtet, noch ein oder zwei Tage getrocknet und dann abge⸗ ſchickt. Die Zurechtmachung der Bälge iſt, wie erſichtlich, eine kleine Arbeit, die jeder auf ſich nehmen muß, der daheim in warmer Stube ſitzt und in warmem Bette ſchläft, während unſere Söhne draußen für uns frieren und hungern. Man entſchuldige ſich nicht damit: der eine Haſe, den ich eſſe, macht den Kohl nicht fett, ſelbſt wenn ich ihn nicht einſende. Das iſt ganz falſch, denn„Viele Wenig machen ein Viel!“ Daher ſelbſt ein Haſen⸗ oder Karnickelbalg nach Berlin! Aus dem Großherzogtum. Urſenbach i.., 19. Oktober. Bei der hieſigen Poſthilfsſtelle iſt ſeit heute eine öffent⸗ liche Fernſprechſtelle, verbunden mit Telegraphen⸗ anſtalt, errichtet worden. Dieſe praktiſche, der Allgemeinheit zugute kommende Einrichtung wird ſeitens der hieſigen Einwohnerſchaft ſehr begrüßt. Iſt doch jetzt unſer elwas vom Verkehr Ort dadurch dem Verkehr näher ge⸗ rückt. Rittenweier i.., 19. Olk. An Stelle des nach Meßkirch verſetzten Herrn Vikars Haßler iſt mit Entſchließung des Evang. Ober⸗ kirchenrats in Karlsruhe Herr Vikar Hirſch, zuletzt in Doſſenheim, hierher verſetzt worden. Herr Vikar Hirſch hat geſtern zum erſten Male bei uns gepredigt. Hoffen wir, daß die Be⸗ ziehungen zwiſchen dem nunmehrigen Seelſorger und der Gemeinde die gleichen, wie unter ſeinem Herrn Amtsvorgängers Haßler, bleiben mögen. 90 Freiburg, 19. Okt. Die Holzgroßhand⸗ lung Gebrüder Himmelsbach in Freiburg hat für die in den Weſtheeren ſtehenden Truppen und auch für die im Oſten kämpfenden Soldaten eine halbe Million Zigarren geſpen⸗ det. ):( Villingen, 19. Oktober. Der von einer Seite als tot, von anderer Seite als vermißt ge⸗ meldete Rektor Schwörer hier, befindet ſich nach jetzt éingelaufenen Nachrichten verwundet in einem franzöſiſchen Lazarett. Pfalz, Beſſen uns Umgebung. K. Viernheim, 19. Okt.(Gemeinderats⸗ ſitzung vom 16. Oktober.) l. Elektriſierung der Nebenbahn Mannheim⸗Vieruheim. Der von der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft auf das Gebiet der Ringſtraße geſtellte Maſt ſoll laut einſtimmigem Beſchluß des Gemeinderats enk⸗ fernt werden oder aber hierfür den Kohlenſchup⸗ pen beſeitigen. 2. Ein Geſuch des Joh. Bu⸗ gert 10 um Belaſſung eines gebauten Backofens trotz nicht genügender Entfernung, wird ein⸗ ſtimmig befürwortet. 3. Für die Anlage einer Begräbnisſtätte für verſtorbene Kriegsteilneh⸗ mer wird einſtimmig der Platz hinter der Be⸗ Hräbnisſtätte der Schweſtern beſtimmt. Das Gefuch der Zuckerfahrik Rheingau, die Gemeinde möge ihr den Bau einer Wage und eines Wiege⸗ häuschens an der Staatsbahn geſtatten, wird ab⸗ gelehnt. Die anderen Punkte waren unweſentlich. Sport⸗Zeitung. Kriegshilferunde MRannheim⸗ Tuswigshafen. Ergebniſſe vom Sonntag, den 18. Oktober. Phönix Mannheim— Phönix Ludwigshafen:5,. — 1903 Ludwigshafen— V. f. R.:1. Stand der Spiele am Sonntag, den 18. Oktober: Spiele gew. unentſ. verl. Punkte. für Tore geg⸗ 2 2 2 2 * 820928898822 19998823 Verein für Raſenſpiele 3 1 2 Phönixr Mhm. 4 2 1 1 0 9 6 Sp.⸗B Waldh 4 0 4 2 10 Phönix Lhafen 4 3 0 1 16 16 8 1903 Whafen 4 2 0 33 6 11 Pfalz Lihafen 4 1 0 4 8 Sport im Krieg. sr. Das Eiſerne Krenz erhielten bisher von Mitgliedern des Kgl. Sächſiſchen Freiwilligen Automobil⸗ Corps Hauptmann Fritz Wilsdorf, Oberleutnant d. L. Horſt Weber, Kaufmann Mar Pfund, Dr. A. Roſt und Fabrikant Edgar Dietz, ferner Leutnant Born, der Inhaber des deutſchen Offiziersrekords im Hochſprung und Sieger bei den Offizierswettkämpfen im Deutſchen Stadion. Er ſtehr als Bataillons⸗ Adjutant eines Jufanterie⸗Regiments auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz. sr. Erwin v. Sigel lebt. Der bekannte Ber⸗ liner Sportsmann Erwin v. Sigel, Deutſch⸗ lands Meiſter im Streckenlaufen, der auf Grund der Todesanzeige in der amtlichen Verluſtliſt. allgemein betrauert wurde, iſt in Wirklichkeit nicht gefallen, ſondern nur ſchwer verwundet und befindet ſich in franzöſiſcher Gefangenſchaft Er hat Granatſplitter in Arm, Bein und Kopf erhalten. Seine Wunden ſind in Heilung be⸗ griffen. In dieſen Tagen traf ein Brief des tot⸗ geſagten, mit der linken Hand geſchrieben, bei ſeiner Familie an, worin er mitteilte, daß es ihm gut ginge und daß die verwundeten deut⸗ ſchen Krieger im franzöſiſchen Lazarett eine gute Behandlung erführen. er, Gepückwettmärſche in ganz Deulſchland beabſichtigt die Deutſche Sporlbehörde für Ath⸗ letik demnächſt durchzuführen und hat ſich des⸗ wegen mit dem Kriegsminiſterium in Verbin⸗ dung geſetzt. Damit wird ein ſehr wichtiger Teil der militäriſchen und körpevlichen Vorbereitung der noch nicht dienſtpflichtigen Jugend getan. augseſtopft. Das Ganze wird alsdann in einen Näheres wird noch bekannt gegeben werden. Neueſte Nachrichten.(Abendblatß 6. Seite. Vom rheinisck-westistischen Eisenmarket. er- Die großen rheinisch-westfälischen Werke arheiten mit etwa 35—65 Prozent der Leistungs- kähigkeit, wogegen die kleineren Spezialfabriken, soweit sie nicht an Kriegslieſerungen beteiligt sind, Mielfach noch stilliegen. Mit der langsam fort- schreitenden Verkehrsbesserumg und der Wieder- Aunahme der Betriebe, besonders in Süddeutsch- land, macht sich alhnählich auch wieder ein Nach- lassen der Preise für die im freien Wettbewerb stehenden FErzeugnisse bemerkbar. Die Haupt- ursache hierfür liegt darin, daß die Händler mit niedrigeren Angeboten an den Mamt kommen. Nacht unseren Erkundigungen haben nämlich dis rheimisch westfalischen Werke, nachdem der Kriegsschauplatz iei Feindesland verlegt ist und so- mit Gefahr für die Werke kaum besteht, beschlos- Sen, von der Kriegsklause! in den Lieſe- rungsverträgen keinen Gebrauch zu machen, Sondern die laufenden Verträge zu den alten Be- dingungen abzuwickeln. Die Händler haben aber vor Kriegsanfang zu den damaligen niedrigeren Preisen große Abschlüisse, besonders in den B- Produkten Stabeisen, Bandeisen, Bleche und Draht⸗ wfen, getätigt, sodaßz sie heute in der Lage sind, die Werke, welche intolge Verteuerung der Her⸗ stellungskosten höhere Preise fordern müssen, um einige Mark erfolgreich zu unterbieten, was sie auch gut ſun können, weil sie dabei noch immer ein gutes Geschäft machen.§o laufen Z, B. noch zahlreiche Stabeisenabschlüsse auf der Preisgrundlage von etwa 93 Mk., wogegen der heutge Werkspreis dafür durchschnittlich 110 Mk. ab Obernausen jst. Die Händler haben also bei Stwa 105 Mk. Preisforderungen noch einen guten Nutzen zu verzeichnen. Kehnlich verhalt es sich mit Blechen und Bandeisen, letzteres notierte bis vor kurzem noch 190 Mk. und wirdd heute von Händlern bis fsrab zii Stua 120 Mie angeboten, weil sie Bandeisen vor Kriegsanfang Z, etwa 109 Mk. geuug gekauft haben. Pür Grobbleche wurde bis vor kurzem veyi den Werken etwa 115.120 Mb. gefordert, wogegen der Preis heute durch die Händler auf etwa 110—112½ Mark herabgedrückt wird: 50 sind also auf der ganzen Linie im freien Weitbewerb wiecher Preis⸗ ermäßigungen eingetreten, die hauptsächlich der Handel verursacht fiat! Und dabei kommen kaim nannenswerte Geschäfte au den Markt. Der Rohefsenversanddist, nachdem er im Seplember zu dem früheren, um 3 Mk. niedrigeren Preise, bis etwa zur Hälfte der Beteiligungsziffer gestiegen war, im Oktober wieder rüehgängig ge⸗ Worden. Der Halbzeugversand stockt voll⸗ ständig, weil die Ausfuhr fast nichts menr ver⸗ langt und im Inland der weitaus größte Teil des Bedarſes von den gemischten Werlen selbst gedeckt Wird, sodaß für den Versand augenblicklich fast nur Blöcke für die reinen Blechwalzwerke in Frage kommen. Halbzeug zur Walzdraht- und Stabeisen- herstellung wird fast garnicht mehr urmgesetzt. Nach der Auflösung des Walzd rahtverbandes Ende clieses Monats wird auch der Walzdrahtver- sand gewaltig abnehmen, weil der wWeiteus größte Teil des Bedarſes von der deutschen Drahtgesell- schaft(Interessengemeiuschaft der sechs großen Werke mit über 35 Verſeinerungsbetrieben) ge⸗ deckt wird. Das Formeisengeschäft ist in⸗ feige Stockung in der Bautätigkeit ziemlich still; man erwartet bel weiter günstigen Forischritten unserer kriegerischen Opera-· tionen im Frühjahr eine Belebung. Eisen bahnmaterial hat an den Staatslieferungen vorlsüfig noch eine gute Stütze. Auf dem Röhrenmarkte wird eifrig versucht, köhere Preiss durchzusetzen, allerdings bisher mit wenig Erfolg. Die Beschäftigung Üüberschreitet kaum ein Drittel der Leistungsſähigkeit. Verschiedene Föhrenwertze liegen schon seit längerer Zeit voll- stfändig still. Der Drahtmarkt liegt matt und man weiß noch nicht, wie die Auflösung des Walzdrahtverbandes wirken wird, zwar sind die bisher herausgekommenen Angebote zwischen 115 bis 125 Mk. für gewöhnlichen Walꝛdraht der heu- tigen Lage entsprechend, jedoch befürchtet man ein weiteres Sinken, wenn die neuen Wakzenstraßen ven Thyssen arbeiten werden. Drahtstifte kosten heute etwa 14 Mk. pro Doppelzentner; viele Fa- brſten dieser Art haben aber den Betrieb schon seit Woehen eingestellt und die großen gemischten Werte teilen sich fast allein in den wenigen Bedarf. Veber die Wiedereinführung der Aus fuhrvergütung ist die Meinung der Mitglie- dler des Stahlwerksverbandes geteilt: die eitten Sagen mit Recht, daß man die Ausfuhr nach den neutralen Staaten mit allen Mittein stützen und bördern miüsse; die anderen haben aber auch nicht Unrecht, wenn sie sagen, daß das Absatzgebiet in den hauptsächlich dafür in Betracht kommenden neutralen Staaten(Holland. Skandinavien, Itatien und Sctveig) von der Konkurrenz der belgischen und englischen Werke kaum bedroht sei und man somit gut auf Preise alten önae Das Ausfuhr geschäft bewegt sich seit einiger Zeit in s tei. gender Richtung. Absatz im allgemeinen nicht unbeddeutend zurück⸗ Geueral⸗Auzeiger Badiſche Dr Geldmerkt, Bank- und Börsen- Wesen. Schwezzer Auleihe. Die schweizerische Regierung beschloß heute die Aufnahme der schon gemeldeten neuen 5proz. An- leinhe von 50 Mill. Franken. Die Auleihe soll 20 Jahre dauern; nach 5 Jahren soll dem Bund das Kündigungsrecht zustehen. Eline Bankenvereinigung Stelkt die Anleihe sicher. Die Ausgabe, die zum Nennwert erfolgen soll, Wwird noch in diesem Mo- nat stattfinden. Berliner AGektenbörse. Berlin, 2. Ort. Aus der heutigen Ver⸗ Sammlung der Börsenbesucher siud besondere Vorgänge nicht zu melden. Den Hauptgesprächs- stoff bildeten wiederum die Bestimmungen des Börsenvorstandes übher die Einschuß⸗ leistungen auf schwebende Engagements. Im übrigen sjeht man mit wachsender Spannung und voller Zuversicht den Nachrichten über die Entscheidungen auf dem Kriegsschauplatz ent⸗ gegen, die man für nahe bevorstehend hält. Bel- gische Noten scheinen zu nachgiebigen Kursen gehandelt worden zu sein. Londoner Uflehtenbürse. London, 20. Oßt. Silber 22%(y. K. 23), Prixatdiskamt.3%(v. K. 31%), Bankeingang 260 000 Lstr. 8 Newelerker Eflektenbörse. Newyork, 20. Oßkt. An der heutigen B6782 stellten sich die Kurse für Sichtwechsel auf Lon⸗ don.9600(. K..9712), für Cabletransfers aàuf .9650(V. K..9787) und ſür Silber auf 5035(V. K. 50ʃ16). ence und industrie. Münchener ExporteMalztabrik, Munchen Her Geschäftsbericht für 1913/14 teilt nüt, daßß das durch: des Krieg veranlagte Malzaus- ſuhrverbot den gesamten Malztransport unterbinde, der einen erheblichen leil des,gesellschaftlichen Absatzes beträgt. Es seiee ſedoch Anzeichen vor- handen, daß die Ausiuhr von Malz nach den hauptsächlich in Betracht kommenden neutralen Staaten Europas, wenn auch in beschränktem Maße erlaubt werden würde. Immerhin werde der gehen, da sowohl im Inlandle als im Auslande der Bierabsatz schon jetzi ziemlich stark abgenonimen hat. Da auch die Gerstenpreise hoch. sind, und his jetꝛt noch keinen Ausclruck in den Malzpreisen gefunden haben, lasse sich über die Aussichten miehlis besonderes sagen. Aus diesem Grunde wer⸗ den 80 000 Mk. zurückgestellt. Danach und nach 46 206 Mk.(i. V. 43 562 Ml.) Abschreibungen be⸗ trägt der Reingewinn einschließlicen 35 610 Mk. 28 443 Mie) Vortrag 99 848 Mk.(124 610 Mie), Woraus wie schen gemeldet 3 Proz.(6 Proz.) Di- vidende verteiſt werden sollen. Das Ergebnis wurde günstig beeinflußt durck einen Mehrabsatz von etwa 20 000 Zentner und durch vorteilhafte lechnische Einrichitungen und Ersparnisse. Verkehr. rleichterung der Rhkeinschiffabrt. Zur Erleichterung der Schiffahrt auf dem Rhein erlägt der Kommandierende General des 8. Arnieekorps folgende Bestimmun⸗ gen: Die Fähren und Fahrzeuge dürfen bei Nicht- gebrauch auch am linen Ier halten; das Fahren während der Nacht wird erlaubt, mit Ausnahme der Durctfahrung durch die Brücken; die Strom- wachen an den Brücken werden aufgehoben, bis auf dieſenige in Kölm; die Durchfahrt durch die Schiffbrücke hei St, Goar ist versuchsweise ge⸗ Stattet; Schlepper mit mehr als zwei Anhängeschif- fen müssen rückwärts die Brüche durchfahren; das Begegnen von Schleppzügen auf der Stromstrecke von Kilometerstation 46 bis 55 ist verboten; das Abholen von Lotsen von den Schiffen bei St. Goar ist nur unterhalb der Schiffbrücke gestattet; die Schiffbrücke bei Linz darf in der Talfahrt von Schleppzügen nur mit Anhangsschiffen in einfacher Länge befahren werden; Smtliene Schiſte haben tagsliber die Flagge in Landesfarben zu führen; die deutschen Schiſſe könuen statt der Landesflagge auch die deutsche Reichsflagge führen; die Beför- derung von Briefen, Postlarten und Geschäfts- papieren aller Art auf dem Wasserwege wird strengstens verboten; die Schiffsführer sind per- sönlich verantwortlich für die Handlungen des Schiffspersonals; auf Verlangen der Behörden sind die besonders zu bezeichnenden Mannschaften so- ſort zu entlassen; den Anordnungen der mit der Aufsicht und Bewachung des Stromes und der Brücken Beauftragten sowie der Wahrschauer ist unbedingt Folge zu leisten. Warenmärkie. Rerliner Getreidemurkt. Berlin, A. OGuet. Die wahrscheinlich noch diese Woche erfolgende Festsetzung von Höchst⸗ preisen für Getreice wirkte Ahmend auf den Ver- m 22 8 Nr N BERLIN, 21. Oktober, 1914.(Frübkurse,) 21. 20. Weizen: Loko Rogßen:—— Hafer: feiner 231—4240 231—240 75 mltte! 228—280 226—280 Mals: Amerik. u. runder 746— 250 248—250 Futtergerste mittel u. gute 248—256 248—255 30.25 89.50 30.00—89.60 30.40—32.20 80.60—-32.0 Weizenmeh! Roggenmehl Erbsen mittel Welzenklele, grobe u. fe'ne 18.090—1 50 18.00—16.50 Roggenkleis 16.0016.25 15.50—16.25 BSRLin, 2. Oktober. 1874.(Sohluß.) 20. Weizon: fest 257.—270.— Roggen; ſest 20.— U E feinor: 23 28.— 7 mittel foest 22 29.— Mals runder: fest 2³0.————— 246.——— Welzenmeht;: fest 33.50—89.50 32.25—39.50 Roggenmehl; fest 30.29—32.20..—.32.20 RUBBHI: gesohäöftslos Die Cotgeidepreise vsestehen siah für Lekosare in Nark per Tonne, aſe Neh preise in Hark per VDoppelzentner. Liverpooler Metreidemarkt. Liverpool, 20. Okt. Am fleutigen Markte zogen die Preise für Weizen um 2½% π⏑ d und für Mais um-— d an, während der Preis flür runden amerikanischen Mais 1d einbügte. hnicagoer Warenmarkt. Shicago, 20. Okl, Bei mäßgigem Oeschäft erölſnete der Weizenmarkt in stetiger Hal- tung. Die Anfangsnotierungen waren gut behaup- tet und um O. höher! Bald nach den ersten Um- Sätzen gewann die Jendenz an Sictterheit, da sich Nachfrage für Exportware einstellte, und im An⸗ Sgchluß hieran Deckungskäufe hervortraten. Als späterhin aus Argentinien enttäuschende Ernte- berichte eintraſen, schlug die Stimmung wieder um. Die Firma Armur stellte mellrlach Ware zum Verkauf. Auf Abgabe wurden die Preise erheblieh geckrückt. Die Tendenz war bei Schluß matt. Der Dezember und Maitermin büßte 1½ resp. 178 Cents ein. Mais hatte bei Eröffnung ein ziemlich festes Gepräge, und die Ankangspreise stellten sich Cent höher. Als im Verlauf des Verkehrs die wenig zuversichtlieh lautenden argentinischen Ernteberichte bekannt wurden, zogen die Preise zunächst weiter an. Doch führte günstige Wit⸗ terung bald wieder zu einer Abschwächung der Tendenz. Zum Schlusse zeigte sich daher eine abgeschwächte Stimmung. Die Preise haben gegen gestern Rückgänge von—7 Cent zu ver⸗ zeichnen. Ghicago, 20. Oktbr. Kurs vom 20. 19. Kurs vom 20 19. Neizen Sohmalz Sept.—— Okt. 10.40 10.50 dez 114¼ 1180% nov 10.27 10.32 Mal 120, 122 Jan..92.35 Nals Ppork Sept.—— Okt.—— Dez. 575 6888/ Jan. 18.77 18.68 Nal 70 70 ftippen Ropgen Sept.———.— kloke 00˙— Okt.—.— 11.— Nafer Hai 52% 33½% lan..80.75 New-Torker Warenmarkt. Newyork, 20. Oktbr. Kurs vom 20. 19. Kurs vom 29. 19 Welzen Saumwolle oko 123— 123½ loko—— Bez. 123¼ 124½¼[Okt,—— Mal 129— 130% Sohmalz Rais Western 10.85 10.90 mix. Mo, 2 loko 82% 82%[Kaffee detreldefracht Rio ſoko 65 620 nach Lierposl%½ 3½%[Zuoker.38.30 naoh Longon—[ferpentin.45.45 0. 19. Speok ſloko 1050.—1189 1075—1150 Sohweine leiohte 705—770 205—770 5 sohwere 685—730 585.—.780 Zufuhren 97 0οn 25 00 2 davon in OChioage 22² 0⁰⁰ 0 0⁰⁰ Londoner Metallmarkt. Londan, 20. Okigr. Kupfer: 49.72 Elektrolyi 52.—32. desteigktrolyt 54.—— 54. Eink: ber Oktör. 24.—27—, ink: per Uktbr. 24½%½, per 1 Nonat 25.—. Wimsgower Rokeisenmarkt. Gas gon, 16. Oktühr, Roheisen, per Jasse 49.7, per 1 Monat 49.1. LSelwirtsenaft. Sgautenstand in RBaden. Nach den Statistischen Mitteilungen für das Großnerzogtum Baden war die Witterung im ab⸗ gelaufenen Monat Septeſber nur währeud des ersten Monatdrittels schön und beständig, Später trat veränderliches Wetter ein mit schweren und anhaltenden Regengüssen, die da und dort ddie Einbringung des Oehmads recht erschwerten und manches verdarben. Unter der zu reichlichen Feuchtigkeit litten auch vielfach die Kartoffeln, deren Ernte zurzeit im Gange ist. Die Erträge bleiben zum feil hinter den Erwartungen zurück, auch werden nicht selten, namentlich in der sück⸗ lichen Landeshälfte und in Schwerfeld faule und angesteckte Knollen gefunden. Der Stand der Zuckerrübenfelder hat im allgemeinen die gleich günstige Beurteilung erfahlren wie im Vor- monat. Die Klee- und Luzernäcker sowie die Wiesen stehen fast überall befriedigend; von den letzteren könnte da und dort ein zweiter Oehmdschnitt gewonnen werden. Futtervorrät sind wohl überall genügend vorhanden. Die Ta⸗ bakernte ist in der Hlauptsache beendigt und hat den gehegten Ertragshoſmungen in den meisten Fällen vollauf entsprochen. Die Wintersaat⸗ destellung wird, der vielen Sonstigen Feldge- Schäfte wegen und infolge von Pferde- und Leute- mangel, jetzt erst nach und nach in Angriff genom- men. Der Bodlen ist für die Saat vorläuſig auch noch vielfach zu naß. Die Herbstaussich ten sind vieltach noch mehr zurückgegangen. Nur ———— 77. AAAec stellenweise in der Bühlergegend, einen günstigen erhoffen, wahrend an schlecht gespritzten die per. schiedenen Krankheiten(Peronosporapilz, Oidium und zum Teil auch Sauerwurm weiter um sich 95 griffen haben, so daß die vorhandenen Traubeg von Tag zu Tag weniger werden. Fachliteratur. Süddlentsche Industrie Die Nummer 19 des Jahrgangs 1914 der in Mannheim erscheinenden„Süddeutschen In⸗ dustrie“, Orgen des Verbaudes Südwestdeutscher Industrieller enthält: Amtliche Mitteilungen des Verbandes: Betr.: Gestattung von Ausnahmen von Auskuhr- und Durchfuhrverboten. Betr.: Erxleichte rungen für die zollamtliche Ausgangsabfertigung von Waren. Betr.: Deutsche Eisenbahnsendungen an der russischen Grente. Betr.: Korrespondenz mit ausländischen Abnehmern. Betr.: Nachrichten⸗ verkehr mit dem feindlichen Ausland und Ueberses, Betr.: Wiederauinahme des Güterverkehrs. Beir.; Ausfuhrhandel nach dem neutralen Ausland. Betr.; Heereslieferungen und Lieſerungen an die Reichs⸗ Post- und Telegraphenverwaltung. Betr.: Aus⸗ nahmetarif für Stückgutsendungen nach anßerdeut schen Ausſuhrhäfen. Betr.: Deutsch-Dänischer un⸗ Deutsch-Italienischer Güterverkehr. Bekannt nachung, betr. Zahlungsverbot gegen England vom 20. September 1914. Verdingung. Weitere Ver⸗ längerung der Fristen des Wechsel- und Scheck⸗ rechts für Elsaß-Lothringen, Ostpreußen usw, Fälligkeit der im Ausland ausgestellten Wechsel. Unverbindlichkeit gewisser Zahlungsvereinbarum- gen. Seitens Deutschlands aus Anlaß des Krieges erlassene Ausfuhr- und Durchfuhrverbote. Lieſe⸗ rungs-Ausschreibungen. 20fähriges Geschäftsjubl, Hum. Mitteilungen der Abteilung Wasserwirk schaft des Verbandes: Krieg und Kraft, von Dipl Ing. K. Flügel, Karlsruhe. „etzte Mandelsnachrienten. Pforzheim, 21. Okt. Wie man uns schreibt, ist über das Vermögen der Firma Synthetische Edlelsteinvertriebsgesellschaft m. b. H. in Pforz. heim der Konkurs verhängt worden. r. K6 IU, 21. Okt.(Priv.-Tel. Das Kölner Syndikat für gewalzte und gepreßte Bleifabrikate hat, nachdem erst Mitte Okto⸗ ber eine Verteuerung um 1 Mk. eingetreten War, heute beschlossen, mit sofortiger Wirkung seinen Grundpreis abermals um 1 Mk. pro Doppelzentuer zu erhöhen. Beim Abschluß von mindestens 9 Tonnen beträgt der Grundpreis für Rhein, land-Westfalen heute daher 5 4 Mark pro Doppelzentner und bei kleineren Meg⸗ gen 57½ Mark Frachtgrundlage Köln. Für Süddeutschlaud ist der Preis für kleinere Mengen auf 58% Mark Frachtgrundlage Mann hei m erhöht worden. r. Siegen, 21. Okt.(Priv-Tel.) Im Gegen⸗ satz zu dem FEnde September gemachten Vor⸗ schlage des Aufsichtsrats der Bergbau- und Hütten--G.„Friedriohshütte“ in Her⸗ dorf über die Verwendung des Reingewinns von 1528 469 ½, bereits in der Hauptversammlung am 31. Oktober Vorschläge zu machen, erklärt die Verwaltung heute, über die Verwendung des Reingewinns erst nach Wiederkehr geordueter Verhältnisse, einer alsdann einzuberufenden Hauptversammlung Vorschläge machen zu wol⸗ len. Vorläufig soll der Reingewinn auf neue Rechnung vorgetragen werden. Im Vorjahre wurden 15% verteilt. JBerlin, 21. Okt. Von uns. Berl. Bur,) In den letzten Tagen ist vielfach an der Berliner Getreidebörse die Ansicht aufgetaucht, daß die Festsetzung von Höchstpreisen fütf Getreide noch in weitem Felde liegt, Wenn nicht auf Weiteres vertagt sei. Denigegenüber ist kestzustellen, daß die Regierung nach wie vor ſestentschlossen ist, für die Wiehtig⸗ sten Getreidearten Höchstpreise festzu⸗ setzen. Ein entscheidender Beschluß des Bun. dlesrats steht bereits für die allernächsten Tage be. vor. Zu der viellach auigestellten Forderung auch kür andere Lebensmittel Höchstpreise festzusetzen, wirck betout, daß die Lösung dieser Aufgabe äußerst schwer ist. ſede direkte Festsetzung von Höchstpreisen ist tief einschneidend in das Mark und die Wirtschaſtslage des betreſfenden Artikels, sodaß sich die Regierung zu einem solchen Schritte nur im äußersten Notfalle zu entschließen geneigt ist. Die Regierung hebt warnend hervor, daß wenn die Preistreibereien hesonders am Kar- toſtelmarkt weiter so fortdauern, wie in den letz- ten Tagen, auch auf diesem Gebiete die baldige Festsetzuug von Höchstpreisen ins Auge gefaßt Werde. 5 CCCCCCTCTCTCTCT0TCTC0TCT0CCCT0TTTTTTTTTTTTTT Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaumz für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Erust Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der behr ein. Die Preise für Lokogetreide waren in- folge mangelnden Angebots ſest. Wiederholt fleißig bespritzte Reben lassen da und dort noch einen Ertrag, bisweilen sogar wie Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Erust Müller. ——.—— — Wieänh Ber 21. Ottvfler 1c4. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Vachrichten.(Abendblatt) 7. Seite. Bekanntmachung. Die Leiſtung des Geſchworenen⸗ und Schöffendienſtes betr. Wir briugen gemäß 8 5 der landesherrl. Ver⸗ orbanug dom f1. Juli 1879 zur Kenntnis, daß die Urlite über diefenigen Perſonen, welche zu dem Amte eides n oßder Geſchworenen berufen werben können, für das Jahr 1915 von Wittach, 21. Oktober 1914, während 8 Tagen und r für die Altſtadt auf dem Statiſtiſchen Amt (Rathaus N 1, 2. Stock, Zimmer 20), für die Stadt⸗ teile Feudenheim, Käfertal, Waldhof. Neckarau, Rheinau und Sandhofen auf den dortigen Gemeinde⸗ ſekretariaten zu Jedermanns Einſicht aufliegt und Einſprachen gegen die Richtigkeit oder Vollſtändig⸗ keit der Liſte iunerhalb der genaunten Friſt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll daſelbſt erhoben werden können. Die Einſprache kann ſpwohl den Eintrag von nicht befähigten oder nicht zu berufenden als auch die Uebergehung von einzutragenden Perſonen zum Gegenſtand haben. 3911 Perſonen, welche nach 8 35 der Gerichtsverfaffung dte Berufung zum Amte eines Schöffen oder Ge⸗ ſchworenen ablehnen dürfen, können ihre diesbezügl. Geſuche vorbehaltlich ihrer Befugnis zur ſpäteren Geltendmachung des Ablehnungsgrundes nach Maß⸗ gabe der 8 35 und 24 des Gerichtsverfaſfungsgeſetzes ebenfalls binnen der Einſprachefriſt mit den nötigen Nachweiſungen anbringen. Mannheim, den 19. Oktober 1914. Statiſtiſches Amt: Schott. Ackerverpachtung. Samstag, den 24. Oktober 1914, vormittags 11 Uhr verpachten wir auf unſerem Büro Luiſenring 49 nachverzeichnete ſtädtiſche Grundſtücke. Gemarkung Maunheim. 7. Sandgew. Los 1 u. 2 Sgb.⸗Nr. 1784 64. 25 1408 69. 2 1589 Lochgärten 5350 Gemarkung Käferthal 1. Sandlanggew. 2 8860 29. Gewann 75 7391— 32. 7 7766/68 Gemarkung Neckarau rohnäcker 5 13564/91 34 ermsheimer Gew. 5 15752 17„ Brunnengewaun 5 15705/14 36„ Remiſe 0 15808 22„ Saumagen 5 15344/44= 50„ Neunmorgen 2 152688 40„ Katzengraben Los—4 5 15476/77= 73„ Bauernſchaft Los—6 15805/%06 90„ Hafenfahrt Los—5 5 15882 72„ Gemarkung Feudenheim Im Egelwaſſer Sgb.⸗Nr. 22206 Los 1, 19, 69, 75, 79, 107 u. 195= 48„ Mannheim, den 20. Oktober 1914. Städt. Gutsverwaltung Krebs. 38910 Terpater Tane iremnmn menm P 4, 14 Strohmarkt) P 4, 14 Morgen Donnerstag Urobes Achlachtkegt nebst seſbstgekeſtertem denen Tüppertsberger 1. Halgtzter. 88778 J. Schobert. Schiffahrts⸗Aachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk No. 1. Angekommen am 19. Oktober. „Anna“, Schweuder, v. Rotterd., 3500 Dz. Holz, Pech und Stückgut. „Fendel“/, Dinkelacker, v. 4600 Dz. Stückgut und Getreide. „FJendel 18“, Zimmermann, v. Ruhrort, 12 700 Dz. Kohlen und Stückgut. Hafenbezirk Nr. 3. Angekommen am 19. Oktober. „Induſtrie“, Kleuver, v. Straßburg, 800 Dz. Stg. „Gott mit uns“, Böhringer, v. Köln, 6300 Dz. Stückg. „Düſſeldorſ“, v. Stockum, v. Ruhrort, 12 450 Dz. K. „Baden“, Haverkamp, v. Ruhrort, 11250 Dz. Kohlen. „T. Schſtrmann S. 4“ Bruns, v. Walſum, 7700 Dz. Kohlen. „Berrinig.“, Müßig, v. Ruhrprt, 9000 Dz. Kohlen. „Sufauna“, Röderer, v. Schlierbach, 1150 Dz. Grubenhols. Straßburg, Hafenbezirk No. 5. Angekommen am 19. Oktober. „Bismarck“, Hammersdorf, v. Duisb., 11025 Dz. K. „P. W. v. Preuß.“. Koymann, v. Ruhrort, 8500 Dz. Kohlen. „T. Schm. 22“ 22 Bangarts, v. Ruhrort, 13 625 Dz. Koks Hafenbezirk Rheinau. Angekommen am 17. Oktober. 8 „W. Fr. A. G. 67“, Hell, v. Herne, 7700 Dz. Kohlen. „Iſa Greta“, Page, v. Weſſeling, 7200 Dz. Brkbr. „Eliſa“, Herting, v. Weſſeling, 11700 Dz. Braunkbr. „Raab K.“, Gutjahr, v. Weſſeling, 10 200 Dz. Braunkohlenbriketts. „Raab K. 27“, Schäfer, v. Weſſeling, 14200 Dz. Braunkohlenbriketts. „Chriſtina“ Hofmann, v. Gelſenkirchen, 7400 Dz. K. „Concordia“, Frey, u. Eſſenburg, 7000 Dz. Kohlen. „Diana“, Gieſen, v. Eſſenberg, 10600 Dz. Kohlen. „Wilbelm“, A. Gieſen, v. „H. Stinnes“, Goergen, v. Duisburg, 4200 Dz. K. Angekommen am 19. Oktober. „Vereinig. 12“, Koch, b. Weffeling, 8200 Dz. Brkbr. „Gerh. Heinrich“, Denkhans, v. Ruhrort, 12 400 Dz. Koks. „Dormitio“, Hübler, v. Walſum, 12000 Dz. Kohlen. „St. Nikolaus“, Goergen, v. Ruhrort, 12000 Dz. K. „Deus Culornator“, Alsbach, v. Ruhrort, 9400 Dz. Kohlen und Koks. „Fürſt Bismarck“, Dahmen, v. Koks. „Withorſt“, Becker, v. Alſum, 11000 Dz. Kohlen. „Willi“ aus den Kahmen, v. Duisb., 8200 Dz. Koks. „H. Stinnes 18“, Möſcher, v. Duisb., 14 200 Dz. K. „Schmitzerland“, Müßig, v. Duisburg, 9200 Dz. K. „Bohlouf“, Schelling, v. Bottrop, 9400 Dz. Kohlen. „. Stiunes 7, Bakentin, v. Duish., 7200 Dz. Khl. Hombg., 10 500 Dz. Dortmund, 7200 Dz. Khl. Ortsausſchuß vom„Noten Krenz“ Mannheim, den 15. Oktober 1913. Annahme von Geldſpenden erfolgen bei ſämt⸗ lichen hieſigen Banken und Bankgeſchäften. Städtiſche Sparkaſſe A 1, 2/ u. 6/7., Büro des Verkehrsvereins(Rathaus), Seee& Geiger R 1, 1, eſchwiſter Nies, Zigarrengeſch, Jungbuſchſtr. 2, Volksküche I, R 8, 6/9, gee ee Volksküche II, Schwetzingerſtraße 38, Volksküche III, Alphörnſtraße 2, Hauptdepot Prinz⸗Wilhelmſtraße 20, Eingang Charlottenſtraße; letztere Stelle nimmt auch Liebesgaben aller Art für die Truppen in Empfang. 88723 Wir erhielten außer zahlreichen Spenden aller Art nachſtehende weitere Geldſpenden, für die wir herzlich danken. Wir haben zur Zeit in 20 eigenen Vereins⸗ Dazaretten ungefähr 2000 Betten für Verwundete eingerichtet und außerordentlich große Ausgaben für dieſen Betrieb(Beköſtigung, Heizung, Beleuch⸗ tung, Wäſche, Perſonal, Verband⸗ u. Arzueeimittel, chirurgiſche Inſtrumente u. ſ..), für welche das „Rote Kreuz“ Mannheim ganz allein ohne jeden Erſatz ſeitens der Militärverwaltung oder einer anderen Stelle aufzukommen hat. Große Summen werden ſtändig aufgewendet zur Beſchaffung von Liebesgaben aller Art an durchreiſende Truppen, VBerwundete ſowie an Mannſchaften im Felde. Bei der außerordentlich großen Inanſpruchnahme kön⸗ nen wir unſere Tätigkeit nur dann in gleicher Weiſe fortſetzen, wenn wir weiterhin von allen Seiten Gaben aller Art und insbeſondere Geld⸗ mittel erhalten. Wir bitten daher im Intereſſe unſerer im Felde befindlichen Truppen und der zahlreich hier eintreffenden Berwundeten dringend un weitere Spenden, insbeſondere an Geld. O. B. 25, Georg Rihm, Käfertal 24, Friedr. Bitſch, Waldhof 6,50 4, ubolf Spieth 104, Dr. Ler Beenſch, Waldhof 50 4, Kathr. Hoffmann, Neckarau 2, Johanna Boſch 10 4, Skatkaſſe„Doch Doch“ 10, Johann Haller III, Sandhofen 1,50%/, Chriſt. Pleiß, Sandhofen 24, Conrad Bender, Sandhofen 3, Bertha Kall, Käfertal 20, Hans Wertheimer 2 4, Ungenannt 30 4, Fritz Floehs%, Ungenannt 31.4, Frau Dr. A. 50 ½, Frau Anna Rhmelin 100 4, Lud. Hartmann 2. Gabe 10, F. N. 40, Hermann Krüger 10, Dr. Arnold 50 ½, Karl Baumann, Zoll⸗ beamter 24, Max Bader 10 4, ein altes 50 Pfg.⸗ Stück 15 K, Dr. Arthur Blerſch 2. Gabe 100 /, Heinr. Roth 20 3, V. R. K. D. 2. Rate 28,05 ½, A. Schüle 50 4, B. Buchsbaum 100 4, Ungenannt 34, Un⸗ genannt 20 4, Mathäus Sippel, Neckarau 5, Guſtav Bechtel, Wien 20, Oberbauinſpekt. Siebert, 2. Gabe 20 4, Frau Trautmann 50%, Hans Scharff 200 4, Ungenannt.4, Brückenbauer.4, Arbeiterinnen L. H. Reis%, W. 3. 34, Fartenſpieler%, Jvh. Dietel 10 4, von 2 Skatabenden 2,46%, Frau Sofie Bonn 50, G. Schwab 3, Sander u. Barth 200, Architekt Alfr. Plöthner 55,50, Emil Riegg, Zürich 20, Jol. Volkert 34, Frau Clara Oppenbeimer 20, Frau Emma Kahn 10 4, Glogowsky u. Cie. 20, Sunlight⸗Seifenfabrik 10 000 4, Hofrat Dr. A. Behaghel, Profeſſor a. D. 20, A. Weick 10, Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Hummel 100, Frau Kahn 10, G. H..4, Chriſtine Braun 10 4, Singer⸗Seifriz 30, Frl. Amalie Caro 68,40 ½, Otio Reuther 1, Hofrat Caro 100, Direktor W. Lochert, 3. Rate 10 4, P. Wißwäſſer, 2. Rate 10 4, Herm. Stadel 104, Och. Schwan 2 ¼, Aug. Reith 20, B. B. 10, Prokuriſt Karl Müller, 2. Rate 10%, Peter Bos%, Un⸗ genannt 34, Aug. Koßmann 10.4, W. A. 5, Luiſe Siegle 5 ½, L. Dreufus 10, Hch. Ehret 5, Maria Bär 5 4, P. Eckert 14, Skatgeſellſchaft B. B. K. S Arkadenhof 20% Ungenannt 14 Widmann, Pri⸗ maner 14, Frau D. 24, Dr. Finter 50% Un⸗ genannt 10., Sologeſ. im Cafs Windſor 26, Un⸗ genannt 3 4, Adolf und Erich Zahn 6 4, Chr. Haus⸗ ecker, Seckenheimerſtraße 26 100, Staudt u. Stern 100, Ungenannt 3,60 4, Ungenannt 14, Frl. Ros⸗ kinski, Auguſtaanlage 4,05.4, Ungenaunt 204, von einer Mädchenklaſſe 3½, von Angeſtellten v. Ludwig Oppenheimer Söhne 12%, Ungenanint 50%, Fr. Neuthart 44, Ungneannt 404, Lehrer Eck, L 12, 9 20, Carl Janzer 50, Frau Nahm 10%, Trohm 10 4, Anna Sturm, Erlös ſelbſtgemalter Poſtkarten 5, Ungenannt.4, Frau Eberle 14, Ungeuannt fütr Benzin 40.4, Schmidt 10 ½, Frau Kloos, Bahn⸗ hof 5, Frau Gormanns 10%, Ungenaunt 5%, Un⸗ genaunt 20%, Ungenannt 34, Schiffer, Emil Heckel⸗ ſtraße 20 5, Ungenaunt 5 4, Fräulein Marie Peſch 5, Fräulein Martha Baer 50, Bahnhof Käſertal 10%, Ungenannt 14, Ungenannt 14, Liſelorte⸗ ., ſchule 13.4, Otto Huber 50 4, Hch. Graf 20 ½, Schmidt 24, Liſelotte 6,20 4, Mollſchule 44, Mannheimer Tageblatt f. Inſ.⸗Koſten 152,30% Fuß⸗ ballmannſchaft d. Turngeſ. Woldhof 10.4, Hch. Ru⸗ dolf 5, Betriebswerkmeiſterei Maunh. Rangier⸗ Bahnhof techn u. Kanzleibeamten 23,75. Betriebs⸗ werkmeiſterei Lokomotivperſonal 139,25.%, Wilhel⸗ mine Michel 20 4, Joſ. Walter 24, Ph. Klaiber 20 4, H. Berger aus Rabatt⸗Marken Sammelbüchſe 3. Ablieferung 50%, Ungenannt 5 4, L. K. 104, Daniel Sturm 24, Frau E. Natterer 100%, E. Kallenberger 10, H. Kallenberger 5. Jak. Lurch 100 J, Hch. Würthwein 25, Albrecht 25, B. Hel⸗ bing G. m. b. H. 100%, Gaben der evang. Schul⸗ kinder der 8. Klaſſe der Volksſchule in Schriesheim 30 ½, L. Sch. 20 4, Margarete Bohrmann 100 4½, Stadtpfarrer Börſig 30%, Krieger⸗Verein Wallſtadt 4 C. Reinh. Schwalenberg 50%, Joh. Ferrer, 2. Rate 1504, Ungenannt 3, Hch. Aug. Heß 54, Ungenannt 20%, Heinrich, Unteroffiz. d. Reſ. 5%, Ungenaunnt%. Skatbrüder v. Landſturmwache 7,32, Frl. Wilh. Henckel 20,%, die Mädchenklaſſen 1b und 20 der Bürgerſchule Peſtalozzi B. 12,25, Frau Baumbuſch, 3. Gabe 20 4, Frau Julie Schäfer 10 4, Ungenanni 1¼. Frl. Emma Schmalzriedt%. Simcha Sigolus aus Umlage⸗Rückvergütung 12,21½/, Baumeiſter Jean Peter 100 4 Kriegs⸗Fürſorge. Die Zentrale für Kriegsfürſorge, die ins Leben gerufen worden iſt, um die vielen durch den Krieg bedürftig gewordenen Perſonen vor Not ſchützen zu können, bittet dringend um weitere Spenden an Geld, Lebensmitteln, Kleidungsſtücken, Stoffen uſw. Auch Goldſchmuck, der da und dort unbenutzt in Kiſten und Kaſten liegt, wird, ſofern er ſich zum Einſchmelzen eignet, gerne und dankbar ange⸗ nommen. 3849 Geldſpenden für die Zentrale, ſoweit ſie nicht auf ihr Poſtſcheckkonto Nr. 2627 eingezahlt werden, nehmen entgegen: 1. die Stadtkaſſe. Rathaus N I, Hauptfſammelſtelle; 2. die ſtädtiſche Sparkaſſe A 1, 2/3 und deren Annahmeſtellen: 3. das Gr. Bezirksamt L 6, 1/, allgemeine Melde⸗ ſtelle, Schalter 1; 4. die Sammelſtelle in der Friedrichſchule U 2 5. das öffentliche Verkehrsbüro, Rathaus N 1, Bogen 47/48 6. die Gemeindeſekretariate der Vororte; Schalter 5, als 7. die Sekretariate der Handels⸗ und Hand⸗ werkskammer; 8. ſämtliche hieſige Banken: 9. ſämtliche Zeitungen hieſiger Stadt und der Vororte. Naturalgaben(Lebensmittel, Kleidungsſtücke u. dergl.) wollen ausſchließlich in der bisherigen Liebesgaben⸗Annahmeſtelle in der Friedrichſchule Un2 abgegeben werden Goldſchmuck und Quartierzettel werden in N 2,11 (Zimmer Nr. 13) angenommen. 10. Veröffentlichung der Namen von Spendern. Der Zentrale für Kriegsfürſorge ſind nach der 7. Hauptſammelliſte vom.,., 9. u. 10. Okt. folgende weitere Spenden zugewieſen worden, wofür auch an dieſer Stelle herzlich gedankt wird. a] Geldſpenden. Acker Judwig 34, Alsberg Geſchw. 100 4, Dr. Altmaun, Profeſſor 75% monatlich, Arbeiterperſonal der Stadtgärtnerei und des Hauptfriedhofes 35,70 8. Rate, Bad. Eiſenbahnſchaffnerverband Ortsgruppe Maunheim 222 ,¼ 1. Gabe, Back, Frau 14, Bau⸗ mann Karxl, Zollbeamter 3, Baumann, Forſtmſtr. 20 l. Rate, Beamte des Armen⸗ und Fürſorge⸗ amts 634, Beamte des Größh. Bezirksamts 1314, Dr. Behaghbel., Hofrat, Profeſſor a. D. 20, Ben⸗ zinger Roſa 14, Berg Franz 10%, Biedermann Frau 2 4, Bilfinger., Regterungsbaumſtr. 100 4, Bläß., Finanzſekretär 5 4 1. Rate, Blatz Frl. Her⸗ mine u. R. 15 4, Bkum Ferdinand, Zigarrenfabrit 50%, Frau Herz Bodenheim 25, Bohrmann Eva 25., Bonn Frau Sophte 30, Boſch Johanna 104, Boshardt Joſef 34, Bvouquet W. 10, Brand 5 4, Braun Chriſtine 104, Browu, Boveri u. Co. 10000 Mark, Büchler Valentin 50., Bürckel Frl. J. u. B. 100%, Dr. Deibel 30 4, Direktion der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft 25%, Dörr Karl 5%, Dormbach Frau 2, Eberle Wilh. 50 3, Eberts Wilhelm 50., Eichfeld 20.4, Elektr. Kraftverſorgung.⸗G. 1000 4, Emmerich, Profeſſor 5%, Erlös einer Veranſtaltung bei Kaisling„Krappmühle“ 18 4, Eſch 24, Fath Fritz 24, Fink Karl 54, Fleck Frau 14, Feibel⸗ mann Emil, Direktor 100%, Foshag 5%, Freiberg, Heinrich 50%, Freiw. Feuerwehr 7. Komp. 100, Friedmann Leopold 25%, Fritſch Karl 84, Fritz, Peter 50., Fürſt M. S. 300%, Gaa, Kaxl, Direktor 1000%, Gauch, Ludwig 54, Gauch, Michgel 14, Geber Eruſt 500 ½, Geier Frau.4, Gewerbeverein Mannheim⸗Neckarau 100 4, Glaſer Pankraz 5 4, Glock, Martin 24, Gyldſchmidt Ella 20 4, Gor⸗ manns Frau Helene 10, Graber J. 14, Grether Fr. 14, Grund⸗ und Hausbeſitzerverein Mannheim⸗ Neckarau 100 4, Gumbel Joh. 2 4, Gutbrod J. 30, Haenle 5%, Hartmann L. 54, Hausmann Heinxrich 100., Hecker Daniel 100, Heckmann Ludwig 30., Heckmann Peter 14, Helmreich C. 2004, Herederos de Juan Corbonell, Barcelona 10 4, Hermann J. 14, Hofmann., Finanzſekretär.4 1. Rate, H. Hommel G. m. b. H. 200 4, Dr. Hummel 100, Jeckel Adam 14, Ihle Eliſe 50, Kahn B. 10,, Kahn B. 10 4, Kaißling J. 54, Kappus 5 4, Aus Kartenverkauf am Bahnhof 24, Kaufhaus„Tatter⸗ ſall“ 5l, Kleiner, Haus, Braumeiſter 40, Köhler Martin 3000, Kolb Johann 14, Königsfeld H. 20½, Korwan Frau Lätchen 1% Kramm Frau 14, Krämer Frau 50, Krämer Wwe. Franz 3 4, Krä⸗ mer Peſer Ehefrau 14, Krampf Frau 50 4, Kuhn Arno, Direktor 200%, Kupferſchmitt Jak., Bäcker⸗ meiſter 10, Lefo Guſtav 00 4, Lehmaun Hermann, Mündel 200%, Lehrerkollegium der Handelsſchule 246,41, Leicher Alex 34, Lehrkörper der Gewerbe⸗ ſchule 200 ½ 2. Septemberhälfte. Liebhold D. Kauf⸗ mann 500 ½ Linz, Profeſſor 54, Luhde, Schulte u. Co. 00 4 Mann Paul 10%, Martin Gg. 1, Dr. Maurer, Oberamtsrichter 100% ſnez. f. Hinter⸗ bliebene, Marx Jakob 100 4, Mayer Eduard 500 4, Firma Model H. 25 4 Montag⸗Stat 2. Müller Frau Anna Witwe%, Müller Artbhur, Prokuriſt 10, Müller Jakob 5 4, Müller Karl, Baumeiſter 75, Miiſler Karl, Prokuriſt 10 4 2. Gabe, Muſchele Frl. 1, Muth Frau 1., Nerter S. 10.4. Nieder ſee Franz, Rechtsanwalt 50 4. Oberbauer Jul. 1, Ohlhäuſer A. Witwe 14, Ohligſchläger Joh. 5, Dr. Oppenheimer Guſtay, Rabbiner 20, Orth Gg. Val., Priv. 10.. Paul, Frau E. 7,50% für Volks⸗ küchenmarken. Pfaff Anna 14, Plumbe Edith 20. Reb W. 20,, Rechmann Joh., Sodawaſſerfabrikant 10.4, Reis L. H. 50, Riegler Friedr. 24, Rindfus, Direktor 5%4, Roßnagel Gg. 5 Roßnagel Karl 5%, Rümelin Frau Anna 100%, Dr. Rumpf, Pro⸗ feſſor 70%, von einer Skatpartie 10%%, Ph. Seyfried G. m. b. H. 50. Dr. Sickinger. Stadtſchulrat 100 ½¼, Sieber Franz 5, Sohler V. 20% Sommer Jakob 10, Sons Karl%, Spatz Adam Witwe 14, Spatz Georg Witwe 24, Spiegel⸗Stammtiſch„Pergola“ 10. 2. Rate, Süß Friedr., Stadtrat 10.%/. Süß K. %, Süßer Otto W. 100 4, Schandin Joh. 50, Scholl Emil 24, Schertel Frau 50.J, Schertel II, Peter 50., Schloſſerinnung 100 4. Schneider Ww. Leopold 50 l, Schneider Mar 50. Schneider Sig⸗ mund 50%, Schobert, Amtsgevichtsdiener 5% für Hinterbliebene, Scholl Heinrich. Malermeiſter 5,. Schreckenberger Heinrich 5. Schröter Fräul. 64 Schröter Arthur. Profeſſor 32. Schwentzer Frau 50., Stammtiſchgeſellſchaft Merkur 10%. Stephau Frdr., Stadtſekretär 20, Steudel Richard, Direktor 500%, Stinnes, Kommerzienrat 1000.4. Stinnes Ilſe 90½, Stinnes Ming 15½%, Uhrig Wilhelm 5½%. Uſter Frau 1. Teutſch Adam 5 4. Thomg Jakob 5. J, Thorbeche Frau Julius 1000. Traub B. 20%, Trittenbach Friedr. 24, Tuxen Oskar, Direktor 200., Vierlina.. Domänenrat 20% I. Rate. Vik⸗ toriaklub 500.%, Waſſermann Stephban 50% Weber Barbara 50, Weber Karl%/. Weidner S. 5, Weißenburger Samuel 1004, Webel., Rechts⸗ onwalt 10% Dr. Wichert, Direftor 77, Willerſiun Jakob 1. W. B. Wolff u. Ca. 250 ½, Wunder Frdr. %, monatlich. B. 30.% Dr. G. 5%, N. N. 40. K. Elſe.½. Ch. K 10, M. B. 15 KJ. M. M 44, NI N. 6% W. A. 104, von einer Anzahl un⸗ genaunter Perſonen zuſammen 70,70 4. Außerdem wurden geſpendet: J. Für Zwecke der Volksſpeiſung: Ungenannt 30%, Ludwig Zimmern 100, Karl Bernauer 20 4, L Hohenemſer 100., Ungenannt.4, Ungenannt 5 /, Frau Direktor F. Naſer 100., durchFrau Direktor Gießler: von Un⸗ genannt 20, Hofrat Behaghel 20 4.— 2. Zum An⸗ kauf von Volkskſſchenmarken Geldbeträge von: Sam⸗ ſon u. Co. das Pexſonal d. Firma, Louis Landauer, Gebrüder Stern. Seidenhaus Loew, Silberſtein, Skatgeſellſchaft Silberſtein, Ungenannt, Kaufmann, Rupprechtſtraße, Ungenannt, Straßburger H.., Julius Hirſch, A. Beuſinger, Hirſchhorn., Schenk uu. Co.. Ungenaunt, Reis, Roſengartenſtraße, Fräu⸗ lein Blankenfeld, Fräulein Wittels. Frau Direktor Ortner, Hoſphotograph Lill, Suſemihl., Fraſt K. Harders, Skatgeſellſchaft, Frau L. Hohenemſer, Frau Joſef Hohenemſer, Ungenannt. b. Naturalabgaben. I. Geſchäftshäuſer. Seiden⸗ berger, Wißler Gebr. Kahn u. Berg, J. Louis Haas, Silberbera. Stange Karl, Schmoller u. Co., Kander, Kirner, Kammerer u. Co., Gebrüder Wronker, Schweſternvereinigung der Spinoza Loge, Notes Kreuz.— 2. Private. Nichard Apfel. Frau Marx, Siegel. Emil Koch, Tietſch, Frl. Schäfer, Frau Eichentler, Oppenbeimer, Fuld, Fran Nettler, Leo Heizmann, Frau Berta Heizmann, Frau Bennecke, r. Nemnich, Frau Kloos. Frau Alfred Weil, Dr. Kaufmann, Arihur Müller, Hubert Mai, Frau Jüdel. C. Quartierzetiel. Hirſchbruch., Weiß Friedr., Kaufmann, Blaſius., Siegel Joſef, Jeſelſohn Loris, Stehberger Frau Auna Wwe., Blumhard Adolf, Herzer Karl, Holland Herm., Kauſmann, Foshag Johann Bernhard, Fournier Mar, Mayer⸗ Din Wwe., Mayer Dinkel, Mayer⸗Dinkel Friedr., Meermann Frau, Mack, Roſe, Meier Samuel, Johann, Alſtadt enieur, dter., Dr. Wwe., Kugelmann Bi Bodenheimer Martin. cd. Goldſchmuck. Frau S. Wolff, Hacker Roſa. Wittels Toni, Bekanntmachung. Städt. Mehlverkauf. Der ſtädt. Mehlverkauf wird wegen Vornahme von Lagerarbeiten und gewiſſen Umänderungen in der Abgabe des Mehls einige Tage unterbrochen. Die Wiedereröffnung wird rechtzeitig bekannt gemacht⸗ 3913 Städt. Hafen⸗ und Induſtrieamt als Zentralſtelle für Sebensmittelverſorgung⸗ — Billiges Obſt eingetroffen. 88 Koch⸗Aepfel Pfund von 12 Pfg. au. Eß⸗ u. Kochbirnen Zum Einlegen für Winter⸗Aepfel große Auswahl, billige Preiſe. 7(Mittelſtraße Nr. 3 K 8 d E, 11 85 Statt Karten. 980 Die glückliche Geburt eines ge⸗ S sunden Sohnes zeigen dankbar und erfreut an 38777 Y Oberleufnant Rode 2 2t in fedde und Frau Carola geb, Uhimapn. Karlsruhe(Wendtstr.), im Okt. 1914. S D * Auszug aus dem Standesamtstegiſter für die Stadt Ludwigshafen. Verkündete: 7. Ludwig Schmitt, Fuhrmann u. Katharine Engel. 7. Roland Erlenbach, Togner u. Karoline Wolf. 8. Albert Loderſtedt, Kaufm. u. Charl. Hornung. 8. Max Diepold, Kaufm. u. Marie Magdal. Ilg. 9. Richard Thomas, Kaufm. u. Marg. Wölfl. 9. Friedrich Grieſer, Taglöhner u. Herta Wiesner. 9. Heinrich Kiefer, Hafenarb. u. Friederike Fendrich 10. Chriſtof Leibfried, Fuhrm. u. Pauline Reichert. 12. Jaf. Müller, Schreiner u. Anna Maier gb. Mahr 3. Georg Held, Müller u. Anng Marg. Steger. 13. Eduard Knetſch, Bleilöther u. Marg. Lützel. 13. Johann Eder, Bahngehilfe u. Kath. Kempf. Verehelichte: 8. Wilhelm Steiner, Kaufm. u. Barb. Eliſ. Schulz. 8. Rochus Brückel, Schreiner und Frida Pinkes. 9. Rudolf Schmitt, Bureaudiener u. Barb. Heß. 9. Dr. Otto Velten, Lehramtsprakt. u. Anng Laſch. 10. Hermann Blinn, Bahngehilfe u. Emma Frey. Geborene: Ernſt, S. v. Sebaſtian Repp, Bierbrauer. Auguſt, S. v. Jofef Kühn, Fuhrmann. Lydia Karoline, T. v. Franz Handſchuh, Bierbr. „Werner Georg, S. v. Konrad Magin, Maurer. Suife Charl., T. v. Leonhard Legat, Schloſſer. Franz, S. v. Sigismund Weber, Tagner. Luiſe Berta, T. v. Franz Rödter, Modellkontroll. Ludwig, S. v. Joſef Lolbl, Bautechniker. Karl, S. v. Wilhelm Roth, Tagner, Hedwig, T. v. Joſef Schmitt, Raurer⸗ Karl Auguſt, S. v. Karl Michagel Sack, Schiffer. 1 Johanng Wilha., T. v. Johann Claſſen,.⸗A. Maria Elfr., T. v. Albert Bode, Kraftwagenſühr. Rudolf Adolf, S. v. Otto Rothaug, Tagner. Ella Irma, T. v. Pyil. Thies, Kaufmann. 10. Marie, T. v. Wladislaus Bazechne,.⸗A. Alfred Georg, S. v. Georg Haas, Tapezier. 12. Eliſabeth Luiſe, T. v. Iſidor Müller, Tagner. Ludwig, S. v. Luhwig Heil, Maurer. Parie Klara, T. v. Heinrich Türk, Techniker. Aribert, S. v. Maxzmilian Aner, Schriftſetzer. 10. Dito, S. v. Johannes Reuther,.⸗A. J. Karl Friedrich, S. v. Joſef Ulm,.⸗A. 1. Anng Marie, T. v. Julius Metzger, Schloſſer, 3. Magdalene, T. v. Jakob Stielhack, Schiffer. 3. Marie, T. v. Franz Leonhardt, Modellſchreiner. 3. Margarete, T. v. Philipp Treber, F. A. Geſtorbene: 8. Eliſabeth Motzenbäcker geb. Dörner, Andreas Motzenbäcker, Wirtin, 49 J. 8. Friedrich Handſchumacher, Eiſengteßer, 38 J. 7. Valentin Fleck, Badewärter, 52 J. 8. Karl, S. v. Wilhelm Roth, Tagner, 1 St. 9. Friedrich Gg. Streitel, Kaufmannslehrl., S. y. Georg Streitel, Laborant, 17 F. Wilhelmine, T. v. Heinrich Schott, Küfer, I J. Luiſe, T. v. Adam Seelinger, Maurer, 1 J. Karl Phil. Ruppenthal, Kaufm., 63 J. Georg Senger, Tagner, 34 J. „Nikolaus Eichmann, Tagner, 47 J. .„Johann Steinhauſer, kgl. Poſtverwalter, 54 J. Kath. Wenz geb. Lang, Witwe v. Heinrich Wenz, rivatmann, 74 F. 12. Wilhelm Gamper, Schifferſtadt, 66 J. 12. Friederike, T. v. Gottlob Schreiweis, Tagn. 2 J. 10. Nikolaus Bergold, Sattler, wohnh. in Mutter⸗ ſtadt, 45 J. 11. Märie, T. v. Franz Lepuhardt, Modellſchr., 2 T. 13. Eliſe, T. 8 g DSig Wwe, v. Mühlenbeſttzer, wohnhaft in v. Auguſt Weckert, Heizer, 27 T. ür Militäar! Wasserdichte Westen ennel aus feinstem Gummistoff à Mk..— Armtragbinden in feldgrauem Stoff. Gummi-Waschschüsseln zusammenlegbar. Luftkissen— Wärmeleibbinden Gummi-Einlegesohlen elastischen, weichen Auftritt— bei grossen Märschen zu empfehlen. Suspensorien in grosser Auswahl. 38581 dgen Gicht 1 Katzenfelle 5 Nen Friedrich Dröl! La eeeen% d 2,1 f 5 75 291 8. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſle Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch den 21. Oktober—12 Der Stadtrat Mann⸗ heim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten für das Gelände in der VI. Sandgewann beantragt. 3912 Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt nom Tage der Ausgabe der dieſe Bekauntmachung enthaltenden Nummer des, Amtsverkündigungs⸗ blattes an während zwei⸗ Wochen in dem Rathaus, Kaufhaus, NI, Nr. 101 zur Einſicht der Beteiligten auf. Die Rich⸗ tungen der Fluchten ſind an Ort und Stelle durch ausgeſteckte Pfähle und Profile erſichtlich gemacht. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte An⸗ lage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat Mannheim gel⸗ tend zu machen. Maunheim, 6. Okt. 1914. Großh. Bezirksamt Abt. V. gez. Stehle. Nr. 40450 J. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Maunheim, 16. Okt. 1914.]J Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Schilling. Zwangsverſteigerung Donnerstag, 22. Okt. 1914, nachmittags 2 lihr, werde ich im Pfandlokal 2s, 2 hier gegen Bar⸗ zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel aller Art. Mannheim, 21. Okt. 1914. J..: Roſter, Gerichtsvollzieher. 96462 ſemtsebles Die Sprechſtunden finden Montags u. Frei⸗ tags von—8 Uhr abends im alten Rathaus, Zim⸗ mer 10 ſtatt. 3001 Städt. Rechtsauskunfts⸗ ſtelle für Unbemittelte. Theaterplah. ene Mitte, Vorderplatz Abonnem. D abzugeb. 8495 Herzliche Bitte Familienvater von 5 kleinen Kindern, durch den Krieg völlig erwerbs⸗ los, bittet edeldenkende Mitmenſchen um Hilfe. Näh. in der Expedition ds. Blattes. 96820 — Ginguarfierung von Privaten wird ſtets angenommen. Gutbürger⸗ liche Verpflegung bei zi⸗ vilen Preiſen. 96454 Gaſthof Gold. Gerſte T1, 13 Tel. 3595 Hohlsäume, Hand- und Kurbelstiekerei werden stets prompt angefertigt(8415 7, 15, part. Körper⸗Maſſage Geſichts⸗, Hand⸗ u. Fuß⸗ pflege in und außer dem Hauſe empf.,Fr..Bender ärztlich gepritft. 8497 Seckenheimerſtr. 34a, 2 Tr. Klingen⸗Schleiferei! ailler Raſier⸗Kpßarate Line 10 Kfertalerstr. 9. L Ein größerer ſchwarzer Tekel Zeichnung ent⸗ aufen. Gegen Bel. N 98459 P 4, 25 Entlaufen. Schwarzer 96435 den „Tilly“ hörend, bugeben gegen hohe Belohnung. Biktoriaſtraße 31. Sor Ankauf wird ge⸗ warnt. 89850. Auen gew. Nasjermessgr. Zimmer]! Näh. F 6, 4/5. für abgel. Damen⸗ u. Her⸗ Max⸗ſosefstrasse 26 empfiehlt sich geehrten Damen im Abonnement-Frisjeren Naar- uncd Nagelpflege. „ AUnterſchefflenz. Jagd⸗Verpachtung. 228 Montag, den 2. Novpr. l. nachmittags 3 uhr, wird im Rat⸗ hauſe hier die Gemeindejagd, umfaſſend ſämtliche Aecker, Wieſen, Gärten und Wald der Gemarkung hier auf weitere 6 Jahre, als 1. Februar 1915 bis dahin 1921 öffentlich verpachtet in zwei Diſtrikte. 18 Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zuge⸗ laſſen, die ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden oder durch ein ſchriftliches Zeugnis der zuſtändigen Behörde nachweiſen, daß gegen die Erteilung des Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwaltet. Der Ent⸗ wurf des Jagdpachtvertrags liegt im Rathauſe hier von heute an bis zur Verſteigerungs⸗Tagfahrt zur Einſicht auf. 38779 Unterſchefflenz, den 19. Oktober 1914. Gemeinderat: Keller. Tüchtige Zementeure, Zimmerleute und geübte Flechter werden eingeſtellt von 88754 J. A. Corbet, Belou⸗ und Eiſenbetonbau, Maunheim. Man wolle ſich melden an der 8496 Js., Bauſtelle, Neubau: R 2. Schule. Köchin Beſeres Müädchen, ſelbſtändig, gut empfohlen, das ſehr gut näht und für größeren Wirtſchafts⸗[Zimmerarbeit verſteht, betrieb gegen hohen Lohn tagsüber geſucht. p. ſofort geſucht. Näheres in der Exped. d. Bl. 98457 1 f Vietgesuche Mietgesuche 964555 Werderſtr. 15, 2. Stock. 8 Lager Z. gross evt. mit—5 Zimmer⸗Wohnung ſofort geſucht. Preis unter Nr. 38775 an die Exped. ds. Bl. Offerten mit Angabe der Größe und Tuchtiger F 5 19 8 Sean⸗ Kranenführer N S. ſucht ſofort Stelle. Offert. u. Nr. 96461 an d. Exp. Dauernde Stelle erhält ſtreug ſolid. u. ſtadtkund. Mann zum Einholen und Austragen der Wäſche für große äſcherei. Offert. Unt. Nr. 96458 a. d. Exped. Kinderloſe Witwe, gewiſſenhaft, tüchtig in Krankenpflege.Haushalt. ſucht Stelle. Off. unter Nr. 8498 an die Expedition. 20jähr. beſſ.einf, Mädchen, das d. Krankenpfl.erlernte, ſucht ſof. Stelle zu Kind. Off. unt. Nr. 8506 a. d. Exped. Diebe ſten Preiſe zahlt nur Frau Mantel, G 3. 2, Tel. 3381 3, 12 Schöne 3⸗Zimmer⸗Wohng. (neu hergerichtet) an ru Leute p. I. Nov. z. vm. 46259 In vermieten nebſt Zugehör. 46349 Näh. beim Wirt daſelbſt. Elegante Hochpart.⸗Wohnung 5 Zimmer. Diele, große Terraſſe und Zubehör mit zu vermieten. 45537 Treppen bei J. Hatry. renkleid., Bluſ., Schuhe ꝛc. 96128 Benzin⸗ ſehr ſpaxſſam im Betrieb! Ohne Aenderung des Ver⸗ gaſers! Für jeden Motor verwendbar! 11759 L. Herrel, Ledinwerk Straßburg⸗Neudorf. Brieſebitte unverſchloſſen. Nfißnaſchine billig zu verk. L 8, 2 5. 499 Tiärttb ui Fteilauf H 4, 22 2 Betten ſof. zu v. — 88 Mittag⸗ 5 u. Abendtisch Angut. Mittag⸗ u. Abend⸗ zu verkaufen. 96450 8, 4, port. tiſchkönn nocheinig. Herr⸗ tetln. H 7, 28, part. 45952 dufſoſort oder ſpüter AQ3, 231I 1 4im.⸗Wohnung Karl Ludwigf.23 Centralheizung pr. ſofort Näher, daſelbſt, oder 8 14 75 17 3. St., 2 g. mbl. 7 Zim. m. Balkon m. od. ohne Penſ. ſof. z v. 849g 2, 11, J. St., ſch. möbl. Erſatz MZünn 5. v. 4 Tr. rechts, Schlafſtelle. 462800 ausgaben Badiſche geueſte Nachrichten. Hus unſerem Leſerkreiſe iſt wiederholt angeregt worden, von den ſämtlichen mit Ausbruch des Krieges erſchienenen Nummern des„General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Sonderdrucke auf beſſerem Papier herzuſtellen, um auf dieſe Weiſe ein umfaſſendes und überſichtliches Tages⸗Geſchichtswerk des Krieges zu ſchaffen, das von dauerndem Werte iſt und nach Jahrzehnten noch ein gern geleſenes und geſuchtes Frinnerungsbuch an die große Feit, die wir heute durchleben, bildet. Da nun fortgeſetzt eine ſtarke Nachfrage nach den ſeit Kriegsausbruch erſchienenen Rummern des Mannheimer General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten beſteht und unſer verfügbarer Vorrat nahezu vergriffen iſt, haben wir uns entſchloſſen, von allen ſeit der öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Kriegserklärung erſchienenen Nummern Sonderdrucke auf gutem weißem holzfreiem und dadurch dezerhaftem Papier zu veranſtalten und als Fortſetzung dieſer Nachdrucke von allen bis zum Ariegsſchluß noch erſcheinenden NRummern Sonderdrucke auf dem gleichen beſſeren papier herzuſtellen Sowohl bei dem Nachdruck, wie bei den Sonderdrucken der noch erſcheinenden Nummern werden, um unnötigen Ballaſt zu vermeiden, die Inſeratſeiten, ſowie derjenige textliche Teil, der nicht vom Krieg und den damit in Verbindung ſtehenden Fragen handelt, ausgeſchieden. Hierdurch wird ein geſchloſſenes abgerundetes Uriegswerk, in deſſen Text auch zahlreiche Abbildungen und Karten eingefügt werden, geſchaffen, das einen umfaſſenden Aberblick über den ganzen Weltkrieg u. ſeine Begleiterſcheinungen bietet, bei deſſen Durchleſen jeder im Geiſt nochmals die gewaltigen Ereigniſſe unſerer heutigen Seit innerlich in abgeklärter Form und in ruhigeren, aber deſto erhebenderen Tönen durchleben wird. Sur Dervollſtändigung dieſes Werkes werden wir am Schluſſe des Krieges eine größere Nnzahl Tieforuck⸗Abbildungen von den Kriegsſchauplätzen ete. in der Größe unſerer Seitung anfertigen und ſie den Beziehern unſeres Tages⸗Nriegswerkes koſtenlos zur Perfügung ſtellen.— gußerdem ſind wir bereit Sammelmappen in der Größe des General⸗Knzeigers in einfacher und beſſerer Ausführung zu liefern. Wir ſind überzeugt, daß dieſe Sonderdrucke unſerer Zeitung von unſeren Abonnenten und ſonſtigen Intereſſenten freudig begrüßt werden, umſomehr, da wir den Bezugspreis äußerſt niedrig ſtellen, um dieſem Tages⸗Kriegswerk eine möglichſt weite Verbreitung zu ſichern. Vor allem möchten wir darauf hinweiſen, daß dieſes Sammelwerk auch den heimkehrenden Kriegern eine willkommene Erinnerungsgabe ſein wird, die keiner unſerer vom Selde der Ehre heimkehrenden Hämpfer wird miſſen wollen. Deshalb wird ſich dieſes Tages⸗Kriegswerk zu Geſchenkzwecken für unſere Krieger in hervorragender Weiſe eignen. Die Nummern werden jeweils geſammelt monatlich zur Ablieferung kommen Der Neudruck der bisher erſchienenen Nummern ſoll, ſobald wir auf Grund der einlaufenden Beſtellungen einen Ueberblick über die herzuſtellende Auflage haben, vorgenommen werden. Der Preis beträgt, beginnend mit dem Monat Auguſt 1. für das Tages⸗Kriegswerk mit Tiefdruck⸗Abbildungen per Monat m..— 2. für die Sammelmappen in einfacher Ausführung M..60, in beſſerer Ausführung mit Leinwandeinband M..50. Beſtellungen auf das Tages⸗Kriegeswerk nehmen jederzeit entgegen die Expedition des Mannheimer Generglanzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten, ſowie unſere Zeitungsträgerinnen und alle hieſigen und auswärtigen Buchhandlungen. Man bediene ſich unten folgenden Beſtellzettels: (Zter abzutrennen.) 2 Unterzeichneter beſtellt: Beſtellzettel. Stück des Tages⸗Kriegswerkes des Mannheimer Generalanzeiger, Ba⸗ diſche Neueſte Nachrichten, mit Tiefdruckabbildungen, für die Dauer vom 1. Auguft bis Ende des Krieges zum Preiſe von monatlich Iik..—, zahlbar am Ende eines Monats. Stück der Sammmelmappe in einfacher Ausführung zum Preiſe von M..60 das Stück, in Leinwandeinband zum Preiſe von M. 350 das Stück, zahlbar bei Bezug der Mappe. VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV D (Richt gewünſchtes bftte zu durchſtreichen.) — 44—7„„ eeeeeeeeeee