N NCennee E E Abonnement 70 Ppfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Hoſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 oro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 80 Pfg. zeklame⸗Seile. 4,.20 Nlk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Umgebung Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 341 Redantſenes Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtſiches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wi Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Kevue; Wandern und Reis ſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; en und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 3504. Manuheim, Donnerstag, 22. Oktober 1914. (Abendblatt.) PbFPPwPPbPbPPbGbGTGbGTGTGPbGTPTPTGTGTbTbTbTbTbTbTb Der Entſcheidungskampf im Nordweſten. Weitere Fortſchritte der deut⸗ ſchen Gffenſive. WCB. Großes Hauptquartier, 22. Oktober, vorm.(Amtlich.) Die Kämpfe am Aſer⸗Kanal dauern noch fort. 11engliſche Kriegs⸗ ſchiffe unterſtützen die feindliche Ar⸗ tillerie. Oeſtlich Diͤ«muyden wurde der Feind zurückgeworfen. Auch in der Nichtung Apres drangen unſere Truppen erfolgreich vor. Die Kämpfe nordweſtlich und weſt⸗ lich Oille waren ſehr erbittert. Der FJeind wich aber auf der ganzen Sront langſam zurück. Heftige Angriffe aus der Nichtung Toul gegen die Höhen füdlich Chieucourt wurden unter ſchwerſten Verluſten für die Franzoſen zurückgeworfen. Es iſt einwandfrei feſtgeſtellt, daß der engliſche Admiral, der das Ge⸗ ſchwader vor Oſtende befehligte, nur mit Mühe von der Abſicht, Oſtende zu beſchießen, durch die belgiſchen Behörden abgebracht wurde. * Der heutige Bericht des Geueralſtabes erhöht die Hoffnungen auf einen den deutſchen Waffen günſtigen Ausgang des Entſcheidungskampfes im Nördweſten. Der deutſche Angriff dringt auf der ganzen Linie von der Küſte his nach Lille herünter langſam, aber ſtetig vor. Dix⸗ muyden liegt etwas unterhalb Nieuport, in dieſer Linie ſuchten die Feinde, wie erinnerlich, den deutſchen Vormarſch aufzuhalten, am ſüd⸗ lichſten Punkte der Linie Nieuport⸗Dixmuyden haben die Deutſchen die Berbündeten zurück⸗ getvorfen, wir dürfen aunehmen, daß ſie dort bald die den Weitermarſch hemmenden Ver⸗ ſchanzungen überwinden werden. Ppern liegt etwa in der Mitte der ganzen Linie. Schon unter dem 19. wurde gemeldet, daß dort ein heftiger Kampf von franzöſiſchen und engliſchen Tuppen gegen deutſche Infanterie im Gange ſei, die Deutſchen waren von Brügge und Roulers auf dieſen Punkt vorgerückt. U nſere Truppen ſind erſolgreich vorgedrungen, während der franzöſiſche Bericht vom 20. noch ein Vor⸗ drinigen der Verbündeten bis Roulers, das nordöſtlich von Ppern liegt, behauptete. Der Erfolg der Deutſchen iſt um ſo bemerkens⸗ wertet, als Ppern den Breunpunkt der Gefechte im Zenttum darſtellt. Die Wirkung der erfolg⸗ reichen deutſchen Offenſive vor Lille macht ſich uumer mehr bemerkbar, die Franzoſen muſſen zurückweichen, wenn ſie auch, wie der Bericht deutlich macht, offenbar in ſehr erbitterten ümpfen ſtandzuhalten und wieder Boden zu gewinnen ſuchen. Sie weichen nur laugſam, das Vordringen der Deutſchen aufzuhalten ſind ſie trotz äußerſter Anſtrengungen nicht mehr im⸗ ſtande. So ſcheint ſich der Eutſcheidungskampf im Nordweſten, von wie Stampa“ ſchrieb, das ic Frankreichs, Belglens, Englands und Deulſchlands abhängt, kaner mehr zugnnſten der deulſchen Waffen zu wenden, wotz des entſchiedenen Eingreifens der Engländer, die 11 Kriegsſchiffe am Kampfe teilnehmen laſſen. Sie wiſſen, was gerade für ſie auf dem Spiele ſteht. Der Ausgang dieſer Kämpfe entſcheidet auch über den Beſitz der belgiſch⸗franzöſiſchen Nordſeeküſte. So erklärt ſich, daß der engliſche Admiral ſogar Oſtende beſchießen laſſen wollte, die Stadt der verbündeten Belgier, um die deutſche Artillerie zum Schweigen zu bringen, die, wie berichtet, dort aufgeſtellt iſt. Er iſt nur mit Mühe und Not von den belgiſchen Behörden daran verhindert worden. Die Belgier erfahren immer mehr, welch ſelbſtloſe Freunde die Eng⸗ länder ſind Daß dieſe aber nicht davor zurück⸗ ſchreckten, Oſtende gegebenenfalls in Trünmier zu legen, das beweiſt, um was in dieſen Kämpfen geſpielt wird, einer der gewaltigſten Unternehmungen der Kriegsgeſchichte, die dem ganzen Kriege möglicherweiſe eine Wendung geben kann. Die ſehr ſchweren Verluſte, die die Franzoſen in der Gegend von Toul erlitten haben, können auch für den Ausgaug der Kämpfe im Norb⸗ weſten bebeutungsvoll werden; die Frauzoſen 1125 daß die Deutſchen äuch kuf ihrem kinken Flügel in unverminderter Skärke ſtehen, erſtere ſiud 90 gehindert ſtarke Detachierungen nach ihrem ſchwer bedrohten nordweſtlichen Flügel vorzu⸗ nehmen. * Niedergeſchlagenheit in Brüſſel. m. K n, 22. Okt.(Priv.⸗Tel.) Aus Brüſſel wird gemeldet: Hier iſt eine ſtarke Nieder⸗ geſchlagenheit unter dem Publikum bemerk⸗ bar, ſeit dem Fall von Antwerpen und ſeit⸗ dem die ſo hoch bewertete militäriſche Hilfe Englands ſich ſo erfolglos erwieſen hat. Man will mit einem Mal den amtlichen fran⸗ zöſiſchen Kriegsberichten keinen Glauben mehr ſchenken, wie in⸗ brünſtig man auch auf den Sieg der Fran⸗ zoſen und Engländer bei den gewaltigen Kämpfen hofft. Im übrigen hütet man ſich vor jeder öffentlichen Kundgebung deutſch⸗ feindlicher Gefühle, zumal allen klar wird, daß die militäriſche untd Zivilverwaltung alles aufbietet, um Not und Elend von dem Land fern zu halten. Die Kohlenzechen arbeiten zum großen Teile wieder und Kohlen kommen zu Waſſer und per Fuhre in die Stadt. Die Stadtverwaltung hat Höchſtpreiſe für Lebens⸗ mittel und Kohlen feſtgeſetzt und durch An⸗ ſchlag bekannt gegeben. Einen größen Miß⸗ ſtand bildet der ſchlechte Eiſenbahn⸗ und Poſt⸗ verkehr. Die Schlachten im Gſten. Die Deutſchen vor Warſchau. WCB. Großes Haupkquartier, 22. Okkober, vormittags.(Amtlich.) Auf dem nordöſtlichen Kriegs⸗ ſchauplatz folgen Ceile unſerer Crup⸗ pen dem weichenden Gegner in der Richtung Oſſowiet. Mehrere oo Gefangene und Maſchinengewehre fielen in unſere Hände. Bei Warſchau und in Polen wurde geſtern nach dem unentſchiede⸗ nen Ningen der letzten Cage nicht gekämpft. Die Verhältniſſe befinden Die Spannung zwiſchen der Türkei u. dem Dreiverband WIEB. London, 22. Okt.(Nichtamtlich.) Das Reuterbureau meldet aus Konſtantinopel vom 9. Oktober: Auf die britiſchen Vor⸗ ſtellungen über die fortgeſetzte Anweſen⸗ heit deutſcher Mannſchaften auf türkiſchen Kriegsſchiffen, hat die Pforte endgültig erwidert, daß dies eine tnnere Angelegenheit ſei. Ein frunzöfiſches Blatt in Konſtantinopel nufgehoben. *Konſtantinopel, 21. Okt.(Nichtamtl.) Das franzöſiſche Blatt„Stambul“, das als das Organ der franzöſiſchen Botſchaft gilt, und einen heftigen Feldzug gegen Oeſterreich⸗Un⸗ garn u. Deutſchland für die Tripleentente führt, wurde von der Militärbehörde auf unbeſtimmte Zeit ſusvendiert. Die Mitteilung der Militär⸗ behörde würde damit begründet, daß das ge⸗ nannte Blatt Artikel veröffentlicht habe, welche die Gefühle der Bekenner des Islams beleidigt würden, und daß es der Anord⸗ nung der Militärbehörde zuwidergehandelt habe, da ein Blatt, welches die Intereſſen der einen Gruppe der Kriegführenden vertrete, keine ironiſchen Bemerkungen über die Armeen der anderen Gruppe machen dürfe. Ne Wurzeln des Welllrieges Von Dr. Fritz Goldenbaum. Die ſolgenden Aufſätze ſtellen einen Verſuch där in möglichſt gedrängter Form einem weiteren Leſerkreiſe die hiſtoriſch⸗polttiſchen Tatſachen vorzuführen, die ihre militäriſche Fortſetzung in dem Weltkriege gefunden haben, ſowie die hiſto⸗ viſch⸗politiſchen Probleme zu erläutern, die in ihm nach Löſung ſuchen. Der Verfaſſer möchte anleiten, die Ereigniſſe in ihrem großen Zu⸗ ſammtenhange zu ſchauen, das überwältigende Erlebnis dieſes Kviegs zu ergrelfen als etwas größeres noch, denn die heldiſche Abwehr eines einmütigen Volkes gegen tückiſchen Ueberfall von Krämern, macht⸗ und beutehungrigen Neidern und Haſſern; wir wollen es ſchauen als den furchtbaren und notwendigen Juſammen⸗ prall gewaltiger nationaler Jebenstwillen, die ſich behaupten, wachſen, vorpärtsdrängen, beicher an Gütern und an Macht werden, Über das hinaus aber die Welt mit ihrem Geiſle und ihrer Kultur durchdringen wollen. Der ge⸗ ſchichtlich verkiefte und verebelte Patriotismus, der nicht am Flaclerfſeuer von unklaren Stim⸗ mungen u. getrübten Leidenſchaft ſich entzündet, der Opfer, Tod und Krieg als die eiſerne Not⸗ kwendigkeit klar erbannten geſchichtlichen Werde⸗ allges und Aufſtieges begreift, wird der nach⸗ Jalligere und entſchloſſenere ſein, und der nach⸗ haltigere und entſchloſſenere Patriptismus wird der ſiegesgewiſſere ſein. +. Täuſchungen uns Ent⸗ täuſchungen. Am 4. Auguſt, abends.30 Uhr, überreichte der Bolſchafter von Großhritannien in Berlin im Auswärtigen Amt die Kriegser⸗ klärung und ſorberte ſeine Päſſe. Wenige Stunden vorher hatte der Reichskanzler im Reichstage auseinandergeſetzt, daß Deutſchland aus zlvingenden militäriſchen Grllnden genbtigt ſei, ſeine Truppen durch Belgten marſchieren zu ſich dort noch in der Entwicklung. laſſen, daß aber dieſe Kriegshandlung keine dauternde Beſetzung Belgiens zur Folge haben ſolle, wir dächten nicht daran das Gebiet und die Unabhängigkeit Belgiens anzutaſten und wür⸗ den das Uurecht wieder gut machen, ſobald der Zweck des Krieges erreicht ſei. Bald nach dieſer Rede erſchien der engliſche Bolſchafter Goſchen im Reichstage und gab dem Staatsſekretär von Jagow eine Erklärung ſeiner Regierung ab, dieſe würde die deutſche Regierung um alsbal⸗ dige Antwort auf die Frage erſuchen, ob ſie die Verſicherung geben könne, daß keine Verletzung der belgiſchen Neutralität ſtattfinden werde. Der Staatsſekretär erwiderte ſofort, daß dies nicht möglich wäre und ſetzte nochmals die Gründe auseinander, die Deutſchland zwingen, ſich gegen einen Einfall der franzöſiſchen Armee durch das Betreten belgiſchen Bodens zu ſichern. Es folgte die Kriegserklärung, die deutſche Regierung aber ließ erklären, ſie habe die Rückſicht auf die mili⸗ täriſchen Erforderniſſe allen anderen Bedenken vorangeſtellt, obgleich damit gerechnet werden mußte, daß dadurch für die engliſche Regierung ean Grund oder Vorwand zur Einmiſchung gegeben ſein würde. Das iſt der geſchichtliche Hergang, der den Krieg mit Rußland und Frankreich zum Krieg mit dem Dreiverband machte, der enthüllte, daß dieſer uns aufgezwungene Krieg noch aus ganz anderen, tieferen Quellen hervorbrach als aus der Machtgier des Panflavismus und dem Rachedurſt Frankreichs. Es war ein Krieg Großbritannienz gegen die ſtürkſte Kon⸗ tinentalmacht, die wachſende deutſche Flotten⸗ macht, der vorläufig letzte Krieg in einer uner⸗ meßlich langen Reihe von Kämpfen, die Groß⸗ britannien um die Erhaltung ſeiner Weltherr⸗ ſchaft geführt hat, für die es den Naunen Erhal⸗ tung des europäiſchen Gleichgewichtes zu ge⸗ brauchen pflegbe. Wir haben wohl ſamt und ſonders bis an 4. Auguſt heran keine ganz klare Vorſtellung darüber gehabt, um was es im letzten und eigent⸗ lichſten ging, als die ruſſiſchen und franzöſiſchen Heere über die deutſchen Grenzen hereinbrachen Wir haben bis zu dieſem Tage noch immer ge⸗ zweifelt, ob England ſich in den Krieg unſerer öſtlichen und weſtlichen Nachbarn hinein⸗ ziehen laſſen werde, an dieſem 4. Auguſt, und von ihm an in ſteigender Klarheit, erfuhren wir, daß Großbritannien die beiden Müchte in den Krieg gegen Deutſchland hineingetrie⸗ ben hatte. Die Wurzeln des Weltkrieges veichen in 15 Jahrhunderte großbritanniſcher Politik zurück. Es iſt verzeihlich genug, wenn wir zwiſchen dem 1. und dem 4. Auguſt dieſe letzte— be⸗ freſende und ſtärkende— Klarheit über Sinn und Weſen des Krieges, in dem wir ſchon mitten innen ſtanden, nicht hatten. Großbritannien ſelbſt hatte, wir dürfen heute mit hiſtoriſcher Sicherheit das Urteil fällen, abſichtliche und wohlberechnete Unklarheit Über die Weltlage und ſeine eigenen politiſchen Zilele und Abſichten gebreitet. Wle ſtellte ſich denn dem nicht tiefer einge⸗ weihten Zeitgenoſſen das Verhällnis Englands zut ſeinen Freunden und wie das Verhältnis Englands zu Deutſchland dar? Dem Kriege vor⸗ aufgegangen iſt eine ſehr lebhafte internationale Preſſeerörterung Über die Enteſteverpflichtungen Englands gegenüber Frankreich und Rußland einerſeits, über die deutſch⸗engliſchen Verſtün⸗ digungsbemühungen andererſeits. Das Ergeb⸗ kis dieſer Erörterungen erſchien für Deutſchland befriedigend und ſo iſt es faſt kein Wunder, daß wir uns ein wenig unſauft überraſcht fühlten, als nun doch England an die Seite der krieg führenden Mächte trat, trotzbem es uns die voll⸗ kommene Freiheit zu haben ſchien, neutral zu bleiben, trotzdem endlich Friede zwiſchen Deutſchland und England werden zu wollen ſchien. Die Ententeverpflichtungen Eng⸗ lands. Es iſt immer wieder betont korden, nicht 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 22. Oktober 1914. nur in der deutſchen Preſſe daß von ihrem Aus⸗ maß die Frage des Weltkrieges abhänge. Die nationaliſtiſche Preſſe Frankreichs und Ruß⸗ lands iſt in den beiden letzten Jahren fortgeſetzt erfüllt geweſen von der Sorge, England werde ſich am Ende am Kriege gegen Deutſchland nicht beteiligen, es iſt immet wieder die Beweisfüh⸗ ung den Engländern vorgehalten worden, um ſie zu ſchrecken und zu drängen: nur die Beteiligung Englands entſcheide ſicher über den Krieg, an⸗ dernfalls aber werde Deutſchland derartig an Macht gewinnen, daß es Europa beherrſche und England gefährlich werde Die„Nowoje Wremja“ ſchrieb zu Beginn des vorigen Jahres: „Wenn der europäiſche Krieg entbrannt iſt, ſcheint uns eine Beteiligung Englands unerläß⸗ lich.“ Die Dinge lagen in der Tat ſo, daß wenn die Triple⸗Entente einen Charakter angenommen hatte, der England verpflichtete, an einem Kriege des Zweiverbandes teilzunehmen, daß dann die⸗ ſer Krieg bei den bekannten Stimmungen und Wünſchen Frankreichs und Rußlands eine Frage ganz naher Zukunſt ſein mußte. So lange das amtliche England nicht ganz unzwei⸗ deutig erklärte, daß es unter allen Umſtänden neutral bleibe, beſtand die Gefahr des europäi⸗ ſchen Krieges; allein gelaſſen fühlten ſich Frank⸗ reich und Rußland nicht ſtark genug anzugreifen. Es war dies eine Frage und Sorge, die nicht mur die Kriegstreiber in Frankreich und Ruß⸗ laund beſchäftigte, nicht nur in Deutſchland viel erörtert wurde, auch das liberale England oder doch einen Teil des liberalen Englands beküm⸗ merte die Frage,„ob unſere Ententes mit Frank⸗ reich und Rußland uns verpflichten, ſie mili⸗ täriſch in Kriegszeiten zu unterſtützen und ob ſie uns in neue Verpflichtungen und Gefahren ge⸗ führt haben, die eine Vergrößerung unſerer Armee notwendig machen“ Auf dem linken Flütgel der liberalen Partei Englands hatte man ſchon im Sommer 1911, als die Kriegsgefahr drohend genug das Haupt erhob, darauf ge⸗ drängt, ſich der Verpflichtungen Franlreich ge⸗ genüber zu entledigen, namentlich ſo weit es ſich um militäriſche Hilfe handelte. Dieſen Strö⸗ mungen und Wünſchen der liberalen Friedens⸗ freunde iſt dann das liberale Kabinett entgegen⸗ gekommen, vor allem, in der vielerörterten Er⸗ klärung, die der Premierminiſter Asquith am 24. März 1913 abgab. „England iſt durch leine geheime oder dem „Parlament unbekannte Verpflichtung gezwun⸗ gen, an irgend einem Kriege teilzunehmen. Mit arlderen Worten: Wennein Krieg zwiſchen euro⸗ püiſchen Müchten entſteht, ſo gibt es keine nicht⸗ veröffentlichten Abmachungen, welche die Frei⸗ heit der Regierung und des Parlaments be⸗ ſchränken und ſie hindern, ſich zu entſcheiden, ob England an dem Kriege teilnehmen ſoll oder nicht. Welcher Gebrauch von Armee und Flotte gemacht würde, falls Regierung und Parlament beſchlöſſen, an dem Kriege teilzunehmen, darüber kann aus offenſichtlichen Gründen vorher keine öfſentliche Erklärung abgegeben werden.“ „Dieſe immerhin beruhigende Erklärung iſt im „Daufe dieſes Jahres von der engliſchen Regie⸗ kung wiederholt worden, als ſo um den April 1914 herum wieder ein ſehr lebhaftes Drängen der ruſſiſchen und franzöſiſchen Preſſe einſetzte, die Reihen feſter zu ſchließen. Es hat heute ſei⸗ nen beſonderen Reiz und ſeine ſchwere geſchicht⸗ liche Bedeutung ſich zu vergegenwärtigen, welchen Eindruck im April dieſes Jahres die engliſche Preſſe von den engliſchen Ententever⸗ pflichtungen zu erwecken wußte. Ich führe einige Aeußerungen an, die genaue Erläuterun⸗ gen von Herrn Asquith' Worlen im Parlament ſind.„Daily Telegraph“ ſchrieb:„Was ge⸗ währt die Entente genau genommen? Sie ge⸗ währt Frankreich wie England genau, was ſie von ihr verlangen, nämlich eine Garantie gegen Angriffe und ungerechte Streitig⸗ eiten ſie gewährt nicht, was im gegenwärti⸗ Gaires des deux alliauces qu'il faudrait terſtützung in einer aggreſſiven Politik. Wir wünſchen nicht, andere Natio⸗ nen zu bedrohen, wir wünſchen mit allen in ehrenvollem Frieden zu leben, wir ſuchen nicht, Frankreich von dem Abſchluß anderer Freund⸗ ſchaften abzubringen, und wir nehmen für uns ein ähnliches Recht in Anſpruch.“ „Weſtminſter Gazette“: Die Entente iſt ein Mittelding zwiſchen dem Extrem einer militäriſchen Allianz und dem an⸗ deren Extrem politiſcher Bedeu⸗ kungsloſigkeit. Die Entente iſt eine der großen europäiſchen Tatſachen, deren Stärle in fortgeſetzter Kooperation und Harmonie beidr; Regierungen liegen wird. Und Daily News“ ſagte:„In Englands Augen iſt die Entente kein Bündnis. Sie iſt nicht gegen Deutſchland gerichtet, und ſie iſt nicht exkluſiv.“ 5 So konnte man mit einigem Recht in Deutſch⸗ land das Gefühl haben, daß Frankreich und Rußland bei ihren Angriffsgelüſten gegen Deutſchland keine Unterſtützuug und Förderung durch Großbritannien erfahren würden. Und in dieſem Gefühl ſind wir beſtärkt worden durch die deutſch engliſchen Verſtändi gungsbemühungen, die wirklich eini⸗ gen Erfolg zu verheißen ſchienen. Ich will auf dieſe etwas peinliche Epiſode der deutſch⸗engli⸗ ſchen Beziehungen nicht näher eingehen, ſic iſt vom Kriege hinweggeſpült worden. Ihre ge⸗ ſchichtliche Bedeutung behält ſie als ein ſtarker Beweis der aufrichtigen Friedensliebe Deutſch⸗ lands. Denn in der Tat— die Verſtändigung Deutſchlands und Englands war der Friede Europas. Deutſchland hat ſie ehrlich und ernſt⸗ lich angeſtrebt und es ſchien im Laufe des letzten Jahres, daß es zum Ziel kommen werde Eng⸗ liſche Staatsmänner behaupteten ihren Willen dauernd gute Beziehungen zu Deutſchland her⸗ zuſtellen. In die Erinnerung der Zeitgenoſſen zurückgeruſen ſei eine andere Rede des engliſchen Premierminiſters, die ſeiner oben erwähnten Er⸗ klärung voranging.(Anfang März 1913.) Er hob hervor, daß das Zuſammenarbeiten Eng⸗ lands und Deutſchlands auf dem Boden des brientaliſchen Problems gegenſeitiges Ver⸗ trauen hervorgeruſen habe, das, wie er unter dem Beifall des Hauſes ſagte,„zwi⸗ ſchen den beiden großen Nationen apdauern“ werte. Wenn er in der gleichen Rede erklärte, „daß es nicht wahr ſei, daß England unter der Verpflichtung ſtehe, eine bedeutende be⸗ waffnete Macht zur Vornahme von Operationen nach Europa zu ſenden, ſo mußte dieſes bündige und anſcheinend ſo durchaus ehrliche Wort des leitenden engliſchen Staatsmannes den Eindruck noch verſtärken, daß eine Zeit des Vertrauens die Jahre der Feindſeligkeit ablöſen wolfe Um die gleiche Zeit, wo Asquith dieſe Freiheit Englands von militäriſchen Verpflichtungen hinſtellte, war der Pariſer„Temps“— wie ſollen wir ſagen— unvorſichtig genug za be⸗ haupten(oder auszuplaudern): si une guerre genérale éclatait, ce sont les forces soli⸗ Considerer“, Heute kennen wir die Gründe, die der„Temps“ für ſeine von Asquith abweichende Meinnug hatte. Im Mai desſelben Jahres kam Lord Morley zu längerem Auſenthalt nach Berlin, man nahm an, um die letzten Reſte der ſchweren Kriſe von 1911 aufzulöſen und eine Regelung der Bagdadbahnfrage und der afrikaniſchen Angelegenheiten einzuleiten. So lonnte am Ende des Jahres 1913 ein guter Be⸗ obachter der internationalen Vorgänge ſchreiben „Unſere Beziehungen zu England, die vor zwei Jahren einen ſo gefährlichen Charakter ange⸗ nommen hatten, ſind merklich beſſer geworden“ Allerdings, fügte er hinzu, es regen ſich trotz allem Entgegenkommens von deutſcher Seite und trotz der ſich mehrenden Zahl unſerer Freunde auf engliſchem Boden noch immer einflußreiche fin Augenblick keine der beiden Nationen ver⸗ 4, hämlich ein Verſpre ——— Elemente, die uns entſchieden feindſelig geſinnt Kriegsbeginn heran die Behauptung von be ſtehenden geheimen mit ſeinen Verbündeten als„Legende“ erſchei nen, es mochte die Hoffnung ſich halten, Eng land werde den Angriffskrieg Frankreichs unter keinen Umſtänden mitmachen Umſomehr konnte dieſe Hoffnung ſich feſtigen als noch in den erſten Auguſttagen Blätter erklärten, England habe trotz der Entente am Kriege ihm fernzubleiben. einem verz täriſchen Bündniſſes Linien und Zielſetz ein wenig aus dem Auge verlieren laſſen. lag bis zu jenem 4. Auguſt hin ein abfichts⸗ volles Dunkel über der engliſchen Politik. Warum? Zu einem Teil wollte das Kabinett von St. James die liberalen Kreiſe beſchwich⸗ tigen, die nichts von Einmiſchung in kontinen⸗ tale Kriege wiſſen wollten, deren Gefahren für den Beſtand des Empire ſie wohl erkannten. Zu einem anderen Teile wollte es— ich ſpreche hier nur eine Vermutung aus— Deutſchland veranlaſſen, nicht aus Beſorgnis vor der Feind⸗ ſchaft des mächtigen England davor zurückzu⸗ ſchrecken, den Fehdehandſchuh aufzunehmen, wenn Rußland und Frankreich ihn ihm hin⸗ werfen ſollten(wir erinnern uns hier ſchon für einen Augenblick, daß Herr von Bethmann⸗ Hollweg noch bis zuletzt ſich bemüht hat die Neutralität Englands zu erzielen). Dieſe Ver⸗ mutung ſtützt ſich auf die Annahme, daß Eng⸗ land dieſen Krieg einer europäiſchen Koalition gegen Deutſchland planmäßig herbeigeführt hat, der eigentliche Urheber des Weltbrandes ge⸗ weſen iſt. Wir blicken in ein feines Doppel⸗ ſpiel: England treibt den Zweibund voran durch beſtimmte Zuſicherungen des Beiſtandes, Eng⸗ land treibt Deutſchland hinein in den Kampf durch Nährung der Hoffnung, es werde im Kriegsfall neutral bleiben und Deutſchlond mit ſeinen Feinden in Weſt und Oſt allein laſſen; es würde ſich mithin— wir dürfen uns in einer geſchichtlichen Betrachtung nicht ſcheuen es auszuſprechen— um den Verſuch einer diplomatiſchen Ueberrumpelung Deutſchlands gehandelt haben. Deutſchland ſollte in den Zweifrontenkrieg hineingehen im Vertrauen auf die Neutralität Englands, alſo ohne die politiſchen und militäriſchen Vor⸗ ſichtsmaßnahmen zu treffen, die das Hinzutreten Englands zu den Feinden be⸗ dingte. Der Verſuch der Ueberrumpelung iſt allerdings gründlich mißglückt. Deutſchland war lange genug über die Abmachungen Eng⸗ lands mit ſeinen Verbündeten unterrichtet, um rechtzeitig alle erforderlichen Vorlehrungen auch für einen Drei frontenkrieg zu treffen. Deutſchland und die Vvereinigten Staaten. Der Dank. In einer in Milwaukee erſcheinenden deut⸗ 1 5 Zeitung findet ſich das folgende Einge⸗ ſandt: Im Jahre 1861 als der amerikaniſche Bür⸗ gerkrieg ausbrach, hatte dieſes Land eine leere Kaſſe. Es war total unvorbereitet für den Krieg. Es fehlte ihm nicht allein Geld, es fehlten ihm ſind. Es mochte alſo dem Zeitgenoſſen bis an den Kriegsverträgen Englands Rußlands und engliſche die Freiheit teilzunehmen oder Wir haben uns in einem Irrtum befunden, in zihlichen, wie ich glaube mit mit ſeinen Freunden und der Verſtändigung mit Deutſchland. Beide zu⸗ ſammen und nebeneinander, vorzügſich aber letztere, haben uns in Deutſchland die großen zungen der engliſchen Politil Es darf, ohne die es einfach unmöglich iſt Krieg zu führen. Kam England damals dem ſehr bedrängten „Norden zur Hilfe? Nein. Seine ganze Ariſtg, „kratie, ebenfalls ſeine hochſtehenden Männer, die nicht dem dortigen Adel angehörten, waren, mit wenig Ausnahme, ausgeſprochene Freunde des Südens. Der Norden hatte ſich damals piele Kränkungen und Schmähungen von Eugland ge⸗ fallen laſſen müſſen. Was war die Ausrikſtung von Kaperſchiffen damals auf engliſchen Werften für die Rebellen unter den Augen der engliſchen 1Regierung weiter als eine vſſene feindliche als Handlung dem Norden gegenüber? Obwohl der meinen ſeitherigen Ausführungen gezeigt zu Norden damals in turmhohe Wut wegen dieſer haben. Großbritannien hat, wie ich hoffe er⸗ Behandlung geriet, wußte man ſehr gut in Eng⸗ ſichtlich gemacht zu haben, den Kern ſeiner Poli⸗ land, daß Amerika in ſeiner bedrängten Lage tik gut zu umhüllen gewußt durch die parallelen ſich nicht dieſen Inſulten widerſetzen konnte. Aktionen der öffentlichen Abweiſung eines mili⸗ Oben wurde geſagt, daß der Norden danials 8 7 1 I viel Geld brauchte, aber keins hatte. Um ſolches zu bekommen war er gezwungen, Obligationen (Bonds) auszuſtellen, was leicht genug war; Käufer dafür zu finden, die geneigt waren iht Gold dafür herzugeben, war nicht ganz ſo leicht, Englaud wollte unſre Bonds nicht. Es zog vor, die zu kaufen, die der Süden damals ebeſ falls gezwungen war auszuſtellen, die er aber nachher vergaß zu bezahlen. In dieſer Bondſache handelte Frankreich ähn⸗ lich wie England. Dieſes Frankreich erwies uns damals obendrein ſeine unauslöſchliche Freund⸗ ſchaft dadurch, daß es Vorteil von unſrer Lage zog und Krieg mit Mexiko anfing, ein Schritf, der wie bekannt, uns nicht ſehr roſig gegen Frankreich ſtimmte. Auch muß hier erwähnt werden, daß England und Frankreich während unſern damaligen Be⸗ drängniſſen wiederholt verblüffend nahe daran waren den Süden anzuerkennen, eine Maßregel, die der Süden alle Anſtrengungen machte zu er⸗ reichen. Ich frage nun, ob Amerika all dieſe feindſeli⸗ gen Handlungen von England und Frankreich ganz und gar vergeſſen hat? Was tat damals das heute vielgeſchmähte Deutſchland? Es hatte Vertrauen in den Fort⸗ beſtand der Union; es war dem Norden durch⸗ weg freundlich geſinnt; die großen Finanz. inſtitute Deutſchlands kauften die amerikaniſchen Bonds, die England und Frankreich nicht wollte, und bezahlten bares Gekd dafütr, das wir da⸗ mals ſehr brauchten. Man ſollte meinen, erwähnte Tatz ſollten hinläuglich genügen, um unſerm natipſſt ſchen Bevölkerungsteil wegen ſeiner gegenwörti⸗ gen Haltung die Schammbte in das Geſicht zu treiben. Es darf nicht unerwähnt bleiben, ͤ wanderte und hiergeborene unſern damaligen Bedrängmiſſen taten, was die bereits erwähnte Freundſchaft 3 jener Zeit weit überſchattet; es ſtellte eine unge⸗ mein große Anzahl Truppen, die wahrhaftig ihr Schuldigkeit taten und die der Norden damals eeſhen hut de Mattviſt auch dieße Wie e ge⸗ ſchichtliche Tatſache vergeſſen oder will nicht daran erinnert ſein. Sind alle dieſe großen Diensze bei dem amertſaniſchen Bulfe ir Bar geſſenheit geraten? Es iſt nicht leicht, ein in 22 geſchriebenes Werk über unſern„ das den deutſchen Teilnehmern auch mir an⸗ nähernd Gerechtigkeit zolkt; die meiſten dieſer Werke begnügen ſich mit Laum i Ermihnung dieſel Sache, in tbern ſogar feindliche Stellung an. Die bebamnte Gleichgültigkeit der Deutſchen in ſolchen Sachen hat unſtreitig viel mit dieſer gehelſigen 5 nung zu tun. In foſchen Sachen iſt Beſcheiden⸗ beit ſchlecht angebracht. Hier heißt es, ſich h vorzutun und zu behaupten. In dieſer H ſollte der Deutſche ſich den Irländer zum Vor⸗ auch Waffen aller Art und Dnſtig er Liegsbe. bild nehmen. li— Berlin im Weltkrieg. HPlauderei aus der Reichshauptſtadt. Berlin, Mitte Oktober. use.„— Eine ſtille, tote, wie ausgeſtorbene Stendt— auf den Straßen nur wenige Menſchen ünd dieſe wenigen eruſt, traurig, mit bleichen Sheſichtern, fragend, flüſternd, Zeitungen in der Jand und begierig auf jede Nachricht— bei Tage kein Leben— kein Handel und Wandel— die meiſten Warenhäuſer und Kaufläden geſchloſſen — und Abends alles dunkel— keine erleuchteten Schauläden— keine Vergnügungsſtätten geöffnet alles geſchloſſen: Theater, Konzerthäuſer, Kinos Aur ein paar Wirtshäuſer, die ihren Betrieb gufrecht erhalten— Straßenbahnen und Omni⸗ buſſe mit verhängten Fenſtern— die ſpärlichen AJegenlampen zwiſchen den Häuſerreihen nach oben 505 damit kein feindliches Flugzeug einen Aupalt findet und Tod und Verderben aus den Süften herabſchleuderrt de iſt das Bild von Berlin, das die Franzoſen, Engländer und Ruſſen ſich gerne malen oder wenig⸗ ſtens porſtellen möchten. Und gar zu gerne möchten ſie, daß auch die neutralen Staaten und die Mächte, die ſie auf ihre Seite ziehen wollen, an dieſes ſchöne Trugbild glauben. Was haben ſie nicht ſeit Beginn des Weltkrieges alles angeſtellt, um durch ihre Lügennachrichten die alte und neue Welt gegen uns einzunehmen! Und offen müſſen wir zugeben— wir können uns ie erlauben, wahr zu ſein— daß es ihnen lange Aber allmählich zerreißt dies gewaltige Lügen⸗ netz, das unſere Feinde mit erſtaunlicher Geſchick⸗ lichteit über die ganze Erde geſpannt haben, und die Wahrheit zeigt ihr kaltes, ehernes Antlitz. Es iſt eben nichts ſo fein geſponnen, es kommt doch endlich an die Sonnen In den Hauptſtädten an der Seine und an der Themſe mag es eher ſo ausſehen— weit eher als an der Spree. Denn man ſchließt von ſich gar zu gern auf andere, und der Wunſch iſt auch hier der Vater des Gedankens. Kein Wunder, wenn man in Paris allmählich das Lachen verlernt und keine neuen„bonmots“ mehr durch die Boplevards ſchwirren, die von den Löwen der Salons verlaſſen ſind. Es iſt noch nicht lange her, daß preußiſche Ulanen, dieſer Schrecken Frankreichs, vor den To⸗ ren der Luſtſtadt ſtanden, und vielleicht wird es nicht lange dauern, daß ſich dieſes ſeltene Schau⸗ ſpiel wiederholt Oben in den Lüften kreiſen deutſche Flieger und ſenden ihre nicht immer un⸗ gefährlichen Grüße hernieder. Wo iſt das leichte, lachende, leuchtende Paris? Eine gähnende Leere in den weltberühmten Cafss, und auf dem grünen Raſen des Bois de Boulogne, in dem ſich ſonſt an ſchönen Tagen die vornehme Welt zu Pferde und zu Wagen ein Stelldichein gab, weiden jetzt große Viehherden, Rinder und Hammeln in fried⸗ lichem Verein mit frommen Schafen, die man in weiſer Vorausſicht für kommende Tage zuſammen⸗ getrieben hat Und drüben— jenſeits des Kanals? Ob man noch ſo ſorglos auf ſeinem Kontorſchemel in der Londoner Eity ſitzt und am Wochenende mit einem Seuſzer der Erleichterung hinausfährt in ſein Zeit gekungen iſt, die europäiſchen und namentlich die Dänder zu käuſchen. Vielleicht wird auch den ſteifleinenen Herren etwas känglich zu Mut, und mancher Blick mag ängſtlich den Himmel abſuchen, ob nicht einer der gefürchte⸗ ten Zeppeline den Nebel durchſchneidet und es wagt, auch an der Themſe ſeine Vifitenkarte abzu⸗ geben. Ja, wir können uns kröſten. In Berlin ſieht es anders aus. Wenn es auch nicht leicht iſt, das Kriegsgeſicht der deutſchen Reichshaupbſtadt in einem Wort zu kennzeichnen. Eine junge Schwe⸗ din, die ſich auf der Durchreiſe nach ihrer Heimat einige Tage bei uns aufhielt, hat es vielleicht am beſten getroffen, wenn ſie ihre Eindrücke dahin zuſammenfaßte:„In Berlin merkt man garnichts vom Krieg.“ Das iſt gewiß nicht wörtlich, nicht buchſtäblich zu verſtehen. Auch das Berliner Leben hat ſich in gewiſſer Beziehung geändert, hat dieſer großen Zeit ſeinen Zoll bezahlt. Das Doppelantlitz der Weltſtadt zeigt ſeine ernſte Seite und hat ſeine heitere verhüllt. Wer um dieſe Zeit etwa den Wunſch hegen ſollte, das berühmte oder berüchtigte Nachtleben kennen zu lernen, das in der ganzen Welt nachgerade ſprichwörtlich geworden iſt, der wird ſich bitter enttäuſcht fühlen. Alle jene Stätten leichten Vergnügens, die dem Fremden einſt ſo lockend erſchienen, haben ihre Pforten geſchloſſen, und die prunkvollen Säle, auf deren ſpiegelblankem Parkett ſich im Lichtmeer bon tauſend Glühbirnen einſt die Lebewelt im Tanze drehte, liegen dunkel, leer und verlaſſen. Es iſt ja auch nicht alles eitel Freude, was man hört und ſieht. Die Straßen haben ihr gewohntes Ausſehen, der Verkehr flutet auf und ab. Stra⸗ ßenbahnwagen, Omnibufſe, Automobile, Droſchken. ländliches Heim, um den Sonnt andächtig und gottwohlgefällig im Kreiſe ſeiner Neben zu feiern? ihnen hin und wieder eine ſchwarze Geſtalt Männer und Frauen, alte und junge— traurig umd doch nicht traurig, denn ein Leuchten ſteht in den Augen, ein Stolz und eine Freude:„Auch ich habe mein Liebſtes und Beſtes gegeben, aber das Opfer wird nicht vergeblich ſein.“— Und dann wieder ein Verwundeter oder zwei oder drei— einen Arm in der Binde, auf den Stock geſtützt, auf den Anzügen noch Spuren des Feldzuges, und mancher das Ehrenzeichen auf der Bruſt, das ſchlichte Kreug von Eiſen. Und alle ſehen es, bleiben ſtehen und blicken ihm nach, dem Helden Aber was hat ſich ſonſt im Geſantbild Berlins verändert? Man ſucht und ſucht und findet keine Wandlung. Morgens in aller Frühe ſchon ſchütten die Vorortbahnen ihre Fahrgäſte aus, tauſende und abertauſende, und unzählige Scharen fluten durch die Hauptverkehrsſtraßen ihren Arbeitsſtätten zu Man merkt kaum, daß ſoviel Männer fehlen, und fragt ſich immer wieder, woher alle dieſe friſchen jungen Menſchen kommen! Unerſchöpfliches Deutſch⸗ Land Auch ſonft geht das Leben ſeinen altgewohnten Gang. Faſt alle großen und größeren Bühnen ge⸗ ben wieder regelmäßige Abendvorſtellungen, und wenn anfangs auch die Kunſt unter der vater⸗ ländiſchen Begeiſterung zu leiden hatte, ſo haben ſich doch die ernſteren Bühnenleiter bald beſonnen und ſind reumütig zu den Meiſterwerken unſerer Großen zurückgekehrt, anſtatt die gutgemeinten aber wertloſen Kunſtfertigkeiten ſchnellſchreibender Zeitgenoſſen ihren Gäſten vorzuſetzen. Ebenſo kommen Handel und Wandel wieder ins Die Menſchen kommen und gehen, aber zwiſchen Gleiſe. Allgemach verſchwindet die falſche Spar Wirtſchaftaleben ſamkeit, die zum Schaden unſeres Wirt als hes nen o 5 Rolle ſpielten. hörte im ſüſt hier anders als die meif ſich vorſtellen. Donnerstag, den 22. Oktober 1914. Seneral⸗Auzeiger B Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Es gibt eine Statiſtik über die Anzahl fremd⸗ geborener Männer und deren hi Nachkommen, nach Nationalitäten ſtellt, die auf nördlicher Seite fochten. Dieſe Statiſtik legt Zeugnis ab, woraus zu erſehen iſt, daß die Engländer und Franzoſen in unſer Kriege auf nördlicher Seite eine winzig! egeborenen zuſammenge Sollten nicht die deutſch Statiſtik dem Nativismu⸗ Naſe reiben? 4 Eingeſandt von F. Vollrath, Sheboygau Bürgerkrieg dem 12. Miſſo: regimtent an, wovon General Oſterhaus Oberſt war). ** 22 II. Köln, Okt.(Priv.⸗Tel.) feſſor Münſterberg von der arvard⸗ Univerſität ſchrieb am 25. Septe n einen Kölner Freund einen Brief, der folgende be⸗ merkenswerte Stelle enthält: Die Situatie Deutſche An Nachrichten fehlt es nicht. Obgleich wir von 100 Seiten Waſchkörbe voll deutſcher Zeftungen zugeſandt erhalten, habe ich doch noch keine Nachricht gefunden, die nicht bisher ſchon in Amerika veröffentlicht worden wäre. Nur iſt ihr Wert gänzlich aufgehoben, weil hier die Überſchrift, die Leit Gegenteil gekehrt wurden und weil zehnmal mehr Nachrichten noch aus England, Frank⸗ reich und Rußland nach Amerika kommen, die in Amterika über 100 Spezialkorreſpondenten haben. Es wird überhaupt nicht gefragt von Sieg oder Niederlage, jeder dumme Junge iſt tief überzeugt, daß Deutſchland 300 Jahre hinter der Kultur der weſtlichen Nationen zurück iſt und daß der Neutralitätsbruch das ſchrecklichſte Verbrechen der Menſchheit wäre umd daß die Deutſchen in Belgien und Frank⸗ reich vandalüiſch hauſten. Es wird veir als moraliſche Frage behan⸗ delt und alles, was wir und andere behan⸗ deln, iſt ſchon 1000mal diskutiert. Gemeint ſind hier die Nachrichten über die deutſchen Erfolge. Es iſt ein ſchwerer Kampf, den wir hier zu kämpfen haben. Das wäre natürlich wicht von großer Wichtigkeit, wenn Amerikas öffenkliche Meinung nicht einen ungeheuren Einfluß auf die weltdiplomatiſche Situation häkte. Alſo immer der Hinweis auf die Wichtigkeit einer uns gut geſinnten Preſſe im Auslande, für deren Gewinnung wir zur rechten Zeit viel verſäumt haben. Kleine Kriegszeitung. Wie ich das Eiſerne Nreuz erwarb. In Nachfolgendem veröffentlichen wir einen intereſſanten Feldpoſt⸗Brief des zurzeit als Kanonier bei einer Artillerieabteilung in Nordfrankreich ſtehenden früheren Mitgliedes des Mannheimer Turnvereins von 1846, Wil⸗ helm Frey aus Oftersheim, eines Bruders des bekaunten Volksturners vom gleichen Ver⸗ Ein, Julius Frey. Das Schreiben lautet: A„„1. Oktober. Am 8. Oktober kam ich zur Batterie. Wenige Tage darauf meldete ich mich als Freiwilliger für einen Meldegang, ee den Daumen allzu feſt auf die erſparten Groſchen Hielt, und geſunde Kaufluſt und Kaufkraft regen ſich wieder. Vor allem bei dem ſchönen Geſchlecht. Die neuen„deutſchen Moden! üben bereits ihre Anziehungskraft aus, und vor den Ladentiſchen, auf denen die jüngſten Wunderwerke ſich ausbrei⸗ ten, beginnen bereits die Schlachten um die ſchön⸗ ſten Formen und Farben. Und was vielleicht das ſchönſte iſt: Langſam kommt der Humor wieder zu ſeinem Recht. Der goldene, deutſche Humor, der die Träne in ſeinem Wappen führt, der eben ſo weit entfernt iſt von galliſchem Witz wie vom ſeichten Kalauer. Das Zeichen echt deutſchen Weſens, deutſcher Kraft und deutſcher Geſundheit. Wir wiſſen, welche wunderbare Stimmung un⸗ ſere Feldgrauen draußen vor dem Feinde beherrſcht, mit welcher unverwüſtlichen Laune ſie alles ertra⸗ gen, Sonne und Regen, Wärme, Näſſe und Kälte, alle Unbilden der Witterung. Wie manches köf Stück hören wir aus dem Felde. Kanonen don nern, Granaten pfeifen, Schrapnells ſingen, und im Schutzengraben fröhliche Muſtk: eine Militär⸗ kapelle ſpielt eine Weiſe nach der anderen. Und wie manche Feldpoſtkarte voll Frohſinn und Hei⸗ terkeit fliegt über die Grenzen von Oſt und Weſt und gibt ein luſtiges Erlebnis aus dem Krieg zum beſten, das auch den Ernſten zum lachen zwingr. Warum ſollen wir hinter unſern Braven. zurück⸗ ſtehen? Warum ſollen wir trotz allem Blut und allen Opfern, die uns dieſer aufgezwungene Kri 9 koſtet, nicht ungebrochen bleiben, uns Mut Zubverſicht bewahren und freudigen Hersens einer Zukunft entgegenſehen, die ſo leuchtend und ſchön vor uns liegt? Wir haben Grund genug zur mier, an unſere Opfer denken, aber wir haber Grund zur Freude, denn wir wiſſen, daß ſie n umſonſt gebracht ſind. Und dieſe Freude woll wir uns nicht trüben laſſen B. Nus dem Mannheimer Kunstleben. Theater⸗Nachricht. Am Sonntag den 25. Trauer, wenn wir n auch N en Oktober wird ſtatt der augekündigten Vorſtellung„Die Hugenotten“ „Der Fliegende Holländer“ von Rich. Wagner, artikel, die Bilder und Aufſätze, alles in das weile vorgerückt wäre. 0 rhältniſſen möglich war. Die in Be⸗ tracht kommende Stellung bei S.) hatten wir bereits 8 Tage inne. Wir wurden von der inke f ig beſchoſſen, daß z. B. unſer Mu⸗ ionswagen wie ein Sieb durchlöchert wurde. Auch unſer Geſchütz ſah wüſt zugerichtet aus. erweiſe bekamen wir in der Nacht von Violleicht Auch 2 pie bezw. 1Wmimmerwährend in agsüber auch etwas äten Abend oder bei Atem gehe ruhiger einem vor uns liegenden kkt, oder ſie ſaßen hoch Gar mancher mußte bei es kam oben auf den Bäumen dieſen Ueberfällen ſein mitunter vor, daß es ſe knallie, e daß i ſ. Kugeln E zum 5 Es werden, wi der vor uns var. Mein Weg ging eine Anhöhe 9 ſtän⸗ dig üyhne Deckung. Zwiſchen einem Rübenacker n Weg legte ich mich daher nach Indſianer⸗ N 7 woher die wurde ich erkunde Feind den Bauch und kroch vorwärts, 7 800 Mee r waren ſo zurückzulegen. Ab und zu er⸗ hob ich mich, um mich zu orientieren. Immer ſtärker wurde vermutete, es Knallerei,. i unſere ſo daß ich bei'nahe Inſantexie, die mittler⸗ Als ich an Ende des Ackers angekommen war. ſchaute ich mich noch einmal nach unſerer Infanterie um, von der aber nichts zu bemerken war. Aber etwas ande⸗ kam mir zu Geſicht. Hatte 200 Meter vor mir ganz Alſe des, biel wichtiger ſich da ungefähr 160⸗ mit einem Male erhielt ich einen mächtigen Schlag an die linke Kopfſeite. Es war ein Streifſchuß. Jetzt hatten mich die Kerls entdeckt und ich mußte mich beeilen, den Rückweg anzu⸗ treten, da die Kugeln von allen Seiten an mir vorüberflogen. Mein Auftrag war aber noch nicht erledigt, denn ich hatte noch gar nicht viel geſehen. Ich mußte mich alſo weiter umßhlicken. Ich bemerkte, daß ſich die Franzoſen vechts über dem Weg, etwa 200 Meter von der Stelle ent⸗ fernt, wo ich den Streifſchuß erhalten hatte, auf der Höhe bis an den Hals eingegraben batten. Die Stärke konnte ich nun ungefähr feſtſtellen. Nun ging es wieder zurück. Aber das wurde noch ſchwieriger, denn ich mußte noch einmal die Strecke, aber unter viel gefährlicheren Umſtän⸗ den, zurücklegen, da ich unter vollem Feuer über Stoppelſelder kriechen mußte. Jeh zögerte an⸗ 8, aber dann kam das Pflichtbewußtſein. Ich dachte an die letzte Strophe des bekannten . 77——.— 2* R erlledes„Wohlaꝛ rerden, aufs Pferd, al Pferd“ uſw.,„und feßt ihr nicht das Lebe nie wird euch das Leben gewonnen ſein.“ Es gelang. Ich kam trotz freund⸗ ſchafklicher Begleitung de dpe e Spitz mäuſe“ glücklich wieder in unſeren Schützen⸗ grabhen. Von einem Infanteriſten erfuhr ich nun erſt, daß meine Mütze auf der linken Sefte völlig durchſchoſſen war. Dendag über hakte ich Kopfſchmerzen, aber das waren die ganzen Folgen. Die zurückgebrachte Meldung war gut und ich erhielt ein Lob vom Hauptmann, der auch meine durchlöcherte Mütze ſah. Wir nah⸗ men nunmehr die Franzoſen Unter heftiges Feuer. Au das Eiſerne Kreuß dachte ich nicht. Am 20. September erhielt ich es und der Mafor heſtete es mir perſönlich an. Bis jetzt bin ich außer dem Hauptmann der erſte, der die ehren⸗ volle Auszeichnung erhielt. Sämtliche Offiziere grätulierten mir guch der Herr HOberſt. Ich wünſche jetzt natürlich als Inhaber des Eiſernten Kreuzes geſund wieder heimkehren zu können, was mich aber nicht abhalten wird, noch weiter mteine Pflicht zu tun, wie ſich dies einem Deut⸗ ſchen geziemt, 5 Ein Reiterſtünchen unſerer Bufßaren. Ein Freund der Straßburger Neueſten Nach⸗ richten ſtellt dem Blatt einen Feldpoſtbrief mit folgender ſeſſelnder Schilderung zur Verfügung: 9 — Leute, die eingekleidet werden ſollten. kurzem Widerſtand wurden die Leute gefangen Nach genommen. Etwa 3 Kilometer weiter, an einem Dorfausgang, ſichteten Patrouillen eine fran⸗ che Bagage. Auf die Meldung hin ritt die 1. Esk. unter Major v. Loeper zur Attacke an und wurde von heftigem Gewehrfeuer empfan⸗ gen. Die Huſaren achteten keine Gefahr und ſtürzten ſich in wilden Sätzen auf die Bagage⸗ Ihr zu Hilfe kamen dann von der Seite der Stab, voran der neue Kommandeur u. 3. Eskg⸗ drons, die einige Hinderniſſe zu überwinden hatten. Das Erdröhnen der Erde durch den Anſturm, das Schnauben der Pferde und das laute Hurra brachten die Franzoſen um den Verſtand. 50 Meter vorher hoben ſie die Hä hoch und ließen ſich gefangen nehmen. Mancher Widerſpenſtige konnte das Schießen trotzdem nicht laſſen und wurde dann ein Opfer der Lanze. Die rheiniſchen Jungen waren nicht zu halten und wie ſtrahlten ihre Geſichter nach dem Akt. wurden gefangen genommen: 5 Offiziere, 250 Maun Infanterie, 36 Pferde und 23 Wagen verſchiedenſter Art. Die Truppen gehörten dem Territorialkorps(Landwehr) an. Es war die Bagage von 2 Bataillonen. Auch Spahis waren dabei, die in ihrer Tracht ſon⸗ derbar ausſahen. Barfuß, Lederdecke als Hoſe, Turban, Sättel mit Holzbahne uſw. Die bei der Bagage befindlichen Reiter(etwa 20) er⸗ degeben. Abonnement A. Anfang 6 Uhr. griffen die Flucht. Auch die in der Flanke be⸗ rung nur unter den allerſchwierig⸗ ie Zuaven N findlichen 3 franzöſiſchen Küraſſier⸗Eskadrons, die die Huſaren bei der Arbeit überfallen woll⸗ ten, verſchwanden, als der Regimentsruf er⸗ tönte und formiert wurde. Die reitende Art.⸗ Abteilung hat manchem Küraſſier dabei den Garaus gemacht. koſtbarem Es wurden viele Offisiers⸗ Inhalt erbeutet; auch Die Orden erhielt das Koffer mit brauchbare gleich verbrannt. Nicht zu vergeſſen daß ſich unter den Wagen auch ein feiner nſpänner⸗Salonwagen(Coupée) mit ſeidenen Rolſtern befand, in dem eine bildſchöne Fran⸗ zöſin Platz genommen hatte. Ihre Rube war )hei dem Ernſt der Sache zu bewundern; ſie rauchte eine feine Zigarette und knabberte Ge⸗ bäck. ſaren entließen ſie in einem Dorf, wo ſie von agonern, die ſich an dem herzer⸗ quickenden Geſchöpf nicht ſatt ſehen konnten, in Empfang genommen wurde. Ueber ihr Schickſal weiß ich nichts. Blöde war die Dame nicht. Die franzöſiſchen Offiziere werden ſicher um den Vogel mehr trauern als um das Ge⸗ päck. verloren 3 Monn und 6 Pferde. Verwundet wurden 2 Offiziere und einige Mann. Die anderen Regimentex beneidoten uns 9h dieſes Huſaxenſtückchens. Dis Munition, ekwa 90000 Patronen, wurden dem nächſten Gewäſſer einverleibt. Wir fanden auch Patro⸗ nen von uns, 3 Huſarenpelzmützen und Kan⸗ daren. Dieſe Sachen rühren ſicher von Gefan⸗ genen her. Die Offiziersuniform der Spahis iſt beſonders ſchick. 5 Sonſt gehts uns, trotz der Strapozen(ſchon 3 Wochen keinen Ruhetag) gut. Ob wir wohl Straßburg wiederſehen werden? Die Flieger ſind ſehr unbeguem; ſchon manche Bombe hat getroffen und Opfer gefordert. Die franz ö⸗ ſiſche Bevölkerung iſt ſehr Rett; großes Elend herrſcht unter der armen Bevölkerung. Wir geben kinderreichen Fami⸗ lien aus Mitleid Fleiſch, Brot und Kaffee. Die Franzoſen haben auch großes Zutrauen zu uns; 3. B. ſagen ſie, wir möchten wiederkommen. . 1 Die Y NAn Wir Die Belgier ſind ſehr ſauber, aber katzenfreund⸗ lich. Die Gegend verſetzt uns nach Mittel⸗ deutſchland.— Es wird immer noch auf einer 200,Kilometer⸗Front gekämpft in befeſtigten Stellungen.“ Mannheim. Vaterländiſche Abende. Die Leitung der vaterländiſchen Abende ht noch einmal beſonders auf den am Freitagabend 8½ Uhr im Friedrichspark ſtatt⸗ findenden Vortrag des Prof. Dr. Künzzel (Frankfurt) aufmerkſam. Das Thena ſeiner Rede wird ſein:„Unſere nationalen Freiheits⸗ kümpfe Prof. heute und vor 100 Jahrven.“ Küntzel iſt den Mannheimern von ſeinen Vor⸗ trägen im Verein für Volksbildung her für ein dedentender Reduer bekannt. Karten zu 20 Pig. an den üblichen Vorverkaufsſtellen(ſiehe An⸗ ſchlagſäulen) und abends an der Kaſſe. Der Reinertrag dieſes Vortrages iſt zur Hälfte dem Roten Kreuz und zur anderen Hälfte der Zentrale für Kriegsfürſorge zugedacht. ** Ein gutes Wort für unſere armen Gefangenen und Ver⸗ wundeten in Seindesland. Eine Frau aus dem Schwarzwalde ſchreibt uns: Es wird wohl kaum noch eine deutſche Frau geben, der beim Leſen der in den Tageszeitungen geſchil⸗ derten Greueltaten, welchen unſere deutſchen Ge⸗ fangenen und Verwundeten im Feindesland aus⸗ geſetzt ſind, vor Wehmut das Herz blutet, Mancher wird ſich fragen, gibt es denn keine Ab⸗ hilfe, dieſem fluchwürdigen Treiben entgegenzu⸗ kreten, gibt es keine Gerechtigkeit mehr?— Die Humanität, mit der wir unſere Gefangenen be⸗ handeln, macht auf die hinterliſtigen, rachedurſtigen Feinde keinen Eindruck, ja ſie vergelten unſere guten Taten dadurch, daß ſie die Armen wie ge⸗ meine Verbrecher behandeln, ſie hungern laſſen, gefeſſelt nach Marokko ſchleppen, ſie mißhandeln, ihrer Kleider berauben und wegen unwahren An⸗ ſchuldigungen niederſchießen, ſie dürfen ſich ja nicht einmal rechtfertigen!— Wenn niemand ſich dieſer Märtyrer annimmt, müſſen wir deutſche Frauen dieſe traurige Ange⸗ legenheit in die Hand nehmen, uns mit einer ver⸗ trauensvollen, herzlichen Bitte an unſern deutſchen Kaiſer wenden, daß von ihm aus ein Machtwort geſprochen wird wie für die Herren Parlamentäre Riktmeiſter Kummer, Leutnant v. Armin und Hof⸗ ſchauſp ger Klewing, damit die ſurchtbaren Qua⸗ len dieſer Aermſten aufhören. Wie glücklich fühlen wir Uns, wenn wir durch unſere Liebesgaben ſo⸗ wahl bei den Verwundeten wie bei Unſeren Helden im Felde Freude bereiten; bedeuten doch dieſe Ga⸗ en eine kleine Entſchädigung für die großen Opfer, die ſie für unſer liebes Vaterland und für Uns alle bringen. Leider iſt es uns nicht vergönnt, Unſere Gefangenen im Feindeslande mit einer Ueberraſchung zu erfreuen, bekommen ſie ja kaum unſere Briefe, und Geldſendungen ſollen ihnen weggenommen werden. Wenn wir aber durch unſere Fürbitte an geeig⸗ neier Stelle dazu beitragen könnten, ihr hartes Los, das ſie nun einmal zu kragen geswungen ſind, etlwas erträglicher und menſchenwürdiger zu ge⸗ ſtalten, dann hätten wir ihnen wohl die beſte Liebesgabe zukommen laſſen. Darum, Ihr lieben deutſchen Frauen, Ihr Müt⸗ ter, Bräute und Schweſtern, helft an dieſem Werke der Barmherzigkeit, überlegt Euch dieſe Angelegen⸗ heit, auf welche Art man am ſchnellſten zum vor⸗ geſchriebenen Ziele kommt, wir wollen nicht lange 10 iſt da die beſte fe!“ 1 haben z. Zt. alle das gleiche Leid und wollen gewiß ſo leiden, wie es die Würde einer deutſchen Frau verlangt, wir wollen aber ſchnellſtens für unſere Verwundeten und Gefangenen im Feindes⸗ land bitten! Eingeldpoſtbrief aus Rußland Wir erhalten folgendes Schreiben: Einem bei der Munitionskolonne ſtehenden Wandergenoſſen habe ich ſeit Ausbruch des Krieges mindeſtens 40inal Zeitungen, ſerner einige Briefe und Kar⸗ ten geſandt, da er fortwährend nach Hauſe ſchrieb, daß er nichts oder nur ſehr wenig er⸗ halte; ſelbſtverſtändlich wurde er auch von ſeinen Augehörigen nicht vergeſſen! Die Erbitterung auf die Feldpoſt war natürlich groß, doch durch eine heule endlich einmal an mich gelangte Nach⸗ richt des armen Kriegers iſt mein Urteil nun ge⸗ mildert und ich glaube einen Akt der Gerechtig⸗ keit zu erfüllen, wenn ich Ihnen anbei eine Ab⸗ ſchrift dieſer Nachſchrift zugehen laſſe, um zu zei⸗ gen, weſche Schwierigkeiten die Poſt oft zu über⸗ wältigen hat. Vielleicht dient es zur Beruhi⸗ gung intereſſierter Kreiſe, penn Sie den Brief, wenigſtens auszugsweiſe, in Ihrer geſchätzten Zeitung veröffentlichen.(Was nachſtehend ge⸗ ſchieht. Schriftl.) „Ihr lieben Freunde! Sie ahnen nicht, was für eine Freude Sie mir mit Ihrer Karte aus Caub gemacht haben; etwas anderes von Ihnen erhielt ich nicht und wäre doch ſo unendlich froh für die Zeitungen geweſen, danke für Ihre Mühe und werde es Ihnen nicht vergeſſen. Alles was ich im Felde erhalten habe ſſt: 2 Karten von je eine von Ihnen und meiner Schwägerin, je ein Paketchen von.. meiner Frau und Schwä⸗ gerin, von meiner Frau noch keine Zeile. In den erſten Wochen wurde die Poſt aus taktiſchen Gründen zurückgehalten und jetzt kommt ſie, we⸗ nigſtens bei uns hier in Rußland, nur ſehr laungſam und mit größter Anſtrengung vor⸗ wärts. Sie können ſich abſolut keine Vorſtellung von Land und Leuten machen, die wir in den letzten 14 Tagen kennen lernten. Die Verkehrs⸗ wege, liefer und loſer Sand, in Städichen und Dörfer knietiefer ſtinkender Moraſt, Wohnun⸗ gen und Menſchen nicht zu beſchreiben; deshalb iſt auch die Vervflegung ſehr mangelhaft, mau⸗ chen Tag kein Brot, von anderen Beßürfniſſen ganz zu ſchweigen. Das Durchkommen mit Ge⸗ ſchütz und Wagen koſtet koloſſale Anſtrengung, umſo größer die Ueberraſchung der Ruſſen, welche ausriſſen, ſo bald ſie uns merkten. Jetzt ſteßſen wir an der Weichſel und haben mit dem Feind ſchon enge Bekanntſchaft geſchloſſen. Seit wir in Rußſland ſind, regnet es, manchen Tag ununterbrochen. dazu oft ſtürmiſcher eiſiger Wind Heute Nacht war ich wieder auf Wache, was ſehr oft der Fall iſt: ich alaube, ich habe in meinem Leben noch nicht ſo gefroren viie da. Die Infanterie hats noch ſchlimmer, Wenn man dann noch ſo in Ungewißheit lebt und gar nichts erfährt, was in der übrigen Welt und vor allent zu Hauſe vorgebt, ſo denken Sie ſich mal in unſeren Seelenzuſtand an manchen Tagen hinein: doch⸗wir⸗ſind zühhund halten durch his zum gu⸗ ten Ende. Poſtſachen, Pakete(auch Zeitungen) können nicht gut genug verpackt und am beſten verſiegelt werden die Adreſſe iſt ſehr deutlich zu ſchreiben. Bin Ihnen für fede Karte oder Brief und ſede Nachricht ſehr, ſehr dankbar, Herzlichen Gruß und Dank. F. F. Die Fevienheimgeſellſchaft Frankfurt a. M. be..) hat in einer am 16, d. Mts, abgehaltenen außerordentlichen Mitgliederverſammlung den nachſtehenden Antrag ihres Vorſtaudes ein⸗ ſlimmig angenommen: „Angeſichts des ſchimpflichen Vorgehens der engliſchen Regierung gegen unſer deutſches Vaterlaund und bei der gehäſſigen politiſchen Haltung weiter Kreiſe des engliſchen Volkes, hält es der Vorſtand für eine vaterländiſche Ehrenpflicht, die ſeither von uns mit lauteſten Abſichten gepflegten Beziehungen zu einem ſol⸗ chen Lande nicht länger beſtehen zu laſſen Wir traten daher mit dem Antrag an unſere Mitglieder heran: 1. Die Auflöſung des Vereins„Ferienheim⸗ geſellſchaft„Frankfurt a..“ zu beſchließen, 2. das Vereinsvermögen entſpreche den Beſtimmungen in§ 16 unſerer Satzung einem wohltätigen Zweck zuzuführen und zwar durch Ueberweiſung der verbleibenden Barmiittel an eine Stiftung zur Verſorgung der Hinterbliebe⸗ nen im Felde geſallener Soldaten.“ Das durch dieſen Beſchluß bden allgemeinen Unterſtützungsmitteln zufließende Vermögen wird etwa 3000 Mark betragen. * Die Stimmung in Amerika. Ein amerikaniſcher Geſchäftsfveund ſchreiht einer hieſigen Firma: „Ich war ſehr erfreut, Ihre beiden Schrei⸗ ben vom 28. und 31. Auguſt zu erhalten, denen Sie einige Extrablätter über die deut⸗ ſchen Erfolge beigefügt haben. Ich kaun Ihnen nicht zum Ausdruck bringen, wie froh ich bin, daß die Ausſichten für Deutſchland ſo gute ſind und ich hoffe ſehr, daß das Ende des Krieges, das hoffentlich nicht mehr weit entfernt iſt, die Deutſchen ſiegreich ſehen wird.“ Nus Stadt und Land. Mannheim, den 22. Oktoder 1914. verleihungen des Eiſernen Kreuzes. Mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnete Mannheimer. Hauptmann und Kommandeur des Reſerve, Jäger⸗Bataillons Nr. 8, Auguſt Kachel, iſt am 4. Oktober das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe ver⸗ liehen worden, nachdem er vor vier Wochen ſchon mit dem Eiſernen Kreuz zweiter Klaſſe 4. Seite. Senueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) Donnerstag, den 22. Oktober 1914. ausgezeichnet worden iſt. Hauptmann Kachel iſt der Sohn einer Mannheimer Familie.— Ge⸗ freiter der Reſerve M. Schweigert von Maunheim, Luiſenring 20 wohnhaft, beim Stab des 55. Reſerve⸗Infanterie⸗Regiments. Der Großherzog hat den Obereiſenbahn⸗ ſekretär Pet. Kaiſer in Karlsruhe zum Ober⸗ ſtationskontrolleur ernannt. Der Finanzaſſi⸗ ſtent Adolf Nüßle bei der Zentralverwaltung des Badiſchen Frauenvereins wurde als Ver⸗ waltungsſekretär etatmäßig angeſtellt. Um die Ablieferung von Brieſen, Poſtkar⸗ ten uſw. an deutſche Gefangene in Frankreich Fu erleichtern und zu beſchleunigen, dürfte es ſich, ſo ſchreibt man uns, empfehlen, die Schriftſtücke in deutſcher und franzöſiſcher Sprache abzuſaſſen. Die Sprachlehrerin Siebenmann, U 4, 112 wahnhaft, erklärt ſich gerne bereit, unbemittel⸗ ten Angehörigen deutſcher Gefangener die Ueberſetzung von Briefen, Karten uſw. koſtenlos vorzunehmen. Wegen Feſtſtellung von Gewalttätigkeiten au deutſchen und öſterreichiſchen Zivilperſonen im Feindesland wird folgende Bekanntmachung erlaſſen. Indem wir auf den im Staatsanzeiger — Karlsruher Zeitung— Nr. 228 vom 22. Au⸗ guſt 1914 veröffentlichten Aufruf des Stellver⸗ treters des Reichskanzlers Bezug nehmen, bringen wir zur öffentlichen Kenntnis, daß nach gemer Mitteilung des Stellvertreters des Reichs⸗ kanzlers die bisher auf die Feſtſtellung belgiſcher Gewalttätigkeiten beſchränkten Erhebungen auch auf die Gewalttätigkeiten auszudehnen ſind, die in den übrigen ſeindlichen Ländern von Zivil⸗ behörden oder der Bevölkerung gegen deutſche Zivilperſonen verübt worden ſind. Weiter ſollen auch Gewalttätigkeiten feſtgeſtellt werden, die gegen öſterreichiſch⸗ungariſche Staatsange⸗ hörige im feindlichen Auslande verübt worden ſind. Es ergeht daber in Erweiterung des oben⸗ erwähnten Aufrufes an alle diejenigen, welche aus eigener Wahrnehmung Mißhandlung oder Grauſamkeiten der Bevölkerung u. Behörden in Belgien und den übrigen feindl. Ländern gegen Deutſche u. öſterreichiſch⸗ungariſche Staatsange⸗ hörige oder Angriffe auf ihr Eigentum bezeugen können, die Aufforderung, ihre Wahrnehm⸗ ungen bei dem Bezirksamt ihres Aufenthalts⸗ ortes zu Protokoll zu geben. Der Konſumverein Mannheim erzielte im Geſchäftsfahre 1918/14 einen Umſatz von Mark 4221 108.04, wovon Mk. 3 742 449.0 auf das eigene Geſchäft und Mk. 478 657 auf das Liefe⸗ rantengeſchäft entfallen. Die Zahl der Mitglie⸗ der betrug am Jahresſchluſſe 14 406 gegen 13579 am Jahresbeginn. Im Bericht wird weiter konſtatlert, daß die Lebensmittelpreiſe im ver⸗ floſſenen Geſchäftsjahre teilweiſe niedriger als im vorhergehenden geweſen ſind und daß der Verein trotz der wenig günſtigen wirtſchaftlichen Lage, verbunden mit Arbeitsloſigkeit, über Fort⸗ ſchritte auch in dieſem Geſchäftsjahre berichten kann. Der erzielte Reingewinn betrug nach reichlichen Abſchreibungen Mk. 78 082.48. * Wie ein auswärtiger Verwundeter über die Berpflegung in Mannheim urteilt. Man ſchreibt uns: Ich möchen nicht unerwähnt laſſen, welch außerordentlich günſtigen Eindruck die großartige Organiſation der geſamten Mann⸗ heimer Kriegswohlfahrtseinrichtungen auf mich als“ Nichkmannheimer und Angehörigen eines kkremden Regiments gemacht haben. Ich bin krank aus dem Felde zurückgekehrt und bei meinen hier wohnhaften Verwandten wohl auf⸗ gehoben. Ueberall aber, wo ich in meiner Eigen⸗ Ichaft als Heeresangehöriger mit den Militär⸗ behörden wie auch mit den im Dienſte der Kran⸗ kenpflege ſtehenden Zivilperſonen in Berührung gekommen bin, hat es mich äußerſt wohltuend und dankbar berührt, in ſolch entgegenkommen⸗ der und Hebenswürdiger Weiſe behandelt zu werden. Ich füge hinzu, daß durch einen hieſigen Zahnarzt, Herrn Dr. Stein, eine ziemlich ſchwierige Zahnbehandlung in äußerſt pein⸗ licher Weiſe völlig koſtenlos ausgeführt wird. Ich freue mich, Ihnen meine dankbare Aner⸗ kennung über das hochherzige, opferwillige Ver⸗ halten der Mannheimer Bevölkerung ſagen 3u edürfen. Tötlicher Unglücksfall. Der in den Papyrus⸗ werken Waldhof beſchäftigte 32 Jahre alte ver⸗ ſetratet Fabrikarbeiter Guſtav Mackert ge⸗ kiet heute früh gegen 11 Uhr zwiſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen, wodurch ihm der Bruſt⸗ korh eingedrückt wurde. In ſchwerverletztem Zuſtande wurde er ins Allgem. Krankenhaus verbracht, wo er bald darauf ſtarb. Ein trauriges Bild. Aus Darmſtadt wird unter dem 21. Oktober berichtet: Ueber ſiebenhundert Frguen und Kinder aus der Um⸗ gebung von Verdun kamen heute abend hier in einem Sonderzuge unter militäriſcher Be⸗ deckung hier an. Sie ſtammen aus verſchiedenen Orten bei Verdun, das zur Zeit heftig beſchoſſen wird.— e die Orte in 5 geſteckt u. rdboden gleich gemacht, die Familien ihrem Schickſal überlaſſend. Un⸗ an Truppen haben die bedauernswerten Jamilien, deren Angehörige wohl meiſt gegen Aus kämpfen, in Schutzhaft genommen und nach chland gebracht. Vorausſichtlich werden ſſe nach einem bayeriſchen Gefangenenplatz kommen, da die hieſigen Unterkunftsräume bis jetzt nicht zur Aufnahme derartiger Leute her⸗ ſind. Wir„Barbaren“ können uns das Aeues aus ᷑udwigsbiafen. b. Sudwigshafen, 21. Okt. Die Stadiver⸗ Waltung hat nunmehr den Kartoffelverkauf ſelbſt im die Hand genommen. Sie gibt die Kartoffeln zum Preiſe von.80 M. pro Zentner ab, hofft aber, — 5 Winterbedarf durch günſtigeren Abſchluß einen billigeren Preis zu kommen. 90 15 7 88 27 Aus dem Greßherzogtum. :: Heddesheim, 19. Okt. Die Kirch⸗ weih am geſtrigen Tage verlief ſo ruhig wie noch nie ſeit vielen, vielen Jahren. Dagegen wurd⸗ geſtern Nachmittag von Seiten des Ausſchuſſes vom Roten Kreuz eine Sammlung von Haus zu Haus vorgenommen, welche den ſchönen Betrag von 827 Mark ergab. Auch die Schüler haben heute von ihrem ſonſt an Kirchweih für Vergnü⸗ gen verwendeten Geld freiwillig einen Teil in ihren Klaſſen den betr. Lehrern für das Rote Kreuz abgeliefert und ſind ſo auch weit über 100 Mark zuſammen gekommen. Möchte der Opfer⸗ ſinn für das Notwendige und Große auch ferner⸗ hin anhalten. Schwetzingen, 21. Okt. Hauptlehrer Peter Farrenkopf iſt heute vormittag 9 Uhr inſolge eines Schlaganfalles im Alter von 68 Jahren geſtorben. Er ſtammte aus La⸗ denburg und wirkte 32 Jahre kang an der hie⸗ ſigen Volksſchule. Beim 2. bad. Gren.⸗Regt. No. 110 in Mannheim machte er den Krieg 1870/71 mit. Farrenkopf war lange Jahre Vor⸗ ſtand des hieſigen Kriegervereins und Schrift⸗ führer des Militärgauverbandes Schwetzingen. Mit Vorliebe unterhielt er ſich in Geſellſchafts⸗ kreiſen über die Zeit von 1870/71. Als ein echter Patriot iſt er heimgegangen in dem Augenblick, wo das deutlſche Volk abermals auf franzöſiſchem Boden ſteht, um das Vaterland zu verteidigen. Pfalz, Beſſen und Amgebung. p. Speyer, 20. Okt. Zwei Raubanfälle wur⸗ den am Donnerstag abend und Freitag früh in der Mutterſtadter⸗ und Otterſtadterſtraße verübt. Von den Tätern— im erſten Falle war es ein Mann, im zweiten Falle zwei 35—40 Jahre alte Männer— hat man noch keine Spur. p. Gdenkoben, 21. Okt. Der Stadtrat ſetzte die Brotpreiſe auf 1 Mark für den Sechs⸗ pfünder Gemiſchtbrot und 90 Pfg. für den Sechs⸗ pfünder Schwarzbrot und auf 85 Pfg. für das Pfund Schweinefleiſch feſt. 75 784 Verluſtliſte badiſcher RKegimenter. Aus der 53. Verluſtliſte. Grenadier⸗Regiment Nr. 110, Maunheim und Heibelberg. Norroy und Vileey am 28. und 29. September. J. Bataillon. 1. Kompagnie: Greuadier Fehr lp, 2. Kompagnie: Wehrmann Schweitert vw. l. Kompagnie: Gefreiter d. Landwehr Bauer tot, Wehrm. Johaun von Ried, Oberhauſen, Kreis Mülheim(Ruhr) tot, Reſ. Karl Bauer, Maun⸗ hei m, leicht verwundet. II. Bataillon. 5. Kompagnie: Leuin. d. Reſ. Bertram vw., Vigefeldwebel Ritde tot, Ginf.⸗Freiw. Unteroff, Kerle tot, Grenadier Moch vw., Greu. Müller vw., Gren, Bohner tot, Reſ. Volz verwundet. 0. Kompagnie: Gren. Bloch tot, Gren. Schnell vw., Gren, Herbert vw., Greu. Engelhard vw., Uv. Bauer vw., Reſ. Körber tot, Wehrm, Rösgen vw. III. Bataillon. 10. Kompagnie: Gren. Linnemann vw., Gefr. Dietrich vw., Gr. Heim vw., Reſ. Wilh. Günther, Mannheim, verwundet. 12. Kompagnie: Gren, Wilhelm Graf, Böh⸗ ringen, vw., Reſ. Mart. Nipp, Weſchbach, Baden, vw., Reſ. Dietz verwundet. Maſchinengewehr⸗Kompagnie: Gren Schulze verwundet. Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 110, Freiburg. Mülhauſen i, E. am 19. Auguſt und Bärenhütte am 22. September. 1. Kompaguie: Wehrmann Oscar Bölle, Beit⸗ maringen, Kreis Bonndorf, Baden, tot, Wehrmaun Heinrich Erdmann, Cafferen, Kreis Erkelenz, tot. 7. Kompagnie: Wehrm. Wilhelm Kirchmeier, Ober⸗Uhldingen, Kreis Konſtanz, ſot, Wehrm. Auguſt⸗ Köbele, Freiburg, leicht verwundet. Letzte Meldungen. 8 engliſche Dampfer durch die „Emden“ verſenkt. WITB. London, 22. Okt.(Nichtamtlich.) Der Agent von Lloyds in Colombo telegra⸗ phierte an die Admiralität: Der deutſche Kreuzer„Emden“ habe die britiſchen Dampfer Chilka, Troilus, Benmohr, Clan, Grant und den für Tasmanien beſtimmten Bagger Pon⸗ rabbel verſenkt. Der Dampfer Oxford wurde gekapert. Die Kriegstagung des Preußiſchen Candtages. Berlin, 2. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Bei beängſtigender Fülle der Tribünen begann heute die Kriegstagung des preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſes. Das Haus war ſtattlich gefüllt. Aller Augen richteten ſich auf die Feldgrauen, die Männer mit dem Eiſernen Kreuze unter und der Nationalliberalen verteilt waren, und die Männer mit dem Eiſrnen Kreuze unter ihnen. Allgemeine Teilnahme wandte ſich dem verwundeten Abgeordneten Dr. Bredt zu, deſſen Kopf und Geſicht mit einer weißen Bandage umhüllt ſind. Das erſte Wort hatte der Pröſident Graf Schwerin, der zunächſt der Kaiſerin gedenkt, die heute ihren Geburtstag feiert und ihrer Liebeswerke im Dienſte der Verwundeten und des gefallenen nationalliberalen Abgeordneten Haſenclever. Nun erhält in ſeiner Eigenſchaft als Vize⸗ präſident v. Delbrück das Wort. Allem zu⸗ vor erledigt er ſich eines Auftrages des Kaiſe der Kaiſer verfolge mit lebhaftem Intereſſe alle Arbeiten, die dazu beſtimmt ſeien, die Wunden zu heilen, die der Krieg ſchlüge. Der Kaiſer laſſe den Arbeiten des Hauſes allen 1 8 *, der Staatsſekretär die einzelnen Vor⸗ lagen in ruhiger und ſachlicher Weiſe. Nur gegen Schluß wird er wärmer. Da ſagte er un⸗ gefähr: Während draußen unſere Heere bluten, iſt es unſere Pflicht, das Land in allen Teilen leiſtungsfähig zu erhalten. Wir alle wiſſen, daß wir das Schwert nicht eher aus der Hand legen, als bis wir einen dauernden Frie,⸗ den erkämpft haben(andauerndes Händeklat⸗ ſchenbj. Wir müſſen durchhalten, bis der Sieg unſer iſt(Erneutes Händeklatſchen). Aus dem Hauſe erhält, wie wir ſchon angekün⸗ digt haben, der ſozialdemokratiſche Abg. Hirſch das Wort. Er bedauert, daß keine Kommiſſionsberatung beliebt würde und ſtellt in einer Erklärung ſeiner Partei beſondere Wünſche zuſammen, die ſich u. a. auf Ausbau des Mittellandkanals und Aufhebung aller Aus⸗ nahmegeſetze beziehen. Trotzdem ſtimmt die Partei natürlich den Vorlagen zu. Der Abgeordnete Hirſch ſchließt mit dem Wunſch, daß das Ende des Krieges dem deut⸗ ſchen Volk und der Menſchlichkeit Heil bringen möge. Dann folgt das Abſtimmungs⸗ geſchäft, das ſich in wenigen Minuten ab⸗ wickelt. Kurz vor 3 Uhr war die Geſchäftsſitzung es Abgeordnetenhauſes beendet und dann in unmittelbarem Anſchluß die Geſchäftsſitzung des Herrenhauſes, die gleichfalls von Herrn Delbrück mit einer Erläuterung der Vorlagen eingeleitet wurde. Hier vollzog ſich das Abſtim⸗ mungsgeſchäft noch um einige Grade raſcher, aber auch um einige Schattierungen Rüchter⸗ ner als in der Zweiten Kammer. Um 4 Uhr verſammelten ſich dann beide Häu⸗ ſer zu der Schlußſitzung. Die große Kundgebung die von ihr vorausgeſagt worden war, blieb aus. Herr Delbrück verlas nur die Vertagungsorder bis zum 9. Jebruar, dann ging man unter den guten Wünſchen des Präſidenten auseinander. Sortſchritte der Belagerung von Derdun. Berlin, 22. Okt(Von unſ Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird der„B..“ gemeldet: Der Londoner Daily Telegraph meldet aus St. Louis, dort ſei ein drahtloſes deutſches Telegramm eingetroffen, wonach die B elage⸗ rung Verduns gute Fortſchritte macht. Verſchiedene Jorts ſeien bereits genom⸗ men, die übrigen ſtünden vor der Uebergabe. Dieſe Mitteilungen finden aber in England und Frankreich keinen Glauben. Der Rotterdamer Korreſpondent der Daily Mail meldet, die Deut⸗ ſchen entfalten an der Maas große Aktivität. Aufſtandsverſuche in Portugal. WTB. Liſſabon, 22. Okt.(Nichtamt⸗ lich) Halbamtlich wird gemeldet: In der letzten Nacht erlitten die Eiſenbahnen und Telegraphenverbindungen durch Sabotage eine gewiſſe Unterbrechung, ſind aber bald wieder hergeſtellt. Augenblicklich herrſcht wieder Ordnung in Portugal, außer in Bra⸗ ganza und Mabra, wo Erhebungen verſucht wurden, die aber unterdrückt worden ſind. Eine Bande von Aufſtändiſchen, die von Mabra auszog, wurde von Truppen verfolgt. Der frühere Oberſt Adrian Beco ſcheint das Haupt der beabſichtigten Erhebungen zu ſein. Er wurde in Braganza ſeſtgenommen. Mißſtimmung in Amerika gegen England. WITB. Waſhington, 22. Okt.(Nicht⸗ amtlich.) Die Preſſe erörtert lebhaft die Be⸗ ſchlagnahmung des Standard⸗Olſchiffes„Brin⸗ dilla“ durch einen britiſchen Kreuzer. Die New Norker Zeitung„American“ ſpricht von der Wahrſcheinlichkeit eines hef⸗ tigen Proteſtes. Die Waſhington⸗Poſt ſchreibt: Die neutra⸗ len Schiffe der Unionſtaaten, die Ladungen der neutralen Staaten übermittelt, iſt nach dem Völkerrecht ein Recht der neutralen Staaten und von der Unterſuchung und der Beſchlag⸗ nahmung befreit. Da die Unionſtaaten mit allen Nationen Freundſchaft halten, würde man Geduld üben, wenn fremde Kriegsſchiffe verſehentlich amerikaniſche Rechte beeinträch⸗ tigen. Aber wir können nicht dulden, wenn irgend eine Nation das Recht beanſprucht, Schiffe mit Cargos für neutrale Häfen ohne Verbindung mit den kriegführenden Nationen Erfolg wünſchen. Im Anſchluß daran erläutert Der Nampf um Niautſchou. Ein hilfreicher Taifun. * Amſterdam, 22. Okt.(Frank. Zug) Dafly News meldet, daß ein Taif un in diautſchou die Landungsmole zer⸗ ſtörte. 20 japaniſche Segelſchißfe ſind dabei zu Grunde gegangen. Die Harmonie zwiſchen England und Japan. WIB. London, 22. Okt.(Nichtamtlich) (Reuter). Marineminiſter Churchill richtete ein in herzlichen Ausdrücken gehaltenes Tele⸗ gramm an den japaniſchen Marineminiſter, in dem er ſeine Wertſchätzung für die Energie ausdrückte, mit der die verbündete Flotte die Sache der Verbündeten ſtütze.— In dem Afit⸗ worttelegramm ſprach der japaniſche Marine⸗ miniſter die tiefe Genugtuung über die voll⸗ kommene Harmonie aus, die zwiſchen den Flotten der Verbündeten herrſche. Sieraus ginge hervor, daß beide gleiche Zisle verfolgten und dasſelbe bald er⸗ reichen würden. ** Die Behandlung der ſtalieniſchen Arbeiter in Deutſchland. WIB. Rom, 22. Okt.(Nichtamtlich). Das „Giornal de Italia“ veröffentlicht einen Brief aus Deltingen in Bayern, der namens 44 italieniſcher Arbeiter und von dem italient⸗ ſchen Arbeiter Angelo Paravia geſchrieben iſt, And gegenüber der von den franzöſiſchen Blät⸗ tern verbreiteten Gerüchte erklärt, daß die italieniſchen Arbeiter in Deutſchland gut be⸗ handelt werden. Diejenigen, die in die Heimat zurückzureiſen wünſchen, haben bereitwillige Unterſtützung erfahren. Der König von Bayern ſelbſt hat in der Nähe von München 400 Italienern ein Mahl gegeben. Parapia wünſcht, daß der Brief veröffentlicht werde, um die falſchen Gerüchte der franzöſiſchen Zeitungen zu widerlegen und die Familien zu beruhigen. Er ſchließt, daß ſeit 7 oder 8 Jahren nach Deutſchland gekommene Arbeiter immer die gleiche Behandlung erfahren hätten. Die Wafſenbrüder, WITB. Bu dapeſt, 2k. Oktbr.(Nichtamtlich.) Kaiſer Wilhelm hat an den Bürgermeiaſter von Budapeſt, Stephan Barbey, folgendes Dank⸗ telegramm richten laſſen: Seine Majeſtät der Kaiſer und König hat mit Genugtuung davon Kenntnis genommen, daß die ungariſche Haupt⸗ und Reſidenzſtadt eine Straße und einen Platz nach allerhöchſtem bezw. allerhöchſten ſeiner Haupt⸗ und Reſidenzſtadt be⸗ nannt hal. Seine Majeſtät der Kaiſer laſſen für dieſen Beweis bundesfreundlicher Geſinnung beſtens danken. Im allerhöchſten Auftrag; Troske. Die Beſchießung des däniſchen Unterſerhaotes „Hartmanden“ EBerlin, 22. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird der„Deutſch. Tages⸗ Ztg.“ gemeldet, daß auf das däniſche Unterſee⸗ boot„Hartmanden“ mit Prinz Axel als Offisier an Bord, 2 Torpedoſchüſſe von einem unbelann⸗ ten Unterſeeboot abgefeuert worden ſind, ohne jedoch zu treffen. Die Göteborger„Morgen⸗ poſt“ ſchreibt darüber folgendes: Seit Ausbruch des Krieges waren 3 däniſche Unterſeeboote in Helſingoers ſtationiert. Am Montag ging „Hartmanden“ auf ſeine gewohnte Uebungs⸗ fahrt. 5 Seemeilen von Land, alſo auf inter⸗ nationalem Gebiet, beobachtete„Hartmanden im Zickzack nach dem Sund ging. Bei„Hart⸗ mandens“ Heimfahrt tauchte das fremde Unter⸗ ſeeboot und näherte ſich mit ſtarker Fahrt von der Steuerbordſeite. Das fremde Boot ſchoß ein Torpedo, welches in kurzem Abſtand hinten an der„Hartmanden“ vorbei ging. Man be⸗ wahrte auf„Hartmanden“ Kaltblütigkeit, be⸗ ſchleunigte die Fahrt und legte ſich parallel, um die Schußfläche zu verringern. Jetzt ſchoß das fremde Boot ein neues Torpedo, welches in die Felſen bei Nakhehoved ging. Darauf machte es kehrt, ging in tiefes Waſſer und verſchwand. „Hartmanden“ verfolgte es, nunmehr, vergeblich. Im däniſchen Marinedepartement wird das Ereignis als unfaßlich betrachtet, da das fremde Schiff die Nationalität„ dens“ erkennen mußte. Man glaudt, daß das eine der Torpedos noch herumſchwimmt, wäh⸗ rend das andere eine ſo gewaltige Exploſton verurfachte, daß Steine über den Berg hinter den Leuchtturm geſchleudert wurden Welcher Nationalität das Unterſeeboot angehörte, hat man noch nicht ermitteln können. Es iſt aber wohl zu vermuten, daß es ſich um ein eng⸗ liſches handelt. [Berlin, 2. Ott(Von umferm Berliner Büro.) Das WITB.⸗Büro meldet, daß der Reich tag anfangs des Dezember einberufen werden Wir können zur Ergänzung mitteilen, daß er wahr⸗ ſcheinlich am 1. Dezember zuſammentreten wird. WITB. Berlin, 22. Okt.(Nichtautlich) Das Herzogspaar Ernſt Günther von Schleswig · Holſtein iſt hier eingetroffen. Nach Schluß der Sitzungen im Herrenhaus begibt ſich der Herzog wieder ins Feld. WITB. London, 22. Okt.(Nichtamtlich) Das Blatt„Independence Belge“ er⸗ ſcheint ſeit heute hier. WTB. Ehriſtiania, 22. Okt.(Nicht⸗ amtlich.) Der bisherige italieniſche Geſandte Novellis iſt heute abgereiſt. Der neuernanmte Geſandte Caſara Montagna, der bisher mu Bleibenden. Dann gedenkt der Präfident noch an beläſtigen, durchſuchen und beſchlagnahmen. Teheran war, iſt heute angekommen. ein fremdes Unterſeeboot, welches tief lag und Dorttte Stag, den 22. Oktober 1914. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) Der Verein Deutscher Spediteure e. V. für NRöchstpreise auf Fuſter- getreide. Wie schom gestern kurz mitgeteilt, hat der Ver- eim Deutscher Spediteure e. V. an den Minister für Handel und Gewerbe, Herm Dr. Sydow, eine Eingabe gerichtet, in der er um die schleunige Festsetzung von Höchstpreisen für Futtergetreide nachsucht. Angesichts der Bedeutung des Spe- ditionsgewerbes aàn unserem Platze bringen wir nachstehend den Wortlaut der Eingabe: Eurer Exzellenz gestattet sich der chrerbietigst unterzeichnete Vor- Sstand des Vereins Deutscher Spedi- teure die nachstehende Bitte ganz ergebenst zu unterbreiten: Den meisten Pferdehaltemm des Deutschen Feiches macht die Exuährung der Tiere jetzt eine sehr große Sorge. Die gewöfinfichen Futtermittel haben während der Zeit der Kriegswirren eine Hausse erfahren, die auf die Ernarung der Pferde nicht ohne Einfluß bleiben kann. Gegenwärtig wird bei Bezug in Wagenladungen Hafer um ca. 65 Mk., Futtergerste um ca. 100 Mk. und Mais um ca. 95 Mark pro Tonne hnöher gehandelt, als zur glei- chen Zeit des Vorjahres. Das Preisverhaltnis muß sich aber noch wesent⸗ lich ungünstiger stellen bei kleineren Bezügen dlieser Futterarten, mit denen die zahlreichen Spe- diteure und Möbeltransporteure sowie viele amt- nche und private Rolfuhrumternehmer mit Rück- sicht ati den Mangel geeigneter Läger eic. not- gedrungen zu rechnen haben. Da nach den Angaben des Statistischen Landes- amte für Preußen die im Inlande gewonnenen Futtermittel im laufenden Jahre ein verhältnismäßig gutes Ernteerträgnis aufzuweisen haben, s0 kann diese enorme Preissteigerung nur dadurch erklärt werden, daß der Bedarf durch die vermehrte Ver- sorgung unserer Armee und somit die Nachfrage ganz bedeutend zugenommen haben. Gewiß ist es angebracht und durchaus geboten, mit det nationalen Futtervorräten schon aus patrio- tischen Gründen zuerst die Militarverwaltung zu versorgen. Es darf aber unseres Erachtens nicht unberücksichtigt bleiben, daß die Wirkung dieser Magnahmen, insbesondere die hierdurch hervor- gerufene, bereits dargelegte Verteuerung der Fut- kermittel unbegrenzt auch auf Kreise übertragen Wird, deren Existenz hierdurch auf das höchste ge⸗ fährdet werden muß. Das Allgemeininteresse er- ſordert es gebieterisch, die Betriebe der Spediteure, Möbeltransporteure und amtlichen Rollfuhrunter- nehmer aufrecht zu erhalten. Alle die genannten Betriebe dienen dem Verkehr, dessen Räder nach den eigenen Wünschen der Regierung keinen Augenblick stillstehen dürfen. Alles, was die Bahnen und die Schiffe an Waren heranbringen und fortschaffen, das transportieren die Spediteure und NRollfuhrunternehmer. Das zur Verwendung gelangende Pferdematerial erfordert mit Rücksicht auf dlie zu erfüllenden schweren Leistungen eine ausreichende und gesunde Fütterung. Demzufolge önnen auch die in Frage stehenden Verkehrs- betriebe auf eine Verwendung der vorgenannten inländischen Futtermiitel nicht verzichten. Auch ist eine Einschränkung hierbei nicht angängig, ohne durchi die spärlichere Verwendung derselben ia die Gefahr zu geraten, daß die Gesundheit und sonnit die Leistungsfähigkeit eines über ganz Deutschland verbreiteten Bestandes an Lastpferden gefährdet wird, was auch aus nationalen Gründen Sehr zu bedauern wäre. Bei der militärischen Aushebung der Pferde hat es sich ergeben, daß die Verkehrsbetriebe besonders in der Lage Waren, die für den schweren Zug geeigneten und benötigten Pferde zu stellen; ein Vorgang, der im Interesse der Leistungsfähigkeit unserer Armee an uad für sich als sehr erfreulich zu bezeichnen ist, immer- Kin für unser Gewerbe durch die Beschaffung gleſchwertigen, infolge der zeitigen Verhältnisse aber erheblich teueren Materials, mit einer ganz gewraltigen Belastung verbunden war. Daß die Preise sämtlicher Ge- treickearten eine Höle erreicht ha⸗ ben, die zuerustlichen Bedenken An⸗ 1a 6 ist bereits von vielen Stel⸗ len anerkannt worded. Es wird auch un⸗ umwunden zugegeben, daß Abwehrmaßnahmen Sehr am Platze sind. Nur will es uns scheinen, als ob man hier und da geneigt sein könnte, davon abzusehen, ein gleiches auch für die bezeichneten Futtermittel zu erstreben. Dieser Absicht muß unseres Erachtens ganz entschieden enigegengetreſen werden. Die dem Verein Deutscher Spediteure angeschlos- Seuen, annähernd tausend Mitglieder, vertreten aus all den dargelegten Gründen die Auffassung, daß alle Abwehrmanahmen, welche geeignet sind, eine unberechtigte Teuer ung des Broigetreides Zzu verhindern, unbedingt auch für das Fufter- getreicke in Erwägung gezogen undd allerschnell- Stens zur Ausführung gelangen müssen. Es wird dementsprechend eine wichtige und dringend not- Festsetzung augemessener Höchst-⸗ preise für Futtergetreide mit tunlichster Beschleunigung in die Wege zu leiten. Wir bitten Euer Exzellenz unsere vorstehenden Ausführungen einer geneigten Prüfung zu unter⸗ ziehen, hoffen eine Erfüllung unserer Wiinsche erwarten zu dürſen und zeichnen ehrerbistigst Der Vorstand d. Vereins Deutscher Spediteure e. V. M. Bleise, Vorsitzender. Otto Jaeger, Schriftführer. Gelemarkt, Bank umd Börsen- wesen. Vorauszahlungen autf Kriegswechsel. BNC. Karlsruhe, 21. Okt. Die Karlsruher eitung macht bekannt: Um den mehrfach ge⸗ äußerten Wünschen der Stundungsnehmer ent⸗ gegenzukommen, hat das Reichsbankdirek torium die örtlichen Reichsbankanstalten er- mächtigt, Vorauszahlungen auf alle von der Reichshauptłkasse bei der Reichsbank begebenen sogenannten Kriegswechsel Gon den Stun- dungsnehmern in Höhe der gestundeten Zoll- oder Reichssteuerbeträge übergebenen Wechsel) gegen Vergütung der Zinsen in Höhe des Wechseldlis- konts von 6 vom Hundert von der Einzahlung bis zur Fälligkeit der Wechsel anzunehmen, gleich- viel von welchen deutschen Zollämtern oder Zoll- kassen die Wechsel giriert sind. Die begebenen Wechsel liegen bei der Feichsbankanstalt, die sich am Wohnsitz des Steuerschuldners, bei domizilier- ten Wechseln an demjenigen Ort befindet, an dem der Wechsel zahlbar gemacht ist. Die Ausweise der deutschen Reichsbank. In der Pariser Zeitschrift'Economiste vom 10. Oktober begegnen wir der Bemerkung, daß die Ausweise der Deutschen Reichsbank„nach einer kurzen Unterbrechung“ regelmäßig veröffentlicht werden. Die Behauptung, daß die Veröffentlichung des Standes der Reichsbank unterbrochen worden ist, beruht, wie allgemein bekannt ist, auf Erfin- dung. Die Veröffentlichung ist vielmehr nach dem Kriegsausbruch ebenso wie vor dem Kriegsaus- bruch ohne Unterbrechung erfolgt. Ueber das Er- gebnis jeder einzemen Bankwoche haben die deut- schen Zeitungen ausführlich an der Hand eines umfangreichen Zahlenmaterials berichtet. In der ersten Zeit nach dem Kriegsausbruch ließ sſch allerdings der Ausweis der Reichsbank nicht so schnell aufstellen wie in normalen Zeiten, weil infolge der Mobilisierung die Verkehrswege und die Telegraphen für militärische Zwecke stark in Anspruch genommen waren. Angesichts der zahl- reichen Zweiganstalten, die die fFeichsbank unter⸗ hält, Wẽar es damals nicht möglich, von allen Seiten sofort das Zahlenmaterial heranzubekommen. Die einzige Folge war aber, daß der Ausweis der Reichsbank jeweilig ein bis zwei Tage später als üblich bekannt wurde. Berlzner Hflelttenbörse. Berlin, 22. Okt. Immer noch macht sich in den Erörterungen die Unzuiriedenheit des kleinen Bankierstandes mit den Beschlüssen des Börsen- vorstandes in der Regelung der Ultimoliquidatio- nen bemerkbar. Es scheint jedoch, als ob man langsam, wenn auch mit Murren, sich fügen wird. Sonst erblickt man als Zeichen des wiederkehren- den Vertrauens im Wirtschaftsleben die gestrigen Mitteilungen des NRoheisenverbandes, ferner als Beweis für die ſinanzielle Kraft Deutschlands, die gute Unterbringung der Kriegsanleihen, durch die Tatsache, daß auf diese bereits 3 Milliarden(das sind 67 Prozent des gesamten gezeichneten Be- trages anstatt der vorgesehenen 40 Prozen)) ein- gezahlt worden sind. Was die Kriegsereignisse anbelangt, so erregte die Versenkung von 5 Handelsschiffen durch die unermüdliche„Emden“ große Freude. Im Handel von Kontor zu Kontor bestand, bei anziehenden Preisen, Nachfrage besonders für die Aktien der Aktiengesellschaften, deren Geschäftsgang durch den Krieg unnittelbar günstig beeinflußt Wird. In ausländischen Banknoten und Geldsorten war das Geschäft gering. Tägliches Geld bedang 5 Proz. Der Privatdiskont stellte sich auf.75—.5 Proz. erche une industeie. Süddeutsche Drahtindustrie,.-., NManmheim-Waldhof. Die Gesellschaft erzielte im Qeschäftsjahr 1913/14 einen Betriebsüberschuß von M. 387 864(470 806). Geschäftsunkosten beanspruchten 127 443(138 700) Mark, Obligationszinsen M. 17277(18 360). Es verbleibt somit ein Rohgewinn von M. 243 143 (313 647), der sich einschließlich M. 82 366(56 645) Vortrag aus 1912—13 auf M. 325 509(370 292) erhöht. Nach Abschreibungen in Höhe von M. 77317 (S85 537) verbleibt ein Reingewinn von Mark 248 192(284 755) zu folgender Verwendung: 47% (I. V. 8 Prozent) Dividende auf das Aktien- kapital von M. 1,3 Mill. oder M. 52 000(104 000), Gewinnanteile und Zuwendungen M. 17188 (48 380), Rücklagen M. 10 000(vr. i..), Rück stellung für Kriegsrisiko, außerordentliche Ab- schreibungen auf Anlagen M. 50 000(40 000) und Wendige Aufgabe der Regierung sein müssen, die Vortrag auf neue Rechnung M. 44005(82 305). Brauerel Binding..-., Frankfurt a. M. b. Frankfurt a.., 22. Okt.(Priv.-Tel.) Die Biſanz pro 1913/4 ergibt einen Gewinn von 075 442(1119 955) M. Die Abschreibungen be- tragen 273 374(371 271) Mk. Zu Extraabschrei- bungen werden auf Versandtfässerkonto 29 489 (4 400) Mäk., auf Brauerei- und Wirtschaftsmobi- liarkonto 44 265(54 600) Mk., auf Flaschenbier- Konto 14 235(38 650) Mk., für Talonsteuer-Rück- lage 10 750(10 7500 Mk. verwendet. Ferner er⸗ hält ein Erneuerungsfonds für Fuhrpark 100 000 Mark, weil der größte Teil des Fuhrparkes requi- riert und nach dem Kriege wieder neu beschafft werden muß und ein Kriegsreserveiotids von 100 000 Mark. Der auf den 26. November einbe- rufenen Generalversammlung wird die Verteilung von 6 Prozent Dividende vorgeschlagen und 114 345(81 182) Mark auf neue Nechnung vor- getragen. Papierfabrik Reisholz,.-., Düsseldorf- r. Düsseldorf, 22. Okt.(Priv.-Tel. Der Aufsichtsrat beschloß, der am 21. November stattfindenden Hauptversammlung anstelle der ur- sprünglich in Aussicht genommenen Dividende von wieder 18 Prozent eine solche von 12 Pro., die sofort nach der Hauptversammlung zur Aus. teilung gelangen soll, vorzuschlagen. Petroleumindustrie. Die deutsche PetroleumA.-G. verteilt eine Dividende von 8 Proz. wie im Vorjahre. Die Auf- rechterhaltung dieses Dividendensatzes ist möglich, obgleich die Ste a na Romana für dieses Jahr nur 6 Prozent(i. V. 10 Proz.) bezahlt und der Ge- winn der Europäischen Petroleum- Unjon, G. m. b. H. für 1913 vorerst nicht zur Ausschüttung gelangt. Die Steana Romana-G. für Petroleum- industrie in Bukarest hat einen Betriebsüberschuß von 19 904 116(i. V. 17 618 326) Lei erzielt. Nach Abzug von 1 49 637(1 140 905) Lei allgemeiner Geschäftsunkosten, 506 634(397 755) Lei Steuern, 200 221(223 465) Lei Versicherungen usw. und 146 171 Lei Hülfeleistungen an Beamte und Ar- beiter aus Anlaß der vorjährigen rumänischen Mobilmachung verbleibt ein Rohgewinn von 17 901 453(15 856 022) Lei. Davon gehen ab für Zinsen 863 181(887 682) Lei, für ordent- liche Abschreibungen 7 335 646(7087 760) Lei und für außerordentlichen Abschrei- bungen 2 500 000(2 000 000) Lei. Der Rein- gewinn beträgt folglich 7 202 626(5 880 579) Lei. Hieraus soll auf das erhöhte Aktienkapital von 62,5 Milſionen Lei eine Dividende von 6 Prozent(i. V. 10 Proz. verteilt und ein Betrag von 2 500 000 Lei einer freien„Kriegsreserve“ überwiesen wer⸗ den. Die Gesellschaft hat unter wiederholten Be- triebseinschränkungen infolge der vorjahrigen rumänischen Mobilmachung und der in den letz- ten Monaten vorgenommenen starken Reservisten- einberufungen gelitten. Die Rohölerzeugung und der Absatz konnten sich daher nicht auf der Höhe des Vorjahres halten. Z. Z. bewegt sich die Roh- Glausbeute mit annähernck 1000 t täglich, nicht also sehr under der normalen Höhe. Das Verkaufs⸗ geschäft ist infolge des gänzlichen Aufhörens des Seexportes Wesentlich eingeschränkt. Warenmörkte. Mannnheimer Preduktenbörse. Mannheim, 22. Oktbr.(Amtliche Notlerungen.) Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht auders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahnfrei Mannheim. 22. 19. / 2 50.29.25 28.50-29.25 JVVVVVVVVVVVVVVVCVTAAT 24.50-26.25 24.50-25.25 RriH 24.50-25.50 24.25-25.25 EfHHHHHCTCCCCCCCCCNTN 23.50-24.50 23.50-24.25 Mals mit Saenkn——2* 24.—.-24.50—.—.— Welzenmehl No. 00 44.— 43.50 5 7 43.— 42.50 * 5 41.— 40.50 55 5 5 Zäckerpreis 35 0 Roggenmeh! No. 0 37.— 37.— 5 1 34.— 34. 0 1 35.50 35.50 ler f Mannheim, 22. Okt.(Privatbericht.) Auch am 15 Markte war wieder eine feste Tendenz zui beobachten, doch war im allgemeinen die Ge- schäftslust noch kleiner wWie an den Vortagen, weil dlie Offerten von Norddeutschland heute keine wei⸗ tere Steigerung aufwiesen und weil die Mühlen Wäie auch die Händler, in Erwartung der baldigen Regelung der Frage betr. die Festsetzung von Höchstpreisen, Zurückhaltung zeigen und keine Neuanschaffungen machen. Auch am Mehlmarkt wWar die Stimmung bei kleinerer Kauflust ruhiger. Rerliner Getreidemarkt. Berlin, 22, Okt. Der Verkehr am Getreide- markt war eng begrenzt, da nian sich im Hinblich auf die Festsetzung von Röchstprei⸗“ sen recht zurückhaltend zeigle. Die Preise waren im allgemeinen etwas abgeschwiächt. BERLIM, 22. Oktober, 1914.(Frünkurse.) 2. 2 Welzen: Loko—— floggen:— Hafer; feiner 280 240 281—240 1 mitte! 226—280 228——230 Nals: Amerlk. u, runder 248—250 248—250 Futtergerste mittel u, gute 246—256 248 π58 Welzenmehl Roggenmeß Erhsen mitte! Molzenklele, grobe u, feine Roggenklele 39.25—88.60 30.25—89.50 30,20-82.20 80.40-82.20 16.00 18.80 fle. 00-=16 80 16.00—18.28 18.00—18.26 BERLIN, 22. Oktober, 1914.(Soßhluß.) 8525 21. Welzen: matter 287.— 259.— 2586.—2721.— Roggoen: matter 25.—237.— 235.—28̃ͤ— Hafer felner: 229.——236.— 230.——288.— mittel matter 223.——228.— 22.—22.— NMals runder:—.——— 250.——— Welzenmehl: still 32.25—39.50 33.50—.50 Roggenmehls matter RUD6l: gesohäftslos Dle Getreldepreise verstehen sioh für Lokoware in Nark per Tonne, die Mohfpreise in Rark per Doppelzentner. Chieagoer Warenmarkt. Chicago, 21. Okt. Der Weizenmarkt eröffnete zu gut behaupteten Kursen, die im wei⸗ teren Verlaufe eine steigende Richtung eiuschlugen auf Meldungen über geringe Zufuhren in Winni⸗ peg, beträchtliche Expormachfrage und große Ausfuhrziffern. Auch die lebhafte Nachfrage von Seiten der Mühlen stimulierte. Unter Käufen der Kommissiondre schloß der Markt in fester Haltung und die Preise hatten Besserungen von 18—19 C 2zu verzeichnen. Mais setzte gleichfalls zu behaupteten P ein und zeigte im gesamten Verlauf eine feste Tendenz. Die kleineren Ankünfte und Gerüchte über lebhaftes Ausfuhrgeschäft zeitigten Deckungen der Spekulation und Käufe der Kommissions- häuser, sodaß der Markt, bei fester Tendenz, 1 Besserungen von 158 c schloß. Chicegago, 21. Oktbr. Kurs vom 21. 20. Kurs vom 21. 2⁰ Weizen Sohmalz 5 Sept. Okt. 1035 10.40 Dez 1180 11 1145 Nov 10.22 1027 Nal 122— 120% Jan,.97.82 NMals pork 75 Soept.—— Okt.———.— Dez. 88.— 675/ Jan. 18.75 18.77 Mal 71¼ 703/ RIppen 2 Roggon opt.—.——.— loko— 100⁰ Okt. 10.25— Hafer Mal 53½ 525/ Jan..77.00 New-korker Warenmarkt. Newyork, 2l. Okt. Am heutigen Getreide: markt war die Stimmung durchweg fest, da aus Waännipeg anregende Berichte vorlagen und sich eine bedeutende Exportnachfrage zeigte. Im all- gemeinen war der Verkehr leute recht lebhaft. Bei fester Tendenz ergaben sich bei Schluß des Marktes Preissteigerungen von 14—1% C. Newyork, 2 1. Oktbr. Kurs vom 21. 20. Kurs vom 21 W. Welzen BaumwWofle loko 124½ 123— loko—— Dez. 124% 123½¼ Oxkt.—— Mal 130% 129— Sohmalz Mals Western 10.77 ſoe mix. No. 2 loko 383¾ 382¼[Kaffee Getreldefracht Rie loko 345 5³ nach Llvorpoo 30⁰ 31ſ[ Zuoker 5³ nach London 4——][Terpentin 735.* 21. 2 Speok loko 1050—1150 1050—11590 Sohwelne leiohte 625—740 70⁵.—770 — sohwere 675—745 585—750 Zufuhren 90⁰⁰0 87 0⁰⁰ 0 davon in Chioago 0 0⁰⁰ 2² 0⁰⁰ Londoner Metallmarkt. London, 21. Oktbr. Kupfer: 49., Elektrolyt 32. bestelgktrolyt— lnk: per Uktbr. 25,.—28. per Oktbr. 24—, per 1 Honat—.—. State Handelsnachrichten. 22. Olet.(Priv.-Tel.) Wie Wir hören, hat der Stahlwerks verband auch eine Ausfuhrvergütung für Flußschiffhau- material auf.50 Mark pro Tonne festgesetzt. Flußschüffbaumaterial wird zwar außerhalb des Verbandes von den Werken direkt verkauft, jedochu bswilligt der Stahhyerksverband zur Unterstützung der Ausfuhr nunmehr die obige Vergütung. 8 05 r. Duisburg-Ruhrort, 22. Okt.(Priv. Tel) Der Schiffsverkehr der Dunsburg Ruhrorter Häfen hat sich im September aüf 837 000 Tonnen gestellt, gegen 3260 Tonnen im Voriahre. Der Gesamtverbehr in den ersten neun Monaten dieses Jahres stellte sich auf 16 980 000 Tonnen gegen 20 515 000 Tonnen im Vorjahre. Die Kohlenabfuhr ist im September auf 610 000 Tonmen gesunken gegen 1 505 000 Tonnen im Vor⸗ jahre und befrägt für die ersten neun Monate dieses Jahres 12 080 000 Tonnen gegen e Tonnen im Vorjahre. r. Düsseldorf, 22. Okt.(Priv.-Tel.) 5 Rlieinisch- Westfälische Trägerhändlervereinigung in Diisseldorf hat ebenso wie die anderen deut- schen Trägerhändler den Formeisenwerauf mit Spezifikationsfrist bis Ende November und ub⸗. nalhmeirist bis Ende Dezember 1914 frei gegehen. Die Ausfuhrvergütung beträgt betanntlicn 1250 Mark gegen 20 Mk. pro Tonue vor Aufang des Krieges. JBerlin, 22. Okt.(Von uns. Berl. Bur⸗) Das Börsenkomitee der Newyorker Börse ist, wie der B. Z. gemeldet wird, in Erwägungen darüber getreten, ob die Frbbbnie zum Verkauf von Aktien zu erteilen sei. Es sol dafür die Basis der Kurse vom 30. Juli gelten, worauf eine Ermäßigung von 3 Dollar zugestimmt werden miisse. r. Düsseldorf, Verantworflfieh: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: J..: Dr. Fr. Goldenbaumz für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolt Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz 1288 Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruekerei, G. m. b. Hl. 4 Direktor: Erust Müller. 6. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Süddeutsche Bank Abtellung der Pfälzischen Bank. D 4,9/10. Mannheim. 4,%0. Donnerstag, den 22. Oktober 1914 1122 8 — 2 55— Kindertett mit Matr, 9 Weinfäſſer Pillig zlt berk Landteilſtr. 4 A, Sic, 8529 Todes-Hnzeige. Am 6. d. Mts. starb fürs Vaterland infolge schwerer Verwundung in Nordfrankreich, mein innigstgeliebter Verwandten und Bekannten die ſchmerz⸗ Gatte, unser lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel liche Mitteilung, daß meine innigſtge⸗ 22 9 — — Telephon Nr. 260, 341 und 1564.— liebte Frau 38790 Stoll finden Hapltalu. Reserve Mk. 60,000,000%% jngenieur Smilie Dfaff b. Sporer— Kröftnung von laufenden Rechnungen mit! 1 7 geb. Spore 125 und ohne Kreditgewüährung.* 7 17 2 näch ſch 75 17 5 8 N 5 Schee E jwerem Leiden, verſehen mit der ugehender ee Pnst Theo for Seh IIn sr beil Sterbeſakramenten, ſauft entſchlafen iſt i1 gae i Annahme von Wertpapieren zur Aul⸗* Mannheim, 21. Oktober 19 4. Hun ngsg fe, Im tiefsten Schmerze: Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: welcher ſchon in der Bar⸗ 11 ude. N 15 branche tätig war, das Vermietung von Tresorfächern unter Iikolaus Pkaff. Vohn⸗ und Arep Selbstverschluss der Mieter in feuertest. GMewölbe. Lina Schimper geb. Becker An- und Verkauf von Wertpapieren, ung ſind sowie Austührung von HMörsenautträgen an Ernst Sohimper u, Frau nachm. ihr von der Le der Mannheimer und allen auswärtigen Borsen. 5 Besondere Abteilung für den An⸗ und Verkautf von Werten ohne Börsennotiz. Diskontierung und ümzug von Wechseln Zuf das In- und Ausland zu billigsten Sätzen. Ausstellung von schecks und Aeeredittiten anf alle Handels- und Verkehrsplätze, 75 1. Einzug vwon Conpons, Dividenden⸗ 7 6 4 80 2 1 12 scheinen und verlosten Haikehten. 35454„ Gnde 861¹ Versicherung verlosbarer Wertpapiere gezen h Kursverlust und Controle fer Lerlosungen. denn e Bekanntmachung. Winter-semester 1914/16, in de derungen bertieksiehtigt sind, un Sjeh nachgenannte für Respitanten Die Beerdigung ſindet Freitag, 28. Okt., weſen beherrſcht, ſowis hie 1 2 zeichenhalle aus ſtatt. Schreibmaſchine(Coniſ, nental) bedienen kau, per ſofort geſucht, Angeh mit Gehaltsguſprüchen, Zeugnisabſchriften even Photographie unter u N 45 96475 an die Exped, d. l ro 2———....— e Gemeinde n eee e Eme 1 E. Ffir Wiederver f Freitag, den 28. Oftober 1914. ler⸗Gollesdienſt.— Boömben⸗Eriolg agen iſt um ½7 Uhr. uche iſt jeden Abend um 7 Uhr dat überall unſere U ir Heer und Vaterland. Deſogg Nonhan, iſt jeder⸗ Kriegs⸗Poſthaehe zugleich im Namen der übrigen Hinterbliebenen. An age. 20 40 Mannelm ler Vonrlesungen und Lebnngen ür ds 5„ in dem die duxeh den Krieg béedingten Ken⸗ 18 1 Stunde. Offerten mit Preis und Zeit erbeten 5 unter Nr. 96480 an die Werkſtätte zu Expedition ds. Bl. M 2, 13 verm. Näh,2 St. aeeeeeereeeeeeeeereereeeeee 8265 eeeeeeeeeee, Glafer⸗SBerkſtätte 8. verin Nüb. B 2, 12. 68 Nachunſeren Wahrnehmungen wirb die Reinigung unck Höror hesonders geelgnete Vorlesungen: Ju l uden der Ortsſtraßen in Feudenheim, dte nach der bezirks⸗— zeit ur hl. Beicht. in 5 Farben hergeſtellt olizeilichen Vorſchrift vom 30. Dezember 1900 von ekentaz— 5 5 en Ae vorzunehmen iſt, neuerdings wieder Jame des Bezeiehnung der Vorlesung aee es 3 ſraelitiſche Gemeinde. Maſſeu⸗Abſatz! unregelmäßig beſorgt Die Reinigung hat wöchentlich! Dozenten Stunde e 2 zweimal— Mittwoch⸗ und Samskagnachuktkag— zu In der Haupt⸗S! nagoge: Verlag Frick& Leber Erfolgen und muß in der Zeit vom 1. April bis 30. Schröter Allgemeine Handelslehre 1, Fr 12—1**Shnagoge: Frankfurt a.., Fahrg.g, eeac e e 15 Nieklisch Eflekten und Hffektenverkenr 1 75 pends Frejtag, den 23. Oktober, abends.15 Uhr. Für Kriegsdauer wWi, E eweils nachmittag hr vollend et ſein. Hänlein Reklame VVVVVVVVV 17—8 àabends Samstag, den 24. Oktober, morgens.30 Uhr, ttzrrei tüchtt 1170 51 1 7 5 die Nieklisch Die Kartelle als Mittel der Absatzent- 51 12 Fürbitte für Feer und Baterkund gens 0 ee 1700 u ihre einigungspflicht in der o engenannten e e 111—12 8 5 5* 1 Veiſe pünktlich zu erfüllen, da nur bei einer genauen Schröter Statistik prlvatwirtschaftlicher Betriebe Do 12—1 zunSanstag, den 28 Oktober, nachmittags 2½ Uhr,(gelernter Bauſchloſfer) u Befolgung der beſtehenden Vorſchriften die Stadt⸗ Vieklisch Finanzjerung und Sanlerung privatwirt- Juügenogeltesdteuſt mit Schrifterklärung. ſofortig. Eintrikt geſüc ebr in der Lage iſt, die von ihr übernommene schaftlicher nternehmungen[Di 12—1 Samstag, den 24. Oktober, abends 6 Uhr. Wenn Familie zu Haue buuhr bes geſamten Straßenkehrichts rechtzeitſg Koburger Allgemeine und besondere Versicherungs- An den Wochentagen: bleibt, kann auch Ve, bdurchzuführen. 3916 PFfllll!lCC(((( ⁵²⁵mw; 75 8 5 1 0 85 hetrateter eingeſtellt wer. Mannheim, 19. Oktober 1914. Altmann FJJ0000Cçſ ᷣ ͤ ddene Morgens 7 Uhr!— Abends 5 Uhr, Angeb, mitGehaltsauſpe, Altmann ee In der Clausſynagoge: 20 an le —— 5 scha cher Fragen im Uschluss an 1—* zc. an Heilſtätte Friebtich⸗ Drane 70 den Handelstell grosser Zeitungen 7* 28. Srioß N 8 heim bet Kandern. 1 Zur Umerſtügung der Krlegsbeſchädigten ß 1 Elſaß⸗Lothringen Fuchs 20 Seraſpoiſeikn e 7= abeads für Heer u. Vaterland. Fleißiges Müdcheg bisber ſolgenbe Gab„ 1 255 9677 Itmann-) Soxzlalpolitische Fragen M0o—6 nachm, Samstag, den 24. Oktober, abends 6 Uhr. öcs kltdas kochen er folgende Gaben eingelaufen: 3917] Gottheiner 9 9 2 ſofort gefucht. 84⁰˙ bei der Stadttaſfe: S 10 Anu den Wochentagen: Näheres M 2, 18,, riedr er 25 9 axyr. Genossenschaftswegen 17— 5 8 65% 8.8 ̃ ꝙ6—22... e e aee ne 100 51f 3 1152 Erdel Zwangsvollstreckung und Konkurs II—10 abends ben b Abends 4. Uhr. eeeeeeeeee Ler 0 Mir, Geheimer Koinme ennd Je 500 l Breun urreesefkft md 58 Dungverſteigerung Enthaarungs- Luit u. 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