ſre alt, ärſrei. nkfach ig auf . Dez. . Unt. pebit. — Wannement: 70 pfg. monatfich, Bringerloßn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Juſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Mk. Budi Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbe Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitun Geleſenſte und verbreitetſte 5eitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Ahr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Anzeiger der Stadt Mannheim und Amgebung klleſ. Telegramm⸗Ndreſſe: „Gezerol⸗Anzeiger Wannheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaftung 7a9 Buchdruck⸗Fibteilung.. 34 Redaktion 3³ „„544„„ Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 28 u. 869 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin zirͤk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; g: Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 505. Der Entscheidungskampf in Dordfrankreich. Die Schlacht zwiſchen Oſtende und Nieuport. Ein wütender Artilleriekampf Amſterdam, 22. Okt. Der„Telegraaf“ veröffentlicht ein Telegramm ſeines Korre⸗ ſpondenten von der holländiſchen Grenze, der von der Küſte zurückgekommen iſt. Er be⸗ richtet: Es wird ein wütendes Artillerie⸗ gefecht zwiſchen Oſtende und Nieu⸗ port geführt. Die Deutſchen feuern von Mariakerke und von Middelkerke aus, die Franzoſen von Nieuport. Die Engländer ſchießen über die Dünen hinweg. Von den Dünen bei Oſtende aus kann man bei klarem Wetter deutlich die engliſchen Schiffe auf der Höhe von Nieuport und Weſtende erkennen. Häufig ſind ſie vollſtändig in Nebel gehüllt. Die Engländer erkunden mit Fliegern die feindlichen Stellungen. Die Franzoſen und Belgier ſetzen dem Übergang der Deut⸗ ſchen über die Yſer hartnäckigen Widerſtand entgegen. Die Flußdämme ſind bei Hochwaſſer durchſtochen und die Ufer unter Waſſer geſetzt worden. Außerdem iſt das Polderland ſehr ſchlammig durch den fort⸗ währenden Regen. Am Mittwoch Nachmittag kam von Gent per Bahn nach Seebrügge eine Abteiſung deutſcher Soldaten an, die nach kurzer Ruhepauſe nach dem Schlachtfelde abmarſchierten. Auch noch neue Kanonen zur Beſchießung der Kriegsſchiffe ſind an⸗ gekommen. Auf der Landſtraße Gent⸗Brügge wurde ein ſogenannter Granatenzug mit dicken Gummibändern um den Rand ſig⸗ naliſiert. Auch karn allerhand Munition an. Das Schlachtfeld bei Nieuport und Oſtende iſt beinahe dasſelbe wie im Jahre 1600. Vor noch nicht langer Zeit ſtand an der Stelle, einſam in den Dünen, wo man von Zeit zu Zeit die Knochen von niederländiſchen und ſpaniſchen Soldaten findet, ein großes ſchwarzes Kreuz zur Erinnerung an die damals Gefallenen. Nach dem Anlegen der Badeorte iſt dieſes Kreuz ver⸗ ſchwunden. Die Badeorte leiden außerordent⸗ lich unter dem furchtbaren Bombardement. Die ganze Gegend iſt ſchwer mitgenommen. Ver⸗ ſchiedene Dörfer liegen in Trümmern. Der größte Teil der Bevölkerung iſt nach ſicheren Orten geflüchtet. Die Deutſchen haben der Be⸗ pölkerung ſelbſt zur Flucht geraten. In der Gegend von Blankenberghe und Heyſt ſteht die Bevölkerung in Trupps auf den Dünen, um den Kanonendonner zu hören. Heute Morgen herrſchte einige Beſtürzung, als deutſche Pa⸗ trouillen ankamen, die auf den Nathäuſern einiger Dörfer wie Knocke, Weſtcapellen und Heyſt die Waffen forderten, die vor einiger Zeit bon der Bürgerwehr abgeliefert worden ſind. Berlin, 23. Okt.(Von unſ, Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Der Tele⸗ argaf berichtet aus Sluis: In Rouſelaeſe ſtehen viele Häuſer in Brand. Die Einwohner ſind nach Frankreich oder Holland geflüchtet. In der Umgebung wütet der Kampf. Die Deutſchen bombardier⸗ ten von Marikade aus Nieuport. Die Verbündeten erwiderten das Feuer von der Landſeite aus und auch die 11 engliſchen Kriegsſchiffe beſchoſſen die deut⸗ ſchen Stellungen. Vom Teich bei⸗ Oſtende aus kann man das Bombardement ſehen. Viele Dörfer längs der Küſte ſind verwüſtet. Auch Oſtende hat vielen Schaden erlitten. Das Terminus⸗ Hotel liegt voll deutſcher Verwundeter. Der Nampf um Kouſſelaer. WIB. Amſterdam, 22. Okt.(Nicht⸗ amtlich.)„Telegraaf“ meldet aus Sluis vom 21. Oktober: In der letzten Woche beſetzten 40 000 Deutſche die Stadt Rouſſelaer in Weſtflandern; ſie wurden darauf zur Ver⸗ ſtärkung nach Nieuport und Dixmuyden ge⸗ ſchickt. Sie ließen nur 100 Mann zurück. Am Morgen kamen von Ypern 200 franzöſiſche Dragoner, die nach einem langwierigen Gefecht die Deutſchen aus Rouſſelaer vertrieben. Abends kamen von Ypern einige tauſend Franzoſen, be⸗ ſetzten die Stadt, ſtellten Kanonen in den be⸗ nachbarten Gehöften auf und errichteten nachts Barrikaden in den Straßen und auf dem Markt. Sie ſtellten die Maſchinengewehre in den Türen, in den Eckhäuſern und hinter den landes⸗ üblichen hohen Briefkäſten auf. Am Montag früh kamen deutſche Truppen von Brügge und Gent und ſtellten ihre Kanonen in Hoogleden, Ardoye und Yſeghet auf. Sie hatten gute Stel⸗ lungen, beſonders in Hoogleden, da das Dorf auf einem Hügel achtzig Meter höher als die fünf Kilometer entfernte Stadt liegt. Bald fanden Vorpoſtengefechte am Kanal ſtatt. Die Franzofen eröffneten ein Artilleriefeuer. Die Deutſchen beſchoſſen die Stadt. Deutſche In⸗ fanterie rückte vor und nahm Deckung bei den Wagen der Rangierſtation Beyeren und Rouſ⸗ ſelaer. Die Franzoſen ſchoſſen die Wagen über den Haufen, aber es gelang den Deutſchen in die Stadt einzurücken. Es entſtaud ein wütendes Straßengefechtz; die Fran⸗ zoſen mußten zurückweichen, aber in guter Ord⸗ nung mit allen Kanonen. Sie gingen nur bis Oſt⸗Nieuwkerke zurück, fünf Kilomeler von der Stadt. Die Deutſchen beſetzten Rouſ⸗ ſelaer und brannten eine ganze Straße ab, um eine Feuerlinie für ihre Artillerie zu erhalten. Am Dienstag früh wurde der Kampf erneuert; die Engländer kamen den Franzoſen zu Hilfe. Den ganzen Tag wurde heftig gekämpft. Beſchießung von Weſtende durch die Engländer. Berlin, 23. Okt.(Priv.⸗Tel.) Flücht⸗ linge von der Küſte melden, wie der Berliner Lokalanzeiger dem Amſterdamer Handels⸗ blad entnimmt, daß die Engländer geſtern das Seebad Weſtende beſchoſ⸗ ſen haben. Die Mitwirkung engliſcher Monitore. JBerlin, 23. Okt.(Von unſ Berl. Bur.) Aus London wird ein offizielles Kommunique der Admiralität telegraphiert. Die drei Monitore Severn, Humbert und Merſy ſind in der letzten Zeit in die Kämpfe in Belgien günſtig verwickelt geweſen. Sie beſchoſſen den deutſchen rechten Flügel und unterſtützten mit ihren Schnellfeuer⸗ geſchützen, die an Land geſetzt wurden, die Ver⸗ teidigung von Nieuport, die dabei von gutem Nutzen waren. Bei dieſen Operationen iſt ein Leutnant gefallen, 6 Mann wurden verwundet und 3 vermißt. Nach privaten Meldungen aus Dover ſind die drei Monitore mit 6 Zoll⸗ Kanonen ausgerüſtet und von Torpedobooten begleitet worden. Sie ſetzten am Sonntag Nach⸗ mittag plötzlich über den Kanal. Am Sonntag hörte man in Dover Kanonendonner. Am Montag früh kam eines der Schiffe mit ſieben Matroſen zurück, welches beim Bombardement der deutſchen Laufgräben durch Granaten be⸗ (Mittagsblatt.) ſchädigt worden iſt. Die drei Monitore ſind offenbar die für braſilianiſche Rechnung in Eng⸗ land erbauten Flußkanonenboote, welche von der engliſchen Regierung bei Kriegsausbruch be⸗ ſchlagnahmt wurden. Der Kampf um die Nordſee⸗ Rüſte. Ausweiſung franzöſiſcher und engliſcher Staatsangehöriger aus den belgiſchen Bade⸗ orten. ORotterdam, 22. Okt.(Von unſerem Mitarbeiter.) Die deutſchen Behörden haben die franzöſiſchen und engliſchen Staatsangehörigen in den See⸗ bädern Blankenberghe, Heyſt und Knocke aufgefordert, ihren Wohnſitz binnen 2 Stunden zu perlaſſen, andern⸗ falls ſie als Kriegsgefangene betrachtet wer⸗ den würden. Die Ausgewieſenen flüchteten nach Holland. In Vliſſingen klirrten die Fenſterſcheiben. Berlin, 22. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rotterdam wird gemeledt: In Vliſ⸗ ſingen klirrten heute Vormit⸗ tag die Fenſterſcheiben infolge des Kanonendonners. * Die Bedeutung der Kämpfe an der Nordſeeküſte beleuchtet ſehr gut der militäriſche Mit⸗ arbeiter der„Voſſ. Ztg.“ in der Morgen⸗ ausgabe vom Donnerskag. Mit der Erreichung der Nordſeeküſte durch unſeren rechten Heeresflügel wax die Möglichkeit für unſere Gegner, neue Umgehungs⸗ und Um⸗ faſſungsverſuche auszuführen, beendet. Und da auch die Franzoſen mit ihrem Flügel an der Küſte angelangt waren, ſind daraus notwen⸗ digerweiſe bei Fortgang der Operationen reine Frontkämpfe entſtanden. Auf dem rechten Flü⸗ gel wird bei Nieuport bereits ſeit mehreren Ta⸗ gen gekämpft. Eine Entſcheidung iſt bisher noch nicht gefallen. Der Angriff wird namentlich dadurch erſchwert, daß vor der franzöſiſchen Front ſich ein tiefer Abſchnitt hinzieht, der durch den Yferfluß und den ihn begleitenden Kanal dargeſtellt wird. Die frontale Ueberſchreitung eines ſolchen Hinderniſſes kann nur langſam und nach gehöriger Artillerievorbereitung erfolgen. Erſt wenn dadurch der Gegner erſchüttert und niedergekämpft iſt, kann die Infanterie ſelbſt über das Hindernis vorgehen. Bisher hat aber in allen Kämpfen namentlich unſere ſchwere Artillexie eine ſolche Ueberlegenheit gezeigt, daß ſie auch hier durch ihr Feuer die Durchführung des Angriffes ermöglichen wird. Die Franzoſen wurden in ihrer Verteidigung non See her unterſtützt. Feindliche Friegsſchiffe haben durch das Feuer ihrer ſchweren Schiffsartillerie in den Kampf einge⸗ griffen. Ein derartiges Zuſammenwirken von Heer und Flotte in taktiſcher Hinſicht iſt auch in den letzten Feldzügen ſchon wiederholt vorge⸗ kommen und hat ſich ſehr erfolgreich erwieſen. So z. B. im ruſſiſch⸗japaniſchen Kriege bei den Kämpfen um das Vorgelände von Port Arthur und im letzten Balkankriege bei den Kämpfen um die Tſchataldſchaſtellung. Hier hatte das Feuer der kürkiſchen Kriegsſchiffe eine ſo größe Wirkung, daß der Angriff der Bulgaren auf dem weſtlichen Flügel ins Stocken kam, Das Eingreifen wurde aber ſehr weſentlich durch die örtlichen Verhältniſſe begünſtigt und durch den Mangel an ſchwerer Artillerie auf bulgariſcher Seite. Die deutſchen Truppen verfügen aber in ihrer vorzüglichen ſchweren Artillerie über ein ſehr wirkungsvolles Mittel, um auch gegen feindliche Schiffe erfolgreich kämpfen zu können So iſt denn auch bei dieſen Kämpfen ein engli⸗ ſches Torpedoboot von der deutſchen Artillerie kampfunfähig gemacht worden. In den letzten Tagen hatten die Franzoſen wiederholt verſucht, gegen die deutſchen Stel⸗ lungen weſtlich von Lille offenſiv vorzugehen. Nach ausländiſchen Berichten haben dieſe Vor⸗ 8— ſtöße aber auch noch in der ſüdlich davon gele⸗ genen Gegend, ſo z. B. bei Arras und Albert ſtattgefunden. Alle dieſe Angriffe waren unter großen Verluſten für die Franzoſen zuxückgewie⸗ ſen worden. Bisher hatten ſich die deutſchen Truppen aber mit der Abwehr begnügt. Nun⸗ mehr ſind ſie aber ſelbſt zur Offenſive überge⸗ gangen und haben den Gegner an mehreren Stellen zurückgeworfen. Dies bedeutet einen weſentlichen Fortſchritt in der ganzen Gefechts⸗ entwicklung und läßt zugleich einen berechtigten Schluß darauf zu, daß die ganze allgemeine Lage ſich für die deutſchen Truppen ſehr günſtig geſtaltet haben muß, denn es kann ſich hierbei nicht um vereinzelte unhedeu⸗ tende Vorſtöße kleinerer Abteilungen handeln, wie ſie bei einem mehrtägigen hin und her wo⸗ genden Kampfe an den verſchiedenen Stellen des Schlachtfeldes immer einmal vorkommen, ſondern um ein allgemeines planmäßig ange⸗ legtes und durchgeführtes Vorgehen größerer Abteilungen, was der ganzen Kriegslage ent⸗ ſpricht. Andernfalls hätte es nicht in dem tele⸗ graphiſchen Bericht des Großen Hauptquartiers Erwähnung gefunden. Die Bedeutung dieſes Vorgehens geht auch aus den dabei erzielten Reſultaten hervor. Es wurden nicht nur meh⸗ rere Maſchinengewehre erbeutek, ſondern auch 2000 Engländer zu Gefangenen gemacht. In der ausländiſchen Preſſe namentlich auch in engliſchen Blättern wird die Bedeutung der jetzigen Kämpfe auf dem rechten Flügel in ihrer entſcheidenden Wichtigkeit für den Ausgang des ganzen Feldzuges immer mehr erkannt. Dieſe Blätter weiſen offen darauf hin, daß bei weſte⸗ rem Vordringen des deutſchen Flügels in der Richtung auf Dünkirchen die linke Flanke des franzöſiſchen Heeres bereits umfaßt ſei und daß eine Fortſetzung des deutſchen Angriffes in ſüdlicher Richtung den Verluſt der ganzen Schlacht nach ſich zießen würde. Sie halten os allerdings für möglich, dieſes Vorgehen der Deutſchen zu verhindern, und hoffen, noch recht⸗ zeitig neue Verſtärkungen nach dem be⸗ drohten Flügel ſenden. zu können. Ob das mög⸗ lich ſein wird läßt ſich von hier aus naturgemäß nicht heurteilen. Wir können aber zu unſerer Heeresleitung das volle Vertrauen haben, daß ſie auch mit einer ſolchen Möglichkeit gerechnet und die entſprechenden Gegenmaßregeln ſchon getroffen hat. Die einmal eingeleitete und fetzt in der Ausführung begriffene Offenſive unſeres rechten Flügels wird ſich nicht mehr aufhalten laſſen, ** Dünkirchen und das Schlacht⸗ 0 fels. Der Rückhalt der feindlichen Stellung bietet die weſtlich liegende Seefeſtung Dünkirchen, der viertgrößte Hafen Frankreichs. Sie weiſt einige Forts und Batterien an der Küſte auf, nach Oſten, gegen Nieuport vorgeſchoben bei Zuyd⸗ kote, nach Weſten bei Mardick. Südlich ſtellen nach dem etwa neun Kilometer entfernten Ber⸗ gutes die Forts Louis und Fraucais die Verbin⸗ dung her. Bergues ſelbhſt hat eine Stadeun⸗ wallung und ein an ihr liegendes Fort S. ig und ein an ihr, ſe Jedenfalls ſind aber noch Feldbefeſtigungen ſeit dem Ausbruch des Krieges hinzugekommen. Das in weſtlicher Richtung etwa zehn Kilometer ent⸗ ferute Gravelines, das neuerdings auf der Landfront entfeſtigt worden iſt, bildet mit Din⸗ kirchen⸗Bergues den Raum eines verchanzten Lagers, das durch die vielen Kanäle und Au⸗ ſtauungen einem Angriff Hinderniſſe entg ſetzt. Der Hafen von Dünkirchen hat einen hafen und vier geſchloſſene Hafenbes Heltar, den Zugang zum Meer ermög i in die See hinausgebaute Dämme von einem Kilometer Länge. Die Reede wird durch die Hillsbank und die Brackbank von dem offenen Meer getrennt und geſchützt. Nach holländi⸗ ſchen Blättern weiſt der Schauplatz der Kämpfe bei Nieuport große Schwierigkeiten für Trup⸗ penbewegungen auf, zumal Regen den Boden durchweicht hat. Das Gelände ſſt von Kanzlen und Waſſerläufen durchſchnitten. Auf die Dünenreihe am Meer folgt landeinwärts Pol⸗ derland, weiter ſüdlich trockener Grund mit viel Geſtrüpp. Dieſe Verhältniſſe erleichtern die Ver⸗ teidigung, ſo daß ſie die Länge der Kämpfe er⸗ N klärt. Die Namen vieler Schlachten ſind mit 2. Seite. Beneral⸗Auzeiger- Badiſche Neusſte Nachrichten.(Mittagblatt) Freitag, den 23. Oktober 1914. dieſer Gegend verknüpft. Moritz von Naſſau ſchlug bei Nieuport 1600 die Spanier unter Erz⸗ herzog Albrecht in einer für die Geſchichte der Taktik bedeutungsvollen Schlacht. Er benutzte dabei den durch die Ebbe freigewordenen Strand zum Anſetzen der Artillerie. Aehnlich machte es Turenne 1658 bei Dünkirchen, indem er bei Ebbe die rechte Flanke der Spanier unter Don Juan d' Auſtria und Conde angriff und den Sieg errang. Napoleon nannte dieſe ſo⸗ genannte„Schlacht bei den Dünen“ eine der glänzendſten Kriegshandlungen. Ein Jahrhun⸗ Dert früher hatte Graf Egmont, der auf dem Schaffot ſterben ſollte, bei Gravelines die Fran⸗ zoſen geſchlagen, und in Sicht des Hafens ver⸗ Kichteten 1588 die Engländer die Große Ar⸗ mada, die Philipp von Spanien ausgeſandt hatte. Franzoſen, Briten und Belgier, deren Vorfahren ſich hier mit den Waffen gemeſſen haben, fechten jetzt hier zuſammen gegen einen Feind, dem ſie den Krieg aufgezwungen haben. * Aus Antwerpen. Amſterdam, 21. Okt. Dem Bericht über einen Beſuch in Antwerpen, den einer der Be⸗ richterſtatter des Vas Diazſchen Telegraphen⸗ Bureaus gemacht hat, entnehmen wir: Ich fuhr von Terneuzen mit dem Zuge nach St. Nikolaas und von dort weiter nach Ant⸗ werpen. St. Nikolaas ſchien ausgeſtorben. Als rettender Engel wurde ein Mann begrüßt, der mit mir zugleich aus Terneuzen dorthin gekom⸗ men war und Hefe mitbrachte, denn man hatte keine mehr. Auf den verſchiedenen holländiſchen Bahnhöfen bis St. Nikolaas waren namentlich in Axel und Hulſt viele Flüchtlinge in den Zug geſtiegen, welche ihre Wohnungen wieder aufſu⸗ chen wollten. Sie waren offenbar froher ge⸗ ſtimmt als bei ihrem Weggang. In den Dör⸗ ſern, die ich mit meinem Rad durchfuhr, waren die meiſten Häuſer der Wohlhabenden geſchlof⸗ ſen, aber trotzdem war noch ein großer Teil der Bevölkerung anweſend. Die Soldaten, denen ich begegnete, welche die Dörfer Nieupwkerken, Zweydrecht und Beweren beſetzten, wie auch die Abteilungen Soldaten, welche auf dem Marſch waren, waren ſehr freundlich und begrüßten die Vorübergehenden. Bei Steneke haben die Deut⸗ ſchen Fähren auf den Fluß gebracht, welche von einem Schlepper nach Antwerpen gezogen wer⸗ den. Als ich ankam, fand ich eine große Menge Soldaten mit Wagen vor, die darauf warteten, übergeſetzt zu werden. Die Mannſchaften unter⸗ hielten ſich mit den Flüchtlingen und fragten, oß ſie nicht Furcht vor den Zeppelinen gehabt hätten Da ich nicht warten wollte, fuhr ich nach Burg, wo ich mit dem Schiff nach Autwerpen gebracht wurde. Dort hat auch die Notbrücke gelegen, welche die Engländer ſprengen ließen; auch ein Teil der Schuppen war mit Pulver und Naphta verbrannt worden. Die Petroleum⸗ Tanks brennen noch immer. Die vielen Tanks, die dort ſtehen, haben die amerikaniſche Flagge gehißt. Durch die Stadt gehend, bemerkte)) viele Hunderte von belgiſchen Wagen mit Heu und Stroh für das Vieh. Man erzählte mir, daß die Deutſchen ſofort für Levensmittel fur ſolche Bewohner ſorgten, die auf die Frage, ob man Eſſen für ſie zubereiten wolle, erwiderten, daß man es gern tun möchte, wenn man nur etwas hälte. Ich vernahm auch, daß die deutſche Behörde die Zahl der zerbrochenen Fenſterſchei⸗ ben feſtſtellen ließ, um ſie durch neue erſetzen zu laſſen. Was den Antwerpener Tiergarten an⸗ belangt, ſo kann ich nach erhaltenen Mitteilun⸗ gen ſagen, daß dieſer vollkommen unbeſchädigt iſt, und daß alle Tiere noch vorhanden ſind, mit Ausnahme von etwa 25 Löwen und Tigern und einigen giftigen Schlangen, die vor der Be⸗ ſchteßung aus Vorſicht getötet worden waren WIB. Berlin, 22. Okt.(Nichtamtlich.) Der Befehlshaber der Belagerungstruppen von Ant⸗ werpen, General v. Beſeler, hat folgendes Teleg ram m erhalten: Ein kauſendfaches kreudeutſches Heil dem verbündeten Bezwinger Antwerpens. Für die dent ſche Arbeiter⸗ paptei Oeſterreichs: Pulz, Lieſing. General v. Beſeler antwortete: Herzlichen Dank für den freundlichen Glückwunſch und deutſchen Gruß. Ich bin ſtolz auf die erfolg⸗ reiche Mitwirkung der tapferen öſterreichiſchen ger bei dem Kampf um Auntwerpen. T 107 Mrkung unserer 42 n Heschosse in den auern des forfs ſſaue StCafferine. Die Pariſer Nohlenvorräte. ORotterdam, 22. Okt.(Von unſ. Mit⸗ arbeiter.) Aus Paris wird gemeldet: Der Militärgouverneur Gallieni hat auf eine Anfrage ſeitens mehreren Deputierten, wie es mit dem Kohlenvorrat für den kommenden Winter ſtehe, ihnen den Beſcheid gegeben, daß für die Pariſer Bevölkerung Kohlenvorrat für 3 Monate vor⸗ handen ſei. In dieſem Vorrat hat General Gallieni auch die Kohlen einbezogen, die ſich in den Kellern ſolcher Privatleute befinden, die aus Paris geflüchtet ſind. General Gallieni ſcheint alſo den gewaltſamen Aufbruch der Privatkeller ins Auge zu faſſen. Er teilt dann den Anfra⸗ gern weiter mit, daß man nach Entfernung der deutſchen Minen im Aermelkanal ſofort zur Ein⸗ fuhr neuer engliſcher Kohlen ſchreiten werde. Jeden Tag ein franzöſiſcher Flieger herunter⸗ geſchoſſen. Rotterdam, 22. Okt.(Von unſerem Mitarbeiter.) Der„Nieuwe Rotterdam'ſche Courant“ meldet, daß die Engländer deutſche Funkentelegramme auffingen, woraus hervor⸗ geht, daß die Deutſchen täglich durch⸗ ſſchnittlich einen franzöfiſchen Flieger heruntergeſchoſſen haben. ORotterdam, 22. Okt.(Von unſ. Mitarbeiter.) Wie aus Paris gemeldet wird, beabſichtigt die franzöſiſche Regierung die ge⸗ nauen Erkennungszeichen für die deutſchen Flugzeuge im ganzen Lande zu verbreiten. Als beſonderes Merkmal der deutſchen Flugzeuge wird angegeben, daß dieſe die Flügelſchrauben ſtets vornen haben. Solche Apparate ſeien einzufangen oder abzuſchießen. * Botha. ABerlin, 23. Okt,(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rotterdam wird gemeldet: In Bothas Wohnung in Victoria erſchien am Mittwoch Nachmittag im Namen der Damden von Trans⸗ vaal eine Abordnung, welche ihm eine engliſche Flagge überreichten. Nach der Anſprache von zwei Geiſtlichen antwortete Botha, er erinnere an ſeinen kräftigen Widerſpruch gegen Krüger anläßlich des Burenkrieges; wenn aber einmal der Krieg beſchloſſen war, gäbe er ſich dem Kriege auch mit Herz und Seele hin und tue ſein mög⸗ lichſtes, ſein Verſprechen zu halten. Jetzt ſei mau in ähnlichen Verhältniſſen. Er, Bot würde ſein Wort nicht brechen, was ſich immer ereigne und er werde bis zum letzten Bluts⸗ tropfen durchhalien. Der Krieg mit Rußland. Weitere Fortſchritte der Sſterreichiſchen Gffenſive in Galizien. WITB. Wien, 22. Okt.(Nichtamtlich) Amtlich wird gemeldet: 22. Oktober mittags. In der Schlacht beiderſeits des Strwiaz gelang es uns, nun auch im Raume ſüdlich dieſes Fluſſes den Angriff vorwärts zu tragen. Auf der beherrſchenden trigonometriſchen Höhe 668 ſüdöſtlich von Stary⸗Sambor wurden zwei hinter⸗ einander liegende Verteidigungsſtellungen des Feindes genommen. Nordweſtlich des ge⸗ nannten Ortes gelangten unſere Gefechts⸗ linſen näher an die Chauſſee nach Staraſol heran. Nach den bisherigen Meldungen wur⸗ den in den letzten Kämpfen 3400 Ruſſen, darunter 25 Offiziere, gefangen genommen, und 15 Maſchinengewehre erbeutet. — In Czernowitz ſind unſere Vortruppen eimgerückt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: v. Höfer, Generalmajor. Die Kriegsbeute von Tannen⸗ berg. Berlin, 23. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die Kriegsbeute von Tannenberg war, wie der Lokalanzeiger in holländiſchen Blättern findet, ſo groß, daß die Deutſchen 1630 Eiſenbahn⸗ wagen gebrauchten, um die Beute fortzu⸗ ſchaffen. Das Programm der ruſſiſchen „Befreiung“ für Galizien. Nach dem Einzug der Ruſſen in die galiziſche Hauptſtadt Lemberg konnte man dort natürlich nicht umhin, den ruſſiſchen Herrn„General⸗ gouverneur“ für Oſtgalizien, den Grafen Bo⸗ brinſki, durch eine ſtädtiſche Deputation„be⸗ grüßen“ zu laſſen. Nach der aus dieſem An⸗ laß gehaltenen Rede des ſtellvertretenden Stadt präſidenten Dr. Rutkowſki, die ins Ruſſiſche überſetzt wurde, wartete Graf Bobrinſti mit einer längeren Entgegnung auf, in der er, wie er ſagle, es für unerläßlich hielt, die Mitglieder der Abordnung mit den Hauptgrundſätzen ſeiner künftigen Tätigkeit bekaunt zu machen. Und dieſe Grundſätze waren ſo„echt ruſſiſch“, daß ſie bei denen, die damit bekannt gemacht wurden, nur den Wunſch auslöſen konnten: Wären wir nur erſt wieder dieſe„Befveier“ los! Denn alſo ſprach Graf Bobrinſki: Vor allem: Oſtgalizien und das Gebiet von Lem⸗ berg iſt ſeim ewigen Zeiten ein Teil des einen großen Rußland. Das Kernvolk in dieſen Land⸗ ſtrichen war immer ruſſiſch. Die Verwaltung dieſer Gebiete kann alſo auch nur auf ruſſiſchen Grund⸗ ſätzen aufgebaut ſein, und demgemäß werde ich hier ruſſiſche Sprache, ruſſiſches Recht und ruſſiſche Organiſation einführen. Natürlich ſollen dieſe Pläne mit einer gewiſſen Abſtufung verwirklich⸗ werden, da ich es im Intereſſe der Geſamtbevölke⸗ rung für angebracht halte, daß der normale Gang des Lebens im Lande nicht geſtört werde. Aus dieſem Grunde will ich mich einſtweilen darauf be⸗ ſchränken, ruſſiſche Gouverneure, Kreisvorſteher und Polizei zu ernennen. Alle Beamten der Selbſtverwaltung ſollen von mir vorläufig zur Er⸗ füllung ihrer Pflichten zugelaſſen werden, unter der Vorausſetzung natürlich, daß ſie ſich der ruſſi⸗ ſchen Regierung wohlgeſinnt erweiſen. Der General⸗Gouverneur für Oſtgalizien be⸗ trachtete ſich aber nicht nur bereits als Macht⸗ haber in dieſem Teil des Landes, ſondern auch für den weſtlichen Teil. Deshalb fuhr er nach Skizzierung ſeines Programms für Oſtgalizien alſo fort: Das Geſagte gilt ausſchließlich für von jeher ruſſiſches Land. In Weſtgalizien iſt die hiſtoriſche Vergangenheit anders und die Bevölkerung pol⸗ niſch. Wenn unſere tapfere Armee dieſen Teil Galiziens befreit, werde ich gern die in der Kund⸗ gebung des Oberkommandierenden, des Großfürſten Nikolaj Nikolajewitſch, verkündeten Grundſätze zur Anwendung bringen, natürlich unter der Voraus⸗ ſetzung, daß die polniſche Bevölkerung eine wohl⸗ wollende Haltung gegenüber der ruſſiſchen Regie⸗ rung und Armee einnimmt. Selbſtverſtändlich dulde ich weder öffentliches noch verſtecktes Auf⸗ kreten gegen die orthodoxe Kirche. Ich be⸗ nutze die Gelegenheit unſerer erſten Bekanntſchaft, um Ihnen auf das Beſtimmteſte zu erklären und durch Sie die Bevölkerung wiſſen zu laſſen, daß ich jeden Verſuch offener oder geheimer Widerſetz lichkeit gegen die Maßnahmen der Behörden mit der ganzen Strenge des Kriegsrechts und der Feld⸗ gerichte beſtrafen werde, ohne Rückſicht auf Stel⸗ lung, Stand und dergleichen Umſtände. Die weit⸗ gehenden Vollmachten, die mir gegeben ſind, um Widerſetzlichkeiten gegen die ruffiſche Regierung vorbeugen zu können, ſind Ihnen bekannt. Ich hoffe, daß ich nicht nötig haben werde, dazu meine Zuflucht zu nehmen. Danach ſcheint Graf Bobrinfki die„Auto⸗ nomie“ Polens ſo aufzufaſſen, daß er oder ſeinesgleichen, ohne ihr zu ſchaden, als maß⸗ gebende Perſönlichleiten ein Oberregiment führen. Im übrigen ſpricht das Verbot aller „Angriffe“ gegen die ruſfiſche Staatskirche deut⸗ lich genug, denn es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß zu dieſen Angriffen auch ein vorſätzliches Ver⸗ harren im Katholizismus gerechnet würde. Die Meldungen aber, denen zufolge die Ruſſen jetzt ſchon die rutheniſche Sprache in Lemberg verboten haben, können erſt recht keinen Zweifel darüber auflommen laſſen, was auch den Phpfen noch einmal blühen würde, wenn die Oeſterreicher nicht daran wären, die glorreiche ruſſiſche Armee endgültig aus Galizien hinauszuwerfen. Patriotiſche Kunſt. Vou Dr. Alfred Kuhn. Patriotiſche Kunſt ſtand lange nicht eben hoch in Preis, Man nahm ſie mit dem nachſichtigen Lächeln des Gebildeten hin. Man ſpottele über die Anton don Werner, die Bleibtreu und Boden⸗ müller, und es war für jeden Kunſtkenner eine feftſtehende Tatſache, daß ſich eben Patriotismus und Kunſt nicht vereinigen laſſen. Das Zeitalter, in dem ſich dieſe Anſchauung ain ſtärkſten durchſetzte, war das des Realismus in der Kunſt, den wiederum politiſch das des Libera⸗ lismus und philoſophiſch das des Malerialismus barrallel liefen. Zeitlich dehnte es ſich von der Mitte des verfloffenen Säkulums bis zu deſſen Ende. Es iſt Har, daß eine Epoche, die jede mytho⸗ Agiſene Erflärung der Welt mit Hülfe göttlicher Müüchte, iede abſtrakte Hypoſtaſierung von allge⸗ weinen Kräften in das Reich der Begriffsdichtung zewvies, für die künſtleriſch— literariſch wie bild⸗ vebiſch eine objektide, wiſſenſchaftliche Aufnahme zer Erſcheinungen der höchſte Ehrgeig war, deren ſſehr Ideale eine durch den Staat möglichſt wenig becührtes Individuum, Freihändlertum und Jesmopolitismus bildeten, nichts für patrliotiſche Hnſt übrig hatte, die eben nicht lefdenſchaſtsloſes pour PArt ſein konnte. 8 en es, daß das patriotiſche Bild ein unter⸗ Daſein führte. Es war mit der Ro⸗ meantif geſtorben. Sie zuletzt hatte hier lebende gezeitigt. War ſie doch in Frankreich ſo⸗ waßk ans auch in Deutſchland religids und legiti⸗ miſtee und, wa das Weſennſche war, nationdl. 7 Auf die ruhmreichen Taten der Väler ſchaute man zurück, man tauchte ein in das eigene Volks⸗ tum, in die Blütezeit der Nation, in die Sagen und Mären der Vorzeit. Man begeiſterte ſich darau und ſtellte es dar, durchaus zweckvoll und leidenſchaftlich, um ſich und andere zu erhöhen, an⸗ zuſpornen zur Nacheiferung und neuen Taten. Es waren ganz die Tendenzen der Hiſtoriker Raumer in Deutſchland und Thierry in Frankreich. Delacroix und Rethel waren die hervorragend⸗ ſten bildneriſchen Verkrpter, patriotiſche Maler par excellence, durch und durch irrational, leidenſchaft⸗ lich, kendenziös. Sie waren erffillt von ihrer Miſ⸗ ſion, erfüllt von ihrer Zeit und deren Drängen. Ihr Rednerpult war ihre Leinwand. Von da ſprgchen ſie zu ihrem Volke. Schüler hakten ſie nicht, konnten ſie nicht haben, denn wirkliche patrio⸗ tiſche Kunſt, ſo wie ſie hier gezeichnet wurde, kann weder gelehrt noch vererbt werden. Sie iſt perſön⸗ lich im höchſten Maße. Die Romantik lief in den Hiſtorismus aus. Man ging der Kunſt wiſſenſchaftlich zu Leibe, wie man der Vergangenheit wiſſenſchaftlich zu Leibe ging, überhaupt der ganzen Welt. Mit akademiſchen Regeln ſollte nunmehr das patriotiſche Bild ge⸗ baut werden, rational, leidenſchaftslos, möglichſt realiſtiſch und wirklichkeitsgetreu. Die Kaulbach und Pilotiy trugen es zu Grab, Delaroche und auch Meiſſonier. Es iſt die Zeit der großen Siege von 1870 und 71. Auf das Tatſächliche, Tangierbare eingeſtellt, durch und durch hiſtoriſch intereſſiert, konnte ſie nicht anders, als zu berſuchen, die Geſchehniſſe mit möglichſter Exaktheit und Naturtreue wiederzu⸗ geben. Umſonſt. Die Dinge berſagten ſich. Man malte Heeresführer zu Fuß und zu Pferd, fürſt⸗ liche und gräfliche, mam malte angreifende Drup⸗ ben und blutgetränkte Schlachtfelder, aber man war unfähig, den Atem der einzigartigen Zeit feſtzuhalten. Man malte immer nur die Dinge, die lebloſen Objekte, aber nicht ihre„Idee“, wie Plato ſagt. Wenn Delacroix die Julixevolution malte, die er miterlebt hatte, mit jenem halbentblößten Weib in der Mitte des Bildes, der Trikolore in der Rechten, gefolgt von den bewaffneten Bürgern, über Leichen ſchreitend, das brennende Paris im Rücken, ſo war das Bild vielleicht rational unmöglich, aber die Jdee der Revolution war ſeheriſch erfaßt und gebildel. Venn Rethel im Aachener Rathaus Karl den Großen auf ſeinem Throne ſitzend malte in über⸗ irdiſcher Majeftät, ein weißes Tuch über dem Ank⸗ litz, Otto III. und ſeinen Hof ihm zu Füßen, ſo war das Bild vielleicht in allen ſeinen Teilen hiſto⸗ riſch unhaltbar, aber dem Ungeheuren der Volks⸗ vorſtellung war Form verliehen, ein echtes patrio⸗ tiſches Hiſtorienbild war geſchaffen. Wie Rethel ſeine eigene Zeit erfaßte, davon geben die Holz⸗ ſchnitte vom Totentanz beredte Kunde. Adolf Menzel, der im patriotiſchen Hiſtorienbild der Vergangenheit Vorzügliches leiſtete, verſagte 1870 vor der Aufgabe der Stunde. In ſeinem Krönungsbild von 1865 war noch etwas vom Heroiſchen der Romantik. Der König, allein er⸗ höht, ſcharf von der weißen Maſſe der Hofdamen ſich abhebend, den Blick nach oben gewandt, das Schwert hoch in der Rechten, faſt ſelbſt leuchtend von dem einen Sonnenſtrahl, der auf ihm ruhte. Der Feldpropſt zu ſeinen Füßen verzückt die Augen zu ihm emporhebend, das Meer von Menſchen, nur als Geſamtheit empfunden neben ihim, dem Ge⸗ ſalbten des Herrn, der dort oben in einſamer widmete, die Abreiſe König Wilhelms zur Armee, wurde ihr nicht gerecht. Der Künſtler blieb im Epiſodiſchen und Trivialen ſtecken. Der Zeitungsjunge und der Hund, der Invalide und der Leſende im Vordergrund, ſie nahmen ebenſo⸗ viel, ja mehr Platz und Intereſſe in Anſpruch, als der König ſelbſt, der links in der Ecke in offener Victoria vorüberkam. Was hätte ein Rethel, was ein Delacroix aus der Kaiſerkrönung in Verſailles gemacht, was hätte man nicht jetzt auch nach dem Königsberger Krö⸗ nungsbild von Menzel erwarten dürfen! Was Generationen erſehnt hatten, wofür Tauſende ge⸗ ſtopben waren, in Banden geſchmachtet hatten, hier war es geſchehen, ein über alles ehrwürdiger, greiſer Kaiſer, ſiegesgekrönt, erwähkt von allen deutſchen Fürſten, umjubelt von ſeinen lorbeer⸗ bedeckten Truppen, im Schloffe des Sonnenkönigs ſelbſt, des Demütigers Deutſchlands! Der Zunge eines Schillers, der Töne eines Beethovens. des Stiftes eines Rethels hätte es bedurft.— Ankon von Werner ſteckte viel zu tief in der materiatiſti⸗ ſchen Zeit, um einer ſolchen Aufgabe gewachſen zu fein. Die heroiſche Gebärde gelang ihm nicht. Ihr fehlte die Ueberzeugungskraft, ſie wirkte fagſch, peinlich, theatraliſch. Dieſe vordrängenden Gene⸗ rale, die geſchwungenen Degen, die ganze ge⸗ ſchraubte und ausgetüftelte Kompoſttion, all dem haftete etwas von Meiningertum an. Man denl an den einen aufblickenden Kopf des ene e Thielen auf Mengels Königsberger Krönungsbitd, um den Unterſchied zu ermeſſen. Nüchterne Staals⸗ aktionen gelangen Werner beſſer, ſo z. B. die Reichstagseröffnung durch den jungen Kaifer Wil⸗ Zwieſprache mit fei Gott zu ſtehen ſchien.— ihm, Nensel der B8Ager helm II. Da verlangte man keine — a „Freitag, den 23. Oktober 1914. Sunrral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 3. Seite. Die Aufgaben der inneren Politik im Ariege. Die Xriegstagung des Preußiſchen Candtages. Berlin, 23. Okt.(Priv.⸗Tel.) Zu der geſtri⸗ gen Kriegstagung des Landtages ſagt das„Berl. Tageblatt“: Ueber die praktiſche Seite der Tagung hinaus ragt die einmütige Bekundung des Willens zum Siege. In beiden Häuſern fand ſie ein ſtürmiſches Echo. Als im Abgeordnetenhauſe der Präſident zum Schluſſe ſeiner Anſprache das Volk in Waffen und ſeinen Kriegsherrn hochleben ließ, durchbrauſte, vielleicht zum erſten Male im preußiſchen Parlament, ein donnerndes Hurra, das ganze Haus, dem ſich auch die äußerſte Linke nicht verſchloß. Es war eine vaterländiſche Kundgebung, die nicht mit dem Tage verwehen wird. Im„Berl. Lokal⸗Anzeiger“ heißt es: Wie am 4. Auguſt im Reichstage, iſt geſtern im preußiſchen Landtage vor aller Welt dargetan worden, daß Volk und Volksvertretung geſchloſſen hinter der Regierung ſtehen und daß ſie bereit ſind, ohne mit der Wimper zu zucken, auch die größten Opfer zu bringen, um die Feinde ringsum niederzurin⸗ gen und dann wieder, um die Wunden zu heilen, die der Krieg geſchlagen hat. Das Bild, das die Parlamente boten, war außergewöhnlich und i m höchſten Maße erhebend. Es wurde ſchon dadurch belebt, daß viele der Anweſenden den Rock des Königs trugen. Im Herrenhauſe, das ſich des Beſuchs ſelten erſcheinender Mitglieder, z. B. des früheren Reichskanzlers Fürſten von Bülow, zu erfreuen hatte, ſah man viele Feldgrauen mit der Binde des Roten Kreuzes um den Arm und viele mit dem breiten Generalſtreifen an den Beinklei⸗ dern. Der letzte Abgeordnete Freiherr v. Maltzahn wurde im Krankenſtuhle in den Saal geſchoben. In der„Voſſiſchen Zeitung“ ſchreibt der Abg. Pachnicke:„Von Neuem hat ſich Deut ſch⸗ lands Opfermut und Siegeswillen glänzend offenbart. Gewaltig war die Summe, die das Staatsminiſterium forderte, un⸗ gewühnlich die Vollmacht, die es beanſpruchte, aber die Volksvertretung gewährte beides, in der Ueber⸗ zeugung, von der dringenden Notwendigkeit, hier im großen Stile zu helfen. Die„Tägliche Rundſchau“ wünſcht, daß die Kraft vaterländiſcher Geſinnung auch bei der im nächſten Jahre notwendigen, vielleicht längeren Tagung des Parlaments, anhält, und ſelbſt bei der Grörterung von Einzelfragen eine verſtänd⸗ nisbereite Verkehrsform zwiſchen den einzelnen Parteien zeitige, nach der ſich der beſſere Teil des Volkes von jeher geſehnt habe. Ob die Bekundung der Sozialdemokraten am Platze geweſen ſei, darüber könne man ſtreiten, jedenfalls ſeien die ſozialdemokratiſchen Wünſche leidenſchaftslos und in ſachlicher Form vorgetragen worden. Andererſeits wäre die Wirkung der Sitz⸗ ung, ohne das Sonderverhalten der Sozialdemo⸗ kratie, nach außen hin von noch größerer, mora⸗ liſcher Durchſchlagskraft geweſen. Nach der„Voſſ. Ztg.“ hätten die Sozialdemokraten die Reihe nicht zu durchbrechen brauchen. In der„Poſt“ lieſt man: Die Wünſche der Ge⸗ noſſen, die, wenn ſie ernſtlich zur Erörterung ge⸗ ſtanden hätten, nur geeignet geweſen wären, den heiligen Burgfrieden unter den Parteien zu gefähr⸗ den, wurden vom Hauſe mit eiſigem Schweigen entgegengenommen. Die„Neueſten Nachrichten“ äußern: Wiederum kommt der Trennungsſtrich, die Bruch⸗ ſtelle, die Scheidelinie: Die Scozialdemokratie! Ganz ſicher iſt geſtern kein Anlaß geweſen, daß die y ðͤ vd ͤ ͤ ͤ ͤ wiedergegebene Perſönlichkeiten, klare, üherſicht⸗ liche Gruppierung, ein Dokument. Vielleicht wäre Lenbach noch am geeignetſten ge⸗ weſen, blieb der doch Romantiker ſein ganzes Leben lang. Sein Bismarck, ſein alter Wilhelm, ſein Moltke, ſein Leo XIII. ſind Hiſtorienbilder aller⸗ erſten Ranges. Sie beſtimmen die Volksvorſtel⸗ lung, wie Dürers Karl der Große, Michelangelos Moſes und Menzels Alter Fritz. Lenbach malte die„Idee, nicht die zufällige Erſcheinung. Er hat ſich jedoch nie weit vom Porträt entfernt, größeren Schildereien hat er nicht gemalt. Bis in die goer Jahre dehnt ſich die materiali⸗ ſtiſche Zeit, dann ſetzt ein neuer Idealismus ein. Politiſch vollzieht ſich eine intenſive Abkehr vom Liberalismus, religiös macht ſich mit der wachſen⸗ den naturwiſſenſchaftlichen Ernüchterung ein ſtei⸗ gendes tranſzendentales Bedürfnis geltend, an Stelle eines fkeptiſchen Kosmopolitismus tritt ein leidenſchaftlicher Zug zum Nationalen. Wie ehe⸗ dem in der Romantik wendet man ſich dem eigenen Volkstum zu, nicht um es wiſſenſchaftlich zu ſezieren oder um es objektiv wiederzugeben, ſon⸗ dern um im Proteſt gegen die voraufgegangene Epoche ſich zu ihm zu bekennen. Seine„Ides“ ſucht man feſtzuhalten, ſucht ſich in ſte zu vertiefer ſich zu ihr in Beziehung zu ſetzen. Die Marſch⸗ kauern Guſtab Frenſſens ſind krotz realiſtiſcher Technik keine Realitäten, wie die Webersleute des frühen Hauptmann. Sie ſind Wunſchbilder, Ideal⸗ geſtalten, ſtiliſtert, durchaus ſubjektiv geſehen und geſchildert. Dies Subjektive, Zweckvolle, Irratio⸗ nale, Leidenſchaftliche, Tendenziöſe, das die Kunſt der Romantik ausgezeichnet hatte, ſetzt ſich nun von neuem in der bildenden Kunſt durch. Es findet ſich auf der ganzen Linie in der Heimatkunſt, bei Hodler und Van Gogh, bei Munch und den Expreſ⸗ ſioniſten. Das Bedeutendſte hat Hodler!) für das patrio⸗ —— JAnm. Vorliegender Aufſatz entſtand vor dem Bekanntwerden des ſchmachvollen Proteſtes Hodlers gegen„deutſche Barbarei“. Deutſche Objektivität er⸗ mir nicht, etwas an dem über den Künſtler Hodler Geſagten zu ändern, um ſo eutſchiedener muß ich den Menſchen Hodler verurteilen. Kraft ſeiner künſtleriſchen Abkunft, kraft ſeines künſtleriſchen Be⸗ kenntniſſes, kraft ſeiner perſönlichen Beziehungen— man denke an ſeinen„Auszug der akademiſchen Ju⸗ gend in die Freiheitskriege“ in der Unzverſttät in Jena— ſtand niemand Deutſchland nüher uien gerade ehörige eines wer Staates, es eind 9251 19155 für alle Zeit ein Flecken auf ſeinem Namen bleiben. Sozialdemokraten ſich gegen die Geſamtheit der bürgerlichen Parteien zu ſtellen oder ſtimmungs⸗ machend von ihr abzuweichen notwendig gehabt hätten. Die Tätigkeit der Gemeinden. Berlin, 23. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Im Berliner Rathaus wurde geſtern Abend die von uns angekündigte Vorſtandsſitzung des preußiſchen Städtetages unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters abgehalten. Einer der Hauptpunkte der Tagesordnung be⸗ traf die Feſtſetzung von Höchſt⸗ preiſen für Lebensmittel. Aus der Verſammlung wurde allgemein die Anſicht vertreten, daß einheitliche Preis⸗ feſtſetzungen für ganz Preußen nicht beſtimmt werden könnten, daß es vielmehr jeder Gemeinde überlaſſen blei⸗ ben müßte, die Preiſe für die verſchiedenen Lebensmittel von Fall zu Fall feſtzuſetzen und erforderlichenfalls hierin mit der Regierung Hand in Hand zu arbeiten. Die Debatte dauerte bis in die Nachtſtunden hinein. Sicherſtellung ausreichender Ernährung. Berlin, 23. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Dresden wird gemeldek: Die ſächſiſche Staatszeitung teilt mit, es würde die Feſt⸗ ſetzung von Höchſtpreiſen für Kartoffel er⸗ folgen, falls dieſe Ware weiter zurückgehalten würde. Die Staatszeitung gibt den Beſitzern von Getreide und anderen Nahrungsmitteln den Rat, nicht auf eine weitere Erhöhung der Preiſe zu warten, ſondern ſie ſobald wie mög⸗ lich zu verkaufen. Die Sächſiſche Staatszeitung iſt das offi⸗ zielle Organ der ſächſiſchen Regierung. Bundesratsbeſchlüſſe. WITB. Berlin, 22. Okt.(Nichtamilich). Der Bundesrat hat den Entwurf einer Bekannt⸗ machung über die Geltendmachung von Anſprüchen von Perſonen, die im Aus⸗ lande wohnen, angenommen, ferner den Ent⸗ wurf einer Bekanntmachung über die Fälligkeit im Auslande ausgeſtellter Wechſel, den Entwurf einer Bekanntmachung betreffend die Ueber⸗ wachung ausländiſcher Unternehmungen, den Entwurf einer Bekanntmachung über die Aus⸗ dehnung des Geſetzes betreffend den Schutz der infolge des Krieges an der Wahrnehmung ihrer Rechte behinderten Perſonen auf am Kriege Be⸗ teiligte aus Oeſterreich⸗Ungarn, den Entwurf einer Bekanntmachung betreffend weitere Ver⸗ längerung der Friſten des Wechſel⸗ und Scheck⸗ rechts für Elſaß⸗Lothringen, Oſtpreußen uſw., die Vorlage über Pauſchbeträge, die von den Verſicherungsträgern zu den Koſten der Ober⸗ verſicherungsämter zu entrichten ſind, die Vor⸗ lage betrefſend Aenderung der Ausführungs⸗ beſtimmungen zum Geſetz über die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau und die Vorlage betreffend Aenderung der Bundesratsordnung über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen. WITB. Berlin, 22. Okt.(Nichtamtl.). Ueber die heutige Sitzung des Bundesrates iſt noch er⸗ gänzend mitzuteilen: Der Bundesrat hat die Verordnung vom 7. Auguſt über die Geltend⸗ machung der Anſprüche von Perſonen, die im Auslande ihren Wohnſitz haben, auf drei Monate verlängert. Mithin bleibt den tiſche Hiſtorienbild geleiſtet. In ſeiner„Schlacht von Nafels“ und im„Rückzug von Marignano“ hat er es neu begründet. Die Tradition der Romantik iſt wieder aufgenommen in der Gmanzipation vom Gegenſtand, ein neuer Monumentalſtil wird an⸗ geſtrebt, faſt verloren gegangen in den Tagen des Realismus, aber unentbehrlich für jedes gute Hiſtorienbild. Noch iſt neben ihm nicht allzuviel geleiſtet. Sein Einfluß und der Menzels wirken zu ſtark. Nur auf dem Gebiet der Plaſtik hat Lederer in ſeinem Hamburger Bismarck Volks⸗ träume in Stein gebannt. Aber das Feld iſt gebfliigt. Weit beſſer iſt es keſtellt und bereitet als 1870. Hoffen wir alſo, daß uns diesmal jene große patriotiſche Kunſt ge⸗ ſchenkt werde, die der großen Zeit würdig iſt. Denn Patriotismus und Kunſt ſch en ſich nicht aus. Ueberall da, wo den kiefſten Empfindungen des wird, entſteht Volkes adägnate Geſtalt berliehen große Kunſt. Rus dem Mannheimer Kunstleben. Theaternachricht. Ant Sonntag, den 25. Oktober wird auſtelle der angekündigten Vorftellung„Die Hugenot⸗ ten“ Richard Wagners„Der fliegende Hollän⸗ der“ gegeben. Abonn.. Anfang 6 Uhr. In morgigen Mignon⸗Aufführung, die um 7 Uhr beginnt, ſingt die Partie des„Lo⸗ tharto“ Joachim Kromer, des„Friedrich“ Max Felmy und die des„Laertes“ Hugo Voiſin. Die übrige Beſetzung iſt die der vorigen Spiel⸗ zeit. Die muſikaliſche Leitung hat Felix Lederer. Spielleitung von Stobitzers Luſtſpiel „Die Barbaren“, das für das Neue Theater einſtudiert wird, hat Emil Reiter. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt die Damen: Toni Wittels, Lore Buſch, Alice Liſſo und die Herx⸗ ren: Hans Godeck, Ludw. Schmitz, Fritz Alberli, Ernſt Mewes, Alexander Kökert, Walter Tautz, Emil Hecht. der die Die Privatvergnügen, aber die in großen Lettern Perſonen, die im Auslande wohnen, und ihren Rechtsnachfolgern die gerichtliche Geltend⸗ machung ihrer vor dem Kriege entſtandenen vermögensrechtlichen Anſprüche bis zum 31. Januar 1915 verſagt. Ferner hat der Bundes⸗ rat die Fälligkeit im Auslande ausgeſtellter Wechſel, ſoweit ſie nicht vor dem Krieg verfallen waren, ebenfalls um drei Monate hbinaus⸗ geſchoben. Schließlich verfügte der Bundesrat, daß für die unter Aufſicht geſtellten ausländi⸗ ſchen Unternehmungen das Amtsgericht einen Vertreter ernennen kann, der unter der Kontrolle der Aufſichtsperſonen die laufenden Geſchäfte ganz oder teilweiſe zu beendigen hat. p. Ludwigshafen, 22. Okt. Die Re⸗ gierung der Pfalz hat ſämtliche Bezirksämter angewieſen, für die Kartoffeln Höchſt⸗ preiſe feſtzuſetzen. Die Neutralität der Schweiz. Welſcher Deutſchenhaß. T. Baſel, 21. Okt. Der Deutſchenhaß der welſchen Schweizer nimmt von Tag zu Tag häßlichere Formen an und macht nicht einmal mehr Halt vor den deutſchſprechenden Schwei⸗ zern, die ebenfalls in den Haß gegen alles Deutſche einbezogen werden. So erhielt dieſer Tage ein altes basleriſches Geſchüſtshaus einen Brief refüſiert, den es an ein Genfer Haus richtete, mit welchem es ſchon ejahvelange Ge⸗ ſchäftsverbindung hatte. Der Brief trug fol⸗ genden Vermerk:„Verweigere alles, was von deutſchen Firmen kommt! Rokuse!“ Der„Basler Anzeiger“ ſchreibt dazu:„Daß unſere Genfer Miteidgenoſſen nicht einmal mehr wiſſen, daß Baſel eigentlich auch zur Schweiz gehört, iſt ſchon ein ſtarkes Stück, der Vermerk aber:„Verweigere allgs, was von deutſchen Firmen kommt!“ iſt einſgch ungehörig. Wenn der Adreſſat Briefe von beutſchen Firmen nicht annehmen will, ſo ſt das ſchließlich ſein aufgeklebte Begründung geht denn doch über die Hutſchnur, und wir begreifen nicht, daß bei der vom Bundesrat anempfohlenen ſtrikten Neu⸗ tralität Briefe mit derartigen Anmerl.zen, die uns nur Widerwärtigkeiten bereiten können, von unſeren Behörden überhaupt zur Beförderung angenommen werden. Liebesgaben für unſere Marine. Der Norddeutſche Männer⸗ und Jünglings⸗ bund(Hamburg 5, Brennerſtraße 17) ſchreibt uns: In unſerer im Einvernehmen mit dem Kaiſerlichen Kommando der Hochſeeflotte und dem Marinepfarramt eingerichteten Sammel⸗ ſtelle für Liebesgaben für die Marine gingen zahlreiche Sendungen guter Bücher, illuſtrierte Zeitſchrften, Spiele, Muſilinſtrumente, Tabak und Zigarren ein. Zur Ergänzung der erhal⸗ tenen Liebesgaben ſind uns auch einige Bar⸗ mittel zur Verfügung geſtellt, ſo daß wir den Marineſtationen, einem Teile der Küſtenwachen und zahlreichen Schiffun größere Sendungen zu⸗ gehen laſſen konnten, die unſeren blauen Jungen Stunden der unfreiwilligen Muſe auregend und unterhaltend ausfüllen werden. Im Namen der Empfänger ſprechen wir den gütigen Ge⸗ bern unſeren wärmſten Dank aus; alle Gaben haben bei den Beſatzungen freudigſte Aufnahme gefunden. In einem der Dankſchreiben heißt es: „Für die geſandten Bücher und ſchönen Spiele, die ganz beſonders gewünſcht werden, darf ich den herzlichſten Dank der Kameraden übermit⸗ teln. Bei der Rieſen⸗Beſatzungsſtärke und den vielen Fahrzeugen, die mit unſerer Station in Verbindung ſtehen, ſind Bücher, Zeitſchriften, Spiele und dergleichen Liebesgaben von ganz beſonderem Werte. Wir würden danukbar ſein, falls noch weitere Sendungen möglich wären.“ Bis auf Bücher und illuſtrierte Zeitſchriften, von denen noch ein kleiner Vorrat vorhanden, iſt unſer Liebesgabenvorrat völlig erſchöpft. Er⸗ neut bitten wir alle Freunde unſerer lapferen Marine um Zuſendung von Liebesgaben. Außer Büchern, illuſt. Zeitſchriften u. Spielen(in erſter Linie Brettſpiel, auch gebrauche, ſoweit ſie voll⸗ ſtändig) ſind angeſichts der bald einſetzenden kalten Witterung auch Wollſachen, warmes Unterzeug, Ohren⸗ und Nackenſchützer, Puls⸗ und Kniewärmer beſonders willkommen und er⸗ beten. Alle Sendungen ſind an die Geſchäfts⸗ ſtelle des Norddeutſchen Männer⸗ und Jüng⸗ lingsbundes Hamburg 5, Brennerſtraße 17, Dertzenhaus) erbeten; Geldgaben für dieſen Zweck, die gleichfalls herzlich erbeten werden, können auf das Poſtſcheckkonto de (Hamburg 2749) oder auf das Banlkonto unter Norddeutſcher Männer⸗ und Jünglingsbund bei der Vereinsbank Hamburg eingezahlt werden. * Große Jeit. Metz, 19. Okt. Eine rkührende Spende ging der Liebesgabenabtei⸗ lung für unſere öſterreichiſch unga⸗ riſchen Waffenbrüder in Metz zu, vermutlich von einem Landsmann der tapferen Artilleriſten, ein eingeſchriebener Brief mit einem zerdrückten Schäehtelchen als Inhalt, und darin, in Watte leicht eingewickelt, zwei goldene Trauringe, ein größerer und ein kleinerer, die beide als Datum der Verheiratung den 24. Oktober 1899 aufweiſen. Die in Char⸗ lottenburg wohnenden Eheleute, die alſo 15 Jahre lang die Ringe in Freud und Leid ge⸗ tragen, entäußerten ſich dieſes koſtbaren Sym⸗ bols vielleicht nach manchen inneren Kämpfen, um an dem Werke der Liebestätigkeit ihr Scherf⸗ des Bundes ſchlichte Schreiben bei:„Ich erſah im Berliner Tageblatt, daß Sie eine Sammlung für die kämpfenden Oeſterreicher veranſtalten, und wollte auch ein Scherflein dazu beitragen.“ Sind ſolche Gaben und ſolch ſchlichte Worte nicht ein Zeichen für die ſittliche Würde eines Bolles d Mannheim. Kriegsfürſorge für die Binter⸗ bliebenen gefallener Kriegs⸗ teilnehmer. Die ſtellvertretende Intendantur 14. Armee⸗ korps bringt ſolgendes zur öffentlichen Kenntnis: 1. Anträge auf Zahlung des Gnabengehalts oder der Gnadenlöhnung der Hinterbliebenen von im Kriege gefallenen oder verſtorbenen Angehörigen des Heeres. Nachſtehend bezeichnete Perſonen ſind berechtigt bei der ſtellvertretenden Intendantur 14. Armeekorps zu Karlsruhe Antrag auf Zahlung des Gnadengehaltes oder der Gnadenlöhnung zu ſtellen: J. Die Witwe des Verſtorbenen und— ſofern eine ſolche nicht mehr lebt. 2. Die ehelichen oder legitimierten Abkömmliuge. 3. In Ermangelung der voraufgeführten Hinter⸗ bliebenen: a) Verwandte des Verſtorbenen der aufſteigenden Linie, Geſchwiſter, Geſchwiſterkinder oderßflege⸗ kinder, deren Ernährer er ganz oder überwle⸗ gend geweſen iſt, und die er in Bebürftigkeit hinterläßt, oder b) wenn und ſoweit der Nachlaß nicht ausreicht, um die Koſten der letzten Krankheit und Beerdi⸗ gung zu decken, Perſonen— gleichviel ob dieſelben mit dem Verſtorbenen verwandt geweſen ſind oder Richt — als auch Gemeinden, Anſtalten, Korpora⸗ tionen uſw., die die Koſten nachweislich be⸗ ſtritten haben. Enkelkinder ſind zu den ehelichen Nachkommen zu rechnen, die auf die Gnadengebührniſſe unbedeng⸗ ten Anſpruch haben. Adptiv⸗ und Stiefkinder ſowie durch Verfügung der Staatsgewalt für ehelich er⸗ klärte Kinder(Bürgerliches Geſetzbuch§ 1729) ſtehen den Pflegekindern gleich. Eine geſchiedene Ehefrau hat nach dem Tode ihres früheren Ehemannes keinen Anſpruch auf die Gnadengebührniſſe. Die Anträge künnen unter Vorlage der unten bezeichneten Schriftſtiche ſchriftlich bei der ſtellver⸗ tretenden Intendantur 14. Armeekorps in Karlsruhe Schloßplatz Nr. 22 geſtellt werden. Das Gnadengehalt wird für 3 auf den Sterbe⸗ monat ſolgende Monate in einer Summe gezahlt. Gnadenlöhnung wird für 9 Monatsdrittel gleich⸗ falls in einer Summe gezahlt. Der Anſpruch be⸗ ginnt mit Ablauf des Monatsdritteks, in welchem der Ehemann geſtorben iſt. Die Zahlung leiſtet die Zahlungsſtelle 14. Armee⸗ 7 17 durch Vermittelung der zuſtändigen Stewer⸗ kaſſe. 75 0 Zur Zahlbarmachung der Gnadengebührniſſe Mud die nachſtehend bezeichneten Schriftſtücke erforderlſch⸗ 1. a) Auszug aus dem Sterberegiſter; b) ſtatt eines ſolchen genügt auch eine militär⸗ dienſtlich beglaubigte Beſcheinigung über den erſolgten Tod; 2. 4) eine amtliche Beſcheinigung des Berechtigten über ſeinen Verwandtſchaftsgrad und über ſein Verhältnis zum Verſtorbenen; 70 b) Ehefrau oder Kinder des Verſtorbenen haben nur den Auszug aus dem Sterberegiſter oder. c) die unter 1b) bezeichnete Beſcheinlgung über den erſolgten Tod belzubringen. In dieſen Schriftſtücken muß aber die Ehefrau des Verſtorbenen mit ihrem Ruf⸗, Mannes⸗ uns Geburtsnamen bezeichnet ſein. 1 Die Urkuſden zu ta), 23) und 2b) ſind grund⸗ ſätzlich von dem Standesamt auszuſtellen, das zur Zeit der Eheſchließung, Geburt oder des Todes zuſtändig war. Eine beglaubigte Beſcheinigung der zuſtändigen militäriſchen Dienſtſtelle über die Höhe des Gnadengehaltes oder der Gnadenlöhnung. 4. Mangels anderer Unterlagen würden anſtelle der Gehaltsbeſcheinigungen u. a. Angaben der Hinter⸗ bliebenen über den Dienſtgrad und die Dienſt⸗ ſtellung des Verſtorbenen genügen, während als vorläufige Ausweſſe über das Ableben u. a. gel⸗ ten können: Die amtliche Verkuſtliſte, Tpuppenteile und Behörden, Auszüge aus den Kriegsrangliſten und Kriegsſtammrollen, Todes⸗ anzeigen oder Nachrufe der Truppenteile und Be⸗ hörden im Milltär⸗Wochenblatt oder in ſonſtigen Zeitungen. Dieſe Papiere genügen jedoch nur zur vor⸗ ſchußweiſen Abhebung der Gnadengebührniſſe. Die Papiere zu 1 bis 3 ſind alsdann auch noch beſzu⸗ bringen. Die Vorſchußzahlung kann bei bedrüng⸗ ter Lage beantragt werden. Mitteilungen der I. Auträge auf Bewilligung von Witwen⸗ und Waiſengelder und der Kriegsverſorgung. Die Anträge auf Bewilligung der geſetzlichen Verſorgungsgebührniſſe für die Augehörigen der mo⸗ bilen und neuerrichteten immobilen Formationen ſind an diefenigen Bezirkskommandos zu richten, in deren Bezirk die Hinterbliebenen wohnen oder ſich auläßlich des Krieges aufhalten. An Schriftſtücken ſind den Anträgen beizufügen: 1. die Geburtsurkunde der Eheleute(können weg⸗ fallen, wenn die Geburtstage aus der Helrats⸗ urkunde erſichtlich ſind oder wenn nur Waſſengeld beanſurucht wird oder wenn die Ehe nachweislich über 9 Jahre beſtanden hat). 2. Die Heiratsurkunde oder, wenn Witwen und Wai⸗ ſen aus mehreren Ghen verſorgungsberechtigt ſind, die betreſſenden Heiratsurkunden.(Geburts⸗ und Heiratsurkunden der bei der preußiſchen Militär⸗ Witwenkaſſe verſicherten Perſonen befinden ſich in der Regel bei der General⸗Direktion der preou⸗ ßiſchen Militär⸗Witwen⸗Penſtonsanſtalt). Die ſtandesamtliche Urkunde über das Ableben des Ehemannes und, falls Kinder auch ihre leib⸗ liche Mutter verloren haben- noch die ſtandesamt⸗ liche Urkunde über das Ableben Hder Ehefrau. Die ſtandesamtliche Urkunde über das Ableben des Ehemannes iſt nur dann beizubringen, wenn ſie nicht ſchun dem Antrage auf Zahlung der Gnadengebührniſſe beigefügt worden iſt. jedes 4. Die ſtandesamtliche Geburtsurkunde für verſorgungsberechtigte Kind. 5. Nachweis, daß keines der Kinder in die Anſtalten des Potsda miſchen Großen Milttär⸗Walſen⸗ hauſes aufgenommen iſt, andernfalls welches von den Kindern aufgenommen iſt. 6. Nachweis, daß die Mädchen über 16 Jahre nicht verheiratet ſind. 7. Nachweis, daß die Ehe nicht rechtskräftig geſchieden oder die eheliche Gemeinſchaft nicht rechtskräftig aufnehoben war oder von wann das rechtskräftig gewordene Erkenntnis datiert. Dieſer Vermerk kann wegfallen, wenn in der Sterbeurkunde die Ehefrau des Verſtorbenen mit ihrem Ruf⸗, Mannes⸗ und Geburtsnamen als deſſen Witwe be⸗ zeichnet iſt. 8. Nachweis, daß der Verſtorbene im Zivildienſt nicht angeſtellt war oder ſofern er eine inne gehabt hat welcher Behörde er angehüört hat. Es wird noch beſonders darauf aufmerkſam ge⸗ 89 2 lein beizutragen. Der Sendung lag das folgende macht, daß in den ſtandesamtlichen Urkunden die 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Freitag, den 23. Oktober 1914. Geburts⸗ und Todestage in Worten ausgeſchrieben werden müſſen. 75 Betr. Ausſtellung der Urkunden ſiehe oben 1 20 Schlußſatz. 8 III. Kriegselterngeld. Die Anträge ſind an diejenigen Ortsbehörden zu kichten, in der der Antragſteller ſeinen Wohnſitz hat. Die Ortsbehörden haben den Anträgen auf willigung von Kriegselterngeld nach Maßgabe Ziffer 15 der Ausführungs⸗Beſtimmungen Kriegsminiſteriums vom 1. 7. 1907 Nr. 2009/5. 07 zu§ 22 Militär⸗Hinterbliebenen⸗Geſetz vom 17. 5. 1907 zu behandeln und demnächſt dem zuſtändigen Bezirkskommando vorzulegen. Stellvertretende Jutendantur 14. Armeekorps. * Die Leitung der Jugendwehr Mannheim bittet die Herren Arbeitgeber, den jungen Männern, die ſich zur Jugendwehr ge⸗ melbet haben, wenigſtens am nächſten Samstag den 24. Oktober, die Möglichkeit zu geben, ſich um 3 Uhr auf den Sammelplätzen ihrer Kompagnien einzufinden, damit den jungen Leuten nach Eintragung ihrer Namen im Kompagnieverzeichnis die Armbinden und die Einlaßkarten für die am Sonntag, den 25. Oktober, Nachmittags im Roſengarten ſtattfin⸗ dende Gründungsfeier ausgehändigt werden können. Es wäre doch ſehr bedauerlich für die Jugendwehr, wenn junge Mitglieder deshalb nicht an der Feier am Sonntag teilnehmen könnten, weil ihnen die Zeit zum Antritt wenig⸗ ſtens gerade am nächſten Samstag nicht gewährt wurde. Die Leitung der Jugendwehr wird näher prüfen, ob für die Zukunft der Samstag Nachmittag mit Rückſicht auf eine Anzahl von Arbeitgebern als Uebungszeit beibehalten wer⸗ den kann. . 1. Vortragsabend im Vereins⸗Lazarett Gummifabrik Maunheim⸗ Neckarau. Die Verwundeten, die im Vexreins⸗Lazarett der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloid⸗Fabrik, Mannheim⸗Neckarau untergebracht ſind, ver⸗ ſammelten ſich, ſoweit es ihre fortgeſchrittene Geneſung geſtattete, am Montag, den 19 Okt. in großer Zahl im Gefellſchaftshaus der Firma, um Dank dem Entgegenkommen Mannheimer Künſtler einige genußreiche Stunden zu ver⸗ leben. Die Damen Aenne und Friedel Dann boten beim Duett⸗Geſang mit den rühmlichſt be⸗ kannten Stimmmitteln und ihrer Vortragsweiſe gleich reizendes, wie auch die Herren Hofopern⸗ ſänger Felmy und Mang, die ausgezeichnet disponiert waren, herzlichſten Beifall fanden. In die heiterſte Stimmung, welche ausgeſtandene Leiden vergeſſen ließ, wurden unſere Krieger durch die Herren Gebrüder Buck verſetzt, welche als bayeriſche Jodlerbuben ſtürmiſche Heiterkeit entfeſſelten. Die einzelnen Vortrüge wurden von der Pianiſtin Fräulein Pelli⸗ ſier, die auch ein tief empfundenes Solo künſtleriſch zu Gehör brachte, und von den Hevren Correpetitor Körner und Schwab gewandt und einwandfrei begleitet. Dieſer erſte Vortragsabend im Vereins⸗Lazarett Neckarau, um deſſen Zuſtandekommen ſich Herr Karl Fiſcher beſonders bemühte, würde von dieſem exöffnet und geſchloſſen; er trug in edler plaſti⸗ ſcher Sprache Gedichte von Detlev von Lilien⸗ cron vor und ließ auch unſeren einheimiſchen Poeten Heinrich Irſchlinger mit deſſen füngſter Arbeit,„Das Mannheimer Soldaten⸗ Mädel“ zu Worte kommen. Reicher Beifall und Dank lohnte ihn. Alles in Allem, ein für die Verwundeten und ſonſtigen Anweſenden unver⸗ geßlicher Abend, dem hoffentlich bald ein wei⸗ terer folgen wird, als dankbare Arbeit hinter der Stadt 18s Land. Front. Maunheim, den 23. Obtober 1914. Aus „Kriegsunterſtützung durch die Mannheimer Lehrerſchaft. Durch die unter den noch anwe⸗ ſenden Lehrern und den Lehrerinnen unſerer Volksſchule für den Monat Oktober veranſtal⸗ tete Sammlung wurden 6600 Markaufge⸗ brach t. Davon wurden 6000 Mk. der Zentrale für Kriegsfürſorge in Mannheim und 600 Mk. der Sammlung für die notleidenden Lehrer und Vehrerinnen in Oſtpreußen, dem Elſaß und dem Ausland zugewieſen. Berichtigung. Bei dem im heutigen Mittag⸗ hlatt unter den vom Großherzog von Baden Ausgezeichneten vom hieſigen Regiment ſtehende Unterofftzier Uſishaus handelt es ſich um Un⸗ teroffizier Glſishaus, Sohn des Kantinen⸗ wirts des Caſinos, Elſishaus. Unterhaltungen für die Verwundeten. Dank der rührigen Tätigkeit des Vorſtandes des Roten Kreuzes und des Lazarett⸗Inſpektors iſt es gelungen, den Verwundeten durch eine zunte Reihe von Veranſtaltungen die Zeit zu rtreiben. Schon zweimal fanden muſikaliſche Abende ſtatt, zu derem guten Gelingen die der Frl. Friedel und Aenne Dann, u Gernsheimer, Herr Kapellmeiſter Tutein, Herr Hofopernſänger Voiſin, Herr Hofſchau⸗ nkler Neumann⸗Hoditz und Herr Fiſcher, die erven Buck, Blau, Piſter, Kreitmaier und Wellenreuther beſtens beitrugen. Durch das überaus liebenswürdige Entgegenkommen der Firma Fendel war Gelegenheit gegeben, mehr⸗ mals die Verwundeten mit Mannheims inte⸗ reſſanten Hafenanlagen bekannt zu machen. Duürch ein dreiſaches Hurra kounten die Teil⸗ nehzmer ſelbſt vom Schiff der edlen Spenderin ihren Dank abſtatten. Ein in allen Teilen über⸗ auts gemütlicher Nachmittag verſammelte ver⸗ gangene Woche die Verwundeten in den Räu⸗ men des Waldparkkaffees zum Stern, wo bei nutſikaliſchen und dialektiſchen Vorträgen die Zeit nur ſo im Fluge verging. Allen die ſich in ſo liebenswürdiger Weſſe der guten Sache zur Verfügung ſtellten, ſei an dieſer Stelle nochmals der herzlichſte Dank ausgeſprochen. Im Friedrichspark hatte Herr Oefner die große Liebenswürdigkeit ſchon mehreremals unſere Verwundeten in freigiebigſter Weiſe zu be⸗ wirten. Der beſondere Dank ſei ihm hier noch⸗ mals ausgeſprochen. *Verhaftet. Unter dem Verdacht, in Mann⸗ heim 44000, M. unterſchlagen zu haben, wurde in Karlsruhe der 23 Jahre alte ledige Kaufmann C. Lipp aus Heidelberg feſtgenommen. Er hat ſich außerdem in Mannheim ein Motorfahrrad im Werte von 550 M. zu erſchwindeln gewußt und in Heidelberg ein Sparkaſſenbuch über 3000., wo⸗ von er 1000 M. abhob. Großzherzogin Bilda bei den Kriegsverwundeten. T. Lörrach, 20. Okt. Ohne formelle An⸗ kündigung und offizielle Vordereitung iſt heute vormittag Großherzogin Hilda, von Karlsruhe kommend, hier eingetroffen. Die Be⸗ völkerung von Lörrach hat in letzter Stunde erſt von der Ankunft der Landesfürſtin Kenntnis erhallen, aber wie ein Lauffeuer gings durchs Städtchen„Fahnen heraus“ und als die Groß⸗ herzogin mit dem Zuge von Leopoldshöhe hier eintraf, fand ſie eine feſtlich geſchmückte Stadt, bereit, der Landesfürſtin einen herzlichen Empfang zu bereiten. Die Großherzogin war ſichtlich erfreut über den einfachen, aber doch begeiſterten Empfang, der ihr von der Lörracher Bevölkerung bereitet wurde, denn die Bevölke⸗ rung hatte von ihrer Ankunft erſt kurz vorher Kenntnis erhalten. Bezirksamtmann Dr. Döllin und Bürgermeiſter Dr. Gugelmeier, entboten ihr den Gruß der Stadt und Bevölkerung von Lörrach und nach dieſer kurzen Begrüßung er⸗ folgte ſofort die Rundfahrt nach den verſchiede⸗ nen Lazaretten der hieſigen Stadt, wo man vom Beſuch der Großherzogin noch keine Ahnung hatte. Die Großherzogin ging von Bett zu Bett und hatte für jeden Soldarxen ein freundli⸗ ches Troſtwort; ſie ließ ſich auch die Patienten vorſtellen, welche bereits geheilt ſind und teil⸗ weiſe demnächſt zur Front abgehen; jeder Ver⸗ wundete wurde nach ſeinen perſönlichen Ver⸗ hältniſſen und nach eventuellen Wünſchen be⸗ fragt, deren Erfüllung nach Möglichkeit zuge⸗ ſagt wurde. Unter den Verwundeten herrſchte große Freude über den Beſuch der Großherzogin und nur ungern ſah man ſie wieder ſcheiden. Nach Einnahme einer kleinen Erfriſchung er⸗ folgte die Weiterfahrt nach Brombach, wo ſich ebenfalls einige Lazarette befinden, in denen ſich Kriegsverwundete befinden. Das Dorf Brom⸗ bach hat ebenfalls Flaggenſchmuck angelegt und zum Empfange der Großherzogin fand ſich neben den Behörden der Gemeinde die Groß⸗ zahl der Bevölkerung ein, welche der Landes⸗ fürſtin einen herzlichen Empfang bereitete. Im Schulhauſe und in den Speiſeſälen der Groß⸗ mannſchen Fabrik ſind Lazarette eingerichtet worden, die voll beſetzt ſind; ihnen galt der Be⸗ ſuch der Großherzogin; längere Zeit verweilte ſie in den Krankenſälen der Großmannſchen Fa⸗ brik, wo 150 Verwundete untergebracht ſind. Der folgende Beſuch galt dem Lazarette im Schulhaus, wo ebenfalls jeder Verwundete be⸗ grüßt und nach ſeinen Wünſchen befragt wurde. Alle lobten übereinſtimmend die gute Behand⸗ lung und Aufnahme in Brombach, nicht minder auch die franzöſiſchen Verwundeten, denen die Großherzogin auch ihre Aufmerkſamkeit ſchenkte. Eine nach vielen Hunderten zählende Volks⸗ menge bildete der Großherzogin nach ihrer Ab⸗ reiſe Spalier und überall rief man ihr aus der Menge„frohes und baldiges Wiederſehen“ zu. Der Eintritt der Dunkelheit brach den Beſuch etwas vorzeitig ab, aber im bleibenden Ange⸗ denken der Verwundeten wird ſie immer blei⸗ ben. Mit dem Abendzuge fuhr die Fürſtin mit⸗ tels des Kurszuges nach Leopoldshöhe und von da nach Karlsruhe zurück, und überall war fie Gegenſtand lebhafter patriotiſcher Ovationen. Letzte Meldungen. Der Entſcheidungskampf in Nordfrankreich. WBT. Amſterdam, 23. Okt.(Nichtamt⸗ lich.) Die Blätter melden ein ſchweres Geſchützfeuer bei Sluis und Aar⸗ denburg. Der„Telegraaf“ meldet aus Sluis: Der Kanonendonner ſchweigt keinen Augenblick. Selbſt in Sluis klirren in einigen Häuſern die Fenſterſcheiben. Es ſcheint den ganzen Morgen unauf⸗ hörlich fortzugehen. Die Badeorte Middelkerke und Weſt⸗ ende und einige Dörfer leiden fürchter⸗ lich. An vielen Orten ſchlagen die Flammen auf. In Oſtende iſt es ſehr lebendig. Automobile fahren hin und her und bringen Verwundete. Bei Beijat und Blankenberghe ſteht die Bevölkerung in Gruppen an den Dünen und am Strand, um den Kanonen⸗ donner zu hören. Eine Menge Flücht⸗ linge ſind hier angekommen, verängſtigt von dem Geſchützdonner, den Schrapnells und den Bomben. Woz. Amſterdam, 23. Okt.(Niche⸗ amtlich.)„Telegraaf“ meldet aus Sluis vom 21. Oktober: Viele Häuſer ſtehen in Brand. Ein Teil der Einwohner iſt nach Frankteich und Holland geflüchtet. Die Deutſchen be⸗ ſchießen die Stadt Nieuport, die und Weſtende aus. Die Verbündeten antworten ſowohl vom Lande, wie mit dem Feuer der eng⸗ liſchen Kriegsſchiffe. Die Kriegsſchiffe, die früher auf der Höhe von Nieuport lagen, haben ſich jetzt Weſtende genähert. Von dem Damme bei Oſtende aus kann man den Geſchützkampf beobachten. Tröſtungen der„Times“. WTB. London, 23. Okt. meint, daß der Beſitz von Oſtende den Deut⸗ ſchen keinen Vorteil bringe. Sie könnten keine weiteren Fortſchritte längs der Küſte machen, befänden ſich vielmehr ſelbſt in beträchtlicher Gefahr. Die ganze Umgebung zwiſchen Nieu⸗ port und Dünkirchen ſei ein Netz kleiner Waſſerwege und könne teilweiſe überſchwemmt werden. Es ſei eine ſtarke Defenſipſtellung, die von den Verbündeten mannigfach verſtärkt iſt. Das Erſcheinen der Deutſchen an der Küſte bedeute nur, daß ſie 30 Meilen Sand⸗ innehaben mit ausgezeichneter Bade⸗ Die„Times“ dünen gelegenheit. Der unbeugſame Siegeswille der deutſchen Natien. WTB. Wien, 23. Okt.(Nichtamtlich.) Das„Extrablatt“ ſchreibt: Die 3 Milliar⸗ den⸗Einzahlungen auf die deut⸗ ſche Kriegsanleihe, die heute über⸗ ſchritten wurde, haben den Wert eines großen Sieges. Sie offenbaren den unbeugſamen Willen des deutſchen Volkes, zu ſiegen, um der Welt ein Beiſpiel zu geben, wie es noch nie dageweſen iſt. * Lundon im Dunkeln. WTB. London, 23. Okt.(Nichtamtlich.) Profeſſor Ray Lancaſter, hat eine Zufhriſt an die„Times“ gerichtet, in der er gegen die Einſchränkung der ſtädtiſchen Be⸗ leuchtung proteſtiert. Dieſe wurde nicht von der militäriſchen, ſondern von der Zivilbehörde angeordnet. Es erſcheine höchſt zweifelhaft, daß durch ſie die Gefahr eines erfolg⸗ reichen Angriffes vermindert werde. Dagegen beſtehe die Gefahr, daß infolge dieſer Maßregel die Straßenunfälle zunehmen. Außerdem würde in den Vorſtädten geradezu eine Immunität für die Verbrecher geſchaffen. Weit ſchlimmer ſei es jedoch wie durch die Einſchränkung die ſeeliſche Depreſſion, die an ſich ſchon durch die Schrecken des Krieges ſehr ſtark iſt, bei der Bevölkerung noch erhöht wird. Die feindlichen Flieger können ſicher in dem weiten Stadtgebiet von London durch Bomben Schaden anrichten, ob dieſes Gebiet be⸗ leuchtet ſei oder nicht. Verhaftung von Deutſchen in England. Berlin, 283. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Londoner Blätter melden: Die engliſche Re⸗ gierung beſchloß, im Lande wohnende deutſche und öſterreichiſche Untertanen im wehrpflich⸗ tigen Alter zu internieren. Mit der Durch⸗ führung dieſes Beſchluſſes wird ſofort be⸗ gonnen. Bereits am Mittwoch wurde im ganzen Lande eine Menge Deutſcher verhaftet. Als Urſache wird angegeben, daß Meldungen von umfangreicher Bedeut⸗ ſamkeit, welche deutſche Spione vor dem Fall von Antwerpen mitgeteilt hätten, in England ſtarke Erregungen hervorgerufen hätte. WITB. London, 23. Okt.(Nichtamtlich.) Die Politzei hat geſtern 120 Deutſche und Oſterreicher ver haftet und ſie in das Militärlager gebracht. In Brighton forderte die Polizei die anweſenden Deutſchen und Oſterreicher auf, die Stadt binnen einiger Tage zu verlaſſen. Infolge der Kampagne der Jingo⸗Preſſe hat eine große Anzaßl be⸗ kannter Hotels alle deutſchen und öſterreichi⸗ ſchen Angeſtellten entlaſſen, darunter den Stellvertreter und Geſchäftsführer des Hotel Carlston. Die Ausſchreitungen des Londoner Pöbels gegen die Deutſchen. WITB. Mancheſter, 23. Okt.(Nichtamtlich.) Der Londoner Korreſpondent des„Guardian“ ſchreibt über die Ausſchreitungen des Londoner Pöbels gegen die Deutſchen: Ein Teil der Lon⸗ doner Preſſe, der alles tut, um das Spionenfeuer anzufachen, ſollte überlegen, ob derartige Rohei⸗ ten das Los tauſender von engliſchen Gefangenen in Deutſchland erleichtern würden. Wir haben Ausſagen von Hunderten von Engländerinnen, die aus Deutſchland zurückkehrten, daß ſie rückſichtsvoll behandelt wurden. Verſchiedene Briefe aus unbe⸗ dingt glaubwürdigen Quellen ſtellen feſt, daß, wenn die Gefangenen auch während des erſten Zornes über den Konflikt hätten mancherlei Hartes durchmachen müſſen, jetzt human behandelt würden. Die Zertrümmerung und Plünderung von Läden und die Verfolgung friedlicher Deutſcher ſei nicht ein Zeichen von Stärke, ſondern von Hyſterie. 500 Eiſenbahner des Direktionsbezirks Mainz für Belgien. . Mainz, 23. Okt.(Priv.⸗Tel.) Durch die Eiſenbahndirektion Mainz iſt neuerdings eine von den Verbündeten beſetzt iſt, von Mar jaferke 69 Mann ſtarke Betriebs⸗ und Telegraphen bau⸗ abteilung ausgerüſtet worden, die zur Ausreiſe nach Belgien bereit iſt. Ferner wird eine wei⸗ tere große Arbeiter⸗, Bau⸗ u. Betriebskolonne, die eine Stärke von 420 Mann hat, zur ſofor⸗ tigen Verwendung im ſüdlichen Belgien bereit gehalten. Zum Führer der Telegraphenabtei⸗ lung iſt Eiſenbahningenieur Hallſtein⸗Mainz u. zum Führer der Arbeiterkolonne Eiſenbahn⸗ betriebsinſpektor Bruſt⸗Detmold beſtimmt. Die Eiſenbahndirektion Mainz hat vor etwa vier Wochen ſchon eine 400 Mann umfaſſende Be⸗ triebs⸗ und Baukolonne nach Belgien abgegeben. Herr van der Velde als Staatsmann. JBerlin, 23. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Zürich wird gemeldet: Ein Redakteur der „Times“ hatte ein Interview in Havre, in welchem van der Welde unter anderem ſagte: Die Haltung des Königs Albert ſei großartig,. Er habe ſich in den ſchwierigen Umſtänden ruhig und feſt gezeigt und ſei ſehr beliebt beim Heere. Der König ſagte im Parlament: Wir können beſiegt, aber niemals unterworfen werden. Wir haben dieſelbe Überzeugung, Eine Annektion Belgiens iſt unmöglich, da der Widerſtand des belgiſchen Volkes groß ſei und Deutſchland ſich ſelbſt ein gefährliches Geſchenk machen würde. Wenig entzückt wären übrigens die flämiſchen Provinzen, welche fühlen, wie die Deutſchen ihr Vertrauen mißbrauchten. Ich bin tief davon überzeugt, daß dieſer Krieg bis zum letzten Ende durchgefochten werden muß bis zur Entſcheidung, für den der preußiſche Militarismus und die Junkerpartei verantwortlich iſt.(2) Ich bin überzeugt, es liegt ebenſo im Intereſſe Deutſchlands wie der anderen Länder, daß es von dem gegenwär⸗ tigen bedrückenden Regiment befreit werde. (Das iſt wirklich ſehr großmütig und gütig von Herrn van der Velde.) * Die BDergewaltigungg der Neutralen Surch England. WTB. Chriſtiania, 23. Okt.(Nicht⸗ amtlich.) Ein engliſcher Kreuzer hat den dä⸗ niſchen Dampfer Rolf, der mit einer Ladung Getreide von New Nork nach Chriſtiania unterwegs war, in der Nordſee angehalten und in einen ſchottiſchen Hafen gebracht. Ein engliſcher Dampfer geſunken. WTB. London, 23. Okt.(Nichtamtlich.) Der Dampfer„Cormoran iſt auf eine Mine geſtoßen und geſunken. Die Manuſchaft iſt in Lopeſtoft gelandet worden. * Das Werben des Drei⸗ verbandes um Bulgarien. Berlin, 23. Okt.(Von unſ. Berl. Bur) Der ruſſiſche Geſandte in Bulgarien hatte neu⸗ lich geheime Zuſammenkünfte mit den Führern der Mazedonier; er verſuchte ihnen einzureden, daß Rußland den bulgariſchen Aſpi⸗ rationen auf Mazedonien Rechnung tragen will. Dieſe Bemühungen, ſowie die der Gebr. Buxton, werden zweifellos vergeblich bleiben, da man den falſchen Ver ſprechungen Rußlands in Bul⸗ garien nicht glaubt. Eine monarchiſtiſche Erhebung in Portugal⸗ Berlin, 23. Okt.(Von unſ. Berl. Bur,) Aus Kopenhagen meldet die Berlinske Ti⸗ dende: Die Gerüchte, daß eine monarchiſtiſche Erhebung in Portugal vorbereitet war, be⸗ ſtätigen ſich. Die Londoner portugieſiſche Ge⸗ ſandtſchaft behauptet, daß die Regierung Herrin der Lage ſei. Im Döberitzer Gefangenenlager. Berlin, 23. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Das Döberitzer Gefangenenlager iſt von den Berliner Preſſevertretern der neutralen Preſſe beſucht worden. Die Gefangenen ſind, zum großen Teile in Zelten untergebracht und zwar in waſſerdichten, ſodaß ſie gegen die Witterung geſchützt ſind. Jedenfalls iſt ihre Behandlung ſehr gut, wie übereinſtimmend konſtatiert wurde. * WITB. London, 23. Okt. Nichtamtlich Profeſſor Carl Lehmann⸗Haupft hat die griechiſche Profeſſur an der Univerſität Liverpool niedergelegt. WTB. London, 28. Okt.(Nichtamtlich.) Die „Times“ befürwortet eine Geſetzgebung, nach der die Nationaliſierung verdächtiger Fremder für die Dauer des Krieges aufgehoben wird. * Eine gewaltige Feuersbrunſt auf Borneo. WITB. London, 23. Okt.(Nichtamtlich) Das Reuterbureau meldet aus Batavia vom 21. Oktober: Ein gewaltiges Feuer verwüſtete weite Strecken im Weſten von Borneo. Dichte Rauchwolken verhindern die Schiffahrt zwi⸗ ſchen Java und Singapore, da ſie die Leucht⸗ türme der Nachbarſchaft unſichtbar machen. Der zwiſchen Java, China und Japan ver⸗ kehrende Dampfer„Djematſi“ iſt ſeit einigen Tagen überfällig. Man befürchtet, daß er in der Bankſtraße verloren gegangen iſt, weil die Rauchwolken den Ausblick verkindert eeeeeen Ie ˖ —0 ustigen darauf hingewiesen, in ihrem eigenen In⸗ Freitag, den 23. Oktober 1914. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 5. Seite. Krieg und Versicherung. Aus Lsericreisen Wird uns geschrieben: „Der vor einigen Iagen in dieser Zeitung ver- öſfentlichte Aufsatz über Nrieg und Versicherung von Amtmann v. Borries-Bestwig(vgl. Nr. 401 vom 15. d. Mt. Die Schriftl.) hat in den Kreisen der Versicherten große Erregung hervorgerufen. Hauptsächlich ist dies der Fall bei den bei der Viktoria“ Versicherten, da die meisten der hier ju Betracht kommenden Personen mit dieser Ge- sellschaft Versicherungsverträge abgeschlossen haben, die nach den Vertragsbestimmungen für alle diejenigen versicherten Wehr⸗ männererloschensind, die am Kriege teilnehmen. Offenbar haben die Leute bei Abschluß der Versicherung die sie schädigende Vertragsbestimmung gar nicht gekannt oder sie nur ungenügend gewürdigt. Sie glaubten, sie seien nach jeder Richtung hin versichert und sind es doch nicht.— Leider.— Den Vorteil hat die Ge- Sellschaft, die eine wesentliche Bereicherung er- lährt, indem sie nach den Bestimmungen des Ver- sicherungsvertrags nur die Prämien-Reserve, das jst etwa 84 der entrichteten Beiträge, zurückzuer- statten verpflichtet ist, und indem ihr noch die Zinsen von den bezahlten Prämien zugute kommen. Gegenüber den in großger Zahl versicherten Wehr⸗ männer, die für ihr Vaterland große Opfer brin- gen, ist dies ein schreiendes Unrecht, denn es geht doch wahrhaftig nicht an, Prämien zu erheben, für die keine Gegenleistungen zu gewähren sind und die lecliglich der Bereicherung der Gesellschaf- ten dienen. Den Angehörigen der im Feide stehenden ver- sicherten Wehrmänner ist in ihrem eigenen In⸗ teresse zu empfehlen, sich an das Kaiserl Auf⸗ slohtsamt für Privatv ersicherung in Berlin zu wenden umd dasselbe anzugehen, nier nach dem Rechten zu Sehen. Geschieht dies, dann wird diese Behörde mit den betr. Gesell- schaften schon ein ernstes Wort reden und diesel- ben veranlassen, daß Bestimmeprg-e auis den Ver- icherungsverträgen versctwindtas, die eine Ver- sicherung trotz pünktlicher Prämienzahlung tat- Sächlich illusorisch machen. Zu einem Eutgegenkommen dürften die hier in Frage kommenden Gesellschaften sehr wohlin der Lage sein, denn alle haben sehr große Ver- ucgen angesammelt und sind durchweg gut fun⸗ diert. Dies trifft besonders bei der„Viktoria“ zu, die ihrem früheren Generaldirektor viele Jahre hindurch ein fürstliches Gehalt bezahlte(34 Mil. lionen Mark pro Jahr) und die jedes Jahr ihren Aktionaren außerordentlich hohe Dividenden aàus- Schüttet. Noch eines und zwar etwas wichtiges wäre nier zu sagen: In den jetzigen ernsten Zeiten, die Wir durchleben, wird es wohl sehr selten vorkom- men, daß Lebens- oder Kinderversicherungen ab- geschlossen werden, da das Publikum andere wꝛichtigere Sorgen hat. Sollte es aber trotzdem hie und da der Fall sein, so seien die Versicherungs- teresse die Versicherungsbedingungen vor dem Vertragsabschluß genau und sorgfältig zu prüfen, da sie sich nur dadurch vor Schades bewahren können.“ Seldmerkt, Sank- une Börsen- wesen. Verschiebhnng der Ultimosbrechnung an der Frankfurter Effektenbörse. Frankfurt a.., 22. Okt. Der Börsen Lorstand Frankfurt a. M. hat beschlossen: Die Fälligkeit aller auf Ultimo Oktober ds. Js. ge⸗ Schlossenen oder laufenden Geschäfte sowie der Zahltag für gegebene und genommene Ultimogelder Wid auf Ultimo November ds. Js. festge- Let. Bei allen diesen Geschäften beträgt der Ausfuß für den Monat November 6 Proz. Bei Börsenlombards, die mit vereinbarter Ueberdeckung abgeschlossen waren, bleiben die Depots unver- Anert; bei allen anderen Lombards und Wert⸗ Papiergeschäften hat der Geldnehmer oder der Käufer bis zum 30. Oktober ds. Js. vormittags nen Einschuß von 5 Prozent des ausmachenden Celdbetrages in bar oder in an der Frankfurter Börse zugelassenen Wertpapieren, berechnet zuni Kurse vom 28. Juli 1914 zu leisten. Der Bar. Kuschuß wird ebenfalls mit 6 Prozent vom 20. Qklober ds. Js. ab für den Monat November ver⸗ Aust. Bei Sämtlichen Lombarddarlellen ist der Geldnehmer berechtigt, bis zum 26. Oktober ds. Jb. zu erklären, daß er das Darlehen Ultimo Ok- toden zurüsckzahlen will; ebenso ist bei Wert⸗ Wpiergeschäften der Käufer berechtigt, bis 2u demselben eitpunkte zu erklären, dag er die ge- Kuften Wertpapiere ganz oder leilweise in den Mindestbeträgen des UIltimohandels am Ultimo Ortober de. Js. abnehmen will. Der(ieldgeber dder Verkäufer hat sich hierauf bis zum 28. Oke daber ds. Js. zu erklären. Wird diese Erklkrung Deht ingerhalb der Frist abgegeben oder lehut Lombards, die nicht mit vereinbarter UWeber- Aeckeung abgeschlossen waren, der Geldgeber, oder Wertpapiere ab, so braucht der Einschuß von 3 von Darlehen, die mit vereinbarter Ueberdeckung abgeschlossem waren, darf nicht abgelelint werden. Die Erklärung für die auf Ultimo Oktober ds. Is. abgeschlossenen Prämien- und Stellagengeschäfte findet entweder mündlich Oder schriftlich am 7. Oktober ds. Is, statt. Die Zahlung der Prämien und die Erfüllung der aus der Erkcla rung sich ergebenden festen Engagements kindet Ultimo November ds. Is! statt mit der Maß. bis Ultimo November ds. Is. zu berechnenden Zinsen ebenfalls 6 Prozent betragen, und bezüglich des Einschusses von 5 Prozent an den Verkäufer Prozentverhältnis der Beserve zu den Passsven 27.52 Prozegt, gegen 26.46 ſn der Vorwoche und 58½¼% Im Vorlahre. Konstantinopel, 22. Okt.(WB. Nicht⸗ amtlich.) Die Ottomanische Bank wurde ermächtigt, den statutgemäßen Banknotenum- lauf auf vier Millionen türkische Pfund zu er- höhen. Amsterdamer Effektenbörse. Amsterdam, 22. Okt.(WB.) Wechsel- kurse. Scheck auf Berlin 54.75 bis 55.25(zu- letzt 54.90 bis 55.40). Scheck auf London 12.06 bis 12.16(12.04 bis 12.%, Scheck auf Paris 47.45 bis 48.25(47.55 bis 48.15). New-Torker Efflektenbörse. Newyork, 21. Okt.(WB.) Sichtwechsel London 405.37,(406.00, Cabletransfers 405.8/ (496.50). Wechsel auf London(60 Tage) 402.00 (403.00), Sichtwechsel Paris 507.50(507.00). Cabletransfers 508.00(507.50), Sichtwechsel Berlin 91(91%), Cabletransſers 91%(92), Silber Bullion 50(5058). Fancde une industrie. Süddeutsche Drahtindustrie,.„., Manmheim-Waldhof. Das Ergebnis des Gewinn- und Verlust⸗ kontos und die Gewinnverteilung(4 Prozent Dividende gegen 8 Prozent im Vorjahre) haben wir bereits gestern abend mitgeteilt. Er- gänzend bringen wir noch aus dem Geschäfts- bericht nach, daß der Drahtmarkt auch während des verflossenen Jahres durchweg darniederlag. Abgesehen von dem Druck, unter welchem durch die politische Lage nach wie von das Wirtschafts⸗ leben zu leiden hatte, ließen die Verhältuisse in der Branche selbst Vertrauen und Unternehmungs-⸗ lust nicht aufkommen. Die fortgestezten Unter- haudlungen über Verlängerung des Walzdrahtver- bandes und Angliederung der Verfeinerung blieben erfolglos. Infolgedessen liegen die Preise beson- ders für gewöhnlich gezogene Drähte bei dem starken Wettkampf um Beschäftigung sehr zu Wünschen übrig. Durch weitere Ausdehnung der Absatzgebiete und infolge der Vielseitigkeit ihren Fabrikate habe die Gesellschaft jedoch genügend Beschäftigung gefunden um ihre Betriebe rationell auszunützen, Produktion und Absatz gegen das Vorjahr noch zu steigern und ein immerhin be⸗ friedigendes Ergebnis zu exrzielen. Nach Ausbruch des Krieges kämen für die Verwendung des Ge- Wirmnes natürlich andere(iesichtspunkte in Be- tracht, da vorerst nicht zu übersehen sei, ob und welche Schäden eintreten können. Die Verwaltung beantrage daher die Verteilung einer Dividende von nur 4 Prozent(i. V. 8 Proz,), dagegen aber eine Rückstellung von 75 000 Mk. für„Kriegs- risiko“. Die Betriebe könnten seit Kriegsausbruch, wenn auch mit wesentlichen Einschränkungen auf⸗ recht erhalten werden. Ueber die Aussichten des laufenden Geschäftsfahres lasse sich vorerst eitt Urteil nicht abgeben. Die Vermögensrechnung verzeichnet bei einem gleick hohen Aktienkapital von 1,3 Mill. Mi. eine um 23 500 Mk. auf 374 500 Mit. verringerte Obr. gationsschuld und um 10 000 auf 160 000 Mk. er⸗ Höhte Rücklage. Die laufenden Verbindlichkeiten Sind um 358 807 auf 407938 Mk. gesunken, Wäh⸗ rend die Außenstände einen Rückgang von bloß 236 345 auf 681 310 Mk. autweisen. Allerdings Sstellen auch die Rohmaterialien, Halb- und Fertig- fabrikate nur noch mit 483 920(603 080) Mk. zu Buch. Die Wechselbestände sind um 29 378 auf 55 353 Mk. gestiegen, während beim Bargeld ein lcleiner Rückgang von 10 955 auf 9 885 Mie. zu ver⸗ zeichnen Die Anlagen stehen einschl. der Maschinen und Gebäude nur noch mit 630 058 (710 335) zu Buch. Gebäude werden mit 715550 ISt. Prozent nicht geleistet zu werden. Die Rücknahme in den Börsenräumen gabe, daß die für die Zeit von Ultimo Oktober Notenkontingent der Ottomanischen Bank man sich sofort bei Kriegsausbruch zur Festsetz- ung der Preise hätte entschließen können, denn da- p mals bestanden die normalen Preise und Verhält⸗ nisse, In einer gestern stattgelundenen Sitzung des Der Schiffsverkehr der Duisburg-Ruhrorter Häfen betrug im September 837 000 t, i. Mumèitionsmaterial- und Metallwerke Düsseldorf, 22. Okt.(WB. Nichtamtlich.) Der Aufsichstrat beschloß der am 22. No- vember stattfindenden Hauptversammlung die Ver- teilung einer Dividende von 15 Prozeni (wie im Vorjahr) vorzuschlagen. Dem Reserve- konds sollen 30 000 Mark überwiesen und auf neuèe Rechnung 88 000 Mark vorgetragen werden. Warenmärkte. Mannbeimer Viehmarkt., Amtlſoher Berioht der Dlrektion des städt. Sohlacht- und Meh⸗ hofes. Mannheim, den 2E. Oktober. — Zusammen 1507 Stüo Hangel mit Schweinen und Kälbern Sohleppend, mit Ferkeln itteſmähiig. Hamburger Getreidemarkt. nansbßg, 22. Oktober. Am heutigen Getreldemarkt stellten sloh dſe Notlerungen per Tonne in Mark: Honkurse in Deutschland. Apenrade: Möbelhändler W. S. Hünersen, Bernburg: Sattlermeister Andreas Ritter Frankfurt a..: Kaumann Leonkhard Weiß. Golcberg, Schles.: Fleischermeister Huge Conrad. Lublinitz: Kaufmann Stauislaus Sajonz. Weißensee Thür.: Schankwirt Paul Waize. 5 ketzte MHandelsnachrichten. JBerlin, 23. Oktober.(Von uns. Berl. Bur.) Die Blätter teilen mit, daß die Festsetzung von Höchstpreisen für Roggen, Hafer und Gerste, sowie für Weizen unmittelbar bevorstehe. Der Bundesrat werde in der nächsten Sitzung hierüber Beschluß fassen. Für Kartoffel sollen Höchstpreise im Augenbliek noch nicht festgesetzt werden. Dies bleibt für einen späteren Zeitpunkt vorbehalten. Die Höchstpreise für Roggen sollen auf 225., für Weizen auf 245—250 M. bestimmt werden. Zur Erwägung steht ferner, ob nicht auch für Futtermittel die gleiche Maßnahme getroffen wWerden soll. Die Ermittlung des Reichsgesundheits⸗ amts ergibt, daß bei Backwaren ein Zusatz von Kartoffelbestandteilen bis zu 20 Prozent gesund- heitlich völlig unbedenklich ist und wird diese Beimischung auf dem Verordnungsweg vom Bun⸗ desrat vorgeschrieben Werden. Nach zuverlässigen Feststellungen ist der Getreidebedarf für Volk bis zur nächsten Ernte reichlich gedeckt. Auch der Viehbestand sei sehr befriedigend, so daß die Ulser Himdrichs-Auffermann,.., Beyenburg ner 59 Kilo Lebend-Sohlachtgewlch K. Berlin, B. Okt.(Von uns. Berl. Bur.) Der italienische Haudelssachver⸗ ständige hat sich in einem Schreiben an den Handelsvertragsverein bereit erlärt, Anfragen, Welche sich auf den Handel mit Italien beziehen, besonders auf die Einfuhr von Rohstoffen und sontigen italienischen Erzeugnissen, sofort ein- gehend zu beantworten und aucli mündlich Aus- kunft zu erteilen. Er erteilt auch Auskunft über Verschiffungsmöglichkeiten von italienischen Häfen. WITB. Wien, 23. Okt.(Nichtamtlich.) Die Wiener Zeitung verlautbart einer kaiserliche Ver- ordnung betr. die Verllaltungsmaßregeln auf recht- lichem und wirtschaftlichem Gebiete anläßlich der kriegerischen Ereignisse, eine Verordnung des ge- dieselben Bestimmungen in Kraft treten, die für kalber 208 Stue„ 5„samten Ministeriums über Verhaltungsmaßregeln feste Engagements bestimmt worden sind. Die 13—51 89— 85„ bei Guthaben und Forderungen, die Angehörigen 5 48—51 80.— 65 8 5 85 Zahlung der Zinsen und Reports für den Monat Sohgte 3—— keindlicher Staaten zustehen, eine Verordnung des Oktober sowie die Zahlung durch die Prämien-) Stallmastsob.— 90 00 609)Lesamten Ministeriums über die Erlassung eines erklärung vom 25. September ds. Is. verfallenen 4— Zahlungsverbots gegen Großbritannien und Frank⸗ b) Woldmastsch. 48 Stuok Pramien findet am 30. Oktober ds. Is. statt. 2 31—32 62 64 reich und eine Verordnung des gesamten Mini⸗ 1—— 9 2 5 Wochenauswels der Rank vom Duglandl 5 62 63 79— 81 steriums betr. Ueberwachung ausländischer Unter- vVom 22 Rrober„obwelne.. 807 Stuet„ sſbes 0— nehmungen. 101s Vobedne in rausend strig) 1914 hegen ge))C 175 5 12 orwooge 5 Vorwoone 85 61—62 20— 79 Wien 22. Oki.(Frkf. Ztg.) Die 6ster- 26 601 1009 rofalreseryße 43714—0595 6. 55—58 7J— 72 28 675— 0 171 fotenumlauf 317809 0 132 es wurde bezahlt für das Stüok: reichisch-ungarische Bank beleiht von 36 820 arvorra. 0 083. g825 155 101; 15 12 dee ,, gubeſtgee co stek.0600.—0000 Ferte 470 stbor.. 313 fetet an bei ihren Hauptanstalten und Filialen 3 bis 4½ 322— 0 440 brlvatguthaben 143056. 4229 pbeltspfd.—„(00—0000 zleger 11 10—22 Em Waren 80 2 + 0ſc Stasteschstepumagen. 457— des dcneue cn 00000 Firtem— 14 488— 1 600 Feglerungs-Stoherheiten 24074— 3897— Stuok 000—00 kämmeor— 00, 0 Die Wechselsumme zu einem Prozent über Wech⸗ selzinsfuß. Die Darlehen werden auf höchstens 3 Monate gewährt. Die Kriegskreditbank von Wien soll am nächsten Dienstag konstituiert wWerden. WIB. Budapest, 23. Okt.,(Nichtanitlich.) In W 22. 21. der heutigen Sitzung des Auswanderungssenats elzen Infändf ut 78.78 kcg.—— 4 inisteri aren mcenee ee 4.—2 238247 teilte der Staatssekretär des Ministeriums des In- erste inländische verzollt 255—257 255—257 1 Mini gatsr in Antg oge esolſt 2 mit, daßg der Minister des Innern beschlossen habe, die der Cunardlinie verliehene Konzession Amsterdamer Warenmarlt. + ti 4 eH AnSTEBDA, 22. Oktober,(Sohlubkurse“) i ees een eneren 22. 21. Zziehen. Gleichzeitig wird der mit der Gesellschaft Rud, Loko— 45.5 „ee erer 4. bestehende Vertrag als abgelaufen betrachtet. Die: „ Lov.-bez.—.— 44.— ses Vertragsverhältnis ist eigentlich durch die Ge- Leinöl, stetig, Loko—.— 29.— 5 5 5 per aoger 29.— 28.% sellschaft gelöst worden, nachdem diese ihre Ver- ov-Dez. 28.7 28.½ 1 f f f 1esi 3„ Feügebr 27 2% bindung mit der Adriagesellschaft ihrer hiesigen Kaffee, fest, Loko 43.— 43.— Stellvertreterin, aufgegeben hat. Hierdurch hat die Bmdapester Getreidemarkt. Cußäardlinie gegen jene Bestimmung des Alswan⸗ SUDAPES T, 22. Oktober. An der heutigen Sürse Wurden rüngsgesétzes verstc e ein folgende Rotſerungen festgesetzt: 1 5 ſeclerungsgesetess ferstogen, ene zein solches 21. Unternehmen die Konzession zum Transport aus- l 19.90.—20.80 19.70—20.50 73 !]!!!! 15.78.—16.20 15.55—46.10 üben kann, das als seinen Stellvertreter eiuen un- Herss 11.55—12.15 11.55—12.55 25 o 105610 1080—460 garischen Staatsbürger bezeichnet, der den ungari- 10.201040 10.20.—10.40 schen Behörden gegenüber die Verantwortung 5 übernimt. Zabiumgseinstellungen und kon · ber ümt Der Auswanderungssenat nahm von der Kurse. Mitteilung des Staatssekretärs einstimmig Kennt- nis. WIB. Christiania, 23. Okt.(Nichtamtlich.) Der norwegische Gesandte in London telegraphierk Seinlet Reglerung, daß die englische Reglexung über folgende Artikel ein Ausfuhrverbot verhängt habe: Unbearbeitete Ziegen- und Schafsfälle, Wolle, Graphit, Wollgarne, Kammgarn, ungemusterte Klei- derstoffe, soweit sie zu Uniformen brauchbar Sind, alle Arten von Uniformstoffen, gestrickte Woll⸗ jacketts, Jerese) wolle, Jacken, wollene Handschuhe, Wollene Strümpfe, alle Arten von wollenem Män⸗ nerunterzeug, Wollabfälle, wollene Lappen, soweit sie nicht zu Tuchstoffen bestimmt sincd, Kurzwolle, Sternwolle, Kompasse, ausgenommen Schiffskom. passe, elektrische Signallampen, Männerstiefel und Hufeisen. London, 22. Okt.(Frkf. Zig. Priv.-Tel) Die russischen Petroleumpreise sind auf die Schließung der Dardanellen stark rückgängig. Rübôl notiert in Batu 27 Kopeken, gegen 31 in der Vorwoche. Vor Kriegsausbruch war der Preis ca. 40 Kopeken pro Fuß. r—i ⅛ ĩ-w- Wasserstandsbeobachtungen im Monat Okt Pogelstation vom Datum 2 16. 12. 20., 22, 28.[:Bemerkungen Eüningen?). 140.21 351 2 1,18,1.08 Abends 8 Uhr Lehl. 2302 23/2 192.4/ 207.89] Nachm. 2 Uhr Haxaunu 382.763.72.24.58.5 Nachm 2 Uhr Mannheim.. 303 27 2912.862.80.72 Horgens 7 Une Haln:z 40, 9,7 07ʃ.69/0.66.-B. 12 Uhr Laud 2 7 178.75 Vorm. 7 Uhr FUNRRRR 1260.64.63.50 Hachm„ Uhr vom Neckar: f ö Manpheim 303 202 875 290 2 842,740 Vorm. 1 Uhr Hellbronn 0,89 0,78 6,74 5,710.72 0690 Vorm 7 Uhr ——————̃̃ ͤ—— MͤItterungsbeobachtungen d. meteorol, Stafſon Mannbefm Fleischversorgung außer aller Frage steht. 8 S 5 7 5 datum Zolt 55 2 5 2 Berlin, 23. Okt.(Priv-Tel.) Ueber die Ein- 435 88 358 2 führung von Höchstpreisen für Getreide durch den——. Bundesrat sagt die„Voss. Zig.“: Spätestens nächste] 22. Okt. Horgens 758 555 70 tſi 00 75 777 122. Aittags 22⁰ 88. 13.0 A2 oc ſte 2 werden. Die 5 7 Woche dürfte der Beschluß gefaßt Werde Ae 7887 gauze Angelegenlieit wäre leichter gewesen, wenn23 olt Borzens 7%—75ʃ4 80 l Höchsto Temperatuc vom 22. Oxtober 13,50, Tiefste Tem⸗ eratur vom 22—23. Oktober 6,0 U. preußischen Städtetages Wurde beschlossen, die 2u Berlin, 23. Oktober.(Von uns. Berl. Bur.) V. 2 360 000 t. 725 195) Mk. und Grundstücke mit 57 843 Mk. Wertpapiergeschäften der Verkäufer, die Rück- Wamne des Darlellens oder die Lieerung der (wie. i..) bewertet. Die Kohlenausfuhr ist im September auf 610 000 f gesunken(i. V. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; Reichsreglerung zu ersuchen, recht bald an die] für Kunst u. Feuilleton: I..: Pr. Fr. Goldenbaum; Festsetzung der Höchstpreise für Kartoffel gehen. für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; tür den Inseratenteil und Geschäſtliches Fritz ſoos. Druck und Verlag der 8 Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. 1595 000.). Direktor: Ernst Müller. 5 (Mittagblatt) Freitag, den 23. Oktober 1914. — FF „ Füür Lazarette:-- 5 Billroth-Battist debtrei, en om bret, Pr tr. M..755 Verband-Battist G en brelt le. öta, P. Mtr. M..60 fieber- Thermomeieri, Pr. ODtz. M..00 3 Erich Erddelen, Berlin-schöneberg, Grunewaldstr.I5. Lieferant städtischer und staatlicher Anstalten. Fernruf Kurfürst 7685, Telegramm-Adr.: Erdelen, Bln.-Schöneberg. Neueſte Nachrichten. 6. n en e Freitag, den 23. Oktsber 1914. 5. Vorſtellung im Abonnement A Seite. ral⸗Auzeiger Kirchen⸗Anſage. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. (Schloßkirche). Freitag, den 23. Oktober, abends 7 Uhr, Andacht für Heer und Vaterland. Glyeerin, BenzZeé- bream „Maärke Stoll“ sehr beliebte, nicht fettende ET AAHν enez * 8 2 8 8 2 Pflaferarbeilen im Bahn⸗ bof Hockenheim, 240 am Sandſteinpflaſter für Die Räuber. Ein Schanſpiel in fünf Akten von Schiller Spielleitung: Emil Reiter Perſonen: Maximilian, regierender Graf 0 Moor 85 79977 Far brnſt Mewes Franzi ſeine Söhne Max Grünberg Amalia von Edelreich Marg. Köckeritz Spiegelberg Robert Garriſon Schweizer Fritz Alberti Grimm Walter Tautz Fezmann Libertiner, Meinhart— Schufterle Ludwig Schmitz Roller nachher Banditen Kupfer Ksſinsky Guſtav May Schwarz Franz Klebuſch Hermann, Baſtard von einem Edelmann Georg Köhler Dauiel, Hausknecht des Grafen von Moor Paul Tietſch Paſtar Moſer Ein Pater Ein Diener Ein alter Räuber K. Neumann⸗Hoditz Emil Hecht Georg Maudanz Joſef Renkert Kaſſeueröff. 6½ uhr Anf. 7 Uuhr Ende nach 11 uhr Nach dem 3. Akt größere Pauſe. Kleine Preiſe Im Grußh. Boftheater. Samstag, 24. Oktober. Abonn. D 5. Kleine Preiſe. Mignon Anfang 7 Uhr. Friedrichs⸗Park Sonntag, 25. Oktober, nachmitags—6 Uhr MNonzert der Kapelle Petermaunn. Seitung: Kapellmeiſter Becker. 306 Eintrittspreis: 50 Pfg., Kinder 20 Pfg. für Abonnenten und Soldaten frei. adpark- Nestauran Uedumemeend Am Stern. fäglieh geöffnet. kigentümer Ad. Baierle 38649 Neu! Reu! Froſt⸗Beulen und ⸗Röte an Händen u. Füßen entfernt mein Mittel radikal! Aufragen: 0 eenem, Nerzebe Peſt., Annerſtr Nr. dl. Straßen⸗ und Gehwege, nach Finanzminiſterial⸗ verordnung vom 3. Jan. 1907 öffentlich zu vergeben. Pläne und Bedingnisheft an Werktagen im Dienſt⸗ zim. der Bahnmeiſterei J. in Schwetzingen zur Ein⸗ Nur zu haben bei: Gegründet 1883 ſicht; dort auch Abgabe der in Tuben à 30, 50 und Mk..— Ludwig& Schütthelm, Rofarogerle 0 4, 3 SSGSSesessseseseeesessseeeesseeesessseessssess 3180 Telef. 252 u. 7715 Angebotsvordrucke. Ange⸗ bote mit Aufſchrilt, ver⸗ ſchloſſen, poſtfrei, bis läng⸗ ſtens Samstag, den 31. ds. Mts., vorm. 10 Uhr bei der Bahnmeiſterei Schwetzingen I. einzu⸗ reichen. Zuſchlagsfriſt 10 Tage. 38788 Mannheim, 21. Okt. 1914. Gr. Bahnbauinſpektion 2. + 1 II. 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Und nun die wohlbekannte, markdurch⸗ — 9 Stimme des Regimentskomman⸗ euUrs: „Guten Abend, zweites Bataillon!“ Guten Abend, Herr Oberſt!“ Wie das kra⸗ chend widerhallte an den alten Kaſernen⸗ mauern Der Oberſt hielt vor der Front des Batail⸗ lons. Man ahnte ihn klaum. nur die Helm⸗ beſchläge, die Schärpenguaſten flimmerten ſchwach im Widerſchein der Kaſernenbeleuchtung. „Füſiliere! Der Krieg mit Frankreich ſteht unmittelbar bevor— iſt vielleicht in dieſem Augenblicke bereits erklärt. Das Hohenzollern⸗ ſche Füſilierregiment Nummer Vierzig ſteht der Landesgrenze zunächſt. Luxemburgs Neu⸗ tralität erſcheint gefährdet. Seine Exzellenz der Derr Diviſionskommandeur hat dem zweiten Bataillon die Sicherung der Grenze und die Zerſtsrung der Eiſenbahn übertragen. Die nächſten Stunden bringen euch wichtige Auf⸗ gaben, vielleicht ſchon ernſte Kämpfe. Die ſechſte Kompaguie wird zu Fuß nach Conz marſchieren, die drei andern folgen mit der Bahn. Ich er⸗ warte, daß ihr eure Schuldigkeit tut. Es lebe Unſer Allergnädigſter Kriegsherr, es lebe Seine Majeſtät der König! Hurra!“ Und dreimal, wie der wild aufdonnernde Schwal der Meeresbrandung, brauſte der Ruf der Füſtliere in die ſchwarze Nacht UAnd dann:„Sechſte Kompagnie antreten!“ Der Hauptmann Grundner ſprengte vor die Front der de: „Bataillon ſoll chargieren— geladen!“ Und rack, rack, raſſelten die Kammerknöpfe zurück, erregungbebende Hände ſchoben die erſte Patrone in den Gewehrlauf Der Krieg batte ang efangen. Der Schall der Alarmſignale Batte die Nach⸗ barſchaft geweckt. Bald war es berumgegangen von Fenſter zu Fenſter, von Gaſſe zu Gaſſe: 24 „De Vierziger rücke aus! die Vierziger gehe noch heute nacht gege de Franzoſe!“ Schon während des Sammelns hatte ſich am Rande des Exerzierplatzes ein dichter Schwarm von Bürgern, Frauen, Mädchen aufgeſtaut— „Was is dat denn? ſo mitte in der Nacht?“ „Ach Gott, Th'resche, uns' Junges gehe ſort! Der Schorſch is bei der Siebte die müſſe zu allererſt eran! Un nitt emal en Kuß hann ich em mehr gebe könne!“ Aus den ſchmalen Seitengäßchen der Weber⸗ bachſtraße drängte es ſich heraus, Kopf an Kopf, kleine Leute, die alle ſeit vier Jahren mit den „Hohenzollern“ wie verwachſen geweſen waren .. die Wirtsleute der Soldatenkneipchen, die Beſitzer der Kramlädchen, in denen das Krieger⸗ herz die beſcheidenen Wünſche befriedigen konnte, die bei zweiundzwanzig Pfennigen täglich erreichbar waren: Portemonnaies mit der Regimentsnummer, Zigarren zu zwei Mfennigen, Pfeifenköpfe mit dem Bilde des Generals von Goeben, Reſerveſtöcke mit der Kompagnietroddel Und vor allem kamen die Mädchen da war keins ſo unanſehnlich und arm im Kom⸗ mißviertel, es hatte bei den Vierzigern ſeinen Jung Da ſtanden ſie nun und als die ſechſte Kompagnie antrat, drängten ſie ſich an den Zug heran.. gaben den Marſchierenden das Geleit und wollten mit hinaus in die Nacht Und Begrüßungen, Zurufe flogen in die Rei⸗ hen zurück, während es vorwärts ging zum Webertor hinaus Als die große Chauſſee erreicht war, hieß es: — halt! Gewehr— ab! Rührt euch!“ Und nun rief Hauptmann Grundner in den dichten Schwarm der Bürger hinein: „Die Ziviliſten müſſen hier zurückbleiben! Es iſt ein Kriegsmarſch... wir können euch nicht gebrauchen, Leute, alſo ſeid vernünftig und macht, daß ihr ins Bett kommt!“ Da ſchollen unwillige Rufe, klang hier und dort ein leiſes Weinen „Premierleutnant Garrelts!“ „Herr Hauptmann?“ „Ibre vordere Sektion als Spitze voraus, der Reſt Vortrupp, folgt auf hundert Schritt ich mit den beiden andern Zügen auf zwei⸗ hundert! Treten Sie an!“ „Die vordere Sektion als Spitze— ſchwär⸗ men—! Reſt folgt auf hundert Schritt unter Vizefeldwebel Kniebler!“ Gewehr im Arm verſchwanden die Schützen in der Nacht. Nach einer Minute ſchob ſich die Vorhut hinterdrein... das alles klang ſo luſtig... ſo ſelbſtverſtändlich... wie ſonſt auf der Felddienſtübung. Und doch.. dals nun der lautloſe Marſch des kleinen Trüppchens ſich die Chauſſee ent⸗ lang wälzte.. da kamen auf einmal die Gedanken die Ahnungen Was geſchah in dieſem Augenblick? Der Gefreite Hardegen ſuchte ſich das klar zu machen der erinnerte ſich, daß heut abend der König in Berlin angekommen ſein mußte .Hund wahrſcheinlich in dieſem Augenblick der ungeheure Apparat der Mobilmachung be⸗ reits zu funktionieren begonnen hatte Zur Seite der Chauſſee rauſchten und harften geheimnisvoll die Telegraphendrähte was für Nachrichten, Befehle, Meldungen flogen da hindurch? und ſo auch dahinten, in dem weiten Lande, das im Rücken der kleinen Streiterſchar lag, die ſich gen Südweſt ſchob als erſter, taſten⸗ der Fühler des ſchuppengepanzerten Unge⸗ tüms, das ſich nun bald heranwälzen würde von Oſten. Und ſo auch drüben jenſeits der Grenze.. im—— Feindesland Nicht mehr, wie in alten Tagen, rief der Klang der Kriegshörner, der Ruf der Send⸗ grafen den deutſchen Heerbann zum Streit mit magiſcher Schnelle ſprang der elektriſche Funke durch das ganze Land, und faſt in der⸗ ſelben Sekunde begann überall das furchtbare Rüſten Die Vierziger aber waren die erſten am Feind... und Alfred Hardegen war bei der Spitze das war ein ſtolzes, beklemmend ſtolzes Gefühl Aber ach. all das andre! Kein Abſchied von Mutter und Geſchwiſtern. kein Ab⸗ ſchied von Sophie Lennartz.. kein Abſchied von Noten, Büchern, Flügel Hinaus hinaus So widerhallte es in des Jünglings Seele. das Symbol war Leben, das oft genoſſene tief⸗ ſinnige Spiel war erſchütternde Wirklichkeit ge⸗ worden.es klopfte nun in Wahrheit an die Herzenspforte das Große, das Gewaltige das Schickſal 22 „Na, Hardege, wie es et Uech?“ ſagte Alfreds Nebenmann. Es war Roſenberg, die beéte nolre der Kompagnie „Ah.. Roſenberg... nett, daß wir zu⸗ ſammen ſind auf dem erſten Marſchh. Zwiſchen den beiden jungen Männern be⸗ ſtand gute Freundſchaft, ſeit dem erſten Tage, da Alfred Soldat geworden war dem erſten Oktober neunundſechzig. Und das war ſo ge⸗ kommen. Der neue Einjährige hatte auf Stube achtundzwanzig ſeine Zivilkleider mit den neu empfangenen Dienſtſachen vertauſcht und dabei ſeine Uhr auf ein Bett gelegt. Glotzend und Witze machend hatten die Füſiliere um den un⸗ glücklichen Ziviliſten herumgeſtanden, der ganz benommen war von den Anſchnauzern des ein⸗ kleidenden Sergeanten, den klobigen Geſtalten und derben Geſichtern, den harten Fäuſten ringsum. und als er nun auf einmal dage⸗ ſtanden im groben Drillichkittel, der elefanten⸗ beinigen Drillichhoſe, das ſchirmloſe„Feld⸗ krätzche“ auf dem Kopf, und nun ſeine eleganten „Zivilbrocken“ zuſamenraffte da war die goldene Uhr verſchwunden geweſen Er hatte den Diebſtahl melden wollen. Da war einer der Füſiliere an ihn herangetreten, ein Mann im dritten Jahrgang mit hartem, verſchlagenem Geſicht, in dem ein paar Schel⸗ menaugen pfiffig, gutmütig blinzelten „Neä, lott dat leiver, Einjährige, met dat Melde. Bei os op Stub achunzwanzeg, do hant vür jeng Spetzbouve. Bes deſen Ovend bm ſeven Uhre badd Uehr dat Uehrche wier, da ich vör, eſu wohr ich der Füßelier Ruſeberg 13 „Eſu, Keäls,“ ft er zu ſeinen Stuben⸗ kameraden,„mt hadd'r jehuhd(gehört), wat ich der Einjährige verſprauche han: Klock ſövve litt dat Uehrche onger ming Bettklapp— ber⸗ ſtödd ühr? Sons gedd et à Mallör!“ Und ſieh da— als um ſieben Uhr der herku⸗ liſche Burſch den Einjährigen an ſeinen Stroh⸗ ſack gezogen und unter die Decke gegriffen hatte, holte er richtig die Uhr hervor und händigte ſie grinſend ihrem Eigentümer ein— wollt ich üch ouch jerohne(geraten) Jonge!“ ſagte er zu den Füfſilieren, legen lächelnd umherſtanden, einer den andern muſternd, welcher wohl der Spitzbub ſein könne (Fortfetzung folatg 4 Seneral-⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 7. Seite. 500 2 55 1 7 Dln 50 7275 ̃ Stellen finden umen 93 gal beleſpueſ 0 Für unſer Augsburger Haus WBohn Brant 3 Fern 2 Wohnung mitgr 82 3 ſuchen wir ſarde wegzngshalber ſof, 1 zum baldigen Eintritt eine 46365 heindammſtr. 17, 5. St., 1 Zim., Küche auf 1. Nov. zu v. Näh. 4. St. 8542 allererſte Verkäuferin N Nnntddbmnmaddbmambbmadaammwmmddedene ee eeeeeeee Windechſtraße 11 — 55 1 75 325 St., große hübſche 3 855 eisch- und Warstwarenf läse- gutter Pfisches Obst. U. Gemüse für Damen⸗Konfention besalz. 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Die Leitung: Dr. Strauß. Großh. Geheimer Regierungsrat. Militärverein Mannheim(E..) Samstag, den 31. Oktober, abends 9 Uhr, Ordentliche Mitgliederverſammlung im Vereinslokal„Rodenſteiner“ 2, 16. Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht des Vorſitzenden; 4 Jahresbericht des Schriftführers; 4 Rechenſchaftsbericht des Rechners; Wahlen der ausſcheidenden Vorſtands⸗ und Verwaltungsratmitglieder; 5. Verſchiedenes. Anträge ſind bis zum 28. Oktober an den Vor⸗ ſtand einzureichen. Zu zahlreichem Beſuche ladet ein Der Vorſtand. Pfoviantämter, Armeelieferanten! Wir empfehlen uns zur Lieferung unserer anerkannt besten 794 Margarine-Fabrikate und stehen mit billigst gestellter Oklerte gern zu Diensten. Zur leichteren Verteilung an die Mann- schaften geben wir die Ware auch abge · packt in 1 Pid.- und ½ Pfd.- Kartens ab. Fabrikniederlage der A. L. Mohr, G. m. b. H. Der Aussteller Adresse gebeten. 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Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorstand. darunter auch Reitpferde treffen morgen Samstag bei mir ein. 38796 Max Gärtner, Pferdehandlung Ludwigshafen-Frieſenheim, Geibelſtr. 67 Fernſprecher 1302. 2 gut erhaltene 1 Beſſ. Mädch.⸗Kleid. und Den Heidestodd für's Vaterland erſitt am 13 er. in Beaumont unser heiss geliebter unvergesslicher 3— Ln Offiier · Stellvertreter im Res. Inf.- Reg. 110 Inhaber des eisernen Kreuzes. Gustav Lohmann u. Familie. Von Condoſenzbesuchen bitten abzusehen. ueeee 66 ee 22. Oktober 1914. Im tiefsten Schmerze: Salatnieren⸗Kartoffel Pfund 9 Pfg. Schweres Rotkraut per Kopf 17, 18, 20 Pfg. 5 Friſche Aepfel ver Pfb. 14 bg. Tafeltrauben ae dlend 86 vn, Ital. Maronen ½ 25 1n elnens und Bisnarkherist 1. Munpfrte Stück 10 Pfg. feinſte Kron⸗Sardinen Pfund 48 Pfg. Große Süßbücklinge e 10 n. ua delrae, C. Feſenmeyer, E. Kinderbett 15 I Matr. Stiefelz. verk. N 3, 11, LV. 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