* N. 8 Abonnement: 70 Ppfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Mk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens Aeueſle Auchrichl Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und umgebung Telegramm⸗kidreſſe: „Heneral⸗Anzeiger Rannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 541 Redaktion 577 Expedition und Verlags⸗ buchghandlung 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin 9 Ahr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr 5„Amtliches Verkündigungsblatt für den Umtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Beilagen: Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 519. Maunheim, Freitag, 30. Oktober 1914.(Abendblatt.) Ne Schlachten im Nordweſten. Erfolgreiches Fortſchreiten unſerer Angriffe. WCB. Großes Hauptquartier, 30. Oktober abends. Unſere Angriffe ſüdlich Nieuport und öſtlich Apres wurden erfolgreich fortgeſetzt. Acht Maſchinengewehre wurden erbeutet und 200 Engländer zu Gefangenen gemacht. Im Argon⸗ nenwald nahmen unſere Cruppen meh⸗ rere Vlockhäufer und Stützpunkte, nordweſtlich Verdun griffen die Fran⸗ zoſen ohne Erfolg an. Im Uebrigen iſt auf dem weſtlichen und ebenſo auf dem öſtlichen Kriegs⸗ ſchauplatz die Lage unverändert. N Der heutige Bericht iſt bedeutſam beſonders durch das, was er über die Kämpfe bei Ppres ſagt. Unſere Leſer erinnern ſich, daß die Franzoſen an dieſer Stelle es offenbar auf einen Durchbruch abgeſehen hatten. Lautete der geſtrige Bericht des Generalſtabes noch dahin, daß der Kampf hier unverändert ſtehe, ſo teilt uns der heutige Bericht mit, daß unſere Angrifſe auch in dieſem Raume erſolgreich fortſchreiten. Der Durchbruchsverſuch der Franzoſen kann damit wohl als endgültig geſcheitert angeſehen werden. Im übrigen bedarf der heutige Bericht keiner weiteren Erläuterung; die kriegeriſchen Ereigniſſe ſind gewaltig im Fluß und von Tag zu Tag verſtärkt ſich mehr der Eindruck, daß der Sieg ſich auf die Seite der Deutſchen wendet. Nach einer Meldung aus Amiſterdam ſollen die Schützengräben der Engländer und Franzoſen bei Dixmuiden am Dienstag don den Deutſchen genommen worden ſein. Das Telegramm aus Köln, das wir folgen laſſen, ſcheint dieſe Meldung zu beſtätigen. Es würde das ein weiterer gewaltiger Fortſchritt des deut ⸗ ſchen Angriffes ſein. Dirmuiden in Trümmern. Köln, 30. Okt. Die Kölniſche Zeitung meldet aus Oſtende: Nach der holländiſchen Zeitung Tijd wird berichtet: Von den ſtarken Stellungen der Verbündeten in Dirmui⸗ den ſind nur Trümmerhaufen übrig geblieben. Ein Bajonettangriff folgte dem anderen. Die Kämpfe im Handgemenge waren ſehr erbittert, beſonders als endlich die un⸗ glaublich ſtarken franzöſiſch⸗engliſchen Ver⸗ ſchanzungen am Dienstag von den Deutſchen genommen wurden. Die Todesverachtung der Deutſchen. m. Kopenhagen, 30. Okt. Der deutſch⸗ feindlichen Agentur„Central⸗News“ wird aus Nordfrankreich gedrahtet: Trotz der großen Verluſte, welche die Deutſchen in der letzten Woche erlitten, haben dieſe noch gewal⸗ tige Streitkräfte zur Verfügung und ſtie kämpfen mit großer Todesverachtung. Engliſche Soldaten ſagen, daß es, wenn ſie emen Deutſchen erſchießen, ſo ausſähe, als ſpringen 8 neue Kämpfer vor, um ſeinen Platz einzunehmen. Verſchiedene Hinderniſſe wie Flüſſe, Seen, Bäche erſchwerten den Deutſchen den Vormarſch. Die deutſchen Soldaten achteten aber keine Hinderniſſe und hätten über viele Waſſerläufe Holzbrücken gebaut. Eine Nampfespauſe an der Yſer. m. Köln, 30. Okt.(Privat⸗Telegramm.) Die„Köln. Zeitung“ meldet von der holländi⸗ ſchen Grenze: Aus Sluis wird unterm heutigen Datum telegraphiſch gemeldet: An der Yeer ſcheint man heute guf beiden Seiten ſich Ruhe zu gönnen. Es wird zwar gekämpft, aber nicht ſo heftig wie zuvor, und es ſind auch weniger Verwundete in Brügge angekommen. Gelobt wird die Tapferkeit der Belgier beim Baſonett⸗ angriff, insbeſondere ihr viertes Regiment. Während der Kämpfe in den Laufgräben ſtanden ſie ſtellenweiſe bis an die Bruſt im Waſſer. Der Berichterſtatter erwähnt wieder das Feuer der britiſchen Kriegsſchiffe. Er bemerkte, daß an einzelnen Punkten von drei Seiten zugleich ge⸗ feuert wurde. Der vielſagende franzsſiſche Bericht. WITB. Paris, 30. Okt.(RNichtamtlich.) Amtlich wird am 29. Oktober 11 Uhr abends gemeldet: Nach den neueſten Berichten ſind keinerlei Nachrichten von Bedeu⸗ tung zu melden. Der Beginn des kuſſiſch⸗füͤrkiſchen Krieges. Iwei ruſſiſche Torpedoboote verſenkt. WC B. Berlin, 30. Oktober.(Nicht⸗ amtlich.) Die B. F. am Mittag ſchreibt nichtamtlich: Nach einer offi⸗ ziellen Meldung aus Konftantinopel haben einige rufſiſche Torpedo⸗ boote verſucht, die Ausfahrt der türkiſchen Slotte aus dem Bosporus ins Schwarze Meer zu verhindern. Die türkiſchen Schiffe eröffneten das Seuer und brachten zwei ruffiſche Sahrzeuge zum Sinken. Ueber 30 Seeleute wurden von den Türken zu Gefangenen gemacht. Die türkiſche Flotte hatte keine Verluſte. Deutſchland und die Türkei. Berlin, 30. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Ueber den Ausbruch der Feindſeligkeiten zwiſchen Rußland und der Türkei, ſind wir einſtweilen nur durch die ruſſiſchen einſeitig ge⸗ färbten Meldungen unterrichtet, denn ſo, wie die offizielle Drahtung dieſe darſtellt, werden ſie ſich wohl ſchwerlich zugetragen haben. Es kann wohl keine Rede davon ſein, daß es im tiefſten Frieden zwei tüxkiſchen Schiffen ein⸗ fällt, zwei ruſſiſche Städte zu bombardieren, Wir werden alſo zunächſt die türkiſchen Nach⸗ richten abzuwarten haben. Schon beute aber kaun man gewiß ſein, daß es ſich bei dem Bom⸗ bardement der ruſſiſchen Städte nicht um einen plötzlichen türkiſchen Losbruch, ſondern um das letzte Ende einer Reihe von Begeben⸗ heiten, die ſich in den letzten Monaten Die Welt im Kriege. zwiſchen der Türkei haben, handelt. m. Köln, 30. Okt.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ ſchreibt zum Eingriff der Tür⸗ kei: Um unſerer ſchönen Augen willen greifen die Türken ſicher nicht in den Krieg ein. Was die Türkei mit Recht eingeſehen, iſt, daß der einzige aufrichtige Freund in Europa Deutſchland iſt, der die Türkei nicht un⸗ tergehen laſſen wird, vielmehr vor einem Ueberfluten durch Rußland bewahren möchte. Im Südoſten Europas iſt durch die Entſchei⸗ dung der Türkei der Stein ins Rollen gebracht und die erſte Unterſtützung für Deutſchland und Oeſterreich gekommen. Wir wollen es ruhig ſagen, daß wir manches durch das Eingreifen der Türkei erhofſen, aber wir wollen auch nicht frohlocke n. Ob das Eingreifen eine weſentliche Unterſtützung für die verbündeten Zentralmächte bringt, wer⸗ den die kommenden Wochen zeigen. Eitel Beuchelei. m. Kölhn, 30. Okt.(Privat⸗Telegramm.) Die„Köln. Zeitung“ meldet von der holländi⸗ ſchen Grenze: Die„Times“ berichtet aus Peters⸗ burg zu der Beſchießung von Feodoſia, oder wie ſie es ausdrückt, der ruſſiſchen Küſte durch die kürkiſche Flotte: Die Türkei hat die Feindſelig⸗ keiten in einer Weiſe begonnen, die ihres teuto⸗ niſchen Lehrmeiſters würdig iſt, indem ſie fried⸗ liche Küſtenorte beſchoſſen hat. Heute erſchien die„Breslau“ auf der Höhe von Feodoſia und die„Hamidijeh“ bei Noworoſſifsk. Die deut⸗ ſchen und die türkiſchen Kriegsſchiffe beſchoſſen die unbefeſtigten Orte. Nähere Einzelheiten fehlen noch. und Rußland abgeſpielt * Wie ſchon in dem Telegramm unſeres Ber⸗ liner Verlreters hervorgehoben wird, lann man zu einer gerechten Würdigung des Vorgehens der Türkel nur im Zuſammenhang der vorauf⸗ gegangenen Ereigniſſe kommen. Es handelt ſich mit nichten um einen Ueberfall im tiefen Frieden, ſondern um die rechtzeitig unternommene Abwehr eines von langer Hand ge⸗ planten ruſſiſchen Ueberfolles. Daß ein ſolcher im Zuge war, wird ja bewieſen durch die Anweſenheit abr be K Torpedoboote an der Ausfahrt des porus. Die deutet beſtimmt nicht auf friedliche Abſtichten, ſondern genau guf das Gegenteil. Von dieſen ruſſiſchen Torpedo⸗ bogten ſind zudem die erſten feind⸗ ſeligen Handlungen vorgenommen worden. Nicht von der Türkei alſo, ſondern von Rußland iſt eigentlich der Krieg eröffnet worden. Das milſſen wir feſtſtellen. Die gänze muhammedaniſche Welt wird keine audere Auf⸗ faſſung von der Schuld an dem beginnenden rufſiſch⸗kürkiſchen Kriege haben und haben kön⸗ nen. In Aegypten, in Perſien, in Afghaniſtan, in Indien wird man klar erkennen, daß Ruß⸗ land, das im tiefſten Frieden Torpedoboote gegen die türkiſche Flotte vorſchickte, einen An⸗ griff auf die Darbanellen und Konſtantinopel plante. Die Türkei hat nur den ihr hingeworfe⸗ nen Fehdehandſchuh aufgenommen. An dieſem Tatbeſtande ändern die Heucheleien der„Times“ nichts. Sollten ſie die Anſichten der engli⸗ ſchen Regierungskreiſe datſtellen, ſo dürfen wir wohl bald erwarten, daß Eugland ſeinem„angegrifſenen“ Ententebruder durch eine Kriegserklärung an die Türkei beiſpringen wird. Wir wollen nicht ausmalen, was es bedeuten wird, wenn die größete 1 05 manniſche Macht, nümlich England, dem Sul in Konſtantinopel, aſſo dem Kaliſen, dem —5 1 5 Oberhaupt des Iſlam, den Krieg er⸗ ärt. Die Armenierpolitik Rußlands in türkiſcher Beleuchtung. Unter dem Titel„Der ruſſiſche Traum“ be⸗ ſpricht der„Ikdam“ die von einem Fürſten Lazarew in einer ruſſiſchen Zeitſchrift wie⸗ der vorgetragenen alten Ideen von der Ein⸗ nahme der Meerengen durch Ruß⸗ land und der Aufpflanzung des Kreuzes auf der Kuppel der Aja Sophia. In dieſen Gedankenkreis gehört auch die Autonomie Armeniens unter ruſ⸗ ſiſchem„Schutz“. Der„Ikdam“ bemerkt dazu, die Ruſſen hätten gar nicht die Abſicht, den Ar⸗ meniern die Freiheit zu ſchenken. Sie hätten es nur auf die Angliederung Arme⸗ niens an das ruſſiſche Reich ab⸗ geſehen. Schon zurzeit des Balkankrieges ſei die armeniſche Frage in der Dumg zur Be⸗ ſprechung gekommen, und einige Mitglieder dieſer Verſammlung hätten die Anſicht ge⸗ äußert, der Augenblick ſei geeignet, um dieſe Frage zu löſen. Von einer den Armeniern zu ſchenkenden Selbſtändigkeit habe aber da⸗ mals kein einziger geſprochen, ſondern ſtets nur von der Angliederung Armenjens an Ruß⸗ land. Auch die ruſſiſche Preſſe habe damals die Beſitzergreifung aller osmaniſchen Oſt⸗ provinzen durch Rußland verlangt, wodurch ihrer Anſicht nach dem„Wohl der Armenier“ gedient werden würde“. Der„Ikdam“ weiſt ſodann auf eine Duma⸗ rede des Führers der Kadettenpartei, Milju⸗ kow, hin. Miljukow habe in dieſer Rede alle geheimen Pläne Rußlands enthüllt. Die Ruf⸗ ſen denken nicht etwa an das Wohl der Ar⸗ menier. Sie wollen nur durch Ar menien einen Weg nach dem Miftellän⸗ diſchen Meer finden. Und wenn dieſer Traum zur Wahrheit wird, hat Rußland damit eine Stärke erreicht, die es ihm geſtattet, den Kampf mit allen Mächten aufzunehmen. Der„Ikdam“ ſchildert die verlogene Ar⸗ menierpolitik Rußlands. Die Ruſſen haben ſeit 1905 auf die Vernichtung der Ar⸗ menier hingearbeitet. In dieſem Jahre fanden Armeniergemetzel in Baku, Schußta und anderen Städten des Kaukaſus ſtatt. Es wurden die armeniſchen Kirchen⸗ und Schulglter beſchlagnahmt, und in här⸗ teſter Weiſe erfolgte das gerichtliche Vorgehen gegen die armeniſche Partei„Taſchanakſu⸗ liun“. Den türkiſchen Armeniern iſt das wohl bekannt. Darum hören ſie auch nicht auf die ruſſiſche Verführung. Es ſteht feſt, daß es Rußland mit den Armeniern nicht ehrlich meint, ſondern hinter ſeine lockenden Worte Vernichtungsabſichten verbirgt. Der türkiſche Berfaſſungsſtaat gewährt den Armeniern da⸗ gegen ausreichende Möglichkeit, ihr Glück und Godeihen zu ſichern. Die vergewaltigung Aegyptens durch England. Einer der angeſehenen Aegypter, die ſich in der letzten Zeit aus ihrer Heiſſat nach Kon⸗ ſtantinopel begeben haben, hat ſich zum dortigen Berichterſtatter der„Pol, Korr.“ in folgender Weiſe geäußert: Das Vorgehen der Engländer in meiner Hei⸗ mat muß alle politiſch reiſen Aegypter mit größter Erbitterung erfüllen, Aegypten iſt zu einem engliſchen Gouvernemient geworden, das der den wirklichen engliſchen Proyinzen ein⸗ geräumten Freiheiten entbehrt. Die muſel⸗ mamiſche ägyptiſche Regierung führt ein Schat⸗ Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Freitag, den 30. Oktober 1914. Mebstab 00 0 5 Kitom Zeichenerklärung:“ senbsſnen, ſfeſnbalinen, (ausseeh. J Beſg Hum, ——— ee e e,. 0 2 ,l. Zece, e, öcubem e. ee, emeeee, O Cu. — 2 7 —— 5 5 O⸗ f eguesc, ge, ſgeren en, ſloog 5 Ses Rerfe zuf Schlechf àm YVser-Nenel. tendaſein, alle irgendwie wichtigen Entſchei⸗ dungen werden von den britiſchen Machthabern getroffen. Die engliſche Regierung hat ſich des Betrages von 15 Millionen ägyptiſcher Pfund, der ſich in den ägyptiſchen Staatsſchuldenkaſſen beſand, in ganz willkürlicher Weiſe bemächtigt. Die Steuern werden mit größter Rückſichts⸗ loſigkeit eingetrieben, die Gehälter derjenigen Beamten, die monatlich mehr als zehn Pfund beziehen, wurden auf die Hälfte herabgeſetzt und über 10 000 Beamte wurden entlaſſen. Die ohnehin ſchon während des bisherigen Regimes ſehr geſchwächte Autorität des Khedive Abbas Paſcha iſt vollſtändig ge⸗ ſchwunden, und die ägyptiſchen Prinzen werden mit Mißachtung behandelt. In dem dem Vize⸗ könig gehörenden Serail Raſſeltin wurde eine Durchſuchung vorgenommen, wobei man ſich verſchiedener Dokumente aus den Archiven des Khedive bemächtigte. Ferner wurden die Ko⸗ nake des Prinzen Azi z Paſcha und des Prin⸗ zen Mehmed Ali Paſcha durchſucht, und der letztgenannte wird ſtreng überwacht. Einem engliſchen Wunſche entſprechend, haben die franzöſiſchen Behörden in Marſeille dem Prin⸗ zen Eumer Toſſun Paſcha die Abreiſe nach Aegypten unterſagt. Der größte Teil der ägyptiſchen Of⸗ fiziere wurde nach dem Sudan ge⸗ ſchickt, das Gleiche geſchah mit den kleinen Truppenkontingenten, die ſich in Alexandrien, Kairo und der Umgebung dieſer Städte be⸗ fanden. Aegypten iſt jetzt voll von Truppen, welche die engliſche Regierung aus den Ko⸗ lonien herangezogen hat. Die Auswanderung aus Aegypten iſt numnehr gänzlich unterſagt und es wurden für die Durchführung dieſes Verbotes äußerſt ſtrenge Vorkehrungen getroffen. Es wird überhaupt alles aufgeboten, um den Perkehr der Aegypter mit den an⸗ deren Muſelmanenzuverhindern, und die Maßregel, die man zu dieſem Zwecke verfügte, ſind geradezu drakoniſch. Die Engländer werden aber trotz alledem nicht den Erfolg erzielen, daß ihr Treiben in Aegypten der muſelmaniſchen Welt verborgen bleibt. In der Türkei iſt man über die Willkürherrſchaft der Engländer ſchon jetzt vollſtändig unter⸗ richtet, allmählich wird die Kunde von dem deſpotiſchen Charakter, den die britiſche Herr⸗ ſchaft in Aegypten angenommen hat, überall hindringen, wo es Mohammedaner gibt, und bei allen Anhängern dieſes Glaubens wird ſich die Erkenntnis Bahn brechen, daß England ein Feind des Islams geworden iſt. die wehrmacht der Cürkei. Nach dem Balkankriege führte die Türkei viele Reformen auf militäriſchem Gebiete ein, die noch zum größeren Teile heute geheim⸗ gehalten werden. Die Infanterie hat ein ähn⸗ liches Gewehr wie die Deutſchlands. Die Ar⸗ tillerie beſitzt Krupp'ſche Rohrrücklaufgeſchütze Modell 1903 mit einem Kaliber von 7,5 Zenti⸗ meter, ferner eine Krupp'ſche Feldhaubitze Modell 92 mit einem Kaliber von 12 Zentimeter. Ihre Gebirgsgeſchütze ſind teils von Schneider, teils von Krupp; die letzteren ſind neueren Modells. Die Türkei hat einen Parſival, einige Flugzeuge, eine Luftſchiffhalle, ferner auch Maſchinengewehre. In der Türkei iſt die allgemeine Wehrpflicht eingeführt, die vom 21. bis zum 45. Lebens⸗ jahre dauert, und zwar drei Jahre aktiv, ſechs in der Reſerve, neun in der Landwehr und ſieben im Landſturm. Die unmittelbar in die Landwehr Eingereihten werden ſechs bis neun Monate ausgebildet und bleiben dann achtzehn Jahre in der Landwehr und ſieben im Land⸗ ſturm. Außerordentliche Anſtrengungen hatte die Türkei in der letzten Zeit für die Ausbildung ihrer Armee gemacht, um die vielen Mißſtände, die ſich im letzten Balkankriege als Folge man⸗ gelnder Ausbildung gezeigt haben, zu beſei⸗ tigen. Damit dieſes Ziel möglichſt raſch er⸗ reicht werde, wurden für Stabsoffiziere, Ober⸗ und Unteroffiziere Lehrinſtitute errichtet, die alle Gebiete militäriſchen Wiſſens berühren. Das Lehrperſonal verſchrieb man ſich aus Deutſchland. Die befähigten einheimiſchen Offiziere wurden Gehilfen. Der Chef der deutſchen Militärmiſſion in der Türkei iſt Generalleutnant Liman v. Sanders, der frühere Kommandeur der Infanterie⸗ diviſion in Kaſſel; in der Türkei bekleidet er den Rang eines Marſchalls. Der Aufſtand in Südafrika Berlin, 30. Okt.(Von unſ. Berl. Bur.) Die„B. Z. meldet aus Mailand: Ein Bericht des Corriere de la Sera aus London hebt hervor, daß die Erhebung der Generale Dewet und Beyer große Erregung in England hervorgerufen hat. Niemand hätte gedacht, daß der Verſuch des Generals Maritz einen Aufſtand gegen England anzuſtiften vermochte und dies das erſte Zeichen eines allgemeinen Aufruhrs wäre. Nur Dank dem Umſtande, daß General Botha an der Spitze der Regierung ſtehe, und eine große Autorität für ſeine Landsleute beſitzt, ſei die Hoffnung vorhanden, daß die Lage nicht zu ſchwierig wäre.(22) Die Stampa meldet: Dewet und Beyer haben ſich an die Spitze des Burenaufſtandes geſtellt. Im Oranjeſtaat und Weſtlransvaal im Gebiet ihrer nationalen Heldentaten nimmt der Buren⸗ aufſtand unter Dewets Führung täglich größere Dimenſionen an. Die voll⸗ kommen bewaffneten Rebellen haben einen großen Teil der Einwohner der Stadt Heilbronn gefangen genommen und die Vertreter der Jeutralregi Neue Heldentat der„Emden“ Ein rufſiſcher Kreuzer und ein frunzüſtſches Torpedoboot vernichtet. WCB. Leipzig, 50. Okt.(Nicht⸗ amtlich.) Die„Leipziger Neueſten Nachrichten“ verbreiten folgendes Ex⸗ trablatt: Kopenhagen, 30. Oktober: Nach einer amtlichen Petersburger Meldung aus Tokio wurden der ruſſiſche Kreuzer„Schemtſchug“ und ein franzöſiſcher Tor⸗ pedojager auf der Neede von Pulo Penang durch Tor⸗ pedoſchüſſe des deutſchen Kreuzers„Emden“ zum Sinken gebracht. Der Kreuzer hatte ſich durch Anbringen eines vierten fal⸗ ſchen. Schornſteines unkenntlich ge⸗ macht und Kkonnte ſich auf dieſe Woiſe den vernichteten Schiffen un⸗ erkannt naähern. * Die Mißhandlungen von Deutſchen in England. WITB. Mancheſter, 30. Okt.(Nichtamtl). Der Londoner Korreſpondent des Mancheſter Guardian meldet: Engliſche Frauen, die im Ge⸗ fangenenlager von Olympia ihren deutſchen Gatten beſuchen wollten, beſchweren ſich auf das Bitterſte über die Schwierigkeiten, die ſie dabei haben. Viele dieſer halbengliſchen Familien befinden ſich in unerwarteter Notlage, und ver⸗ kaufen ihre Möbel für einen Spottpreis an jeden der ein vorteilhaftes Geſchäft machen will, Der Korreſpondent fährt weiter fort: Die Ver⸗ haftungen wurden in London in ſo panikartiger Weiſe vorgenommen, daß die Behörde vor eine Aufgabe geſtellt wurde, auf die ſie ganz und gar nicht vorbereitet war. Jedoch entſtand in vielen Fällen i die Gefangenen, namentlich für die unvorboreiteten Familien unnötige Här⸗ ten. Weitere Verhaftungen ſind mehrere Tage aufgeſchoben worden, bis die Ueberführung in Olympia beſeitigt war. Die Rückſichtsloſigkeit der Engländer gegen die Neutralen. Berlin, 30. Okt.(Von unſ. Berl Bur) Aus Turin wird gemeldet: Der Paſſagier⸗ dampfer„Regina Italia“ wurde im Mittellän⸗ diſchen Meer von einem britiſchen Panzerkreu⸗ zer in der Meerenge von Gibraltar feſtgehalten und nach Gibraltar zurückgebracht und mit Be⸗ ſchlag belegt. Außer der Regina find dort noch zwei große Dampfer, welche der gleichen Ge⸗ ſellſchaft gehören und noch ein dritter Paſſagier⸗ dampfer iſt angehalten worden. Die Dampfer wurden nach einer ſtrengen, langandauernden Unterſuchung nach Gibraltar geführt, wo alle beſchlagnahmt wurden, weil bei ihnen Ladungen von Kupfer vorgefunden wurden, welche nach dem britiſchen Dekret vom 21. Oktober Kriegs⸗ kontrebande ſind. Auf den Schiffen befinden ſich insgeſamt über 2700 Paſſagiere. Die tal. Preſßſe iſtempört. E Deutſchland und Japan. JBerlin, 30. Okt.(Von unſ. Berl. Bur) Die B. Z. meldet: Die eingetroffene japaniſche Poſt vom 12. September berichtet, aus einer japaniſchen Zeitung Aſahi, daß der Privat⸗ ſekretär des Miniſters des Aeußern Yoſhida dem ſcheidenden deutſchen Botſchafter Graf Krex an Lord der Minneſota in der höflichſen Auf dem Marſch durch die vogeſen. (September 1914.) BVBon Paul Ernſt Köhler, Gefreiter der„112er“. Der Eichwald rauſcht uns einen Marſchgeſang—: Es ſchmettert drin von Sieg und Wiederkehr. Nur manchmal ſummt's wie Totenglockenklang;— Und der es fühlt, dem wird die Seele ſchwer. Auch mancher hört, wie ſich ein Ton draus ſchwingt, Ein alter, traurig⸗lieber Heimatton Dem wird's, wie wenn ihm ſeine Mukter ſingt: „Breit aus die Flügel über meinen Sohn!“ Den Wald umloht ein tiefes Abendrok. Am Wege, den wir gehen, blüht ein Grab. ⸗Hier ſtarb ein Hauptmann ſeinen Heldentod!“ Ruft unſet Leutnant. Nehmt die Helme abee Und weiter— weiter— in die Nacht hinein, In irgendeine; in die letzte Nacht „Herr! wie du willſt! jo mag es mit mir ſein; Doch itber meine Lieben halte Wacht!“ Wir machen Raſt und legen uns zur Ruh. Der Mut iſt müd. Doch meine Sehnſucht nicht. Sie fliegt noch einem fernen Ziele zu: eient ens Vrſer bemerten Nacht ins Licht Würdige Bühnenwerke für Deutſchlands großze Zeit. In der„Täglichen Rundſchau“ vom Montag, dem 26. Oktober 1914, finden wir un⸗ ter vorſtehender Ueberſchrift folgenden Artikel: Von den deutſchen Bühnen haben nach einer Bekauntgabe in der neueſten Nummer des Büh⸗ nenorgans„Der neue Weg“ jetzt 95 ihre Pforten geöffnet. Das iſt hocherfreulich, denn auch die deutſche Bühnenkunſt darf in dieſer ge⸗ waltigen, alle materiellen und alle geiſtigen Kräfte unſeres Volkes anſpannenden Zeit nicht müßig ſein. Sie ſoll, und das iſt ein nicht uner⸗ wähnt zu laſſender Nebenzweck, dafür ſorgen, daß die deutſche Künſtlerſchaft nicht zu darben braucht. Der Tatſache nun, daß es offenbar zurzeit an Bühnenwerken, namentlich auf dem Gebiet des Schauſpiels, mangelt, die ſich mit deutſcher Handlung und dem erforderlichen künſtleriſchen Aufbau würdig in den Rahmen unſerer großen Gegenwart einfügen, ſucht mancher Theaterleiter damit zu begegnen, daß er von„Schnelldichtern“ verfaßte, leicht zuſammengeſchlagene„Kriegs⸗ ſtücke“, die vielfach allen Kunſtwertes bar ſind, zur Aufführung bringt. Dann geſchieht's, daß ſich„der Gaſt mit Grauſen“ von ſolchem Klitſch abwendet, und daß der Bühnenleiter vor leeren Parkettreihen ſich die Haare rauft. Wie kann Abhilfe geſchaffen werden?— Sehr einfach: man ſtürzte ſich jetzt noch nicht mit unbezähmbarem Verlangen auf die Kriegsſtücke, ſondern laſſe unſern Bühnendichtern Zeit, wirk⸗ lich wertvolle Werke zu ſchreiben. Sie werden, 5 ſo hoffe ich, ebenſowenig verſagen, wie irgend eine Berufsklaſſe unſers Volkes in dieſer Zeit verſagt hat. Inzwiſchen aber führe man Stlücke auf, in welchen deutſcher Sin u, deut⸗ ſcher Opfermut, deutſche Brude r⸗ und Mannentreue verherrlicht werden, Stücke, in deren Handlung wir edlen deut⸗ ſchen Frauen und tavfern deutſchen Männern begegnen. Derartige Bühnen⸗ werke älteren und jüngeren Datums gibt es ge⸗ nug. Die Theaterleiter ſollen nur ihre umfang⸗ reichen Bibliotheken einmal nach dieſen Geſichts⸗ punkten einer ſorgfältigen Durchſicht unterzie⸗ hen. Dort ſchlummert, ich weiß es, manches Textbuch, das ſeinerzeit in der Menge nicht die Beachtung fand, die es verdient. Dazu ein Bei⸗ ſpiel: In Nummer 524 der„Täglichen Rund⸗ ſchau“ vom Jahre 1912 wurde äußerſt anerken⸗ nend über die am Schweriner Hofthea⸗ ler erfolgte Uraufführung des Schauſpiels „Die Ahrgrafen“! von Paul Fr. Evers berichtet. Ebenſo günſtig wurde damals das ge⸗ nannte Bühnenwerk in verſchiedenen andern großen Berliner und Hamburger Blättern be⸗ Urteilt. Für die Schweriner Bühne war das Stück in ſeder Beziehung das ertragreichſte Schauſpiel der ganzen Spielzeit. Mit gleich großem Erfolge wurde es ſpäter am Hoftheater in Braunſchweig und an verſchiedenen andern deutſchen Bühnen berausgebracht. In Berlin ſelbſt fand ſich aber kein Theaterleiter, der es in der ausgeſprochenen Operetten⸗ und Poſſenzeit wagen mochte, dem Publikum ein Schauſpiel anzubicten, das von einem bedeutenden Kritiker als„das Hohe Lied der deutſchen Blutstreue“ bezeichnet wurde, jener Blutstreue, die jetzt auf unſern Kriegsſchauplätzen viel tauſendfach be⸗ ſiegelt wird. Sollte da nicht etwas gutzumachen eein? Solllen in den Theaterbibliotheken nicht viele ebenſo wertvolle Werke den Dornöschenſchlaf ſchlummern, aus dem ſie nun im Kriegs⸗ und Siegesjahr 1914 erweckt werden müßten? ⸗ Man mache doch einmal die Probe auf dieſes Exempel. H. Die Unbeteiligten. Denen, die dieſem Kriege ſern ſtehen mit ihrem Herzen und ihren Gedanken, Marie Diers im„Türmer“(Herausgeber J. E. Frhr. v. Grotthuß; Verlag von Greiner &Pfeiffer, Stuttgart) eine beſondere trachtung: Soll man ſie beneiden? oder ſoll man ſie bemitleiden? Beneiden— weil ſie keinen, an dem ihr Herz hängt, im Felde haben? weil ihre Tage dieſe zerreißende Unruhe, dieſen ſchweren ſind? wiil kein unerwarteter Klingelton ſie ſchreckt, daß die Glieder noch eine Stunde laug zittern? weil ihr Erwachen frei und ihr Einſchlafen ohne würgende liegt er jetzt? im naſſen Graben, unte über⸗ Sternenhimmel? vielleicht gibt es für ihn ü haupt keine Nacht unter dem Feuerregen m Granaten. Oder liegt er, ringend in 1 unmenſchlichen Schmerzen, oder ſchon ſtill 17 immer, bleich und kalt das frohe, kühne Haupt? Beneiden— weil ſie laut lachen und bnmen von deß Sebens Waeede e 8 ecs d FeSe d n n Freitag, den 30. Oktober 1914. General⸗Anzeiger⸗ Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seitt. Weiſe habe„Lebe wohl“ ſagen wollen, daß aber der Botſchafter ihm nicht nur für dieſe Höflichkeit nicht gedankt, ſondern ihn nicht einmal angehört habe. Wenn dem ſo geweſen iſt, ſo bemerkt die B. Z. wird das Verhalten des Botſchafters die vollkommenſte Billigung aller Deutſchen finden. die neuen Nonflifts⸗ gefahren am Baltan. Bulgarien und Serbien. Geſcheiterte Verſtändigungsverſuche des Drei⸗ verbandes. WIB. Wien, 30. Okt. Die„Südſlaviſche Korreſpondenz“ meldet aus Konſtantinopel, Bul⸗ garien habe bet den auf Einvernehmen der Ge⸗ ſandten der Triple⸗Entente geführten Verhand⸗ lungen als Preis der Ausſöhnung mit Serbien die Abtretung des geſamten mazedoniſchen Ge⸗ bietes mit Ochrida und Monaſtir verlangt, was Serbien als unmöglich erklärte, jedoch die Ab⸗ tretung des mazedoniſchen Gebtetes bis Oſtrogo zuſagte, aber mit Rückſicht auf die öffentliche Meinung Serbiens erſt naah dem Krieg. Rados⸗ lavo erklärte dieſes Anerbieten für undiskuta⸗ hel, womit die letzten Bemühungen des Dreiver⸗ bandes zur Herſtellung eines Friedens zwiſchen beiden Staaten geſcheitert ſind. Die Italiener in Valona. WITB. Rom, 30. Okt.(Nichtamtlich). Die „Agence Stefanie“ meldet aus Valona: Ge⸗ ſtern Nachmittag iſt hier das italieniſche Hoſpi⸗ tal im Beiſein des italieniſchen Admirals Patris, des italieniſchen Konſuls, der italieniſchen Se⸗ natskommiſſion, des Gouverneurs und den Ver⸗ tretern der hier befindlichen Flüchtlinge eröff⸗ net worden. Die Kapelle des italieniſchen Hafen⸗ linienſchiffs„Dandolo“ ſpielte die italieniſche Königshymne. Die Feier beſchloß mit Hochrufen auf Italien. N 2 4 Die Neutralen. Deutſchland und Bolland. 1 5 der Akußerung des Unterſtaatsſekretärs Zimmermann gegenüber dem ſozia⸗ liſliſchen niederländiſchen Abgeordneten Dr. Troelſtra ſchreibt die Nieuwe Rotterdam⸗ ſche Courant: Dieſe Erklärung über die„politiſche Unab⸗ hängigkeit“ hat alſo keinen andern Zweck, als die Verſicherung 81· erteilen, daß, wie auch der Ausgang des Krieges ſein möge, Holland auf die Er haltung ſeiner gegen⸗ wärtigean Stellumg rechmen darf, ſoweit das von Deutſchland abhängt. Das iſt es, was Holland verlangt. Unſer Land hat ſchon ſeit Jahrzehnten in Uung einer völlig unabhängigen Europa die S und in den großen politiſchen Fragen durchaus neutralen Macht eingenommen. Unſer Land wünſcht, dieſe Stellung zu behalten, bei der ſeins innern Intereſſen allein gänzlich gewähr⸗ leiſtet werden können. Wir wünſchen, mit den Ans umgebenden Mächten auf einem guten Fuß 15 ohne zu einer von ihnen in beſondere deen zu kommen. Das weiß man in in, man weiß es in London und man kann es überall wiſſen, da die niederländiſche Diplo⸗ —55 unſer ganzes Land— und nicht nur auf deſſen Küſtenſtriche— Bezug hat, doch ſie atmet den⸗ ſelben Geiſt. Es iſt das auch eine der Urſachen, warum bwir die Erklärung des Herrn Zimmer⸗ mann als übereinſtimmend mit dem kennzeich⸗ — riger perf nen, was wir erwarten durften. Eine andere Erklärung würde, ſo dünkt uns, unvermeidlich auch mit den Abſichten der Nordſee⸗Erklärung in Widerſpruch geraten ſein. Mittlerweile wird die neue Erklärung, wie ſchon geſagt, dazu bei⸗ tragen, Mißtrauen gegen Deutſchlands Zu⸗ lunftspläne zu verſcheuchen, oder das etwa hier und da vorhandene Mißtrauen und da vermindern. Politiſch, ſo dürfen wir alſo annehmen, droht unſerm Lande keine Gefahr. Auch nicht in wirtſchaftlicher Hinſicht? Darüber hat ſich Herr Zimmermann in vorſichtigen Aus⸗ drücken geäußert:„Ich könnte mir vorſtellen, daß ſich infolge des Krieges eine wirtſchaftliche Annäherur zwiſchen verſchiedenen Staaten entwickel dann ſelbſt in ſich dabei anzu⸗ ſieht, daß dasjenige, was Herr Zimmermann hier in die Erſcheinung ruft— etwas, was nach ſeiner Verſicherung näher auf Freundſchaſtliche Weiſe“ zuſtande kommen inte— an Verſchwommenheit nichts zu wün⸗ ſchen läßt. Juſofern kann man ihm beiſtimmen. Erklärung läßt der Einbildung freien Spielraum. Alles iſt möglich, und daß man ſich etwas, wovon niemand zu ſagen weiß, was es ſein wird, unmöglich„vorſtellen“ könnte, werden wir nicht beſtreiten. Eine wirtſchaftliche An⸗ näherung an andere Länder iſt auch in der Zu⸗ kunft für unſer Land gewiß erwünſcht, aber wieder in derſelben Weiſe wie gegenwärtig, da wir mit allen Mächten fortwährend in Handelsverträgen die Grund⸗ lage für eine ſolche Annäherung zu bilden ver⸗ ſucht haben, ohne der einen von ihnen einen Vorzug zu geben oder zu ihr in ein be⸗ ſonderes Verhältnis zu gelangen. Wir wollen keine wirtſchaftliche Begünſtigung oder Vorteil für den einen zugeben, ohne uns bereit zu er⸗ klären, die andern auf gleichen Fuß und unter denſelben Bedingungen teilhaftig werden zu laſſen. Ueber dieſe zukünftigen Dinge gegenwärtig Worte zu verlieren und Vermutungen auszu⸗ ſprechen, ſcheint uns wenig zweckmäßig und praktiſch. Nur müſſen wir auf einen Punkt hin⸗ weiſen, wenn wie anzunehmen iſt, Herr Zimmer⸗ mann unter den„verſchiedenen Staaten“ auch Deutſchland meint. Dann möchten wir in Er⸗ innerung bringen, daß, während Holland ſich neben England als Freihandelsſtaat zu halten gewußt hat, Deutſchland bisher, inſofern das wirtſchaftliche Verhältnis zwiſchen den Staaten in Betracht kommt, vornehmlich als Schutzzoll⸗ ſtaat dageſtanden hat. Hohe Tarife jedoch ſind niemals geeignete Mittel zu wirtſchaftlichen Annäherungen geweſen. Letztere wurden nach Unſerer Anſicht am beſten durch eine Politik der offenen en erreicht. Mehr brauchen wir über dieſe Gedanken des Herrn Zimmermann nicht zu ſagen. Das Problem iſt zu verwickelt, als daß es ohne einige tatſächlichen Grundlagen ſich erörtern ließe. Eine Sehweizer Gegenkundgebung. Das ſchweizeriſche Konſulat in München ver⸗ öffentlicht im Berner„Bund“ folgende Er⸗ klärung: Allem Neu'valitätsgefühl des Schweizervolkes zuwider hat in einem Genfer Blatte eine An⸗ zahl Weſtſchweizer, darunter auch zwei in Deutſchland ſehr bekannte Perſöni einen + + —2 — —05 8 — 7 Die Proleſt erhoben des Inhalts:„Die Unterzeich⸗ neten, B r der Schweiz, heftigſt erregt durch das drale von Rei brennung der ungerechtfertigte Attentat auf die Katl das der abſichtlichen giſtoriſchen und wiſſenſchaft Rei lgt, mißbilligen mit aller ie einen Akt der Barbarei, der die ganze Menſe ihrer morali chen und trifft.“ Die unterzeichneten Schweizer, die ſämtl ſeit Jahren und Jahrzehnten in Bayerr bedauern dieſe Kündgebung aufs tieſſte. ſind der Meinung, daß in ſo ſchwer zeiten ein neutrales Volk die Pflicht hat, ni nur politiſch ſeine Reutralität ſtreng zu wahr einem Urteil über die Er zum Ende des! Nur wer von beiden kriegführenden S ten alles authenliſche Material beſitzt, kann ein il fällen. ſſen uns deshalb einer Richtig⸗ Vorwürfe wegen Löwen und Reims en wir ſchon jetzt un⸗ Genfer Auch wir 15 Das aber kör Landsleuten, 1 ſage eEr Proteſt ut wie vordem, vor den letzten Julitagen dieſe Jahres? weil ſie mit Behagen eſſen und trin⸗ en, Leckereien genießen können, an Theater⸗ ſpaßen ihre Luſt haben? weil das Intereſſe für Toiletten und die Wirkung der eigenen Per⸗ ſönlichkeit ſie noch ſo ſtark abſorbiert, daß die großen Ereigniſſe dahinten, die eine Welt in Atem halten, ihnen nur ein angenehm ſenſa⸗ ioneller Hintergrund für ihre ſpieleriſchen Intereſſen ſind? „Oder ſoll wan ſie bemitleiden, weil dieſe bei⸗ ſpiellos große Zeit an ihnen vorübergeht, ohne ſie mitzunehmen in ihrem mächtigen Zug? Bemitleiden, weil ihnen das Größeſte, das ein⸗ zig Große verſagt blieb? Weil ſie in Deutſch⸗ lands furchtbarer Schickſalsſtunde nicht mit⸗ zittern, mitleiden durften? weil ſie vielleicht nur auf einem Umweg über den Denkapparat das Unermeßliche begreifen, das Millionen unſeres Volkes, vom erſten Haus unſeres Lau⸗ es bis zur letzten Hütte unmittelbar im ele⸗ mentarſten Juſtinkt des Herzens, in Blut und Lehen fühlen? Bemitleiden— weil einſt, wenn dieſe Stürme eigen werden, wenn keine Kugeln und Granaten mehr fliegen, kein geliebtes Haupt mehr im eutſetzlie wenn die Angſt, die bohrende Ungewißheit, die Zeit der Not vorüber iſt, und nur noch die ſchwarzen Gewänder reden, manch Antlitz ſtill und ernſt wurde, das vordem lachte, und lange, lauge Gedankenzüge hinüberwallen zꝛ den ſtillen Gräbern in Feindesland— weil daun halb in der Trauer, außerhalb in dem he Stolz, dem Vaterland mit dem eigenen mit Gut und Blut gedient zu baben, außerhe in dem, was ſonſt an Erdenfreuden vorhanden war, alles überſteigenden Jubel, einen Zurück⸗ kehrenden im Siegeszuge zu begrüßen! Bemit⸗ leiden— weil in dem Rückblick, in der Er⸗ innerung für das ganze nachfolgende Leben bis zur letzten Stunde, dieſe große Zeit für ſie eine leere, kahle, von Nichtigkeiten überrankte Stelle bleibt? Brüder und Schweſtern in deutſchen Landen, die ihr„beteiligt“ ſeid, deren Tage und Nächte heute unter der gewaltigen Not der großen Zeit ſtehen, beantwortet dieſe Frage ſelbſt: beneiden—9 oder: bemitleiden! zeichneten(und mit ihnen wohl die Mehrheit des Schweizer Volkes) die hohen Ziele der deut⸗ ſchen Kultur und die deutſche Achtung auch vor fremden Kunſtwerken zu gut, um an böswillige „ungerechtfertigte“ Zerſtörung durch die Deut⸗ ſchen glauben zu können. Aus den Unterſchriften ſeien folgende wieder⸗ gegeben: Balmer, Alois, H Kunſtmaler, Barrenſchen, bermann, Kunſtmaler, Beda, Giulio, Kunſt⸗ maler, Dachau, Berlepſch⸗Valendas,., Kunſt⸗ maler, Planegg, Bühlmann, Joſef, Profeſſor an der Tech. Hochſch., Bührer, K. W. Schrift⸗ ſteller, Gourvoiſier, Walter, Dr., Lehrer an der Königl. Akademie der Tonkunſt, Fiſcher, Gott⸗ hweizer Konſul a.., Bad Reichenhall, Bildhauer, Hegi Guſtav, Dr., i rofeſſor und Schweizer Konſul Indergand, Hanns, Konzertſänger, Kreidolf, Ernſt, Kunſtmaler, Kupper, Walter, Dr., Kuſtos am Botaniſch. Garten, Lehmann, W.., Kunſt⸗ maler, Meyer, C. Theodor, Kunſtmaler, Mühle⸗ ſtein, Hans, Schriftſteller, Ochſenbein, Wilh., Dr. phil., Schriftſteller, Pfenninger, Alfred, Kunſtmaler, Pfenninger, E.., Kunſt⸗ le und Konſulatskanzler, Reininghaus, ul, Dr. jur., Schriftſteller, Rothplutz, Aug. „Univerſitäts⸗Profeſſor, Siegwart, Hugo, dhauer, Sulger⸗Gebing, Dr., Hochſchulprof., Wlel Hans Beat, Kunſtm., Wölfflin, Hein., Univerſitäts⸗Profeſſor, Schweizer Geſellſchaft, Nürnberg Schweizeriſcher Unterſtützungsverein „Helvetia“, Außsburg, Schweizeriſcher Unter⸗ ſtützungsverein„Helvetia“, Kaufbeuren, Schwei⸗ zeriſcher Unterſtützungsverein„Helvetia“, Rürn⸗ berg, Schweizeriſcher Unterſtützungsverein „Helvetia“, Regensburg. Die Seldpoſt. WITB. Berlin, 30. Okt.(Amtlich.) Es wird vielfach darüber geklagt, daß in Feldpoſt⸗ briefen(Paketchen) an Angehörige des Heeres bei der Ankunft ein Teil des Inhaltes fehlt oder auch daß der Inhalt manchmal nicht ſtimmt. Demgegenüber wird darauf hingewie⸗ ſen, daß es ſich hierbei keineswegs immer um eine Beraubung der Sendungen handelt. Die Mehrzahl der Fälle iſt vielmehr auf die nicht immer ausreichende Verpackung auch infolge der Benutzung von unzuläng⸗ lichen Klammerverſchlüſſen zurück⸗ zuführen. Die Sendungen gingen infolgedeſſen unterwegs entzwei und die Gegenſtände fielen dabei heraus, bei dem nach Offnen der Feld⸗ poſtbeutel im Felde von den Poſt⸗ und Militär⸗ perſonen im Intereſſe der Empfänger vielfach unternommene Verſuch, ſolche Sendungen rich⸗ tig wieder zuſammenzubekommen, können natürlich leicht auch Verwechſelungen von Tei⸗ len des Inhalts unterlaufen. Zumeiſt laſſen ſich die herausgefallenen Stücke überhaupt nicht wieder unterbringen, ſodaß ſie nach Vorſchrift als unanbringliche Gegenſtände behandelt werden müſſen, wäh⸗ rend ſie den Empfüngern fehlen Daß im Be⸗ triebe der heimiſchen Poſtanſtalten neuerdings auch hier und da Diebſtähle und Beraubungen von Feldpoſtwarenbriefen vorgekommen ſind, iſt det Feldpoſtverwaltung bekannt. Es kann ſonals verloven hat und dafür unerprobte be⸗ ſchäftigungsloſe Zivilperſonen als Erſatz ein⸗ geſtellt werden mußten. Vorkommniſſe dieſer Art laſſen ſich auch durch die beſten Kontroll⸗ maßnahmen nicht vorhindern. Die Poſtbehörde übergibt einen ſolchen Fall dem Gericht zur Aburteilung. Wenn bei der Beſprechung der⸗ artiger Angelegenheiten in einem Berliner Lokalblatt ſogar die Beraubng feſtgenagelter verſchnürter und verſiegelter Kiſten auf das Konto der Feldpoſt geſetzt wird, ſo ergibt ſich das Unrichtige eines ſolchen Vorgehens am heſten daraus, daß ſie Feldpoſtpakete nicht be⸗ fördert. Sranzösſiſches Bergwerkseigen⸗ tum in Elſaß⸗Lothringen. Manu ſchreibt der„Straßb. Poſt“: Als ſchwere wirtſchaftliche Schädigung un⸗ ſerer Großinduſtrie iſt jetzt auch zu mekden, daß 2 die franzöſiſche Regierung, dem Bei⸗ ſpiel der engliſchen Regierung folgend, die in deutſchen Händen befindlichen Bergwerke und Bergwerksbetei⸗ ligungen für ſich mit Beſchlag be⸗ legſt hat. Es iſt, wie Sie mit Recht ſchreihen, anzu⸗ nehmen, daß die Reichsregierung ſowie die ver⸗ ſchiedenen Landesregierungen dieſe Tatſache nicht ſo kuhig hinnehmen, ſondern das Recht der Wiedervergeltung ausüben wer⸗ den; in unſerem Lande ſind genügend Gegen⸗ werte, die ſich ebenſo behandeln laſſen. Es ſind: Der Beſitz der Internationalen Kohlenberg⸗ werk⸗Aktiengeſellſchaft zu St. Avold, der zur älfte in franzöſiſchen Händen iſt, die Saline nyme des Forges de Framont, das Eiſenerz⸗ feld von Charles Barat zu Villerupt, die Eiſen⸗ erzfelder der Heren Jahiot, Goraucl, Lamotte & Cie. zu Paris. Ferner iſt noch ein Eiſenerzfeld zu erwähnen, welches der belgiſchen Geſellſchaft Ougree Ma⸗ rihaye zu Ougrée-Luttich gehört. Da aber aus Belgien noch nicht verlautet iſt, daß dort die Regierung auch ſo handelte, ſo wäre es viel⸗ leicht auszunehmen. Oder hat die belgiſche Re⸗ gierung nur nicht die Zeit bekommen an die Ausführung der doch anſcheinend von England angeordneten Maßregel zu denken? In dieſem Falle wäre auch für dieſe Konzeſſion das gleiche Verfahren anzuwenden. Kleine Ariegszeitung. Die angeblichen Greueltaten der Deutſchen. Eine hieſige Firma hat von einem Geſchäfts⸗ freund Raus Saſſenheim(Holland) einen Brief erhalten, in dem es u. a. heißt: Es wimmelt Hier von Belgier meiſtens arme, die reicheren hat England natürlich zu ſich ge⸗ zogen. Die meiſten haben ſchreckliche erzählun⸗ gen über was die Deutſchen in Belgien getan haben. Ein Mädel von 18 Jahren erzählte überall daß ihre Schweſter beide Hände abge⸗ ſchnitten wurde und danach erſchoſſen. Weil unſer Bürgermeiſter ein guter Freund von uns iſt erzählten wir es ihm und wollten nun gerne wiſſen wo ſie es herhollte und haben ihr abends zu uns bringen laſſen und ihr ſtreng unterfragt und angſt gemacht daß ſollte es nicht wahr ſein ſie ſtreng beſtrafft wurde. Darauf hin ſagt ſie daß ſie gar keine Schweſter gehabt hat und trauerte wegen ihre Mutter die bereits drei Mo⸗ naten tot war. Trotzdem nun die Belgier es wiſſen daß das Mädel gelogen hat erzählen es die Belgier noch immer weiter. Daß gewöhnliche Volk Hier hört ſo etwas auch gerne erzählen, dabei kommt noch daß die Engländer auch das möglichſte tun, um die Stimmung Hier von Deutſchland abzubrin⸗ gen bei daß gewöhnliche Volk glückt es ſo Hier und da aber bei unſre Elite keine Spur. Die kennen England ſchon zu gut. Seit Sonntag⸗ morgen hören wir Hier vortwährend ſchwer ſchießen und ſind geſpannt was es ſein mag. Es muß ſehr weit weg ſein aber ſchwer iſt es. Jetzt verlangt ein jeder daß Graf Zeppelin ein Beſuch an London bringt. Sie können ſicher ſein daß Hier alles lacht freund oder feind von Engkland denn wenn auch Freund von England zagen doch allen daß England— London— auch mal etwas von der Krieg im eigenen Lande ſpüren muß. Briefeines gefangenen Ruſſen. Eine hieſige Familie hat von einem in Ruß⸗ land kämpfenden Mannheimer Krieger einen Abdruck folgenden humoriſt. Briefes erhalten, der, wenn vielleicht auch nicht echt, ſo doch min⸗ deſtens gut geſchrieben iſt. Der Brief lautet: Makuſchka, Braut geliebtes: Iſt ſich großes Glück, daß ich ſo gutt kann deitſch⸗ Sonſt ich nicht dürfte ſchreiben an dir, weil ich bin in deitſches gefangenlager und weil deitſches Auf⸗ ſicht nur loßt abgehn Briefe, was ſind geſchribben in tadelloſem deitſch. Geh zu Popen mit das Brief, Pope ſoll dir überſetzen in ruſſig, damit du ver⸗ ſtehſt. Denn Du leider ja nicht kannſt deitſch, weil du biſt blödes Ruſſenmagt. Serr komiſch iſt in deitſchland, ſoll dir Pope überſetzen. Zuerſt ſind wir gezogen hoch zu Roß durch Dörfer deitſches. Dann durch Städte deit⸗ ſches. War ſerr komiſch. Jeder deitſche hat in ſein Haus Drehorgel, was aber nicht zum drehn. Dreh⸗ orgel iſt ſchwarz angeſtrichen mit weißes Gebiß. Und wann deitſches will Muſik, dreht nicht, ſondern haut mit die Händ auf das Gebiß von die Dreh⸗ orgel. Serr komiſch in Deitſchland. Wenn deit⸗ ſcher hat Hunger, freßt ſich nicht mit die Hand, ſondern nimmt in das rechte Hand Heines Säbel, in linke große Beißzange. Und wenn deitſcher ſauft, gießt erſt hin, gießt dann her, weil iſt zu dumm zu ſaufen aus Flaſche. Wann ruſſiſches Maun nimmt Abſchied von ruſſiſches Weib, Mann berprügelt Weib ſeinige mit Knute. Wann deik⸗ ſches Mann nimmt Abſchied von deitſches Weib, beißt ihr in den Mund. Deitſches Mann iſt ſehr grauſam, werd ich auch verſuchen nechſtesmal, wenn ich nem Abſchied vun dir, Maruſchka Braut geliebtes. Vorläufig iſt wenig Ausſicht für zu nemmen Ab⸗ ſchied bei dir. Sitz ich in Hauptſtadt von Deitſch⸗ lands als Gefangener. Hauptſtadt von Deitſch⸗ land heißt ſich Debberitz. Kannſt du ſagen dem Pope, daß Pope ſich hat geirrt. Haupkſtadt heißt nicht Berlin, iß ſich Aberglaube, hat mir gefangenes franzöſtſches Kamerad ſelbſt geſagt. Debberitz iſt ſich Hauptſtadt von Deitſchland. Und deitſchland iſt ſich Hauptſtadt von Preißen. Pope ſoll weiter⸗ ſagen, damit, wenn wieder General zieht gegen Preiß, ſoll nicht marſchieren aufzu Berlin, ſondern aufzu Debberitz. Lekbe wohl, Maruſchka, Braut geliebtes. Und gib das gute Cgeſar, das brave Hundvieh, fünfund⸗ zwanzig Schlüge mit das große Skock, damit Hunde⸗ dieh mich nicht bermißt. Auch du ſei innig gegriſt von dein treies Itwan, Koſaf, gefangenes. Freſſen iſt ſich ſerr gut. Ein Sankbarer FJranzoſe. r Hoſpital liegt ein ver⸗ der Soeiets anonyme des Sales Eaux in Nanch, die Salz⸗ und Soolefelder der Soclete anonyme de Sommerodlen Kupfererzfelder von Charles Kdlaseer Wilson son zu London, die Eiſenerzfelder der Société anonyme de Manufacture de glaces zu Naney, ——ů— et produits chimiques de St. Gobaire, Chaus⸗ SY et Cirey, die Eiſenerzfelder der Soeiete ano⸗ —1 ef! „Oscar Locquet, der an folgendes ſchrieb: verwundet im Schützengraben. Stimmen. Es waren jedoch * nicht franzöſiſche Sanitäter, ſondern⸗ die deut⸗ ſchen. Wie ſoll ich Dir unſere Angſt beſchreiben. Man hatie uns ja ſo viel Lügen bekreffs der Gewohnheiten der Deutſchen erzählt. Man ver⸗ 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abondblatt) * Freitag, den 30. Oktober 1914. lãud uns in einen Spezialzug, d. h. mit Betten, umgewandelt in ein Hoſpital, und man brachte uns nach Deutſchland. Der Zug führte ver⸗ wundete Franzoſen und Deutſche; wir wurden ohne Unterſchied behandelt. Mit welcher Hin⸗ gabe die Aerzte und die Damen vom Roten Kreuz uns gepflegt haben während der Durch⸗ reiſe und welch gutes Eſſen wir erhalten haben! D, auf jedem Bahnhof, wo der Zug hielt, war es ein Feſt! Butterbrot, Süßigkeiten, Schinken, Brötchen, Schokolade, nichts ſehlte. Und dieſe Reiſe nahm ein Ende in Lübeck. Jeder hat ein gattes, kleines Bett, viel und gut zu eſſen, vor allen Dingen gute Pflege. Was ich Euch ganz beſonders ans Herz legen möchte, iſt, einem jeden zu ſagen, wie die Deutſchen gut zu uns ſind und mit welcher guten Pflege ſie uns umgeben. Die üble Legende muß vernichtet werden, welche ſagt, daß ſie Böſewichter ſei en. Nein, meine Lieben, es ſind Leute, an denen man das gute Herz und die Achtung ohne Uebertreibung rühmen muß. Als Beweis, bis zu welchem Punkte ſie gut ſind, möge dienen, daß ſie trotz ber gegenwärtigen Lage ſich damit beſchäftigen, unſere Korreſpondenz zu beſorgen“ Aus Stabt und Land. Mannheim, den 30. Oktober 1914. Der Großherzog von Baden bei ſeinen Candwehrleuten. „Der 21. Oktober brachte“, ſo wird mehreren badiſchen Blättern geſchrieben,„in das öde Einer⸗ lei des Wach und Patrouillendienſtes eine freu⸗ dige Ueberraſchung. Es war hoher Beſuch ange⸗ ſagt, der badiſche Landesherr will ſeine Wehr⸗ männer ſehen. Unſer ganzes Bataillon und an übrigen badiſchen Truppen der Feſte„Iſtein“, ſo⸗ weit abkömmlich, waren auf Elſäſſerboden— dem ſo oft und ſchwer heimgeſuchten— aufgeſtellt. In langen, tiefen Reihen erwarteten wir das Erſchei⸗ nen unſeres Landesfürſten. Um 24 Uhr nachmittags langten die vier Autos von den Truppen im Felde kommend— an. Der Großherzog, der geſund und friſch ausſah, entſtieg elaſtiſchen Schrittes dem bekannten Hof⸗ auto. Nach Begrüßung und Vorſtellung des mili⸗ täriſchen Gefolges ſchritt der Landesfürſt die Fron⸗ ten unſerer Aufſtellung ab, die einzelnen Züge mit einem„Guten Abend, Kameraden“ erfreuend. Wir formierten einen Kreis. In längeren Aus⸗ führungen ſprach Großherzog Friedrich mit kräfti⸗ ger Stimme zu ſeinen Landeskindern. Mit patrio⸗ tiſchen Worten, denen man die innere Begeiſterung heraushören konnte, feierte er die bisherigen Er⸗ folge unſerer Truppen, dabei weiter auf die Gulide von oben vertrauend. Auch die Aufgabe unſerer Beſatzung, die nicht minder wichtig ſei wie die un⸗ ſerer Kameraden im Felde, wurde von Sr. Königl. Hoheit hervorgehoben.„Sollte es aber Guch be⸗ ſchieden ſein, an den Feind zu kommen, dann will ich es Euch von Herzen gönnen.“ Mit einem brau⸗ ſend aufgenommenen Hurra auf den oberſten Kriegsherrn ſchloß der Landesherr ſeine zündende Anſprache. Der Kommandant der Feſte, Herr Oberſtleutnant von Franſecky, dankte dem Großherzog für ſeine Worfenund die Gnade des Beſuches. Erferneuerte das Gelöbnis der Treue zuKaiſer und Landes⸗ herrn und verſprach die treueſte Pflichterfüllung jedes einzelnen bis zum äußerſten. Seine Worte klangen in ein Hurra auf den badiſchen Fürſten auls, für das derſelbe bewegt dankte. Nach der Auſprache zog der Großherzog jeden einzelnen der Offiziere und Zugführer in ein län⸗ geres Geſpräch; für jeden hatte er gütige Worte. Langſam und geräuſchlos fahren die Automobile vor, Die Truppen ſtehen ſtill, nehmen Augen links, und bald iſt die große Geſtalt des Fürſten den Augen ſeiner Wehrmänner entſchwunden. Die Exinnerung aber bleibt, noch lange werden ſeine Worte, wird ſein gütiger Blick in unſerm Gedächt⸗ nis haften. Und wenn wir die jetzigen ernſten Zeiten an unſerem geiſtigen Auge ſpäter vorüber⸗ ziehen laſſen, ſo wird der Beſuch Friedrichs von Baden einer der horvorſtechendſten, aber auch der erfreulichſten Momente ſein.“ Kunſtabend zugunſten der Kriegsfürſorge.(Am Donnerstag, den 5. November, im Kaſinoſgal.) Der Kartenverkauf für obige Ver⸗ anſtaltung hat bereits begonnen und findet der⸗ ſelbe in den Verkaufsſtellen: Heckel, O 3, Mann⸗ heimer Muſikhaus, P 7, 14a, Pfeiffer, O 2, Ver⸗ kehrsbüro, Zigarrenhaus Kremer, Baumſtark u. Geiger, K 1, 1 und Tonkünſtlerhaus ſtatt. Die Ein⸗ trittskarten ſind in Dreifarbendruck als kleine Flaggen ausgeführt und zwar diejenigen für die reſervierten Plätze als deutſche und jene für die nichtreſervierten Plätze als badiſche Flagge, ſodaß die Karten eine Erinnerung an die erſte künſft leriſche Veranſtaltung zugunſten der Kriegsfür⸗ ſorge bilden. Die Harfen⸗Virtuoſin Fräulein Paula Steéin, die mit Beginn des Spieljahres unſerem Hoftheater verpflichtet wurde, hat ebenfalls bereit⸗ willigſt ihre Mitwirkung zugeſagt, ſodaß das Pro⸗ gramm durch einige Harfenſoli bereichert wird. AUnterſtützung von Familienangehörigen der Kriegsteilnehmer. Die amtliche„Karlsr. Ieg.“ ſchreibt: Bis zum 10. Oktober 1914 ſind bel den Bezirksämtern 77 015 Geſuche von Familien in den Heeresdienſt eingetretener Mannſchaften um Unterſtützung auf Grund des Reichsgeſetzes vom 28. Februar 1888/4. Auguſt 1914 eingekommen. Von dieſen Geſuchen ſind bis zu dieſem Zeitpunkt 71965, d. i. 93,4%, durch Bewilligung der Un⸗ terſtützung und 2672, d. i 3,5%, durch Abwei⸗ ſung erledigt worden; bei 2378, d. i. 3,50%% konnte die Entſcheidung noch nicht getroffen wer⸗ den. Bis Ende September 1911 ſind auf Grund des genannten Reichsgeſetzes an Unterſtützüngen im Großherzogtum 3025 232 Mark ausbezahlt worden; hiervon entfielen 2286372 Mark auf die geſetzlichen Mindeſtbeträge, 738 860 Mark auf Mehrbeträge. „Bon der Handels⸗Hochſchule. Dr. Ernſt Leob. Stahl wird in der Vorleſung über die neuere daterländiſche Literatur der Deut⸗ * Vaterländiſcher ſchen bis zur Gegenwart behandeln: Das Zeitalter Friedrichs des Großen(Ewald von Kleiſt, Leſſing, Friedrich der Große als Dichter, der junge Goethe)— Die Klafſiker— Schiller als nationaler Dichter— Die Romantiker als Wieder⸗ erwecker deutſcher Art und Kunſt— Heinrich von Kleiſt— Die Befreiungskriege: ihre Proſalitera⸗ tur, ihre Lyriker— die politiſchen Dichter des jungen Deutſchland— Die Revolution von 1848 (Freiligrath)— Der deutſch⸗franzöſtſche Krieg in der Literatur(Wildenbruch), Liliencron)— Die Gegenwart.— Die Vorleſung findet Mittwo von 6 bis 7 Uhr in A 4, 1— Saal 3— ſtakt, zum erſtenmal im Winter⸗Semeſter 1914/15 Mitt⸗ woch, den 5. November. Eintrittskarten zum Preiſe von 3 Mark für das ganze Semeſter können an der Stadtkaſſe(Schalter 7) und im Sekretariat der Handels⸗Hochſchule gelöſt werden. Der Bach⸗Chor der Chriſtuskirche ſingt am Re⸗ formationsfeſte vormittags die Motette:„Der Herr iſt unſere Zuverſicht“ von A. Klughart. * Anonhme Zuſchriften. In der letzten Zeit ſind uns mehrfach anonyme Zuſchriften zugegan⸗ gen, ſo heute zwei ſolcher über die Verteilung der Einquartierungen und eine ſolche über die Klagen wegen der Herabſetzung des Gehältes der Kaufmänniſchen Angeſtellten. Wir möchten wie⸗ derholt darauf aufmerkſam machen, daß ano⸗ nhme Zuſchriften bei uns ſofort in den Papier⸗ korh wandern. Dies den betr. Einſendern der Artikel zur Kenntnisnahme. D. Schriftlig.) * Jubiläen. Am morgigen Tage feiert Herr Malermeiſter Anton Knapp und ſeine Gattin Babette geb. Langenbach das Feſt der ſilbernen Hochtzeit. Hleichzeitig iſt Herr Knapp in der angenehmen Lage, ſein 25jähriges Geſchäfts⸗ jubiläum zu begehen. Herzlichſte Gratulation! * Silberne Hochzeit. Herr Balthaſar Keil, Hühneraugenoperateur T 4a, 1, und deſſen Ehe⸗ gattin Babette geb. Paul, feiern am 31. Oktober das Feſt der Silberhochzeit. Herr Keil iſt auch ſchon ſeit 26 Jahren Abonnent des General⸗ Anzeigers.— Wir gratulieren! h. Witterungsumſchlag. Nach den ſchö⸗ nen, trockenen und milden Tagen, die uns in der zweiten Hälfte des Oktober beſchert wurden, hat ſich nunmehr ein durchgreifender Witterungsum⸗ ſchlag eingeſtellt, der uns nach dem prächtigen „Altweiberſommer“ raſch ſpätherbſtliches und in den Bergen ſogar winterliches Wetter bringen dürfte. In den letzten 24 Stunden iſt bei uns ein ſtarker Barometerſturz zu verzeichnen gewe⸗ ſen und nach einem Rückgang von mehr als 10 Millimeter zeigt heute der Luftdruck bei uns nur mehr etwa 733 Millimeler(reduziert auf den Meeresſpiegel etwa 745 Millimeter). Die De⸗ preſſion bedeckt und beherrſcht das Feſtland und weiſt über Bayern ein Minimum auf; hoher Froſt eingetreten iſt(Haparande—5, Bodö—0. Auf dem Kontinent wehen vorwiegend Nord⸗ winde, die eine allmähliche Abkühlung bringen; vielleicht fällt Regen. An den Küſten, beſonders am Skagerak, iſt es ſtürmiſch. Es iſt anzuneh⸗ men, daß die Depreſſion langſam abzieht; auf ihrer Rückſeite haben wir mit böigen und kälte⸗ rem Wetter bei zeitweiligen Regenfällen in den Tiefen und Schneefällen auf den Höhen zu rech⸗ nen. Auf den Kriegsſchauplätzen iſt die Witte⸗ rung in den letzten Tagen recht unfreundlich ge⸗ worden; in Petersburg trat bereits Schneefall ein; die Temperaturen an der deutſch⸗ruſſiſchen Grenze liegen indeſſen noch mehrere Grade über dem Gefrierpunkt. Nach heiteren und milden Tagen iſt auf dem franzöſiſchen Kriegsſchauplatz nunmehr ebenfalls Trübung und Abkühlung er⸗ folgt. eeeeeee, Nit EEt ben Eiſernen Krenz ausgezeichnet —T— Mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichſete 8 Nannheimer. Willy Eiſen von hier, Sohn des verſtorbenen Tiefbauunternehmers Wilh. Eiſen, Gefreiter im Leibgrenadierregiment 109(e. Komp.), bei der Führung einer Patrouille. Alfred Stalf, Regierungsbaumeiſter, Leutnant der Reſerve(Inf.⸗Regt. Nr. 112) Herr Stalf war früher der Bahnbau⸗Inſpektion Mannheim zu⸗ geteilt. Edmund Kreutzer, Haupklehrer Leutnant d. Reſ. im 5. Baher. Reſ.⸗Juf.⸗Regt., für beſondere Leiſtungen auf dem Schbachtfelde in Lothringen verliehen am 20. Auguſt. Kreuzer, dem die Nachricht über dieſe ehrenvolle Aus sichnung infolge mehrmaligen, durch eine Schußberletzung bedingten Aufenthaltswech erſt jetzt zugeſtellt werden konnte, iſt der 2. Vo des ehemaliger Königl. Bayer. 18er hier ünd im Pfadfinderkorps hier bekannte Perſönlich Wir gratulieren. 799⏑0½½er hier und Seete de e e e n 822278%738728% Sport⸗Jeitung. 222222222817252 reeeeeseeeel eereeeeeeeeereeneeeteeeeeeneee Mit dem Eifernen Kreuz Sportsleute. 72 222222 2222422222 224247227 245˙¼˙ ausgegeichugte F. W. Rahe⸗Roſtock und H. Schom bu Leipzig, zwei hervorragenden Tennisſpielern, liehen worden. Dar Eiſerne Kreuz erhielt ſerner Dr. Wilbeun Raßmanu, Leutnant im Füſ.⸗Regt. Nri 80, 8 ſitzender des Nordkreiſes und zugleich Vo des Spielausſchuſſes des Südd. Fußballberbandes. Geſallene Sportsleule. Zwei unſerer jüngeren Herrenreiter, Oberleutnant Wenn⸗ mohs(1. Drag.) und Leutnaut F. Meckel⸗ burg(13. Drag,) haben im Weſten den Tod fürs Vaterland gefunden. Leutnank Wenn⸗ mohs, der erſt vor kurzem mit dem Eiſdrnen Kreuz ausgezeichnet worden iſt, gewann in die⸗ ſem Jahre 9 und im Vorfjahre 16 Reunen. Ll. Meckelburg war im Vorjahre zum erſten Male in den Rennſattel geſtiegen. Druck liegt im nordöſtlichen Europa, wo bereits Sr. Jockey Archihald, der erfolgreichſte Flach⸗ rennreiter Deutſch 5 Deutſchlands in den beiden letzten Jahren, iſt auch für die nächſte Saiſon von Frei⸗ herr S. A. von Oppenheim als Stalljockey ver⸗ pflichtet worden. sr. Deutſches Derby und Großer Preis von Hamburg nächſten Jahres ſind bisher von dem Weltkrieg nicht im geringſten beeinflußt wor⸗ den. Im Gegenteil, in den beiden großen Prüſungen ſind ſogar bei der 2. Einſatzzahlung mehr Pferde denn je ſtehen geblieben. Im Deutſchen Derby wurde nämlich 87 und im Großen Preis von Hamburg 48 Pferden die Teilnahmeberechtigung gewahrt. Auch die öſterreichiſch⸗ungariſchen Ställe ſind in den bei⸗ den 100 000 Mark⸗Rennen zahlreich vertreten. Büchertiſch. Die Entente— eine Gefahr für England. Von einem reichiſchen Seeoffizier.(Gegenwarts⸗ n 1918/14. IV) Politik, Verlagsanſtalt und druckerei G. m. b. H. Berlin W 57. Preis Mf..—. Der Inhalt dieſer flott und überſichtlich geſchriebenen Broſchüre dürfte gerade jetzt allge⸗ meines Intereſſe wachrufen, gibt ſie doch einen klaren Ueberblick über die Stellung, die England in einem curopaiſchen Konflikt einnimmt, und über die Folgen, die ſich daraus ergeben, beſonders im Hinblick auf die Gefahren, die dem Inſelreich von Seiten Japans den Vereinigten Staaten drohen. Letzte Meldungen. England im Kriege. WITB. London, 30. Okt.(Nichtamtlich.) Die Morning Poſt ſchreibt über die Kriegslage: Deutſchland iſt einig und entſchloſſen auszu⸗ harren. Es wird alle ſeine Hilfsquellen, die gewaltig und wohlorganiſiert ſiud, in den Kampf ſtellen. Seine Truppen ſind diszipliniert, gut ausgebildet und gut bewaffnet. Ihre Tapfer⸗ keit iſt wunderbar. Gegen eine Nation, die augenſcheinlich beveit iſt, einen hohen Preis für den Sieg zu zahlen, für die Herrſchaft im Lande, Meer und Luft, werden die Verbündeten ſchwer für den Erfolg zahlen müſſen. Wenn Deutſchland die Linien der Verbünde⸗ ten zwiſchen der Schweiz und dem Meere nicht durchbrechen, und das ruſſiſche Heer nicht er⸗ ſchöpfen kann, unterliegt es. Für die Verbünde⸗ ten ſind Geduld und Ausharxen die Loſung. Für England unermüdliche Anſtrengung, um die Vermehrung ſeiner Streitkräfte vorzubereiten. Aber die Regierung kann die Männer nicht in ſchnellerem Tempo aufrufen, als ſie organiſiert, ausgebildet und ausgerüſtet werden können. Wir ſind augenblicklich kaum in der Lage, die Anregung in dem am Montag veröffentlichten, vortrefflichen Briefe des Franzoſen anzunehmen. Die Zeit mag kommen, wo ein allgemeiner Auf⸗ ruf zu den Waffen notwendig wäre. Aber auch eine ſolche Maßregel muß vorbereitet werden, wozu bisher keine Zeit war. Obwohl wir darauf vertrauen, daß ſie erwogen und geplant war. Die augenblickliche Aufgabe iſt die Ausbildung und Ausrüſtung einer großer Zahl von Män⸗ nern, die jetzt organiſiert und gedrillt werden. Kitcheners Armeen. WIB. Lon don, 30. Okt.(Nichtamtlich). Ein Ausſchuß unter Lord Desborough organi⸗ ſierte Freiwillige, die nicht in die reguläre oder die Teritorialarmee aufgenommen werden um ſich in den Waffen zu üben. Das Kriegsamt drückte ſeine Sympathie zu der Bewegung aus, verſagte ihr aber vorläufig die amtliche Aner⸗ kennung, da es mit der Bewaffnung der neuen Armee Kitcheners vollauf beſchäftigt. „Geben“ und„Breslau“. WIB. Berlin, 30. Okt.(Nichtamtlich.) Die heute eingetroffene Nummer der römiſchen„Tri⸗ bung“ vom 26. Oktober meldet aus Athen vom 24. Oktober: Die Goeben und die Breslau ſind eilig in den Bosporus zurückgekehrt. Wie es ſcheint, werden nicht wieder im Schwarzen Meere auftreten. Die Botſchafter Rußlands und Englands haben der Pforte erklärt, daß ihre Regie⸗ rungen den Eigentumsübergang dieſer Schiffe für null und nichtig betrachteten; wenn alſo die Goe⸗ ben und die Breslau außerhalb der Dardanellen der engliſchen oder im Bosporus mit der ruſ⸗ Flotte zuſammentreffen ſollte, würden ſie in den Grund gebohrt zu werden, welche h führen. Die Bewegungen des ruſ⸗ gegen den Bosporus ſeien auf ben und ſie mit ſiſchel viclit 5855 Flagge ſie g führen, daß die G türkiſchen ſignaliſierteg denen Deaz e n ſech ait Falle vn Autwerpen, Mitwirkung treuer und erer Uſterreichiſcher raden hat herbei⸗ enn helſen. Mit deutſchem Gruß! General bvon Beſeler. Bulgarien. WITB Sofia, 30. Olt.(Nichtamtlich.) Meldung der„Agence Vulgare“. Miniſterprä⸗ ſident Graf Radoslawo eröffnete geſtern die Sobraſſſe im Nauien des Königs mit einer Thronrede, in der es heißt: Das bulgariſche Volk und meine Regierung haben, nachdem ſie in dom vergangenen Jahre aus einem langen erſchöpfenden Kriege, den ſie mit einer Selbſt⸗ 72* verleugnung ohne gleichen durchgehalten haben, hervorgegangen ſind, von neuem alle ihre Bemühungen darauf gerichtet, die Wunden der jüngſten Vergangenheit zu heilen, die nationale Macht wieder herzuſtellen und neue Quellen des Wohlſtandes im Lande zu ſchaf⸗ fen. Unſere gemeinſame friedliche Atbeit wurde durch den Ausbruch des größten und ſchrecklichſten Krieges, den die Geſchichte bisher kennt, unterbrochen. Angeſichts dieſes Kampfes zwiſchen den großen europäiſchen Nationen, war meine Regierung der Anſicht, daß ihre Pfli⸗ gegenüber dem Lande und gegenüber ſeinen Geſchicken in Zukunft ihr gebiete, die Neutral⸗ kät genau und loyal zu beobachten, wie es den internationalen Erforderniſſen und Vorſchriften, ſowie den Intereſſen des Vaterlandes entſpricht Dank dieſer Haltung erhält die Regierung ihre guten freundſchaftlichen Beziehungen zu allen Großmächten aufrecht. Es iſt ihr gelungen, unſere Beziehungen zu faſt allen unſeren Nach⸗ barn größeres Vertrauen zu verleihen, das der Kriſe des vergangenen Jahres und inmitlen der Ereigniſſe, die heute auf Europa laſten, ſo notwendig iſt. Ruſſiſche Agitation in der Bukewina. WIB. Wien, 30. Okt.(Nichtamtlich). In der Bukowina hat in den letzten Wochen eine ruſſiſche Agitation einen Aufruf verbreitet, der angeblich von den Griechiſch⸗Orthodoyen Bauern jenſeits des Pruth ausgeht. In dieſem Aufruf, der mit der hohnſprechenden Anrede „Brüder“ beginnt, wird dem Volke erzählt, daß die Ruſſen 500000 Oeſterreicher ge⸗ fangen genommen haben und mehr alz 250 000 Oeſterreicher teils gefallen teils verwundet und mehr bedeutend mehr daß nur einige Landſturmmänner übrig geblie⸗ ben ſind, die in den Kukurzſeldern und in den Wäldern wie wilde Wölfe herumlungern und Hunger leiden.(Der Verfaſſer dieſer Phantaſie wurde mittlerweile eines Beſſeren belehrt) Dann werden die„Brüder“ aufgefordert, die ruſſiſchen Soldaten, die als Befreier gekommen ſeien, mit offenen Armen zu empfangen. C⸗ wird ihnen die Ausſicht eröffnet, daß der ruſff⸗ eine„ruſſiſche Regierung“ haben werden. Es werden ihnen die beſonderen Vorzüge dieſes Zu⸗ ſtandes geſchildert. Wir ruſſiſche Bauern jen⸗ ſeits der Pruth, heißt es weiter, die wir ay Euch dieſen Appell richten, haben in unſerem Gebiet ruſſ. Militär. Die ruſſ. Soldaten verteilen jüdiſche Viehſtücke und jüdiſches Ge⸗ treide unter uns. Die Juden flüchten und wer⸗ den nicht mehr zurücktehren. Zum Schluß wer⸗ ſchen Gendarmen und Juden zu erſchlagen oder den ruſſiſchen Behörden zu übergeben und ſich von dem lange getragenen Joch zu befreien und freie Menſchen zu werden. * WIB. Stuttgart, 30. Okt.(Nichtamtl.). Der langjährige Hauptleiter und Seniorchef des „Schwäbiſchen Merkur“, Dr. Karl Elben ſſt nach kurzer Krnkheit im Alter von 85 Jahren heute früh geſtorben. Berlin, 30. Okt.(Von unſ. Berl⸗ Bur.) Die„B..“ meldet aus Amſter d am: Lon⸗ doner Blätter melden: Admiral Louis von Battenberg, der erſte Seelord, hat ſeine Demiſſion gegeben. WIB. Berlin, 30. Okt. Nationalſtiftung für bliebenen der im Kriege (Nichtämtl.) Der die Hinter⸗ Gefallenen ſind wieſen worden. Weitere Geldſpenden ſind drin⸗ gend erbeten. Auch werden Staatspapiere und Obligationen entgegen genommen, von den be⸗ kannten Zahlſtellen ſowie dem Büro der Natio⸗ nalſtiftung Berlin.., Alſenſtraße Nr. 40. WIB. Wien, 30. Okt. Der ehemalige lang⸗ jährige Vorſitzende der Wiener Kümflerge⸗ noſſenſchaft Proleſſor Rudolf Ritter von Weyr iſt im Alter von 86 Jahren geſtorben. Zas Exobeben in der Schweiz h. Aus Bern, 29. Oktl wird uns geſchrieben; Das am Dienstag, den 27. Oktober von den füd⸗ deutſchen Erdbebenwarten aufgezeichnete Erdbe⸗ ben iſt nicht nur in Oberitalien, ſondern nahezu in der ganzen Schweiz deutlich verſpürt worden und hat an einigen Orten Schaden ber⸗ urſacht. Die Erdbebenwarte in Zürich regi⸗ ſtrierte das Beben vormittags 10 Uhr 23 Minu⸗ ten 17 Sekunden; Zürich aus 280 Kilometer; der Hauptſtoß war zräftig genug, um vom Publikum verſpürt zu werden. In Frauenfeld wurden Erdſtöße wahr⸗ genommen, die in der Richtung Weſt⸗Oſt verlie⸗ und Fenſter zugeſchlagen wurden u. freiſtehende und hängende Gegenſtände ins Schwanken ge⸗ rieten. In St. Gallen verliefen die Stöße in der Richtung von Südoſt nach Nordweſt; in den böheren Stockwerken machte ſich die Erſchütke⸗ rung beſonders geltend. Im Bodenſeegebiet, im Rheintal und Appenzellerland wurde der Erdſtoß ebenfalls verſpürt. Telephondrähte ins Zittern; an den Häuſerfron⸗ ten zeigten ſich ſtellenweiſe Riſſe. In Luzern nahmen die anfänglich ſcharf ausgeprägten Schwingungen in der Richkung Süd⸗Nord nach Verlauf der beiden erſten Wellen an Stärke wie⸗ der ab. In Locaruo waren die wellenförmigen Bewegungen ſo ſtark, daß Bilder an der Wund ius Schwanken gerieten und Möbel von del Stelle gerückt wurden. In Bellinzona dauerte das Beben 5 Sekunden. Starke Erſchütterungen deln, Wädenswil, Stäfa, Vettis, Herisau und Altſtetten wahrgenommen worden. * ſche Zar Unſer Zar“ werden wird und daß Wir den die„Brüder“ aufgefordert, die öſterreichi⸗ u. a. von Herrn Hugo Preuß 20000 M. über⸗ die Entfernung betrug von ſen und die ſo heftig waren, daß offene Türen In Männedorf gerieten die ſind außerdem in Schwyz, Rothenturm, Einſie = Freitag, den 30. Oktober 1914. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Seite. Mannheim. Kanonier⸗Sied. Von einem Neckarhauſener Landſturmmann. „Die fleißige Berta“. Melod.: Stimmt an mit hellem, hohem Klang. Das Geſchütz,„das fleißige Berta heißt en Iſt geboren dort in Eſſen. Die Firma Krupp iſt's Elternhaus, Man ſoll es nicht vergeſſen. Ein Wunderwerk hat ſie gemacht Für uns ihr lieben Krieger Und wenn ſie iſt mal aufgeſtellt Erſchreckt bereits ein jeder. Ihr Kunſtwerk hat ſie ſchon geleiſt't Bei Lüttich und Antwerpen Und was ſie uns noch weiter zeigt Das werden wir bald merken. Und als die Berta abgereiſt Von Eſſen an der Ruhr Die Firma ſagte gleich zu ihr Du bekommſt ne ſchwere Tour. Die Berta ſagt's iſt ganz egal Es kann nicht anders kumme Der Feind ſoll auch mal hören mich Wie meine Kugeln brumme. Das'ſchoß das nun die Berta'ſitzt Mißt zweiundvierzig durch Deswegen hat der Feind bekommen Die allergrößte Furcht. Wir Kanoniere lieben ſie Weil ſie ſo ſtark geſchaffen Sie iſt zur Königin gewählt Von unſ'ren guten Waffen. Nun danken wir der Firma Krupp Und Gott, daß ſie jetzt da Die gute mit dem langen Rohr „Die fleißige Berta.“ Landſturmmann M. Feuerſtein 3. Zt. in Neckarhauſen bei Ladenburg. * Befeſtigung der Aniewärmer. Es wird uns geſchrieben: Schon wiederholt las ich in Ihrem geſchätzten Blatte Ratſchläge wegen Befeſtigung der Kniewärmer. Nichts leichter als das. Ich trage bei kalter Jahreszeit ſeit vielen Jahren gegen Gicht und Rheumatis⸗ mus mit gutem Erfolge Kniewärmer. Dieſe werden über die Unterhoſen geſtreift, an geeigne⸗ ter Stelle näht man ſie dann auf beiden Sei⸗ ten oben mit einem ſtarken Faden(etwa Baum⸗ wollfaden) an; alſo nicht rings herum, da der Faden erfahrungsgemäß ſonſt während des Tra⸗ gens reißt. Am untern Teile der Kniewär⸗ mer iſt keine Befeſtigung nötig. Nur beim Wech⸗ ſeln der Unterhoſen, z. B. zum Waſchen, wer⸗ den die Kniewärmer zu gleichem Zwecke wegge⸗ trennt. * Eine Bitte unſerer Mannhei⸗ mer„Blauen Jungen“. Wir werden um Aufnahme folgender Bitte er⸗ ſucht: Am 7. November d. J foll vorausſichtlich wieder eines der größten und ſtärkſten Groß⸗ kampfſchiffe Deutſchland, S. M, Linienſchiff „Kronprinz“ in Dienſt geſtellt werden. Unter der Heizerbeſatzung des Schiffes befin⸗ den ſich auch einige Mannheimer, die im Verein mit ihren Kameraden Sie um gefl. gebührenfreie Veröffentlichung folgender Bitte erſuchen: „Wer möchte unſern blauen Jungens eine große Freude bereiten durch Ueberlaſſung eini⸗ ger gebrauchter Muſikinſtrumente wie Ziehhar⸗ monika, Mandoline oder Mundharmonika? Et⸗ waige Zuſchriften bitten wir zu richten an Hei⸗ zer Peter Germann, Stamm„S. M. S. Kron⸗ prinz“ Kiel. * Liebesgaben an sSſterr.⸗ungar. Seldaten. Das k. k. öſterr. Finanzminiſterium findet auf Grund der kaiſerlichen Verordnung vom 24. Sep⸗ lember 1914, R. G. Bl. Nr. 25ʃ, zu geſtatten, daß Nahrungs⸗ und Genußmittel, ſowie Beklei⸗ dungsgegenſtände, die etwa als Spenden für die im Felde ſtehenden Truppen als Poſtſendung aus dem Auslande eingehen und an ein Feld⸗ poſtamt adreſſiert werden ſollten, ſeitens der Jollämter frei von Zöllen, Zollzuſchlägen und Verbrauchsabgaben abgefertigt werden dürfen. Dieſe Begünſtigung begreift in ſich auch die Uzenzgebührenfreie Behandlung von Tabak und Tabakfabrikaten, bei welchen überdies, falls ſie in der obenerwähnten Weiſe einlangen, von der Jorderung einer Bezugsbewilligung abzuſehen iſt. Die Gewährung gleicher Begünſtigungen für Waren, welche zwar auch als Spenden, je⸗ doch als Bahnfrachtgut aus dem Auslande ein⸗ kugen, ſowie für Sendungen überhaupt, die nicht direkt an im Felde ſtehende Truppen, ſon⸗ dern an ein der Wohlfahrtspflege im Kriege ſich widmendes Inſtitut(das Rote Kreuz, Kriegs⸗ fürſorgeamt etc.) adreſſiert ſind, bleibt der Ent⸗ eidung des Finanzminiſteriums vorbehallen. Die betreffenden k. k. Zollämter ſind von die⸗ ſen Anordnungen eniſprechend in Kenntnis ge⸗ ſetzt worden. Stimmen aus dem publikum. Maßregeln gegen die Kartoffelteuerung. Man ſchreibt uns: Auf die heutige Mitteilung im General⸗An⸗ zeiger, daß in Dürkheim die Behörde einge⸗ ſchritten iſt und Kartoffel⸗ und Butterpreiſe auf eine normale Höhe herabgedrückt hat, möchte ich die ſchon längſt gehegte Frage auf⸗ werfen, ob denn die hieſigen Behörden noch lange zuſehen wollen, welcher Wucher mit Kar⸗ toffeln getrieben wird. Am Donnerstag, Samstag und Montag wurden—6 Mark für den Zentner Kartoffeln verlangt und man be⸗ gegnet an den Verkaufstagen ſo mancher Hausfrau aus ärmeren Kreiſen, der die hellſte Ratloſigkeit aus den Augen ſchaut. Wie ſoll da eine arme Mutter ihre—6 Kinder über den Winter hinwegführen, wenn das Nötigſte, die Kartoffeln, die doch ein Hauptbeſtand unſerer Volksernährung bilden, auf ſolche Preishöhen hinaufgeſchraubt werden. Daß die Kartoffelernte gerade dieſes Jahr ſchlechter ſei als ſonſt, kann wohl keiner ernſtlich glauben, denn es gab auch in vergangenen Jahren Ge⸗ genden, wo die Ernte zu wünſchen übrig ließ, ohne daß die Preiſe ſtiegen. Wenn nun aber doch unbedingt einige Kreiſe aus dem unglück⸗ lichen Krieg, der über unſer Vaterland herein⸗ brach, Nutzen ziehen wollen, ſo genügt es, wenn man den Zentner Kartoffeln auf.60—.80 Mark anſetzt. Reich braucht jetzt niemand zu werden, ſondern jeder ſoll ein Einſehen haben und ſich an der großen Opferwilligkeit, die unſere Tage belebt, würdig beteiligen. Eine für Viele. * Kaufmänniſche Angeſtellte und Saläre. Es wird uns geſchrieben: In Nr. 506 und 510 klagen die Handlungs⸗ gehilfen über die Gehaltskürzungen und über Ent⸗ laſſungen, die willkürlich und ohne Not erfolgt ſind, und wird es höchſte Zeit, daß die kaufmänniſchen Vereine, die Vertreter der Handlungsgehilfen, ſich dieſer wichtigen Angelegenheit annehmen. Warum werden keine Fragebogen von den Vereinen aus⸗ gegeben, die mit wenigen Fragen in dieſer Beziehung verſehen ſind? Sobald dieſe wieder eingelaufen ſind, und das wird meiner Anſicht nach nicht lange auf ſich warten laſſen, müſſen die betr. Firmen, die ſich an ihren Angeſtellten ſo ſehr vergehen, dem Generalkommando des 14. Armeekorps unterbreitet werden. Nur auf dieſe Weiſe kann Abhilfe ge⸗ ſchaffen werden, weil die Beſchwerden durch die berufenen Vereine dem Angeſtellten eine ſtrenge Diskretion garantieren, während die perſönlichen Beſchwerden beim Generalkommando die Namens⸗ nennung bei der Unterſuchung und, was unaus⸗ bleiblich wäre, die Entlaſſung zur Folge haben würde. Ich bin überzeugt, daß unſer Generalkom⸗ mando von dieſem Mißſtande keine Ahnung hat, ſonſt würde es ebenſo verfügt haben wie dasjenige vom 7. Armeekorps in der Pfalz. Es muß ja zu⸗ gegeben werden, daß Firmen der Luxusbranche oder ſolche, die aufs Ausland angewieſen ſind, zur Zeit wenig verdienen, aber dafür haben ſie in den vorhergegangenen Friedensjahren jährlich gute Gewinne erzielt. Auch mögen dieſe Herren Chefs bedenken, daß hunderttauſende andere Geſchäfts⸗ inhaber für eine gerechte Sache draußen kämpfen unter allen Entbehrungen und viele davon zu ihren lieben Familien nicht mehr zurückkehren dürfen. Es gibt aber auch eine Anzahl Firmen der Lebens⸗ mittel⸗ und Bekleidungsbranchen, deren Vorgehen gegen ihre Angeſtellten geradezu unerhört bezeichnet werden muß. Die Nachfrage nach dieſen Artikeln iſt außerordentlich groß, nicht geringer wie in den Vorjahren, die Verkaufspreiſe ſind allenthalben um ein Bedeutendes erhöht und der Verdienſt wird dies Jahr weit höher ſein wie früher. Einige Fir⸗ men haben es noch für nötig gefunden, am 15. 8. ihren ſämtlichen Angeſtellten, auch ſolchen, die ſchon viele Jahre bei ihnen kätig ſind, durch Ein⸗ ſchreibebrief oder mündlich per 30. September zu kündigen. Auch ſollten die Gehaltsreduktionen bis zur Hälfte rückwirkende Kraft ab 1. Auguſt erhal⸗ ten und im Falle einer Einberufung die Gehalts⸗ zahlung eingeſtellt werden. Mancher der Ange⸗ ſtellten möchte ſich gerne an den Liebesgaben für unſere lieben Soldaten beteiligen, allein er muß froh ſein, ſich ſelbſt durchhauen zu können. Ich werde alles tun, um die Firmen, die in dieſer Weiſe gegen ihre Angeſtellten vorgegangen ſind, dem Generalkommando mitzuteilen. Ein Vertreter der Handlungsgehilfen. Aus dem Großherzogtum. OLadenburg, 28. Okt. Am 27. ds. Mts. fand unter dem Vorſitze des Herrn Bürgermeiſters Dr. Fritſch eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt. Vor Eintritt in die Tagesordnung machte der Vor⸗ ſitzende in ſehr intereſſanter und geſchickter Weiſe Mitteilungen über Mobilmachung, Begeiſterung und Opfermut der Krieger; Kriegsunterſtützungen, Liebesgaben und gedachte in warmen Worten der gefallenen Ladenburger, ſowie unſeres Reichstags⸗ abgeordneten Dr. Frank. Zum Gedächtnis der ge⸗ fallenen Helden erhebt ſich die Verſammlung von den Sitzen. Sodann wurde in die Tagesordnung eingetreten. Sie enthielt folgende Punkte: 1. Be⸗ willigung des erforderlichen Kredits a) für einen Kanal in der Verlängerung der Feuerleitergaſſe (2500.), b) in der Wallſtadter Straße(1750.); 2. Badeordnung mit Tarif für das neue Volksbad; 3. Errichtung einer Bademeiſterſtelle(Jean Wolf, 400.); 4. Gründung einer Bezirksſparkaſſe. Alle Punkte fanden ohne größere Debatten einſtimmige Annahme. Die Sitzung dauerte von.15 bis 10.25 Uhr. Anweſend waren 38 Mitglieder, 14 ſtehen im Felde. JLadenburg, 28. Okt. Auf dem Felde der Ehre erlitt den Heldentod für das Vaterland Fritz Has, Reſerviſt im 2. Marine⸗Jufanterie⸗Regi⸗ ment. Er fiel am 3. Oktober vor Antwerpen bei der Erſtürmung der Redoute de Roſenhut nahe Mecheln. OSchriesheim, 28. Okt. erndte iſt beendet. 28 bis 30 M. verkauft. in Qualität und Quantität nicht zufrieden, Tabak unter dem Hagel ſtark zu leiden h Der Zeutner Sandblätter wurde Zzu Die Tabak⸗ Hier wurde der Zentner für Mit der Ware war man da der verkauft.— Dieſelben ſind alle gut getrocknet.— Hier ſteht eine reiche Büchelornte in Aus⸗ ſicht. verein in Karlsruhe 2500 Ztr. Kartoffeln. Deren Verkaufspreis beträgt frei Keller Weinheim—4,10 Mk. per Zentner. Weinheim, 28. Okt. Auf Anregung des Allg. Badiſchen Kaninchen⸗Züchterberbandes(Sitz Karlsruhe) beſchloß der hieſige Verein der Kanin⸗ chenzüchter, ſofort möglichſt viele gegerbte und un⸗ gegerbte Kaninchenfelle zu ſammeln und dem Roten Kreuz in Karlsruhe als Liebesgabe für die im Felde ſtehenden Krieger zu übermitteln. Da ſämt⸗ liche badiſchen Kaninchenzüchter⸗Vereine in gleicher Weiſe vorgehen wollen, ſo dürfte binnen kurzem eine große Menge Kaninchenpelze zur Ablieferung gelangen, die z. B. als Leibbinden den Soldaten gute Dienſte leiſten werden. (Heidelberg, 28. Okt. Im vorge⸗ ſchrittenen Lebensalter iſt hier Herr Haupt⸗ mann a. D. Wol lmar geſtorben. Er gehörte mit zu den charakteriſtiſchen Figuren des Hei⸗ delberger Lebens, das durch ſein Hinſcheiden um eine Perſönlichkeit ärmer geworden iſt. )(Bruchſal, 27. Okt. Als dieſer Tage Graf Zeppelin hier nach Stuttgart durchfuhr, wurde er vom Publikum ſtürmiſch begrüßt. Einem auf dem Perron ſpontan ausgebroche⸗ nen Hoch fügte einer der Anweſenden die Worte hinzu:„Nach London, Herr Graf!“, worauf ſich Graf Zeppelim lachend mit den Worten: „Auf einem kleinen Umwege“, dem Sprecher zuwandte. Pfalz, Beſſen und Umgebung. §Landau, 28. Okt. In einex Wirtſchaft wurde geſtern ein Artilleriſt wegen ungebührlichen Benehmens vor die Tür geſetzt. Draußen aber verübte er durch Schreien und Lärmen weiteren Unfug, ſo daß man eine Polizei⸗ und Militär⸗ pakrouille herbeirief, die ihn alsdann verhaftete. Jedoch auf der Weißenburger Straße wurde der Soldat bei einem Fluchtverſuch von einer Kugel, welche die Patrouille gegen ihn abgeſchoſſen hatte, in den Kopf getroffen. Heute früh iſt der Flücht⸗ ling, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben — man kennt alſo nicht einmal deſſen Namen—, infolge der erlittenen Verletzungen verſchieden. p. St. Ing bert, 29. Okt. Wegen Nicht⸗ einhalten der behördlich feſtgeſetz⸗ ten Preiſe für Kartofſel im Monat Auguſt und September(3,20 Mk. reſp..— Mk. per Zentner) hatte ſich vor dem hieſigen Schöf⸗ fengericht der Händler Wilhelm aus Ensheim zu verantworten. Er hatte ſich den Zentner mit .50 Mk. bezahlen laſſen und wollte ſich bei Ge⸗ richt damit herausreden, daß er angab, ſelbſt für den Zentner 4 Mark bezahlt zu haben. In Anbetracht der äußerſt gewinnſüchtigen Hand⸗ lungsweiſe wurde der Angeklagte zu einer Geld⸗ ſtrafe von 50 Mark verurteilt. p. Leiſtadt i. Pfalz, 28. Okt. Ein Mord⸗ verſuch wurde geſtern abend gegen 10 Uhr auf den Lehrer Bindewald von hier verübt. Der Täter gab auf den mit ſeiner Frau auf dem Heimwege von Dürkheim befindlichen Lehrer mehrere Schüſſe ah, die jedoch ihr Ziel nicht erreichten. Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet.— Die rechte Hand verſtüm⸗ melt wurde dem 7 Jahre alten Karl Walther, der ſich mit ſeinem Bruder an der Kelter zu ſchaffen machte. Der Vater des Knaben ſteht im Feld. * Briefkaſten. Abonnent D. K. 1. Es gibt vielerlei Arten von Tinte. Einige derſelben ſind auch giftig. 2. Es iſt kaum anzunehmen, daß eine ernſte Erkrankung eintreten wird, zumal, wenn ſich bis jetzt noch keine Folgen gezeigt haben. 3. Jedenfalls wäre beim Eintritt beunruhigender Symptome der Arzt zu Rate zu ziehen. Abonnent A. C. 26. 1. Anträge auf Auskunfts⸗ erteilung über im feindlichen Auslande befind⸗ liche Deutſche ſind zu richten an die Zentral⸗Aus⸗ kunftsſtelle für Auswanderer in Berlin W. 35, Am Karlsbad 9/10. Die Feuerverſicherung Com⸗ mercial⸗Union iſt ein engliſches Unternehmen. 3. Seit Ausbruch des Krieges haben die deutſchen Vexſicherungsgeſellſchaften die Verpflichtungen der engliſchen Geſellſchaften übernommen, und zwar für die Commercial⸗Union die Frankfurter Allge⸗ meine Verſicherungsgeſellſchaft. Wegen weiterer Auskunft wenden Sie ſich am beſten an dieſe Frankfurter Geſellſchaft. 4. Wenn man Beweiſe für das Vergehen der Betreffenden hat, kann der Name auch genannt werden. Man vermeidet es aber, um nicht die Gefahr einer Klage zu laufen, da die Redaktion meiſt nicht im Beſitze der direkten Beweiſe iſt. Aböonnent. Der ſogenannte Hunderkjährige Kalender iſt ein dem Abte vom Kloſter Langheim, Mauritius Knauer(1700) zugeſchriebenes Volks⸗ buch, in dem mit Einmiſchung aſtrologiſcher und anderer abergläubiſcher Vorſtellungen eine Ueber⸗ ſicht der Witterung und der Kalender auf ein ganzes Jahrhundert gegeben iſt. Der Hunderk⸗ jährige Kalender hat viele Neuauflagen gefunden und iſt im Buchhandel erhältlich. 5 Abonnent K. B. Der hier wohnhaft geweſene Schneidermeiſter Heinrich Dove erfand einen „Kugelſicheren Panzer“ im Jahre 1893. Die Er⸗ findung ließ ſich von der deutſchen Heeresverwal⸗ tung nicht praktiſch verwerten, weil der Panzer ſich als zu ſchwer erwies. Abonn. S. W. Sie werden inzwiſchen ſchon ein⸗ berufen ſein, wenn nicht, ſo jedoch im Beſitze einer beſtimmten Kriegsbeorderung, wonach Sie wiſſen, wie Sie ſich zu verhalten haben. Germane. Ueber die Einberufung des unaus⸗ gebildeten Landſturms iſt nichts Näheres bekannt geworden und dürfte unſerer Anſicht nach noch einige Zeit dahingehen, ehe etwas Beſtimmtes an⸗ gegeben werden kann. auf einmal oder geteilt einberufen wird, darüber wird auch noch entſchieden werden. Abonn. P. B. in N. Ihre Einberufung wird beſtimmt erfolgen; wann dies ſein wird, entzieht ſich unſerer Kenntnis, es iſt jedoch anzunehmen, daß Sie in den nächſten—6 Wochen erfolgen wird. Ihre Studien werden Sie wohl kaum fort⸗ ſetzen können. Da die Einberufung doch ſo gut wie Ob der geſamte Landſturmfa Bezirkskommando hier die Erlaubnis zu erbitten, ſich bei irgend einem Truppenteil als Freiwilliger zu melden. In dem Geſuche geben Sie die Gründe an, die Sie dazu zwingen. Die fahrende Arxtillerie dient 2 Jahre, hingegen die reitende 3 Jahre, wie Kavallerie. Das Bezirkskommando hier iſt in C 7, 5— für Sie Zimmer 383. 5 Abonn. K. K. 100. Das Erſatz⸗Reſerve⸗Infan⸗ terie⸗Regiment 40 iſt noch hier und bleibt auch vorläufig ſtändig hier. Wohl werden einzelne An⸗ gehörige des Regiments, ſobald ihre Ausbildung vorbei iſt, ins Feld nachgeſchickt und zwar als Er⸗ ſatzmannſchaften für die gefallenen uſw. Leute des Reſerve⸗Infanterie⸗Regts. 40 im Felde. Haben Sie eine beſtimmte Perſönlichkeit im Auge, ſo wenden Sie ſich am beſten perſönlich an den hieſigen Erſatz⸗ Truppenteil in der N 6⸗Schule. Dort wird Ihnen hoffentlich die gewünſchte Auskunft erteilt. Abonn. J. R. 100. Sie werden mit den übrigen Erſatz⸗Reſerviſten Ihrer Jahresklaſſe und Waffen⸗ gattung wieder einberufen; wann dies geſchioht, können wir Ihnen jedoch nicht beſtimmt ſagen. Abonn. E. H. 100. Ihre Frage ſehen Sie im heutigen Briefkaſten unter J. R. 100 beantwortet. Etwas Genaueres können wir Ihnen leider nicht angeben. Abonn. A. W. Ihre Einberufung iſt, ſoweit hier bekannt, wohl in den nächſten 3 Wochen zu er⸗ warten, es kann auch ſchon früher ſein. Abonn. O. R. 1. Einberufen werden Sie ſchon, es kann jedoch noch wohl—6 Wochen event. auch länger dauern.— 2. Die genannte Ziffer mit Buch⸗ zeichen in Ihrem Paß beſagt die Stelle in der An⸗ weiſung zur Beurteilung über die Militärdienſt⸗ fähigkeit, wo Ihre körperlichen Fehler, die bei Ihnen den Grund zur Ueberweiſung in die Erſatz⸗ Referve bedingten, verzeichnet ſind.— 3. Wahr⸗ ſcheinlich Straßburg i. E.— 4. Ein Fußartillerie⸗ Regiment beſteht aus 2 Beſpann⸗Abteilungen und 8 Batterien; jede Batterie hat 6 Feldgeſchütze. Im übrigen wurden Ihre Fragen ſchon im Abendblatt vom 16. ds. Mts. unter„Abonn. O..“ beant⸗ wortet. Alſo beſſer aufpaſſen! 5 Abönn. K. G. Ihre Einberufung ſteht in den nächſten 14 Tagen letwa bis 10. 11.) zu erwarten, diejenige der Feldartillerie wird noch etwas länger dauern. Abonn. W. N. Ueber den Zeitpunkt Ihrer Ein⸗ berufung vermögen wir Ihnen leider nichts Be⸗ ſtimmtes zu ſagen, da gerade der Landſturm Ihrer Waffengattung noch wohl an wenigſten bedacht wurde. Die Einberufung kann ſchon bald erfolgen, es kann jedoch auch noch einige Zeit dauern; die Verhältniſſe ſind eben ſo, daß Sie ſich jederzeit bereit halten müſſen. Liegt Ihnen jedoch viel daran, möglichſt bald Soldat zu werden, ſo ver⸗ ſuchen Sie doch ſich bei einem Erſatz⸗Truppenteil Ihrer Waffengattung zu melden, denn einberufen werden Sie mit der Zeit doch, ſoweit ſich voraus⸗ ſehen läßt. Militaria. Die Einberufung Ihres Sohnes ſteht noch nicht bevor und raten wir Ihnen, ruhig ſich noch nach einer Stellung umzuſehen, jedoch nicht im Ausland, wo er bisher war. Genauere An⸗ gaben über den Zeitpunkt der Einberufung können wir Ihnen leider nicht angeben. Abonnent Neckarſteinach. Ihre Frage ſehen Sie bereits im Mittagsblatt vom 27. ds. Mts. unter Abonn. M. H. Neckarſteinach beantwortet. Abonnent Schw. Ihre Antwort vermag Ihnen nur der betr. Truppenteil zu erteilen, wir können Ihnen da nichts Beſtimmtes mitteilen. Wenn Sie dort Beſuch machen wollen, ſo können wir Ihnen nur raten, je eher deſto beſſer. 15 Abonnent C. S. Die ſilberne Karl⸗Friedrich⸗ Verdienſtmedaille am Bande iſt dem preußiſchen Militär⸗Ehrenzeichen 2. Klaſſe gleich zu achten und berechtigt in Verbindung mit der Verlefhung des Eiſernen Kreuzes 2. Klaſſe zum Bezug der Ehren⸗ zulage von monatlich 3 Mark auf Lebensdauer⸗ Landwehrmann K. Der genannte Paragraph in der Heeresordnung dürfte für Sie intereſſelos ſein; en ſpricht ſich nur aus über die Art der Unter⸗ ſuchung, alſo lediglich Sache des Arztes. Wenn Sie für felddienſtfähig befunden worden ſind und der Landwehr angehören, dürften Sie bereits im Be⸗ ſitze einer neuen Kriegsbeorderung ſein. 45 Abrnn. A 414. 1. Die kriegsfreiwilligen Kraft⸗ wagenführer brauchen nicht ihre eigenen Fahr⸗ zeuge mitzubringen, auf Anſuchen hin kann es jedoch auch geſtattet werden, falls das Fahrzeug tauglich iſt für den Heeresdienſt.— 2. Erfahren Sie duſch eine direrte Anfrage beim Truppenteil. — 3 Sie bekommen Ausrüſtung, Verpflegung und Wohnung genau wie jeder andere Soldat, auch Löhnung.— 4. Warum nicht, wenn Sie tauglich ſind.— 5. Wenn Sie als Freiwilliger eintreten wollen, ſo müſſen Sie ſchon ausgebildeter Chauf⸗ feur ſein; eine Ausbildung bei der Truppe findet nicht ſtatt. Bezüglich der etwaigen vorherigen Aus⸗ bildungskoſten können wir Ihnen keine beſtimmte Antwort geben. Stammtiſchgeſellſchaft Neckarhauſen. 1. 1870% ſind gefallen insgeſamt, einſchließlich der an den erlittenen Verletzungen Geſtorbenen: 26 397 Mann⸗ ſchaften und 1871 Offiziere. Verwundet wurden 84 302 Mannſchaften und 4184 Offiziere. Ueber die Vermißten fehlt eine zuverläſſige Angabe.— 2. Wieviel Militär Deutſchland im Felde hat, iſt militäriſches Geheimnis, wenn Sie aber Frage 3, wieviel Militär Frankreich im Felde hat, dem Großen Generalſtab verraten, iſt Ihnen eine gute Belohnung ſicher, event ſogar der Orden Pour le Meérite. 0 Abonnent G. K. Ueber derartige Dinge darf während des Krieges nichts in der Oeffentlichkeit mitgeteilt werden, da ſie militäriſche Geheimniſſe bilden. Wir können deshalb Ihre Anfrage nicht beantworten. Elefctrisch betriebetee 1 stattonũr utronsportabe SOVENIACIE. ſadl. Aaij,jNemn ο totgCie eOmhH 94.8/9 ſeleſon 662.980,2032 Weinheim, 26. Okt. Der hieſige Ge⸗ meinderat beſtellte beun Badiſchen Bauern⸗ ſicher iſt, ſo raten wir Ihnen, durch Geſuch beim Seneral⸗Anzeiger⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) Freitag, den 30. Oktober 1914. Weinbau und Weinhandel in Sülcideutschland. (Hralbericht des„Generalanzeiger, Neueste Nachrichten“.) Wenn während der letzten Wochen vor Beginn des Monats Oktober die Hoffnungen auf den Er- trag der Reben immer mehr heruntergesetzt werden mußten, 80 trägt der ungewollt über uns herein- gebrochene Krieg, neben anderen Einwirkungen. Sein beträchtliches Teil dazu bei. Bei Beginn der diesjährigen Vegetation schritten die Rebarbeiten unter dem Einfluß regenfreier Witterung flott vor- Würts. Abgesellen von einigen kalten Nächten am Anfang des Monats Mai, die in einigen Teilge- bieten mehr oder weniger bedeutenden Schaden an- richteten, kamen die schön austreibenden Knospen gut durch die kritische eit der Eisheiligen. Ge- Sclleine setzten sich, wenn auch nicht an allen Ge- wächsen in übermäßiger Anzahl, so doch in ge- nügender Menge überall an. Obschon die zweite Hälkte des Monats Mai der Eutwicklung der Reben nicht günstige Witterungsrückschläge brachte. blieb der allgemeine Stand der Weinberge doch ein be- friecigemder. Die Vegetation blieb trotz niederem Temperaturstand nicht stehen und die Samen stan- den früher als in normalen Jahren schon vor der Blüte, Der Mottenflug war ein äußerst starker. Belundert durch eine überaus kühle Regenperiode verzögerte sich der Eintritt der Blirte wochenlang unid als schon an manchen Gewächsen die Not- blüte in Gestalt von„verkehrt aufspringenden Knospen“ sich bemerkbar machte, besserte sich das Wetter; hielt dann knapp so lange an bis einige Sorten durch die Blüte waren, um abermals eine schlechte Witterung zu bringen, bis gegen Ende des Monats Juli. Trotz starkem Heuwurntraß entwickelten sich an den meisten Gewächsen die Trauben doch wider Erwarten gut, so daß der Winzen seine Hoffnungen neuerdings höher schrau- ben konnte, die ständig übermäßige Bodenfeuchtig- keit hinterte aber die Ausführung jeder Boden- arbeit und die Reben verunkrauteten infolgecdessen in einer Weise, wie dies seit langen Jahren nicht mehir ger Fall war, Gerade zu der Zeit, Ende Juli und Aufangs August, als sich das Wetter Wie⸗ der besserte s unter desseff rtere det Be⸗ den s0 trochtiete, daß man hätte die Außerst not- wencligen Bodenarbeiten nachholen kkönnen, ver- kinsterte sich der politische Himmel. Dem Kriegs- zustand folgte die Mobilmachung, die Arbeits⸗ kräite der Winzer und Weingutsbesitzer mußzten zur Fahne eilen und die Bodenarheiten blieben aufs neiis liegen. Auf die Bekämpfung des Sauer- Wurtns mit Nikotin hatten sehr vieſe Winzer große Hofinungen gesetzt. Aber auch diese kontten nicht in Erftillung gehen. Da auch die Fruchternge alle Kräite in Anspruch nahm, konnte die Sauerwurm⸗ bekämpfung nur in spärlicher Weise erfolgen. Seit Mai waren unter Mitwirkung all dieser Umstände die Reben sich selbst überlassen geblieben. Die Winzen hatten vollauf mit nötigen Spritz- und Schwefelarbeiten zu tun, die Trauben machten in ihrer Entwicklung nur langsamer Fortschritte. Die Peronospora und das Oidium traten nochmals auf. Die Herbstaussichten verringerten sich Überall, wo Sauerwurm vorhanden war, von Tag zu Tag, 80 daß manche Wingerte nur noch wenig Trauben aulzuweisen hatten. Die 1914er Weinernte fällt deshalb auch recht unterschiedlich aus. Während manche Weinberge fast leer waren, wurde in an- deren Lagen ein Achtel-, in anderen ein Viertel- bis Drittel- und in einzelnen Lagen sogan ein Halber- Herbstertrag eingebracht. Im allgemeinen Wird in Süddeutschlandeine Drittel. ernte geherbstet. Die Qualität des heuri- gen Jahrganges fällt viel besser aus als man er- waärtet hatte. Die Mostgewichte sind recht hohe. Dieselben schwanben im allgemeinen zwischen 60 und 90 bis 100 Grad und gingen in der Rhein- pfalz sogar bis zu 140 Grad. Das Hlerbstge· schäft, das zu Beginn der Lese recht ruhig begann, trat bald in lebhaftere Bahnen ein und zeigte in letzten Tagen sogar ein recht lebhaftes Gepräge. Die Mostpreise sind ziemlich hohe. Der Mostab- satz War bisher befriecigend. Nur im EIsag5 läßt das Verkaufsgeschäft viel zu wünschen übrig. In Baden wurden neue Weine zu folgenden Preisen gehandelt: in der Ortenau, in Reichenbach. Rammmersweier, Gengenbacht, Zell, Ortenberg, Bünll Fasserbach, Offenburg, Zunsweier und Nes⸗ selriec zu Mk. 40—60, in Durbach zu Mk. 60—70, Notweine zu Mk. 60—80, am Kaiserstuhl, in Riegel, Eichstetten, Bahlingen und Brötzingen zu Mæk. 34—40, n Buricheim zu Mk. 50, in Sasbach zu Mk. 55 und in Ihringen zu Mk. 58, in der Markgräfler- gegend in Bollschwzeil, Mauchen, Ehrenstetten, Belhingen zu Mk. 5 54, in Schlingen, Britzingen, Neuenburg. Rirethofen, Grunern, Laufen, Nieder- weiler, Ebringen, Nheinweiler und Pfaſſenweiler ⁊u Mk. 55—60, im Breisgau in Malterdingen, Kön- dringen, Wagenstadt, Ettentieim, Manilberg. Mun- zingen, Nimburg und Schmieheim zu Mk. 33. 36, in Schmieheim Rotweine zu Mk. 50 und in Buch- holz bis zu Mk. 80, an der Bergstraße in Wein⸗ heim Weiß- und Rotweine zu Mik. 50 bezw. 48, un Neckartal in Neckarzinunern zu Mk. 78.—J8, in der Maingegend Weiß und Rotweine zu Mk. 48 bezw. Mk. 80 und im untern Rheintal in Rauenberg, Badische — — Neeee Malsch und Malschenberg zu Mk. 38—40 und Rot- weine zu Mk. 30—65 die 100 Liter. Im Elsaß wurden 1914er Weine in Winzen⸗ heim und Umgegend zu Mk. 18—20, in Sulzmatt, Brogholz, Brogholzzell, Orschweiler und Geb⸗ weiler zu Mk. 17.50— 22, in Ammerschweier, Beb. lenheim Bennweier, St. Pilt, Rufach, Rohrsch⸗ weier, Zellenberg, Iugersheim, Katzenthal, Kay- sersberg, Sigolsheim, Hunaweier und Rappolts- weiler zu Mk. 16—20, in Epfig, Nothalten, Kasten- holz, Heiligenstein und Barr zu Mk. 15.75—17, in Rosheim, Westhofen, Scharachbergheim, Balbronn Tränheim, Molsheim, Sulzbad und Wolxheim zu Mk. 15.50—17.50, im Weilertal und in Weißenburg und Umgegend zu Mk. 15—17 dei 50 Liter ge- handelt, In der Rheinpfalz erzielten die 40 Liter Portugiesermaische an der Oberhaardt Mk.—10, die 100 Liter flüssiger Notmost Mk. 325—330, an der Unterhaardt Mäk..50—11 bezw. Mk. 340—380 und an der Mittelhaardt Mk. 10—12 bezw. Mk. 360—420. Weißmoste gingen pro 40 Liter an der Mittelhaardt zu M. 17—27 die 1000 Liter flüssiger Weißmost zu Mk. 590—900, an der Unterhaardt zu Mk. 14—20 bezw. Mk. 400—600 und an der Oberhaardt zu Mk, 11—14 bezw. Mk. 340—425, in andere Hände über. In Württemberg erzielten 1914er in Hausen Mk. 53—55, in Güglingen, Dürrenzimmern, Haber- schlacirt, Stockheim, Stetten, Neipperg und Bracken- heim Mk. 58—69, in Marbach Mk. 65, in Bietig- heim und Bösigheim Mkk. 66—67, in Kirchheim Mk. 70—72, in Nordheim Mk. 66—67, in Gündel. bach Mk. 73.—74, in Hohenhaslach Mk. 70—75, in Untertürkheim Mk. 93—100 und in Freudenthal Portugieserweine des Hofkammeramts bis zu Mk. 112 die 100 Liter. In Rheinhessen wurden die Portugieser- trauben mit Preisen von Mk. 12—16 im Zentner bewertet. Weißtrauben erbrachten in Bechtheim, Alsheim, Guntersblum, Nackenheim, Bodenbeim, Ludwigshöhe, Dienheim, Oppenheim und Nier- stein Mk. 18—30 und beste Lagen Mk. 40—60 die 64 Pfiund. Jeldmarkt, Bank- und Börsen- Wesen. Die ſinanzielle Lage Deutschlands. WIB. Berlin, 30. Okt.(Nichtamtlich.) Das Pressebureau der englischen Regierung ließ den Neutralen eine Mitteilung über die finan⸗ zielle Lage Deutschlands zugehen, in welcher belauptet wird, die deutsche Kriegsan- leihe sei nur durch die Sparkassen gedeckt wor⸗ den, welche gezwungen worden seien, 25% ihrer Depositen dem Regierungsfonds zu übertragen. Lie Verbreitung zeigt, welchen Neid in England der Erfolg der Zeichnung Deutschlands auf die Kriegsanleihe erregt und wie infolgedessen die englische Regierung sich dazu verleiten läßt, die Wahrheit auf den Kopf zu stellen. Nicht der geringste Zwang, sich für eigene Rechnung oder kie Rechnung der Einleger an der Zeichnung der Kriegsanleihe zu beteiligen, ist auf die Sparkasse des Reiches ausgeübt worden. Das einzige, was geschehen ist, war, daß den Sparkassen nahe⸗ gelegt wurde, solchen Einlegern gegenüber, die die Kriegsanleihe zeichnen wollen, nicht auf die Einbaltung der Kündigungsfrist für die Spargel- der zu bestehen. Die Summe, die die Sparkassen und ihre Einleger auf die Kriegsanleihe ge- zeichnet haben, war groß. Sie beläuft sich aber niclit entfernt auf 259% der Einlagen bei den Spar- kassen. Nach dem statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich betrugen im Jahre 1912 die Ge- samtguthaben der Einleger bei den deutschen Sparkassen 18 679 937 000 Mark. Der Betrag dürfte bis Mitte 1914 auf rund 20 Milliarden an- geschwollen sein. Da die Sparkassen und ihre Einleger, wie wir hören zusammen 884 Millionen Mark auf die Kriegsanleihe gezeichnet haben, wären selbst, wenn, was aber nicht der Fall ist, der ganze Betrag auf die Einleger entfallzn vürde. noch nicht einmal 4½% der Einlagen zur Zeichnung auf die Kriegsanleihe verwendet wor⸗ den. Vergleicht man die Feststellung mit den Be- hauptungen der englischen Presse, so wird Jeder- mann gleich erkennen, was er von den Mittei⸗ lungen der englischen Regierung über die ſinan- zielle Lage Deutschlands zu halten hat. 20 Millionen Kriegsanleihe der Stadt Leipzig. Die Leipziger Stadtverordneten beschlossen die Aufnahme einer 5proz. Kriegsanleihe von 20 Mill. Mark, die für die nächsten Jahre unkündbar und vom Jahre 1920 innerhalb zehm Jaliren tilgbar sein Soll. Für die Höhe des Betrages kam in Betracht, daß diie Stadt bei Zugrundelegung einer einſährigen Kriegsdauer an außerordentlichen Kriegsausgaben mindestens 20 bis 22 Mill. aufbringen müsse. Herliner flektenbörse. WIBBerlin, 30. Okt. Das Eingreifen der tür- kischen Flotte und die neuen Erfolge der„Emden“ haben auf die Börsenbesucher den günstigsten Ein- druck gemacht. Im allgemeinen bestent die Er- Wartung, daß es im Westen bald zu einer günsti⸗ gen Eutscheidung kommt. In Banknoten fanden Wieder neue Umsätze statt, besonders für fran⸗ Zosische Noten wurden höhere Kurse genaunt. kündbares Geld war zu 5 Prozent erhält- Hech, Privatdiskont 5% Prozent. — Madeset dce industrie. Süddeuntsche brahtinddustrie Maunheim-⸗ Waldhot. In der heutigen Hauptversammlung, die unter Vorsitz des Herrn Bankdirektors Theodor Frank Stattfaeid, vertraten 8 Aktionäre ein Kapital von Mk. 906 000. Die Regularien wurden einstimmig und ohne Erörteruig genehmigt. Es gelangt somit eine Dividende von 4 Proz.(i. V. 8 Proz.) zur Verteilung. Ueber die sonstigen Abschlußzahlen haben wir am 22. und 23. d. Mts. ausführlich be- richtet. Die durch Rücktritt des alten Aufsichts- rats notwendig gewordenen Neuwahlen ergaben die einstimmige durch Zuruf erfolgte Wahl fol- gender Herren: Reichstagsabgeordneter Ernust Bassermann, Bankdirektor Theod. Frank, Kaufmann Karl Nöther, Kaufmann Eugen Nöther, Kaufmann Robert Pastor und Rechtsauwalt J. Rosenfeld. Deutsclszlands Kohlengewiunung. Am 2. Oktober haben wir in unserem Mittags- blatt die Ergebnisse der Kohlenstatistik des deut- schen Reichs für den Monat August mitgeteilt und dabei einen scharfen Rückgang ge den gleichen Monat des Vorjahres festgestellt Daßg sich die Verhältnisse inzwischen wesentlich ge⸗ bessert haben, zeigen die nunmehr für den Monat September vorliegenden Zahlen. Danach Wurden gewonnen: im September 5 1914 1913³ 1000 Tonnen Steinkohlen 9995,4 16 355,6 Braunkohlen 3988,8 7473,2 2 677,5 Steinkohlenbriketts. 399,7 405,5 Braunkohlenbriketts 1 605,3 1909,1 Der Vergleich mit dem September 1913 zeigt ge- Wiß immer noch einen bedeutenden Rückgang, gegen den Vormonat ist aber eine merkliche esserung ganz unverkermbar. Die Stein- kohlenförderung ist von 8, 48 auf 10 Millionen Tonmnen 500 1 die Braunkohlenförderung von 4,38 auf 5,99 Mill. Tonnen, die Kokserzeugung von 1,52 auf 1,65 Mill. Tonnen, die Herstellung von Steinkohlenbriketts von 0,26 auf 0,40 und diejenige von Braunkohlenbriketts von 1,13 auf 1,61 Mill. Tonnen. Auf das Ergebnis der ersten drei Vierteljahre konnte die Kriegslage natürlich nur ungünstig ein- Würken, so daß sichi hier gegen das Vorjahn eben- falls Riickgänge zeigen, die jedech keinsswegs 80 wie man auf den etsten Blick annehmen wurden nämlich gewonnen: im januar— September 1914 1913 groß si möchte. 1000 Tonnen Steinkonlen 129183.0 143 674,3 Braunkohlen„. 62389,9 64 132,2 Kasͤ 177 24 096,5 Steinkohlenbriketts 4419,6 4406,3 Braunkohlenbriketts. 16 134,4 15 993,7 Sektkellerei Frankfurt a..,.-., vorm Gebr. Felst& Sohn. In der heutigen Hauptversammlung, in der 431 Aktien mit ebenso vielen Stimmen vertreten waren, stellte ein Aktionär den Antrag, da die Aktien zu einem ziemlich hohen Kurse der Frankfurter Börse zugeflhrt worden seien und mittlerweise eine empfindliche Kurseinbuse erlitten hätten, doch eine Dividende von 3½% bis 4 Proz. auszubezahlen, um nicht Gefahr zu laufen, daß das Papier bei eventuellem Wiederaunehmen des Börsenverkehrs noch mehr an. Wert verliere. Der Aufsichtsratsvor- Sitzende führte demgegenüber aus, daß mau eigne Dividendenausschüttung eingehend besprochen. je- doch in Anbetracht der Zeitverhältnisse von einer solchen Abstand genommen habe. Die Verwal⸗ tung habe zwar alle irgendwie zweifelllaften For- derungen abgeschrieben, jedoch sei nicht abzu- schen, ob diese Abschreipungen, falls der Krieg Uünger andauere, ausreichen Würden. Deshalb wurde vorgezogen, 100 000 Mark der Kriegs- reser ve zu überweisen, über deren Verwendung falls sie unangetastet bleiben eine spätere Haupb- versammlung immmer noch verfügen önne. Da- rauf zog der Aktionär seinen Antrag wieder zu- rück und die Regularien wurden genehmigt. Ein turnusgemäß ausscheidendes Aufsichtsratsmitglied wurde wieder gewählt. Warenmärkee. Berliner Getreidemarkt. Berlin, 30. Okt. Man hat sich über die Höchstpreise etwas beruhigt und das Geschäft war daher ein klein wenig lebhafter. Während Weizen und Roggen etwas niedriger gehandelt wurden, war Hafer ziemlich behauptet. BERLIxN, 30. Oktober, 1914.(Frühkurse.) 30. 29. Welzen: Loko 260—266— Roggen:—— Hafer: feiner 228—288 228—288 mittel 222—227 222—227 Nals; Amerik. u. runder Futtergerste mlttel u. gute Welzenmehl Boggenmeh! Erbsen mittel Welzenklele, grobe u, felne Roggenkloele 232 280 88.00—89.80 00.00.-00. 00 29.80—81.80 00.0000.00 o0. 00=oοο οOοαοο οο 00.00 00.00 00.0000,00 BERLIAH, 30. Oktober. 1914.(Sohlub.) 30. 29. Welzon: rudig 260.——254.— 280.——285.— Roggen: matter 222.— 225.— 223.—226.— Ha 5 e felner: 228.—232.— 225.—232.— 8 mittel ruhig 222.—225.— 222.——225.— Mals runder; geschäftslos———— Welzenmehl: sull 33.— 39.50 33.—— 39.50 29.60—31.70 29.80——31.60 Roggenmehl: matter üggf geschäftsſos Die Getreldeprelse verstehen sich für Lokoware in Nark per Tonne, die Mehſprelse in Mark per Doppelzentner. Chiengoer Warenmarkt. Chicago, 29. Okt. Infolge ermutigender argentinischer Ernteberichte eröfſnete der Wei⸗ zenmarkt in kester Haltung, nüit Preisbesse- rungen von 33 c. Bald nach den ersten Um- tiver Ware enttäuschte. Als im weiteren Verlaufe die Lokofrmen mit Verkäufen vorgingen und überdies von der Spekulation Positionslösungen in größerem Maßze erfolgten, gaben die Preise weiter nach. In der Schlußstunde Anderte sich die Ten- denz wieder von Neuem. Seitens der Expor- teure trat stärkere Kauflust hervor und die Speku- lation schritt im Hinblick auf die von den nord- westlichen Produktenmärkten gemeldeten höheren Notierungen zu Rückkäufen, sodaß sien schließ- lich eine Befestigung durchsetzen konnte. Bel Schluß des Marktes waren gegen gestern Besse. rungen um= c. zu verzeichnen. Chicago, 29. Oktbr. Kurs vom 29. 28. Kurs vom 29 23. Welz en Sohmalz Sept.—— Okt, 10.2 1057 Derz 113%8 1131 Nov 10.62 10.62 Mal 119½ 118— Jan.57.90 Mals Por Sopt. 1—.— Jan. 18.85 18.95 Der. 660 67¼ Mal 19.07 1910 Mai 70% 703% Rlppen Roggen Sopt.—— okO—— Okt. 10.20 10.2 Hafer Nel— 52.— jan..92.80 New-orker Warenmarkt. Newyork, 29. Oktbr. Kurs vom 29. 28 Kurs vom 28. 28 Welzen Baumwolle loko 1199% 121¾ loko—— Dez. 122— 123—] Okt.—— Mai 12% 128˙[Sohmalz Nals Wes tern 11.05 1½0 mix. Mo. 2[loko 82%½ 82½ Kaffee Getreſdefracht Blo loko 6½ 65% nach LlIverpool 3½ 3½% zuoker 46 4050 nach London—— rerpentin.45 145 29. 288. Speok loko 875—1000 987—105⁵⁰0 Sohwelne lelchte 705—755 710—760 85 schwere 705—765 710—7c˙⁰ Zufuhren 87 000 81 000 55 davon in Ohloago 23 0⁰⁰ 2³ 00⁰0 Londoner Metallmarkt. London, 29. Oktbr. Kupfer: Kassa 50.1½, Lleferung 5% Elektro 52./, Selekted„inn: per Kassa 131,½, Lieferüßg —— der 3 KRonate 133.½. Blel Okthr. 19½——.—, Link; pek Kassa 24,%— Uleferung——. deoksliber——. Glasgower Roheisenmarkt. Monat 49.3. Verkeker. Neue Verkehrserleichterungen. Von jetzt ab sind nach Bulgarien und Ru⸗ garjens(Leitweg über Rumänien) Postfrachtstücke bis 20 leg zur Beförderung über Oesterreich- Un. garn wieder zugelassen. Sperrige Pakete sind ausgeschlossen, schriftliche Mitteilungen in den Paketen oder auf den Paketkarten sind unzulässig. Nähere Auskunft erteilen die Postanstalen. ezte Handelsnachrienten. r. Bochum, 30. Olct.(Priv- Tel) Die Haupl Werke in Bochum beschloß den Ueberschuß von 158 409 Mark gegen 766 915 Mark auf neue Rechnung vorzutragen. Die Verwaltung erklärte, daß die Betriebe der Gesellshaft dureh den Krieg außerordentlich eingeschränkt seien, nachdem be⸗ reits im vergangenen Jahre umangreiche Betriebs- einschränkungen erforderlich waren. Gegenwürtig arbeĩte man mit etwa der Hälite den Tätigkeit vor Ausbruch des Krieges. Die Verwaltung hofft für ihre Produktion weiteren Absatz zu haben umtd dadurcli leidlich üben die Kriegszeit hinwegzu⸗ kommen. rat der Rheinischen Glashütte beschloß wieder eine Dividende von 5 Proz. vorzuschlagen. r. ESSen, 30. Okt.(Priv.-Tel.) Wie wir hören hat der Aufsichtsrat der Aktien-Bierbrauerei in Essen à. d. Ruhr beschlossen, diesmal von einem Dividendenvorschlag abzusehen, vielmehr die Ver- teilung des Peingewinns, besonders die Festslel- lung der Dividende der am 1. Dezember stattlin- den Generalversammilung zu überlassen. Im Vor. jahre wurden 15 Proz. Dividende ausgeschlbttet WITB..-Gladbach,. Olct. Der Baum- wollgarnmarkt ist andauernd lebhaft Spinnereien und Webereien arbeiten mit Veber⸗ stumden. Die Garnpreise stiegen wiederum um 5 Pfg. r. Werdohh 30. Okt.(Priv- Tel) Der Auf sichtsrat der Stahlwerke Brüninghaus .-G. in Werdohl beantragt eine Dividende on 6 Proz. gegen 11 Proz. i. V. Der Reingewinn be⸗ trägt 186 224 Mark gegen 300 854 Marte i. V. WIB. Sidne, 26. Olct.(Nichtamtlich) Um die Weizenproduktion der nächsten ahm zu vermeniren, bietet die Fegierung allen Farmem einen ſesten Mindestpreis von 4 Schilling für alln Weizen auf der neuen Anbaufläche. Die Negierung hofft dadurch die Anbaufläche um 100 000 Acres Zzu vermehren.— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agihe; für den Inseratenteil und Geschiäflliches Fritz Joos Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. 11 Sätzen schwächte sich die Stimmung aber wieder merklich ab, da die geringe Nachfrage nach effek- Direktor: Erust Müllertr dasg o, 29. Oktbr. Rohelsen. per Oassa 49.0, per 1 mänien Postpakete sowie nach Rumänien und nach den nördlich vom Balkan gelegenen Orten Bul. versammlung der Westfälischen Stal⸗ r. K5In, 30. Okt.(Priv.-Tel.) Der Aufsichts. 8 — 5 5 Freitag, den 30. Oktober 1914. 8 General⸗Anzeiger- Badiſche 7. Seite. RNeueſte Nachrichten.(Abendblatt) Besser len achte Streng en reine Wäsche. Mie en gros von der fabrik L. Minlos& C0. in Köln-Ehrenfeld als Seife oder Seife und Soda wäscht des wWeltbekannte Waschpulver von unverglelehbarer Qualität. Preis nur 30 Pfg. das 1 Pfd.-Paket. Das Waschpulver wird in heißem Wasser aufgelöst, in den Wasch- kessel gegossen, in diesem die Wäsche gekocht, solche danach heig leicht durchgewaschen und darauf gespült. 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Mannheim, 25. Oktober 1914. Stiftungsrat der Familie Weſpin⸗Stiftung: von Hollander. Händel⸗ an der Friedrichsbrücke, B 7, A(im Magazin), Fernſpr. 2848 3 p nach Liebig& Fehling Steht ohemisch u. fechnisch an der Spitze aller Ein er⸗ Finder räparat ung Rranke. Von seſt 50 Jaßren Arztlich verordnet. Malz-Präparate Sichexer Wirkun Pel Husten, Brust- Katarrh, Influenza Die aus diesem con- centtlerten Malzextract hergestelſten in Apotheken und Drogerieg Löffunds Bonbons alſen anderen Hustenbonbons weſtaus Uberiegen. sind an Wohlge⸗ gehmack und rasch lüsender MIckung Stets,bollungs“ verlangen 58601 Stipendien⸗Vergebung. Nr. 41683 J. Aus der Mpritz und Karoline Lenel⸗Stiftung ſiud für das nächſte Vergebungsjahr (2. Februar 1915/16) einige Stipendieu zu vergsben. Die Stiftung hat den Zweck, die Hochſchulbil⸗ dung(Beſuch von Akademien) zu einem wiſſenſchaft⸗ lichen, techniſchen oder künſtleriſchen Berufe ſolchen jungen Leuten zu ermöglichen, denen die hierzu nötigen Mittel ganz oder teilweiſe fehlen. Die Bewerber müſſen ihren Unterſtützungswöhnſitz in Nannheim haben und außerdem nachweiſen, daß bei ihnen die weiteren Vorausſetzungen zutreffen, die nach dem Statut der Stiftung zür Bewerbung er⸗ mächtigen. 8 Das Stiftungsftatut liegt im neuen Rathaus, 2. Stock, Zimmer 6, zur Einſicht auf. Bewerbungsgeſuche, denen insbeſondere auch Zeugniſſe über den Abſchluß der Mittelſchulbildung, über Beſuch von Akademien, Sitten⸗ und Vermögens⸗ zeugniſſe vorzulegen ſind, ſind binnen 8 Tagen beim unterzeichneten Stiftungsrat(Rathaus] einzureichen. Mannheim, den 25. Oktober 1914. Der Stiftungsrat der Moritz und Karoline Lenel⸗Stiftung: 38845 von Hollander. Schilling. Nr. 378761J. Das Viktor Lenel⸗Stift, Kinder⸗ erholungsheim der Stadt Mannheim in Neckor⸗ gemünd, bedarf im Jahre 19152 ca. 1800 kg Ochſen⸗ Kalb⸗ und Hammelfſteſſch „ ca. 1000 k g Schweinefleiſch und Wurſtwaren c. 11000 kKg Schwarzbrot 1. Sorte „ca. 43000 Stück Waſſerbrötchen 5. ca. 35000 Liter Vollmilch. Schriftliche Angebote auf Lieferung obiger Lebens⸗ mittel wollen verſchloſſen und mit der Aufſchrift „Lebensmittellieferung für das Viktor Lenek⸗Stift“ bis ſpäteſtens 8946 Samstag, den 14. November 1914, vorm. 11 Uhr beim Bürgermeiſteramt Mannheint(Rathaus N1, 2. Stock, Zimmer 57) eingereicht werden, Die Lie⸗ ferungsbedingungen können daſelbſt, wie guch bet der Oberin des Viktor Lenel⸗Stifts in Neckargemünd eingeſehen werden. Die Angebote haben auf Formulgren zu ge⸗ ſchehen, die bei den gleichen Stellen koſtenlos abge⸗ geben werden. Mannheim, 23. Oktober 1914. Bürgermeiſteramt von Hollander. Eber⸗Verſteigerung. Dienstag, den 3. November ds. Is., nachmittags 1½ Uhr, verſteigert. die Gemeinde Laudenbach einen ſchweren Gemeinde⸗Eber. Laudenbach, den 29. Oktober 1914 Das Bürgermeiſteramt Wind Wolff. 1* Gebrüder Kappes* liefern sämtliche Sorten 65 RgRuhrkohlen, Ruhrkoks, Sriketts, 5 Ruhr- Anthrazit sowie Buchen- und Forlenscheltholz in nur bosten hualitaten 2w pilligstep Jagesprefson, 5757. Lutsenring36 Tel. 3852 Lulssnring 36 28285— Sauter. S 25 e Apfel,(echte Odenwälder Winterware) in verſchiedenen Sorten, empfiehlt zu billigſton ureſerz 85 1 Muſter werden vorgezeigt. Wilh. Hafner, Ladenburg. Das eiſerne Jahr. Roman von Walter Bloem. „Copyrigut 1910 by Grethlein u. Co. G. m. b. H. Leipzig.“ Fortſetzung. Auf einmal war Leben in die Franzoſen ge⸗ kömmen, alles fuhr auf aus dem Halbſchlaf, ganz deutlich ſchollen Kommandorufe, alle Flin⸗ tenläufe richteten ſich nach dem weißen Wölk⸗ chen, das aus des Preußen Zündnadelgewehr lanſam den Waldrand entlang ſtrich, und knack, kack raſſelten die Chaſſepotkugeln über die tieſgeduckten Köpfe der Füfiliere hinweg aber es kam keine Antwort mehr, und bald ſchwieg das Geknatter.. die Kartoffelgräber, die ſich zu Boden geworfen hatten, nahmen ihre Arbeit wieder auf. „Su, jetzt ben ich dra!“ flüſterte Roſenberg. „Ich kreg mich deä Decke do, reähter Hangk, nevver de klenge ronge Böſch, paß op, ob ich em treff!“ Plauz! „Zackerelement! derlangs!(vorbei)“ ſchrie Roſenberg. Der Franzoſe hatte ſich halbleibs aufgerichtet und rief— es ſchien ein Führer zu ein, Sergeant oder ſo was— ein lautes Kom⸗ Mändo. die Tirailleure gaben ein wütendes Schnellfeuer, und auf einmal ſprangen ſie auf, ſchrien, ſtürzten heran „Du, die komme met Storm op os zwei an!“ ſchrie Roſenberg.„Nu, heäſcht et evvel je⸗ loofe!“ Da ſchrie der kleine Stephany:„Du, Roſen⸗ berg— da kommt Kavallerie von uns atta⸗ liert ſe!“ Und ſieh: von der niederen Höhe rechts kam in auſendem Galopp, mit hochgeſchwungenen Sä⸗ heln, ein Halbzug Reiter herangepreſcht. Surra— hurra—“ „Die Franzoſen ſtutzten, ballten ſich zu kleinen Knäueln zuſammen, ſchoſſen nach links in den Reiterſchwarm hinein Donnerlütch!“ ſchrie Stephany,„dat ſind ja — Wo kommen denn die Dragoner „Schloffmötſch! maach doch de Oue(Augen) op! Dat ſönd jo Infantrieröck, donkelbloh, än jölde Knöpp— än Helm' va vs! Die hant ſe ſech bei os jelennt(geliehen), hant hön Fähn⸗ chere heäm jeloſſe! än un ſpeäle ſe Drafuhner! 3⁰ — Jeſtere, do hant ſe hönn wiſſe Stallkomiſole ajettrokke, Helm' va os, än ſönd als Küraſſier jeräe(geritten)! Jo, vür hant drei Rejementer Kavallerie hei!“— Die Pſeudo⸗Dragoner waren längſt inmitten der Franzoſen, hieben munter ein, und bald rannte alles, was Beine hatte. Drei Gefangene hatten die„Dragoner“ am Schlafitichen auch die halbgefüllten Kartoffelſäcke mußten mit. Stephany aber riß das Gewehr noch einmal an die Schulter, legte auf einen Schützen an, der eben einem der feſchen Ulanen eine Kugel in die Rippen zugedacht hatte, und bauz, da lag der Franzos „Zackerment, Stephany, du Zwei an enge Dag!“ Ulanen und Füſiliete lachten und jubelten miteinander... die Gefangenen mußten ſchnell für ihre beiden gefallenen Kameraden, die der kleine Stephany zur Strecke gebracht hatte, ein Grab ſchaufeln und ſie hineinbetten— dann wurden ſie in die Mitte genommen u. im Tri⸗ umph zur Feldwache gebracht. Und dort, welches Friedensbild! Unterm Schirm einer alten Linde, neben einem wack⸗ ligen Käthnerhauſe, ſaßen der Herr Hauptmann Grundner und der Feldwachhabende, Sekonde⸗ leutnant der Reſerve Patſcher, der erſt ſeit drei Tagen den Kontorſchemel im Chefbureau der Firma Patſcher& Kompagnie, Manufaktur⸗ waren en gros in Köln, verlaſſen hatte. Mit den Herren zuſammen mehrere Ziviliſten, der Bürgermeiſter von Saarbrücken, Herr Schmid⸗ born, ferner der Kaufmann Quien, der erſte Steuerzahler der Stadt, mit ſeiner behäbigen Gattin und zwei jungen, eleganten Töchtern Sekt hatten ſie mitgebracht im Eiskühler und Paſtetchen und Sandwiches, und ſo griffen Luxus und Wohlleben um ſich Und da waren auch noch ein paar Herren von auswärts: der Doktor Hans Wachenhuſen, der vielerfahrene Kriegsberichterſtatter der Köl⸗ niſchen Zeitung, und ein engliſcher Offizier, der Kapitän Seton, der ſich von einer Urlaubs⸗ reiſe am Rhein her eingefunden hatte, um zu lernen, wie man in Preußen ſich ſchlägt Da war ein Lachen und Gläſerklingen, ein Flirten und Augenſpiel, als ſei das Ganze ein Picknick im Manöver. An der andern Seite des Häuschens, am Ab⸗ hang nach der Chauſſee zu, gab's ſtatt Sekt nur Bier, und ſtatt Sandwiches nur Leberwurſt⸗ bes ene Keäl! ſchnitten, aber es ſchmeckte nicht minder. Apo⸗ theker Piſtorius hatte einen neuen, militär⸗ freien Proviſor gefunden und bewegte ſich nun inmitten ſeiner Quartiergäſte. Die mußten heut abend auf Vorpoſten draußen bleiben, wie ſtets an jedem zweiten Tage, da immer zwei Kom⸗ pagnien auf Vorpoſten ſtanden. Darum hatten Kathche, die ſtramme Köchin, und Finche, das ſchnippiſche, pouſſierlüſterne Zimmermädchen, ein ganzes Handwägelchen voll Flaſchenkörbe und Eßwaren herausfahren müſſen. Zur Be⸗ lohnung ſaßen ſie nun inmitten der erſten Korporalſchaft und ließen ſich von den Füſi⸗ lieren ungeſchlachte Liebenswürdigkeiten ſagen. Piſtorius lief von Gruppe zu Gruppe und ſorgte, daß die Beſcheidenen nicht zu kurz kamen. Ein wenig abſeits aber, durch die vor⸗ ſpringende Kante einer Weißdornhecke halb gedeckt, ſaß der Gefreite Hardegen mit dem Französchen. Und drüben hinterm Buckel des dunklen Kommunalforſtes ſtand in Goldgluten feierlich die ſinkende Sonne. Piſtorius hatte die Zeitungen mitgebracht. Er ſtand mitten zwiſchen ſeinen Gäſten und las mit Pathos vor. Die Blätter wußten viel zu erzählen von den Plänen der Franzoſen: Frankreich ſei inſofern bedeutend im Vorteil, als es bei Chalons bereits große Truppen⸗ maſſen, allerdings auf Friedensfuß, geſammelt habe: man erwarte ſtündlich einen Vorſtoß der ganzen Rheinarmee entweder gegen die Saar oder, wahrſcheinlicher noch, gegen den Ober⸗ rhein bei Maxau, um die Truppen des Nord⸗ deutſchen Bundes von denen der ſüddeutſchen Kontingente zu trennen. „Habt ihr was davon gemerkt, Kerls?“ lachte Hardegen. „Bes jitz gäge de hann ſe bloß Vürſtöß de gemaat!“ Saarbrücker Boore ihr Kartoffele ſchmunzelten die Füſiliere. „Ich verſteh' die Geſchicht nit,“ meinte Piſto⸗ rius.„Die Franzoſe hätte ſich doch jängs rühre müſſe—! Das war doch ihre einzige Chance, daß ſie gleich losbrache und Nord⸗ und Süd⸗ deutſchland trennte— un jetz' is de'ſchicht ſchon e ganz Woch' lang zu Gang, un 8 paſſiert nix!“ „Uns kann's recht ſein junges Leben nochen bißchen genießen— ich nicht recht, Mademoiſelle Madeleine?“ Madeleine ließ ihre Augen funkelnn „Heut' hab' ich auch endlich e Brief kriegt können wir unſer hab' von meiner Frau aus Nanevy ſie is beim Kind— aber vorläufig kein Gedank' an Heim⸗ reiſe, weil alle Züg für die Militärtranspyrte in Anſpruch'nomme ſinn.“ „Und ihr Befinden—“ „Sie is beim Kind !k „Trinken wir ihr Wohl ſtoßt mit an, Kerls ihr laßt's euch ja gut genug ſchmecken an ihrem Tiſch... unſere ferne Hausfrau, Frau Piſtorius— ſie lebe hoch!“ Die Biergläſer klapperten aneinander, das Hoch klang munter in die gekühlte Abendſtille, die Mädchen lachten und kicherten, die Soldaten machten verliebte Augen, und jeder wünſchte ſich, mit einem dieſer ſchmucken Dinger allein da drüben ſpazieren zu gehn, wo jenſeits des Tales, überm umnebelten Weiher, der Eichen⸗ ſchatten dämmerte „Herr Hardegen,“ ſagte der Apotheker,„ich möcht' Ihne was erzähle, komme S' mal e bißche beiſeit'. Alſo Se habe ja da obe auf Ihrem Zimmer die Bilder von meiim zweite Junge gſehn.. un ich hab's noch immer nit fertig gebracht, Ihne was von ihm züt erzähle nu hab' ich heut en Brief von ihm bekomme „da is mir's heute bißche beſſer ums Herz gworde 5 Und nun berichtete der Apotheker. Sein jüngerer Sohn hatte den Beruf eines Maſch⸗⸗ neningenieurs erwählt und die Techniſche Hoch⸗ ſchule bezogen. Er war daun in Hannover „ünter die Räder gekommen“ hatte ſich mit Weibergeſchichten verplempert, Schulden gemacht, und ſonſt noch allerhand böſe Sachen „ der Vater hatte arrangiert, was mit Geld gutzumachen war.. aber zugleich das Band der Zuſammengehörigkeit zerſchnitten und nun hatte der Sohn geſchrieben, er habe nach dem Verſagen der väterlichen Unterſtützung nichts anders anzufangen gewußt, als ſich als Freiwilliger bei der Artillerie in Hannover zu ſtellen, und ſei ſeit dem vorigen Herbſt nun Bombenſchmeißer. Sein Regiment ſei mitten in der Mobilmachung und werde in den aller⸗ nächſten Tagen nach dem Rhein verladen. Er hoffe vor'm Feind zu beweiſen, daß er doch nicht ſo ganz unwert der elterlichen Liebe ſei, und bitte um Verzeihung und einen Segensgruß für die kommenden ernſten Zeiten. „Sie werden ihm ſchreiben?“ fragte Alfred. Fortſetzung folgt.) dann is ihr immer 8 Seite General⸗Anzeiger 80 De 5 Nachri fen. (Abendblat⸗) Oktober 1914. 9 Sofort lieferbar! 1000 Dz. Leibbinden Flanell extra warme Qualitat Ersatz P. Dz..75 1000 Dz. Pulswärmer reine Kammgarn-Wolle. p. DZ..50 Max Berney 4, 1 ee een mit voller oder halber Verpflegung wird ange⸗ nommen. B5, 13 p. 8788 Klavier⸗ u. Violin⸗Un⸗ terricht ert. gründl. ein tücht.Lehrer pr. Std. M..— Off. u. Nr. 8806 a d. Exved. Heirat) Für gutſit. Eltern! Stattl. Herr. milttärfrei, m. 100 Mille Bar⸗ „ u. 16—20 Mille jährl. Eink.(Großkaufm. 5. Lebeusmittelbr.) w. hübſche jg. Dame m. ebenf⸗ 100 Mille Mitg. bald. z. ehel. Vertrauensſache. Reelle Off. v. 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