„5 Abautement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohm 50 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag k..42 pro Guartal. Einzel⸗Rr. 5 pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nk. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Telegramm⸗Adreſſe: „Seneral⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung..... 341 Redbaktion 9 877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 Geleſenſte und verbreitetſte deitung in Mannheim und Amgebung Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. DSDS=———————————— Nr. 3524. Manuheim, Montag, 2. November 1914. (Abendblatt.) Ne Schlachten im Nordweſten. Fortſchritte. WCB. Großes Hauptquartier, 2. November, vormittags.(Amtlich.) Mitteilung der oberſten Heeresleitung. Im Angriff auſ Apres wurde weiteres Selände gewonnen. Meſſines iſt in unſeren Händen. Gegenüber unſerem rechten Slügel ſind mit Sicherheit Indier feſtgeſtellt. Dieſe kämpfen nach den bisherigen Jeſtſtellungen nicht in eigenen ge⸗ ſchloſſenen Verbänden, ſondern ſind auf der ganzen Front der Eng⸗ länder verteilt. Auch in den Kämpfen im Ar⸗ gonnenwald wurden Fortſchritte gemacht. Der Gegner erlitt hier ſtarke Verluſte. Meſſines, das von den Deutſchen beſetzt wurde, liegt in gerader Linie ſüdlich von Ypres, noch einige Kilometer ſüdweſtlich über Hollebeke hinaus, das nach dem Bericht vom 31. Oktober erſtürmt wurde. Wir ſehen alſo, wie der ganze Raum ſüdlich von Ypres mehr und mehr in die Hände der Deutſchen gerät. Fortſchritte hat auch wiederum der Angriff auf Ypres gemacht, auch im Argonnenwald ſind die Deutſchen weiter erfolgreich und wiederum haben die Franzoſen ſchwere Berluſte gehabt. Man erkennt, was es auf ſich hat, wenn der letzte jetzt vorliegende franzöſiſche Bericht behauptet, die Franzoſen behaupteten ihre Poſttionen. * General Joffre. Wie ein Engländer deu franzöſiſchen General⸗ liſſimus ſieht. „Der heutige Krieg iſt ein Krieg der Er⸗ luüdung und des Widerſtandes; wer am längſten gushält, gewinnt. Es iſt eines Soldaten Krieg, in dem Qualität und Ausrüſtung die führende Rolle ſpielen; es iſt ein„wiſſenſchaftlicher“ Krieg— deutſches Erzeugnis—, im Gegenſatz zu dem„künſtleriſchen“ Krieg Napoleons, und Joffre iſt ein Meiſter des neuen Syſtems ge⸗ worden, das er nicht erfunden hat. In dieſen Sätzen gipfelt ein militäriſches Charakterbild des franzöſiſchen Generaliſſimus Joffre, das die Times veröffentlicht und das auch für uns Noßes Intereſſe hat.„Jemand hat erklärt, daß Vofſre aus der Schule Napoleons ſtamme. Das iſt eine Verallgemeinerung, die nicht genauer iſt wie andere Nichts könnte weiter entfernt ſein von den Kriegen Napoleons als die großen Schlachten an der Marne, an der Aisne und jetzt in Rordfrankreich. Die Flugmaſchine iſt dafür berantwortlich. Sie ſieht von ihrer Höhe aus alles Nichts bleibt ihr verborgen. Sie blickt hinter den Schirm, durch den die Reiterei die 5 des Feindes verſchleiern ſoll; ſie ſieht Jig aautf dem oder auf der Fahrt in den Zügen; ſie ſtellt die Zahlen von Armee⸗ korps, die Verhältniſſe von derſchiedenen Waffen und alle Einzelheiten der Rieſenmaſchine feſt. So iſt die Kriegskunſt des Elements der Ueber⸗ raſchung beraubt, die Napoleon die dramatiſche Gelegenheit für die Entfaltung ſeines Genies Sein Ziel war, den ſchwachen Punkt in den feindlichen Linien zu entdecken und dann Cag hn mit allen 1 ing von der Schnelligkeit und Sicherhei ab, vůt—— große Schlag ausgefüchrt werden Die konnte. Eine vorzeitige Enthüllung würde alles verdorben haben. Aber ein Schlag dieſer Art iſt nicht mehr möglich; denn ein Manöber auf der einen Seite wird ſofort von einem Manöver auf der andern durchquert. Krieg beſteht jetzt in einer Reihe von parallelen Bewegungen; die Kriegskunſt iſt völlig verwandelt, und es würde kaum eine Uebertreibung ſein, wenn man ſagte, daß ſie überhaupt nicht mehr beſteht. Die beiden Heere gehen umeinander herum wie Borer in den erſten Runden des Kampfes, ſie ſuchen jeder beim andern einen Nachteil zu entdecken, und darin beſteht die ganze Kunſt. Der Reſt iſt eine toſende Schlacht mit Widerſtand, Märſchen und Gegenmärſchen. Etwas was Napoleons Kriegs⸗ kunſt weniger ähnlich wäre, iſt nicht auszudenken. Es iſt, als ob man Bridge ſpielte, während der Gegner einem über die Schulter ſieht. Wie iſt es möglich, unter ſolchen Bedingungen einen glänzenden Sieg mit zerſchmetternden Schlägen nach guter Erfaſſung des„pſychologiſchen Mo⸗ ntents“ zu gewinnen? Das iſt ſo weit⸗ von den heutigen Möglichleiten, wie Napoleons Ritt auf dem Schimmel längs der Linie am Abend vor der Schlacht bei einem Beſuch der Vorpoſten. Man kaun ſich Joffre nicht vorſtellen, wie er vor dem Früßſtück im Augenblick des Beginns der Schlacht, die Wochen dauert, von Dünkirchen nach Belfort galoppiert. Sind ſo die Bedingungen der Kriegsführung geändert, ſo haben ſich auch die geiſtige Ver⸗ faſſung und die Methoden der Führer völlig ge⸗ wandelt. Joffre iſt ſelten zu Pferde zu ſehen; aber äußerlich hat er viel von der Statur des Korſen— kurz und ſtämmig, ein Eindruck von Kraſt, Einen Teil jedes Tages bringt er mit einem langen ſchnellen Beſuch der Linien im Automobil zu. Es iſt unmöglich, alle Punkte zu beſuchen, vieles muß den Korpsführern nach Feſtlegung des allgemeinen Planes überlaſſen bleiben; dies nimmt einem Generaliſſimus die perſönliche Fühlung mit ſeinen Truppen, er iſt ihnen mehr oder weniger unbekannt, und wahr⸗ ſcheinlich muß er ſich bei den Schildwachen aus⸗ weiſen. Er verbraucht zwei Kraftwagenfahrer an einem Tage. Aber darliber hinaus muß Joffre die Drähte ſeines ungeheuren Syſtems zu⸗ ſammenhalten. Man muß ihn ſich vorſtellen, wie er lange Stunden in einem ſchmuckloſen Raum mit einem Hörapparat am Ohr zubringt. Seine Adjutanten beugen ſich über Karten, aber Joffre hat das nicht nötig, denn Flüſſe, Berge und Täler ſind tief in ſeinem Gehirn einge⸗ graben. Sein Hauptmerkmal iſt Ruhe. Er iſt im Kriege ſo ruhig wie im Frieden. Und dieſe Eigenſchaft hat Vertrauen erweckt. Er hat Vertrauen zu ſich ſelbſt und hat andern Ver⸗ trauen eingeflößt. Sein Stab zweifelt keinen Augenblick an ſeiner Fähigkeit zu ſiegen, und dieſe Ueberzeugung hat die Maſſe der Truppen durchdrungen. Sie hat ihn populär gemacht, obwohl er nichts dafür getan hat, ſondern die Popularität eher flieht. Er lebt fern von der „Preßreklame“, und er verabſcheut ſie. Angrei⸗ ſern wie Verteidigern gegenüber zeigt er die gleiche Unberührtheit. Wenn er ſich auch um Angriffe nicht kümmert, ſo iſt er doch ſtets zu⸗ gänglich für Ideen und hört aufmerkſam auf jeden Plan, den man ihm vorlegt. Seine Bereit⸗ willigkeit, Anregungen anzunehmen, hat den Glauben großgezogen, daß er eher ein Bearbeiter und Organiſator als ein Stratege iſt. Er iſt beides. Seine Pläne zeigen den Soldaten ſo gut wie den Ingenieur und Organiſator. Aber ſein Hauptgrundſatz iſt, daß im Kriege nichts improviſiert werden kann. Jede Einzelheit muß überdacht werden; das bezeichnet ſeine Ueber⸗ legenheit über andere moderne Führer. Eine lange Vorbereitung iſt jedem Erfolg voraus⸗ gegangen. Eine große Leiſtung iſt die Bildung des Generalſtabes. Er hat die beſten militäri⸗ ſchen Geiſter in Frankreich zuſammengebracht und überwacht ihre Anſtteugungen. Er hat die Politik verbannt; ſeine eigenen politiſchen Mei⸗ velt im Kriege. nungen ſind denen ſeiner Haupthelfer entgegen⸗ geſetzt. Das größte Vertrauen ſetzt er auf die Generäle Pau und de Caſtelnau, die beide nicht zu ſeiner politiſchen Richtung gehören, und als er Oberbefehlshaber wurde, mußten zunächſt die „parlamentariſchen Soldaten“ gehen. Joffre hat keine Poſen und iſt überhaupt nicht der Typus des„ſchönen Kavaliers“, der den Herzen aller romantiſchen franzöſiſchen Fräuleins ſo teuer iſt. Er iſt ein richtiger moderner und wiſſenſchaftlicher Soldat. Er iſt ein Gelehrter ohne die Fehler eines ſolchen, ſeine Theorie wird durch reiche praktiſche Erfahrung gelenkt. Er verſteht den einfachen Soldaten und weiß, was er von ihm erwarten kann.„Ihr müßt bereit ſein, lieber zu ſterben, als zu weichen,“ ſagte er in ſeinem Tagesbefehl in der Schlacht an der Marne;„Schwäche wird nicht geduldet werden.“ Man ſieht, er iſt mehr geradezu und weniger rhetoriſch als Napoleon, der die Pyramiden zu Zeugen anrief.““ Deutſche Derſtärkungen. ORotter da m, 2. Nov.(Von unſ. Korr.) Aus Bliſfingen wird gemeldet: Leute, die von der belgiſchen Grenze kamen, erzählten, daß aroße deutſche Verſtärkungen in der Richktung Zeebrügge marſchierten. * Der Generalgouverneur von Belgien. WITB. Berlin, 2. Nov.(Amtlich.) Eine engliſche Nachrichten⸗Agentur hatte die Mel⸗ dung verbreitet, daß der Generalgouverneur von Belgien, Freiherr von der Goltz ſein Ab⸗ ſchiedsgeſuch eingereicht habe. Meldung iſt erfunden. Die Württemberger. WTB. Stuttgart, 2. Nov.(Nichtamt⸗ lich.) Im württembergiſchen amtlichen Ver⸗ ordnungsblatt wird folgende königlichk Order veröffentlicht: „An meine Truppen, Offiziere und Mann⸗ ſchaften! Ihr habt das Vertrauen und die Er⸗ wartungen, die ich und mit mir das württem⸗ bergiſche Volk in Euch geſetzt, im bisherigen Verlauf des Krieges glänzend gerechtfertigt, Durch Ausdauer ſondergleichen und unerſchüt⸗ terliche Tapferkeit ſeid ihr allen, auch den ſchwerſten Aufgaben in vollftem Maße gerecht geworden. Mit Euch gedenke ich auch bewegten Herzens mit Stolz der im Kampfe für unſere Dieſe Sache heldenmütig gefallenen Kameraden. Dieſen und auch allen den Offizieren und Mannſchaften gebührt höchſte Anerkennung, der auch ich äußeren Ausdruck geben will, in⸗ dem ich zunächſt den Tapferſten der Tapferen Auszeichnungen verleihe. Stuttgart, 1. November. Wilhelm.“ Der Krieg mit Rußland. Anverändert. WCB. Großes Hauptquartier, 2. November, vormittags.(Amtlich.) Im Often iſt die Lage unver⸗ ändert. Ein rufſiſcher Durchbruchs⸗ verſuch bei Szittkehmen wurde ab⸗ gewieſen. Szittlhemen liegt im Regierungsbezirk Gum⸗ binnen, hart an der Enenze, etwas nordweſtlich von Suwalki. Die Türkei im Kriege. Abreiſe des franzsſiſchen und engliſchen Botſchafters. WIAIB. Konſtantinopel, 2. November, (Nichtamtlich.) Der franzöſiſche und engliſche Botſchafter ſind mit ihrem Perſonal geſtern Abend 9 Uhr mittelſt Sonderzuges abgereiſt. Sie fahren nach Dedeagataſch, wo ſie an Bord eines Dampfers gehen. Bei der Abfahrt der Botſchafter herrſchte vollſte Ruhe und Ordnung. Rückſichtnahme der Pforte auf Italien. WYB. Berlin, 2. Nov.(Anttlich.) In einigen ftalieniſchen Blättern iſt die Beſorg⸗ nis geäußert worden, daß nunmehr nach Aus⸗ bruch der Feindſeligkeiten im Ortent die is⸗ lamitiſche Bewegung auch nach Lybien über⸗ greifen könnte. Wie wir demgegenüber feſt⸗ ſtellen könen, liegen Zuſicherungen der Pfocte vor, daß ſie in Berückſichtigung der italieniſchen Intereſſen alle erforderlichen Maßnahmen trifft, um die islamitiſche Bewegung von Lybien fernzuhalten. Abwehr der Vernichtungs⸗ politik. WITB. Wien, 1. Nov.(Nichtamtlich.) Die Blätter beſprechen fortgeſetzt den Ausbruch der ruſſiſch⸗türkiſchen Feindſeligleiten und heben her⸗ vor, daß das Schickſal Polens ein Vorbild iſt für das Los der Nachbarn des Zarenreiches, wenn ſie ſich nicht rechtzeitig aus den Schlingen der gewalttätigen Politik befreien ließen. An⸗ geſichts der ſchweren Schläge, welche Rußland dem osmaniſchen Kaiſerreiche wiederholt zuge⸗ fügt hat, müßte es der Türkei klar werden, daß der jetzige Weltkrieg, falls er zugunſten Rug⸗ lands ausfiele, für das Osmanenreich die Sterbeſtunde bedeute. Die Türkei hat ſich zur Abwehr der Vernichtungspolitik Rußlands er⸗ hoben und iſt entſchloſſen, mutig und kraftvoll den ihr aufgezwungenen Kampf aufzunehmen. Türkei. (Nichtamtlich.) Am Sympathie⸗Kund⸗ Eine tauſend⸗ köpfige Menſchenmenge zog unter Entfaltung eines mächtigen türkiſchen Banners ſowie einer öſterreichiſchen und deutſchen Fahne vor die türkiſche Botſchaft, wo die Menge in ſtürmiſche⸗ Hochrufe auf die Türkei ausbrach. Als ſich der Botſchaftsſekretär der begeiſterten Menge zeigte, hielt ein Teilnehmer eine An⸗ ſprache, welche der Votſchaftsſekretär in deut⸗ ſcher Sprache beantwortete. Stürmiſche Hoch⸗ rufe auf die Türkei, die Befreiung Aegyptens und auf die Verbündeten folg⸗ ten den Worten türkiſchen Diplomaten. Dio Menge ſtimmte hierauf die öſterreichiſche Volkshymne und die„Wacht am Rhein“ an und ſetzte ſich unter Abſingung patriotiſcher Lieder, unter immer wieder ſich erneuernden Hochrufen auf die Türkei und die türkiſche Armee wieder in Bewegung. Ein Teil zog Sympathiekundgebungen für die WFPB. Wien, 2. Noy. Sonntag Abend fanden gebungen für die Türkei ſtatt. des über die Ringſtraße vor das Kriegsminiſte ⸗ 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 2. November 1914. rium, vor dem es zu neuerlichen patriotiſchen Kundgebungen kam. Ein türkiſches Nanonenbost vernichtet. WB. Konſtantinopel, 2. Nicht amtlich.) Meldung des Wiener Korreſpondenz⸗ bütros: Nach glaubwürdigen Meldungen iſt eine eligliſch⸗franzöſiſche Flotte geſtern vormittag im Golf von Tſchesme in Kleinaſien eingelaufen, wo ſie das kleine türkiſche Kanonenboot Burak Reiß und den Dampfer Kingli Aga angreifen wollte. Der Kommandant des„Burak Reiß“ verſenkte, um ihn nicht vom Feinde vernichten zu laſſen, den Dampfer„Kinali Aga“ u. ſprengte das kleine Kanonenboot in die Luft. Nov. Die Ariegsſtimmung in der Türkei. Wbz. Konſtantinopel, 1. Nov.(Nicht⸗ amtlich.)(Teilweiſe durch die Ereigniſſe über⸗ holt.) In anſcheinend inſpirierten Artikeln über die ſchweren Zwiſchenfälle im Schwarzen Meer heben die bedeutendſten Blätter hervor, daß die lürkiſche Flotte ſich in gerechter Verteidigung der Porte befunden habe. Die Blätter erklären, die Pforte habe drei Monate lang die feind⸗ liche Haltung und die Herausforderungen der Triple⸗Entente und beſonders Rußlands er⸗ tragen. Rußlands Preſſe habe die Tür kei verleumdet und in der letzten Zeit offen⸗ kundig von der Möglichkeit eines Krieges ge⸗ ſprochen.„Nowoje Wremja“ habe ſich ſogar darauf berufen, daß Konſtantinopel und die Dardanellen Rußland gehör⸗ ten. Die kürkiſche Flotte, die in türkiſchen Ge⸗ wäſſern eine fremde Flotte gefunden habe, welche unter Begleitung eines Minenſchiſſes erſichtliche Bewegungen ausführte, habe nicht Untätig bleiben können, ohne ſich der Gefahr einer Wiederholung des Präzedenzfalles von 1853 auszuſetzen, als die türkiſche Flotte durch die ruſſiſche bei Sinope ohne vorhergehende Kriegserklärung vernichtet wurde, und ohne ſich der Gefahr auszuſetzen, daß der Bosporus durch Minen geſperrt werde. Die Blätter billig en in vollem Maße das Vorgehen der kür⸗ küſchen Flotte, die ihnen das Vertrauen einflöße, daß die Türkei es immer verſtehen werde, fich gegen jeglichen Angriff zu ſichern. Dagegen brandmarken die Blätter das Verhal⸗ ten Rußlands, das anſcheinend das Beiramfeſt für ſeine Zwecke habe benutzen wollen, da es an⸗ nahm, daß eine größere Anzahl von Marine⸗ offizieren um dieſe Zeit an Land beurlaubt ſein würden. Bei aller Friedensliebe, von der die Türlei wiederholt Beweiſe gegeben habe, ſei ſie feſt entſchloſſen, ſich mit äußerſter Energie zu verteidigen, da es ſich um Leben und Tod handele.„Ikdam“ kommt auf die Möglichkeit zu ſprechen, daß die Ruſſen den Zwiſchenfall als die Folge eines Mißver⸗ ſtändniſſes darſtellen wollten. Er ſagt: Wenn man dieſe Frage zu löſen wünſche, ſo reiche die friedliche Abſicht der Pforte hierfür aus. Un⸗ ſere Regierung iſt weit entſernt, eine Streit⸗ frage mit irgend jemand zu ſchaffen. Wenn es ſich tatſächlich um ein Mißverſtändnis handelt, ſo iſt es möglich, dieſes auf diplomatiſchem Wege zu löſen. Denn wir ſind der Anſicht, daß dieſes Mißverſtändnis ſobald als möglich auf⸗ gedeckt werden ſollte, aber die Angelegenheit Utüßte gründlich unterſucht werden, um zu einer Eutſcheidung zu gelangen. Die Schuld der Ruſſen iſt offenſichtlich. Die Ruſſiſche Flotte iſt der ſchuldige Teil, wir haben nichts getan, als Uns verteidigt. Die Baltung der Balkan⸗ ſtaaten. Berlin, 2. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Dinge auf dem Balkan ſind natürlich und beſonders im Augenblick ſchwer zu überfehen. Was über die Haltung Griechenlands und Ru⸗ mäniens verlautet, ſind vorläufig nur Gerüchte, von deuen man nicht weiß, ob ſie ſich beſtätigen zurichten. und wieviel Wahrheit ſie enthalten. Vorläuſig liegt hier nur die, vielleicht auch ein wenig auf Stelzen geſte en Erklärung riens vor: Es dächte vorderhand nicht aus ſei⸗ tgehen. ärung Bulga⸗ ner bisherigen Neutralität herausz: Immerhin wird auch dieſe E Augenblick für befriedigend gehalten. im Einberufung von Reſerviſten in Bulgarien. Meldung der Agence Bulgare: hat die Entlaſſung der beiden klaſſen, die ſich unter den Fal geordnet und 2 Jahresklaſſon viſten zu Übungen einberufen. * Aralte Feindſchaft. In einem Wiener Blatt ſchreibt ein guter Kenner der Türkei: Die Feindſchaft zwiſchen der Türkei und Ruß⸗ land iſt, wie man weiß, uralten Datums. Ruß: land hat nie verſäumt, jede Gelegenheit wahr zunehmen, um die Türkei zu ſchädigen, und zwar hat Rußland dies in den zwiſchen beiden Reichen beſtehenden ſogenannten Friedenspauſen indirekt beſorgt, indem es die verſchiedenen, der Türkei unterworfenen Völkerſchaften im Nanſen der Freiheit und Chriſtenheit gegen die Türkei aufgehetzt hat. Nach gewiſſen Intervallen und ſobald der Boden dazu vorbereitet war, hat Rußland dann mit der Türkei direkt angebundn. Dieſes Vorgehen kann, wie die Geſchichte be⸗ weiſt, aus den Kriegsjahren 1829, 1854 und 1876 und ſagen wir noch das neueſte Datum 1914 als erwieſen betrachtet werden. Im Jahre 1829 hat Rußland von dem Umſtand profitiert, daß Sultan Mahmud, der große Reformer, der beſtrebt war, ſein Heer und ſeinen Staat auf kultureller Grundlage aufzurichten, den Fehler begangen hatte, die Janitſcharen zu vernichten, welche damals den Kern des türkiſchen Heeres repräſentierten und von denen durch die über ſie hereingebrochene Sturmflut im Verlauſe ganz kurzer Zeit über Hunderttauſend hinweg⸗ geſchwemmt, rekte auf Befehl des Sultans er⸗ mordet wurden, wodurch das türkiſche Heer ſelbſtverſtändlich dermaßen geſchwächt worden war, daß es im darauffolgenden Kampf mtit Rußland von vornherein beſiegt war. Im Krimkriege haben die Großmächte allerdings der Türkei gegen Rußland geholſen, aber als Preis dafür mußte die Türkei die Kapitulationen neu unterzeichnen, man kann ſagen: eine Wunde er⸗ leiden, an der ſie bis auf den heutigen Tag laboriert hat, indem ſie durch dieſelben nicht nur in ihren Handelsintereſſen und ſozialen Vor⸗ teilen geſchwächt und geſchüdigt wurde, ſondern auch in politiſcher Beziehung nie mehr ſich emporzuarbeiten und ſelbſtändig aufzutreten in der Lage war. Rußland hat dabei eigentlich ſopiel wie nichts gewonnen— es hat weiter ge⸗ wühlt. Von da an begann der Wettbewerb der Großmächte bei der Türkei um den dominieren⸗ den Einfluß. Am meiſten taten ſich in dieſer Beziehung Rußland und England hervor. Rußlands Weg war vorgezeichnet, und, man kann es apokryph nennen oder nicht, ſein Hauptbeſtreben ging auf die Erfüllung des ſogenannten„Teſtaments Peters des Großen“. Der ruſſiſche und der engliſche Botſchafter, beſonders aber der erſtere, beſaßen Aufang der ſiebziger Jahre, alſo vor dem ruſſiſch⸗türkiſchen Krieg, hervorragenden politiſchen Einfluß, und trotzdem er ſowie ſeine Regierung felbſt von allen Türken, die ja ihren Erbfeind wohl gekannt hatten, ehrlich gehaßt alle politiſchen (Nichtamtlich.) Die Regierung eſten Jahres⸗ en befinden, au⸗ von den Refer⸗ Nov. war, war er in der Lage, in Aktionen der Türkei rechtzeitig Einſicht zu er⸗ langen und danach ſeine Handlungsweiſe ein⸗ Männern und Staatsbeamten waren, ob be⸗ wußt pder unbewußt, ſei dahingeſtellt, ins Garn gegangen. Zu Beginn des Krieges im Jahre 1876 hat and denſelben Vorgang beobachtet, d heißt, es hat die verſchiedenen chriſtlichen Natio⸗ nen gegen die Türken gehetzt, und als dann die die Türkei, aus ihrer Langmut aufgerüttelt, über die Serben hergefallen und daran war, ſie zu vernichten, da erſt erhob Rußland den Arnmm gegen die Türkei, der gegenüber es nur dank dem Umſtande ſiegreich bleiben konnte, daß Rumä⸗ nien Rußland ſelbſt zur Hilfe geeilt war. Auch in den jetzigen Balkanſpirren dürfte Rußland, ſeinem alten Prinzipe gelreu, den Gegner vorher durch indirekte Unterſtützung an Truppen und Kkiegsmaterial zu ſchwächen, ge⸗ handelt haben. Das * 2 2 2 2 Der Kabinettswechſel in Italien. Berlin, 2. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Der italieniſche Kabinettswechſel in dieſem Augenblicke iſt von manchen Seiten mit der Zuſpitzung der Dinge im nahen Orient in Verbindung gebracht worden. Dieſe Auffaſ⸗ ſung wird in hieſigen unterrichteten Kreiſen nicht geteilt. Man verwies darauf, daß der Anfang und die nun eingetretene Kabinetts⸗ kuiſe weit zurückliegt. Im Grunde hat ſie be⸗ gonnen, als ſeinerzeit die Differenzen im Kriegsminiſterium deſſen Neubeſetzung not⸗ wendig machten. Dann kam der Tod San Giulianos und dann die neuen miniſteriellen Konflikte über die Höhe der Heeresforderun⸗ gen, die mit dem Ausſcheiden Rubinis endelten. Wer ſich die Entwicklung der italieniſchen Miniſterkriſis vergegenwärtigt, wird zuzugeben genötigt ſein, daß der Ausbruch des Krieges zwiſchen Türkei und Rußland nicht die Ur⸗ ſache ſein kann. Über die künftige Haltung Italiens iſt natürlich im Augenblicke ſchwer etwas entgültiges zu ſagen. Dieſe Dinge ſind vollkommen im Fluß, und alles wird davon abhängen, wie das künftige Miniſterium im Einzelnen und in ſeiner Geſamtheit ausſehen wird. Hier nimmt man eiuſtweilen an, daß Sa⸗ landra mit der Neubildung betraut werden wird, und würde darin die Gewähr für das Verharren Italiens in der bisherigen Haltung ſuchen. Der Burenaufſtand. Ein holländiſcher Gelehrter über die ſüdafrikaniſche Frage * Amſterdam, 31. Okt. Der bekannte holländiſche Gelehrte Prof. Bodenſtein hielt geſtern Abend einen bemerkenswerten Vortrag über das Verhältnis der ſüdafrikaniſchen Unton zu England und über die Ausſichten der Erhebung von General Beyers und De Wet. Prof. Bodenſtein führte aus, daß die Regierung der ſüdafrikaniſchen Union keine Verpflichtung hatte, ſich in den deutſch⸗eng⸗ liſchen Streit einzumiſchen. Urſprünglich be⸗ ſtand überhaupt keine Abſicht, am Krieg teil⸗ zunehmen. Die engliſche Regierung machte daraufhin den leitenden Männern der Union zum Vorwurf, daß ſie kein Gefühl der Solidarität für das Mutterland hegten, obwohl die Union die finanzielle Unterſtützung Englands ſehr notwendig hätte. Die engliſche Regierung machte in Südafrika das Anerbieten einer Anleihe von 7 Milliouen Pfund, ließ aber gleichzeitig wiſſen, daß ihr gewiſſe mi⸗ litäriſche Operationen ſehr er⸗ Uuzählige von kürkiſchen angeſehenen der Tod im elbe. Liebe Tochter! Lies dieſen Brief am Morgen, wenn Du mit voller Kraft an die Dinge herantirittſt, die Deiner im Hauſe harren. Lies ihn, nachdem Du die Kinder in den Garten geſchickt haſt, damit ſie die jungen Glieder in der Sonne baden. Kütſſe ſie, tue es auch in meinem Namen. Dann ſieh zum Kaiſerbilde auf, das in Eurem Wohuzimmer neben dem Kreuze hänugt. Denk daran, wieviel an Schmerzen der Gottesſohn er⸗ duldete, als er auf der Erde wandelte, und wie⸗ viel Leiden die gekrönte Stirne unſeres alten guten Kaiſers umwittern. Dann wirſt Du ſtark genug ſein, auch von Dingen zu hören, die au unſer tiefſtes Inneres greiſen, Dann werden Dich die Geſchehniſſe ge⸗ ſaßt finden, von denen ich mit Dir ſprechen will, weil wir unſer beider Leben damit untreunbar verknüpft haben. Wiir wollen miteinander von der ſchweren Zeit ſcden dun die wir und mit uns Millionen Men⸗ ſchen durchleben. Darüber, was uns an ſie bin⸗ det und von ihr ſcheidet. Der Krieg ſcheidet und bindet die Menſchen. Es gibt nichts auf dieſer ſonnbeglückten Erde, was ihm gleich käme. Denn er entſcheidet über das Glück oder Unglück ganzer Völler und Zei⸗ ten. Die Opſer ſind unerhört und unmeßbar an anderem, wie auch die Wirkungen des Sieges Generationen empfinden. Die Tore zum Glück, zu blühendem Wohlſtand, zu Freiheit und Kul⸗ wünſcht ſeien. General Botha, der den Die Folgen werden ſich zeigen. Vorzug gab, willigte ein, im Gegenſatz zu Hertzog, der mit dem größten Teil der Beböl, kerung der ſüdafrikaniſchen Union gegen einen Krieg mit Deutſchland war. Im Parlfamfent ielt darauf Smuts nach den Angaben Prof, Bodenſt eine ſehr unwürdige Rede und naunte Hertzog dabei ein deutſches Rechts, anwältchen. Hätte England nicht den Verſuch gemacht, in Deutſch⸗Südweſtafrika einzufallen ſo wäre der Aufſtand niemals ausgebrochen Hätten anderſeits die Deutſchen den Verſuth eines Einbruchs in Britiſch⸗Südweſtafrifg ge⸗ macht, jo hätten die Afrikander ſich zur Ver⸗ teidigung ihres Landes erhoben. Prof. Boden, ſtein iſt der Meinung, daß B 2 ſei im übrigen gar nicht im Intereſſe Süd⸗ afrikas, wenn es ganz engliſch würde. Deutſch⸗ land ſei eher imſtande, eine kräftige weiße ge⸗ völkerung in Südafrika zu ſchaffen, als Eng⸗ land, das ſchon in der ganzen Welt zu ſtark durch ſeine Kolonien feſtgelegt ſei. Die direlſt Folge des Aufſtandes werde ein Bankerol ſchen Polittik ſein. Der Kaiſer. Der Kaiſer als Träger des Eiſernen Kreuzes. WIB. München, 2. Nov.(Nichtamtlich Die bayeriſche Staatszeitung veröffentlicht fol, genden Telegrammwechſel Sr. Majeſtt Königs Ludwig von Bayern. Sr. Majeſtät dem Deutſchen Kaiſer. Großes Hauptquartier. Eure Kaiſerliche und Königliche Maſeſtet hatte die außerordentliche Güte, mich durth Verleihung des Eiſernen Kreuzes I. und 2. Klaſſe auszuzeichnen. Dieſer neuerliche Freundſchaftsbeweis, in dem ich die An⸗ erkennung meiner Armee erblicke und für den ich Eurer Majeſtät meinen tieſ, empfundenen herzlichen Dank ausſpreche, hal mich mit beſonderer Freude erfüllt. Das giht mir beſonderen Anlaß, Eurer Majeſtät eine ntir am Herzen liegende Bitte zu unterbreiten Dieſer Bitte, bei der ich mich eins weiß mit allen Bundes fürſten, geht dahin, daß Eure Majeſtät die hohe Kriegs⸗ auszeichnung des Eiſernen Kreuzes 1. und 2. Klaſſe, die jetzt die Bruſt ſo vieler tapferer Krieger ziert, als oberſter Bundesfeldherr zu Ehren der ruhmreichen deut⸗ ſchen Armee auch perſönlich an⸗ legen möchten. Gott ſei much ferner⸗ hin mit Eurer Majeſtät und mit unſerem tapferen Heer. gez. Lu dwig An den König von Bapyerh, Majeſtät, Leutſtetten. Eure Königliche Majeſtät haben die Güte gehabt, Allerhöchſt eins mit den deutſchen Bundesfürſten mich zu bitten das Eiſerne Kreuß anzulegen. Ich danke Eurer Majeſtit herzlich dafür. Ich werde das Kreuz ven Eiſen im Andenken an die Ent⸗ ſchlofſenheit und Tapferkeft, welche alle deutſchen Stämme in unſerem Kampf um Deutſchlands Ehre au zeichnet, tragen. Gott ſei auch ferner mit uns. gez. Wilhelm. Auf dieſes Telegramm richtete König Ludwig von ayern folgende Handſchreiben an den Kafe, das Flügeladjudant Graf von Caſtell dem Kaiſer an Hauptquartier übermittelte: Durchlauchtigſter großmächtigſter Freund, hochlieber Vetter und Bruder! ehern und das Blut friſchäugiger Geſchlechter trinkt er aus. Nur eines ſollte ihn begründen: Der Wille zum Recht und die Abwehr des Unrechtes, das die ewigen Geſetze der Menſchheit höhnt. In einem ſolchen Kriege ſtehen wir nun. Wir wollen kein fremdes Volk unterjochen und keinem Land die Freiheit nehmen. Aber unſchuldig ver⸗ goſſenes Fürſtenblut ſchreit nach Rache Die Ketten mußten geſprengt werden, mit denen wir heimtückiſch umſtrickt wurden. Jn Strömen von Blut ſollte unſer ehrwürdiges Reich untergehen und damit jene große und vielgeſtaltige Kultur⸗ die vor allem unſer Volk in nie ermüdeter Ar⸗ beit in langen Jahrhunderten geſchaffen hat. Die Feinde wollten unſere Vergangenheit aus⸗ löſchen und unſere Gegenwart⸗ Dagegen ſtand das ganze Volk auf. Der Bauer ging vom Pfluge weg, der Handwerker vom Amboß und aus der Werkſtatt, die Arbeiter aus den ſurrenden Sälen der Fabriken. In den Schreibſtuben zogen die blaſſen Männer die Kittel aus und nahmen die Wehr auf die Schul⸗ ter, Die Hochöfen ſind erloſchen, die Maſchinen ſtehen ſtill. Die gewaltige Sinfonie der Arbeit iſt verklungen. Frauen lenken die Geſpaune mit dem Ernte⸗ ſegen heimwärts und ſtehen in den Läden, wo ſonſt Gatte und Vater ſtanden. In den Spi⸗ tälern ſind Frauen und Mädchen geſchäftig tätig. Das Rote Kreuz iſt die Fahne, zu der ſie ſchwören, wie die Männer zu der Fahne Schwarzgelb, zu den kaiſerlichen Farben. Das bindet uns an dieſe Zeit. So ſteht jeder, zur ſchließt der Krieg auf. Aber ſein Schritt iſt Noch ſtehen die Feinde mit ihren mächtigen Heeren fern von den Grenzen unſeres Heimat⸗ landes. Aber ſie ſtrecken die gierigen, blutbefleck⸗ ten Hände doch nach ihm aus. Sie wollen die ſtill gewordenen Städte verwüſten und die Dör⸗ fer, die nun einſam liegen. Verhaltenen Atems liegt die Welt. Geheim⸗ nisvoll ift ſeder Tag, der im Oſten anbricht. Geſchehniſſe in bunter Fülle kann jeder bringen. Jeder erfüllt Schickſale. Schickſale, die Liebe um⸗ bangt und Liebe betrauert. Stille wie in den Straßen iſt es auch in den Herzen geworden. Aber Juellen haben wieder zu rauſchen begonnen, die wir lange nicht mehr gehört. Aus verborgenen Tiefen brechen ſie her⸗ vor: rein und reich. Es iſt ein köſtlicher Ueber⸗ fluß. Die Menſchen haben ſich beſonnen auf das, was ſie eint, und erkannt, daß es ſo unendlich vieles gibt, was ſie zuſammenſchmiedet. Gefühle ſind wachgeworden, die verdorrt ſchienen in einer Zeit, die tändelnd und dabei unfroh dem Tuüge und nur dieſem lebte. Der Begeiſterung heilige Flamme loht und ein wunderſames Verkrauen in den Schutz des un⸗ nennbaren Gottes iſt wachgeworden mit ihr. Es weht eine reinere Luft. Es iſt, als ob unſer Geſchlecht wieder jung geworden wäre. Es gibt keine Alten, die eigenſinnig und eigenwillig nur an ſich ſelbſt denken. Der gleiche ſtürmende Draug beſeelt jugendlich alle. Ein Volk und ein Gedauke! Liebe Tochler! Ueberließ dieſen Satz noch ein⸗ mal. Präg ihn ewig Deinem Gedächtnis ein! Weil wir eins ſind ſm Fühlen und Denken, iſt aller Schmerz gemeinſam wie alle Freude. Das der wachen Sinnes iſt, in dieſem Krieg, [macht dieſe ernſte Zeit zu einer großen. Das iſt wahrhaft Eiſen für Gold. Es ſſt beſeligend, daß jeder Schmerz millionenfach Widerhall finden Gibt es denn überhaupt noch Leid und Beirüh⸗ nis in dieſer großen Gemeine? Ich ſage Dir, mein Kind, es gibt keine. Du dieſes herrlichen Wortes, das aus den geheimuie vollen Tiefen unſerer Seele geſchöpft iſt, hat ſich mir nun ganz erſchloſſen. ſte ſind poll Wohl rinnen die Tränen, aber herber Süße Liebe Tochter! Wenn der Tod keinen Stoch mehr hat, dann iſt das Leben kein Vorrecht kei „ Gatte iſ, um ernten zu helfen. N Liebe Tochter! Als der Junge in der lag, da ſorgten Mutter und ich mich, ob er an würde zur rechten Zeit aufrecht gehen 12 Es war eine törichte Sorge, aber es hahr wohl alle Eltern. Er lernte gehen. Als er in Schule eintrat, ſorgten wir uns, ob Leben Wiſſen würde erfaſſen können, welches das dem heiſcht. Er wurde ein braver Schiiler, mit krnt die Lehrer zufrieden in das wirkende Leben ſorgte ich mich, 81 * 5 92 etwas Tüſchtiges aus ihm werden * 52* 6 r Intereſſen Englands denen der Union den otha an den unerquicklichen Verhältniſſen ſchuld ſej. E Bothas uünd ſeiner ſüdafrikan des Deutſchen Kaiſers und Sr. Majeſtät des Tod hat keinen Stachel mehr. Der tieſſte un Af M WDr Nopvember 1914. Montag, den 2. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seitt. Die großen Erfolge, welche die deutſchen Truppen unter Eurer Kaiſerlichen und König⸗ lichen Maj. Führung errungen haben, geben mir die erwünſchte Veranlaſſung, an Eure Kaiſerliche und Königliche Majeſtät die Bitte zu richten, das Großkreuz meines Max Joſefordens, des für außer⸗ gewöhnliche Leiſtungen im Kriege beſtimmten höchſten bayeriſchen militäriſchen Ordens, gütigſt entgegenzunehmen und zur Ehre und Auszeichnung für meine Armee zu tragen. Ich möchte hierbei nicht unerwähnt laſſen, daß die Eurer Kaiſerlichen und Königlichen Majeſtät überbrachten Ordensinſignien aller⸗ höchſt dero hochſeliger Vater beſeſſen hat. gez. Ludwig. Der Kaiſer antwortete hierauf: Stolz auf die Verleihung des Großkreuzes des Max-Joſefordens bitte ich Dich, meinen wärmſten und tiefempfundenen Dank ent⸗ gegenzunehmen. Freudig werde ich die ſchöne Auszeichnung in Erinnerung an die ſchöne große Zeit tragen.“ Gleichzeitig ſprach der Kaiſer dem König ſeine Teilnahme zu dem Ableben der Erzherzogin Adelgunde, Herzogin von Modena, aus., Eine Anſprache des Xaiſers. Berlin, 2. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Einem Feldpoſtbrief vom 20. Oktober entnimmt der Lokalanzeiger, daß vor einigen Tagen in einer Ortſchaft unmittelbar hinter der Kampf⸗ ſront unſeres Heeres in Frankreich eine Parade bor dem Kaiſer ſtattgefunden hat. Bei dieſer Gelegenheit ſprach der Kaiſer ungefähr folgen⸗ des;„Ich freue mich, in Feindesland hinter der lämpfenden Schlachtlinie eines der beſten meiner Rärkiſchen Regimenter begrüßen zu können. Friedrich der Große hat in den zahlreichen Kämpfen an entſcheidenden Punkten immer die Märkiſchen eingeſetzt, und auch Ihr hobt um Eure Fahnen neue Lorbeeren in dieſem Feldzuge gewunden. Als König von Preußen und Mark⸗ graf von Brandenburg ſpreche ich dem Grenadier⸗ kegünent Prinz Karl von Preußen No, 12, als dem Vertreter des Z3. Armeekorps meine vollſte Anerkennung und Zufriedenheit aus. Ich bin Uberzeugt, daß, wenn es dieſer Feldzug noch erfordern wird, Ihr Euere Regimentsgeſchichbe mit neuen Ruhmesblättern füllen werdet Wenn der Krieg zu Ende iſt, ſehen wir uns wieder. Der Feind wird unter allen Um⸗ ſtönden geſchlagen“. Nach dieſer An⸗ ſprache nahm der Kaiſer den Parademarſch des Regiments ab. Die vereinigten Staaten und wir. Eine amerikaniſche Hilfsküche iſt durch die Erträgniſſe einer Sammlung unter den hier lebenden Amerikanern durch die Amerti⸗ Kniſche Handelskammer in Berlin in der Schle⸗ ſſſchen Straße 20 eröffnet worden. In freund⸗ lichen, großen und hellen Räumen wird dort 905 Bedürftigen unentgeltlich Eſſen ver⸗ olgt. Ganz beſonders bewundernswert iſt die ſloſche und zweckmäßige Ausgeſtaltung der fäume und die Handhabung des Bekrlebes. Blumen ſchmücken die Tiſche, an denen die Be⸗ dürftigen das Eſſen, das gut und ſchmackhaft ſſt, berzehren. Das Austeilen der Speiſen und das Bedienen beſorgen Damen der amerikaniſchen Geſellſchaft in großen weißen Aermelſchürzen, die ſich in freundlichſter Weiſe mit den Beſuchern Alte alten, Beſonderes Zutrauen haben ſie bel den Kleinen exworben, di jeder der in ſeinen Hilfs⸗ um dieſe dankenswerte Einrich⸗ tung nur wirklich Bedürftigen zukommen zu laſſen, die ſich bei der guten Koſt ſichtlich erholen und ihre Dankbarkeit ſchon verſchiedentlich ge⸗ äußert haben. Die muſtergültige Küche iſt wieder ein ſehr deutlicher Ausdruck der Anerkennung der Ame⸗ rikaner für die ihnen bei uns gewährte Gaſt⸗ freundſchaft. Wir ſind ihnen für die Fürſorge, die ſie unſeren Armen zukommen laſſen, zu gro⸗ ßem Danke verpflichtet. Kleine Kriegszeitung. Dem Leben in Reims, das nach einer der letzten Meldunger ſerm Großen Hauptquartier noch immer von heftigen Artille f bt iſt, entwirft der Brief eine erſtattecs aus Epernay eine Se den ſchweren Schaden der Sladt und die Leiden ſeiner Be⸗ mohner kennzeichnet. Ueber 300 Einwohner ſind während des Bombardements bereits getötet worden und eine noch größere Zahl hat ſchwere Verletzungen davongetragen. Häuſer ſind von den Granaten zerſtört, dergebrannt, und auch viele haben ſchwer gelitten. 150 öffentliche Gebäude on der Bevölkerung von Reims, die in Friedenszeiten 110000 Köpfe hetrug, befinden ſich noch etwa 40 000 in der Stadt. Die übrigen haben ſich den Leiden und Gefahren des Bombardements durch die Flucht entzogen, beſonders da der Bevölkerung auch noch die Schrecken einer Hungersnot drohten. Tagelang haben ganze Familien in ihren Kel⸗ lern nur von Kleie gelebt, und eine Anzahl Per⸗ ſonen ſind an den Folgen der Entbehrung ge⸗ ſtorben. Die Bewohner von Reims waren kat⸗ ſächlich Höhlenmenſchen geworden, die faſt jede Stunde des Tages in ihren Kellern verlehten. Sie haben ſich darin, ſoweit es möglich war, mit einigen B t. Eine Pho⸗ Bequemlichkeiten eingerich tographie wurde gezeigt, auf der einer der Kel⸗ ler der Firma Krug abgebilder war, den die Pryteſtanten nach der Zerſtörung ihrer Kirche zur Abhaltung von Gottesdienſten benntzten; aus leeren Kiſten für Champagnerflaſchen waren der Altax und die Kirchenſtühle erbaut. Den Einzug der Landwehr in Lswen. ſchildert der Mitherausgeber von Velhagen und Klaſings Monatsheften Paul Oskar Höcker, der als Hauptmann im Felde ſteht, und vor kurzem mit dem Eiſernen Kreuze ausgezeichnet worden iſt, in einem inhaltreichen Feldpoſt⸗ brief, den wir im Nopemherheft der Zeitſchrift finden:„Meine Kompagnie rückt mit den Reſten des zur Sicherung der Bahnlinien weit verzet⸗ telten Bataillons nach dem gerichteten Löwen ah. Der Durchzug durch die Innenſtadt iſt jetzt nicht mehr möglich. Die Drähte der Starkſtrom⸗ leitungen liegen als wüſtes Gewirr auf der Straße. Links und rechts ſtürzen Balken, ſinken Dächer ein, hoch ſchlagen die Flammen empor, ein unerträglicher Rauch, ein peſtilen⸗ zialiſcher Geſtank erfüllt die Straßen. Ein Pferdekadaver, halb verkohlt, liegt in der Goſſe, am Bahnhof, in einem Landhauspvorgarten liegi die Leiche eines Bürgers noch unbeſtattet. Ob er zu den Wahnſinnigen gehört hat, die da glaub⸗ ten, durch das Niederknallen von ein paar Dutzend Deutſchen die Vorwärtshewegung un⸗ ſeres Millionenheeres aufzuhalten? Durch die im Halbkreis um die Stadt herumführenden Bpulevards, die hübſche Villen, gepflegte Park⸗ anlagen aufweiſen, erreichen wie den Weſtaus⸗ gang. Ueberall herrſcht Totenſtille. Die Jenſter⸗ läden ſind geſchloſſen. Kein Bürger läßt ſieh ſehen. Die Mehrzahl iſt eutflohen. Doch da bewegt ſich etwas; zwei Kinder ſind's Mädchen eeeeeeeeeeeeeeeee ſeder ſöll der Menſchbeif ein Gewinn ſein, und benn auch nur ein Blatt, über das ein weinen⸗ des Kind lächelt, wenn es der Wind bewegt. Er wuürde, gottlob ein ganzer Mann. Er hatte ein helles Auge, eine offene Hand und ein empfin⸗ dendes Herz. Ein Gutteil der Eigenſchaften Aeiner lieben ſeligen Frau. Als er auf eigenen Jüzen ſtand, ſorgte er mich, ob er guch ein Mädchen finden würde, das ſeiner Liebe würdig wäre und die Gewalt, die ſie über ſein heißes Herz gewinnen würde, zu ſeinem Vorteil nützen Pürde Er fand Dich. Ich ſage Dir, liebe Toch⸗ ler, Dank daß Du meinem Sohn eine Frau hürdeſt, mie ich es hoffte. Du haſt das Gute jn ihm zur Reife gebracht und die kleinen Härten, die ihm anha teten, gemildert. Sb ſind mir alle Hoffnungen in Erfüllung gegangen und, ich hoſſe, auch Dlr, Du haſt mir Ia geſagt, daß Ihr glücklich geweſen ſeid. walls Aßton in den Krieg zog, halte i einen Wunſch und nur den einen, daß er ſeine Pflich keſtlos erftüllen würde, wie das Geſetz, das tief eligeſchrieben in unſere Herzen iſt, es befiehlt, Tlebe Tochier! Ex hat ſeine Pflicht bis zum geußerſten erfüllt. Nun rufe Deine Kinder her⸗ ei! Sammle ſie um Dich und küſſe ſie. Weine! Dle Träuen werden dein Herz ſre machen füir den einen großen und feierlichen Gedanken, daß Anſer Amon guserſehen war zu dem größten und heiligſten Opfer, das wir bringen können. hat es mit Freuden gebracht, Es war Ernte⸗ zet, und er ging hin, um ſelber geerntet zu werden. de Wenn Du nun Tränen in den Augen der gn⸗ ren ſiehſt, dann den gelten. Denn die herrliche und heilige Sache des aateplandes war die ſeine, Für alle und für uns ſarh er Für den Kalſer und bas Reich, wie für unſere kleine Stadl, für unſer kleines, glück iches aus, Ex ſtarb, damit der linde Hauch weiter am die herbſtlichen Blumen fächle, damit die Haalen auch ferner ihre Keime treihen können. Str un einſt die Kunde des Sieges durch die aßen eilt, wenn die Fahnen im Winde ſich daran, daß ſie auch ihm des ewigen und die Augeſ der Menſchen voll Wlalz und Freude ſind, dann iſt's der Dank auch für ihn, für meinen tapferen Jungen, der Dein Gatle war. Das ſag Deinen Kindern und mache ihren Glauben zu dem Deinen. Wenn Du Zeit fin⸗ deſt, dann komme zu mir herüber, Wir wollen den Spuren des geliebten Toten nachgehen ung von ihm ſprechen, der unſer Stolz war und unſer Held bleibt. Es grüßt Dich von Herzen Der Vater Deines Gatten. Ferudlinand Gruner Greßh. Bef⸗ uns National⸗ theater Mannheim. Carmen, Die geſtrige Micaßla weiſt Fräulein Do⸗ bothee Manski den Platz zwiſchen Anng ndl und Hilde Schöne an. Mit dieſen wenigen Worten iſt viel geſagt, wenn unſere älteren Theaterfreunde ſie richtig vorſtehen wollen. Die ſtimmliche Qualität, die eigen⸗ tümliche Guarneriklangfarbe, die dies runde, volle Organ bis zum hohen Bbewahrkt, iſt frei⸗ lich außer Bergleichung ſtellen, aber die techniſche Durchbildung des Organs ſtellt Fräu⸗ lein Manski ſchon jetzt neben unſere Eliſabeth und Mieas ö Jahre, die Fülle * verträgt den Vergleich mi Ausbildung allerdinas im Naturalismus ſtecken geblieben war. Die Darſtellung, die Fräulein Mauski ihrer Miegöla mi be⸗ D daff Hoch Sobald die Sängerin ihre Partie mehrmal 185 4ls geſungen hat, ſchwindet die Aufregung, die ſo aus un⸗ von zwölf, dreizehn Jahren, die einen Suppen⸗ topf tragen. Die eine hält in der freien Hand einen Stock, an den ein weißes Tuch geknüpft iſt. Angſtvoll haſten ſie vorwärts; das Fähnlein ſoll wohl belunden, daß ſie keine böſen Abſichten im Schilde führen. Noch vor ein paar Stunden iſt in Löwen wieder auf unſere Truppen ge⸗ ſchoſſen worden— und beim Anblick der ge⸗ ängſtigten Kinder mit der weißen Flagge regt ſich doch ſchon das Mitleid. „In einem verlaſſenen, zum Teil zerſchoſſenen Wirtshaus an der Landſtraße nach Brüſſel komme ich mit meiner Kompagnie unter, Es iſt eine öde Vorſtadttneipe mit einem großen Tanz⸗ ſaal für die Dienſtmädchen von Löwen. Ich ſtelle an der Dorfgrenze meine Außenwache aus und beſichtige die Poſten. In den erbärmlichen kleinten Katen hauſen zwölf, fünfzehn Perſonen eng zuſammengedrängt in einem Raume. Flücht⸗ linge aus Löwen ſinds. Mit einem Päckchen Gelumpe und vielen ſchmutzigen kleinen Kin⸗ dern ſind ſie in die benachbarten Dörfer gekom⸗ men. Sie werden für Belgien bald zur Land⸗ plage werden. „In langen Märſchen, auf ſtaubigen Straßen, gehts durch das eroberte Land weiter. Die mo⸗ bilen Truppen verlaſſen Belgien. Das Land wird durch unſeren Landſturm geſicherkt, Schon ſtoßen wir da und dort auf die ſtarken Batail⸗ ſind völlig nie lone der noch blau uniformierten, meiſt bärtigen Landſturmleute. Es iſt eine helle Freude, dieſe entſchloſſenen Geſichter zu ſehen. Wir lönnen verſichert ſein, daß ſie mit feſter Hand halten werden, was ihre Söhne da vorn in der Froni erobert haben. Felöbrief eines Gberfeuer⸗ werkers. Ein Ueberfall durch Zuaven. „Der Ueberfall unſerer Abteilung durch Zuaven erxfolgte etwa zwiſchen neun und zehn Uhr abends. Ich befand mich ungeführ in der Mitte der Abteflung, als ein Reiter von hinten herangaloppierte und die Meldung nach der Spitze brachte, daß zwei Feldartillieriekolonnen beim Verlaſſen des zuletzt paſſierten Dorfes ab⸗ geſchnitten wären. Sofort wurde„Halt“ kom⸗ mandiert, abgeſeſſen, und die verfügbaren Leute, etwa 600 Mann, mußten an beiden Seiten der Ehauſſee ausſchwärmen. Die Spitze unſerer Abteilung hatte inzwiſchen aber ſchon wieder ein anderes Dorf paſſiert, in dem Inſauterie lag. Eine Kompagnie wurde ſofort alarmiert und rückte im Laufſchritt an uns vorüber. Als ſie zu den abgeſchnittenen Kolonnen kamen, ſan⸗ den ſie dleſe im Chauſſeegraben liegend und auf die Zuvaen feuernd por, letztere waren in ein nahes Gehölz geflüchtet und ſchoſſen von dort⸗ Die Infanterie umging den Wald, und da die Zugven keinen Ausweg mehr hatten, warfen ſie Gewehr und Säbel fort, hlelten die Hände in die Höhe und ließen ſich gefangen nehmen. Von uns 1 Mann tot, 17 verwundet, von den viele Tote und Perwundete, gefangen Arka 130 Mann. Dieſe Beſtien dürfen nicht wie Menſchen bebandelt werden. Sie ſchneiden unſeren vermunde ſen Soldaten Ohren, Naſe und Finger ah, ziehen ſie auf eine Schnur und hängen dieſe um ihren Hals. Dies wurde mir von Soldaten erzählt, die aus der Gefechtslinſe zurückkamen, Auch die Engländer ſollen ſich ſchändich benehmen, indem ſie mitihrem Meſſer, das einen fingerlangen Dorn hat, den Ver⸗ éwundeten den Schädel einſchlagen. Die Beerdigung der Tolen erfolgt, ſo⸗ weit wir das Schlachtfeld behaupten, in folgen⸗ der Weiſe. Bei ſedem Toſen wird durch einen Arzt der Tod feſtgeſtellt. Die Erkennungsmarke, Soldbuch und Wertſachen werden abgenommen, dem Regiment fübergeben und hier wird alles in Liſten eingeiragen. Die Leichen werden einen Moter tief vergraben und es wird ein kleiner Hügel aufgeworfen., der oftmals mit Blumen Die Toten bleiben vollſtündig Hlgel geſetzt eſchmückt wird. K ogen, der Helm wird auf de e gulle Inkenſſonen lähmt, Das Gebet ſang Fräulein Manski recht poetiſch. Sie bo⸗ gann die fromme Weiſe ſehr ruhig mit ſicherer Ateſnführung, wie auf goldglänzenden Wogen ſtiegen die Töne aufwärts und ſenkten ſich ſanft, zögernd und leiſe verhallend. Den Mittelſatz nahm die Sängerin breiter und rühiger als man ihn zumeiſt hört, aber durch⸗ aus im Sinne des franzöſiſchen Meiſters, der ſein Zeitmaß allegro molto moderato neunt. Dadurch gelang der Aufſchwung in die hochdramgtiſche Region mit dem Aufſchrei, der trotz der gefährlichen Hochſpannung der Stimmbänder edlen Klang bewahrte. Bei der Wiederkehr des erſten Zeitmaßes fehlte der Sängerin wohl die Beherrſchung des Atems; möglich auch, daß Herr Teder— der übrigens einen ganz vortrefflichen Ahend hatte — der Sängerin durch ein gewiſſes Stringendo zur Hülfe eilen wollte. Jedenfalls geriet der „Abgeſang“ ſehr gut, in beſter ſtimmlicher Per⸗ faſſung, in ſchönſter Auspeigung des ſeeltſchen Gehaltes. Kurzum; wir haben dieſen ſchwie⸗ rigen Geſang ſeit langen Johren nicht ſo gut gehört wie geſtern! Eine erfreuliche Probe muſtkaliſcher Sicher⸗ heit gah Fräulein Karen Oderwald, deren Frasquita das ſchwierſge Quintett ſicher führte Und ſich trotz einer gewiſſen Zaghaftigkeit ⸗ ogreiflich iſt auch in den Gebirgs⸗En⸗ en angenehm bemerkbar machte. Dle der übr gen Rollen war die be⸗ wir helen Fräulein Lippes Car⸗ den Don Joſc als eine der Cörfieſd. A. Bl. 28 10 Dre ö und jen des Herr und ein kleines Holzkreuz, auf dem der Name des Betreffenden ſteht, wird in den Hügel hin⸗ eingeſteckt. Ebenſo iſt es auch bei Maſſengräbern. Es wird alles genau notiert, wer in dem Grabe liegt, natürlich nur dann, wenn wir vom Feinde nicht geſtört werden. Auch die franzöſiſchen Toten werden, wenn ſie von uns beerdigt wer⸗ den, in derſelben Weiſe behandelt. Die Namen werden dem Kriegsminiſterium mitgeteilt. Die Verpflegung im reichen Frankreich iſt nicht ſo beſonders. Wo Millionen von Soldaten, Freund und Feind, durchziehen, iſt alles aufgegeſſen. Das Vieh wird im Umkreis von 60 Kilometer bei uns zuſammengetrieben. Die Bepölkerung ſteht dem Hungertode nahe. Nur Heulen und Wehklagen hört man von Frauen und Kindern. Die von Soldaten fortgeworfenen Brot⸗ und Fleiſchreſte, Knochen uſw. werden von Frauen und Kindern von der Erde aufgeleſen. Es iſt ein trauriger Aublick, vielfach wird, wo es irgend geht, von uns helfend eingegriffen, Von den Liebesgaben habe ich bis jetzt eine Zigarette be⸗ kommen, und dabei wurde mir noch freigeſtellt, ob ich ſüy dieſe Zigarette lieber einen Bouillon⸗ würfel haben möchte. Millionen von Liebes⸗ gaben werden von Deutſchland abgeſandt, aber was iſt das für ſoviel Menſchen! Es beklagt ſich niemand darüber, ſondern wir waren alle hocherfreut, als eines Tages die Nachricht kam, Liebesgaben könnten um elf Uhr am Bahnhof St. Aubin empfangen werden. Mit freudigem Geſicht empfing jeder eine Zigaxette oder eine Zigarre oder einen Bouillonwürfel. Unſere Soldaten kämpfen wie die Löwen und tun dies mit freudigem Herzen, nur nicht in Gefangen⸗ ſchaft geraten, alſo das Gegenteil von den Ruſſen. Am 5. 10. war Seine Majfeſtät der Kaiſer hier und iſt bis in die Feuerſtellung ge⸗ fahren. Die Kolonnen, welche Munition führen, kommen nicht direkt ins Gefecht. müſſen aber bis auf kurze Entfernung zur Munitionsabgabe an die Batterien heranfahren. Sobald die Frau⸗ zoſen von den Kolonnen etwas wahrnehmen, eröffnen ſie Schnellfeuer, denn es kommt ihnen darxauf an, die Kolonnen zu vernichten, um den Munitionserſatz in Frage zu ſtellen. Wir ſind ſchon beftig beſchoſſen worden und zweimal glaubte ich beſtimmt, aus dem Feuer nicht mehr herauszukommen. Einige Tote und Verwundete haben wir ſchon gehaht. Hoffentlich gehts gut weiter 5 Mannheim. —— Feldpoſtbrieſe bis zu 300 Gramm. Der Verein der Likörfabrikanten und Brannt⸗ weinintereſſenten von Groß⸗Berlin teilt mit; Nach einer iin Reichspoſtamt erhaltenen Aus⸗ künft iſt mit der Wiederzulaſſung von Jeld⸗ poſtbriefen im Gewicht bis 500 Gramm fle Mitte November zu rechnen. Auch bezüglich der an die Truppen zu ſendenden Weihnachts⸗ pakete wird das Reichspoſtamt, falls die Heeres⸗ verwaltung nicht heſondere Beſtimmungen trifft, rechtzeitig bekanntgehen, von welchem Termin ah der Verſand von Weihnachtspaketen an die Truppen zuläſſig ſein wird. 5 Aufklärung des Auslandes. Wie wertvoll und geſchätzt die Sendung von Zeitungen und Berichten nach dem Auslande zur Verhreitung der Wahrheit über den Krieg iſt, zeigt der folgende intereſſante Brief, den eine chem.⸗pharm, Fabrik in Ludwigshafen von ihrem Vertreter in Mexiko erhalten hat. Krieg in Europa: Ich danfe Ihnen ver⸗ binblichſt für Ihre durch Ueberſendung von Be⸗ richten und Zeitungen erwieſene Aufmerkſam⸗ kett, die ſch hoch anrechne. Wir ſind durch dieſe Zeitungen, die nunmehr erfreulicher Weiſe in großer Anzahl aus allen Teilen Deutſchlands bier eintreffen, in die Lage vorſetzt, durch per⸗ ſönliche und Zeitungspropaganda den gemeinen Lügennachrichten entgegen zu treten, die uns keineswegs ſpärlich vön der hier, wie in der ganzen Welt, ſichtlich zu unſeren Feinden nei⸗ genden Preſſe aufgetiſcht werden. In den erſten Wochen, d. h. ſolange keine authentiſchen Nach⸗ richten von drüben au uns gelangen konnten, haben wir unter dieſer Preſſe, die anhaltende ſchmähliche Niederlagen unſerer Armeen zu be⸗ vichten wußte, ſehr zu leiden gehabt und heute, nachdem ſich die Wahrheit doch nicht mehr ſy ganz unterdrücken läßt und wir— hauptſüchlich durch drahtloſe Telegraphie über Newyork— einigermaßen über die bis jetzt glänzenden Waf⸗ fenlaten unſeres Heeres unterrichtet werden, er⸗ geht ſich ſene Preſſe darin, unſeren Soldaten die ſchauderhafteſten Greueltaten anzudichten Da ſtand z. B. geſchrieben, daß die deutſchen Truppen, um ſich vor den feindlichen Kugeln zu ſchützen, Frguen und Kinder aus Feindeslan vor ſich her treiben; daß ſie Kindern die Hünde und Füße abhacken, um ſie als ſpötere Jeinde unſchädlich zu machen; daß ſie verwundete Sol daten martern, Krankenſchmeſtern und Aerzte totſchießen und Aehnliches mehr, Ein Teil de Bevölkerung, d. h, bie gebildeten Leute, machen hinter dieſen Nachrichten natürlich ein Frage zeichen, aher deren ſind es doch herzlich wenſge und weftaus der größte Teil der Beyßllerung Aimmt alles, was er in der Zeitung gedruckt ſieht, als bare Münze. Es exiſtiert für uns kein Zweiſel darüber, daß die Franzoſen und Engländer das Ausland ſyſte⸗ matiſch ſahrelang gegen uns aufgehetzt haben und daß ſie nunmehr die Zeit gekommen ſahen, um die Früchte dieſer Ausſaat zu ernten. Volle es der Himmel, daß unſer Baterlan 1 ſchweren Ringen, von deſſen Ergebnie Unſere Exiſtenz auf geographiſchem und wiet⸗ VMas felili dem Goloalenb Mrrholin⸗Hautſalbe ſiſr Hautſchäden(rauhe, xiſſige Haut,. Wundlaufen ze.), Myrrh einzigarlige Ggautpflege⸗Geſundheitsfeiße Schikt Felbyaſtörleſe mit Salbe und Seiſe ſür zufammen Apotheken erhältlich. 5 81 2˙ . 4. Seite. * Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abondblatt) Montag, den 2. November 1914. ſchaftlichem Gebiet abhängt, als Sieger hervor⸗ gehen möge, noch größer herrlicher als es ſeither war und daß die Intriguen unſerer Erbfeinde endlich die wohlverdiente Strafe empfangen. Dann ſollte aber auch von draußen und drüben kein Mittel unverſucht bleiben und kein Opfer zu groß erſcheinen, um uns endlich in der Welt die Stellung zu verſchaffen, die uns auf Grund unſerer Errungenſchaften in allen menſchlichen Beſtätigungen gebührt. Hoffentlich kommt es dann auch ſoweit, daß wir drüben ein eigenes Preß⸗Büro und die nötigen deutſchen Kabelver⸗ bindungen bekommen, welchem Gedanken ja auch ſpeziell Sie ſchon vor Zeiten in anuerkennens⸗ werter Weiſe propagiert und unterſtützt hatten. Ich beziehe mich dabei auf Ihr Vertreter⸗Rund⸗ ſchreiben„Förderung des Deutſch⸗ tums“, datiert vom 20. Juni 1913 und hoffe, daß die darin beſprochene Angelegenheit in Baälde mit doppelter Rührigkeit weiter betrieben wird. Heute geht,— es ſei dies als weiteres Bei⸗ ſpiel für die unverſchämte Verleumdungspropa⸗ ganda unſerer Neider hier angeführt— die Nachricht durch alle Zeitungen, daß die Firma Krupp in Eſſen auf Betreiben ihrer engli⸗ ſchen Gläubiger(22) bankerott ertlärt worden ſei. Natürlich iſt auch hier nur der Wunſch der Vater des Gedankens. Kurz und gut: Erſt in leziger Kriegszeit haben wir im Auslande ſo richtig zu fühlen bekommen, daß wir die beſt⸗ gehaßteſte Nation der Welt ſind. 1* Rotes Kreuz Mannheim. Am 30. Okt. früh 3 Uhr 15 kam der Preußiſche Lazarettzug Nr. 1 mit 299 Verwundeten, größten⸗ teils Schwerverwundeten von Rethel hier an. Von dieſen wurden 279 in die hieſigen Lazarette gebracht, während der Reſt in einem anderen Zuge wefterfuhr. Der Hilfslazarettzug E Manunheim fuhr um 10 Uhr vormittags in der Richtung nach Köln ab, um Verwundete vom Kriegsſchauplatz abzuholen. Mit der vom Roten Kreuz ausgegebenen Wolle würde eine große An⸗ zahl von Socken unter freundlicher Mitwirkung zahlreicher Hilfsträfte fertiggeſtellt. Der größere Teil der Socken wurde vertragsgemäß an die Mili⸗ kärberwaltung zur Weiterbeförderung abgeliefert. Beſorntders eifrig haben ſich viele Schülerinnen beim Sockenſtricken beteiligt. Dieſe fleinen aber um ſo eifrigeren Mitarbeiteinnen haben ſich nicht dantit begnügt, die Socken zu ſtricken, ſondern herben vielfach in dieſelben kleine Geſchenke mit Briefchen, Grüßen und ſinnigen Ge⸗ dichten für die Soldaten im Felde eingelegt. Lei⸗ der mußte eine Anzahl dieſer Einlagen aus den Socken herausgenommen werden wegen der von der Militärverwaltung vorgeſchriebenen Art der Verpackung. Es werden jedoch dieſe nützlichen Kin⸗ dergeſchenſe mit Schreiben. Gedichten uſw. mit einem Teil der Socken und ferner in beſonderen Kiſtchen als Schülerinnen⸗Liebesgaben mit dem nächſten Liebesgaben⸗Transport ihrer Beſtimmung zugeführt werden. Jedenfalls werden dieſe Spen⸗ den mit den Begleitſchreiben von unſeren Kriegern im Felde mit ganz beſonderer Freude und Dank⸗ barkeit aufgenommen werden. Die Woll⸗ und Wäſcheſammlung hatte bis jetzt ein ſehr gutes Ergebnis. Es wird gebeten, nicht abgeholte Gegenſtände bald in die„Harmo⸗ nie“, D 2, 6, zu ſchicken. ———— Nus Stadt und Land. * Mannheim, den 2. November. fif E dem 9699%%%%½½%%%%„%„%„%„%„ Eiſernen Kreuz ausgezeichnet Mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnete Mannheimer. Ludwig Kühnle von hler, Unteroffizier der Reſerve im 2. bayriſchen Pionierbataillon. 5* %%½½½½%%% * Troſtworte der Großherzogin Lniſe an die Witwen. Die Großherzogin⸗Witwe Luiſe hat an den Badiſchen Frauenverein hier ein Handſchreiben gerichtet, in welchem beſonders der Witwen der gefallenen Krieger gedacht wird. In dem ſehr herz⸗ lich gehaltenen Schreiben heißt es u..:„Gerne ergreife ich dieſen Anlaß, dieſer Teilnahme, welche mich bei den zahlloſen Todesfällen in unſerem Lande durch den Krieg jeweils bewegt, Ausdruck zu verleihen. Jedes Leid, welches unſere geliebten Landeskinder trifft, findet warmen Widerhall in meinem Herzen, und ganz beſonders fühle ich mich den vielen Witwen nahe, die nun vereinſamk da⸗ ſtehen und den ſchweren Weg des Witwenſchmerzes zu wandeln beſtimmt ſind. Mein Gebet ſteigt zu Gott empor, daß Er in ſeiner barmherzigen Gnade den pvieſen Schwergebeugten nah und fern Kraft und Stärke verleihen wolle, die ſchmerzvolle Prü⸗ fung zu tragen und ihr Leid durch Seinen heiligen Frieden zu verklären.“ * Kriegsfürſorge Die Firma Siemens Erben in Berlin hat dem Roten Kreuz und den Kriegs⸗ lazaretten insgeſamt bis heute 33 Eiſenbahnwagen⸗ lchungen von den natürlichen Mineralbrunnen „Königl. Fachingen“ und„Königl. Selters“ ge⸗ ſpendet. Opferwilligkeit unſerer Landbepölkerung. Eine Sammlung von Gaben für das Rote Kreuz in den Odenwaldorien Altneudorf, Wilhelmsfeld, Heilig⸗ kreuzſteinach, Lanepenhain. Hilſenheim, Eiterbach und Peterstal hatte ein ſo reiches Ergebnis, daß zur Jortſchaffung der Gaben außer 3 Perſonen⸗ autos noch ein Laſtauto und ztvei große Laſtwagen notwendig waren. Dieſe Opferwilligkeit iſt umſo mehr anzuerkennen, als die Bevölkerung der Orte nicht wohlhabend iſt. Dankenswerte Maßnahmen gegen etwaige Nahrungsmittelnopt. Die amtliche„Karlsr. Ztg.“ ſchreibt: Von maßgebender Stelle wird uns mit⸗ geteilt: Während der Kriegszeit iſt es von beſon⸗ derer Wichtigkeit, daß kein Stück Land, das ſich Zur Gewinnung von Nahrungsmitteln für Men⸗ ſchen und Tiere eignet, ungenutzk bleibti. Die Be⸗ zirksſtellen der Dontänenverwaltung ſind deshalb ſchon vor einiger Zeit angewieſen wor oder die Angehörigen von Pächtern, di bau von Pachtgrundſtücken verr ordnung⸗mäßigen Beſtellung der Gru halten. Ferner werden die Forſtämter prüf nicht Grundſtücke, die bisher der Waldwirtſchaft gewidmet waren, wie z. B. einzelne Waldungen i den Feſtungsbereichen, die ar ilf 0 den niedergelegt worden ſind, oder die ſtromleitungen aufg Lichtf Eiſenbahnlichtflächen bende Grundſtücke für di rungsmittelgewinnung ſot dürch eine wenigſtens einmal Zwiſchennutzung Auch von der Au wirtſchaftlichen G den An⸗ enen und zur Waldanlage eſehen ſchloſſenen Waldausſtockungen vornehmen zu laf Es empfiehlt ſich, daß auch die Gemeinden, Kör⸗ perſchaften und ſonſtigen Waldeigentümer in äh licher Weiſe dengeitverhältniſſen Rechnung tr⸗ * Der Werkmeiſter ⸗Bezirksverein Mannh Rheinau beſchloß in ſeiner vorletzten Moi ſammlung, 50 Mark der Zentrale, Geſchäf Düſſeldorf, zum Kriegshilfsfond Ferner wurden in der letzten Monats 100 Mark bewilligt für Kriegsunterſtü Felde einberufenen Kollegen des e verein und beſchloſſen, den Monat um 50 Pfg. pro Monat zu erhöhe zum Zwecke der obenerwähnten Kriegsh Wirklich eine ſchöne Leiſtung für den W Bezirksverein Rheinau. Hier macht ſich die deutlich bemerkbar:„Alle für Einen, Einer für alle!“ Jedes Mitglied darf ſtolz ſein, einem ſolchen Vereine angehören zu dürfen, und jeder noch fern⸗ ſtehende Werkmeiſter ſollte nicht mehr ſäumen, dem Verein beizutreten. * Bosler Miſſions⸗Frauenverein. Nächſten Mitt⸗ woch, 4. November, nachmittags 4 Uhr, beginnen wieder die regelmäßigen Zuſammenkünfte im Evang. Hoſpiz, U 3, 23. Herr Miſſionar Keller aus Bali wird einen Vortrag halten. Polizeibericht vom 2. November. Bermißt: Am Sonntag, den 25. Oktober, abends 8½% Uhr entfernte ſich aus ihrer Dienſtſtelle im Hauſe I. 14, 4 ohne jeden Grund unter Zurücklaſſung ihrer ſämtlichen Sachen die am 6. Jonvar 1895 in Kytt⸗ weiler(Pfalz) geborene Luiſe Gibs und wird ſeither vermißt. Beſchreibung: 193¼ Jahre alt, 1,68 Meter groß, kräftig gebaut, volles geſundes Geſicht, hellblonde Haare, blaue Augen und vollſtändiges Gebiß. Kleidung: Grünlichen Rock, grünſeidene Bluſe, blaue Schürze, ſchwarze Strümpfe, ſchwarze Schwürſchuhe und war ohne Kopfbedeckung. Um fach⸗ dienliche Mitteilung über den Aufenthalt der Ver⸗ mißten erſucht die Schutzmannſchaft. Aufgefſundene Kindsleichen: Am(). Oktober 1914 wurde auf dem Müllabladepſatz„Ge⸗ wann Sellweiden“ beim Friedhof hier die nackte Leiche eines neugeborenen Kindes weiblichen Ge⸗ ſchlechts gefunden, welche am gleichen Tage vormit⸗ tags etwa 8½ Uhr auf dem ſtädtiſchen Müllwagen Nr. 7 dahin gebracht wurde. Dieſer Wagen wurde an jenem Vormittag in den Quadraten]J 2, 3, 4, 3, J. 8 a, J 44 und K 2 und 3 mit Müll beladeu.— Am 28. Oktober 1914 wurde auf einem Lagerplatz hinter der Uhlandſchule auf der Fohlenweide hier die Leiche eines Kindes weiblichen Geſchlechts gefunden, die nur kurze Zeit dort gelegen haben kaun. Die Leiche war in älteres Tuch, das von einem Bett⸗ überzug herrührt, eingewickelt und in eine Zigarren⸗ kiſte verpackt, letztere trägt die Bezeichnung„Genius“. Bei dem Paket lag ein Exemplar des Mannheimer Tageblattes vom 5. 10 14. Um ſachdienliche Mittei⸗ lungen über die Perſönlichkeiten der Kindesmütter 3u zung der zum irks⸗ erſucht die Schutzmannſchaft. In letzter Zeit wurden hier folgende Fahrräder entwendet: Am 26. 10. 14 ein Fahrrad, Marke Göricke, Fabr.⸗Nr. 278 907, grau emaillierter NRahmen mit dunklen Schattierungen, am Vorderrad dünne und am Hinterrad dicke Speichen.— Am 26. 10. 14 ein Fahrrad, Marke Modern, ſchwarzer Rahmen und Felgen, nach vorn gebogene vernickelte Lenkſtange, ſchwarze Schutzbleche, Torpedofreilauf mit Rücktritt⸗ bremſe. Am 27. 10. 14 ein Fahrrad, Marke Dürkopp, ſchwarzer Rahmen und Felgen, wagrechte enkſtange, Freilauf mit Rücktrittbremſe, neue Mäutel und drei⸗ eckige braune Werkzeugtaſche.— Am 27. 10. 14 ein Fahrrad, Marke Sturm, Fabr.⸗Nr. 1084, ſchwarzer Rohmen und Felgen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, das rechte Pedal iſt etwas kürzer.— Am 28. 10. 14 ein Fahrrad Marke Konkordia, ſchwärzer Rahmen und Felgen tief gebogene Leukſtange, ſchwarzer Sat⸗ tel und ein neues Pedal.— Am 29. 10. 14 ein Fahr⸗ rad, Marke Sturm Fabr.⸗Nr. 11324 ſchwarzer Rah⸗ meu und Felgen, vernick. Speichen, aufw. gebogene Lenkſtange mit braunen Korkgriffen. Am Rahmen iſt ein ſchwarzlackierter Gepäckträger und eine elek⸗ iriſche Batterie befeſtigt.— Am 16. 10. 14 ein Fahr⸗ rad, Marke und Nummer unbekannt, ſchwarzer Rah⸗ meu, gelbe Felgen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, rückwärts gebogene Lenkſtauge mit dunklen Griffen. Ferner wurde entwendet: Anfangs Auguſt 1914 ein Granatſteinarmband, eine Granatbroſche in läug⸗ licher Form, ein Zwanzigmarkſtück in Gold gefaßt als Broſche mit dem Bildnis Kaiſer Friedrichs, eine kleine runde goldene Broſche mit grünen Steinen, ein rundes mattgoldenes Medaillon mit rotem Stein, in der Mitte und innen die Photographie einer Frau.— In der Zeit vom 14. bis 21. 10. 14 aus einem Kohlenlager in der Hafenſtraße hier, 40 Säcle aus dicker, grauer Leinwand, ſind etwa 40 Zentim. breit, etwa 1,40 Meter lang und keilweiſe mit ſchmalen, roten Streifen durchzogen.— In der Zeit vom 22. 10. nachm. 1 Uhr bis 23. 10. 14 morgens 7 Uhr aus dem Hof des Hauſes Traitteurſtraße Nr. 54 ein weißer Unterrock mit Stickerei, ein weißer Unterrock mit Spitzen, 2 weiße Damenuhemden mit Achſelſchluß und eine weiße Damenhoſe mit Spitzen. — Am 19. 10. 14 nachmittags gegen 6 Uhr aus dem Hauſe Colliniſtraße 123 hir ein noch aut erhaltener Sommerxrüberzieher aus ſchwarzem Kammgaruſtoff mit 2 ſchrägen Taſchen, ſchwarzem Flanellfutter und aroßem Monogramm, R. S8.— Verloren und vom Finder bis jetzt noch nicht abgegeben wurde am 16. 10. 14 nachmittags zwiſchen 2 und 3 Uhr auf dem Wege vom Hauytbahnhof, den Kaiſerxing entlang, durch die Planken bis nach P 6 hier ein Herrengeldbeutel mit 91 Mk. Inhalt.— Am 24. 10. 14 auf dem Wege vom Marktplatz( bis Gr Wollſtadtſtraße, ein matt⸗ goldues Medailſon. 6⸗ oder Skantia, mit 6 roten und einem weißen Stein und eine goldene Kette.— Aut 10. 10. 14 von den Planken bis Wallſtadtſtraße eine goldene, stwa 5 Zentim. lauge Auſtecknadel, in der Mitte ein Brillant in Platin gefaßt. Aeues aus Tudwiashafen⸗ pbp. Ludwigsbafen 2. Nov. Infolge des dichten Nebels fiel heuſe Nacht gegen drei Uhr ſtehender Landſturmmann die Gehmauer am Rheinufer herunter in den Rhein. In der Nähe befindliche Schiffer zogen ihn wie⸗ heraus und brachten den Verunglückten, der hen hatte, ins ſtädtiſche Kranken⸗ haus.— ner Wirtſchaft der Gräfenauſtraße brach heute egen 2 Uhr zwiſchen Gäſten ein Streit aus, der ſich auf den Straße fortſetzte. Er artete ſchließlich in ichkeiten aus; ein Arbeiter erhielt einen Stich in den Ellenbogen, er einen Stich in die rechte Hand. ein Son 21 den Fuß ſchreibt unter der Uebe Rußland ſiegt, iſt England geſchlagen“: Das iſt ein Urteil, das von intimen Freunde und Verbündeten Eng ſtammt, von Japan, das ſich den klaren Blick für die Un⸗ natur des nur durch Deutſchenhaß zuſtande ge⸗ brachten Bündniſſes bewahrt h japaniſche eiuflußreiche Zeitung„Aſahi“ ſe ˖ dem lands am 3. heil dem Schluß⸗ wennt es ſiegt, ſein ſo nach einem eisfreien 'Moer und nach dem Mittel⸗ und ſich ſowohl durch die Dardauellen einen Ausgang zum Adriameer ſichern. Wenn das der Fall iſt, wird England der größte Leidtragende von allen Kriegführen⸗ den ſein. Denn ſowohl in der Nordſee wie im Mittelmeer werde ſeine Stellung recht gefährdet ſein. Es iſt von höchſtem Intereſſe, zu beobach⸗ ten, wie ſich England aus dieſen Schwierigkeiten herauswinden wird. Die„Kölniſche Zeitung“ bemerkt hierzu: Die Schadenfreude iſt in Aſien die veinſte Freude. Natürlich iſt dem Volke von Nipvon gerade recht, wenn Eugland geſchwächt und Rußland in Europa feſtgehalten wird. Japan rückt ſicherlich in dieſer Zeit von England ab, deſſen Staats⸗ männer und diplomatiſche Verrreter es durch ihr diktatoriſches Auftreten im Kriege mehrfach tief verletzt haben und rückt an Rußland heran. Es hat mit dieſem ein Sonderbündnis geſchloſ⸗ ſen. Es weiß, wenn England am Boden liegt, iſt es um das künſtlich zuſammengeraffte Kolo⸗ nialreich geſchehen, eine Beute nicht nur für alle Mächte der Erde, ſondern auch Japan wird dann nicht müßig zuſehen. Seine Preſſe giht die Parole aus, geduldig zu warten, bis wir die Ernte in die Scheuer bringen können. Die Türkei und der Drei⸗ verband. . Köln, 2. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Konſtantinopel: Auf türkiſcher Seite meint man, die Ruſſen hätten gerade den Vorabend des Beiramfeſtes gewählt zu einer ſolch verräteriſchen Falſchheit, in der Hoffnung, die Wachſamkeit wäre wegen der Feſtſtimmung weniger ſtark. Das ſteigert die Erregung und Entrüſtung in allen türkiſchen Kreiſen. Trotz des Beiramfeſtes trat am Nachmittag ein Miniſterrat zuſammen, um die Antwort auf das ruſſiſche Verlangen zu be⸗ raten. Allſeitig wurde bemerkt, daß der Groß⸗ weſir dem Handkuß im Palais am Tage des Feſtes nicht beiwohnte und die Dragomanen der Botſchaften des Dreiverbandes nicht, wie ge⸗ bräuchlich, zur Beglückwünſchung erſchienen waren. Die Stimmung in den türkiſchen Kreiſen iſt die, daß man den Krieg wohl nicht wünſche, aber die fortwährenden Herausforderungen der Mächte des Dreiverbandes ſatt iſt und bereit iſt, dagegen gebührende Stellung zu nehmen. WITB. Konſtantinopel, 2. Nov. Die Entſcheidung der Pforte kaun laut„Frkf. Ztg.“ dahin interpretiert werden, daß ſie die bisheri⸗ gen Vorfälle im Schwarzen Meere unter die Rubrik von Grenzzwiſchenfällen einreiht und trotz des Abbruches der diplomatiſchen Bezieh⸗ ungen nicht als cusus beli aufführt. Sie hält ſich indeſſen bereit für alle Eventualitäten von ſeiten Rußlands und ſeiner Verbündeten. * auben über Bethunc, Dünkirchen und Nieuport. Berlin, 2. Nop.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird der„B. 3,“ gemeldet: Die deutſchen Tauben ſetzen ihre Flüge über die nordfranzöſiſchen und belgiſchen Orte fort. Über Bethune, Dünkirchen und Nieuport warfen ſie Bomben nieder, wobei zahlreiche Menſchen getötet wurden. morte: ſange Hafen am offene meer erfüllt ſehen Rußland wird, Unerfülltes Sehnen + Deutſche Die Vage der deutſchen Gefangenen in Frankreich. ) Rotterdam 2. Nov(Von unſ. Korr.) Die Mehrzahl der deutſchen Gefangenen in Frankreich iſt in dem Militärlager von Coet⸗ gidan und Saint Brieux in der Provinz unter⸗ gebracht. In dem erſtgenannten Lager werden ſie mit Erdarbeiten, im letzteren mit dem Bau einer Lokalbahnſtrecke beſchäftigt. Ein Pariſer Redakteur hat den Offizier, der den Befehl über die deutſchen Gefangenen führt, über deren Ver⸗ halten ausgefragt und erhielt recht merkwürdige Mitteilungen. Zunächſt meinte der Offizſer, daß die deutſchen Gefaugenen die gleiche Beköſti⸗ aung erhielten, wie die Franzoſen, ſie wiſſen aber, fuhr der Offizſer fort, von den ihnen zu⸗ gewieſenen Nahrungsmitteln einen beſſeren Ge. brauch zu machen, als unſere Soldaten, denn ſie ſind ſehr tüchtig in der Küche und kochen üßer⸗ aus appetitlich. Dem fransöſiſchen Offtzier wurde es indeſſen offenhar ſchwer, den deutſchen Soldaten noch weiteres Lob zu geben, denn er fügte hinzu: Für das Brot haben ſie keine Vor⸗ liebe, am liebſten eſſen ſie Kartoffeln, die ſie wie die Schweine ſamt der Schale vertilgen. Es i erſtaunlich, was dieſe Leute au feſter Nahrung verlragen können. Unſer Regimentsarzt mußt um ihren Magen zu ſchonen, beſondere Maßr⸗ gelu ergreifen. So wird ihnen das Geld dgs ſie aus der Heimat erhalten. nur teilweiſe in ganz kleinen Summen gegeben. denn läßt man ihnen alles, ſo laufen ſie gleich in die Kantine um ſo lange zu freſſen, bis der letzte Sou weg Im Eſſen ſcheinen ſie das Verſäumte ſeh ſachholen zu wollen. Sie erzählen auch, daß ſie im Felde mittelſt Ohrfeigen und Fußtritten ge⸗ führt wurden und daher froh ſeien, ſich jetzt ih Gefangenſchaft zu befinden. Solchen frechen Verleumdungen fügte der franzöſiſche Offizier noch über die Gefangenen aus El faß⸗ Lothringen hinzu: Man köunte ſie von den preußiſchen Soldaten unterſcheiden, da ſie ſſch mit dieſen nicht vertragen könntey. Dieſe Elſaß⸗ Lothringen geben ſich als gute Franzoſen auz äigt man ihnen aber vor, in unſere Armes tzutreten, ſo wollen ſie davon nichts wiſſeh, Deswegen werden wir Franzoſen gut darah tun, uns vor dieſen ſauberen Vögeln in Acht zu nehmen. Beſchlagnahme der Güter deutſcher Reichs; angehöriger in Frankreich. JBerlin, 2. Nov.(Von unſ. Berl. But Die„B..“ meldet aus Kopenhagen: In allel franzöſiſchen Departements wurde die Beſchlah nahme der deutſchen Reichsangehörigen gehörl gen Güter unerbittlich durchgeführt. Der Politiken wird gemeldet, daß ſich uumn den beſchlagnahmten Gütern auch ein Schloß ü1 der Nähe von Breſt befände, das dem Fürſten von Hohenlohe gehört Die Güter det Champagnerfirma Mumm ſind ebenfalls be⸗ ſchlagnahmt worden. Gefangennahme der feindlichen Reſerviſten ah Bord neutraler Schiffe. JBerlin, 2. Nov.(Von unſ. Berl Br Aus Amſterdam kommt fſolgende Meldung: Ne engliſche Regierung hat verfügt, daß alle feindlichen Reſerviſten an Bord neutraler Schiffe gefangen ge. nommen werden. Die Verfügung ſei infol der Maßnahmen Deutſchlands(welcher?) fr notwendig erachtet worden. Sie ſoll jedoch, ie die britiſche Regierung hinzufügt, derartig durch⸗ geführt werden, daß die neutrale Schiffahrt ſo wenig wie möglich beläſtigt wird. Die deutſchen„Barbaren“. WITB. London, 2. Nov.(Nichtamtlich Der Berichterſtatter der„Times ſtellt in einem Bericht vom öſtlichen Kriegsſchauplaz feſt, daß ſich die Deutſchen bei den Orten, de er beſucht, keiner übertretung der Kriegsgeſezze ſchuldig gemacht haben. Die Bevölkerunz wurde nicht terroriſiert, die Häuſer und Vor⸗ räte ſeien in der Regel unberührt geblieben. Die Kabinettskriſe in Italten. WITB. Ro m, 2. Nov.(Nichtamtlich) Der König wird ſich am Montag mit Manfredi, Giolitti, Sonnino, Luzzatti, Carcano, Mar⸗ cora, Secchi und Biſſolati über die Lage be⸗ ſprechen. WTB. Rom, 2. Nov.(Nichtamtlich.) Iu ihrem„Eintracht“ überſchriebenen Leitartill ſagt„Giornale'Italia“: Die parlamentariſche Kriſe will mit weitem Blick und großer Schnel, ligkeit gelöſt werden. Das Land, welches eine ruhige und vertrauensvolle Haltung zu den Miniſterpräſidenten Salandra aufrecht erha ten hat, wird heute das gleiche Bild der Ruſe und Geſchloſſenheit bieten. Die Parteien un) parlamentariſchen Gruppen werden ihre Man⸗ neszucht beweiſen. Salandra wird mit det Bildung des Miniſteriums beauftragt werden. Sein Ruf wird an Männer von gutem Willen ergehen und kann nicht wirkungslos verhallen, Es gilt eine ſtarke, gewiſſenhafte und e⸗ leuchtete Regierung zu ſchaffen. Die Eintrach iſt die erſte Bürgſchaft und das vornehmſe S Cb! Intereſſe für das Vaterland. 1 * Rotterdam, 2 Nov.(Von 1 Korreſpondenten.) Die Blätter melden Bukareſt folgendes: In Rzeszow, das von 5 Oeſterreichern wieder beſetzt wurde, hatten Einwohner, als die Ruſſen unter General N. vikow einmarſchierten, aus Angſt vor 1 ruſſiſchen Grauſamkeiten um Schonung aetet. Novikow verbreitete folgendes: Die A 1 8 Bevölkerung iſt grundlos, da die Rußfen Galizien nur Elitetruppen haben; alles as“ dere wird gegen Oſtpreußen verwendel⸗ 1 505 atonenvn uνeHee 359/0 leleſon 682,980 2034 en Pintecder! der elere der feee ee 14. — Ge⸗ un ſie über⸗ ftzier iſchen in er Vor⸗ e wie Es iſt hrung tußte, aßre⸗ ſe in man ntine, weg E letzt aß ſie N ge⸗ it in Hit alles heeßt Vollmacht— hab ich m lioch e paar verzeh' Däg rlon ſin, lreiſche ſe awer 2 n 2. Nopember 5 170 Montag, den 2. November 1914. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 5. Sette. Seldpoſtbriefe„„ geſehen: denn mit menſchlichen Augen war es] deren Linie hat nur den Zweck, ſofort ein ver⸗ Hofgut bei H..„ füdweſtlich vontraurig. Das iſt eben der Krieg. Man iſt Menſchſ nichtendes Feuer zu exöffnen, ſobald der Feind von Mannheimer Kriegern. 1. Endlich habe ich mal Gelegenheit, Dir eine ſichere Nachricht von meinem Aufenthalt und Befinden durch einen guten Freund, der wegen Herzleiden in die deutſche Heimat entlaſſen iſt, zukommen zu laſſen. Wir waren bis 24. Sep⸗ tember in Müllheim zur Ausbildung. Am 25. September kamen wir in die Befeſtigungswerke bn Hier wurden wir feldgrau einge⸗ kleidet und am 1. Oktober nach Frankreich verla⸗ den. Am 3. September(Oktober) kamen wir in Lothringen an und wurden dem aktiven Regi⸗ ment einverleibt. In derſelben Nacht wurden wir wieder nach verladen, wo wir am 7. Oktober ankamen. Hier übernachteten wir in einer franzöſiſchen Artilleriekaſerne. Am 9. Ok⸗ tober marſchierten wir bis hinter die Gefechts⸗ linie, wo wir 2 Tage als Reſervetruppen lagen. Am 11. bezog die 1. Kompagnie in einer Gla⸗ ſerei, 20 Km. von Quartier. Am 13. marſchierten wir wieder nach... zurück, wo wir in einer Wirtſchaft Quartier bezogen. Hier erhielten wir von den Bewohnern geröſtete Kar⸗ koffeln mit Kaffee, was uns vortrefflich mun⸗ dete, zudem dasſelbe von einer hübſchen Fran⸗ zöſin aufgetiſcht wurde. In derſelben Nacht um 4 Uhr wurden wir alarmiert und marſchierten bis mittags 12 Uhr. Alsdann hatten wir bis 2 Uhr Ruhe, worauf wir im Kugelregen den Feind und zwar Engländer und Franzoſen angriffen. Beim Vordringen ſank ich bis an den Leib in einen Sumpf. Von einigen Kameraden wurde ich aus meiner kritiſchen Lage befreit. Beim Weitervorwärtsdringen waren wir kaum zehn Schritte geſprungen, als mein Nebenmann ſtürzte. Er war nur verwundet worden. End⸗ lich waren wir in der Gefechtslinie. Gleich waren auch Maſchinengewehre zur Stelle und nun wurde das Feuer eröffnet. Wie die Haſen, ſprang der Feind dem Wald zu, aber die we⸗ nigſten werden ihn erreicht haben, denn wir jagten ihnen ordentlich Eiſen ins Kreuz. Am ſelben Abend verließen wir wieder unſere Stel⸗ lung u. zogen uns zurück. Diesmal verſchanzten wir uns auf Aecker; kaum 40 Zentimeter tief ge⸗ graben, erhielten wir ſchon Schrapnellfeuer bis es dunkel wurde. So lag ich 3 Tage bei ſtar⸗ kem Regenwetter im Schützengraben, bis auf die Haut durchnäßt. Die Feldküchen konnten ſegen dem Feuer nicht beifahren. So waren wir gezwungen, 2 herrenloſe Schweine abzu⸗ kochen. Die dritte Nacht hatten wir ein Nacht⸗ gefecht. Die Engländer hatten ihre vorwitzigen Naſen zu weit zu uns herübergeſteckt, da hatten wir ſie ihnen mit unſerer„Knarre“ etwas ver⸗ brannt. Wir hatten bald Munitionsmangel und ſo erbot ich mich freiwillig, dieſelbe vom Ba⸗ taillon zu beſchaffen. Ich ſprang drei mal durch — 75 den Kugelregen aufs Bataillonszimmer und ſchleifte Patronen in die Schützengräben. Am 17, wurden wir abgelöſt und kamen nach S8ſtün⸗ digem Marſch in an. Hier bezogen wir in einer Schule Quartier, werden aber heute am 19. wahrſcheinlich weiter marſchieren. Wein gibt es in Hülle und Fülle. Alle Ortſchaften, durch die wir zogen, ſind faſt gänzlich von den Bewohnern geräumt. Die Uebrigen meinen aber ſo ziemlich, daß die Franzoſen ſchlimmer ſeien als wir Deutſchen. Könnte ja bald ein ganzes Buch darüber ſchreiben. Sonſt bin ich noch geſund und munter, was ich auch von Dir, Valer und Geſchwiſter ilen Wir führen hier ein wirkliches Nachtwandler⸗ leben. Tagsüber alles voller Deckung gegen Sicht und Artilleriefeuer. Die 1. Kompagnie (die meinige) hat die Sicherung ſüdöſtlich des Hofgutes, andere Kompagnie nordweſtlich davon. Ein Zug jeder Kompagnie bleibt als Reſerve in dem Keller, die beiden andern in den ausgehobenen Schützengräben; nachts finden dann die Ablöſungen ſtatt; außerdem die not⸗ wendigſten Bedürfniſſe, wozu unter Tag im Graben keine Gelegenheit iſt. Das Eſſen wird aus der 1 Km. hinter uns ſtehenden Gulaſch⸗ kanone geholt. Jeder reckt ſeine Glieder, welche durch das Liegen im Schützengraben etwas in Unordnung gebracht ſind. Ein Beit iſt eben doch was anderes. Am erſten Tage als wir hier waren, fuhren unſere Küchen bei Dunkelheit zu uns. Das Wagengeraſſel auf der Landſtraße wurde von den Franzoſen gehört und kaum war das Eſſen ausgegeben, ſauſt eine Granate über den Hof hinweg und krepiert mit furchtbarem Lärm im Garten. Ihr hättet aber da einmal ſehen ſollen, wie die zwei Gulaſchkanonenführer ihre Köche aufſitzen ließen und im ſchärfſten Galopp nach H. zurückfuhren, verfolgt von Gra⸗ naten und Schrapnells der eiferſüchtigen Rot⸗ hoſen, welche jedoch, Gott ſei Dank, keinen Scha⸗ den anrichteten. Trotz der nicht gerade ange⸗ nehmen Situation mußten wir doch herzlich lachen über das ſchnelle Ausreißen unſerer Feld⸗ küche. Es iſt aber auch ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit: denn hätten wir keine Feld⸗ küche, ſo ginge es uns gerade wie den Franzoſen. In vorderſter Linie kann kein Feuer gemacht werden und müßten wir daher immer kalt eſſen. Vor drei Wochen las ich einen Brief, welchen ein gefallener franzöſiſcher Offizier noch in ſei⸗ ner Hand hatte(der Tod hatte ihn ereilt in einem Augenblick, wo er ſicherlich nicht daran dachte). Der Brief war von ſeiner Schweſter, welche ihm erzählte, daß ſie ihren andern Bru⸗ der, der verwundet im Lazarett zu X. liegt, be⸗ ſucht habe. Derſelbe iſt ebenfalls Offizier und gehörte der Armee an, welche ſ. Zt ſich fluchtar⸗ tig von Belgien zurückziehen mußte. Es hieß in dieſem Brief unter anderem: Während 6 Tage haben wir nur 12 Stunden geſchlafen, denn wir wurden dauernd von der deutſchen Artillerie verfolgt. Feuer durften wir nicht anzünden, um unſere Stellung nicht zu verratken. Warmes Eſſen gab es daher nicht. Wir ernährten uns von Obſt, Dickrüben und Brot, wenn letzteres zu haben war uſw. Ja, wenn unſere Armee die Feldküchen nicht hätte, ſo wären wir trotz der großen Tapferkeit unſere Truppen nicht immer ſo ſiegreich vorge⸗ drungen. Manchen Erfolg haben wir nur die⸗ ſen zu verdanken: denn wenn wir abends müde irgendwo ankamen, war ſofort unſere Feldküche mit warmem Eſſen zur Stelle und eine Stunde ſpäter pflegten wir der wohlverdienten Ruhe. Ganz anders iſt es bei den Franzoſen. Dieſe müſſen erſt abkochen, wenn ſie überhaupt noch die Kraft dazu haben. Dann wird dieſes Eſſen ſicherlich nicht ſo kräftig und ſchmackhaft ſein, wie das unfrige. Außerdem gehen dadurch min⸗ deſtens—4 Stunden verloren, wenn nicht un⸗ ſere Artillerie, durch den Feuerſchein aufmerk⸗ ſam gemacht, einige Grüße und etwas Pfeffer und Salz als Würze ſendet. Geſtern ſahen wir die ein ſchönes Bild, d. h. mit militäriſchen Augen und Tier zugleich. So eben freut man ſich über ein angerichtetes Blutbad unter unſern Feinden und im nächſten Augenblick tritt der Menſch wieder in den Vordergrund und man möchte weinen ob ſo vielem Elend. Alſo, ſeit einigen Tagen liegen wir uns auf eine Entfernung von 12—41500 Meter in Schützengräben gegenüber, Wahrſcheinlich mit demſelben Auftrag, hier einen Durchbruch des Feindes zu verhindern. Wir beobachten die Franzoſen und die ſicherlich auch uns. Geſtern nachmittag warx es nun unſerer ſchwexen Artillerie(das Schrenckensgeſpenſt der Rothoſen) gelungen, 2 Volltreffer in die franzö⸗ ſiſchen Schützengräben vor uns zu ſenden. Dicker ſchwarzer Rauch ſteigt auf und die Franzoſen verlaſſen in wilder Flucht ihre Stellung und ſpringen in Gruppenkolonnen in die in der Nähe ſtehenden Arbeiterhäuſer eines Bergwerks. So⸗ fort telephonieren wir an die Batterie, daß die Eutfernung gut ſei und nun nach rechts geſtreut werden müſſe. Ich kann mir vorſtellen, mit wel⸗ cher Freude unſere Kanoniere dieſen Befehl aus⸗ führten: denn Schuß für Schuß kam nun und unſere Granaten und Schrapnell müſſen ganz fürchterlich unter den flüchtenden Franzoſen ge⸗ hauſt haben. Wir konnten ganz deutlich mit dem Glas beobachten, daß ein Offizier vergeblich ver⸗ ſuchte, die Franzoſen wieder in die Stellungen zurückzujagen. Heute waren die Gräben an⸗ ſcheinend nicht beſetzt, denn unſere Artillerie nahm dieſelben wie geſtern wieder unter Feuer, jedoch war nichts von Feinden zu bemerken. Leben und Treiben in der Feldſtellung. Wenn man hört und lieſt, daß die Kämpfe öſtlich und nördlich von Paris ſchon 4 Wochen dauern und daß während dieſer ganzen Zeit be⸗ feſtigte Feldſtellungen angegriffen und verteidigt werden, ſo fragt man ſich unwillkürlich, wie unſere Soldaten das aushalten. In Wirklichkeit befindet ſich nur ein kleiner Teil der Truppen in vorderſter Linie in den Schützengräben und in den lief eingeſchnittenen Batterieſtellungen. Der größte Teil iſt als Unterſtützungstruppe und Re⸗ ſerve hinter die Front zurückgezogen. Er iſt in den dort befindlichen Ortſchaften oder in Zelk⸗ lagern untergebracht. Gegen Abend, beim Ein⸗ tritt der Dämmerung, wird die vorderſte Linie abgelöſt. Lautlos, auf gedeckten Anmarſchwegen, ſchleichen die Kompagnien nach vorn, um nicht die Aufmerkſamkeit des Gegners zu erwecken, der ſonſt ſofort ein vernichtendes Feuer auf die vor⸗ gehenden Truppen richten würde. Vorn ange⸗ kommen, wird die Stellung beſetzt, während die bisher dork befindlichen Truppen in derfſelben lautloſen Weiſe zurückgehen, Auch der Dienſt in der vorderen Linie beſteht nicht etwa darin, daß fortwährend geſchoſſen und angegriffen wird, ſondern die Truppen lie⸗ gen gedeckt in den Schützengräben und in den dort befindlichen Unterſtänden und haben nur einzelne Leute und Poſten in der Feuerlinie. Dieſe beobachten die ihnen gegenüberliegenden feindlichen Linien und ſchießen, ſobald ſie dort irgend einen Feind bemerken, der ein gutes Ziel darbietet. Aber keiner ſetzt leichtſinnig und mut⸗ willig ſein Leben aufs Spiel, jeder ſucht ſich zu decken, und ſo zeigen ſich verhältnismäßig felten brauchbare Kiele. Die ganze Beſetzung der vor⸗ Handwerler, eingreift. Es iſt alſo eine Art Vorpoſtenſtellung. Erfolgt ein größerer Angriff, ſo werden die da⸗ hinterliegenden Unterſtützungstrupps und Re⸗ ſerven alarmiert, worauf ſie eiligen Schrittes nach vorn rücken. Die hinter der Front befindlichen Abteilungen müſſen zwar ſtets gefechtsbereit ſein, um auf das erſte Alarmzeichen nach vorn zu eilen, erfreuen ſich aber im übrigen ziemlicher Ruhe. Dieſe wird zunächſt benutzt, um ſich gründlich auszu⸗ ſchlafen, und von den Anſtrengungen des übri⸗ gen Dienſtes zu erholen. Dann dient die Zeit dazu, um die Ausrüſtungs⸗ und Bekleidungs⸗ ſtücke wieder inſtand zu ſetzen, ſoweit es im Felde möglich iſt. Da entwickelt ſich ein Dienſt, wie man ihn ſonſt im Frieden findet. Schneider⸗ und Schuſterſtuben werden errichtet und die von dem andern Dienſt befreit, flicken und nähen und ſchuſtern, als ob es gar leinen Krieg mehr auf der Welt gäbe. Der vor⸗ ſorgliche Kompagniechef hält Lumpenparade ab und ſorgt dafür, das alles wieder in richtigen Stand gebracht wird. Aber noch ganz andere Bilder, die man im Kriege kaum für möglich gehalten hätte, kann man erblicken. Auf einer Wieſe hinker einem mit Truppen belegenen Ort tritt eine Kompagnie au. Die Glieder werden auseinandergezogen und nun beginnt das Einzelexerzieren mit Grif⸗ fen und Einzelmarſch, wie man es ſonſt auf den Kaſernenhöfen ſieht. Verwundert mag mancher ſich da fragen, ob dieſes denn notwendig ſei und dem Eruſt der Lage entſpreche. Nur wenig Kilometer nach vorn, da bringen die feindlichen Kugeln Tod und Verderben in die Reihen der Truppen und hier der gewöhnliche Dienſt wie im Frieden! Er iſt aber unentbehrlich für die Aufrechterhaltung der Disziplin und des mili⸗ iäriſchen Geiſtes. Die ſtraffe Disziplin bildet, wie jeder Soldat weiß, die Grundlage aller un⸗ ſerer militäriſchen Erfolge. Ohne ſie iſt keine Führung, keine große Leitung denkbar. Es müſſen deshalb auch alle Gelegenheiten benutzt werden, um dem Lockerwerden der Diſziplin enk⸗ gegenzuwirken, und dazu bietet der Einzeldienſt das beſte Hilfsmittel. Dieſer Dienſt verfolgt aber auch noch einen andern Zweck. Wenn die Truppe lange in einem Orte liegt und ſich von ihm aus taktiſchen Rückſichten nicht entfernen kann, ſo muß für genügende Bewegung der Mannſchaf⸗ ten geſorgk werden, weil ſie ſonſt leicht erkranken und plötzlich an ſie herantretenden Anforderungen nicht mehr gewachſen ſind. Das Gleiche gilt von den Pferden, und ſo kann man ſehen, wie täglich Reit⸗ und Fahrübungen hinter der Front abge⸗ halten werden. 8 Sb ſpielt ſich dais Leben und Treiben in der befeſtigken Feldſtellung ab. Unterbrocheſ wird dieſes gewöhnliche Leben, wenn ein größerer Angriff unternommen werden ſoll. Das ſind dann die eigentlichen Gefechtstage, die aber ver⸗ hältnismäßig ſelten eintreten. Nur ſo iſt es möglich, die wochenlangen Kämpfe auszuhalten. Die Truppen bleiben dabei verhältnismäßig friſch. Man kann geradezu ſagen, daß ſie ſich in dieſen Stellungen von den großen Anſtrengun⸗ gen der vorhergehenden Bewegungskämpfe wie⸗ der erholen, ſodaß ſie am Schluſſe den großen Enlſcheidungskampf mit voller Kraft durchfüh⸗ ren und den geſchlagenen Gegner in altgewohn⸗ ter Tatkraft verfolgen und vernichten werden. ———ṽ ͤ V Soldatebrief. Eigeni Angeleheit des Empfängers. An mein Freind Andres Gewitterknipp'l! zur Zeit im Feld— Weidebaam Nr. 81. Liewer Andres! Du plogſcht mich ſchun wid⸗ der ich ſoll dir ſchreiwe wie's bei uns in Man⸗ nem ausſieht. Es ſoll ma' alſo nit druff an⸗ ſunmme un ich will dir's nothwendigſchde mit⸗ dheele waß ich un die Bawelt alles mitmache Miſſe. Liewer Andres! Alles konn ich dir nit ſchteiwe, dann du ſchreibſcht ma' jedenfalls aach Neilich hott dein Hausherr wege deinere Miet e biſſil uffgemuckt un hott ge⸗ meent, ich ſollt doch wenigſchdeus e biſſel waß gewe. No hab ich'ſacht zu m, mir ſolls vecht ſein un weil ich jo vun dir Brogura hab— jetz hem en Wechſel uff de Achteiner Klotz ausg ſchtellt. So jetz kann'r mit ſeim Hauszinsbichl ſich in'n Schitzegvawe lege un kann waade bis Rußland badiſch is. Hof⸗ ſentlich laaft de Wechſel awer nit länger wie 15 Woche, bis dorthin werd Rußland ſo weit ein. Liewer Andres! Unſer Rekrude in Mannem hawe mehr Kuraſch, wie du deiner Lewedag ghatt hoſcht. Sechs Woch biſcht als Soldat zümgedabbt un hoſcht nit's Herz'hatt e Meedel anzugucke, awer unſer Rekrude laafe ſchun mit ihre Allerliebſchde rum. Dic Woch hab ich e Päärle'ſehe, do bin ich ball vor Neid verblatzt. Die awee ware, wann ma' ſe uffenanner geſchtellt lätt, nit größer als der Dambor vun de„Verte“. Sie hott feldgraue Schtiff'l'hatt un Er hott ſcheints wo in de Leeme gedrete. Liewer Andres! Lie Feigling hawe in Antwerſpe 52 Schiff un⸗ Tauchbar gemacht un eener hott e Bumb uff die Viſſldorfer Ballonhall'ſchmiſſe. Jetz hott deß aägliſche Lumbepack die Bocksgiſchder, weil unſeri jetz ball iwer de Kanal kumme. Nachts ſin ſe all mondſichtig un krawle uff die Dächer kum, wie die Kater un kreiſche miau! Wann duit mehr miau! Do kreiſche ſe blos noch au! Liewer Andres! Du magſcht dir ken Bepriff, wie Mür uff die Englänner gelade hawe. Ma hawe ſez Mörſer erſunne, do ſchießt ma vun Berlin bis nach Londoen. Waß ich dir noch ſage wollt, Andres: die Boſſe, daß ma ſei Kinner ins Aus⸗ land verheirat, heere jetz aach uff un die Ab⸗ ſchleckerei ewefalls. Die Englänner werre jetz vun uns mit Pulver ſo rußig gemacht, daß ma' ſe, wann ſe nit ſo arg feig were, vun de Zulu⸗ kaffere nit mehr unerſcheide keunt. Denn ihr lidderliche Söhncher miſſe jez ball gach zum Milidär, Andres, un dann werſcht ſehe Andres, dann here die Feigling vun ſelwer uff Krieg zu mache un zu hetze. Liewer Andres! Bei uns werd geſchafft wie bei de Schbardaner. Ich hab jetzt en neie Ver⸗ ein gegrind, was meenſcht was der ſor en edle Zweck verfolgt. De Name is„Racheklub“ uns Motto: Nieder mit England. Unſer Schta⸗ dutte ſin direkt feuerg'fährlich, un exblodiere vor allem, was en engliſche Anſchtrich hott. Ma loſſe uns vun gewiſſe Leit die wo noch m Krieg widder mit de Englänner ſchmuße wolle— nix weiß mache. Erbfeind un Dodtfeind— Eng⸗ land uff ewig. Die ganz Verwandtſchaft kricht Laudesverweis oder wann ſe doch emool riwer kumme—— jaq, ſo, deß is jo unſer Schtadutte⸗ Geheimniß. 's is ſchad Andres, daß du nit mit uff Eng⸗ land derſſcht, un muſcht in de Edabbe rumdabbe, ſchunſcht hätte ma dir die Schtadutte mitgewe⸗ So ſiehts alſo aus, un deß is die Schtimmung vun de Mannemer. De Albert vun Belgie hott neilich'ſagt, mir mißte, wann ma' noch Ant⸗ werwe kümme wolle, iwer ſei Leich. Jetz ſin ma drin un de Albert geht als Scheindodter ball noch England in daß bekannte Länd'l, vor abge⸗ dankte Firſchde. Liewer Andres! Du brauchſcht awer em Kunrad nix vun meim letſchde Brief zu ſage, ich bin nämlich uff waß kumme, wo mich ärgert. Er hott nämlich ſchun e Anſichtskaad kricht vun eene Franzöſin aus Baccarat. 8 Där⸗ Dardanelle ſin un waun's nit weſcht machts gach bleiwe ſe doer Lieſpe Andres dir ga lene Begriff edie Antw Schitzefeſchdgrawe liche. Ower uns die Poeſie — die ſeindliche Flieger— un unner uns s die Sehnſucht noch eme glickliche End. Liewer An⸗ dres! waß meenſcht wenn ma''fange hawe? Em Sir Edward Grey ſein Bruder un dem.⸗ caſſe ſein Filius, der letſchte hockt in Halle an der Saale kihlem Schtrande. Deune gfallts bei bei uns ſo gut, daſſe gar nimmer fort kenne.'r Grey is ang'floge kumme mit eme Flieger un de Delacſſe is wie aus de Wolle'falle geweßt, wie man'fange hawe. Liewer Andres! Loßt norr du dich nit verwiſche, dann wann mei Brief in Feindeshänd' käme, dhät die ganz Kribb'l⸗ dante aus'm Leim geh'. Liewer Andres! Unſer Verwunde hawe jedi Woch Kunzertmuſik. Do hocke ſich die Man⸗ nemer uff die Bänk un die Verwunde laafe rum— weil als alles'ſetzt is. Jetz deß muß ma' ſage, Andres, Sigare kriche ſe als 'ſchenkt un Sigarette. Siegſcht Andres, werſcht nore aach Verwund, do kreſcht als gach Sigare In unſerm Kunſchttempel do is alleweil Hoch⸗ waſſer. Unſer Bihnemitglieder ſchbiele all um die Hälft vun ihre Gaaſch, awer merkſcht'n nix an, alles ſchbielt halt vor's Vaderland. In de Kunſchthall do is Trauer ausgebroche un Freed zugleich. Der Schweizerkäßmooler, an den wo ma' hawe glaawe miſſe, wo ma' als Apoſcht'l vun de neie Richtung eingebleit kricht hawe, hott de Barbarebroddeſcht unner⸗ ſchriewe, wo wege die Rämſen Kerch gemacht worre is. Sei Bilder werre jetz uff die anner Seit'henkt oder an die franzöſiſche Gallerie verkaaft. Neilich hott'n Franzos for deß Bild, „Alpenglihe“, ſolls bedeite, ſchteht unne dran, ſufzig Penning durch en neibtale Schtaat bicte loſſe, awer unner eenere Mark kenne man's um de beſchde Wille nit hergewe, weils vor e Mark un zwanzig noch zu Buch ſchteht, liewer Andres. Die Birger in vum Hodler ena hawe e Bild der allgemeine B entzoge Cen Künſchtkritiker hott jetz e Froog geſchtellt, waß dann deß unſchuldige Bild davor lennt un will Antwort hawe. Geh' her Alderle, krigſcht ſe „Weil der Hodler mii deſelwe deß Bild gemolt hott, Byodbeſcht gege Deitſchlaud unner Hiarnd, den embol Barbare ſei' ſolle— die ganz Hodlerei aus de' deitſche Galleriee eenfach naus⸗ 'ſchmiſſe, die Franzoſe ſage kumblemendiert. Kummit norre jetz nit ſchun widder mit dem Firlefanzkrom un ſchämt eich e biſſ', Herr Nochber. Soll jo keener mehr Hodlerbilder kaafe. So, Andreß, jetz' weſcht aach wo Häſe laafe. Liewer Andreß, mir ſin halt noch die echte Deitſche un ich glaab, daß in: ganze Linſe⸗ vert'l un in de Filzbach ke eenziges Hodlerbild henkt— Reſchbekt deſor. Zuneekſcht mecht ich Dir noch mitdheele, daß ma jetz' in Brüſſel un Antwerwe wunderſcheene Bilder henke hawe. Alſo mach'r e Bild Andres waß ma' vor Vermeege z ſamme bringe Liewer Andres! Du glaabſcht gar nit wie be⸗ ſcheide daß Mannem worre is. Mir Mannemer Meedle un Weiwer laafe alleweil ſo enfach rum un ſo beſcheide, daß ma meene kennt ma gingte all in die Fawarik. Die Henkkörb werre aach immer kleener, dann s werd alles dheierer un die Leit kaafe blos noch Schnibſelcher bei de Metzger. Die Kardoffle ſchlage uff un die Häring werre dheier, weil ſe ſich in de Nordſee nimmer uffhalte kenne. Awer norr Geduld ma' gewinne jo doch's merſchde hawe ma' jo ſchun gewunne. 15 Jetz' hab' ich'r noch e Vert lpund därkiſch⸗ Honig in e Feldpoſchtpaket, dann die därkiſch Induſtrie miſſe ma' unnerſchtitze, deß ſin nämlich die eenzige wo glei am Anfang uff unſerer Seit ware. Deß annere ſin lauder— ehrliche brave Leit, die wo am Schluß die Hand uffhewe, daß ma'— neinſchbucke kenne. Schunſcht is awer alles klor in Mannem un ich hoff aach, daß's eich gut geht. Recht viel Griß an alle Mannemer Sol date und ſie ſolle nit vergeſſe, wann ſe noch London kumme, e paar Anſichtskaarde zu ſchicke. Wann'd awer unſern Owerſcht ſieg'ſcht ſagſcht en ſcheene Eruß extra un er ſoll eich ſcheen widder heembringe. Ich muß jetz' ſchließe, ſchunſcht bring ich mei“ Schtrimb nit ferdig, wo ich vor vier Woche ang'frange hab' un griß eich alle herzlich. Schoſſefine. Friher Kleengeldſchtroß jetz' Hinderburg ſchrvoß No. 48. ſo dünkel is, ma' mecn ſchrieſwe hott un deßwege kehrt— weil mg! doch 4J.3. Montag, den 2. November 1914. ——— 6. Seite. Seneral⸗Auzeiger» Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 2 CPPPPCCCCCCCCPGGPGPcGGcccr N if ee 8 3 8 Hand els- und indusfrie 85 elfung f f 2 ˖ 8 6 di 28e keine iteren Schwank en] wacht sich gleichialls der A leich innerhalb gen 5 4 aufträge mit Wechseln der bezeichneten Art wer- sen, daß die Preise keinen weiteren Schw nkungen—.— it sic 0 Is de le Kriegsdividenden. den dahen in Fällen, in denen bei der ersten Vor- mehr unterworfen sind, an Anschaffungen über Berufsgruppen in günstiger Weise geltend. Von einem Benliner Mitarbeiter.) .C. Berlin, 2. Nov. In der Handelspresse werden von Tag zu Tag Abschlüisse von Aktien- gesellschaften gemeldet, die schon mit Fücksicht auf den Krieg die Bemessung der Abschreibungen, Rücllagen und der Dividenden vorgenonnnen haben. Es ist ja verständlich, daß jede Aktienge- Selkschaft vorsergt, das Unternehmen gegen die Zwischenfälle des Krieges in jeder Weise zu Schern, und das geschieht am besten, indem man eide möglichst hohe Summe für die Kriegszeiten zurücklegt. Da kann es kommen, daßg man von einer Dividendenverteilung ganz und gar absieht, obwonl der Gewinm im abgelaufenen Geschäftsjahr Sehr gut ausgefallen ist. Damit sind und können aber die Aktionäre nicht einverstanden sein, und daxum tritt häufiger der Fall ein, daß zwar eine Dfridende ausgeschüttet wWird, daß sie aber mehr oder weniger stark hinter der vorjährigen zurüch⸗- bleibt. Damit wird einmal erneicht, daß die Aktien- besitzer ihr Geld wenigstens etwas verzinst bekom- men, Was für die Gestaltung ihres Einkonnmens ins Gewicht fällt, sodann daß die Kurse der Alxtien nicht so stark entwerten, wie es bei gänz- licſier Dvidendenlosigkeit der Fall sein muß Wenn wir die Gesamtheit der Abschlüsse von Akliengesellschaften im dritten Quartal 1914 betrachten, so tritt die Einwir⸗ kung des Krieges auf die Dlvidende zum ersten Mal im Septeniber zu Tage. Vorher machten sich die Kriegswirkungen noch nicht bemerkbar. Die Zahl der Aktiengesellschaften, ihr Aktienkapital und die verteilte Dividende in Prozent betrugen in den einzeinen Monaten des dritten Quartals: Monat Beseltsehafton Aktienkapltal Divldende jn 9% in 1000 Hark 1813/4 1812/13 iult 2¹⁸ 754 223.2³ 778⁵ August 82 10³ 363.5 477 Soplember 113³ 268 467 48¹.55 Angesichts der vielen Meldungen über Dividen- denosigleit und starke Herabsetzungen der Divi- demdlen ist der Rückgang des Satzes im September noch Hicht gerade beängstigend. Man darfeben auch Hfer nicht die Verhältulsss bei einzemen Ge⸗ Sellschaften verallgemeinemn: Allerdingsist-damit zu fechnen, daß die dem September folgenden Manate stärtere Abschwächungen der Rente brin. gen werden, Neben den Gewerbegruppen, in denen die Herabsetrung der Dividende die Regel bildet, finden sich auch Gewerbe, in denen die Rente für die Aktionäre günstig bleibt, ja sogar noch über das Niveau des Vorjahres hin- ausgeht,. Der Rückegang der Dividende muß natür- Heh eine entsprechenicle Entwertung den Aktfientapitalien herbslinlfen, da die Kursfrafte vwom Rendement sehr starte becdingt wirtl, Wär haben gegenwärtig einen amtlichen Diskont von 6 Prozent. Eine so hohe Verzinsung wird von einem Dividendenpapier, das parl stehen soh, mindestens erwartet. Geht die Rente auf 4,84 Pro· Zelit zurück, so bedeutet das ein Sinten des Kurs- wertes unter 100. Diese Entwertung kommt aber in den jetzigen Zeiten nicht so deutlich und 80 rasch zum Ausdruck, wie in Zeiten mit einem ge⸗ regelfet Börsemverkehr. Aber außer Acht lassen darf man diese Einwirkung der sinbenden Divi⸗ dendde auf das Kursnieveau auch gegenwärtig nicht wenn man nicht bei Eröffnung der Börse recht unliebsamen Leberrasckungen ausgesetzt sein wẽill Die innere finanzielle Kraft der einzel- nen Gesellschaſt ist für die Bemessung des Wertes einer Aktie ein zweiter wichtiger Faktor und kann unter Umständen einer Kursentwertung auf Grund eines ungünstigen Rendements entgegenwinen. Aber diese Gegenkraft ist deswegen nicht beson- derg stare, weil im Laufe der letzten Jahre zwi⸗ schen dem Rendements- und dem Bilanzkurs eine scharfe Khüft eingetreten jst, die in der ſetzigen Zeit nicht so rasch zu sehliegen ist. Von den Sepiemberabschiüssen waren besonders ungilustig die von solchen Oesellschaften, die der Maschinen- industrie und dem Baugewerbe angehsren. Eine Besserung gegenüber dem Vorſahre zeigten nur Gesellschaften des Ledergewerbes, der Hokzin dustrie und der graphischen Gewerbe. Allerdings Hanclelt es sich hierbei nur um ganz wenige Ge⸗ Sellschaften die als Ausnahmen angesprochen Wer⸗ dden müssen. Ein wesentlieh ungünstigeres Bil dürkte den Olctober bringen. Galadmerkt, Zank- und Börsen- Wesen. Vostprotestauftpäge. Nachcdem der Bundesrat durch Bekauntmachung vom 22. Oktober die Protestirist für Wechisel. die n Elsafß-Lothringen, in der Proynz Ostpreußen oder in Westpreußen in den Kreisen Marienburg, e Stadt und Land, Stuhm, Marienwerder, Rosenberg, Oraudenz, Stadt und Land, LSbau, Culm, Briesen, Strasburg. Thorn, Stadt und Land, Zahlbar sowie für solche Zahlbaren gezogenen Wechsel, die als Wohnort des Bezogenen einen Ort angeben, der als Ostpreußen oder in einem der bezelehneten west⸗ preußischen Kreise liegt, im Anschluß an die in der Bekanntmachung vom 24. September vorge⸗ schene Verlängerung um weitete 30 Tage verlan- gert hat, ist die Postordnung vom 20. März 1900 entsprechend geändert worden. Postprotest- zeigung die Zahlung nicht ausdrücklich verweiger“ wird und der Protest auch nicht aus anderen Gründen nach der ersten Vorzeigung oder nach dem ersten Versuche der Vorzeigung zu erheben ist, erst am einhundertundzwanzigsten Tage nach Ablauf der Protestfrist des Art. 41 Abs. 2 der Wechselordnung nochmals zur Zahlung vorgezeigt werden. Fällt der letzte Jag den Verlängerungs- frist auf einen Sonn- oder Feiertag. so erfolgt die Zweite Vorzeigung und die Protesterhebung am nächisten Werktage. Ferner hat die Postordnung folgende beachtens- werte Ergünzung erlahren. Solange die Verlängerung der Fristen des Wech-⸗ sel- und Se its besteht, kann die Post da- mit betraut neben der Wäe summe aulch die vom Ta der ersten Vorzeigung des igen Wechselzinsen einzuziehen zahlungsfalle deswegen Protest zu hiervon Gebrauch gemacht, so ist zum Postprotestauftrag hinter igten 5 eimzutragen 19 18els Sern von 6. V. H. vom Jage der Ab.“ Der nämlich vom n an die Zit zu bsiechnen be erheben. in den 7 1CK Vorzei ersten Zeitpunkt, von d sind, ist nicht anz! Hat der Auf- Zinsen verlangt, 80 der Wechsel nur gegen Bezahlung der Wech- selsumme und der Zi ausgehändigt, bei ichtzahlung auch nur de Per nicht gezahlten Betrages Protest erhobet. Vorzeigung e traggeber d Rerliner EBffektenbhörse. Benlin, 2. Noy. Die Erörterungen der Lage bei der man auch das Eingreifen der Tür⸗ kei in Betracht zcg, gipfelten in der kräftigen Zuversicht auf einen glücklichen Ausgang. Hoff⸗ nungsvoll sieht man den weitern Nachrichten von Kriegsschauplatz enſgegen. Von Buteau zu Bureau sollen Umsatze in Aktien von Gesellschaften, die in jüngster Zeit eine Dividende erklärt haben, wie Phönix, Edison und Schwartzkopfi zustaude ge- kommen sein. Auch Kriegsanleihen und Schatz- scheine wurden dem Vernehmen nach gehandelt. Für belgische Noten wurden niedrigere Kurse ge- nannt, angebilch im Zusammenhaung mit Zeitungs-⸗ nachrichten über bedenkliche Zustände bei der belgischen Nationalbauk. Oesterreichische Hriegsdarlehenskasse, Die österreichische Kriegsdarlehnskasse hat bis- her 4 Millionen Kronen Vort Zinstfuß wurde auf%½ Proz. für Darlehen, auf die bevorzugten Staatspapiere auf 6 Prozent ernägigt. Die Kasse wird auch Sparkassenbicher beleihen. Die Geschäftssteſlen in den Landeshauptstädten nahmen ihre Iätigteit bereits auf. In zahlreichen andern Städten werden Geschäftsstellen errichtet. Nandef und industrie. Rheinische mahlwerke Duisburg⸗ Meiderich. WIB. Fraukfurt a,., 2. Nov. Aus Berlin wird unterm 31., Oktober geschrieben: Der vor dem Oividendenbeschluß gedruckte Bericht enthalt nicht ganz die Verteilung des Reingewinns im ein⸗ zelnen. Nach Abzug des gegen das Vorjahr un⸗ veründert gelassenen Dividendenbetrages blieben vom Reingewinn, der dem letztjährigen infolge Ermäßigung der sichtbaren Abschreibungen und damit höheren Vortrages ungefähr gleich kommt, Weder etwa 1,17 Mill. verfügbar für Aufsichts⸗ ratstantiemen und den Vortrag. Die Vorstandstan- tiemen sind unsichtbar, Alle Unkosten ergeben zusammen 2,03 Mill., Die sozialen Lasten sind auf 2,24 Mill. gleich 4,78% der Aktiva ange⸗ geben. Verkauft wurden(in Rohstahl aus⸗ geclrüekt): 641 242 Tonnen(i. V. 636 434), diese Erhöhung und die weiteren Selbstkosteneinschrän⸗ kungen erhöhten das Resultat. 1912/13 1913/ö14 Rohgewinn 12214 699 11026 528 Reingewinn 3259 270 4893 654 Dividenden 4600 000 4600 000 in Prozenten 10 10 Das neue Geschäitsjahr wurde wie gemeldet, mit 190 066(135 731) Tonnen Verräten begonnen. Jeddoch könne man nicht ühersellen, in welehem Umfange Abrufe hierauf und Auftrüge erteilt werden. An anderer Seite heißt es: Es maeht sich jetzt doppelt fühlbar, daß die Bemühungen zur Bildung ven.Verbänden zu keinem erkolg⸗ reichen Abschluß gekemmen waren. Der Ansteg zu den letzten erusthaften Verhandlungen war von uns ausgegangen. Die Gesellschaft sei, nach- dem die Zustände eine weitere Verschärfung er: fahren hätten aus Gründen der Selbsterhaltung gezwungen gewesen, die Entschliegung ihres Bei⸗ tritts zum neuen Kohlensyndikat mit der Bildung von.Verbünden in Zusammenhaug zu bringen. Die Verhandlungen sind bis zum Ausbreh des Krieges eifrig gefördert worden, konnten aber dann nicht weiter fortgesetzt werden. Marenmörkte. n. Mannherm, 1. Nov.(Privatbericht.) Ob⸗ Wohl die Börse heute einen recht guten Besuch aufwies, so hielt sch das Geschäft doch in engen Grenzen, weil inkolge der nunmehr eingeführten Höchstpreise die Spekulation sich am Markte wenig oder vorerst garnicnt beteiligt. Die Ge⸗ schäfte, die abgeschlossen werden, beschränken sich größtenteils auf Deckungen des notwen⸗ digsten Bedarfs, da die Käufer in anbetracht des- den Bedarf hinaus kein Interesse mehr haben. Das triflt namentlich für Weizen und Roggen zZu. Gerste lag fest, doch kamen auch darin keine Ge- schäfte zum Abschluß, weil der Handel hkinsicht⸗ lich des Verkaufs zu den neuen Bedingungen noch nicht klar sieht, und auch niemand am Markte ist, der zu dem festgesetzten Höchstpreise seine Ware veräußert. Auch Hafer hatte festen Marzkt. Verschiedene Käufe wurden darin gemacht. Es ist dies der einzige Artikel, der an der Börse größerem Interesse begegnet. Meh! lag heute ebenfalls ruhig, zumal die Mehlhändler damit rechnen, daß in Verfolg der Höchstpreise für das Rohprodukt, die Mehlpreise eine Ermäßigung er⸗ fahren werden. Das Geschäft in Mehl ist Klein, da heute nur von Mund zu Mund gekauft wird. Mennnheimer Breduktenbörse. Mannhelm, 2. Noybr.(Amtliche Notlerungen.) Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders hemerkt, kür Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Beichsmark bahnkrei Mannheim. 4 55 Welzen, inlündlscher 27.60-28. 0 28— 1 ausländischeer Bohen 4780 2440.—— defste 23.20•24.— 755 Hafer„ 30-24.— 2 Mals mii SaK 1— Weizenmohl No. 09 7 42— — 40.54 5 3 Bügkerpreſs 83— . tranoo laus 48.53 24— Roggonmeh! No, 9 98.30 75 28.—„ 5 33.50 234— Tengenz; puhlger. Lamndesproduhtenbörse Aiattgars. Hurchschnittspreisnotierungen pro Oktober 1914, Welzen, niederbayer. neu Mk. 29.50, Weizen, gorddeutscher neu Mk, 28.75, Weizen, fränleischer neu Mk. 28.44, Landweizen, neu Mk. 28.—, Dinkzel Mk. 18.38, Roggen Mk. 24.63, Hafer Mk. 22.88, Gerste, württ. Mk. 23.50, Mais, Donau Mk. 23.25. Mehl pro 100 kkg incl. Sack je nach Qualität; Mehl Nr. 0: Mk. 41.63 bis Mk. 42.03, Mehl Nr. 01: Mk. 40.63 bis Mk. 41.63, Mehl Nr. 1: Mk. 39.63 bis Mie. 40.63, Mehl Nr. 2: Mk. 38.63 bis Mk. 90.63, Mehl Nr. 3: Mit. 37.03 bis Mk. 38.03, Mehl Nr. 4: Mk. 34.13 bis Mk. 35.13. Kleie: Mx, 13,63 bis Mk. 14,63 netto Kasse ohne Sack. Berliner Getreidemarkt. SüRüin, 2 November, 1914,(Frühkurse,) 2. 31. Weſzent boke—— Roggeg: 5— Rafsr; ſelner 229—2235 229—239 mſitel 224328 228—228 Nals; Amerfk, u. runser—— Füttergerste mitteſ u, gute 280.½86 229—286 38.0089,690 38,99—89.89 29.60—31,½/0 29.80—81 80 Welsenmeh! Roggenmgh! Erbsen mittel—— Velzenkleſe, grobe u. feins og.gg-on 99.90 99.99 foßgenklele 09.90—00,00 00,0 00. BERLIK, 2, Novem ber, 1914.(Sehlub.) 2. N. 261.——2. 261.284.— Welzon: rubig Roaggon: ruhig 222.——— 83 H g felner; 227. eg83. 229.——282.— mittel 224.—228— 223.—225.— Mals runder: geschäftslos———.— Welzenmeht: ruhig 33.—39.50.——.50 29.60—31½70 29.80 81,70 11 enmehlt tubſg R 15 gosohäftsſos ble geireldepreise verstsben sleb für bekewars in Hark per Tonne, die Mehtprelse in Nark per boppelzentner, Obstbericht, —— Der süddeutsche Obstmarkt stand in letzten Wochen forigesetzt unter dem gelchen großer Lebhaſtigkeit. Dadureh, daß die Einfohr von aus- ländischem Obst gering ist und dadurch, daß alle Nahrungsmittel recht hoch im Preise stehen, gin- gen trotz des recht guten Obsternteergsbnisses die Obstprelse fortgesetzt in die Höhe. er Um- Satz in Obst war fortgeseizt bedeutend. Auch Mostobst wurde zu steigenden Preisen in großen Mengen gehandelt. In der Rheinpfalz erzielten Zwelsehen Mk.—9, Pfirsiche Mk. 68, Most⸗ äpfel Mk.—0,50, Hausbaltungsäpfel Mk.—123 Tafeläplel Ml, 12—10, Hlaushaltuggsbirnen Mk. .—11.50, Tatelbirnen Nk. 12—18, ZWergobst Mk. 20—21, Baummniüisse Mk. 13—14, Nastanien Mk. 11—13 und Tateltrauben Mk. 30 pro Zentner. Arbeltsmarkt und Kenlunktur. Wer Arheitsmarkt in eutschland in Nonnt September 2914. Wie das„Relchsarbeltsblatt“ beriehtet, hal die im vorigen(ersten) Krlegsmonat nach der anfäng⸗ lichen scharlen Senkung des Beschäftigunggrades bsglnnende Belebung des Arbeitsmarkts im Sepiember sieh nielnt nur lortgesetzt, sondern ist ki fast allen Gewerbezweigen zur Erscheimung gekomimen. Die vlellach Im August durchgefhrten Arbeitszeitverkürzungen kennten in erheblichem Maße Wieder aulgenoben werden. Die Besserung der Lage ist besonders unver⸗ kennbar im Bergbau, namenilich bei den Kohlengruben, auch in der Masehinen- jun dustrle in der Blektrizitätsin⸗ ustrie sowie im Bekleidungsgewerbe, Manche Sondergewerbezweige arbeiſen lebhafter als in Friedenszeiten, Nack den Ausweisen nimmt die Zahl der Ar⸗ eitslosen ab, der Zudlrang zu den offenen Stellen ist zumeist erheblich geringer, gelegentlich besteht Mangel ae Facharbeitern. Dies Lage des Arbeitsmarktes in Oroß-Ber- lin und Brandenburg hat sich in entschie⸗ dener Weise verbessert; hier ist besonders die M²etall- und Maschinenindustrie gut beschäftigt. In der Provinz Sacehsen und in Auhalt stellt zien der Beschäftigunggrad gleichfalls erheblich günstiger als im ersten Kriegsmonat. Ehenso wir! u Hannover und Braunschweig eine He⸗ ung der Wäirtschallslage festgestellt. Auch in Sehleswig⸗ Holstein hat sich die OGesamt- lage günstig gestaltet. In Ham burg scwie im Rfeinland ist eine wesentliche Steigerung ein- getreten, zum leil haben die Industrien normale Arbeitslage erreicht u. weisen Mangel an Arbeits⸗ kräften auf. In Hessen und Hessen-Nassau katzte Mandeisnecnhrechten. r. Düsseldorf, 2. Nov.(Priv.-Tel.) Inioge der vermehrten Wiederaufnahme der Eisenprodus tion im Rheinisch-Westfälischen Industriebezirk waren die Preise für-Produßkte beson⸗ ders für Stabeisen, Blech- und Walz. draht we iter rückgängig 5 Stabeisen undd Walzdraht bewegten sich heute ungeiähr aut gleicher Höhe und werden Zzu 150 bis 108 Martk ab Werk angeboten. Die Nachirage ig aber noch ziemlich ruhig. Berlin, 2. Nov.(Von uns, Berl. Bur) Wie die B. Z. nört, hat ddlie 5prozentige Rückzab⸗ lung auf laufende Ultimo-Engagements in beinem Falle zu ernsten Schwierigkeiten geführt. In der Hauptsache wollten die Geldnehmer zur Leistung des Eitischusses Wertpapiere verwendet haben, WAhrend Rückzahlungen in bar nur vereinzelt vor. gekommen sind. Als Eflekten für die Rückzahlung sollen vieliach Wertpapiere von niedrigem Kurs⸗ werte benutzt sein, bei denen vor Ausbruch des Krieges die Lombardmöglichkeit nur gering waf, r. Düsseldorf, 2. Noyv.(Priv.-Tel) au. Rleydt Wird gemeldlet; In der heutigen Haupher⸗ sammlung der Bedburger Wollindustrie⸗Aktiengs, gellschaft in Bedburg ist in Aenderung der Be⸗ schlüsse der Generalversammlung vom 2. Oßeo, ber bezilglich Zusammenlegung des Aktienkapitalz im Verhältais von 3 zu 1 durehführbar bis 1 Oe⸗ ber d. Js, beschlossen wordlen, diese Frage bis aul Welteres hinauszuschieben und dlie Bestimpnung des Endtermius dem Aufsichtsrat zu überlassen, Dle Verwaltung erklärte, daß die Absicht bestand, die ganze Samierungsaktion wieder rückgäugig en machen und abzuwarten, bis wieder bessere 2el, ten kommen. Dieses liege sich aber aus formelſeg Gründen nicht ermöglichen. Das Unternehmen ie. zur Zeit sehr gut beschäftigt. Fachliteratur. Wie hewerbe ſch mich mit Erfolg im in, e Ausland. Mit Schreibvorlagen und Beispielbrieſen in dent- scher, englischer und französischer Sprache, dapen zwei in Handschriftendruck. 6. Auflage,(7, Tausend). Preis broschiert 1 Mark. Stuttgart, Verlag von Wilhelm Violet. Ein Stellungsuchender kann nichts Besseres du, als die Auwefsungen und Ratschläge dieses Bile leins zu eigen zu machen. Dies wüne Auf s Vorwärtskonnnen sicher von größtem Einfluß sein, da daun seine Bewerbungsschreiben nicht in Ge. fahr kämen, in der Menge der Angebote z Ver⸗ schwinden. Originell isf der durceh zweikarbigen Druck dargestellte Abschnitt„Wie ein bungsschreſben nicht sein und wie es zein goll Die zahlreiehen Musterbeispiele veranschault die notwendligen Eigenschaften eines Wiffuns volben Bewerbungsscfireibens nach Inbalt ie Ausführung. zahlungseinstellungen und Ken- Kurse. Konkurse in Deutschland- Harburg 4. d. Elbe; Kaufmanm Lerael Bart⸗ feidl. Heidenheim(Brenz): Zimmermeſstr lohann Wirtn. Kattewitz.8,: Faumann Kurt Fuchs. Kremmen: BReher und Mäblen, besitzer Ludwig Bahr, Landeck i. Schles.: Schneiderneister u. Kaufmann Adelf Wiedenan Lelpzig: Kaufmann Conrad Claser. Lieben stein(Herzogtum Gotha); Elrma Eichhoru und Bansdorl. München: Kleiderbhündler Roben Levy, Myslowitz; Kaufmann Hugo mam. Nürnbergi HHerrenschneider Josef Zurawsd Hüändlerin Marie Beck. Opladen: Fahrtac⸗ hündler Angelo Piceinini. Osterode(Hart): Firma Gebr. Bertram Nachf., MetaligleBerel. Pas Bickermeister Wilieim Nagel; Kauf⸗ penburg: 10 mann Hermann Heskamp. Ratibor! Lelk⸗ nändlerin Bronislawa Phitta; Kaufmaunsftnn Regensburg: Kaufam Pnilipp Dorschl. RReydtf Bez. Düsseldorl; Fium Heinkien Ihomburg mech. Putzwollfabrik; Flrmg Sasserath u. Co. Spandau; Astoria Hut⸗Kaur pagnie Inh. W. Nordt. Stettin; Kaufmang Nu⸗ deff Redefzky. Solingen: Mandaser keinsich Bock. Wassertrüdfngen: Werführer ſoh Brenn. Zabrze: Kaufmannsfrau Jesefine Jalul bek. Zerbst: Handelsmann Otto Krieg& 3 Kauimann Adam Vogt. Auerbach i. 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Keitel, Lehramtspraktikant Inh, des silb. Verdlenstkreuzes des Fürsten von Hohenzollern im Alter von 29 Jahren. 38316 Mannheim, den 2. November 1914. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Ph. Keitel Wwe. Lena Keite Lissel Grimm geb. Keitel Kate Embacher geb. Keitel Robert Grlmm, 2z. Zt. in Bellheim Prof. Hans Embacher, z. Zt. in Aurillac. Zwangsverſteigerung. Dienstag, den 8. Nov. 1914 nachmittags 2 Uhr, werde ich im hieſigen Vom Kriegsschauplatz in Belgien er- ielt Fi ie Tre, dass 8 Pfandlokal Q6, 2 gegen hielten 5 die Trauerkunde, dass unser Bare Zaßling n e einziger Sohn 38913 ſtreckungswege öſſentlich nerſteigern 3676 Herr Rechtsanwalt 1 Klavier, Möbel und Sonſtiges. Maunheim, 2. Nov. 1914 Scheuber, Gerichtsvollzieh. Zwangsverſteigerung Dienſttag, 3. Novemb. 1914 Nachm. 2 Uhr werde ich in Mannheim im Pfand⸗ lokale 28, 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs wege öffentlich verſteigern: Möbel und 1 Geſchäfts⸗ anteil über 1000 Mark. 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J. iſt die Branerei zum Storchen Attiengeſellſchaft in Speyer durch Fuſion unter Ausſchluß der Liquidatiou an die Bahyeriſche Bierbrauerel⸗Geſellſchaſt vorm. H. Schwartz in Speyer übergegangen. Die neue Firma lautet: Brauerei Schwartz⸗Storchen Aeliengeſellſchaft. Nachdem die Eintragung der Beſchlüſſe in das Handelsregiſter erfolgt iſt, werden hiermit die Acttonäre der Brauerei zum Storchen gemäß 8 290 und 219 A ſ. 2 H. G. B. aufgefordert, ihre Aectien his längſtens 10. Dezember 1914 einzureichen und dagegen auf jede Mk. 3500.— bezw. Mk. 5000.— Actien der Brauerei Storchen.⸗G. mit Dividenden⸗ ſchein vom 1. Oktober 1913 ab u. f. Mk. 1000.— bezw. Mk. 2000.— Actien der Brauerei Schwartz⸗Storchen Actiengeſellſchaft mit Dividendenſchein vom 1. Okto⸗ ber 1914 ub u. f. in Empſang zu nehmen. 11699 Soweit Actien der Brauerei zum Storchen.⸗G. nicht bis zu dem porſtehend bezeichneten Termin eingereicht ſind, werden ſie unter Beobachtung der erwähnten geſetzlichen Beſtimmungen für kraftlos erklärt. Das Gleiche gilt in Anſehung eingereichter Aetien, welche die zum Erſatz gegen neue Actien er⸗ forderliche Zahl nicht erreichen und der Geſellſchaft nicht zur Verwertung für Rechnung der Beteiligten zur Verfügung geſtellt werden. Die auf die kraft⸗ Ios erklärten Actien der Brauerei zum Storchen AG. eutfallenden Aetien der Brauéret Schwartz⸗ Storchen.⸗G. werden nach Vorſchrift des§ 200 Ab. 3.⸗G.⸗B. verkauft. Der Erlös wird an die Beteiligten ausbezahlt oder ſofern die Berechtigung zur Hinterlegung vorhanden iſt, hinterlegt. Der Umtauſch der Actien erfolgt: in Maunheim: bei der Rheiniſchen Creditbank und Süddeutſchen Bank Abt. der Pfälziſchen Bank, in Frankfurt a..: bei den Herren Baß& Herz, in München: bei der Deutſchen Bank Filiale München und Bayer Vereins⸗ bank, in Ludwigshafen: bei der Pfälziſchen Bauk, in Neuſtadbt a. Hdt.: bei der Filiale der Pfälziſchen Bauk, vorm. Louis Dacqus, bei der Rheiniſchen Credit⸗ bank Filiale Speyer, Filiale der Pfälziſchen Bank, Speherer Volksbanke. G. in. b. H. General⸗ in Speyer: oder au der Kaſſe der Geſellſchaft Speyer, den 3. September 1914. Der Aufſichtsrat: Der VBorſtaud: C. Schweickert, Juſtizrat, W. Schwartz, Vorſitzender. H. Ifſinger. Meine Privatkurse in 38868 Stenographie Maschinen- u. Schöuschreiben beginnen tägkieh. Unterrichtsdauer ca. 2 Mohate. Mässiges Honorar. — FErfoig garantiert.ä Spezlal- Kurse zur Weiterbildung auch für Schüler die nicht bei mir gelernt haben. Tages- und Abend- Kurse. Nühsres jederzeit durch E. Weis, Bismarekpl. 19. 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J0 Jaboh bChtenthaler, B 3. I1 7el 30 Schokolade Kakao in großen Poſten ab Bafel und Hamburg zu verkaufen. Schinken pro Woche 109 Stück, ſtellt ſich Mannheim franko zirka Mk..10 per Kilo. Verſchiedene Wollwaren. 2 81 Bin Dieustag 5/¼—7½ Uhr und Mittwoch—10 Uhr„Pfälzer Hof“ zu ſprechen. 38914 D. Aberle ſen., Frankfurt a. M. Bekanntmachung. Ny. 42413 J. Im ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen; der Schlacht⸗ und Viehhof iſt infolgedeſſen als Sperrbezirk i. S. der Ss 161 ff. der Ausführungsvorſchriften zum Reichs⸗ viehſeuchengeſetz exklärt. 3953 Für den Sperrbezirkgelten ſolgende Anordnun ſen; Sämtliches Klauenvieh nicht verſeuchter Gehöfte des Sperrbezirks unterliegt ebenfalls der Abſonde⸗ ruug im Stalle. Jedoch darf das abgeſouderte Klauen⸗ nieh mit unferer Erlaubnis zur ſofortigen Schlach⸗ tung entfernt werden, weun unmittelbar vor der UHeberführung der Tiere zur Schlachtſtätte durch 88915 der geſamte Klaueuptehbeſtand des Herkunfts⸗ noch ſeuchenfrei iſt; gleichzeitig kann von den in § 160 Abf. 2, 4, 5 der Ausf. Vorſchr. vorgeſchriehenet bezirkstierärztlichen Leitung, ſowie von den don vorgeſchriebenen Trausportbeſchränkungen und Pe, infektionsmaßnahmen Abſtand genommen werben Werden die Tiere mit der Eiſenbahn verſandt ſe ſind die dafür benützten Frachtbriefe und Eiſenbahn wagen in der Weiſe zu keunzeichnen, daß ſie die Abfertigungsſtelle der Abgangsſtation mit Zetteln beklebt werden, die in Rotdruck die Au ſchrift tragen: „Sperrvich. Berührung mit anderem Klauendich mündlich oder 5900 den Vermerk„Sy Frachtbrief auf die No aufmerkſam zu machen. 8 verboten!“ 8 Der Verſender iſt verpflichtet, die Verſandſalm errvieh in twendigkeit der Kennzeichnung Für deu ganzen Bereich des Sperrbezirks geln folgende Beſchränkungen: ö a) Sämtliche Hunde ſind feſtzulegen. Der zß legung iſt das Führen an der Leine und he Ziehhunden die feſte Anſchirrung gleith erachten. Die Verwendung von Hirtenhnm zur Begleitung von Herden und von hunden bei der Jagd ohne Leine kann us, Bezirksamt geſtattet werden. ). Schlächtern, Viehkaſtrierern, ſowie dee und anderen Perſonen, die gewerbsmäßlg Ställen verkehren, ferner Perſonen, die Gewerbe im Umherziehen ausüben iſt Betreten aller Ställe und ſonſtiger Sta von Klauenvieh im Sperrbezirke, desgleiche der Eintritt in die Seuchengehöfte ver Je beſonders dringlichen llen kann Bezirksamt Ausnahmen zulaſſen. c) Dünger und Jauche von Klauenvieh, fern Gerätſchaften und Gegenſtände aller b mit folchem Vieh in Berxührung gekommen dürfen aus dem Sperrbezirk nur mit ben amtlicher Erlaubnis unter den vorgeſch nen Vorſichtsmaßregeln ausgeführt werde d) Die Einfuhr von Klauenvieh in den Seen bezirk ſowie das Durchtreiben von ſ Bieh durchden Sperrbezirk iſt verboten. Durchtreiben von Klauenvieh iſt das keige fahren mit Wiederkäuergeſpannen g—5 ſtellt. Die Einfuhr non Klauenvieß 10 die Entladung auf der Eiſenbabngeſahe Bezirks iſt nur zur ſofortigen Schl geſtattet. e) Die Berladung von Klauenvieh auf der Giſeh bahnſtation im Sperrbezirk iſt verboten, Mannheim, den 30. Oktober 1914. Bürgermeiſteramt; Hollander Soeeee Schiffahrts⸗Vachrichten den Mannheimer Bafenverbelt⸗ „Raab K. 33“, Grün v. Weſſeling, 9500 Da. 5 v. Br⸗At 0 „Wilh. Kath.“, Schmitt, v. Weſſe l . Sünnes 38,, Vats d. Dugh. 10 00 Dr „Juliana“, Walker v. Weſſeling „De Grunts 27“, Dopphofen v. Ru „Ludwig“, Schmitz v. Weſſeling, 8000 Dz. Dr „K. Schrvers“, v. d. Bera v. Ruhrort. 8200 25 8 „Noab K. 16“, Raube v. Weſſeking 9890 Dr. Lgele „Greta“, Schwippert v. Duisburg, 81 85 Koll. „B. F. Badenia 34“, Blum v Walſ., 1000 8. „Cöln 20“, Halm v. Duisubrg. Mannheim 91“, Klink v. Dufsburg, Hafenbezirk 6 Augekommen am 30. O f Br⸗l 9000S. Jal 8400 Dz. 9500 5 Kohlen. 5 en, „Naab K. 30,, Bruns v. Ruhrort, 8000 Dd. 25 810 9 „J. Kröll“, Berges v. Weſſeling, „Heinrich“, Schouwen v. Ruhrort, 7000 Ds. 8800 Dö. Br⸗ Angekommen am 31. Oktoßber. Br⸗ Srl. Brl. Kohlen. 7050 55 —