5 aufen, zertheln * ng es Büro erk. unl. Exdel. n Ausbl⸗ rel Harg eſucht. ſucht gez ol. Zit zrt muf⸗ Wonnement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Ik..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 NIk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Kimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Lelegramm⸗Adreſfe: „General⸗Anzeiger Maunheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 54¹ Reöaktionn 827 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7869 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 49 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 527. Manuheim, Mittwoch, 4. November 1914. (Mittagsblatt.) — 5— Die Türkei im Kampf mit dem Dreiverband. Rußland wollte den Urieg WTYB. Petersburg, 3. Nov.(Nichtamt⸗ lich. Meldung der Petersburger Telegraphen⸗ agentur.) Der ottomaniſche Geſchäfts⸗ träger las am 1. November dem Miniſter des Aeußern folgende Depeſche des Groß⸗ weſirs vor: Uebermitteln Sie dem Miniſter des Aeußern Sſaſſanow den Ausdruck unſeres tiefen Be⸗ dauerns über den Abbruch der guten Bezieh⸗ ungen zwiſchen den beiden Mächten, der durch den feindlichen Akt der ruſſiſchen Flotte herbeigeführt worden iſt. Sie können der Kaiſerlich ruſſiſchen Regierung ver⸗ ſichern, daß die hohe Pforte nicht verſehlen wird, eine angemeſſene Löſung dieſer Frage zu finden, daß ſie alle Maßnahmen ergreifen wird, um die Möglichkeit einer Wiederholung ſolcher Vor⸗ kemmmniſſe zu vermeiden. Schon jetzt können Sie dem Miniſter des Aeußern erklären, daß die otto⸗ maniſche Regierung beſchloſſen hat, ihrer Flotte zu verbieten, das Schwarze Meer zu verlaſſen. Unſererſeits hoffen wir, daß die vuſſiſche Flotte nicht an unſeren Küſten kreuzen wird. Ich hoffe feſt, daß die Kaiſerlich ruſſiſche Regierung in dieſer Angelegenheit denſelben Geiſt der Verſöhn⸗ lichkeit wie wir zeigen werde, im Intereſſe der beiden Länder. Nach Auhörung dieſer Depeſche erwiderte Sſaſſanow dem ottomaniſchen diplomati⸗ ſchen Vertreter, er ſtelleformellin Abrede, daß die Feindſeligkeiten von der ruſſiſchen Flotte begonnen worden ſeſen. Er halte es für zuſpät, irgend welche Verhandlungen anzuknüpfen. Nur wenn die Türkei ſogleich alle deutſchen Be⸗ amten aus der Armee und der Ma⸗ rine ausgeſtoßen hätte, würde es möglich geſweſen ſein, Verhandlungen über die Entſchä⸗ digungen der Leute zu beginnen, die durch den hinterliſtigen Angriff an den ruſſiſchen Küſten gelitten haben. Da die Mitteilung des türkiſchen Geſchäfts⸗ wägers nichts an der Lage ändert, teilte Sſaſſa⸗ now Fahreddin mit, daß er am folgenden Tageſeine Päſſeerhalten werde, um Petersburg zu verlaſſen. * Der Dreiperband betrachlet die Türkei offen⸗ bar nicht als ein ſelbſtändiges Stagtsweſen ſou⸗ dern als einen Vaſallenſtaat, der nach der Pfeife der Machthaber in Petersburg, London und Paris zu tanzen habe. Und wenn das nicht die Meinung der Mächte des Dreiverbandes ſein ſollte, ſo kann das Anſinnen, das ſie der Türkei geſtellt haben, die Deutſchen ſofort aus ihrem Dienſte zu entlaſſen, nur den Zweck gehabt haben, gewaltſam den Bruch mit der Türkei herbeizu⸗ führen. Die Antwort, die Herr Sſaſſangw dem oltomaniſchen Geſ chſt ent⸗ häftsträger auf die höch⸗ gegenkommende Depeſche des Großweſirs erteilt hat, iſt ſo hochſahrend, brutal und herausfor⸗ ind, daß man nur annehmen kann, Rußland wollte den Bruch unter allen Umſtänden und mit allen Mitteln herbeiführen. Herr Sſaſſanow ſtellte Forderungen, von denen er natürlich ganz gengu ſpeiß, daß die Türkei ſie nicht aunehmen wird und kann. Sie ſollte alle deutſchen Be⸗ amten aus ihrem Heer und ihrer Flotte auss⸗ bo en.(1) Daun ſoll ſie einräumen, daß die zuſſiſche Flotte den Angriff nicht begonnen hat. daum weiter ihre Gegenaktion vor Sewaſtopol als einen„hinterliſtigen Angriff“ auerkennen und Entſchädigungen zah⸗ len. Es war der Pforte wirklich ein Maß von Demütigungen zugenmtet, das die eigentlichen Abſichten nur zu gut perrät. „Der kriegeriſche wie der diplomatiſche Angriff liegt durchaus auf der Seite Rußlands und ſeiner Verbündeten. Die neuen Vergewalti⸗ gungsverſuche ſind nur eine Fortſetzung des bru⸗ talen Druckes, den die Dreiverbandsmächte Ende September in der Frage der Darda⸗ nellenſperre auf die Pforte ausübten. Es iſt zweckmäßig, ſich heute die Vorgeſchichte der Schließung der Dardanellen zu vergegen⸗ wärtigen: Vier türkiſche Torpedoboote hielten eine Uebung zwiſchen dem Eingang der Dardanel⸗ len und Beſikabai ab, als drei britiſche und zwei franzöſiſche Kreuzer, die dort auf Wache lagen, unter der Drohung, ſofort zu ſchießen, die türkiſchen Torpedoboote in die Dardanel⸗ len zurücktriehen und ſie dabei bis zur Minen⸗ ſperre am Eingang der Dardanellen verfolg⸗ ten und ſich anſchickten, in die noch offen ge⸗ laſſene Fahrrinne derſelben den türkiſchen Torpedobooten nachzudampfen. Darauf ſchloß der türkiſche Kommandant des Sperren ſeinen Anweiſungen gemäß ſofort dieſe Rinne und ſignaliſierte dem britiſch⸗franzöſiſchen Ge⸗ ſchwader dieſen Minenſchluß, worauf das⸗ ſelbe umkehrte. In der Folge erhob die Tür⸗ kei in London und Pgris energiſche Beſchwerde über das Verfahren gegen die türkiſchen Tor⸗ pedoboote, wodurch Freiheit und Neutralität bedroht würden, und erklärte die dauernde Dardanellenſperre auch für die Handelsſchiff⸗ fahrt. Im Augenblick, als dieſelbe gusge⸗ ſprcchen wurde, befanden ſich teils in Kon⸗ ſigutinopel, teils im Schwarzen Meere fünf⸗ undzwanzig engliſche Frachtdampfer, drei große franzöſiſche Poſtdampfer der Meſſage⸗ ries Maritimes und noch mindeſtens ſieben andere franzöſiſche Dampfer, außerdem noch etwa anderthalb Dutzend Schiffe neutraler Flagge. Von den Verbündeten wurden ver⸗ gehliche Verſuche gemacht, die Türkel zur Wiederöffnung der Dardanellen zu veranlaſ⸗ ſen, da die Korngusfuhr und die ruſſiſche Waffeneinfuhr dadurch unterbunden wurdeſt. England unternahm es, die Türkei zu über⸗ reden, Rußland, zu drohen; beides ſcheiterte Auf die ruſſiſchen Drohungen hin ſchickte die Türlei ihre Kriegsſchiffe demon⸗ ſtrativ ins Schwarze Meer. Niemand kann zweifeln, daß Rußland und ſeine Verbündeten ſyſtematiſch die Türkei in den Krieg hineingedrängt habe. Wie ein Erlaß des Zaren zeigt, erwartet Rußland, daß der Krieg der Türkei den Untergang bringen werde, Frank⸗ reich hofft ſich Syriens bemächtigen zu können und England der türklſchen Vorkände vor Aegyp⸗ ten; wenn auch England wohl lieber die Teilung der Türbei unter weniger ungünſtigen Beding⸗ ungen vorgenommen hätte Rußland hat den Stein ins Rollen gebracht und England erntet die Früchte ſeines Deutſchenhaſſes, aus dem das Bündnis mit Rußland entſprang, durch⸗ die Erhebung der Türken in Aegypten und wahr⸗ ſcheinlich auch in Indien. England hätte ver⸗ mütlich gerne einen ſpäteren Zeitpunkt zur Abrechnung mit der Türkei gewählt, wenn es in Europa die Hände mehr ſrei hätte, aber Ruß⸗ land wollte nicht warten, es braunte auf den Ueberfall auf die Türkei, und ſo mußte Eugland mit hinein in einen Krieg, der ihm zu anderer Zeit wahrſcheinlich gelegener gekommen wäre Die Angriffe der engliſchen Flotte auf türliſche Küſtenplätze, die heute geiweldet werden, werden zweifellos mur dazu beitragen, die Erregung im Iſlam zu ſteigern und Englands Schwierigkeit in Aegypten und Indien zu erhöhen. Bombardement auf die Dardanellenforts. JBerlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Konſtantinupel wird gemeldet: Geſtern früh 8 Uhr 30 Minuten erſchienen engliſche Schiffe vor den Dardanellen und eröffneten ein Bombardement gegen die Forts auf der nüördlichen Seite der Meerenge. Das Bom⸗ bardement, welches 10 Minuten dauerte, richtete keinerlei Schaden an. Beſchießung von Akaba und Jaffa. WTB. Konſtantinopel, 3. November. (Nichtamtlich.) Das Hauptquartier veröffent⸗ licht folgende amtliche Meldung: Die eng⸗ liſchee Flotte hat am 1. November Akaba an der üägyptiſchen Gren ze bom bar⸗ diert und einen Landungsverſuch gemgcht, aber ngchdem 4 Engländer gefallen waren, warfen ſich die übrigen wieder in die Boote. Obgleich die Engländer Tauſende von Ar⸗ tilleriegeſchoſſen verfeuerten, wurde auf un⸗ ſerer Seite nur ein Gendarm getötet. JBeylin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Sofig wird gemeldet: Eine Privatmel⸗ dung aus Konſtantinopel heſagt, zwei eng⸗ liſche Kreuzer hätten Jaffa bombardiert. Die türkiſche Artillerie hat das Feuer erwidert, worauf die Kreuzer ſich zurückzogen. Man er⸗ wartet eine Beſchießung von Smyrmna⸗ Mytilene. Die Armee des Kaukaſus überſchreitet die Grenze. JBerlin, 4. Nov.(Von unſ. Bexl. Bur.) Aus Chriſtianig wird gemeldet: Der Statthalter des Kaukaſus hat einen Tagesbefehl an die Ar⸗ mee erlaſſen, in welchem er ſagt: Augeſichts der türkiſchen Angriffe auf die ruſſiſche Küſte und die Schiſſe der Schwarzenmeer⸗Flotte hat der Kajſer der Armee des Kaukaſus befoh⸗ len, die Grenze zu überſchreiten und die Türkei auzugreifen. Angeblich hat die Bevölkerung in Tiflis eine begeiſterte Kund⸗ gebung vor dim Gouvernementspalaſt veran⸗ ſtaltet, Ein Maniſeſt des Jaren. BVerlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Petersburg wird gemeldet: In einem kaiſerlſchen Manifeſt wird geſagt, daß die Türkei durch Deutſchlaud und Oeſterreich zu einem nutz⸗ loſen Kampfe gegen Rußland aufgehetzt worden ſei. Rußland wartet die Folgen mit vollkom⸗ mener Ruhe ab, mit der Ueberzeugung, daß die Urteilsloſe Intervention der Türkei, deren un⸗ bermeidliches Ende beſchleunigen werde. Da⸗ durch wird Rußland in die Lage verſetzt, die hiſtoriſche Frage über die Küſte des Schwarzen Meeres zu löſen. Die Türkei an der Seite Deutſchlands u. Geſterreichs. WTPB. Konſtantinopel, 3. November. (Nichtamtlich.) In Beſprechung der Wichtig⸗ keit des Zuſammenwirkens der Türkei mit den Zentralmächten ſchreibt„Terdſchuman⸗i⸗Haki⸗ kat“ Solange die gegenwärtige Kriſis dauert, werden wir an der Sejte der Völter Deutſch⸗ lands und Sſterreich⸗Ungarns unſer Blut ver⸗ gießen. Was die Deutſchen anlangt, ſo rücken ſie die hiſtoriſchen Geſchicke ſeit 30 Jahren der iſt nicht das Werk einiger Diplomaten, ſie iſt die Konſequenz der Natur der Dinge, und eine Reihe von Ereigniſſen und ſpezialen Verhält⸗ niſſen iſt es, was ihre Feſtigkeit ausmacht. Wenn heute der Halbmond und der Adler ein⸗ ander grüßen, ſo iſt die Urſache hiervon dieſelbe Gewalt, welche ihren Druck auf den Halbmond und den Adler ausüben. Die Gärung in Aegypten. Rotterda unt, 3. Nov,(Von unſerem Korreſpondenten.) Wie hier verlautet, ſind in London eruſte Nachrichten über die Gäürung in Aegypten eingelaufen. In Kairo und Alexaudrien ifſt es zu neuen Zuſammenſtößen zwiſchen Arabern und Militär gekommen, mo⸗ hei letzteres auch von der Schußwaffe Gebrauch gemacht haben ſoll. Die engliſchen Touriſten verlaſſen in fieberhafter Eile Aegypten. Die aus Alexandrien ausfahrenden Poſtſchiffe werden von heimreiſenden Englän⸗ dern gexradezu geſtürmt. Die eng⸗ liſche Behörde in Kajiro und Aſſuan habe auch den engliſchen Vergnügungsreiſenden dringend angeraten, möglichſt raſch heimzukehren. Auch die ſchwer Lungenleidenden werden aus den Sanatorien auf die Schiffe gebracht. Vor Port Said kreuzt eine franzöſiſch⸗ engliſche Flotte. * Vergeblicher Druck Rußlands auf Bulgarien. J Berlin, 4. Nov.(Von unſ, Berl. Bur.) Aus Sofia wird gemeldet: Der ruſſiſche Ge⸗ ſandte verſucht immer noch, die bulgariſche Re⸗ gierung zu einer Aktion gegen die Türkei zu veranlaſſen. Er ſucht ſogar durch ſeine Emiſſöre die Bevölkerung zu verhetzen. Alle dieſe Be⸗ mühungen ſind an dem feſten Willen Bulga⸗ riens, neutval zu bleiben, geſcheitert, Man hat dem Geſandten erklärt, das bulgariſche Volt wünſche unbedingt den Frieden. Daß ſich die Regierung von den kuſſiſchen Verſuchungen be⸗ tören ließe, gilt für gänzlich ausgeſchloſſen, Erbitterter Nampf zwiſchen Serben und Bulgaren. Berlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl, Bur.) Aus Sofia wird gemeldet: Unweit Komanowo kam es am letzten Oktobertag zu einem erbit⸗ terten Kampfe zwiſchen einer ſerbiſchen Truppengbteilung und einer bulgariſch⸗maze⸗ doniſchen Bande. Nach sſtündigem Kampfe, wobei die Serben 100 Mann und zwei Offtziere verloren, zog ſich die Bande ins Gebirge zurlüück. Der Aufſtand in Südafrik. Rotterdam, 3. Nop.(Von unſerem Korreſpondenten.] Privatnachrichten aus Lou⸗ don zufolge, die an dortige große Handels⸗ häuſer aus Kapſtadt abgeſchickt wurden, ſind die Regierungsbehörden nicht nur aus Heilbronn, ſondern aus Vrede, Frankfort und Vredefort vertrie ben worden. Die Buren haben die Eiſen bahnlinien zwiſchen Vredefort und Krohnſtad an mehreren Stellen unter brochen. Sie führen einſtweilen einen Kleinkrieg, doch ſcheint es, daß ſie hinter einem Schleier von kleinen Abteilungen große Verbände bilden. In dem ehemaligen Transvaal Frei⸗ ſta at haben ſich Buren banden zwiſchen Lydenburg und Middelburg gezeigt; doch ſcheint es, daß dieſe Teile der ſüdafrikani⸗ islamitiſchen Welt nahe. Dieſe Annäherung ſchen Union noch verhältnismäßig rühig ſind. 2. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittaablatt) Mittwoch, den 4. Nobember 1914. Es wird indeſſen berichtet, daß die Bu ren überall Verſammlungen abhalten. Peinlich berührt iſt man in London davon, daß die Buren ziemlichreichliſch mit Ge⸗ wehren und Munition verſehen ſind und auch über Maſchinengewehre verfügen. Die Gewehre, die man verwundeten und ge⸗ fangenen Buren abnahm, tragen nämlich eng⸗ liſche Fabriksmarken und die Regie⸗ rung glaubt ſichere Anhaltspunkte dafür zu haben, daß wenigſtens die Buren im ehe⸗ maligen Oranje Freiſtaat ſchon ſeit Jahren ſich mit Waffen und Muni⸗ tion wohl zu verſehen wußten. Die maß⸗ gebenden Kreiſe in London hatten aber zu ſehr auf die Verſicherung Bothas, daß keinerlei Aufſtandsgefahr mehr unter den Buren drohe, gebaut und ſich um die Waffeneinfuhr in die ſüdafrikaniſche Union nicht gekümmert. Die Kämpfe in Frankreich und Belgien. Ein franzsſiſcher amtlicher Bericht. WTB. Paris, 3. Nov.(Nichtamtlich.) Amt⸗ liche Mitteilung vom 2. November, 3 Uhr nach⸗ mittags: Auf dem linken Flügel dauerte die deutſche Offenſive geſtern ebenſo heftig in Belgien wie in Nord⸗ frankreich, beſonders zwiſchen Dixrmuiden und Iys, wo wir trotz der Angriffe und Gegen⸗ angriffe der Deutſchen leicht fortgeſchritten ſind, auf der ganzen Front fort, ausgenommen in der Ortſchaft Meſſines, von der ein Teil von den Verbündeten wieder verloren wurde. Der Feind machte große Anſtrengun⸗ gen gegen die Vororte von Arras, welche mißlangen, gleich denen gegen Lihons und Quesnoy⸗-en⸗Samterre. Im Zentrum, in der Gegend des Aisnefluſſes, machten wir leichte Fortſchritte gegen Tracy⸗le⸗Val, nördlich des Waldes von Aigle, ſowie auf einigen Teilen des rechten Ufers der Aisne zwiſchen dem Walde von Aigle und Soiſſons. Stromauf⸗ wärts von Vailly iſt ein Angriff gegen die⸗ jewigen unſerer Truppen, welche die Höhen des rerhten Ufers halten, mißlungen, ebenſo ſind mehrere Nachtangriffe auf die Höhen von Chemin des Dames geſcheitert. In der Gegend von Reims, zwiſchen Argonnen und der Maas und auf den Hautes de Meuſe ſtellte man geſtern den Wiederbeginn der Tätigkeit der deutſchen Artillerie feſt, deren Beſchießung keinen nennenswerten Erfolg ergab. Auf dem rechten Flügel in den Vogeſen nahmen wir die den Paß von Markirch beherrſchenden Höhen wieder und drangen in die Gegend von Ban⸗ de⸗Sapt vor, wo wir Stellungen beſetzten, aus denen die deutſche Artillerie St. Dis beſchoſſen hatte. 5 Eine deutſche Taube über dem Wohnſitz des Belgierkönigs. JBerlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) üüber Rotterdam wird durch eine Depeſche aus London gemeldet: Der König der Belgier be⸗ zog ſeit vorige Woche eine kleine Villa. Die Deutſchen erfuhren dies. Am Mittwoch erſchien ein Flugzeug über der Villa und warf 2 Bom⸗ ben hinab, welche aber in den Garten fielen, ohne Schaden anzurichten. Ein Taube⸗Flieger hatte, wie aus Paris gemeldet wird, Com⸗ piegne überflogen. Er wurde verfolgt und ge⸗ zwungen, nach den deutſchen Linien zurück⸗ zukehren. Im deutſchen Antwerpen. JBerlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rotterdam wird gemeldet: In Antwerpen iſt der öffentliche Dienſt faſt vollſtändig wieder hergeſtellt. In den meiſten Häuſern geht das Waſſer wieder bis in die höchſten Stockwerke, Gas und Elektrizität ſind befriedigend. Auch der Straßenbahnverkehr iſt faſt normal. Die von der belgiſchen Militärverwaltung frei⸗ gelaſſenen Sträflinge ſind wieder eingeſperrt. Lebensmittel ſind genügend vorhanden. 95 Die Sperrung der Norcdſee durch engliſche Minen. Berlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rotterdam wird gemeldet: Die jüngſten Vorſchriften der engliſchen Admiralität über die Sperrung der Nordſee ſind erſt im telegra⸗ phiſchen Auszug bekannt und deshalb manches noch unklar. Man glaubt aber, daß die Eng⸗ länder den ganzen nördlichen Teil der Nordſee bis an die Küſte durch Minen ſperren werden, um den deutſchen Schiffen einen Durchbruch in engliſche Gewäſſer zu erſchweren und das Legen von Minen an der Nordküſte Englands und Irlands und Oſtküſte Englands zu ver⸗ hindern. Der Verkehr Hollands mit den ſkan⸗ dinaviſchen Staaten iſt jedenfalls infolge der neuen Maßnahmen ſehr gefährlich. Die Admiralität hat eröffnet, daß die Vor⸗ ſchriften vom 5. November ab in Kraft treten ſollen. der Kampf um kiiautſchou Die Beſchießung von Tſingtau. WIB. Tokio, 4. Nov.(Nichtamtlich.) Amt⸗ lich wird bekannt gegeben, daß die Beſchießung von Tfingtau andauert. Die meiſten deut⸗ ſchen Forts ſind zum Schweigen ge⸗ bracht. Nur zwei beantworten unaufhörlich die zu Waſſer und zu Lande unternommenen Angriffe der Verbündeten. Das Bombardement verurſachte eine Feuersbrunſt in der Nähe des Hafens und die Exploſion eines Oeltanks. Das Fort Sicachouſchon ſteht in Flammen. Ein deut⸗ ſches Kanonenbvot, das den Schornſtein verloren hat, iſt nicht mehr ſichtbar. JBerlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rotferdam wird gemeldet: Der Central⸗ news meldet aus Schanghai, daß die Kapitu⸗ lation Tſingtaus jeden Augenblick erwartet wird. Nach ſchwerem Bombardement durch die Verbündeten antwortet nur noch ein deut⸗ ſches Fort. Das engliſche Linienſchiff ſoll das Fort Bis⸗ marck mit 7 Schüſſen zum Schweigen gebracht haben. Die Schlachten im Oſten 0 Unverändert. WITB. Wien, 3. Nov., mittags.(Nichtamt⸗ lich.) Amtlich wird verlautbart: In Ruſſiſch⸗ Polen brachen unſere Streitkräfte, als ſie die ſtarke feindliche Armee zur Entwicklung ge⸗ zwüngen hatten, die Gefechte auf der Lyſa Gora ab, um die nach den Kämpfen vor Jwangorod befohlenen Bewegungen fort⸗ zuſetzen. Die Lage in Galizien iſt unver⸗ ändert. Aus den Kämpfen der letzten Tage ſüdlich von Stary Sambor und nordweſtlich von Turka wurden bisher 2500 ge⸗ faugene Ruſſen eingebracht. Geſtern früh überfielen Huſaren bei Sybnik im Stryj⸗ ...... ͤ...——— tale eine feindliche Munitionskolonne und er⸗ beuteten viele Wagen mit Artilleriemunition. Der Stellvertreter des Ewefs des General⸗ ſtabes: von Höfer, Generalmajor. * neue Erfolg über die Serben. Wien, 3. Nov.(Nichtamtlich.) Amt⸗ lich wird berlautbart: 3. November. Erſt jetzt läßt ſich der in der Macva errungene Erfolg voll überblicken. Die dort geſtandene zweite ſerbiſche Armee unter General Stepanowitſch mit vier bis fünf Diviſionen konnte ſich nur durch übereiligen Rückzug, wobei ſie Vorräle aller Art und ihre Trains im Stiche laſſen mußte und zahlreiche Gefangene verlor, aus der bedrohlichen Situation retten. 5 Der WBR Der Feind iſt, ohne in ſeinen vorbereiteten rückwärtigen Stellungen neuerdings Widerſtand zu leiſten, in einem Zuge bis in das Hügelland ſüdlich von Sabac zurückgewichen. Er leiſtete nur noch bei Sabac, welches in der Nacht vom 1. auf den 2. November von unſeren tapferen Truppen erſtürmt wurde, hartnäckigen, aber vergeb⸗ lichen Widerſtand. Potiorek, Feldzeugmeiſter. Bulgarten und Serbien. WITB. Sofia, 4. Nov.(Nichtamtlich.) Das Blatt„Dnewnik“ drückt ſeine Entrüſtung über die Erklärung des ſerbiſchen Geſandten in Pe⸗ tersburg aus, wonach Serbien geneigt wäre, Bulgarien ein kleines Gebiet abzutreten, wenn Bulgarien ſeinen früheren Bundesvertrag er⸗ fülle und Serbien 200 000 Mann Hilfstruppen gegen Sſterreich⸗Ungarn ſtellen wolle. Die ſerbiſchen Paraſiten, ſagt das Blatt, würden ohnehin vom Schickſal ſchwer gezüchtigt. Ma⸗ zedonien ſei von allen Großmächten als bul⸗ gariſch anerkannt. Falls Bulgarien es heute beſetzen wolle, würde hierzu der fünfte Teil von 200 000 Mann genügen. * Die ruſſiſchen Autonsmiever⸗ ſprechungen für Kuſſiſch⸗ Polen. IBerlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rom wird gemeldet: Ein Bericht des „Meſſagero“ aus Warſchau ſchildert die Komödie des ruſſiſchen Autonomieverſprechens für Ruſſich⸗Polen. Nach dieſem Blatte erklären an⸗ geſehene Polen folgendes: Der Zar hat über⸗ haupt nichts verſprochen, ein angeblicher Erlaß war nur in ausländiſchen Zeitungen zu finden, welche in Polen verboten wurden. Der Groß⸗ fürſt Nicolai Nicolaiewitſch hat in einer wort⸗ reichen, Kundmachung die Wiederherſtellung Polens verheißen, was aber die Autonomie an⸗ betrifft, ſo wurde dieſe Frage nur zweideutig geſtreift. Auf den Rat des engliſchen und franzöfiſchen Botſchafters ſeien durch den Miniſter des Aus⸗ wärtigen zwei Proklamationen entworfen wor⸗ den, deren eine vom Zar, die andere vom Großfürſten Nicolai Nicolaiewitſch ausgehen ſoll. Der Miniſterrat billigte nur die letztere, damit der Zar keine Verpflichtungen übernehme. Eine polniſche Abordnung welche zur Dank⸗ ſagung zum Zar veiſte, wurde nicht empfangen, nur der Graf Wielopolski fand Zutritt zum Zaren, welcher ſchöne Worte für die Polen hatte, aber ſich über die Autonomie ausſchwieg. Als füngſt ein Sprecher einer vom Stadthal⸗ ter von Warſchau empfangenen Abordnung polniſch ſprach, fuhr ihn der Stadthalter an: „Sprechen Sie ruſſiſch, ich verſtehe nicht pol⸗ niſch.“ Ein Hinweis auf die verſprochene Au⸗ tonomie hatte die Antwort zur Folge:„Was Autonomie? Ich weiß nichts davon!“ 2— Der Arieg mit England. Engliſche Ghnmacht gegen über der deutſchen Flotte. WITB. London, 4. Nov.(Nichtamtl.) Der Berl. Mitarbeiter der„Morning⸗Poſt“ ſchreibt; Es entſpreche Deutſchlands Intereſſe, alle Meere möglichſt unſicher zu machen, unſer Jutereſſe iſt, die See offen zu halten. Deutſchland iſt im Stande, der engliſchen Flotte dadurch eine end⸗ loſe Menge von Mühe und Arbeit zu machen, während es ſeine eigenen Schiffe ruhig im Hafen liegen läßt. Das Minenlegen, das An⸗ fangs vom Publikum nur als Unfug betrachtet wurde, entwickelt ſich zu einer regelmäßigen Methode des Seekrieges. Englands Schande. Berlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur,) Aus Dresden wird gemeldet: Ein aus dem engliſchen Konzentrationslager in Farmley be⸗ freiter Deutſcher teilt der Chemnitzer Volks⸗ ſtimme mit, daß infolge ſchlechter Veypfle⸗ gung in jenem Gefangenenſager finerhalb 1 Woche 17 Deutſche Zivilgefangene geſtorben ſind. In der erſten Zeit mußten die Bedauernswerten auf dem nackten Gras boden ſchlafen. Einen Seutſch⸗Sſterreichiſchen Jollverein fordert der bekannte Induſtrielle Kommer⸗ zienrat Max Roesler in Theodor Wieſe⸗ lers„Deutſcher Handels⸗Korreſpondenz“: „Deutſchland kann in Europa keinen anderen Landerwerb mehr brauchen als den zur Siche⸗ rung ſeiner Grenzen gegen räuberiſche Ge⸗ lüſte etwa nötigen. Aber es braucht Ax⸗ beitsgebiete. Solche für den geſicherlen Bezug ſeiner fremdländiſchen Rohſtoffe ſucht es und wird es finden in eigenen überſeeiſchen Kolonien. Das Kolonialgebiet Sſterreichs, ſo reich und entwicklungsfähig wie kein an⸗ deres auf Erden, liegt innerhalb ſeimer jetzigen Grenzen und vor ſeiner Türe. Es gibt gar kein Land ſo reich an Berg⸗, Boden⸗ und Volks⸗ ſchätzen, wie die Donaumonarchie ſelbſt und ihre ſüdöſtlichen Nachbarländer. Sie ſchreien geradezu nach Aufſchließung und Beackerung und verſprechen der geiſtigen und wirtſchaft⸗ lichen Pflugſchar wunderbare Ernte. Die Kämpfe, welche dies Gebiet durchtoben und zerfleiſchen, ſind Kämpfe eines dumpfen Ent⸗ wicklungsdranges, eines Kraftbewußtſeins, welches nach Betätigung und Ordnung ringt. Erkennen wir doch, und verfolgen wir die klar vor uns liegenden Möglichkeften und Auf⸗ gaben! Unter allen Umſtänden muß und wird die nächſte Folge ein dauernder engerer und feſter Zufammenſchluß mit der Donau⸗ monarchie ſein, zu beiderſeitigem Wohle, Beide Länder müſſen künflig ein einheitliches Zoll⸗, Handels⸗ und Verkehrsgebiet werden. Eine noch ungeahnte Entfaltung, Stärkung und Befeſtigung der wirtſchaftlichen Kraft würde die Folge ſein. Demgegeniiber müſſen alle Bedenken und Hemmniſſe ſchwinden, welche in der gegenwärtigen Verſchiedenheit der ſtaatlichen Einkommensverhältniſſe be⸗ gründet ſind. Wer die Erzeugungsverhölt⸗ niſſe beider Länder kennt und zu überſchauen vermag, wird zuſtimmen. Weder die gewerb⸗ liche, noch die landwirtſchaftliche Tätigkeit der beiden Länder haben den freien Wettbewerb miteinander zu ſcheuen. Sie können und wper⸗ den ſich gegenſeitig in erfolgreicher Weiſe er⸗ gänzen und fördern, an Leiſtung wie Abſaß gewinnen. Wie in Blutsbrüderſchaft, ſo auch in Gutsbrüderſchaft eng ber⸗ bunden, würden für alle Zukunft die beiden Katte. Ein vaterländiſches Schauſpiel in fünf Aufzügen von Hermann Burte. führung im Dresdner Kgl. Schau⸗ ſpielhaus am 3. November. Dresden, den 3. November. (Bon unſerem er⸗Thegterkorrefpondenten.) Dem Mannheimer Hotheater gehört der Ruhm, den alemanniſchen Dichter Hermann Burte mit ſeinem Schauſpiel„Herzog Utz“ G1. März 1914) auf die Bühne gebracht zu hahen. Das Dresdner Hoftheater iſt die erſte Bühne, die außerhalb des Heimatlandes des enters mit aller Kraft ſich für ihn einſetzte. Vorftbergehend ſprach man wohl von Hermann Burte der auf ſeinen Roman„Wiltſeber“ 1912 den Kleiſwreis erhielt. Im allgemeinen blieb aber der junge alemanniſche: Dichter für uns Dresdner ein unbeſchriebenes Blatt. Er ſchrieb ſein Dramg ſchon vor acht Jahren. Möglich, daß der vaterländiſche Stoff in dem Drama Katte, der uns in die Jugendzeit des Großen Fritz verſetzt, die künſtleriſche Leitung zu dieſer Uranfführung zunächſt veranlaßte. Das Werk aber ſelbſt beweiſt, daß hier ein hiſtoriſcher Stoff, ein Ausſchnitt aus dem Leben Friedrich des Großen, mit ſeltener Ausdruckskraft ge⸗ ſtaltet worden iſt. Ein mit den Augen eines heißempfindenden Künſtlers geſehenes Stück Geſchichte. Wie perſön⸗ liches Exleben berührt uns das tragiſche Geſchick ſeiner Helden. Das ſetzt die großen Vorzüge Urauf des Werkes, die leicht über dramatiſche Uneben⸗ heiten hinwegblicken laſſen, ius rechte Licht. Aber andrerſeits hat gerade wieder die unbe⸗ kümmerte Art des Dichters, dramatiſch zu geſtalten, ihren beſonderen Reiz. Oberſt Fritz, in ſeiner ungeſtümen und leidenſchaftlichen Art, und Leutnant v. Katte, in der großen Liebe und Treue, in ſeinem fürſorgenden und opfer⸗ bereiten Handeln, find zwei lebendig geſchaule, ſcharf umriſſene Geſtalten, die uns die Ge⸗ wiſſensnöte unter der ſtrengen Zucht des Vaters und die Seligkeit ihrer Freundſchaft erleben laſſen. Die einfache und wuchtige Sprache iſt von ſeltener Plaſtik. Der Dialog ſtürmt dahin, und doch zerfließen die großen Linien nicht. Jede Epiſode iſt von markanter Eigenart. Das ganze Werk iſt erfüllt von einer hinreißenden Kraft der Empfindung. Die Dresduer Hof⸗ bühne hat immer auf literariſche Ambitionen gehalten. Daß der künſtleriſche Leiter, Geheim⸗ rat Dr. Zeiß, in Kriegszeiten von der Gelegen⸗ heitsdramatik abſieht und uns das Werk eines Dichters voll Seele und Kraft beſcherte, buchen wir als ein beſonderes Verdienſt. Hermann Burte iſt der Dramatiker, der ſich recht wohl in die Probleme unſerer großen Zeit vertiefen und uns das Drama geben könnte, daß die Größe ſeiner Zeit atmet. Der erſte Aufzug verſetzt uns ins Berliner Schloß. Der Kronprinz Fritz(Walter Iltz) ſpielt die Querflöte, ſeine Schweſter Wilhel⸗ mine(Alier Verden) begleitet ihſn auf der Laute. Katte kritt ein und bringt die Nachricht, daß die von der preußiſchen Königin(Klara Salbach) angeſtrebte Doppelheirat ihrer Kinder mit der engliſchen Prinzeſſin Amalie und des Prinzen von Wales geſcheitert ſei. Der ſtrenge Vater(Lothar Mehnert) iſt in den Beſitz der Briefe gelangt, die Kronprinz Fritz heimlich an die Königin von England geſchrieben hat. Der Grimm des Vaters Friedrich Wilhelm iſt aufs höchſte geſtiegen. Der Kronprinz beſchließt nach England zu entfliehen. Sein Freund Katte, (Emil Lindner) der in Berlin zurückbleibt, ver⸗ hilft ihm dazu.— Der zweite Aufzug ſpielt im Schloſſe Monbiſou. Ein Ball bei der Königin. Katte, der die Prinzeſſin Wilhelmine liebt, hat noch Gelegenheit, ihr und der Kgl. Mutter einen großen Dienſt zu erweiſen, als ein Brief des Königs von der ſehlgeſchlagenen Flucht das Jeſt jäh abbrichk. Katte lehnt ſeinen Urlaub ab, der ihm zur Flucht helſen könnte. Er wird ver⸗ haftet.— Friedrich Wilhelm tobt in Entrüſtung und Zorn. Kattes edle Beweggründe hält er für „Komödie“. Das Kriegsgericht wird einberufen. — Der vierte Akt ſpielt ſich im Schloſſe Wuſter⸗ hauſen ab. Der Feldprediger Müller(Alfred Meyer) und die Prinzeſſin Wilhelmine ſuchen vergebens den König für Katte mild zu ſtimmen. Der König ſtürzt das Urleil des Köpenicker Kriegsgerichtes um und verurteilt Katte zum Tode durch das Schwert.— Der fünfte Akt ver⸗ ſetzt uns in die Zelle nach Küſtrin, wenige Stunden vor Kattes Hinrichtung. Der Feld⸗ prediger Müller bringt Katte den letzten Troſt. Major Schack tritt ein und verlieſt das Urteil. Der Sträflingsanzug wird Katte zu ſeinem letzten Gang angezogen. In tiefer Erſchütterung nehmen die Offiziere Abſchied. Man führt ihn zum Blutgerüft im Hofe. Der Kronprinz, der auf Befehl des Königs der Hinrichtung vom Fenſter aus zu ſehen muß, tritt ein. Der Vor⸗ hang, der die Ausſicht auf das Blutgerüſt ver⸗ hüllt, wird geöffnet. Die Trommeln wirheln. Beide Freunde erblicken ſich. Ein knappes Zwie⸗ geſpräch von ſeltener Wucht und Größe Worke von ehernem Klang, die unſer Blut erregen, von ſtrahlender Schönheit, die die tieſe Tragil dieſer Freundesliebe uns heiß erleben laſſen, Die prächtige Aufführung zeigte den ſtarken künſtleriſchen Willen des Regiſſeurs. Geheimrat Dr. Zeiß ſpürte den Menſchlichkeiten des Di mas nach und ließ in wundervoller Abtönung ein Seelengemälde in klaren Linjen und Farbel entſtehen. Die Darſtellung war ſchlicht und groß. Das vaterländiſche Schauſpiel ſand ein begeiſterte Aufnahme. Ggon Ritter. Nus dem annheimer Kunstleben. Thenternachricht. Am Donnerstag findet die erſte diesiährige Aufführung von Lortzings„Waffenſchmied ſtatt. Die Beſetzuuig iſt die der Neueinſtndie rung von Schluß der vorigen Spielzeit. Die neue Ausſtattunng von„Freiſchütz“ iſt nach Entwürſen von Oskar Auer, der auch die tech niſche Einrichtung leitet, im eigenen Atelter deß Hoftheaters angefertigt. Die mufkaliſche Li' tung bat Artur Bodanskhy, die ſpeniche er; n n eee 0 Mittwoch, den 4. November 1914. Grneral⸗Anzeiger- Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 3. Seite. Länder ein völlig unabhängiges und unerſchüt⸗ terliches Bollwerk darſtellen, der höchſten Ent⸗ wicklung aus den eigenen Quellen ihrer na⸗ türlichen und lebendigen Schätze heraus fähig. Das iſt kein geträumtes Luftſchloß, ſondern eine aus der Würdigung aller tatſächlichen Einzelverhältniſſe herauswachſende feſte Burg.“ Der Gedanke wird ſelbſtverſtändlich ſchon viele beſchäftigt haben, aber man wagte noch nicht recht, ihn auszuſprechen. Immerhin: nun wär es wohl allmählich an der Zeit, in die Erörterung ſolcher Fragen einzutreten. Wie denken die Sachverſtändigen in Oſterreich darüber? * Wer wird recht behalten? Siegeszuperſicht des Königs von Sachſen. WIiB. Berlin, 4. Nov.(Nichtamtlich.) Der„Berl. Lokalanzeiger“ meldet aus Dres⸗ den: König Friedrich Auguſt von Sachſen hat bei der heutigen Rückkehr von dem weſtlichen Kriegsſchauplatz in Dresden nach einer Be⸗ grüßung durch den Oberbürgermeiſter eine Anſprache gehalten, in welcher er ſagte:„Mit großer Freude weilte ich unter meinen Trup⸗ pen im Felde. Mit Genugtuung habe ich mich davon überzeugt, daß ein jeder vom oberſten General bis zum jüngſten Soldaten furchtlos und treue ſeine Pflicht tut. Wer geſehen hat, wie unſere Truppen nicht nur von ſtandhaftem Heldenmut, ſondern auch von einem Ceiſt friſcher Offenſive erfüllt werden, der weiß, dagz wir in dieſem Kampfe ſiegen werden. Joffres Erwartungen. Berlin, 4. Nov.(Von unf. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: Die„Even.⸗ News“ meldet aus Paris: Man erzählt, Joffre habe geſagt, daß es gegenwärtig möglich ſei, die Deutſchen aus Frankreich hinauszuwerfen, wenn man 100 000 Mann opfern wolle. Er will dieſen Preis aber nicht bezahlen, da der Feind mit weit geringeren Verluſten Schritt für Schritt an ſeine Grenzen zurück gedrängt wer⸗ den könne. Chronik der Kriegsereigniſſe. (Fortſetzung.) 25, Okt. Der Burenoberſt Marwitz greift die Eng⸗ länder bei Keimus am Oranjefluß an.— Generalſtabschef von Moltke erkrankt. Ein engliſches Geſchwader, das an den Küſtenkämpfen in Belgien teilnimmt, wird durch deutſche ſchwere Artillerie, nach⸗ dem drei Schiffe ſchwer beſchädigt, zum Rückzug gezwungen. Weſtlich Lille werden die Engländer unter ſtarken Verluſten zu⸗ rückgeſchlagen. 500 werden zu Gefangenen gemacht. Nördlich Iwangorod überſchreiten ſtarke ruſſiſche Kräfte die Weichſel, ruſſiſche An⸗ griffe ſüdweſtlich von Warſchau werden von unſeren Truppen abgewieſen.— Die „Emden“ verſenkt den japaniſchen Damp⸗ fer„Kamaſata Marp“. Die deutſch⸗öſterreichiſchen Truppen weichen vor neuen ruſſiſchen Verſtärkun⸗ gen, die die Weichſel überſchreiten, zurück, um ſich zu einem neuen Angriff zu grup⸗ pieren.— An die Spitze des Burenauf⸗ ſtandes ſtellen ſich die alten Burengeneräle Dewet und Beyers.— Ein ruſſiſches Tor⸗ pedoboot wird als vernichtet gemeldet. Der Bundesrat veröffentlicht eine neue Verordnung über Höchſtpreiſe für die wich⸗ tigſten Lebensmittel.— Die Mörder von Serajewo werden abgeurteilt. Die Hauptſtellung der Franzoſen bei Verdun wird im Sturm genommen.— In den letzten drei Wochen ſind auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz 13 500 Ruſſen gefangen genommen, 30 Geſchütze und 39 Maſchi⸗ nengewehre erbeutet worden.— Die ruf⸗ ſiſche Flotte greift die türkiſche Flotte im Schwarzen Meere an. Die türkiſche Flotte erwidert den Angriff, verſenkt einen ruſ⸗ ſiſchen Minendampfer, einen ruſſiſchen Torpedojäger, ein Kohlenſchiff und beſchä⸗ digt mehrere Schiffe ſchwer. Ferner be⸗ ſchießt die kürkiſche Flotte die Hafenſtädte Feodoſia und Noworoſſijsk. Der ruſſiſche Kreuzer„Schemtug“ und ein franzöſiſcher Torpedojäger werden auf der Rede von Pulo Pinang durch den Kreuger „Emden“ in den Grund gebohrt.— Der ruſſiſche Botſchafter verläßt Konſtanti⸗ nopel. Die Franzoſen werden an der Aisne ge⸗ ſchlagen und bei Vaily über den Fluß ge⸗ worfen. Der kürkiſche Kreuzer„Sultan Jawus Selim“ beſchießt erfolgreich Se⸗ waſtopol. Andere türkiſche Schiffe ver⸗ nichten 14 ruſſiſche Handelsdampfer im Hafen von Odeſſa und zerſtören noch einige rufſiſche Kriegsſchiffe.— Das italieniſche Kabinett Salandra tritt zurück. Die Ita⸗ 28. Okt. 27. Okt. 28. Okt. 29. Okt. 30, Ott. 91, Okt. liener beſetzen die Inſel Sazeno vor Valona. 1. Rov. Der Sultan proteſtiert gegen die eng⸗ liſche Regierungstätigkeit in Aegypten.— Die deutſche Regierung droht mit Vergel⸗ tungsmaßregeln gegen die ſchmachvollen Deutſchenverfolgungen in England und gegen die Uẽnterbringung dex Deutſchen in Konzenrationslagern. Der engliſche Kreu⸗ zer„Hermes wird von einem deutſchen Unterſeeboot vernichtet.— Bei Mpres werden 600 Englände gefangen genom⸗ men. Die Zahl der an der Aisne gefangen genommenen Franzoſen beträgt 1500 — Die Oeſterreicher ſchlagen die — bei Starz Sambor und bei Turka Vaterländiſche Feier. Es ſind Feiern eigener Art, dieſe vaterlän⸗ diſchen Abende, es ſind Zuſammenkünfte der Ge⸗ ſamtbürgerſchaft Mannheims, die in ihrer Ein⸗ dringlichkeit und packenden Wucht einen Ehren⸗ platz in der Mannheimer Kriegschronik des Jah⸗ res 1914 finden werden, von denen man noch er⸗ zählen wird, wenn längſt die Friedensglocken verklungen ſind. Der weite Raum des Nibelun⸗ genſaales wird zum Dom. Es iſt wie ein Got⸗ tesdienſt, wenn das Spiel der Orgel brauſt und wenn dann der Redner des Abends zu ſprechen beginnt über das vaterländiſche Thema, das der Feierſtunde das beſondere Gepräge gibt. Mit gemeinſamem Geſang, der der Veranſtaltung einen ſo wahrhaft religiöſen Abſchluß gibt, wird auch die Gemeinde entlaſſen. Die geſtrige zweite vaterländiſche Feier war nicht minder eindrucks⸗ voll wie die erſte. Wieder füllte den Nibelungen⸗ ſaal eine feierlich geſtimmte Menge, nicht ganz ſo lückenlos, wie das erſte Mal, aber doch mmer⸗ hin in gewaltiger Zahl. Die Zuſammenſetzung des Publikums war die nun ſchon gewohnte. In den vorderſten Reihen ſaßen die Spitzen der Behörden mit ihren Damen und die Vorſtands⸗ mitglieder der Vereine, denen die Veranſtaltung der vaterländiſchen Feiern zu danken iſt. Wir bemerkten unſere Ehrenbürgermn, Frau Geh. Kommerzienrat Julia Lanz, ſowie die Herren Gr. Landeskommiſſär, Geh. Oberregierungsrat ſcharen. Dr. Clemm, Gr. Amtsvorſtand, Geh. Regie⸗ rungsrat Dr. Strauß, Platzkommandant Oberſt von Lauhn, Sberbürgermeiſter Dr. Kutzer, Bürgermeiſter v. Holland er, Han⸗ delskammerpräſident Geh. Kommerzienrat En⸗ gelhard, Stadtſchulrat Dr. Sickinger, Prof. Glauſer und Handelskammerſyndikus Dr. Blauſtein. Daran ſchloß ſich Kopf an Kopf die blühende Jugend und das ergraute Alter. Man ſah auch zahlreiche Offiziere und Mannſchaften, unſere Feldgrauen, die hier Ge⸗ neſung finden. Auf mancher Bruſt glänzte das Kreuz von Eiſen oder das heimatliche Ehrenzei⸗ chen. Das Rote Kreuz hatte ebenfalls eine ſtatt⸗ liche Vertretung geſandt. Zu den Berufsſchwe⸗ ſtern geſellten ſich die freiwilligen Pflegerinnen, 0 ſie der ſchwere Dienſr nicht abgehalten hatte. Erhebende Orgelklänge leiteten um halb 9 Uh⸗ die Feier ein Herr Muſikdirektor Bartoſch ſpielte mit vornehmer Auffaſſung und feinſter Regiſtrierung das wundervolle Präludium von Chr. Rinck, das das Menſchenherz ſo recht in gottesdienſtliche Stimmung zu verſetzen weiß. Dann betrat Herr Prof. Dr. Tröltſch⸗Heidelberg das Podium.„Unſer Volksheer“ lautete das Thema, das ſeinem einſtündigen Vortrag zu Grunde gelegt war. Der Heidelberger Gelehrte iſt als glänzender Reduer bekannt, der fſein Publikum in ſeltenem Maße zu feſſeln weiß. Seinen geſtrigen Ausführungen war ein beſon⸗ derer Schwung eigen, eine vaterländiſche Begei⸗ ſterung, die ergriff und erſchütterte. Aber auch inhaltlich war der Vortrag meiſterlich, eine wirkliche rhetoriſche Großtat, für die man ihm von Herzen dankbar ſein muß. Wohl Wenigen iſt es gegeben, den Begriff des deutſchen Volks⸗ heeres ſo fein zu zergliedern, ſo geſchickt in ſei⸗ nem Aufbau und hiſtoriſchen Entwicklung zu erläutern. Geben wir nun den Vortrag im Auszug wieder. Deutſche Männer und deutſche Frauen! Liebe Volksgenoſſen! Drei Monate ſtehen wir im Kriege. Wir haben uns ſchwer genug daran gewöhnt. Was war das für ein wunderbarer Sommer Endz Juli, der unſere Herzen füllte mit Ferienhoff⸗ nungen, der unſere Kinder aus den Schulen heimführte und uns eine ſchöne Zeit verſprach. Und dann kamen jene unbergeßlich ſchwülen Tage mit der auf⸗ und niederwogenden Stim⸗ mung, dann kam die Erklärung des Kriegszu⸗ ſtandes, dann kam dazu die Erxlärung der Mo⸗ bilmachung und die Kriegserklärung. In jenen Tagen mochte wohl auch ein tapferes Herz ſchwer klopfen und wer einigermaßen Beſcheid wußte mit den politiſchen und militäriſchen Dingen, der mochte ſich wohl ſagen, wie damals, als Luther nach Worms ging: Du gehſt einen ſchwe⸗ ren Gang! Und dann kamen jſene erhabenſten Tage, jene wunderbare Mobilmachung, da unſer Volk in allen Ständen ruhig, ſchweigend zur Waffe griff. Und dann hörten wir Nacht um Nacht die Züge rollen und die Lieder der durch⸗ fahrenden Soldaten herausſchallen. Und während deſſen ſchlug das Herz in harten ſchweren Schlägen. Da haben viele Leute ihr gewöhnliches Tagewerk nicht mehr verrichten können; bei manchen waren die Nerven auch zu exregt. Ich habe ſelbſt, weil nichts anderes mög⸗ lich war, Handbeſchäftigung angefangen und meine Bibliothek geordnet, bis ich als Lazarett⸗ vorſtand eine angemeſſene Tätigkeit fand. Und daunn kam der Sturm auf Lültich und die Schlacht von Metz und ſchließlich das zweite große Aufatmen nach dem noch viel wichtigeren, nie genug zu preiſenden Siege Hindenburgs, der uns von der ſchlimmſten, größten, von den Fein⸗ den am bhöchſten erſehnten und erwarteten Ge⸗ fahr befreite. Dazu die Erfolge Oeſterreichs. Und ſo blickten wir nach Verlauf des erſten Monats zurück auf den erſten ſicher abgeſchſoſſe⸗ nen Gang des Krieges. Wir waren über den erſten Berg. Freilich nicht über alle Berge. Wir ſollten es raſch genug erfahren. Wer ſanguiniſch genug war zu meinen, nun ginge es mit Hurrah weiter wie 1870, der ſollte es bald erfahren, wie unſere Heere ſich ballten an dem vom Feinde geſchaffenen Wall, wie die Weſtfront ſich ſtändig in dem ungeheuren Rin⸗ gen verlängerte, Heute ehen wir vor ſchwerwiegenden Entf jen. Das öri Viele, daß es nicht ſo ſchnell, ſo jubelnd 70. Es iſt ein langer Krieg geworden. Berichte des Generalſtabes berichten beinahe meterweiſes Fortſchreiten. Aber trotzdem dür⸗ fen wir nicht vergeſſen: Gewaltiges, Un⸗ Die geheures iſt erreicht. Die erſten Be⸗ rechnungen unſerer Gegner ſind zer⸗ ſchlagen. Sie hatten mit der Ueberflutung Preu⸗ ßzens durch die ungezählten ruſſiſchen Rieſen⸗ ſcharen gerechnet; ſie hatten damit gerechnet, daß die Franzoſen nach Mitteldeutſchland durch⸗ brechen würden; ſie hatten damit gerechnet, daß die deutſche Flotte ſchon vor der Kriegserklä⸗ rung auf dem Grunde der Nordſee liegen würde. Von alledem iſt nichts geworden. Unſere Feld⸗ grauen dringen unter allerdings furchtbar ſchwe⸗ ren Kämpfen vorwärts Der Krieg ſpielt ſich in der Hauptſache im Ausland ab. In unſeren Betten ſchlafen keine fremden Menſchen. Auf unſern Dörfern loht kein roter Hahn. Friedlich ſammeln wir uns wieder zu geſchäftlicher Tätig⸗ leit und organiſteren die Arbeit, um den Rück⸗ halt zu bilden für unſere Kämpfer, die mit ihren Leibern rechts und links Wälle fürmen, an denen die heranbrauſenden Wellen ſich ſtauen und den Weg nicht finden bis heran zu uns. Es iſt Un⸗ ermeßliches und Gewaltiges, wenn wir beden⸗ ken, daß es ein Weltkrieg iſt, ein Krieg gegen die Ueberzahl, und daß wir heute ſchon ſagen kön⸗ nen, daß die vom Gegner vorausgeſagte völlige Niederlage und Vernichtung heute ſchon unmög⸗ lich und der Sieg mehrals eine bloße Hoffnung iſt. Wem danken wir das? Se. Maf. der Kaiſer pflegt in jedem Telegramm zu ſagen: Wir danken es Gott, dem Herrn der Heer⸗ Gewiß, das religiöſe Gefühl geht in dieſen Tagen voll und ſtark durch die deutſchen Seelen und ſo werden wir das auch verſtehen. Aber hier in dieſer weltlichen Verſammlung wol⸗ len wir davon nicht reden. Wir wiſſen, daß der Herr der Heerſcharen wirkt durch die Menſchen, und die Menſchen, durch die er hier gewirkt hat, das iſt unſere wunderbare, rieſengroße Armee, unſer Volk in Waffenl Die deutſche Armee von 1914 iſt etwas, was es vorher in Deutſch⸗ land nicht gegeben hat. Sie iſt im eigenſten Sinne des Wortes ein Volksheer,. Mit der Einberufung des Landſturms begann es. Unge⸗ heure Scharen von Landwehr führen in großen weiten Bezirken beinghe allein die Kämpfe. Heute noch wimmelt es in jeder Stadt von Sol⸗ daten, die teils von der Front zurückkehren, teils ausgebildet werden. Aus allen Ständen ſtehen ſie beim Heer. Ein Jeder hat irgend einen Naheſtehenden beim Heer. Die wunderbarſten Miſchungen ergeben ſich. Der Gelehrte iſt Mus⸗ ketier, der Papierwarenhändler Leutnant. Das ganze Volk ſteht auf, das Volk in Waffen. So war es ſelbſt nicht 1813, denn da kamen Land⸗ wehr und Landſturm lange hinten nach; ſo war es nicht 1870, als wir nur ſ einen Gegner hat⸗ ten. 1914 hat die deutſche Armee ſelbſt die alten Mäuner gerufen, die Weib und Kind zuhauſe haben. Neulich ſagte ein Landſturmmann zu mir auf der Eiſenbahn: Ja, mein lieher Herr, das iſt ein Krieg, der iſt ernſt, wir haben Weih und Kind zuhauſe, da überlegt man ſich bei jedem Schuß: worum und wofür? Da iſt es eine harte Notwendigkeit, aus dem täglichen Betriebe des Lebens zu ſcheiden und den feſten ſicheren Ent⸗ ſchluß zit faſſen, treu, gehorſam zu Kaiſer und Reich ſeine Pflicht zu tun, daß ſo ſchnell nicht wieder Krieg wird. Die Ueberzahl der Feinde iſt es, die uns genötigt hat, die letzten Trümpfe auszuſpielen, daß wir hineingreifen in die ſpäte⸗ ren Landſturmjahrgänge. In der Not iſt es begründet. Aber freilich, es genügt nicht, daß etwas nötig iſt, es muß auch etwas möglich ſein. Und möglich war nur ein ſolches Volksheer, Leute aus allen Ständen, allen Berufen, Rich⸗ tungen und Parteien, weil eine wunderbare, grenzenloſe Einheit des Gefühls, der Hingebung, des Pflichtgefühls unter uns allen herrſcht. Es iſt wie ein Wunder, was wir er⸗ lebt haben, dieſe Einheit des Geiſtes. Es war in Wahrheit ein Volk von Brüdern, das in keiner Not ſich trennen wollte und Gefahr. Je⸗ dermann wußte, es muß ſo ſein und weil es ſein muß, ſo ſeis in heiligem Ernſt. Ein ſolches Heer hat eine Wucht, einen Ernſt, eine Gewalt, wie nicht leicht ein anderes Volk. Das eiſerne Pflichtbewußtſein, einzuſtehen für Haus und Hei⸗ mat, miſcht die abenteuerluſtigen, romantiſchen Leute mit dem bedächtigen ſchweren Tritt der Alten. Das gibt der Armee vor Allem das, was ſie ſo notwendig hat: Leben, Sicherheit, Feſtig⸗ keit, Gewalt. Ein ſolches Heer kann warten, traut ſeinen Führern und wenn es gewartet hat, haut es zu, nicht aufgeregt und fanatiſch, aber mit ſicherer Kraft. (Schluß des Vortrags folgt im Abendblatt.) Langanhaltender Beifall durchbrauſte den Saal, als der Redner das Podium verließ. Und es klang wie ein Gelöbnis, mit Hilfe unſeres herrlichen Heeres durchzuhalten bis zum glor⸗ reichen Frieden, als ſich die Verſammlung er⸗ hob und das Niederländiſche Dankgebet an⸗ ſtimmte, den ſo elementar wirkenden Schlachten⸗ geſang, Dann ging die gewaltige Verſammlung in ſtiller Ergriffenheit auseinander. 89 7 Mannheim. Mannheimer Liedertafel. Die Liedertafel wiederholte am vergangenen Sonntage ihr acht Tage vorher gegebenes Vereins⸗Konzert mit genau der gleichen Vortragsfolge und hatte dazu aus fämtlichen hieſigen Lazaretten die Verwundeten, denen Ausgang erlaubt war, eingeladen. Erfreulicher⸗ weiſe war der große Saal vollſtändig beſetzt und die Verwundeten, die von ihrem Pflege⸗ perſonal und zum Teil auch von ihren gerade auf Beſuch weilenden Angehörigen begleitet waren, lauſchten dankbar und ergriffen den Chorvorträgen, die geeignet! menſch⸗ liche e auf das In Auch die Soliſten des K Dann, entzückte mit ihre die Zuhörer und fand ſo Stimme Meifall 1 Beifall, 4 t 0 * daß ſie ſich gerne zu einer Dreingabe bereit. fand. In gleicher Weiſe löſte auch Herr Kon⸗ zertmeiſter Birkigt mit ſeinen prächbigen Violin⸗Solis nicht endenvollender Jubel und Beifall aus, worauf das Konzert mit dem allge⸗ meinen Schlußgeſang:„Deutſchland, Deutſch⸗ land über alles!“ einen ſchönen vaterländiſchen Ausklang fand. Nach einer Eingangs gehaltenen Begrüßungsanſprache lud ſodann der 2. Vor⸗ ſitzende der Liedertafel die Verwundeten noch zu einer kleinen Bewirtung in die unteren Wirt⸗ ſchaftsräume ein, welcher Einladung freudig und vollzählig entſprochen wurde.* . Baterländiſcher Kunſt⸗Abend⸗ im Kaſinoſaal. Zur Einleitung des am Donnerstag, den 5. d. Mts., pünktlich abends 8½ Uhr, ſtattfindenden vaterländiſchen Kunſt⸗Abends ſpricht Hofſchauſpielerin Toni Wittels einen von Herrn Irſchlinger jr. verfaßten Prolog. Die wei⸗ tere Vortragsfolge beſagt: Schubert: Quintett C⸗dur für Streichinſtrumente(Rich. Heſſe, Carl Müller, Helene Heſſe, Franz Neumaier, Karl Heſſe); Felix Dahn: Die Mette von Marienburg(Toni Wittels); Schubert: Der Kreuzzug, Auf dem Waſſer zu ſingen, Romanze aus Roſamunde, Haiden⸗Röslein(Johanna Lippe); Brahms: Ballade D⸗moll op. 10 Nr. 1; Schubert⸗Liſzt: Erlkönig(Hugo Kander); Kan⸗ der: Reiterlied zum erſten Male(Hans Bah⸗ ling); Händel: Largo; Chopin: Nocturne(Paula Stein, Carl Müller); Bartoſch: Tiefſte Seligkeit; Levi: Der letzte Gruß; Sommer: Sol⸗ datenabſchied(Hans Bahling); Haydn: Streich⸗ quartett Nr. 70, Kaiſer⸗Variationen(Richard Heſſe, Helene Heſſe, Franz Neumaier, Karl Heſſe). * Unterhaltungsabend im Vereinslazarett Kath. Geſellenhaus. Ein beſonders ſchöner Unterhaltungsabend wurde am Samstag Abend unſeren Verwundeten geboten. Zum zweitenmale waren Mitglieder des Hoftheaters in unſeren Räumen, Frau Thila Hummel, die beſonders für ihre Gedichte in elſäſſer Mundart dankbare Zuhörer fand, und Fräulein Gertrud Runge, die mit ihrer Sanges⸗ kunſt unſere Krieger erfreute. Die Violinvorträge des Herrn Blau und die Cellovorträge des Heren Kahn fanden reichen, wohlverdienten Beifall. Mit Spannung verfolgten die Zuſchauer die Zauberkunſtſtücke des Herrn Julius Wendling, bei deſſen Vorführungen es nach Ausſage eines Soldaten nicht mit rechten Dingen zugehen ſoll. Die Begleitung am Klavier hatte Herr Kreit⸗ mair Und Herr Batjen übernommen. Mit dem Geſang„Deutſchland, Deutſchland, über alles“ ſchloß die ſchöne Feier. Eine Bitte. Man ſchreibt uns: Als langjähriger Abon⸗ nent Ihres Blattes erlaube ich mir die Bitte an Sie zu richten, fofgende Zeilen in Ihrem ge⸗ ſchätzten Blatte aufzunehmen: Von Mannſchaf⸗ ten der Kaiſerlichen Marine, die ihre Dienſt⸗ pflicht auf S. M. S.„Moltke“⸗Wilhelmshafen erfüllen— unter ihnen befinden ſich mehrere Mannheimer—, wird mir geſchrieben: Wir an Bord empfinden es ſchmerzlich, daß man in einer Zeit, wo man allerwärts beſtrebt iſt, unſere ins Feld gezogenen Brüder durch Verabreichung von Liebesgaben aufzumuntern, uns faſt ganz ver⸗ gißt. Es mag an der eigenartigen Relrutjerung — bekanntlich ſetzt ſich die Marine aus Angehö⸗ rigen aller Bundesſtaaten zuſammen— liegen, daß keine örtliche Zentralſtelle des Roten Kreuzes unſerer gedenkt. Nicht daß wir etwa unſeren im Felde ſtehenden Britdern, die für Deutſch⸗ lands Größe ihre Herzblut opfern, die Gaben mißgönnen. Weit entfernt davon, derartiges zu denken, hätten wir nur den Wunſch, daß eine Zentralſtelle durch opferwillige Beiſteuer der Daheimgebliebenen in die Lage verſetzt würde, auch der Marine und Seewehrmänner zu ge⸗ denken. (Wir geben die vorſtehende Bitte hiermit an die in Betracht kommende Stelle weiter. Die Schriftl.) Sür's Vaterland gefallen. Die Sapo⸗Borxu ſſia in Heidelberg zeigt in einer zweiten Verluſtliſte an, daß fürs Vater⸗ land gefallen ſind: ihre alten Herren Heinrich Ernſt b. Frankenberg⸗Lüttwitz, Maſoratsherr auf Bielwieſe, Fahnenjunker im Ulanen⸗Regiment Nr. 3; Felix v. Hertzberg, Rittergutsbeſitzer auf Ovidz, Oberleutnant d. Reſ. im 2. Leib⸗Huſ.⸗Rgt. Nr. 2; Ernſt b. Die ſt, Referendar, Fahnenſunler im Küraſſier⸗Rgt. Nr. 2, Ritter des Eiſernen Kreuzes; Erich v. Sperber, Regierungsaſſeſſor und Rittergutsbeſitzer auf Sommerau, Oberlt. d. Reſ. im Küraſſier⸗Regt. Nr. 3, Ritter des Eiſer⸗ nen Kreuzes; Wolrad, Prinz zu Waldeck u. Pyrxmont, Leutnant im Dragoner⸗Regiment Nr. 23; Kurt Fleiſcher, Rittergutsbeſitzer auf Bailenſein, Oberlt. im Reſ.⸗Drag.⸗Regt. Nr. 2, Ritter des Eiſernen Kreuzes; ferner ihr inaktiver Corpsburſche Ludwig, Freiherr Treuſch von Buttlar⸗Brandenfels, Fahnenjunker im 1. Garde⸗Agt. z. F. und ihr Fuchs Hans Friedrich b. Miquel, Fahnenjunker im Ulauen⸗Rgt. Nr. 6. Ferner iſt zur Zeit der Mobilmachung infolge eines Unglücksfalles geſtorben der alte Herr Hel⸗ mut v. Bach, Referendar. Viernheim, 3. Nov. N Den Heldentod fürs erland ſtarb der aus Viernheim gehürtige Ober⸗ zer Johann Helfrich auf S. M. Schiff 8 in dem Gefecht bei Helgoland am 1914 im Alter von 26. Jahren. Die hatte, wie wir ſeinerzeit unſeren Leſern üh erichteten, im Kampf mit!zwei großen gliſchen Schiffen der Lionklaſſe durch ſtarle Bo⸗ ſchießung trotz heldenhafter Abwehr, ſo ſtark ge⸗ litten, daß ſie faſt vollſtändig abbrannte, ſich auf die Seite legte und kenterte. In dieſem ſchweren 4. Seite. Seneral⸗Auzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Mittwoch, den 4. Novenber 1914 Seekampf fand auch der wackere Helfrich ſeinen Heldentod. Der gerettete Kommandant des Schif⸗ fes hat die heldenhafte Haltung ſeiner Mannſchaft mit hohen Lobesworten anerkannt. Aus Stadt und Lanòd. Mannheim, den 4. November 1914. een., Eſſernen Kreuz ausgezeichnet 969 999989„ee — eeeesdenre Mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnete Mannheimer. Helmut Tilleſſen, Leutnant im Feld⸗ artillerie⸗Regiment Nr. 8 in Saarlouis, ein Sohn des Herrn Direktors Paul Tilleſſen hier. Das Strebelwerk teilt uns mit, daß ein wei⸗ terer Beamter ihrer Firma, nämlich Vize⸗Feld⸗ webel der Reſ. Alfred Schmidt, Ingenieur der Strebelwerke G. m. b.., Mannheim, mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet worden iſt. Blankenburg, tn. und Adjutant im Re⸗ ſerbe⸗Inf.⸗Regt. Nr. 40. Herr Blankenburg, der vor dem Feldzuge unſerem Grenadierregiment an⸗ gehörte, erhielt die Auszeichnung bexreits Anfang Oktober. Er wurde in der Gegend von Albert ver⸗ wundet und liegt ſeit einigen Wochen in Burg⸗ ſteinfurt(Weſtfalen). * Das Giſerne Kreuz und die Badi⸗ ſche Militär⸗Verdienſt⸗Medaille er⸗ hielt Unteroffigier Ferdinand Wolf vom 3. Bataillon Reſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 40, wohnhaft Pozsiſtraße 10. Rechtsanwalt Emil Schreiner Frankenthal, Leutnant d. Reſ. im 2. bad. Grenadierregiment Kaiſer Wilhelm 1. Nr. 110. * Sinsheim a.., 3. Nov. Das Eiſerne Kreuz wurde dem Unteroffizier, Lehramtsprakti⸗ kant Dr. Saur im württembergiſchen Infanterie⸗ Regiment Nr. 122 verliehen für ſein tapferes Ver⸗ halten bei der Erſtürmung von Montblainville. Offizier⸗Stellvertreter Heinrich Gberhard, Sohn des Zigarrenfabrikanten Jacob Eberhard in Lampertheim. Herr Eberhard ſteht beim Inf.⸗Regt. Nr. 136, 1. Bat., im Felde und hat ſchon vor m⸗ reren Wochen auf dem Schlachtfeld in Frankreich das Eiſerne Kreuz erhalten; vor 14 Tagen nun wurde er anſchließend hieran zum Leutnant d. R. befördert. Dr. Candgraf F. Aus Heidelberg kommt ſeben die Trauer⸗ kunde, daß daß dort geſtern der frühere Syndi⸗ kus der Mannheimer Handelskammer, Herr D. Joſef Landgraf, im 71. Lebensjahre ver⸗ ſchieden iſt. Der Verblichene, dem vor drei Jahren ſeine zweite Gattin im Tode vorange⸗ gangen iſt, war eine der markanteſten Perſön⸗ lichkeiten Mannheims. Er war Handelskammer⸗ ſyndikus, als unſer unvergeßlicher Parteifreund Herr Geh. Kommerzienrat Diffene, als Präſi⸗ dent wirkte, als ſich die ſüdweſtdeutſche Handels⸗ ntetropole ſich allmählig zum Induſtriezentrum verwandelte. Er gehörte zu den weitauschauen⸗ den Männern, die die Anregung zur Aulegung des Induſtriehafens gaben, jener großzügigen Anlage, die heute die Bewunderung aller Be⸗ ſucher unſerer Hafenanlagen erregt und die für Jahrzehnte hinaus Siedelungsgebiete für neue Induſtriebetriebe bereit hät. Am 25. Mai 1843 zu Bamberg geboren, be⸗ ſuchte Landgraf das Gymnaſium, ſtudierte in München die Rechte und errang ſich bereits im 3. Jahre mit der Löfung einer von der ſtaats⸗ wiſſenſchaftlichen Jakultät geſtellten Preisfrage die unentgeltliche Doktorwürde. Nach abſolvier⸗ tem Studium war er als Rechtspraktikant tätig und trat kurz nach ſeinem Staatsexamen 1869 als Sekretär in die neugeſchaffene Handels⸗ u. Gewerbekammer München ein. 1874 wurde er Redakteur des„Süddeutſchen Börſen⸗ und Han⸗ delsblattes“ in Stuttgart, nachdem er vorher ſchon in München die noch heute erſcheinende „Bayeriſche Handelszeitung“ herausgegeben hatte und volkswirtſchaftlicher Redakteur eines Handelsblattes, der„Süddeutſchen Preſſe“ ge⸗ weſen war. In Stuttgart wechſelte Landgraf bald den Beruf des Redakteurs und Rechtsan⸗ walts mit dem des Sekretärs der neuorganiſier⸗ ten Handels⸗ und Gewerbekammer. Auch er⸗ hielt er einen Lehrauftrag an der Stuttgarter Polytechniſchen Hochſchule. Daneben war er noch tätig als Redakteur der Zeitſchrift„Der Welthandel“ und der„Illuſtrierten Gewerbe⸗ Zeitung“. Als großzügiger Organiſator erwies er ſich ſchon frühzeitig. So gründete er in Stuttgart den würtembergiſchen Künſtlergewerbe Verein und den Verband deutſcher Schokoladefabrikan⸗ ten. Landgrafs Mannheimer Tätigkeit fällt in die Jahre 1879 bis 1894. Hier enifaltete er ſein ganzes ſeltenes Können, ſeine nimmermüde Ar⸗ beitskraft. Neben ſeiner beruflichen Tätigkeit, die allein einen ganzen Maun erforderte, war er nebenher ungemein fruchtbar als Reduer und Faächſchriftſteller. Er hat nicht nur auf dem Ge⸗ biete des gewerblichen Rechtsſchutzes, ſonderu auch auf dem des Binnenſchiffahrtsrechts, des Scheckweſens, der Sozialpolitik, des Eiſenbahn⸗ weſens, der Schiffahrt, des Handelsrechts, der Stenuergeſetzgebung und des kaufmänniſchen Un⸗ terrichtsweſens zahlreiche Gutachten und Schrif⸗ ten veröffentlicht. Ein Ruhmesblatt wird ſtets die Sammlung der Materialien für das Bin⸗ nenſchiffahrtsgeſetz bleiben, das vielſach nach ſei⸗ nen Vorſchlägen ausgearbeitet worden iſt. Die Bedeutung des Verblichenen wurde vom Landesherrn durch die Verleihung des Zährin⸗ ger Löwenordens 1. Klaſſe mit Eichenlaub und durch die Berufung in den Badiſchen Eiſenbahn⸗ rat und in den Landesausſchuß für Gewerbe und Handel im Großh. Miniſterium des Innern ge⸗ würdigt. Landgraf war auch Mitbegründer, Leiter und Juſtitiar zahlreicher und bedeutender Korporationen, die heute noch einen großen Einfluß in unſerm kommerziellen Leben aus⸗ üben. 18gc trat Landgraf aus Geſundheitsrück⸗ ſichten von ſeinem aufreibenden Amt zurück. Er war zurze Zeit als Dozent an der Stuttgarter Techniſchen Hochſchule tätig und ſiedelte dann nach Wiesbaden über, wo er immer noch Fach⸗ wienſchaftlich tätig war. Die letzten Jahre ſei⸗ nes Lebens verbrachte er in Heidelberg. Als er im vorigen Jahre dort ſeinen 70. Geburtstag feierte, wurden ihm viele Ehrungen zuteil. Trauernd ſtehen nun ſeine zahlreichen Freunde und Verehrer an ſeiner Bahre, in dem Bewußt⸗ ſein, daß ein bedeutender Mann von uns gegan⸗ gen iſt. In Mannheim, zu deſſen heutiger Blüte ſeine Anregungen viel beigetragen haben, wird ſein Andenken ſtets in Ehren gehalten werden. Er ruhe in Frieden! * Ehrenvolle Auszeichnung. Der Sohn des Füh⸗ rers der 55. Landw.⸗Inf.⸗Brigade, Generalleut⸗ nant Mathy, Wilhelm Mathy, der Leutnant und Adjutant beim Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 111 iſt, hat beim Beginn des Feldzuges für hervorragende Leiſtungen vor dem Feinde in Nord⸗ frankreich das Eiſerne Kreuz erhalten. S. Kgl. Hoheit der Eroßherzog von Baden hat ihm neuer⸗ dings das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Töwen mit Schwertern verliehen. Eine hohe Auszeichnung erhielt Leutnant d. R. ib ſchenberger, Schwiegerſohn des Groß⸗ kaufmanns Emil Walliſer. Nachdem er ſich be⸗ reits vor 3 Wochen das Eiſerne Kreuz für ſeine Tapferkeit vor dem Feinde erworben hatte, wurde ihm noch der Zähringer Löwenorden mit Schwer⸗ tern verliehen. Von der Handels⸗Hochſchule. Bei den öffent⸗ lichen unentgeltlichen Beſprechungen volkswirt⸗ ſchaftlicher Fragen, die jeweils Mittwochs von 8 bis 9 Uhr abends in der Aula der Handels⸗Hoch⸗ ſchule, K 4, 1, ſtattfinden, wird Profeſſor Alk⸗ manmn vor allem Kriegsprobleme erörtern. Mathe⸗ matiker Koburger wird über„Allgemeine und beſondere Verſicherungslehre“ ſtatt Montags von 7 bis 9 Uhr Miktwochs von 6 bis 8 Uhr leſen. Die erſte Vorleſung findet heute Abend ſtatt.— Im Seminar für Privat⸗ und Sozialverſicherung, Dienstags von 8 bis 9 Uhr abends, werden in dieſem Semeſter vorwiegend die Beziehungen zwiſchen Krieg und Verſichevu ng erörtert werden.— Die zweite Immatrikulation für das Winter⸗Semeſter 1914⸗15 findet Freitag, den 6. November, nachmit⸗ tags 4 Uhr, im Gebäude K 4, 1, ſtatt. 75 Muſtkaliſche Volksbibliothek Mannheim(L 2, 9, rechtes Erdgeſchoß). Im Monat Oktober haben 206 Perſonen die Bibliothek und den Leſeraum be⸗ ſucht(im Sepiember 131). An praktiſcher und theoretiſcher Muſik wurden im Oktober im ganzen 268 Werke ausgeliehen oder im Leſeraum ſtudiert (im September 209). Neuanmeldungen von Mit⸗ gliedern werden während der Bibliothekſtunden (täglich von 6 bis 9 Uhr abends und Sonntags von 11 bis 1 Uhr) entgegen genommen. Ausführ⸗ liche Proſpekte ſind ſtets unentgeltlich zu haben. Jubiläum. Am heutigen Tage begeht Herr Anton Kratz den Tag ununterbrochener 30jähriger Tätigkeit als Magazinier und Lagerverwalter bei der Firma L. Nauen ſen., Eiſengroßhandlung hier. Treue Pflichterfüllung und eiſerner Fleiß zeichnen den Jubilar aus. Er genießt infolge deſſen bei ſeinen Chefs wie Kollegen größte Wertſchätz⸗ ung. Möge Herr Kratz noch lange Jahre in beſter Geſundheit ſeinem Poſten vorſtehen. * Berichtigung. Die Finanzaſſiſtenten Adam Eſchelbach und Alfons Liebherr in Karls⸗ ruhe wurden mit Wirkung vom 1. Oktober dieſes Jahres zu Finanzſekretären, nicht, wie in der Ausgabe unſeres Blattes vom Sonntag mit⸗ geteilt wurde, zu Finanzaſſiſtenten ernannt. *Mutmaßliches Wetter am Donnerstag und Freitag. Hochdruck beherrſcht andauernd die Wet⸗ terlage über Süddeutſchland. Auch für Donners⸗ tag und Freitag iſt nachts kaltes, früh nebliges, tagsüber aber mildes und trockenes Wetter zu er⸗ warten. Letzte Meldungen. Der Naiſer uns der Krieg. Da ſo ziemlich im geſamten— nicht nur im feindlichen, ſondern auch im politiſch⸗neutralen— Auslande Deutſchland als der eroberungs⸗ ſüchtige Urheber des jetzigen Krieges ausgegeben wird und insbeſondere dem Kaiſer eine beſon⸗ dere Kriegs⸗ und Mordluſt angedichtet wird, iſt es immerhin von Intereſſe, zu leſen, was der Präſident der Univerſitäl von Kalifor⸗ nie n, Mr. Benjamin Ide Wheeler, der Aus⸗ kauſchprofeſſor in Berlin war und dem Kaiſer nahegetreten iſt, über den Monarchen mitgeteilt hal. Es iſt das in einer Anſprache geſchehen, die Wheeler in einer großen Verſammlung von Deutſch⸗Amerikanern in San Franeisco gehalten hat, die anläßlich des„Deutſchen Tages! ſtattfand. Er berichtete da von einer Unterredung, die er zur Zeit des 25jährigen Regierungsjubiläums, alſo im Sommer 4918, mit dem deutſchen Kaiſer gehabt hatte. „Wer auch immer es geweſen ſein mag, ſagte Präfident Wheeler,„dem die Schuld an dieſem ſchon ohne den Schatten eines Zweifels ſagen: der europäiſche Krieg entſtand entgegen den Intereſſen, den Wünſchen und den Bemühungen des deutſchen Kaiſers! Der Kaiſer ſagte mir, daß er von allen Errungen⸗ ſchaften ſeiner Herrſchaft am meiſten Wert auf die Erhaltung des Friedens ſetze; dann käme die Entwicklung der Induſtrie in Deutſchland und die Beſchaffung von Märkten für Deutſchlands Er⸗ zeugniſſe; dann kämen die ſchönen Künſte und be⸗ ſonders die Architektur. Der Kaiſer erwähnte dann 0 hlands Führerſchaft in einer die ganze Welt faſſenden wiſſenſchaftlichen Forſcherarbeit und den Einfluß Deutſchlands, welcher ſich auch jen⸗ ſeits der Meere auf den idealen Gefilden der Muſik und der Erziehung ausdehne. Deutſchland, ſagte er, brauche keine neuen Kolon 1n, auf die es die Macht ſeiner Souveränität ausübe; hierzu ſei es zu ſpät. Was Deutſchland brauche, ſei die Sicherſtellung der Beſtändigkeit ſeiner Handels⸗ beziehungen, damit ſeine Fertigfabrikate ſtets Märkte finden könnten. Dieſe Betätigung ſolle durch die Flokte geſichert werden. Gewalt dürfe nur im Falle von Kriſen augewandt werden, aber die wahre Stellung, die Deutſchland ſich in der Welt ſichern ſolle, müſſe beſtehen in dem Anſehen, der Achtung und dem Einfluß, die es ſich in den Augen der Welt durch ſeine Schöpfungen auf dem Gebiet der Kunſt, der Erziehung, der Muſik, der Medizin und der anderen ſſenſchaften erworben habe. Deutſchlands Wohlfahrt ſei ganz beſonders bom Frieden abhängig, da der Krieg ihm ſofort ſeine über die ganze Welt verbreiteten Märkte ab⸗ ſchneiden würde. Unter keinen Umſtänden dürfe Deutſchland daran denken, ſein Territorium in Europa zu vergrößern; Deutſchland wünſche nur befreundete Grenznachbarn. Es müſſe als homogener Körper ſeſt in Europas Mitte ſtehen, gewillt, den Frieden zu erhalten.„Fünfund⸗ zwanzig Jahre lang, ſo ſchloß Präſident Wheeler, „hat der deutſche Kaiſer katkräftig Wohlſtand und Frieden aufrechterhalten, den das Reich ſich durch ſeine Wiſſenſchaft und ſeine Kraft erworben Habe⸗ Jetzt iſt Krieg, den alle Welt ſeit Jahren be⸗ fürchtet hatte, hereingebrochen. Die Kriegslage im Weſten. * Rotter dam, 4. Nov.(Priv.⸗Tel.) Das ſchwere Ringen um Ypres dauert unvermin⸗ dert fort. Je mehr es ſich der Stadt nähert, deſto mehr fürchtet man für das Schickſal der weltberühmten Ypres⸗Tuchhalle. Die Belgier haben die überſchwemmung an der Mündung der Yſer noch ausgedehnt und dadurch verän⸗ dert ſich die Gegend immer mehr und die Operationen geſtalten ſich ſchwierig. Wenn ie Deutſchen ſchwere Verluſte haben, ſo gilt das gleiche von den Verbündeten. Dirmumden iſt in den letzten Tagen vollſtändig zerſtört wor⸗ den. Dixmuyden iſt zum Friedhof der gefal⸗ lenen Verbündeten geworden. Die Türkei und der Drei⸗ verband. Die Kriegsſtimmung in der Türkei. WYB. Konſtantinopel, 2. Nov.(Nicht⸗ amtlich)»In Konia fand eine Maſſenver⸗ ſammlung ſtatt, in welcher pattrintiſche Reden gehalten und Gebete für den Erfolg der türki⸗ ſchen Flotte verrichtet wurden. Die Verſamm⸗ lung beſchloß, die Regierung mit Gut und Blut zu unterſtützen. Gleiche Kundgebungen werden auch aus anderen Provinzſtädten gemeldet. WIB. Konſtantinopel, 4. Nov.(Richt⸗ amtlich) Die Morgenblätter fordern die Otto⸗ manen zum Kampfgegen die Mächte der Triple⸗Entente auf, die ſeit Jahr⸗ hunderten auf die Vernichtung der Türkei und des Ifſlams ausgehe. Das Blatt„Ikdam“ ſchließt ſeinen Artikel mit dem Rufe:„Es lebe die Türkei, es leben die verbündeten Freunde.“ Der„Tanin“ ſpricht ſeinen Dank für die in Wien, Budapeſt und Berlin veranſtalteten Kund⸗ gebungen aus und ſagt:„Wir können den Feld⸗ herren Deutſchladus und Oeſterreich⸗Ungarns die Verſicherung geben, daß wir unſere Pflicht in dieſem Kampf auf Leben und Tod erfüllen werden. Unſere materiellen Kräfte, ſo ſagt das Blatt, ſind mit denen Deutſchlands und Oeſter⸗ reich-Ungarns nicht zu vergleichen; aber Nech wir wiſſen für das Vaterland und die Religien zu kämpfen und uns zu opfern und wir werden unſere mangelnden materiellen Kräfte durch moraliſche erſetzen.“ Der Die geſcheiterte Vermittlung. WIB. Wien, 4. Nov.(Nichtamtlich.) Die „Neue Freie Preſſe“ meldet aus Konſtanti⸗ nopel!: Die Verhandlungen zur Beilegung des Konfliktes, die von Botſchaftern des Dreiver⸗ bandes angebahnt waren, zogen ſich bis zur letzten Stunde hin, ſcheiterten jedoch an dem energiſchen Willen der Pforte, das Angebot des Dreiverbandes, das die ſofortige Ab⸗ berufung der deutſchen Militärmiſſion ver⸗ langte, nicht anzunehmen. Der Umſtand, daß die Botſchafter ohne Kriegserklärung abreiſen, wird in türkiſchen Kreiſen als ein Zeichen der Schwäche ausgelegt. Die Miniſter der öffentlichen Arbeiten Mamnd⸗Paſcha, der Poſt⸗ miniſter Oscand Effendi, der Handelsminiſter Elbuſtene Effendi ſind zurückgetreten. Dieſe Miniſterien werden interimiſtiſch von Mitk⸗ gliedern des Kabinetts verwaltet. Die Abberufung der türkiſchen Diplomaten. WITB. Konſtantinopel, 4. November (Nichtamtlich.) Die Pforte hat ihre Botſchafter in London und Paris und den Geſchäftsträger Kriege zuzuſchreſben ſſt— dies erne läßt ſich jetzt o in Petersburg und ihren Geſandten in Belgrad Monzeruheim in Rheinheſſen durch den WITB. Konſtantinopel, 3. Novembe⸗ 1 (Nichtamtlich.) Finanzminiſter Df chavi Bey hat um ſeine Entlaſſung nu geſucht.(Dſchavid Bey war ein ausgeſproch ner Franzoſenfreund. D. Schriftl.)— Ein perſiſches Ultimatum an Außland. WIB. Leipzig, 4. Nov.(Nichtamtih) Dem„Leipziger Tageblatt“ wird aus Kope hagen mitgeteilt: Nach einer Meldung de „Berlinske Tidente“ aus Petersburg hal e perſiſche Geſandte dem ruſſiſchen Gefandten e f Forderung auf ſofortige Abberufung der u. ſiſchen Truppen aus den perſiſchen Gebiag überreicht. 4 ** Der Untergang des Kreuzers„Hermes WB. London, 4. Nop.(Nichtamith Die„Times“ ſchreiben: Die bezeichnende Epiſode aus den Nachrichten des„Woche, Endes“ iſt, daß der Kreuzer„Hermes Samstag von einem deutſchen Unterſesbohg auf der Straße von Dover torpediert woren iſt. Dies iſt an ſich keine ſehr ernſte Sat aber es iſt ein gewiſſer Verluſt und ez beſſer, ihn zuzugeben. Es iſt bemerkenswen daß der„Hermes“, wie ſchon der„Haw während der Fahrt torpediert wurden Iy; wirklicher Bedeutung iſt, daß ſich die deutſhg Unterſeeboote in der Straße von Dover e finden, daß das Minenfeld ihr Gehen u Kommen nicht verhindert und daß wir ihrer fortgeſetzten Anweſenheit an der Mes enge rechnen müſſen. Die feindlichen Unten ſeeboote erſcheinen jetzt an neuen Orten. 8 ſind mit großem Geſchick und Mut geführt de Feind hat durch Unterſeeboote und Minen in gewiſſen Maße, obwohl nicht in fidalem fange, die ſicheren Bedingungen behindert wir zur See zu erhalten ſtreben. Unſen; Strategie zwingt uns, Schiffe auf der Seen behalten, wo ſie ſich in größerer Gefahr bef, den, als man wohl anzunehmen pflegt. Die Beitreibung deutſcher Forderungen in feindlichen Auslande. WIB. Berlin, 3. Nov.(Amtlich) u Grund mißverſtandener Zeitungsnachrichten werden bei dem Auswärtigen Amt zahlkeiche Forderungen von Deutſchen gegen im feind. lichen Auslande befindliche Schuldner ange meldet, mit der Bitte, für deren Eingang ſe es ummittelbar, ſei es durch Berückſichtigung beim Friedensſchluſſe, Sorge zu tragen Beitreibung deutſcher Forderungen im fei lichen Auslande auf diplomatiſchem Wege umter den gegenwärtigen Verhältniſſen aus, geſchloſſen. Soweit feindliches Gebiet in Jrage kommt, werden ſich die Betreffenden an die W ſtändigen deutſchen Behörden oder unter denle ſcher Aufſicht ſtehenden Behörden zu wenden haben. über die Frage, in welchem Umfame ſpäter derartigen Forderungen Schutz gewün werden kann, ſchweben Erörterungen, die nh nicht zum Abſchluß gelangt ſind. Das Eige nis wird ſeinerzeit öffentlich zugänglich ge macht werden. Bis zu dieſer Zeit empflell es ſich, von der Anmeldung von Forderungem bei dem Auswärtigen Amt abzufehen. Selll, verſtändlich bleibt es den Gläubigern unhe nommen, durch gerſchkliche Beſchlagnahme fi Vermögenswerte zu ſichern, die ihre Schuldm innerhalb des Reiches beſitzen. Dagegen it es unzuläſſig, zur Befriedigung ſolcher ſprüche das Privateigentum, insbeſondere Pß vatforderungen anderer feindlicher Ausſände innerhalb des Deutſchen Reſches von wegen zu ee„„„„ WIB. Fraubfurt, amtlich.) Salisbury vom 31. Rhodeſia iſt das Kriegsrecht bei hängft worden. * *Dar mſt a dt, 4. Nop. Heute morgen erfolgte im Hofe (ri— 0 Sahuf richter Brandt aus Magdeburg Floerſch hun bekanntlich in der Nacht zum 13. Juni ds in Hofheim bei Worms den Bäckermeiſter Bu, deſſen Frau und eine Tochter erſchl und am zweite Tochtet ſchwer verletzt, hi 5 Geldbetrag von etwa 900 Mark geraubt ſodann das Haus in Brand geſteckt. Er 17 am 3. Ottober ds Is vom Schturgerite Provinz Starkenburg wegen dreifachen Ral mordes dreimal zum Tode verurteilt. des arreſthauſes die Hinrichtung gen Bäckergeſellen Philipp Floerſ 5 85 — 5 *A Mittwoch, den 4. November 1914. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Alittagblatt) Die wirtschaftlichen Kräfte der Türkei. Die Türkei hat in den Balkankriegen den größten Teil mrer europäischen Besitzungen perloren. Went jecochi Rußland und England gemeint haben, ddaß Sie jetzt reif zur Aufteilung sei, so dürften sie durch die neuesten Ereignisse bitter enttäuscht seinl. Die Verluste in Europa konnten nur eine Quelle der Wedergeburt werden, da die Türkei sich jetzt mit besonderem Eifer ihrer wertvolleren asia- tischen Besitzungen annehmen mußte. Dieselben umfassen ein Gebiet von 1 763 900 Quadratkiometer mit 18 718 000 Einwohnern. Dazu konmen in Afrika 904 300 Quadratkilometer mit 11 287 400 Einwohnem und in Europa ein Restbesitz von 26100 Quadratkilometer mit 1891 700 Einwohtnern. Wir erhalten somit ein Gesamtgebiet von 2 784 300 Quadratkitometer mit 3¹ 0⁰ Millionen Einwohnern. Davon stelien Zz. Zt. 1790 000 Quadratkilometer mit 20,61 Mi Einwohneru in unmittelbarem Besitz der Türkei. Gelingt es ihr, die alten Erbfeinde zu schlagen und vor allem England aus Aegypten zu ver- trelben, so wird für den gesamten Islam eine neue Blütezeit kommen. Aber auch ſetzt schon besitzt die Türkei in Asien ein überaus fruchtbares Gebiet, dessen Be- deutung vielfach umterschätzt wird, weil darüber nur spärliche Angaben vorliegen. Dank ihrem asiatischen Besitz ist die Türkei auch nach den Verlusten in Europa ein Agrar staat ersten Ranges geblieben. Das von uns schon mehrfach rühmlich hervorgehobene Werk des Königl. ungarischen Ackerbauministeri. ums über die Getreideernte der Welt schätzt die Anbauflächen und Prnteerträge der asiatischen Türkei wie folgt: Her! Anbaufläche 1913 1912 Hektar 2 600 000 2570 000 230 000 211 000 1435 000 1424 000 160 000 154 000 420 000 420 000 Getreideart Weizen Roggen Gerste. Hafer Mais Gesamtertrag 1913 1912 Tonnen 3380 000 3340 000 299 000 290 000 2 296 000 2010 000 256 000 248 000 630 000 600 000 Ein Blick auf die vorstehenden Zahlen zeigt, daß die asiatische Türkei ein sehr bedeutender Weizen- und Gerstenproduzent ist. In der Frzeugung von Weizen stand sie im ver- flossenen Jaftre mit 3,38 Mill. Tonnen unter den Grogproduzenten an zehnter Stelle, hinter Deutschland, das 4,66 Mill. Tonnen erzeugte, und dieht vor Spattien, das eine Produktion von 2,93 Millionen Tonnen aufwies. Noch größer ist die Bedeutung der asiatischen Türkei als Gersteproduzent Sie nahm 1913 mit 2,30 Mill. Tonnen die sechste Stelle ein hinter Deutschland(3,67 Mill. Tonnen), Oester⸗ reich-Ungarn(3,63 Mill. Tonnen) und Indien(.50 Mill. Tonnen), aber nach Japan und Großbritan⸗ nienn nebst Irland, die beide je 1,50 Mill. Tonnen produzieren. Auch für den Baumwollanbau eignen Sien weite Landstriche, hesonders Mesopotamien, ddas durch den Euphrat und ligris leicht zu be⸗ Wässern Wäre. Im Jahre 1907 hat bekanntlich eine deutsche Banhengruppe die Nonzession zur Be- Wässerung in den Wilajets Bagdad und Basra er- halten. Die Arbeiten dürkten inzwischen fortge⸗ Schritten sein. Daß die Türkei jetzt dazu beiträgt, unsere Feinde, dei gleichzeitig auch ihre Feinde Sind, zu besiegen, eröffnet dem ganzen Ba g d a d- bahnbau und derKultivierung der ausschliegen- den Flächen ganz ungeahnte Aussichten. Wenn Wir, Wẽas zu hoffen ist, und mit uns die Türkei Slegreich aus diesem Kriege hervorgehen, so wird die große.-BahnBerlin, Budapest, Bagdad, Basra, dem Welthandel eine neue Linſe von Ozean zu Orean eröffnen, die in Weltbewerb fnit dem Suez⸗ Fanal und der sibirischen Eisenbahn tritt und für die Wirtschaftliche Erschließung der Türtzei von Srunchegender Bedeutung ist. Worauf es uus hier ankommt, war der Nachweis das die natürlichen Vorbedingungen für eine solche Erschließung nicht nur vorhanden sind, sondern diieselbe geradezu herausſordern. Wenn der Ackerbau schon jetzt die Ernährung des für. kischen Voltes sicherstellt, s0 bedarf es nur der Verdrängung der urallen traditionellen Wirt⸗ Schaktsweise(keine Dimgung, Anwendung von Holzgeräten), durch einen wissenschaftlichen Be- lrieb, um die Türkei in ein Getreideausfuhrland 2u verwancleln. Neben dem Getreide und der Baumwolle ist vor allem der türkische Taba k- Und Opiumbau zu nennen, da beide Produlcte in vorzüglicher Qualität gewonnen werden. Das fürkische Opium ist das an Morphin reichste und Wird deswegen für medizinische Zwecke und für ce bectmische Chenme besonders geschätet. Das Getreideart Weizen 8 8 Roggen 2 Sie 5 fRer Mais DDrree und nn beste Opium fiefern die nordwestlichen Landes- teile, die sich des Ausfulirhafens Smyrna be- dienen. Vorzüglich gedeihen alle mitteleuropäi- schen Ge mü s e, auch der Obst- und Früchte- bau findet besonders an der Südkiiste die güu- stigsten Bedingungen. Orangen, Zitronen, Pome- ranzen, Quitten, Granaten, Feigen, Oliven, Dat⸗ teln, Wein wachsen in großer Fülle und bildlen Wichtige Ausfuhrartikel. Die Tierzucht hat ganz den Charakter der Steppen- und Wäüstentierzucht. Je nach der Jahres- zeit Wandern die Hirten mit ihren Schaf- und Ziegenherden in die Gebirge über die Zone des Ackerbaus oder sie steigen in die Taler hinab, um Weicleplätze für iür Vieh zu finden. Erwähnens⸗ Wert ist die von den Angoraziegen gewonnene Wertvolle Mohätwolle. Auch die Wolle ist daher ein wichtiger Ausfuhrartikel. Eine Industrie im modernen Sincie ist nicht vorhanden, Was an gewerblichen Erzeuguissen hergestellt Wwird, ist Handarbeit. Das berühniteste Erzeugnis sind wohl die türkischen(und bpersi⸗ schen) Fußbodenteppiche, die in großer Zahl ais- geführt werden. Ueber den gesamten Kußenkande! liegen keine zuverlässigen Angaben vor. So viel ist aber Sicher, daß der Krieg in erster Linie den Handel Englauds und Rußlands enpfindhich schadigen wWird. England ninmit unter den Ein- fuhrstaaten der Türkei die erste Stelle ein. Es ist nach einer Schätzugn der„Neuen Freien Presse“ an dem türkischen Gesamtimport von 900 Mill. Krenen mit 200 Mill. Kronen beteiligt. An⸗ dererseits kauft es für 120 Mil. Kronen türkische Erzeugnisse, die fär die Wirtschaft Englands fast unentbehrlich sind. Da es sich fast um dieselben Produkte handelt, die auch unseren Handel mit der Türkei ausmachen, so können wir zu einer Schilderung desselben übergehen. Er betrug in Ein- und Ausfuhr 1913 Mk. 172,4 Mill., davon ent- kielen auf die Einfuhr Mk. 74 Mill. und auf die Ausfuhr Mk. 98,4 Mill. Die Wiehtigsten Einfuhrartikel waren(in Mill. Mk.): Roh⸗ tabak 19,6, NRosinen 9,5, Fußbodenteppiche 9,4, Valonea 2,0, Opium 2,5, Haselnüsse 2,5, Feigen 2,2 und Baumwolle 2,1. Ausgeführt haben Wir dagegen in die Türkei u. a. Wolgewebe für 10,, baumwollene Gewebe für 7,2, Patronen fün 7,0, Weizenmehl für 3,0; Oefen, Röhren, Weichen usw', für 2,6, baumwollene Strümmple für 2,4, Eisen- bahuschienen für 2,3, eiserne Eisenbahnschwellen für 1,9, Rübenzucker für 1,8, Oberleder für 17 und Dampflokomotiven für 1,4 Mill. Mark. Seldmarkt, Sank- und Börsen- Wesen⸗ KRelne öflentliche Zeilchuung auf die Kranösische Auleike in der Union. Auf Veranlassung des Präsidenten Wilson wirz der„Voss. Zig.“ zufolge keine öffentliche Zeich- nung auf die Anleine auf 10 Mill. Dollar, die zwi- schen der National Citybank und der französischen Regierung vereinbart ist, stattfinden. Präsident Wilson will nicht die Neutralität, die er zugesagt hat, verletzen lassen. Es handelt sich bei dieser Anleihe um 10 Mill. Dollar Eproz. Schatzscheine, die neunmonatige Laufzeit haben. erliner Effelktenbörse. Berlin, 3. Nov. Erwartungsvoll selien die Börsenbsreise den weiteren Ereignissen entgegen. Die herrschende Spannung ließ es heute nirgends zum Hervortreten der Unternehmunglust kommeg. — In Kriegsanleihen sollen zu dem gestrigen Kurse von Bureau zu Bureau geringe Abschlüsse erfolgt sein. Ferner zeigte sich angeblich verein- zelte Nachfrage nach Aktien gewisser Waffenfabri-⸗ Ken. Auch in ausländischen Banknoten war der Verkehr recht beschränkt. Amsterdamer Effektenbörse. * Amsterdam 3. Nov. Scheck auf Berkn 53.60—54.10(uny.) Scheck auf London 1197— 12.07 (unv.), Schecke auf Paris 47.55 48.05(47.60 bis 47.10), Scheck auf Wien Londoner Effektenhörse. London. 2. NoV.(W..) Privatdiskont 3½54(Unn)., Silber 22%%(unv.), Bankeingang 4081 000. Die englische Regierung wird laut„Daily Tele- graph“ denmächst eine Aprozentige Kriegsanleihe von 200 Millionen Pfund, rückzahlber nach zehn Jahren, al pari emittieren. Der Londoner Börsenvorstand hkat sic pflichtet, die Wiedlereröfnung der Börse Cine Zustimmung des Finanzministers nehmen. Nande und incdustrie. Reschwerde einer französischen Eandelskammer über die sSchließang der deutschen Heschüftsfilialen. Berlin, 4. Noy.(Von uns. Berl. Bur.) Die Handelskammer von Lyon kat an den französi- schen Handelsminister eine Beschwerde gerichtet über die absolute Schließung der deutschen Ge-⸗ schäftsfilialen. Die Lyoner Seidenindustrie habe eine große Bestellung aus Amerika erhalten, jedoch könne die Bestellung nicht ausgeführt werden, wWeil gewisse chemische Farbmethoden das Mono- pol der unterdrückten deutschen Industrie seien. Der Handelsminister hat daraufhnii zugesagt, ge⸗ eignete Chemiker herbeizuschaffen, damit der Be- trieb aufgenommen werden kann. 1 Ver⸗ nioht vorzu- NN — Bierbrauerei Dunlacher Hot,.-., vorm Magen, Mannheim. Einer Bekanntmachung in der vorliegenden Num- mer zufolge beruft die genannte Gesellschaft zum 26. d. Mis., vormittags 11% Uhr, im Sitzungssaale der Rlieinischen Kreditbank die diesſährige ordent- liche Hauptversammlung. Waeremmörkete. Getreide Wochenberficht des eutschen Innwirtschaftsrates Der Bundesrat hat am 28. Oktober Höchstpreise für Getreide und Kleie festgesetzt und gleichzeitig eine Reille von Maßnahmen getroffen, durch die tusere Volksernährung mit Brotgetreide auf alle absehbare Kriegszeit gewährleistet wird. So wird bestimimt, daß der Roggen mindestens bis zu 72 Prozent, der Weizen mindestens bis zu 75 Prozent ausgemahlen werden muß. Eine weitere Streckung Wird durch die Beimischung von mindestens 10 Prozent Roggenmehl bei der Bereitung von Wei⸗ zeubrot erreicht werden. Dem Roggenbrot müssen mindestens 5 Proz. Kartoffelmehl zugesetzt wer⸗ deil, doéli ist auch ein Zusatz von 20 Prozent und darüber gesattete wenn das so bereitete Brot be- sonders kenntlich gemacht wird. Da schon in normaleei Jahren etwa ein Viertel der Roggenernte in den Futtertrog wandert, so War es notwendig, das Verfüttern von mahlfähigem Getreide zu ver- bieten, doch können die Landeszentralbehörden das Verfüttern von selbst erzeugtem Roggen im eigenen Betriebe zulassen. Bei der Festsetzung der Höchstpreise bildet der Roggen mit Mk. 220 für Berlin die Basis; dieser Preis gilt für ein Hek- tolitergewicht von 70 kg, wWobei jedes weitere Kilo- gramm mit Mk. 1,50 pro Tonne zu vergüten ist. Der Weizenpreis beträgt 40 Mark mehr als der Roggenpreis; heträgt das Gewicht melir als 75 kg, 50 steigt der Preis für jedes Kilogramm um 150 Maftk. Den Preis für Gerste haf man, um das Verbot der Roggenverfütterung leichter durchzu- ſühren, in den Gerste erzeugenden Landesteilen um 15, Mark und in den Verbrauchsgebieten um 10 Mark unter dem Roggenpreise festgesetzt. Gerste mit einem Gewicht von mehr als 68 kg bleibt von den Höchstpreisen befreit. Ob zu diesen Preisen nennenswerte Mengen an den Mafkt kommen wer⸗ den, ist allerdings zweifelhaft, denn die Besitzer von Gerste werden sich bemühen, das Gewicht durch Bearbeitung auf über 68 kg zu bringen, und Wo das nicht geht, wird man es vorziehen, die Gerste in der eigenen Wirtschaft zu verfüttern Auch die Vorschrift wonach der Preis für Kleie beim Verkauf durch den Hersteller 13 Mark nicht übersteigen darf, ist itisofern nicht geeignet, dem Landwirt billige Futtermittel zu verschaffen, als den Händler nach wie vor zu jeden beliebigen Preise verkaufen darf. Für Hafer sind noch keine Höchst- preise festgesetzt, doch wird auch hierbei eine gesetzliche Begrenzung auf die Dauer wohl nicht zu umgehen sein. Aul den Getreidemärkten laben die Regierungs- maßnallmen zwar einen Preisdruck ausgeübt, im allgemeinen bewegten sicli die gezahlten Preise aber, da die Verordnung erst am 4. November in Kraft fritt, noch wesentſich über der festgesetz ten Höchstgrenze. Die Mühlen sind sehr schwach versorgt, und da sie befürchten, daß nach dem In-⸗ krafttreten zundchst wenig Ware herankommen Wird, so nahmen sie das vorliegende Augebot Willig auf. Im allgemeinen war das Geschäft je- doch sehr still, denn man weiß noch nicht recllt, Wie sich der Verkehr unter der Herrschaft der Höchstpreise entwickeln wWird. Besonders unklar sind die Verhältnisse im Gerstengeschäft. Man glaubt nickt, daß es zu den vorgescliriebenen Prei- Sen Ware geben wird, und daller bestand vielfach Nachfrage. Bei Hafer sorgten Deckungen gegen Vorverkäuſe sowie weiterer Bedarf der Behörden lür eine Befestigung. Es stellten sich die Preise für inländisches Getreide in Mi. per 1000 leg wie folgt: Welzen 251.264 252 248.253 252-253 267256 Herste Hafer 230•235 225.285 22²³ 234.245 2⁵⁰ 240.250 245-250 233.240 238.240 HRerliner Getreidemarkt. * Berlin, 3. Nov. Im Elinblick auf das In- krafttreten des Gesetzes für Höchstpreise waren die Käufer am Getreidemarkt sehr zurückhaltend. Infolgedessen blieb das Geschäft eng begrenzt und die Preise waren nur wenig verändert. BERLII, 3. Movonber, 1814.(Sohluß.) Roggen Berlin Danzig Breslau Rostook Hamburg Kiel Magdeburg Loeipzig Lassel Düsselgorf Frankf.n Rannheim Aunchen 235˙24⁰0 232.234 Welz on: fuhig Roggon; ruhſg 2 Hafoe felner: 229.— 234.— 75 mittel bofestigt 225.—229.— NMals runder: gesohäftslos——— Welzenmohl;: rußig 33.—— 89.50 Roggenmehl: ruhlz 29.69——„31.70 BUub6l: geschäftstos—.— Die getroldepreise verstehen sſoh für Lokoçare in Hark per Tonne, die Renlprelso in Mark per Doppelzentner. Elamburger Getreidemarkt. HAusufg, 3. Hovember. Am fieuligen Gotceldemarkt steilten slon die Notlerungen per Tonne in Rark; 3. 261.—284.— 2— 20 281.—254.— 2 227.—233.— 3 29.8031.70 3. 268—269 Weiren inlündischer verzollt 76.78 Kg. 223—220 Roggen inlündischer verzolſt 70-72 kg. 3 Gerste inlündische Lerzolllt 231—25 Hafer inländisoher verzolſt 223.—228 Budapester Getreidemarkt. BUDAPEST, 3. Hevember. An der beutigen Börse vurden folgende Hotlerungen festgesetzt: 22—228 2 20.20. 20.85 1585—15.20 128.38— 1085—11.55 10.—10.45 10.20—10.40 Amsterdamer Warenmarkt. ANSTERDUAN, 3. fovember,(Sohlubkurse,) 3. Weirxen LokO per Rovsmber 5„ Dezember Lelnöl, fett, Loko per Hovember Dezember Frühlahr Ruböl, * *. 1 Kaffee, steug, Loko Chiengoer Warenmarkt. * Chicago, 2. Nov. Der Weizenmarkt setzte in ziemlich fester Haltung ein. Gröhere Deckungskäufe der Spekulation, die bei den ersten Umsätzen vorlagen, bewirkten Preisbesserungen bis zu c. Mit dem Bekanntwerden von be⸗ trächtlichen Zufuhrem und enttäuschender Erntebe- richte von Oklahoma stellten sich Realisationen ein und die Tendenz erfuhr eine leichte Abschwä⸗ chung. Die feste Grundstimmung kam aber später- hin wieder zum Durchbruch, als aus Liverpool günstige Kabelmeldungen einliefen und überdies die umfangreichen Verschiffungen zu Rückkäufen anregten. Auch machte die lebhafte Nachfrage seitens der Exporthäuser einen guten Eindruck. Die höchsten Tagespreise konnten sich jedoch nicht voll behaupten. Infolge mehrfach einsetzender Liquidationen war die Tendemz des Marktes am Schluß stetig. Mais. Günstige Witterungsberichte, die bei dem Eröfinungsverkehr des Marktes vorlagen, verliehen der Börse anfangs ein schwächeres Aus- sellen. Die Anfangsnotierungen bewegten sich Cent unter dem letzten Stand. Im Verlauf wurde die Lendenz fester, da Gerüchte über eine günstige Entwicklung des Exportgeschäftes in Umlauf Waren. Die Firma Armour bekundete wiederholt Kaufinteresse und die Preise tendierten besonders im Hinblick auf die günstigere Auffassung des Weizenmarktes zunächst weiter nach oben. Doch trat bei dem Schlußverkehr eine neuerliche Ah⸗ schwächung ein, da die Ziffern der sichtbaren Ge- treidevorraſe einęe Enttäuschung hervorriefen. Chicago, 2. Novbr. Kurs vom 2. 31. Kurs vom Sohmalz Nov. Jan. Ma Pork Nov. Jan. Mal Rippeon Okt. 1185% 117¼ 122% 121% 69% 6885% 71% 715 Hafer Mal 53½% 529/ Nenw-Lorker Warenmarkt. Newyork, 2. Novbr. Kurs vom 2. 31. Kurs vom Welzen BAumWͤolle lokO Dez. Mai NMals mlx. Mo, 2 loko Getreldefraoht nagh LiIverpoo nach London Jan. 122¼ 122.— 124½ 124.— 131— 130% 8— 885% 4˙½ 3% 6— 4½%[Petroleum 31. 975—1075 710—760 705—765 25 975—1075 710—755 705—766 Speok loko Sohwoine leſohte 5 schwere 155 Zufuhren 88 000 52 00⁰ 275 davon in Chloago 39 00⁰ 14000 eSizte Fandelsnasnrcnsen, Berlin, 4. Noyv.(Von uns. Berl. Bur.) Aus Bankkreisen hört die„Nationalztg.“, daßg zurzeit starke Nachfrage nach den Aktien von Wollwaren- fabriken und Lederfabriken herrscht, ebenso nach den Aktien der Rauchwaren-Fabrik Walter. Ferner besteht als Folge des Jahlresabschlusses anhaltend Kauflust für die Aktien der Maschinenbauanstalt Schwarzkopff und für die Aktien der Vulkanwerke. WTB. Budapest, 3. Noy.(Nichtamtlich.) Von zuständiger Seite wurde beschlossen, im Kurs- blatt den Preis für Gerste, die zu Mahl⸗ zweckes dient, zu notieren. Die Verfügung hat Sick als notwendig erwiesen, weil die Weizen ver⸗ mahlenden Mühlen auch Gerste zum Vermahlen einkaufen. WITB. London, 3. Noy,(Nichtamtlich.) i „Mornimgpost“ meldet aus Washington, Die Vertreter der Kupferproduzenten haben erneut einen Protest an den Staatssekretär Bryan gerichtet. Sie verlaugen sieheres Geleit für amerikanische und audere Schiffe, die Kupfer nach den neutralen Ländern an Bord haben. Wenn ihnen dieser Schute nicht zugesichert würde, würden sie die Ausfunt von Küpfer nach den neutralen Ländern einstellen. Dieses Wäre ein schwerer Schlag für den amem- kanischen Handel und würde zur Einstellung der Kupfererzeugung im Westen führeti. ——. ̃—. Tv———— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Nov. Pogelstatlon vom Rheln Die Semerkungen Abends 6 Uhr Nachm. 2 Uhr Hachm, 2 Uhr Horgens 7 Uhr .-B. 12 Uhr Vorm. 7 Uhr Ranhm. Uhr Unlagen“) Kehl. Haxau vom Neekar: Mannkhelm Helfbronn Vorm. 7 Uhr Vorm. 7 Uhr atlon Mannhelm Ddatum Zelt Lufttemp Ceis u. Stürke 110-tellig) Aledes- gohlagem Liter p. am Windrloht. Rorgens 7˙⁰ Aittags 2˙ Abends 8˙ Morgess 7% Nov. 28 3 3% 4.8 Höchsts Tomperatur vom 3. November 9,00, Tiefste fem- peratur vom.—4. November 45 C. CCC Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Erust Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; tür den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Nov. Direktor: Erust Müller. 6. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt) Mittwoch, den 4. November 1914. — Ware 4 Speiseteller echt Porzellan 5 Kompotteller indisch blauu 1 Kaffeekanne gross Fleischplatte groß, massiv, Porzellan ienrsgemns ttirigeeerrr! Salz- und Mehlfässer. Sttek 1Garderobbalts Bürstentaschhhe 1 Umhängkörbchen Flelschplatte und 1 Salatière zus. A nhaus G. m. b. H.[T I, 1 Nannbeim Verkaufshäuser: Neckarstaut, Marktplatz Jeder Arti Plennig M Wisſgerbuefs Wandspruong, ( ikel C1!!!!.! ͤ 3 Spoisetel er bunt und weiss. 3 Desserttstler glatt und gerippt. Milchtopf ca. 1 Liter Inhalt 4 Tassen bunt grosss „iEssig- ung Oelkrug passend zus. Wesessn fl!!r ſaadaaaadacagaggaggaggggandacaagggagaacarparaaacgeadapcgaagaagaaaagreadaadaddaaaagaadgagdaaacaggaagagaagadaadgadagaagaaagdaggaaaaaöddahaaag Einheitspreise in unserer unmmummmemnmummmammmemnmamdmmmmmmmmmmmanademmdne Jeder Artikel SBörstankas en„„„ Kammkasts Seitzeessſen e,, 1 Klosettpapier alter Sas.. I Planne mit 3 mũ Na ſe- und Zuckergose Fleischbrünsisbe Pfennig 1 Auaaneeeenndneenmm Suntform Weissblecchß Schüisseln Aluminium Ssler mit Siell, Pfanne mit Stiel 1Sasselbstzunder Sassmündaess AZuckerschae mit Fussss Sanresssss Weingläser geschliffen Römer auf hohem Fuss bürste, 1 Auftragbürste, 1 Nagelbürste 1 Wiehskasten, 1 WIchsbürste, 1 Klelder- LII besen 2Us. 2392333„635 2 Putzllcner, 1Bürste, 186hrabset,! Kokgs- J3J 88. Waschsell, 30 Meter 0 Kopfklammern 1 Eisenpfanne mit Stiel 1 Kohlenkasten CUCEFVVEFVTVVVVVVVV 1 Wanne, rund u. oval, Emaille ells; Sand, Sdwas 1 Srotkasten, oval und rund. Potroleumkanne, 3 Liter ertelelprese Milohträger, Emaille 1I Kaffeekanne, Emaille agganeeektuuestdeeet Pfennig 8 Küchenschüsseln, weiß, 20, 22 u. 265 om, zusammen Kopftöpfe, Aluminium, 16, 18 em 1 Milchtopf, Aluminiumm Kartofe kocber, Aluminium Pfange mit Stiel, Aluminium Mlchträger, Aluminium, ½¼ Litr. Satz Slasschalen, 6 Stückxk Aufsatz, Jteilig 33 8 10 Welngläser, gepresst 9„ 2 9 Jeder Artikel indlisch hlaungu 1 Tortenplatte mit Fuß 1 Kaffeeservice teilig 1 Zinkwanne 44l m 1 Brotkasten rund Mk. 1 Terrine und 6 Teller zus. 1 Kafleeservice öteilig, Porzellan 1 Obstschale mit Fuß u. 6 Teller Sand, Selfe, Soda Nétzmarmor 2„* 1 Waschständer mit Schüssel Flelschplatten, grof, massiv Porzellan 6 Dessertteller, dekoriert 1 Platte rund u. 1 Saucſere zus. 4 Teller tief od. flach, dek., echt Porz. 6 Milchtöpfe, 6 St. im Satz, echt Porz. 1 Kuchenteller u. 1 Butterdose zus. 4 Tassen mit Unterteller, Goldrand, 4 Tassen mit Unterteller, ind. blau 1 Fleischplatte u. 1 Salatsfeston zus. Kuchenteller, Brotkorb durchbrochen Terrinnen mit Deckel, bunt und weiß Aus dem Großzherzogtum. Weinheim, 2. November. Die Guts⸗ verwaltung des Grafen von Berckheim erzielte aus der Spätleſe einen halben Herbſt. Die Moſtgewichte betragen bei Rotburgunder 92 Grab, bei Riesling aus den Gewannen Kißlich und Hubberg 87 Grad, bei Silvaner und Ries⸗ ling aus den anderen Gemarkungen(3. B. Lützelſachſen) etwas weniger. Im Allgemeinen ſcheinen die 1914er Weine, wie ſich aus der ein⸗ ſetzenden Gärung ſchließen läßt, recht kräftig auszufallen. )6, Baden⸗Baden, 2. November. Der Geſchäftsführende Ausſchuß des Deutſchen Leh⸗ rerverbandes hat an den vom Vorſitz des Badiſchen Lehrervereins zurücktretenden Ober⸗ lehrer Bauer in Baden⸗Lichtenthal ein Schreiben gerichtet, in welchem der erfolg⸗ reichen Tätigkeit in den zehn Jahren, in denen Oberlehrer Bauer die Leitung des Badiſchen Lehrervereins in Händen hatte, anerkennend gedacht wird. rt, Baden⸗Baden, 2. Nov. Der in der Karlsſtraße Nr. 9 hierſelbſt wohnhafte Privat⸗ mann William Gieſecke machte heute ſeinem Leben freiwillig ein Ende, indem er ſich die Pulsader durchſchnitt und kurz darauf infolge Verblutung ſtarb. Frau Gieſecke wollte gleich⸗ falls ihrem Leben ein Ende machen und brachle ſich am Hals eine ſchwere Schnittwunde bei, ſie wuürde aber noch lebend aufgefunden und durch die freiwillige Sanitätskolonne ins Kranken⸗ haus gebracht. Der Beweggrund zur Tat dürfte in dem Umſtand zu ſuchen ſein, daß Herr Gie⸗ ſecke ſchon lange Jahre krank iſt und vor einer abermaligen Operation ſtand, die einen ungün⸗ ſtigen Verlauf zu nehmen drohte und Frau Gie⸗ fecke hatte den Wunſch, mit ihrem Mann ge⸗ nieinſam aus dem Leben zu ſcheiden. Bei den Bedauernswerten wurden verſchiedene Briefe welche Anordnungen über den Nach⸗ aß enthalten. Freiburg, 2. Nov. Das Eiſerne Kreuz u. a. Schreiner Ludwig Duffner bekommen. fner war, ſo lange er in Freiburg weilte, ein elfriges Parteimitglied, 2. Vorfitzender des ſozial⸗ de td Vereins und 2. Vorſitzender der Ortsverwaltung des Holgarbeiterverbandes. pfalz, Beſſen und umgebung. Speier, 2. September. In allen ichen Wiriſchaften, Gaſthöfen und Hotels das Bereitſtellen und Anbieten von Weiß⸗ eln, Kaiſerſemmeln, Wecken, Hörn⸗ chen, Früßſtücsbrot, Salzſtangen, Bretzeln) verboten. An Stelle von Weißbrot iſt Schwarz⸗ brot(Roggenbrot und gemiſchtes Brot) aufzu⸗ geben. Weißbrot darf nur auf ausdrückliches Verlangen der Gäſte abgegeben werden. p. Pirmaſens, 1. Nov. Eine Beerdigung ohne Leiche fand dieſer Tage hier ſtatt. Ein im Kran⸗ kenhaus geſtorbenes Kind ſollte beerdigt werden folgte. Andern Tags entdeckte man, daß die Kin⸗ desleſche noch zugedeckt im Totenhauſe lag und man nur den Sarg begraben hatte. Der Leichenſorger, dem die Verpflichtung obliegt, eine Viertelſtunde vor jeder Beerdigung nachzuſehen, ob die Leiche richtig eingebahrt iſt, mußte den leeren Sarg wieder herbeiholen, worauf die richtige Beſtattung vor ſich ging. cu Darmſtadt, 1. Nov. Peinliche Stun⸗ den verlebte in den letzten Tagen eine hieſige Familie, die drei Söhne und einen Schwie⸗ gerſohn im Felde hat. Bei der Familie lief die⸗ ſer Tage ohne irgend welches Begleitſchreiben aus dem Felde unter der Adreſſe eines der Söhne ein„Eiſernes Kreuz“ ein. Zunächſt darüber erfreut, konnte man ſich die Sendung doch nicht recht erklären und kam ſchließlich zu der Vermutung, daß der Sohn gefallen ſein müſſe. Dieſe Vermutung wurde zur feſten Ueberzeugung, als man auch von anderer Seite keine beſſere Aufklärung erhielt. Man war ſchon daran, Trauer anzulegen, als plötzlich eine am gleichen Tage aufgegebene Poſtkarte desſelben Sohnes an die Eltern mit der Mitteilung ein⸗ traf, daß er das ihm für ſeine Tapferkeit vor dem Feinde verliehene Eiſerne Kreuz auf Anra⸗ ten ſeiner Vorgeſetzten nach Haufe geſchickt hahe, da es ihm ſonſt leicht bei den noch ſchweren Kämpfen verloren gehen könne. Ihm ſelbſt gehe es gut! Die Spannung war gelöſt und die Freude des hoffentlichen Wiederſehens wird um ſo größer ſein. —— Stimmen aus dem Publikum. Allerheiligen, Allerſeelen!— Große, gewaltige Worte, größer und erhabener noch denn je durch die Wucht der Ereigniſſe, die ſich rings um uns her abſpielen. Sie mahnen die Menſchheit zur Ein⸗ kehr, zum ſtillen, tiefernſten Gedenken an ihr Liebſtes, an ihre Toten. Alles Geräuſchvolle des alltäglichen Lebens, jede Art muſikaliſcher Auf⸗ führungen haben an dieſem Tage zu unterbleiben. Sogar die Aufführung patriotiſcher und vaterländi⸗ ſcher Lieder in den Kaffeehäuſern und Reſtauratio⸗ nen müſſen an dieſen Tagen berſtummen. So will es die Behörde, ſo hat ſie es befohlen! Und das iſt ihr gutes, geſetzlich berbrieftes Recht, das ihr niemand ſtreitig machen wird. Um ſo mehr muß man ſich wundern, und man kann ſich einer ge⸗ wiſſen Entrüſtung nicht erwehren, wenn man die Spielzettel unſerer ſtädtiſchen Theater, des Groß⸗ herzoglichen Hoftheaters und des Theaters im Roſengarten betrachtet. Verzeichnet doch der Spiel⸗ zettel des Hoftheaters am 1. November„Carmen“, und der des Theaters im Roſengarten„Die Bar⸗ baren“, Luſtſpiel in 3 Akten von Heinrich Stobitzer. Allerheiligen— Carmen!— Dieſe von blindwüti⸗ ger Eiferſucht, zügelloſer Leidenſchaft und wildem Haß erfüllte Handlung, dazu die echt franzöſiſche Muſik eines Georges Bizet!!— Der Einſender dieſes will gewiß dem anerkannien Werte der „Carmen“ als muſikaliſch hochſtehendes Kunſtwerk nicht zu nahe treten, aber da drängt ſich jedem Un⸗ befangenen denn doch die Frage auf: Wie iſt es möglich, zu gleicher Zeit im Hofthrater eine Auf⸗ und der Leichenträger brachte auch zu der feſtgeſetz⸗ zen Strende den Sarg, worauf die Beſtattung er⸗ führung der„Carmen“ und im Theater im Roſen⸗ garten eine ſolche eines Luſtfpieks zu geſtatten, jeder Artikel Ffennig 5 Hyazynthenzwi beln und 5 Gläser zusammen„„„ Serbecher, geeichkt Kleiderbderst garniturr Roghaa handb en. 1Waschbrett mit Zi keinlage Usber andtuchbaltor mit Spruch 1 Tonnenetagere Wellholzgarnitur 3 Stuck utzüchernr Füßß 2 6*„ Jeder Artikel Pfennig Hausapotheke Sauernjsegs Posten ilder zum Aussuchen Posten Wachstuchtaschen z. Auss. Posten offlene Marktkörbe 2 Auss. Waschkerrr?r‚,‚ Wäschetrockner Obstherdſesesess Zeitungshalter für 7 Tage ————— Einzelne Gemüsetonnen 6 Stück 1 Heringskasten 1 feuerfester Kochtopftftf 1Kuchen- u. Deßertteller durehbr. zus. Salz- und Mehlmetze zusammen 6 Obst-Teller durehbrochen 4 Milchtöpfe verschiedene Grössen „323„%„„„%„* 1 Tischlampe 10 K. mit La. Brenner 1 Küchenlampe Porzellan mit Spiegel 1 Kohlenkasten mit Deckel 1 Kohlenfüller 55 em hoch 1 Weeker gutes Werk. 1 Wachstuchtasche Kunstleder. Jeder Artikel 40 Mk. „2„„4* 2* 0 „5„„„„465„ 2 Lavolr u. Krug zusammen 1 Sturmlaterneseses 1 Wärmeflasche 2„„„ Beachten Sie unsere Schaulenster! Süamiemnlin ngameunmunnmmnnemmnununnmnumnunmmmmmmnmmunm — während man in den Kaffeehäuſern und Reſtaura⸗ tionen ſogar das Spielen patriotiſcher und vater⸗ ländiſcher Lieder verbietet?! 1* Zur Aufführung der Opern Carmen und Mignon am hieſigen Hyftheater. Auf das Schreiben des betr. Herrn über obigen Betreff in Ihrem Blatte vom 30. ds., mittags, möchte ich folgendes erwidern: Zuerſt möchte ich den Herrn fragen: Werden, wenn genannte Opern aufgeführt werden, die Komponiſten oder die Muſik, die Kunſt verehrt? Ich glaube doch im Intereſſe vieler zu ſprechen, wenn ich ſage, daß die Muſik doch für die ganze Welt geſchrieben iſt. Wenn jetzt nun zufälligerweiſe die beiden Meiſter Franzoſen waren, dafür können ſie doch nichts! Zudem ſind dieſe Beiden nicht unſere Feinde, ſie ruhen viel⸗ mehr ſchon ſeit Jahren unter den Toten. Oder betrachtet der betr. Schreiber auch die Toten unſerer Feinde als ſeine Feinde?! Wie man ſich nun über die Aufführung dieſer beiden Opern aufregen kann und dem Hoftheater Vorwürfe dieſerhalb macht, verſtehe ich einfach nicht. Ich möchte nur nebenbei bemerken, daß am Samstag morgen mindeſtens zweihundert Perſo⸗ nen ſich um Karten für die morgige Aufführung der Oper„Carmen“ ſtritten; gewiß ein Zeichen, daß dieſe Leute dem Komponiſten Bizet nicht feind⸗ lich geſinnt ſind. Anders dürfte natürlich der Fall liegen, wenn man neue Schauſpiele oder Opern unſerer Feinde zur Ur⸗ oder Erſtaufführung gelangen ließe; dann würde auch ich gegen die Aufführung ſolcher Stücke Partei nehmen. Aber was die Opern Mignon und Carmen betrifft, ſo wäre es Unſinn, dieſelben plötzlich, nachdem ſolche doch ſchon ſo lange auf dem Spielplan ſtehen, zu ſtreichen, weil die eventl. Nach⸗ kommen dieſer beiden Meiſter unſere Feinde ſind. Briefkaſten. Abonnent in Schriesheim. 1. Um die„Miteſſer⸗ zu beſeitigen, werden zunächſt die verſtopften Talg⸗ drüſen durch Waſchen mit lauwarmem Waſſer er⸗ weicht. Dann drückt man die Miteſſer mit der Kante eines weichen Tuches aus, kühlt einige Minuten durch kalte Kompreſſen und reibt das Geſicht, nachdem es abgetrocknet, mit Goldeream ein. Für Blutreinigung iſt nebenbei zu ſorgen.— 2. Gegen Kopfſchuppen wäſcht man den Kopf abends mit Seifenſpiritus und lauwarmem Waſſer, dann reibt man eine Salbe ein, beſtehend aus Schvefel⸗ milch 3 Gr., Lanolin 3 Gr., Benzoefett 23 Gr. Abonnent K. 2, 18. Der Mietvertrag iſt durch den Krieg nicht aufgehoben, aber ſolange Ihr Mann im Felde iſt, kann kein Urteil auf Zahlung des Mietzinſes gegen Sie ergehen. Bei dem Kriegs⸗ fürſorgeamt können Sie weitere Auskunft erhalten. Abonnent R. H. im Felde. Wegen der noch nicht erfolgten Zuſtellung des per Bahn abgeſandten Pakets kann die Bahn nichts machen, da die Schuld nicht an der Bahn liegt. Bezüglich des Erſa für ein verloren gegangenes Paket wolle ſich 75 —205 an die hieſige Gepäckabfertigungsſtelle wen⸗ N. Abonnent H. K. in S. Am beſten iſt es werm Sie ſich an das Deutſche Goupernement in An⸗ werpen wenden, das Ihnen gern die gewünſchie Auskunft geben wird. Langjähriger Abonnent. Zu 1. Das Unterſes⸗ boot iſt eine noch ſo junge Ginrichtung der Marine, daß es wunder nehmen muß, daß das erreicht wor⸗ den iſt, was der jetzige Krieg an bedeutenden Er⸗ folgen gerade bei dieſer Waffe gezeigt hat. Daß dieſe Boote nicht dauernd unter Waſſer bleiben können, liegt in erſter Linie wohl an dem Mangel an Luft, zum andern aber wohl auch an den noch in manchen Beziehungen zu vervollkommnenden techniſchen und maſchinellen Einrichtungen der Boote. Auch die Orientierung der Schiffsleitung dürfte ein wichtiger Punkt ſein, warum ein län⸗ geres Verbleiben unter Waſſer nicht möglich ſſt. Sobiel uns bekannt, können die Unterſeeboote durchſchnittlich 30 Minuten unter Waſſer ſein; der Zeitpunkt iſt jedoch bei faſt allen Booten verſchie⸗ den.— Zu 2. Ihr Freund ſoll ſich an die Unter⸗ ſeeboot⸗Abteilung in Kiel wenden unter genauen Ausführungen, Zeichnungen uſw. Erfolg können wir ihm jedoch keinen verſprechen. Abonnent H. S. 999. Wenden Sie ſich an die Kriegsfürſorge, die im hieſigen Rathaus ihren Sitz hat. Abonn. J. F. Rh. M. Belfort iſt 1870/71 nicht im Sturm genommen worden, ſondern aufgrund der Waffenſtillſtandsbedingungen übergeben wor⸗ den. Das unbedingte Beſtehen auf der Einver⸗ leibung der Feſtung hätte die Friedensverhand⸗ lungen zum Scheitern gebracht und eine Wieder⸗ aufnahme der Feindſeligkeiten zur Folge gehabl. Das lohnte ſich aber nach der einſichtspollen Auf⸗ faſſung Bismarcks nicht. 5 Abonnent Nr. 9842. Gine dauernde Stellum können Sie jetzt in der Schweiz nicht annehmen. Vorübergehend dürfen Sie ſich dort aufpalten, unter Ausweis eines Auslandspaſſes, den Sie zu⸗ vor beim Bezirksamt, dann noch beim Bezirksſom⸗ mando zu beantragen hätten. 5 Kavalleriſt. Ihre Sinbernfung dürſte noch einite Wochen, vielleicht auch Monate dauern; ſie richtt ſich eben gennz nach den vorliegenden Verhältniſſen, wonach je nach Bedarf einberufen wird. Alle Waf⸗ fengattungen des unausgebildeten Landſtu werden nach unſerer Anſicht wohl nicht zu gleichet Zeit einberufen werden. Alter Abonnent. Der Termin Ihrer Einberufung iſt noch nicht beſtimmt. Im übrigen gilt für Sie dasſelbe, was heute im Briefkaſten unter Kabal⸗ leriſt“ geſagt worden iſt. Abonnent F. G. 1. Ihre Einberufung iſt wohl in den nächſten—4 Wochen beſtimmt zu erwarten; ein genauer Termin iſt uns noch nicht bebannt.— 2. Nekruten Ihrer Waffengattung ſind unſeres Wiſſens noch nicht Her 1 Abonnent J. Z. Der Ehefrau Ihres 0 185 8—5 Unterſtützung zu, wie den anderen Frauen, deren Männer im Kriege 5 Sie ſich an den Truppenteil Ihres Verwandte⸗ direkt, oder durch den letzteren, um eine Beſ nigung zu erhalten, daß der Betreffende ſich t ſächlich im Felde befindet und ſeine geſezlich⸗ Dienſtpflicht bereits abgelaufen iſt. Mit dieſer Beſcheinigung gehen Sie bezw. die Frau des feg lichen H. zum Kriegs-Unterſtützungdaurt Per Kaufhars— und ftellen Sie ewſprecherden Auten —11* 2— SGο ο ο i 2 nyer ——* ammmnuunum 8 2 — 8 8 — 8 — 8 8 5 5 l⸗ ſte ee⸗ de, *⸗ ör⸗ aß ſ//// ed* Mittwoch, den 4. Novewiber 1914. Seneral⸗Auzeiger MANNHEINM. Nittwoch, den 4. November 1914 ., Vorſtellung im Abonnement 1 Andreas Hofer Drama in 5 Akten von Walter Lutz Spielleitung: Emil Reiter Perſonen: Andreas Hofer, Sandwirt im Paſſeterkal, Tirol Anna, ſein Weib Hensen ſeine Kinder Maidele Hofersahne, ſeine Mutter Fritz Alberti Tereſina Oſter Marie Dietrich Käte Sautter Toni Wittels achim Haspinger, date VSreunde Ernſt Mewes goſef Speckbacher Hofers Hauptmann Haus Godeck apitan Sweth, Schüler der Wttesgelehrſamkeit, Hofers Schreiber Hermann Kupfer Sieberer, Hauptmann, Hofers Schwager Alexander Kökert K. Neumann⸗Hpditz Georg Köhler MarianneRub⸗Fiſcher Danney, Pfarrer Franz e Schütze Reſ, Magd Auderl Speckbacher, Sohn Joſef Speckbachers Heinrich Speunrath RNaffl, Bauer Robert Garriſon Baron Foreſtier, franzöfiſcher Generaladjutant Walter Tautz Naſſon, franzöſiſcher Hauptmann Max Grüuberg de Soeur, franzöſiſcher Soldat Ludwig Schnnitz Hierangel Mittelwurzer, bayriſcher Soldat Emil Hecht Franzöſiſche Soldaten, Tiroler, Ratsherren Die Handlung 0 im Jahre 1809 in der öſterreichiſchen Grafſchaft Tirol. Faſſeneröff. 6½ Uhr Anf. 7 uhr Ende nach 9½ Uhr Nach dem dritten Akte größere Pauſe Kleine Preiſe Im Großh. Boftheater. Douwerstag, 5. November Abonn. B 9 Kleine Preiſe Waffenſchmied Anfang? Uhr. Kirchen⸗Anſage. Eonngeliſch⸗yroteſtantiſche Gemeinde Kriegsandacht. Mittwoch, den 4. November 1914. Luthertirche. Abends 8 Uhr, Stadtvikar Lefholz. Ehriſtuskirche. Abends 8 Uhr, Stadtpfarrer Klein. FPauluskirche Waldhof. Abends ½8 Uhr Kriegs⸗ Audacht, Stadtpfarrer Bufjard. Tahnenhalter Germania 22 Vorzuge: Sillig, gut, ſeioht anwendbar, sohön. Zu hahen bei allen Sisenhandlungen und beim Fateni- inhaber: 38720 Fisenkonstruktionswerk Peter Schater aanbeim, lodustriehafen Telephon 1579. 8 PI an G8 vermietet J. Feet audwigshaf en, Luiſenſtr. 6. peeccceteeceesαενεννν Möbelhaus barl Kuch, G 3, l6 f Schlafzimmer, Kücheneinrichtungen Einzelmöbel in bekabnt guter Ausführung billigst. Freie Lieferung. Auf Wunsch Ziel⸗ gewährung. 38609 ees Seseeseeeseeeeeeeeeesese — ̃—˙ßX——————————— Ift. Prima Tafelobſt in beſten Sorten und längerer Haltbarkeit liefert an Private, Hoteliers und Wiederverkäufer. 38889 Karl Walter Sirſchhorn, Neckar. Apfel,(echte Odeuwälder lde bire inverſchiedenen S Sorten, empfiehlt zu billigſten Preiſon. Muſter werden vorgezeigt. 38879 Wilh. Hafner, Ladenburg. Verlängere dein Leben mit Hoghurt. 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Unter Bezugnahme auf 87 unſeres Statuts er⸗ ſuchen wir diefenigen Herren Aktionäre, die an unſerer Generalvefſammlung teilnehmen wollen. behufs Entgegennahme der Eintrittskarten ihre Aktien bei der Rheiniſchen Creditbank, Maunheim und deren Filialen, oder auf dem Kontor der Geſell⸗ ſchaft zu deponieren. Mannheim, den 2. Nonember 1914. Der Aufſichtsrat der Bierbrauerei Durlacher Hof. vorm Hagen. Dr. Broſien, Geh. Kommerzienrat. 8 d —— versicherungsgeschäft innegehabte General- vertretung der NLBINGIW Hamburg⸗ Düsseſdorfer Versicherungs-Aktiengesell⸗- schaft in Hamburg niedergelegt haben, nach⸗: dem die von uns seit 2 Jahres vertretene 5 „Frankfurter“ Allgemeine Versleherungs- Aktien-Gesellschaft in Frankfurt a. M. ebenfalis das direkte FEIIER-versicher⸗ ungsgeschäft aufgenommen und uns auch für diesen Zweig mit ihrer Verteetung be: auftragt bat, 38984 Mannhbeim, im November 1914. Elisabetbhenstt, 8 Telephon 672. Sebr. Nesymann. Bülow-· Pianos mit Flügelton in allen Stil- u. Holzarten. 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