udellg 111781 ide Woemwetsent: 70 pfg. monatlich, Beingerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag ncz..42 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inferate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Mk. Badi Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung lüchrichlen Telegramu ⸗Adreſſe: „Seneral⸗Anzeiger Rannheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Redaktion Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 Eigenes Nedaktionsbureau in Berlin Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Citeratur uns Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 528. die Kämpfe im Weſten und Oſten. Weitere Fortſchritte WCB. Großes Haupkquartier, 4. November, vormittags.(Amtlich.) Mitteilung der oberſten Heeresleitung. Unſere Angriffe auf Apres nördlich Arras und öſtlich Soiſſons ſchritten langſam aber erfolgreich vorwärts. Südlich Verdun und in den Vogeſen wurden franzöliſche An⸗ griffe abgewieſen. Auf dem öſtlichen Kriegsſchau⸗ platz hat ſich nichts weſentliches er⸗ eignet. * Zuverſicht im deutſchen Beere. Auch der heutige Bericht des Großen Ge⸗ neralſtabes läßt erkennen, daß es vorwärts geht, ſo ſchwer die Kämpfe auch ſein mögen. So laſſen denn auch alle Nachrichten von der Weſtfront erkennen, daß die Stimmung bei unſeren Truppen im Gegenſatz zu der der berbündeten Feinde ausgezeichnet iſt. Gbenſo läßt die Verpflegung u. was damit zu⸗ ſammenhängt, der Geſundheitszuſtand nichts zu wünſchen übrig. Mut, Angriffsluſt und Initiative ſind, wie uns berichtet wird, ſo ſtark, daß vielfach unſere Trup⸗ pen in ihren Stellungen gar nicht zurückzuhaltenſind. Es iſt auch nicht richtig, was in der Preſſe des Dreiverbandes und der mit ihr ſympathiſierenden neutralen immer wieder berichtet wird, daß unſere Ver⸗ luſte in dieſen Kämpfen beſonders groß waren. Gewiß haben wir ſchwere Opfer bringen müſſen, aber die Opfer unſerer Feinde waren betrüchtlich größer. Nehmen wir das alles zuſammen, ſo kann man der weiteren Entwickelung der Dingegetroſten Mutes und mii Ruhe entgegenſehen. Wichtige Beſprechungen im cager der Berbündeten. WTB. Paris, 4. Nov.(Nichtamtlich) Prä⸗ ſident Poincaré traf am Sonntag Abend in Begleitung der Miniſter Millerand und Ribot in Dünkirchen ein. Ribot begab ſich nach Pas de Calais, während die übrigen mit Brogueville und Kitchener lonferier⸗ u. An der langen Unterredung nahm auch 5 Joffre teil. Es wurde neuerdings Aheſtellt, daß in Gegenwart und Zukunft zwi⸗ den verbündeten Armeeſtäben vollſtändige bereinſtimmumg beſtehe. Broqueville und hener frühſtückten bei dem Präſidenten Pincare. Kitchener reiſte nachts nach ungland ab. Poincarc begab ſich in Be⸗ ung Joffres und Duparges am Montag vor⸗ Belgien, an die Gvenze entgegen. Der Präſident gufs neue die höchſte Bewunderung und — Mannuheim, Mittwoch, 4. November 1914. Die Welt im Uriege. den begeiſterten Wunſch von ganz Frankreich zum Ausdruck. Die Sache der beiden Länder ſei auch allen Franzoſen heilig. Der König dankte aufs wärmſte und ſprach ſeine lebhafte Anerkennung für die franzöſiſche Armec aus. Nachdem fuhr er im Automobil mit dem Prä⸗ ſidenten nach der königlichen Reſidenz, wo der Präſident der Königin ſeine Aufwartung machte. Dann begaben ſich die beiden Staatsoberhäup⸗ ter mit den beiden Miniſtern und Joffre nach Furnes. Die Truppen ſtanden auf dem Stadt⸗ hautsplatz. Der König und der Präſident nah⸗ men unter den Klängen der Marſeillaiſe und der Brabanconne eine Parade ab. Darauf fand eine lange Konferenz ſtatt. Bei der Verabſchie⸗ dung verſicherte der König den Präſidenten ſeiner unwandelbaren Freundſchaft für Frankreich. Präſident Poincaré und Millerand verbrachten den Nachmittag in Belgien inmitten der Trup⸗ pen in der Gegend von Ppern. Die Truppen zeigen gute Verfaſſung und Ausdauer und be⸗ finden ſich guten Mutes. * KRückſchau und Ausblicke. Anfang November 1914. In Lagen wie die, in denen Deutſchland ſich befindet, iſt ein Wechſel zwiſchen ſonnenhellen und trüben Tagen unausbleiblich. Das haben wir in dem nunmehr drei Monate dauernden Kriege erfahren. Dem überaus glänzenden Be⸗ ginn des Feldzuges, in dem unſer herrliches Heer von Sieg zu Sieg eilte, und der uns inner⸗ halb vier Wochen den Beſitz Belgiens und eines nicht unbeträchtlichen Teiles von Frankreich mit zahlreichen Feſtungen einbrachte, folgle der Rückſchlag an der Marne vor Paris und das heldenmütige aber auch opferreiche Ringen an der Aisne und der franzöſiſch⸗belgiſchen Grenze, das nun ſchon ſechs Wochen in hoher Spannung hält; der Trauerkunde von der Ver⸗ wüſtung eines großen Teiles der Provinz Oſt⸗ preußen durch die Ruſſen die Freudenbotſchaft von den Strafgerichten Hindenburgs; den Nach⸗ richten von den ſchönen Erfolgen unſerer öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Bundesgenoſſen in Ruſſiſch⸗ Polen die von den verluſtreichen Schlachten bei Lemberg und von dem Vordringen der Ruſſen in Galizien; den Nachrichten, daß Antwerpen nach nur zwölftägiger Belagerung erobert und daß ein vereinigtes deutſch⸗öſterreichiſches Heer ſiegreich in Ruſſiſch⸗Polen oſtwärts bis zur Weichſel vorgedrungen ſei, vor wenigen Tagen der Bericht, daß es vor überlegenen, über den Strom hervorgebrochenen Kräften habe zurück⸗ weichen müſſen. Natürlich haben die Siegesbotſchaften von den Heeren ebenſo wie die Nachrichten von den kühnen Taten unſerer braven Blaufacken im Lande frohe Aufnahme geſunden, die ungünſti⸗ gen Nachrichten Betrübnis erzeugt. Aber weder im einen noch im anderen Falle hat ſich Ueber⸗ ſchwänglichkeit oder Weichherzigkeit bemerkbar gemacht, der Grundton der im Lande herrſchen⸗ den Stimmung iſt tiefer Ernſt und feſte Entſchloſſenheit geblieben, die die beſte Gewähr eines glücklichen Ausganges des Krieges bieten. Wir haben hierdurch an laut ausge⸗ ſprochener Achtung bei unſeren Feinden und an Vertrauen bei unſeren Freunden gewonnen, Schwankende auf unſere Seite gezogen Wenn uns vor wenigen Tagen die erfreuliche Nachricht zugegangen iſt, daß zahlreiche Buren in Süd⸗ afrika ſich weigern, auf Verlangen Englands die Waffen gegen uns zu ergreifen, und wenn der Telegraph uns des weiteten gemeldet hat, daß die Türkeih die wohl auf den Anſchluß anderer mohammedaniſcher Völler rechnen lkann, ſich mutig zu Deutſchlands Gunſten erhoben hat, ſo hat hieran ſicherlich die einmütige, entſchloſſene Haltung der deutſchen Nation einen nicht geringen Anteil. Die Kunde kommt zu guter Stunde, da ſie geeignet iſt, die Offenſive zu lähmen, die Rußland anſcheinend im Begriff ſteht gegen uns zu ver⸗ ſuchen. Und die Freude, die das Eintreffen dieſer Kunde in Berlin hat laut werden laſſen, iſt um ſo erklärlicher, als wir bisher immer nur von der Vermehrung unſerer Feinde durch Völkerſchaften aller Weltteile Kenntnis erhal⸗ ten haben. Daß wir uns trotz allem in erſter Linie auf die eigene Kraft verlaſſen müſſen und von unſerer Entſchloſſenheit in Glück und Unglück nicht um eines Haares Breite abgehen dürfen, deſſen blei⸗ ben wir uns bewußt. v. Blume, Gen d. Inf. z. D. * Ein gründlicher Phantaſt. *Berlin, 4. Nov.(Prib.⸗Tel.) Der belgiſche Miniſterpräſident bielt ſich letzthin in Paris auf. Ueber die belgiſche Zukunft befragt, ſagte er: Ich habe ein unbeugſames Ver⸗ trauen zu der Einigkeit der Verbündeten. Wir müſſen einen feſten Block bilden, Preußen muß derſprengt und ein Gebiet ſo klein wie vor Bismarcks Zeiten werden. Auch der preußiſche Stagt muß geſprengt werden. Eine Ehrung für die Schöpfer meter⸗Mörſer. WTB. Karlsruhe, 4. Nob.(Nichtamt⸗ lich.) Die Techniſche Hochſchule Fridericiana hat den beiden Mitgliedern des Direktoriums der Aktiengeſellſchaft Friedrich Krupp, Dipl.⸗ Ing. Profeſſor Rauſenberger in Anerkennung ſeiner hervorragenden techniſch⸗wiſſenſchaft⸗ lichen Verdienſte um die Konſtruktion der neueren großen Geſchütze insbeſondere der 42. Zentimeter⸗Mörſer und Dipl.⸗Ing. Rudolf Hartwig in Anerkennung ſeiner hervorragen⸗ den techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Verdienſte als Leiter der Geſchützwerkſtation der Firma Krupp die Würde eines Doktor Ing, ehren⸗ halber verliehen. Der Kampf um Niautſchou Die heldenmütige Verteidigung Tſingtaus. WTB. London, 4. Nop.(Nichtamtlich.) Der„Daily Telegraph“ meldet aus Peking vom 30. Oktober: Chineſiſche Preſſemeldungen aus Schantung berichten, daß das deutſche Artilleriefeuer plan⸗ mäßig alle vorgeſchobenen ſapaniſchen Ver⸗ ſchanzungen vernichtet hat und damit je⸗ den Angriffaufunbeſtimmte Zeit hinausſchicbt. Das geſamte Glacis hin⸗ ter Tſingtau iſt mit Minen überſät, die elek⸗ triſch geleitet werden. * Berlin, 4. Nov. Tſingtau hält ſich immer noch. Der„Berl. Lokalanz.“ ſchreibt: Alle deutſchen Gedanken ſind bei den tapferen Kämpfern, die gegen die vielfache Übermacht der 42 Zenti⸗ des Feindes, getreu dem Gelöbnis ihres Führers auf ihrem Poſten ſtehen. Jeder Fußbreit unſerer Kolonie wird verteidigt. Der Proteſt Chinas gegen die Beſetzung der Schautungbahn durch die Japaner. WTB. London, 4. Nov.(Nichtamtlich.) Reuter meldet: In Tokio wurde am 1. Novem⸗ ber amtlich bekannt gegeben, daß die Schan⸗ tungbahn noch unter japaniſcher Kontrolle ſtehe, trotz der beſtändigen Verſuche der Chineſen, die Entfernung der ja⸗ paniſchen Mannſchaften herbeizuführen. * Die Pekinger Zeitungen in deutſchen Händen. WB. Peking, 3. Nov.(Nichtamtlich.) Die„Exchange Telegraph Company“ meldet (Abendblatt.) unter dem 31. Oktober: Von morgen ab wird keine engliſche Zeitung hier erſcheinen, da die Deutſchen die„Peking Gazette“ angekauft haben. Die nächſten britiſchen Organe werden in Tientſin erſcheinen. Die Deutſchen über⸗ nehmen zugleich die finanzielle Kontrolle über die geſamte chineſiſche Preſſe in Peking und beſitzen ein ihnen die Kontrolle gebendes Fi⸗ nanzintereſſe über die drei wichtigſten chine⸗ ſiſchen Blätter in Tientſin. Der Urieg mit England. Die„Emden“. WIB. London, 4. Nov.(Nichtamtlich. Die Morningpoſt meldet, daß nach brieflichen Nachrichten aus Liverpool vom 1. November die Behauptung unrichtig iſt, daß die„Emden“ unter japaniſcher Flagge in den Hafen von Penang eingefahren ſei. Sie habe vielmehr den Ueberfall mit dem Unternehmungsgeiſt und Schneid ausgeführt, den ſie bei den früheren Taten bewieſen hat. Das Eiſerne Kreuz für die Mannſchaft der „Emben“. Berlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Wie wir hören, hat der Kaiſer dem Komman⸗ danten von S. M. Schiff„Emden“ das Eiſerne Kreuz erſter und zweiter Klaſſe, den Offizieren das Eiſerne Kreuz zweiter Klaſfe, desgleichen 50 Unteroffizieren und Mannſchaften verliehen. Die Minenſperre in der Nord⸗ ſee. Schwere Schädigung der Schiffahrt der Neu⸗ tralen durch England. [Berlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Stockholm wird gemeldet: Aus Anlaß des Beſchluſſes der engliſchen Admiralität, die Nord⸗ ſee durch Minen zu ſperren, ſagte der Direktor des ſchwediſchen Schiffervereins einem Frage⸗ ſteller: Das Minenlegen in der Nordfee ſei der Tod der Seefahrt der neutralen Mächte. Die ſkandinaviſchen Rheder ſollten ſofort ihre Boote abtackeln, denn die Maßnah⸗ men der engliſchen Admiralität ſeien gleich be⸗ deutend mit dem Ende der ſchwediſchen Seefahrt. * Berlin, 4. Nov.(Priv ⸗Tel.) Die Be⸗ kanntmachung der engliſchen Admiralität, die ganze Nordſee als Kriegsgebiet anzuſehen, macht, wie die„Kreuzzeitung“ ſagt, großen Eindruck. England wolle alle neutralen Schiffe nach Dover dirigieren und dort durchſuchen. Die Deutſche Tageszeitung ſagt: Die Verdächtigun⸗ gen in der Admiralität ſind bewußte Unwahr⸗ heiten. Wann und wo haben deutſche Schiffe unter neutraler Flagge Minen gelegte Her Aufftand in Südaftill. WTB. London, 3. Nov.(Nichtamtlich.) Die„Morning Poſt“ meldet aus Kapſtadt; Die Gefahrzone iſt im nördlichen Teil des Oranjefreiſtaates, wo De Wet im Felde ſteht. Er zwang tatſächlich Engländer dazu, ſich ſeinem Kom⸗ mando anzuſchließen. Da die Eiſen⸗ bahnen bekannt gaben, daß ſie die Güter⸗ beförderung nach dem Rand nur auf Gefahr des Abſenders ausführten, beſchloß das Schertzamt infolge von Vorſtellungen der Han⸗ delskammer in Johannesburg, die Bahnen gegen das Riſiko der Gefahr durch die Auf⸗ ſtändiſchen zu entſchädigen. Hierdurch wurden die normalen Raten wieder hergeſtellt, 2. Seite Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 4. November 1914. 2219 9 — 2— Auffſt f eie Foſtaw-„ aeeese, PF Aufſtand 155 Armenien? Molts F Ne. Sel* Köln, 4. Novpbr. Nach der„Köln. 31g. cneneheg wird dem„Ten 5 1 5 Athen 9* meldet, daß 7— die armeniſche Bevölkerung im Aufſtande be⸗ 90, ee, 5 griffen ſei. +2 81 22 2 7 4 5 e& 95 SLA 15 Das engliſche Mittelmeergeſchwader geht nuch feeu Vongg 67 Kleinaſien. 5„GCGGF0C Berlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. l. Bur) NS Ueber Haag 175 der„B..“ aus London ge⸗ b Se—— meldet, daß das engliſche M ittelmeergeſchwader 8— nach Kleinaſien abgegangen iſt. b 1N 2 0580 Peeen 4 72, Die iſlamitiſche Welt. Das Eingreifen der Türkei in den Krieg lenkt die Aufmerkſamkeit auf die äußerſt große Ein⸗ flußſphäre des Iſlams, der nunmehr in ſeiner Geſantheit von einer Erbitterung gegen Ruß⸗ land, England und Frankreich entflammt werden wird. Ob und in welcher Weiſe dieſe Stim⸗ Hauig ſich in Taten umſetzen wird, das iſt heute Noch nicht abzuſehen. Mau btaucht leineswegs die Gefahr eines Paniſlamismus an die Wand zu malen, es genügt, wenn Teile der iflamiti⸗ ſchen Bevölkerung die Gelegenheit ergreifen, um Rußland und England in Atem zu halten. Im ganzen ſind etwa 16 Prozent der der Erde dem Iſlamſch ergeben. Die Zahl der Iflamiten wird aufe rund 250 Millionen angegeben. Die Mehrzahl hat ihren Wohnſitz in Aſten. In europäi ſchen Ländern werden noch nicht 12 Millionen gezählt. Die Zahl der Muslims auf der Balkanhalbinſel beträgt etwa 3,3 Millionen, im europäiſchen Rußland einſchließlich des Kaukaſus, wohnen 8,2 Millionen, in den übri⸗ gen Ländern wird ihre Zahl noch etwas über 50 000 geſck lätzt. In Afrika iſt die Zahl der iſlamitiſchen Bewohner mit etwa 75 Millionen Menſchen ſehr groß. Nimmt man die geſamte Bevölke⸗ rung Afrikas mit 125 Millionen Menſchen an, ſo entfallen nicht weniger als 96 der Bevölke⸗ rung auf die Muslims. Unbedeutend iſt ihre Zahl in Auſtralien und Amerika, wo im ganzen nur etwa 70 000 Iflamiten ſich aufhalten. Das Hauptgebiet, in dem ſich mehr als 160 Millionen Iflamiten be finden, iſt Aſjen Ihrer Stärke nach ſind ſie auf der vorderindi⸗ ſchen Halbinſel mit etwa 56 Millionen vertreben, Millionen Hindu gegenüber ſtehen. Ueber⸗ wiegend vertreten ſind die Mohammedaner in Bengalen und im Pandſchab. In China und den Nebenländern dürfte die Zahl der Iflamiten 32—33 Millionen 96 In China allein dürften ſich davon etwa 20 Millionen befinden. Schon 628 nach Chriſti ſaßte e der Iſlam in China feſten Fuß. Die größte Zahl der Mohammedaner befindet ſich in Kauſu mit etwa 8,35 Millionen, in Schenſi mit 6,5 und in Jünnan mit 3,75 Millionen. Das Grab des Vetters von Mohammed, Wah Abi Kabſcha mit Namen, iſt noch immer ein Wallfahrtsort für alle in China lebenden e Sehr groß iſt die Zahl der Iſlamiten auf dem Archipel ntit etwa 30 Millionen. Die Malaien nahmen im 13. Jahrhundert den Iflam an und trugen ſehr viel zu ſeiner Aus breitung bei. Nu nmehr erſt kommt die aſtatiſche Türkei mit 16,5 Millionen. Auf je 2000 Ein⸗ wohner kommen hier 961 Mohammedaner. In Ruſſiſch⸗Aſien mit Chiwa und Buchava ſchät It man die Zahl der Muslims auf 9½ Millionen. In Ruſſiſch⸗ Zentralaſien ſind 89,9 dgen der Be evölkerung iſlamitiſch, in Chiwa und Buchara 9955 Ji Afghaniſtan und Belutſchiſtan leben über 5 Millionen Mohammedaner. Endlich dürften auf Perſien noch etwa—9 Millionen Iflamiten zu rechnen ſein. Die vorſtehende Ueberſicht könnte vielleicht die Meinung aufkommen laſſen, daß die Moham⸗ medaner gewiſſermaßen in den verſchiedenen Erd⸗ teilen zerſtreut lebten. Dieſe Meinung iſt aber nicht richtig. Die iſlamitiſche Welt iſt zwar durch politiſche Grenzen geſchieden, aber geo⸗ graphiſ ch bildet das Gebiet, in dem der. Iſlam vorherrſcht, doch eine ziemlich ein⸗ heitliche Maſſe, die über dem Aequator einſetzend Afrika beherrſch, dann über Klein⸗ ab an Aſtrachan, Orenburg und Tobolsk vorbei, auf der anderen Seite reicht es bis zum Indus und bis tief hinein in die Mongolei. Allerdings leben die Mohammedaner in Vorder⸗ und Hinterindien, in China und auf dem malaiiſchen Archipel außerhalb dieſes zuſammenhängenden Gebietes, das der Iflam kraft ſeiner Religion beherrſcht. In dem zuſammenhängenden Ge⸗ biete wird das Eingreifen der Türkei auf alle Fälle für Rußland und England ſehr ernſte Wirkungen haben, während in den übrigen Län⸗ dern, wo Mohammieedaner wohnen, der Gang der Entwicklung fraglich bleibt. In dem zu⸗ Gebiete iſt die Zahl der bhammedaner auf etwa 120—125 Millionen zu veranſchlagen, in den übrigen Ländern iſt ihre Zahl etwa ebenſo groß. * Erklärung des Belagerungs⸗ zuſtandes in Aegypten. m. Hölhn, 4. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet von der holändiſchen Grenze: Das Reuterbüro meldet aus Kairo unterm 3. No⸗ vember: Der engliſche Major Maxwell hat die militäriſche Herrſchaft in übernom⸗ men. Es iſt der Belagerungszuſtand erklärt. m. Höln, 4. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Kopenhagen: Aus Kairo wird der„Politiken“ gedrahtet: Der Suezkanal würd ſeit Kriegsausbruch von engliſchen Trup⸗ pen bewacht. Durch große gepanzerte Züge und reichliches Verteidigungsmaterial ſuchen die Engländer den öſtlichen Teil Aegyptens gegen türkiſche Einfälle zu ſchützen. 30 000 Mann engliſche Territorialtruppen ſtehen ſchon unter den Fahnen. Bei den Deutſchen in wurden vielfach Hausſi ichungen abgehalten. Die Verhaftung des Konſuls in Basrg. m. Köln, 4. 101 Die„Kölniſche Zeitung' meldet von der bolländiſch en Grenze: Das engliſche Preſſebureau teilt ein Telegramm des engliſchen Konſuls in Muhamera in Pet⸗ ſien mit, worin erwähnt wird, daß der eng. liſche Konſul in Basra nebſt mehreren eng⸗ liſchen Kaufleuten durch die worden ſei. Türken verhaftet WITB. Konſtantinopel, 4. November Smyrnger Blätter beſtätigen die Meldung. daß der Hafen von Smyrna ſeit dem g, Oktober für die Schiffahrt geſperet iſt Die telegraphiſchen Verbin dun gen zwiſchen der Türkei und Aegypten ſind unterbrochen. Die Regierung hat die Löſchung ſämtlicher Leuchttürme an den Küſten des Mittelmeeres be⸗ ſchloſſen und Befehl dazu bereits erteilt. Die Sozialdemokratie un der Arieg. Von Inlius Patzelt⸗Wien. Die Leitung der ſozialdemokratiſchen Partel in den Vereinigten Staaten hat die Einberufunz eines internationalen ſozialdemokratiſchen Kun⸗ greſſes im Intereſſe der baldigen Herbeiführung des Friedens angeregt. Ob es zur Gin⸗ berufung dieſes Kongreſſes kommen und ob dann ſeine Abhaltung einen Erſolg haben wird, iſt fraglich, da die Meinungsverſchieden⸗ heiten, die zwiſchen den einzelnen nationglen Gruppen beſtehen, grundſätzlicher Natur ſind. Bereits der Aufruf des unter franzöſiſch belgſ⸗ ſcher Leitung ſtehenden internationalen Bureals an die deutſchen Arbeiter hatte gezeigt, daß die vomaniſche Sozialdemokratie der deutſchen deren Politik und Haltung vorſchreiben will Wüh⸗ rend in Frankreich und in Belgien die ſozial⸗ demokratiſchen Führer in die franzöſiſche und in die belgiſche Regierung eintreten, Miniſter ſwun⸗ den und als ſolche unmittelbar Anteil an der Leitung des Krieges und damit auch die Ver⸗ antwortung für die Art ſeiner Führung auf romaniſcher Seite nehmen, rechneten ſie es den deutſchen Sozialdemokraten als ein Verbrechen an, daß ſie überhaupt ins Feld rückten.— As in der letzten Zeit der ſüddeutſche ſozialdemo, kratiſche Abgeordnete Fendich offen erllark, daß man froh ſein müſſe, daß Deutſchland ſe wie es der Fall iſt, gerüſtet ſei, wurde er ſofort aus dem Weſten als Verräter an den ſozialdenm, kwatiſchen Parteigrundſätzen denunziert.— Die Haltung der romaniſchen Sozialdemokratie wäre indeſſen— nur vom ſozialiſtiſchen Standpumt aus betrachtet— immer noch begründet, wenn Deulſchland dieſen Krieg heraufbeſchworen hätte, wenn es um Landerwerb und nicht um ſeine Verteidigung kämpfen und ein Sieg Deutſch⸗ lands den kulturellen Rückſchritt, Knebelung der 72 5 en Entwicklung und den Sieg des aut⸗ ozialen Elementes bedenten würde Von alle⸗ 125 iſt aber genau das Gegenteil der Falll Die treibenden Kräfte auf der Seite unſent Gegner ſind das leiſtungsunfähige und deshalh aus beuteriſc⸗ Unternehmertum Englands, de⸗ Zaris smus und die entartete Bourgeoſie Fraſtk. Würde der Sieg dieſer Gruppe den Sieg in Hinterin idieſt mit 3½ Millionen. Eine etwas aſien und Arabien weit und breit ſich in den Konſuln in Kaird wurden mit ihrem Perſonal abweichende Schätzung nimmt für Oſtindien aſiatiſchen Kontinent hinein erſtreckt. In Ruß⸗ ausgewieſen. Staatsangehörige dür⸗ 62½% Millionen au, denen 2071 land— Dieles Gebiet vom Kaſpiſchen Meerefen das Land nicht ohne Erlaubnis— eeeeee— hielten, wo ſein ſchwacher Lebens Sunke von der Mufik entnel hme, die ja ihrem Weſen nach, Kunſtpflege und volkskraft. feindlichen Mächten verlöſcht zu werden drohte.] wie ſchon die alten Griechen erkannten, am Eine Kriegsbetrachtung von Dr. Göhler. Wenn in dieſer Kriegszeit deutſche Heerführer und Politiker, Dichter und Gelehrte zum deut⸗ ſchen Volke ſprechen, immer klingen zwei Grund⸗ töne wieder durch:„Wir danken unſere Siege unſerer vollendeten militäriſchen Rüſtung und Georg Organiſation. Wir danken ſie der ſittlichen Kraft unſeres Volkes.“ Wie ein doppe lter Orge lL⸗ punkt auf Tonika und Dominante iſt dies Fun dament. Erſt das Zuſamenwirken von mili⸗ läviſcher Zucht und ſittlichem Beſwußtſein macht das deutſche Volk unüberwindlich. Keines von beiden allein. Es hat viele ſehr bedeutende gaben, die aus ernſten Anzeichen in den letzten Jahrzehnten ſchloſſen, daß ſowohl die militſ⸗ riſche wie die ſittliche Tüchtigkeit der Deutſchen Schaden zu leiden bagüönne. Aber dke reinigende Kraft furchtbarſter! Verantwortung hat hier wie dort mit einem Male das wuchernde Unkraut ausgerodet. Unter dem ungeheuren Druck, mit dem eine Ueberzahl von Feinden Deutſchland niederzuzwingen ſucht, iſt eine Spannung aller Lebenskräfte entſtanden. Ange ſichts der rieſen⸗ haſten Gefahr ſind im tiefſten Innern des ganzen Volkes die gewaltigen Triebe reinſten ſittlichen Willens erwacht, die vielfach erſtorben ſchienen. Sie ſchlummerten nur, denn überall im Volke waren Arbeiter am Werke, die in unermüdlicher gleellorgeriſcher Tätigkeit“ als Hausärzte des Volksgeiſtes das Ethos auch da am Leben er⸗ Meuſchen ge⸗ So haben für die Mobiliſierung nicht nur die Generalſtäbler gerüſtet und alles trefflich vorbe⸗ reitet, ſondern auch alle die„Geiſtlichen“ in den Kirchen und Schulen, in den Hallen der Kunſt und Wiſſenſchaft. Es iſt eine der in einer Kunſt, in der Muſik, Beethoven mit unermeßlicher neu gepredigt hat: Daß ein altgriechiſchen Kraft tiefer Zuſammenhang iſt zwiſchen K And Sit ttlich keit, daß ein gewaltiger Einfluß ausgeht von dem künſtleriſchen, insbeſondere von dem muſi⸗ kaliſchen Empfinden eines Vol auf ſeine Lebenskraft. In der Erkenntnis dieſes Zuſam menhanges ſind im Deutſchen Reiche. jederzeit eine Unmenge ſtiller Arbeiter am Werke ge⸗ weſen, um in den Schulen und Häuſern, in den i älen, in geſelligem Verkehr wie an Feiertagen dem Volke ſeine beſondere ſeine Muſik edel zu erhalten. de i letzten Jahrzehnten iſt dieſe räftig geleiſtet und organiſi worden, weil von den verſchiedenſten Seiten wie dem geſan mien ſittlichen Standpunkt des Volkes ſo auch ſeiner Kunſt ſchſvere Gefahren drohten. Man darf wohl dieſer ſegensreichen Mitarbeit deutſcher Kunſterzieher an der Vorbereitung der deutſchen Kriegsbereitſchaft heute gedenken, wo die Kunſt ſo völlig überflüſſig erſcheint und doch auch e weiter kämpfen muß gegen die Feinde der deutſchen Volkskraft. Zwei Gefahren waren es beſonders, die der deutſchen Kunſt in den letzten Jahren drohten And J0 Wenn ich die Beiſpiele dafür im weſentlichen aus dem ſittlichen Empfinden des Volkes iſt, ſo wir a doch leicht auch Parallel⸗Erſcheinungen in den anderen Künſten feſtſtellen können. Die beiden Gefahren droh immer drohen von unten und unmittelbarſten mit Von unten drohte die die rohung, die Vergemeinert gefährlichſt Waffe in der Hand d zegt ders war die Schlager⸗Operette, die witz und geiſtloſe, meiſt nur um den einen Punkt ſich dreyer e, bezeich⸗ nender Weiſe unt ausländiſchem Einfluß ſich immer mehr auch in manirierle fremdländiſche Rhythmik verirrende Operette. Kommen alle die feinen die dieſem Operetten,geiſt“ gemäß Zeit fanden, ſtatt etwas vernünftige Deutſches zu tun, lieber aus Paris importierten Tango zu lernen, ſich jetzt nicht recht lächerlich und dumm vor s Schämen ſie ſich nicht ein bißchen, wie weit ſie Bereits 1 der ſchiefenen Ebene in durchbroche⸗ nen Strümpfchen Männlein wie Weiblein hinabgerutſcht warend Leider gibt es ja ſelbſt in dieſer furchtbar ernſten und großen Zeit Menſchen, die es fertig bringen, in Operetten⸗ Vorſtellungen zu gehen. Der Kampf gegen die künſtleriſche Und ſittliche Abſtumpfung des Volkes 2 15 die Operetten⸗ ſchlager iſt eben außerordentlich ſchwer. Schon trugen die Grammophone dieſe Gaſſenhauer bis in die Häuſer der Bauern, und auf den Straßen der Städte und Dörfer ſangen ſie die Kinder Damen und Herren, und banzten Schieber dazu. Jetzt hal der Krieg die Arbeit aller der treuen Lehrer, die das deutſche Volkslied zu erhalten ſut chten, die Bemühungen der Muſiker ind Muſikfreunde, die die alte Kunſt des zur Laute⸗ Singens neu machten, geſegnet und allen die überall für edle Kunſt eintraten, reiche 2 folge gebracht. Das deutſche Volks⸗ lied lebt wieder! Möge es gerade ſch in allen deutſchen Schulen und Häuſern 2 lebendig werden, daß es keinem Operette ſchlager wieder weicht. Mit Freuden werden die Männer, die ſeit Jahrzehnten deutſche Vol olk⸗ ſeder in Schule und Haus zu verbreiten ſuchen, jetzt ſehen, wie der Krieg ihnen Recht gibt. Das deutſche Volk braucht ſein Voltslied, 5 alle die Beſtrebungen zur künſtleriſchen Jugend pflege ſind auch Vorbereitungen für die wereee der Deutſchen geweſen. Dadurch hilft man dem Volke von Vätern exerbten guten Geiſt erhalten. Et 5 für deſſen Gemütsveredelung mit ſolchem un teln gearbeitet wird, kann keine Belgier um Ruſſengreuel begehen, bewahrt ſich den vor engliſchem Lug und Trug, hält tren 7 Wahrheit und Recht. 5 Rechte Kun ſtpflege, d. eine die den Sinn für Gdles und Hader pſin Großes ſchon in die Herzen der Kinder pf und ihn im Leben der Erwachſenen leb erhält, hilft mit an der Erziehung zu Me nſchen. Es gibt freilich noch eine andre Art von Kunſtpflege, und damit kommen wir dbe Sere 72 Gefahr von oben, die ich als die zwweite hung deutſcher Volkskraft auf dem bezeichnete. Es gibt eine SS ee 8 ckn 2 DN * — teer 7FbC0 VVdVVVcc aftet nber, ung, n 80. enb⸗ ee AA 38 Mittwoch, den 4. November 1914. General⸗Anzeiger⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) J. Seite. der Freiheit in Europa, den kulturellen, wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Fortſchritt bedeuten? Nein, und deshalb iſt auch der engliſch⸗franzö⸗ ſiſche Einwand, daß in dieſem Kriege der deutſche Meilitarismus als kulturfeindliches Element ver⸗ nichtet werden müſſe, eine Lüge. Der deutſche Militarismus hat nicht verhindert, daß die ſoziale Geſetzgebung in Deutſchland, der den weſtlichen Staaten von Rußland ganz zu ſchweigen— weit vorausgeeilt iſt und der Arbeiter in Deutſchland ſich längſt in einer viel beſſeren Lage befindet als der Frankreichs und Englands; der deutſche Militarismus hat nicht berhindert, daß in dieſem Kriege in Deutſchland eine alle Standesunterſchiede verwiſchende Liebestätigkeit ſich entfaltet, zu der das Elend der Maſſen in Frankreich und auch in England in einem grauenvollen Gegenſatze ſteht. Kriege, in der Zeit der größten Anſpannung ſeiner geiſtigen und körperlichen Kräfte kommt das Weſen eines Volkes zum reinſten und voll⸗ kommenſten Ausdrucke, mit, jedem Tage aber wird es klarer, daß das monarchiſche, militariſti⸗ ſche Deutſchland in ſeinem Weſen weit demokra⸗ liſcher iſt als das republikaniſche Frankreich und das parlamentariſche England. Wäre nicht der deutſche„Militarismus“, das heißt, wäre Deutſchland nicht gerüſtet und das deutſche Volk nicht in allen ſeinen Gliedern ſich der Pflicht betvußt, alles einzuſetzen für deutſches Weſen, dann läge die Freiheit in Europa längſt geknebelt auf dem Boden, dann hätte der Zavis⸗ mus bereits geſiegt und wäre das engliſche Aus⸗ beutertum bereits an der Arbeit, die ſozial Geſetzgebung um ein halbes Jahrhundert zurück⸗ zuſchrauben. „Nicht die deutſche Sozialdemokratie verrät alſo ihre Parteigvundſätze, wenn ſie dieſen Kampf um FFreiheit, Fortſchritt und Kultur begeiſterten Herzens mitkämpft, ſondern die franzöſiſche Sozialdemokvatie hat ſich zum Bundesgenoſſen der Mächte des Rückſchrittes gemacht Das iſt indeſſen ihre Sache; in dem Augenblicke aber, wo ſie verlangt, daß die deutſche Sozialdemo⸗ kratie ihr folgen ſoll, in dem Augenblicke, wo ſie den Grundſatz aufſtellt, daß ſie, die franzöſiſche Soßialdemokratie, die Pflicht habe, Deutſchland zu bekämpfen, den deutſchen Genoſſen aber es obliege, ihre Vaterland zu verraten, ſieht ſie ſie nicht mehr als gleichberechtigte Genoſſen an, ſondern will ſie zur Sklavin derer machen, die heute für den Rückſchritt kämpfen. Vander⸗ helde als Mitglied einer Regierung, die die Greueltaten in Belgien angeordnet hat, einer Regterung, die ſich unter das Kommando eines Grey und Churchill ſtellt und Sem⸗ hat, Guesde und Augagneur als Mit⸗ glieder einer Regierung, die ſich zur Dienerin des Zaren herabgewürdigt hat und Europa mit den wilden Horden Afvikas und Aſiens überſchwem⸗ men will, ſie ſoll die deutſche Sozialdemokvatie als Führer anerkennen?— Ich glaube, es gibt keinen deutſchen Sozialdemokraten, der das nicht als eine Beleidigung ſeines Menſchentums, als die Zunmtung eines abſcheulichen Verrates empfinden würde! Im n Die Aufgaben der inneren Politik im Uriege. Zur Bekämpfung der Arbeits⸗ loſigkeit im Baugewerbe. WIB. Wien, 4. Nov.(Nichtamtlich.) Die unter der Leitung des Mmiſters der öffentlichen Arbeiten ſtehende miniſterielle Kommiſſion zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit und zur Linde⸗ rung der Notlage im Baugewerbe hat ihre Be⸗ aatungen zum vorläufigen Abſchluß gebracht. Außer der Fortführung der bereits angefange⸗ nen Bauten wurde die Inangriffnahme einer ſehr bedeutenden Zahl wichtiger Bauten auf allen Gebieten des ſtaablichen Bauweſens in den ſtandsbezirken beſchloſſen und bereits eingeleitet. Hierbei ſind insbeſondere umfangreiche Erdar⸗ beiten bei Gleislegungen, welche großen Maſſen von ſpeziell nichtqualifizierten Arbeitsloſen Be⸗ ſchäftigung geben, hervorzuheben. Auch Fluß⸗ regulierungen in vielen Kronländern, Straßen⸗ und Meliorationsbauten bieten auf längere Zeit hinaus Gelegenheit zu Verdienſt. Um höher qualifizierten Arbeitern, ſpeziell Baugewerbe⸗ treibenden Arbeitsgelegenheit zu verſchaffen, wurden die Landeschefs ermächtigt, in den Not⸗ ſtandsgebieten auch Hochbauten zur Ausführung zu bringen. Ferner wurden auch andere Arbei⸗ ten, die geſchultes Perſonal erfordern, wie Pfla⸗ ſterungen, Walzungen, Teerungen an Straßen und Regulierungsarbeiten an Flüſſen, zur Durchführung genehmigt. Zur Durchführung der Hilfsaktion wurden durch Kaiſerliche Ver⸗ ordnung Ausnahmebeſtimmungen für begün⸗ ſtigte Bauten erlaſſen, ſo ein Verzicht auf die Er⸗ legung von Bürgſchaften, Anweiſungen von Abſchlagszahlungen für Unternehmer; bei ſtaat⸗ lichen Bauten die Befreiung von der Erlegung von Kautionen bei öffentlichen Bauten während der Kriegsdauer. Auch iſt Vorſorge getroffen, daß die Kommiſſion beim Auftreten neuer Be⸗ dürfniſſe nach der Zuſtellung von Arbeitsmög⸗ lichkeiten ſogleich in die Lage kommt, die erfor⸗ derlichen Maßnahmen zu treffen. Sammelt Weihnachtsgaben für unſere Flotte. Zum Schutze unſerer ausgedehnten Meer⸗ grenzen in ſteter Wachſamkeit, allen Unbilden der Nord⸗ und Oſtſee ausgeſetzt, harren ſeit vielen Tagen und Nächten unſere wackeren See⸗ leute des Augenblicks, da der oberſte Kriegsherr auch ſie zum Kampfe rufen wird. Heldenmütige Taten haben ſchon jetzt die am Feinde ſtehenden Vorpoſten der Flotte, vor allem unſere Kleinen Kreuzer, die Unterſee⸗ und Torpedoboote ver⸗ richtet. Aber auch alle anderen, vom Admiral bis zum Matroſen und Heizer, ſehnen die Stun⸗ den herbei, wo auch ſie, wie die Kameraden des Landheeres, den Siegeslorbeer erringen dürfen. Bis dahin iſt Entſagung und treues Ausharren auf dem ihnen angewieſenen Poſten ihr Los. Zeigen wir ihnen, daß ihrer dasVaterland treu gedenkt und voll Vertrauen auf ſeine junge, opferbereite Flotte blickt, indem wir zur Ver⸗ ſchönerung ihres Weihnachtsfeſtes beitragen. Keiner koſtbaren Geſchenke bedarf es, aber nütz⸗ licher und angenehmer Gaben mit einem freund⸗ lichen Gruß des Gebers, der als ein Klang aus 2185 auch beſcheidenen Spenden Wert ver⸗ eiht. Beſonders erwünſcht ſind kteine, für den ein⸗ zelnen Mann beſtimmte Pakete, die in Kiſten zu 100 oder 50 Stück verpackt mit der Aufſchrift „Kriegsgut, Weihnachtsſpende für die Marine“, mit Angabe der Zahl der ein⸗ liegenden Pakete verſehen, bis Anfang Dezember einzuliefern ſind. Ihr Inhalt wäre aus nachſtehenden Gegen⸗ ſtänden zuſammenzuſtellen: Strümpfe, Kämme, Seife, Taſchentücher, Täſchchen mit Nähzeug, warme Handſchuhe, Pulswärmer, Harbürſten, Taſchenmeſſer, Poſtkarten, Notizbücher die ſich als Kriegstagebücher eignen, Bleiſtifte, Zigar⸗ ren, Zigarrentaſchen, Zigaretten, Zigaretten⸗ taſchen, Tabak, Pfeifen, Kautabak, Schokolade und ähnliches was als Weihnachtsgeſchenk er⸗ freut. Wer nicht ſelbſt in der Lage iſt, ſolche Pakete anzufertigen, ſende Geldſpenden an die Sammel⸗ ſtellen. Verteilung der Gaben. 1. Zentralverteilungsſtelle: Groß⸗ admiral von Koeſter, Kiel, Seebadeanſtaltslaza⸗ rett. Bei großen Sendungen empfiehlt es ſich ſie dieſer Zentralſtelle vorher an⸗ zumelden. Es wird alsdann von ihr Be⸗ ſcheid erteilt werden, an welche nachſtehenden Stellen die Sendungen zu richten ſind, um zu vermeiden, daß Anhäufungen an Stellen mit geringem Bedarf ſtattfinden. Beſondere Wünſche werden nach Möglichkeit berückſichtigt. 2. Sammelſtelle für freiwillige Liebes⸗ gaben der Kaiſerlichen Marine, Berlin. Vize⸗Admiral z. D. Winkler, Reichs⸗ Marine⸗Amt. 3. Sammelſtelle uſw. Kiel. 4. Sammelſtelle uſw. Cuxhaven. 5. Sammelſtelle uſw. Wilhelmshaven. Unter Benutzung dieſer Adreſſen erfolgt die Beförderung frachtfrei. Verſendung und Verpackung. a. Der den Gaben beizufügende Frachtbrief ſoll den Inhalt der Sendungen und die em⸗ pfangende Stelle genau angeben. Jedes Fracht⸗ ſtück muß mindeſtens auf zwei Seiten mit einer mit den Angaben des Frachtbriefes überein⸗ ſtimmenden Aufſchrift(aufgeklebter Zettel) ver⸗ ſehen ſein. Unter den Deckel in die Kiſte iſt ein weiteres Inhaltsverzeichnis zu legen. Die Eiſenbahnverwaltungen dürfen die An⸗ nahme von Militärgut zur Beförderung wegen Mangels an Transportmitteln nicht ablehnen. Als„dringlich“ bezeichnetes Militärgut geht allen anderen Güterſendungen in der Beförde⸗ rung vor. Kleinere Sendungen ſind als Poſtpakete zu ſenden. In dieſem Falle muß das Porto vom Abſender getragen werden. b. Die für beſtimmte Marineangehörige in Belgien beſtimmten Weihnachtsgaben ſind in dauerhafte, gut und feſt vernagelte Holzkiſten zu verpacken und werden am⸗beſten der Zentral⸗ ſtelle in Berlin zugeführt. c. Das Gewicht der einzelnen Kiſten ſoll möglichſt 75 Kilogramm nicht überſteigen. Kleine Kriegszeitung. Im deutſchen Antwerpen. Ein amerikaniſcher Berichterſtatter, der Antwer⸗ pen in den letzten Stunden des Bombardements verlaſſen hatte, iſt neuerdings in die Stadt zurück⸗ gekehrt und hat 10 Tage lang friedlich und unbe⸗ helligt unter den Deutſchen gelebt. Seine Ein⸗ drücke im deutſchen Antwerpen ſchildert er jetzt in einem ſehr ausführlichen Brief. Er ſtellt zunächſt feſt, was ja bereits bekannt iſt, daß die Stadt ver⸗ hältnismäßig wenig gelitten hat. Die belgiſchen ſtädtiſchen Behörden ſchätzen den Materialſchaden freilich auf 40 Millionen Mark und geben an, daß 800 Häuſer, meiſt Wohnhäuſer, gänzlich zerſtört und 500 beſchädigt wären; der Amerikaner glaubt jedoch, daß dieſe Zahl zu hoch gegriffen iſt, wenn man nicht etwa unter den beſchädigten Häuſern jedes mit einer zerbrochenen Fenſterſcheibe oder ſonſtwie von Granatſplittern berührte Gebäude mitrechnen wolle. Dann aber ſchildert der Ameri⸗ kaner mit einiger Ueberraſchung, wie ſchnell die Stadt zu ihrem friedlichen Leben zurückgekehrt iſt: „Mit erſtaunlicher Geſchwindigkeit nimmt die Stadt ihr gewöhnliches Ausſehen wieder an. Die elektriſchen Straßenbahnen fahren wieder, die bel⸗ giſchen Poliziſten ſind in die Straßen zurück⸗ gekehrt, der Bürgermeiſter und ſeine Beamten haben ihren Poſten— unter deutſcher Oberaufſicht — im Rathauſe beibehalten. Ihre Arbeit iſt äußerſt ſchwierig geweſen und hat viel Takt erfor⸗ dert, von dem Augenblick an, als ſie an jenem Frei⸗ tagmorgen zu ihrer Verblüffung erfuhren, daß das Heer ſich zurückgezogen habe, und als ſie die ber⸗ antwortungsvolle Aufgabe übernehmen mußten, unter Feuer den Feind aufzuſuchen und die Be⸗ dingung der Uebergabe feſtzulegen... Die köſt⸗ lichen Kirſchtorten ſind in den Schaufenſtern der Kuchenbäcker wieder aufgetaucht, billig wie immer, und Birnen und Weintrauben, ganz überraſchend wohlfeil, ſind bei jedem Obſtverkäufer zu haben. Ueberall gibt es reichlich zu eſſen, wenigſtens in den Reſtaurants, und die Preiſe ſind ſo niedrig wie gewöhnlich, d. h. ganz beträchtlich niedriger als in London. Die meiſten Hotels ſind noch geſchloſſen oder nur zumteil geöffnet oder ganz von den deut⸗ ſchen Offizieren beſetzt. Ich hatte jedoch keine Schwierigkeit, ein Zimmer zu erhalten, und in meinem großen Hotel an der Place de Meir war zwar das Reſtaurant nicht eröffnet, aber das Café war im Betriebe, und es herrſchte kein Mangel an Brödchen und Butter, Milch und Eiern. Das Waſſer iſt noch ſalzig und erinnert an die Schelde, aber es iſt reichlich vorhanden. Militärautos fahren noch immer zahlreich über den Platz, wie in den letzten drei Monaten, nur mit dem Unterſchied, daß jetzt deutſche Offiziere in ihren blaugrauen Capes darin ſitzen, und ſtatt der Brummlaute er⸗ tönt der helle Dreiklang des kleinen ſilbernen Horns, auf dem eine Art harmoniſcher Serenade Neblaſen, wird, während der Wagen vorüberſauſt.“ Ausführlich werden die zahlreichen bereits be⸗ kannten Erlaſſe in deutſcher, vlämiſcher und fran⸗ zöſiſcher Sprache geſchildert, in der der Bevölkerung die verſchiedenſten notwendigen Vorſchriften ge⸗ geben werden. Die aus Brüſſel kommenden vom Generalfeldmarſchall von der Goltz gezeichneten findet der Amerikaner kurz, ſtreng und treffend, während die des Generals von Boedenhauſen u. des Militärgouverneurs Baron von Huene mehr aus⸗ einanderſetzten und freundlich zuredeten. Vor allem wird in einem Plakat energiſch darauf hingewie⸗ ſen, daß kein Belgier gezwungen würde, gegen die Ruſſen zu kämpfen, daß vielmehr nur deutſche Bürger im deutſchen Heere dienen dürften.„Ab⸗ geſehen von wenigen Sektionen Marine⸗ und Land⸗ flurmtruppen und einer berittenen Patrouille waren nur wenige deutſche Soldaten zu ſehen. Die meiſten von ihnen ſchienen ſchon im mittleren Alter zu ſtehen, wobei allerdings die Bärte, die ſeit dem Beginn des Krieges nicht geſchnitten ſind, dieſen Eindruck verſtärken könnten, und es waren friedliche, um nicht zu ſagen wohlwollende Män⸗ ner. Man ſah Soldaten, mit belgiſchen Kindern ſpielen, und einmal kam eine Kompagnie von Leu⸗ ten, die Schanzen gegraben hatten, von ihrer Ar⸗ beit zurück, die Schaufeln über der Schulter und alle ſingend, als ob ſie auf einem Ausflug geweſen Märenn Der Amerikaner war in Holland ſehr gewarnt worden, er ſolle ſich ja in Acht nehmen, da er bei der geringſten Unvorſichtigkeit ins Gefängnis ge⸗ bracht würde. Zu ſeinem Erſtaunen kann er nun unbehelligt in die Stadt hinein mit den Flücht⸗ lingen, die nach Antwerpen zurückkehren; er übt zuerſt überall die größte Vorſicht;„aber allmählich bemerkte ich, daß ich nicht nur nicht genau beob⸗ achtet wurde, ſondern daß man ſich überhaupt nicht um mich kümmerte. Ich aß in verſchiedenen Re⸗ ſtaurants zu Mittag, immer in der Nähe von deutſchen Offigieren, und einmal ſprach einer mei⸗ ner Bekannten, der lange in Antwerpen gelebt hatte und über den Fall der Stadt ſehr erregt war, in engliſcher Sprache über das Bombardement, ohne daß er ſeine Gefühle zu verbergen ſuchte, während am Nachbartiſch deutſche Offiziere ſaßen. Aber dieſe beachteten ihn nicht im geringſten. Ich ging durch ganz Antwerpen und wurde nicht einmal nach meinen Papieren gefragt; kein Deutſcher nahm Notiz von mir außer einem Poſten, der mich anrief und den Kopf ſchüttelte, als ich in einiger Entfernung von ihm eine nicht explodierte Gra⸗ nate unterſuchen wollte. Als ich Antwerpen verließ, fragte man nach meinen Papieren; der Poſten warf nur einen Blick auf meinen amerikaniſchen Paß und ließ mich durch“. Den denkbar ſchärfſten Gegenſatz zu dieſem Ver⸗ halten der Deutſchen erlebte der Amerikaner in Folkeſtone, wo ein amerikaniſcher Paß, verſchiedene Ausweiſe von amerikaniſchen Konſuln, ein franzs⸗ ſiſcher Paß und Geleitbrief und noch andere Pa⸗ piere nicht genügten, ſondern immer wieder ein Kreuzverhör mit ihm angeſtellt und all ſeine Sachen durchſucht, ſeine Briefe und Papiere geleſen wur⸗ den.„Der Gegenſatz war ſeltſam und intereſſant.“ Eine tapfere Quartiermutter. Im badiſchen Staufener Wochenblatt ſchildert ein junger Kriegsteilnehmer aus Staufen, mit welch aufopfernder Fürſorglichkeit er und ſein Ka⸗ merad von ihren Quartiergebern in einem ober⸗ elſäſſiſchen Orte berpflegt wurden. Er ſchreibt:„Ich und mein Kamerad waren in W. bei einem Sattlermeiſter in Quartier. Früh 5 Uhr mußten wir unſere Schüßengräben, die etwa 200 Meter von dem Orte entfernt lagen, beſetzen. Um 7 Uhr brachte uns unſer Quartiervater den Kaffee in den Schützengraben. Als wir, gemütlich plaudernd, den Kaffee tranken, fielen plötzlich ſechs Schrapnells in das Dorf, gerade in das Haus, in dem wir nachts die Maſchinengewehre unter⸗ gebracht hatten. Im ſchnellſten Tempo eilte nun unſer Kaffeeträger wieder ſeiner Behauſung zu. Das feindliche Feuer nahm den ganzen Vormittag zu, und unter immerwährendem Feuer wurde es Mittag. Das feindliche Feuer war wirkungslos, denn die Schrapnells ſchlugen immer 50 bis 100 Meter hinter uns ein. Jetzt ſagte ich zu meinem Kameraden:„Heute bringt uns unſer Quartier⸗ meiſter kein Mittageſſen, denn jetzt kracht es ihm zu ſehr.“ Wir lagen ganz ruhig im Schützen⸗ graben; da auf einmal hörten wir eine Stimme rufen:„Wo ſind denn meine zwei Soldaten? Als wir aufſchauten, ſahen wir zu unſerem größten Erſtaunen unſere Quartiermutter mit dem äußerlicher Art, die Dokorationsmittel iſt, die den Menſchen etwas aufklebt, anſtatt etwas in ſie einzupflanzen. Und das, was ſie aufklebt, iſt Flitter, Tand, Spielerei. Auch dieſe Gefahr war in den letzten Jahrzehnten recht groß geworden. Wir hatten je länger je mehr in einigen Gegenden Deutſchlands Kunſt⸗Snobs bekommen, bermögende Perſonen beiderlei Geſchlechts, für die es zum ſtandesgemäßen Auftreten gehörte, ſich auch für Kunſt zu intereſſieren, natürlich immer neueſter Mode. Vorausſetzung war, daß die Sache viel Geld koſtete und etwas Mondain⸗ oder Demimondain⸗Senſationelles hatte. Die Pariſer, Londoner, Montecarloer Mode des raffinierten Kunſtbetriebs auf geſellſchaftlicher Grundlage fing an, auch bei uns Freunde zu finden. Es bildeten ſich in Muſik, Dichtkunſt und bildender Kunſt die lleinen Klüngel der feinnervigen Genießer, der verzückten Anbeter alles deſſen, was grotesk und modern war; ein Teil der modernen Kritiker glaubte beſonders viel Bildung zu beweiſen, wenn er auf jedes neue„Genie“ ſofort hereinftel, und nach und nach bedeutete dieſe völlig äußerliche Art, Kunſt als Senſationsobjekt zu behandeln, eine ernſte ahr auch für die breiten Schichten des Volkes, dg ein ungeheure Reklame für verſchiedene der⸗ artige Produkte einſetzte und man kaum noch in der Lage zu ſein ſchien, ernſthafte Kunſtwerke oͤhne Tamtam durchzuſetzen. So kam es daß unter dem Uraufführungs⸗Rummel auch Werke litten, die gar nicht Mode⸗Fabrikate, ſondern ernſte Leiſtungen waren. Auch dieſe Gefahr iſt hoffentlich durch den Krieg überwunden. Die deutſche Kunſt, die an⸗ ſing, Geſchäfts⸗ und Reklamelunſt zu werden, wird im kommenden Kriegswinter auch von dieſer Krankheit geneſen, die die deutſche Volks⸗ kraft angegriffen hätte, wenn ſie bis ins Mark des Volkes vorgedrungen wäre. Aber man ſieht ja jetzt, daß zum Glück dieſe mit Rieſengeſchrei als höchſte Blüte deutſcher Kunſt angeprieſene Moderne mit dem deutſchen Volk, das jetzt wieder erwacht iſt, gar nichts zu tun hat. Als ich vor ſieben Jahren auf die Gefahr hinwies, die die maßloſe Ueberſchätzung von Richard Strauß für die deutſche Kunſtentwick⸗ lung haben werde, da fanden ſich außer zahl⸗ reichen in ſtiller Arbeit für deutſche Kunſt wirkenden Muſikern und ernſthaften Kunſt⸗ freunden nur einige deutſche Kritiker, die über der Technik nicht die ethiſchen Werte einer Kunſt vergaßen. Die anderen em örten ſich, daß man wage, t Meiſter der Gegenwart“ anzugreiſe e die ſtaunenswerte muſi⸗ ſe Begabung von Strauß ſtets unumwund anerkannt; warum ich den Namen „deutſcher Künſtler“, den höchſten, den es auf dieſem Felde gibt, auf die Schöpfer der„Mat⸗ thäus⸗Paſſion“, des„Meſſias“, der„Jahres⸗ zeiten“, der„Zauberflöte“, der„Neunten“, und „Miſſa“, der„Winterreiſe“, des„Freiſchütz“, der„Fauſt⸗Sinfonie“, der„Meiſterſinger“, des „Deutſchen Requiems“, der„Romantiſchen Sin⸗ ſonie“, des„Veni creatox ſpiritus“ und auf zahlreiche Schöpfer von Kleinkunſt auwende, aber nicht auf Richard Strauß, wird in dieſen Tagen wohl manchem klar werden, der jetzt wieder erkannt hat, was„deutſche Kunſt“ heißt. Wenn unſere Krieger jetzt draußen im Felde liegen, wenn unſere deutſchen Männer und Frauen daheim der Sieger und der Toten ge⸗ denken, wenn Jung und Alt fühlt, wie hoch in ſeiner ſittlichen Kraft das deutſche Volk vor den anderen Nationen einherſchreitet, da kann im Herzen erklingen ein alter Choral von Luther oder Walther, eine alte Motette von Laſſo, Haßler, Schütz oder Schein, ein Lied von Hein⸗ rich Albert oder Krieger, ein Bachſches Orgel⸗ fugenthema oder ein paar Takte aus einem Präludium des wohltemperierten Klaviers, ein „Gloria“ oder Crueifixus aus der„Hohen Meſſe“, ein„Alleluja“ aus dem„Meſſtas“ oder ein Kriegerchor aus„Deborah“, ein Larghetto aus einem Concerto groſſa oder eine Arie aus „Samſon“, eine Quartettſtimme oder ein Meſſenthema vom alten Vater Haydn, der Zwiegeſang der„Geharniſchten Männer“ oder das„Lacrymoſa“,„Agathens Gebet“ oder „Durch die Wälder, durch die Auen“, der„Kreuz⸗ zug“ oder„An die Muſik“, ein„Lied ohne Worte“ oder ein Stück aus dem„Jugendalbum“, die Anſprache des Hans Sachs oder eine Mage⸗ lonen⸗giomanze, der ganze Händel, Bach, Beet⸗ hoven, Brahms, Bruckner von—3: Alles, alles klingt mit der großen, ſittlich erhobenen Stimmung unſerer Zeit zuſammen zu mächtigen Akkorden! Aber:„Wenn du es wüßteſt, was Leben heißt“,„Auf, hebe die funkelnde Schale“, die Luſtthemen des„Don Juan“, die Geiſtrei che⸗ alles gibt Reißertum, Schein, ſondern innere Tiefe, nicht Cynismus, ſondern Adel und Edelſinn, nicht ſpottende Skep⸗ ſis, ſondern heiliger Glaube an Ideale nötig iſt! Und nirgends, wo man die reine Größe und den wuchtigen Ernſt dieſer Zeit erfaßt hat, wo man wieder fühlt, daß Deutſchtum und Ethos unzertrennlich ſind, wo man ſich auf ſich ſelbſt und die Geſchichte des deutſchen Volkes und der deutſchen Muſik von Luther bis Bruck⸗ ner beſinnt, erklingt im Herzen auch nur ein Ton von Richard Strguß. Die Oberflächenwirkung dieſer Kunſt(— in der Dichtkunſt und bildenden Kunſt wird jeder die Parallel⸗Erſcheinungen finden, auch eine Reihe Muſiker dazu, die nicht die Bedeutung von Strauß gewannen, weil ihnen ſeine über⸗ legene muſikaliſche Begabung ſehlte—) wird jetzt völlig klar. Und ſeit Jahren iſt ja gegen dieſe Gefahr von oben, gegen dieſe vom Boden des Volkes losge⸗ löſte Modekunſt kräftig gearbeitet worden. Daß uns dieſe Modekunſt nicht unſer Volk innerlich untüchtig gemacht hat, das danken wir der deut⸗ ſchen Kunſtpflege, die trotz aller Reklamearbeit für Senſationskünſtler gerade in den letzten Jahrzehnten an der Vertiefung des Kunſtem⸗ pfindens auch der oberen Volksſchichten gearbei⸗ tet hat. Wir haben da unſeren Muſikgelehrten zu dauken, die in Deutſchland, mit Herm. Kretzſch⸗ mar an der Spitze, für die Neubelebung alter Kunſt tätig geweſen ſind, uns die vielen Bände der Deukmäler deutſcher, bayeriſcher und öſter⸗ reichiſcher Tonkunſt geſchenkt haben. Wir haben allen den Dirigenten zu danken, die dieſe Werke wieder zum Klingen bringen, die ihre ganze 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abondblatt) Mittwoch, den 4. November 1914 Mjttageſſen, das wir ihr mit dem beſten Dank ab⸗ nahmen. Gewiß eine tapfere Heldin und ehren⸗ werte Quartiermutter.“ Der engliſche Norporal. In einem der Gefangenenlager vor Berlin be⸗ finden ſich, ſo ſchreibt die„N. G..“, viele alte engliſche Soldaten, darunter einige graubärtige Burſchen, die in der ganzen Welt herumgekommen ſind. Da iſt z. B. ein bejahr⸗ ter ſchottiſcher Korporal, der ſchon gegen die Bu⸗ ren gekämpft hat, der in Indien und in Aegyp⸗ ten geſtanden iſt. Ihm iſt es, wie er dem Dol⸗ metſcher erklärte, ganz gleichgültig, gegen wen er im Feuer ſteht. Nur money, money, Geld, Geld! iſt ihm die Hauptſache, und dabei rieb er den Daumen am Zeigefinger. Er würde ebenſo gern und vielleicht noch lieber, ſo erzählte er, mit den Germans gegen die verfluchten Fran⸗ zoſen gekämpft haben oder gegen die Ruſſen— wenn er nur ſeinen Sold habe, und nicht zu knapp. So wie er, dächten alle engliſchen Sol⸗ daten. Wenn er viel Geld habe, und viele Cakes und Marmelade und recht viel Old Whisky, dann ſei Tommy Atkins ein ſehr luſtiger Soldat. Der alte Korporal iſt ſehr zufrieden damit, daß er gefangen iſt. Denn, ſagte ex, meinen Sold kriege ich weiter, und komme ich ſpäter mal nachhauſe, ſo muß mir Kitchener ein hübſches Sümmchen auszahlen. Ich ſitze hier hübſch im Trocknen, mögen ſich nie anderen den Rheuma⸗ tismus holen.— Glückliches England, das ſolche Streiter hat. Berluſtliſten. Der Reichsanzeiger veröffentlicht in ſeiner geſtrigen Ausgabe die preußiſche Verluſtliſte Nr. 67, an der u. a. folgende Truppen beteiligt ſind: Infanterie: Reſ.⸗Juf.⸗Regimenter Nr. 110 u. 111, Inf.⸗Reg, 112, Landwehr⸗Inf.⸗ Reg! Nr. 116, Leibinf.⸗Reg. Nr. 117, Juf!⸗Re⸗ gimenter Nr. 169, 172, 173, Reſ.⸗Jägerbat. Nr. 4, Jägerbat. Nr. 14, Reſ.⸗Jägerbat. Nr. 14. Fortiftkotionen: Armierungsbat. Nr. 14. —(XD—— vaterländiſche Seier. (Schluß.) Herr Profeſſor Dr. Tröltſch führte weiter folgendes aus: Mift einem ſolchen Heer kann man nicht an Weltherrſchaft denken. Es erſtrebt ledig⸗ lich eine geſicherte Zukunft. Es bedroht in keiner Weſſe die Ruhe, Ordnung und Zukunft Europas durch Welteroberungsgelüſte, ſondern will nur Sicherheit des nationalen Lebens. Wir wollen nieht vergeſſen, daß das Volksheer von lots keine Miliz iſt; ſein Kern iſt die Linie und der Kern der Linie iſt der Berufs⸗ offizier. Das iſt das Weſen unſerer deut⸗ ſchen Armiee, daß es dieſe beiden Elemente in ſich vereinigt mit einer Durchdringung, wie es lein anderes Volk vermocht hat. In unſerm Offisierkorps ſteckt die alte preußiſche Tradition, die zurückgeht bis zur Armee Friedrichs des Großen: Schaffung eines militäriſchen Berufs⸗ ſtandes mit der ganzen unerbittlichen Strenge, dem großen Ehrgefühl, der Berufspflicht, bis zum le Blutstropfen zu dieneit. Dieſer friderizianiſchen Armee entſtammtt der Geiſt der Autorität, des disziplinierten Gehorſams, der Geiſt der viel geläſterten und doch ſo notwendi⸗ gen, heute ſo wichtigen Drills. Unſer Offizierkorps iſt nicht geſchloſſen in ſich. Wie viel haben wir gehört in den letzten Wochen von jener echten Kameradſchaft. Es iſt der berbindende Geiſt des lückenloſen Gehorſams mit der ſtrengen organiſatoriſchen Disziplin. Das charakteriſiert die deutſche Armoe, das hat kein. anderes Volk nachmachen können. Daß wir es können, iſt nicht lediglich ein Verdienſt, es iſt die Folge der eigentümlichen ge⸗ ſchichtlichen Lage, der ſozialen Ver⸗ hältniſſe unſeres Vaterlandes, des Ueberganges von einer feudalen, patriarchali⸗ ſchen Geſellſchaftsordnung zu einer demokrati⸗ ſchen Ordnung. Nur ſo iſt das Volk imſtande, einerſeits die organiſierten und disziplinierten FFTCTCTFTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTbTTbTTbTbTTTTTTTT Kräfte einer feudalen Geſellſchaft, wie ſie namentlich in den großen preußiſchen Ritter⸗ gütern ausgebildet iſt, in der ganzen Armee zur Entfaltung zu bringen, und andererſeits demo⸗ kratiſch genug zu ſein, um mit Liebe und Hin⸗ gebung den Dienſt zu tun, wenn er auch manch⸗ mal ſauer iſt. Die franzöſiſche Demokratie bringt ein derartiges Offizierkorps überhaupt nicht zuſtande. Es iſt zu demokratiſch, es beſitzt nicht mehr die notwendige Disziplin und den Mechanismus, der damit zuſammenhängt. Den Angelſachſen erſcheint der Drill als das menſchen⸗ unwürdigſte, geiſtloſeſte, was es überhauyt gibt Nach ihrer Anſicht iſt es chriſtlich und edel, durch Söldner nach Stundenlohn Krieg führen zu laſſen und für Ueberleiſtungen Ueberlohn zu zahlen. Weil ſie es nicht nachahmen können, haſſen die Gegner unſer militäriſches Syſtem. Sie haben dafür einen widerwärtigen Namen, ſie nennen es den preußiſchen Militarismus, ſie ſagen, der Militarismus iſt die„Peſt Europas“, der„Greuel Europas“, der vernichtet werden muß, vorher gibts nicht Ruhe in der Welt. Der Haß begründet ſich zum Teil darauf, daß den Angelſachſen die deutſche Armee und ihre Diszi⸗ plin in der Tat ein moraliſcher Greuel iſt, zum größeren Teil aber auch darauf, daß er ſie nicht nachmachen kann und daß wir deshalb darin eine Wafſe beſitzen, die uns überlegen macht. Unſere Gegner haben gefunden, daß ſie, ſolange dieſes Deutſchland mit ſeiner fürchterlichen mee beſteht, dieſes Syſtem nachmachen müſſen. Es iſt nicht nur die Disziplin, ſondern gleich⸗ zeitig auch die ſreie Hingebung, die unſern Mili⸗ tarxismus charakteriſiert. Und weil wir das haben, ſind wir unüberwindlich. Wir ſehen den Militarismus an als ein Spiegelbild unſerer ſelbſt, in dem die höchſten, edelſten deutſchen Eigenſchaften gepflegt werden, Disziplin, Ge⸗ horſam, Leiſtungsfähigkeit auf der einen, Hin⸗ gebung, Kameradſchaft, Gehorſam auf der andern Seite. Das iſt die Widerſpiegelung der größten organiſatoriſchen Kräfte unſeres Volkes. Da iſt kein Gegenſatz, wie ihn die Ausländer ſo gern konſtruieren zwiſchen dem Militär und den Menſchen der geiſtigen Bildung. Wir Menſchen der geiſtigen Bildung verdanken der militäri⸗ ſchen Erziehung enorm viel, wie wir unſerer⸗ ſeits annehmen, daß unſere Zugehörigkeit zur Armee auch der Armee gedient hat. Was alle Völker heute als Eigenſchaft der Deutſchen mit Staunen und Bewunderung charakteriſieren, die Fähigkeit zu organiſieren, iſt gelernt in der Schule der Armee. Und deshalb liebt das Volk die Armee und ſagt: Es iſt Fleiſch von meinem Fleiſch und Kopf von meinem Kopf. So iſt die Armee von 1914 eine Linienarmee mit allen Eigenſchaften des preußiſchen Mili⸗ tarismus, aber zu gleicher Zeit ein von Begeiſte⸗ rung, Liebe, Hingebung erfülltes Volksheer, ein Volk in Waffen, Heer und Heimat ſind in dieſen Tagen ein großes ungeheures Ganzes. Wer ſehen könnte mit dem Auge Gottes, der würde ſehen eine unermeßliche Fülle von lich⸗ ten Fäden, die Heimak und Heer verbinden. Ein Volk in Waffen! Und deshalb haben wir in dieſen ſchickſalsſchweren Tagen nur ein Gefühl, das der Soldat ſo treffend ausdrückt in dem verballhornten Vers vom„Guten Kamera⸗ den“;„In der Heimat, da gibts ein Wieder⸗ ſehn!“ Das iſt, was unſere Herzen als tiefſte Sehnſucht mit unſeren Feldgrauen empfinden: ein Wiederſehen, Errettung, Befreiung des Vaterlandes von Not und Gefahr, Wiederauf⸗ bau unſerer bürgerlichen Ordnung, eines inner⸗ licheren, ſittlich tüchtigeren Deutſchland. In der Heimat, in der Heimat, da gibts ein Wiederſehn! Aber wann? Es kann noch lange dauern. Wir müſſen uns darauf gefaßt machen, daß dieſer Krieg nicht ſo ſchnell zu Ende geht. Die große engliſche Weltmacht, die den ganzen Einſatz der weltumſpannenden Mittel in den Krieg geworfen hat und damit rechnet, daß die Zeit uns mürbe macht, rechnet auf eine lange Dauer des Krieges. Mit der Möglichkeit, daß es lange dauern kann, bis wir uns wiederſehen, müſſen wir rechnen, weil unſere Zahl kleiner iſt als die der Gegner. Wir kämpfen gegen eine Ueberzahl. Und damit kommen wir wieder zu jenem Bild zu Anfang des Vortrags: wir ſind über den erſten Berg hinüber, aber unabſehbare ³A Kraft einſetzen, daß Händel und Bach die Grundpfeiler in den deutſchen Muſikhallen bleiben. Dürfen wir nicht die enorm geſtiegene Zahl von Aufführungen Bachſcher, Händelſcher und Beethovenſcher Werke mit zu den Faktoren rechnen, die unſer Volk innerlich ſtark für den Krieg und Sieg gemacht haben? Iſt nicht der Siegeszug der Kunſt von Brahms u. Bruckner, den wir alle mit erlebt haben. Vorläufer der letzigen Siege ernſter deutſcher Art und Krafts Ja, auch die deutſche Kunſtpflege hat trotz der Gefahren, die ihr drohten, das ihrige getan, um die deutſche Volkskraft zu ſtählen. Es gibt zwar Menſchen, die die ethiſche Bewertung eines Junſtwerles unzuläſſig nennen und eine rein techniſche Beurteilung des Könnens verlangen. Deuen darf man ſagen, daß vollige Beherrſch⸗ ung des Techniſchen und ſchöpferiſche Kraft die ſelbſtverſtändlichen Vorausſetzungen einer Kunſt⸗ leiſtung. ſind und daß ein Nichtskönner, der ſich ethiſch zu geberden ſucht, ſelbſtverſtändlich ein Stümper bleibt, den man nicht beachtet. Sich ethiſch geberden kann man übrigens in der Kunſt ſo wenig wie im Leben. Man iſt entweder ein Künſtler, für den die Kunſt ein Heiligtum und Kunſtübung eine Tätigkeit iſt, auf der die Ver⸗ antwortlichkeit für die ſeeliſche Geſundheit des Volkes ruht, oder man iſt es nicht! Unſere deut⸗ ſche Kunſtpflege iſt auf dem richtigen Wege, weun ſie in der Stärkung und Bewahrung der ſiltlichen Kräfe des Volkes ihr höchſtes Ziel ſieht. Gerade ſetzt harren ihrer die ſchönſten Aufgaben. So ſehr ſie jetzt zurücktreten muß, nach dem Kriege wird ſie Hoch und Niedrig zu erbalten in dem Geiſt, der jetzt Deutſchland ſtegen Agt. Dann ſei ſie unerbittlich gegen alles was braftios, ſeicht, flach, frivol, he ſ. kußerlic, ver⸗ logen, unrein, ſchwächlich, ſpielerig, vergiftet und angefault iſt! ſche Muſik die Bewahrerin des deutſchen Geiſtes und der deutſchen Seelenkraft blieb, ſo arbeite jetzt die deutſche Muſikpflege treulich zur Stär⸗ kung der deutſchen Volkskraft. 0 Dr. G. Göhler, bekannt durch ſeine Bemühun⸗ gen um die Schafſung einer geſunden muſikaliſchen Kultur und ein tſchtiger ernſter Muſiker, hat zu der Frate, welchen Einfluß der Krieg auf die Geſtaltung unſerer Kultur und des deutſchen Geiſtes hat und haben wird, in der in Hamburg erſcheinenden Zeit⸗ ſchrift„Pädagogiſche Reform“ eine Betrachtung ver⸗ öffentlicht, die allgemeiner Teilnahme wert iſt. Göhler übt ſehr berechtigte Kritik au einer Reihe von Mißſtänden, die ſich in den letzten Jahren bei uns herausgeſtellt haben und bezeichnet die Richt⸗ lintſen der Eutwicklung, die zu einer neuen Ge⸗ fundung fübren können. Nur mit einem der Urteile wird man ſich ſchwer einverſtanden erklären können: dem über Richard Strauß. Nicht allein die Aufangswerte dieſes Meiſters, ſondern auch von den ſpäteren etwa:„Tod und Verklärung“. Manuche der Lieder und Teile in der„Ariadne auf Naxos“ ſtehen in ſo engem Zu⸗ ſammenhaug mit der alten, klaſſiſchen, deutſchen Muſik, daß es von ihr keineswegs weſentlich ſich ent⸗ fernt und iſt von ſp guter deutſcher Geſinnung, daß auch nach dieſer Seite hin Strauß ein Vorwurf nicht zu machen iſt. Fretlich muß man zugeben, daß ein großer Teil in dem Lebenswerke von Richard Strauß nahe an die Grenze des Senſationellen heranreicht, aber ſoweit das wirklich der Fall iſt, wird eben die Zeit, die wir jetzt durchleben, zweifellos auch in einer ſenſiblen Natur, wie der dieſes Muſikers, eine Wandlung ſich vollziehen laſſen, die ihn fortan von ſeder Aeußer⸗ lichkeit bewahren wird. Zunächſt darf man jeden⸗ falls Strauß allein nicht das zum Vorwurf machen, was zum größeren Teil die Schuld der Zeit war, und man muß vielmehr abwaxten, wie ſich das 9 78 des Weiſters nach dem Kriege geſtalten Berge ſtehen noch vor uns. Wir wiſſen, es ſind hohe Berge, über die wir noch müſſen, und es iſt keineswegs unmöglich, daß wir erſt am Anfang des Wiederſehens ſtehen. Und da drängt ſich dann wieder das reli⸗ giöſe Gefühl in uns allen empor. Wir ſind frömmer geworden in dieſen Tagen, die Armee und wir zuhauſe. Und wo man hinhört, vernimmt man wieder Glauben, Gottesfurcht, Zuverſicht. Das wird uns ſtärken müſſen. Mit dem Gefühl einer gerechten Sache ſtehen wir, Heer und Heimat vereinigt, ein großes einheit⸗ liches Volk, vor dem Angeſicht Gottes mit dem einzigen Gedanken: Wir halten durch bis zum Endel! Bis zu dem Ende, das uns Leben, Freiheit und Ehre ſichern muß! Nus Stadt und Land. November 1914. eeeeMit Eicd beit. Eiſernen Kreuz ausgezeichnet Mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnete Mannheimer. Mannheim, den 4. 9%9,%%½0˙9e2 259%90„% Stabsarzt Dr. Lörz, Luftſchifferhataillon 4, kommandiert zum 2. Batl. des Leibgrenadier⸗ Regiments 109. Gleichzeitig wurde Herrn Dr. Lörz der Zähringer Löwenorden 2. Klaſſe mit Eichenlaub und Schwertern verliehen. Karl Sauer, Unteroffizier in der 6. Kom⸗ pagnie des 142. Inf.⸗Regts., Sohn des Herrn Schmiedemeiſters Ludwig Sauer hier, Riedfeld⸗ ſtraße 6. Offiziers⸗Stellvertreter Richard Schlatter, Führer eine Munitionskolonne, Sohn der Frau Karoline Schlatter Wwe,, unter gleichzeitiger Beförderung zum Leutnant der Reſerve. Alfons Leiſt aus Hattingen, Gefreiter der 9. Kompagnie des Grenadier⸗Regiments 110, für hervorragende Tapferkeit im Granatfever. Die Auszeichnung wurde dem Gefreiten, der im zweiten Jahre dient und vor ſeinem Ein⸗ rücken zum Militär bei ſeinem Onkel, Herrn Schreinermeiſter Bechtold, beſchäftigt war durch, den Brigadekommandeur perſönlich überreicht. Bisher haben vom Grenadierregiment Nr. 110 folgende Aerzte das Eiſerne Kreuz erhalten: Stabsarzt Dr. Meßmer, vom 1. Bataillon, zugleich Regimentsarzt, Stabsarzt Dr. Lucko w (3. Batl.), Stabsarzt Dr. Hoffmann(2. Batl.), Oberarzt Dr. Höſter mann(2. Batl.), Aſſiſtenzarzt Dr. Knieper(3. Batl.), ferner Sanitätsunteroffizier Linnebach.(3. Batl.), Sanitätsunteroffizier Walz(2. kenträger Sehn(2. Batl.). Auszeichnung. Die Badiſche Verdienſt⸗ medaille haben erhalten: Sanitäts⸗Vizefeldwebel Trzoſch(3. Batl. Regt. 110) und 6 träger Gefreiter der Reſerve Brand(3. Batl. Regt. 110). *Der nächſte vaterländiſche Vortrag findet am Samstag, 7. November, in der Kunſt⸗ halle ſtatt und zwar wird Herr Ingenieur Emil Fromholz⸗Dortmund über„Kru ſpp, die deutſche Waffenſchmiede“ ſprechen. Die⸗ ſes zeitgemäße Thema dürfte ſicher ſeine Anzieh⸗ ungskraft auf weite Kreiſe nicht verfehlen. Letzte Meldungen. Die Cürkei und der Drei⸗ verband. Der beunruhigte Dreiverband. Berlin, 4. Nov.(Von unſ! Berl. Bur.) Aus Mailand wird der„B..“ gemeldet: Nach dem„Corriere della Sera“ ſind die Mächte des Dreiverbandes durch den türkiſchen Krieg vielmehr beunruhigt, als ſie zugeben wollen. Die in den Fragen der auswärtigen Angelegenheiten viel beachtete Perſeveranza erfährt ebenfalls, daß Englaud beſorgt ſei wegen der panislamitiſchen Bewegung, die im Werk ſei. Italien habe alle Urſache, ſeine Neutralitätnoch ſchäer fier als bisher aufrecht zu erhalten. Würde Italien ſich zu den Feinden der Türkei ſchlagen, ſo werde dieſe der ganzen islamitiſchen Bewegung in Lybien alle mögliche Unterſtützung zuteil werden laſſen. Keine engliſch⸗italieniſche Militärkonvention. WITB. Mailand, 4. Nov.(Nichtamtlich.) Die von verſchiedenen Seiten gemeldete Nachricht von dem bevorſtehenden Abſchluß einer italieniſch⸗eng⸗ liſchen Militärkonvention zum Schutze Aegyptens wird nunmehr aus Rom von engliſcher Seite de⸗ mentiert mit dem Bemerken, daß die Kriegsſchiffe im Suezkanal zum Schutze Aegyptens genügten. Von italieniſcher Seite wird das Dementi damit begründet, daß man das Heer in Europa brauche und weiter, daß ſeinerzeit die Differenzen, die zwiſchen England und Italien in Bezug auf die Bucht von Solum und den Schmuggel über Aegyp⸗ ten und Cyrenaika beſtand, nicht zur Befriedigung Italiens gelöſt wurden. Die Engländer ernennen einen neuen Khediven. WITB. Konſtantinepel, 4. Nopbr. (Nichtamtlich.) Die Engländer haben den Prin⸗ zen Huſſein⸗Kamik, den Onkel des Khe⸗ diven und Sohn des ſrüheren Khediven Ismail Paſcha, zum Khediven von Aegypten, ſowie den Sohn Huſſein⸗Kamil zum Kriegsmini⸗ ſter ernannt. Rumänien bleibt neutral. WITB. Mailand, 4. Nov.(Nichtamtlich) Nach einer Meldung des„Secolo“ aus Peters⸗ burg erklärte der rumäniſche Geſandte die ſtreugſte Neutralität. F5 Batl.), Kran⸗ Eine ſchöne Geburtstagsgabe. WIB. Karlsruhe, 4. Nov.(Nichtamtlich, Der deutſche Frauen verein von Roten Kreuz für die Kplonien, Landez verband Baden, hat, um damit zugleich eigem Wunſche der Großherzogin Hilda, ſeiner Pro, tektorin, zu entſprechen, ſtatt eine Blumengahe zum Geburtstag der Großherzogin zu ſpenden dem Badiſchen Landesverband vom Roten Krenz eine Summe von 500 Mark als Geburtsng gabe überwieſen. Der Zar auf dem Kriegsſchauplatz. WIB. Genf, 4. Nov.(Nichtamtlich), y Begleitung des Kriegminiſters und ite größeren Gefolges iſt der Zar nach einer Pelete, burger Meldung auf den Kriegsſchauplatz abge⸗ 1 reiſt. Die Sperrung der Nordſee und die Neutrglen, WITB. Kopenhagen, 4. Nov.(Nichtamteh Zur Sperrung der Nordſee ſchreibt das e. gierungsblatt„Politiken“: Keine Maßregel dieſem Kriege berührte Dänemark ſo mittelbar, wie dieſe, die für die däniſche Schif, fahrt lief eingreifende Folgen habeg wird, die für den Augenblick noch nicht zu üler fſehen ſind. Nach Blättermeldungen hat die größte Schiffahrtsgeſellſchaft Dänemarks e rende⸗Dampfkipsſelskab vorläufig alle Fahre nach England eingeſtellt. Das neue italieniſche Kabinett. *Ro m, 4. Nov.(Frkf. Ztg.) Sdeben id die mutmaßliche Liſte des neuen Kabinetts kannt, die viel Wahrſcheinlichkeit hat. Soß nino: Aeußeres; Orlando: Juſtiz E cano: Schatzamt; Denava: Finanzen; Gripe Unterricht. Politiſch gerechnet ſind 5 von de Rechten gegen 5 von der Linken, dazu 2 MI tärs. Für die internationale Politik würde dieß Liſte eine Betonung der unternehmenden Sei, mung bedeuten, allerdings nur zahleumäßig, d Salandra als Präſident und Sonninnd in de Konſulta die Fortführung einer beſonneſen Politik verbürgen. Der Vatikan gegen Rußland. WIB. Rom, 4. Nov.(Nichtamtlich). Die Kurie iſt aufs Höchſte er bittert über di⸗ Vergewaltig ung der Kalh. Rutheueg in Galizien, die ſich mit dem Kultus auc die ruſſiſche Sprache aufzwingen laſſen mußten, Sie erhebt Widerſpruch beim ruſſiſchen Geſand⸗ ten beim Vatikan und behält ſich, da bei der gegenwärtgen Lage Verhandlungen mit Pelerz, burg erſchwert ſeien, eine energiſche Verfolgung der Angelegenheit für ſpäter vor. * 75 WTB. Karlsruhe, 4. Nov.(Nichtamt⸗ lich.) Die Großherzoglichen Herk; ſchaften ſind geſtern Abend aus Königſtein i. T. in Begleitung der Prinzeſſinnen Eliſ beth und Sofie von Luxemburg hier wieder eingetroffen. WITB. Berlin, 4. Nop.(Nichtamtl) De Kaiſerin iſt heute morgen zu Lazarelf, beſuchen nach dem Weſten abgereiſt WITB. Berlin, 4. Nov. Nichtamtlich! Vor einigen Tagen ging die Nachricht durh die Preſſe, daß ein Ruſſe namens Kon; zew trotz begangener ſchwerer Mafe ſtätsbeleidigung freigeſprochen wurde. Erfreulich iſt, daß unſere Richter in Gegenſatz zu denen der feindlichen Staalen Recht ohne Anſehen der Perſon ſprechen, daß iſt durch dieſe Freiſprechung eine durchaus b greifliche Erregung im Volke erzeugt worden, Daher hat, wie wir hören, das Ober kon, mando in den Marken eingegtiſ⸗ fen und den Ruſſen Konzewyerhaf,( ten laſſen. Außerdem wurde vom Sta anwalt gegen das Urteil Reviſion eingelegtt Berlin, 4. Nov.(Von unſ Berl Bu Die„B..“ teilt mit: Den Tod fün das Valg, land hat auf franzöſiſchem Boden der Breslan Nationalökonom Dr. Adolf Wenckſterne litten. Von 1896 bis 1905 gehörte er zueſtn Privatdozent, dann als Titularprofeſſor dd Univerſität Berlin an ſor Wenchen war, bevor er ſich der Wiſſenſchaft zuwande, Offizier geweſen. WIEB Beltitet Dem Redakteur des Wolffbürds, Offizierſelb. treter Dr. Henning von Koß, welchet den Kämpfen in Belgien verwundet wurde, 5 das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe verlieheg worden. (Michtantlith Keler feucie uhnünigen gstanfiert Stäubtrücken Reichspstent möüchtnssse Ak paesbkkk 6ga eee Krebs Mannhelnn, Niederlage: Joset kelderstr. 8. Y. In Lines 75 1 Feters, abge⸗ teglen, tamtl) gel i o ul⸗ Schiff haben über⸗ at die 5 Fo⸗ ahrten witd 118 b Son⸗ E„ rippe on det Mill e dieſ Sti. i9, d. n del ſmeſeeß Die er die enen 5 guch Ußten. eſand⸗ ei der eters⸗ Igung 8 amt⸗ erk. gſtein Eliſa.⸗ viedet De zauel, tlich) durch don⸗ aje⸗ chel er iſt daaten „doch 15 be, prde, on! 1i.l 504% taat Mittwoch, den 4. November 1914. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) 5. Seite Aus Stadt und Land. Maunheim, den 4. November 1914. Auszeichnungen. Die„Karlsruher 3tg.“ veröffentlicht in ihrer heutigen Nummer eine lange Liſte von Aus⸗ zeichnungen, die vom Großherzog Offtizieren, Unterofftzieren und Mannſchaften des 14. Re⸗ ſerve⸗Armeekorps verliehen worden ſind. Es er⸗ hielten u..: 28. Reſerve⸗Diviſion: vom Orden vom Zähringer Löwen: das Kommandeurkveuz erſter Klaſſe mit Schwer⸗ tern: den Generalleutnant von Sieg, Komman⸗ deur der 55. Reſerve⸗Infanteriebrigade, und dem Generalmajor Freiherrn von Hammerſtein⸗ Eequo rd, Kommandeur der 56. Reſerve⸗Infan⸗ teriebrigade; das Kommandeurkreuz zweiter Klaſſe mit Schtwertern: dem Oberſten von Fölker⸗ ſamb bei der 56. Reſerve⸗Infanteriebrigade; das Ritterkreuz erſter Klaſſe mit Eichenlaub und Schwertern: dem Generaloberarzt Dr. Sor⸗ mann; dem Major und Generalſtabsoffizier Freiherrn von Coburg und dem Major und Ordonnanzoffigier Oloff; das Ritterkreuz zwei⸗ ter Klaſſe mit Eichenlaub und Schwertern: dem Hauptmann und 1. Adjutanten Weſſig; das Rit⸗ terkreuz zweiter Klaſſe mit Schwertern: dem Ober⸗ leutnant und 2. Adjutanten Albrand, dem Oberleutnant Reiß, Führer der gr. Bagage, dem Oberleutnant Koßmann, Kommandanten des Stabsquartiers, den Leutnanten und Ordon⸗ nangoffizteren von Bülow, Giulini und Pilger, dem Affiſtenzarzt Harling, dem Leut⸗ nant und Adjutanten Wagener und dem Ober⸗ leutnant und Adjutanten Bachelin. Stab des 14. Reſerve⸗Korps: vom Orden vom Zähringer Löwen: das Ritterkreuz erſter Klaſſe mit Eichenlaub und Schwertern: dem Oberſtleutnant Bronſart von Schellendorf, Chef des Generalſtabes, dem Oberſtleutnant Ingenohl, Kommandeur der Munitionskolonnen und Trains, und dem General⸗ oberarzt und Korpsarzt Dr. Hahn; das Ritter⸗ treus erſter Klaſſe mit Schwertern: dem Major Meier, 1. Adjutanten des Generalkommandos, dem Mojor von Consbruch, 2. Adjutanten des Generalkommandos, dem Feldintendanten, Inten⸗ danturrat Lenz und dem Oberſtabsarzt und be⸗ ratenden Chirurgen Dr. Wilms; das Ritterkreuz zweiter Klaſſe mit Eichenlaub und Schwertern: dem Rittmeiſter von Jouanne, 1. Ordonnanz⸗ offizier beim Generalkommando; das Ritterkreuz zweiter Klaſſe mit Schwertern: den Leutnanten ken Hompel und Bally, Patrouillenoffiziere beim Generalkommando und dem Offizier des Kai⸗ ſerlichen Freiwilligen Automobilkorps Dr. Volz, zugeteilt dem Generalkommando; die filberne Berdienſtmedaiſle am Bande der Mili⸗ täriſchen Karl Friedrich⸗Berdienſt⸗Medaille. dem Feldregiſtrator, Offizierſtellvertreter Wage⸗ ner, dem Vizefeldwebel Debbert, kommandiert zum Generalkommando, und dem Kriegsfreiwil⸗ ligen, Musketier Vol z, Motor radfahrer; Vom Feldgendarmerietrupp und von der Stabswache: dem Oberwachtmeiſter Hoffert, den Wacht⸗ meiſtern Hertkweck und Flaig, den Obergen⸗ darmen Fuhr, Müller, Mack, Eiſen⸗ hauer, Keibs, Schoder, Erb, Wer⸗ ſtein, Regelein, Huber, Hubbuch, Schmitt, Strittmatter, Speck, Grüne⸗ wäld und Zonſius, dem Unterzahlmeiſter Häfner dem Unteroffizier Werz, dem Gefrei⸗ ten Leicht, dem Unteroffizier Schnepf, den Kraftwagenführern: Vizefeldwebel Suck, Ge⸗ fveiten Mohrig, Reſerviſten Weidner, Bauer und Beck und Kriegsfreiwilligen Ket⸗ lexer, dem Sergeanten Klinger, dem Gefrei⸗ ten Ru ß und dem Dragoner Kekterl. Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 110: vom Orden vom Zähringer Löwen: das Kommandeurkreuz zweiter Klaſſe mit Schwertern: dem Oberſten und Regimentskomman⸗ deut Freiherrn von Vietinghoff; das Rit⸗ kerkreuz erſter Klaſſe mit Eichenlaub und Schwer⸗ tern: dem Oberſtleutnant Biermann; das Rik⸗ lerkreuz erſter Klaſſe mit Schwertern: den Majoren bon Freydorf und Andrac; das Ritterkrenz zweiter Klaſſe mit Eichenlaub und Schwertern: den Hauptleuten Humvicht, Luyken und Heine, dem Hauptmann der Reſerve Ebert und dem Hauptmann Buttmann; das Ritterkreuz zwei⸗ ter Klaſſe mit Schwertern: den Oberleutnanten der Landwehr Hiller und Beuktner, dem Oberleutnant Block, dem Leutnant Huber und den Leutnauten der Reſerve Lauenſtein, Uhrig, Sauerbeck, Wirthwein, Herr⸗ mann, Hibſchenberger, Sauer, Weber (Otto), Eichler, Weber(Wilhelm) und Er⸗ hard; die ſülberne Verdienſtmedaille am Bande der Mili⸗ täriſchen Karl Friedrich⸗Verdienſt⸗Medaille. dem Feldwebel Trauzettel, dem Vizefeldwebel Schleh, dem Tambour Huck, den Landwehrmäunern Lang und Finck, den Unteroffizieren Huber, Drex⸗ ler und Bauer, den Reſerviſten Baer, Hoog und Kreß, dem Feldwebel Bartelt, den Vizefeldwebeln Rueff und Eichhorn, den Unteroffizieren Keppler und Becker, dem Gefreiten Kauffmann, dem Re⸗ ſerviſten Bodamer, dem Tambour Weber, dem Landwehrmann Kögel, dem Unteroffizier Drexyler, den Reſerviſten Hermann, Götz, Weber(Ih Do⸗ ninger[Otto) und Ungenaſt, dem Gefreiten Braun, dem Feldwebelleutnant Bechtold, dem Vizefeld⸗ webel Wirfing, den Sergeanten Müller Friedr. II., Wolf und Falte, den Unteroffizieren Biſchoff, Baher, und Drollinger, den Gefreiten Schindler, Hund und Nagel, den Landwehrleuten Hofſäß, Merklin, Kuttner, Vögele, Geckler, Vollmer, Frank, Heidegger Glb., Heidegger Emil, Strecker, Vach, Ochs, Ratzel Friedk., Denzlinger, Kalnbach, Repple Farl, Wenz und Raſtetter, dem Feldwebel Hopp Karl, den Unkeroffizieren Schmidt, Steinle und 8 er, Weber und Sei⸗ ber, den Sunddwehrkenten Gräßer, Rüßle, Schwai⸗ ger, Strobel, Schulz und Lerch, dem Vizefeldwebel Goffin, den Unteroffizieren Feiler, Baer, Götz und Butſcher, den Landwehrleuten Klein, Hofmann, Betker und Treutle, dem Gefreiten Frick, den Landwehrleuten Künzler, Pfeifer, Gegenheimer, Wacker, Eberle, Grauß, Mappus, Kern(Aug.), Kern(Jak), Fränkle, Helbrock, Lang, Ullrich (Adant), Durlach, Hertle, Tritſchter, Großmüller, Engel, Dürr, Schroth, Breunig, Schneider, Jörger und Billmann, den Unteroffizieren Häffner und Kaiſer, den Landwehrleuten Frank, Seifert, Hurſt, Pfeiffer, Schmidt, Mackert, Gramlich, Kiefer, Kehl, Rieß, Haug und Weigel, den Reſerviſten Götzel⸗ mann, Düll und Walter, den Landwehrleuten Heinzmann und Schneider, den Unteroffizieren Langenbach, Kuhn, Oehm und Hofſtetter, den Land⸗ wehrleuten Kaufmann, Rühl, Piſter, Groner, Amann und Leier, den Vizefeldwebeln Großkinsky, Kraus und Seeger, dem Feldwebel Gamer, den Unteroffizieren Leier, Berberich, Häfner und Al⸗ brecht, den Landwehrleuten Burkard, Buſch, Süt⸗ terlin, Fucke, Roth, Fremgen, Heinſtein, Rudolph, Seifert, Ried, Trumpf, Sterzinger, Fleck und Steinerſtau, dem Freiwilligen Nößler, dem Unter⸗ offizier Mann, den Reſerviſten Opel, Höhn, Luther, Otto, Boeglein, Krawezinski, Senner und Pokt⸗ becker, dem Vizefeldwebel Kirchenlohr, den Land⸗ wehrleuten Boy, Meuſel, Wiedmann und Jäger, dem Feldwebel Langbein, dem Vizefeldwebel Meher, den Unteroffigieren Bach und Fleck, dem Gefreiten Ströbel, den Reſerviſten Knab und Hirt, dem Feldwebel⸗Leutn. Aberle, den Unteroffizieren Buck, Enghofer und Wirth, dem Gefreiten Heck, den Reſerviſten Menny und Rutſchmann und den Land⸗ wehrleuten Repple(Joh.) und Moos. Krieg, Bausbeſitz und Kriegs⸗ fürſorge. Es wird uns geſchrieben: Laut Reichsgeſetz kann ein Mieter, der im Felde ſteht und aus dieſem Grunde nicht in der Lage iſt, ſeine Miete zu zah⸗ len, kann deſſen Familie nicht auf Räumung der Wohnung verurteilt werden. Das iſt Recht und nicht mehr wie billig! Nun hat der Geſetzgeber vergeſſen, oder es gern vergeſſen, daß Staat oder Gemeinde für deſſen Miete aufzukommen hat, ohne daß der im Felde Stehende ſeiner bürgerlichen Ehrenrechte verluſtig wird. Es wäre ſehr viel Aer⸗ ger, Auseinanderſetzungen, Verdruß und Arbeit geſpart worden, wenn dieſe Unterſtützungen auf die Steuern oder Umlagen, ähnlich wie die Wehr⸗ ſteuer, denjenigen auferlegt worden wäre, die die⸗ ſelbe, ohne bedrückt zu werden, tragen können. Nun iſt die Kriegsfürſorge eingetreten und hilft aus öffentlichen Mitteln, dieſe unbezahlten Mieten teil⸗ weiſe zu decken. Die Kriegsfürſorge diktiert die Miete. So viel bezahlen wir und ſo viel mußt du ſtreichen, willſt du nicht, dann zahlen wir gar⸗ nichts, wir ſind ſa eine freiwillige Unterſtützungs⸗ geſellſchaft und haben es nicht nötig! Ein Muß iſt alisgeſchloſſen. Es wird dem Vermieter zugemutet, von der rückſtändigen Miete die Hälfte, oft noch mehr und von der laufenden Miete mindeſtens ½ zu ſtreichen. Es wird nicht darnach gefragt, ob der Vermieter dieſen Verluſt, ohne erheblichen Schaden zu leiden, inanbetracht ſeines Einfom⸗ mens und Vermögens tragen kann. Sind es doch zum größten Teil ſolche Hausbeſitzer, die kleine Wohnungen haben und das Einkommen oft das eines guten Fabrikarbeiters kaum überſteigt. Dabei ſind ſehr viele Fälle, wo der Vermieter ſelbſt im Felde ſieht. Die Kapitalzinſen, Umlagen, Steuern, letztere auch für die Schulden des Hauſes berechnet, ſind voll zu zahlen. Das Waſſer, was nicht ver⸗ braucht wird, ſowie Kanal⸗ und Müllabfuhr, welche oft nicht vorhanden ſind, weil die Wohnung nur von den Möbeln bewohnt iſt, weil die Famjlie zu Verwandten ſich geflüchtet hat, muß bezahlt werden. Nun kommt zu dem diktierten Mietausfall der Kriegsfürſorge auch die Miete der Arbeitsloſen, die auch nicht zahlen können und öffentliche Mittel nicht beanſpruchen wollen. Wie iſt es nun mit der Kaſſe des kleinen Hausbeſitzers beſtellt? Woher nehmen und nicht ſtehlen, wenn die Zinſen und Steuern fällig ſind? Könnte da die Kriegsfür⸗ ſorge nicht auch diktieren? Nur ſoviel Kapital⸗ zinſen, ſo viel Kirchenſteuer, Staatsſteuer, Umlagen und nur ſoviel Feuerverſicherung haſt du deshalb 31 zahlen. Wo kein Waſſer verbraucht wird, iſt auch keines zu zahlen. Taxe hin, Taxe her! Da wird die Kriegsfürſorge ſagen: Das ſteht nicht in unſerer Macht, das können wir nicht. Deshalb müßte dieſe Unterſtützung in Form einer Kriegs⸗ ſteuer auf Vermögen und Einkommen umgelegt werden, ſodaß die Rechtmäßigen auch davon betrof⸗ fen würden. Die Miete der Unterſtützungsbedürf⸗ tigen voll bezahlen und nicht den kleinen Haus⸗ beſitzer herunterſchinden zur Strafe, weil er un⸗ bemittelte Mieter hat, alſo kleine Wohnungen. Bleibt doch dem Hausbeſitzer kaum ſo viel an einer Wohnung übrig, was die Kriegsfürſorge abzieht, alſo die Wohnung koſtet ihn ſelbſt mehr nach Ab⸗ zug der Zinſen, Laſten und Reparaturen, Waſſer und dergl. Wenn jeder Einwohner, der mehr als 3000 M. Einkommen hat, ein Zehntel von ſeinem Einkommen der Kriegsfürſorge abgeben würde, ſo wären mehr an Mitteln vorhanden, als faſt nötig ſind. Wenn man ein Einkommen von 153000 Mark hat und zeichnet 20 M. und folche, die Villen bewohnen oder Gtagenwohnungen im Mietwerk von 70008000., und es werden 100 M. gezeich⸗ net, das iſt doch kein Vergleich zu dem, was ſo ein kleiner Hausbeſitzer bis der Krieg herum iſt, cs Miete einbüßt; überhaupt, wenn er das Pech hat, .—6 oder mehr Mieter zu haben, die im Felde ſtehen und auf die Kriegsfürſorge angewieſen ſind. Es iſt ein großes Unrecht, daß an der Unter⸗ ſtützung für die Hinkerbliebenen, der für das Vaterland ſeine Geſundheit und ſein Leben opfert, ſo geknauſert wird. Deshalb, Stadtbäter, beſchließt, daß die nötigen Mittel fürs Rote Kreuz und für die Hinterbliebenenunterſtützung aus dem Stadt⸗ ſäckel genommen wird und jeden Monat können dieſe Ausgaben wieder eingezogen werden, dann hört die Bektelei auf. Denn der Krieg iſt noch lange nichl herum. Es ſteht geſchrieben, wer zwei Röcke hat, gebe dem einen, der keinen hat⸗ Die Hausbeſitzer werden zur Verſteuerung der Schul⸗ den herangezogen. Ein jeder andere Stand kann Schulden machen, ſo viel er will, und braucht dieſe nicht zu verſteuern. Weil der Hausbeſitzer die Schulden verſteuern muß und daher drei oder viermal ſo viel Umlagen bezahlt, wie ein anderer Sterblicher, deshalb muß man jetzt in der Kriegs zeit kräftig an der Miete abziehen, damit die klei⸗ nen Hausbeſitzer nicht ſo üppig werden. Wenn eine Treppe nicht beleuchtet iſt und es fällt jemand, de hat der Beſitzer für den Schaden, den ſich der FJallende zugezogen hat, aufzukommen. Jetzt im Krieg iſt der Staat es in erſter Linje, der für die Hinterbliebenen zu ſorgen hat, damit die nicht Not leiden. Eine Milliarde mehr und es wäre auch für die Unbemittelten reichlich geſorgt geweſen. Guſtav Rehs, Dipl.⸗Ing. * Keine Zündhölzer in Feldpoſtpakete! Vor Ueberſendung von Zündhölzern und gefüllten Taſchenfeuerzeugen in Paketen an die Feldtrup⸗ pen wird dringend gewarnt, da mehrmals durch Selbſtentzündung großer Schaden ent⸗ ſtanden iſt. * Spirituoſen in Feldpoſtbriefen. Nach einer vom Reichspoſtamt an die Poſtanſtalten er⸗ laſſenen Verfügung dürfen vom heutigen Tage ab Flüſſigkeiten, alſo auch Spirituoſen, in Feld⸗ poſtbriefen zur Verſendung gelangen. Das Porto, das bis 50 Gramm frei iſt, beträgt für Feldpoſtbriefe bis 250 Gramm 10 Pfennig, für ſolche bis 500 Gramm 20 Pfennig. Eine Ge⸗ wichtsüberſchreitung bis zu 25 Gramm iſt zu⸗ läſſitg. Die Flaſchen müſſen durchaus haltbar und in der Verpackung oben und unten in Säge⸗ ſpäne oder Watte gebettet ſein, damit durch event. Bruch die Flüſſigkeit aufgeſaugt und kein Schaden an anderen Sendungen verurſacht wird. »Das Photographieren auf dem Kriegsſchau⸗ platz. Das Photographieren auf dem Kriegs⸗ ſchauplatz und in den von den deutſchen Truppen beſetzten Gebieten iſt nur mit Genehmigung des Chefs des Generalſtabs der Armeen und auf Grund der beſonderen von ihm erlaſſenen Be⸗ ſtimmungen geſtattet. Geſuche um Zulaſſung ſind an die Preſſeabteilung des ſtellvertretenden Generalſtabes der Armeen zu richten. Zur Auf⸗ nahme kinematograhiſcher Bilder iſt eine beſon⸗ dere Grlaubnis erforderlich. Photographiſche und kinematographiſche Aufnahmen dürfen erſt dann vervielfältigt, verbreitet und veröffentlicht werden, wenn ſie der militäriſchen Zenſur zur Prüfung vorgelegen haben und von ihr freige⸗ geben ſind. Die Tätigkeit von Photographen und Berichterſtattern ohne Ausweis des Gene⸗ ralſtabes iſt verboten. * Die Sprachenkenntnis der deutſchen Eiſen⸗ bahnbeamten. Im belgiſchen Sprachgebiet macht ſich derzeit die Verwendung ſprachenkundiger Eiſenbahner recht vorteilhaft geltend, da eine große Zahl der deutſchen Eiſenbahnbeamten der franzöſiſchen und meiſt auch der engliſchen Sprache ſo weit mächtig iſt, um ſich ohne große Mühe verſtändigen zu können. Die Eiſenbahn⸗ verwaltungen förderten bereits in Friedenszei⸗ len die Sprachenkenntniſſe des Perſonals durch Abhaltung von Unterrichtskurſen, Gewährung von Vergünſtigungen durch Beurlaubung nach dem Ausland, Reiſeſtipendien, Empfehlung ge⸗ eigneter Sprachführer uſw. Dieſe Maßnahmen machen ſich jetzt in beſter Weiſe belohnt. Stimmen aus dem publikum. Die Salärierung der Privatangeſtellten betr. Es wird uns geſchrieben: Mit Intereſſe leſe ich die in ihrem werten Blatte ſeit einigen Tagen erſcheinenden die Salärierung der Pri⸗ vatangeſtellten betr. Artikel und muß geſtehen, daß es außerordentlich unangenehm berührt, daß ſich unter unſerer Mannheimer Handelswelt Prinzipale befinden, welche ſich nicht ſcheuen, die gegenwärtige ſchwere Zeit zu ihrem Vorteil auszunutzen. Die von den Miniſterien zu Anfang der Kriegszeit gegebene Mahnung zur gütlichen Ver⸗ ſtändigung haben einzelne Chefs als die ſtärkere Partei bei ſolchen„Verſtändigungen“ anſchei⸗ nend dahin ausgelegt, daß ſie ohne weiteres Gehaltskürzungen in einzelnen Fällen bis zu 50 Prozent vorgenommen haben, wohl wiſſend, daß es den Angeſtellten in der jetzigen Zeit ſchwer fällt, eine andere paſſende Stellung zu finden. Dieſes Vorgehen eines Teiles der Mannheimer Prinzipalität iſt im Intereſſe des Rufes der Mannheimer Handelswelt äußerſt be⸗ dauerlich, abgeſehen von den wirtſchaftlichen Folgen, welche derartige Handlungen unbedingt nach ſich ziehen. Die Anſicht, daß es ſich nur um einige kleinere Firmen handelt, welche ſich die Kriegszeit zu dieſem Perſonenwucher— anders läßt ſich dieſes Vorgehen nicht kennzeichnen— zunutze gemacht haben iſt nicht zutreffend, es befinden ſich hierunter vielmehr auch größere Firmen, von denen einige ſogar mit recht er⸗ heblichen Zahlen mit einigen anhängenden Nullen auf der Sammelliſte des Roten Kreuzes ſtehen. Es iſt ſelbſtverſtändlich leichter und an⸗ genehmer der Oeffentlichkeit durch Zahlen zu imponieren, abzuweiſen iſt jedoch eine ſolche Wohltätigkeit, wenn ſie auf Koſten der Angeſtell⸗ ten betrieben wird. Es iſt Pflicht der Kaufmänniſchen Vereine, ſich ſofort der Sache anzunehmen, ehe das Ge⸗ bahren dieſer menſchenfreundlichen Herren wei⸗ tere wirtſchaftliche Nachteile für die Angeſtellten bringt. Die Umfrage der Vereine wäre ſelbſt⸗ verſtändlich nicht bei den Prinzipalen, ſondern bei den Vereinsmitgliedern zu halten, da ſonſt gegebenenfalls der Fragebogen einfach unbeant⸗ wortet in den Papierkorb fliegt. Jeder Ange⸗ ſtellte aber ſollte für ſich Mann genug ſein, ſolche unberechtigte Anſinnen der Prinzipalität zurück⸗ zuweifſen und wenn ihm die Piſtole auf die Bruſt geſetzt wird, in geeigneter Weiſe für die Veröfſentlichung der Firmeninhaber ſorgen. ullſtellte. In den guten Zeiten wurde die Angeſtellten, wenn ſie Gehaltserhöhungen wollten, damit ver⸗ tröſtet, daß ſie ja auch bei ſchlechtem Geſchäfts⸗ gang kein Riſiko haben. Man ſieht aber heute ſchon zur Genüge, auf weſſen Schulter das beſonders in Blüte ſtehend, Riſiko abgewälzt wird und es ſteht noch nicht ge⸗ ſchrieben, was dieſe Menſchenfreunde noch vor haben, falls der Krieg längere Zeit andauert und falls hier die Behörden nicht eingreifen. Unſere Brüder im Felde tragen zum Schutze des Vaterlandes ihre Haut und Knochen zu Markte und opfern das Letzte, um den Feind von unſeren Grenzen zu halten, es iſt daher Pflicht der Prinzipalität, etwas mehr Opfer⸗ willigkeit zu zeigen, wenn es ſich um die Ange⸗ ſtelltenfrage handelt und Gehaltskürzungen, ſoweit ſolche vorgenommen wurden, rückgängig zu machen, nicht aber das Los des Angeſtellten noch trauriger zu geſtalten. H. B. * Ein beachtenswerter Vorſchlag. Man ſchreibt uns: Der Neckardamm von der Friedrichsbrücke zum neuen Krankenhauſe wird zweifelsohne in abſehbarer Zeit eine herrliche Promenade ſein, wenn die jungen Platanen, ſchöne, ſchattenſpen⸗ dende Bäume ſein werden. Nun iſt es an der Zeit für das Werdende den Samen zu ſtreuen und es erlaubt ſich daher an dieſer Stelle ein wahrer Naturfreund auf manches aufmerkſam zu machen, was geeignet iſt, Schönheit und An⸗ mut mit Zweckmäßigkeit in Verbindung zu bringen. Es würde gewiß nicht hohe Koſten verurſachen, wenn man ſowohl den Rand des neuen Neckar⸗ dammes, als auch die Ränder aller Dämme, welche die zur Käfertalerſtraße gelegenen Bau⸗ parzellen bilden, mit lebenden Zäunen ein⸗ faßen würde— zu dieſem Zwecke würden ſich viele in der Umgebung wild wachſende Ge⸗ ſträuche eignen als: Schleh⸗ und Weißdorn, Heckenroſe, Berberitze, Zwergrüſter uſw., auch die ſtädtiſchen Baumſchulen haben gewiß Vor⸗ räte in Flieder und Liguſter. Dieſe natürlichen Zäune, ſchön gepflegt und beſchnitten, würden ein freundliches, wohltuendes Bild geben und nebſtbei praktiſche Vorteile in ſich ſchließen. Dieſer natürliche Schutz würde daß nicht rückſichtsloſe Menſchen, hauptſächlich jedoch unbeaufſichtigte Kinder, an jeder ihnen beliebigen Stelle die Dämme betreten, dadurch einen gleichmäßigen Graswuchs unmöglich machen— ohne Dammabſchluß nützen alle ge⸗ bauten Stiegen und Wege nichts, dies iſt ſo ge⸗ wiß wie zwei mal zwei vier iſt. Jeder andere Dammabſchluß wäre entweder zu koſtſpielig, oder zu unpraktſich oder unſchön. Weiter würde dieſer lebende Zaun der Vogelwelt eine Zuflucht bieten— das ganze durch ihre An⸗ weſenheit beleben und was das wertvollſte iſt, ihnen natürlichen Schutz zu ihrem Brutgeſchäft bieten; gerade unſere edelſten und beſten Sänger wählen niedere und eng verwachſene Geſtrüppe mit Vorliebe zu ihrer Brutſtätte⸗ Ein Naturfreund. verhindern, Achtung! Das Gold heraus. Es wird uns geſchrieben: Wie man vertraulich erfahren hat, ſollen die Goldmünzen eine baldige Neuerung erhalten, wobei die ſeitherigen bei der ſpäteren Abgabe etwas an Wert verlieren. Wir richten deshalb au alle, welche noch Goldmünzen zurück behal⸗ ten haben, in ihrem Intereſſe die Bitte, jede noch im Beſitze befindliche Goldmünze umverzüg⸗ lich bei den Reichsbanken, Reichsbankſtellen und Poſtanſtalen abzuliefern, bezw. umzuwechſeln. Feldgedichte. Gedicht eines Soldaten im Schützengraben. Das Haar wächſt uns zur Mähne, Die Seife wird uns fremd, Wir putzen keine Zähne, Wir wechſelu auch kein Hemd, Durchnäßt ſind alle Kleider, Oft bleibt der Magen leer, Von Bier und Wein gibts leider Auch keinen Tropfen mehr. Es quatſcht in Schuh und Socken, Der Dreck ſpritzt bis zum Ohr, Das Einz'ge was noch trocken Sind Kehle und Humor. Doch dieſer Heroismus Hat auch nen großen Reiz, Uns zieht der Rheumatismus Fürs Vaterland durchs Kreuz! Aus einem andern Schützeugraben. Wenn auch die Kehle trocken, Und trocken der Humor, Wenn auch der Dreck in Brocken, Uns fliegt bis an das Ohr. Wir wiſſen, daß wir hocken, Fürs Vaterland im Dreck, Daß unſere naſſen Socken, Doch nicht ganz ohne Zweck. Dafür daß kleine Füße, Vergnügt zur Schule geh'n, Daß ihre warmen Grüße Zu uns herüberweh'n, Dafür, daß kleine Füße Daheim in Stadt und Land, Drum halten wir geduldig, In Dreck und Feuer ſtand. 55 Aus dem Großherzogtum. N. Heidelberg, 3. Nov. Der bisherige lei⸗ kende Arzt der chirurgiſchen Abteilung des Stadk⸗ hallelazaretts, Herr Dr: Dilger, übernimmt die Stelle eines Chefarztes für ſämtliche Lagarette Raſtatts. Anſtelle des Herrn Dr. Dilger tritt der Dozent für Chirurgie an der hieſigen Univerſität, Dr. Bernhard Baiſch. , Nisme Sbe 2 88 2 11 gegen Schn e edenen n FeldeH 6. Seite. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) Mittwoch, den 4. November 1914. Die wirtschaftlichen Kräſte der FTürkei. In Ergänzung unseres Artikels in dem heutigen Mittagsblatt wird uns von einem Berliner Mit⸗ arbeiter geschrieben: W. C. Berlin, 3. Nov. Die Asiatische Türkei, der Kern des Türkischen Reiches, hat einen Flä- cheninhalt von 1,75 Mill. qkm und zählt rund 17 Millionen Einwohner(10 pro qkm); hiervon be- steht etwa die Hälfte aus Türken, der Rest aus Syriern, Armeniern, Arabern, Griechen, Kurden, Juden usw). Die vorherschende Konfession ist die mohamedanische; die Griechen, Armenier und auch zalllreiche Syrier sind Christen. Das Land ist an den Küsten und in einigen größeren Tälern von ungemeiner Fruchtbarkeit, das Innere des klein- asiatischen Hochplateaus ist jedoch größtenteils Steppe; auch zwischen Palästina und Mesopota- mien schiebt sich die arabische Wüste weit hinauf. Trotzalledem könnten Kleinasien wie Mesopota- mien ein Getreideland par excellence werden. Neuerdings beginnt man mit weitausschauenden Kulturarbeiten. In der Nähe von Konia im Zen- trum von Kleinasien hat z. B. eine deutsche Ge- Sellschaft zirka 50 000 ha des besten Weizenlandes durch Irrigationen der Kultur erschlossen, und in Mesopotamien arbeiten englische Gesellschaften daran, durch Staudämme und Kanalisierungsarbei- ten das tote Land wieder, wie vor Jahrtausenden in blühendes Ackerland zu verwandeln. Wie reich die Asiatische Türkei an guten Böden ist, zeigt schon die Tatsache, daß sie ohne alle diese Ar- beiten bisher imstande war, den europäischen Reichsteil mit Getreide zu versorgen. Neben den hauptsächlichsten Getreidearten gedeihen hier aber auch Baumwolle, Tabak, Kaffee, Maulbeer- bäume und allerlei Industriepflanzen. Auch sie werden bereits in recht ansehnlichen Mengen an- gebaut, 80 beispielsweise Kaffee im Distrikt Hodeida, Opium in der Nähe von Konia und Afium, Tabak bei Aleppo, Seide bei Brussa(acht Millienen kg Kokons) und in Syrien, Baumwolle in Mesopotamien usw. Ferner gedeihen auch Oliven, Wein, Rosen(Damaskus) und alle Süd- früchte vorzüglich. Die Viehzucht ist bedeutend (Pferde, Kamele, Schafe, Ziegen, namentlich Angoraziegen usw.). An Mineralien ist Kleinasien sehr reich; bisher wurde ſdoch erst ein kleiner Teil der Schätze gehoben. Im Wilajet Konia findet sich Gold und Silber(zirka 3000 kg); bei Eski- schehr Meerschaum; Kupfer in Armenien, bei Trapezunt und vor allem bei Diabekr am oberen Ligris; Chrom im Süden Kleinasiens(Makri und Mersina), Pohle bei Eregli am Schwarzen Meer; Petroleum in Kleinasjen und am mittleren Tigris; Salz in Arabien(350 000 dz) und in den Salzseen Kleinasiens, Eisen bei Adana gegenüber von Zypern; geschätzte Lithographiesteine bei Brussa. Ferner gewinnt man Mangan, Arsenik, Schwiefel, Asphalt, Marmor, Schmirgel usw. Die Industrie, die einst in den großen Städten Syriens und Klein- asiens blühte, wird immer mehr durch die west- europiäsche Großindustrie verdrängt; aber immer noch beschäftigen sich Tausende von Kleinasiaten und Syriern mit der Teppichknüpferei(Smyrna), der Seiden-(Brussa, Damaskus), Baumwoll. Da- maskus) und Wollweberei, mit der Herstellung von Musselin(Mossul am oberen Tigris), Lederarbei- en, damaszierten Klingen usw. Auch die Färberei, einst das Monopol der Phöniker, hat noch einen bescheidenen Platz behauptet. Erwähnt seien weiter als Produkte der Seefischerei Badeschwämme und Perlen. Die wichtigsten Handelshäfen sind Smyrna (3 Mill. Reg.-Tons), am Mittelmeer, und Trape- zunt am Schwarzen Meer; in zweiter Linie sind Beirut, Haifa, Alexandrette, Mersina usw. zu nen- nen. Den Binnenhandel besorgen noch größtenteils Karawanen; an guten Streßen fehſt es ganz, da- gegen sind die Wasserstraßen des Euphrat und des Tigris ein nicht zu unterschätzender Verkehrsweg. Neuerdings gewinnt auch der Bahnverkehr eine Wachsende Bedeutung. Namentlich ist hier die deutsche Bagdadbahn zu erwähnen, die bereits bis ins Euphrattal gelangt ist und in wenigen Jahren Basra(resp. Koweit) am Persischen Golf mit Skutari-Konstantinopel verbinden wird. Die bereits seit langem fertiggestellte Zweigbahn nach Angora wird gleichfalls bis in das Tiorisbecken fortgeführt. Schließlich sei auch die große Mekka- bahn genannt, die nach Norden zu Anschluß an die Bagdadbahn erhält. Jeldmarkt, Zank- und Sörsen- wesen. Badisches Staatsschuldbuch. Ende Oktober 1914 betrugen die Eintragun- gen in das Badische Staatsschuldbuch 44 982 700 Marke. Von der àprozentigen Schuld sind 38 778 200 Mark, von der%prozentigen Schuld 6197 300 Mark und von der Zprozentigen 10 200 Mark ein⸗ getragen. Die Eintragungen auf Grund von Bar- einzahlungen belaufen sich seit 1. Januar 1013, d. i. seit Errichtung des Staatsscudbuchs, auf Pforzheimer Bunkverein.-., Pforzheim Aus Pforzheim vom 3. d. Mts.wird uns geschrie- beir: Nachdem die Verwaltung auf den 28. d. Mis. eine außerordentliche Hauptversammlung einbe- rufen hat, um den gesamten Aufsichtsrat neu zu wählen, und beschlossen hat, an sämtliche G ger je 200 Mark auf ihr Guthaben zurückzuze Wendet sie sich nun in einen Rundschreiben an die Gläubiger und Aktionäre. Sie teilt darin mit, daß der von der Rheinischen Treuhandgesell. scllaft in Mannheim aufgestellte Status vom 31. Juli 1914 ohne Berücksichtigung der durch den Krieg entstandenen wirtschaftſichen Lage bei Debi- toren einen Buchwert von üiber 18 Mill. und Speku- lationspapiere mit einem Wert vor dem Krieg von 5 Mill., einen Verlust von 8,6 Mill., also nachi Ab- zug des Aktienkapitals von 6 Mill. eine Ueber- schuldung von 2,0 Millionen Mark berechnet. Da aber im Falle eines außergerichtlichen Arrange- ments mit den Gläubigern der gesamte Nachlaß des verstorbenen Banſcdirektors August Kayser (bewegliches und unbewegliches Vermögen) zur Verfügung des Bankvereins gestellt werde, besteht die Aussicht, daß der bis jetzt ſestgestellte Verlust vom Nachlaß gedeckt werde, in welchem Falle der Nachlaß auch den Aktionären zu gut käame. Doch läßt er sich nur allmählich realisieren. Die Regreß- ansprüche an den Aufsichtsrat und an die Revi- Soren, die bis jetzt bestritten, aber mit aller Ent- schiedenheit erfüllt würden, sind im Status nicht bewertet. Die Gewähr gleichmäßiger Wahrung aller Interessen der Gläubiger sei durch die Ge- schäftsaufsicht geboten. Zu den 5 Mitgliedern der Geschäftsaufsicht gehören unter anderem Reichs- bankvorstand Pohl und Bankier Dn. Stein von der Firma Straus u. Co., Karlsruhe. Die durch die Sitzung gegründete Kreditkasse, .-., hier, werdde eine Erleichterung des Status des Bankvereins ermöglichen. Die Kreditkasse habe sich auch bereit erklärt, die Forderungen der Gkubiger des Bativereins bis zu 1000 Mic. mit 60 Proz., von—5000 Mk. mit 50 Proz. und von über 5000 Mk. mit 40 Proz. zu beleihen. Die Ge- schäftsleitung hoffte in der Hauptwersammlung in der Lage zu sein weitere Einzelheiten bekannt zu geben. Berliner Eſtektenbörse. *Berlin, 4. Nov. Aus der heutigen Börsen- versammlung ist zu erwälmen, daß für die im nächsten Jahres zum Nennwert rückzahlbaren 3½ prozentigen Pensilvaniabons zu gutem Kurse sich Begehr zeigte. Angeblich sollen die Bons zum Ausgleich von Zahlungsverpflichtungen nach Amerika Verwendung finden. Für Geld machte sich mehr Nachfrage bemerkbar, es Würden Sätze bis zu 5½% Proz. genaunt. Der Privatdiskont Stelkte sich auf 594 Proz. bis 5 78 Proz. In der Kriegsanleihe und einigen Inudustrie- Wenten haben auch heute dem Vernehmen nach Umsätze zu kaum veränderten Kursen stattgefun- den. Der Kurs für russische Noten wurde gegen gestern niedriger angegeben. Vorbereitungen zu Oesterreich-Ungarns Kriegsanleiken. Der 1. November ist in Oesterreich und Ungarn der weitaus wichtigste Zahlungsterman, da an ihm Mieten, Pachten u. ähnliche Zahlungen fällig wer⸗ den, und er entspricht an Bedeutung unserem Ende· September: Jermin. Aus diesem Grunde haben sowohl Oesterreich als Ungarn die Auf⸗ nahme ihrer Kriegsanleihe für den November fest- gesetzt. Aus Wien meldet man uns, daß der sonst 50 Stark belastete Ultimo Oktober bei der Noten- bank seit 30 Jahren nicht so schwach wie dies- mal verlief. In Wechseln und Lombard waren sehr große Rückflüsse zu verzeichnen. Die Vorberei- tungen für die Kriegsanleihen sind weit vorge⸗ schritten, namentlich die Besprechungen mit den ungarischen Banken. Diese Feststellungen sind um 80 erfreulicher, als unsere Gegner auch Oester- reich-Ungarns Vollswirtschaft in den Lügenfeld- zug einbezogen haben. Handel und induskris. Die Zentrailstelle der Ausfuhr- bewillfgurzgen für Eisemns mmnd Stahl- erzeugulsse. Da die Ausfuhranträge, die ein und denselben Gegenstand betreffen, in der großen Mehrzahl der Fälle gleichzeitig von mehreren Seiten gestellt werdeu, wird die Arbeit des Reichsamts des In- nern ungewöhnlich erschwert und trägt allein schon wegen der dadurch bedingten mehrfachen Feststellungen und des vermehrten Schreibwerks erheblich dazu bei, daß die Erledigung der An. träge nicht immer mit der gewünschiten Beschleu- nigung erfolgen kann. Eitie schnelle Erledigung läßt sich dagegen erzielen, wenn die Anfragen und Anträge hinsichtlich der Ausfuhrverbote seitens desselben Industriezweiges nur von einer Stelle aus an das Reichsamt des Innern gerichtet werden. Deswegen sind bereits für mehrere Industrie- zweige von seiten des Peichsamts des Innern Zentralstellen für Ausfuhrbewilli⸗ gungen eingerichtet worden. Die Zentralstellen werden von Vertrauensmänern geleitet, welche die Aufgabe haben, die Anträge auf Ausfuhrbewilli- gungen entgegenzunehmen, ihre Entscheidung vor- zubereiten und gegebenenfalls Vorschläge zu machen. Ihre Mitwirkung dient in gleicher Weise den Interessen des Reichsamts des Innern wie der beleiligten Kreise, indem sie eine sachkundige Be. arbeitung der Anträge sichert und eine Gewähr dafür bietet, daß bei der Erteilung der Ausfuhrbe- Willigungen den Wünschen und Interessen der be- teiligten Gewerbezweige, soweit angängig, Rech- nung getragen wird. Dieser Aufgabe Können die Vertrauensmänner indes nur gerecht werden, wenn alle beteiligten Kreise mit den Vertrauensmännern zusammen wirken und ihnen Anträge und Anfra- gen zukommen lassen. Nunmehr ist vom Reichamt des Innern die Zen- tralstelle der Ausfuhrbewilligungen für Eisen- und Stahl-Erzeugnisse geschaffen und zu deren Ver- trauensmann Herr Dr. J. Reichert, Geschäftsführer des Vereins Deutscher Eisen- und Stahl-Industri- eller, Berlin W. 9, Linkstraße 25, ernaunt worden. Der Tätigkeitsbereich erstreckt sich auf Alteisen, Eisenerze sowie alle Eisen- und Stahl-Erzeugnisse 8 458 100 Mark. mit Ausnahme der Maschiuen und der Erzeugnisse e der Eisengichgereien. Die neue Zentralstelle ist be- reits in Iätigkeit. Geschüäftliche Forderungen an Belgien Vom Kreditorenverein für die Gold-, Silber- wären- und Uhren-Industrie mit dem Site in Pforzheim, dessen Mitglieder über die ganze Welt verstreut sind, wenn sie auch der Mehrzah! nach in Pforzheim ansässig sind, ist an die deutschen Mitglieder die Aufforderung ergangen, alle For- derungen, an Belgien nach dem Stande vom 31. Juli d. J. bei ihm anzumelden, um die ermittelten Verluste beim Friedensschlug durch dlie Reiclls- regierung geltend machen zu können. Geeignete Vertreter zur Ermittelung dieser Verluste wird der Verein nach Belglen entsenden, um mit den ein- zemen Schuldnern Verhandlungen zur Wahrung der deutschen Ausstände zu pflegen. Sowieit et⸗ wWaige Verluste durch den Krieg entstanden Sind, sollen sie, gestützt auf Belege, durch die Handels kammern bei dem Reichsamt des Innern oder der sonst als zuständig ien Betracht hommenden Stelle geltend gemacht werden. Bei den lebhaften Ge- Schäftsbeziefungen der deutschen EdeimetalhEIn- dustrie zum Ausland dürkte es sich um ziemlich erhebliche Summen handeln. ohlenproduktion Oesterreichs. Im September hat sich die österreichische Koh- lenproduktion gegenüber dem August erheblich gesteigert. An Steinkohle wurden 11.4 Mill. Meter- Zzentner gegen 9,8 Mill. Meterzentner im August gewonnen. Die Braunkohlenförderung betrug 16,3 Mill. Meterzentner gegen 14,3 Mill. Meter- zentner im August. Gegenüber dem September 1913 ergaben sich allerdings noch immer nanafte Aus- fälle, und zwar bei Steinkohle um rund 2 Mill. Meterzentner und bei Braunkohle um etwa 6 Mill. In den ersten drei Quaxrtalen wur⸗ Meterzentuer. den produziert 117(— 5,3) Mitl. Steinkohle und 183(—23,8) Mill. Braunkohle. MRerabsetzung der italfenischen Gereidezölle. Eine königliche Verordnung in Italien bestimmt: Die Eingangszölle für die nachstehenden Erzeug- nisse werden bis zum 31. März 1915 auf folgende Sätze für 110 kg ermäßigt: für Weizen 3 Lire(bis- her 7,50), Roggen 2 Lire(4,50), Hafer 2 Lire(9, Gerste 2 Lire(), Weißer Mais 3 Lire(7,50), Kör- nerfrüchte, nicht besonders genannt(einschlieglich des nicht weigen Mais) 0,50 Lire(1,15), Mell: a. aus Weizeti 5,25 Lire(11,50), b. aus Roggen 4 Lire (6,50), c. aus Hafer und Gerste 4 Iäre(), d. aus weißem Mais 5,25 Lire(9,50), auf e. aus Mais (nicht weißzem Mais) und anderen nicht fanmnten Körnerfrüchten 2 Eire(3,15), Grieß 7 Life(15,50), Kleie 1,15 Lire(), leigwaren aus Weizen.50 Lire(16), Brot und Schiffszwiback 7,50 Lire(16). Verkebhr. Wiederaumnahme der Rheinschifftahrt mit Antwerpen. Die Kanäle und Schleusen in der Umgegend von Autwerpen sind nunmehr ausgeräumt, so daß der Wiederaufnahme der Rheinschiff⸗ tahrt mit Antwerpen keine Hindernisse mehr entgegenstehen Kohle- und Lebensmittelyersorgung auf dem Wasserweg ist jetzt möglich. Die Ausfuhr von Waren aus Autwerpen kanm Einstweilen nicht erfolgen, da die gesanmten riesigen Vorräte noch beschlagnahmt sind. Warenmörkte. Berliner Getreidemarkt. Berlin, 4. Nov. Infolge der mit dem heutigen Tage in Kraft tretenden Höchstpreise war das Geschäft am Getreidemarkt minimal, da man sich über die Bestimmungen des Gesetzes noch nicht recht im Naren ist. Weizen und Roggen waren nicht notiert. Hafer lag fest. Meterzentner Meterzentner BERLINM, 4 Rovember. 1914.(Frunkurse.) 4. 8. Welzen: Loko—— —— Hafer: felner 232—240 280—240 5 mittel 227—281 225—229 ANals: Amerik. u. runder—— Futtergerste mittel u. gute 280—286 38.00—-39.50 38.00—-89.50 29.60—81.70 29.80—-8170 Welzenmehl Roggenmeh! Erbsen mitte Weizenkleie. grobe u. feine foggenkleſe 00.O00-Oο O Oοοο οο.eοο 90.00-00.oo Oο. οοe=οο.οο SERLIR, 4. Rovemder, 1914.(Sohluß.) 4. 3. Wolz on: gesohäftsſlos 261.—24.— Leschaftslos—.————— Hafer felner: 280.—234.— 229.—234.— 4 mittel fest 225.— 229.— 225.—223.— Naſs runder: geschäftslos— D——.—— Welzenmehl: runig 33.—39.50 33.—— 39.50 Roggenmehl: ruhis 29.50—30.70 29.50——91.70 Rüböf: geschäftsſos Die Oetreldeprelse verstehen sſoh für Lokoware in Hark per Tonne, die Nehprelse in Rark per Doppelzentner. Sichtbare Getreidevorräte in der Union Newyork, 2. Nov.(W..) Visible supply. Weizen 67 471 000, Canada 21 727 000, Mais 3114000, Hafer 32 424 000, Roggen 1 876 000, Gerste 5091 000 Bushels. Lomdoner Metalimarkt. London. 4. NHorbr. Kupfer: Kassa 50.½, 3 Monate 51, Elektro per Kasse 52./, 8 Ronate 52½, Best-Selekted p. Kaste 54. e, 3 Monate 55.—. Einn; per Kassa 185,½, 3 Monate 137% Slel per Kassa 19,.—, per Novör. 17.½. Zink: per Kassa 28,0%. Queokslber———.—. Glasgower HRobheisenmarkt. 8as g o, 4. Novbr. Rohelsen, per Cassa 49.1½, per 1 Monat 49.5. Setzte RNandelisnechrienten. Frankfurt a.., 4. Nov. Die Elber- delder Papier-Aktiengesellschaft in Berlin-Zehlendorf hat zwar durch Aus- bau der Verkaufsorganisation den Umsatz um 900 000 steigern und durch Betriebsverbesse- rungen die Produkte auf 12,83(11,51) Millionen Kilogramm, den Fabrikationsgewinn auf 828 977 (558 923) erhöhen können. Trotz ermäßigter Unkosten und trotz der infolge niedrigerer Buch- werte auf 151 130%(239 037) reduzierten Ab- schreibungen entsteht aber auch diesmal ein schwerer Verlust von 4270014(1 143 270), der mit 247 989 aus dem restlichen Sanierungs· — gewinn gedeckt werde, während 179 012/ eine neue Unterbilanz darstellen. Durch die schon an- gekündigte Sanierung sollen die bisherigen Vor⸗ zugs- und Stammaktien in einem noch nicht mit. geteilten Verhältnisse zusammengelegt und als Stammaktien einander gleichgestellt werden, Wah. rend die Ausgabe von neuen Aktien evtl. mit Vor⸗ zugscharakter geplant wird. Näheres enthält der Bericht hierüber nicht. In der Bilanz sind die laufenden Verbindlichkeiten auf 1,8 Mill.%(25 Mill.) ermäßigt, dagegen die Außenstände auf 1 Mill. 4(0,6 Mill.) erhöht. Die Aussichten wer⸗ den als wenig günstig geschildert. Die Gesel schaft habe infolge des Krieges in ihren beiden Betrieben die Arbeit einstellen und sich auf den Verkauf ab Lager beschränken müssen. Hamburg, 4. Nov. Die Aktienbrauefei in Hambur g schlägt für 1913—1914 eine Di⸗ vidende von 28 Prozent wie im Vor⸗ jahre vor. Leipzig, 4. Nov. Die Maschinenban; anstalt Kirchner u. Co. Akt.-Ges, in Leipzig erzielte für 1913—14 einen Betriehs⸗ gewinn von 2 725 002 1(3156116%). Nach Abschreibungen von 132 696%(154 214) ergiht sich, einschl. 878 488 Vortrag ein Rein⸗ gewinn von 1 649 412 4(2 066 080), über dessen Verwendung bekanntlich die Haupther⸗ sammlung Beschluß fassen soll. Bezüglich der Aussichten wird bemerkt, daß seit Ausbruch des Krieges der Eingang an Aufträgen im neuen Geschäftsjahr erheblich zurückgegangen Sei. Doch sei das Unternehmen mit Anfertigung von Kriegs⸗ bedarf und Maschinen für die neutralen Länder so stark beschäftigt, daß der Betrieb mit dem größten Teil der Arbeiter weitergeführt wer⸗ den könne. JBerlin 4. gestern Abend in dene Versammlung Nov. Von uns. Berl. Bur.) Fine Berlin gemeinschaftlich abgehal. der Vereinigung der Belſeuck. tungskörperflabrikänten Deutschlands sowie des Verbandes Berliner Beleuchtungskörperfabrikan- ten beschloß auf die bisherigen Katalogpreise einen allgemeinen Aufschlag von 15 Proz, z er. heben. J Ber lin 4. Nov.(Von uns. Berl. Bur.) Auel im vergangenen Monat hat sich der Kredit. verkehr bei den Zentralkassen die mit der preußischen Zentralgenossensckaftskasse in Ver⸗ bindung stehen in durchaus dormalen Balnen be. wegt. Deshalb war es bemerkenswert daß die Er⸗ hebung von Depositen bel den einzelnen Genossen schakten die bei Ausbruch des Krieges sehr stark Waren ſast ganz aufgehört haben. Zum großen Teil sind sogar bereits erhebliche Rüchtkisse eig- getreten. (IBerlin, 4. Nov.(Von uns. Berl. Bur) Wie der B. Z. gemeldet wirn sind die Niederlagshäuser der österreichischen Petroleum-Importgesellschat in Delle in der Nähe der Schweizer Grenze durel Verkügung des Präsidenten des Zivilgerichts nit Beschlag belegt worden. Berlis, 4 Nov.(Von uns. Berl. Bur.) Die „Gazetta del Popolo“ meidet aus Paris: FEinem Lirkular der Giesellschaft der Zuckerfabrikanten zufolge, werden im Jahre 1014½5 32 bis 38 frau zösische Zuckeriabriken tätig sein gegen 200 im Vorjahre. Die Rübenproduktion ist Wenig ſer andert. 5 WIB. Paris, 3. Nov.(Nichtamtlich) Die Einnahmeaus Oktrois im Monat Ohlober weisen eine Verminderung von 6732 402 Francs gegen den Oktober 1913 auf und 6912382 Francs gegen den Voranschlag. Seit dem 1. Jattuar 1014 sind die Ergebnisse um 16 229 37/1 Fraues gegen das Vorjahr und um 17 554 343 Franes gegel den Voranschlag zurückgeblieben. Uderseeisehe Schiffs⸗ Telesgramme. (Drahtbericht der Holland-Amerika-Linie, Rotterdam.) Newyork, 2. Noy. Defr Danpfer Pots: da m, am 22. Oktober von Rotterdam, ist heut Nachmittag angekommen. Mitgeteift durch die Generalagentur Gundlach u. Baerenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz direkt am Hauptbalmhof, Telefon Nr. 7215. .....———————————— —— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; fär Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum, für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos Druck und Verlag der Dr. H. Haasschen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. BROWWNBOVENRIACIE.A Adt. Artsteillatienenvomtotra 98/5 Ngefon 682.980.2087 cer 1s Wn Mittiboch, den 4. November 1914. Seneral⸗Anzeiger Badiſche 7. Seite. Bekanntmachung. No. 42600 J. Im Stalle des Landwirts Philipp Wörns in Neckarau, Luiſenſtraße 15, iſt die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche ausgebrochen. Die Gehöfte des Landwirts Philipp Wörns, Luiſenſtraße 15 und des Landwirts Kienzler, Luiſen⸗ ſtraße 17 in Neckarau bilden einen Sperrbezirk i. S. der§s 161 ff. der Ausf.⸗Vorſchr. und der Vorort Neckarau ein Beobachtungsgebiet. Für den Sperrbezirkgelten folgende Anordnungen: Sämtliches Klauenvieh nicht verſeuchter Gehöfte des Sperrbezirks unterliegt ebenfalls der Abſonde⸗ ruug im Stalle. Jedoch darf das abgeſonderte Klauen⸗ vieh mit bezirksamtlicher Erlaubnis zur ſofortigen Schlachtung entfernt werden, wenn unmittelbar vor der Ueberführung der Tiere zur Schlachtſtätte durch bezirkstierärztliche Unterſuchung feſtgeſtellt wird, daß der geſamte Klauenviehbeſtaud des Herkunfts⸗Gehöfts noch ſeuchenfrei iſt; gleichzeitig kann von den im § 160 Abf. 2, 4, 5 der Ausf.⸗Vorſchr. vorgeſchriebenen bezirkstierärztlichen Leitung, ſowie von den dort vorgeſchriebenen Transportbeſchränkungen und Des⸗ infektionsmaßnahmen Abſtand genommen werden. Werden die Tiere mit der Eiſenbahn verſandt, ſo ſind die dafür benützten Frachtbriefe und Eiſenbahn⸗ wagen in der Weiſe zu kennzeichnen, daß ſie durch die Abfertigungsſtelle der Abgangsſtation mit weißen Zetteln beklebt werden, die in Rotdruck die Auf⸗ ſchrift tragen: „Sperrvieh. Berührung mit anderem Klauenvieh verboten!“ 1. Der Verſender iſt verpflichtet, die Verſaudſtation mündlich oder durch den Vermerk„Sperrvieh“ im Frachtbrief auf die Notwendigkeit der Kennzeichnung aufmerkſam zu machen. Für den ganzen Bereich des Sperrbezirkes gelten ſolgende Beſchränkungen: a) Sämtliche Hunde der Bewohner der Häuſer des Quadrats, das von der Luiſenſtraße, Rat⸗ hausſtraße, Kaiſer Wilhelmſtraße und Schus⸗ ſtraße eingeſchloſſen wird und diejenigen der Lutſenſtraße, welche dem Seuchengehöft gegen⸗ über liegen, nämlich Luiſenſtraße 10—38 ſind feſtzulegen. Der Feſtlegung iſt das Führen an der Leine und bei Ziehhunden die feſte An⸗ ſchirrung gleich zu erachten. Die Verwendung von Hirtenhunden zur Begleitung von Herden und von Jagdhunden bei der Jagd ohne Leine kaunn vom Bezirksamt geſtattet werden. Schlächtern, Viehkaſtrierern, ſowie Händlern und anderen Perſonen, die gewerbsmäßig in Ställen verkehren, ferner Perſonen, die ein Gewerbe im Umherziehen ausüben, iſt das Betreten aller Ställe und ſonſtiger Standorte von Klauenvieh im Sperrbezirke, desgleichen der Eintritt in die Seuchengehöfte verboten. In beſonders dringlichen Fällen kann das Bezirksamt Ausnahmen zulaſſen. e) Dünger und Jauche von Klauenvieh, ferner Gerätſchaften und Gegenſtände aller Art, die mit ſolchem Vieh in Berührung gekommen ſind, dürfen aus dem Sperrbezirk nur mit bezirks⸗ amtlicher Erlaubnis unter den vorgeſchriebe⸗ neu Vorſichtsmaßregeln ausgeführt werden. d) Die Einfuhr von Klauenvieh in den Sperr⸗ bezirk ſowie das Durchtreiben von ſolchem Vieh durch den Bezirk iſt verboten. Dem Durch⸗ treiben von Klauenvieh iſt das Durchfahren mit Wiederkäuergeſpannen gleichzuſtellen. Die Eiufuhr von Klauenvieh zur ſofortigen Schlach⸗ tung, im Falle eines beſonderen wirtſchaft⸗ lichen Bedürfniſſes auch zu Nutz⸗ oder Zucht⸗ zwecken, kaun vom Bezirksamt geſtattet werden. Die Ver⸗ und Eutladung von Klauenvieh auf den Eiſenbahn⸗ bezw. Schiffsſtationen im Sperr⸗ bezirk iſt verboten. 2. Das Weggeben von Milch aus einem nicht⸗ verſeuchten Gehöft des Sperrbezirks darf nur nach vorheriger Abkochung oder anderer ausreichender Er⸗ hitzung erfolgen. 3. Die Luiſenſtraße, Rathausſtraße, Kaiſer Wil⸗ helmſtraße und Schulſtraße wird für den Transport und die Benützung von Klauentieren geſperrt. Mannheim, den 2. November 1914. Bürgermeiſteramt: von Hollander. ). 00 Schweigert. tets vorrätig in der r. H. Daas ſchen Frachtbriefe Buchdruckerei, Oktsausſchuß vom„Roten Kreuz“ Mannheim, den 30. Oktober 1914. Annahme von Geldſpenden erfolgen bei ſämt⸗ lichen hieſigen Banken und Bankgeſchäften. Mannheimer Darleihkaſſe B 2, I, Städtiſche Sparkaſſe A 1, 2/3 u. 6/7., Büro des Verkehrsvereins(Rathaus), Baumſtark& Geiger R 1, 1, Geſchwiſter Nies, Zigarrengeſch., Jungbuſchſtr. 2, Volksküche I. R 5, 6/9, Volksküche II, Schwetzingerſtraße 838, Volksküche III, Alphoruſtraße 2, Hauptlager Prinz⸗Wilhelmſtraße 20, Eingang Charlottenſtraße; letztere Stelle nimmt auch Liebesgaben aller Art für die Truppen in Empfang. 38781 Wir erhielten außer zahlreichen Spenden aller Art nachſtehende weitere Geldſpenden, für die wir herzlich danken. Wir haben zur Zeit in 20 eigenen Vereins⸗ Dazaretten ungefähr 2000 Betten für Berwundete eingerichtet. Große Summen werden ſtändig aufgewendet zur Beſchaffung von Liebesgaben aller Art an durchreiſende Truppen, Ver⸗ wundete ſowie an Mannſchaften im Felde. Bei der außerordentlich großen Inanſpruchnahme kön⸗ nen wir unſere Tätigkeit nur dann in gleicher Weiſe fortſetzen, wenn wir weiterhin von allen Seiten Gaben aller Art und insbeſondere Geld⸗ mittel erhalten. Wir bitten daher im Intereſſe unſerer im Felde befindlichen Truppen und der zahlreich hier eintreffenden Verwundeten dringend um weitere Spenden, insbeſondere an Geld. Stationsamt Rheinau Beamte und Arbeiter 104 25., Spende aus einer Kiudertheatervorſtellung durch Marta, Erica, Annelieſe, Gertrude, Lotte Ellen, Ilfe 120, Oberrealſchule U2 h 7 53., Maria Schöck 3% 50., Skatbrüdr a. Landſturmwache 10, Frl. Göckel 10, Uugenannt 1, Val. Fahlbuſch 25, Joſ. Bauch 5, Freier Bund 1, 88., Knabenklaſſe 7 und 1432 Uhlandſchule 3 J, Knaben⸗ klaſſe 5 und 11 Uhlandſchule 3 4 60., K. Knorz, Rheinau 20, Mathilde Freundlich, 3. Rate 5, Lina Fiſcher 10, Karl Kober 5, Hch. Groß 5 K, Frau Kath. Baentſch Wwe. 30, Baum 100 /, Frau Haut 2, Bernhard Traub 2 4, Wilh. Schweiß 10, Ungenannt Poſt 2, Friedr. Ehrler 40, Kath. Arbeiterverein 200, Emil Prüfer 20, Hauptlehrer Dörner 5, V. H 100, H. F. Spar⸗ kaſſenbücher ete. 31 4 80, Freiwillige Sammlung der hieſigen Schutzmannſchaft 290 /, Aus einer Sam⸗ melbüchſe 7, 26., Karl Schmitt, Waldhof 2 ¼, Ungeuaunt 1, N 6⸗Schule Klaſſe 1uib und 25 10, Ungenannt 50., Peter Schneider 5, Joſeph Ziegler 5, Gaa⸗Mudler 10, A. N. 10, Wilh. Urſchler 4 4, Ungenannt 10, Dr. G. Bachert 100 Gobelt 5, Klaſſe 24 F Luiſenſchule 3 /, Volksſchule VI3f und VI 22 f Kla. 2/ 26., J. M. K. E. G. O. Skat 100, Ungenannt „, Frau Worn 10, Bridgegewinn 4 O 3[J, Obevrealſchule 10, Spiegel Stammtiſch 10 /, Ungenannt 5, Frau Grüneberg 10 4, Marie Stumpf 1, Klaſſe 3 51 Sandhofen 8 l, Klaſſe Liſelotteſchule[N) 23 /, Gewerbeſchule, Ma⸗ ſchinenſchloſſer d. Kl. 2 33 2 /, 50., Heinrich Leon⸗ hard, 2. Rate 100 /, Felix Wachenheim 100 /, Leo⸗ pold Kalter Wwe. 20 ¼, Spielgeſellſchaft Reſtauraut Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Fürſtenberg 9 30., Joſef Krieger 20 4 Ww. Stotz 20 ¼, SPerſonal des Stationsamtes Mann⸗ heim⸗Rangierbahnhof, Sammlung für Oktober 200 4, Montags⸗Kegel⸗Klub Dr. C. Köbner 23, 10., Ober⸗ ſteueraufſeher a. D. G. Moll 10, Ungenannt 100 l, Mädchenklaſſe 6 3Za, Käfertal 7, K. J. B. 20 J, Un⸗ genannt 4, Ala 5, Mädchenbürgerſchule D 7 Klaſſe 7d 9 ½, Freie Vereinigung ſelbſtändiger Spengler und Inſtallateure 100 /, H. Braun 3, Bad. Eiſenbahnverband, Obmannſchaft Mannheim 2 60 ¼, Ungenannt 1, Ungenannt 3 ¼, Skatkaſſe „Igel“ 11, Frau D. 2, 4 Arbeiterinnen des Straßenbahnlagers Neckarvorſtadt 2%/ 50., Unge⸗ nannt C. R. 20, Ueberſchuß aus einer Kranz⸗ ſpende der freiw. Sanitätskolonne 9 25., Un⸗ genannt 20 ¼, Sologeſ. Café Windſor 22 80., Altkath. Frauenverein 100 /, Erſte Mannh. Eis⸗ fabrük Gebr. Beuder 185 80., Zellſtoffabrik Mannheim⸗Waldhof 1000 /, Georg Natz 1 ½, G. W. N. 12, K. und H. Wiederhold 50, Frau Anna Scheffelmeier 50, Rechtsanwalt Dr. Berth. Blum 100 L, Ich. Will 500 4, H. Stinnes G. m. b. H. 1000 ¼, Sammlung eines Vaterländiſchen Abends der Liedertafel 60 ½ 88., Joſ. Blumenſtein 100, Knauber 15 ¼, Joh. Ad. Krämer, Wallſtadt 5 ½¼, Mich. Ludwig 3 J, Adieuſtrafkaſſe d. Abt. 2 d. Erſ.⸗ Bat.⸗Regt. 110 10 4, Skatgeſellſchaft Imperial 10 4, Carl Rixinger 15 ½, Flügelradgeſellſchaft 30 J, Un⸗ genannt 1, Joſ. Sattler 5, Georg Reutter 10 l, Frau L. Leutz, Hockenheim 15 10, Wwe. Dittmann 5, 50, Ungenannt, E. N. zweite Rate 150 , Erh. Schmitt Dr. Wilh. Haas 4, Liſelotteſchule„S“ 5 ½ 20., Liſelotteſchule„O“ 5 50, Lauer Rentmeiſter 10, Bad. Eiſen⸗ bahnerverband Obmannſchaft 1/5, 7/0 60, F. Nieder⸗ ſee. Rechtsrat 50 /, Skatgeſellſchaft 27% 50. Quartierzettel gingen ein von: Kuhn, Fch. E 3, 1, Muckle, Colliniſtr. 30, Heiß, Fardelyſtraße 4, Jakob, Seckenheimerſtraße 64, Th. Bahr, Werftſtraße 15, Ungenannt, Ungenannt. Hermann, Boelſtraße 4, Böhm, D 6, 13, Fink. U 4, 17, Valentin, M 1, 4 b, Ungenannt, Weilmann, IL. 14, 17, Ungenannt, Maier Guſt. Q 3, 12/3, Ungenaunt, Carl Weber, Unge⸗ naunt, Clade, Ungenannt, Kammerer, Ungenannt, Gg. Lohnes, Ungenaunt, Geller, Ungenannt, Unge⸗ nannt, Ungenannt, Graf, Ungenaunt, Ungenanmt, Ungenannt Ungenannt, Kappes, Schreiber, Becker, Otterſtetten, Eichtersheimer, Ungenanut, Frank, Frank, Ungenanut, Ungenannt, Kaiſerſäle, Brechter, Ungenannt, Ungengunt, Schmitt, Parkring 13, Bur⸗ nus, Max⸗Joſefſtraße 25, Mayer, E 7, 25, Kahn, 3, 7, Dr. Blum, Goetheſtraße 12, Laible G 5, Weiß Wwe, F 7, 14. Löffler, Feudenheim Nadler⸗ ſtraße 8, Haas, Hch Lanzſtraße 15, Ungenannt Schmuckſachen Ungenannt, Spatz, Guſt Maier, Frl Greule, Ungenannt, Ungenannt, Ungenannt, Ungenannt C. R. 100 Stück Hemdenflanell karriert I. Qnalität preiswert zu verkaufen. Offerten u. Nr. 38930 an die Expedition ds. Bl. dach. Liebig e Fehling Steht ehemisch u, fechnisch an der Spitze alſer EinvetzüglNähr⸗ 5 KRinqder un ranke. Von seſt 50 Jahren Araztſich verordnet. Malz- Sicherer Wixkun beiHusten, Brust- Katarrh, Influenza Präparate Die aus diesem eon- venttlerten Melzextract hergestelten id Apobeen! und Brogerien Löflunds Bonbons alſen anderen Nustenbondons weltaus Uberlegen. Sind an Wohlge⸗ schmack und tasch läsender WIrkung Stels,Loflongs““ vorlengen 10, Fleiſch⸗ Bachwaren⸗ und Milch⸗ Lieferung. Das katholiſche Bürgerhoſpital bedarf im Jahre 1915 ca. 2200 Kg Rindfleiſch 1. Qualität, ca. 200 Kg Kalbfleiſch 1. Qualität, ca. 400 kg Schweinefleiſch und 1. Qualität, ca. 8500 Laib Schwarzbrot 1. Sorte a875 Gramm, ca. 4400 Laib Weißbrot 1. Sorte à 250 Gramm, ca. 22000 Stück Milchbrot àa 80 Gramm, 6200 Liter ſüße Vollmilch. Die Lieferung ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Schriftliche Angebote hierauf wollen bis ſpäteſtens Donnerstag, den 19. November 1914, vormittags 11 Uhr verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Lebensmittel⸗ lieferung“ verſehen, auf dem Büro der Verwaltung E 1, woſelbſt inzwiſchen die Lieferungsbedingungen eingeſehen werden können, eingereicht werden. Die Angebote auf die Backwaren⸗, Fleiſch⸗ und Wurſtwarenlieferung haben auf Formularen zu geſchehen, welche die Verwaltung koſtenlos abgibt. Dieſe Angebote müſſen derart erfolgen, daß in Buch⸗ ſtaben ausgedrückt wird, wieviel Abgebot pro 100 M. an jeder Monatsrechnung unter Zugrundelegung des jeweiligen Ladenpreiſes der Mehrzahl der hie⸗ ſigen Bäcker⸗ bezw. Metzgerinnung gewährt wird. Angebote, welche nicht unſeren Bedingungen ent⸗ ſprechen, werden nicht berückſichtigt. Die Angebote bleiben 3 Wochen nach dem oben⸗ bezeichneten Einreichungstermin uns gegenſtber in Kraft. 3962 Mannheim, den 30. Oktober 1914. Stiftungsrat des Katholiſchen Bürgerhoſpitals: von Hollander.— Diebold. Wurſtwaren Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Gemeinde. Donnerstag, den 3. November 1914. Jeſuitenkirche. 7 Uhr Engelamt für Kath. Möller. Abends von—7 Uhr Beichtgelegenheit.— 29 Uhr religtöſe Berſammlung des Jugendvereins u. Jung⸗ männerbundes in der Hauskapelle der Barmherzigen Brüder B 6, 21. 5 Die erſte hl. Meſſe an Werktagen iſt um 7 Uhr. 0 iſt Werktags jeweils abends ½8 Uhr, Für die ins Feld ziehenden Soldaten iſt ſeder⸗ zeil Gelegenheit zur hl. Beicht. Bekanntmachung. Die Inhaber der Pfand⸗ ſcheine über die jetzt ver⸗ fallenen Pfänder vom Mpnat Oktober 1913 über Goldpfänder(rote Scheine) Lit. K1 Nr. 23012 bis mit Nr. 25954 füber Klei⸗ der⸗ und Weißzeugpfän⸗ der(weiße Scheine). Lit. B1 Nr. 93261 bis mit Nr. 98087(undgrüne Scheine). 3957 Lit. CI Nr. 23751 bis mit. Nr. 26346 ferner vom Monat April 1914 über Sparkaſſen⸗ Bücher(blaue Scheine) Ekt. D Nr. 297 bis mit Nr. 298 ferner vom Leih⸗ amt II ütber Goldpfänder (rote Scheine) Lit. A 2 Nr. 12512 bis mit Nr. 14816 über Klei⸗ der⸗ u. Weißzeugpfänder Die Kabelverlogungs⸗ arbeiten für die Ström⸗ nerſorgung des Stadtteils Sandhofen ſind bis zum 15, November fertiggeſtellt, ſodaß eineRugzbarmachung der elektriſchen Energie von dieſem Tage an ſtatt⸗ finden kann. Es empfiehlt ſich bei der vorgeſchrittenen Jahreszeit,eine ümgehende Anmeldung der Hausau⸗ ſchlüſſe ſeitens der Ein⸗ wohner bei uns einzu⸗ reichen. 3964 Mauuheim, 2. Nov. 1914. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler. Nffenlliche Verſteigerung. Donnerstag, 5. Nov. 1914, nachmittags 4 Uhr, (weiße Scheine) werde ich ieſt et 905 5 ham hieſigen Lit. B 2 Nr. 63201 bis Güterbahnhof Sand 1 5 mit Nr. 69117 werden mäߧ 373 H..B. für gufgefordert, ihre Pfänder Rechnung deſſen, den es ſpäteſtens im Laufe des augeht, öffentlich ver⸗ 11 7 0 November 1914ſteigern: 96717 auszulöſen, andernfalls dieſe Pfänder zur Verſtei⸗ 56 20 55 gerung gebracht werden. Sichenn Mannheim, 31. Okt. 1914. Mannheim, 4. Nov, 1914 Städtiſches Leihamt. Scheuber, Gerichts vollzieh, eeeeeeeeeeeeeeeeeeeee e Das eiſerne Jahr. Roman von Walter Bloem. Copyrignt 1910 by Grethlein u. Co. G. m. b. H⸗ Leipzig.“ 4 Fortſetzung. V. Herr Piſtorius hatte ſich mit Fräulein Made⸗ leine Hackenſchmidt am Morgen des einund⸗ dreißigſten Juli— es war ein Sonntag— in emem Landauer aufgemacht, um nach Forbach zu fähren und dort ſeine Frau und Tochter ab⸗ züholen. Von Oberſtleutnant von Peſtel, dem Kommandeur der Saarbrücker Detachements, hatte er ſich einen Durchlaßſchein für die deut⸗ ſchen Vorpoſten geben laſſen. Vormittags gegen zehn Uhr paſſierte das Gefährt die Infanterie⸗ doppelpoſten am Steinbruch ſüdlich des Exzer⸗ Kerplatzes, eine Viertehſtunde ſpäter, am Chauſſeehaus auf der Folſterhöhe, ſahen die Reiſenden noch eine dreiſte Ulanenpatrouille, die ſich bhis unmittelbar in den Feuerebreich des Roten Berges gewagt halte, der kahl und ſteil aus der Ebene des Hochplateaus emporſtieg. Roch ein paar Minuten weiter, und ſie waren an der Grenze. den ſchwarz⸗weißen Pfahl halten die Franzoſen bereits ins Biwalfeuer ſpazieren laſſen, der blauweißrote prangte friſch heſtrichen, und am Zollhaus ſtand der erſte fran⸗ zöſiſche Infanteriepoſten. Madeleines geläufiges und elſäſſiſch akzentech⸗ les Franzöſiſch erleichterte die Verhandlungen, und bald rollte der Wagen nach Frankreich binein. Zur Rechten ftiegen die Fabrikſchlöte der gewaltigen Eiſenhütte empor und ſtießen dem Sonnage zum Trotz laſtende Dampfwolken ins reine Blau des letzten Julitages. Weiterhin zwiſchen Bäumen verſteckt lag das faſt nur aus Arbeſterhäuschen beſtehende Dorf Stiring⸗ Wendel, von deſſen Kirchturm feierliches Ge⸗ läut über das breite, zwiſchen grünen Höhen eingebettete Tal ſchwebte. Und ſteh: nun war man auch ſchon mitten im kranzöſiſchen Kriegslager. Stiring mußte dicht von Chaſſeurs und Huſaren belegt ſein: Aberall bummelten ze Trupps von feiernden Havalleriſten, oder Pfeife im Mund, Hände in der Taſche, und manch dreiſter Zuruf flog zu dem hübſchen Mädchen im Wagen hin⸗ über. Madeleine wurde glühend rot ihr Mund zuckte Immer dichter wurden die Schwärme müßig herumlungernder Soldaten Halle Waffen⸗ gattungen waren bald vertreten, doch die rote Hoſe der Infanteriſten beherrſchte Landſtraße und Ortſchaften. Und endlich ſtieg das ſtattliche Bild des induſtriereichen Städtchens Forbach empor, deſſen ſchlanke, gotiſche Kirche mit ſpitz⸗ auſſtrebendem Turmhelm ſich anmutig an die umgrünte Höhe des„Schloßberges“ ſchmiegte. Die Stadt war ein Kriegslager. Die primitiven Hotels, die zahlloſen, ſpelunkenartigen Gaſt⸗ wirtſchaften und Kaffeehäuſer mit Soldaten aller Grade und Waffen buchſtäblich vollge⸗ 2 pfropft.. alle Häuſer mit Mannſchaften dicht belegt, wie man aus den Kreideinſchriften an den Türen erkennen konnte; außerdem aber waren rings um die Stadt auf allen Wieſen und Aeckern endloſe Lager ſpitzer weißer Zelte er⸗ richtet.. Alles war in lebhafter Bewegung und Erwartung, denn es hatte ſich das Gerücht perbreitet, daß nunmehr endlich der langer⸗ wartete Vormarſch über die Grenze angetreten werden ſolle. Nur mit Mühe und unter ſtändigen Beläſti⸗ gungen ſeitens der erregten Truppen kam der Wagen bis zum Bahnhof durch. Der Aufent⸗ halt in den engen, niedern Warteſälen war un⸗ erträglich: ſie wimmelten von zechenden Sol⸗ daten, die über ihre Generale fluchten, daß man ſie nun ſchon ſeit zehn Tagen hier langweile, ſtatt ſie vorwärts gegen die Pruſſiens zu führen. Für Geld und gute Worte erlangte Piſtorius von dem Bahnhofsreſtaurateur mit Mühe die Erlaubnis, in deſſen guter Stube, im erſten Stock des niedern Gebäudes die Ankunft der Züge von Nancy aus abzuwarten Die nächſten Stunden waren entſetzlich. Zug um Zug kam an, entlud Maſſen ervegter, abge⸗ ſpannter, teilweiſe betrunkener Soldaten, Pfer⸗ detransporte, Geſchütze mit allem Zubehör, Armeematerial.. auch dieſe und jene Gruppe Ziviliſten, die halb tot waren von der Fahrt inmitten der entfeſſelten Soldatenſcharen Frau Piſtorius und Mariechen waren nicht da⸗ bei. Nach einigen Stunden war der Apotheker und ſeine tapfere Begleiterin ſich darüber klar geworden, daß die beiden Frauen wohl entweder die Reiſe überhaupt nicht angetreten haben könnten oder, wenn ſie es getan hätten, unter⸗ wegs irgendwo ſtecken geblieben ſejn mußten. Der Apotheker drahtete nach Nanch an das Penſionat, in dem Mariechen geweſen war; und ſpät in der Nacht kam die ſehr bennruhi⸗ gende Antwort, daß die beiden Damen mor⸗ gens um zehn abgereiſt ſeien Eine ſchreck⸗ liche Nacht brach an; Piſtorius und ſeine Nichte brachten ſie angekleidet, im Halbſchlummer, auf dem grünen Plüſchſofa in der guten Stube des Bahnhofsreſtaurateurs zu. Draußen tobte der Sonntagsrauſch des müßigen Froſſardſchen Korps. Am andern Morgen warteten die beiden Harrenden noch die zwei erſten Züge von St. Avold her ab dann machten ſie ſich klar, daß die unglücklichen Reiſenden wohl in Metz ſtecken geblieben ſein müßten. In der Richtung auf Metz zu waren die Züge natürlich faſt leer, und es wäre ein leichtes geweſen, die Reiſe bis dorthin fortzuſetzen, aber wie ſollte man in der großen Stadt, die das Hauptquartier des Kai⸗ ſers und den Konzentrationsmittelpunkt der Rheinarmee bildete, zwei verlaſſene, hilfloſe Frauen auffinden? Auf einmal ſchrie Piſtorius hellauf: ein rettender Einfall war ihm gelommen, und ſchnell teilte er ihn ſeiner Nichte mit: er hatte draußen auf dem Perron, wo eben franzöſiſche Sanitätsſoldaten mit Ausladen von Verband⸗ material beſchäftigt waren, auf Kiſten und Ballen die ſchablonierte Aufſchrift erblickt: Melzheimer& Cie. Drogues et Parfumeries en gros Rue des Trinitafres 71 Metz. Bei dieſer Firma, deren Inhaber ein Deutſcher war, bezog Piſtorius ſeit vielen Jahren einen nicht unerheblichen Teil ſeiner Apothekerwaren Die regen und alten Ge⸗ tlichen Berührungen ichen geführt und wenn Frau Piſtorius eklich in Metz ihre Reiſe hatte unterbrechen müſſen, ſo war es immerhin das Nächſtliegende, daß ſie den Großhändler und ſeine Familie auf⸗ ſuchen würde— namentlich wenn ſie etwa in der menſchenwimmelnden Stadt kein Unter⸗ kommen im Gaſthauſe gefunden haben follte. Piſtorius entſchloß ſich, an Herrn Charles Melzheimer zu telegraphieren Abermals ein paar Stunden bangſten War⸗ ten. dann kam die Antwort: „Madame u. Mademoiſelle in unſerem Hauſe wohl u. munter, kommt ſie abholen wenn bequem andernfalls vertraut auf unſere Gaſtfreund⸗ ſchaft. Meſzheimer.“ Das war Erlöſung! Mit dem nächſten Zuge fuhren Onkel und Nichte nach Metz, und am Abend des erſten Auguſt ſchloß der Apoptheker ſein Mädchen in die Arme das einzige Kind, das ihm geblieben war von dreien Und ach, wie war ſie aufgeblüht— wie hatte ſie ſich herausgemauſert unterm Einfluß der franzöſiſchen Erziehung! aus dem ungelenken, magern Haustöchterchen, mit den großen Hän⸗ den und Füßen, den eckigen Bewegungen, dem beſtändigen Erröten auf den ſommerſproſſigen Wangen war ein ſchlankes, feines, ſicheres und ſelbſtbewußtes Fräulein, eine richtige kleine große Dame geworden Frau Piſtorius dagegen war ſehr angegriffen von den furchtbaren Strapazen und Erregun⸗ gen ihrer Reiſe.Haber wenn ihr eigenes Be⸗ finden auch die Heimfahrt zugelaſſen hätte es war nicht zu wagen angeſichts der Verfaſfung, in der ſich Stadt und Eiſenbahn befandenn Herr Charles Melzheimer überraſchte ſeinen deutſchen Geſchäisfreund, den er aufs herzlichſte aufgenommen, gleich am Morgen ſeiner An⸗ kunft, am Morgen des zweiten Auguſt mit der Nachricht, daß der Kaiſer mit dem Prinzen an die Grenze, zu den Truppen nach Saavbrücken reiſen werde.. ſelbſtverſtändlich bedeutete das die längſt erwartete Offenſive. Das war kein geringer Schreck für den Apo⸗ theker... kein Zweifel, die ſchwache Beſatzung von Saarbrücken würde im erſten Anlaguf über den Haufen gerannt werden. und dann wehe—! Und in der Apotheke nur der junge Propiſor und die Dienſtmädchen ach Gott und vielleicht war es doch beſſer ſo, als mit Frau und Kindern mitten im Kriegsgetümmel .Was in Saarbrücklen zu verlieren war, das war erſetzlich. (Fortſetzung folgt.) 8 General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichken. (Abendblatt) Mittwoch, den 4. November 1914 Am 20. Oktober starb auf dem Schlachtfelde in Nord-Frankreich den Heldentod fürs Vaterland unser mehrjähriger Mitarbeiter, Herr Wilhelm Fries Reservist Infanterie-Reg. No. 110 Mit dem Dahingeschiedenen verlieren wir einen pflicht⸗ Urigen und treuen Angestelſten, dem wir jederzeit ein ehren⸗ gdes Andenken bewahren werden, Mannheim, den 4. November 1914. Die Firma Metzger Oppenheimer. Am 20. Oktober starb Vaterland unser Kollege , Willelm Fries den Heldentod fürs 38939 Reservist des Infanterie-Regiments Nr. 110. Wir verlieren in dem Dahingeschiedenen einen uns sehr lieb gewesenen und treuen Kollegen. Sein Andenken wird von uns stets in Ehren gehalten. Die Angestelſten der Fa, Metzger O Oppenheimer. Mannheim, den 4. November 1914. Unterriecht 15864 Tel. 5280 Aufgabenüberwachung vor- und nachmittags, für Schuler aller Röheren Schulen durch àkad. gebildd. Lehrer, Beste Erfeolge. leatitut Schwarz Dir. Müller, Dr. phil. Sessler, Staatlich geprüfte Lehrer. monatlich 30 Mk. M 8, 10. e Inbiher Büro E 3, 15 eeeeee? 3N7, 24 Villa mit 6 Sesssesse Eimfamilienhäuser mit—8 Zimmer, lich Nebenräumen und grösserem Garten an der Grünewaldstraße in Neu-Ostheim. Auskunft über Mete und Kauf jeweils vor- mittags von 10—12 Uhr in unserem Büro. Mannheimer Eigenhaus Gm b. H. (38940) 6 igenheim Baugeſellſchaft, m. b. H. 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