Wonnement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Ik..42 pro Quartal. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 49 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung Anzeiger der Stadt Manaheim und Umgebung Telegramm⸗kdreſſe: „Seneral⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗bteilung 341 Redaktion. N Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Beilagen: Kimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Cechniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. —— 7 Nr. 530. Mannheim, Donnerstag, 5. November 1914.(Abendblatt.) die Kämpfe in Frankreich und Belgien. Ein mißglückter Ausfall der Verbündeten. &B. Großes Haupiquartier, 5. November, vormittags.(Amtlich.) Mitteilung der oberſten Heeresleitung. Geſtern unternahmen die Belgier, unterſtützt von Engländern und Fran⸗ zoſen einen heftigen Ausfall über Nieuport zwiſchen Meer und Uleber⸗ ſchwemmungsgebiet. Sie wurden mühe⸗ los abgewieſen. Bei Apern und ſüdweſtlich Lille ſowie ſüdlich Berry⸗au⸗Bac, in den Argonnen und in den Vogeſen ſchritten unſere Angriffe vorwärts. * Wie erinnerlich, hat am Sonntag im Lager der Verbündeten großer Kriegsrat ſtattgefunden, an dem der franzöſiſche Präſident, König Albert von Belgien, Kitchener, Joffre u. g. ſeilnahmen. In ihm dürfte der Plan geſchmiedet worden ſein, einen Durchbruchsverſuch mit ſtarken Krüften zwiſchen dem Meer und Nieuport, das 3 Km. bon der Küſte entfernt liegt, zu machen, um dann, wenn er gelang, von Norden her den Deutſchen in den Rücken zu kommen. Ein durch Franzoſen und Engländer verſtärktes belgiſches Korps ſollte das Wagnis unternehmen; in Fur⸗ nes, das etwas ſüdppeſtlich von Nieuport liegt, hatten Poincars und König Albert und Jofſre nicht nur Freundſchaftsverſicherungen ausge⸗ tauſcht und Parade abgehalten, ſondern auch eine„lange Konferenz“ gehabt. Dieſe Vorſpiele deuteten ſchon davauf, daß ein Hauptſchlag geplant wurde, mit dem die Verbündeten ſich Luft machen wollten. Was das Ziel dieſes Hauptſchlages war, wiſſen wir nun und wiſſen ſerner ſchon, daß er mißlungen iſt. Mühe⸗ los iſt er von den Deutſchen abgewieſen wor⸗ den. Je mehr Hoffnungen offenſichtlich nach den vorausgegangenen politiſchen und militäri⸗ ſchen Beratungen im Lager der Verbündeten auf dieſen Ausfall geſetzt waren, um ſo größer iſt wohl der Erfolg der Deutſchen zu bewerten. Daß man dieſen Schlag unternahm, der ſicher du einer Umgehung der Deutſchen von Norden führen ſollte, beweiſt auch wohl, daß die Ber⸗ bümdeten ſich von den Kämpfen bei Ppres und Alle nicht nrehr allzu viel verſprechen. In der Tat ſchreitet der deutſche Angriff in dieſem Maumee fort. Fortſchritte macht unſer Heer auch en der Misne, im den Argonnen und in den Vo⸗ geſen. Wir haben auch heute wieder das Bild eines zwar langſamten, aber doch ſtetigen Zu⸗ ſanmmzenbruches des Widerſtandes der Verbünde⸗ ten, es trifft auch nach dem heutigen Bericht zu, daß wir, wie ſchon geſtern geſagt wurde, der weiteren Entwicklung der kriegeriſchen Vorgänge Setroſten Mutes und nit Zuverſicht entgegen ⸗ ſchen donnen. Ne Abrechnnng mit England. Die Nämpfe in der Aordſee. Der Kreuzer„Haleion“ nur leicht beſchädigt.— Die übrigen eng⸗ liſchen Verluſte beſtätigt.— Un⸗ geheure Aufregung derengliſchen Bevölkerung. WPPB. Lon don, 5. Nov.(Nichtamtlich.) Die„Times“ melden: Ein Seekampf fand geſtern bei Jarmouth, ganz dicht bei Eng⸗ lands Küſte ſtat.. Mehrere deutſche Kriegsſchiffe kamen geſtern früh auf de Höhe von Yarmouth in Sicht und eröffneten eine furchtbare Kanonade gegen die Küſte. Von dem Kreuzer„Halcion“, der leicht heſchädigt wurde, iſt ein Mann ſchwer und vier oder fünf Mann leicht verwundet worden. Außer dem Unterſeeboot„D. “½ das wenige Miuuten ſpter auf eine Mine lief, ſind zwei Dampfbarkaſſen auf Minen geſtoßen und im Laufe von 20 Minuten geſunken. Die ſtarken Detongtionen riefen eine ungeheure Aufregung in Nar⸗ mouth hervor, wug die Leute zum Strand ſtürmten, jedoch infolge des Nebels nichts ſehen konnten. Nur die Umriſſe der großen Schiffe mit vier Schornſteinen waren ſichthar. Einige Geſchoſſe fielen auf das Ufer in der Nähe der drahtloſen Station, die meiſten jedoch fielen ins Waſſer, „Haleyon“ gehört zur Klaſſe der un geſchützten Kreuzer, die in England Sloops oder Torpodo Gunboats ge⸗ nannt werden. Er hat bei einer Waſſor⸗ verdrängung von 1080 Tonnen eine Schnellig⸗ keit pon 18,5 Seemeilen. Seine Beſtückung beſteht aus zwei 12 Zentimeter⸗ und vier 5,% Zentimeter⸗Geſchützen. Die Beſatzung beträgt 120 Mann. Die bevorſtehende Invaſien. WCFB. London, 5. Nop,(Nichtamtlich.) Das Kriegsamt teilt mit, daß ſich in der gegenwärtigen Lage die Annahme rechtfertige, daß eine Inpaſion wahrſcheinlich ſei oder be⸗ vorſtehe. Verſchiedene Verteidigungswerke, die im Vereinigten Königreich errichtet ſeien, be⸗ deuten nur notwendige Vorſichtsmaßregeln, die jede Seemacht zu Kriegszeiten ergreife. Das Nelenial⸗Wirtſchaftliche Nemitee u. die Nriegskonter⸗ bande. Vom Kolonialwirtſchaftlichen Komitee wird ung geſchrieben: Die viel umſtrittene Frage der Kriegskonter⸗ bande iſt auch für unſere heimiſche Volkswirt⸗ ſchaft und Kolonialwirtſchaft von einſchneiden⸗ der Bedeutung. Die Geſamtausfuhr und Ge⸗ ſamteinfuhr Deutſchlands im Jahre 1913 be⸗ teug 20,9 Milliarden Mark.(Demgegenüber Großbritannien 26,4; Amerika 17,6 Milliar⸗ den Mark.) Bekanntlich hatten ſich alle an der Kriegskonterbande intereſſterten Mächte, ſelbſt Japan, auf die Londoner Seerschtserklärung von 26. Februar 1909 geeinigt, welche be⸗ ſtimmte Waren als Konterbande bezeichnete und andere Grundſätze auſſtellte. Auch Deutſch⸗ land hat ſich durch ſeine Priſenordnung vom 30. September 1909 der Erklärung angeſchloſ⸗ ſen. Da kam der Krieg. England ignorierte ſeine Kontrahenten und erließ für ſich allein eine neue Order in Couneil vom 20. Auguſt 1914. England erklärte darin, die Londoner die Welt im Kriege. Seerechtserklärung vom 26. Februgr 1909 ein⸗ halten zu wollen, aber nur mit einigen An⸗ derungen und Zufätzen. Dieſe„Anderungen“ haben ſich als gleichbedeutend mit der Auf⸗ hebung der Londoner Erklärung und zugleich als ein Eingriff in das geltende Völkerrecht herausgeſtellt. Infolge dieſer Vorgänge hat ſich die Kaiſer⸗ lich deutſche Regierung in einer Denkſchrift vom 10. Oktober ds. Is. an die neutralen Mächte gewandt, in welcher dieſe erſucht wer⸗ den, Stellung zu nehmen zu der Frage, ob die neutralen Mächte ſich die Neutralitätsver⸗ letzungen von England und Frankreich zu un⸗ gunſten deutſcher Intereſſen gefallen laſſen wollen. Auch das Kolomjal⸗Wirtſchaftliche Komitee beabſichtigt, im Intereſſe der Verſorgung Deutſchlands mit überſeeiſchen Rohſtoffen, an ſeinem Teile mitzuwirken und eine beſondere „Kommiſſion für Kriegskonter⸗ hande“ ſeiner Organifgtion anzugliedern. Die Kommiſſton wißd zunächft mit der Auf⸗ gabe betraut; 1. Maßnahmen zu treffen, die geeignet er⸗ ſcheinen, die Londoner Seorechtserklärung vom 26. Februar 1909 wieder in Kraft zu ſetzen; 2. Die Errichtung von Stellen in den neu⸗ tralen Ländern anzuregen, die in dauernder Verbindung mit dem Kolonial⸗Wirtſchaftlichen Komitee den gleichen Zweck verfolgen. Die Angſt vor den Zeppelinen. Berlin, 5. Noy.(Von unf. Berl, Bur.) Die„B..“ meldet aus Amſterdam: Das neueſte Schreckgeſpenſt jſt in Bedfordſhire, wo ein geheimnisvoller unterirdiſcher Gang mit Seitenkammern gefunden wurde. Dieſes teuf⸗ liſche Werk, das nur von den Deutſchen ange⸗ legt hat werden können, liegt auf der Pegſon⸗ höhe bei Shillington. Hier iſt es, wo die Deut⸗ ſchen ihr Petroleum und Benzin und ihr Gas⸗ behälter unterbringen wollten, um ihre Luft⸗ ſchiffe in Betrieb zu ſetzen und von wo aus ſie dann die gefürchteten Ueberfälle auf London unternehmen können, Epening Standardt hat gleich darguf ein ganzes Heer pon Sachverſtän⸗ digen nach Pegſon entſandt, welehe in vollem Ernſt erklären, daß dieſe unterirdiſchen Mrlagen für ſolche Zwecke ſpie geſchaffen ſeſen. Sie ſind 45 Meter lang und münden auf beiden Seiten in eine große Kammer, wo rieſige Quankitäten von Benzin uſw. gelagert werden können. ———— Der Krieg mit Rußland. Der deutſche Tagesbericht. WeB. Großſes Hauptquartier, 5. November, vormittags.(Amtlich.) Auf dem öſtlichen Kriegsſchau⸗ platz hat ſich nichts Weſentliches er⸗ eignet. Die Tage auf dem sſtlichen Kriegsſchauplatz. Den 3. November 1914. Ueber die Lage auf dem öſtliehen Kriegsſchau⸗ platze habe ich mich zuletzt am 7. Oktober ge⸗ äußert. Damals hakte die öſterreichiſch⸗unga⸗ riſche Hauptmacht, die nach der zweiten Schlacht bei Lemberg vor den ihr folgenden Ruſſen über den San bis hinter die Wisloka, mit dem lin⸗ ken Flügel hinter die Weichſel zurückgegangen war, wieder die Offenſive ergriffen, und zwar im Verein mit einer auf ihrem linken Flügel eingetroffenen, in der Richtung auf die Weichſel⸗ ſtrecke Iwangorod Warſchau vorrückenden deut⸗ ſchen Armee Dem rechten Flügel der Oeſterreicher iſt bis⸗ her unter vielfach heftigen Käümpfen gelungen, die Ruſſen über den oberen Lauf des San zurück⸗ zudrängen und die von dieſen belagerte, bereits hart bedrängte, aber tapfer verteidigte Feſtung Przemysl zu entſetzen. Nahe öſtlich dieſes Platzes und ſüdlich von ihm bis nach Turkg(in den Harpathen) ſtehen die Oeſterreicher auf dem vechten Sanufer noch in heißem Ringen mit ſtarken ruſſiſchen Kräften, die dort in befeſtig⸗ ten Feldſtellungen zähen Widerſtand leiſten. Unterhalb Przemysl ſind jene bis an den San gelangt, deſſen rechtes Ufer aber die Ruſſen noch ſtark bheſetzt halten. Auch das rechte Weichſel⸗ üfer, von der Mündung des San abwärts bis in die Nähe der preußiſchen Grenze, befindet ſich noch im Beſitz der Ruſſen. Auf dem linken Weichſelufer hacten die ver⸗ einigten deutſchen und öſterreichiſchen Streit⸗ kräfte nach den bereits früher erpähnten Ge⸗ fechten zwiſchen Opatow und Oſtrowiez(am 4. Oktober) ſowie bei Radom(am 5. Oktoher) den Vormarſch gegen die Weichſel fortgeſetzt. Am 10. Oktober befanden ſich ihre Spitzen nach Zurückwerfung der ruſſiſchen Vortruppen der Weichſelſtrecke von der Sanmündung bdis Warſchau nahe. Ein Verſuch der Ruſſen, über den Strom füdlich Iwangorod vorzubrechen, wurde am 12. Oktober verhindert. Am 16. des Mongts überſchritten acht ruſſiſche Armee⸗ korps bei Warſchau und Ipwangorod die Weichſel zum Angriff gegen die deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Truppen. Dieſe wieſen in mehr⸗ tägigen Kämpfen alle Angriffe erfolgreich ab, „mußten jedoch vor neuen rufſiſchen Kräften, die von Iwangorod, Warſchau und Nowo⸗ georgiewsk vorgingen, gusweichen. Die Ruſſen folgten zunächſt nicht. Die Loslöſung vom Feinde geſchah ohne Schwierigkeit. Unſere Truppen werden ſich der Lage entſprechend neu gruppieren.“ Dies der Wortlaut der veröffentlichten amt⸗ lichen Mitteilung aus unſerem Großen Haußt⸗ quartier vom 28, b. Mts. Über die letzten Er⸗ eigniſſe in Ruſſiſch⸗Polen. Sie iſt nach Jorm und Inhalt zurückhaltend, wie es aus ſach⸗ lichen Gründen zweifellos geboten war. Sie konnte aber auch bei dem Vertrauen, das im ganzen Lande zu der bewährten Zuverläſſig⸗ keit unſerer amtlichen Berichterſtattung beſteht, ſo ſein, ohne daß eine argwöhniſche Deutung zu befürchten war. Der weitere Verlauf der Ereigniſſe beſtätiigte denn auch die völlige Kor⸗ rektheit der obigen Meldung. Seit ſich unſere Truppen auf dem linken Weichſelufer von den Ruſſen losgelöſt haben, hat zwiſchen beiden kein Zuſammenſtoß ſtattgefunden, und das Graße Hauptqugrtier konnte unterm 31. v. Mts, melden:„Weſtlich von Warſchau folgen die Ruſſen langſam unſeren ſich neu gruppie⸗ renden Kräften.“ Alle Bewegungen auf dem polniſchen Kriegsſchauplatz ſind im dieſer Jahreszeit durch den jeder Beſchreibung fpot⸗ tenden Zuſtand der Wege ſehr erſchwert. Aber darunter leiden beide Parteien gleichmäßig. Nachrichten von Bedeukung ſind von dorther wahrſcheinlich in naher Zeit zu erwarten. Auch in der Nähe der oſtpreußiſchen Grenze ſind die Ruſſen neuerdings wieder regſamer geweſen. Im Anfang des vorigen Monats rückten ſie mit ſtarken Kräften vom Narew her gegen die preußiſche Grenze im Gouvernement Suwalki vor, wurden aber alsbald bei Su⸗ walki mit erheblichen Verluſten zurückgewieſen. Nachrichten über einen großen Sieg, den die Ruſſen bei Suwalki und Auguſtowo errungen haben wollen, ſind erfunden. Vielmehr ſind auch alle Angriffe der 1. und 10. ruſſiſchen Armee gegen die oſtpreußiſchen Truppen eben⸗ ſo wie wiederholte ruſſiſche Umfaſſungsverſuche bei Schirwindt in den Tagen vom 9. bis zum Schluß des vorigen Monats zurückgeſchlagen worden, wobei die Ruſſen im ganzen 18 500 00 2 Seite. 2 SGeneral⸗Anzei ger * Badiſche Neueſte Nachrichten. 5 Naohenher 5. November 1914. Gefangene, 30 Geſchütze und 39 Maſchinen⸗ gewehre verloren haben. Nur bei Lyck iſt es ihnen noch einmal gelungen, in unſer Ge⸗ biet einzudringen, doch wurden ſie auch dort alsbald über die Grenze zurückgetrieben. In⸗ zwiſchen haben unſere oſtpreußiſchen Truppen im Gouvernement Suwalki die Offenſive er⸗ griffen. Die Kämpfe dauern dort zur Zeit noch fort. Wir müſſen mit der Wahrſcheinlichkeit rech⸗ nen, daß die Ruſſen jetzt alle ihre zur Zeit berfügbaren, im Feldkriege verwendbaren Streitkräfte einſchließlich der aſiatiſchen an den Kriegsſchauplatz herangezogen haben. Sie können dann an Zahl der ihnen gegenüber⸗ ſtehenden deutſch⸗öſterreichiſchen Heeresmacht überlegen ſein. Doch das ſchreckt uns nicht. Wir haben ſchon oft und neuerdings noch bei Tannenberg gefehen, daß Überlegenheit an Zahl keineswegs den Sieg verbürgt. Die türkiſche Kriegserklärung bedeutet füt Uns auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz zwar eine in nicht ferner Zeit zu erhoffende will⸗ kommene Entlaſtung, wird ſich aber vermutlich für die dort zunächſt zu erwartenden Ent⸗ ſcheidungen materſell noch nicht fühlbar machen. v. Blume, General d. Inf. z. D. Schwere Verluſte der Ruſſen an der Weichſel. Frankfurt a.., 5. Nov. Aus der Schweiz wird nach einem Privattelegramm der „Frankf. Ztg.“ gemeldet: Aus Petersburg wird gemeldet: Die Verluſtliſte für Offiziere, die an den Kämpfen an der Weichſel teilgenom⸗ men haben, weiſen rund 200 Offiziere einer kaukaſiſchen Diviſion auf, inbegriſſen 2 Generalmajore und 2 Oberſten. * Die Solidarität der Ententemächte mit den Mördern von Serajewo. WITB. Budapeſt, 4. Nov.(Nichtamtlich.) Anknüpfend an einen Artikel des„Temps“ und in Beſprechung des Urteils von Serajewo ſchrieb ein ſerbiſches Blatt: Abſicht ſei ge⸗ weſen, dem Kaiſer von Oſterreich zu zeigen, daß es eine höhere Gerechtigkeit gebe, als die, welche im Namen des Monarchen in Serajewo verkündet wurde, und daß die Ruſſen, Fran⸗ zdoſen, Belgier und Japaner die unerbittlichen Inſtrümente dieſer höheren Gerechtigkeit ſeien. Der Peſter Lloyd ſagt dazu: Nach dieſer Er⸗ Härung iſt die volle Solidarjät der Entente⸗ mächte mit den Mördern von Serajewo außer Zwweifel geſetzt. Es iſt alſo ungerecht, Serbien allein für den Serajewoer Anſchlag verant⸗ wortlich zu machen. Der Komitatſchigeiſt iſt Gemeingut aller Ententemächte, ſie hat ihn bisher in den Pogroms von London, in den Expropriationen von Paris und in den Meuchelmordprämien offenbärk, welche die küſſiſche Regierung auf den Kopftunferer Truppenführer geſetzt hat⸗ 1555 Die Kämpfe mit den Serben. JBerlin, 5. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Die ſiegreichen Kämpfe auf der Romanja Flamina ſind zweifel⸗ los die bedeu tendſte Schlacht am ſüd⸗ lichen Kriegsſchauplatz geweſen, ſchrieb der Frontteilnehmer Eugen Viriny in der Südſlavi⸗ ſchen Korreſpondenz. 2 2 Tage ſtanden wir ununterbrochen im Kampfe. Die Serbier und Montenegriner ſtanden 30 Kilo⸗ meter vor Serajewo. Am 21. kam es zu einem bedeutenden Treffen, bei dem es 3 Tage und 3 Nächte ununterbrochen geregnet hatte. Der Train hatte uns ſeit zwei Tagen nicht erreicht, doch drangen wir auf ſteilen bewaldeten Höhen, unter denen die niedrigſte tauſend Meter be⸗ E unaufhaltſam vor. Bis nachts wir die Höhen, dank unſerer Artillerie. Die ſer⸗ biſchen Verluſte waren enorm. Der Kampf um Kiautſchou WTB. London, 4. Nov.(Nichtamtlich. Reutermeldung.) Eine amtliche Meldung aus Tokio beſagt: Man glaubt, daß ſich der Kreuzer„Kaiſerin Eliſabeth“ auf der Reede von Tſingtauſelbſtindie Luft geſpreugt hat. Das Schwimmdock iſt ebenfalls vernichtet. fort. Die Beſchießung dauert * WITB. Tokiv, 4. Nop.(Nichtamtlich.) Kriegsminiſter Oka iſt ſchwer erkraukt. * 90 58 N 10 88 Die Türkei im Kriege. 4 Die Beſchießung der Dardanellenforts. .IEB. Athen, 5. Nov. Nach Meldungen aus Lemnos näherte ſich das engliſch⸗franzöſiſche Ge⸗ ſchwader vergangene Nacht dem türkiſchen Fort Kumkale auf der aſiatiſchen Seite der Darda⸗ nellen, zog ſich aber auf einige blinde Schüſſe des Forts hin zurück. Am Mittwoch früh 7 Uhr eröffneten die Schiffe die Beſchießung, die mit kurzen Unterbrechungen bis abends dauerte. Die engliſchen Schiffe gaben allein 70 Schüſſe ab. Die hieſigen Blätter nehmen an, daß es ſich nicht um einen Verſuch zur Forcierung der Meeren⸗ gen handelt, vor welchen 3 engliſche große Pan⸗ zerkreuzer, 14 Torpedojäger und verſchiedene Kriegsſchiffe lagen. Das annektierte Aegypten. Konſtantinopel, 5. Nov.(Der Kor⸗ reſpondent der„Frkf. Ztg.“ meldet: Die Ver⸗ bindungen mit Agypten ſind vollſtändig unter⸗ brochen. Man weiß daher nicht, welchen Ein⸗ druck dort das neueſte engliſche Vorgehen her⸗ vorruft, nämlich die Ernennung des Prinzen Huſſein zum Vizekönig. Huſſein iſt als ſehr englandfreundlich bekannt und war von jeher zu politiſchen Umtrieben geneigt. Khedive Abbas Paſcha erklärte mix heute: Das iſt nicht die letzte Torheit die Eugland begehen wird. Ich bleibe darpb voll⸗ kommen ruhig und kaltblütig. Das ägyptiſche Volk wird ſehr bald erkennen, daß die von den Engländern geſchaffene Lage un⸗ haltbar iſt. Die ſtarke Fauſt des wirklichen Souveräns, des Kalifen, wird den Engländern beweiſen, daß ihre Annektion des hiſtoriſchen und heiligen Gebiets von Agypten nur einen ganz ephemeren Charakter haben kann. Abreiſe des türkiſchen Botſchafters von Bordeaux. WIB. Bordeaux, 5. Nov.(Nichtamtlich). Meldung der„Agence Havas“: Am Mittwoch Abend iſt der türkiſche Botſchafter abgereiſt. Die Aufgaben der inneren Politik im Kriege. Baushalte mit dem täglichen Brot! WTB. Berlin, 4. Nov.(Amtlich.) Der Miniſter für Handel und Gewerbe und der Miniſter des Innern richteten an die Oberpriſi⸗ denten einen Erlaß, in dem es heißt:„Wie wenig bisher die unter den heutigen Verhältniſ⸗ ſen ſelbſtberſtändliche Pflicht, mit dem täglichen Brot hauszuhalten und es nicht zu vergeuden, die ganze Lebensführung unſeres Volles be⸗ einflußt, zeigt die Tatſache, daß an vielen Orten, beitragen.“ N namentlich Norddeutſ⸗ in den Gaſt den Gäſten Brot und bigen Genuß zur Ve Brotverbvauch der Gü ſen der Speiſen und Getränke mitbez Gepflogenheit iſt aber geei deriſchen und gedankenlo tes zu fördern. Wird Brot beſondere Beze ſolcher überflüſſiger bald eingeſchränkt. wenig ausmachen. Es darum, das Gebot, eine verf mit dem Brote walten zu l lichſt weiten Kreiſen der B rung zu bringen. Dazu wird in ſes Mitt Der 81 lich.) Der l Unter dem Baden ſeine erſte Tagung ab Max mit einer warmen Anſp wurde, in der er auf die wunder des deutſchen Heeres und des B und das Vertrauen auf den Sieg d deutſchen Waffen ausdrückte nanzdirektor Dr. Rein boldt gab einen ein⸗ gehenden Bericht über den Stan d diſchen Finanzen, die erfreulie ſich als durchaus geſund erwieſen haber 338 9308 8 d E r ba⸗ , Wenn auch die Wirkungen des Krieges nicht ſpurlos nd⸗ vorübergegangen ſeien. wirtſchaft werde als ſehr günſtig Aber auch die Arbeitsloſigkeit in der J labe lange nicht den erſtbefürchteten Umfa 9 angenommen. Die ganze wirtf habe ſich gegen den Auguſt weſentli 0 was auch in dem ſteigenden Erträgnis des Güterverkehrs zum Ausdruck komme. Von der großherzoglichen Regierung wurde für nächſte Zeit eine zahlenmäßige Darſtellung! Finanzlage des Reiches in Ausſicht geſtellt. Ne Wurzeln des Welthriege⸗ Von Dr. Fritz Goldenbaum. IV. Der Rern der deutſch⸗eng⸗ liſchen Gegenſätze.— Der Ur⸗ ſprung des deutſchen Baſſes. Wir haben geſehen, wie im wirtſchaftlich Wettlauf England langſam matter, land ſchnell ſtärker gewordeg iſt. begründet den Haß der Bedrohten gegen uns. Aber der Haß wird von Deutſchland aufs leidenſchaftlichſte erwidert. Wo liegen die Gründe dieſes Haſſes? In den gegenſeitigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen können ſie nicht liegen, wir ſind ſo ſtolz vorangeſchritten, daß wir Englands wirtſchaftliche Kraft nicht zu fürchten, nicht zu beneiden, nicht zu haſſen brauchen. Unſer Haß entſpringt politi⸗ ſchen, alſo ideellen Gründen, und iſt darum eben ſo groß und tief und⸗ unauslöſchlich. Die engliſche Politik verläuft ſeit dem Werden des Reiches bis auf den heutigen Tag in einer bald ſeineren, bald brutaleren Beſtreitun g des Rechtes der deutſchen Volksper⸗ ſönlichkeit in der Welt. Wir gewan⸗ nen die Kraft und damit das geſchichtliche Recht auf ein großes Eigendaſein in der Welt. Aber wir hörten über die Nordſee herüber nur immer das eine harte Wort: England kann nicht N 88. Die Lage der La bez en ch⸗ Dieſe Tatſache tiefer al e neue p Heboten ihrer nen mit d ren rößeren, edes Des m Kap bis kauntlich unlösbar rit dem Namen von Ceei verknüpft. er Jahven des R hodes zuberſt vom Kap bis Kai Englands zu ſtellen, ein mächtiger Schienen, ſtrang ſollte von Kapſtadt iler Kimberleh, + 2 +2 Mafek Bifluwaho, dnis der zes woll erſten Strich Weſt⸗ und Oſtafrika Störung brachte 1885 die ſtaates). Aber der Plan durch eine interozeaniſche gehaltenen Reiches wurde darum nichk au⸗ gegeben, ſondern mit echt engliſcher Zähignet 1894 ſuchte England weſliich weiter verfolgt. vom Tanganjikaſee ein Streifen bongoleſiſchen Ventrag mit dem Kongoſtgat für ſich zu gewil, Frankveich und D Kobonie Ren. dulden Und warum konnke und wollte England nicht dulden, Weltmacht, 75 er N 7 daß Deutſchland eine eine Macht in der Welt wurde? Rhodes te; ehen, wie England gl ls Deutſchland ſ atenſyſtem zu eit verſchärfte ſich und nußt e neue politiſche Kea chstums folgend, nach außen wand ig Deutſchlands nach außen fiel! ſchen eifbarkett ſicher zu ſelleh, menhängenden Einheiten ber, 2 Kairo“ und entſteht der andern kühne Gedanke„Von Kairo bis Halfulta“ Der große afrikaniſche Plan iſt be⸗ Geſtalt gewinnt, war ganz Afkika geführt werden zin Wurzeln des deutſch⸗engliſchen Gegen, en wir ſchon hier anmerken, daß den durch Deutſchland machte, als es ſich 1884 f. 18851891 werden Rhodeſia und auder ——— Alleinherpſch Welt bean⸗ mußten wo der Welt ſei Hinauswirken der t in die Welt ſ g gehemmt, um 191% Schlage auszuholeg gewollt als ſch enten bom Halſe den wollen, daß engliſchen en aufkomme, Kulturarbeſt eit auch einen bekennen, in Uche hkeit bedroh⸗ t und weltſweiten ere Geſchichte olitiſche Kraft ih Werden began. Selbſterhaltung und en großen und fheg Politik, das Welthe zu einer gewaltige ſchen Einheit zuſah, ellreich den Abſchlußz wollte aus der Welt Wirklichkeit Hingus, Beſitzungen müſſen z Sein Traum, der ii vorigen Jahohundertz o unter die Herrſchaß Fort Salisbuih nach politiſchen und pfocho⸗ dieſe kühne Ider ſeſtſetzte(die zweit Grümdung des Kong des geſamtafrikamiſchen, Eiſenbahn zuſchmnnen⸗ en 25 Km. breiten Gehietes durch einen eutſchland, deſe ſch a1 0 Ein Weihnachtsbrief aus dem Felde von 1870. Stimmungen, wie wir ſie heute wieder durch⸗ leben, werden in den Briefen des Erbpvin⸗ zen Leopold von Hohenzollern aus dem Kriege 1870/71, die K. Th. Zingeler im Novemberheft der Deutſchen Revue(Deut⸗ ſche Verlags Anſtalt in Stuttgart) veröffent⸗ licht, aus jenen großen Tagen wieder lebendig. Der Prinz, deſſen ſpaniſche Kronkandidatur das Signal zum Kriege gegeben hatte, war beim Heere des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und machte die lange Belagerung von Paris mit. Immer wieder ſchreibt er in ſeinen Briefen aus Verſailles, daß er den Schlußakt des furchtbaren Dramas nun nahe glaube; jeder neue Erfolg läßt ihm die Hoffnungen für eine baldige Be⸗ endigung des Krieges ſteigen, ſodaß die Ent⸗ täuſchung nicht ausbleiben kann. Am 18. No⸗ vember ſchreibt er, daß die ſpaniſche Frage immer wieder ſpuke, die für ihn jetzt ganz eine hiſtoriſche Erinnerung geworden ſei.„Ich emp⸗ finde kein Bedauern dabei, da wir in Anſerer ſetzigen Stellung viel glücklicher und ſorgen⸗ laoſer leben und dennoch viel Gutes leiſten könmnen, was uns in Spanien wohl die einzige Hanpenſalion vieler anberer Opfer gewefen wäre.“ Am meiſten ſeſſelt uns in dieſen Briefen jedoch jetzt, wo ſich unſere Gedanken bereits da⸗ rauf hinlenken, wie wir unſeren Tapferen da draußen ein Weihnachtsfeſt bereiten können, der folgende Weihnachtsbrief:„Verſailles, 25. Dezember...Heute iſt Chriſtfeſt, der ſchönſte, heiterſte und troſtreichſte Feſttag des ganzen Jahres. Leider müſſen wir ihn getrennt feieru, aber hoffentlich wird es das einzige Mal in unſerm Leben ſein, und wir werden noch recht viele glückliche Weihnachtstage miteinander und den Kindern verleben. Den Franzoſen impo⸗ niert es, daß wir und die Soldaten zur Kirche gehen, namentlich auch, daß der König und der Kronprinz alle Sonntage dem evangeliſchen Gottesdienſte beiwohnen, nebſt einem großen Teil des hieſigen Offizierkorps. Geſtern abend war um 8 Uhr Aufbau und Weihnachtsbaum ſo⸗ wie Verloſung bei uns, dem der Kronprinz und Wilhelm von Baden beiwohnten. Ich gewann einen hübſchen Zigarrenkaſten, den Onkel Ernſt gegeben hatte; dazu geſchenkt. Wie der Kronprinz, ſo bekamen wir Prinzen eine oder zwei Vaſen von Fayenze aus der Sevresfabrik, die man vor der Zer⸗ ſtörung aus der halb eingeſchoſſenen Fabrik ge⸗ rettet hatte. Ich erhielt eine hübſche braune Vaſe mit grüner Girlande, die ſich auf unſerer Terraſſe in Sigmaringen ganz hübſch machen wird. Um 9 Uhr war Tee beim König und Be⸗ ich hatte eine Bronzeſtatuette ſcherung, wobei ich zwei kleine Kriſtallvaſen er⸗ hielt und verſchiedene Pfefferkuchen. Es war ſehr gemütlich. Der König hatte eine große Schelle wie Papa bei der Beſcherung. Kronprinz erhielt eine große Photographie oder Kohlenzeichnung, Porträt der Königin, ſitzend in hohem Kleid, ſehr hübſch und ähnlich, ohne geſchmeichelt zu ſein, und verſchiedene andere hübſche Sachen. Das Wetter iſt ganz winterlich, hart gefroren und ſcheußlicher Nordoſtwind, man kann ſich hier nirgends erwärmen. Es kanoniert tüchtig, in der Nacht zitterten meine Fenſter; auch jetzt hört man den dumpfen Schall der ſchweren Geſchütze. Bei Amiens iſt vor⸗ geſtern von Brigaden der Manteuffelſchen Armeeabteilungen hart gekämpft worden gegen überlegene Feinde, die aber zurückgeſchlagen wurden und Kanonen und Gefangene verloren. Der Tagebücher führen: Roſegger im Heimgarten:„Es ſollten heute recht viele Menſchen Tagebücher führen über das, was wir jetzt erleben. Nicht was ſie aus Zeitungen leſen, ſondern was ſie per⸗ ſönlich ſehen und erfahren und was mit dieſem Völkerkrieg zuſammenhängt. Recht genau und wahr follten ſie anmerken, wie es jedem von ſeinem Standpunkt aus druck es auf ihn macht, a aufſchreiben. So daß wir unſern fernen Enkeln erzählen, was wir eulek und erlitten haben. Solche Tagebücher könmen kaum von einer noch ſo erſeizt werden.“ Bismavck über England a Der toi Oblz Heuche Uche lei, einzelne En ſei ja die Politik zuzeiten 1 8 riſch in ihren Mitteln ſchwächeren Volksſtämmen im Auskande geben über ſei ſie ebenſo grauſam und brutal die engliſche; fahren wie Ueberliſtung ſeien ebenſo engliſchen Regime, aber das Maß von und Perfidie, wie es der fig eigen ſei, ſei doch an ihr nicht Poſchinger, Tiſchgeſpräche wit —— länder verabſcheue. erſcheint, lles ſchlicht und ei es gleichſam verſönlich ausfülhrlichen Ehruri nn, In Frantkeiß auch nicht ſehr wäßke⸗ geweſen, wantentlih ber⸗ Gewalttaten und vurgelonmnen wie in Heuben engliſchen Politik her ltwweiten 4 md bol ſich zu draft in hegang. Mußte Keecht ig un! baltigen Juſcn. Oſchluß ſbelſeg. Welt hinans, ſſen zu n ber⸗ viſchen, ſegiſch⸗ Vedanf frikg erſchaft hienen⸗ berleh, nach Zutt pſvcho⸗ Gegen⸗ aß den Idee 84 in zweite Nongs⸗ Uſchel, Muen⸗ b auf⸗ higkeit beſtlich breiten einen A Sns N Döonnerstag, den 5. November 1914. General⸗Aufeiger Badiſche Aeueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite der im Süden koloniſiert, und dadurch die eng⸗ liſche Herrſchaft bis hinauf aus⸗ gedehnt. 1896 zyptiſche Sudan Franzoſen aus dem Nil⸗ 1902 erfolgt die Zer⸗ trümmerung der B ſtaaten und die Begrün⸗ dung der ſüdafrikaniſchen Union. Damit ſind im Norden und Süden gewaltige, ſich weit ent⸗ gegenſtreckende Herrſch geſchffen wor⸗ den, das eine hon Ke i erobert und werden tal vertrieben, 2 S 5 10 en ſich er ſtreckend, mit 4½ Millionen Quadratkilometer Und über 20 Millionen Einwahnern, das andere dom Kap nach Norden mit Millionen Quadratkilometer Land und etwa 10 Millionen Einwohnern. Der ergänzende Gedanke afrilaniſchen Plan iſt das Kalkutt a, es iſt in die worden. Der Gedanke w Landverbindung z w ten und Indien. J handlung der Bagdadbah 24 92 en Te ar die iſch nfrage guf dieſes kühne Projekt einzugehen haben. Im großen handelte es ſich um den Erwerb des ge⸗ ſamten arabiſch⸗meſopotamiſchen Vorlandes vor Aegypten von der Mittelmeerküſte bis zum Perſiſchen Golf, verbunden mit der Aufrichtung eines von England protegierten arabiſchen Kalifats: Bagdad, Melka, Jeruſalem, Kairo ſollten Städte im Reiche des neuen ägyptiſch arabiſchen Kalifen unter der Obervormundſchaft Englands werden; Mekka als engliſche Schutz⸗ ſtadt war eine gewaltige Sicherung des geſam⸗ ten muhammedaniſchen Beſitzes Englands von Aegypten bis Indien. Der Verwirklichung dieſer Pläne dienten die ſyſtematiſche Bearbeitung der arabiſchen Scheichs durch eugliſche Agenten, die großen Bewäſſerungs⸗ und Eiſenbahnpläne des bedeutenden engliſchen Ingenjeurs Willcocks, autf die noch zurückzukommen ſein wird, und vor allem das auf der Reede zu Reval zwiſchen Editard VII. und dem Zaren getroffene Ab⸗ kommen, durch das die Türkei auseinander⸗ geſprengt werden ſollte. Fördern konnte England dieſen Ergänzungsplan ſeither noch recht wenig. Die Brücke zwiſchen Aegypten und Indien, dem großen Landblock von faſt 5 Mil⸗ liunen Quadbpatkilometern und 320 Millionen Menſchen ift noch nicht geſchlagen. Aber die großen Tendenzen des wirtſchaftlich⸗poli. liſchen Zuſanmmenſchluſſes der engliſchen Be⸗ ſttzemgen um den Indiſchen Ozean ſind gand unverkennbar und treten in aller Schärfe hervor. Es iſt ein Zuſammenrücken der engliſchen Kolonien vom Oſten und von Süden hep, der Knotenpunkt liegt in Aegypten, dem Brücken⸗ kopf zwiſchen Aſien und Afrika; zu den drei Rieſenblocks, die wir ſchon betrachtet haben, ge⸗ ſellt ſich als vierter Auſtralſen mit 8 Millionen Quadratkflometern und 5 Millionen Menſchen. Das ſind die vier Eckſteine des„Indiameer⸗ reiches“, das vollendet denſelben Typus darſdellen würde wie die Mittelmeerherrſchaft des alten Rom. Immer klarer und zielbewußber hat die engliſche Politik darauf hingearbeitet, ein ganzes Weltmeer mit geographiſch zuſam⸗ menhängenden Beſitzungen zu umgeben, ſo daß as ein britiſches„Mittelmeer“ ein Binnenmeer in der Hond einer einzigen Macht wird. Der Gothenbunger Gelehrte Kjellen, der dieſes engliſche Weltreich dem Untergang ge⸗ weißt glaubt, konnte doch nicht umhin in ſeinem Werle„Die Großmächte der Gegenwart“ ſeine ſteunende Bewunderung über den gewaltigen Bau oder Bautplan mit folgenden Worten zum Ausdruck zu bringen:„Fürwahr ein Bild von ſchwindelnden Dimenſionen, dieſes Greater Britain der heutigen Zeit: das Indiameerreich mit Indien als Kern, aber Aegypten als Tor und faktiſchem Eckſtein, daneben die Reſte des alten(in ſpäterer Zeit hier und da vergrößerten) Atlantiſchen Reiches mit dem Muttterlande ſelbſt As Erſſtein und Kern und Kemada, Weſtindien, Nigeria als Hauptteilen, als Außenpoſten die gewaltigen Intereſſenſphären des Ganzen vom 1 Kunſt und Wiſſenſchaft. Schauſpieler im Felde. Sehr groß iſt die Zahl der Schauſpieler, die zu den Fahnen einberufen oder als Kriegs⸗ ſteiwillige ins Feld gerückt ſind. Die ſoeben er⸗ ſchienene Nummer des„Neuen Weg“ wartet mit der ſtattlichen Ziffer 304 auf, wobei noch zu be⸗ merken iſt, daß die von der Zeitung der Büh⸗ nengenoſſenſchaft veröffentlichte Liſte auf Voll⸗ ſändigkeit keinen Anſpruch machen kann. Von belannteren Namen finden wir in dieſer Zuſam⸗ menſtellung Ernſt Bach vom Luſtſpielhaus in Berbin Eckert vom Leſſingtheater, Juiz Feinhals vom Münchener Hoftheater, Profeſſor Ferdinand Gregori aus Wien, Dr. Karl Hagemann, den früheren Hamburger Schauſpielhauſes, Reinho Köſtkin vom Berliner Schiller⸗Theater, Gu⸗ av Matzner von Montis Operettentheater, Alewnder Moiſſi, Alexaunder Rottmann vum Leſſing⸗Theater und Dr. Waldemar Stae⸗ bemann von der Dresdener Hofoper. Siebzehn Künſtler ſind bereits auf dem elde der Ehre gefalken; von dieſen pferen ſeien hier beſonders erwähnt Dr. Schmieden und der Opernſänger Leo Tänz⸗ ler. Achtzehn Schauſpieler haben für hervor⸗ ragende Tapferkeit das Eiſerne Kreuz er haltem; unter den Dekorierten befinden ſich Eklewöng, Rudolf Kraſſelt vom S De erchenter er Botz 1 is zum belgiſchen Kongo, herum, in einem noch „ das„politiſche Planeten em Britannia“ mit Spänien und in gewiſſer icht ſelbſt Frankreich als Plancten, zal und Noꝛrwegen(2) als Planetoiden, förmlicher Allianz mit dem Planetenf Japonia, in friedlicher ſtimmung mit dem S ſchaftlicher Berührt Amerika().“ eſes Rieſenreich aber kann nur zuſammen⸗ gehalten werden durch die unbedingte Herrſchuft ber die Meere. Eng muß, wenn Ganze nicht in der Luf ben ſoll, die Ber udungswege innerhalb beherrſchen, abher gehen alle Meer.„Nopval rſcheint als das unabweisbene Ge⸗ itik. England kann keine ſremde te dulden, die ihr die Vorherrſchaft auf dem ve ſtreitig macht, und muß der Reind der cht ſein, die, uin ſe chſen zu können, hineindringt und hineindringen muß in die un⸗ geheuren Räume, die England für ſein Welt⸗ reich beanſprucht. Das Deutſchſand. Die deutſche Weltpolitik hat zwei große Vor⸗ ſtöße gemacht und beide zerſchnitten das Empir in Aſien und in Afrika. Der eine Von ſtoß ging oder ſollte gehen guf der Linie der Bagdadbahn an den Perſiſchen Golf. De Bagdadbahn und die in ihr zum Ausdruck koim⸗ menden wirtſchaftlichen und politiſchen An⸗ ſprüche zerſtörten das engliſche Programm Kairo⸗ Kalkutta, die zentralafrikaniſchen Pläne mußten die Verwirklichung des Programms Kap⸗Kairo hindern. Andere Möglichkeiten weltpolitiſchen Wachſens gab es für Deutſchland nicht. In beiden Richtungen hat Deutſchland ſich verfucht, um ſowohl in Vorderaſien wie in Zentralafrika auf die Feindſchaft Englands zu ſtoßen, das die Durchſchneidung ſeines Weltreiches um den Indiſchen Ozean befürchtete Das ſind die tiefſten Wurzeln der engliſchen Feindſchaft gegen Deutſchland. Wir wollen es auch in dieſen Tage leidenſchaftlicher Erbitterung nicht vergeſſen, daß dieſer Krieg, den England gegen Deutſchland führt, über all ſeine llein⸗ lichen und engen Erſcheinungen des„Krämker⸗ neides“ hinaus das gewaltige Schauſpiel eines geſchichtlich notwendigen Kampfes bietet. Der Zuſammenſchluß der engliſchen Beſitzungen um den Indiſchen Ozean vom Kap über die oſt⸗ afrikaniſche Küſte und Aegpten, von dort über Vorderaſien und Südperſtien nach Indien und Auſtralien wächſt aus den innerſten Erforder⸗ niſſen der Selbſterhaltung des zu groß gewor⸗ denen und überſättigten Empire heraus, die Durychbrechung und Durchſtoßung dieſes un⸗ geheuren alle aufſtrebenden Volksperſönlichkeiten einfach erdrückenden eltwirtſchaftlichen und weltpolitiſchen Blocks iſt Lebensgebot deutſcher Weltpolitik, wenn anders Deutſchland nicht ſeine Freiheit auf dem Meere und in der Welt verlieren will. Was Deutſchland und England gegeneinandergetrieben hat, das iſt der Zwang ihrer geſchichtlichen Entwicklung; der Zuſammen⸗ prall hätte nur vermieden werden können, wenn beide Mächte oder eine von ihnen ihre geſchicht⸗ lichen Anſprüche mäßigten; England zu dieſer Mäßigung zu bewegen, war der Gedänke der Bethmann Hollwegſchen Verſtändigungspolitik Aber wie hätten ſie ſich mäßigen ſollen, da Deutſchland nicht reine Kontinentalmacht blei⸗ ben konnte und wollte und Großbritaunien nur im Zuſammenſchluß ſeiner um den Indiſchen Ozean gelagerten alten Beſitzungen und damit im Ausſchluß neuer Weltbewerber von dieſen Ge⸗ bieten die Gewähr der Erhaltuſa ſcines intperialiſtiſchen Baues erblicken konnte, der uns als eine brutale Entartung wentpoli⸗ tiſcher Anſprüche erſcheinen muß, den aber der von ſeiner Weltmiſſion völlig durchdrungene Engländer nicht in der ſeeliſchen Verfaſſung iſt, ſo aufzufgſſen. 55 Und ſo trieben ſie mit der eiſernen Gewalt ihrer Schickſale mehr und mehr gegeneinander. Die Kriſis iſt ſeit 1904 ſtändig gewachſen, be⸗ gleitet allerdings von Verſtändigungsverſuchen und eingeleitet durch noch wenig aufgehellte Bemüthungen Englands Deutſchland für die großbritanniſchen Intereſſen einzuſetzen gegen Frankreich und Rußland; dieſe Bündnis⸗ beſtrebungen ſind mißlungen; wir erkennen heute nuit Dankbarkeit, daß die deutſche Politik unter Wilhelm 1I. es abgelehnt hat, der„Kontinental⸗ degen“ Englands zu werden (Fortſetzung folgt.) Kleine Kriegszeitung. Ein Abend bei Bindenburg. Eine Hindenburgſpende war von mehreren Herren aus Danzig zu den Truppen des Ge⸗ keraloberſten v. Hindenburg gebracht worden. Die Herren erhielten von ihm eine Einladung 31t Tiſch. Darüber wird in den Danziger Neue⸗ ſten Nachrichten berichtet: „Etwa 40 Herren nahmen au der Tafel teil. Den zurückgebliebenen franzöſtſchen Koch hat Herr von Hindenburg nicht in ſeine Dienſte ge⸗ nommen, ein deutſcher Koch aus den Reihen ſeiner Soldaten bereitet das Eſſen. Ein gemein⸗ ſanner großer Raum iſt als Kantine eingerich⸗ tet, in dem der General mit ſeiner Umgebung ſowie einige Offiziere ſpeiſen. Es gibt nur eine Hauptmahlzeit. In der Regel iſt dies 8 Uhr abends. Mittags gib es nur ein Frühſtück. Wer Uum 39 ttexen ſten miit dem Shſtem 1g ſupremach“ e 91 14 dienſtfrei iſt, erſcheint pünktlich, alle übrigen er⸗ ſcheinen zwanglos. Das Eſſen iſt denkbar ein⸗ fach. Es gab einen einzigen Gang, und zwar Huhn mit Reis, dazu ein einziges Schüſſelchen Kompott, das nurx für Heryn don Hindenburg und ſeine Umgebung beſtimmt war. Die Unter⸗ haltung war ängeregt und intereſſant, wenn⸗ gleich über deren Inhalt aus begreiflichen Grün⸗ den wenig geſagt werden kann; Generaloberſt v. Hindenburg ſprach⸗ſeine Freude darüber aus, daß es ihnn als einem Sohn ſeiner Heimat vergönnt ſei, dieſe pon den Ruſſen zu befreien, wie ex auch hoffe, daß es ihm weiterhin möglich ſein werde, die Ruſſen erfolgreich zu fchlagen. Der Gencraloberſt ſah friſch und geſund aus. Er iſt eine kernige echte Soldatengeſtalt, ergrau⸗ tes, aber volles Haar umrandet ſeinen Kopf mit energiſchen Zügen. Alle Gerüchte, daß Herr v. Hindenburg unter bedenklichen Krankheitser⸗ ſcheinungen zu leiden habe, ſind falſch. Davon kounten wir uns zur Geuüge überzeugen. Herz⸗ lich lachte er üter die Leute, die ihm ein Gallen⸗ ſteinleiden zuſchreiben. Er bat die Herren, daß dieſe Gerüchte, die ihm ein Leiden zuſchreiben, aus der Welt zu ſchaffen. Nicht weniger als 82 Mittel gegen Gallenſtein habe man ihm ſchon empfohlen, doch könne er ſie nicht anwenden, weil er nichts ſpüre. Kein Wort ſei daran wahr, daß er nicht zu Pferde ſteigen könne. Er iſt von gutem Humor und eine gut gebaute Pracht⸗ geſtalt. Herr v. Hindenburg erwähnte, er könne ſich vor Zuſchriften nicht retten, die ihm Vorſchläge für die Kriegführung machten. Je⸗ mand babe ihm einen Plan geſandt, wie die Ruſſen zu ſchlagen ſeien und er recht bald nach Petersburg gelangen könne. Freilich könne er von dieſen Plänen keinen Gebrauch machen, da er ſeinen eigenen ſchon fertig habe.“ — Mannheim. G Deutſchland, hoch in Ehren. Es iſt wohl das beliebteſte Lied. Ueberall wird es geſungen. Der junge Mann in der Linie ſtimmt es ebenſo gern an wie der graubärtige Landſturm⸗ mann. Und wenn die Schuljugend mit flatternden Fahnen hinauszieht zum Kampf gegen den„mar⸗ kierten“ Feind, dann wird das Lied gewiß. nicht vergeſſen. Allgemein werden nur swei Verſe ge⸗ ſungen, die wir nachſtehend wiedergeben: O Deutſchland, hoch in Ehren, Du heil'ges Land der Treu'! Steis leuchte deines Ruhmes Glanm Im Oſt und Weſt aufs neu! Du ſtehſt wie deine Berge feſt Gen Feindes Macht und Trug Und wie des Adlers Flug vom N Geht deines Geiſtes Zug. Haltet aus, haltet aus, Laſſet hoch das Banner wehin! Zeiget ihm, zeigt dem Feind, Wie wir treu zuſammenſtehen! Daß ſich unſre alte Kraft exprobt, Wenn der Schlachtruf uns entgegenfobt! Haltet aus im Sturmgebraus! 5 Zum Herrn erhebt die Herzen, Zum Herrn erhebt dic Hand! 8 Gokt ſchütze unſer teures, geliebtes Vaterland! Es ſind die alten Schwerter noch, Es iſt das deutſche Herz; Ihr zwingt ſie nimmermehr ins Jach, Sie dauern aus wie Erz. Haltet aus, haktet gus uft. Es gibt aber auch noch einen dritten Vers, wie aus folgender Zuſchrift eines Freundes unſeres Blattes hervorget Das bekaunte und beliebte Soldatenlied„O Deutſchland hoch in Ehren!, das jetzt guch ſsinen Einzug in die Mannheimer Volksſchule hölt, iſt in den meiſten Vaterländiſchen Geſangbüchlein nur mit 2 Strophen angeführt. Es gibt äber noch eine wertvolle 3. Strophe, die der Oeffermlichkeit über⸗ geben werden ſoll; ſie heißt⸗ Der Maun von Blut und Eiſen, Der große Kanzler ſprach: Laßzt lurs der Welt beweiſen, Was Deutſchland leiſten mag, Wenr's einig iſt, verbündet Und treu zuſammenhält. Wir Deutſche fürchten Sonſt nichts in dieſer Welt. Haltet aus uſw. 8 Ferner ſoll ein Lied der Vergeſſenheit entriſſen werden, das früher ein beliebtes Marſchlied der Soſdaten war: Gatt allein, 5 Das Lied. Wie ein ſtoltzer Adler Schwingt ſich auf das Lied, Daß es froh die Seele Auf zum Himmel zieht. „ Weckt in unſrer Bruft Hohe, heil ge Luft. Was der tiefſten Seele Je Exquickung beut, Alles Große, Edle, Treu und Einigkeit. :: Lieb und Tatendrang Wecket der Geſang.: Alles Zarte, Schöne, Was die Bruſt bewegt, Alles göttlich Hohe, Das zum Himmel trägt: : Alles das erblüht 5 Freudig aus dem Sied.: f. Aus Mannheims Cazaretten! Eine wirklich herzerquickende Ueberraſchung wurde am Samstag den Verwundeten des Jaz a⸗ retts St. Alphonshaus am Luiſenring be⸗ reitet. Gegen 4 Uhr exſchien eine Schar feſtlich ge⸗ Heideter lieblicher Mädchengeſtalten unter Führung hrerinnen vor dem Logerrett. Einen ſar⸗ zum Grabe!,„Es klingt Liebesgaben am Arme, geſchmücktes Körbchen mit ntit Landesfarben die Henkel der Körbchen den umwunden, oder reigzend mit ſchwarz⸗weiß⸗roten Schleifen geziert. Voll Spannung und Erwartung die in den jugendfriſchen Geſichtern, betraten Mädchen dann den Aufenthaltsraum der Ve deten. Und nun folgten in raſcher Aufeinander⸗ folge geſangliche und deklamatoriſche Vorträge, abwechſelnd von den Mädchen vorgetragen in wirk⸗ lich rührender Hingabe und dem erſichtlichen Be⸗ ſtreben, den Verwundeten eine Freude moachen. Flott und ſicher trug jede Einzelne ihr einfaches Und ſchlichtes, patriotiſches Gedichtchen vor, beſon⸗ ders gefiel das Gedicht: Des deutßſ Knaben Diſchgebet“, welches von einer jüng Schülerin mit köſtlichem Humor vorgetragen wurde. Aber auch in müſtkaliſcher Hinſicht zeigten ſich die Schü⸗ lerinn Künſtlerinnen: die Lieder: 85 man 5und„Gebet vor der Sch ſehr hübſch unter Klavierbegleitung zum gebracht. Taun aber erfolgte ein wirkli gleichlicher patriotiſch Moment N der als 9 “, wur Verwundele di Verwi Rührung Nächſteultebe, offen geſtanden auch ſelbſt einen Angehörigen unter befitzt. Tränen der Freude und der die Augen trieb. Die Mädchen erhielten je ihren Lehrerinnen die Erlaubni ihre brachten Geſchenke perſönlich an die Verwur der den von austeilen zu dürfen und ſie erledigten ſich dieſer Liebeshaudlung mit vor Freude und Eifer hoch⸗ geröteten Köpfchen und vor Begeiſterung glühen⸗ den Geſichtchen in ſo reicher Weiſe, daß ſich bald vor jedem, der an den Tiſchen ſitzenden Verw deten eine ſtättliche Anzahl Geſchenke auß und, trotzdem umlief die liebliche Schülerſchaar immer noch unermüdlich die Verwundeten, ob nicht der Eine oder Andere vergeſſen ſei. Rührend war ihr Eifer und Fürſorge, die mitgebrachten Geſchenke anzubringen, welche von den Verwunde ten mit Dankesworten, einem Hoch auf Kaiſer und Armee und dem mit markig kräftigen Stimmen ge ſungenen Liede:„O, Deutſchland hoch in Ehren!“ erwidert wurden. In hübſcher origineller Weiſe erhielt dann noch jeder Verwundete von einer Schülerin, nach Vortrag eines entſprechenden Ge⸗ dichtes das(allerdings dem Bäcker entſtammende) eiſerne Kreuz ausgehändigt und nachdem die; Bette liegenden Verwundeten, ebenfalls noch reis lich beſchenkt worden waren, zogen ſie wieder 2 gemeinſam mit ihren Lehrerinnen ab, das glückende und frohe Bewußtſein in den Verwunde⸗ ken zurücklaſſend, daß das Vaterland für die er⸗ littenen Schmerzen und Wunden auch durch Kin⸗ desherzen zu danken weiß. Man muß das mit⸗ nigeſehen häben, Worte können dieſe Begeiſterung unnd Liebe nicht beſchreiben, darum, ihr! lieben Mädchen, habt auf dieſem Wege nebſt Euren Leh⸗ rerinnen herzlichen Dank. Dank aber auch Euren Eltern; die Euch dieſe patriotiſche Ligbe ins H pflanzten, bei ſolcher Vaterlandsliebe konntet und durftet Ihr mif Recht mit den Verſwundeten ge⸗ 15 meinſam ſingen:„Deutſchland, über Alles.“ * Unterhaltungsabend im Reſervelazarett Gliſabethſchule. (Geſtern Abend veranſtaltete Herr Profeſſor Schmitthenner in der Turnhalle der Eliſabeihſchule(Reſerpelazarett) mit einigen Mädchen, meiſt Schülerinnen genannter Anſtalt, einen Unterhaltungsabend, um die dort untergebrachten Krieger mit Sang und Rezitation zu erfreuen. Eröffnet wurde die Vexanſtaltung dürch die altehrwürdigen, echt deutſchen Lieder:„Stimmt an mit hellem, höhen Klang“ und„Ich hab mich ergeben“. Ferner ſang der Chor:„Was iſt des Deutſchen Vater⸗ länd“, jenes Lied, das mit der flammenden Antwort endigt:„Das ganze Deutſchland ſoll es ſein“. Ein von Frl. Maier mit ſinuent Prechendem Temperament vorgetragenes Ge⸗ dicht wandte ſich mit einer derben Warnung an die„Jeinde ringsum“, an das„ſchlechte Pack“, ſich vor den Fäuſten unſerer Krieger wahl zu hüten. Vorher hatte Frl. Maier, von ihrer Schweſter auf dem Klavier begleitet, ein Lied recht ausdrucksvoll zu Gehör gebracht Ein Quartett:(Profeſſor Schmitthenner, Herr Merick, Frl. Löhle und Holler⸗ baſch) brachte ebenfalls einige Lieder in feinem Zuſammenkſaung zum Vortrag. Von dieſen, ſo⸗ wie den Liedern des Chors ſind zu erwähnen⸗ „Sie ſollen ihn nicht haben“,„Treue Liebe bis ein heller Klang“ (Schenkendorf)„Vater ich rufe dich“, ſowie ein Lied aus der Morgenröte der deutſchen Dicht⸗ kunſt von Paul Fleming(1609.—1640):„Ein getreues Herz zu wiſſen, hat des höchſten Schatzes Preis“. Beſonders gut war das von tiefer Wehmut durchzogene, herzliche Lied von jenem Soldaten, der dem ſüßen Klang des hei⸗ matlichen Alphorns nicht widerſtehen lann und deſertiert:„Zu Straßburg auf der langen Brück“. Den Höhepunkt der geſanglichen Dar⸗ bietungen bildete das anmutige Lied:„Ein Vöglein ſang im Lindenbaum“, das von Frl. Luiſe Löhle mit äußerſt klangreicher, melo⸗ diſcher Stimme ſo reizend geſungen wurde, daß ſie auf wiederholte Bitten der dankbaren Zu⸗ hörer noch das„Heideröslein“ ſang. Von Elſe Harcke wurde ſie mit feinem Verſtändnis auf dem Klavier begleitet.— Mit Hingabe und Hefinnerſter Ueberzeugung rezitierte Fräulein Koppmann den„Aufruf“ Körners:„Friſch auf mein Volk, die Flammenzeichen rauchen“ Wie für die heutigen Tage geſchrieben, klingt es uns, wenn wir hören:„Es iſt ein Kreuz⸗ zug, s iſt ein heil' ger Krieg!“„So betet, daß die alte Kraft erwache, daß wir daſtehn, das alte Volk des Siegs“ und:„Der Himmel hilft, die Hölle muß uns weichen“.— Bei dem ge⸗ Was braueſit der Soldalꝰ Myrrholin tfalbe für Hautſchäden(rauhe, e —75 Bne, 5 25 e autpflege⸗Geſundheitsſeife. ſickt Feibvee e witt Selde unb Sei S— Apeheken— 1225 zweier Le benprächtigen Anblick bot dieſe zu gweien aufmar⸗ ſchterte Mädchenſchar, ſede ein reich wut Biumen 4. Seite. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 5. November 1914 5 Wiederſeh ſah man keinen der Verwundeten der nicht kräftig mitſang und wohl man dachte dabei an ſeine Lieben„in der Heimat“, wo es, ſo Gott will, ein Wiederſehen gibt.— Zwiſchenhinein hatten die Mädchen an die Ver⸗ wundeten Zigarren und andere„Annehmlich⸗ leiten“ verteilt.— Das Schlußwort hatte Herr Profeſſor Schmitthenner. Mit warmen Worten ſagte er den Braven, wie tief wir alle in ihrer Schuld ſtehen, wie alle Bemühungen Unſererſeits, ihnen die Zeit ihrer Geneſung ſo angenehm als möglich zu machen, nur ein kleines Serndkorn der großen Dankbarkeit bedeutet, die wir alle für ſie empfinden. Mit einem„Hurrah“ auf den oberſten Kriegsherrn, unſern lieben Kaiſer, ſchloß die eindrucksvolle Abendunter⸗ haltung und ein vielſtimmiges:„Auf Wieder⸗ ſehen“ aus derben Kriegerkehlen zeigte, wie gut es ihnen gefallen hatte. 8. * Her Abſchied der Mannheimer Candſturmleute. 2. Landſturm⸗Inf.⸗Erſatzbat. Nr. 1. Der Landſturm rückt morgen aus ins Feld, Ohne Muſik wird's vor ſich gehen, Dem Einen die Freude das Geſicht erhellt, Dem Andern die Tränen in den Augen ſtehen. Doch ehe wir unſer liebes Mannheim verlaſſen, Wo wir haben ſo vieles erlebt, Wollen wir in Kürze zuſammenfaſſen, Was unſeren Sinn und unſere Seele bewegt. Zunächſt der Dank geſagt ſoll werden, Unſrer lieben guten Vaterſtadt. Für Theater, billige Fahrt und emſiges Werben Um gute Quartiere, die man uns beſchafft. Den Quartierleuten ſelbſt den größten Dank, Denn ſie ließen uns wirklich den Krieg vergeſſen, Mit ihnen umſchloß uns ein inniges Band Sie gaben mit Liebe uns gutes Eſſen. Nun rufen wir unſeren Familien zu Und allen, die zu der Verwandtſchaft gehören: Seid ſtark und bewahret nur die Ruh, Wir alle wollen wiederkehren. Gedenket unſer aller in ſchweren Tagen, Bei Regen und Sturm und Schneegeſtöber, Bedenket uns öfters mit Liebesgaben, Dann ſchlägt das Landſturmherz für Guch noch viel höher. Adam Merkel. 1 verluftliſte WIBE Berlin, 4. Nob.(Nichtamtlich.) Der Reichsanzeiger veröffentlicht in ſeiner heutigen Ausgabe die preußiſche Verluſtliſte Nr. 68, an welcher u. a. felgende Truppen beteiligt ſind: Infanterie: Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 110, Infanterie⸗Regimenter Nr. 111 und 112, Leibgarde⸗Inf.⸗Regt. Nr. 115, Inf.⸗Regt. Nr. 116, Reſ.⸗Inf.⸗Regk. Nr. 116, Inf.⸗Regimenter Nr. 118 und 171 Feldartillerie: Art.⸗Regt. Nr. 8; Fußartillerie: Fußart.⸗Regt. Nr. 10; Pioniere: Pionierbataillon Nr. 15; Sani⸗ tätskömpßagnien: San.⸗Komp. Nr. 1 des 18. Armeekorps; Train: Feldlazarett Nr. 3 des 15. Armeekorps. Nus Stadt und Land. Mannheim, den 5. November 1914. 2eeee Nůf„ Eſſernen Kreuz ausgezeichnet %„„„„„ettt:teetteneee** Mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnete Mannheimer. Otio Baumann, Lehramtspraktikant am hieſigen Gymnaſium, Unteroffizier im Grenn⸗ dier⸗Regiment Nr. 110. Ol. d. R. Hans Mohwinkel im Feld⸗Art.⸗ Rogt. 69, Diplom⸗ und Betriebsingenieur bei der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, Sohn des Großh. Kammerſängers Hans Mohwinkel in Schwerin. Oberleutnant d. Reſ. Fritz Steitz bei dem bayer, Luftſchiffer⸗ und Kraftfahrer⸗Bataillon, Oberingenieur bei der Firma Klein, Schanzlin und Becker. Fritz Stober, Ordonnanzoffizier beim Regi⸗ mentsſtab, der Teilhaber der Baufirma Stober. Dr. A. Giſenheimer, Aſſiſtenzarzt d.., zur Zeit in Belgien. * Auszeichnung. Stadtrechtsrat Dr. Sper⸗ ling dahier erhielt für beſondere Tapferkeit das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen mit Schwertern verliehen. Herr Sper⸗ ling ſteht als Oberleutnant d. L. u. Bataillons⸗ Adfutant beim Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment Nr. 40. * Beförderung. Herr Hauptmann Fritſchi ſchreibt uns unterm 27. v. Mis aus Frankreich, daß er ſeit 8 Tagen nicht mehr bei der Diviſion ſet, ſondern zum Führer des 1. Bataillons un⸗ ſeres Grenadier Regiments ernannt wurde. Wir gratulieren herzlich! Gleichzeitig teilt uns Herr Fritſchi mit, daß vor einigen Tagen Herr Dekan Bauer das Regiment mit Liebesgaben erfreute.„Wir draußen im Ffelde“ ſo heißt es wetter, find gerührt über die treue Anhänglich⸗ keit unſerer lieben Mannheimer. Die Liebes⸗ gaben aus Mannheim ſind aber ſchon ſprichwörtlich im Armeekorps geworden und macht es uns 110er eine die⸗ hiſche Freude. Ja, ja unſere guten Mannheimer, die gibt es eben nur einmal auf der Welt.“ Wir quittteren mit Dank für dieſes Lob, das ſich die Mannheimer gewiß zu erhalten ſuchen werden. *Bolkstümliche Abende im groſengarten. Es iſt beabſicheigt, im Nibelungenſaale Roſen⸗ %%% gartens eine Reihe von volkstümlichen Ahenden zu veranſtalten. Der erſte volkstümliche Abend ſindet Sonntag, den 8. November, abends 3 Uhr, zu Gunſten des Roten Kreuzes und der Zentrale für Krie wonnen: Jane Freund, Fräulein Luey Schütthelm, Hofopernſänger Hans Bahling, Hofſchauſpieler Maxr Grün⸗ herg, ein Doppelmännerquartett des hieſigen Hoftheater⸗Singchors und die Ka⸗ pelle Petermann Fräulein Freund u. Herr Bahling werden verſchiedene Lieder vortragen, Fräulein Schütthelm wird einige Violinſtücke darbieten, Herr Grünberg wird das Programm durch Vortrag ernſter und hei⸗ terer vaterländiſcher Dichtungen bereichern, das Hoftheaterguartett wird Reiter⸗ und Soldaltenlieder ſingen und die Kapelle Pe⸗ termann unter Leitung des Herrn Kapellmei⸗ ſters Becker wird eine Anzahl von Orcheſter⸗ kompoſitionen beiſteuern. Zur Begleitung der Lieder am Klavier iſt Herr Kapellmeiſter Kör⸗ ner vom Hofthegter gewonnen. Den Schluß des Ahends wird der allgemeine Geſang, Deutſch⸗ land, Deutſchland über alles“ bilden. anſtaltung findet bei Wirtſchaftsbetrieb ſtatt. Die Die Ver⸗ Eintrittspreiſe ſind folgendermaßen feſtgeſetzt: Tageskarte 50 Pfg., Dutzendkarten 5 Mark. Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Verein Mannheim. Der Einfluß des Krieges auf die Zahlung von Miet⸗ und Hypothekenzinſen gab dem Vorſitzenden unſeres Vereins, als Landesverbandsvorſitzender, Veranlaſſung, ſich in gleichem Betreff, wie an den hieſigen Stadtrat, auch an das Großh. Miniſterium des Innern zu wenden. Von dort erhielt er die Nachricht, daß gegen einen im Feld ſtehenden Mister eine Klage auf Räumung der Wohnung oder Bezahlung des Mietzinſes während der Dauer des Krieges nicht durchgeführt werden kann, beruht auf dem Reichsgeſetz vom 4. Auguſt 1914, den Schutz der infolge des Krieges an Wahrnehmung ihrer Rechte behinderten Perſonen betreffend (Reichsgeſetzblatt S. 328). Dieſe geſetzlichen Vor⸗ ſchriften können im Verwaltungswege nicht abge⸗ ändert oder beſeitigt werden. Nicht im Felde ſtehende Mieter ſeien gegen die Räumungsklage nicht geſchützt, ebenſowenig haben ſie ohne weiteres einen Anſpruch auf Stundung der Miettzinſe. In erſterer Hinſicht beſage Paragr. 1 der Vekannt⸗ machung des Reichskanzlers über die Folgen der nicht rechtzeitigen Zahlung einer Geldforderung vom 18. Auguſt 1914(Reichsgeſetzblatt S. 377) lediglich, daß in bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten, die bei den ordentlichen Gerichten anhängig ſind oder anhängig werden, das Prozeßgericht auf An⸗ trag des Schuldners im Urteil anordnen könne, daß die rechtlichen Folgen, die wegen der Nichtgah⸗ lung oder der nicht rechtzeitigen Zahlung einer vor dem 31. Juli 1914 entſtandenen Geldforderung nach Geſetz oder Antrag eingetreten ſind oder ein⸗ treten(Verpflichtung zur Räumung wegen Nicht⸗ zahlung des Mietzinſes, Fälligkeit der Hypothek, wegen Nichtzahlung von Zinſen uſw.) als nicht ein⸗ getreten gelten. Das Gericht könne auch anordnen, daß die Folgen nur unter einer Bedingung, ins⸗ beſondere erſt nach dem fruchtloſen Ablauf einer auf höchſtens drei Monate zu ff bemeſſenden Friſt eintreten. Wegen der gerichtlichen Bewilligung von Zahlungsfriſten beſtimme die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 7. Auguft 1914(Reichsgeſetz⸗ blatt S. 359), daß in bürgerlichen Rechtsſtreitig⸗ keiten, die bei den ordentlichen Gerichten anhängig ſind oder anhängig werden, das Prozeßgericht auf Antvag des Beklagten eine mit der Verkündung des Urteils beginnende Zahlungsfriſt von längſtens 3 Monaten in dem Urteil feſtſetzen kann. Dieſe Feſt⸗ ſetzung ſei zuläſſig, wenn die Lage des Beklagten ſie rechtfertigt und die Zahlungsfriſt dem Kläger nicht einen unverhältnismäßigen Nachteil bringt. Nach Paragr. 2 der Bekanntmachung ſei der Schuldner befugt, unter Anerkennung der Forde⸗ rung des Gläubigers dieſen vor das Amtsgericht zur Verhandlung über die Beſtimmung einer Zah⸗ lungsfriſt zu laden. In Paragr. 1 Abſatz 3 der Bekanntmachung vom 18. Auguſt 1914 iſt ausdrück⸗ lich vorgeſchrieben, daß die Vorſchriften des Pa⸗ graphen 1 Abſatz 1 Satz 2 und 3 des Paragr. 2 der Bekanntmachung vom 17. Auguſt 1914 auch in den Fällen des Paragr, 1 der Verordnung vom 18. Auguſt 1914 entſprechend gelten. Es bleibe alſo dem Vermieter unbenommen, ſowohl dem Gin⸗ wand des Mieters, daß er die Rechtstvohltat der Bekanntmachung vom 18. Auguſt 1914 der Räu⸗ mungsklage gegenüber, als daß er die Rechkswohl⸗ tat der Bekanntmachung vom 7. Auguſt 1914 der Stundenverweigerung gegenüber für ſich in An⸗ ſpruch nehmen könne, geltend zu machen, daß die Porausſetzungen ſür die Gewährung disſer Rechts⸗ wohltaten nicht vorliegen. Der nachweislich zah⸗ lungsfähige Mieter, der nicht im Felde ſteht, wird hierngch bei Nichterfüllung ſeinter vertraglichen Ver⸗ pflichtungen nach wie vor auf gerichtlichem Wege belangt werden. *Jugendthegter im Bernhardushof. Welch einer Beliebtheit ſich die Märchenaufführungen unter Leitung von Frau Roſa Gölch erfreuen, dafür lieferte die geſtrige Aufführung von„Hänſel und Gretel! den beſten Beweis. Der große Saal im Bernhardushof war lange vor Beginn der Aufführung total ausverkauft; doch immer ſtröm⸗ ten neue Scharen herbei und viele hunderte von Perſonen fanden keinen Einlaß. Die Vorſtellung war eine ſehr ſtimmungsvolle und fand vielen Beifall. Die Kriegs und Soldatenlied An⸗ fang und in den Zwiſchenakten wurden kräftig mit⸗ geſungen. Um den vielen Nachfragen nach Karten getrecht zu werden, findet am nächſten Mittwoch, den 11. November, eine Wiederholung von„Hän⸗ ſel und Gretel“ ſtatt; Karten ſind von heute an in den bekannten Vorverkaufsſtellen zu haben. * Tudesfall. Im Alter von 70 Jahren iſt in Karlsruhe der langfährige Vorſitzende des Verbandes der badiſchen Tierſchutzvereine, Ober⸗ kanzleirat Franz Käflein, geſtorben. Der Entſchlaſene, der durch ſeine überaus eifrige Tätigkeit für die Ziele der Tierſchutzvoreine im ganzen badiſchen Lande bekannt war, ſtammte aus Hardheim bei Buchen und war bis zu ſeiner erſt vor wenigen Tagen erfolgten Zuruheſetzung hei der Generaldirektion der badiſchen Staats⸗ 8 eiſenbahnen täfig. Der Verband der badiſchen 05 Tile ſchutzvereine nahm unter der Führung des Verſtorbenen, der auch Vizepräſident im Vor⸗ ſtand der deutſchen Tierſchutzvereine war, einen ſchönen Aufſchwung. * Ein Obſtverkauf, verbunden mit Kartoffel⸗ verkauf wird am kommenden Dienstag, den 10. November in der neuen Obſtgroßmarkthalle in Worms am Eilgüterbahnhof von Vormittags 9 Uhr ab veranſtaltet. Zu dieſem Markte wer⸗ den, wie bekannt, die vorzüglichſten Früchte zum Verkauf ſtehen. * Um eine Berichtigung der„Woche“ erſuchen uns Angehörige der 1. Komp. des Landſturm⸗ Infanterie⸗Bataillons Ludwigshafen in Belgien öffentlich veran n zu wollen. In Nr. 42 der genannten Zeit hrift iſt ein Landſturmmann ab⸗ gebildet mit der Angabe, er ſei aus München. Dies treffe nicht zu. Der Landſturmmann wäre vielmehr der Unteroffizier Willy Zweygarth aus Mundenheim, gebürtig von Mannheim. Gleichzeitig laſſen ſie aus Belgien den Freunden und Bekannten von dort die beſten Grüße über⸗ mitteln. Unterſchrieben ſind: A. Ebinger, Feld⸗ webel, 1. Komp.; Rud. Goetzell, Vizefeldwebel der Landw. 2; Weilacher; Jultus Link und W. Zweygarth. Pfalz, Beſſen und Umgebung. p. Speyer, 3. Nov. Zur Einſchränkung des Weißmehlbedarſes hat die Stadt das Feil⸗ bieten von Weißbrot in Form von Brötchen, Hörnchen, Frühſtücksbrot, Salz⸗ ſtangen, Bretzeln uſw. in allen öffentlichen Wirt⸗ ſchaften und Hotels verboten. An deren Stelle iſt ſchwarzes oder gemiſchtes Brot zu verabveichen. § Neuſtadt a.., 3. Nov. Wie berichtet hat am Freitag Nacht im Verkehrs⸗Kiosk ein Einbrecher die Kaſſe des Bütros vom Roten Kreuz mit 245 Mark entwendet. 1 Dieb wurde von der Mannheimer Polizei feſtgenom⸗ men. Es iſt ein Zwangszögling aus Kaiſers⸗ lautern, der noch die Sunnmne von 234 Mark bei ſich hatte.— Mit dem heutigen Tage wurde die ſtädtiſche Bürgerwehr aufgelöſt und an ihre Stelle traten 15 neue angeſtellte Hilfs⸗ ſchutzleute mit einem Monatsgehalt von 100 M. Bad Dürkheim, 4. Nov. Infolge des Krieges hat der Bad⸗ und Salinenverein ſeinen Bäderbetrieb eingeſtellt. Sollte je⸗ doch amtlicherſeits eine Zuweiſung rekonvales⸗ zenter Militärperſonen zur Benützung der Kur erfolgen, ſo wird der Betrieb wieder eröffnet werden. p. Zweibrücken, 3. Nov. Dieſer Tage traf ein 60jähriger Mann mit einem hieſigen Bankhauſe eine Abmachung betr. der Verteilung ſeiner Barſumme Er erklärte dabei, daß der größte Teil der Summe den Kindern ſeiner vier im Felde gefallenen Söhne gehören müſſe, den kleineren Teil ſollen ſeine zwei Töchter bekom⸗ men, deren Männer ebenfalls den Heldentod fanden. Seine Frau iſt auf die Kunde von dem Tode ihrer vier Söhne und zwei Schwieger⸗ ſöhnen wahnſinnig geworden und in eine Irren⸗ klinik gekommen und nun hat ſich der alte Mann als Kriegsfreiwilliger gemeldet, um den Tod der Seinen zu rüchen. Er iſt angenom⸗ men worden und wird in den nächſten Tagen einrücken. 80 Gerichtszeitung. * Stkafkammer. Ueber den im Mittagsblatt beröffentlichen Bauunfallprozeß iſt noch folgendes zu berichten: Verteidiger.⸗A. Weinberg ſagte, der An⸗ geklagte habe ſich noch nie einen Verſtoß gegen die geſetzlichen Vorſchriften zu ſchulden kommen laſſen. Die Sachlage ſei umſo ſchärfer zu prüfen, als bei einer Verurteilung Berufsgenoſſenſchaft und Ver⸗ ſicherung mit Regreßklagen kämen. Ein Kaufalzu⸗ ſammenhang zwiſchen der Beſchaffenheit des Ge⸗ rüſtes und dem Unglück ſei zu verneinen. Das Gericht ſprach nach kurzer Beratung den Angeklag⸗ ten frei. Bickel habe nicht vorausſehen können, daß die Arbeitet in unſachgemäßer und ungeſchick⸗ ter Weiſe verfahren würden. Er koönnte nicht da⸗ für verantwortlich gemacht werden, daß ders Gerüſt nicht den Unfall zu verhüten imſtande war⸗ Letzte Meldungen. Die Türkei und der Brei⸗ verbansd. Warum die Türkei kämpft. m. Köln, 5. Nop.(Prip.⸗Tel.) Die„Köln tg.“ meldet aus Zürich: Ein Schweizer, der dieſer Tage aus der Türkei zurückgekehrt iſt, er⸗ zählt, die türkiſche Heeresverwaltung habe ſeit Anfaung Auguſt fieberhaft an ihrer mRilitäriſchen Bereitſtellung gearbei⸗ Ein hoher türkiſcher Beamter, den dieſer Schweizer vor 14 Tagen ſprach, erklärte ihm da⸗ mals unverhohlen, die Beteiligung der Türkei am europäiſchen Kriege ſei notwendig und unabwendbar. Wenn die um England ſich gruppierenden Mächte den Frieden dikttieren, ſei die Türkel verloren. Eng⸗ land werde Meſopotamien beſetzen und ſich in Arabien ein Vaſallentum errichten, während Frankreich Syrien und Rußland Armenien er⸗ halte. Was von der Türkei übrig bleibe, werde dann ganz von der Gnade Englands abhängen, das die Ottomanen nur noch als Hilfstruppen gegen Rußland verwenden werde. Die mohammedaniſchen Völker ſeien — leb. reif zu eigener ſtaatlicher Entwſch⸗ lung. Sie bedürfen allerdings des Einfluſſes der Hilfe und des Kapitals von Europa. Aber dieſe Kulturbeeinfluſſung durch Europa braucht doch nicht notwendigerweiſe wie dies jetzt der gall ſei, der Ausbeutung und der Gewalt, um ſich durchzuſetzen. Der Kampf, der entbrennt, ſagte der Türke, iſt kein Kampf gegen die europaziſche Kultur, noch weniger gegen die chriſtliche Ne⸗ ligion. Der hier erwähnte Schweizer glaubt, der un⸗ ter den Mohammedanern angehänfte Zündſtoff ſei durch eindringliche weitgehende Propaganda politiſcher und religiöſer Sendlinge tief in Indien eingedrungen. Er habe ganz Aegypten überzogen, was die nächſten Ereigniſſe unbedingt zeigen müſſen. Man könne heute noch gar nicht wiſſen, wie weit der Feuerbrand der hier an⸗ gelegt ſei, ſich noch aus dehnen werde. WIB. Athen, 5. Nov.(Nichtamtl.) Die Botſchafter Frankreichs und Englands ſind be⸗ gleitet von ihrem Botſchaftsperſonal, 120 Per⸗ ſonen, in Athen eingetroffen. Der franzb⸗ ſiſche Botchſchafter hatte bereis eine Be⸗ ſprechung mit dem Miniſterpräſidenten Veni⸗ 3eLos. Die Löſung der italieniſchen Kabinettskriſe WITB. Budapeſt, 5. Nov.(Nichtamtlich) Der Peſter Lloyd beſpricht die Löſung der iig⸗ lieniſchen Kabinettskriſe. Er ſagt: In Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und Deutſchland wird es mit auf⸗ richtiger Genugtuung begrüßt, daß der bisherige Premierminiſter, ge⸗ tragen von dem Vertrauen ſeines Monarchen und geſtützt von der Zuſtimmung der Kammet, von neuem an die Spitze der Geſchäfte witt Der Eintritt Sonninos in das Kabinett iſt gleichzeitig eine Anerkennung für die Richtigkeit jener Grundprinzi pien, zu welchen ſich der Kabinettschef betennt. Man kann wohl ſagen, daß der ſeit Kriegsaus⸗ bruch in Rom innegehaltene Schritt dort iumer mehr als der richtige epkannt wird, und daß immer größer die Zahl derfenigen wird, die ſich zur Politikſtrenger Neu⸗ tralität bekennen. Hierin allein iſt die Ge⸗ währ zu erblicken, daß Italien für ſeine weitber⸗ zweigten Intereſſen, die faſt das ganze Mittel⸗ meerbecken umfaſſen, den in dieſer Weltkriſe ge⸗ wonnenen Schutz finden wird. WIB. Köln, 5. Novör(Priv.⸗Tel.) Die „Kölniſche Zeitung“ ſchreibt zu der Kabinetts⸗ bildung in Italien: Man kann ſagen, daß die Regierung Italiens in bewährte Hände 55 wurde. Sie werden tätig ſein, ſich für die utereſſen Italiens in dieſer ſchweren, nament⸗ lich für Italien ſchweren Zeit, zu regen. Das übrige Europa kann mit Vertrauen auf ben guten Willen und die feſten Hände blicken, in welchen das Schickſal Italiens ruht. Die Zuſammenkunft des Reichstags. EBerlin, 5. Nov.(Von unſ. Berl. Bur) Der Reichstag wird vermutlich erſt am 2. De. zember zuſammentteten. Man rechnet damit, daß, wie der„Vorwärts“ ſchreibt, der Reichs tag nur 3 Tage zuſammenbleibt, und dann wieder auf längere Zeit vertagt wird. Dis eim⸗ zelnen Reichsämter werden dem Reichstag vor⸗ läufig umfangreichere Vorlagen nicht zugehen laſſen, nur die notwendigen und dringenden, beſonders der Etat ſoll zumächſt erlebigt werden. Uuſere Kreuzer. WIk. Genf, 5. Nop. Franzöſiſche Blitder melden aus Newyork, daß der Kreuzer„Karls“ ruhe“ das Schiff„Liner van Dijk“ gekapert habe, das mit Fleiſch und Kaffeefracht von Buenos⸗Aires nach Newyork fuhr. * * Berlin, 5. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die B. 3. meldet aus Wien: Der Kaiſer zeichnete zum erſten Male eine Frau durch des Franz⸗JoſefOrdens aus. G Frau Turnau⸗Wattmann, Tocher e ſehenen Bürgers aus Hintzing bei Wien, die mit ihrem Gatten, einem Offtzier, nach zog. WTEB. Berlin, 5. Nov. Heſt 3 der Mo natsſchrift für Wiſſenſchaft, Kunſt und Technit enthält an Beiträgen Deutſchlaud und ſeim Gegner, insbeſondere England“ von Luſe Brentano,„Deutſches Recht und Kraft“ von Otto von Gierke,„Das Recht des Krieges“ von RNeinhold Sesberg, ferner Bpiefe an die Fachgenoſſen von Hein⸗ rich Brunner, ferner„Nationale und inter nationale Kunſt, Deutſchland und ˖ von Karl Neumann, Bergſon und der deutſche Zynismus“ von Georg Simmel und„Die Ge⸗ rechtigkeit des Krieges“ von Theodot N. meyer. f „Karlsruhe, 5, Nov.(Prit.-Tel) Iu den Hochvogeſen herrſcht ſeit ei 1 vom Belchen bis zur Schlucht hin Schneefe Die Temperatur iſt beträchtlich gefunken un 8 mehr wenige Grade über dem punkt. 8 ist in Paketen zu 15, 30 Und 60 Pig. dberal 2n laben. Nie wieder das englscbe Mondawpin — „ 5 ee e * 1 Donnerstag, den 5. November 1914. che Neueſte Nachrichten. Abendblatt) Wir haben heute Mittag nach der Nhein.-Westl. Ztg:“ gemeldet, dag die DN 24 1 I. indu I. lUstrie- Absatz verh 44 1t⸗(N nisS in Kohlen sich im Monat Oktober recht befriedigend gestaltet haben. Versand des Nheinisch-wesffälischen Kohlensyndi kats habe in Kohlen ungefähr 56 Prozent betra- gen gegen 54 Prozent im Vormonat. Wie wir jetzt dem genannten Blatt entnehmen, wird aus Duis- burg, den 2. November, über die Geschäftslage des Kohlenmarktes und den kehr folgendes gemeldet: Die Geschäftslage des Kohlenmarktes in Ruhrhäfen könnte als günstig bezeichnet wen die Bedienung derselben seitens der 2 n gestal Die För- in der ˖ den Werden, en Würde. Zeit sich etwas ausgiebiger derziffer ist allerdings letzten Bericht etwas in die Hönle gegangen und be⸗- wegt sich um das 22. Tausend Doppelwagen. Von dieser erhöhten Leistung erhalter die Ruhrhäfen auch ihren Teil, jedoch bis heute noch nicht in dem Umfang, um dem Verladebetrieb an den Kippern ein einigermaßen lebhaftes Gepräge geben zu kön⸗ nen. Dieses Mehr in der Zuteilung von Kohlen an die Ruhrhäfen hat nicht Schritt geſnalten mit der seit Beginmm der kälteren Witterung immer stärker hervorgetretenen Nachfrage besonders in Haus- brandkohlen. Es ist allerdings in Betracht zu ziehen, daß seit Inbetriebnahme des Rhein- Henne-Kanals ein Ieil der Kohlen, welche Sonst auf die Verladung in den Ruhrhäfen ange⸗ Wiesen waren, jetzt von den Schiffen au den ver- Sohieclenen Zechen direlet eingeladen werclen, daß flüir diese Ladungen die Ruhrhafen nur noch als Durchgangsstation anzuseben sind; aber diese Verladungen an den Zechen sind heute doch noch nichtt s0 stark, um ausschlaggebend für die vermin- derte Verladetätigleit in den Ruhrhäfen gelten zu önnen, vielmehr spielt hauptsächlich auch heute noch der Krieg hierbei eine wesentliche Rolle. Ob lierbei die Möglichkeft vorliegt, eine Besserung herbeizuführen, also in ersten Limie, die Lei- stungsfähigkeit der Zechen inbezug auf die Förderung zu erhölen, muß mit Rücksicht auf den starken Abgang der Zechenbelegschaften, für welche kein Ersatz zur Stelle ist, angezweifelt Werden. Wie die Verhältnisse heute liegen und im Weselttlichen seit Kriegsbeginn schon vorgelegen laben, kann es mit dem Fortschreiten der kalten Witterung nicht ausbleiben, daß sich starke Verlegenheiten bemerſchar machen. Die oberrheinischen Magazine, denen im Laufe des Sommers u. früher unter dem Einfluß des imunter⸗ brochen günstigen Wasserstandes großge Mengen Kohlen zugeführt worden waren, und welche des- ve balb zum Teil gatiz ansehnliche Bestände aufzu- Weisen hatten, haben unter dem Druck der vorlie- genden Verhältnisse einen starken Rückgan 9 dieser Bestände e Die Verleget heiten mellren sich noch aus verschieddlenen Grün⸗ den, Der Rreinwasserstandd ist seit etwa 2 Wochen anhaltend stare in der Abnahme begrif⸗ ben in der Weise, daß heute die Schiffe nur noch mit einer Einsenkung von 1 Meter 6065 zun Ab- ladung gebracht werden können. Die Fahrzeuge ſahren deshalb nur noch mit der halt Lastz dabei Pringt jeder Tag neue Einschr gen. Der zeitweise eintretende RNegen kann hierin daum eine AKenderung bringen, da das niederge-⸗ gallene Laub in den Waäldern einen großen Tell der Feuchtigkeit ausaugt. Dazu die durch die 80 großen auf unzureichenden Lieſerungen verursachte lange Dauer der Fertigstellung der Ladungen, unic die infolge der immer kürzer wWerdenden Tage lerbeigeführte lange Ausdehnung Schiffsreisen. Die Löschung der Ladungen au dlen Bestimmungsorten geht allerdings ent⸗ Sprschend schnell vor sich. Nichk zum letzten Wirtt der Umstand ungüustig bezüglich der Be- dlienung der Kundschaft am Mittel- ünk Oberrhein und an den Maiustationen, daß ſetzt auch wieder Lieſerungen nach Belgien ausgeiührt werden, Wo⸗ kin schon mehrere Ladungen Kohlen unterwegs Sincl, Elierdurch werden natürlich die für den Ober- rhein verfügbaren Mengen weiter entsprechend ge Küürzt, Auch nach Elolland werden größere Meu⸗ gen Kohlen verladen. der Auf dem Frach 1 rK t 115 obgleich ir den letzten Tagen fremden Schiffsraum etwas Stänter zur Annahme gelangt 1 und ungeachtst der durch den kleinen Wasserstand geschaffeuen erselnberten Transportverhältnisse kaum Verände⸗ Füngen eingetreten. Die amtlichen Fracht⸗ Uotierungen Hauten für die Tonne auf 90 Pig. nach Mainz-Qustavsburg, 9005 Pig. nach Mann⸗ heim, 1,05 Mk. nach Karlsruhe und 1 40 Mk. nach Straßburg. Auch im Schleppgeschäft fellt es noch an jeder Aufwärtsbewegung. Die Beschäf lgung hat mit Rüchsicht auf die vorliegenden Ver⸗ baltnisse und Schwierigleit, wWie sie oben ange⸗ fährt sind, wonl eine kleine Zunahme erfahrer oume daß dies jedoch auf die einen besonderen Eiufluß hat ausüben können. Be- Sonders auch durch den Umstand, daß der Trans- Zuchth Kxieges 8 Dortrerhehr von Hofland her mangels jeden Ma- Der ee Grsem- Rheinschi Ver- seits e trotede em K on bei⸗ zutage getre- erte⸗ deren Bilan; 2 verändderl. Hrag 1 1 Pesta nur Holländische und ene e Zahlungsmittel, ebenso Kabelauszahlun- 9 Tägliches Geld bedang 5½ Prozent. Der Privatdiskont stellte sich auf Prozent. Neweorker ERflektenbörse. NEWVORK, 4. Rovember. An der bheutigen Börse notlerten: 2 Siohtweonsel auf London.9137 Cable Transfers Weobsel auf London(60 Tage))/ Siohtweohsel Paris Cable Transfer: Slohtweohsel Gable Püie Sider 8 Face nne e e Ge Radlisch fabr Nachdem der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom . d. M. wie bereits berichtet, den Abschluß für das àam 31. August abgelaufene Geschäftsjahr 1913= 14 genehmigt und die Venteilung einer Dividende von 12,83 Prozent(wie in den vier vorhergehen- den Jahren) beschlossen hat, beruft die Gesellschaff laut Belkanntmachung in der vorliegenden Nummer zum 5. Dezember, vormittags 11 Uhr, im Sit⸗ Zzungssaal der Süddeutschen Diskonto-Gesellschaft ckie diesſahnige ordenutliche Hauptyersammlung. Atus- umdi Durehfubhrrverbote. Kaiserliche S ellung der 152 Utur- 8 Grund derselben erlassenen, am 23. Okttober d. IS. gültigen Bekanntmachungen des Reichskanz- lers nebst 2 Verzeiclmissen der verbofenen Gegen⸗ Stände nach der sachlichen Zusammengehörigkeit unck nach der Buchstabenfolge berausgegeben, welelkes die Orientierumg in der Materie wesent⸗ lieh erleichtert. Selbstverständlich wird der Kreis den verbofenen Artikel durch das Verzeichuis nicht Ollständig erschöpft, da nicht alle im gewerblichen Leben vorkommenden Benennungen aufgeführt werden können. Das Verzeichnis, das von Zeit zu Zeit-auf das Lauſende gebracht werden soll, ist allen Handelsvertretungen zugegangen und ermög⸗ licht ihnen, die an sie gerichfeten Aufragen zu be⸗ antworten, oh bestimmte Waren unter die Ausfuhr⸗ und hrverbote falleu. Den Interessenten- Durchful en wird in Zweifelsfällen empfohlen, sich zu- nächst an die zustätidige Handelskammer zu wen⸗ verpflichtet ist. Das Ver- aucht im Buchhandel er- die zur Ausku zeichnis wird demnächs Hältlich sein. Auch bei dieser Gelegenheit wird darauf 15 merksam gemacht, dab nach vo den Mitte lungen unsere Gegner versuchen, auf dem Wege über das neutrale Auslaud direkt oder durch Auf⸗ käufer in Deutschl Waren zu beziehen, deren Ausfuhr verboten ist. Es wird daher wiederholt rauf kingewiesen, daß jeder, der einen derarti- gen Versuch unterstützt, sich der Gefahr aussetzt, . egen eines Ve s gegen§ 89 des Reielsstraf⸗ 5 zu werden, wonachk mit auls besfraft Wird, wer vorsgtzlich während Reich ausgebrockenen en Mackt Vorschub leistet. HDer Kortzern des Lothringer Hütten⸗ vereins Aumetz-Friede telegraphisch gemeldet, bringt der tenverein Aumetz-Friede pro 1913. ende on, 6 Proz. 5 WO- Fken 18t, von 2 Milli gegen das Deutsche . eines der feindli⸗ Wie bereits 21¹ bemer der Verwaltung mtüberschüüsse 0 und Sämt⸗ II5(20 00 6000 Fres.) O¹ Dliga- der Kohlenzechen, und Dompcevrin, sowie von zusa mens 40 504 Die G an vereinigten Be- 198 (8 189 766 A 561 Mk. 14,119,100 13.031.100 5077456 8,013,733 Striebsüberschuß. 8 Rohgewinn inkl, Vortrag Abschreibungen gewinn Besondere Abschreibun⸗ gen und Rücklagen Wohlfahrtszwecke Dividende 65% Dividende in Marx 3,480, 000 Rückstellung für Kriegs- .,000,000 unkosten Vortiags 18.,21128 850,000 1 6,950, 000 .215,831 Warenmärkes. eeeimer Broduktenbörse. unheim, 5. Novbr.(Amtliche Notferungen.) Notierungen verstehen sich, wenn 155 ders bemerkt, für Lokoware gegen sofortig e, ber 100 kg in Reichsmark dannkrel Mannheim. 5. 2. —.——— 27.60.28.40 23.75•24.10 23.50.24.— Woizen, inländisohe ausländischer 1 Säckerpreis lio. 5 07/% 1 ruhig. Mannheim, 5. Novyv. Der Markt war heute Wiedder gut besucht, 9 Wwaren Abschlüsse iel Brotgetreide nicht zu registrieren, da sich auf der ganzen Linie, namentlich auf Seiten der Verkäufer Zurückhaltung zeigte. Angebote von Norddeutsch- land lagen nichtt vor, ebenso Wwaren hiesige Eigner von Brotgetreide und Gerste zu den gesetzlichen Höchstpreisen nicht als Abgeber am Markte. Es kamen, wie wir erfahren konmten, nur einige Ge⸗ schäfte in Hafer zum Abschluß. Berliner Getreidemarkt. Berlin, 5. Nov. Auch heute stockte der Ver- kehr in Brotgetreide vollständig, da Angebote in Weizen und Roggen zu den gesetzlichen Höchst- preisen nicht gemacht wurden. Preise für Brot- getreide wurden daher nicht notiert. Hafer lag wenig verändert. BERLIN, 5 Movember. 1914.(Frübkurse.) 5. 4. Welzen: Loko—— Roggen:—— Hafer: felner 232—240 2832—240 mitte] 227—281, 227—281 Mafs: Amorlk. u. runder—— Futtergerste mittel u. gute—— Welzenmeh! 33.00—-89.50 88.00—-39.50 Roggenmeh! 29.80—-80.70 29.60—.70 Erbsen mittel——.— Welzenklele, grabe u. feine 00.00—-00.00.oo=ονοσ. οο Roggenklele 00.0000,00 O0. 00οο,oο BERLIA, 5. November. 1914.(Sohlub.) Welzon: geschäftslos goen: gesohäftslos err felner: 5 mittel beh. Mais runder: gesohäftslos Welzenmehl: ruhlg Roggenmehl: ruhig RUDSI: geschäftsfos Die Getreideprelse verstshen sſoh fur Lokoware in nark per Tonne, die Mehlprelse in Hark per Doppelrentner. W Metreidemarkt. BUDAPEST, Hovomber. An der heutigen Börse wurden tolgende 0 ade testgesetrt: 29.7 75—21.40 H 29.60—-30. 70 29.60— 30.50 4. 29.50.—21.05 16.35—16.55 12.95—13.60 10.83—11.55 10.50—10.70 16.40—40.60 Chicagoer Warenmarkt. Chicag o, 4. Nov. Am Weizeumarkt War die Tendenz zu Beginn, nach dem gestrigen Feier- tag, nachgebend. Veranlassung boten in erster Linie die großen an den Markt konmenden Zu- kuhren, sowie umfangreiche Verkäufe seitens der Lokohäuser, sodaßg sich nach den ersten Trans⸗ aktionen Preisabschwächungen von 6 C. gegen vorgestern exgaben, Ein weikeres Moment, welches die Stimmung ungüunstig beeinflußte,, war das De- menti der aus Argentinien gekabelten Frost-⸗ schäden. Später ſedoch trat inkolge großer Kauf⸗ abschlüsse für ausländische Rechnung, sowie in Zusammenttans mit dem regeren Exportgeschäkt eine e Befestigung ein, sodaß der Markt bei fester Tendenz, mit Preisbesserungen von%½ c. schloß. Mas verkehrte in durchweg fester Haltung. Meldungen über kleine Vorräte und Berichte über größere Käufe der Lokohäuser hiegen die Preise bei den ersten Geschäften um C. in die Höhe gehen. Da überdies im weiteren Verlaufe sich Zute Nachfrage seitens der Exporthäuser einstellte Undd Meldungen über ungünstiges Wetter bekannt gegeben wurden, schloß der Markt in fester Haltung und die Preise ließen gegen vorgestern Steigerüngen um 111 C. erkennen. Onicago, 4. Novbr. Kurs vom 6.—9 Kurs vom 4 Welz en Sohmalz Sept. 10.92 Dez 10.17 Hal 10.32 Aais Sept. Dez. Hal Roggen oKo Hafer Mai 10.07 Newy-Korker Warenmarkt. New J0 f k, 4. Nov. Der Markt setzte in ruhiger Haltung mit kleinen Preisverschlechte- rungen ein, da aus Argentinien Meldungen vor⸗ lagen, nach denen die gemeldeten Frostschäden in Abrede gestellt werden. Im späteren Verkehr charakterisierte sich aber die Marktlage als fest Wozu Kauforders für ausländische Rechnung und die sich 2 5 bessere Exportnachfrage den Anleß gaben. Die Schlußtendenz War fest und die Preise wiesen Besserungen um= e, auf. Newy5ork, 4. Novbr. Kurs vom J. 2 Kurs vom 4. 2 Welzen Baumwolle lokO 121% 122½¼—— Dez. 125.— 12%—— Mal 131% 131— Mals 1140 11.37 84% 84 5³———⁹ mix. Mo. 2 loko Getr 11 pab 4 dae.52.52 6— 6— 145.45 MWelzen Boggen Serste Hafern Hals „ —„* *„— 1947 19.40 Weskern Kaffoe Rio loko Zzucker naoh Liverpool Potroleum nach London 4. 2 Speok loko 975—1050 975—1075 Sohwelndo loeiohte 5 eohwere Zufuhren davon in Chioago Ktbericht der Deutschen Rärke- Nerkamfsgenossemschaft e. G. m. H. Berlin, 3. Noy. Da die seit un⸗ seres letzlen Berichtes eingetretenen kriegerischen leben s0 lief einschneidenden Veränderungen, eine einigermaßen zutreffende Uebersicht über den der Ereiguisse auf den Verauf der Märkte für KartoffeHlabrikate bisher nich- ermöglchten, 28 nehmen wir erst jet unsere regemißige Bericht- erstattung hiermit wieder auf. Die inzwischen beendigte Kartoffelaufnanme Zzeitigte im Durchscimitt das Nesuſtat einer Mittel- ernte, woraus sich in normalen Zeiten eine befrie- digende Beschäftigung für die Fabriken ergeben Wwürde, jedoch hat der Bedarf sowohl an Speise- Ware, als auch zur Verfütterung und Verwendung bei der so sehr gesteigerten Flockenfabrilation der- artige Mengen absorbiert, daß es für die Stirte- fabriken fast zur Unmöglichkeit geworden fst, Kartoffeln in genügenden Mengen und zu nutz- bringendden Preisen zu erwerben, sodaß viele Be- triebe überhaupt nicht arbeiten. Entsprechend den hohen Preisen für Rohware hat eine sehr scharfe Steigerung aller Fabrikate eingesetzt, bei einer stetig steigenden Ronsumnachi- frage, wodurch die ansehnlichen Bestände, welche auis der letzten Kampagne übernommen bereits in der Hauptsache als verbraucht gelben⸗ Krmen, während Angebot in neuer Ware nur sehr zögernd und spärlich an den Markt tritt. Ueber die Wirkung der Bundesratsbestimmmimg wegen Beimischung von Kartoffelmeh! zu Bach- zweclten auf den Weiteren Gang des Marktes unck die Preisbildung ist zur Zeit ein ares Bild noch nicht zu gewrintnen. Für holländische Fahrikate verfolgen die Preiss ebenfalls steigende Richtung bei kleinem Angebot. Zu notleren nominell frel Berlin: Kartoffelstärke u. Nartoffelmehl, trock., superlor „ 5„ brima **** sekAnda teriſa Sonbonsprup, 4⁴⁴. 925 42 Wen Stär Kebyrup, 17 5 Balbweld Capiflalrzudker, welß. Dextrin, superlor, geſb und weig 3750-39.00 *. prima 1* 3700-3750 Eu notſeren fob, Stettin: Kartoffelstärke und Kartoffelmehl, superlor * 15 maa 10050 Anes por 100 ug bel Posten von mindestens 11 KI. Szte FMamnclelsaachricnten. r. Düsseldorf, 5. Novy. Der UVeberschuß des 3. Quartals betrug bei der Bergwerks- Aktien- gesellschaft Consolidation in Gelsenkirchen nach Abzug den füblichen Abschreibumgem 355 723 Mark gegen 1 098 183 Mark im Vorquartal. JBerlin, 5. Nov.(Von uns. Berl. Bur.) Aus Newyork würd der B. Z. gemeldet: Die United States Rubber Kompagnie unterhandelt zur Zeit wegen Verkauf einer neuen Gummiplantage auf Sumatra. Der Auslandshandelim Monat Okto⸗ ber hat eine starke Zunahme erfahren. In der Zeit yom 5. bis 31. Oktober hatte die Ausfuhr aus 12 der größten Häfen emen Veberschniz von 33 622 000 Dollar zu verzeichnen. Aus Texas wird gemeldet, daß der Baum- /Ilpreis für Loloware star steigt. Man bringt dies in Zusammenhang mit großen Ver- schiffungen, die für die nachste Zeit beyor- Stehen. 5 JBerlin, 5. Noy.(Von uns. Berl. Bur) Die Aktiengesellschalt für Schlesische Leinen- industrie, die das vergangene Geschäftsfahr niit einem Reingewinn von 705 800 Mk.(205 213 Mi) abschließt und 8 Proz. Dividende(3 Proz) Zuf Verteilung vorschlägt, ſcht * — —* —* — — teilt im Geschaftsberi mit, daß sie den Betrieb seit Kriegsausbruch in eine Näherei für„ umnge⸗ Wandelt hat und darin voll beschäfti JBerlin, 5. Nov.(Von uns. 15 urg Die Luftverkehrs-Gesellschaft zu Berlin-Johannisthal, Welche vor 3 Jahren in eine Alctiengesellschaft nut Mkk, 400 000 Grundlkapital umgewandelt worden ist, soll jetæt wiederum in eine G. m. b. H. zurücke. geführt werden. Die Gesellschaft hat im en Geschaftsfahr 10 Prozent bezahlt. EBerlin, 5. Nov.(Von uns. Berl. Bur.) In der Sitzung der Oberschlesischen Stanlwerksge⸗ Sellschaft erfolgte eine Aussprache über die 1. 18 wärtige Geschäftslage. Es wurde festgesteſſt, daß das Werk bis zum Jahresschluuß einigermaßen be⸗ friedigende Beschäftigung vorliegen hat. Die Ver. Kaufsaktion für das erste Quartal wurde freige⸗ geben und zwar zu erhöhten Preisen. WIB. Budapest, 4. Nov.(Nichtamihch) Meldung des ungarischen Telegraphen- und Korre- spondenzbureaus. Der Finanz miuistem hat gestern nüt den Leitern der ungarischen Geld- institute eine Beratung, wegen der Emissjon einer Staatsanleile gepflogen, welche zur Declamg der Kosten der Kri ordernisse dienen SofHl. Die Beratungen haben die Feststellung ergeben, daß dlie gegenwärtige Lage der Emission einer inneren Anleihe günstig sei, und so ist die Emission einen Kriegsanleibe in der nächsten Zeit 2 ge. Wwärtigen. Wetteraussicht. f. mehrers Tage I. Voraus Luf grusd der degechen det Boichs-Metter-Merttz. 8. Novbr.: Bedeckt, trube, milde, Rogen, Wind. ., Movbr.: Melst bedeokt, telis heiter, Regen, Wind. 10, Movbr.: Trübe, feuockt, lebhatter Wind. 11. Moybr.: Trübe, milde, Regen. 12. MNovbr.: Wenſg Verändert. 13. Noybr.: Veränderlich, milde. 14. Noybr.: Bedeckt, Regen, milde. Eeeeeeeeee Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und eeee I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. M. 5. 2 Ereignisse mit ihren, in das gesamte Wirtsctrafis- Direkctor: Erust Müfler. Donnerstag, den 5. November 191 — osengar fen Mannbeip; Nibelungensaal.. 6. Seite. General⸗Anzeiger B Budiſche Geſellſchaft für Zuckerfabriktion Waghäuſel. Nachrichten. (Abendblatt) 7757. adiſche Neueſte 2 —— Wir beehren uns, die Aktionäre unſerer Geſellſchaft zu der auf Samstag, den 5. Dezember 1914, vormi tags 11 Uhr im Sitzungsſaal der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaftzu Mannheim auberaumten ordentlichen Generalverſammlung Nermit einzuladen. Tagesorduung: 1. Vorlage des Geſchäftsberichtes und der Jahresbilanz 2. Beſchlußfaſſung über die Bilanz und die Verwendung des Reingewinnes 3. Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates 5 4 Pahl zum Aufſichtsrat 5. Wahl der Reviſionskommiſſion. Der Geſchäftsbericht und die Bilanz werden vom 7. November ds. Js. eh guf unſerem Bureau zur Einſicht der Beteiligten bereit liegen. Die Eintritts⸗ und Stimmkarten ſind ſpäteſtens am dritten Tage vor Ner Weneralverfammlung gegen Vorzeigung der Aktien oder gegen ſchriftlichen Nachweis(8 24) in Empfang zu nehmen 38951 — resdner Filiale MANNHIEIM P 2, 12, Planken. Aktienkapitel und Reserven Mark 261900086 Fraulein Laele schutthelm, Mannheim(Violng Herr Hans Bahling, Hofopernsünger(Lieder u. Balladeh 33318 Sonntag, den.November 1914, ahends fhr. Efster volkKstimfich, Abene Zzu Gunsten des Roten Kreuzes und der Zentrale für Kriegsfürsorg Mitwrkende: Fräulein dane Frennd, Hofopernsängerin(Liodet Herr Max Grünberg, Hofoperusäuger(ersste ut heitere vaterländisehe Dichtungen) Doppel-Männer. Quartett des Ho Singechors(Reiter- und Soldatenlie der) Begleitung der Lileder: Herr Hef kapellmeghz 3 Körner in Mannheim bei der Rheiniſchen Creditbank——— bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft AA.⸗G. e Kapelle Petermanmn, Leitung: Herr Kapellmessiet i1 eee bei den Alferd Seeligmann& Co.— Deehner... un Frankfurt a. ei dem Bankhauſe GE. Ladenburg. VORTRAGSFOLMGR: Tedes-Anzeige. Waghäuſel, den 2. November 1914. Der Vorſtand. 70 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, 1. Deutschlands Helden, Marsck Schmidt unser liebes Kind 2. Vorspiel z.„Nachtlager v. Granada“ Kreutzer St b n, Lorsleg 8 Frl. Jane Freund raß en 6 In. 5 Kuurt heinhäuſerſtraße 75, 4. Vaterländische Dichtungen, Herr Max Grünb Von Montag, den 0. November ab tritt auf Linie 7 der vor Kriegs⸗ Zimmer und Küche 5, Gotentreue, Ballades. ucag 50 de Fahrplan mit Ausnahme der 12 Uhr⸗Spätwagen wieder inin die Ewigkeit abzurufen. au vermieten. 8 8555 Herr Hans Bahling aßt. Wagen verkehren ſonach wie folgt: 8070 Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Neubau 0 In 15 47 6. Die Hugenotten“(Auswah)h. Mexerbes⸗ 5 155 Famille Garezarek. 5 57005 9009 II. Vorletzter Die Beerdigung fludet am Freitag nach-⸗ 7. Chor der Friedensboten aus, Rienai“ W. Erſter Wagen Wagen Letzter Wagen mittag ½ Uhr statt. 9022Eleg. s u. 4 Zimmerwohng 8. Friegno velleu u. Slezen. Herr Harx G 70 8 22 2 7 zen, X Grünber 5 Dles statt besonderer Anzeige.. allem Zubed. 1 de 9. 3) Harnlat und Musketier. Franz Aut W 21 Son Woch an n an FCo EI Jaunft 1050 5 b Am Ammerses Perd, Langer ochen Sonn⸗Wochen⸗Sonn⸗Wochen⸗ Sonn⸗—— 5 umann ra 2 Herr Hans Bahling tagen tagen tagen tagentagen tagen Bekanntmachung. Zahle ee ee 4Zim.⸗Wohng. m. Zub. ſof. 10.„Die Wa„„Donisetti Tatterſall nach Rheinau.55.43 11.07 10.58 11.36 11.86 Aufgebot von Pfand⸗ Kleider u. Schuhe. 89172 de III. Nheinau„ Tatterſall.838.2811.86 11.3812.06 12.06 ſcheinen. Majertſchyk, E 4, 6. Ja8 ſtr 5 11. Kriegs-Raketen, vaterländ, Weisen, ehradi Tatterſall„Neckarau Köm..28.53811.17 11.2311.36 11.36 7291 5 Antrag eeeeeeee S ene e 12. 5 1 1 meine Minne 10 90 Neckaraudm., Tatterſall.51.16 11.41 11.5¹1 11.58 11.54 geſtellt, folgende Pfand⸗⸗ 8 28625 eimmen Huge Wel be Mheinluſt Rbe inau 40 50 10.57• 10.0 11.28. 11.258 ſcheine des Stadr Leih. Verkauf lgerte in Kfeagen bei Id Re 80 geinſt 85 8 9885 amts Maunheim, welche Walliser, A 4, 5. 18. Alt-Wiener Tänze. Bearbeitung v. Kreisler — 4776„ Rheinluſt.43.23 10.23 1215 1085 e. Angeblich abhänden gekom⸗ 2 8N 7 f 3 5 e W ee, dee en e e ae ee e Ae ahrrad Sekeuheinerſruc] raere eleenen„ 3068 7 3- und 4 Zimmer⸗Wohn⸗ 14. Heitere Kriegsdichtungen, Herr Max Grünb fl Nheinluſt„ Rheintor.07.5010.20 10.8010.30 10.40 Lit. A Nr. 28226 4 Yrra ung mit Zubehör zu ver⸗ J5, 3) Schlacht ebet 0 Rhetntor„FRhbeinluſt.00.4]10.1810.½2310.28 10.88 vom 26. Nopemher 1913 19 1, 1 bel Werlheim ie 451 105 00 Sehse 1 1 6. 1 8 r. 58165 19, be e Schwertlleſdſld * RNach bezw. von der Rheinſtraße. 18 8 1914—.—— Selkeubei f IIha Doppel⸗Männerquaxtett des Hof Lebter Wagen aß Parabeplatz nach Nedarau Kom. und Rheinau um 11.30 uhr. Die Inhaber dieſer( 750 Seckel killet. thester SingchorsſktexxenMüller ti ach Neckakau iſt d⸗Minuten⸗Wagenfolge, nach Rheinau 10⸗Minuten⸗Wagenfolge Pfandſchine werden hier⸗ ⸗ warzel 2 4, Stock, 5 Zim.Wohng., Burmeister; Brand, Maudanz, 10 Ahrzeltt Von Pheinluſt bis Tatterſall⸗ig Minuten, von Tatterſall bis Neckaraul⸗ mit aufgefordert, ihre Au⸗ Vorplatzzim, Bad, Ecckhaus Farlinger, Frembich, Barten- hnhef ⸗ is Minuten, von Neckarau⸗Bahnhof bis Rheinau ⸗ 15 Minuten. rnchen Vürl arMäunchen,raſſenrein, drei⸗ ſof. z, v. Bock, Dammſtr. 32. stein, Ritter) 8 5 1 9 ſprüche unter Vorlage der anmch 0 5 Maunheim, den 4. Nopember 1914 öfaudſcheine ub 4/läbrig, äußerſtwachſam in 55 Aee e ee eeee 5 Wace e e Er⸗ nür gute Hände abzu⸗ Schän enſt ſaße 10 Deutschland über alfes“ Hoffmann., Fallerslebn 0 Straßenbahnamt: ſcheinens dieſer Bekannt⸗ geben. Erfragen in der K Die Veranstaltung Andet bei Wirtschafie Lümit. machung an gerechnet beim eaeſche Frerhü 2 1 5 407 betrleb statt. 5 e 8 5 7 Städt. Leihamt Lit. O 5 Deutſche Schäferhündin äh. bei Braud, pt. K 3 b 1 Kirch en⸗Anfage Städtiſche Umlage. Nr. 1. geltend zu machen, ſchönes Tier, dreſſ, ver⸗ Spelzenſtr. 8, St. 2 8. anener Ankng 8 ends ſ8 18 1 A 5 wihrigenſalls diekraftlos⸗ hältniſſebalber zu ver u. Küche m. Badeg. z. v. kerten eee Tageskarte 50 Pige Den 0 Cwongeliſc⸗ Broteſtantiſche Gemeinde aetese ee aelehe aee eee eeeee Nerte auf weiteres allwöchent⸗ n, 3 1914.. gemachten Vorrerkaufsstellen, im Verkehrsreren Donnerstag, den 5. November 1914. lich nur noch Douners⸗ Dannheim, 3. Nön. 1014. Rathaus N), in der Ze 5 erturn Stadtteil laan Abends 8 Uhr Kriegsaudacht. agg nachmittags don Städtiſches Leihamt. Sfellen ſinden Spelzenſtraße 10 bein Pfartile im e 90 — Ampeun gananen en 5 eiN e Ai kasse.— In Ludwigshafen beim Ferkehfste, 9 Katholiſche Gemeinde. e, e, Jwantoverfeigerung. e l J. e, e eee Freitag, den 6. November 1914 Einzelbekrigen bis zu Freitag, 6, Nop. 1914, Tüchtiger Nab. dalelb. Tel 4708. Strasss 75/ß.— I Heldelberg bel 1. 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