80020 903. Tbogbement: 70 pfg. monatſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Nrk..42 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. znſerate: Rolonel⸗Seile 80 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Hftk. N Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 0 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage Techniſche Rundſchau; Rannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Umgebung Telegramm⸗Adreſſe: uBeneral⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1agg Buchdruck⸗AHbteilung. 341 Redakttion. Q 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 u. 7869 Eigenes Redaktfonsbureau in Berlin für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 543. Maunheim, Donnerstag, 12. November 1914. (Abendblatt.) —— Die Kämpfe in Frankreich und Belgien. 700 Gefangene. WiB. Großes Hauptquartier, 2. Nopember, vormittags.(Amtlich.) Der über Nieuport bis in den Vorort Lombartzude vorgedrungene Seind wurde pon unſeren Truppen über die Alet zurückgeworfen und das öſt⸗ liche Aſerufer bis zur See vom Jeinde geräumt. Her Angriff üüber den Aſer⸗Kanal ſüdlich Di«muiden ſchritt fort, öſtlich Apern drangen unſere Truppen weiter vorwärts. Im Ganzen wurden mehr als Too Franzoſen gefangen genommen ſo⸗ wie 4 Geſchütze und 4 Maſchinen⸗ gewehre erbeutet. Heftige Angriffe weſtlich des Ar⸗ gonnenwaldes und im Walde ſelbſt wurden abgewieſen. Ein deutſcher Vorſtoß gegen Calais? Verlin, 12. Nop.(Voß unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird der„B..“ gemeldet: Nationgl Tidende“ meldet aus Paris: Ob⸗ woßl dichter Nebel über don Schlachtfoldern kühte, kreffen die Deulſchen doch umfaſſende Vorbereitungen zu einem neuen kräſ⸗ b1 gen Vorſtoß, der nach franzöſiſcher An⸗ ſht,gegen Calais gerichtet ſein ſoll. Er ſoll durchgefſihrt werden, gleichaſiltig was er loſtet und gelingt er nicht, darf man anneh⸗ Mien, daß der Ritt doch angetreten wird. Die Kämpfe gehen alſo im Nebel vor ſich und Ueborraſchungen wären möglich, wenn die Ver⸗ bündeten ſich nicht auf das Aeußerſte anſtreng⸗ len, über die Stellungen der Deutſchen unter⸗ lichtet zu bleiben. Im Laufe des Mittwoch ſand eine eihe von Angriffen rocht bebeuten⸗ der feindlicher Kräfte ſüdlich von Npern ſtatt. Cauben über Dünkirchen. Ierlin, 12. Nop.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird der„B..“ gemeldet: Politiken“ meldet aus Paris: 2 Tauben über⸗ ſlogen geſtern Dünkirchen und warfen Bomben ah, durch die 2 Frauen getötet wurden. — ee * 1 der Krieg mit England. Das„meerbeherrſchende“ England. Ein deutſches Unterſerbhost pernichtet auf der Hößhe von Doper ein engliſches Türpedo⸗Kanpnenbost. WCB. London, 2. Nov.(Nieht Autlich.) Die engliſche Admiralität meldet, daß das kleine engliſche Cor⸗ bedokanonenboot Niger heute morgen auf der Höhe von Hover durch ein deutſches Unterſeeboot zum Sinken gebracht wurde. Alle Offiziere und 37 Mann der Beſatzung wurden ge⸗ rottet. Neiger iſt 1892 von Stapel gelaufen, hatte 8²⁰ Tonnen Waſſerperdrängung, etna 20 Ses⸗ meilen Geſchwindigkeit, zwei 12 Ztm. und vier 4,7 Ztm.⸗Geſchütze und 85 Mann Be⸗ ſatzung. Das Ende der„Emden“. Sympathiekundgebung in aller Welt. WTB. Rom, 12. Nop.(Nichtamtlich.) Die hieſige Preſſe beſpricht unter ſpaltenbreiten Uehberſchriften das Ende der„Emden“ und drückt allgemein ihre Sympathie mit dem Schickſal des Schiffes aus, ebenſo äußern ſich auch die engliſchen Meldungen in anerkennen⸗ der Weiſe. Ueber den Eindruckin Lou⸗ don wird dem Meſſagero gedrahtet: Als bei Lloyd die Nachricht pon dem Untergang der Emden bekannt wurde, war die Freude der Perſicherer ungemein groß. Die Nachricht wurde mit Kreide aun die Wand geſchrieben, und gus der Menge wurden Freudenrufe laut. Die Meldung wurde an alle Geſchäftslokale telofoniert und die Freude verteille ſich über die ganze Stadt. Um dieſen Enthuſiasmus zu verſtehen, muß man ſich daran erinnern, daß die Cityleute neuerdings keine Schiffe für den fernen Orient unnd Indien wegen der kühnen Reiſe der Em⸗ den nach chartern konnten. Das Verſchwinden der Emden wird den Handel nach dem Orient vor allem mit Getreide, Zucker und Baum⸗ wolle wieder aufleben laſſen. Durch das Ende der Emden ſcheint alles wie von einem Alpe befreit zu ſein; hindert die Eityleute nicht, für Kapitän von Müller ihre Bawunderung auszudrücken. Die Daily News ſchreibt: Die engliſche Na⸗ tion hat nur einen Schmerz und der iſt, daß ein großer Teil der Beſatzung der Emden umkam. Der Kapitän der Emden iſt ein muütiger Mann voll Findigkeit und Ritterlichkeit. Er behandelte die Ge⸗ fangenen ſehr gut und ſpielte ſeine Rolle in bewundernswerter Weiſe, Wir hoffen von Herzen, daß er gerettet iſt. Die Emden wird ebenſo wie die Alabama immer in der Geſchichte der Marine fort⸗ leben. Neue Mittel im engliſchen HBandelskrieg. Am Sarstag brachte in London eine Son⸗ derausgabe des Staatsblattes neue Vorſchrif⸗ ten für den Handel mit neutralen Ländern. In Zukunft müſſen für jeden Verſand nach gewiſſen Ländern Europas, ſowie nach Häfen des Mittelmeers und des Schwarzen Meers Erklärungen über die endgültige Beſtimmung der Güter durch maßgebende Perſonen abgegeben werden. Bet der Einfuhr ſind Ur⸗ ſprungszeugniſſe mit Bezug auf die Herkunft aus gewiſſen Ländern Europas bei⸗ zubringen. Die wichtigſten Beſtimmungen der Verfügung lauten: Uim Uebertretungen der föniglichen Verkündigung vom 8. September mit Bezug auf don Hanbels perkehr mit dem Feind zu bermeiden, wird be⸗ kanutgegeben, daß die Zollbehörde von der Regie⸗ rung ermächtigt iſt, Urſprungszeugniſſe oder Er⸗ klärungen über die endgültige Beſtimmung bei allen Gütern oder Waren zu verlangen, die vom Vereinigten Königreich im Verkehr mit fremden Ländern in Euroda oder im Mittelmeer oder im Schwarzen Meer ausgeführt oder eingeführt wer⸗ den, ausgenommen Rußiand, Belgien, Frankre Spanien und Portugal. Es n deinnach Härungen über die endgü auf weiteres für jede Ausf! dies im Uriege. den Wert der Mare, nach den angedeutelen Län⸗ dern verlangt merden. Fürs erſte wird überhaupt kein Urſprungszeugnis verlangt, wenn es ſich um die Einführung von Nahrungsmitteln oder Holz, Holgſtoffen, Eiſenerz, Granit, Eis, Teer, Calefum⸗ Carbit handelt, desgleichen bei jeder Einfuhr aus andern Ländern als Norwegen, Schweden, Däne⸗ marf, Halland, Schweſz und Italien, ſowie bei einem Verſand im Wert von nicht über 25 Pfund Sterling. Güter und Waren aus den genannten (Deutſchland benachbarten) Ländern, ſoweit ſie nicht an ſich einfuhrfrei ſind, werden, wenn die Ur⸗ ſprungszeugniſſe fehlen, von der Zollbehörde an⸗ gehalten, bis die Zeugniſſe beigebracht ſind, jedoch fann die Zollbehörde die Aushändigung gegen Hinterlegung des dreifachen Werts der Güter und Waren nach freiem Erxmeſſen verfügen, voraus⸗ geſetzt, daß ſie keine Urſache zu vermuten hat, daß das Urſprungsland eines der feindlichen Länder iſt. Ausfuhrgut nach andern als den vorerwähn⸗ ten verbündeten Ländern wird für die Verſchiffung erſt freigegeben, wenn die entſprechende Erklärung über die endgültige Beſtimmung in der vorgeſchrie⸗ benen Form abgegeben iſt. Sammelerklärungen ſind für eine Re von Waren ſtatthaft, wenn es ſich um einen einzigen F tgaber, ei 8 Schiff und einen einzige eſtemmungsk delt. Erklärungen die endg mung ſind von dem die Ausfuhr Bewirkenden ſelbſt oder einem berufenen Vextreter auszufertigen, der über den Inhalt der in dem Aktenftiück zu machen⸗ den Angaben perſönlich unterrichtet ſein muß; Ver⸗ frachtor ſind nicht zuſtändig. Von den neuen Be⸗ ſind ausgenommen: l. Güter, die kraft beſonderer Erlaubnis eingefſührt werden; 2. die die Ausfuhrzölle fügung eingezahlt worden waren. Jurückweiſung engliſcher Aus⸗ zeichnungen. Die Vorſtände des Verbandesreiſen⸗ der Kaufleute Deutſchlands erlaſ⸗ ſen folgende Erklärung: Die Unterzeichneten haben beſchloſſen, die ihnen von dem Verband reiſender Kaufleute Englands(United Kingdom Commercial Tra⸗ pellers Aſſociation, London) verliehene Ehren⸗ mitgliedſchaft niederzulegen und das ihnen übergebene Ehrenabzeichen bei erſter Gelegen⸗ heit zurückzuſenden. Wenſt dies bisher nicht geſchehen iſt, ſo lag der Grund darin, daß die Unterzeichneten der Meinung waren, daß nach dem Friedensſchluſſa doch die Handels⸗ bezziehungen zwiſchen Großbritannien und Deutſchland wieder aufgenommen werden müſſen und daß es deshalb nicht angebracht ſei, alle Brücken abzubrechen und alle kFolle⸗ gialen Verbindungen zu löſen. Judeſſen hat das Vorgehen Englands gegen Deutſchland in geſchäftlicher Beziehung einen ſo hohen Grad pon Niedertracht und Gehäſſigkeit exreicht, wie er noch in keinem Kriege unter Kulturvölkern zutage getreten iſt. Das Ziel, nicht nur die Vernichtung des deutſchen Handels, ſondern des Deutſchtums überhaupt, kritt immer klarer zutage. zahlreichen Völkervechtsbrüche Englands uns gegenüber, der gemeine Raub deutſchen Eigentums, die lobensgefährdende Mehandlung dautſcher Gefangener, zeigen Eng⸗ land auf einer ſo niedrigen Stuſe der Zivili⸗ ſation, daß freundſchaftliche Veziehungen zu⸗ nächſt nicht mehr in Frage kommen fönnen. Wir halten es daher unter unſerer Ehre und Mürde, ferner ein engliſches Ehrenabzeichen zu kragen und geben dies hiermit bekannt Die * Ein wackerer italieniſcher Kapitän. WITB. Köln, 12. Nor.(Nichtamtlich.) Ein tg.“ ſchreibt: Irre ge⸗ deutſche Reſerviſten Trupps neutrglen 5 Mitarbeiter der„K führt durch die Nac dütrſten in kleineren + 1 In. 3 —.——— Schiffen nach neutralen Häfen fahren, ſchuff⸗ ten ſich 50 Deutſche in Buengs Aires auf dem italteniſchen Dampfer Garißaldi ein. Am 79, Oktoher lief dieſer mit Volldampf pon einem engliſchen Kreuzer verfolgt Las Palmas an. Bald darauf traf der große engliſche Kreuzer Amphritita dort ein, der wieder ahfuhr und dann nochmals zurücktehrte und dieſe⸗ Manöver dreimal wiederholte. Als daun am folgenden Tage der Garibaldi weiterfahren wollte, folgte ihm das engliſche Kriegsſchiff ſne⸗ nige Augenblicke ſpäter. Garihaldi aber machte kehrt und landete die deutſchen Paſſagiere. Gin Bravp dem wackeren italieniſchen Kapitän, der unſere Landsleute aus den engliſchen Klauen gerettet hat! der Fall von Tſingtau. Der Bericht des Gouverneurs an den Kaiſer. WIPB. Berlin, 12. Nop.(Nichtamtlich.) Durch Vermittelung der japaniſchen Geſandt⸗ ſchaft in Peking iſt folgende vom Gouyerneur vun Tſingtau an Seine Majeſtät den Kaifer erſtattete Meldung hierher gelangt: Tſingtau, 9. November. Feſtung nach Erſchöpfung aller Vertei⸗ digungsmittel durch Sturm und Durch⸗ brechung der Mitte gefallen. Feſtung und Stadt vorher durch ununterbrochenes neun⸗ tägiges Bombardement vom Lande mit ſchwe rem Geſchütz bis 28 Ztm. Steifeuer, verbunden mit ſtarker Beſchießung von See ſchmer er ſchüttert. Artilleriſtiſche Feuerkraft zum Schluß völlig gebruͤchen. Verluſte nicht ganz überſehbar aber trotz ſchwerſten anhaltenden Feuers mie durch ein Wunder viel geringer als zu erwarten, Meyer Waldeſk. ——.— Die Schlachten in Galizten und Polen. Erneute Jurückwerfung ruſ⸗ ſiſcher Kavallerie. Wes. Sroßes Hauptquartier, 12. November, vormittags.(Amtlich. Im Oſten warf unſere Kavallerie öſtlich Kaliſch die erneut vorgegangene ruſſiſche Kapallerie zurück. Die Cürkei im Kriege Rumäniens Widerſtand gegen ruſſiſche Zumutungen. Berlin, 12. Nop.(Von unſ. Berl. Bar Die Voſſiſche Zeitung teilt mit, daß Ru ma nien ein Anſiunnen Rußlands, ihm den Durchmarſch ruſſiſcher Trup pen nach der Türkei zu geſtatten, kurzer Hand abgewieſen habe. Es handelt ſich hier offenbur um eine Nach richt aus rumäniſchen Quellen, von der an hieſi gen unterrichteten Stellen noch beine Beſtätigung zu erlangen war. Damit ſoll aber nicht geſagt werden, daß die Nachricht irgendwie unglaub würdig iſt. Eine ſolche Haltung Rumäniens würde jg auch nur guf der Linie der ſtrengen 2. Seite Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichken.(Abendblatt) — 8 2 onnerstag, den 12. November 1914 en, die Rumänie Neutralitätspolitik lie beobachtet hat. Darüber hinaus! dings as ii ebfer Symptom zu deuten ſein, ziemlich ſicheres Anzeich daß mit einem Abirren Rumäniens in die ruſſiſch franzöſiſche Bahn laum mehr zu rechnen iſt. Ein lakoniſcher Bericht des ruſſiſchen Generalſtabes. JBerlin, 12. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Stockholm wird der„B..“ geneeldet: Der Genevalſtab der ruſſiſchen Kaukaſusarmee verhpeitete ſolgende lakoniſche Mitteilung: Der Artilleriekampf bei Köpriköy wurde heube den ganzen Tag fortgeſetzt. An der Küſte des Schwarzen Meeres matrden mehrere feindliche Fahrzeuge heghachtet Gärung im Kaukaſus. WITB. Wien, 11. Nov.(Nichtamtlich.) Die Korreſpondenz⸗Rundſchau meldet aus Kon⸗ ſtantinopel: Die Kriegsberichte und Proklama⸗ tionen der ottomaniſchen Regierung werden un⸗ geachtet aller Vorſichtsmaßregeln der kaubaſiſchen Behörden maſſenweiſe im Kaufaſus verbreitet. Es gelang ſogar, ſie an Anſchlagſäulen in Tiflis anzubringen. Der Militärkommandant im Kaukaſus ver⸗ langte aus Petersburg telegraphiſch Ver⸗ ſtärkungen, weil der türkiſche Truppen⸗ beſtand an der kaukaſiſchen Grenze weit größer ſei, als angenonmmen wurde. Ueberdies ſei die Bevölkerung unzuverläſſig. Der Kriegsminiſter Suchomlinow wird Begbeitung hoher Stabsyffiziere in Tiflis wartet. d uch imſ. 22 in er⸗ Gerüchte über einen neuen Balkanbund. JBerlin, 12. Nov.(Von unf. Berl. Bur.) Aus Serbien und Italien lommen ſeltſame Gerüchte, die von einemneuen Balkan⸗ bund zzu erzählen wiſſen, der angeblich unter der Führung Italiens demnüchſt er⸗ ſtehen ſoll. Wie die Dinge am Balkan liegen, wird man dieſe Nachricht zunächſt weder beſciti⸗ gen, noch auch rundweg abweiſen können. Es ſwird, wie wir ſchon neulich ſagten, zurzeit da Untten von der Dreiverband⸗Diplomatie mit allen erdenklichen Mitteln und Pfiffen gearbeitet und das Menſchenmöglichſte aufgeboten, um die Balkanſtaaten und, worauf man von neuem zu hoffen angefangen hat, auch Italien, gegen Deutſchland und Oeſterreich aufzubringen. Jmmerhin iſt es nicht gerade wahr⸗ ſcheinlich, daß der kühnen Idee von einnem neuen von Italien geführten Balkanbund beſonderer Erfolg beſchieden ſein könnte. Die Intekeſſen Serbiens und Bulgariens laſſen ſich eben nur zu ſchwer unter einen Hut bringen und den einzigen Preis, der zu ſolchem vielleicht zu führen vermöchte— die ſofortige Abtretung Mazedoniens— iſt Serbien nach wie vor micht bereit zu zahlen. Soviel ergibt ſich aber immerhin aus den anderen Meldungen der letzten Tage: der nahe Orient iſt wieder einmal in ganz beſonderem Maße zuum Wetterwinkel geworden. Köln, 12. Nov.(Priv.⸗Tel.) Einer Depeſche der Kölniſchen Zeitung zufolge, ſprach ſich geſtern die in Mailand abgehaltene Sitzung der EAideneeatien Partei ueuerdings — Au echterhaltu Der ut b Utagtitee WPB. Konſtanti (Nichtamtlich.) der ruſſi ſch ſchaft ſuchung vo daß ſich Einrichtun wur Es wird vei funkentel gen befinden. Die Vereinigten Staaten und wir. Ueber dieſes vielbehandelte T liegen uns wieder zahlreiche Brieſe vor, die alle zu ver⸗ öffentlichen leider der Raum verbietet. Wir grei⸗ fen aus der Fülle uns überſandter Schreiben egraphi 1 hemg Stimmungen in den Vereinigten Staaten giebt. Der Schreiber war mehrere Jahre amerikani ſcher Konſul und zwar in mehreren Städten Deutſchlands, ſpäter 6 Jahre Council of the Eircuit Court in St. Louis, ſoviel wie hier Landgerichtspräſident und trat vor kurzem wie⸗ der in das von ihm gegründete Rechtsanwalts⸗ büro ſeines Sohnes ete mit ein. Der Brief iſt gus St. Louis den 24. Oktober datiert und bil⸗ det die Antwort auf verſchiedene Anfragen des Generaldirektors einer großen Mannheimer Firma. Dieſe hatte ſich erkundigt, welche Wir⸗ kung die Ueberſendung von Extraausgaben und anderen Nachvichten über die Lage in Deutſch⸗ land hier hervorbringen möge, welche anderen Mittel noch angewandt werden lönnen, um ſalſche Anſichten über Deutſchlands Lage zu be⸗ ſeitigen und inwieweit der europäiſche Kriegs⸗ zuſtand auch auf unſer eigenes Wirtſchaftsleben eingewirkt hat. Die Antſvort lautete: Es bedarf wohl nicht der Verſicherung, daß die Sympathien der noch im alten Vaterland geborenen, ſowie der meiſten Eingeborenen deutſcher Abkunft in dieſem Kampfe auf Seiten Deutſchland's zu finden ſind. Ausnahmen gibt es ja unter den Letzteren, wie es andererſeits Anglo⸗Amerikaner gibt, die, auf Grund eigener Kenntnis kransatlantiſcher Verhältniſſe von dem im allgemeinen tendenziöſen Auftreten der ame⸗ rikaniſchen Preſſe unbeeinflußt geblieben ſind. Daß dieſe Preſſe im Großen und Ganzen ſoli⸗ dariſch für die Intereſſen der Alliirten und ge⸗ gen ſolche des germaniſchen Stammes eintritt, iſt unleugbar. Es gibt diesbezüglich Abſtufun⸗ gen und im Allgemeinen übertreffen darin die Zeitungen des Oſtens und Südens bei Weitem diejenigen des Weſtens und Nordens. Auch dies iſt ſelbſtverſtändlich, wenn man die vielſeitigen Beziehungen zwiſchen den einflußreichen Fami⸗ lien des Oſtens und der engliſchen und franzö⸗ ſiſchen Ariſtokratie, ſowie die von altersher zwiſchen den Südſtaaten und England beſtehen den Verbindungen in Betracht zieht. Numeriſch und anderweitig iſt der Einfluß der germani⸗ ſchen, ſkandinaviſchen und ungariſchen Stämme im Weſten und im Norden bedeutender und trägt dazu bei, die anglo⸗amerikaniſche Preſſe bezügl. editorieller Aeußerungen etwas vorſich⸗ tiger zu ſtimmen. Was jedoch die Wiedergabe von Kabelnachrichten betrifft, ſo ſind dieſe Blätter ſich alle völlig gleich. Die ganze Vor⸗ derſeite, in fettem Druck, iſt tagtäglich mit eng⸗ liſch⸗franzöſiſch und ruſſiſchem Selbſtlob gefüllt, das mit einm gewiſſen Behagen an die Spitze der Nachrichten gerückt wird. Hintenan kommt daun wohl noch in gedrängter Form einie drahtloſe Meldung aus Berlin, Copenhagen, Amſterdam p.., worin ein„angeblicher deut⸗ ſcher Sieg“ zur Kenntnis derjenigen gebracht wird, die ſich überhaupt bis zu dieſer Seite der Zeitung durchzuringen vermögen. Es muß je⸗ doch auch erwähnt ſein, daß wenigſtens die hie⸗ ſigen Blätter häufig Berichte von Kriegs⸗ Korreſpondenten und ſog. Experten veröffentlich haben, in welchen die Lage der Dinge völlig und ſachlich und ohne das übliche Vorurteil be⸗ ſprochen wurde. Das mitunter die kraſſeſten Widerſprüche in ein und derſelben Ausgabe zu eeeeeeeeeeeeeee e kaum, in 5. ſtande kommen, bemerkt B ſeinem Ble ſchen und Hoff nungen entſpri Daß für dieſe Sachlage hauptſächlich der Um ſtand verantwortlich iſt, daß ſämtliche Nachvichts⸗klebermittelungen von England beherrſch! werden, iſt klar Wenn die Depeſchen von ite in flammend Worten mitt n, daß di oder jene deutſche Armee 30 Meilen weit von den Engländern nach Oſten zurückgedrängt worden iſt und der Feind in wilder Flucht ſich zu retten H5 und man am nächſten Tage lieſt, das engliſche Heer mit ſtaunenswertem bismus ſich gegen einen Ausfall der Deutſchen vertei⸗ digt, an einem Ort, der ebenſoviele Meilen gen Weſten liegt, ſo ſollten d denkenden Menſchen gelinde! e Zuverläſſig jendienſtes aufdämmern, Uber aber wie viele Leſer zi zu denken! Gegen deutſche die hieſi Einflüſſe Preſſe be 5 E ſolche ge reiflicherweiſe einen harten Stand. kämpft jedoch mit aller Energie, bringt Sachen, die Sie die Güte hatten, mir von Zeit zu Zeit zukommen zu laſſen(nebſt vielem Andern) und jeder Deutſch⸗Leſende kann ſich leicht über beide Seiten der Fragen brientieren. Auch beſondere Journale(wie das von Viereck in N. M. her ausgegebene„Fatherland“) gie die Sache der Deutſchen, und in vielen Exemplaren iſt die von den Profeſſoren Har⸗ nack, Kühnemann und Anderen verfaßte(und trefflich ins Engliſche überſetzte) Broſchüre„The truth about Germany“ hier verteilt, und ſogar in einer der engliſchen Abendzeitungen abge⸗ druckt worden. Nicht zu unterſchätzende Wir⸗ kung bringen Briefe und„Interviews“ von ſolchen Amerikanern hervor, die zur Zeit der Sa all die Mobilmachung(oder noch ſpäter) ſich in Deutſchland befanden, und volldes Lobes ſind ob der muſterhaften Ord⸗ nung die überall herrſchte, ſowie der Zuvor⸗ kommenheit, mit der Ausländer von den Deut⸗ ſchen behandelt wurden. Die zu Anſang allge⸗ mein geglaubte Beſchuldigung betreffs in Belgien begangener Greueltaten wird nur noch von ſolchen geglaubt, die ſich in dieſem Glauben gefallen, und der Vernünftige begreift längſt, daß wenn man altehrwürdige Bauten erhalten haben will, man ſie in Kriegszeiten nicht als Feſtungen herrichten ſollte. Die große Mehrzahl der Amerikaner glaubt, jedoch heute noch, daß dieſer Weltkrieg hätte vermieden werden können, wenn der Deutſche Kaiſer dies ernſtlich gewollt hätte; daß er geiſtig ſo weit über den ſonſt beteiligten Herrſchern ſteht, daß er auch dieſe Klippe hätte umſchiffen können, wenn nicht auch er außer Stande ge⸗ weſen wäve, dem in ſeinem Lande dominieren⸗ den„Militarismus“ die Stirne zu bieten. Ganz allgemein verurteilt man jedoch den Vorgang gegen Belgien, ſowie die im Reichstag dafür erlaſſene Entſchuldigung. Den ſchlechte⸗ ſten Eindruck von Allem macht hierbei der Gebrauch) von dieſem ohnehin armen Land große Summen als„Kriegs⸗Entſchädigung“ zu erheben. Dies mißfällt auch ſolchen, die ſonſt Deutſchland wohlgeſinnt ſind und bleiben möch ⸗ ten. Wenn es ſich herausſtellen ſollte, daß man in den belgiſchen Archiven Belege für ein falſches Spiel von ſeiten dieſes Ländchens vor⸗ gefunden hat, dann würde in den Augen neu⸗ traler Nationen nichts wirkſamer dazu bei⸗ tragen, eine unverdiente Sympathie zu beſeiti⸗ gen, als einige photographiſche Abzüge ſolcher Dokumente. Im Allgemeinen iſt der Amerikaner etwas geneigt, den Erfolg zu bewundern. Ein geſchlagenes Deutſchland wird ihm gar keinen Reſpekt einflößen. Ein mit Tapferkeit und Wahrung der Humanität erfochtener Sieg über die ſchier erdrückend ſcheinende Uebermacht wird auch ihm imponieren. Das Günſtigſte was man unter den Umſtän⸗ den von Amerika erwarten kann, iſt eine wirkliche Neutralität, wenigſtens von ſeiten der Regierung, die ſich allerdings eng⸗ liſchen Anmaßungen gegenüber bis jetzt ziemlich langmütig gezeigt en vor, überhaupt nicht Eiſen⸗ und Stahlfabrikation, Schuhe p. d haßen wohl einen zeitweiligen Aufſchwung zu per⸗ finanzielle Lage des Landes unter der gegeh⸗ vertreten mit Ener⸗ wärtigen demokratiſchen. Verwaltung eine not Was nun in die weitere Frage über die W. kung dieſes Krieges auf die wir ſchaftliche Lage Nord⸗Amerika's betriff ſo erſcheint es, daß auchunſer Land dur denſelben entſchieden nachteilig betroffen wird. Die mehr als 2 Millionen Ballen Beuun wolle, die bisher jährlich von deutſchen Fahr⸗ kanten direkt bezogen wurden und eine nych bedeutendere Quantität, die ſonſt nach England verſchifft wurde, ruhen in den Lagerhäuſern des Südens und zehren ſich auf mittels Zinſen und Speſen. Jener geſamte Landesteiſ finanziehl in argen Nöten. Man hat ſich ſchon auf allerhand Pläne verlegt, um dieſem Notſtand abzuhelfen, jedoch ſind 908 alles nur Pallitativ⸗Mittel und dauernd er⸗ wächſt dadurch keine Linderung, wenn nich dieſer unſelige Krieg vor dem Gintreffen einer Baumwollernte ſein Ende findet, Einzelne Induſtrien, diejenigen der wie zeichnen, doch werden dieſe Vorteile durch Riiſ gang in anderen Zweigen mehr als aufgehohen, Die Lahmlegung vieler Juduſtrien, deven Be⸗ trieb vom Weltverkehr abhängt, hatte beretz durch die Annahme tarif⸗feindlicher Geſetze ihen Anfang genommen, als dieſer Krieg noch hin, zukam, und wenn man den hieſigen Geſchüäfts⸗ leuten glauben darf, ſo iſt die geſchäftliche unz viel ſchlimmere als man bei den früheren ge⸗ wohnt war. Und kommt noch hinzu, daß die Emiſſionen hieſiger Eiſenbahn⸗ und anderer Unternehmungen zum großen Teil in Englond und Frankreich untergebracht wurden. Der Krieg zwingt jene Länder dazu, dieſe Schuld ſo raſch wie möglich einzutreiben und zwar Gold. Es ſcheint, man hat den engliſche Gläubigern angeboten, dieſe Schuld, wie ſon, mit Baumwolle einzulöſen, aber ohne Grfolg, Durch den gleichzeitigen Schluß der Börſeh von London und Nem⸗VYork hat man wenigſtens einen plötzlichen Sturz in dieſen Papieren ver⸗ hindert. Soweit der ſehr leſenswerte Brief Mit möchten die Aufmerkſamkeit vor allem auf die Stellen lenken, in denen von der Rolle des deutſchen Kaiſers und von der angeb⸗ lichen Verletzung der belgiſchen Neutralität durh Deutſchland geſprochen wird. Man ſieht auz ihnen, daß in den Vereinigten Stagten doh über zwei wichtige Kernfragen des Krieges noct erhebliche Unklarheiten beſtehen So enihel dieſer Brief wichtige Fingerzeige für die Aufklärungsarbeit in den Nal tralen Ländern. Es wird vielleicht zweckmäßßig ſein, wenn von amtlicher Seile die ameſf, kaniſche Meinung, der Haiſer habe den Krieg verhindern können, knapp und ſcharf widerſegt wird. Und es ſcheint ferner notwendig zu ſein, den Amerikanern ſchlüſſig zu beweiſen, daß die von der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ veröffentlichten Geheimdokumente üher Belgien längſt ſeſtgelegte Teilhaberſchaft an der antideutſchen Verſchwörung den Wert durch⸗ aus zuverläſſiger geſchichtlicher Zeugniſſe haben. WITB. Stubtgart, 12. Nov.(Nicht, amtlich.) Der König hat bei ſeiner Anweſen⸗ heit auf dem Kriegsſchauplatze dem Kal⸗ ſer, dem deutſchen Kronprinzen, dem Herzog Al brecht von Württem berg das Großkreuz des Milikäk⸗ verdienſtordens überreicht Außerdem wurden 500 Offitziere und 200 Mannſchaften mit Auszeichnungen bedocht, ſo⸗ weit ſie Inhaber des Eiſernen Kreuzes erſte⸗ Klaſſe ſind, mit dem Militärverdienſtorden bezw. der goldenen Militärverdienſtmedalle * Saarburg, 7. Okt. Auf dem Felde der Ehre ſtarb den Heldentod fürs Vaterland Hert Rechtsanwalt Erwin Düringe war als Vizefeldwebel der Landwehr als Krieg freiwilliger dem Rufe des Kaiſers gefolgt mnd hat. deeeeeeb Der Kampf des Seiſtes. Eucken über die weltgeſchicht⸗ liche Bedeutung des deutſchen Geiſtes. Als Perikles zu Ehren der im großen Krieg um die Freiheit ihrer Vaterſtadt gefallenen Athener ſeine berühmt gewordeue Leichenrede hiekt, benützte er eine durch alte Uebung ge⸗ heiligtie Sitte, durch die Darſtellung attiſchen Weſens und Geiſtes ſeine Mitbürger mit der Ueberzeugung zu durchdringen, daß dieſes attiſche Weſen etwas ſo Köſtliches und Eigen⸗ artiges ſei, daß der Kampf dafür mit Ein ſetzung des Lebens eine ſelbſtverſtändliche Tat ſei. Heute, da unſer Volk die Treue gegen ſich ſelbſt ſo herrlich bewährt hat, ſprichl zu uns Rudolf Eucken, der Jenenſer Philoſoph,)] nicht in einer Gedenkrede, aber auch er mahnend, voll Vertrauen, im ſtarken Glauben, daß ohne den Zeutſchen Geiſt die Weltentwicklung nicht zu denken ſei, erfüllt von Stolz auf ein Volk, das im der Not ſo ſich hat zuſammen⸗ raffen können wie das unſere. Nun wir begonnen haben, unſeres Wertes und unſerer Kraft uns bewußt zu werden, iſt e in der Tat an der Zeit, uns davauf zu be⸗ ] Eucken, Die weltgeſchichtliche Bedeutung des denichen Geiſtes(Deurſche ſherlt, Stutigart). ſinnen, worin dieſer Wert beruht und aus welchen Wurzeln dieſe Kraft ihre Nahrung zieht. Denn wenn je, ſo läßt dieſe Zeit das Gemein⸗ ſame im Weſen der Deutſchen erkennen, das ſich als die deutſche Volksſeele getroffen fühlte, als die Lüge und die Verſtellung gegen uns zu Felde zogen, gegen den Geiſt der Wahrheit, der Inner⸗ lichkeit, des Heldentums. Eucken faßt als den Grundzug des deutſchen Weſens:„daß, indem wir kräftig in die Welt eingriffen, wir uns zugleich als ein Volk des Seelenlebens, ein Volk tiefer Innerlichkeit er⸗ wieſen.“ Die Deutſchen haben ihin nicht ihr Weſen verleugnet, wie man es ihnen ſo oft vorgeworfen hat, als ſie daran gingen, zu Lande und zu Waſſer eine gewaltige Macht zu entfalten. „Denn wir ſind keineswegs ein Volk bloßer Dichter und Denker, was doch leicht heißl: der Träumer und Schwärmer, wir ſind in die Ge⸗ ſchichte eingetreten als ein waffenfähiges, kriege riſches Volk, wir haben das große Römerreich zerſtört, und wir haben es nicht bloß zerſtört, wir haben auf ſeinen Trümmern neue Reiche aufgerichtet, wir haben ein römiſch⸗deutſches Kaiſerreich geſchaffen. Schon damit haben wir gezeigt, daß wir in der ſichtbaren Welt ganz wohl etwas leiſten können.“ Aber über all dem Streben nach Unter⸗ werfung der ſichtbaren Welt und der Entfaltung einer Arbeitskultur haben die Deutſchen nie„das Sichverſetzen in die Innerlichkeit der Seele, ein Weben und Wirken aus ihren tiefſten Gründen, das Schaffen einer Seelenkultur“ vergeſſen. Dies deutſche Innenleben„trägt in ſich den Drang, vollauf zu geſtalten, was in uns wohnt, die Tiefen herauszuarbeiten in Kunſt und Philoſophie, in Erziehung und in Moral.„Wir wollen uns nicht in erträumte Welten verbieren, ſondern wir wollen die Wirklichkeit in ein Reich der Innerlichkeit verwandeln.“ Zu dieſem Geiſte gehört ein„Sichſtellen auf ſein Gewiſſen und ſeine Perſönlichkeit, wenn es ſein muß, gegen die ganze Welt. Und ſein Gepräge gibt ihm der Charakter der Wahrhaftig⸗ keit, d. i.„ein Schaffen aus dem eigenen Weſen heraus, aus innerer Notwendigkeit“. „So ſind Größe, Wahrhaftigkeit und Ur⸗ ſprünglichkeit Hauptzüge des deutſchen Lebens, ſie zuſammen haben einen ganz eigentümlichen Idealismus deutſcher Art ausgebildet.“ „Wir Deutſchen verſtehen die Welt als im Werden begriffen und voll harter Kümpſe, zu⸗ gleich halten wir uns berufen, au dem großen Werke der Weiterbildung mitzuwirken und alle Kraft dafür einzuſetzen. Iſt der Idealismus der alten Griechen vorwiegend künſtleriſcher Art ge⸗ weſen, ſo vertreten wir Deutſchent einen ethiſchen Idealismus. Jenen war das Höchſte die An⸗ ſchauung, uns iſt das Höchſte die Tat, die Tat der Perſönlichkeit, die weltſchaffende und ſpelt⸗ geſtaltende Tat. Nun iſt das ja ein Hauptgedanke der Neu⸗ dem Infanterieregtment 17 e Beim gehören, daß die Welt um uns und in uns wolle Probleme iſt, und daß wir zu ihrer beſten Kräften helfen ſollen. So de delltſche Idealisnuts den Erfahrungen der Wilt geſchichte und den Forderungen der MWeußzel ſein kräftiger und mannhafter Charakter ſein zugleich ernſte und freudige Art iſt der Meſt, heit umentbehrlich.“ „In dieſem Sinne dürfen wir ſagen, daß mnt die Seele der Menſchheit bilden, und daß d Vernichtung der deutſchen Art die Weltgeſchche ihres tieſſten Sinnes berouben wülrde Iu dieſem Nrieg. Hebbel. Jeder Krieg, wenn er nicht um nichtstwür Dinge geführt wird, bietet ein hohes 31. dar. Er iſt, mitten in der Ziviliſation, poſante und unumgängliche Rückfall in den in turzuſtand: er zeigt, daß das Leben ſo 1 50 ganzen und großen als im einzelnen ein 0 lationsprozeß iſt, daß kein einziges 1b. woraus es beſteht, völlig vertrieben oder i wirkſam gemacht werden kann, er beweiſt, lie es nicht in der Macht der Geſellſchaft ſen n Entwicklungen der menſchlichen voraus zu beſtimmen, dem Strom der Wee durch Vertrag oder Rebereinkunft ein Bett zu graben, den Geiſt, der ſie k Flut regiert und bewegt, gefangen 2* zeit, daß wir nicht einer fertigen Welt an⸗ auch nur den Zufall auszuſchließen. tionen ſind wie Löwen, die wee einem geu Netz liegen: das Netz bäkt, ſonns offen aum ahri⸗ noch Mand Uſern inſen iß icht⸗ 0 1d Beim — vller nulh 8 Aa⸗ 2 Dresdener Oberapotheker in (Verlag und den fordweßdelgden bilden. Hgefaßt; Bri Donnersbag, den 12. November 1914. Senueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Siurm auf einen Ort zwiſchen Marne und Oiſe ſſel er. Der Verſtorbene war ſeit 1906 in unſe⸗ ter Stadt anſäſſig. In ihm verliert der Anwalt⸗ tand einen vornehmen Vertreter, der in Aus⸗ lbung ſeines Berufes zuletzt erſt an ſeine ma⸗ eriellen Intereſſen dachte; das Deutſchtum und die liberale Sache einen unerſchrockenen Vor⸗ fümpfer, deſſen Andenken von ſeinen vielen Freunden ſtets in Ehren gehalten wird. Kleine Kriegszeitung. der erſte Gedenkſtein für ge⸗ fallene deutſche Rrieger in Frankreich. UHeber die Einweihung des erſten Gedenkſteins zür unſere gefallenen Kameraden, die am Sonn⸗ 10g, den 11. Oftober auf franzöſiſchem Boden ſtatt⸗ üd, ſendet uns ein Beteiligter folgende Einzel⸗ heſten:„Es dürfte wohl das erſte derartige Deuk⸗ al ſein, das auf franzöſiſchem Boden dem An⸗ denken unſerer Toten errichtet wurde. Sonmtag, 11. Oktöber, um 11 Uhr Gottesdienſt, gleichzeitig Weihe des Gedenkſteins für unſere gefallenen Kamera⸗ den en den Gräbern auf unſerem Gottesacker, ſo lalltete die Mitteilung, die ich an der Tür des Felblazaretts befeſtigte. Hinter dem Feldlazarett befindet ſich ein Wäldchen, wo die Unſeren ihre Rüheftätte finden, ungefähr 120 Marn, die hier bden erſten Appell warten. Ich hatte einenStän⸗ der durch Dekorationen zum Alter umgewandelt, er war gekrönt von einem kleinen Kruzifir und mit friſchen Tannenzweigen. Links davon aunf einem Mauerſteinſockel das aus einem Muſchel⸗ kälkſtetuplock erbaute Denkmal, reliefartig ge⸗ chückt neit dem Eiſernen Kreuz, überkreuzt von zcbei Degen, darüber ein Helm. Die Unterſchrift lelllet:„Rußhsſtätte unſerer taßferen Krieger“. Da⸗ Hinter wirkungsvoll ſich abhebend die deutſche lägge. Vor und hinter uns die Grabhügel, ge⸗ ſchmückt mit Blumen und vergoldet vom herrlichen Sonkenſchein, dar gedämpft durch das grüne Laub⸗ gach Hrong. Ungefähr 180 Mann waren erſchienen, Effisztere und Mannſchaften, auch mehvere Kranke. Punkt 11 Uhr wurde die Feier mit dem gemein⸗ ſamen Geſanng des Niederländiſchen Dankgebets ergffuet, Hieran ſchloß ſich das Verleſen des Pialm 91. Anknüpfend daran und an daäs Wort des eſſernen Kanzlers„Wir Deutſche fürchten Gott ünd ſpuft nichts auf der Welt hielt unſer Feld⸗ bbebiger eine tiefe und warmempfundens Predigt. it bon Worten:„Hiermit weihe ſch als der von Golt berordnete Diener dieſen Stein zum Gedächt⸗ uls unferer gefallenen Kameraden unb ſtelſe ihn Unter den Schutz des allmächtigen dreieinigen Got⸗ es“ ſchloß die Predigt. Tiefe Rührung klaug aus dieſen Worten durch ſeine Stimme und wohl allen ünler uns ſſts warm zum Herzen emporgeſtiegen. kauſchen die Blätter im Walde, ein Gebet des Bakkerunſer, begleitet von fernem Geſchütz⸗ denmer und das Lied„Eine feſte Burg iſt unſer Golt endigten die Feſer.“— Die Anregung zu dleſem erſten Denkmal in Feindesland gab ein 8 Felde, Ausgeführt würde die Arbeit von einem Unteroffizier und elnemm Sanitätsſoldaten bon der 1. Sanitätstom⸗ Fähelſe, Zu wünſchen bleibt nur, daß dis fvanzö⸗ ſiſchen Einwohner ſo piel Scheu vor den Toten Häben, um das Denkmal unberührt zu laſſen. —— Mannheim. Das Delk in Waffen. Wer ſind die Männer von ködlichem Blick Und ittt dem Kreuze von Eiſen, erdfarbig ihr Kleid, gewaltig ihr Schritt? Das ſind die Ritter vom Elſen, Es ſind das Ritter vom großen Jahr, bön einem Volke in Waffen; es iſt das dis ſtolze heldiſche Schar der kobesmutigen Braven, Die ſtritten in heißer, blutiger Schlacht, ergeben dem ewigen Gotte, un Freiheit, Geſittung in treuer Wacht unnd kangen wild mit dem Tode oder ſet warmen Sonnenſchein ihr Futter ver⸗ zehren, das Netz wird zerriſſen, als ob es gar nicht da wäre, ſobald ſie ſich regen. Man iſt gewäßnlſch ſo ungerecht gegen den Krieg, daß mau ihn nach dem Frieden mißt, womit er endet. Wenn man dies tun will, ſo muß man wenig⸗ ſtans ſehr vorfichtig ſein. Die Notwendigkeit kines echten Krieges liegt in ihm ſelbſt; ſchlum⸗ mernde Kräfte, die ſich kennen lernen wollten, entfeffelten ſieh und meſſen ſich an einander, und das Bewußtſein, das ſo geweckt wurde, die Ein⸗ ſicht in das Verhältnis zu den gegenüberſtehen⸗ den Kraftmaſſen iſt der wahre, eigentliche Ge⸗ binn, der im Intereſſe der Zukunft errungene Schatz. 5 Ranke. „Mancherlei Kriege gibt es und mancherlei Heldenruhm; das vornehmſte Lob gebührt Jenen, welche der Kultur der Menſchheit durch egreiche Waffen neue Schauplätze eröffnet und 10— an bedeutender Stelle überwältigt * Das Heft 1 der Zeitſchrift„Der Völkerkrieg“ von Julius Hoffmann in Stutigart) 80 ein aßgerundetes Bild von der Eroberung lgtens durch die deutſchen Truppen und der Einſetzu Atur Is eine 125 8———5 deutſchen Verwaltung. Als ei geht in Heſt 3 die vorzügliche der Einnahme von Lüttich voraus, 5 lußſtein wird ſpäter der Fall von Alttwerden mit den anſchlteßenden Kümpfen in 5 Was in der Mitte em vorliegenden Heft zuſammen⸗ die Eroberun— Namur, der Einzug Tüſſel, die Ausfälle aus Anſwerpen, der „Franktireurkrieg mit dem ſchrecklichen kaſgericht in Löwen, die Einrichtung der Schllderun iſt in Drum Drum ſchmücket Drum iſt ihr Drum heißen iſt ihr Blick dem Tode ſo gleich, ſie ſchlicht ein Zeichen, Gewand der Erde ſo gleich, ſie Ritter vom Eiſen. Wehr Weh S8 iſt ein einziges großes Heer: Es ſind die Deutſchen in Waffen! Theodor Giſinger. * Die Tütigkeit des Roten Kreuzes. Es dürfte von allgemeinem Intereſſe ſein zu erfahren, welch ungeheure Mengen von Liebes⸗ gaben der Ortsausſchuß vom Roten Kreuz in Mannheim bereits ins Feld geſchickt hat. Auch dieſe Seite der Tätigkeit des Roten Kreuzes ent⸗ wickelte ſich aus kleinen Anfängen; die Arbeit wuchs von Tag zu Tag und heute regt es ſich im„Hauptlager“ einem großen Betriebe gleich. Immer wieder werden neue Wege erſonnen und eröffnet, um die Möglichkeit zu ſchaffen, Großes und Gutes leiſten zu köunen. Man iſt uner⸗ mitdlich im Geben, unermüblich in der Arbeit, ein jeder ſteuert freudigen Herzens, je nach ſeinem Können dazu bei, unſeren Tapferen, die im Folde Gut und Blut fürs Vaterland opfern, immer wieder Liebesgaben hinaus ſchicken zu können. Durch den Kaiſerlichen Etappen⸗Delegierten gingen im Mongt Auguſt Sendungen zu den Truppen. Im September wurden durch die Eiſenbahn at unſere„1ber“ viele Kiſten voll Woll und Eßwaren, Zigarren, Tabak, Tee, Kaffee und Schokolade geſchickt. Des Weiteren murde ein Lazarettzug ausgeſtaftet und vier Autos mit Liebesgaben an die Front geſchickt, ein ebenſolches noch Zabern und zwei weftere in das Lager des Roten Kreuzes⸗Mannheim nach Metz, von wo aus die Vertetlung erfolgte, Im Monat Oktober wurden mit reichen Gaben bedacht: Das J. Landſturm⸗Infanterie⸗ Erſatz⸗Bataillon Gtappen⸗Inſpektion 6 Sanv⸗ gemünd, die 3. Kavallerie⸗Diviſton, die 4. Pat⸗ texie Reſerve⸗Fuß.⸗Art ⸗Reg. 14 in Markirch, das Landwehr⸗Infanterſe⸗Regiment Nr. 40, die 10. überplanmüßige Batterie des Fuß.⸗Art.⸗Reg. Nr. 13, Nen⸗Breſſach, das 2. Landſturm⸗Komp.⸗ Pinnier⸗Bat. Nr. 14 in Auenheim, die Flieger⸗ ahteflung in Reims, die 3. Erſatz⸗Batierſe Fuß⸗ Art.⸗Reg. Nr. 14 der Armee des Kronprinzen und unſere Trupen in Antſerpen. Der 28. und 29. Reſeive⸗Diviſion wurden 3 Eiſenbahn⸗ wagen voll Liebesgaben geſandt. Die beiden Lazarettzüge, die im Oktober von Maunheim aus ihren Weg ins Feld nahmen, wurden reich⸗ lichſt ausgeſtattet, mit Allem verſehen, und ihnen eine große Anzahl Liebesgaben für unſere Tap⸗ feren milgegeben. Im Rovember ging bis jetzt eine Kiſte mit Wollwaren, Zigarren, Tabak, Schokolade uſw. an die 1. ſchwere Mörſer⸗Kyo⸗ lonne 3. Abteilung, Fußartillerie⸗Regiment 18 des 3. Bayeriſchen Armeekorps und 11 Kiſten mit Wollwaren und Decken an die Abgabeſtelle des 14. Armeekorps nach Karlsruhe. Dazu kommt noch, daß wir an Taufende von Mann⸗ ſchaften, die nach Bildung der Formationen, oder nach vorübergehender Einquartierung aus hieſiger Stadt ins Feld rückten, warme Unter⸗ kleider verabfolgten. 80 vollgepackte Kiſten und Pakete harren nunmehr in dem Hauptlager des Roten Kreuzes ihrer Beförderung. Zu ihnen kontmt der erſtaunlich große Ertrag, den die am 29. und 30. Oktober veranſtaltete Woll⸗ und Wäſcheſammlung erzielt hat. Der Mannheimer Orts⸗Ausſchuß iſt dadurch in der Lage einen „Weihnachtszug“ ins Feld ſchicken zu können. Es ſollen hiervon in erſter Linie alls die Trup⸗ pen bedacht werden, die aus Mannßeim und nächſter Umgebung ganz oder teilweiſe gebildet worben find, der andere Teil der Gaben iſt fütr die Etappe zur Verteilung an bedürftige Trup⸗ penteile beſtimmt. Mögen die Llebesgaben unſeren Soldaten Kunde davon bringen, daß die Treus und Dank⸗ barkeit ihrer in der Heimat gedacht wird! Verspaltung unter dem Generalgou⸗ verneur von der Goltz, alles zieht in packen⸗ den authentiſchen Schilderungen vorüber, zu denen die in geſchickter Gliederung vorange⸗ ſtellten Meldungen der Preſſe gewiſſermaßen das Gerippe bilden. Ueber die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit des neu in deutſche Verwal⸗ tung genommenen Landes handelt ein Auffatz des Reichstagsabgeordneten Hoff. Ein beſon⸗ deks inereſſanter Abſchnitt iſt den deutſchen und öſterreichiſchen Rieſenmörſern gewidmet, von deren fürchtbarer Wirkung mehrere der beige⸗ gebenen photographiſchen Aufuahmen eine Vor⸗ ſtellung vermitteln. Ferner dienen ein Bild⸗ nis des Generalgvuverneurs v. d. Goltz, ſo⸗ wie Anſichten von Namur und dem zerſtörten Löwert zur Veranſchaulichung der intereſſanten und ütberſichklichen Darſtellung. Jedes Heft von „Der Völkerkrieg“ koſtet 30 Pfennig. kunſt und Tiſſenſchaft. Mannheimer Künſtler auswürts. Ueber ein Kirchenkonzert, das am Sonntag ein der evangeliſchen Kirche in Mosbach zugun⸗ ſten des Roten Kreuzes ſtattgefunden hat, ſchreibt die„Babiſche Neckarzeitung“: Eröffnet wurde das Konzert durch Herrn Muſikdirektor Lenuz aus Manheim, der hier kein Fremdling iſt, mit dem C⸗Moll⸗Präludium von Meiſter S. Bach. Sowohl hier wie auch in dem Adagio von Liſzt, Andante von Mozart und in dem machtvollen Feſthymnus mit dem Choral„Nun danket alle Gott“ entfaltete Herr Lenz ſein Können im beſten Lichte; ſeine Technit wie auch ſein Vortrag ſind gleich großartig; das Adaglo glich einem herrlichen Gemälde in ſanften Tönen gehalten. deutſchen Die Behandlung der feind⸗ lichen Ausländer in Deutſch⸗ land. Es wird uns geſchrieben: Ihre Auff zur Beobachtung verdächtiger Ihrem Artikel„Spione“ in Nr. 59 zrderung in Perſonen ralanzeigers“ iſt doch wohl nur eine halbe Sache, womit höchſtens einer oder der andere Spion dingfeſt gemacht werden kann. Jeder Spion kann ja z. B. von einem beliebigen Sol⸗ daten, dem er Teilnahme an ſeinem Schickſal heuchelt, Jahrgang, Truppenzahl, Ausbildung uſw. erfahren; deun wir Deutf ſind nun ein⸗ mal von einer unglaublichen Harmloſigkeit. Aus Gutmütigkeit ergreifen wir erſt Maß⸗ regeln, wenn der Schaden eingetreten iſt oder das Uebel zur Seuche wird(Spionage in Belgien Nr. 539 5d.„.⸗A.“), während unſere Feinde ſchon beim Vorhandenſein einer Möglichkeit zu den ſchärfſten Mitteln greifen. In Frankreich wurden ſofort alle Deutſchen verhaftet und ſelbſt Greiſe, Frauen und Kinder interniert und„menſchenunwürdig“ behandelt, wie Sie ja bei der Ankunft des erſten Trans⸗ portes aus Frankreich berichteten. In Rußland geſchah das gleiche und die Ge⸗ fangenen wurden an und über den Ural ge⸗ hracht. Was dies bedeutet, ahnt nur wer ruſ⸗ ſiſche Zuſtände kennt. In England wurden alle Wehrpflichtigen in⸗ terniert. Gut, aber wenn man lieſt, daß vielfach die Deutſchen in den Konzentrationslagern ſter⸗ ben oder Selbſtmord begehen, dann ſteigen un⸗ willkürlich die 27300 Burenfrauen und Kinder in der Erinnerung auf, welche zumeiſt in den engliſchen Konzentrationslagern durch barba⸗ riſche Behandlung zugrunde gingen. In Deutſchland wurden erſt am 6. 11. 14 die männlichen Engländer internſert und vorher nur die Veydächligen der feindlichen Nationen nach Baden⸗Baden und Donaueſchingen ge⸗ hracht, wo ſie ſich frei bewegen durften und nur Meldepflicht hatten. Vergleichen Sie bitte die Konzentrationslager in Frankreich, England und Rußland mit der ſchönen Bäderſtadt in Baden und dem antu⸗ ſigen Donaueſchingen. Vergleichen Sle die Qua⸗ len der Deutſchen in feindlicher Gefangenſchaft und die Behandlung der ſeindlichen Ausländ durch die Daufſchen. Erfnnern Sie ſich da daß Dongueſchingen die Regi g Unt Hi bitten mußte gegen das Betragen dieſer Aus⸗ länder; erinnern Sie ſich bitte daran, daß dieſe Ausländey bei unſerem Rückzug von der Marne zur Aisne Dankgottesdienſte in der engliſchen Kirche in Baden⸗Baden abhalten durfteit und die Behörden erſt einſchritten, als die Preſſe unt Unterlaſſung bal. Vorgleichen Sie * * das Alles und danun ſagen Sie mir bitte, was ich mehr bewundern ſoll: Die Frechheit und den Barbarismus uuſerer Feinde oder die RNachſicht und Humanität der Deutſchet. Ich glaube, es iſt wirklich an der Zeit, daß die Preſſe auf Internſerung der Ausländer (feindlichen) drängt. * Ersffnung des Lazaretts Sehillerſchule. Seit 8 Tagen iſt in einem der ſchönſten Schul⸗ häuſer hleſtger Stadt ein weiteres Vereinslaza⸗ retl eröffnet worden. Ueber 50 Verwundele und Kranke ſind bis jetzt dort untergebracht, die größere Mehrzahl wird noch erwartet. Die Ver⸗ wundeten bitten recht herzlich um Liebesgaben aller Art, beſonders um Zigarren, Zigaretten, Pfeifen, Tabak, Spiele ete. Auch ſonſtige Ge⸗ ſchenke an Lebensmitteln aller Art ſind herzlich willkommen. Trotz der Eutfernung die Schillerſchule liegt am Neckarauer Uebergang— hoffen die Verwundeten mit ihrer Bilte nicht fehl zu gehen und danken die Soldaten im Voraus vielmals dafütr. * HBerſtellung billiger Decken. Ein Tapeziermeiſter ſchreibt:„Bei Neuein⸗ kichtungen und Umzuügen werden vielfach ältere Decken, Vorhänge und Stoffe zur ſpä⸗ terem Verwendung bei Seite gelegt. Dieſe Stoffs ſind oft von boſtem Matertal, jedoch Unmoderſt und durch ihre Farbe faſt nie zu verwenden. Aus ſolchen Stoffen habe ich in kurzer Zeit 12 warme Decken(Größe 130 165), innen mit Molton gefüttert, angefertigt. Hells Stoffe und Moltons laſſe ich in einfach⸗ ſter Weiſe bedeckt färben. In einigen Tagen kann ſch 50 ſolcher Decken für unſere Truppen im rauhen Oſten abliefern. Eine beſſere Vor⸗ wendung würde ich niemals gofunden haben. Faft in allen Heyrſchaftshäuſern finden ſich ſolche Vorräte, die leicht entbehrlich, jetzt für Ulfſere Truppen nuützbar gemacht werden könnten. Es beduürfte nur der Anregung bef meiner Kundſchaft und ſofort ſtand mir das Gewünſchte zur Verfligung.“ Dieſes Beiſpiel herdient Nachahmung, da jede Decke unſeren täpferen Soldaten jetzt gute Dfeyſte leiſtet! *. Spendet Muſikinſtrumente für unſere Reſervetruppen. Attf die Bitte Bundes für frelwilligen Baterlandsdienſt, Be W. 0, Potsdamerplatz ift Zuwendung von Muſikinſtrumenten für unſere des Reſerbetruppen ſind der Zentralſtelle eine Anzahl bon Flöten, Harmonikas, Hörner uſw. zum Doch iſt d 1 gedeckt. unſerer. uernde Mufik von größter auch unſeren Reſervetruppen gu chen, iſt vaterlä flicht! Wer in der ge iſt, ein Muſikinſt ſpenden, der tu: ſchicklt eln und t könnt ihr iel, der Unterhal⸗ ſie weihen. Nicht mehr tung ſollen ſie dienen. Durch Not und Tod ſollen ſie unſere Helden zum Siege führen! * Leſeſteoff⸗Herteilung. Geſchäflsſtelle gebäude, Portal V, 0 8) hat durch ſeine über ganz Deutſchland No. verb en Sammel⸗ und Verteilungsſtelloft bere über 725000 Bände und ehbenſoviel Broſchüren und Hefte an die Truppen in den Lazaretten, im Felde und auf Wache verteilen laſſen. Noch immer ſtehen weitere ſehr große gung. D * ff 3 eine große Wohltat empfunden; auch beirachten es die Aerzte als ein weſentliches Moment zur Geneſung, daß der Kranke von ſeinen Leiden und Schmerzen ab⸗ gelenkt wird, was durch die Lektütre eines guten Buches geſchehen kann. Eine weitere Unter⸗ ſtützung des Liebeswerkes dey Leſeſtoff⸗Vertei⸗ lüng ſeitens des Publikums, auch mit Geld (Bankkonto bei der Königlichen Seehandlung, Berlin W. 36, Unter„Geſamtausſchuß zur Ver⸗ tetlung von Leſeſtoff im Felde und iſt den Laza⸗ retten“; Poſtſcheckkonto der Kgl. Seehandlung N. 100 beim Poſtſcheckamt Berlin Ny, 7) wäüre im Intsxeſſe der Durchführung der großen Nuf⸗ gaben und der Beſchreitung lor Wege zu Leſeſtoff⸗Vertejlung ſehr erwünſcht. Unverſorgte Lazarette und Truppenteile mögen ihre Wünſche direkt der obengenaunten Geſchäftsſtelle auf⸗ geben. Aus Staoͤt und Land. Mannheim, den 12. November 1914. 71 8 1 10 dei—9698889966699898642 . 8 Eſſernen Krerz ausgezeichnet; eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee * Mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnete Maunheimer. Vigefeldwebel Gerg Berkthold, bei dent Er⸗ ſatzregiment Nr. 40, Sohn des Herrn Küfermeiſters Heinrich Berthold, U. 4, 4 hier wohnhaft. -We31 erhielt vor Georg Moderhy von hier. N als Reſerviſt der Fußartillerie ein. Jufolge ver⸗ ſchiedener Heldentaten wurde er zunächſt zum Obergefreiten und dann zum Unterofftgter beför⸗ derk Für hervorragende Tapferkeit wuürde er ſchließlich Ritter des Eiſernen Kreuges. Außerdem ſoll er noch für weitere Auszeichnungen vorgeſchla⸗ gen ſein. Gegenſwärtig weilt der junge Held hier hei ſeinen Eltern zur Erhplung. Badéen Baden, 11. Auch Herrn Leutnant Erwin Pfelffer vom Regiment 105, ig, Sohn des Herrn Prof. Pfeiffer hier, von ſeinem früheren Auf⸗ Herke Nov. *r Straßl der auch 1 in Manunheimt enthalt her noch beſtens bekannt iſt, wurde für große Tapferkeſt vor dem Feinde die ruhmsolle Auszeichnung des Eiſernen Kreuzes verliehen, Unſern herzlichſten Glückwunſch! zum Abſchied der Freiwilligen Sie zogen fort, Hinaus zum heilgen Kampfe Für ihres Vaterlandes Wohl, Sie zogen fort Und in der Heimat brannte Gar manches Auge der heißen Tröne voll. Sie zogen fort, Erfüllt von heilgem Mute, Von hehrer Gotteskraft durchglüht. Ste zogen fort, Zu zeugen mit dem Blute. Und Siegesahnung ihre Bruſt durchzieht Sie zogen fort Die Heimat iſt entſchwunden; Wohl mancher kehret nimmermehr. Sie zogen fort— Zu ſiegen und zu ſterben Für ihres Vaterlandes Ehr. Maunheim, 11. 11. 1914. Miax Reiarpt. Sonder⸗Rriegsausgaben des Mannheimer General⸗Anzei⸗ gers, Vadiſche Neueſte Nachrichten. Wir machen auch an dieſer Stelle auf die imm Inſeratenteile enthaltene Ankündigung unſeres Verlags über die Herſtellung von Sonder⸗Kr des General⸗A aufmerkſam. dusgaben„Manunheimer Badiſche Neueſte Nachrichten“ 2 eiges⸗Kriegswerk wird auf Jahrzehnte 5 vater Jungbrunnen Unerſchöpflichen und ſein und — 55 5 n heinem Gornisler Myrrholin⸗Hautſalbe für Hautſchäden Haut, Wundlauſen ꝛe.), Myr zartige Hautpftege Gefundheit dpoſtbrieſe mit Salbe und e darf fehlen (rauhe, ri Teife, oi Schickt Je züſammen Mt. 1 in Apotheken erhältlich, 4. Seite. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) Donnerstag, den 12. November 1914 me den Hr wiſſenſchaftlich gehaltenen bilden. Imnter und immer Durchblättern dieſes Tages⸗Kri die gewaltigen Greigniſſe noch ganz unfaßbaren Zeit auftau wird ſie aufs neue exleben, läuterter gereinigter Innern werden heute jeden k ben, in heiligem Scha erklingen. Gin ſolch bild des mächtigen Völkerringen anderen Kriegschronik übertroffen we Alles Nähere iſt der in ihrer Größe Nur heute, die ſeeliſchen Erſchütterunger wie 8 Und lebendig Tages dürfte von ke cus erſichtlich. dem Inſerat — * Berſetzungen und Ernennungen im Eiſenbahn⸗ Mainz wegen lei muig ſeiner langjä Bereihung des Titels Ruheftand verſetzt und Dtto Mahyer in Kork zum ernamut. *Pyſtaliſches. rotz der wiederholten Hin⸗ weiſe auf die Wichtigkeit der richtigen und deut⸗ lichen Adreſſierung der Feldpoſtſendungen hat die Zahl der unzulänglichen Aufſchrif⸗ ten bisher keine Abnahme erfahren. Neben unrichtigen und unvollſtändigen Bezeichnungen der Truppenteile kommen namentlich auch zahl⸗ reiche Adreſſen vor, in denen der Abſender dieſe Angaben nicht ausgeſchrieben, ſondern Abkür⸗ zungen dafür angewandt hat, die dem Poſtper⸗ ſonal unverſtändlich ſind. Hierher gehören z. B. — Abkürzungen wie„H. K..“ für„Höherer Kavallerie⸗Kommandeur“,„R. E. B..“ für 18„F. N. Reſerve Eiſenbahn⸗Bau⸗Kompagi .“, was„Feld⸗ u.„Fuß⸗Artillerie⸗Regiment“ heißen kann, uſw. Derartig unverſtändlich adreſſterte Sendungen geben Anlaß zu beklagens⸗ werten Fehlleitungen. Die auf ihre Entziffe⸗ rung meiſt ohne Erfolg verwandte Zeit und Müze hält die Bearbeitung der Sendungen mit ordnungsmäßiger Aufſchrift auf. Die Poſtver⸗ waltung hat ſich daher genötigt geſehen, die Auf⸗ gabe-Poſtanſtalten anzuweiſen, Feldpoſtſendun⸗ gen mit unverſtändlichen Abkürzungen des Truppenteils in der Adreſſe, von der Beförde⸗ rung allgemein auszuſchließen und an den Ab⸗ ſender unier entſprechender Verſtändigung zu⸗ riickzugeben. * Kirchliches. Der Großhergog hat aus der Zah der von dem Erzbiſchöflichen Ordinarigte vorge⸗ ſchlagenen drei Bewerber auf die katholiſche Pfarxret Vilchband, Dekanats Lauda, den Anſtalts⸗ geiſtlichen am Memnerzuchthaus in Bruchſal, Pfar⸗ ker Auguſt Baumeiſter, auf die katholiſche Pfarrei Oberſäckingen, Dekanats ckingen, den Pfarrer Johannes Geiger in Wyhl, auf die kath. Pfarrei Gengenbach, Dekanats Offenburg, den Pfarrer und Dekan Ignaz Blöder in Schpetzin⸗ gen, auf die katholiſche Pfarrei Breuden, Dekauats Waldshut, den Pfarrer Joſeph Goklwald in Schellbronn deſigniert. Ferner hat der Großherzog Kirchengemeinde Rohrpbach b. H. tabv Böckh in Bahlingen bach b.., Pfarrer Gg. eim zum Pfarrer Kippenheim, ſchelbronn zum Pſarrer Dr. Georg f Abſ 2 der in Kirchheim er⸗ S8 OSber gewählten zum Pfar — 85— 8 8 97 tz in Hockenheim ge Kirchenverfaſſung zum Pfaxrer * Da die Beſuche in das Oberelſaß in der letzten Zeit ſehr zugenommen haben, wird nochmals dar⸗ auf aufmerkſam gemacht, daß zuſolge militäriſcher Anordnung nur in wirklich dringenden Fällen die Genel zu Reiſen in das O lſaß erkeilt wird. In veiſen muß die Dringlichkeit des iches dargelegt ſein. Auch der Beſuch von Angehörigen im Felde ſtehender Truppen wird nur in wirklich begründeten Fällen geſtattet. * Die Feldpoſt und die Paletdepots. Im Pub⸗ likunt iſt die irrtümliche Auffaſſung verbreitet, daß die in der Zeit vom 19. bis 26. Oktober 1914 von den Paktetdepots angenommenei Pakete durch die Feldpoſt zu den Truppen beſör⸗ dert werden. Die Feldpoſt hat mit dieſen Paketen überhaupt nichts zu tun, und die Reichspoſt hat lediglich die Zuführung der Patete an die Pa⸗ ketdepots übermittelt. Bei den Paketdepots ſind die Pakete nach den einzelnen Truppen⸗ verbänden geordnet und mit der Eiſenbahn wei ter befördert worden. Naturgemäß hat zeit⸗ weiſe bei den Paketdepots eine ſtarke Anſamm⸗ lung von Paketen ſtattgefunden, denn die Paket⸗ deßots ſind eben Sammelſtellen. Nach Schlußß der Paket⸗Annahme wickelt ſich die Wei⸗ terſendung ordnungsgemäß ab. Die Zuſtellung der Pakete an die Truppen wird zeitkich eine ſehr Lerſchiedene ſein. Berückſichtigt man, daß wichtigere Bedürfniſſe unſerer kämpfenden Hrere vor den Paketſendungen unbedingt den Vorrang haben miſſen und daß die Etappen ſtraßen ſtets außerordentlich belaſtet ſind, ſo kann es nicht wundernehmen, wenn in manchen Fällen einige Wochen vergehen werden, bis die Pakete tn ihrem Beſtimmungsort angelangt ſind. Eine neue„zärtliche Liebe“ unſerer Solda⸗ ten. In einem aus der Front eingegangenem Feldpsſtbrieſe heißt es Eine zärtliche neue Liebe hatzen wir alle im Bataillon mitein Ander zu der Feldküche und allem, was drum und dran hangt. Eine ganz famoſe Erfindung, dir gar nicht mit Gold aufzuwiegen und uns Allen eine wahre Wohltat iſt. Man kann nicht iurner allzu rückſichtsvoll bei Märſchen und ſonſt ſeim, aber die Feldküche und der Koch werden Wir ein rohes Ei behütet, der jeder betrachtet ſie einen Ariegs„der immer zur richtigen bt und dann immer etwas Gu⸗ dam Koch meint es jeder gut, und es ktnter nrauf geſehen, daß er geſund bleibt und in guter Laune iſt. Das warme Eſſen zur —8 macht das Laufen leichter und den 2 r. Und das bedeutet was! Und daum erſt nach dem Gefecht!— Tatſäch⸗ lich ſind die Feldküchen— ſe 4 für ein Batail⸗ (on— t und die neue Organiſation 1. Küchen en⸗Unteroffizier be⸗ der dem Verpflegungsofſizier unterſtellt weſentlich für die ſt Mannſchaften während des Marſches Kaffeezubereitung durch dis Feldküchen, wodurch der Alkoholgenuß ſich von ſelbſt ver⸗ genügt ein 9 Bataillons iſt ein flüchtigt. Ein jeder Mann hat jetzt Feldflaſche guten und ſchmacktzaften Stelle der früher viel verbreiteten geiſtie tränke. Für die Güte der Einrichtungen der bei uns eingeführten Feldküche ſpricht es vor allem auch, daß ein geres Verbleiben garen Speiſen in dem Keſſel nicht deren Schmackhaftig⸗ keit beeinträchtigt. 1a1 Aufratzen nach vermißten Kriegsteilneh⸗ mern. Neben dem Internationaglen Komitee des Roten Kreuzes in Genf hat ſich in dankensm ter Weiſe auch das Däniſch 1 in Kopenhagen bereit 1. lülch vermißten Kr ten veiterzug nungsſchimmer für die eſorg dürfte auch die Möglichkeit erwecken, ſragen durch Abdruck in den wöchen richtenblätiern für die Feldtruppen z der in der Front kämpfenden Kameraden zu bringen. Sicher werden die im Felde gebliebe⸗ nen Soldaten noch am eheſten in der Lage ſein, über dieſen oder jenen Vermißten Angaben zu machen. Wie uns der Verlag von Gerhard Stalling, Oldenburg i. Gr., mitteilt, iſt er hereit, Anfragen nach Vermißten in der„Feld⸗ poſt“, der Mannſchaftsausgabe des„Deutſchen Offizierblaltes“, ſowie in dieſem ſelbſt zur öffentlichung zu bringen. Von dieſen Nachrie 6 oder kenntnis tenblättern gelangen jede Woche annähernd eine Viertelmillion Exemplare durch Vermittlung der Oberkommandos der Armeen in direkten Wa⸗ gen an die Front und werden dort von Hand zu Hand weitergegeben. Eine uns vorliegende Nummer der„Feldpoſt“ zeigt die praktiſche An⸗ ordnung der bisherigen Veröffentlichungen. Möge ſich dieſe Einrichtung als wertpoll erweiſen und recht Vielen über das Schickſal ihrer ver⸗ mißten Lieben Gewißheit bringen. *Eine Bitte aus dem Felde. Man uns: Ueber dieſe Bitte fühle ich mich genöti Ihnen einen Hergang mitzuteilen, welcher am Samstag mittag am 7. ds. Mis. meiner Frau auf dem Bahnpoſtamt vorgekommen iſt, Ich habe auch zwei Söhne im Felde und der eine davon iſt bei dem 13. Armerkorps. Meine Frau brachte am obigen Tag ein Paket(500 g) zür Beförderung ins Feld auf die Bahnpoſt, wurde aber hei der Feldbriefpoſt nicht angenom⸗ men, ſondern wurde auf die Paketpoſt verwie⸗ ſen. Hier angekommen, gab man ihr zur Ant⸗ wort, daß keine Pakete für das 13. Armeekorps angenommen würden, indem es ein Württem⸗ berger Regiment ſei, und wurde auf das Mili⸗ tärbüro nebenan gewieſen Meine Frau ging auch dorthin, denn man tut ja alles gerne für ſeine Krieger. Hier hieß es ebenſalls, es gibt kein 13. Armeekorps und aus dem 13. wurde ein 18. gemacht und wird nach Butzbach geſchickt an das Regiment Nr. 168. Die Adreſſe meines Sohnes habe ich ganz genau geſchrieben, wie ſie mir mein Sohn mitgeleilt hat. Ja, wenn man ſolche Leule an der Feldpoſtbeförderung hat, da braucht man ſich wirklich nicht zu wundern, wenn das 13. Armeekorps nichts bekommt. Rum und Arrak. Mit Rückſicht auf die über⸗ all eingeleiteten Sammlungen veröffentlicht der ſtellbertretende kommandierende General des 9. Armeekorps, General der Artillerje v. Roehl, die folgende Bekanntmachung:„Mißbrauch mit einem Wunſch des Deutſchen Kronprinzen. Von ver⸗ ſchiedenen Geſchäftsſtellen aus wird durch Auffor⸗ derungen und Reklamen ein Mißbrauch mit einem Wunſch Seiner Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen getrieben, den Truppen Rum und Arak zu ſchicken. Seine Kaiſerliche und Königliche Hoheit haben hiermit nur gemeint, daß ſolche Sendungen nur erwünſcht ſeien, unt als Medikament gegen Erkältungen, Dyſenterie uſw. zu dienen. Eine marktſchreieriſche Auffor⸗ derung zur Sammlung ſolcher noch dazu unver⸗ Hältnismäßig billig geſtellten Alkoholgelränke iſt daher gänzlich überf g. Ein ſeltenes Jubiläum feierte in dieſen Tagen die Firma C. H. Oehmig⸗Weidlich Zeitz. Die Herſtellerin der bekannten Bahn⸗ brecherſeife kann auf ein 200jähriges Beſtehen zurückblicken. Der Inhaber der Firma, Herr Konnurzienrat Thieme wurde aus dieſem Anlaß zum Geheimen Kommerzienrat ernannt. Warnung vor Kettenbriefen. Aus Berkin wird gemeldet: In bewegten Zeiten blüht leider auch ſtellenweiſe der Aberglaube und ſucht ſich ſeine Opfer unter denen,„die nicht alle werden“. Phre⸗ nologen und Wahrſager bieten ſich au und auch der veligiöſe„Kettenbrief“ taucht wieder auf. An ſich ein harmloſes Gebet, iſt er doch geeignet, Un⸗ heil zu ſtiften, da er neun Tage hintereinander einem andern lieben Menſchen e Unterſchrift zugeſandt werden mi wer berabſäumt, dem droht Unheil. Es liegt klar zu Tage, daß das ein Unfug iſt, bor dem gewarnt werden muß. Dieſer Unfug und Blödſinn treiben in den letzten Wochen auch in Manunheim ihr Unweſen und möchten wir auch unſererſeils dringend warnen, ſich an einem derartigen gemeingefährlichen Trei⸗ ben, das von der Polizei ganz energiſch verfolgt und beſtraft werden ſollte, zu beteiligen. Schickt keine ungewaſchenen Socken ins Feld. Man ſchreibt uns: Es ſei nochmals darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß von d im Feld ſtehenden Soldaten gebelen wurde neuen Socken un⸗ gewaſchen ins Feld chicken, da ſolche leicht wunde Füße, teilweiſe ſogar neſſelartigen Aus⸗ ſchlag, verurſachen. Das ſicherſte iſt— auch um das Einlaufen der Socken zu verhindern— die Wolle vor dem Stricken zu brühen. Man übergießt die Stränge mit heißem Waſſer, ſie darin er⸗ kalten, rollt die Wolle leicht aus, ſchwenkt ſie noch⸗ mals in warmem Waſſer und läßt ſie dann mög⸗ lichſt ſchnell in warmem Raum trocknen. Dieſe Wolle bleibt weich und läuft nicht ein. Aus dem Großherzogtum. N. Heidelberg, 11. Nov. Der jüngſte au f des Mfſehr praßtich. Zur Bedienung Jeuknant der Armee, der durch einen Gro⸗ undet wurde, traf port in Heidelbe 9 geborene Leut⸗ Regiment aus Ber⸗ n Auguſt zum Leutnant der a 5( 11 N. t nant Kubuſchak vom 5— R* 7 71 15½ Jahr alt, i! 6 —44 wurde Letzte Meldungen. Der heilige Krieg. J77)000ͤ 82 llemas von Kerbela und Nedſch Die 1 der von den perſiſchen Schtiten als rten dt Nedſchof an der Grab des Kaliven Ali vor 40 000 Perſonen, d hin zuſammengeruſen waren, feierlich einen Fetiva verkf in welchem die Verpflichtung zur Teilnahme an dem heiligen Kriege prokla⸗ Verel— miert wird. In der Provinz finden unaus⸗ geſetzt patriotiſche Kundgebungen ſtatt, deren Teilnehmer an die Regierung und an die Zei⸗ ind denen den ruhm⸗ tungen Telegramme richten, in de hen Armeen Oeſterreich Ungarus und Deutſchlands als Waffen Grüße ent⸗ britdern boten werden. ah Die Ausführungen der öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Preſſe über den Depeſchenwechſel zwiſchen Kaiſer Franz Joſef und dem Sultan heben igarn und der Tür⸗ die zwiſchen Oeſterreich⸗Ung kei herrſchende innige Herzlichkeit hervor. Das mit Hilſe Gottes zu erhoffende Ergebnis des Krieges gegen die gemeinſamen Feinde wird den beiden Reichen ein glückliches Leben und eine glänzende Zukunft ſichern und da die In⸗ tereſſen Deutſchlands mit denen Oeſterreich⸗ Ungarns und denen der Türkei vollkommen übereinſtimmen, ſo ſteht es außer Zweifel, daß das von den drei verbündeten Mächten im Namen ihres Rechtes und ihrer politiſchen und hiſtoriſchen Exiſtenz vergoſſene Blut ihnen eine glänzende Zukunft ſichern wird Der Kampf, ſagt das Blatt, iſt Unſer Recht und iſt ein heiliger geſegneter Kampf. Tſingtau. m. Köln, 12. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zig.“ meldet von der holländiſchen Grenze: Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ ent⸗ nimmt engliſchen Blättern: Aus Tokio wird gemeldet, daß die Bedingungen für die Nebergabe von Tſingtau dahin laute⸗ ten, daß der Gon verneur und alle Kämpfenden kriegsgefangen werden und aller Staatsbeſitz in dem gegenwärtigen Zuſtand übergeben wird. Dänemarks unerſchütterliche Neutralität. mu. Köln, 12. Nov.(Prib.⸗Tel.) Anläß⸗ lich von Sven Hedins Aufforderung an Skan⸗ dinavien, ſich Deutſchland im Weltkriege anzu⸗ ſchließen, ſchreibt die Kopenhagener„National Tidende., Dänemarks Entſchluß, neutral zu bleiben, ſei unerſchütter⸗ löch. Dänemark würde auch unter den günſtig⸗ ſten Bedingungen innerhalb des germaniſchen Stcatenbundes in Gefahr kommen, daß ſein ſelbſtändiges Geiſtesleben in der germaniſchen Umarmung erſtickt werde. Dänemarks Ziel ſei eben, die volle Selbſtändigkeit zu bewahren und die nationalen Eigenheiten zu behalten Und alle Möglichkeiten offen zu haben, um der Weltkultur einen echt däniſchen Einſchlag zu geben. Die Vernichtung des engliſchen Torpedy⸗ Kanenenbootes„Niger“. WIB. London, 12. Nov.(Nichtamtlich.) Nach einer weiteren hier eingegangenen Mel⸗ dung der engliſchen Admiralität ſind 77 Mann der Beſatzung des untergegangenen Torpedo⸗ kanonenbootes„Niger“ gerettet ſvorden. Vlündernde Serben. WITB. Wien, 12. Nov.(Nichtanitlich.) Die Serben verwüfteten und plünderten bevor ſie Loſnica vor den öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen räumten, den Ort vollſtändig. Kriegführung mit frivoalen Torheiten. n. Köln, 12. Nov.(Priv.⸗Tel) Die Köluiſche Zeitung meldet von der holländiſchen Grenze: Die Central News verbreitet die Nach⸗ richt, belgiſche Offiziere, die in Paris eingetrof⸗ ſen ſind, verſicherten, daß der Krouprinz geſtorben ſei. Man verſichert, daß vprigen Sonntag in Brüſſel alle Fahnen halbſtock geſetzt waren. Die Meldung, daß der Kronprinz ge⸗ fallen ſei, iſt ſchon in den erſten Wochen des Krieges und zwar. wenn ich nicht irre, durch dieſelbe Central News, es müßte denn die ebenſo ſaubere Exchange Telegraph Companzj ſein, ver⸗ breitet worden. Nichts iſt für den Geiſteszuſtand unſerer Gegner bezeichnender, als dieſe Verſuche, mit ſolch frivolen Torheiten, ſtatt mit ehrlichen Wafſen Krieg zu führen. Der Kronprinz wird ſchon zur rechten Zeit Lebenszeichen von ſich geben. * WIB. Brüſſel, 12. Nov. (Nichtamtl.) In folgenden Orten beſtehen deutſche Poſtämter: Brüſſel, Lüttich nebſt Ans, Jeneppe, Sur Marne, Jupille. Dugnse, Selesſſin, Seraing, Tilleur, Val. Saint⸗Vambert, Wandre, Mons nebſt Bruſſu, la Bouverin, Guemes, Duꝛ 8, Flenu, Eloig Frameries, St. Ghislain Hornu, Jemappes, Paturrages, Quaregon, Quierrain, Lene(Hainaut) Brugelezze, Mß Nimy, Caſteau Soignies, Le Roſule, Brageueg nies, Houdeng, La Bouviers, Verviers neht Dolhain, Limbourg, Diſon, Enſival, Pepinſtel und Marche. Eine direkte Korreſpondenz von Deutſchland iſt nur nach Brüſſel und Verviers zuge⸗ laſſen und zwar nur für offene Briefſendungen in deutſcher Sprache. Elbiges * WIB Cronbergi T. antlich.) Aurf dem Feldberg 1 „12. Nov.(Richt⸗ und dem Altlönig iſt heute Nacht der erſte Schnee gefallen, Die weißen Berggipfel ſind weithin ſichthor. Gewaltiger Sturm. Berlin, 12. Nov.(Pr.⸗Tel.) Ein ge waltiger Sturm, der heute früh in der bierten Stunde einſetzte, und nach einſtündigem Toben ſeinen Höhepunkt erreichte, hat in Berlin und Umgegend mehrfach großen Schaden ange⸗ richtet. Im Tiergarten und im Friedrichsha wurden Baumſtämme umgeworfen und beſon⸗ ders im Grunewald ſtürzten unter der Ge⸗ 71 walt des Sturmes hunderte von ftarken Kie⸗ fern um. Im Innern der Stadt wurden Tau⸗ ſende von Dachziegeln auf die Straße geſchleu, dert, Fenſterſcheiben wurden zertrümmert und anderer Schaden verurſacht. Büchertiſch. tirb oder ſiege!“ Nicht nur die ſpäteren Gene⸗ rationen, ſchon Goethes Zeitgenoſſen haben dem Dichter den Vorwurf gemacht, daß das er⸗ hebende Jahr der Freiheitskämpfe ohne tieſeren Eindruck au ihm vorübergeglitten zu ſein ſchien, Was das geſante Deutſchland zu in die Tiefſten erſchütterte, löſte in ſeinem Herzen nicht den geringſten dichteriſchen Gedanken aus Goethe erwiderte auf ſolche Vorwürfe, daß ez nicht Mangel an Deutſchtum ſei. Doch ſei es nicht ſeine Art, hinter dem Oſen als Greis zu ſitzen, und ſich künſtlich in kriegeriſche Stimmung zu ber⸗ ſetzen, um Kriegsgedichte zu verfaſſen. In unſerer jetzigen Zeit, die unter den dröhnenden Schrſtten des Krieges ſteht, vevſteht man, daß der Olympier auf dem Dichterkhrone mit ſeinerBegründung Recht hatte. Wohl nichts auf dem Gebiete des ſchaffen⸗ den Künſtlertums kann weniger anempfunden ſein, nichts muß unmittelbarer und urkräftiger aus dem Herzen hervorquellen, als ein Kriegsgedicht. Eige Flut von Kriegsgedichten iſt in dieſen Monateſ emporgekaucht, geboren in der inneren Erregung, in dem emporzüngelnden ſtarlen Willen: in die⸗ jem unerhörten Ringen Sieger zu bleiben. Gules und Minderwertiges iſt gedichtet worden, aber Alles war durchdrungen von ehrlichſter Begeiſte⸗ rung.— Da tut es wohl, wenn in der Hochflut der Kriegsliteratur Werke erſcheinen, die mit den Wollen auch das Können vereinigen, wie es beſ dem Gedichtbuch„Stirb oder ſiegel! der Fall iſt, das Fritz Droop(zur Zeit im Laud⸗ ſturm⸗Infanterſe⸗Erſatz⸗Bataillon Nr. Y) in dieſen Tagen veröffentlicht hat. Dieſen köſtlichen Gedich⸗ ten merkt man es an, daß ſie nicht in der Ofen⸗ ruhe erſonnen ſind. Auch in dieſen Gedichten „brennt es lichterloh“, wie es ſchon früher Vier⸗ bauum ſo an Droops Weſen gefiel. Fritz Droon f in der Literatur kein Unbekannter. Mit Recht fühnt das Buch den Titel:„Stirb oder ſiege!“, kenmzeich⸗ nel er doch hiermit die ganze Stimmung der Ge⸗ dichte, aus der ſie entſtanden ſind. Kennzeichnet er doch mit demſelben auch die Stimmung des ganen deutſchen Volkes, das mit dieſer Deviſe in dieſen Kampf unn die deukſche Exiſtenz gezogen iſt Eine Reihe der Gedichte ſind unſeren Leſern bereits in der Münchner„Jugend“, im„Zeitgeiſt in 2Bühne und Welt“, in der Sammlung„Aus großer Zeit und anderen hervorragenden Organen 0 Neben der prächtigen deutſchen n 155 aufrichtigen Begeiſterung, welche die Gedichte durd wehen, frappiert die oft ſo knappe, klare Jurm, welche die ſchönſten und tieſſten Gebanken 95 Allen gemeinſam iſt eine in ihrem äußeren 0 wande wechſelnde, doch am innerer Güte ſtets gleichbleibende dichterfſche Form. Kein daß ſelbſt ein ſo wähleriſcher Künctler wir 7 Kokhe ſich das„Reiterkied gur 55 zum Vortrag zur Laute erkor. Der Verlag bo Max Hahn in Mannheim har es 155 angelegen ſen laſſen, dem Buche ein würdiges u außeres Getwand zu geben, ſodaß das Buch auch alß Geſchenk ſicher ſein, 15 ſich ohne 9 wegen ſeines vo 5 buccheen urtt Freude zu begri⸗ halles ſchnell in der wird. Das wäre befonders 1 ßen, da der Erkrag des Ancde Unterſtützung hilfsbedürftiger 15 ſturmleute“ beſtimmt ſiſtt 1 trägt 1 M. 20. Außer in allen Püſchel in 2 Maun⸗ auch bei Herrn Zahlmeiſter P. Mannheimer U⸗Schule(Zahlneiſter in aallh heimer Landfturxm⸗Bataillon) das e 25 ——— Sur&rseföpfle welche Jur Die große, erfolgreiche*. Zeit das einzigartige Kräftigungsmit in Lazaretten, Krankenhäuſern, durch kaſſen uſw. für Verwundete, Erſchöpfte, Blutarme, Nervöſe, ſowie nach großen luſten, fieberhaften Krankheiten, in der Retonvul zenz, bei Magen⸗ und arnerentucger rungsſtörungen uſw. finden wird, iſt in ſamkeit dieſes blutbildenden Kraftſpenders det. Bioſon hat dreimal ſo viel Nührkraf Ruchen Fleiſch und wird nach Proſeſſor don 155 ebenſo gut wie dieſes ausgenützt. 25 Zubereitung wie Kakao. Bioſon iſt in 9 211= keten zu M..— in Apotheken, Drogerden 5 lich und wird von leinem anderen ähnlichen in ſeinen kräftigenden, belebenden Scench und ſeiner Billigkeit übertroffen. 5 vom Bioſonwerk Frankfurt Matn, 81, Sraf AND Broſchrtre.„ n jener Zeit bis — * FF 2 W aae — NN 8N Dottmerstag, den 12. November 1914. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) oberrheinische Versicherungs- gesellschaft, Mannheim. jiun der heutigen außerordentlichen Hauptyers2 mmlung, die vormittags 11 Uur in den Geschäftsräumen der Gesellschaft, Augustaanlage 33, stattfand, waren insgesamt 3784 Aktien vertreten. Wie der Herr Vorsitzende aus- führte, habe sich die Notwendigkeit der beantrag- Een Kapitalserhöhung von 6aufs Mi lionen infolge der Erweiterung der Geschäfts- lätigkeit schon lange herausgestellt. Die Vorberei- 8 tungen seien schon früher getroffen worden, und es habe ursprünglich die Absicht vorgelegen, im Juni-Juli eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen, die über diese Fragen beschließen gollte. Imolge des Kriegsausbruchs sei diese Maßregel verschoben worden, und sie wäre viel⸗ leicht auch noch weiter verschoben worden, wenn das Reichsversicherungsamt nicht den Wunsch ausgesprochen hätte, daß die Kapitalserhöhung schon jetet vorgenommen werde. Nachi diesen Ausführungen des Herrn Vor- Sitzenden beschloß die Hauptversammlung ein- stimmig und ohne Erörterung, das Grun d- kapital der Gesellschaft um 2 Mill. Mk auf 8 Mill Mark durch Ausgabe von 2000 Stück auf den Namen lautender Aktien, Serie 7 und 8 z u erhöhen. Den Zeitpunkt der Durchführung dieses Beschlusses und die Moda- litaten werden eine neue Hauptversammlung be⸗ stimmen. Infolge dieses Beschlusses erhielt 5 5 der Sat- zung folgenden Wortlaut: „Das Grundkapftal der Gesellschaft ist auf acht Millionen Mark festgesetzt, zerlegt in acht- tausend Stück Aktien zu ſe tausend Mark; es zer- fällt in 8 Serien zu je einer Million Mark. Die ersten 5 Serien sind ausgegeben. Die restlichen 3 Serien von je einer Mill. Mark können zu einem erhöhten Kürse zur Ausgabe gebracht wer⸗ den und wird der Zeitpunkt der Emission dieser Serien oder eines Teils derselben durch ſeweiligen Beschluß der Generalversammlung fesigeseizt werden“. Der zweite Punkt der Tagesordnung über A b- ändexrungen und Ergänzungen des Gesellschaftsvertrages betreffend Er- Weiterung des Gegenstandes des Unternehmens Wurde ebenfalls einsummig genehmigt und dlie Solawechsel der Aktionäre beseitigt. Der Gegen⸗ Stauck des Unternehmens wurde auf den Betrieb der Versicherung gegen die Folgen von Krank- leilen, gegen die Folgen von Beschädigung von Spiegel. und Glasscheiben, gegen Schäden an Kunst-, Liebhaberei- imd ähnlichen Wertgegen⸗ Sländen, gegen Beraubung, räuberische Erpres- sung sowie Veruntreuung, gegen Wasserschäden aler Art sowie Miets- und Betriebsverlust aus solchen Schäden, gegen Schäden an Generatoren und Maschinen aller Art sowie Miets- und Be⸗ ſriebsyerlust aus solchen Schäden, und auf den Be- lrieb der Rückversicherung in den Hagel- und Lebensversicherungsbranchen ausgedehnt. Die neue Satz ung, die den heutigen gesetz- lichen Vorschriften und den Bestimmungen des Kaiserlichen Aufsichtsamtes kür Privatversiche- rung über die Vermögensaulage angepaßt War, ge⸗ langte vollständig zur Verlesung und wurde ein⸗ stinmnig genehmigt. Aus Aktionärkreisen wurde der Verwaltung ge⸗ Hanket, daß sie in kluger Voraussicht die Erwei⸗ lerung des Geschäftsbetriebes seit Jahren plan- mäßig vorbereitet hnabe. Wenn wir, woran nickt zu zweifeln sei, siegreich aus diesem Kampf lier- korgehen, so werde sicher ein groBer Kuf sehwung kommen, in dem auch die Früchte der jetzt beschlossenen Maßregel zu Tage treten werden. Allgemeine Elektrizitätsgesell- schaft, Berlin. In Ergänzung unserer gestrigen Ausführungen 0 Prozent Div idende gegen 14 Prozent i. V) kagen wir jetet aus dem Geschäftsberiecht Olgendes nach: Am jüngsten Geschäftsſahr, das unmittelbar Jer Ausbruch des Krieges schloß, hatte die Ziffer don Umsatz und Auftragsbestand die des Vor- ſalres noch liberstiegen, obw'ohl die politische und Mirtschaſtliche Spamung allgemein schon drückens enpfunden wurde, und es hätten die Entwicklung uuch die Erträge der Geschäfte die Ausschüttung emes gleichen Gewinnes wWie im Vorjahre geslattet Wenn nicht durch den Wellkrieg eine ver dere Sachlage geschaffen wäre. Uweber zan zeiche Laänder der alten und neuen Welt sind un⸗ zere Auslandsorganisationen verbreitet, die gegen- Wärtig teils völlig gestört sind, teils nur unzu- telehend aufrecht erhalten werden könmen. Das rseegeschäft, das wir, in Argentinien, Mexiko aunl Sudafrika zum Teil in der Form besonderer 1 Aschaften, betreiben, liegt beinahe gänzlich darnieder. Minderbewertungen unseres Effekten⸗ besttzes und Verluste an Außenständen im Iu- und Ankende werdden wryermeidlich sein; ihrer Um- lang wird erst Kriegsereigi dlie Weitere bestimmen, Entwickelung der indes gebietet die Lage, schon bei Aufstellung dieser Bilanz solchen Risiken, soweit eit a rgsame Beurteilung es zu- Die Liquidität unserer Mittel ist unverändert günstig geblieben; läht, Rechnung zu tragen. Bankguthaben beträgt rund 77 Millionen Mark. Am Schluß des Geschäftsjakres betrug die Zahl Unserer, Sind wie bis— Ellten 65 100; darin her die Sren deutschen Tochter- Eabriſen Mailand, Riga und n die Mobilwachung wur- -⁸²] 13 000 Angestellte entzogen. Vorbereitete Gründung der A. G. ist programm- Der Vorzugsaktien a Hn Worden. im on 22½ Millionen Mark kam die für die ehn Jahre von uns garantierte Sprozentige Verziusung zustatten. Von den 20 Millionen Mk. Stammaktien übernahmen wir 16944 000 Mk., von denen 9 Millionen Mark bisher mit 25 Prozent eingezahlt sind.“ Aeprozentigen Ueber die einzelnen Fabriken usw. Wird u. a. ausgeführt:„Die von der Maschinenfabrik he Lestellten Maschinen und Transformatoren be- Ziffern sich auf:1 23,162(122.452) Stücke m. 1 840 273 (4078,987 KW Leistung. Die Kleinmotore n- fabrik lieferte ca. 2000 Maschinen mehr als im Vorjahre. Der zur Vergrößerung errichtete Neu- bau ist im Berichtsſahr bezogen worden. Der au⸗ fänglich Verminclerte Verauf von Trausforma- koren hatte in den letzten Monaten des Berichts- jahres durch die Einführung neuer verbilligter TIypen sich wieder geloben. Die Lokomofi v- fabrik ist nach Hennigsdorf in neue Werkstät- ten verlegt worden, die aus drei Montagehallen bestehen und mit den vollkonnnensten Werkzeug- maschinen ausgerlstet sind. Von 27 Lokomotiven für die preußische Staatsbahnverwal. tung Wurden zwei vollendet; auch Triebgestelle für den Versuchszug der Berliner Stadtbaſin ge- langten zur Ablieſerung. Die Ahteiſung nahm die Fabrikation von schienenlosen elektrischen Traus- portfahrzeugen und Autokränen auf. Die Be- Schäftigung der Turbinenfabrik war bis auf die letzten Monate, in denen der Auftragsbestand nachließ, belriedigend. Turbo-Dynamos wurden bis zur Größe der 2 500 KVA lergestellt; die Fabrikation slieg auf 304,33(550,908) KW. Oie Fluglechnische Abieiſung war lebhaft beschäftigt. Auf dem Flugplatz in Nieder-Neuendorf wurden Zahlreiche Militärflugschüber ausgebildet. Der Umsatz an Scheinwerlern erhöhte sich. Auch die Beschäftigung der Signalſabrik befriedigte; für das Ausland lagen größere Aufträge vor. Der Kupferbedarf des Nabelwerkes Oberspree er⸗ reielie mit 33 250 t nahezu den Verbrauch des Vorjallres. Der Absatz von Metalldrahtlampen erhöhte sich trotz des durchi längere Haltbarkeit beschränkten Verbrauchs. Ein bedeutender Fort- Schritt war die Einführung von Halbwattlampen, deren Typenzahll wir vergrößert haben. Unsere Bemihungen, kleinere Lichtquellen herzustellen, Wurden mit Erſoſg fortgesetzt. Die Spiraldrahi- lampe bewährt sicht namentlich auch in der Schiffs- beleuchtung. Im Gebiete des Berg- und Hüttenweseus war die Bautätigkeit schwach; die Aufträge der Schwerinduskrien waren meisteus Reste des vor- jährigen Bauprogrammes. Dagegen wies der lau- ſende Bedarf an großen Dynamos Motoren für Pumpenantrieb, Ventilatoren, Förder, und Walzen⸗ Zzugniaschinen einen Umfaug auf, der hinter dem cdes Vorjahres kaum zurückblieb. Der Umfang des Geschäftes in Straßen und Kleinbahnen blieb hinter dem des Vorjahres nicht zurück. Unsere Straßen- und Kleinbahnbetriebe arbeiteten belriedigend. In dem neuen Geschäfts- jahr äußern sich dieEinwirkungen des Krieges ver- schieden; auf einigen Bahnen verminderte sich der Verkehr, auf auderen, namentlich Ueberlandbah⸗ nen, zeigte sich eine verstärkte Inanspruchnahme. Von den Arbeiten für die Seimellbahn Gesund⸗ brunnenNeukölln ist der Bau der Strecke vom Elumboldthain bis zur luvalidenstraße in Angriff genommen und der Grungderwerb deilweise durch⸗ geührt. Auf den Vollbahnstrecken Halle-Magde- burg und Lauban-Königszelt werden Oberleitung und Kraſtwerk in diesem Winter vollendet wer⸗ den. Die ungestüme Entwicklung der Kraftiahrzeug- Industrie hatte einen häufigen Wechsel der Typen und Modelle und hiermit eine Entwertung der Be- stände hei der Neuen Automobil-Gesellschaft ver- Ursacht, der frühere Juventarisierung nach un⸗ serer uunmehrigen Auffassung nicht in ausreichen⸗ dem Maße Rechnung trug. Als alleivige Iuhaber des Aktienkapitals laben wir deshalb den von der ellschaft bis zum 31. Dezember 1913 erzielten schuß zu Sonderabschreibungen auf Be- Stancle, Halb- und Fertiglabrikate verwendet und der Gesellschaft einen Teil ihrer Schuld erlassen. Das laufende Geschäftsjahr litt unter dem Nieder- gang der Automobil-Iudustrie. Seit Ausbruch des Krieges wird die Beschäſtigung der Gesellschaft ſast alisschließlich dureli! Militärlieſerungen in An⸗ spruch genommen, und diese ludustrie, die jetzt ihre hohe Bedeutung für die Landesverteidigung erweist, wWird sich nach Flerstelluug des Friedeus, Wie Wir hoffer, zu neuer Blüte entwickeln.“ Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt folgendes Bild(in 1000.);: 85 1913/14 1912/13 1911/12 A. 0 2 Rohgewinn 22,652 33,805 28,103 Unkosten 1,„183 867 Steuern 2,122 2,233.700 Abschreibungen 894 830 719 Obligat., Emiss, Spesen„381.072 Reingewinn 18,163 28,168 23,744 323 736 6⁴² Zusammen 18,893 28,904 24,387 erfolgreichen Die Gewinnverteilung wird wie folgt beantragt: 1913/4 1912/3 191½¼2 Dividende in pCt. 105 149 14*) do. in 1000. 15,500 21,700 18,200 Aufsichtsratstautième 45 775 650 Rückstellungs-Konto.—.500 3,000 Kückstellung f. Talonsteuer—— Gratifikationen usWww. 1,200 1,200 900 Unterstützungsfonds. 1,000 1,000 90⁰ Vortrag auf neue Rechnung 728 72 737 ) Auf 155 Mill.᷑ 4 Auf 130 Mill. lu der Vermögensrechunung erscheinen i. à.(in 1000.): 1913/14 1912,/13 1911/12 Kassa 155 155 188 Wechsel 6,043 5,700 4,311 Kautionen 9,807 9,524 9,323 Konsortialkonto 9,659 7,602 4,884 Effekten 56,560 42,910 31,813 Bankguthaben 76,973ʃ) 77,582 37,432 Guth. b. d. B. E. W. 10,502 7,191 6,403 Debitoren)%Cü Guth. b. d. Zweign. 22,244 30,984 28, 188 Installat. m. läng. Zahlungsfristen 2% Anlagen in Arbeit 33,500 37,075 29,065 Fertige Waren. 20,274 24,441 22, 701 Guth. d. Lieferant. 18,055 13,410 15,993 Guth. d. A. E..-Untern. 1,270 1,848 8,315 Guth. eig. Betr. 26,374 17,009 15,247 Guth. a. Anz. usw. 286,199 26,453 26,377 ) Nach Abzug von 34.60% Guthaben der A. E..-Schnellbahn.-G. Jeldmarkt, Bank- und Börsen- Wesen. Oesterreiehische Kriegsanleihe. Wie wir in Ergänzung unserer heutigen Mittei⸗ lungen erfahren, werden in Oesterreich 5½ PToz. Schatzscheine mit einer Laufzeit bis 1. März 1920 zum Preise von 97½ Proz. aufge- legt, was einer mehr als 6proz. tatsüchlichen Ver- zinsung entspricht. Die Zeichnung findet bekaunt- lich vom 16. bis zum 23. Nov. statt. Klle Zeich- nungen werden voll berücksichtigt. Außer dem Zeichnungspreise sind 57 Proz. Stückzinsen ab 1. November zu zahlen. Es sind 4 Zahlungs- termine vorgesellen, und zwar der 4. Dezember (30 Proz.), der 16. Dezember(30 Proz.), der 2. Januar(20 Proz.) und der 15. Januar(20 Proz.). IJBerlin, 12. Nov.(Von uns. Berl. Bureau). Wie der B..“ aus Wien gemeldet wird, hat Kaiser Frauz jJosef die Zeichnung von be⸗ deutenden Beträgen aus seinen Privatmittem für die Kriegsanleihe angeordnet. So sind bexeits bei der ungarischen Kommerzialbauk 5 Millionen Kronen durch den Privat- und Familienfond des Königs gezeichnet worden. Englische Kriegsanleinhe. Die Regierung wird nächste Woche die Ge⸗ setzvorlage über 200 Millionen Pfund Sterling 10jährige Kriegsanleihle einbringen. Der LZins- ſuß soll 3% Proz. oder 4 Proz. betragen. Herliner WMflektenbörse. Berlin, 12. Noy. Die gestern gemeldeten Er- folge auf dem westlichen Kriegsschauplatz und die Vernichtung eines englischen Kanonenbootes bei Dover kam in der Wirkung auf die Stimmung der Börsenversammlung durch erhöhte Unterneh⸗ mungslust zum Ausdruck. Für Werte der Waffen⸗ ſabriken und einiger Motorfabriken sollen Umsätze zui steigenden Kursen erfolgt sein. Auch die Kriegsanleine wurde von Bureau zu Bureau zu festen Kursen umgesetzt. Für französische, schweizerische, holländische und belgische Noten wurden wieder hohe Kurse genannt, dagegen schwächten russische wWeiter ab. Iägliches Geid War zu 5 bis 5½ Proz. zu haben. Der Privat⸗ diskont stellte sich auf 5% Proz. unter Hundert. New-Lorker Effektenbörse. NEWVORK, 11. November. An der heutigen 89 75 Slohtweohsel auf London— Fii ean,, 8.8855.9035 Weohsel auf London(50 Tage).3650.8700 Siohtwechsel Paris.1325.1175 Cable Transfeers 5 Slohtweohsel Berlinnnnnnnn 87— 377 Dabſe Transfees— Süber Bulltoof[nnnn 2 49.— 1989% Warenmärkete. Mennnbelmer Broduktenbörse. Mannheim, 12. Noybr.(Amtliche Notierungen.) Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht allders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in BReichsmark bahnfrei Maunheim. 11 Weizem inländisohe.—.— 27.50-27.80 Roeenn,,, 23.60—.———.— 24.—-25.— 24.30-28.— 5 bis 8 Hafer Hais 00 Welzen-Auszugsmehl 83 oit Mehenmabl, Sroimepf é) 1 8 Roggenmehf 72%/4g branod faus Tendenz: Geschäftsſos. Rotklee: Plähzer 180—100, Italiener 155—168, Luzerne lialiener 135—145, Esparsette 30—41. MNerliner Getreidemarkt. Berlin, 12. Noy,(Frühmarki.) Hafer somst geschäftslos und nicht notiert. Berliu, 12. Nov. Da zu den Höchstpreisen kein Angebot vorlag, blieb auch heute der Getreide- Marktes kam jedoch die Firma Armour mit um⸗ schäft wenig verändert. Chiengoer Warenmarbt. „Ckieago, 11. Noy. Bei Eröffnung des heutigen Weizeumarktes Faren die gestri- 2125 gen Schlußpreise gut behauptet. Feste Iendenzbe richte von den nordwesthichen Produkteuntärkten, im Verein mit ungünstigen Wetternachrichten aus Argentinien, wirkten recht vorteihaft auf die Preisgestaltung ein. Weitere Auregung boten im ferneren Verlauſe des Verkehrs Berichte über das Auftreten der hessischen Hliege, Scwie das rege gewordene Exportgeschäft. Gegen Schhuß des Ma rktes kamen jedoch die Firma Armour mit um- ſaugreichen Verkäufen heraus, und da auch über große Zufuhren berichtet wurde, tret eine Ab⸗ Schwächung ein. Die Schlußtendemg wiar stetig, bei —½ C. niedrigeren Preisen. nicengo, II. Norbr. Kürs vom 11. 10. Kurs vom 11 10 Weſren Sobmaſz Sopt.—— Nov. 11.40 112 Dez 115¼ 1157 lan. 10.45 1932 NMal 121½ 122˙ Mal 10.82 10.59 1218⁸ Park Sopt.—— Nov——— Dez. 685 381 Jan 18.22 18.17 Ma 71% NJ Ma 19.5 19.57 Roggon Rippen loko 112— Jal. 1925⁵ 10.17 Hafer Nai 83/ 38½ Nal 10.55 10.8 New-Korker Warenmarkt. Nework, II. Novbr. Kurs vom 11. 10, Kura vom 11. Wolxen Baumwolle loko 122/ 123½ flako—— Der. 122% 123½% Oxkt.—— Mal 130½% 130—] Sobmalz Naite Western 1167 11.77 mlx. Mo. 2 loko 385— 88½¼[ Kaffee Aetreſdefracht Rio loko g 528 nach Llverpoo 6— 6—[Zucker 451.01 nach London 9— 3—[Petroteun.45.45 1¹. 10. Speok loke 375—10³ 975—1052 Sohweſne lelokle 5 zobwere 5—— 3 Zufukren 70 6⁰⁰ 20 0⁰ 5 davon in hleago 0 0⁰0 909⁰ Londoner Meialimarkt. London, 11. Horbr. Kupfer: Kassa 50.½, 8 Honsts 51,. Elektre per Kasse 53.—, 3 Honate— Best-Selekted. Kasse Bonate—.—. Zinn: per Kassa 138,.—, 3 Honste 137.—, Zink: per Kassa 247 —.—. 3 Blef ber Kassa., per Hovbr. 170 Queoksſider———. Mlasgower Roheisenmarkt. Glasgos, 11. Novdr. Roheisen, per Casta 49.0,% per 1 Ronat 48.8½. batzte Handelsnachrichten. r. K6In, 12. Nov.(Priv--Tel.) Nachdem das Deutsche Bleiweißkartell erst vor⸗ gestern eine Erhöhung um 2 Mk. beschlossen hat, ist heute der Preis im 1 Mk. abermals herauf⸗ gesetzt worden, und zwar infolge der Verteuerung der Leinölpreise. Bleiweiß kostet demnach in Stücken 64/% Mk., als Pulyer 65% Mk. und Oel⸗ bleiweiß 71%½ Mk., beim Bezuge von 10 Lonnen Frachtgrundlage Köln. r. Düsseldorf, 12. Nov. Wie verlautet be⸗ absichtigt eine Aktionärgruppe der Deutsch-luxem: burgischen Bergwerks und Hütten-Akt.-Ges. in Bochum in der am 24. ds. Mts. stattfindenden Generalversammlung im Gegensatz zur Verwal⸗ tung eine kleine Dividende zu beautragen und 2 Wwar aus der zu 6 000 000 Mark geplanten Kriegs- rücklage. Der Aufsichtsrat ist jedoch nach wie vor für dieses Jahr gegen Diyidendenausschüttung, so⸗ daß ein solcher Antrag der Aktionärgruppe kaum durchgehen dürfte. r. Düsseldorf, 12. Nov. Der Aufsichtsra der Phönix-Brauerei-.-G. in Duisburg-Ruhrort beantragte eine Dividende von 8 Proz, gegen 10 Prozent im Vorjahre. Berlin, 12. Nov.(Von uns. Berl. Bureau). Aus Amsterdam wird gemeldet: Die neue ho!. ländische Staatsanleihe Wird jetzt mit 275 Millionen fl. in Aussicht genommen, Währenc seither 250 Millionen geplant waren. JBerlin, 12. Nov.(Von uns. Berl. Bureaii), Der Aufsichtsrat der Schlesischen Handelsbank A. G. beschloß, wie aus Breslau gemeldet wird, der Hauptversammlung die Verteilung einer Di⸗ vidende von 6 PrOz. vorzuschlagen. Aus det Gewinn des abgelaufenen Rechnungsjahres 1913=14 sind durchweg reichliche interne Zurückstellungen vorgenommen worden, durch weiche flir etwaige infolge des Krieges entstehende Ausfälle Vorsorge getroffen ist. WIB. Wien, 12. Nov.(Nichtamtl.) Die sück⸗ slawische Korrespondenz berichtet aus Raguss: Einer Meldung aus Cetinje zufolge hat Frankreieh Montenegro einen Vor⸗ schuß von 30 Millionen Franes bewil⸗ ligt. Das Geld ist in einer Goldsendung über Antivari eingegangen. WITB. Galatz, 12. Nov.(Nichtamtl.). Mehrere Besitzer von Schleppschiffen wurden heule davon verständigt, daß ihre Schiffe und Schlepper, die sich bei Ausbruch des Krieges in Reni und Kili a befanden, von den Russen beschlag⸗ nahmt wurden. Die Schiffe waren mit Gelreide beladen. Die Geschädigten haben sich in einenm Protest àn die europäische Donaukommission ge-⸗ Wandt. PE.cccccccccccc Verantwortlich: Für Politik: Dr. Friiz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; kfür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung; I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; tür den Iuseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. M. b. H. Direktor: Ernst Müller. 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger Vodiſche Neueſte Dachrichten. Donnerstag, den 12. Nopember 1914 5 7 in Unterlaſſen, kann das Gericht nicht davon ab⸗ 2 dichten 2 Nmase gaben die zum wafſendien emberuſenen er er de kegge e e Schiffatrts Nachricßten vom Handlungsgehilfen Anſpruch auf Weiter⸗ zahlung des Gehalts auf die Dauer von ſechs Wochen? Urteil bes Kaufmannsgerichts Mannheim. Wer Kläger, Ferdinand Phleg haar hier iſt als Expedient bei der Firma Kunheim und Co., Fabrikation chemiſcher Produkte in Rheingu kälig geweſen. Am 4. Auguſt wurde er zum Wafſendienſt einberüfen. Sein gehalt hetrug 145 Mark. Er klagt auf Zahlung desſelben für den ganzen Monat Auguſt, ſowie für die Zeit vom 1. bis 14. September, und zwar Rimmt er es für die erſten drei Auguſttage auf⸗ grund der geleiſteten Tätigkeit, für die reſtliche Zeit aufgrund des§ 63 H..B. in Anſpruch. die ganze Forderung beträgt 225 Ma Dem Betrage nach iſt ſie nicht beſtritten. Be⸗ von Monats⸗ e klagte verweigert aber ipen die Weiter gahlung des Gehaltes ſiber den 105 nkt der Gißbernfung des Kläger bünaus. Begenüber dem 8 63 H..., der beſtimmt, daß im Falle UnRperſchuldeten U nglüch's dem an der Dienſtleiſtung verhinderten Hand lungs 80 das Gehalts ſechs Wochen 155 weiter verden muß, vertritt die Beklagte die g, weder kön ne der gegenwärtige Krieg gemeinen, noch die Einberufung zum Waoffendienſt im beſonderen als ein Unglück an⸗ werden, auch nicht in wirtſchaftlicher Doer Kläger als unverheirateten Mann bedürfe ber Weiterzahlung des Gohalls guch gar nicht, denn er habe ja als Kriegsteil⸗ Hehmer ſeinen Lebensunterhalt; was die verhei⸗ rateten Angeſtellten angehe, ſo habe ſie(die Be⸗ giehung. Hagte) ſehr meitgehende Fürſorgemaßnahmen getroffen; es werden den Familien der einberu⸗ fenen Angeſtellten noch förtgeſetzt das Gehalt weiter bezahlt, in Höhe von zent, je nach Kopfzahl Unnerheiratsten Ungeſtellten, iie Angehörige zu unferhalten hätten, ſei auf beſonderen Antrag ſuieſe Vergünſtigung gewührt worden; bei dem Kläger komme nach ſeiner eigenen Angabe dieſer Fall nicht in Bcetracht. Der Kläger boxruft ſich kechtſprechüng des Kaufmannsge zim und hemerkt noch, auch er Vater Unterſtüttzung zu gewäßre N. aber nicht die Beklagte um die Zubiſligung 0 bitten, ſondern he lediglich auf ſeinem geſe glichen Recht. gilſche Einigung war aängeſichts dieſer betderſeitigen prinzſpielſen Auffaſſungen nicht zu enreichen. 50 his zu 65 Pro der Famlie. Auch Ber 1 nuf die bisherige Mann⸗ habhe ſeinem Er wolle 918 9* Die Grinde lauten u..: J. Da“ Gehalt für die erſten drei Auguſtlage ſteht dem Kläger ohne weiteres zu, denn an dieſen Tagen hat er ja noch gearbeitet. Im übrigen kommt es darauf an, ob man die Einberufung zum Waffendienſt als„Unglück“ gelten laſſen ſolll. Iſt das der Fall, ſo ſteht dem Hläger auch der eingellagte Anſpruch auf Wei⸗ terzahlung d Gehalts für ſechs Wochen nach der Einberufung zu. Das Gericht hat bereits in dem Urteil vom 20. Auguft. Is in Sachen Herzer gegen Dun u. Co. ausgeſprochen, daß es die Einberufung zur Fahne im wirtſchaft⸗ lichen Sinne als Unglück anſehe, Es hat in der Begründnng ſenes Urteils ſchon aus⸗ geführt und kaun guch heute der Bekſagten nur Heftätigen, daß dieſe Aflſicht nicht die herrſchende iſt, wederv in der Litergkur, noch in der Recht⸗ ſprechung letzteres, ſoweit ſich bisher Über⸗ ſehen läßt—auch nicht in derfenigen der Kauf⸗ manusgerichte. Gleichwohl kann es von ſeiner Auffaſſung nicht abgehen. Es ſteht mit derſelben auch keineswegs allein. Auch die Handelskam⸗ mern Magdeburg und Hamburg teilen die Auf⸗ faſſung des Kaufmannsgerichts Maunheim. In der Tat wird man, auch bei höchſtentwickel⸗ tem valerlänbiſchem Empfinden und bei aller Hevyückſichtigung der ethiſchen Seite der Ein⸗ berufung zur Fahne, nicht darüher hinweglom⸗ men, daß dieſelbe, vein wirtſchaftlich hbetrachtet— unb nur dieſe Seite kommt für ie Gehaltszahlungsfrage in Betracht für den Einberufenen ein Unglück iſt, da ſie ihn ganz uUnvermittelt und auf unabſeh⸗ Bare Dauer aus ſeiner Berufs⸗ tigkeitherausreißt und ihn 715 1 9t, ülle wirtſchaftlichen Banhe, die er ge⸗ üpft hatte, ohne Rückſicht auf die Wirkungen zu löſen. Gewiß iſt es rich⸗ tig, daß verheiratete Angeſtellte davon viel mehr getroffen werden unverheiratete; gber das Geſetz macht dieſen Unterſchied nicht und es läßt ſich auch nicht ſagen, daß bei unverheirateten Angeſtelllen eine wlelſchaftliche Schäbigung aus⸗ geſchloſſen ſei. Gbenſo iſt es durchaus Kichtig, daß unter der Veranlaſſung der Einberufung zur Fahne, dem Krieg, auch der Arbeitgeber Prinzipal) zu leiden hat, oft nicht minder, viel⸗ leicht euch mehr als die Angeſtellten, und es ift ferner nicht zu beſtreite n, daß der§ 63.G.., wenn zu gleicher Zeit eine größere Anzaßl von Angeſtelllen demſelben Prinzipal gegenitber ihn iſyruchen, ganz anders ſwirkl, als wenn es eeiniger meniger Angeſtellten handelt. Aber auch in Rieſem Siune macht eben das Geſetz keinen Unterſchied und es kann ſa auch in Frledens⸗ zetten vorkommen 3z. B. beim Auftreten von Epidemien daß viele Angeſtellte gleichzeltig erkranken, der Prinzipaf vielleicht mit; dennoch ede in dieſem Falle niemand daran denken, den§(s nicht anzuwenden. Hiernach iſt unter Aufrechterhaltung der bis⸗ berigen Rechtſprechung des Gerichts dem Klä⸗ 527 auch die Hebuftegabiugg füy die ſechs Wochen des 8 83 zuzubilligen. Durchuus anzuerkennen iſt die untfangreiche, ſiber das was nach 8 63 als geſetzliche Mflicht in Betracht kommen könnte. weit hinausge hende Sorge der Beklagten für ihre verhefrateten ein⸗ berufenen An geſtellton, Aber We Anerkennung, ſo ſohr ſie für den Kläger Veranlaſfung ſein könnte, ſein Vargehen gegen die Beklagte zu als Beg! ſich etwa um die Erkrankung eines ober lich zu fordern hat. Bemerkt ſe es der Beklagten fr eigeſtanden bä Für ſorgemaßnahme u mit ihren Aut eine Vereinbarung zu treffen, in dent Sinne, wie ſie ihre Fürſorge tatſächlich hat: Weiterzahlung des Gehalts an die Familien der verheirateten einberufenen Angeſtellten, Verzicht auf die Gehaltszahlung ſeitens der Nichtverhei⸗ rateten. Es iſt kaum anzunehmen, daß der Klä⸗ ger ſich einer ſoſchen Vereinbarung widerſetzt hätte, wenn ſie mit dem geſamten Perſonal als⸗ bald getroffen morden wäre. 3. Es iſt demuach, da die eingeklagten Befräge unbeſtritten ſind, der Klage ſtatfzugebon. —— eeee Febler unlängf Diebftähle Monaten ö ilt wor⸗ 68 6gibt es eine Merl und En deut Geh Rechisaupl Wird 3 Krauß verteidig Mongten Gefängnis verurtkeilt. Terglöhner aus Negarau iſt dork Ki eéiner Frau Harran eingeftiegen Verfikoſh 40 M. in Bar ent Gefän 3 Eeinem 0 duntag, 1. Franz D Stunde Ar der woht zeutſchbanter 6111 1u nachmfttags etne lSgegangen. er zurbcktam, fand er die Türe er Wo önung mit Gewalt erbrechen und Vertjkoſp fehlten Goldfſumme Bon 93 60 Mark, ſoſpſe tes von 4d Mf. Der Uunt derß bas ganze Geld weggenomman halt ein„richtiger Je mand vom ſich den Vermukung, Haß 2 gezeſen ſei, ſonnder Häuſe. Während die Frau des oh noch mit Wauggenoſſen in Vermutungen erging, kam dor auch im Hauſe Schloſſer Schubork hinzu. Er war rber ſtellts ſich ſo; im Taumel fat er tritt und flel zit Boden. Dabsi reppelte es wie Gold in ſeinen Hoſentaſchen, was den Argwohn von Frau Deutſchbauer wachrief. Sie griff dem Betrunkenen in die eine Hoſentaſche und brächte Hand voll Geſd und einen der geſtohlenen herhör. Es zeigte ſich, daß das geſtohlene bis auf 85 Pfennig noch vorhanden war; ſaſt genau noch mit hatte Tage zuvor k. er allerlei Aus⸗ lte von nichts mehr wiſſen und ſchwatzte Zeug. Das half ihm aber alles nichts, 5. Mougten Gefänguſs berurteilt. 176 Ziffer 3 wurde Fäßbrifarbeiter Georg Heidelberg, zuletzt in von Möngten Ahnt ſiber wohnende betrunken einen Fehl⸗ Cine Ringe Geld enn den eigenem hltar Rauſch hatte ſich e Geld ange ſchafft, Heute * jugchte 30 flüchte, ungereimtes er wurde zu Wegen Vergehens gegzen 5 gegen den 35 Jahre alten Leonhard Bogs aus Neckarau, eine ausgeſprochen. 35 6 Gefängnisſtrafe dd. Das Eiſerne Kreuz wurde neuerdings ver⸗ ſchiedenen bekannten Herrenreitern verliehen. Es ſind dies Lt. Frhr. v. Bottlenberg(1. Leib⸗ Huſaren⸗Regt.), der verſchiedentlich die Pferde des Kronpriuzen in Herrenreiten ſteuerte, Et. d. Reſ. W. Dodel, der hauptſächlich im Sü⸗ den 975 Reiches lätige Leutnant Giulini(2. Eheb.⸗Regt.), Lt. b. Görne(15. Huf.) und der hauptſächlich bei den Rennen in Karlshorſt als Richter amtierende Rittmeiſter von Willig 8r. Gefallene Sportsleute. Von ſchweren Ver⸗ luſten betroffen wurde der Berliner Ruderverein „Hanſa“, deſſen Mitglieder Becker, Skriwe, ſowie die beiden hervorragenden Renuruderer Bading und Schröder den Heldentod fanden. Von be⸗ kannten mitteldeutſchen Sportsleuten blieben auf dem Felde der Ehre: Reichel und Hoheiſel(Leip⸗ ziger F. CE. Wacker), Polſter(V. f..s⸗ Leipzig), Mülter und Petzold(Leißziger Ballſpiel⸗Cl.), Wen⸗ (F. C. Eintracht⸗Leſpzig). Fürs Vaterſand gefallen iſt der Meiſter⸗ ſchaftsringer Phili ipp Feil vom Athletenklub Schwetzingervorſtadt. Briefkaſten. S. H. Albertville iſt eine Feſtung. Albertpille befindlichen Kriegsgefan⸗ Sis unmittolbar ſchreibon; irgendeſner 87. 48 Ahonnentin An einen in gönen könſten bvauchen nicht deren Perſon. hühnlich und ſchlages den genen S. G. S Sie bie Vermitteluſig an⸗ Sie adreſſteren den Brief wie ge⸗ ſchreiben an Kopfe des Briefum⸗ Vermerk nieder! Ariegsgefan⸗ Ung. Der Brief muß offon ſein. Bpiefe für die Mannſchaften S. M. S. „Gneiſengu“ ſind an folgende Abreſſe zu Soldat k. K. auf S. M. S.„Gneſſenau“ Mar einepoſtbureau Berlin. Paketſendungen können unter der gleichen Adreſſe auch nach Berlin an das Marinepoſtbureau garichtet werden; kürzer iſt es aber für Pakete, wenn dieſe nicht nach Barlin an das Marinepoſt⸗ bureau, ſondern nach Kiel oder Wilhelmshaven, je nachdem die„Gneiſenau“ ſtaktonſert war, gerichtet werden. Weitere Auskunft können Sie auch jedorgeit von dan Kanzlei dur hieſigen Poſtdirektion erhalten, die Zernde alle gewünſchte Auskunft gibt. 1 „Rhenus 36“, „Mannh. 16“, Leuende cker, men Angekom: Hafenbez „Cornelia“ von 5 maae Kopp, non Angelommen „ Klbes 5 3o! e ichert, N. Verko Nidel: Spitzley, Bekanntmachn ug. Aufgebot vot Pfand⸗ ſcheinen. Es wurde ber Antrag geſtellt, folgende Pfans⸗ ſcheine des Städt. Leih⸗ amts Maunheim, welche ange blich abhanden gekom⸗ iton ſind, nach 823 der Leih amt sſatzungen 1 ungiltig azu erklären: 3984 KLit. A Nr. 44400 bom 23. Maf 1914, Lit. 01 Nr. 36992 vom 12. Lit. BII Nr. 9. Uhur 11. Funt 1914, Lit. BII Nr. 79474 vom 31. Dezember 1913, Lit. B1 Rr. 90299 vöm 11. September Lit. AI Rr. 50983 vom 28. Juli 19134. Die Inhaber dieſer Pfanpſcheine werden hier⸗ mit aufgefordert, ihre An⸗ ſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine innerhalß 4 Wochen vom Tage des Er⸗ ſcheinens dleſer Bekaunt⸗ machung an gerechnet heim Städt. Leihamt Lit. O 8, Nr. 1, geltend zu machen, widrigenfalls dieKraftlos⸗ erklärung oben genaunter Pfandſcheineerfolgen wird Maunheim, 9. Nop. 1914. Städtiſches Leihamt. 71* Zwangsverfeigerung. Freitag, 13. Nopbr. 1914 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 6, 2 dahier gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ woge öffentlich verſteigern: Kaeſſenſchrank, ſowie Möbel und Souſtiges. Mannheim,12. Nov. 1914. Weber, Gerichtsvollzieher. Zwangsverſteigerung. Freitag, 18. Nov. 1914, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal, N 6, 2, hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 96879 1 Piauſo, Möbel und Sonſtiges. Sonimer, Gerichtsvollzieh. Bei Umquartierung iſt es Wunſch all. Soldaten, ihre Quaxtiere„möglein der Nähe der N 6⸗Schule u. der Kaſerne M 4 zu haben. Übernahme miten. ohne Verpflegung. 9221¹ Joſef Thomas „Zum Schloßkeller“ L 4, 9 Telephon 4798. 1013, Struckman! 15 Oſtlamp, Hoſenbezirk vo Aſchein, 1615 v. enkirchen, „Elslein Caub“„Bitteführ, v. Ruhrort „Sloxkenburg“ Kiſſel, von Ruührort, 83 85 „H. Stinnes 22“, Kappus, von Duisburg, Dz Kohlen. „Agnes Maoria“, Walfer, v. Ruhrort, 3070 Dz Mannheimer Bafe nverkehr. Hafeubezirk No. 1. An⸗ imen am 9. Noveml E. Amſterd. 9. Haſenbegirk No. 3. 1am 9 9 1 von irk No. 5. Angeklommen am 9. November. Dz. K Ru ohlen. Ruhroxt, von 687 0 Nhei 10. 9 Neuß, N, 64 v. Weſſelge, 7500 Rot⸗ Kabeljau, zungen, Le Hechte Karyſen, Schleien Zauder, Felchen 8 Regenbog. yhrell. Ger. Aale, Lachs Bücklinge, S sprotten Rehe ſehr biſl. ganze v. Schlegel und Rücken Pfd. von Mk..— an Vorderſchlegel Pfund 85 Pf. ganz und zerlegt Bratgänſe von Mk..50 an Gans v. Mk..50 an Suppenhühner Hahnen, Enten Fafanen bon Mk. 2— an Feldhühner Große Wif denten Mk..50. 92 1, 14 Jzwischen 1u. 2. Felephen 299. Ae ezet End uſth uilen her, vermög., w. Heirat. Off. u. eeeeee eeeeee 25 000 Mark auf nur feinſtell. Hypothek ev. mit Bürgſchaft fofort auszuleihen. Offt. u. Nr. 98874 an die Exp. dieſ. Bl. Milzere oder ſonſtig geeignetes Gebände zur Anlage einer Malzkaffcc⸗Fabrik zu mieten oder kaufen geſucht. Offerten unter Nr. eeees 8. ⸗Gebüube 38999 an die 25 80 Möbliertes Zimmer Nr. voll. Penſton von Kauf⸗ mann, auf 16 Noy. geſucht. Off. m. Preisangabe unt. Nr. 9220 an die Erped Vohn⸗ l. Schlafzic. elegant möbl. m. Schroibt., S ſucht ijg. Ehepaar. Frl ſucht 2 leere Zim. mit Kuüchenben. oder möhl. Zim. Off. ur. Preisangabe Rr. 9198 Beſer⸗ Geſchäftsdame 0 möbliertes Zimmer, mögl. mit Wadeetarich. 1 Dampfheigung. Off. unter Off. u. Nr. 9218 a. d. Exped. Nr. glht an die Exped. ſür Lazarette n. 70ff. 75 J. Knab Wir bringe mandierende u uachſtehende? Generals zur Verordnung für den Befehlsbereich des ſtellper⸗ retenden Generalkommandos Verordnung des Lont⸗ öffentlichen Keuntuſß des XIV. Armeekorps. Jede deutſchfeindliche Kundgebung, ſome ede breit 1 unwahrer Nachrichten über den arit zer ſich etue 15 Kn udgebung, ſel 0 5 ſchuldig Macht, ſérnzr illiger iſſiger Weiſe unwg en öber den Krieg verbreitet, oder zur 5 91 gegen, das e oder anreigt, Höher Geſet ges ſüh ie Verbot aufforderk 511 einem Hahr 57889115 lrilt ſof 591 in 101 urg, den 6. November 1914, Der kommandierende General Bekanntmachung. Erl eees der Ne 1 ſür ̃ der züt zür r Führußg dek geeignete Kraft geſucht. Angebote mil Angabe der Gehaltsauſprücht ſ18) neten Bürgermeiſteramt alsbald eit⸗ eichen, das auch nähere Auskunft erteilt, Ladenburg, 9. November 1914. Bürgermeiſteramt. unterz den A K irchen⸗ Anſage. Katholiſche Gemeinde, Freitag, den 13. November 1914. Jeſuitenkieche. uhr Amt am Altat des ge nislaus Koſtta, zugleich Schülergsttesdienſt. Während der Woche findendie Aſkerſeclen⸗Andachſeg bezw. die Audachten für Heer u. Vaterkand ſewes abends ſ½8 Üht ſtatt. Für die ins Feld zeit Gelegenheit zisheuben Soldaten iſt ſehgt zur 91 Beicht gebgten. In den weiteren Kämpfes füt des Vaterlandes Schutz und Hhee fanden den Heſdentod unsete lieben Rameraden die Leutnants der Reserve Frey, Wegerle Vogt und Wellenreuther Ehre ihrem Andenken Im Namen des Offizieckorps des Landwehr⸗Bezitks Mannheim Esch, Oberst. ücht 90 Auschnösdecn kür Millktärbemden umd ⸗Hosen sofort 3el Sal. Hirsch II., 6 2. 2 390³⁰ verf, im Nähen Drollet, Richard ſtraße 9. 5 auberes, 115 Mädchen ſofort geſucht. Jakob, f 121 Auſtänbiges Vor 1 ſofort geſucht. Vorzuf 1017 —5 Uhr ung 1 Lehrmädchen ucht, Tehulene mit gut, Se 0„Faber, Kplonſal Herrm. Fa 4425 — eldſtk. Hekrag. Klelder höchſt. Preiſen Hoers Allh adlung, H2, n Herlen⸗. mit zu verkaufen. 200 5955 Se beren„. Schokolade! 5 30 Ztr. Vanille⸗ Schole⸗ labe, 100 Grämm⸗Tafeln E Itr. Mk. 105—5 in k⸗ Pfd.⸗Pak. 10 Zix. reinen Kaka à Mk. 175.—, ab Station gegen Nachnahme bzugeben. Erſtklafftg. Fabrkkate. Ang. u. an die Exved, eft ſhäb. Freilauf preiswert Ttichtiger Reltede, gut 1 ſucht Re. Ein achtjähriger „ 17 Aelt Peeſe pn in aus erf, g. näh. d 6 fec im Zug, b. Vut 3 81 Hei wee 15 17, 20 5 or. eer⸗ tlektr. Licht ſoſost— vermtefen. 9217 Näh. A 8, 4, J. Stock. — e bell, F. achteg hils eöel, —— 8 3 — ** —— ** Tonnerstag, den 12. Nopember 1914. (Abendblatt) —— e Han gehte strang leicht durehgewaschen ung darauf gespült. man bei leichtester Arbeit eine blendend reine Wäsche. Ale on gras on er fabrik L. Minlos&. Co. i Köln-Ehrenfeld Besser als Selfe oder Seife und Soda Wäscht M. en W aul Olsss Scbptemerte das wWeltbskannts Waschpulver von unvergleichbarer Qualität. Preis nur 30 Pfg. das 1 Pffl.-Paket. Das Waschpulver Wird in heißem Wasser aufgelöst, in den Wasch- Fessel gegossen, in diesem die Wäsche gekocht, solche danach heiß In dieser Weise erhält Zu baben in brogen-, Kolonialmaren-, Apotheker- ünd Seifengesehäften Hofl. Sr. Königl. Hoheit des Großh. v. Hessenu., b. Rhein. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. ſichtsrates. rates. ſuchen unſerer wir diejenigen bei der deren Filialen, oder ſchaft zu deponieren. — Bierbrauetti Durlacher Hof.⸗6. vorm. Hagen Mannheim. Die diesfährige 20. ordentliche Generalverſamm⸗ lung findet Donnerstag, den 26. November d. Is., vormittags 12 Uhr, im Sitzungsſaale der Rhei⸗ niſchen Creditbank in Mannheim ftatt. Tages⸗Ordnung: 1. Geſchäftsbericht des Vorſtandes und des Auſ⸗ 2 Genehmigung der Bilanz p. 30! September 1914 3. Entlaſtung des Vorſtandes und des Auſſichts⸗ 4. Verwendung des Reingewinns. ö Unter Bezugnahme auf§ Herren 1 Generalverſammlung behufs Entgegennahme der Eintrittskarten ihre Aktien Rheiniſchen Freditbank, Mannheim und auf dem Kontor der Geſell⸗ Mannheim, den 2. November 1914. Der Aufſichtsrat der Bierbrauerei Durlacher Hof.⸗G. vorm Hagen. Dr. Broſien, Geh. Kommerzienrat. 7 unſeres Statuts er⸗ Aktionäre, die an teilnehmen wyllen. Reſtauration zur Oper O 3, 21—22 Einquartierung wird an⸗ 1195 weißze, krische und 92448 Kontor: Luisenring J7, 19, Ruhrkohlen u. Koks deutsche und englische Anthrasit in bester Cualitat liefern zu billigsten Prelsen franko Haus 5 August& Emil Nieten Lager Fruchtbahnhofstrasse 2238, Teleph. 7858. Süddeutsche Bank Abtellung der Pfälzischen Bank. 4,9/10. Mannheim. 4,9%(10. Telephon Nr. 250, 541 und 1964. Kapital u. Reserve Mk. 60000000.— gesorgung aller bapkmässigen Seschäffe Sesondere Abteilung für den An- und Verkauf von sämtlichen Werten ohne Börsennotiz. Annahme von Baar-Deposften zu näber ru voreinbarenden Iinssatzen. genomm. Möblierte Zim. mit fu.2 Betten z. vm. 9170 Tianaartigrung mit voller Verpflegung wird angenommen. 96851 Graf Moltke, — Wolzkefte. 19. 98841 Einquartierung wird angenommen. 9098 Frau Maſt, E 6, 8. Einguartierung b. g. Verpflegung w. billig 58 9, 2. St. 35430 Rheinlsche Teleph. 217 Treuhand-desglschaft 1. 0 7, 28. MANNRNEM Tel. Aktlenkapital Mk. 1500 000.—. Weitverzweigte Bezlehungen zu ersten Finanzkreisen. Bilanzprütungen. Buchhaltungs- und Betriebs-Organi- sationen. Liquidatlonen, Sanlerungen. Vermögens-Verwaltungen.— Seriöse Gründungen.— Gutachten in Steuer- und Auselnandersetzungssachen. Eingehende Beratung in Beteiligungs- Angelegenheiten. 28585 Unbedingte Verschwiegenheit. No, 7l55. Dresdper Bank Filials MANNHEIM P 2, 12, Planken. Aletienlepitel und Reseruen Mark 251⁰ο Aufruf! an Alle, die es betrifft. Huf unſeren bedeutenden Möbel⸗ Lager⸗Beſtand ganzer Wohnungs⸗ Einrichtungen u. Einzel⸗Möbel jeder Hrt, ſowie Vorhänge, Dekorationen, Teppiche ꝛc. gewähren wir bis auf weiteres 3 Großen Preisnachla Wir bitten von dieſer Vergünſtigung regen Gebrauch zu machen. H. Schwalbach Soͤhne 35 7, 4(im Magazin), Fernſpr. Dungverſteigerung. Freitag, 13. Noy. 1914, vormittags 9 Uhr, wird in der Farrenhal⸗ ſung im Stadtteil Käfertal das norhandene Dünger⸗ ergebnis verſteigert. Samstag. 14. Nop. 1914, normittags 9 Uhr wird in der Farrenhal⸗ fung im Stadtteil Neckargn das vorhandene Dünger⸗ ergebuis verſteigert. 3081 Mannheim, 9. Nov. 1914. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Das eiſerne Jahr. Ruman von Walter Bluem. Copyrignt 1910 by Grethlein u. Co. G. m. b. H⸗ Leipzig.“ 40 Fortſetzung. Auf der Straße aber ſcholl nun das ſcharfe Llappern von bundert Hufſchlägen, und als Schweſter Marianne ans naße Jenſter ſchoß, wwie ſie es ſtets daheim im ſtillen Oldenburg ge⸗ kan, wenn ihres Vaters Reiter vorüberzogen da trabte unten übers Pflaſter der ſchmalen Nleinſtadtgaſſe ein Zug Ulanen.. ſie erkannte die Uniform ah. die Hannöverſchen Dreigehnten. ſie wußte, das war eins der drei Regimenter, die zu der für den Krieg for⸗ Mierten elften Kavalleriebrigade gehörten und dieſe Brigade führte der Generalmajor Freiherr von Raſſow⸗Reckenthien Und ſieh da blinkte hinter den Ulanen⸗ ſchapkas ein goldbeſchlagener Generalshelm flammten über goldbetreßter Schabracke zwiſchen den Schößen des Ueberrocks und den Schäften der Reitſtiefeln die breiten roten Streifen und unter der kantigen Helmſchiene ſprang die ſcharfe, gebräunte Naſe vor, flatterten die grau⸗ roſen Schnurrbartzapfen. er war's Der Mann, den ſie nicht mehr geſehen, ſeit er ſie aus ſeinem Hauſe in die Nacht gewieſen als eine Dirne um jener Stunde willen Haſtig trat ſie zurück in den halbdunklen Kkankenſaal, wo ihre ſiebzehn Mitſchweſtern in Haſt die jungen Leiber ins finſtere Amtsgewand der Barmherzigkeit hüllten.. und ein Schauer überkam ſie vor ihrer grenzenloſen Verlaſſen⸗ Nach einer Stunde ſaßen die Schweſtern in⸗ mitten des Geſamtperſonals ihrer Kolonne wieder im Zuge und rollten gen Saarbrücken. Unterwegs erzählten die Aerzte, was ſie ſoeben Genaueres über das vorgeſtrige Gefecht an der Lauter erfahren hatten.. Es ſtellte ſich immer mehr heraus, daß es ein ſehr ſcharſes Treffen und ein glänzender Erſtlingserfolg für die deut⸗ ſcen Waffen geweſen war. zugleich ein —5— Glied der glübenden Kette, die Nord 355 Süd zuſammenſchweißen ſollte.. denn in den Weingehegen vor Weißenburg, im harten Rin⸗ en um den Geißberg war preußiſches und Veriſches Blut zuſammengefloſſen eieh erfuhren die Mädchen Genaue res werden in jeder Familie gebraucht. Oetker-Puddings aus Dr. Oetler's Puddingnulverrnn Rote Grültze aus Dr. Oetter's Rote Grützepulverrr Mehlspeisen und Suppen aus Dr. Oetler's Sustin (Nie wieder das engliſche Mondamin! Beſſer iſt Dr. Oetker's Gustin.) Dhne Preiserhöhung in allen Geſchüften zu haben. Dazu gehören: über die eigenen Ausſichten. Der Feind, der vor vier Tagen ein kleines preußiſches Deta⸗ chement aus ſeiner Stellung jenſeits Saar⸗ brücken vertrieben hatte, beim Herannahen der mächtigen deutſchen Armee halt und kehrt ge⸗ macht und war im Begriff, ſeine Stellungen an der Grenze, bei Spichern und Forbach zu räu⸗ men. Vermutlich wollte er ſich bei Metz kon⸗ zentrieren, um dort eine erſte Entſcheidungs⸗ ſchlacht anzunehmen. Es würde alſo heut und in den nächſten Tagen nichts Ernſtliches zu er⸗ warten ſein. Dennoch würde es an Arbeſt nicht fehlen. Saarbrücken ſei gänzlich vom Feinde geräumt... nächſte Aufgabe der verfügbaren Sanitätsformation ſei, in dieſer Stadt alles für die Aufnahme großer Mengen von Verwunde⸗ ten herzurichten, die aus den kommenden Kämpfen jenſeits der Grenze zuerſt nach Saar⸗ brücken zurückſtrömen würden. Um halb ſieben Uhr morgeus, nach kaum einſtündiger Fahrt, lief der Zug auf dem Bahn⸗ hof in St. Johann ein, und mit Neugier und Gruſeln betrachteten die Schweſtern die Be⸗ ſchädigungen, welche die franzöſiſchen Granaten vor vier Tagen an dem Stationsgebäude und den benachbarten Häuſern angerichtet hatten. Aber es galt nicht lange zu ſäumen: das Sani⸗ tätsperſonal der freiwilligen Kolonne und die Schweſtern wurden in mehrere Abteilungen getbeilt, um zunächſt die Krankenhäuſer, dann noch andere öffentliche Baulichkeiten, Schulen, Gerichtsgebäude, Schankwirtſchaften in ſtehende Kriegslazarette umzuwandeln. Die Aerzte wurden von den ſtädilſchen Behörden unter Führung des Bürgermeiſters Schmidtborn empfangen und ſuhren in Laudauern zum Saar⸗ brücker Rathaus hinauf zu einer erſten gemeln⸗ ſchaftlichen Konferenz; die Sanitätsabteilungen mitſamt den Schweſtern marſchierten geſchloſſen durch die Städte nach ihren Beſtimmungs⸗ plätzen. Ganz St. Johann, gans Saarbrücken war auf den Beinen— die maxſchierenden Abteilungen wurden umringt, man reichte ihnen Erguickungen, namentlich die Schweſtern er⸗ regten das größte Intereſſe der Bürger Und es gab hinüber und herüber ein aufgereg⸗ tes Fragen und Erzählen, Die Franzoſen waren ſeit dem Scharmützel am Montag ganz untätig geblieben onie eigentliche Beſetzung der Städte hatte gar nicht ſtattgefſunden... nur einzelne Leute und kleinere Trupps waren hin⸗ eingekommen, um auf Lebensmittel zu ſahnden. Die Truppen hatten ſtrengſten Befehl gehabt, Städte und Einwohner zu ſchonen; trotzdem ſSillige, 9 Bilig. malthal. waren hier und da Ausſchreitungen vorge⸗ kommen, Plünderungen einzelner entlegener Gehöfte; bei den zählreichen Einkäufen, welche die Soldaten in den Städten gemacht, hatten ſie vielfach die Bezahlung vergeſſen im Zirſchen Felſenkeller hatten ſie die Fäſſer ein⸗ geſchlagen und fünfzehntauſend Quart Bier guslaufen laſſen. Schon am Dienstag waren viele preußiſche Palrpuillen nach St. Johann hineingekommen und hatten ſügar einzelne Franzoſen, die ſich in den Kneipen herumtrieben, gefangen ge⸗ nommen. Und ſeit Donnerstag beherrſchte die preußiſche Vorpoſtenfavallerie die Situation Trotzdem waren die Saaxbrücker wie exlöſt ge⸗ weſen, als heut morgen ſchon vor Tau und Tag erſt ſtarke Reiterpatrouillen, dann ganze Kaval⸗ lerieregimenter der Diviſion Rheinhaben durch die Straße, über dieSgarbrücke und jenſeits zu den Höhen hinaufgeritten waren. Und nun ging's an die Arbeit. Das evauge⸗ liſche Krankenhaus, in das Mariannens Ab⸗ teilung geführt worden war, mußte von Zivil⸗ kranken, ſoweit angängig, ebakuiert und dieſe in Bürgerquartiere übergeführt werden. Auch anderthalb Dutzend verwündete Vierziger vom Gefecht vom Montag fanden ſich vor und muß⸗ ten teils in Privathäuſer, keils, zur Zurück⸗ ſchaffung in die Heimat, nach dem Bahnhof transpoptiert⸗werden. So fanden die Schweſtern alle Hände voll zu tun. Sie wurden gar nicht gewahr, daß draußen auf der Straße die Truppendurchzüge aufs neue bgonnen hatten daß ſeit kurz nach elf Uhr ſich ein unuuterbro⸗ chener Strom von Juſfanteriekolonnen durch die Stadt wälzte und dazwiſchen alsbald auch Artillerie vorüberraſſelte Schon nach drei Stunden fühlte Maxianne Raſſow ſich ſo erſchöpft, daß ſie nicht weiterzu⸗ können meinte. Sie ſchlich durch einen kahlen Körridor des Spitals und fahndete nach irgend⸗ einem Winkel, wo ſie ein wenig ausruhen könnte. Da war's ihr auf einmal, als hebe das ganze Haus an, leiſe und feierlich zu ſchwingen und zu klingen, Es löſte ſich los, ward deutlicher, gewann Rhythmus und Melodie Orgel⸗ klänge waren's, die den Gang eutlang ſchweb⸗ ten. ſie mußten aus einer offen ſtehenden Tür am Ende des Korridors kommen.. Mit wankenden Knien ſchleppte Marianne ſich an Wänden entlang und ſpähte in die Tür hinein, Dden zu 10 Pfg.(3 zu 10 Pfg.(3 in Paketen zu/ ½ ½ Pfund. Preis 15, 30, 60 Pfg. Enthaarungs- Pomade eutferut binuen 10Minut. jeden lästig. Haarwuchs des Gesichts u. der Arme gèefahr- und schmerzlos, m UMlas MKR..0. Kurfürsten-Drogerie Th. von Eiehstedt Kunststrasse N 4, 1¼4 (Kurfürstenhaus). Ein Versuch üherzeugt! Einguartiexung wird augenommen. 9202 Kaiſerring 40,.St. Stück 25 Stück 25 Pfg.) 5 Pfg.) Wollſchnecherd. Sie führte zum Andachtsſaal des Hauſes, deſſen kahle, nüchterne Wände mit aufgemalten Bibelſprüchen dürftig dekoriert waren. Lange Reihen Bänke ſtanden da, ganz vorn, lauſchend, ſaßen ein paar preußiſche Soldaten mit ver bundenen Armen und Köpfen, und an der Schmalwand, wo das Predigtpult ſtand und die Orgel, ſaß äuf der Organiſtenbank ein junger Menſch im blauen Waffenrock, am roten Kra⸗ gen die Gefreitenknöpfe, und ſpielte. Neben der U Er Bank lehnte ſein Gewehr, ſein Torniſter dem Helm daxauf, ſein gerollter Mautel. griff, geſtreckten Armes, in die Taſten, in Züge des Inſtrumentes. Sein Kopf war nach hinten geneigt: braunes, mili ſcheiteltes Haar. 5 Marigune zog leiſe die Türe zu, ſetzte ſich aulf eine Bauk ganz nahe beim Ausgang und lauſchie mit verhaltenem Atem, mit verſagendem Her ſchlag. Sie beſaß nicht gerade ein tiefes M verſtändnis daber ſie hatte doch in i Heimat nicht leicht ein Konzert ausgelaſſen, und am großherzoglichen Hof hatte man auf gute Mufik gehalten. So ſagte ihr ein ſicherer Juſtinkt, daß dort ein junger Meiſter ſaß. Aber nicht das war's, was ſie bis in die Wur zeln ihres Weſens erſchütterte Ach, ſeit jener einzigen und letzten Stunde des Glückes, die erſte Schönheit wieder, die erſte Gnade zerriſſen, hoffnungslos, im Slurm da 15 ben wie ein verwehtes Blatt, hatte ſie eiſt Plaätzchen geſucht zu kurzer Raſt für die ver ſagenden Glieder Nun kam das da alſo dennoch, es gab eine ewige Liebe hinter den Dingen, geheimnisvoll walteten ver⸗ zeihende, aufrichtende Güte. fſandte Troſt, ach, taufendfältigen Troſt (Foriſetzung ſolgt.) STEICH-UNDο DONEHSTNN ö STLENKTNAO MOON Kellf-Und rietweise SROWNBOVENIaCIE. L Abt. Isteillationen vomꝰtoHrae FleK ObAN. 5 0.8/9 ſeleſon 662.980,2032 Heuptniederlage cer Hsralames 2 Neeeeesdtve!„ d Seueral⸗ Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) Donnerstag, den 12. Noyember 1914. en Badiſche geueſte Nachrichten. Aus unſerem Leſerkreiſe iſt wiederholt angeregt worden, von den ſämtlichen mit Ausbruch des Krieges erſchienenen Nummern des„General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ Sonderdrucke auf beſſerem Papier herzuſtellen, um auf dieſe Weiſe ein umfaſſendes und überſichtliches Tages⸗Geſchichtswerk des Krieges zu ſchaffen, das von dauerndem Werte iſt und nach Jahrzehnten noch ein gern geleſenes und geſuchtes Erinnerungsbuch an die große Zeit, die wir heute durchleben, bildet. Da nun fortgeſetzt eine ſtarke Nachfrage nach den ſeit Kriegsausbruch erſchienenen Nummern des Mannheimer cßeneral⸗Anzeiger Badiſche Reueſte Nachrichten beſteht und unſer perfügbarer Vorrat nahezu vergriffen iſt, haben wir uns entſchloſſen, von allen ſeit der öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Kriegserklärung erſchienenen Nummern Sonderdrucke auf gutem weißem holzfreiem und dadurch dezerhaftem Papier zu veranſtalten und als Fortſetzung dieſer Nachdrucke von allen bis zum Hxiegsſchluß noch erſcheinenden Nummern Zonderdruche auf dem gleichen beſſeren papier herzuſtellen. Sowohl bei dem Nachdruck, wie bei den Sonderdrucken der noch erſcheinenden Rummern werden, um unnstigen Ballaſt zu vermeiden, die Inſeratſeiten, ſowie derſenige tertliche Teil, der nicht vom Krieg und den damit in Verbindung ſtehenden Fragen handelt, ausgeſchieden. Hierdurch wird ein geſchloſſenes ahgerundetes Kriegswerk, in deſſen Text auch zahlreſche Abbilsungen und Karten eingefügt werden, geſchaffen, das einen umfaſſenden Aberblick über den ganzen Weltkrieg u. ſeine Begleiterſcheinungen bietet, bei deſſen Durchleſen jeder im Geiſt nochmals die gewaltigen Exeigniſſe unſerer heutigen Seit innerlich in abgeklärter Form und in ruhigeren, aber deſto erhebenderen Tönen durchleben wird. Zur Vervollſtändigung dieſes Werkes werden wir am Schluſſe des Urieges eine größere Anzahl Tiefòruck⸗Abbildungen von den Kriegsſchauplätzen ete. in der Größe unſerer Seitung anfertigen und ſie den Beziehern unſeres Tages⸗Kriegswerkes Roftenles zur Verfügung ſtellen. Außerdem ſind wir bereit Sammelmappen in der Größe des General⸗Anzeigers in einfacher und beſſerer Kusführung zu liefern. Wir ſind überzeugt, daß dieſe Sonderdruche unſerer Seitung von unſeren Abonnenten und ſonſtigen Intereſſenten freudig begrüßt werden, umſomehr, da wir den Bezugspreis außerſt niedrig ſtellen, um dieſem Tages⸗KUriegswerk eine möglichſt weite Verbreitung zu ſichern. Vor allem möchten wir darauf hinweiſen, daß dieſes Sammelwerk auch den heimkehrenden Kriegern eine willkommene Erinnerungsgabe ſein wird, die keiner unſerer vom Felde der Ehre heimkehrenden Kämpfer wird miſſen wolſen. Deshalb wird ſich dieſes Tages⸗Kriegswerk zu Geſchenkzwecken für unſere Krieger in herporragender Weiſe eignen. Die Nummern werden jeweils geſammelt mongtlich zur Ablieferung kommen. Der Raudruck der bisher erſchienenen Nummern ſoll, ſobald wir auf Grund der einlaufenden Beſtellungen einen Ueberblick über die herzuſtellende Auflage haben, vorgenommen werden, Der Preis beträgt, beginnend mit dem Monat Auguſt 1. für das Tages⸗Kriegswerk mit Tiefdruck⸗Abbildungen per Monat M..— 2. für die Sammelmappen in einfacher Ausführung R..60, in beſſerer Kusführung mit Leinwandeinband M..50. Beſlellungen auf das Tages⸗Kriegeswerk nehmen jederzeit entgegen die Expedition des Mannheimer Generalanzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten, ſowie unſere Zeitungsträgerinnen und slle hieſigen und auswärtigen Buchhündlungen. Man bediene ſich unten folgenden Beſtellzettels: (Ziex abzutrennen.) Unterzeichneter beſtellt: 5 eſtellzettel. Stück des Tages⸗Kriegswerkes des Mannheimer Generalanzeiger, Ba⸗ diſche Neueſte Nachrichten, mit Tiefdruckabbildungen, für die Pauer vom 1. Auguſt bis Ende des Krieges zum Preiſe non mongtſich Ntß..—, zahlbar am Ende eines Monats. bI„ Stüch der Sammmelmappe in einfacher Kusführung zum Preiſe von N..60 das Stück, in Leinwandeinband zum Preſſe von R. 350 das Stück, zahlbar bei Bezug der Mappe (Nicht gewünſchtes bitte zu durchſtreichen.) Liebesgaben bhestehend aus wollenen Strümpfen, Puls- und Kniewärmern oder sonstigen Wollsschen wasche man, ehe sie den geschickt werden, 8S1L Das Gewebe wird dadurch weich, locker und gleichzeitig desinfiziert; also wohliges angenehmes Tragen und Vorbeugung von Blutvergiftungen! Kriegern ins Feld zuvor olleipige Fabrikenten Henkel's Bleich-Soda. HENKEI,& Cie., DUSSELDOREF such der bekannten 9 1, 13 Inieen Neuban Wellenreutter ſchüne 7 Zim,„Wohng.. Kaiſerring 2 Tel. 7152 Moederne 5 Fimmer, Külebe, Dieſe Bad und Warmwasserbeizung ferner 3 bädden, der Neu-⸗ zeit entsprechent eingerichtet Sofort zu vermieten. 46438 24 eleftr. Licht, Bad u. allem Zub. p. ſof, od. ſpät. 3. verm. Näh. daſ. Part. 4370 2 2, 1 4(Nähe Planten) 4. Sloc Vorberh., 4 Zim⸗ mer, Küche, Alkvp, eventl. 7 Hachkammern, ſofort ader ſpäter zu vermieten. Zu exfr. Paxt. 46395 4 3 Neubau, ſchöne 7 helle 3Z3im., Bad u. Küche per 1. Dez. zu verm. Näh. part. 8979 4 J, 18, 3, Stocßk Schüöne 3⸗Zimmer⸗Wohng. und kleiner Lagerraum paxt. ſofort an ruh. Familie zu vermieten. 45458 Nüh, nux bei Weiß, part. J 7. 1 abgeſchl. 2Zim⸗ Wohnung mit Küche 185 Zußeh. an kleine Familte zu verm. 8852 Zu erfrag.! Treppe links, 1 2. 3 Part, Jim, Käche u. Kam. per 1. Nupember zu ver⸗ mieten. 46243 Disnareunt, Ll0,l hochpaxterre, 5 undter Wohnung mit elektr. Licht, Gos, Bad u. ſonſt. Zubsg, zu bermieten. Zu erfr. L. 18, 11. eine Treppe. 45865 N 18. Kleinexe 3 Aim. Wohng. ſpf. preisw, zu verm. Zu rfr. Metzgerladen. 46431 0 4, 1. Stock, 2 Zimmer u. Küche Zu ver' 46432 Neubau N.4 3= Uu, 2⸗Zimmerwohnungen zu vermieten. 8855 Näheres 1. 12 bet Weber. 5, 13, Neubau Wyhnung im 3. Stock, 5 Zimmer. Diele u. reichl. Zubpehör zu verm. 46464 Näheres E 3, 18, 3. St. Zu vermieten: D3, 14 Kleine Planßen ſofort beziehbar 48414 .8,5 u. 4Zim. e 25 1 2 5.* Näöäh. G. c. W. Schnlze 96, 2 4 Zimmer u. Küche z. verm. 145975) 97, 25 . St., ſchüne 6⸗Zimmer⸗ Wohn. per ſof. od. ſpät. zu nvexm. Näh. 1. St. 46398 54 1 1 Tro., 1 Zim⸗ * mer und Wüche zu vermieten. 4997 mit Bad u. Speiſekammer A1, 13 2 freundliche 3 Zimmer⸗ wohnungen m. Kammer Bad nun. Zubehör in ruh. Hauſe per Latert zu verm. N 19, 3 St. U 3, 15 3 Zinmer müd“! füche per ſofort zu verm. 46228 0 5, 1 9 J. Dez. an ruh. Leute zu vermieten. Näh. parterre. 46460 eine 2 und 3⸗ 95, Zimmer⸗ 5 nuug zu verm. Näheres n S 2, 1 ſchön. 7⸗Zim.⸗Wohn. m. Zb. v. ſofort z. 2 Zu erfr. bei Mügge, 8. St. 46345 ſch. 4 Zimmer⸗ 8 6, 14 und 2 Iimmer⸗ Wohnung ſof. od. ſp. 8, n. Näh. Laden. Tel. 4706. 13, 25 Zim. u. Badez., das zu Küche od. +52 dient. 883 13, 222 St. 4 Zimmer u. get., J61 Bln u. Küche u. 3 Aüimmm. u. Küche 299 3. h. MNäh. S6, 39,2 1 4a, 13 3. 2557 4 Zimmer⸗ Wohnung mit Küche per ſpfort oder ſpäter ae zu vermieten. 464 16 drae Friedrichszing 15 obnung mit Balkon, Zimmer, Küche u. Zub. auf 1. Non. oder ſpäter zu nverm. Näh. Büro, Part. 2 + 6,3 2 Zimmer und Küche per ſofort zu perm. 3943 E Jaim⸗Wohn 1 5. zu vermieten. Näh. 1 Treppe LEs. ugartenſtraße 44, part. Zimmer, leer od. möhk. zu vermieten. 9107 Ato Beckſtraße 10 Eckhaus ſind moderne öd⸗ Zimmerwohnungen mit Fremden⸗ und Mädchen⸗ zimmer von M. 1500 auf⸗ wärts zu vermieten. Auskunft daſelbſt oder Tolliniſtr. 28, Tel. 1328, v.—12,—6 Uhr. 46418 Bachſtr. 9 Ecke Richard⸗Wagnerſtr., J⸗Zimmer⸗Wohnung mit Diele, Bab u. reichl Zubehör, herrſchaftl. Aus⸗ ſtattung, eine Treppe hoch uhne egenüber, per ſo⸗ fort zu vermieten. Näh. daſelbſt part. bei Schäfer, Tel. 6669. 46475. Beilſir. 5, t. 5 u, Küche zu verm, Zim. 8875 9057 Dammſtr. Schöne 5Zimmer(Bolon; Wohn.).Bad, geeignetfür Arzt, gußerdem Büry, Ma gozin u, Lagerſeſlerz. ner, 9205 Ficheiabe e A, Stock, 2 Z. n. Kiſche ſoß g Nöh,. adgaie 245 8988 ſy. z. v Wegingeſale Am Friedrichspark, B7,8 1 Stock, herrſchaftl, Paß, nung, Zimmer, Vielg, Badszimmer nebſt Zußeh, p. Janvar od. ſpät, zu verm Beſicht, 11—1 Uhr. 4695 Näheres 1 Treppe. Fricbrichsrig 7 Zim. u. Zußehbx, Ir, zit verm., desgl. Zimmer, 8420 Näh. Kirchenſtr. 2. Iriedrichsring 3 3. Stock, ſchöne 7⸗Himmer⸗ wohnung mit all. Zußeß. ſoſort zu vermieten⸗ Näheres 5. Stog. 4420 Nähe Haup ahnhn ſchöne Vollſtändig nen hergerichtete Wohnung,. Zimmer mit 15 55 reichl, Zußb. per ſof, ader ſpäter zu verm, 46423 Näh. Werberſtr. 29,.8 Emil Heckelraſe ſchöne große 3 Zimmer⸗ Wohnung m. groß, Manf, wegzugs h. p. 1. Näßh. Verce, Nod. Laben (Neubau), Jungbuſchſtraße mit? Zimmer u. Kß per ſofpyt zu verm 10 Näheres B. 18 80 Dentiſt, 5, 1 Schwetziagerhr. Ala 5ehe Saden mit Woßnung in dem ſeit langen Jahten ein Obſt und Sühſrüchte Geſchäft hetrieben wurde ſofort billig zu vernieten. Näheres 2. St. r, CT Gchaus, Sedenbelmert (Werderſtraße 2) 8820 kHleiner moderner a. os.—— ‚ ae Schüöne helle Werkſt mit elektr. Anſchluſſe 115 Wetelle 715 N. Nie Maye! 55 3 Möbl. anng II 3, d8 3. Stock rechts, ein ahe Zimmer mit zwes t 1 1, 25, ll. Schönes, einf wöbl. immer an 3 340 zut permieten.