1914. jüglichen hendtiſch en. 0508 —— 1. Abend⸗ tg. Herrn 44 9955 —— Wbounement: 70 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poftaufſchlag Nck..42 pro Uuartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nk. Cäglich 2 Aus gaben(außer Sonntag) Beilagen: Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte eitung in Mannheim und Umgebung Telegramns fidreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“ Telephon⸗RNummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 34¹ Hedaktiot:,; Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 21 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das mittagblatt morgens 29 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Berkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. —— Nr. 576. Rennenswerte deutſche Erfolge 5100 KRuſſen gefangen genommen. WeB. Großes Hauptquartier, 30. November vormittags.(Amtlich.) An der oſtpreußiſchen Grenze miß⸗ glückte ein Ueberfallsverſuch ſtär⸗ kerer ruſſiſcher Kräfte auf deutſche Befeſtigungen öſtlich Darkehmen unter ſchweren Verluſten. Der Neſt der Angreifer, einige Offiziere und 600 Mann wurden von uns gefangen genommen. Südlich der Weichſel führten die geſtern mitgeteilten Gegenangriffe zu nennenswerten Erfolgen. 18 Geſchütze und mehr als 4500 Ge⸗ fangene waren unſere Beute. In Südpolen iſt nichts beſonderes vorgefallen. Des Kaiſers Dank an die ſiegreiche 9. Armee. AJBerlin, 30. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Die„B..“ meldet aus Danzig: Der Kaiſer hat dem General der Kavallerie v. Macken⸗ ſen folgendes Telegramm geſandt: „Die 9. Armee hat unter Ihrer bewährten ſicheren Führung in den ſchweren aber von Er⸗ folg gekrönten Kämpfen ſich von neuem un⸗ übertrefflich geſchlagen, ihre Leiſtungen in den verfloſſenen Tagen werden als leuchtendes Heiſpiel für Mut, Ausdauer und Tapferkeit der Geſchichte erhalten bleiben. Richten Sie ͤ Ihren vortrefflichen Truppen mit meinem kaiſerlichen Dank aus, den ich dadurch zu be⸗ tätigen wünſche, daß ich Ihnen den Orden Rourle Merite verleihe, deſſen Inſignien ich Ihnen zugehen laſſen werde. Gott ſei ferner mit Ihnen und unſeren Fahnen.“ In einem Armeebefehl vom 27. November teilte General von Mackenſen dieſes Tele⸗ gramm ſeinen Truppen mit und fügte hinzu: Ich freue mich, meinen heldenmütigen Trup⸗ pen eine ſoſche Anerkennung zur Kenntnis bringen zu können. Das Verdienſtkreuz gilt der ganzen 9. Armee. Oberbefehlshaber von Mackenſen. Generalfeldmarſchall von Bindenburg Breslauer Ehrendoktor. WIB. Breslau, 29. Nov.(Nichtamt⸗ lich) Die vechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftliche Falultüt der Univerſiät Breslau hatte bisher noch keinen Doktor der Staatswiſſenſchaften er⸗ nannt. Jetzt hat ſte den Generalfeldmarſchall don Hindenburg an die Spitze ihrer Doktoren ſeſtent. Gleichzeitig hat ſie dem Chef des Eeneralſtabs des Haupkquartiers im Oſten, dem heralleutnant von Ludendorff, und dem Chef des preußiſchen Eiſenbahnwrſens, Miniſter von Breit die Würde eines Doktor rerum Politearum honoris causa perlichen. Außerdem hat ſie den ſchwediſchen Forſchungsreiſenden Sben Hedin zum Doktor houoris causa ernannt. M annheim, Montag. 30. November 1914. (Abendblatt.) ie Schlacht in Polen. Hindenburgs Xriegslehren. Alts Kreiſen des deutſchen Kriegerverbandes wird uns geſchrieben: Daß die Größe des Geiſtes, nicht aber die Größe der Zahl, die Uebermacht der Maſſen ſiegt: das lehrt uns Generaloberſt von Hindenbig, der mit ſeiner tapfern Armee die Millionenheere der Ruſſen ſchlägt. Unſer herrlicher Führer im Oſten hat die Lehren, die er betätigt und erweiſt, jüngſt auch in Worte gefaßt, die durch den Ver⸗ treter eines Wiener Blattes veröffentlicht wor⸗ den ſind.„Die Zahl“, ſo betont er,„auch die Ueberzahl iſt nicht entſcheidend.“ Er nennt die hauptſächlichſte Waffe der Ruſſen ihre Ueber⸗ macht, die Größe der Zahl, der Maſſen, die ſie in die Schlacht führen. Dennoch haben wir ge⸗ ſiegt.„Bei Tannenberg“, fagt Generaloberſt von Hindenburg,„waren ſie uns dreifach über⸗ legen, und man hat geſehen, was es ihnen ge⸗ nutzt hat.“ Er beſtreitet zwar nicht, daß die Ruſſen gute Soldaten ſind und Diſziplin halten. „Aber die ruſſiſche Diſziplin iſt etwas anderes als die beutſche und öſterreichiſch⸗ungariſche. In unſern Heeren iſt die Diſziplin ein Ergebnis des Geiſtes und der Moral, im ruſſiſchen iſt ſie mehr ſtummer und ſtumpfer Gehorſam.“ Der Geiſt entſcheidet im Kriege, nicht die Mebermacht der Zahl. Wlre es anders, ſo hät⸗ ten uns die Ruſſen mit ihren Maſſen, denen wir an Zahl nicht gewachſen find, bereits erdrücken müſſen; ſo wäre wahr geworden, was die Eng⸗ länder und Franzoſen nicht oft genug melden können, daß ſich die Ruſſen auf dem Siegeszuge nach Berlin befinden. Der Gehorſam der Ruſſen, bemerkt General⸗ oberſt von Hindenburg, iſt ſtumm und ſtumpf, iſt nicht, wie der Gehorſam in unſerm Heere, ein Ergebnis der Geiſteszucht, der ſittlichen Bil⸗ dung. Wo ein ruſſiſcher Solbat hingeſtellt wird, da pflegt er ſtuunnt und ſtumpf zu bleiben. In der Mandſchurei, ſo wurde aus dem Ruſſiſch⸗ Japaniſchen Kriege erzählt, war ein ruſſiſcher Soldat als Poſten bei einem Kaſten mit Ver⸗ pflegungsgeldern aufgeſtellt. Der Fluß, der über ſeine Ufer getreten war, hatte alles über⸗ flutet. Vorüberſchwintmende Mannſchaften rieſen dem Soldaten zu, er ſolle ſich retten. Er ant⸗ wortete:„Ich habe Befehl, hier zu bleiben!“ und verſank, ohne den Kaſten zu verlaſſen. Das iſt ein Beiſpiel für das, was Hindenburg ſagt: „Der Ruſſe ſteht, weil man ihm befohlen hat, ſtehen zu bleibhen. Dann ſteht er aber freilich wie angenagelt.“ Dem ruſſiſchen Soldaten fehlt die Geiſtesbildung und die ſich hieraus ergebende Ueberlegung und Selbſtändigkeit. Ein ruſſiſcher General, der im Kriege gegen Japan das zehnte Armeekorps befehligte, klagte in einem Tages⸗ hefehl:„Bei allem perſönlichen Mut bringt jedes unerwartete Ereignis unſre Soldaten in Verwirrung und verwandelt ſie dann geradezu in dumme wilde Tiere.“ Der ruſſiſche Soldat lennt kein Nachdenken; denn es mangelt ihm völlig au der Erziehung hierzu, an Bildung des Geiſtes Unter 1000 uum Heeresdienſt Eingezogenen gibt es in Ruß⸗ land 617 ſogenaute Analphabeten, das heißt ſolche, die nicht die geringſte Geiſtesſchaulung haben, die nicht leſen und nicht ſchheiben können. In Deutſchland kommt erſt auf zweitauſend Heerespflichtige ein Analphabet. Kein anderer Staat hat eine ſo verſchwindend geringe Zahl des Leſens Unkundiger wie das Deutſche Reich Daraus allein ſchon erhellt, welche Bewandtnis es hat, wenn unſre Feinde uns„Hunnen“ oder „Barbaren“ nennen. Der ruſſiſche Soldat lernt nicht denken und ſelbſtändig handeln, Er hat nur„Kadavergehorſam“, ſtumme und ſtumpfe Diſziplin. Blindlings gehorcht er dem Führer und hat er keinen mehr, ſo iſt er verloren, weil er keinen Willen mehr hat, weil es ihm an der Fähigkeit, ſelbſttätig zu ſein, gebricht. Der König, von Bayern hat eine Anſprache an den ihm huldigenden Wehrkraftverein München mit den Worten geſchloſſen:„Vergeßt Eure Studien nicht: denn unſre Erfolge waren nur dadurch möglich, daß wir in der Schule eine Bildung erreicht haben, wie ſie in keinem Land der Welt möglich iſt.“ Bayerns König ſagt hiermit genau dasſelbe, wie unſer Heer⸗ führer int Oſten mit den Worten:„In unſern Heeren iſt die Diſziplin ein Ergebnis, des Geiſtes und der Moral.“ Der ruſſiſche Soldat weiß nicht, warum er gehorcht. Er begreift nicht, warum er gegen Deutſchland in den Krieg geführt wird. Jeder deutſche Krieger ohne Ausnahme weiß, daß er für ſein Vaterland, für ſeines Volkes Freiheit, Ehre und Größe ſein Blut einſetzt. Die Not⸗ wendigkeit ſeines Gehorſams iſt ihm ſittliche Lebenspflicht. In ihm wirkt die Schwungkraft des Gedankens: Alle für einen, einer für alle Ihn beſeelt die innerliche Hingabe an das Ganze, Gemeinſame. Davon hat der ruſſiſche Soldat nichts. Begeiſterung konunt vom Geiſte. Begeiſtern können ſich nur die, deren Geiſt zur Begeiſterungsempfänglichkeit erzogen iſt. Den Ruſſen fehlt ſolche geiſtige Erziehung. Gewiß gehören auch große wuchtige Maſſen zum Kriege der Gegenwart. Aber die Maſſen muß Geiſt beſeelen, geiſtige und ſittliche Bildung. Wer mehr davon hat, muß ſiegen. Mehr Geiſt in der Maſſe und in ihrer Führung: der entſcheidet. Hindenburgs Anmee ſiegt vermöge ihrer beſſeren Maſſe und deshalb, weil ihre Führung es beſſer als die ruſſiſche verſteht, ihre Maſſe in den Augenblicken der Entſcheidung zu verwenden und ſo die feindliche Uebermacht der Zahl aus⸗ zugleichen. Die deutſchen Truppen und ilbe Führer bleiben den Ruſſen überlegen, weil ſie zwar an Zahl ſchwächer, ſtärker jedoch durch Geiſt und Sittlichkeit ſind. Japan, hilf! öln, 30. Nov.(Priv.⸗Tel.) Dem Amſter⸗ damer Telegraf zufolge meldet die Moskauer Rußkoje Slowo, daß zwiſchen Petersburg und Tokio Verhandlungen im Gange ſeien, zu dem Zweck, daß Japan ein Heer nach dem öſtlichen Kriegsſchauplatz entſendet. Ahnliche Meldungen ſind in letzter Zeit mehrfach verbreitet worden. Uns ſchrecken ſie nicht. Zeigen ſie doch weiter nichts als die ii beraus ernſte militäriſche Lage, in der ſich der Dreiverband befindet. Daß Japan ſich in Oſtaſien in wirklich nennens⸗ werter Weiſe von Streitkräften entblößen ſollte, bezweifeln wir ſehr. Die Japaner müß⸗ ten denn viel ſchlechtere politiſche Rechner ſein, als wir anzunehmen Grund haben. Sich ſelbſt würden ſie mit Truppenentſendungen garnicht nützen, ſondern nur die Geſchäfte Chinas und der Vereinigten Staaten beſot⸗ gen, Wirklich ſtarke Kräfte wird Japan alſo keinesfalls ſchicken, die aber, die es etwa ent⸗ ſendet, werden ſehr wahrſcheinlich zu ſpät kommen. Und außerdem dürfte Japan für aktive Hilfe einen ſo hohen Preis fordern, daß Rußland und England ſelbſt in der höchſten Not ihn nicht zu bezahlen geneigt ſein werden. Wie man alſo die Sache auch be⸗ trachten mag, es bleibt von der Meldung nichts übrig als der für uns beruhigende Eindruck, daß der Dreiverband und auch Rußland ſelbſt das Vertrauen auf einen Sieg der ruſſiſchen Millionenheere verloren haben. Der Wert der Petersburger Meldungen. WIB Baſel, 29. Nach einer Meldung der werden ſämtliche Petersburger Mel⸗ dungen des„Matin!“ von heute ab vom„Corriere della Sera“ nur unter ausdrücklichem Vorbehalt abgedruckt. Die Ziffern der deutſchen Ge⸗ Nov.(Nichtamtlich.) „Baſeſer Nachrichten“ fünngenen, die nach den Angaben des„Matin“ den Ruſſen in die Hände gefallen ſein ſollten, ſeien von dem amtlichen ruſſiſchen Bericht nicht beſtätigt worden. Die Kämpfe in Frankreich und Belgien. Der Tagesbericht der deutſchen Heersleitung. WCB. Großes Hauptquartier, 30. November vormittags.(Amtlich.) Von der Weſtfront iſt nichts zu melden. Deutſchland hält durch. Zuverſicht des Reichskanzlers. Berlin, 30. Nov.(Von unſ. Ber!. Bur.) Der Kanzler hat geſtern, wie wir bereits vor einigen Tagen ankündigen konnten, mit den Parteivertretern konferiert. Von den National⸗ liberalen waren bei ihm die Abgeordneten Baſſermann, Schiffer und Dr. Junck. Soviel wie wir hören, hat ſich Herr von Bethmann⸗ Hollweg über unſere militäriſche und politiſche Lage im allgmeinen zu⸗ verſichtlich geäußert. Heute hielten die meiſten Fraktionen Sitzungen ab. Morgen um 10 Uhr beginnen die Beratungen der er⸗ weiterten Budgetkommiſſionen. Ob der Kanz ler dieſen Beratungen beiwohnen wird, ſteht noch nicht feſt, wir möchten dies indeſſen wün⸗ ſchen. Der Gang der Dinge in der Plenar ſitzung vom Mittwoch dürfte weſentlich er⸗ leichtert werden, weun Herr von Bethmann Hollweg Gelegenheit nimmt, morgen in der Vertraulichkeit des Ausſchuſſes ſich offen aus zuſprechen. Rein Antrag Deutſchlands auf Waffenſtillſtand. JBerlin, 30. Nov.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Nachricht der Kopenhagener Politilen von einem Waffenſtillſtand, der von uns beantragt worden wäre, iſt, wie man den deut⸗ ſchen Leſern wohl nicht erſt zu ſagen braucht, durchaus unwahr. Kaiſer und Keichskanzler. WITB. Berlin, 29. Nov.(Aintlich) Seine Majeſtät der Kaiſer und König hat an den Reichskanzler zu deſſen heutigem Ge⸗ burstag folgendes Telegramm gerichtet; Ich komme an der Spitze des Deutſchen Reiches heute zu Ew. Exzellenz mit Glück wünſchen beſonderer Art! Um das Staats⸗ ſchiff durch die Stürme der Welt glücklich in den Kampf zu ſteuern, dazu gehört Glück, und dazu bedient ſich die Vorſehung der Männer, welche feſt und unerſchütterlich das wohl des Vaterlandes vor Augen, zu kämpfen wiſſen, bis das große Ziel erreicht iſt. Unter dieſen nehmen Ew. Exzellenz den erſten Platz ein. Das weiß das deutſche Volk, das weiß Ich Gott ſegne Ihre Arbeit. Wilhelm J. R Der Reichskanzler hat mit nachſtehendem Tele granun geantwortet: Ew. Majeſtät Geburtstagsfreude, je mir durck 8 Majeſtät huldvolles Telegramm bereitet wu aus tieſſtem Herzen ehrfurchtsvoll Dank ſagen zu dürfen. Meine Eindrücke in Berlin zeigen bitte * mir aufs neue, daß das deutſche Volk ſich mit ſeinem Kaiſer eins weiß im Vertrauen auf Seneral⸗Anzeiger- Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) * Montag, den 30. November 1914 unſere Kraft, in der Zuverſicht auf den end⸗ lichen Sieg unſerer gerechten Sache und in dem feſten Entſchluß durchzuhalten, bis dieſer Zieg erkämpft iſt. Gott wolle meine Bitte jören, daß ich meinem Kaiſerlichen Herrn id meiner Nation zu dieſem Siege an meinem Teil kräftig mithelfen darf. Ew. Majeſtät treu gehorſamer d. Bethmann Hol lweg. Engliſche Cügenmeldungen. (Priv.⸗Tel.) der holländiſchen Fleetwood berichtet das Reuterſche ſtern nachmittag wurde der Fiſcher⸗ „Neſtor“, der unſer norwegi⸗ lagge fuhr, nebſt verſchiedenen ande⸗ ren unter neutraler Flagge jegelnden Fiſcherei⸗ dampfern beim Auslegen von Minen an der Küſte 8 überraſcht. Der„Neſtor“ wurde in Beſchlag genommen. Die Sache erregte großes Aufſehen in Fleetwood, da der„Neſtor“ dieſen Ort als Ausgangspunkt für ſeine Fiſchzüge ausgewählt hatte.“ Die, Köln. Zig.“ ſchreibt hierzu: Wir kennen dieſe Lügennachrichten, indes die Neutralen dürf⸗ len ſich inzwiſchen ſchon daran gewöhnt haben, und an ihnen dürften derartige Verleumdungen ebenſo wirkungslos abprallen wie an uns. Wir würden auch gar nicht dieſes abdrucken, wenn nicht vor aller Welt und vor der Geſchichte immer wieder von neuem dieſe Lügenmeldungen als ſolche gekennzeichnet werden müßten. Die Cürkei im Kriege. „Im Cande der Sphinx“. Aus Alexandria erhält die Turiner Stampa unter dem 19. November, alſo an einem Tage, an dem die Türken noch nicht bis an den Suez⸗ kanal gedrungen waren, von dem Hauptmann Bevione eine längere Schilderung unter dem Oben angeführten Titel, der wir folgende Einzel⸗ heiten entnehmen: Aegypten zeigt, daß es das Geburtsland der Sphinz iſt. Es hält ſeine Lippen feſt ver⸗ ſchloſſen und zieht ſich über das Geſicht eine rätſelhafte, undurchdringliche Maske. Der Krieg hat an ſeine Tore geklopft. Dieſer Krieg iſt von außerordentlicher Bedeutung, denn er en⸗ det gegen den Schlüſſel des britiſchen E päter werden wir ſehen, welches irkungen und ſeine Folgen ſein wer⸗ en. Aber ſchon heute können wir den drama⸗ liſchen Verlauf des Kampfes erkennen. Alexan⸗ dria wie Kairo und ebenſo Omdurman, das hlühende Delta des Nils, wiſſen ebenſo wenig Wie der Sudan von dem, was ſich jenſeits des Kanales ereignet. Die Unkenntnis von den Bingen iſt vollkommen, abſolut, wie die Fiuſter⸗ Uis einer ſtürmiſchen Nacht. Alle Mitteilungen der Befehlshaber der verbündeten Heere über den Krieg guf dem Kontinent finden Verbreitung. Aber kein Wort von dem, was die Türken an der Grenze der Sinaihalbinſel run, kein Wort von dem, was die Engländer vorbereiten, um die Offenſive der Türken aufzuhalten, findet den Weg in die Oeffentlichkeit. Die britiſchen Be⸗ hörden ſind in dieſem Punkt von einer außer⸗ ordentlichen Strenge und unerbittlichen Gewalt⸗ tätigkeit. Wenn infolge einer Zerſtreutheit des Zenſors ein italieniſches Blatt nicht die Nach⸗ richt von der Kriegserklärung der hohen Pſorte an England und deſſen Verbündete verbreitet hätte, ſo wüßte Aegypten vielleicht auch heute noch nicht, daß es ſich umter der Drohung eines ſeindlichen Einbruchs befindet. Dieſe Haltung Euglands iſt eingegeben von dem klaren und Nopvember. von mu, Kö n, 30. Die Ddampfer Her F Nordirland ſeine Rück den. einfachen Gedanken, das Volk unter dem beſtän⸗ digen Eindruck einer ununterbrochenen Reihe engliſcher Siege und feindlicher Niederlagen zu erhalten. Die Tendenz geht dahin: man ver⸗ öffentlicht einzig und allein nur die Meldungen us der eigenen Quelle und vernichtet alle gegen⸗ teilige Mitteilungen des Feindes. Die Araber Aegyptens ſind leichtgläubige einfache Menſchzen, die alles für bare Münze nehmen, was ihnen in intereſſanter Weiſe vorgetragen wird. Nun wenden die Engländer bei der Publizierung ihrer Meldungen Syſteme an, von denen ſie ſicher ſind, daß ſie auf die Bevölkerung den nach⸗ haltigen Eindruck hervorrufen. So iſt die An⸗ kunft von 40 000 Indiern in Marſeille hier in Aegypten als ein frenetiſches Freudenfeſt, als eine wahre Triumphfahrt mit Ovationen und ſonſtigen Kundgebungen für die Engländer ge⸗ ſchildert worden. Die Europäer Aegyptens haben dazu gelächelt. Die Araber, in deren Zeitungen Reuters Telegramme ebeufalls ver⸗ öffentlicht werden, mögen es geglaubt In dieſem Falle hätten die engliſchen B ein vorzügliches Geſchäft gemacht, indem ſie die Londung der Indier in Marſeille mit einer Be⸗ geiſterungswoge umrahmten. Die fremden Blätter, beſonders die italieniſchen, ſind in der letzten Zeit in Aegypten aufgehoben worden. Die Blätter aber, die von außerhalb kommen, werden in unnachſichtlicher Jagd fortgetrieben. Jeder Koffer, der ankommt, ver⸗ fällteinerförmlichen Analyſe, nach den Koffern kommen die Taſchen dran und nach den Taſchen das Innere des Portefeuilles Alle Papiere, die einen zweifelhaften Charaßler zei⸗ gen oder unverſtändlich ſind, werden zurück⸗ behalten, die Zeitungen beſchlagnahmt. Aus einem alten Zeitungsblast, mit dem ich meine Pantoffeln ausgefüllt hatte, machte ein grabi⸗ ſcher Angeſtellter bei der Prüfung meines Ge⸗ päcks mit einer höflichen Verbeugung eine Ku⸗ gel, die er einſteckte. Naturgemäß ſind die ara⸗ biſchen Zeitungen der allerſchärfſten Zenſur unterworfen. Und nichts darf in ihnen ver⸗ öffentlicht werden, was nicht abſolut unſchädlich iſt. Freilich ſagte mir ein alter Kenner ägypti⸗ ſcher Verhältniſſe, daß das Arabiſche eine Sprache ſei, die ſich der Kontrolle entzieht und ünter geſchickten Formeln zwiſchen den Zeilen oft das Gegenteil von dem beſagt, was ſie buch⸗ ſtäblich beſagen ſoll. In jedem Wort wäve ein perfider Doppelſinn enthalten. Vielleicht gehört zu dieſer Art Nachrichtendienſt auch die Mittei⸗ lung in dem arabiſchen Blatt El Miar, daß Abeſſinien England ein Heer von 200 000 Mann„angeboten“ habe. Wie dem auch ſei, jedenfalls fahren die Engländer unerſchrocken fort in ihrem Syſtem, feindliche Niederlagen und beſonders Kataſtrophen der Türken int Kaukaſus und in Meſopotamien zu verkünden. So be⸗ ſagte geſtern ein Telegramm aus Rom:„Alle religiöſen Autoritäten der Muhammedaner, die Ulemas und die Kadis von Maroklo, Algerien und Tunis mißbilligen die Aktion der Tülrkei gegen die Alliferten.“ Heute leſen wir: Der Dichter des Khediven, Ahmed Chavky Bey, der gefeierte Dichter ſeiner Hoheit des Khediven, hat ein Gedicht veröffentlicht, in welchem er den Muſelmanen und im beſondern den Aeghptern rät, ſich während der gegenwärti⸗ gen Kriſis vollkommen ruhig zu berhalten. Wahrſcheinlich wird der außer Landes weilende Khedive mit ſeinem preisgekrönten Dichter kaum übereinſtimmen; aber die Engländer tun, als ob ſie das nicht bemerken. 8 Dem äußeren Anſchein nach verhalten ſich bis zur Stunde die Araber ſo, als ob ſie dem Kir⸗ dar einen Gefallen tun wollten. Sie ſind ruhig, leidenſchaftslos und zeigen wie immer ein un⸗ durchdringliches Geſicht. Alexandria iſt weniger lebhaft als vergangenes Jahr. Aber es fühlt die ſchwere Kriſis. Die engliſchen Offiziere und Soldaten und die weißen Männer der Polizei gehen durch die Stadt, auch in der ſpäten Stunde — und während des Nachts, mit ihrem Stock in den Händen. Bisher wurde noch kein feindliches Blick böſe Abſichten Geblüt werden ſaſt jeden Tag zahlreiche hervor⸗ ragende Araber ins Gefängnis geſteckt oder ver⸗ trieben. Die große Maſſe der einheimiſchen Be⸗ völkerung trägt ihr altes Antlitz ebenſo undurch⸗ dringlich, wie die Sphinz von Barmakhis. WTB. Konſtautinopel, 30. Nov. (Nichtamtlich.) Wie der„Agenze Ottomane“ von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, haben die Notabeln Aegyptens an den Sul⸗ tan eine gemeinſchaftliche Adreſſe gerichtet, in der ſie ihre unerſchütterliche An⸗ hänglichkeit und Ergebenheit für das Kalifat ausſprechen. Die vergebliche Werbung des Dreiverbandes um Bulgarien. m. Köln, 30. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet aus Sofia: Neuere Nach⸗ richten aus Serbien wollen von einer zuneh⸗ menden Erſchöpfung wiſſen, jedoch ſind die Gerüchte von einer Bitte um Frieden phan⸗ taſtiſch. Der Rücktritt des Kabinetts Paſiiſch iſt gleichfalls unverbürgt. Je größer die Forr⸗ ſchritte Oeſterveich⸗Ungarus in Serbien, umſo dringender werden die Bemühungen des Drei⸗ verbandes um Bulgarien und Ru mä⸗ nien. Bis jetzt haben ſie wenig ausrichlen können, da die bekannten bulgariſchen Beding⸗ ungen kaum von Serbien als erfüllbar angeſehen werden können. Andererſeits findet das ruſſiſche Bemühen, trotzdem der ſonſt geachtete Exarch ſich für Rußland einſetzt, noch ein lautes Echo im Lande, in dem die Ueberzeugung zunimmt, daß bei einer entſprechenden Haltung Deutſchlands und Oeſterreich⸗Ungarns die bulgariſchen Inter⸗ eſſen bei dieſen beſſer aufgehoben ſeien und es daher nicht mehr zweifelhaft ſein könnte, welche Partei Bulgarien zu ergreifen habe, falls es ſeine Neutralität nicht mehr wahren kann. WITB. Sofia, 29. Nov.(Nichtantlich.) Anläßlich der Einweihung der hieſigen ruſ⸗ ſiſchen Geſandtſchaftskapelle richtete der bul⸗ gariſche Exarch Joſef an Kaiſer Nikolaus ein Telegramm, in welchem er Gottes Schutz auf das vuſſiſche Kaiſerhaus herabfleht und den ruſſiſchen Waffen den Sieg über die Feinde des Slawentums und der Orthodoxie wünſcht. — Hierzu benierkt„KHombana“: Gedachte der Exarch, als er ſich aus perſönlichem Ehrgeiz, von den Ruſſen als Kirchenfürſt anerkannt zu werden, die Abſendung des Telegramms er⸗ laubte, auch ſeiner orthodoxen Herde in Maze⸗ donjen, deren Geiſtliche zu Hunderten von ſchamloſen Griechen und gottloſen Serben ver⸗ jagt werden? Wie kann der bulgariſche Exarch für den Sieg einer Armee beten, deren oberſter Kriegs⸗ herr der Verbündete Serbiens und ein Freund der Griechen iſt? Wie kann der bulgariſche Exarch für den Sieg der Henker Bulgariens beten? Schämt er ſich, zuerſt Bulgare, und dann erſt Diener der ruſſiſchen, mit Schande bedeckten Orthodoxie zu ſeine WITB. Sofia, 29. Nov.(Nichtamtlich.) Das Siegesfeſt des bulgariſchen Heeres, das einen ausgeſprochenen militäriſchen Charakter trägt, wurde heute unter Teilnahme aller Klaſſen der Bevölkerung gefeiert. Die Zeitun⸗ gen veröffentlichen aus dieſem Anlaß begei⸗ ſterte Artikel und rühmen die Eigenſchaften des Heeres. Das Feſt wurde in allen Kreiſen der Garniſon und des Königreichs gefeiert, 5 WCB. Konſtantinopel, 30. Novbbr. Auf Grund von Unterredungen, welche der Groß⸗ rab Wort laut und noch verriet kein zweifelhafter Nach den Prinzen von biner der Türkei mit dem Miniſter des In⸗ Inern gepflogen hat, hat ſich die türkiſche Regit⸗ rung bereit erklärt, fremdländiſchen, in der Ir. kei wohnhaften Israeliten, insbeſondey nuſſiſchen Staatsangehörigen, die zu Tauſenden um die Gewähming osmaniſcher Stagte bürgerſchaft nachſuchten, dieſen Wethſel in der Staatsbürgerſchaft unter der Bedingun zu geſtatten, daß ſie die osmaniſche Stagtehh gerſchaft nicht wieder nach dem Krieg aufgeben 10 000 dieſer Israeliten ſind in Jeruſalem an⸗ gekommen. Die Loyalitätskundgebyn⸗ gen der Armenier dauern an. Der am⸗ niſche Biſchof in Erzerum ſandte der Pforte ein Telegramm, daß die Armenier, die niemals einem Opfer zur Verteidgung des Vaterlandes zurückſchreckten, auch dieſes Mal zu allen Opfem bereit ſein werden In gleichem Sinne gehal⸗ tene Telegramme ſind vom Erzbiſchof und au⸗ deren religiöſen Oberhäuptern der Anmenier eingetroffen. — Der Krieg in den Kolonieg Die Beſetzung von Togoe. m. Köln, 30. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die Kölh, Zeitung“ meldet von der holländiſchen Grenz Der„Temps“ vernimmt aus Barnako: Währeſ franzöſiſch-engliſche Streitkräfte ſich Süd⸗Legtz bemächtigten, wurde Nord⸗Togo durch franz, ſiſche eingeborene Truppen unter dem Beſehl dee Gouverneurs von Franzöſiſch⸗Weſtafrika beſeg Von des Wandervogels KAriegsarbeit. Unter dieſer Überſchrift macht Walter Hammer in der jüngſten Nummer des Vor⸗ trupp“(Verlag Alfred Jansſen) beſonders an⸗ ziehende Ausführungen über die Beteiligung der großen Wandervogel⸗Jugendbewegung an gegenwärtigen Kriege. Er ſagt u. a. Foſt alle mehr als 16 Jahre alten Wanderbögel haben ſich als Kriegsfreiwillige geſtellt, ſopelt ſie nicht bereits dem Heeresverbande angehbr⸗ ten. Kein Wunder, daß nur verſchwindend wenige von ihnen als felddienſtuntauglich zu⸗ rückgewieſen zu werden brauchten. doch durchweg friſche Kerls, abgehärtete Na⸗ turen, die an Anſtrengungen und Lagerleben gewöhnt, ſich im Felde ſicher gut bewähren und ſich auszeichnen werden. Und vor allem wird es bei den ungeheuren körperlichen und ſee⸗ liſchen Anſtrengungen, die ein Feldzug znit ſich bringt, für unſere Wandervögel von unerſetz⸗ lichem Wert ſein, daß ſie ſich durch keinerlei Genußgifte krank umd nervenſchwach geimacht haben. Zu den körperlichen Vorzügen, deren ſich der Wandervogel durch ſeine geradezu ſpartaniſch harte Lebensweiſe und ſein an⸗ ſpruchsloſes Wanderleben erfreuen darf, komm noch die Selbſtändigkeit im Denken und Hah⸗ alſo, mit ſcharſen, ungetrübten Sinnen, mit ungeſchwächter Kraft und echt ſoldatiſchem Pflichtbewußtſein ſetzen ſich unſere ins Jeld gezogenen Wandervögel für ihre Heimat ein, die ſie auf ihren Fahrten lieben gelernt haben. Schwerer aber wiegen noch die deellen Werte, mit denen der Wandervogel ins Feld zieht und draußen ſeine Kameraden beſchenken darf. Hoch anzuſchlagen ſind insbeſondere die Lebensweisheiten, die ſich dem Wandervogel nach und nach erſchloſſen haben. Zu denken ſſt da namentlich an die Kenntniſſe des Wander⸗ vogels um die Ernährungs⸗ und Alkoholfrage und um geſunde Lebensart überhaupt. Du weiter wirkt der Wandervogel in nicht unterſchätzender Weiſe ſchon inmitten der keie geriſchen Zerſtörungen als Kulturpionier aufbauender Volkserzieher: Er bringt ſeim CCCCCC ͤTTTTTT Die Bekämpfung der Kriegsſeuchen. Von Sanitätsrat Dr, Graßmann, Mlinchen. Nachdem durch die Entdeckung Ed. Jennets von der Wirkſauikeit ſyſtematiſch durchgeführ⸗ ker Impfungen gegen die Pocken bei Beginn des 19. Jahrhunderts die erſte Breſche in den Ring der furchtbaren Volksſeuchen gelegt wor⸗ den war, verging faſt noch ein Jahrhundert, bis es gelang, auch andere große Seuchen, wie Eholera, Typhus, Peſt, Malaria uſw. wirkſam einzudämmen. Wo iſt heute das Kulturvolk, das ſich nicht die großen Errungenſchaften mo⸗ derner Hygiene gerade in dieſer Hinſicht zu⸗ nutze macht? Die hier in Friedenszeiten er⸗ Relten Erfolge ſind gewaltig, abet nicht ohne beiteres auf die Perioden der Kriege zu über⸗ krogen, in denen dieſe Seuchen am furcht⸗ Darſten ihee Geiſel ſchwingen. Wit brauchen gat nicht einmal den Blick auf ferne Jahr⸗ Rinderte zu lenken, z. B. auf die Belagerung von Neapel 1528, wo 30 000 Franzoſen am Flecktyphus dahinſtarben. Auch die nähere und Uns nächſte Zeit lieſert noch die erſchreckendſten Zahlen. Wenn im Krimkriege 1853—56 am Flecktyphus an 800 000 Ruſſen ſtarben, über 100 000 Engländer und Franzoſen, wenn im amerikaniſchen Sezeſſionskriege übex 280 000 Mann an Ruhr erkrankten und das preußiſche Heer nach 1866 ͤan Cholera über 6000 Manmn verlor, wenn wir 1870—71 etwa 74000 typhus⸗ kranke Soldaten hatten, von denen faſt der zehnte Teil der Infektion erlag, 39 000 deutſche ruhrerkrankte Soldaten 2000 Todesfälle auf⸗ wieſen— dann begreift jedermann die un⸗ geheure Aufgabe, welche hier der Hygiene des Krieges ſich darbietet. Der fataliſtiſ faſt allen früheren Kriegen geſchöpfte Glaube, daß das Schwert nicht ſo viel Menſchen im Felde fälle, Seuchen, wurde erſt 1870—71 ein wenig erſchüttert, da in dieſem Kriege 17000 fielen und„nur“ 15 000 den Krankheiten erlagen. Aber ſchon 1894—95, im chineſiſch⸗japaniſchengKriege, bei dem ſchon groß⸗ ziigige Maßregeln für die Seuchenbekämpfung herangezogen wurden, trafen wieder auf einen durch die Waffe Getöteten 4,3 an Krankheiten Geſtorbene! Wie werden ſich diesmal die Verhältniſſe für die deutſchen Millionenheere geſtalten? her, ſoweit die in die Offentlichkeit gedrun⸗ genen Berichte erkennen laſſen, ſind die durch Krankheiten geſetzten Verluſte noch gering, die Todesopfer ſogar minimal. Dieſer bisher günſtige Zuſtand iſt bei den zum Teil ſaſt über⸗ menſchlichen Anſtrengungen der Truppen, bei der für die weſtlich operierenden Heeresteile neuen und mühſamen Art der Poſitionskämpfe die Als Eis⸗ geſundheitliche Niveau, mit dem unſere Trup⸗ pen ins Feld rückten. Ein Ergebnis der im Frieden geſchaffenen hygieniſchen Bereitſchaft, die ſich neben der finanziellen und militäriſchen ſehen laſſen kann. Aber können wir auf das Glück rechnen, daß ant der Oſtgrenze keine Winter⸗Epidemie von Felcktyphus unſer Heer mitbeteiligt, oder im Weſten keine Typhus⸗ Epidemie, wie 1870—712 Dieſe naheliegenden Gefahren ins Auge faſ⸗ ſend, hat der Ehef des bayeriſchen Medigzinal⸗ weſe Miniſterialrat und Univerſitäts⸗ profeſſor Dr. Dieudonné, ſich mit einer Anzahl erfahrener Fachleute vereinjigt, um in einem für die im Felde ſtehenden Arzte beſtimmten „Taſchenbuch des Feldarztes, II. Teil“(Verlag von J. F. Lehmaun in München) in inſtruk⸗ tiver Weiſe die Geſichtspunkte darzuſtellen, welche die moderne Hygiene und Bakteriologie für die Betämpfung der Kriegsſeuchen gewon⸗ nen hat. Wir ſehen daraus den poſitiven Fort⸗ ſchritt in der Rüſtung gegen dieſe Gefahren, von deren Beſiegung oder ſtarker Eindämmung der Erfolg unſerer Opfer an Gut und Blut in Herr 885 hohem Maße erbhängen wird. Um ſo mehr, als die Früchte dieſer wiſſenſchaftlichen Er⸗ kenntniſſe auch den uns gegenüberſtehenden Heeren in weitem Umfange bereits nutzbar ge⸗ macht ſind. Zunt Beiſpiel in Geſtalt der Schutzimpfungen gegen Typhus und Cholera. gewiß ein glänzendes Zeugnis füür das hohe jüngſten Publikation, die hohe Aufgabe, die z erwartenden Verluſte an Kriegsſeuchen ſo ſie als möglich zu halten und dadurch die Kraft unſeres Volksheeres für ſeinen Hauptzweck ſtärken. Es gilt da, nicht nur den Feind zu vernichten, ſondern auch die überkommene er⸗ fahrung, daß der Krieg mehr durch epidemiſche Erkrankungen als durch Waffen tötet. Sibirien, ein Jukunftsland. „Ruſſiſche Truppen für England— auß 15 Wege nach England— ſchon in Englaud! 15 tete kürzlich eine Reuternachricht. Warm vom Monde herabgefallen? Die ruſſiſche 0 80 flotte ſteckt in der Maufefalle des Finniſche 2 5** Meerbuſens— den Ausgang aus dem zen Meer hat der Türke durch die Sper der Dardanellen verrammekt. Bleibt den Ruſſen noch ein drittes Fuchsloch zu 1 0 Ueberſeeverbindung nach Europa? Komm⸗ 75 Weg durch das Nördliche Eismeer um 8. dinavien herum etwa in Betrachte wärtig ſo aktuelle Frage beantwortet ſen rühmte Polarforſcher Fridtiof Na enden in ſeinem ſoeben bei Brodhaus erſchs ſand Buch„Sibirien, ein Zukunfts 501 (gebunden 10 Mark). Int vorigen Aale 25 er ſelbſt dieſe Fahrt gemacht: Ihm gelang Sind es f deln hinzu, zu welcher der Wandervogel ſeine Freunde in muſtergültiger Weiſe erzieht, So 5 tatſächlich, um das Nordkap herum das Ku ſche Meer zit durchkreuzen und die den 2e des Jeniſiei zu erreichen. Keiner von auch en. nehmern ahnte, daß dieſe Expedition Die Arzte im Felde haben, beraten von dieſer Eurte mal eine ſtrategiſche Bedeutung haben 21— Ee — rr —— Err eliloe AEn —— — — ——— KK 1J914 — he Regie⸗ der Tir⸗ beſonder, Tauſenden Staatz 1 chſel gedingung 5tagtsbür⸗ mals von ſerlandes n Opfern ne gehal. und an⸗ Anmenier Mien. g. ie„Köln, Gurenzt, Währenh id⸗Logez 0 ftanzö, zefehl de⸗ a beſezt els Valtet es„Vor⸗ ders an⸗ beiligung zung an .,„Jaſt dervögel t, ſoſpeit angehör⸗ windend glich zu⸗ Simd es tete Na⸗ gerleben vren und em wird und ſee⸗ nit ſich unerſetz⸗ keinerlei geimacht n, deren zeradezu ein an⸗ „kommt id Hau⸗ gel ſeine ht,. So en, mit atiſchem 18 Feld nat ein, t haben. ideellen us Feld ſchenken dere die hervogel mken iſt Vander⸗ holfrage Doth icht zu er krie⸗ ſer And beine — „die zu ſo kief Kraft weck z ind zu ene El⸗ dem einer utt der Skanu⸗ gegen⸗ ſer be⸗ enſen nenden land“ re hat mg es Kari⸗ indung 1 2 ch ein. Bunte! Monkag, den 30. November 1914. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) 3. Seite. Kameraden das Volkslied mit, ſeine ſchönen Soldatenlieder, ſeine kräftigen alten Lands⸗ knechtsweiſen und ſeine Scherzlieder. Wieviel Begeiſterung und Frohſinn mag der Wander⸗ vogel damit ſchon im Militärzuge, in der Ka⸗ ſerne und im Lager verbreitet haben! Ob das nicht auch ſeinen Einfluß auf den glücklichen Fortgang der kriegeriſchen Ereigniſſe haben wird, daß der Wandervogel derlei ideelle Werte in die Wagſchale wirft? Der Großherzog bei der Badiſchen Jugendwehr 50 Karlsruhe, 29. Nov. Trotz des trüben Wetters hatte ſich auf dem großen Exerzierplatz eine zahlreiche Zuſchauermenge eingefunden, um der Parade anzuwohnen, die der Großherzog von der badiſchen Jugendwehr im Amtsbezirk Karlsruhe abnahm. Zu der Veranſtaltung waren zahlreiche Vertreter ſtaatlicher, militäriſcher und ſtädtiſcher Behörden erſchienen, därunter die Miniſter, Freiherr v. Bodman, Dr. Böhm und Dr. Rheinboldt, Oberbürgermeiſter Siegriſt nebſt verſchiedenen Stadträten, zahlreiche Offiziere und die Bürgermeiſter vieler Städte und Land⸗ gemeinden unſeres Bezirks, ſowie zahlreiche Schulvorſtände, darunter Herr Geh. Hofrat Rebmann, der Vorſtand der Goetheſchule. In langen Reihen hatten die Mitglieder der Ju⸗ gendwehr Aufſtellung genommen, mit dem Ab⸗ zeichen der Wehr geſchmückt, dem gelb⸗rot⸗gelben Bande am linken Arme und zum größten Teil mit der grauen Feldmütze. Jeder einzelne Trupp hatte ſeinen Führer zur Seite, der mit der ſchwarz⸗weiß⸗roten Armbinde kenntlich war. Gegen ½4 Uhr traf Prinz Max von Baden ein, der vom Amtsvorſtand, Geh. Regierungs⸗ rat Dr. Seidenadel begrüßt wurde. Bald da⸗ kauf erſchien auch der Großherzog in Be⸗ gleitung ſeines Adjutanten, Generalleutnant Dürr. Nach kurzer Begrüßung erſtattete Haupt⸗ mann der Landwehr, Dinkel, dem Landes⸗ herrn die Meldung, daß 1296 Mann der Jugend⸗ wehr aus dem Bezirke Karlsruye zur Parade angetreten ſeien. Hierauf ſchritt der Großher⸗ zog die Front ab und zog dabei verſchiedene Führer in das Geſpräch. Sodann begann der Vorbeimarſch. Nach der Parade ſtellten ſich die Mannſchaften im Viereck auf und Generalleut⸗ nant Jägerſchmidt, der Leiter der badiſchen Jugendwehr, hielt eine Anſprache, in der er dem Großherzog für ſein Erſcheinen dankten Ferner dankte er für die Begrüßungsſchreiben der Groß⸗ herzogin Hilda der Großherzogin Luiſe und der Königin von Schweden. Der Redner beſchrieb hierauf die Aufgaben der Jugendwehr, die in eer Vorbereitung zum Heeresdienſte beſtehen. Mit einem dreifachen Hurra auf den Großher⸗ zog ſchloß Generalleutnant Jägerſchmidt und be⸗ geiſtert ſtimmten die Anweſenden ein. Die Feuer⸗ wehrkapelle ſpielte hierauf die badiſche Hymne. Der Großherzog dankte hierauf für die an ihn und ſein Haus gerichteten Worte der Ergeben⸗ heit und fuhr fort:„Ich danke auch für alles, was Sie an vaterländiſchen Empfindungen den ſungen Leuten ans Herz gelegt haben. Mögen geſe einen lebhaften Widerhall finden und möge eder an ſeiner Stelle mit treuer ſelbſtloſer Hin⸗ gebung und mit unerſchütterlichem Eifer beſtrebt ſein, die Zeit gut auszunützen, bis der Kaiſer auch euch zu den Waffen ruft. Tne jeder ſeine Nflicht, in der Schule, in der Werkſtatt und da⸗ nehen nicht minder in der Jugendwehr. Stählt eure Kraft, ſchärft eure Augen. ſchärft euren Mut, daß ihr euch würdig eurer Väter und Brü⸗ der erweiſt. Voll Zuverſicht blicken wir in die Zukunft, wir vertrauen auf Gott für den Sieg Unſerer gerechten Sache zum Schutze unſeres Vaterlandes und unſeres Reiches Und nun wen⸗ den wir unſeren Blick auf unſeren mächtigen Stirmherrn, unſeren gnädiaſt fürſorgenden Kaiſer, der als ein Zeichen machtvoller(inigkeit an der Spitze unſerer tapferen Heere ſteht!“ Der Großherzog ſchloß mit einem dreifachen Hurra auf den Kaiſer, das von den Anweſenden freudig dreimal wiederholt wurde. Die Muſifkapelle ſpielte die Nationaſhymne. Dann verließ unſer Landesherr den Exerzier⸗ blatz und bald folgten unter dem Geſang froher Kleine Kriegszeitung. Die Pariſer Mode und der Krieg. In dem ſo völlig veränderten Paris der letzten 3 1. 7 2 2 Monate bot die Rue de la Paix vielleicht den me lanch iſchſten Eindruck, denn die prachtvollen Pa⸗ der großen Pariſer Modefirmen, in denen ſonſt um die He eit ein buntes Leben herrſcht wie in einem Bienenſchwarm, waren leer und ſchweigend; die Fenſter mit dichten Läden ver⸗ ſchloſſen und die Möbel mit dunklen Stoffen über⸗ zogen, wie wenn alles plötzlich einen langen Win⸗ lte. Nun beginnt es ſich aber in die⸗ 1 Zweige der franzöſiſchen Induſtrie Die großen Schneider und die führend nen der Pariſer Geſellſchaft haben ſich zuſammengetan, um das Modegeſch wieder etwas in Blüte zu bringen. Die Schneider erklären, daß ſie dies nicht nen; ebenſo weiſen die Damen die Abſicht von ſich, als ob ſie in dieſer ſchweren Zeit an Eleganz und Luxus dächten. Es ſoll nur den zahlreichen Ange⸗ ſtellten und den vielen Heimarbeiterinnen gehol⸗ fen werden, die durch ein völliges Brachliegen der Modeinduſtrie dem Hunger ausgeliefert würden. So iſt es denn jetzt in den letzten Tagen des No⸗ vember, ſehr, ſehr ſpät zu einer erſten Vorfüh⸗ rung der neuen Modelle gekommen, bei der ſtatt 150 neuen Roben, wie ſonſt, diesmal etwa 30 ge⸗ zeigt wurden und ſtatt der 100 vornehmen und reichen Kundinnen etwa 20 anweſend waren. Die Männer fehlten völlig in dieſer Verſammlung; ſie ſind alle beim Heer, vom Direktor bis zum Tür⸗ ſteher. Die Verkäuferinnen, von denen einige Trauer krugen, ſprachen nur vom Krieg, und die terſchlaf hie ſem wichtig Damen, die mit ernſten Minen die koſtbaren Schöpfungen der leichtfertigen Modegöttin be⸗ trachteten, hatten ebenfalls kein anderes Geſprächs⸗ thema. Alle gaben ſich Mühe, möglichſt uninter⸗ eſſiert zu erſcheinen, und doch waren alle, Geſchäfts⸗ damen wie Kundinnen, eifrig bei der Sache, denn die Franzöſin ſoll noch geboren werden, die nicht über dem Schnitt eines Rockes und der Fältelung eines neuen Kleides auf Augenblicke alles andere vergißt. Die neuen Modelle ſuchten ſich dem neuen Geiſt, der ſo raſch über Frankreich hereingebrochen iſt, nach Möglichkeit anzupaſſen. Man bevorzugt ſchwere, einfache Linien und dunkle Farben. Die Gewänder fallen ernſt und reich von den Schultern bis zu dem Rockſaum. Sehr lange, enge Aermel und hohe Kragen betonen das Würdevolle und etwas Gezwungene, des neuen Stils noch mehr. Dunkel⸗ blau mit Schwarz iſt eine beliebte Zuſammenſtel⸗ lung, und höchſtens wagt man ſich bis zu einem ugrün, das d Verbün das Vorwiegen der ruſſiſchen Tuniken anzuſehen, die praktiſch, einfach und zugleich— pakriotiſch ſind. Verleihungen des Eiſernen Kreuzes (Schluß.) Reſerve⸗Infanterieregiment 109. Oberſtleutnant v. Baumbach, Kdr. d..⸗ .⸗R. 109, den Majoren v. Kummer, Frhr. v. Wilezeck und Hennig, den Hauptleuten v. Bomhard, v. Goſebruch und Frantz. Hauptm. d. L. Neuenſtein, Hauptmann Schmidts und Menz, Oberleutn. d. Reſ. v. d. Ahe, Leutnant Steinmann, Leutn. d. L. Grün, den Leutnanten d. R. Faber u. Auer, den Stabsärzten d. L. Dr. Baum⸗ ſtark, Dr. Bucher und Dr. Meyerhoff, Oberarzt d. L. Dr. Gumbrich, den Feld⸗ webeln Kiefer(5. Komp.) und Reiſer(I. Komp.), den Vizefeldw. Pape(9. Komp.), Frank(..), Hoffmann(5. Komp.), Kuſche(8. Komp.), Möller(3. Komp.), den Unteroffizieren Merkel(2. Komp.), Mül⸗ ler(1. Komp.), Metzner(4. Komp.), Claus (7. Komp.), Bansbach(8. Komp.), Wien (..) und Krzeſiewsky(9. Komp.), den Gefreiten Ganſer(6. Komp.) u. Strü⸗ bel(4. Komp.), Horniſt Fröhlich(9. Kp.), Wenner(..) Farrenkopf(7. Kp.), Jöſſel(12. Komp.), Eßler,(1. Komp.), Kern(.), Schmidt, Osk.(12. Komp.) und Papics(11. Komp.), Wehrm. Stumpf (3. Komp.). Reſerve⸗Infanterieregiment 110. Oberſt Frhr. v. Vietinghoff gen. Scheel, Kdr. d..⸗J.⸗R. 110, dem Major a. D. An⸗ drae, Major v. Freydorff, Major a. D. Szezepanski, den Hauptleuten Butt⸗ mann, Humricht, Warſitz und Luy⸗ ken, Hauptm. d. L. Reiter, den Hauptleu⸗ ten Meyer und Heine, Hauptmann d. R. Gbert, den Oberleutnants d. L. Hiller und Beutter, Oberleutnant Wernicke, Ober⸗ leutn. d. L. Wöhrle, Oberltn. Coenen und Oberleutn. Block, den Leutnanten d. R. Weber, Otto, Stocker, Tiedje, Uhrig und Doeter, den Leutn. Huber und Roters, den Leutnants der R. Wirt⸗ wein, Hänlein und Hibſchenberger, Leutn. Herrmann, den Leutnants d. Reſ. Weber, Wilh. und Erhard, Leutn. d. L. Lauenſtein, den Leutnants d. Reſ. Hart⸗ wig, Adolf, Sauerbeck, Weber, Erich u. Roſe, Leutn. d. L. Georges, den Leutn. d. Reſ. Knupfer, Becker, Hoffmann, Gutjahr, Beeſe und Glaß, den Leutn. d. L. Leonhardt und Röſch, Stabsarzt d. L. Dr. Scheeder, Stabsarzt d. Reſ. De. Dippelt, Oberarzt d. Reſ. Dr. Doerr, Aſſiſtenzarzt d. R. Dr. Ganther, Feldunter⸗ arzt d. L. Dr. Niedenthal, Oberſtleutnant rmann, den Feldwebeln Bartelt (3. Komp.), Stoltze(7. Komp.), Weiß(8. Komp.) Dörtz bach(9. Komp.), Gamer(11. domp.), Trauzettel(1. Komp.), Diehl (4. Kompé) und Keller(12. Komp.), den Vizefw. d. R. Bechtold(5. Kp., Leutloff (1..), Büttner(1..) Schwing(1.), Huber(2. Komp.), Gerbener(2. Komp.), Rueff(3. Kp.), Goldſchmidt(4. Kp.), und Letſchert(4. Komp.), Vizefeldwebel d. L. Siedler(5. Komp.), den Vizefeldwebeln d. R. Lang(10. Komp.) Pommer(10. Kp.), Kirſchenlohr(12. Komp.) u Lohmann (12. Komp., Vizefeldwebel d. L. Schäfer, (..) den Vizefeldwebeln d. R. Keppler (3. Komp.), Santo(9. Komp.) und Koch(11. den Sergeanten d. L. Schramm(6. Komp.) und Grub(6. Komp.), den Unteroffizieren d. R. Richter(5. Komp.), Wiethaup(7. Komp.), Pottbecker(12. Komp.), Kreß (2. Komp.), Werner(3. Komp.), Biſchoff (5. Komp.) und Trauth(6. Komp), Unter⸗ offizier d. L. Stuer(6. Komp.), Unteroff. d. R. Deſſau(8. Komp.), Unteroffizier Emig (9. Komp.), Unteroffizier d. L. Langen⸗ bach(3..), Uoff. d. R. Amberg(10..), Unteroffiz. d. L. Albrecht(11. Komp.), den Unkberoffiz. d. R. Frank(.⸗G.), B utſcher (8. Komp.), Sieber(6. Komp.), Frengen (10. Komp.), Fichtel(10. Komp.) und Blei (.⸗G.), den Gefreiten d. R. Striebing (5. Komp.), Berger(5. Komp.), v. Berg (8. Komp.) und Meinzer(8. Komp.), dem Gefreiten d. L. Kilian(9. Komp.), dem Ge⸗ freiten d. R. Frauenfeld(.⸗G.), dem Gefreiten d. L. Reichel(10. Komp)), den Gefreiten d. R. Keller(4. Komp.„ Gaß⸗ mann(2. Komp.), Schäfer(6. Komp.), Boeglen(9. Komp.) und Trum pp(11. Komp.), den Reſerviſten Spreith(5. Komp.), Schenk(2. Komp.), Matz(3. Komp.), Jalk (J. Komp.), Jochem(5. Komp.). Mail ä n⸗ der(8. Komß.), Knaus(1. Komp.), Füner (6. Komp.), Bührle(6. Komp.), Wind⸗ ſchef(6. Komp.), Bär(6, Komp.), Klein (6. Kp.), Becker(6. Kp.), Smolnick(7..), Taplick(. Komp.) und Merkel(3. Komp.), den Wehrmännern Walther(5. Komp.), Florſchütz(12. Komp.) und Hermle(2. Komp.), dem Freiwillig. Nößler (11. Komp). Mannheim. Wann hängen die Mann⸗ heimer die Fahnen heraus? Man ſchreibt uns: Zu dem im Mittagsblatt bom Freitag erſchie⸗ nen Artikel Bien „Wann bängen die Mannheimer die — Fahnen heraus“ öchte ich noch etwas hinzufügen. Der Artitel iſt D icher jedem Mannheimer aus dem Herzen geſchrieben. Nur möchte ich die Mann⸗ heimer Zeitungen für ermächtigt ſehen, von ſich aus auf den Extrablättern den Vermerk„Fahnen hera hreiben zu dürfen. Die Stadtgemeinde würde ſich ſicher nicht benachteiligt fühlen. Wenn 3z. B. bei einem großen Ereignis auf dem Rathaus zuerſt geflaggt wird, ſo erfährt das nicht in kurzer Zeit die ganze Stadt mit Vororten, ſondern erſt den andern 2 maber auf den Extrablättern der Vermerk„F ſeraus“ geſchrieben ſteht, ſo wird dieſes ſofort der ganzen Stadt mit Vor⸗ orten bekannt und die Fah en ausgehängt, bei dem Fall Auch halte ich die elle, die beurteilen kann, ob e 0 gnis handelt oder nicht. für Mannheim einheitlich gerege ** Aufführung der Freien Volks⸗ bühne für die verwundeten *— Nrieger. Eine augenehme Abwechslung in den verſchie⸗ denen Veranſtaltungen von Künſtlern und ſich in den Dienſt der guten Sache ſtellenden kunſt⸗ begabten Dilettanten bot am geſtrigen Nach mittag die Freie Volksbühne im Saale der Liedertafel. Sie brachte das vieraktige Volks⸗ ſtück Haſemanns Töchter“ von Adolf 'Arronge zur Aufführung. Das in ſeiner Ten⸗ denz harmloſe Stück, das gemiſcht mit Humor und Ernſt das Schickſal dreier Töchter eines ſich im ſpäten Alter noch auf ſeine Vaterwürde beſin⸗ nenden Pantoffelhelden ſchildert, iſt dazu geeig⸗ net, den nicht ans Bett gefeſſelten Verwundeten ninige unterhaltſame Stunden zu bereiten. Dazu kam, daß die Mitwirkenden ſich ſichtlich befleißig⸗ ten, die einzelnen wenigen Feinheiten des Stückes herauszuholen. So gab beſonders Herr Krone eine gute Charakteriſierung des Vaters Haſe⸗ mann und ſeine Töchter fanden in den Damen Portſcher(Emilie), Maria Eichhorn (Roſa) und Groh(Franziska) würdige Vertre⸗ terinnen, die ihre Rollen mit Geſchmack durch⸗ führten. Die Herren Bock(Körner) und Seſ⸗ ſelmann(Proviſor Klein) verſuchten mit gu⸗ lem Erfolg ihren Rollen charakteriſtiſche Geſtal⸗ lung und Leben zu geben, auch Herr Roh⸗ leder(Schloſſermeiſter Knorr) wurde in ſeiner urwüchſigen Derbheit ſeiner Rolle vollauf ge⸗ recht. Auch die übrigen Darſteller, ſo Frau Sommer(Frau Haſemann), Frau Herkert (Frau Klinkert), Herren Bpepple(Klinkert), A. Kunz(Baron), Fräul. Gretl Eichhoyn (Schloſſerlehrling), ſerner die Damen Kouradt, Unger und Armbruſt und die Herren E. unz, Hanſe und Hammler zeigten den guten Willen, ihrer Aufgabe nach beſtem wie Zeitungen für ch um ein groß wäre dann auch ſie Können zu entledigen. Ein vorzügliches Zu⸗ ſammenſpiel erhöhte den guten Geſamteindruck, der wohl nicht zuletzt mit der Regie des Herrn Lobertz zu danken iſt. Zu Beginn und wäh⸗ rend den Zwiſchenakten unterhielt Herr Seetzer jun. das dankbare Publikum mit Klaviervor⸗ trägen, zwiſchen denen auch manches Soldaten⸗ lied die Kriegen miteinſtimmen ließ. Und ſchließ⸗ lich iſt dem Soldaten ein friſch hinausgeſchmel⸗ tertes Lied auch ein Genuß. Vergeſſen wir nicht noch den die Vorſtellung einleitenden Prolog von Irſchlinger, den Frl. Maria Eichhorn in ſinniger Weiſe zu Gehör brachte, um die Ver⸗ anſtaltung als wohlgelungen bezeichnen zu kön⸗ nen. Die Krieger kargten denn auch nicht mit ihrem Beifall. Zum Schluß wurden die Ver⸗ wundeten noch hewirtet, wozu folgende Firmen Liebesgaben geſyendet hatten: Bier: Ludwigs⸗ hafener Aklien⸗Brauerei. Zigarren u. Zigaret⸗ ten: Arnheim u. Dinkelſpiel, Alf. Blum, Jul, Brettheimer, Bornhauſen u. Co., Hoeber n. Maudelbaum, Kahn u. Eſchellmann, Gebr. Mayer, Zigarettenfabrik„Monti“, Jakob Ref⸗ witzer, Hch. Straßburger, Aug. Weick. ** Aus dem Felspoſthrief eines Mannheimer Chauffeurs, den ein hieſiger Bürger uns zur Verfügung ſtellt: Valenciennes, 18. Nov. 14. Ich bin Ihnen von Herzen dankbar für die Unter ſtützung, die Sie— 1425 Frau in ſo überreichem 75— +2 2 2 4—— + 7 8 Oske 7*. N Marſch⸗ und Soldatenlieder unſere ſtrammen den Wehrmännern Schm id e 68. 11 Jungmannſchaften. und Braun(11. Komp.), den. Reſerviſten —— e neen Als Pionier des Welthandels war Nanſen aus⸗ ge ogen, eine Handelsſtraße zu ſuchen für die unermeßlichen noch ungehobenen Bodenſchätze Sibiriens nach Europa. Und das Ergebnis? Eine regelmäßige Dampferverbindung auf die⸗ ſem Wege iſt möglich, wenn die ruſſiſche Regie⸗ zung durch Funkenſtationen und Waſſerluft⸗ ſchiffe einen ſtändigen Aufklärungsdienſt dort einrichtet, eine Aufgabe, die— glücklicherweiſe —Jahre beſonnener Arbeit erfordert! Welche Schwierigkeiten dem entgegenſtehen, von wel⸗ chen Zufällen Nanſens neuentdeckter Seeweg nach Sibirien beherrſcht wird, ſchildert der be⸗ rühmte Forſcher jetzt in ſeinem Buche. Der kampf mit dem Kariſchen Meer iſt nicht der enzige Ingalt des Buches. Zu Schiff und orboot auf dem Jeniſſei, mit Poſtkutſche und Auto über Land, auf der Draſſine und der Eiſenbahn hat Nanſen einen Weg von zehn⸗ tauſend Kilometern durch den ungeheuren Ur⸗ wald Sibiriens zurückgelegt. Eine Landſchaft, ſaſt noch im Urzuſtande der Schöpfung, die Be⸗ ſedlung nur ſpärlich: Oſtjaken, Samoſeden und viele andere mongoliſche Völker friſten am Ufer des Eismeeres und der Flüſſe durch Jiſch⸗ ſang und Jagd ein primitives Leben. Beſon⸗ ders intereſſant iſt Nanſens Bericht über einkn wahrſagenden ſamoſediſchen Götzenprieſter, der den allgemeinen Weltkrieg vorausſagt. was Kanſen mit ungläubigem Lächeln aufnimmt. Ven den Segnungen der Kultur haben die Ein⸗ geborenen bisher nur— Steuern kennen ge⸗ lernt und die Macht des Zaren verkörpert ſich Aür ſie nur erſt in den zahlloſen politiſchen Ver⸗ zannten, die unter ihnen wohnen. Wahrlich ein Paradies, das Nanſen ſchildert, und doch ſein ſchon durch ſeine Gr helhaſtes Land, das als unerſchöpfliche Quelle des Reichtums und als mögliches Bollwerk gegen die gelbe Gefahr die Zukunft Rußlands beſtimmen und damit auch für ganz Europa von weltgeſchicht⸗ licher Bedeutung ſein wird. Iſt dieſes Bollwerk wirklich ſo ſicher? Der unglückliche Ausgang des Krieges mit Japan hat die ruſſiſche Regie⸗ rung aufgerüttelt und in dem jetzigen Welt⸗ krieg ſind der ruſſ. Bär u. die japaniſche Wild⸗ katze ſogar Bundesgenoſſen geworden! Erz⸗ feinde bleiben ſie trotz alledem! Und drohen⸗ der noch als Japan reckt ſich der Schatten Chi⸗ nas empor, es des Dreihundertmillionenreiches, deſſen Menſchenfülle die ruſſiſchen Koloniſten⸗ dörfer überſchwemmt— ein kühner Griff und die Verbindung Rußlands mit dem Oſten iſt abgeſchnitten. Dann wird Rußlands Schick⸗ ſalsſtunde ſchlagen. Dann wird es froh ſein, wenn deutſcher Geiſt und deutſche Unter⸗ nehmungsluſt, deutſche Arbeit und deutſches Kapital ihre kulturelle Sendung auch im ruſſi⸗ ſchen Oſten wieder aufnehmen. Mit beſonderer Ausführlichkeit und Sachkenntnis behandelt Nanſen dieſe Probleme einer vielleicht nicht zu fornen Zukunft: Die wirtſchaftliche Erſchließ ung Sibiriens und die gelbe Geſahr, die bange Sorge Curopas. Für den deutſchen Handel nach Beendigung des Krieges mit Rußland iſt Nanſens Buch über Sibirien von ndleg dem Wert. Daneben beſitzt es alle Vorz meiſterhafter Schilderung, die von Nanſens klaſſiſchem Buche„In Nacht und Eis“ her der Welt bekannt ſind. Zahlreiche, vom Forſcher ſelbſt aufgenommenen Photographien rücken uns Land und Leute in greifbare Nähe. Drei Karlen laſſen den Weg des Jorſchers durch das ungeheure Land verfolgen. Der originelle Ein⸗ band gibt ein wirkungsvolles Bild aus dem ſibiriſchen Urwald wieder. —— Soldatenmütter. Ida Boy⸗Ed ſchreibt in einem trefflichen Ar⸗ tikel über dieſes Thema in Nummer 5 von Ueber Land und Meer“(Deutſche Verlags⸗An⸗ ſtalt, Stuttgart) u..:„Wenn wir in der Schule von germaniſchen Frauen laſen, die ihren Söh⸗ nen, ſie anfeuernd, die Waffen nachtrugen in die Schlacht, und wenn uns von Römerinnen geſpro⸗ chen wurde, die in Verzweiflung gerieten, falls ſie keinen krieghaften Sohn mit hinausſenden konnten in den Streit für Rom, dann ging wohl durch unſere Mädchenſeele ein kühler Unglaube. Und unſere noch unbewußte Weiblichkeit mochte es nicht für möglich halten, daß je eine Frau ihr Teu⸗ erſtes kühn in Gefahr hinausziehen laſſe, anſtatt es zitternd zurückzuhalten. Nun aber haben wir es ſelbſt erlebt. Das Uebernatürliche iſt wahr ge⸗ worden. Und die deutſche Frau hat ohne Feig⸗ heit nicht nur, ſondern vielmehr mit ſtolzem Mut ihre reifen Söhne und die Väter ihrer klei⸗ nen Söhne den grauen Rock anziehen ſehen— dieſ Iymbol geworden Unerſchö 2 Aus ve Interg kommt im der Frau herauf? Sind das nie er⸗ ene Syuren aus jenen frühen Tagen, wo der Herd der erſte Keim des tSaagles war? Wo alles, was ſich um die Flamme eines Herdes ſammelte, von einem Gefühl der Zuſammenge⸗ hörigkeit gefeſtigt war— voll wacher Feindſelig⸗ keit gegen den nächſten Herd und deſſen Sippe? Bis, im Fortſchreiten der Entwicklung, ſich vie⸗ lexr Herde Sippen zuſammentaten und ſo allmäh⸗ lich etwas erwuchs, was ſchon ſtaatengleich die Aneinandergeſchloſſenheit ſchützte. Und der Herd iſt das Sinnbild aller Zuſammengehörig⸗ keit geblieben. Die Frau weiß nicht, daß ihre Empfindung aus der Geſchichte herauswuchs und in fernſten Vorzeiten noch Wurzelfäden hat. Aber ſie weiß, daß die Stätte, an der ſie ſo lange in der Lebensfülle des Friedens wohnte, ihre Vegenwart und ihre Zukunft bedeutet und daß e deshalb ihren Sohn hinausſenden muß, die⸗ ſen Herd den zuſammengepreßten Begriff vom Staat zu verteidigen In einem einzi⸗ gen ſchrecklich großen Augenblick gebar ſich ihr die Kraft, ſich ſelbſt zu vergeſſen! Ein wunder⸗ bares Ahnen ging ihr auf: daß über ihrer eige⸗ nen Mutterſchaft noch eine höhere thront. Sſe, die eine Mutter, kann leiden, die Söhne dahin⸗ geben, ſterben, es iſt nichts! Sie hat mit ihrem Gram ſtill zu ringen, damit er ſie nicht nieder zwinge, ſondern ſie aufrecht laſſe zu tätigem Mut, Sie, die einzelne, iſt nur der Staub in der Wagenſpur des Sieges und das Bruchteil⸗ chen im Ungeheuren! Aber über uns allen ſtel die heilige Gewalt, die nicht geſchmälert, n zerbrochen werden darf, die Mutter aller Müt⸗ ter: das V aterland! Hus dem annheimer Kunstleben. Herr Hofſchauſpieler Paul Tietſch, idet, wie bekannt, mit dem 1. Dezember au des Hof⸗ und N altheaters aus i orſtellung glaubt. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abondblatt) Montag, den 30. Rovember 1914 Jetzt bin ich vollauf zu⸗ iſch iſt erfüllt und wegen eine ſolche edle Handlung eein bißchen Zuverſicht meiner⸗ helfen überall du eine ganzen Verei jetroffen, d ich ich auch ſchon kt hinter Front zu tu alle haben berei Kreuz erhalten, nur weil ſie 1 fahren und glatt durchzukommen. Nir geht es bis jetzt ganz gut, ſeit 8 Tagen habe ch mich mit meinen Leuten privat einquartieren aſſen; Eſſen und Wohnung gut, Wein in Uel fluß. Als Unteroffizier alle 10 nung, ſo läßt ſich ganz vorzüglich aus Straßen ſind f bar t; viel ſchlecht unſere Induſtrieſtraße. Ich konnte endlich ein klei⸗ nes Auto requirieren, um bei zu ſchlechten und naſſen Straßen doch unſerer Pflicht zu genügen. völkerung iſt hier ſchon bedeutend beſſer Tage 13.30 M. Die 2 als zu Anfang. Sie ſieht ein, daß doch ganz gute Leute ſind und wünſchen nichts ſehn⸗ licher als den Frieden. Die Armut iſt hier gren⸗ zenlos. Die Leute laufen 30 bis 50 Klmtr. weit, um Eſſen zu holen. Was ein moderner Krieg oder richtiger geſagt unſere moderne Artillerie anſtellt, davon kann man ſich erſt ein d machen, wenn man die ganzen zerſchoſſenen Städte und Dörfer ſieht, ſowie die umherwandernden obdachloſen und vaterloſen Waiſen mit Bündeln auf dem Rücken, und Frauen mit Kindern an der Bruſt, in halb⸗ nacktem Zuſtand und halb erfroren. Aus Stadt und Land. Mannheim, den 30. November 1914. .ueee· Nil E dem N 2 2 2 7 Eiſernen Kreuz ausgezeichnet Mit 5 Eiſernen„ Mannheimer. Das Eiſerne Kreuz in der zweiten Gene⸗ ration erhielt ein geborener Mannheimer, Herr Leonhard Kaufmann, in Köln wohnhaft. Leon⸗ hard Kaufmann iſt der Sohn unſeres verſtorbenen Mitbürgers Max Joſef Kaufmann, der ſich im Jahre 1870 im Feldzuge durch hervorragende Tapferkeit das Eiſerne Kreuz und die Karl Friedrichmedaille erwarb. Der Chauffeur des Herrn Jakob Friedber⸗ ger, Lameyſtraße 23, Herr Friedrich Weidner aus Mannheim. Weinheim, 29. Nov. Der Vorſitzende der heſigen Ortsgruppe des Flottenvereins Prof. Dr. Horn, der als Oberleutnant in Frankreich kämpft, erhielt das Eiſerne Kreuz. Schwetzingen, 30. Nov. Das Eiſerne Kreug wurde dem Vizewachtmeiſter d.., Herrn Karl Spiegelberger, Sohn des rn Fabri⸗ kanten Karl Spiegelberger hier, verliehen. Plankſtadt, 30. Nov. Mit dem Eiſernen z wurde der Unteroffizier, Herr Franz Lück hier, ausgezeichnet. Oftersheim, 30. Nav. Dem Gefreiten cheuermann, Sohn des Herrn Maurermei⸗ ſters Georg Scheuermann von hier, wurde in den fortgeſetzten Kämpſen bei Lois'Apremont das Eiſerne Kreuz verliehen, weil er unter ſtarkem feindlichen Artillerie⸗ und Infanteriefeuer ſein Maſchinengewehr in aller Ruhe bediente. Den Kaiſerlichen Miſſionen im neutralen Auslande gehen immer noch zahlreiche Bri ef e aus Deutſchland zur Weiter beförde run,g nach dem feindlichen Auslande zu. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß die Kaiſerlichen Vertretungen im allgemeinen nicht in der Lage ſind, ihre Vermittelung für eine Weiterbeförderung derartiger Briefe eintreten zu laſſen. Dioe Verwendung nichtangekommener Sol⸗ datenpakete. Es ſcheint noch nicht genügend be⸗ kannt zu ſein, daß Feldpoſtbriefe(Päckchen) im Falle ihrer Unbeſtellbarkeit zum Beſten der Trup⸗ pen berwandt werden können, wenn ſie mit dem VBermerk„Wenn unbeſtellbar, zur Verfügung des Truppenteils“ verſehen ſind. Dieſen Vermerk können die Abſender auf die Sendungen nieder⸗ ſchreiben, auch können ſie ſich dazu gedruckter, auf die Sendungen aufzuklebender Zektel bedienen, ſie können Pappſchachteln uſw. verwenden, auf denen der Vermerk aufgedruckt iſt. * Dem Zentralnachweis⸗Bureau, Berlin NW. 7, Dorotheenſtraße 48, iſt es nicht möglich, brief⸗ liche Anfragen zu beantworten. Aufklärung wünſchende Perſonen, auch diejenigen, die über Poooo( er, wie er uns ſchreibt, den Zeitumſtänden ent⸗ ſprechend, ablehnen zu ſollen, zumal er in Mann⸗ heim wohnen bleibe und nach wie vor ſeine Lehr⸗ kätigkeit an der Schauſpielſchule der Hochſchule für Muſik und an der Opernſchule des Hof⸗ und Na⸗ tionaltheaters auszuüben gedenkt. ———— Ein neues Stück von Carl Bauptmann. Uraufführung am Dresdner Kgl. Schauſpielhaus. Dresden, 28. Nov. Kurz vor dem Ausbruche des Krieges ſchrieb Carl Hauptmann eine dramatiſche Viſton, Der Wächter auf den Bergen“, eine in ſich geſchloſſene Szenenforge, die bei der fführung am Dresdner Kgl. Schauſpiel⸗ Haus eine ſehr herzliche Aufnahme fand. Ein liefinnerlicher Seher iſt der Dichter, deſſen Viſion oder ſeiner bodenſtändigen Kunſt mit allen Reizen der Heimat entſteigt. Ein wundervolles Bild ibt die Szene, den Rieſengebirgskamm mit der eterbaude und ſeinem weiten Blick in die ſtil⸗ len Fäler Da wandern die Geſtalten, wie ſie der Dichter ſah im bunten Durcheinander zur Höhe auf die Peterbaude. Echte Carl Haupt⸗ deutſche K riegsgefangene Auskunft haben möchten, werden erſucht, hierzu nur die auf jeder Poſtanſtalt erhältlichen roſa Karten zu benutzen. * Aufhebung der Dampffähre Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen. Vom Städt. Nachrichter i geſchrie ſchon im 2 ird die von den Mannheim nach dem richtete Dampffäl hr zu dienen ha Die ſeit abgenor Fünft Dieſe Erſcheinung ichterungen machte zulet urſprünglichen 1 wird hauptſächlich auf zurückgeführt, die die behörde hinſichtlich des Verkehrs mit und mit der Straßenbahn über die in dankenswerter Weiſe gewä beeinflußt wurde die Frequenz 8 durch die Erſchwerung ihrer Benützung, die der niedrige Waſſerſtand der letzten Zeit mit ſich ge⸗ bracht hat. Ferner wirkte ſtörend, daß der betrieb wegen Inanſpruchnahme des linfsſe n Landeſtegs durch die Eigentümerin häufig unter brochen werden mußte. Wegen verringerten Fährverkehrs ſind die Betriel inahmen weſent⸗ lich kleiner geworden; ſie bet 1 nur noch ei 7 9 11 lichem Maße nur noch ei QAus rücke günſtig does Des geringen Bruchteil der Betriebskoſten, wobei Ver⸗ zinſung und Amortiſation der Koſten der Fähr⸗ anlagen noch gar nicht berückſichtigt ſind. Im Hin⸗ blick auf die dadurch eingetretene erhebliche und dauernde finanzielle Belaſtung he wigshafen ſchon vor einiger Ze 0 des Fährbetribes angeregt und ſchließlich dings ihre Beteiligung an den Betriebstoſten ü den Monat November hinaus abgelehnt. Ui dieſen Umſtänden entchloß ſich die Stadtverr tung Mannheim, den Betrieb, vorerſt allerdings nur verſuchsweiſe, am 1. Dezember einzuſtellen. Vom 1. Dezember ab kommt infolge des Wegfalls der Dampffähre als Beförderungsweg für Fuhr⸗ werke nur noch die Rheinbrücke in Betracht. Zu ihrer Benützung ſind jedoch die vorgeſchriebenen, durch Vermittlung der Ortspolizeibehörde erhält⸗ lichen Paſſierſcheine der zuſtändigen Kommandan⸗ turen erforderlich. Für den Perſonenberkehr ſtehen die Straßenbahn und die Arnheiterſchen Ueber⸗ fahrtsboote zur Verfügung. Handkarren dürfen vorerſt noch nicht über die Brücke gefahren werden. Die Beförderung der ſeither durch Handkarren transportierten Güter zwiſchen den beiden Städten übernimmt die Mannheimer Paketfahrtgeſellſchaft. * Berichtigung. Die in unſerer heutigen Mit⸗ tagsnummer gemeldete Verhaftung des Sekretär Walther muß dahin richtig geſtellt werden, daß der Verhaftete nicht beim Bezirksamt, ſondern beim Oberberſicherungamt beſchäftigt iſt. * Kirchlich⸗poſitive Vereinigung. Auf die am Mittwoch, den 2 Dezember, abends%½9 Uhr, im großen Saale des Prinz Berthold(chriſtliches Hoſpiz), U 3, 23, ſtattfindenden Monatsverſamm⸗ lung ſei an dieſer Stelle hingewieſen. Näheres im heutigen Inſerat. *Basler Miſſtons⸗Frauenverein. Mittwoch nach⸗ mittag, den 2. Dezember, findet die monat ten ſind von—½5 Uhr zum Verkauf daſelbſt aus⸗ gelegt, nachher wird Herr Miſſionar Keller Be⸗ richt erſtatten über die gegenwärtige Lage der Miſ⸗ ſion. Im Hinblick auf die jetzige Notlage der Miſ⸗ ſion iſt eine rege Beteiligung ſehr zu wünſchen. Bergſtraß⸗Neckar⸗Turngau. Eine tiefernſte Zeit iſt über unſer geliebtes Vaterland hereingebrochen. Mit dem ſteten Emporblühen unſeres Vaterlandes wuchs in gleicher Weiſe der Haß und Neid bei un⸗ ſeren Nachbarn in Oſt und Weſt und jenſeits des Kanals. Alle Verſuche unſeres Kaiſers, den Frie⸗ den zu erhalten, ſind geſcheitert. Der Krieg follte eben kommen. Millionen unſerer grauen Jungen ſtehen jetzt im Felde und unter ihnen befindet ſich eine große Anzahl von Mitgliedern der deutſchen Turnerſchaft. Auch unſer Gau ſtellte von 2800 Mitgliedern 1118 ins Feld. Von dieſer wackeren Turnerſchar ſind bereits 56 auf dem Felde der Ehre gefallen, 27 erhielten das Eiſerne Kreuz und 4 die badiſche Karl⸗Friedrichsmedaille, gewiß ein Beweis, daß die Turner ihrer Pflicht als Vater⸗ landsverteidiger vollauf gerecht werden, Großes wurde bis jetzt geleiſtet und unſere ſeitherigen Erfolge liefern ſprechende Beweiſe für die Tapfer⸗ keti und Tüchtigkeit unſerer Soldaten und Führer und die bis jetzt überwundenen Anſtrengungen ſprechen für die Ausdauer und Zähigkeit unſerer Truppen. Insbeſondere ſind es unſere Turner, die wiederholt zugegeben haben, daß ſie es nur der Tatſache des regelmäßigen Turnens verdanken, den an bren Körper geſtellten Auforderungen gerecht den zu können. Deshalb, ihr jungen Leule, die noch zu Hauſe ſeid, laßt die gegenwärtige Zeit nicht taſenlos au euch vorübergehen, ſtellt auch ihr euch in den Dienſt des Vaterlandes, kretet ein in —.. ˙ ̃˙²—. eg·. Ä. ² mann⸗Geſtalten, in kurzen Umriſſen gezeichnet. Sie haben alle etwas kindlich Rührendes und Beſchauliches und tragen doch glimmende Glut in ſich. Der öſterreichiſche Thronfolger iſt er⸗ mordet. Kriegsſtimmung durchzittert die reine Luft. Die Spannung vor dem Ausbruche des Völkerkrieges greift in die Einſamkeit des Schle⸗ ſiſchen Gebirgs, wo die Freiheit wohnt. Ein er⸗ greifendes Erwachen des ſchlummernden Kriegs⸗ gedankens, dem wir bebend lauſchen. Ein Auf⸗ gären der Urelemente in der deutſchen Seele, das in einem lodernden Kriegshymnus ausklingt. Theodor Blu mer ſchrieb eine ſtimmungs⸗ volle Einleitungsmuſik. Die dramatiſchen Sze⸗ nen ſtellen der Regie ungewöhnliche Aufgaben. Geheimrat Dr. Zeiß leitete die Aufführung ſelbſt. Seine Regie war erfüllt von dichterſſchem Schauen. Er iſt der rechte Regiſſeur, um das farbige Leben, den Duft der bezaubernden Ge⸗ birgsſtimmung, die Glut einer brennenden Volksſeele und das Raunen und Flülßtern der Nacht einzufängen und zu einer gewaltigen Stei⸗ gerung aufzubauen. Die Regie und Darſtellung waren eine glänzende Leiſtung unſerer Hof⸗ bühne. Das Publikum ſpendete ſtarken Beifall, Der anweſende Dichter wurde wiederholt ge⸗ rufen. Egon Ritter. für das ſpä⸗ eit, Entſchloſſen⸗ alle unſerem lie⸗ inde gegenüber unſere Pflicht und der Sieg wird uns ſicher ſein. Braver Reitersmann. Mit der ſilbernen Ver⸗ dienſtmeda n ö ung zum Gefreiten res Verhalten vor traft, elm 5 bei einem Pa ſcht und v ſſen worder aus 12 Pferd verſchaffte, ein uß. Huſarenregiment an⸗ Polizeibericht vom 30. November 1914. (Schluß.) Unfall. Beim Reinigen eines Zylinders in einem Fabrikanweſen in Sandhofen wurde am M. vormittags chen 4 und 5 Uhr ein 18 Bürſtadt durch Schnitt⸗ Er mußte mit dem baus Sandhofen Kranken 3½% Uhr auf den t, wobei letzterer be⸗ ſchädigt, Perſonen aber nicht verletzt wurden. Eypploſion. Vermutlich infolge angeſammelter Kohlengaſe lodierte am M. im Hauſe Colliniſtraße 24 ein Zimmerofen und verurſachte einen Gebäudeſchaden von etwa 100 M. Körperverletzungen wurden verübt und gelangten zur Anzeige: in der Wirtſchaft Mittel⸗ ſtvaße 32 durch Stechen mit einem Meſſer, vor dem Hauſe Riedfeldſtraße 73, ebenfalls durch Meſſer⸗ ſtechen, auf der Waldhofſtraße, auf der Heidelber⸗ gerſtraße hier und auf der Schulſtvaße in Neckarau. Verhaftet wurden 46 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Hausburſche von Nürnberg wegen Diebſtahls, zwei Beamte von hier wegen Unterſchlagung, ein von der Staatsanwaltchaft Karlsruhe wegen Beleidig⸗ ung ausgeſchriebener Schneider von Kitzingen, ein Bäcker von Aufhauſen wegen Widerſtands und Be⸗ leidigung, ein Sekretär von Allensberg wegen Sitt⸗ lichkeitsverbrechens und ein Pionier von Pfungſtadt wegen Fahnenflucht. Letzte Meldungen. Die Rämpfe in Frankreich und Belgien. WITB. Paris, 30. Nov.(Nichtamtlich.) Der amtliche Kriegsbericht vom 29. November, 11 Uhr abends, beſagt: Auf der ganzen Front herrſcht Ruhe, ausgenommen in den Argonnen, wo die deutſchen Angriffe nicht er⸗ folgreicher waren wie früher. WIB. Paris, 30. Nov.(Nichbamtlich) Poincaré, Viviani, Duboiſt und Deſchanel be⸗ ſuchten am Samstag die Stellungen der fran⸗ zöſiſchen Armee in den Argonnen und die Stadt Clermont en Argonne, welche völlig zerſtört iſt, wo ſie das Fort Donaumont und die durch⸗ geſchoſſenen Stellungen beſichtigten. Poincars hat ant Abend Verdun verlaſſen. Schwerer Landesverrat. WIB. Straßburg, 30. Nov.(Nichtamt⸗ lich.) Das Kriegsgericht Neubreiſach hat laut„Straßb. Poſt“ in der am 24. November in Mülhauſen abgehaltenen Sitzung wieder über 2 Fälle von ſchwerem Landes⸗ verrat zu befinden gehabt. Verurteilt wurde zunächſt der Handelsvertreter Alphonſe Becheln aus Steinbach bei Mülhauſen, der nachgewieſenermaßen den Franzofen die deut⸗ ſchen Stellungen und Truppenbewegungen ver⸗ raten hatte, zu 12 Jahren Zuchthaus. Zwei weitere Mitangeklagte mußten wegen Mangels an ausreichenden Beweiſen wieder frei⸗ geſprochen werden. Ebenfalls zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt wurde der Kellner Eugen Ebele aus Mül⸗ hauſen, der überführt iſt, 2 Schutzleute au die Franzoſen verraten und ihre Verhaftung veran⸗ laßt zu haben. Erklärungen des amerikaniſchen Botſchafters in Berlin. WITB. München, 30. Nov.(Nichtamtlich.) Der hier weilende amerikaniſche Botſchafter in Berlin James W. Gerard hatte geſtern eine Unterredung mit Eduard Seirer⸗Diſyn. Dar⸗ über berichten die Münchener Neueſten Nach⸗ richten: Auf die Frage wie die Lieferung von Kriegsmaterial an Deutſchlands Gegner mit der Neutralitätserklärung des Präſidenten Wilſon zu Anfang des Weltkriegs vereinbar ſei, antwortete der Votſchafter: Er perſönlich wiſſe nichts von ſolchen Lieferungen, aber falls ſich eine beſondere Nachricht über den Trans⸗ port von Munition und Waffen aus der Union beſtätigen ſolle, ſei dies nicht gegen das Völker⸗ recht. Die Sachen ſtammiten von Privatliefe⸗ ranten. Dieſe würden dasſelbe nach Deutſch⸗ land ſchicken, wenn es drüben Beſtellungen auf⸗ gäbe. Natürlich wäre der Transport dann ſchwierig und das Riſiko größer. Wlirden deutſche Kreuzer Schiffe mit Kriegskonterbande für England beladen, aufgreifen, ſo würden ſie dieſe kapern. Nie und nimmer kann die Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten Ausfuhr⸗ verbote für ſolche Waren erlaſſen, da der Ver⸗ 27. d. kauf von Englands Erzeugniſſen nicht unter ihre Kontrolle geſtellt werden kann. Als dit Vereinigten Staaten in Mexiko während des letzten Aufſtandes Truppen landeten, brachte der deutſche Dampfer Kronprinzeſſin„Ceciſſe“ für die Aufſtändiſchen Waffen nach dort Der⸗ ſelbe Dampfer werde heute in den Vereinigten Staaten vor den engliſchen Schiffen geſchüzt da er dorthin zurückflüchten mußte, wie er⸗ innerlich. Schließlich ermächtigte mich der Bol⸗ ſchafter Gerard, die Mahnung an die Preſſe und das Volk zu richten, ſich nicht gegen Amerika zu wenden, da die Stimmung drüden zugunſten Deutſchlands und Hſterreich Un⸗ garns umzuſchlagen beginne, was ja ein er⸗ freuliches Zeichen ſei. Durch gerechle Be. urteilung der Lage werde die Stimmung auch weitere Fortſchritte machen. Zu Beginn des großen Ringens ſei der Nachrichtendienſt nach der Union außerordentlich ſchwierig geweſen, Daraus erkläre ſich allein ſchon, daß die Be⸗ richte ſehr ſpärlich nach drüben gelangten. Die Verhältniſſe ſeien heute nicht viel beſſer Eduard Seirer⸗Diſyn fügt den Mitteilungen ſeine Meinung hinzu, daß Nietzſches Macht viel Schuld an dem Kriege ſei, er habe geſtan nach Amerika telegraphiert, daß keine 300 Deutſchen Nietzſche richtig kennen. Ich glaube dies mit Recht behaupten zu können. In glſo nicht zu langer Zeit werden die Sympathien eines großen Kreiſes von Amerikanern auf der Seite des Rechts und der Gerechtigkeit ſein, Die TCürkei im Ariege. WITB. Konſtantinopel, 30. Mobhr. Der amtliche Bericht aus dem Hauptquarlier vom 29, November beſagt: Die Ruſſen, die wir am 22. November in der Umgebung von Tor⸗ tak geſchlagen und in nördlicher Richtung zurl geſchlagen haben, beſetzen, nachdem Verſtärkungen bei ihnen eingetroffen waren, gegenwärtig eint Stellung in der Nähe von Kiuttſchgendeg Unſere Truppen nahmen eine Stellung vor den feindlichen Linien ein. Gedrückte Stimmung in Serbien. WTB. Saloniki, 30. Nov.(Nichtamtl (Meldung des Wiener Korr.⸗Bür.) Eine Ab⸗ teilung des ſerbiſchen Roten Kreuzes iſt von hier nach Niſch abgegangen. Von Frankxeich ſind 50 Tonnen Medikamente und Verbands⸗ zeug in Serbien angekommen. Aus Alt⸗Ser, bien treffen viele tauſende Flüchtlinge in Neu⸗ Serbien ein. Zahlreiche ſerbiſche Familien haben fich nach Saloniki begeben. Die Skim⸗ mung der ſerbiſchen Bevölkerung iſt ſehr ge⸗ drückt. 1 Berlin, 30. Nov.(Von unſ. Berl. Bur) Ueber Chriſtiania wird aus London gemeldet⸗ Bei der Unterſuchung über die Unruhen im Gefangenenlager auf der Inſel Man ſeien die Unterſuchungsrichter zu dem Reſultat gekom⸗ men, daß der Tod der erſchoſſenen Gefangenen durch berechtigte Maßnahmen(2) herbeigeführt worden ſei, welche die militäriſchen Bebörden hätten treffen müſſen. ö Berlin, 30. Nov.(Von unſ Berl Bur, Die Sozialdemokraten hielten ſhre Fraktionsſitzung ſchon geſtern ab. In ihr ſel es recht lebhaft hergegangen ſein. Vermutlich ſind dabei dieſelben Gegenſätze zutage geteeten, die ſchon letzthin im„Vorwärts“ in den Aus einanderſetzungen zwiſchen Gewerkſchaft und Preſſekommiſſion ihren Ausdruck fanden. m. Köl n, 30. Nov.(Priv.⸗Tel.) Die Kün Zeitung“ meldet aus Kopenhagen: Aus 9 wird gemeldet: Sämtliche Geſchäfks papiere und Bücher, die die Gebrüder Mannesmann in Marokko betreffen, wut⸗ den beſchlagnahmt. * Beſichtigung der Karlsruher Jugendwehr durch den Großherzog. Karlsruhe, den 29. Nov. 1914. Von der Mannheimer Saeng e waren zugegen die Herren Kfm. Heinr. gere Unterhaltung. Es war bocherfreuliß 1 ſehen, mit welcher 15 8 und junge Mannſchaft die Exerzitien a damit bewies, daß auch ſie die richtige Aufeſug von dem Zweck der Jugendwehr haben: die 55 täriſche Vorbildung(ohne Waffe) der 0 chen Jugend. Die Fähigkeiten und Kenn 1l⸗ welche die jungen Männer, neben der 151 Ju. chen Ertüchtigung und Abhärtung, bei der 0 gendwehr ſich erwerben, werden ihnen 1155 Nutzen ſein, wenn ſie dereinſt berufen ſer Wufß den, unſerm geliebten Vaterlande mit der zut dienen. —— erholin in Feldpofbrie, 1 riſſee Myrrholin⸗Hautſalbe für Hautſchäden veinzigar ig⸗ Haut, Wundlaufen ꝛc.), Myrrholin⸗Seife, 1bpok⸗ Hautpflege⸗Gefundheits⸗Seiſe. Schickt Fe 4— betefe mit Salbe und Seſſe ſar zuſenrdten mt. in Apotheken erhältlich. ——— 1914. —— 9t unter rend des brachte „Ceciſte⸗ rt. Der⸗ einigten geſchützt, wie er⸗ der Bot⸗ e Preſſe gegen Jdrüben reich⸗Un⸗ ein er⸗ hte Be⸗ ung auch imn des eſt nach geweſen, die Be⸗ ten. Die beſſer. eilungen Macht e geſtern ine 200 glaube, In alſo tpathien auf der ſein. Htamtl. ne Ab⸗ iſt von ankreich rhands lit⸗Ser⸗ n Nen⸗ amilien Stim⸗ ehr ge⸗ l. Bur.) meldet: hen im eien die gekom⸗ mgenen geführt ehörden — — Montag, den 30. November 1914. 5. Seite. —— bie Karioffelhöchstpreise und hre ichtliene Wirkungen Nachdruck verboten.) Durch Beschluß des Bundesrates vom 23. Nov. Sind ab 28. Nov. Höchstpreise für Speisekartoffeln in Kraft getreten. Bei den Beratungen, die dem Ertaß dieser Verordnungen vorausgingen, sind raglos die Erfafirungen mit verwertet worden, welche man mittlerweile mit den seit dem 4. Nov. d. Is. in Wirkung beiindlichen Getreidehöchist- preisen gesammelt hat. Dies geht im Besonderen daraus hervor, daß man im Gegensatse zu den Getreidellöchstpreisen, die für den gesamten Groß- handel in Getreide gelten, diesmals nur Höchst- preise für den Nartoffelproduzenten festlegte. Es dürſen danach ab 28. November die westdeutschen Lanchwirte die Kartoffeln nicht teurer verkaufen, al8 prie für.80 Mk. für den Zentner. Nur die a8 besonders gute Speiseka rtoffehli gescha tz ten Sorten, wie die Daber sche Kartoffel, Imperator, Magnum Bomun und Opte Date können für.05 M den Zentner verkauit werden. Der Großhänd- ſer dagegen ist an beine Höchstpreise gebunden. Aun sich bönnte aus dieser dem Großhändler ge- wWährten Freiheit gefolgert werden, daß dadurch die erhoffte Verbilligung der Kartoffeln nicht ein- treten Wirdl. Nach den Erfahrungen mit den Ge- treidehöchstpreisen glaubte man aber von der Ein- beziehumg des Großhandels in die Höôchstpreis- ſestsctzungen absehen zu müssen, wWenn man nicht Geiahr Hufen wollte, den Handel mit Kartoffeln in gleicher Weise laſum zu legen, wie es für den Getreidehandel unter der Einwirkung der Ge- reicehöchstpreise geschehen ist. Da nänmich die Getreiclehschstpreise für den gesamten Handel in Getreide den, und der Landwirt nicht geneigt ist, unter Höchsspreis zu verkaufen, der Groß- handler aber seinerseits nicht über Höchstpreis weiter verkaufen kann, ist das ganze Handelsge- Schäft in Getreide ins Stocleen geraten. Beim Ge- reice becdeutet das zmächst keine unmittelbare Geihrdung der Brotversorgung, da zwischen Landwärt und dem Konsumenten sich noch die Münlen einschieben, dde nur ummittelbar vom Lande Kalnfen. Anders liegen die Verhälmisse im Kartoffelhandel. Hier ist der Handel der unmit- elbare Vermittler zwischen Landwirt und Konsu- ment, der nicht entbehrt werden kann. Befürch⸗ ungen einer Ausnutzung dieser Lage sind aben luicht so leicht gegeben, da gegebenenfalls die Stadt- ſerwaltungen versuchten Uebervorteilungen durch Erlag von Höchstpreisen für den Kartoffelkleiu- handel einen Riegel vorschieben könmen, und adch die Konsumentenpreise ihrerseits dazu übergehen werden, direkt vom Kartoffelproduzenten einzu- Kaufen. Für den Kartoffelverkauf seitens der Pro- duzenten liegen die Verhältnisse auch anders, wie beim Getreide. Getreide verträgt ein Lagern gut muich eine Einlagerung lohnt sich auch, da sichi ab J. Januar die Getreidehöchstpreise alle 14 Tage um.50 Ml. ſar den Doppekzentner erhöhen; außerdem reicht der Vorrat an Getreide knapp zur Deckung des Bedarfes aus. Anders bei der Kar- toffel. Bei dieser ist ein Einlagern oder ein Zu- rückhalten verlustbringend, weil eine Lartoffel beim Lagern durch Wasserverdimistung und Faulen stark an Gewicht verliert und die Kartoffelhöchst- preise im Gegensatze zu den Getreidehöchstprei- sen teine Erhöhung in der Folge erfahren. Zudem ist der Bedarf an EBRKA rtoffeln wesentlicht niedriger, als die Ernte, die fast zur Hälfte als Viehfutter uncd Breunereikartoffel Verwendung findet. Man dari daher Wohl erwarten, das die Kartofſelprodu- zenten die Höchstpreise nichit überall werden er⸗ zielen können. Unter Berlicksichtigung dieser Verhännisse ist daller damit zu rechnen, daß die Preise für Kartoffeln im zeninerweisen Nleiuver- kaufe 4. Mk. bis.25 Mk. und im 10-Piund-Ver- Kauſe 0,50.55 Mk. nicht zu überseigen brauchen. Hetreleumhandlel. Der preußische Minister für Handel und Ge-⸗ Werbe hat eine Ver fügung für den Petro⸗ leumhandel erlassen, deren WoOorklaut wWir nachstehend folgen lassen: Es wird darüber geklagt, daß in einzelnen Orten im Kleimandel Erdöfpreise geiordert werden, die zu den Preiseit, welche die Lieferungsgesellschaften Sellen, im Migverhältnisse stetten. Vielfach sollen leinhäncller die Preise bis auf 40 Pfg. ſür das Uiter ethört haben. Auch von einzelnen Behörden die den Erdöwerkauf in ihre Haud genonmen geben, sollen angeblich verhältnismäßig kohe Freise gefordert werden. Da die Zufuhr amerikanischen Erdöls s0 gul wie abgeschmitten, die Zufuhr aus anderen Läudern Sehr erschwert ist und für die Deckung des deut- clen Bedaris überhaupt nur in verhältnismäßig geringem Umfang in Betracht konunt, ist es durch. aus erforderlich, mii dem in Deutschland Varhandenen Erdöl haushälterisch umzugehen, Dazu kommt, daf während des rieges auch der Versand von Erdöl im Inlande ſiehtt mit derseſben Pimktlichkeit und Regelmäßig- beit schon wegen des Fehlens von Zisternenwagen and der Beschräukung der Trausporimittel apge- Alchelt wercden kaun, wie in Friedenszeiten. Hlier- durch, Sowie durch die im Interesse einer haus- Aalterischen Verwendung erfolgte Zurücſchaltung der Belieferumg seitens der Liefenmgsgesellschaften —— ne zu emem Wigen Mangel an Erdöl in den Händen Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) er des Kleinhandels gekommen, was zu einer Preis- steigerung geführt hat Zu einer Preiser- höhung liegt nach Lage der derzeiti- gen Großhandelspreise kein Anlaß GT. Seit Beginn des Krieges haben die deutschen Einfuhrfirmen bei Belieferung des Inlandsmarkts im allgemeinen Erdöl zu den vor deni Kriege gel- tenden Durchschnittspreisen Weiter abgegeben. Angesichts der unverminderten Nachlrage und nach Feststellung der vorhandenen Vorräte siud ums Einschräu⸗ worden. Z u OBhaudels⸗ allgemeinen Nach Mitteilung in der Belieferung des In im bisher nicht gekommen. a Her 2— 18. preise der Deutsch-Amerikauischen Pei in Hamburg betragen die Pr men, Kiel, Breslau 18 Pig., 17½, Stettin, Hamburg, ., München Nürnberg 10 Deutschland auf dem kfurt à2. tpreis in elnen Stellen 19%½ Pig. Verhältuismägßi Melg nes Luxuspetroleums, das Absatz t nur in Berlin und Umgegend hat, wird in Berlim mit 19%, auf dem Lande imt 20% Pfg. abgesetzl.(Preise ver- stehen frei Laden des Klein! Von allen Preisen ist ½ Pfg. Rabatt abzuziehen. Es ist anzunehmen, daß audii Anderen in Be- tracht kommenden Einfuhrgesellschaften, die Deut- sche Petroleumverkaufsgesellschaft in Berlin und die„Olex“-Petroleum-G. m. b. H. in Berlin-Wil- mersdorf im Durchschaitt denselben Preisstaud innehalten. Sonach bestent für alle Bezirke Deutschlands bereits ein bestimmter Großhandels- preis, der den durchschuittlichen Preisstand vor dem FKriege im allgemeinen nicht überschritten Hat. Bei dieser Sachlage ist es ohne formelle Preisfest- Sstzung für den Großhandel möglich, unange⸗ messenen Preissteigerungen für den Kleinhandel entgegenzutreten, Sollten sich diese Voraussetzun- gen ändern, so wird im Bundesrat die Festsetzung eines Höchstpreises für den Großhandel im Petro- leum beantragt werden. Wäir ersuchen daher, diejenigen Behörden, denen nach 8 3 des Höchstpreisgesetzes und Ziffer 1 der dazu ergangenen Ausführungsbestimmungen vom 4. August 1914 die Festsetzung von Kleinhaudels- preisen übertragen ist, darauf hinzuweisen, daß Sie auf der Grundlage des für ihren Bezirk gelten- den Großhandelspreises- über den sie unschwer hei einer der oben geuannten Einfuhrfirmen Aus- Kumft erlialten Werden, einlen Kleinhandels- verkaufspreis festsetzten können, sobald sich ein Bedürfnis dafür geltend macht. Dafür wird ein Preisaufschlag von 4 Pig. für das Liter auch Während des Krieges für den Pleinhandel im allge- idlers geliefert.) meinen ausreichend sein. Nach Lage der Sache wird es sich empfehlen, den Kleinhandelspreis überall so ſestzusetzen, daß er den Großhau- delspreis des Bezirksnicht um mehr a Is 4 Pfg. für das Liter übersteigt, wobei darauf zu achten sein würde, daß von den Behörden der Kleinhandelspreis flür Erdöl nir⸗ geuds über 25 Pſg. hlinaus festgesetzt wird. Da nach den dargelegten Umständen in der Be- lieferung des Inlandsmarktes unbedingt Zurück⸗ haltung betätigt werden muß, so kaun der Klein- Häncller nicht ſede gewünschte Menge bis zur Er- schöpfung seines Vorrats abgeben, muß vielmehlr seinen Vorrat möglichst zu verteilen suchen. Er ird au jeden Kunden nur eine bestimmte Menge auf einmal verkaufen, oder, Wðas woll weniger zweckmäßig ist, nur an bestimmten Wochentagen Petroleum ſeihalten oder ein anderes Verfahren einschlagen. ſedenfalls wird es not⸗ Wendig sein, daß der Kleinhändler beim Verkauf des Erdöls durchweg eine Kürzung der seinem Kunden sonst abgegebenen Menge eintreten Jäßt. Für eine entsprechende Belehfung des Publikumis durch die Lokalpresse ersuchen Wir Sorge zu tra- gen. Dabei ist mit besonderem Nachdrück darauf hinzuweisen, daß überafl da, Wwo ein Ersatz des Petroleums durch Elektrizität, Gas oder Spiritus möglich ist, der Verbrauch von Petroleum ganz eingestellf werden muß, und daß es dlie Pflicht der hemittelten Kreise ist, ihnen da- durch erwachsende Mehrtosten auf siehn zu nenmees, Geldmarke, Bank- und BSörsen- Wesend, Merliner flektenhörsce. WITB. Berlin, 30. Nov. Die Umsätze in Waffen- und Motorſabrik-Akltien, sowie Phönix sollen auch keute zu wenig Kursen zu Stande gekommien sein. aulclt in veränderten Von deutschen Anleihen waren Zprozentige bevorzugt und änkten Unternehmungslust War die Stimmung allenthalben lest. Auciz in aus⸗ ländischen Noten bewegten sich die Umsätze in zlemlich engen Grenzen. Die Geldmarktverhält⸗ be- gehrt, Frolz der b se haben keine Aeuderung eriahren. NMancdel und jnddustrie. Enleressengemeinschatt Hrauerei Stern tu r II.numerei Kempff. Nrankfurt à. M. B. Frankfurt, 30. Noyv.(Priv.-fel.) Zwischen der Brauerei Stern und Brauerei Kempff in Frantgurt a. M. besteht bekanntlich Seit einigen Jahren eine Interessengemeinschaft, der zufolge aus den gemeiusamen Rohgewinnen % an diie Stern-Brauerei und an die Kempf⸗ Brauerei gehen. Außerdem besitzt Stern⸗ Brauerei die Mehrteit der Kempff-Aktien. Die Brauerei Stern berichtet, daß trotz der seit Oktober v. Is, eingeführien, den Ronsum vermindernden kleineren Schankgeiäge der Bier- verkauf bis Ende juli angälhernd Fleicher Hölle blieb. Erst im August sel inſolge der Mo- bilmachung ein scharler Rückgaug Ziffernangaben über den Bierabsat⸗, Jahren noch mit etwa 114 000 hl augegeben War, erfolgten diesmal nicht. Der Erlös aus Bier ist ddie auf eingetreten. vor 2 der um 133 000 auf Mͤk. 1 895 951 zurückgegangen. Andererseits erlorderte auch der Verbrauch aàn Malz und Hopfen Mk. 88 47/5 weniger. Der Rein- gewinn beträgt Mkk. 300 736(i. V. 287 120), Woraus 8 v. H.(i. V. 11½ v..) Dividende verteilt wor- den, was Mk. 186 000(i. V. 263 375) erfordert. Nach dem Bericht der Brauerei Kempff War bis Ende juli der Bierabsatz annähernd der Seit Beginn des Krieges gleiche wWie im Vorjahre. ist er erhsblich zurückgegangen. Um und auf Wieviel wird wieder nicht angegeben. Der Bier- erlös blieb etws unter Vorjahrshöhe; andererseits auch der Aufwand für Malz und Hopfen ge- ringer. Der Feingewinn beträgt 130 026), Woraus 6 v. H.(i. verteiſt werd erfordert. Die Brauerelistern bemerkt über das neue Ja hr, daß sie infolge des Kriegszustandes mit einem starken Rückgang des Absatzes und mit er- gheblichen Verlusten rechnen müsse. Es komme ir zu Statten, daß sie nochi größere Makvorräte aus dem Vorjahre besitze. Dasselbe ist auch bei der Kempff-Brauerei der Fall. In Hopfen Wurden bereits größere Vorräte eingelagert. Warenmärkte. Mannnheimer Broduktenbörse, Mannheim, 30. Novbr.(Amtliche Notlerungen.) Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Mk. 154 331(i. V. V. 7 v..) Dividende Mie. 84 000(98 000 i. den sollen, was Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahnfrei Mannbeim. 26. Welzen, hierländischet ab bad. Station 27.60.—.. eeee 7 nordd. einsohl. Fracht u. Spesen— Roggen, kierländisoher ab bad. Statlon 23.60. 5 nordd. elnschl. Fracht u. Spesen—.—.——.——. Ferste üder 60 KR— 28.40.27.65 28.25•28.50 bis 68 R¶y9yu;* RNer,t Rals ohne Saon 5 mit Saol Rotklee: Pfälzer 7—— Ralſenensnsn 160—170— Luzerne itallenen 145—155— ee 5 6 5 50 15 Welzen-Auszugsmehl(0) ioke 1 2— Welzen-Brotmehl(1) 40.50 44.50 Roggenmehi 72%%9 franoo Haus 36.— 35.50 Tendenz; Fest. HRerliner Getreidemarkt. WꝗITB. Berlin, 30. Noy. Die Tendenz am Ge- treidemarkt war ruhig. Angebot auf Abladung War zwar etwas reichlicher, die Forderungen aber im allgemeinen noch zu hoch, sodaß Umsätze wenig zu Stande kamen. Einiges wurde ab Sta- tion gehandelt. BERLIM, 30. Movember. 1914. (Sohluß.) 30 Welzon; gesohäftslos Roggen; hesohälftsſos Ua 8 r gesohäftsſos Nals runder; geschäftsſos—— Weirenmehl: fester 36.——40.— Roggenmeh!; fester 30.20—31.25 RUB5: geschäftsſos—.—— bple Getreldeprelse versteben sjoh fur Lokoware in Rark per Tonne, die Nehlprelse in Hark per Doppelxentner. Nürnberger Hopfenmarkt. In der abgelauienen Woche entwickelte sich am Markt ein verhältnismäßig recht lebhaftes Cieschäft 30.——31.25 bei teilweise leicht befestigten Preisen. Diese be- und verlocken wegen sicii auf niedrigem Stand 5 zum größeren Einkaufsgeschäft. Dieses ist auf Zwei⸗ ſellosen regen Bedarf der Brauereien zurückzu- führen, die vielfach nun doch einmal an stärkere Eindeckung denken müssen. Am Einkauf betätigte sich in der Berichtswoche ziemlich lebhaft auch der Exporthandel, der neben den wie immer erheb⸗ lich größeren Käufen des Kundschaftshandels mit diesem zusammen im Durchschnitt fäglich über 300 Ballen dem Markt entnahm. Die Marktzu- juhren, die vorw/iegend in Bahnabladungen be⸗ Standen, hielten sich auf etwa derselben Höhe, wie die Unisätze. Der eigentliche Export übernahm im allgemeinen Markthopfen, sowie einige Elsässer im Preisrahmen vou 37 bis 42 Mk. Außerdem Wurdell für andere Ausfuhrzwecke vorwiegend Hallertauer im Preisrahmen von 25 bis 35 Mk., dem Markt entommen. Aber auch hier Wwurdlen ein⸗ zelne Posten zu höherem Preise, bis 45 M. und zwar vorwiegend Markthopfen, bezogen. Der Kundschaftshandel übernahm für einheimischer Bedarf im allgemeinen Ware im Preisrahmen von 50 bis 75 Mk., und zwar vorwiegend mittlere bis bessere Hallertauer, die mit die höchsten Preise neben Spalter Landhopfen erzielten die neben an⸗ deren Landhopfen. Elsässer und Wäüttemberger Gewächs in die Hände des Kundschaftshandels übergingen. Dieser legte neuerdings für bessere, gutfarbige, besonders schönere, grüne flopfen Höhere Preise au, Wwas in dem geringeren Vorhan⸗ densein solcher W. begründet An den 181 181. Produktionsorten herrscht wenig Kauf⸗ Das ist besonders auch an den badischen Wo die Brauereien mit dem Einkauf sehr zurücthalten und für geringere bis prima Ware 90 bis 70 Mk. anlegen!. Am Saazer Markt ist neuerdings auch etwas lebhafteres Geschäft bei Preisen von 80 bis 100 Mark. Verkehr. Binführung und Eeweiterung von AmsmMHMetarife aus Anlaß des lärieges. Mit Gültigleit vom 10. Noyember d. Is, ist für den Bereich der preußisch-hessischen Staatseisen- bahnen und der Reicliseisenbahmen ein Ausnahmee- Tarif erscheint in Einzelausgabe zum Preise von der vom 25. November d. Js. ab auf weitere deut- sche Eisenbahnen ausgedehnt worden ist. Der Tarif erscheint in Einzelausgabe zpum Preise von keit vom 20. November d. Is. ist die Hernungsgre von 150 Em, bis zu der der besondere Ausnahmetarif für frische Kartoffeln zur Herstellung veei Trockenkar- toffeln gilt, aul 300 Em erweitert Worden. Ferner ist mit Gültigbeit vom 20. Nov. d. Is. ein Ausnahmetarif für frische Kartoffeln Zzur Her- stellung von Stärke mehl zur Brotbereibing einge- führt worden. Nähere Auskunft erteilen die Güterabfertigungen und das Verkehrsbureau der Könuigl. preuß. und Großherzogl. hessischen Eisenbahmdirelrtion. Eahliungseinstellungen und Kon⸗-⸗ Rurse. Konkurse im Deutschland. Aunaberg i. Erzgeb.: Färbereibesitzer Her- mann Meyer. Berlin: Kaufmann Adolf Israel. Berubürg: Ana Kühne. Chenmitz: Maler- meister Jacob Fuchs. Köln: Maschinen- und Appa rateſabrik Höffler u. Co. Gim. b. H. EIs- fleth: Schneidermeister Auton Weser. Göp⸗ pingen; Sücfrüchtenhändler Angelo Ongaro. Gräfenau: Krämerseheleute Georg und Lina Weber. Grünberg i. Hessen: Handelsmanm Abraham Baum. Horn(Lippe): Kaufmanm Wil- helm Möller. Kassa(Ungarn): Deutsch- und ungarische Magnesit-G. Kiel: Firma H. C. Freese. Lauban: Landwehrmann und Maler- meister Karl Köppe. Lauterburg i. ER:;: Handelsmann Benedikt Bloch. LöBIfZ: Leder- fabrikant Paul Scherfig. Memel: Putz- und Kurzmarenhändlerin Anna Lorles. Neustadit i. Schwarzwald: Bazarinhaberin Elisabetn Siegel. Peine: Firma Gebr. Kramm. Posen: Kauf⸗ mann Karl Saß. Schrimm: Sceimeidermeister- frau Marie Nowicka. Senftenberg i. E: Kaufmann Leo Zelner. Stuttgart-Caun- statt: Wirt Wilhelm Foffarn nebst Ehefrau. Weilheim: Kaufmann Mathias Sepp. Witten a. Ruhr: Drechslermeisfer August Steinbeck. eazte Handelsnachrienten. Frankenthah 30. Nov. Der Aufsichtsrat der Maschineu- und Armaturenfabrik vormals Klein, Schanzlein& Becker iu Frankenſſal beschloß der am 19. Dezember statt- kindenden Hauptversamlung die Verteilung einer Dividende von 6 v. H.(i. V. 9 v..) vorzuschla- gen. Der Feingewinn stellt sich auf Mk. 217 433 (360 124) bei Mk. 252 211(292 377) Abschreibun- gen, zuzüglich des Vortrags von Mark 188 900 (177 931). Es stehen also der Hauptversammlung Müe. 406 333(538.050) zur Verfligung. W. Frankfurt, 30. Nov. Die Hageger Gußstahlwerke.-G. schlägt der Hauptver- sammlung den Uebergang an die Gelsen⸗ kirchener Gußstahl- u. Eisenwerke vormals Munscheid& Co. vor gegen Gewäh⸗ rumg von je 2000 Mark Gelsenkirchener für je Mk. 5000 Hagener Aktien. B. Frankfurt a.., 30. Noy.(Priv.-Tel) Das Gewinnergebnis des Frankfurter Hypotheken- kreditvereins des laufenden Geschäftsjahres, So. weit sich dasselbe heute schon übersehen lassen dürfte, Wird kaum hinter dem vorjährigen zurück- bleiben. Indes wird begreiflicherweise mehr wie in anderen Jahren die Dividendenbestimmung(i. V. 8,5 Prozent) von der Gestaltung der Verhältnisse in den kommenden Monaten abhängen. r. Kö Iun, 30. Nov.(Priv.-Tel.) Die Mennig⸗ kommission hat mit sofortiger Wirkung ihre Preise um 2 M. pro dz erhöht. Mennig kostet jetzt 59.50, Klette 60.50 M. ab Köln bei Bezug unter 1000 kg. r. KöIn, 30. Nov.(Priv.-Tel) In der heutigen Mitgliederversammlung des Walzdrahtverbandes wurde die offizielel Genehmigung zu dessen Auf⸗ lösung und Liquidation beschlossen. Zum Liqui- dator wurde Direktor Meyer, Vorstandsmitglied des Walzdrahtverbandes, ernaunt. r. Dortmund, 30. Nov.(Priv.-Tel.) Der Auf⸗ sichtsrat der Unionbrauerei beantragte in der àm 19. Dezember stattfindenden Generalversammlung eine Dividende von 20 Prozent gegen 25 Prozent 1. V. vorzuschlagen. r. Essen, 30. Nov.(Priv.-Tel.) Wie uns müt⸗ geteilt wird, gewährt das Kohlensyndikat in Ein- klang mit dem Roheisenverband gleichfalls wieder eine Ausfuhrvergütung und zwar von.50 M. pro t. Berlin, 30. Noy.(Von uns. Berl. Bur) Die Spielwarenfabriken in Rodach in Sachen Koburg-Gotha, die nach dem Ausbruch des Krieges lange Zeit völlig stillstanden, haben sämtliche ihre Betriebe, wenn auch mit verkürzter Arbeitszeit wieder aufgenommen. Geſchäftliches. Die Ziehung der Wohlfahrts⸗Geldlotterie findet, wie angeſetzt, am., 4. und 5. Dezember unider⸗ ruflich ſtatt. Dieſe Lotterie iſt allgemein beliebt und bietet bei dem geringen Lospreis von M..30 ſehr große Hauptgewinne in Bar ob Abzug zahl⸗ zar. Die Wohlfahrtsloſe ſind hier den bekaun⸗ ten Verkaufsſtellen zu haben. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; lür den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. Sener l⸗Anzeiger⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) 1 2 — 8— —— Tras Felc. 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Geräte⸗ Kaſſa⸗Konto 4255062 Konto Wechſel⸗Kontd 6289.66 Dekredere⸗Konto Disagio⸗Konto für Obligat.⸗Anleihe Talonſteuer⸗Konto Reſervefonds⸗Kontigd Divid⸗Konto 7(noch nicht erhob. Divid.) Kreditoren PVortrags-Konto: rückſtändige Obligationen⸗ Zinſen „„ 8550.— Steuern, „ 80384.60 „ 24858.67 Verluſt⸗Konto pro 30. Juni 1914. Per Gewinn⸗Vortrag von 1912/13 Fabrikations⸗Kontod Paſſiva] Jwangsperffeigerung. ö Dienstag, 1. Dezhr. 1914, . nachmittags 2 Uhr 4000 000—[werde ich im Pfandlokal 800 000 25 2 6, 2 hier gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wegeöffentlich verſteigern: 1 Schaufenſtergeſtell, 1 Spauiſche Wand aus Holz, 41 15 5 9812 zucker, 1 Kiſte türkiſcher 8 05 Honig Nougat, Zucker⸗ 280 waren und verſchiedene 400⁰—[Osrambirnen. 9722²⁰0 40 000—Krug, Gerichtsvollzieher. 125 76513 2 7 420— 129 10581 mit halber u. ganzer Ver⸗ pflegung wird angenom⸗ men. 9751 Speiſehaus Fiſcher. B EZ, 4. 88 934600— 8 aller Art Leichte Fuhrenn Feder⸗ rolle beſorgt 97219 374 913½48 Kutſcher Rückert, Pump⸗ 08 52 werkſtr. 12 Tel. 2470 Saben Lugelaufen 150 05976 1 dunkelbrauner Te cke 711 08531 zugelaufen. 97222 36 322 76 2500— Per Saldo⸗Vortrag am 1. Juli 181 Süddeutſche Juteinduſtrie: Ehrhardt. 0 Vorſtehende Bilanz nebſt Gewinn⸗ Büchern der Geſellſchaft übereinſtimmend gefunden. Manuheim, 16. September 1914. G. Vick. Rheiniſche Treuhand⸗Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft, ppa. Pfabe. PPA. Haber. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom heutigen Tage iſt die Dipidende für das Geſchäfts⸗ fahr 1913ʃ/14 auf 40 Die Auszahlung erfolgt ſofork gegen banne, Nie Gewinnan⸗ feſtgeſetzt. tellſcheine Ar. 15 milt Wi. 40— per Stück an conto-Geſellſchaft.-G. in bei der dem A. Schnaffhaufen ſchen Jankverein.-G. Mannheim⸗Waldhof, den 28. Nopember 1914. Unſerer in Aöln n. aſſe, heini in owie bei der unnheim un 896 967 83 und Verluſt⸗Rechnung haben wir geprüft und mit den 39255 üddeutſchen Dis⸗- bei Drr Vorftand. Aufruf. An die geehrt.Herrſchaften. Da zur Zeit gr. Nachfrage nach ſämtl. getr. Kleidern, ſpeziell Damenkleider und Schuhe, bezahle beſonders gute Pretſe. 96128 Frau Mantel, G 3, 2 Karte oder Telephon 3381. Getrag. Kleider kauft zu höchſt. Preiſen 90 Alih ndlung, f 3, 5. etgesuche Dauermicter ſucht einf. möbliertes Zimmer. Aus⸗ führl. Offert unt. L. J. 2209 Rudolf Moſſe, Maunheim. Montag, den 30. November 191 —— Veidner& Jom 30. November bis 3. Dezember⸗ am 11. seinen in den Kämpfen bei Lille erlittenen Ver- 5 5 Nach heute erhaltener amtl. Mitteilung starb November im Kriegslazarett Doual an wundungen unser lieber Bruder, Schwager, Onkel und Vetter Rechtspraktikant Friedrich boosmann Kriegsfreiwill. der Maschg.-Kp. Hemsbach, Mannheim, den 30. November 1914. Namens der trauernden Hinterbliebenen: Heinrich loesmann, Verw.-Ass. inf.-R. 12. Hans 7 Danksagung. Für die mit anläßlich des plõtzſichen Todes meiner geliebten Gattin so reich erwiesene An⸗ teilnahme sage ich meinen herzlichsten ink Mannheim, den 30. November 1914. Spruth. Weſhuachbbiten Um denjenigen Truppenteilen der V.(Kron⸗ prinzlichen) Armee, welche aus weniger leiſtungs⸗ fähigen Gegenden ſind, neu aufgeſtellten For⸗ mationen angehören und aus der Heimat nicht bedacht werden, ein Zeichen des Gedenkens zu geben, und auch ihnen eine Feſtfreude bereiten zu können, bittet die Sammelſtelle frei⸗ williger Gaben(Werfthalle 2 b, am Mühlauhafen) um Zuwendung von Spenden. Die Gaben werden auf Wunſch abgeholt. Telephon 1425. 39260 Einladung zur Erneuerungs⸗ wahl des Synagogenrats. Jufolge Ablaufs der Dienſtzeit ſcheiden mit Ende ds. Is. aus dem Synagogenratskollegium aus die Herren Synagogenräte: 39261 Adolf Baer, Kaufmanu, Dr. Max Jeſelſohn, Rechtsanwalt, David Kahn, Fabrikant, Herm un Kauffmann, Privatmann und Joſeph Zimmern, Großkaufmann. Gemäߧ 10 der landesherrlichen Verordnung vom 15. Mai 1839 hat ſomit eine Wahl von 5 Mit⸗ gliedern für eine ſechsjährige Dienſtzeit ſtattzufinden. Zur Vornahme dieſer Wahl wird Tagfahrt auf Dienstag, den 15. Ddezember ds. Js., vormittags 11—1 Uuhr, uun Sitzungsſaale F 1, 2 auberaumt Die Austretenden ſind wieder wählbar. Die ſonſtigen Erforderniſſe der Wahlberechtigung und Wählbarkeit richten ſich nach 88 2 und 8 der Verordnung vom 25. Oktober 1895 und ſind aus den Anſchlägen an den Verkündigungstafelu der beiden Synagogen erſichtlich. Wir laden die Wahlberechtigten zur Beteiligung an der Wahl hiermit ergebenſt ein. Mannheim, den 7. November 19134. Der Synagogenrat. Max Goldſchmidt. Schorſch. Friſch eingetroffen! Span. Mandarinen pr. Stitck b, 8 und 10 Nf. Feigen per Pfund 50 Pfg. Muskal⸗Oatteln fünd 75 Pfg. F. Reitlinger, 2 112 Tel. 6598 Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Gemeinde. Dienstag, den 1. Dezember 1914. Jeſuitenkirche. 8 Uhr Schſütlergottesdienſt.— ½10, Uhr feierliches Seelenamt für den im Felde gefallenen Karl Steinmüller. .Diefenigen Männer und Zünglinge, welche ſich in die Männerſodalität aufnehmen kaſſen wollen, mögen ſich im Pfarrhaus anmelden. Lertea Gute Geige „ 0 Lengg b Speisezimmer dkl. Eichen, gute Ausf, des Krieges wegen sel ten billig. H. Schwalbach Söhne B 7, 4,(kein Laden). Eeeeenatnaer An n preis⸗ wert zu verkaufen. 6805 Stle Albees B4 Tüchtiger, gewandtet Packer fant. Fbe 4 4 700 Ferd. Eberstadt& 00 b 7 2 Maent, U Beſſeres Kindermädchen das nähen kann, fürn 5 ittags geſucht. Kal —— Sannenltr. 11. 1 7 7 eventl. Tüct. Mibchen tagsüber, für alle Haus 47 auf 1. Dar 9 Näheres Soſtenſtk parterre rechts. — 1 Mouatsfeal fleißig und ſauber geſu Meerfeldſtraße 42, par. rn e Junges Midche 16,3, St. ſiegern E und Maffeuſe ſucht Pfleg bei 8 91. f uer e Uut Nr. 986 a8 Möbl. Zimme * 3 Tr. ſep m Zi au Aae N 3, 13 h nebt J nes f. 20 M. ſof, zu um. mit Gas f „Fnbſch en P4, 2 1. ür die ins Feld ziehenden Soldaten iſt jeder⸗ zeit Gelegenheit zur 51. Beicht geboten. n vermi ——ů 12