. Wonnement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Nik..42 pro Muartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Mk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr der Stadt Mannheim und Amgebung Anze Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Telegramm⸗Adreſſe: 5 „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruch⸗KAbteilung... 541 Redaktion. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7869 377 Eigenes Redaktionsbureau in Berlin „Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk m im; Beil ür Ci iſſenſchaft; Bei ü d Hauswirtſchaft; lagen: itsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Bei 9 Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Maunnheim, Samstag, 19. Dezember 1914.(Mittagsblatt.) — Die verfolgung des geſchlagenen ruſſiſchen Hauptheeres. Die Erſtürmung von Piotrikow und Przeoͤborz. WCB. Wien, 18. Dez.(Nicht amtlich.) Amtlich wird verlautbar unterm 18. Dez. mittags: Die geſchlagenen tuſſiſchen Hauptkräfte werden auf der ganzen über 400 Kilometer breiten Schlachtfront von Krosno bis zur Bzuramündung verfolgt. Geſtern wurde der Feind auch aus ſeinen Stellungen im nördlichen Karpathenvorlande zwiſchen Krosno und Jakliczun geworfen. Am unteren Dunajetz ſtehen die verbündeten Trup⸗ pen im Kampfe mit den feindlichen Nachhuten. In Südpolen vollzog ſich die Vor⸗ rükkung bisher ohne große Kämpfe. Piotr Skow wurde geſtern von dem b. K. Infanterie⸗Rogiment Wilhelm., Deutſcher Kaiſer u. König von Preu⸗ ßen Nr. 34, Przedborz geſtern von Abteilungen des Nagy Szebener In⸗ fanterie⸗Regiment Nr. 31 erſtürmt. Die heldenmütige Beſatzung von Przempsl ſetzte ihren Kampf im weiteren Vorfelde der Feſtung erfolg⸗ reich fort. Die Lage in den Karpathen hat ſich noch nicht weſentlich geändert. Oer ſtellvertretende Chef des Generalſtabs: von Höfer, SGeneralmajor. Man muß die Karte zur Hand nehimen, um den Eindruck dieſes öſterreichiſch-ungariſchen Be⸗ lichtes ganz auf ſich wirken laſſen zu können. Kroans liegt in gerader Linie weſtlich von Prze⸗ auhsl. Die Bzura mündet weſtlich von Warſchau in die Weichſel. In dieſem ungeheuren Raume weichen die Millionenheere zurück und die ſicg ⸗ zeichen Heeresmaſſen der Deutſchen und der Völker Oeſterreich⸗Ungarns ſind in der Verſol⸗ gung. Freilich, unſere Phantaſie miß der Ausmalung des ungeheuren Dramas, das ſich da abſpielt, ſchon etwas nachhelfen. Denn die Heeresleitungen ſind in der Schilderung der ge⸗ baltigſten Schlacht der Weltgeſchichte und des achſpiels überaus ſparſam. Auch aus dem im Vergleich zum deutſchen etwas weniger epigram⸗ Ratiſchen öſterreichiſch⸗ungariſchen Bericht er⸗ ſahren wir im Grunde nur die Tatſache des Aurückweichens der Ruſſen und des. Nach⸗ mängens der Sieger. Die Erwähnung der Er⸗ ſürmung von Piotrkow und Przedborg geſchleht mur, um die kapferen beiden Regimenter zu ehren, wie der deutſche Bericht die Tapferkeit der Weſt⸗ kreußen une Heſſen ehrte. Elwas Genaucres die Richtung und Art der Verfolgung er⸗ hren wir aber arch aus dieſen Angaben nicht, wie die Berichte der Generalſtäbe ja auch keine Angaben über die Verluſte des Feindes an Toten und Gefangenen enthalten. So entſteht noch kein klares Bild über die Größe und über die Ausnutzung und Verfolgung des Sieges. Und das wird mancher lebhaft hedaucn. Wir möchten dieſe europäiſche Schick⸗ ſalsſtunde lebendiger in uns fühlen, tieſer und voller in uns erleben können. Aber wir müſſen uns in Geduld faſſen. Es wird uns heute halbamtlich verſichert, daß aus ſehr beſtimmten ſtrategiſchen Rückſichten das große weltgeſchicht⸗ liche Drama ſich noch nicht voll vor unſern Augen abrollen dürfe. Man darf nicht vergeſſen, daß in modernen Schlachten unmittelbar nach dem Siege in Ge⸗ ſtalt der Verfolgung und der ſtrategiſchen Ausnutzung des Sieges die Operationen weitergehen, und man wird nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß die Wortkargheit der Oberſten Heeresleitumg oder vielleicht, vich⸗ tiger geſagt, des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg, daß wir in Polen weiter dem weichenden Feinde folgen, hauptſüchlich den Zweck hat, dieſem Feinde keinen Anhalt zu bieten, dem er entnehmen könnte, welches jetzt die unmittelbaren Abfſichten und Ziele unſerer Armee im Oſten ſeien, über die natürlich ſofort die be⸗ rufenen Perſonen und Inſtanzen ſich ſchlüſſig gemacht haben. Der begreifliche Wunſch, recht viel über unſeren Erfolg im Oſten zu er⸗ fahren, muß zurücktreten hinter ſehr wich⸗ tigen militäriſchen Notwendig⸗ kleiten. Darum erfährt man auch nicht, wohin der Feind weicht, in welcher Verfaſſung er ſich befindet und in welcher Weiſe und auf welchem Wege wir ihm ſolgen. Dieſer erklärende und aufklärende Artilel meint, daß die Kunde von einem ſolchen Siege auch für ungeduldige Leute einige Tage ausreiche. Das meinen wir auch. Noch nicht vor uns, aber ganz in uns können wir ſchon die erhabene und überwältigende Größe dieſer Wendeſchlacht erleben und im übrigen wollen wir emſig auf alle ſichtbaren Zeichen ihres Fort⸗ wirkens achten. Das ſichtbarſte iſt heute das Revolutionsfieber, das Rußland zu ſchütteln beginnt. Wir fragen, wird ſich der militäriſchen die innere Kataſtrophe geſellen? Und von dieſer Frage richtet ſich unſer Blick nach Weſten, nach Englaud und Frankreich. Rußland war allmählich die letzte militäriſche Hoffnung des Dreiverbandes geworden. Wir wiſſen, daß Frankreich nur im Vertrauen auf Rußlands mächtige Hilfe in den Krieg hinein⸗ gegangen iſt, wir wiſſen, daß England alles, aber auch alles getan hat, um Rußlaud in den Krieg mit Deutſchland zu treiben. Dieſes Ruß⸗ land aber iſt endgültig außerſtande geſetzt worden, Deutſchland zu benegen, mag es hinter der Weichſel noch Widerſtand leiſten oder nicht. Von der Fähigkeit Rußlands aher, die deutſchen Heere zu überrennen, ins Herz Deutſch⸗ lands vorzuſtoßen und damit auch im Weſten die Entſcheidung zugunſten Frankreichs herbeizu⸗ führen, hing für den Sieg der Sache Englands und ſeiner Spießgeſellen alles abbo Arteil Ser Sagchverſtändigen. WPB. Bern, 18. Dez.(Nichtamtlich.) Der „Berner Bund“ ſchreibt: Die große Entſchei⸗ dung, welche der Krieg bisher gebracht hat, iſt nach unſerer Vorausſage das prachtvolle Manöver der Hindenburgſchen Flankenoffen⸗ ſive, die nicht nur geglückt iſt, ſondern die auch im Süden und Weſten der verbündeten Ar⸗ ineen die Offenſive der Ruſſen zu erſticken ver⸗ mochte. Als die Ruſſen den Hindenburgſchen Oſtflügel überfluteten, führte die geniale Be⸗ nutzung der inneren Linie die notwendigen Verſtärkungen zu und befähigt die Deutſchen, das Ueberquellen der ruſſiſchen Maſſen abzu⸗ dämmen. Ueberall traten den Ruſſen rechtzeitig Verſtärkungen der operativ ſo beweglichen Gegner entgegen, um nach der allgemeinen ſtrategiſchen Grundregel dort ſtark zu ſein, wo die Entſcheidung fiel. Hätten die Ruſſen länger als rätlich und ſolange bis die öſterreichiſche Zange ſüdlich von Przemyfl ſie einſchloß und an der Bzuramündung herumgriff, ausgehal⸗ ten, während bei Piotrkow ein tiefgehender Schnitt die ruſſiſchen Maſſen endgültig ſpal⸗ tete, ſo wäre ein Rückzug auf San und Weich⸗ ſel unmöglich geweſen. Soweit ließ es Nikolai Nikolajewitſch und ſein Generalſtab indeſſen nicht kommen. Aber ſtark zermürbt trat Ruß⸗ lands Hauptmacht den Rückzug an. Es iſt an⸗ zunehmen, daß die Ruſſen überall Aufſtellun⸗ gen vorbereitet, aber auch, daß die Verbündeten den letzten Hauch von Mann und Roß daran ſetzen werden, um dem Gegner an der Klinge zu bleiben. Es iſt fraglich, ob die Ruſſen nun nach der Schlacht, welche wir als die größte der Weltgeſchichte und im Zuſammenhang der tak⸗ tiſchen Entſcheidungen mit der ſtrategiſchen Operation als eine der genialſten Kriegshand⸗ lungen aller Zeiten betrachten, noch einmal dem Gegner ſtandhalten. Ballt Rußland hinter der Weichſel noch einmal Heere zuſammen, wozu es ſeine Menſchenmaſſen noch lange befähigt, ſo wird ihm doch ſo viel Moral fehlen, um nochmals mit Ausſicht auf Erfolg den bereits zweimal geſcheiterten Verſuch, den Krieg auf Berlin und Wien vorzutra⸗ gen, ins Werk zu ſetzen. Solange wir keinen Einblick in die inneren Verhältniſſe der ruſſiſchen Armee haben, bleibt die Schlußfolgerung offen, ob die ruſſiſche Ge⸗ neraloffenſive endgültig gebrochen iſt. Der ruſſiſche Feldzug iſt entſchieden in dem Sinne, daß Rußland nunmehr auf die Ver⸗ keidigungangewieſen iſt. Die großen Abgaben an Gefangenen weiſen aber bereits auf eine tiefgehende Zerſetzung hin. Wo aber bleibt in dieſen Tagen, wo im Oſten die Entſcheidung reift, der große durchgreifende Angriff der Fran⸗ zoſen und Engländer? Ber Sieg unſerer Waffen⸗ brüder in Weſtgalizien.— 26 000 Kuſſen gefangen. Berlin, 19. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Ueber den öſterreichiſch⸗ungariſchen Sieg in Weſtgalizien telegraphiert der Kriegsbericht⸗ erſtatter des Berliner Tageblatts: Die Ein⸗ drückung des linken Flügels der ruſſiſchen Geſamtfront, die von Warſchau bis zu den Karpathen reicht, iſt er⸗ reicht. Die unmittelbare Bedeutung dieſes Er⸗ folges iſt die Befreiung Ungarns von der Beunruhigung einbrechender Kolonnen und die Wiedergewinnung Weſtgali⸗ ziens. Die mittelbare Rückwirkung auf die geſamte Lage iſt heute noch unabſeh⸗ bar. Auch ziffernmäßig iſt die Aktion recht er⸗ heblich. m Raume von Bochnis ſteht eine ſtarke heblich. Im Raume von Bochnis ſteht eine ſtarke ruſſ.Streitmacht, der ſich viel Kavallerie, 2 Div. des 8. Armeekorps anſchloſſen. Auch haben die Ruſſen bis in die letzten Tage von Kiew über Lemberg Verſtärkungen herangezogen. Dieſe Truppen verließen eine Station vor Lemberg die Eiſenbahn und beendeten den Weg unter Umgehung Przemyſls in Fußmärſchen. Die Entſcheidung konnten ſie ebenſo wenig ändern wie die aus den Karpathen zurückflutenden Kolonnen. Die Ruſſen verloren vielmehr in die⸗ ſen Kämpfen außer Tauſenden von Toten und Verwundeten 269000 Gefaugene. Von dem Schlachtfeld von Limandwa. gibt der Kriegsberichterſtatter Freiherr Kurt von Reden folgende Schilderung: Wir haben heute das noch nicht ganz aufgeräumte Schlachtfeld von Limanowa, wo die ſiegreichen Kämmpfe in Weſtgalizien ihren Höhepunkt er⸗ reichten, beſichtigt. Der Weg ging durch das teilweiſe zerſtörte Städtchen auf eine Anhöhe, auf der ſich der ſüdliche Flügel der öſterreichi⸗ ſchen Stellung befand. Dort haben am 11. Dez. furchtbare Nachtangriffe ſtattgefunden. Die Ruſſen, die im Nahkampf zurückgeworfen wur⸗ den, haben bloß an Toten 1200 Mann verloren. Die Leichen, die einen ſchrecklichen Anblick bie⸗ ten, liegen noch haufenweiſe herum und bieten ein furchtbar erſchütterndes Bild. Weder bald noch leicht. Im„Ruskif Invalid“ warnt ein„Augen⸗ zeuge des Krieges in Galizien“ vor Unter⸗ ſchätzung des öſterreichiſch⸗ungariſchen Heetes. Er iſt der Meinung, daß es höchſt ſchwie⸗ rig ſein werde, Przemyſl zu erobern. In einer Erſtürmung erblickt er kein Heil. Der einzige Weg, die Feſtung zu nehmen, würde eine langdauernde Belagerung ſein. Auch der Aufmarſch gegen Krakau ſei mit großen Schwierigkeiten verbunden. Die öſterreichiſche Artillerie nennt er vortrefflich, zum mindeſten ebenſogut wie die ruſſiſche. Er lobt ferner die Tapferkeit der ungariſchen Kavallerie und kommt zum Schluſſe, daß Rußlandeinen Sieg weder bald noch leicht errin⸗ gen werde. Hindenburg. Anſterblicher Ruhm. ABerlin, 19. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Zürich wird der„Voſſ. Ztg.“ gemeldet: In der„Neuen Zürcher Ztg.“ ſchreibt der mi⸗ litäriſche Berichterſtatter: Man darf heute ſchon ſagen, daſt der Feldzug in Ruſ⸗ ſiſch⸗Polen wahrſcheinlich zu den ge⸗ nialſten Unternehmungen zählt, die die Kriegsgeſchichte zu verzeichnen hat. Er rückt die Namen Hindenburg und Lu⸗ dendorff in die Reihe der erſten Feld⸗ herrn, aber er bedeckt auch ihre tapferen Scharen mit unſterblichem Ruhm. Sie haben Strapazen und Mühen ausgehalten, weitaus größer als diejenigen, die das Heer zu erdulden hatte, das Napoleon einſt nach Moskau geführt hat. Schleſiens Dank an Binden⸗ burg. Berlin, 19. Dez.(Von unſ Der„Lokalanzeiger“ erfährt au Berl Bur.) heute tagende Provinzialausſchuß hloß vo Eintretung in die Tagesordnung die Ab ſendung folgenden Telegrammes an Feldmar ſchall von Hindenburg: „Unter Ew. Erz. zielbewußte Führung und durch heldenmütiges Kämpfen der Deutſchen 2. Seite. Seneral⸗Anzelger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittaablatt) Samstag, den 19. Dezember 1914. und öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen iſt mit Gottes Hilfe der Anſturm der ruſſiſchen Über⸗ macht auf Schleſien zuſammengebrochen. mens der ganzen Provinz ſpendet Ew. Exz. und Ihrer glorreichen Armeen in tiefgefühlter Dankbarkeit jubelnden Glückwunſch. Der Provinzialausſchuß von Schleſien.“ Na⸗ Eine Stiftung der Stadt Chemnitz für Hindenburgs Heer. Berlin, 19. Dez.(Von unſ. Aus Chemnitz wird gemeldet: Die tadt Chemnitz ſtiftete 25 000 Mark für die Armee Hindenburgs, zum Zeichen des Dankes für ihre unvergleichlichen Taten. Berl. Bur.) 1 — — Siegesfreude in Gſterreich⸗ Ungarn. WCTB. Wien, 18. Dez.(Nichtamtlich.) Die Blätter beſprechen den Sieg in Polen mit der größten Genugtuung. Das„Frem⸗ denblatt“ ſchreibt: Der Sieg der Ver⸗ hütndeten iſt kein Überraſchungs⸗, kein Augen⸗ blicks⸗Erfolg, ſondern der feſte Schluß⸗ ſtein eines mit eherner Konſequenz, Quader auf Quader, aufgeführten Baues. Das verſtärkt die ungeheure Bedeutung des ent⸗ ſcheidenden Erfolges, den die Verbündeten auf den polniſch⸗galiziſchen Schlachtfeldern errun⸗ gen haben, noch um ein Weiteres. Die Nie⸗ derlage der Ruſſen wird nicht bloß die fernere Geſtaltung der Dinge auf dem nordöſtlichen Kriegsſchau⸗ platze, ſondern auch die politiſchen Verhältniſſe auf allen Schau⸗ pfätzen des gegenwärtigen Weltkrieges be⸗ einfluſſen. Mit Rußland haben auch ſeine Verbündeten und Vaſallen, welche auf des Zarenreiches Hilfe alle Hoff⸗ nung ſetzten, eine entſcheidende Nie⸗ derlage erlitten. Das Blatt ſchließt: Die gewaltigſte Schlacht der Weltgeſchichte und der in ihr erfochtene große Sieg bleiben zugleich ein unvergängliches Denkmal der treuen Waffenbrüderſchaft Deutſchlands und Oſter⸗ reich⸗Ungarns. In voller Einigkeit, nur im⸗ mer den großen Zweck des Ganzen vor Augen, kämpften die deutſchen und öſterreichiſch⸗ uUngariſchen Armeen nicht bloß äußerlich Schul⸗ ter an Schulter in dieſer Völkerſchlacht, ſon⸗ dern ſie teilten ſich auch in wahrhaft herzlicher Kameradſchaft in die gewaltige Kampfarbeik. Mit todes⸗ mutigem Herofsmus kämpften die deutſchen Truppen mit unſeren bereint, indem einer den andern in ſelbſtloſer Weiſe unterſtützte. Wie wir mit freudiger Genngtuung von der An⸗ arkennung Akt nehmen, welche die deutſche Offentlichkeit unſerem Heere zollt, das tapfer und ktreu der großen gemeinſamen Sache dient, ſo grüßt bei uns die große Allgemeinheit die Helden der deutſchen Armee an dieſen frohen Siegestage mit hellem Jubel. WPB. Budapeſt, 18. Dez. Sämtliche Blätter feiern in begeiſterten Ausdrücken den großen Sieg in Polen. Der„Peſter Lloyd“ ſchreibt: Wieder ift erwiefen, daß die Zukunft der Menſchheit eher ein ſittliches Problem als ein Rechenexempel it. Rüßlands Heer iſt geſchlagen, Oſterreich⸗ Ungarn und Deutſchland haben geſiegt! Die Nachwirkungen dieſes Sieges ſind vorerſt nicht zu überſehen, aber eines iſt ſchon ſicher: Nicht nach Rußlands Machtgier, nicht nach Frank⸗ beichs perverſem Ehrgeiz, nicht nach Englands Krämerplänen wird ſich die Welt neu formen! Der Rieſenhammer der Weltgeſchichte ſchlug ein Inſtrument in Scherben, von dem unſere Feinde die Verwirklichung ihrer Träume er⸗ hofften. Freiheit, Ziviliſation und Gerechtig⸗ keit tragen den Sieg davon. Sie werden der neuen Zukunft Inhalt und Richtung geben. WITB. Budapeſt, 18. Dez.(Nichtamtlich.) Das„Neue Peſter Journal“ ſchreibt: Niemals ſind im Laufe der Geſchichte ſo un⸗ geheuren Opfern an Menſchen und Kriegs⸗ material, wie Rußland ſie brachte, ſo geringe Erfolge beſchieden geweſen. Die Niederlage der Ruſſen und das unerwartete Erſcheinen deutſcher Kreuzer zur Beſchießung engliſcher Küſtenbefeſtigungen ſind Ereigniſſe, welche dem heutigen Tage den Stempel eines hiſtori⸗ ſchen Datums aufdrücken. Zwei Dinge ſtehen feſt: Man erlebte einen böſen Tag in England; es mag lange dauern, bis Rußland wieder irgendwie aktionsfähig wird.—„Ujſag“ ſagt: Wie wird dieſe Nachricht von dem Siege in Polen in Bordeaux und in den belgiſchen und franzöſiſchen Schützengräben wirken? werden ſie nun beginnen, wenn das Phan⸗ tom der ruſſiſchen Dampfwalze zerronnen iſt? Wenn alle ihre Kräfte aufs höchſte geſpannt werden, ſo glaubten ſie ſich ſo lange halten zu können, bis die ruſſiſche Hilfe erſcheint. Der Ruſſe wird nicht er⸗ ſcheinen. Hingegen kommen unerwünſcht Heer⸗ ſcharen von der preußiſch⸗polniſch⸗galiziſchen Front. Der große Schlachttag in Poſen erweckt ein furchtbares Echo an allen Ecken und Enden des Kriegsſchauplatzes? Drohende Revolution. 40 000 Arbeiter in Petersburg brotlos.— Straßenkämpfe. ORotterdam, 18. Dez.(Von unſerem Mitarbeiter.) Über Kopenhagen wird gemeldet, daß ſich die ruſſiſche Hauptſtadt be⸗ reits ſeit einem Monat im Zuſtande einer fortwährenden Gärung befindet. Mit Ausnahme einiger Fabriken, die für Heeresbedürfniſſe arbeiten, liegen alle an⸗ deren induſtriellen Betriebe entweder ganz oder teilweiſe ſtill. Infolgedeſſen iſt das Elend unter der arbeitenden Bevölkerung Petersburgs groß ge⸗ worden. Gegen 40 000 Arbeiter ſind brot⸗ los geworden und die Unterſtützungen, die ihnen ſeitens der ſtädtiſchen Behörden zuteil werden, reichen nicht aus, um auch nur einen Teil des Elends zu mildern. Die revolu⸗ tionäre Propaganda findet daher günſtigen Boden bei der Arbeiterſchaft. Tag⸗ täglich kommt es in den Arbeiter⸗ vierteln zu Unruhen, und erſt in der vorigen Woche ſtießen mehrere tauſend Ar⸗ beiter in geſchloſſenem Zug gegen den Newski⸗Proſpeka vor, wo es zu einem heftigen Straßenkampfe mit der Polizei und Koſaken kam. Schließ⸗ lich gelang es die Maſſe auseinander zu trei⸗ ben. Ununterbrochen werden neue Verhaftun⸗ gen unter den verdüchtigen Elementen vor⸗ genommen. m. Köln, 19. Dez.(Von unſ. Mitarb.) Der„Köln. Ztg.“ von der ruſſiſchen Grenze zugehende Meldungen beſagen, daß die in⸗ nere Bewegung in Rußland an Ausdehnung zuſehends zuu i m mt. Die Petersburger Polizei hob eine gefährliche Verſammlung auf, in der die innere Lage Ruß⸗ lands beſprochen wurde. Eine große Anzahl N 2 Was Männer und Frauen wurde verhaftet, 16 von ihnen zu ſofortiger zweimonatlicher Haft ver⸗ urteilt. Bei dem ruſſiſchen Rückzug gegen die Weichſel erwartet man ein Juden⸗ gemetzel, wie es ſchon früher vorgekommen war, welche dann den deutſchen und öſter⸗ reichiſchen Truppen zugeſchoben werden. Infolge des Verkaufsverbotes von Monopol⸗ ſchnaps iſt Spiritus und Lack ein be⸗ gehrter Trinkſtoff geworden. Händler, welche ſolche Giftſtoffe an Soldaten verkaufen, werden ſtrengſtens beſtraft. Der Rückſchlag auf England. Was England fürchtet. Ueber Kopenhagen geht uns folgender Auszug aus einem Londoner Briefe zu: Trotz der weſentlich veränderten Verhältniſſe ſcheint die engliſche Geſellſchaft, das heißt die herrſchende Klaſſe, der Tradition treu zu blei⸗ ben, nach der England ſich in allen Feſtlands⸗ kriegen kaum mehr als den Banlier ſeiner Ver⸗ bündeten betrachtet. Allerdings hat es an mili⸗ täriſcher Hilfe bereits geleiſtet, was es ſchon vor dem Ausbruche des Krieges verſprochen hatte. Es hat eine kleine Armtee nach dem Feſtlande geſchickt, die wohl ausgerüſtet war, allein damit ſcheint ſeine militäriſche Hilfe erſchöpft zu ſein. Ztweifellos iſt bei einzelnen führenden Perſön⸗ lichleiten das Beſtreben da, dieſe Armee, die nummehr nahezu aufgebraucht iſt, wieder zu er⸗ gänzen, bezw. zu erſetzen, ja man ſpricht ſogar von der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht; allein ganz abgeſehen davon, daß, wenn dieſe Abſicht wirklich durchgeführt werden ſollte, ſie in ihrer Durchführung ſich ganz anders ausnehmen würde, als die Wehrpflicht in Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn, täuſcht ſich hier doch bein Menſch darüber, daß in einem Lande, das bis⸗ her höchſtens 200 000 Soldaten auf den Beinen hatte, alle Einrichtungen für das Aufgebot eines Millionenheeres fehlen und deshalb ſchon ſeine Auſſtellung allein ſich als unmöglich erweiſen würde. Was die Londoner Blätter, deren bornierte Unwiſſen⸗ heit in allen nicht ausſchließlich engliſchen Ver⸗ hältniſſen in dieſem Kriege wahre Orgien feiert, darüber faſeln, iſt durchwegs Unſinn, denn zur Aufſtellung eines Millionenheeres gehört ſchließ⸗ lich doch noch etwas anderes als Geld. Im übrigen werden die Verbündeten die Eng⸗ länder wegen neuer Truppenlieferungen auch gar nich; ſo ſehr drängen, denn nicht minder not⸗ wendig brauchen ſie Gel d unddas kann Eng⸗ land beſchaffen und will es auch, wenngleich es ebenſo wie zur Zeit des ſpaniſchen Erbfolge⸗ krieges auch heute ſich aufs Handeln verlegt und knauſert. Immerhin aber liegt in London der Brunnen, aus denen Rußland, Frankreich, Ser⸗ bien und noch andere Staaten heute ſchöpfen; das Konto Japans iſt zum Beiſpiel ſchon ſehr ſtark belaſtet und auch unter den nicht kriegführen⸗ den Ländern dürfte ſich ein oder das andere Land befinden, das für Kriegsdauer eine engliſche Penſion bezieht.— In England glaubt man alſo im allgemeinen noch immer, ſich durch Geld mit den Laſten des großen Krieges abfinden zu können und läßt ſich deshalb durch die Kriegs⸗ ereigniſſe weder im Golf⸗ noch im Fußballſpiele ſtören, und die ehrenwerten Zeitungen, die ſich hin und wieder darüber aufhalten, daß der Krieg und die engliſche Rekrutennot bisher den Sport⸗ betrieb nicht einzuſchränken vermochten, meinen das nicht allzu ernſt, denn ſie ſelbſt geben auch heute noch den Sportberichten den Vorrang vor den Kriegsberichten. In dieſer Stimmung wird auch ſolange keine Aenderung einttreten, als nicht die kriegeri⸗ ſchen Ereigniſſe den Aermelkanal erreichen und der Poſitionskrieg beendet ſein wird, durch den England jede Gefahr für ſich ſelbſt aus ſeiner Nähe bannen will. Die engliſchen Pläne waren in dieſer Beziehung ja von allem Anfange an ziemlich klar. Ein Ein⸗ fall der Franzoſen in Deutſchland wäre natirlich auch in London aufs freudigſte begrüßt worden, allein man rechnete damit immer nur als mit einer ſehr entfernten Möglichleit, wogegen man Frankreich von vornherein dahin be⸗ arbeitete, daß die Deutſchen unter allen Umſtänden vom Kanalefern⸗ gehalten werden müſſen, während die eigent⸗ liche Entſcheidung im Oſten durch die Uebermacht der ruſſiſchen Kräfte gegenüber Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn herbeigeführt werden ſollte Mit viel größerem Intereſſe als man den Er⸗ eigniſſen auf den franzöſiſch⸗belgiſchen Kriegs, ſchauplätzen ſeit dem Falle Antwerpens ent⸗ gegenbringt, verfolgte man hier deshalb ſchon die erſte Belagerung Przemysls, mit noch größerer Spannung aber den zweiten ruſſiſchen Vorſtoß nach Kvakau und die gleichzeitig ſich in Ruſſiſch⸗ Polen entwickelnden Kämpfe. Die Nachrichten, die über ihren bisherigen Verlauf(der Brief ſſt vom 8. Dezember datiert) die engliſche Zenſr hat paſſieren laſſen, lauten durchaus günſlig, ſo daß die Oeffentlichkeit von dieſen Kämpfen ge⸗ radezu die Endentſcheidung und das Ende des Krieges erwartet, denn die Oeffentlichkeit in England iſt kriegsmüde; ſie wünſcht das Ende des Krieges, der das Geſchäft doch viel ärgez ſtört, als man geglaubt hatte, herbei und er⸗ wartet es deshalb von den Kämpfen bei Lod und Krakau.— Auffallend iſt, daß man in de Regierung naheſtehenden Kreiſen dieſen Oph⸗ mismus nicht zu teilen ſcheint, ſondern über die augenblickliche Kriegslage ſehr zurückhaltend un, teilt, wobei ſich ſogar eine leiſe Verſtim munggegen Rußland und die Art ſeine Kriegführung bemerkbar macht. Sollte Rußland in den erwähnten Kämpfen ſchlecht abſchneiden, dann würde das allerdingz einen ſtarken Rückſchlag auf Englafd autsüben, das dann mit der Erneuerung der deutſchen Angriffe in Flay⸗ dern gegen den Kanal zu rechnen hätte, Die Kriegsfackel würde dann über Albion zu leuchten beginnen und darum iſt heute Eng⸗ land vielleicht noch mehr als Rußland be⸗ müht, den Balkan in Brand zu ſtecken und die Völker daſelbſt gegen die Türkei und Oeſterreich⸗Ungarn zu hetzen. * Siegesfeier in Baden. WTB. Karlsruhe, 18. Dez.(Nichtamt⸗ lich.) Wegen des herrlichen Sieges in Polen hat das Großherzogliche Miniſterium des Kultus und des Unterrichts angeordnet, daß am Samstag, den 19. Dezember in allen Schulen des Großherzogtums der Un⸗ terricht ausfällt und in einfachen Schulfeiern auf die Größe des Kampfes, die Bedeutung des Sieges, die Tapferkeit des Heeres und die Genialität ſeiner Führer hin⸗ zuweiſen iſt. Die Kämpfe in Frankreich und Belgien. Seindliche Flugzeuge über Saarburg. WTB. Saarburg(Lothringen), 18. Dez. (Nichtamtlich.) In der vergangenen Nacht gegen 12 Uhr überflogen zwei feindliche Flug⸗ zeuge die Stadt und warfen insgeſamt 10 Bomben ab. Dabei wurden ein Ulanen⸗ offizier und ein Ulan auf offener Straße ge⸗ tötet und ein Dienſtmädchen ſo ſchwer verletz, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird⸗ weihnachtsgruß für Deutſchlands Krieger.“) Von ODito Everling in Berlin⸗Nikolasfee. In einem Feldpoſtbrief vom November aus einem Schützengraben ſteht geſchrieben:„Da ſaß mein Nebenmann, ein Frieſe und ſang ſtill für ſich hin, ungeftört durch die Sprache der Kano⸗ neu, Kirchenlied auf Lied, endend ſchließlich mit einer Wethnachtsweiſe. Man muß in unſerer Lage ſein, um ganz den tiefen, erſehnten Frieden eines Weihnachtsliedes auf ſich wirken zu laſſen.“ Lieſt man ſolch herrliches Weihnachtsgeſtänd⸗ nis aus einem Schützengraben, dann will am Schreibtiſch der„Weihnachtsgruß für Deutſch⸗ lands Krieger“ nicht recht aus der Feder. Was wollen wir euch ſagen, die wir nicht in euhrer Lage ſind, die wir unſer Weihnachtslied wicht vom Kanonendonner begleitet ſingen, die wie die Schrecken der Schlachten nur in heißem Mitgefühl, nicht in herber Wirklichkeit miter⸗ ben? Und doch haben wir euch etwas zu ſagen, ir Männer der tapferen, ſtarken deutſchen Wehr! Gerade weil wir im trauten Lampenſchein wie im Frieden am Schreibtiſch ſitzen können, gerade weil unſer Jüngſter, der Blonde, 88 den lebhaften blauen Augen, abends ſo für den großen Bruder im Kriege beten —— Au der getchnanigen Volksſchrift zum gro⸗ des und dann ohne Sorgen vor feindlichem Ueber⸗ fall in ſeinem Bette einſchlafen kann, gerade weil der kleine deutſche Junge mit heißgeröteten Backen, von den eroberten Feſten von den muti⸗ gen Kämpfen in Frankreich und zur See, und den großen Siegen über die Ruſſen erzählen darf, gerade weil ſeine Mutter und ſeine Schwe⸗ ſter, wärmende Wollſachen ſtrickend, in ruhiger Sicherheit leben dürfen, deshalb haben wir euch zu Weihnacht etwas zu ſagen. Wir danken euch. Ja, glaubt es, wir danken euch. Das iſt ein ſchlichter Weihnachtsgruß, aber unſere Seele liegt darin! Daß ihr mit euren Leibern in freudigem Opfermut einen lebendigen Wall um uns bildet wider das Wüten unſerer Feinde, daß ihr unſere Städte und Dörfer, unſere Frauen und Kinder vor der grauſen Kriegsnot ſchirmet, daß ihr im furchtbaren Weltbrand die Heimat vor den Schrecken des Schlachtfeldes bewahrt, dafür danken wir euch zu Weihnacht aus tiefſtem Herzeusgrund. Und wenn Deutſchlands Krieger noch nicht wiſſen ſollten, worum ſie in heiliger Selbſtver⸗ ſtändlichkeit in Kampf und Tod ziehen, heute wird's jedem offenbar: Ihr kämpft um die deut⸗ ſche Weihnacht. Kein Volk feiert ſolche Weih⸗ nucht. Und nichts enthüllt uns des deutſchen Gemütes und Geiſtes Tieſe und Wert wie ſeine Weihnachtsfeier. Streicht die Weihnachtsfeier aus unſerem Winter, er wird kalt und dunkel, nehmt die Weihnachtswahrheit aus unſerm Leben, es wird herb und ziellos. Rottet das deutſche Volk mit ſeiner Feier und Wahrheit der Weihnacht aus, und die Menſchheit verarmt. Riemals wird es uns ſo klar, als unter dem — deutſchen Weihnachtsbaum: unſer Vaterland muß beſtehen, das deutſche Weſen darf nicht un⸗ tergehen. Da iſt kein Opfer zu groß, es muß gebracht werden, da iſt kein Kampf zu ſchwer, er muß gekämpft werden. Ihr wackeren Streiter, laßt euch nicht nur von Uns, laßt euch mit uns von der deutſchen Weih⸗ nacht grüßen. Euer Herz wird, wenn es auch eine Weile weich werden will, mit neuer Feſtig⸗ keit geſtärkt, mit neuer Tapferkeit durchglüht, mit neuem Opfermut erfüllt, mit neuem Gott⸗ vertrauen geweiht. Wie Weihnacht deutſche Männer in der Fremde grüßen und ſegnen lann, das hat Ernſt von Wildenbruch in ſeinem Sang„Weihnach⸗ ten auf fremdem Meere“ uns geſagt. Der Dichter ſchildert, wie zu den fernen Deut⸗ ſchen über das Meer ohne Brücke und Steg „wandelt ſchweigend die Weihnacht, kommt aus dem deutſchen Lande her“. Tauſend Gedanken aus Hütte und Haus alle in Liebe und Sorge gehegt, ſind ihr zu tragen auferlegt, ſoll ſie beſtellen fern da drauß'. Soll dem Sohne am fernen Strand ſagen:„Die Mutetr denket dein“. Soll dent Vater im fremden Land Bote von Weib und Kindern ſein.“ Euch gilt die„gar ſchwere Fracht“, die Weih⸗ nacht bringt, ihr treuen Hüter des Vaterlandes in Oſt und Weſt, auf dem Waſſer und in den Schützengräben, auf ſtiller Wacht und im Sturm⸗ gebrauſe, euch allen, Kriegsvolk, jung und alt! „Blonder Knabe, dir einen Kuß bring' ich vom fernen Muttermund, bärtiger Mann, einen ſüßen Gruß tu' ich von Kindern und Weib dir kund.“ So grüßt euch die deutſche Weihnacht ſelbſt und ihr denkt heim und träumt, vom Kamp 0 umbrüllt, einen ſeligen Weihnachtstraum. Und dann erleben wir ein zweites Weiß⸗ nachtswunder. Weihnacht wird ein Wanders mann, der nicht nur aus der Heimat in die Ferne, auch aus der Ferne in die Heimat zieht Ihr gebt ihr auf den weiten Weg ins deutſche Land gar ſchöne, edle Botſchaft: „Grütße an all', die in Hütte und Haus heut unterm Baum zuſammen ſind Vater und Mutter und Weib und Kind; Grüße viel tauſend, am Herzen gehegt, haben die Männer, die fennen, da drauß ihr zu beſtellen auferlegt.“ Weihnachten wandelt; ſorgt nicht— ſorgt nicht, ihr deutſchen Streiter, ſie wird's beſtellen! Nie während des ganzen großen Krieges den die dankbare Volksgemeinde und ſchützende Volksheer ſo innig im Geiſte ſich nabe und verbunden ſein, als wenn am Wei 5 baum die Lichter brennen und vom Glocken⸗ turm die Weihnachtsglocken ſchallen. Und dieſe innige, dankerfüllte, ſehnſuchtsvolle Geiſtesgemeinſchaft ſoll uns eine Gewähr ſein für edle Weihnachtsgaben. Was wünſchet du der denn diesnnl n Ber⸗ nachten? ſo haben wir aum Abend. wne =. WN. 181 .. S e S ſen in Sudan eröffnet. ſchen der öſterreichiſch⸗ungariſchen Waffen Samstag, den 19. Dezember 1914. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 3. Seite. Der angerichtete Materialſchaden iſt ziemlich bebeutend. Auch in Heming warfen die Flieger zwei Bomben ab, ebenſo auf die Bahnſtation Was Der Seekrieg. Verſicherungen gegen Beſchießung. WIB. London, 12. Dez.(Nichtamtlich.) Die„Times“ melden: Seit dem Beginn des Krieges ſind an der Oſtküſte zahlreiche Ver⸗ ſicherungen gegen Beſchießung aufgenommen worden. Die Verſicherung erfolgte anfangs zu nominellen Raten, vielſach zu 8 oder 10 Schilling für 100 Pfund Sterling. Später ſtiegen die Raten. In Hartlepool wurden Ver⸗ ſicherungen mit Raten bis zu einem Pfund ab⸗ geſchloſſen. Jetzt nach dem Bericht von der Beſchießung wurden Raten von 30 Schilling bis zu 5 Pfund gefordert. Fregattenkapitän Köhler Ehrenbürger von Karlsruhe. WIB. Kar[sruhe, 18. Dez.(Nichtamt⸗ lich.) In dankbarer Würdigung der kühnen und erfolgreichen Taten, welche der kleine Kreuzer Karlsruhe“ zum Ruhme des deutſchen Vater landes auf dem fernen Welt⸗ meer vollbracht hat, und zur Ehrung ſeiner tapferen Beſatzung beſchloß der Stadtrat unter Vorbehalt der Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes geſtern dem Kommandanten, Fregattenkapitän Köhler das Ehren⸗ bürgerrecht der Stadt zu verleihen. Die Türkei im Uriege. Ueber den gegenwärtigen Stand der Bewe⸗ gung im Iſlam gibt der Konſtantinopeler Korreſpondent der Neuen Freien Preſſe unter dem 15. Dezember die folgende intereſſante Ueberſicht: Der an der perſiſchen Grenze bei Kotur und Soutſchbulag lebende perſiſche Stamm Hadſchi Ilchani, der über 42000 Krieger verfügt, hat, wie eben gemel⸗ det, allen Beſtechungsverſuchen der Ruſſen widerſtanden und deren Scheich, der ſtets gute Beztehungen zur Türkei unterhielt, hat ſich nach der Einnahme von Kotur und Soutſch⸗ bulag durch die Türken dieſen angeſchloſſen und kämpft nunmehr gegen die Ruſſen. Der Stamm hatte ſchon früher von den Türken Waffen gegen Rußland verlangt, damals aber konnte der Wunſch nicht erfüllt werden, weil die türkiſchen Truppen zu weit entfernt waren. Wie hieher gemeldet wird, haben die Dar⸗ furſtämme ſich bereits in Bewegung ge⸗ ſetzt und den Angriff auf die Beſatzung im In Stambul fand heute eine von arabi⸗ Notabeln veranſtaltete Gebetsſtunde ſtatt, der die von Deutſchland freige⸗ laſſenen mohammedaniſchen Ge⸗ fangenen zugezogen wurden. Es wurden allc) Gebete für den Erfolg der deutſchen und vorge⸗ leſen. Es machte einen tiefen Eindruck, als die chemaligen Soldaten des franzöſiſchen Heeres dieſe Gebete mit lauter Stimme in tiefſter Inbrunſt wiederholten. Die Leute, die noch don leidenſchaftlichem Haß gegen Jrankreich erfüllt ſind, ſprechen mit Nührung von dem Wohlwollen, das die Deut⸗ ſchen ihnen erwieſen, beſonders die Marok⸗ ba ner ſprachen mit grimmem Haß über die Franzoſen, die ſie zwangen, am Kampfe gegen die Freunde der Türkei teilzunehmen. Von Abdul Malik, der den Aufſtand in Marokko leitet, iſt ein neuer Bericht eingetroffen, in dem er mitteilt, daß er ſeine Mannſchaften mit den von den Franzoſen er⸗ beuteten Waffen habe ausrüſten können. Die mohammedaniſchen Bewohner der von ihm er⸗ oberten Städte haben ihm unter Tränen für die Errettung vom franzöſiſchen Joch gedankt und beteiligten ſich durch⸗ wegs am Oſchihad. Die Zahl der Aufſtändiſchen wächſt täglich, und die Lage iſt derart, daß die Franzoſen bereits Fez geräumt haben. Die Städte Sijane, El Erif und El Tahale wur⸗ den nach kurzer Belagerung und mit großen Verluſten für die Franzoſen ge⸗ nommen. Genergl Lyautey hat Verhandlun⸗ gen mit Abdul Malik anzuknüpfen ver⸗ ſucht und ihm weitgehende Verſprechungen ge⸗ macht, wenn er die Feindſeligkeiten einſtellt, doch hat ſich Abdul Malik geweigert, in die Verhandlungen einzutreten. An Munjition herrſcht kein Mangel, da die Marokkaner in den eroberten Städten die Vorräte ergänzen können. Der Stämme Südmarokkos iſt Abdul Malik vollkommen ſicher; ſie haben ſich wie⸗ derholt bereit erklärt, unter ſeinem Oberbefehl am Kampfe teilzunehmen. In hieſigen maßgebenden Kreiſen iſt man mit der Stimmung in den mohammedaniſchen Ländern durchaus zufrieden. Viele Stämme haben ſich dem Jſchihad angeſchloſſen, noch ehe die offizielle Einladung ſie erreichte und ihr Beiſpiel wirkt bei den benachbarten Stäm⸗ men anregend. Beſonders erfreulich iſt die Haltung der Stämme im Irak, die ſichgegen die engliſche Beeinfluſ⸗ ſung ablehnend verhalten und ihre oft Jahrhunderte alten Zwiſtigkeiten eingeſtellt haben, um mit vereinten Kräften an dem Kampfe gegen die Engländer teilzunehmen. Fez von den Franzoſen gebaumt. ORotterdam, 18. Dez.(Von unſerem Mitarbeiter,.) Wie der„Imparcial“ nach einer Madrider Meldung berichtet, haben die Fran⸗ 5oſeu Fez erſt nach einemheftigen Ge⸗ fecht geräumt. Sie ließen mehrere Maſchinengewehre in unbrauchbarem Zuſtande zurück. Doch fanden die ein⸗ rückenden ſiegreichen Mauren mehrere tauſend Gewehre und viel Munition vor. Ein mißglückter engliſcher Landungsverſuch. WITB. Konſtantinopel, 18. Dezember. (Nichtamtlich.) Bericht des Hauptquartiers: Ein engliſcher Kreuzer, der ſeit ei⸗ nigen Tagen vor Akaba kreuzte, hat dort Truppen gelandet, die jedoch von unſeren herbeieilenden Truppen gezwungen wurden, ſich wieder einzuſchiffen. Unſer Feuer zerſtörte den Scheinwerfer des Kreuzers. Eugland ſtiftet eine neue Prophetenfahne. Berlin, 19. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird der„Voſſ. Ztg.“ gemel⸗ det: Aus Kairo wird gemeldet, daß die Eng⸗ 0 7 e 24 2 Aleine Ariegszeitung. Wolfe auf dem Schlachtfelde. Eine packende Szene von einem Schlachtfeld in Rußland ſchildert der Brief eines ruſſiſchen Offiziers, den engliſche Blätter aus einer Rigaer Zeitung überſetzen.„Es fing an, dunkel zu werden, als ich erwachte,“ ſo erzählt der Offi⸗ zier.„Ich hatte kein Hungergefühl, obwohl ich hier bereits ſeit dem frühen Morgen lag, aber der Durſt quälte mich unerträglich. Ich erinnerte mich genau an jede Einzelheit der Schlacht bis zu dem Augenblick, da ich von dem Splitter einer Granate getroffen wurde, die neben mir explodierte. Wir waren vorgeſtürmt über das weite öde Land. Wieder hörte ich das Stöhnen der Sterbenden, ſah die unter dem Feuer des Feindes zuſammenbrechenden Geſtalten. Ich hörte meine Leute brüllen, bis ihre Stimmen verſanken in dem Pfeifen der Schrapnells. Ich erinnerte mich, wie ich ſelbſt vorwärts ſtürzte. Was dann geſchah, davon weiß ich nichts mehr. Und als ich erwachte, da lag ich da, die einzige lebende Seele auf dem verlaſſenen unendlich⸗ Feld, dicht mit Toten bedeckt. Ich war ver⸗ wundet, das merkte ich, aber nicht ſchwer, wie ſich nachher herausſtellte, und indem ich mich auf meinen unverletzten Arm ſtützte, blickte ich hin über das Schlachtfeld und nach dem dunkeln⸗ den Horizont, an dem ein letztes Abendglühen verblaßte. Was noch übrig blieb vom Tag war ein dünnes Streifchen Licht, das langſam ver⸗ ſchwand. Ueber mir hingen dichte dunkle Wol⸗ ken, ganz niedrig, wie wenn ſie mich ver⸗ ſchlingen wollten. Ein niederdrückendes Gefühl kam über mich, mir war's, als hätten ſie mich vergeſſen oder hätten mich abſichtlich hier allein zurückgelaſſen. Ich ſchäme mich jetzt, daß ich ſo verzweifelt war, aber es gab einen Augenblick, da brach ich zuſammen, und meine Augen füll⸗ ten ſich mit Tränen. Ich dachte daran, daß ich niemals meine Lieben wiederſehen würde, nie mehr mein Heim, nie mehr meine Kameraden. Auf meinen rechten Arm gelehnt hoh ich mich immer mehr empor, bis ich ſaß. Mir war etwas ſchwindelig, aber nicht ſehr. Trotz der ſtarken Schmerzen in meiner Schulter und des großen Blutverluſtes durch meine Wunde ſtellte ich mich auf die Füße, und auf meinen Säbel geſtützt ſchleppte ich mich vorwärts, hin⸗ und herſchwankend wie ein Betrunlener. Ich ſuchte die dunklen Büſche zu erreichen, in denen ſich unſere Truppen verborgen hatten, bevor die Schlacht begann. Nur ganz langſam kam ich vorwärts und mußte oft ſtehen bleihen. End⸗ lich hatte ich die erſte Gruppe von Büſchen er⸗ reicht; aber da zwang mich plötzlich lähmender Schrecken, ſtehen zu bleiben. Aus großer Eut⸗ fernung— ſo ſchien es mir wenigſtens— kam das Heulen eines einzelnen Wolfes. Es klang unausſprechlich melancholiſch und furchtbar in dieſer ſtillen Winternacht, Ein anderer Wolf antwortete in demſelben langgezogenen, wider⸗ lichen Ton, aber viel näher bei mir, und bann hörte ich ein Heulen rings um mich her, ohne Pauſen, lauter und lauter anwachſend und jeden Moment gräßlicher. Ich bin kein Feigling. Ich bin ein guter Jäger und habe viele Wölfe auf der Jagd getötet; aber was ich in dieſer Nacht auf dem Schlachtfelde hörte, das kann ich niemals vergeſſen. Dieſes wüſte ſchville Ge⸗ heul, das mich wie eine Kette umſchloß, kam nähr und näher, direkt auf den Mittelpunkt des Kreiſes los, in dem ich ſtand. Ich atmete kaum noch, da ich dies„Konzert der Hölle“ hörte. Ich ſah ganz klar, daß es keine Möglichkeit der Ret⸗ tung für mich gab, wenn ſie mich fanden. Und auf ein Mal rannte ich wie ich es fertig brachte, weiß ich heute noch nicht— auf drei, pier Büſche am Rande des Waldes zu und warf mich unter ihnen flach hin. Ich war entſchloſſen, z1 kämpfen, ſo lange ich konnte. Jch hatte meinen geladenen Revolver und meinen Säbel. Immer Nacht. Nun waren ſie am Rande des Waldes. In der Dunkelheit ſah ich die ſchrecklichen Schatten zwiſchen den Bäumen. Von den ver⸗ länder beabſichtigen, Kairo zur neuen Hauptſtadt des Landes zu erheben und zu dieſem Zwecke ſogar eine neue Prophe⸗ tenfahne zu ſtiften. ſchiedenſten Seiten her kamen ſie aus dem Walde heraus, ſchloſſen ſich zu einer großen dunklen Horde zuſammen und ſtanden ſo einige Minu⸗ hat und daß die ten. Dann heulte ein anderer Wolf, ganz in der Ferne; von dem Schlachtfeld her antwor⸗ machte aber zugleich bekannt, K ‚ meiſter das Stück„auf Wunſch des Publikums“ 17 It. gegen die e wollten und ſogar oſtentativ näher kamen die Wölfe; ihr Geheul erfüllte die latſchten. teten andere, und nun trottete die ganze Herde fort, dicht an den Büſchen vorbei. Ich glaubte von jedem, er würde mir an den Hals ſpringen. Aber keiner kümmerte ſich um mich. Ruhig liefen ſie, unendlich viele, auf das Feld, wo die Leichen lagen... Am andern Morgen nach Sonnenaufgang hob man mich bewußtlos auf. Eine Koſakenpatrouille hatte mich gefunden. Wenn ich wieder ins Feld komme, wird mich die heißeſte Schlacht nicht ſchrecken, aber ſollte ich noch einmal eine ſolche Nacht durchleben, dann würde ich, das geſtehe ich frei, wahnſinnig.“ Mannheim. Ein berechtigter Proteſt. Es wird uns geſchrieben: Geſtatten Sie mir, Ihnen ein kleines bezeichnendes Erlebnis aus hieſiger Stadt mitzuteilen, das Sie nach Gut⸗ dünken unter den üblichen Stimmen aus dem Publikum veröffentlichen wollen: Daß es in unſerem deutſchen Volke trotz der großen Zeit, in der wir uns alle befinden, und trotz des gewaltigen Aufſchwunges, den der nationale Gedanke nach langer Friedenszeit er⸗ leben durfte, immer noch Leute gibt, deren deutſches Denken und Gefühl noch vieles oder faſt alles vermiſſen läßt, bewies wieder einmal ein kleiner Vorfall, der ſich vorgeſtern(Don⸗ nerstag abend) nach 10 Uhr im Cafée Hohen⸗ 12 hier(früher Grand Café) zugetragen t. Als ich um dieſe Zeit in das Caßée kam, war dasſelbe bis auf den letzten Platz gefüllt und alles ſprach natürlich von der Größe des Tages und von der gewaltigen Entſcheidung, die im Oſten gefallen war. Die Kapelle ſpielte Stücke aus Wagners Werken. Nach kurzer Pauſe ließ der Kapellmeiſter wiederum ſeine Inſtrumente ertönen und zwar diesmal ein Stück des fran⸗ zöſiſchen Komponiſten Saint⸗Sasns aus Sim⸗ ſon und Dalila. Sofort bemächtigte ſich ver⸗ ſchiedener Gruppen eine große Erregung, Ziſchen und Murren wupde laut, und man fand es unerhört, daß an einem ſolchen Tage das Stück eines franzöſiſchen Komponiſten geſpielt wurde, der ſich bekanntermaßen ebenſo ab⸗ fallend und ebenſo undankbar gegen deutſche Kultur geäußert hatte, wie ſ. Zt. Hodler und Genoſſen. Ein Herr aus dem Publikum hatte den Mut, ſeiner Ueberzeugung Ausdruck zu verleihen, ſtand auf und machte das Publikum in erregten Worten darauf aufmerkſam, wie unangebracht es au einem ſolchen Tage wäre, ein ſolches Stück zu ſpielen, zumal, nachdem kurz zuvor Wagner geſpielt wurde, über den der fran⸗ zöſiſche Komponiſt ſtets geäußert haben ſoll, er ſei überhaupt lein Muſiker. Ich muß geſtehen, daß ſowohl mich, wie viele andere aus dem Publitum, das ſchneidige Vor⸗ gehen des betr. Herrn ſehr erfreut hat und detz wir über die Zumutung des Kapellmeiſters ebenſo empört waren, zumal das Stück abſicht⸗ licherweiſe geſpielt worden iſt. Denn kaum hatte der Sturm im Publikum ſich etwas gelegt, ſo trat der Herr Geſchäftsführer des Lokals auf und entſchuldigte das Vorgehen der Kapelle, daß der Kapell⸗ geſpielt habe! Welcher Herr oder Dame natür⸗ liche dieſes ſogenannte„Publikum“ geweſen iſt, wurde nicht geſagt. Ich glaube wohl im Sinne aller deutſchge⸗ ſinnten Kreiſe der Mannheimer Bevölkerung ausſprechen zu dürfen, daß dieſer Vorgang ge⸗ rade an einem ſolchen Tage ein äußerſt be⸗ ſchämender für das deutſche Empfinden geweſen Weit beſchämender aber iſt es m. E. noch geweſen daß ſich andere Teile des Publikums berechtigte Entrüſtung verwahren der Kapelle zu⸗ Auch Aeußerungen wie: die Kunſt ſei doch international und dergleichen abge⸗ ſtandene Phraſen mehr wurden gehört. Dieſe Leute wiſſen es anſcheinend immer noch nicht, daß auch die Kunſt in dieſer Zeit ſich dem natipnalen Denken und Fühlen unterzuordnen deutſche Muſik, Gott ſei Dank, noch genügend eigene Komponiſten auf⸗ zuweiſen hat, die für die Duer des Krieges das er ſich müde„Soldat geſpielt“, den Jüngſten ge⸗ fragt. Und er richtet im Bettchen ſich auf und ſagt mit leuchtendem Blick: einen Sieg! Du lieber deutſcher Knabe, dein Weihnachts⸗ wünſch iſt das Weihnachtsgebet, das unſer gan⸗ zes Volk daheim und draußen eint. Die edle Weihnachtsgabe wünſchen wiv uns alle: einen großen Sieg. Und kehrt ihr dann heim, ſo wollen wir euer Haupt mit dem Siegerkranz ſchmücken, und es ſoll im großen deutſchen Vaterlande die echte Weihnacht werden. Die Veihe ſener heiligen Nacht ſoll über unſer deut⸗ ſches Leben ſich ſegnend ſenlen, alle die Opfer, die heilig großen, werden zu unendlichen Lebenswerten, und wir laſſen die Glocken von Turm zu Turm durchs Land frohlocken im ſturm: Ehre ſei Gott in der Höhe, Friede auf Erden, und den Menſchen ein Wohlgefallen. Großh. Bof⸗ und National⸗ theater Mannheim. Vaterlänbiſcher Theaterabend. * 2 7 77 Durch die Straßen wehen die Fahnen. Und dete; mit Beethoven, in deſſen Schöpfungen 1 15 Schillers idealiſtiſcher Schwung und Goethes zuſere Herzen ſind geſchwellt von Stolz und Freude. Als Daheimgebliebene haben wir keinen Teil an der Seligkeit, die der Geringſte empfand, der doch ſo beſcheidentlich mithalf an dem gewaltigen Verk. Der Kleinſte draußen fühlt die Luſt des Schaffens. Der Größte unter uns muß ſich be⸗ Gelden bei dem Einfühlen in das Geſchaffene, ſich ausſtrömen ſehen in den Werken von Män⸗ 75 nern, die es tief begriffen. ſchen Idealismi. de hinter Wagners Meiſterſingervorſpiel ſo rieſen⸗ haft ragt wie Homer hinter den Werken der grie⸗ chiſchen Tragiker; mit Schiller, an deſſen Feuer⸗ ſeele Grabbes dramatiſches Talent ſich entzün⸗ Geklärtheit tönende 9 taſtend, ſeitdem der gewaltige Krieg zuerſt be⸗ klemmend unſer Fühlen umkrampfte, aus ihrer lichtvollen Größe ſogen Vertauen auf uns und unſere Sache. Sie ktru⸗ gen uns in der Not, wie ſie uns beglückt hatten in den Jahren des Friedens. Sie wuchſen mit der Wer zurückgeblieben iſt, vermag an ihm ſich zu entzünden nur in der Idee, Der Blick auf die Heimat und auf die Geſamt⸗ heit des Volkes, zu der wir jetzt gehören wie nie zuvor, die Liebe zu Kaiſer und Reich, die in der jungen Generation jetzt erſt Wurzel ſchlug, als ſie ſie mit neuem Blut erwerben ſah, der Ge⸗ danke an unſere Dichter und Denker und die Zu⸗ verſicht, daß die deutſche Art ein Segen der Welt zu ſein berufen ſei— dies alles erft läßt uns, neben der Trauer um die Opfer des Preiſes, auch das Hochgefühl des Errungenen jauchzend er⸗ leben. In ſolche Stimmung kam der vaterländiſche Thealerabend. Da wir ſtärker als je die Herr⸗ lichkeit deutſchen Weſens erfahren, ſollten wir es, in ſeiner höchſten Reinheit und lauterſten Kraft, Die Macht des d Mit H. 50 18 zog herauf: er uſik wurden. e Gedanken, iſten unſer ſuchend und Um ſie kr wir Beruhigung und bei der Li it des Betrachtens. Dee beastes behen Kegen für 12 deniſchen Größe der Zeit, und beugten ſich doch auch milde 511 allen Herab, die ſich vertrauend ihnen nahten, 85 1 das Gebäude krönen, das aus Wagners Meiſter⸗ um ſie zu ſich emporzuziehen und eins fühlen zu ſingervorſpiel und dem(notwendig unzulängli⸗ laſſen mit ihrer hohen und innigen Seele. Sie waren, wie vordem die Propheten des chen und irreführenden) Stück aus Grabbe er⸗ richtet war. (Wagners Kaiſermarſch hätte das 5 e des erfſilten vermocht.) Ab ich als Kuppel darüber zmmenden 2 des erfüllten vermocht.) Aber ſtatt ſich als Kupf e 1 wölben, begrub ſie das Gehäude— und ſich zu den Meiſterſingern, aus ſelbſt. Aus dem Vorſpie preußiſchen Lagerſzenen Grabbes, aus Beetho⸗ vens Heldenſymphonie erwuchs— rein ideell ge⸗ dacht— der der Form und dem Geiſte nach er⸗ habenſte Ausdruck für das Fühlen unſerer Zeit. Ideell gedacht! In der Tat gibt es keine ſchrofferen Gegenſätze als die zwiſchen dieſen ſo gleichgeſinnten Werken. Wagner und Grabbe leben(ſo ungleich es ſein mag), vom Geiſte der Bühne. Die Wildhaftigkeit, die Anſchaulichkeit, Di SD iſt von der Bühne nicht wegzudenken. Das Mei⸗ ſterſingervorſpiel iſt für den mit den Vorgängen des Dramas nicht Vertrauten, faſt ein inhalts⸗ loſes Chabs. Beethovens Heldenſymphonie aber Oite der lebt vorausſetzungslos im Reich der Idee. an die Wirklichkeit duldet den Gedanken Bühne nicht. genſätzlichkeit völlig aufheben. C 8. trauffo üſpielſgene noch unter⸗ ſtrichen wur freien Spiel der Beet⸗ hovenſchen Idee geht ſo langſam vor ſich,(was bei der ſchnellen Aufeinanderfolge geſtern unver⸗ Großh. Hof⸗ und National⸗Theater Es wurde aus Kunſtwerken reinſter Art ein „gemiſchter“ Abend, der im Ganzen, und ſo gut, a prächtig(wie bei der Eroica) die Ausführung m einzelnen ſein mochte, mit Kunſt nichts zu un hatte. Werke höchſter Stilechtheit wirkten zuſammen, Stilloſigkeit und darum künſtleriſche Unbefriedigtheit zu ergeben. Vaterländiſcher Theaterabend! Ja, was Ffül von Leſſing, von denn anderes als vaterlöndiſche heaterabende, nur daß ſie es, durch die Werke, ftig und reiner waren als ein„bynter“ es je ſein konnte. Es kann eine ſchöne, ſelbſt eine herrliche Sache um vaterländiſche Kundgebungen ſein Nur ſoll⸗ ten ſie ſo wenig auf Koſten der Kunſt gehen, wie die vaterländiſchen Gedichte der Zeit auf die der Lyrik oder die profeſſoralen Reden auf lie der markigen deutſchen 3* tingekünſtelten klaren und Sprache. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. 9 Manuheim. Spielplan. Im Hoftheater. Sountag, meidlich war), daß ſte eben einſetzt, wenn die 20. Dezbr.(Außer Abonn.) Ermäßigte Preiſe. Symphonie ihrem Ende zueilt. 3. Nachmittagsvorſtellung.„Rübezahl“. Anfang Die Heldenſymphonie Beethovens ſollte geſtern 12½ Uhr. Abends.(Mittlere Preiſe.)().„Der dethe, „„%%%%// TVCC— die Buntheit, die Derbheit der Muſik Wagners ach Kleiſt, die das Schauſpiel kislang erausbr E. 99ßßCC77SSSECCCTTCCTCTT — 4. Seite. Muſikbe te, einmütigen Zorn des Publikums Friſt zum Verſtummen gebracht wi Nus Stadt und Land. Mannheim, 19. Dezember 1914. Aus Ser Stadtratsſitzung vom 17. Dezember 1914. Berufsfeuerwehrmann Albert Bea iſt in Ausübung ſeiner vaterländiſchen Pflicht geſtor⸗ ben. Der Stadtrat wird ihm ein ehrendes An denken bewahren. Die Auflieferung der von Stadt und Roten Kreuz gemeinſam verſandten Weihnachts⸗ gaben für die Mannheimer Kriegs⸗ teilnehmer an die Poſt und an die Trup⸗ penteile, welche die Weiterbeförderung ins Feld und die Standorte übernommen haben iſt abge⸗ ſchloſſen mit einer Geſamtzahl von rund 13 000 Paketen. Dem Erſatzbataillon Nr. 110, das dem Verſand an die Angehörigen des Grena⸗ dier⸗Regiments und dem Erſatz⸗Bataillon Nr. 40, das ſolche an alle übrigen Truppenteile des deutſchen Heeres, bei denen ſich eine Mehrzahl von Mannheimern beſinden, übernommen hat, wird für ihre umfangreiche und mühevolle Tätigkeit der herzlichſte Dank der Stadtge⸗ meinde ausgeſprochen. Die ſtädtiſchen Vorarbeiten für die Zah⸗ lung der zweiten Dezemberhälfte der Kriegs⸗ unterſtützungen waren am 9. d. Mts. beendet. Am 15. d. Mts. hat die Auszahlung durch die Poſtämter begonnen; ſie wird am 23. d. Mts., abgeſehen von Sendungen, die wegen verſäum⸗ ter Anmeldung von Wohnungsänderungen oder vorübergehender Abweſenheit unbeſtellbar ſind, erledigt ſein. Für die Nachzügler wird die Auszahlung am Vormittag, des 24. Dezember, auf der Stadtkaſſe ſtattfinden. Für die Mannheimer wird ein Beitrag bewilligt. Für die Aufteilung des Baublocks 42 am Neckardamm wird die Einlegung einer Zwi⸗ ſchenſtraße von der Collini⸗ zur Guten⸗ bergſtraße in Ausſicht genommen. Nach Mitteilung des Tiefbauamtes wurde die Untewe Riedſtraße zwiſchen Stations⸗ ſtraße und Verbindungsbahn am 30. November d. Js. fertiggeſtellt und dem Verkehr übergeben. * Der Milttär⸗Feldmuff. In auswärtigen Blät⸗ tern, ſo in der„Fraukf. Zig. und im„Berliner Tageblatt“, wurde darauf hingewieſen, daß ſich bei unſeren Soldaten im Felde ein großes Ver⸗ langen nach Muffen gezeigt habe. Es iſt an⸗ zunehmen, daß dieſem Wunſche von vielen Seiten entſprochen wird, denn unſeve Truppen im Felde, die unter Entbehrungen aller Art einem harten Winter entgegenſehen, ſucht man mit Recht alles Liebe zu erweiſen. Es dürfte jedoch für uns Mann⸗ heimer von beſonderem Intereſſe ſein, zu wiſſen, daß gerade hier in Mannheim die erſte Militär⸗ Feldmuff⸗Fabrik Deutſchlands ſchon vor einigen Wochen gegründet worden iſt, welche die Notwen⸗ digkeit, für den Winterfeldzug einen Soldaten⸗ Muff zu ſchaffen, rechtzeitig erbaunnte und einen geſetzlich geſchützten Feldmuff erzeugt, der zugleich Pelzhaube für Nachts, Ruhekiſſen und Sitzpolſter mit Schneeſchutz iſt. Viele arbeitsbedürftigeFrauen, deren Männer im Felde ſtehen, ſind bereits damit heſchäftigt, den Muff zum Verſand an die Ge⸗ ſchäfte ganz Deutſchlands fertigzuſtellen. Eine Menge Muffe ſind ſchon durch Angehörige an drau⸗ ßen ſtehende Mannheimer Krieger abgeſandt wor⸗ den, und begeiſtert über dieſen„feldgrauen Wärme⸗ ofen“ beſtätigen die Kämpfer aller Waffengat⸗ tungen den freudigen Empfang. Mit Recht können wir alſo ſagen: Mannheim mit dieſer praktiſchen Neuheit fürs Feld ganz vorne! » Der Männliche Krankenunterſtützungs⸗ und Sterbekaſſen⸗Berein im„König von Portugal“ hat in ſeiner letzten Vorſtandsſitzung beſchloſſen, jedem ſeiner unter der Fahne befindlichen Mitglieder zu den Feſttagen M. 10 aus der Vereinskaſſe zukom⸗ men zu laſſen. Es erhalten 20 Mannheimer Söhne dieſe Gabe, darunter zwei, welche ſich leider in franzöſiſcher Gefangenſchaft befinden. Apollo⸗Theater Mannheim. Die Wiedereröff⸗ nung des Apollo⸗Theaters findet bekanntlich Frei⸗ tag, 25. Dezember, mit einem zeitgemäßen Varie⸗ ͤbbbbbbTPTPTPT0T0T0T0T0T0T0TGT0TPTGTbTbTbTbTbTbTbTPTPTGTbTbTbTbTbTbT Jugendwehr die igen eine 9 deite elplan. Die ermäßigten P Anzeigenteil erſichtlich. Das Weihnach Eine amtliche Begrüßung. WIB. Berlin, 18. Dez.(Nichtamtlich.) Die „Nordd. Allgem. Ztg.“ ſchreibt unter der Ueber⸗ ſchrift„Das Weihnachtsſchiff aus Amerika“: In menſchlich ſchöner Weiſe geben weitere Kreiſe der Bevölkerung Nordamerikas ihrer Teilnahme an den ernſten Zeiten Ausdruck, die Europa durchlebt. Auf Anregung des Herausgebers des„Chicago Herald“, dem ſich andere große amerikaniſche Bläter anſchloſſen, iſt unter den amerikaniſchen Kindern eine Sammlung veranſtaltet worden, deren Leitung eine 18 Millionen Kinder umfaſſende Schulvereinigung übernahm. Die Anregung fiel auf fruchtbaren Boden und hatte in kurzer Zeit einen über⸗ raſchenden Erfolg. In überaus großer Zahl gingen die Gaben ein, die als Weihnachtsge⸗ ſchenke für Kinder Verwendung finden ſollen. Am 14. November trat John Collan 'Laughlin, der ſich an die Spitze des großartigen Unternehmens geſtellt hatte, an Bord desTransportdampfers der amerikaniſchen Marine„Jaſon“ die Reiſe nach Europa an. Nachdem die für Gngland und Frank⸗ reich beſtimmten Geſchenke gelandet waren, begab ſich der„Jaſon“ nach Genua, von wo die Gaben für Deutſchland und Oeſter⸗ reich⸗Ungarn weiterbefördert wurden. In Genua wurde Herr'Laughlin von Vertretern Deutſchlands und Oeſterreich⸗Ungarns begrüßt. Ueber Wien und München traf er heute in Ber⸗ lin ein. Er wird mit ſeinen Begleitern am Nachmittag im Rathauſe durch den Berliner Magiſtrat feſtlich empfangen werden.— Wir heißen die amerikaniſchen Herren als Freund⸗ ſchaftsboten in der Reichshauptſtadt herzlich willkommen. Frei von jedem politiſchen Beige⸗ ſchmack, iſt die Kundgebung eine Aeußerung reiner Menſchenliebe, deren Wert das deutſche Volk auch in harten Kriegszeiten hoch zu ſchätzen weiß. Die unſere Nation erfüllende ſeſte Entſchlußkraft, den uns aufgezwungenen Kampf bis zu einem die Zukunft Deutſch⸗ lands verbürgenden Frieden durch⸗ zuführen, hat den Zauber des Weihnachts⸗ feſtes in der Volksſeele nicht ausöſchen können, wenn auch die Freude naturgemäß gedämpft ſein wird. Deshalb ſind wir für die der ameri⸗ kaniſchen Kundgebung zu Grunde liegende Ab⸗ ſicht, menſchlichem Mitempfinden Ausdruck zu verleihen und deutſchen Kindern eine Freude zu bereiten, in dieſen Tagen beſonders empfäng⸗ lich. Wir ſprechen den unter uns weflenden Ab⸗ geſandten Amerikas und allen Förderern des Werkes jenſeits des Ozeans und nicht zuletzt den ungezählten amerikaniſchen Kindern, die ſich an dem Zuſtandekommen der ſchönen Veranſtal⸗ tung beteiligt haben, innigen Dank ans. Der Empfang im Berliner Rathauſe. WISBZ. Berlin, 18. Dez. Nichtamtlich.) Amerikas Jugend ſandte heute geſammelte Gaben durch Mr. O Laughlin für die Kin⸗ der unſerer Krieger. In der großen Vorhalle des Rathauſes empfingen u. a. Oberbürger⸗ meiſter Wermuth, Bürgermeiſter Reicke und Gemahlin die Abgeſandten der amerikani⸗ ſchen Jugend und die übrigen Feſtteilnehmer. Die Kaiſerin hatte die Oberhofmeiſterin Gräfin Brockdorff und die Hofſtgatsdame Fräulein v. Gersdorff entſandt. Von der kronprinzlichen Familie waren die drei älteſten Prinzen Wilhelm, Louis Ferdinand und Hubertus erſchienen. Ferner Roſenkavalier“. Anfang ½% Uhr.— Montag, 21. 4. Volksvorſtellung.„Heimat“. Anfang 8 Uhr — Dienstag, 22. 4. Einheitspreis⸗Vorſtellung. „Schneider Wibbel“. Anfang 8 Uhr.— Mitt⸗ woch, 23. Keine Vorſtellung.— Donnerstag, 24. Keine Vorſtellung. Freitag, 25.(Mittlere Preiſe.)(O)„Der Freiſchütz“. Anfang 6% Uhr. Samstag, 26.(Außer Abonn.)(Mittl. Preiſe). Neu einſtudiert:„Undine“. Anfang 6 Uhr.— Sonntag, 27.(Außer Abonn.)(Mittl. Preiſe). „Lohengrin“ Anfang 6 Uhr.— Montag, W. (Kleine Preiſe.)(0)„Katte“. Anfang 7½% Uhr. m Neuen Theater. Sonntag, 20. Dezember: „Klein Eva“. Anfang 8 Uhr.— Freitag, 25. Neu einſtudiert:„Nora“. Anfang 8 Uhr.— Samstag, 26. Dez. Zum erſten Male:„Als ich noch im Flügelkleide. Anfang 8½ Uhr.— Sonn⸗ kag, 27.„Klein⸗Eva“. Anfang 8½ Uhr. Vorzubereiten: a) Opern uſw.: 29. Dez.„Die beiden Schützen“. 31.„Der Feldprediger“. (Zum erſten Male). 1. Jan. 1915:„Tann⸗ häuſer“ 5.„Cosi fan itutte“.—„Der Wild⸗ ſchüs,— b) Schauſpiel uſw. 30. Dez.„Das Märchen vom Wolf“. 31.(nachm.)„Rübe⸗ Zahl“.— 2. Jan. 1915:„Der Traum ein Leben“. Der Kartenverkauf zu ſämtlichen Vorſtellungen an den Weihnachts⸗Feiertagen beginnt Montag, den A. Dezember, vormittags 10 Uhr an der Theaternachricht. Die Neueinftudierung vonLortzings„Undine“, die für den 1. Weihnachtsfeiertag angeſetzt iſt, wird dekorativ und koſtümlich nach Eutwürfen des neuen künſtleriſchen Beirats Ludwig Sievert vollſtändig neu ausgeſtattet. Die muſikaliſche Lei⸗ tung hat Artur Bodanzky, die Spielleitung Eugen Gebrath. Die Titelrolle ſingt Dorothee Manski. Mannheimer Kunſtverein. Die Ausſtellung von Werken Mann⸗ heimer Künſtler iſt weiter durch Bilder folgender Künſtler ergänzt worden: Hch. Her⸗ mansdörfer, Lili Kaufmaun, Gg. A. Koch, Mich. Koch, Ernſt Kirchner, Guſtav Kirchner, G. H. Münuch, Richard Papsdorf, C. Sauer, Hermann Taglang, W. Volz, Rich. Waldſchütz, Franz Weih, L. Wolff. Ferner ſind ausgeſtellt drei Holzeinlagemaſereien von M. Greulich. Verkauft wurden 1 Oelgemälde von C. Dillin⸗ ger, 5 Radierungen von Ernſt Kirchner, 1 Radie⸗ rung von Dr. W. Scharf, 1 Relief von Guſtav Peringer. Die Weihnachtsverloſung wurde am Montag, den 14. ds. ordnungsgemäß vorgenommen. Es kamen 240 Gewinne zur Verloſung. Die gewin⸗ Helden felde dem Vaterlande das höchſte, Die neue Offenſive der Samstag, den 19. Dezember 1914 terikaniſche Botſchafter mit mehreren ſeiner ſchafter Bollati, negskrankenpflege henberg, und mehrere Vertreter Amts. lt Oberbürgermeiſter Wer⸗ rache, in welcher er aus⸗ Zundichft h muth eine Anſp führte: ie Vereinigten Staaten von Amerika ſenden freundliche Botſchaft und ein ſchönes r, denen ſie gelten, begehen das ſt mit dem ſtahlharten Ent⸗ ſchluß, ohne Atemholen für die Ehre und das Leben unſerer Nation kämpfen. Darum ſind unſere Weih⸗ 0 danken nicht weniger rein und hoch, ſie ſind wohl reiner noch und höher als ſonſt, ge⸗ adelt durch unſere Trauer um Tauſende treuer Männer, die durch den Tod auf dem Schlacht⸗ ewig nach⸗ wirkende Opfer gebracht haben. Die Kinder Amerikas helfen den Weihnachtstiſch decken den deutſchen Kindern, denen der mitleidsloſe Krieg den Vater und Ernährer geraubt hat. Unſere Kinder danken dafür aus vollem Herzen. Die drei Prinzen unſeres Kaiſerhauſes, unſeres Reiches Freude und Hoffnung, wollen mit der Schar der Kleinen die deutſche Jugend vertre⸗ ten, welche die gütige Gabe mit Rührung enr⸗ gegennimmt. 5 Der Oberbürgermeiſter dankte dem amerikani⸗ ſchen Botſchafter und'Laughlin. Letzteren bat er, der Vermittler des dankbaren Gefühls an die Kinder ſeines großherzigen Landes zu ſein. Eine ſolche Tat würde in unſerem Vaterlande nicht vergeſſen werden. Darauf überbrachte'Laughlin mit herz⸗ lichen Grüßen die Geſchenke der amerikaniſchen Jugend an Deutſchlands Kinderſchar. Mit dem Wunſche, daß ein baldiger Friede die ganze Welt erfüllen möge, ſchloß er ſeine Anſprache. Darnach beſichtigte man die Weihnachts⸗ Transparentausſtellung im gro⸗ ßen Feſtſcale. Die Feſtgaben beſtehen zu etwa drei Teilen aus nützlichen Gegenſtänden, zu einem Teile aus Spielſachen. Sie werden dem Roten Kreuz zur Verfügung und Verteilung übhergeben. Letzte Meldungen. Der Juſammenbruch der ruſſiſchen Gffenſive. WTB. Wien, 18. Dez.(Nichtamtlich.) Die „Allgemeine Zeitung“ ſchreibt zu dem Zuſam⸗ menbruch der großen ruſſiſchen Offenſive gegen Schleſien und Pofen: Noch läßt ſich zuur Stunde das ganze Ausmaß des Sieges, die volle Bedeutung der auf den polniſchen Schlachtfeldern gefallenen Entſcheidung nicht ganz überblicken. Aber ſoviel ſteht feſt, daß der Widerſtand der ruſſiſchen Hauptmacht ge⸗ brochen iſt. Damit iſt eine ganz neue Situation geſchaffen, die gewiß noch ſehr viel ſchwere Arbeit den verbündeten Mächten Mittel⸗ europas auferlegen wird. Aber ſie berechtigt durchaus zu der ſicheren Annahme, daß es den geſchlagenen Armoen nicht mehr möglich ſein wird, einen ähnlichen Anſturem gegen den Weſten zu wagen. Mit der Zurückdrängung der wilden Horden des Oſtens haben unſere braven Truppen ein Kulturwerk von welt⸗ geſchichtlicher Bedeutung geleiſtet. Als Retter der Kultur müſſen dieſe Helden geprieſen wer⸗ den. Dieſes ſtolze Bewußtſein geleite die vuhm⸗ reichen Armeen zu neuen Erfolgen und neuen Siegen, auf daß es die letzte Schlacht werde, die der Oſten gegen den Weſten wagt. Europa wird von den Segnungen mongoliſcher Khane, deren Nachfolger der Moskowiter Zar geblie⸗ ben iſt, verſchont bleiben trotz England und trotz Frankreich, die ſich aus Rachgier und pein⸗ lichſtem Konkurrenzneid an Rußland gekettet haben. Berlin, 19. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Das„Berl. Tageblatt“ meldet aus Wien: Ruſſiſchen Meldungen zufolge ſoll durch Vermit⸗ telung der Vereinigten Staaten die Freilaſſung des in deutſche Gefaugenſchuft geratenen Gou⸗ verneurs von Warſchau Baron von Korff bei der deutſchen Regierung angeſtrebt werden. Sie wird damit begründet, daß ſich der Gouver⸗ neur bei ſeiner Gefangennahme auf einer Or⸗ ganiſationsreiſe für das Rote Kreuz beſand und ſich auch eines Autos des Roten Kreuzes bediente. WIB. Petersburg, 18. Dez.(Nichtamtl.) Der Kaiſer iſt von Wladikawkas abgereiſt. Vor ſeiner Abreiſe empfing er Abordnungen der in der Eine neue Gffenſive gegen Serbien. Berlin, 19. Dez.(Von unſ Berl. Bur.) Nach einer Meldung der„Deutſchen Tageszei⸗ tung“ aus Peſt berichten die dortigen Blätter: öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen in Serbien ſtehe bevor, nachdem die Neugruppierung der Streitkräfte ſo gut wie voll⸗ endel ſei. Die Kämpfe in Frankreich und lungen: Der Korreſpondent des Telegraaf in Sluis meldet: Hier war das Gerücht verbreite, daß die Franzoſen bis Weſtende vorgedrungem ſeien. Es iſt möglich, daß man dort Patwoufflen geſehen hat. Das eigentliche Heer hat den Ag. griff nur bis Lombartzyde fortgeſetzt. Engliſche Schiffe unterſtützten die Franzoſen. Man hörle Marinegeſchützfeuer, aber es war nicht ſo ſurt wie in den Kämpfen im Oktober. Der Kamp an der Yſer, der in den letzten Tagen ſtattfand, hatte nicht den verzweifelten Charakter der Kämpfe bei Ypern, wo noch immer der Druch am heftigſten ift. Es genügt wohl, darauf hin⸗ zuweiſen, daß nach der Meldung des Hauptquartiers der Kampf bei Nieuport für unz günſtig ſteht. WITB. London, 18. Dez.(Nichtamtlich) Die„Times“ melden aus Dover: Die Moni⸗ tore, die die Beſchießung der belgiſchen Küſte wieder aufnahmen, erhielten neue Geſchütze und ſind ausgebeſſert worden. Der Angriff auf die engliſche Küſte. 90 Leichen gefunden. WIB. London, 18. Dez.(Nichtamtlich Die„Times“ melden: Es wurden bereits 9 Leichen in Hartlepool gefunden. Es iſt ſch möglich, daß noch mehr aus den in Trümmen geſchoſſenen Häuſern zum Vorſchein kommen Die Zahl der Verwundeten geht bereits in diz Hunderte. Verſchiedene von dieſen ſind ſo ſchug verletzt, daß an ihrem gezwei wird. In dem Hoſpital werden ſchon 160 Fiß behandelt. Die Beſchießung war viel lebhaßz als man ſich anfangs vorſtellte Der Korreſpn dent der„Tünes ſagt: Keine übertriehg klingenden Berichte konnten mich auf die allg⸗ meine Verwüſtung vorbereiten, die ich geſten ſah. Die Deutſchen änderten offenbar abſſcheſt jedesmal die Richtung ihrer Geſchütze, um eine möglichſt große Oberfläche zu beſtreichen. De⸗ Küſtenbatterien am Hafeneingang wurden ge⸗ troffen, aber die dahinter und dancben ſtehenden Gebäude ihrer Dächer beraubt. Löcher klafften in den Mauern. Ein ſtarkes Erdbeben bitte nicht ſo viel Schaden anrichten können, wie ſch in den nach der See führenden Straßen ſah, Be⸗ ſonders die Stadtviertel, in denen Wohnpuſe ſtehen, ſind ernſtlich beſchädigt, weniger die ge⸗ dend den Tocls geht di Abel Heen gg e „Der Straßenbahn⸗ und der Eiſenbahn⸗ verkehr iſt nonmal, aber der Gasmangel wid 1 2 2Berlin 19. Dez.(Bonm unſ Berl. Bur Aus Amſterdam meldet die„Morgenpoſt „Daily Mail“ führt nunmehr den Angriff auf die engliſche Küſte auf die Tätigkeit von Spionen zurück. Sie ſchreibt: Eines können wir bei dieſer Geſchichte lernen: Die Spione ſind noch immer unter uns, denn wäre der Jeind über die Verteilung unſerer Flotte nicht genau informiert, ſo hätte er das riskante Abenteuer gewiß nicht unternommen. Hätte das Rie be ſo wut militäriſchen eck ge„ſo müßte man die keit des Feindes rückhaltslos bewndern, gegebenen Umſtänden aber kann man ſich nut fragen, was denn das ganze unnütze, dußerſt ſchwache und unziviliſterte Unternehmen für einen Zweck hatte.(J) Falſchmeldung über bevorſtehende Mobil⸗ machung. WITB. Ro m, 18. Dez. Nichtamklich) Die Agenzig Stefaui“ meldet:„Avauti“ hatte dit auch von anderen Blättern wiedergegebene Meldung von einer teilweiſen Mobil⸗ machung des aktiven Heeres, die ſit Januar nächſten Jahres vorberein werde. Dieſe Nuchricht iſt falſch. Berlin, 19. Deg. Aus Nom wird beriſ tet: Der ſozialiſtiſche Führer Turati ſprach fi entſchieden für die Aufrechterhaltung der ⸗ tralität aus. Weder die Regierung noch de Parlament, noch die Hochfinanz, noch die R. beiterſchaft wollen vom Kriege etwas wiſſen, Im Gegenteil, die großen italſeniſchen Inter⸗ eſſen könnten nur im Frieden en. Eine Zertrümmerung Deutſchlands, die übrigen undenkbar iſt, wäre gleichbedeutend mit denn Ende der Ziviliſation. Bülows Aufgabe in Rom. m. Köln, 19. Dez. Won unſ. Mitacb) Die„Köln. Zög.“ meldet aus Zürich: Der„Se⸗ colo“ findet heute, die Aufgabe Bilows miſſe viel einfacher ſein, als man bisher angenom⸗ men habe. Er werde ſich wahrſcheinlich darauf beſchränken, Italien anzuraten, in ſeiner bis herigen neutralen Haltung zu verharren. d0 WCB. Czarnikau, 18. Dez. Michtamtl) In dem Wahlkreiſe Kolmar⸗Filehne⸗Czarnikau⸗ Schueidemühl iſt der Abg. Roeſicke bei der heutigen Reichstagswahl nahezu einſtimmig gewählt worden. Nur wenige Stimmen waren zerſplittert. In keinem Torniſter ee — 5 ——. —— Belgien. 9 725 Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) eber die Kämpfe bei Nieuport erhält das Berl. Tageblatt“ von Amſterdam folgende Mittei⸗ nenden Mitglieder ſind direkt brieflich benach⸗ richtigt worden. Die Gewinne müſſen bis zum 31. Dezember abgeholt ſein. Myrrholin⸗Hautſalbe(Creme) für Hautſchäden krauhe, riſſige Haut, Wundlaufen ꝛc.), Muyrrbolin Seiſe einzigartige Hautpflege⸗Geſundheitsſeiſe. Schickt Feldpoſtbriefe mit Salbe und Seiße kar fammen Mk..05, in Apotbeken erßakklich, Hoftheaterkaſſe. Der Verkauf der Karten für Stehparkett, Parterre und 4. Rangplätze beginnt den 24. Dezember, vormittags 10 r7... ̃.———... ̃è§ͤ6 Ahr. WN —— — den 19. Dezember 1914. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 5. Seite. landels- und Industrie-Zeitung Der Krieg und die Vereinigten Sftaatem. Ein Newyor, den 28. November datierter Be- kicht der NeWyorker Handelszeitung Schildert den Einfluß des Krieges auf das Wirt⸗ ftsleben der Union in folgender Wei den Direktoren der beschlossene Wiedereröfin rs unter Aufsicht eines ſestsetzend Komitees, liefert einen merkenswerten Beweis für die rekupera unseres Landes. Erfolgt doch die wichtige Mag- nahme ohnejede Rücksichtauf London, wWoselbst der Börsenverkehr noch kein Anzeichen beyorstehender Wiederbelebung zeigt, ebenso wrie der Schluß der hiesigen Börse nicht gleichzeitig mit dem des Londomner Instituts erfolgt war. Doch cze überraschende Fähigkeit, sich von schweren Niickschlagen schneil wiederzuerholen, bekundet Sick im voriegenden Fall hauptsächhich nach der kinamzieien Seite hin, wohingegen die geschäft- Kraft liche Besserung sich in weit lang⸗ sSa merem Tempo volfhieht. Die Fabriken Sirtcl nack wie vor durchschniffhich nur etwa zur Halfte in TAtigkeit, außerdem den mit Kriegsbestel- kungen beschäftigten. Aus Eisenbalmkreisen wiird auddauernd fber Rückgang der Einnahmen geltlagt, besonders aus dem Personenverkehe, dessen ge- ringer Umang socben die in Chicago mündenden Baluisysteme zu dem gemeinsamen Beschlusse ver- anlaßt hat, insgeseint gegen 500 Personen- zügeaus dem Verkehrzuziehen. Doch das in finamziellen Kreisen zumehmende Vertrauen Kaum nicirt verfehlen, in naher Zeit vermehrtes Ge- Schäft herbeizuffhren. Die sich als Wirkung des europnischen Nrieges stetig erweiterucke Warenausfuhr, die Haugurierung des neuen Bunicles-Reservebank-Systems, wodurch cdtie Fähig- it der Banlen Geſd auszuleſhen, anselmlich er- höht worden ist, die Wiederaufnahme des offiziellen Fektenhandtels, die wilfigere Tendenz des Geild- marketes, der Ausfafl der füngsſen Wahlen, sowie die Wahrscheinichkeit, daß den Bahnen eine Er- höllung ihrer Frachtsätze zugestanden werden Wird, sind alles günstlige Faktoren der Nelr- zeit, welche das Gesamtgeschäft fördern sollten. Vorlaufig erhält dasselbe den stärksten Stimulus von außenher, und sind allein vom Hafen Newyork In letztier Woche für ca. 20 Milfionen! Zur Ausfuhr gelangt. Trotz der) des diretten Exports nach großen insbesondere Deutschland und Oesterreich-Ungarn, Sinc seit dem 1. Januar in den hiesigen Hafen be- keits für 7903 Mifl. Doflars Waren verschäfft wor⸗ den, gegen 780 Mifl. letztes Jahr. Dabei haben die hies. großen Einkälfe seitens der kriegführenden und anderer Länder noch bei weitem nicht ſhr a merikani- Eude erreicht. Es fehlt an sSechen Frachtschiffen, und auf den von ier ausgehenden Dampfern ist nicht geriſigend Frachtraum vorhanden für alles vom Inland ein- treffende Nriegsmalerial etc. Unter den Umstän- den sind die Ozean-Frachtsätze außerordentlich hoch. Das Inlandgeschäft gewährt in den west⸗ lichen Getreidestaaten meiste Befriedigung, von denen Kansas in diesem Jahre eine noch einmal so große Weizenernte erzielt hat, wie je zuvor. Oben- ein belaupten sich die Getreidepr infolge des regen Auslandbegehrs auf he 8, Wogegen die Eröffnung der Baumwoflbörse Liquidierung Seitens des Slidens herbeigeführt hat, wWodurch Baumwolle noch weiter im Preise geviichen ist. Doch da nun mit regelmäßigen Verschiff⸗ ungen nach Deutschland der Aufang ge⸗ macht worden ist, auch im übrigen die Baunwwoll⸗ auskuhr stetig anschwillt, so wird auch der Preis des Stapels sich voraussichtfich wieder be Aus dem Mittel-Westen kommen auch die besten iudustriellen Meltlungen, und wird Vermehrung der Arbeiterforce von in Chicago und Umgegend gelegenen großen Fahriten um ca. 10 000 Mann gemeldet. Die regere Iätigkeit wird daraus er- Härt, daß die stark redugzierten Vorräte in Händen dder Konsumenten eine Ergänzung dringend er- kordern, zumal bei dem lebhaften Exporſgeschäft. Der Kupfermarkt hat eine weitere Ayance, auf 124 für Flectrolytic, zu verzeichnen,“ * Nach den letzten Handelsausweisen heirug in den Vereinigten Staaten um September 1014 die Gesamtausfuhr 153 480 392 cß gegen 218817627 8 im September 1913. Im August hatte sie 108 108 252 8(i. V. 185 114 273 8) be⸗ tragen. In den beiden Kriegsmonaten betrug so. nuk cie Gesamtausfuhr 261 684 654§ gegen 400 931 900§ gleichzeitig im Vorjahre. Der Rück⸗ ganng der Ausfuhr ist bei vielen Warengattungen ganz bedeutend. Bemerkenswert ist der rĩiesen- Hafte Ausfall in der Baumwollaus⸗ kuh r; diese betrug nur 5 800 707§ im September 1914 gegen 65 745 507§ im September 1913. Elier- Von gingen nacih Franereich 304§ gegen 3520.000 Dollr, nach England 300 720§ gegen 4 884 282 8, nach Deutschland 2350§ gegen 4 657854 5. Für die Einfuhr kommen flamentlich Chemikalien, rogen und Medikamente in Betracht. Im Sep- tember 1913 wurden für 8 860 266§, im gleichen Monat des Jahres 1914 nur für 5 518 708§ ein⸗ krt; in August stelten sich diese Zahlen für DDDN Die NMGehstpreise und diie Lamdwirssckaft. Zu dem Artikel des Domänendirektors à. P. Hoffmann 3 in Nr. 606 dieses Blattes vom halten wir von FHlerrn Emi! hrungen des Domänendirektors a. D. Hoffmann in dem Badischen landwirtschaft- lichen Wochenblatte sind in der Hauptsache un- Zutrefſend. Herr Hoffmann möge sich doch ein- mal die Silos der Getreidehändler und die der Mühlen seiner Vaterstadt Mannheim ansehen und er wird sich überzeugen, daß dieselben von Ge- treide so entblöst sind, daß unsere großen Müh⸗ len sämtlich zur Einstellung der Weizenmüllerei gezwungen sind. Das noch in Deutschland vorhandene Ge- treide befindet sich in den Händen der Land- Wirte des Ostens, die es jetzt nicht hergeben, da die Höchstpreise bis zum 31. Dezember gelten undt von da ab sich um je M..50 für die Tonne am 1. und 15. jeden Monats erhöhen(Bundes- rats-Beschlüsse Üüber die Höchstpreise). Was in Baden an Getreide noch oebaut wird, ist von so geringer Bedeutung, daß es kaum der Rede wert ist. Die Enteignungsvorschläge des Herrn Hoff- mann gegen die Landwirtschaft wird die Bundes- regierung kaum befolgen. Daß es die Getreidehändler sind, welche dem Preis von Getreide bestinnmen werden, ist eine 80 einseitige Bemerkumg, in den Ausführungen des Herrn Hoffmann, daßg deren Widerlegung unnötig ist.“ ** Die vorstehende Zuschrifſt des Herru Emi! Hirsch haben wir ebenso bereitwiiltig aufgenom- men, wiie den Artikel des Herrn Domänendirektors a. D. P. Hoffmann. Aus dem einfachen Grunde, weil in unserem Blatt der Mannlieimer Oetreidehandel ebensogut zu Worte kommt, wie die badische Landwirtschaft. Daß bei solchen Aeußerungen aus Interessentenlcreisen Einseitig- kelten immer mit unterlaufen, ist jedem volkswyirt- Schaftfich Gebildeten nicht mehr, wie eine Selbst⸗ verstfändlichkeit. Wie richtig aber Herr Hoff- mann die Stimmung weiter Kreise wiedergegeben hat, zeigt die Verschärfung des Ewangs- 8 nahme von Waren, reise fesig Sind. „ Bank- une Börsen- Wesen. Neue Einzahlungskurse für Vostanweisungen. Von jetzt ab gelten neue Einzahlungs- kurse für Postanweisungen nachi Län⸗ dern der Frankenwählrung(nicht auch Rumänien) 88 M.— 100 frs., nach Dänemark, Norwegen, Schweden 115 M. 100 Kronen, nach Vereinigten Staaten von Amerika 454 M. 100 Dollars. Hambuarger Effektenbörse. Berlin, 19. Dez.(Von uns. Berl. Bür.) Aus Hamburg wird berichtet: Der Börsenvor- stand beschloß, die Abwickelung der Ulti⸗ mo- und Lombardgeschäfte auf Ende Januar zu verschieben. Die Zinssätee Wurden auf 5 bis 6 V. II. ſestgesetzt. Amsterdamer Eflektenbörse. Amsterda m, 18. Dez.(W..) Devisen- markt. Scheck auf Berlin 53.85 54.35(53.80— 54.30), Scheck auf London 11.93—12.0(unv,), Scheck auf Paris 47.50—48.00(47.4548.05), Scheck auf Wien-.—(.—). Londoner Effektenbörse. London, 18. Dezemiber. Privatdiskont Silber 208. Dariser Hfflektenbhörse. pARI8, 18, bezember 1913.(Kassa-Narkl.) 1 Geldmarkt 18. 17. 18 17. Pranzösisdhe Rente 70.55 70.25 Malagaaa 36.— 92² Spanler äussere 5—.———.— 80 n 1898 59.50—. arterect 909—86.—de Beers. 2272 270 55 1 e Aegypter—— Castrand 5 Crélit Mobiſſer. 390—[golaflelds 80 Metropolltan.— 755 8* lord-Süd-Parlis.— 102.—] Hanum— 5 Soceg-Kanak.. 4020 4005 Eredit 1onnais. 100 1055 Fanama- Kanal.— 99.— Bank de Paris. 1030 1905 Nord dEspagne— 3ʃ5 Sosnovloe..— 1090 Saragossa. 323 320 Toula„n Rio Tinto.. 1470 1½% Sbanss.— 28.60 Brlansek 2294 289 ee Haphta„ 3585— Bano RHexlqune Lombarden Faesee und dcesterie. Verordnumg des Bundesrats Detreffend Gie eingeiragenen Gemnossenschaften- Nach 8 43, Absatz 4 des Genossenschaftsge- setzes kaun das Stimmrecht in der Generalver- sammlung nicht durch Be vollmächtigte ausgeübt werden. Im Interesse der Friegsteilneh. nier hat der Bundesrat nunmehr zugelassen, daß Sie ihre Stimme durch einen mit schriftlicher Voll⸗ maächt versehenen Bevollmächtigten abgeben. Da⸗ ben hat der Bundesrat eine Vorschriſt über das Scheiden von Genossen aus der Genossenschaft 70 des Gesetzes scheidet der nosse in den Fällen der 88 65 bis 68, insbeson- dere im Falle der Kündigung erst mit dem Schlusse des Geschäftsjahres aus, in welchem das Ausschei- den in die vom Gericht geführte Liste der Genos- Sen eingetragen worden ist. Es muß damit ge- rechnet werden, daß es in einzelnen Grenzbe- Zirtteen, in denen infolge des Krieges ein Kürzerer N Liste bis zum Schlusse des jetzt laufenden Ge- schäftsjſahres herbeizuführen. Deshalb soll nach der Verordnung des Bundesrats, falls in einem Ge- richtsbezirk ein, wenngleich nur vorübergehender, Stillstand der Rechtspflege eingetreten ist, das Aus- scheiden auch ohne Eintragung wirksam werden. Dabei soll es, um Beweisschwierigkeiten zu ver- meiden, nicht darauf ankommen, ob trotz des Still- des der Rechtspflege die Eintragung etwa noch lich gewesen wäre. Die Verpflichtung des andes zu den für die Eintragung erforder- lichen Anmeldungen bleibt jedoch unberührt. Für den Fall, daß der Vorstand dieer Pflicht nicht so rechtzeitig, wie das Gesetz es vorschreibt, nach- kommen konnte, soll er das Ausscheiden in dem von ihm geführten Verzeichnis der Genossen ver- merken und das zur Eintragung in die gerichtliche Liste Erforderliche nach Wegfall des Hindernisses unverzüglich nachholen. Rohelsemverband. In der gestrigen Hauptversammlung Wwurde über die Marktlage wie folgt berichtet: Der Roheisenabsatz hat sich gegen den Vormonat Weiter gehoben. Die Abrufe sind wesentlich stärker geworden, da die Roheisenverbraucher zum großen Teil auch weiterhin für Heereszwecke sehr stark beschäftigt sind und infolgedessem zunehmen- dten Bedarf in Roheisen haben. Der Versand im November beziffert sich auf 54,41 v. H. der Beteili- gung gegen 49,09 v. H. im Vormonat. Nach den vorliegenden Abrufen dürfte für den Monat De- zember mit ungefähr dem gleichen Versand wie im Vormonat zu rechnen sein. Der Verlauf für das erste Vierteljahr 1915, der inzwischen aufgenommen worden ist, gestalſet sich recht lebhaft. Eine Reihe von Gießereien haben bereits ihren Bedarf für diesen Zeitraum abgeschlossen. Auch die Nach- frage vom neutralen Ausland ist gegen den Vor- monat stärker geworden. Aktienbrauerei z. Löwenbräu, Manchen. In der gestrigen Hauptversammlung wurde der Antrag eines Aktionärs, die Dividende mit 20 v. H. wWie seit Jahren zu bemessen, abgelehnt und dieselbe mit allen gegen 64 Stinmen nach dem Antrag der Verwalthmg auf 18 v. H. jestgesetzt. Bezüglich der Aussichten wurde von der Verwal- tung auf die bekannten Schwierigkeiten bei der Rohstoffversorgung hingewiesen. Der ganze Auf- bau des ausländischen Geschäfts sei zertrümmert und müsse nach dem Krieg von neuem begonnen werden, was natürlich Kosten verursache. Die Bierwagen und Fässer, die sich beim Kriegsaus- bruch in Feindesland befanden, sind nicht zurück- gekonmmen, ebensowenig ist selbstverständlich von den Außenständen im Feindesland etwas einge- gangen. Aktlengesellschaft Brauerei Elrndertf bei Nürnberg. In der gestrigen Hauptversammlung wurden sämtliche Auträge der Verwaltung, darunter die Verteilung einer Dividende von 6 V. II.(i. V. 7 v. HI.) auf die Vorzugsaktien und 4 v. HI.(5 v. II.) auf die Stammaktien genehmigt und Entlastung er- teilt. Das ausschefdende Aufsichtsratsmiiglied Geh. Justizrat Vollhardt wurde wiederge⸗ Wälllt. Mitgeteilt wurde, daß auf das Ergebnis des laufenden Jahres vor allem die hollen Gerstenpreise und der Rückgang des Absatzes ein- Wirken. Laufende Schulden seien nicht vorliandlen. Inlandabsatz der österreichischen Bisen- Wer'ke. Der Inlandsabsatz der österreichi⸗ schen Eisenwerke im November ist in allen Positionen bis auf Schienen etwas ge⸗ ringer als im Oktober, zusanimen um 845 t. Dagegen beträgt der Ausfall gegen dem November des Vorjahres nur 7603 t gleich 20 v. H. gegen 9442 t gleich 23 v. H. im Oktober. Der Absatz betrug Stabeisen 22 448 t(weniger 1073), Träger 3393 t(wWeniger 2514), Grobbleche 2553 t(weniger 618), Schienen 1794'(weniger 2500). Seit Jahres- beginn wurden abgesetzt: Stabeisen 306 475 f (Weniger 37571), Träger 93 810 t(weniger 20 395); Grobbleche 37 872(W²eniger 6507), Schienen 57 200 t(weniger 12533). Weremmäekde. Mamburger Getreidemarkt. HANBURO, 18, Dezember. Am heutigen Getreidemarkt stellten sloh die Rotlerungen per Tonne in Rark: 18. 17. Welzen inländisoher verzollt 78-78 kg. 258—275 258—275 Roggen inländlscher verzolſt 70-72 Kg. 228—235 228—235 gerste inländisohe verzollt loko 302—00 302—000 72 57 75 prompt 297—000 297—000 Hafer inländischer verzollft 217—230 217—230 Bmdapester Getreidemarkt. BUDAPEST, 18. bezember, An dor heutigen Börse wurden folgende Notſerungen festgesetzt: verladungsgeschäft zur Zeit ziemlich lebhaft; es würde noch von größerer Bedeutung sein, Wenn ddie freien Zechen und die in Betracht kommenden Händler größere Mengen für Belgien absetzen könnten. Die Frachten, welche die Schiffsfünrer, vornehmlich solche holländischer Staatsangehörig- keit erzielen, sind durchweg in Anbetrachtf der gegenwärtigen Verlältnisse als günstig zu bezeich- nen, wenn sie auch nicht als überreichlich ange- sprochen werden können; nach Antwerpen erziel- ten sie meistens.75 M. für die Lonne und nach Gent durchschnittlich 10—15 Pfg. die TJonne mehr unter den üblichen Bedingungen nach Abzug des Einschiebegeldes mit 21 Pig. für die Lonne. Nach Brüssel stellte sich die Fracht auf—.25 M. für mittelgroße Schiffe und durchschnittlich.25 M. die TJonne weniger für solche von 500 t bis Zur größtzulässigen Ausdehnung. Da die Talschlepp- löhme infolge des Mangels an Dampfern gestiegen sind, wollen die Schiffer höhere Frachten durch- holen; bis jetzt ist ihnen dies noch micirt gelungen; es scheint aber nicht ausgeschlossen, daß eitle mägige Erhöhung ab den nächsten TJagen Platz greiſen wird. Für Kähne in der Größe bis Zzu 1000 Tomen und beladen forderten die Schleppagenten nach Dordrecht in den letzten Tagen bis zu 120 bis 130 Mark. Nach den Nanalplatzen Belgiens ist der Verkehr noch ohne Bedeutung; es ist für die Beförderung nach denselben geeigneter Schiffsraum nicht vorhanden, da diese Art der Verfrachtung zu- meist in den Händen der belgischen Schiffer Iiegt; nach der Campieie sind in den letzten Tagen einige Schiffe mit Kohlen beladen abgegangen, und die Schiffer haben nach den verschiedenen Platzen.25 bis.50 M. für die Tonne unter bekannten Bedin- gungen erzielt. In Rotterdam ist der Schiffahrts-⸗ verkehr fast ohne jede Bedeutung; vereinzelte La- dungen Massengut, vornehmlich solche, welche aus belgischen Schiffen in Rofterdam in neutrale Schiffe überschlagen worden sind, erzielten nach den Ruhrhafen selten mehr als 250 Fracht für die ge- ladenen 2000 leg bei freiem Schleppen, wobei der Schlepplohn nach den Ruhrhäfen sich auf 20 bis 22% C nach dem festgestelſten Tarif bezifferte. Keine Sücke als Umschliessung bei Exportsendungen Mitgeterit von der Handelskanmer für den Kreis Mannheim.) Bei dem knappen Vorrat von jute und jute- Säclcen kann nicht mehr darauf gerechnet werden, daß die Ausfuhr von Jutesächen, seibst wenn sie als Umschließungen von Waren dienen, ohne wWeite⸗ res weiterhin gestattet werden wird. Wir empfeh⸗ len daher allen Interessenten bei Sendungen in das Ausland an Stelle der Säckeverpackung eine andere Verpackungsart z. B. Fässer, Kisten, Körbe ü. a. zu wällen. 5 Müämführung eilmes Ausnammefarie lar rohe Zute. Mit Gültigkeit vom 7. Dezember 1014 ist auf Widerruf, längstens für die Dauer des Krieges, ein Ausnahmetarif für rohe jute des Spe⸗ zialtarifes II in Kraft getreten. Die Frachtzahlung hat für das wirklich verladene Gewicht, mindestens für 10 t für den Frachthrief und Wagen, zu er⸗ ſolgen. Die Fracht wird nach den Sätzen des Spezialtarifs III berechinet. Nähere Auskunft geben die Güterabfertigun- gen und das Verkehrsbüro der Königl. Preuß. und Großh. Hess. Eisenbahndirektion. berseeische Sehiffs⸗ Telegramme. (Drahtbericht der Holland-Amerika-Linie, Rotterdam.) Amsterdam, 18. Dezember. Der Dampfer „Frisia“ ist am 20. November in Buenos-Alres heute Vormittag augekommen. Mitgeteilt durch die Generalagentur Gundlacht u. Baerenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7. direkt am Hauptbahnhof, Telefon Nr. 7215. ——— ͥ— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Dez. Pegelstatlion vom Datum Rheln 14. 18.16. 17. 18.J 19. Bemerkungen Huningen“)...40.20.93.81.88.45 Abends 6 Uhr Lel) 424 3½ 30.9.0 27 Nachm. 2 Uhe Maxau..84.05.78.57.49.33 Nachm, 2 Uhr Rannneim.16 220 3000 40013.81.34 Horgens 7 Uhf Halnz.94 102 17 14 157.-B. 12 Uhr Laub 240 22 2%% Jorm. 2 Uhr KölRn J240.70.93.14.76 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannheim.10.40.88.10.01.00 Vorm. 7 Uhr Hellbronn..30.52.38.40—8 Vorm. 7 Unr ) Windstill, Sedeokt 10. Wſtterungsbeobachtungen d. meteorol. Skatton Manahelm Im großen ganzen zeigt das Verfrachtungsge- schäft in den Ruhrhäfen gegenüber den Beobach- tungen in den letzten Wochen kfteine Wesentliche Veränderung. Der Mangel an Schleppdampfern für die Beſörderung derjenigen Güter, welche tal⸗ Wärts reisen, machte sich an manchen Iagen in mpfindlicher Weise bemerlcbar. Die Kolilenfrach- ten nach den Oberrheinischen Bestimmungsplätzen blieben gegenüber den letztwöchigen Festsetzun- gen oline Kenderung; die Nachfrage War ziemlich Stark, das vorhandene Kahnmaterial aber aus- reichend. Nachdem man im Laufe der Wochen wWiecdler eine größere Anzahl Schleppdampfer von nier auls für den Verkehr rheinaufwärts in Dienst gemommen, wWar für alle Dampfer doch nicht aus- reichend Beschäftigung vorhanden, so daß man 18. 1. 5 2 Welzen 1— 8 5 8 3 Roggen 35..— e e— S 2388 8. den 0 3* ſS SE Hater 1275—13.0 13.—18.10 1 238 25 Mals j99+7V•——-B3ů. 5 Nei.60—.— 18. Dez. Morgens 7˙ 780.5.5 8 3 Amsterdamer Warenmarkt. 18.„ Mlttags 2⁰ 757.8 8E 2 AMS TERHD AN, 18. bezember.(Schlubkurse.) Abends 940 753.7.0 E2 18. 17. 19. Poer. Morgens 70 75¹.2483 843 81 fiüböl, ſest Loke—— 7„ Januar Höchste Temperatur den 18. Dez. 4,%, Tiefste Temperatur Leinö, fest, Loko vom 18.—19. Dez. 1,70, 1„ lanuar 43.— 80.... 1„ Februar 2 5 Verantwortlich: Verkeækr. Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; RRheinschiffahrt. für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichiszeitung: L..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agtlie; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. Bringt Fuer Gele 2 odler längerer Stillstand der Rechtspflege einge- auß 7701 881 8 gegen 5 621 884§ im August treten ist, nicht möglich ist, die Eintragung in die dazu übergegangen ist, einen Teil der Flotte Wie- derum stillzulegen. Nach Belgien ist das Ronlen- Zur Reiehsdankl! General⸗Auzeiger Vadiſche Neueſle Nachrichten. att) iaeneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeen Blusen in schönen Fotmen Mäntel in rlesiger Auswanl! Mostüm-Röcke in neuen Fassons Unterröcke aus verschledenen Stoffen Pelze moderne Imitationen KHinder-Mleider in aparten Ausſüungen Minder-Mäntel aus soliden Stolfen 2075 30 T 2 52 Weihnachtsbitte. Die Waiſenkinder unſerer Anſtalt bitten edle Menſchenfreunde, auch im Kriegsjahre ihrer zu Weihnachten gedenken zu wollen. Ueber 90 Kinder hoffen, daß das Chriſtkind ſie nicht vergißt. Weihnachtsgaben jeder Art, wie Kleidungs⸗ und Wöſcheſtücke, Schuhe, Konfekt, Nahrungsmittel, Geld⸗ geſchenke, Spielwaren, Staniol u. ſ. w. nehmen dank⸗ barſt entgegen: Stabtdekan Joſeph Bauer, A 4, 2, II und die Schweſtern des kath. Knabenwailfenhauſes St. Anton, A 4, 4. neben der Jeſuitenkirche. 39321 Mütterheratungs⸗ u. Sänglingsfürſorgeſtelle Die auf Donnerstag, den 24. Dezember 1914 fallende Beratungsſtunde im alten Rathaus wird auf Dienstag, den 22. Dezember 1914 und die auf Donnerstag, den 31. Dezember 1914 fallende Be⸗ auf Dienstag, den 29. Dezember 1914 verlegt, Mannheim, den 8. Dezember 1914. Jugendamt. 4075 Wer seinen Liebden eine gressefreude zum Weimachls- fese bereiten vill, der sehenkee Eimem Sutsehein auf SAlanahpkER STIEFEI SldigERr Sctl0 fSE e. neiddelbergerstr. P 5, 15 16. 2 ⁰ο⁰οο Geſchäfts⸗ Eröffnung und Empfehlung. 2 2 2 2 299%%0 Einem titl. Publikum, von Ludwigshafen, Mannheim und Umgebung zur gefl. Kenntnis⸗ nahme, daß ich vom 15. ds. Monats ab das Hotel⸗Reſtaurant Victoria ſrüher Weinreſtauraut Na. NMangoid Zollhofſtraße 25 übernommen habe und das⸗ ſelbe in altbewährter Weiſe mit vorzüglicher Kitche weiterführen werde. 39499 %%%%%%%%%%%%%eee% %%%%,e% ο Grosses Drama in 8 Aktan. Sponnend! Ertereaaaat! Zum Ausſchank gelangen: Erſtklaſſige Pfälzerweine Original Winzer Genoſſenſchaftsweine ſowie beſtgepflegte Biere, hell und dunkel. Einem geneigten Zuſpruch entgegenſehend empfiehlt ſich Hochachtungsvoll Carl Wortmann ſrüher Kurhaus Neuſtadt a. H. Inhalt: Prof. nicht. r Deeeeeeeee—999—— vergiften. Schwarzwaldquelle, R4, 24 gegenüb. v. Habereckl, Nähe des allg. Krankenhauſes Empfehle prima 39498 Schwarzwäld. Nauch fleiſch u. Wurftwaren In der Hauptrolle: allenthalben boeliebte Se Waldemar Pailander. Jürgens Neffe Georg stellt unter glühenden Ldebeserkl. der abgeneigten Professorsgattin 21 nach. Um ungehindert lieben zu kön⸗ uen, versucht Georg den Professor zu Diesen teuflischen Plan Die Stuncſe der Versuchungs. Der entdeckt jedoch der Professor und jagt den Neffen aus dem Haus. Die zunge Frau bittet den kummervollen Mann reuevoll um Verzeihung, die ihr auch grossmütig geschenkt wird. Hortwurſt, ſowie alle ſonſtigen für Feldpoſtſendung. geeignete Dauerwaren, Nuß⸗ und Lachsſchinken. Echtes Kirſch⸗ u. Zwetſchgenwaſſer. Kauft Watteschäfchen Allerreizendste Weihnachtsbilder. Garant. re ne Liköre. In⸗ u. ausländ. Weine. Reiner Bienenhonig. bie oberbaperfsehen Gebitgs- Seen 5 Hochromantische Naturaufflahmen. Präſeutkörbe in ſchönſter Ausführung. ſclesles.IIJegss8faüpfatte g0iſen Kühlhan⸗Eier Zum Schlus: Hitgittiäger. zu 185,— Mk. die Kiſte franko Bahnhof Freiburg, ſofort abzugeben. 30802 Hofbrezelfabrik Julius Baader Freiburg i. Br. 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Wien, Berlin, Hannover, 12. Dezember 1914. In Uefer Trauer: bari M. Magnus apiſ une Für die vielen 2. Zt. im Felde Irmgard Magnus Danksagung. Beweise herzlicher nahme und Kranzspenden an dem schmerz- lichen Verluste meiner lieben Frau, unserer guten Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante sprechen wir alle unseren herz- lichsten Dank aus. Mannheim, 18. Dezember 1914. Familie ns Heute morgen entschlief sanft nach schweren Leiden Pell-“ meine über Unsere gute Mutter, 99495 Herbert Magnus gertrud Maas Emma Maguus. traurige Mitteilung, 5 geliebte Schweſter und Tante Filzinger nach laugem Leiden heute vormittag ſanft verſchieden iſt. Manuheim(Augartenſtraße Nr. 11), den . Dezember 1914. 10355 Im Namen der Hinterbliebenen: Babette Filzinger. Die Beerdigung findet am Sonntag, den 20. eee eeee, uber dele Mina Todes⸗Anzeige. 88 Freunden und Bekannten machen wir die daß unſere innigſt⸗ in nur dalſerem Haus und geſucht. Offert. 1 1 105 an die Exp. Off 4 2 Dt. 5 nmer 14l% mit Zubehör per 1. 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Waren⸗ 8 ezirksamt, u,„ 8 eee ee e, 8— 5 5 8 1't ig von Schk„Hütte⸗ 3, zur Er Trierer Walz 85 6 8 5 15— D 1 88 8 8 8 85 an das ſind dieſes das S 915 e f 12— — 2 38 2 8 8 des Orts z teiſteramt Geländes iſt an de ebei ußverzeichnis der en Tage von letzterem Adolf Firmeninhaberſſeinen Vor 45. 85 5— 88 8 dee, Orie, da richten an nannten en ge⸗ bei der Verteilung zu be⸗an die Firma 5. W. d6⸗ Wa don Buſelderſſ e — 8 D 3 8— lchem die Hinterb ten Tagen von h Uhrſritckſicht 8 wenbere in 8 ber nach Le 20 2h n — 2 2— 8 S 2 nen w erbliebe⸗ vormittags b igenden Forder⸗ſwemeerg in Trier weiter n 8— 8 3 wohnen oder ſich auf⸗ nachmi 0 is 4 Uhrſungen und zur Auhör eiten Jen⸗ gbeanhei 18. 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Sat„ Zimmer ſter tung vorm. 125 9 rann 28 8 23 32...... e — 2 8— 38 3 XIII,.⸗3.18 ider heſſif* vor dem Amtsge ich ler⸗ 8 rnre beßs 0 5 1 5— 8 5 89 2 3. wurde 22 heſſiſchen Grenzeſſelbſt,. 52 hler⸗zum lde i 15 or iſ Men 5 52 5 2— 43 20 S 1 32 eute eingetragen: können betret zeſſelbſt, 2. Stock, Zimm. 11 elden und die Urkunde e e e eee nSluge — 2 Firma„Deutſche Militär⸗ D betreten werden.“ n 111. porzulegen, widri i Fee eee, 8 E en—.3 5 8 Firma, Deutſche Militär⸗ Das gefährdete Gelände Manuheim, 10. D rlg des 1 Fiene 2 5.8 8— E 8 9 elände„10. Dez. 1914die Kraftlose* 1 er, Aatrags 8 88 5 7 S8— 2 Fabrik, Gefel, ie darch Poſen aß, Der Gerichtsſchreib eeeee der geim, Pite intt dem Lüntt den —— E 2 + 2 N— 8S S daaten Fichrrakzet af⸗ geſperrt. 4310 Gr e 0 5 folgen wird. ßammer,. i ade be een 2 de SS ag, in Mannheim. 5 GEr. Amtsgerichts Z. 2. kannheim, 8. Dez. 1914.zu Gefal 1 S 1 8 i Des Unker⸗ Vorſtehendes bringen dem Konkursver. Der Gerichtsſchreiber ſeell 0 ace fee ebe —— 85 3% b und der Nerileß licen Keunt, zur öffent⸗ 50 über das Ber⸗ Großh.Amtsgerichts Z. 9. meinſam over 1e n Gle⸗ Genendi ueh Adebene⸗ — 8 15 2 2— fämklicher Militz e ris. mögen der offen Han⸗ eſmeinſchaft mi j 0 5 8885 1 8 8 lenerege Mannheim, 16. Dez 1014 elsgeſeilſcgat. L. Die Firma Gonrad Schä dee an⸗jahres als linteshalt eine 8 a„% be.&. 55& Preller, G. m. 255 dendeee Raten 70 8 Das Stammkapital b zeidirektion. iſt Maunheim bier, Prozeßbevollmächtig⸗ en der Geſellſchaft dieſe monatlſch⸗ 0 5 2 trägt 120,00 Mark. ſ zur Abnahme der ſer: Rechksann zu, vertreten und kagerin ifer den ge⸗ 8855— 2— 15 Geſchafteftle Schlußrechnung des Ver⸗/ Beingark gier Hugt gen Frmanen zeichnen. 59 kecg oon iſ d onzee 8 2 227 2 Schwarz Kauſerann. B⸗ E an Ulg. 4 5 zur Erhebung den J. Otto Friedrich, Manubeim 15. Dez 1011 er ne — 2 2 28 feldorf und Albert 8 Düſ⸗ Di u Einwendungen gegen Inſtallationsgeſchä e 0 51 0 4 7 t Laden⸗ ũe Abhaltung vo das Schluß rrifh wesgelchaft,„„ — 3 2 burger, Kauf 2 udas Schlußverzeichuſs derſtrchher in St udwi a — 25 Jen dergeben e 5 85 45 5 uihe 2 0 enden Forde⸗ alts, unter der Behaup⸗fi heim Abt. 7 in Maun⸗ Se⸗ ter beſchränk⸗ ringen hiermit zur zungen, ſowie zur An⸗ tung, daß B i leſerung en eim„ 5— 85 deln e nit zur hörung 5 3¹¹ 1 19, ß Beklagter ihrſLie 1 Diet14) auf — 18 2 8 Der Geſellſchafts jed en Keuntnis daß üß g, der Gläubofgerſaus Warenlteferung i bühcee Motorgensln 1 55 8 0— 2 5 248 ilt an aukttonsweiſe Ver⸗über die nicht verwert⸗ ole zuſammen M. 95 70 0 e Motorſchmle aaee Fen 15 8 2 5 2 Aigetenn. kauf von Hänten und greu Vesmögeneſtücke koten ddend zalſer, dee e —— 8 8 ſtgeſtellt Fellen, alſo a; üdſund über ensſtücke on n Retourwechſel⸗ 25 ee 8⁰ e„„„ uch der itber die Er koſten 9% Jylin 5 4* 832 ie gcengcg Wee chlag⸗ der Auslagen 5 3 von 150, i Mannheim, 14. Dez. 1914. 5 5 8 5 diſee nenenererſigenng ekeen Gewäbrung einer Ver⸗ Nannterm 20% Nübböl Der Gerichtsſchreiber 85 3 5 2 8 e eee ee e e, Hene 2 7—— iſt jeder für ſi 1 Vlehhä ht betroffenen Häubigerausſchuſſes Antrage auf koſtenfäll 7 geroc 8 e—— Vertret ſich allein zur Viehhäute verboten i der Schlußtermi und e, — 85 tretung der Geſellſchaft Hinſt zoten iſt⸗ ußtermin be⸗ vorläufig vollſtreck⸗ 5 18833 2 2——— tung der Geſellſchaft Hinſichtlich der nicht ſimmt auf; aaeae, erne eibene zee ode vef e 5 8 ichnugg ſeren J kan die ange leh unter Diens 25 4295ʃ0 erurteiſung zur pentinbt 2 8— 18— 23oO 31 6 dic angereine Heſch ag: 1 tag, 20. Dezember, Zabtung von M. 102, errie? gene 8 0 ihmeverfſigung fallende 1914, vorm. 11 nebſt 5% Zinf 75 Sorte 7 Zollabfertign 3 intmachungen der Viehhäut gfallendenſoyr dem Amts uUhr 5% Zinſen ausM. 3,050 Bei berſenenpabe — 8 haft erfol der häute und Feile ißtſhierſeloſt Amtsgerichteſſett 20. Inni 1014 0 eee 2 im nur der fr dige V erſelbſt II. 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