466654 E. ig. zu Jerm. mer, Man⸗ 5 Wonnement: 20 pfg. monatfich. pro Quartal. Einzel⸗NRr. 5 Pfg. 6 Uhr wurde ſiſche Offenſive, der Peingerlohn 30 pfg., durch die poßt ingl. Poſtaufſchlag k..42 Juſerate: Nolonel⸗Zeile 30 Pfg. Reklame⸗Zeile.20 Nk. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung Celegramms⸗Adreſſe: „Seneral-Anzeiger Maunheim“ Telephon⸗RNummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Redaktion. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7869 Eigenes Redaktionsbureau in Berfin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Utannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. —ä— Nr. 624. die Kämpfe in Frankreich und Belgien. Erfolgloſe Angriffe der Franzeſen. WiB. Großes Hauptquartier, 28. Dezember, vormittags.(Amtlich.) Bei Nieuport erneuerte der Seind ſeine Angriffs verſuche ohne jeden Erfolg. Er wurde dabei durch Seuer vom Meere her unterſtützt, das uns keinerlei Schaden tat, da⸗ gegen einige Bewohner von Weſt⸗ ende tötete und verletzte. Auch ein Angriff des Feindes gegen das Gehöft St. Georges, das in ſeinen offnziellen Mitteilungen als ſeinen Händen befindlich bezeichnet hat, ſcheiterte. Südlich Apern wurde von uns ein feindlicher Schützengraben ge⸗ nommen, wobei einige Dutzend Ge⸗ fangene in unſere Hände fielen. Mehr⸗ ſache ſtärkere Angriffe des Geg⸗ ners in der Gegend nordweſtlich Arras wurden abgewieſen. Süd⸗ öſtlich Verdun wiederholte der Seind ſeine Angriffe ebenfalls ohne Er⸗ folg. Das gleiche war der Sall bei ſeiner Abſicht, die geſtern umſtrittene Höhe weſtlich Sennheim zurückzuge⸗ winnen. Oberſte Heeresleitung. Die Nämpfe im Gberelſaß. * cöln, 27. Dez. Über die Kämpfe im Oberelſaß, die in den letzten Tagen mit be⸗ ſonderer Heftigkeit ſtattfanden, werden der „Köln. Ztg.“ noch folgende Einzelheiten ge⸗ meldet. Die Gefechte ſpielten ſich in der Gegend von Dammerkirch und Alt⸗ kirch ab, wo die Franzoſen auf der ganzen Linje die Offenſive ergriffen hatten. Die deutſche Artillerie bei Altkirch erwiderte das franzöſiſche Artillexiefeuer, das, wie Ver⸗ wundete erzählen, wenig wirkungsvoll war und die Stellungen der deutſchen Geſchütze nicht zu erreichen vermochte. Dagegen wurde eine Anzahl von Häuſern in der Gegend von Altkirchzuſammengeſchoſſen. Die franzöſiſche Offenſive dehnte ſich bis gegen St. Die aus, wo die Deutſchen bereits chuf fran⸗ Fzöſiſchent Boden ſtehen und die Franzoſen bis in die Gegend von La Chapelle zurückdrängten. In St. Amarin verſuchten die Franzoſen aber⸗ mals kräftig vorzuſtoßen gegen das in deut⸗ ſchem Beſitz befindliche Steinbach. Der An⸗ griff wurde abgewieſen. Die Zahl der gefan⸗ genen und verwundeten Franzoſen wird als ſehr hoch angegeben. Am Freitagabend gegen das Artilleriefeuer eingeſtellt, und es entſpannen ſich harte Gefechte von Schützengraben zu Schiitzengraben, die bis in die Nacht hinein dauerten. Die hier vorliegen⸗ den Berichte ſtellen feſt, daß die franzö⸗ deutſcherſeits kräf⸗ lig begegnet wurde, keinen Erfolg hatte. Der Kanonendonner, der von der Mannheim, Montaa. 28. Dezember 1914. Die Welt im Kriege. Weſtgrenze her den ganzen Weihnachtstag bis in die Gegend von Zürich hinein hörbar war, ließ erkennen, daß im Elſaß in den letzten Tagen wieder heftige, vorzugsweiſe von Ar⸗ tillerie geführte Kämpfe ſtattgefunden haben. Man erfährt darüber, daß namentlich um das Dorf Steinhach im Oberelſaß ge⸗ kämpft worden iſt. Das Gefecht ſoll äußerſt hartnäckig geweſen ſein. Die Franzoſen räum⸗ ten ſchließlich das Dorf. Steinbach und das benachbarte Wattweiler wurden unterminiert und ſind von ihren Bewohnern geräumt wor⸗ den. Man mißt in militäriſchen Kreiſen dem Beſitz von Steinbach erhebliche ſtrategiſche Be⸗ deutung zu. Zurückziehung der Spahis von der Front. WIEB. London, 28. Dez.(Nichtamtlich.) „Progres“ meldet aus Paris: Die marokka⸗ niſchen Spahis ſind von der Heeresver⸗ waltung vonder Frontzurückgezogen den, da ſie ſich für den Dienſt in den Schützengräben und den Erdkrieg als unver⸗ wendbar erwieſen haben. Progrés“ erklärt, es handle ſich keineswegs um eine endgültige Außerdienſtſetzung, die Heeresverwaltung warke eine Gelegenheit ab, wo ſie die kriegeriſchen Eigenſchaften der Spahis gewinnbringend ver⸗ werten könne. Friedensvermittlung zwiſchen Deutſchland und Frankreiche m. Köln, 28. Dez.(Privat⸗Telegr.) Gegen⸗ über franzöſiſchen Meldungen, der luxembur⸗ giſche Miniſterpräſident Eyſchen habe dem ſchweizer Bundesrat vorgeſchlagen, Friedens⸗ verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich einzuleiten, erklärt die„Köln. Ztg.“, Eyſchen habe Preſſevertretern erklärt, er habe weder im Haag noch in Bern diesbezügliche Vor⸗ ſchläge gemacht. Das Gerücht ſei vielleicht darauf zurückzuführen, daß Eyſchen jüngſt in Bern äußerte, die Anbahnung von Friedensverhand⸗ lungen werde vielleicht in abſehbarer Zeit durch die geſchädigten neutralen Länder ihren Regie rungen aufgenötigt werden. Laut dem Hagger Ablommen dürfte keine der kriegführenden Par⸗ teien ein ſolches Anerbieten als unfreundliche Handlung anſehen, man ſolle jedoch nicht war⸗ ten, bis es zu ſpät ſei, weil alsdann, wie 1870, der endgültige Sieger ſich jede Einmiſchung ver⸗ bieten könne. Belgier über die Stimmung in Belgien. ORotterdam, 28. Dez.(Telegramm unſeres Berichterſtatters.) Ein anſchauliches Bild von der Volksſtimmung in Belgien gegen die Deutſchen geben zwei Geſpräche, die Ihr Berichterſtalter mit zwei Mitgliedern der führen⸗ den Kreiſe Belgiens hatte. Der eine der beiden Herren iſt Großinduſtrieller und Bergwer k8⸗ beſitzer in der Gegend von Charlervi, deſſen Bruſt die höchſten belgiſchen Orden zieren und der verſchiedene Ehren⸗ und Verwaltungs⸗ ämter bekleidet und deſſen Namen in allen berg⸗ hautreibenden Staaten beſtens bekannt iſt. Nach einem kurzen Beſuche in ſeinem ſrüheren belgi⸗ ſchen Wirkungskreiſe, wo er ſehen wollte, ob und wann er mit ſeinen Betrichen wiedet beginnen könne, hatte er ſich nach Rotterdam begeben. Er äußerte ſich zu mir in franzöſiſcher Sprache ſol⸗ gendermaßen:„Sprechen wir nicht von der Ver⸗ gangenleit, nicht von dem, was geſchebſen iſt, der Unrecht hat, und auch n davon, wer Sieger bleiben werde und wie ſich die Zu kunft Belgiens geſtalten ſoll. Wir Belgier wiſſen es ſelbſt nicht, was wir bisher waren, deun wir ſind ſchon alles geweſen: Hollönder, Deſterreicher, Franzoſen, Spanier ufw. An die Zugehörigkeit bald zu dieſem, bald zu jenem Staate ſind wir ſozuſagen ſchon gewöhnt. Was wit alſo künftighin wieder einmal werden ſollen, — möge dahingeſtellt bleiben; in dieſer Frage liegt für uns nicht der ſpringende Punkt. Was uns Belgiern jedoch heilig iſt, das iſt unſere Freiheit, unſere Verfaſſung. Wir beſaßen mit unſeren Einrichtungen bisher eine Art von Republik, deren Präſident König Albert war. Damit waren wir zufrieden. Unſere ſrei⸗ heitlichen Einrichtungen will ich Ihnen nicht erſt aufzählen, ſie ſind allbekannt. Nur darauf will ich hinweiſen, daß die Freiheit, die wir uns er⸗ rangen, es uns erlaubte, auf dem Gebiete der Hygiene und der ſozialen Arbeiterfürſorge viel größere Fortſchritte zu machen, als das uns be⸗ nachbarte Frankreich. Die zerſtörten Dörfer und Städte werden wir raſch wieder gufenen nie⸗ mand wird bei uns an eine Revolution denlen, nur unſere alte Freiheit wollen wir beibehalten!“ Der andere Belgier, mit dem Ihr Berichtt⸗ erſtatter ſprach, iſt ein Großkaufmann aus Antwerpen, der ſich nach Rotterdam aus geſchäftlichen Gründen begeben hatte. Auf meine Frage, wie es mit Antſperpen ſtehe, ant⸗ wortete er:„Ausgezeichnet! Wäre nicht der ſaule Geſchäftsgang, man könnte glauben, der Krieg läge ſchon längſt hinter uns.“—„Und wie ver⸗ tragen Sie ſich mit der deutſchen Beſatzung?“ Schier verwundert lautete die Antwort:„Die deutſchen Soldaten benehmen ſich korrekt, durch, aus vollkommen(absoluwent parfait); man kann ſich nicht beklagen, ſie ſind gefällig, halten muſterhaft auf Ordnung, kurz, ich kann Sie nur verſichern, daß alles vorzüglich ſeinen Gang geht.“—„Sie vergeſſen, daß die Offiziere mit ihrem barſchen Weſen oft manches gute Einver⸗ nehmen vereiteln,“ warf hier mürriſch ein on. derer belgiſcher Kaufmann aus Antwerpen ein.“ „Das mag zu Anfang geweſen ſein,“ erwiderte der erſtere faſt widerwillig,„jetzt iſt das ganz anders geworden. Ich und die meiſten weiner Kollegen von Antwerpen wünſchen nur das eine, daß die gegenwärtige Ordnung wei⸗ ter ſo bleibe, und ſich bloß die Geſchäfte und die Poſtverbindungen bald beſſern mögen, damit ich wegen meiner Korreſpondenz mit meinen Rotterdamer Geſchäftsfreunden nicht inm⸗ mer hin und her reiſen muß, ſondern wie früher alles brieflich erledigen kann!“ WITB. Paris,(Nichtamtlich.) Der„Temps“ glaubt melden zu können, daß das Kriegsminiſterium am 7. Januar nach Paris zurückkehren werde, wenn nicht unvor⸗ hergeſehene Ereigniſſe eintreten. Die Abrechnung mit England. Die geſcheiterte eangliſche Expedition gegen Curhaven. WITB. London, 28. Dez.(Nichtamtlich.) In den Berichten der engliſchen Admirali⸗ tät über den Angriff auf die deutſche Nordſee⸗ kütſte heißt es: Drei engliſche Flieger kamen auf Tauchbvoten, die ihnen Beiſtand le j ſt e⸗ ten, zurück. Ihre Flugzeuge waren ge⸗ ſunken. Ein Flieger wird ver⸗ miß t. Sein Flugzeng wurde 12 Km. von Helgoland als Wrack geſehen. Sein Los iſt unbekannt. Berlin, 28. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amſter dam wird berichtet: Nach einer Reutermeldung veröffentlicht die britiſche Ad⸗ über hon Vorſtoß gegen „naoch der 28. Dez. 44817 Miralttcht die deutſche vor Cuxhaven lieg göſch Dezember von 7 britiſchen Waſſerflugzeugen. die von Kreuzern, Torpedobvoten und Unter⸗ ſeebooten begleitet waren, angegriffen wurden. die Krebditſoſigleit R Abendblatt.) Von deutſcher Seite wurden 2 Zeppeline und 3 Waſſerflugzeuge, außerdem verſchiedene Unter⸗ ſeeboote vorgeſchickt. 6 der britiſchen Flieger kehrten unverſehrt zurück. Das vermißte Flug ⸗ zeug wurde in beſchädigtem Zuſtande auf der Höhe von Helgoland auf dem Meere treibend, geſichtet. über das Schickſal des Fliegers iſt nichts bekannt. über die Wirkungen der bri⸗ tiſchen Bomben konnte ebenfalls nichts feſt⸗ geſtellt werden. Ein britiſcher Torpedojäger geſtrandet. WITB. London, 28. Dez.(Nichtamtlich.) (Reuter.) Ein britiſcher Torpedo⸗ jäger lief während eines Sturmes auf der Höhe von St. Andrews in Schottland auf einen Felſen. Die Beman⸗ nung rettete ſich in Boote. Zum Angriff auf die engliſche Nordſeeküſte. WITB. Zürich, 28. Dez.(Nichtamtlich.) Die Neue Züricher Zeitung bringt einen ausführ⸗ lichen Bericht des Wochenblattes von Whit hy vom 18. Dezember, wonach der den Ruinen der hiſtoriſchen Abtei zugefügte Scha⸗ den ganz geringfügig iſt. merkenswert, daß der erſte Offisier der Küſten⸗ wache gerichtlich ausſagte, ſeiner Anſicht nach ſeien ſämtliche Schüſſe auf die Signal⸗ u. Wach⸗ ſtationen gerichtet geweſen. Wenn einige Schüſſe zu weit rechts gingen, ſo müſſe dieſer Umſtand einzig dem Schwanken der Schiffe zugeſchrieben werden. Furcht vor weiteren deutſchen Vorſtößen. Berlin, 28. Dez.(Von unſ, Berl. Bur.) Wie aus London gemeldet wird, ſteigen die Ver⸗ ſicherungsprämien bei Lloyd gegen deutſche Vor⸗ ſtöße weiter. Von Harwich nordwärts werden 35 Proz., von Harwich bis Dover 30 Proz., von Dover um die Südküſte 15 Prozent gefordert. Zahlreiche Policen wurden abgeſchloſſen. Die Schlachten im Oſten. Fortſchreiten der deutſchen Angriffe. WeB. Großes Hauptquartier, 28. Dezember, vormittags.(Amtlich). In Oſtpreußen und Polen nördlich der Weichſel nichts Neues. Auf dem linken Weichſelufer entwickeln ſich unſere Angriffe trotz ſehr ungün⸗ ſtigen Wetters weiter. 55 Oberſte Heeresleitung. Swiſchen Soldau und Rlawa. JBerlin, 28. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Mailand wird gemeldet: Der„Corriepe della Sera“ berichtet aus Petersburg: Die Deutſchen, die im äußerſten Norden nördlich der Weichſel kämpften, beſetzten die Zentral⸗ punkte der Eiſenbahn Soldau⸗Neidenburg⸗ Lautenburg und halten dadurch die Züge nach bverſchiedenen Richtungen hin in der Hanud, was die Manöverierfähigkeit dreier Armee⸗ korps bedeutet. Die deutſchen Vorpoſten ſuchen die Grenze zu überſchreſten. Die Tätig⸗ keit in der Richtung Mlawa—Soldau hat zu⸗ genommen. Die Stimmung in Nußland. Wie dus Pelersburg ger 1 e, genteldet! die„Nowoje Wremfa“ ußlangs, deſſen Verbün⸗ dete trotz ber beſtehenden Waffenbrüderſchaft nichts von Beſtderſchaft in Geld⸗ ſachen wiſſen wollten. Vor dem Auts⸗ Es ſei be⸗ —— Seite. General⸗Auzeiger Badiſche Montag, den 28. Dezember 1914 hruch des Krieges habe Rußland 80 Millionei Rubel in E iach England Gold nach Frankreich geſchi der hätten darauf aber nur 120 Millionen Fran⸗ ken in Eugland und 500 Millionen Franken in Frankreich bewilligt. Dies müſſe als eine bittere Euttäuſchung empfunden werden D eſelbe Mei⸗ kung ſpreche aus vielen an die Zeitung gerichte⸗ ten Zuſchrift die Kriegsmüdigkeit ten und Beſchwerden über den Ton enthiel⸗ ten, welchen die ruſſiſche Preſſe gegen die politi⸗ ſchen Gegner Rußlands anſchlage. Die Zeitung eine ſolche Auffaſſung durchbreche, und bemühe ſich, der ruſ⸗ ſiſchen Welt Vertrauen einzuflößen.— Inzwi⸗ ſchen ſei in der ruſſiſchen Preſſe feſtgeſtellt wor⸗ den, daß Verhandlungen, die ſeit 50 Jahren über den Erlaß neuer Beſtimmungen über ferungen an Regierungsbehörden gefüthrt worden ſeien, noch kein Ergebnis gehabt hätten. Der Verzicht auf japaniſche HBilfe. WIB. Petersburg, 27. D ſei erſtaunt darüber, daß ſo — ez.(Nichtcant⸗ lich.) Mit Bezug auf die Meldung aus Waſhigton, daß Rußland die ihm gehörige Hälfte der Inſel Sachalin an Japan abgetre⸗ ten habe, als Entgelt für die Lieferung ſchwerer Geſchütze, iſt die Petersburger Tele⸗ graphenagentur ermächtigt, kategoriſch zu ex⸗ klären, daß dieſe Meldung vollſtändig funden iſt. er⸗ * Die Schlacht von Bochnia⸗Cimanowa. Von unſerem Kriegsberichterſtatter „19. Dez. 1914. Wir ſind in den letzten Tagen an einigen der wichtigſten Punkte der jüngſten Schlachten auf galiziſchem Boden geweſen, haben dort an Ort und Stelle das herrlichſte Gefühl ge⸗ Ioſtet, das es für die Angehörigen kriegführender Staaten geben kann: den Gegner aus einer Stellung völlig verdrängt und geſchlagen zu ſehen, die ihm noch vor ganz kurzem ein: ſicherer, für die Fortſetzung ſeiner Strategie unentbehr⸗ licher Angelpunkt geweſen iſt. Dieſes Heine, von einer Unzahl größerer und niedriger Hänge eingebettete Dörfchen Lima⸗ nowa wird dereinſt in der Geſchichte dieſes Weltkrieges eine bedeutſame Rolle ſpielen dür⸗ ſen: bildet es doch den Endpunkt eincr Kette von Gefechten, die in ihrem Urſprung auf den ſogenannten„Rückzug“ Hindenburgs von Iwan⸗ gorod abgeleitet werden muß— ein Rückzug, der in Wahrheit ſich jetzt als einen der genialſten ſtrategiſchen Züge erweiſt, den die Kriegs⸗ geſchichte kennt. Der Zuſanmenhang ſtellt ſich folgendermaßen darx: Hindenburg ging damals, in der zweiten Hälfte des November, zunächſt mit ſeinen Armeen nach Südweſten zurück, wobei er von der öſterreichiſchen Armee Daukl, die ſich im Raume der Lyſagora feſtſetzte, gedeckt wurde. Man ſieht auch hier wieder, in welch un bös⸗ har innigem Kontakt die verbündeten Heere operieren! Die Ruſſen folgen nun Hinden⸗ hurg, der auf ſeinem Rückzuge alle Bahnen, Brücken und Verkehrsmöglichkeiten gänzlich zer⸗ ſtörte, mit ihren Hauptkräften in der ſüdweſt⸗ lichen Richtung— genau wie ſie es vor ihrer furchtbaren Niederlage an den Maſuriſchen Seen getan. Nun inſtradierte Hindenburg ſeine Tvup⸗ pen in Schleſien, führte ſie bis an die Weichſel. Zugleich wurde vom San trotz ihrer fortſchreiten⸗ den Erfolge dort zurückgezogene Truppen ge⸗ bracht, um den Sack für die Ruſſen zu ſchlteßen. Und in der Tat: das ruſſiſche Heer gerüt wirk⸗ lich in die mit ſolcher Umſicht vorbereitete ſack⸗ artige Umklammerung. Die Ruſſen verfolgten un offenbar die Aufgabe, bei Piotrkow durch⸗ de Nopvember den ſchen—, der ſich in der Erwar⸗ N um Krakau und Karpathen leine beſonders ſtarken Kräfte ſtehen können. Unſer Gegenmanöver hätte nach ſchauung nun darin beſte nt So verſuchen ſie igel Fimitiver dari ſtehen igel einfach verlängecten. f Armeeoberle ruſſiſch Anmarſches, Bochnia(ſüdöſtlich Krakau) geht, herüber und vereitelte damit Krakauer Ideg den Krakt in der l Zum Angriff auf die ruſſi Südflanke größere reichsdeutſ Bochnia wurde auch eine hier — N Truppenabteilung herangezogen, die ſpäler in allerengſter Fühlung mit den Unſeren gemein⸗ ſam ungemein Tapferes leiſtete und ſo den Be⸗ griff der Nibelungentreue in herrlicher Weiſe erfüllt hat. Es waren darunter B eſtfa Sachſen(Provinz Sachſen) und Preußen. Am zweiten Dezember begann unſere Attion gegen die Südſtellung des Feindes mit dem Vor⸗ rücken der Kavallerie. Sie ſließ auf ruſſiſche Aufklärungskavallerie und es entſpann ſich ein Gefecht, an dem die in den Nachmittagsſtunden hinzugekommenen Uuſeren von Dobza(Süd) und Wisniowa(Nord) teilnahmen und in deſſen Verlauf es gelang, die feindliche Kavallerie zurückzudrängen. Am dritten Dezember mußte die Front nach Norden angeſtrebt werden, da der rechte Flügel bis Tymbark vorgeſchoben werden ſollte, mußte die Kavallerie ſich in die beiden Aufgaben teilen. Die eine Abteilung geht nach Norden zur Auf⸗ klärung gegen Bochnia, die andere gegen Neu⸗ ſandec, alſo ſüdöſtlich, zur Sicherung gegen etwa von dort vordringende ruſſiſche Kräfte. Am vierten Dezember geht der Vormarſch hinauf ganz gründlich los. Ihm ſtellte ſich ſelbſtredend die ruſſiſche Artillerie in feſt einge⸗ grabenen Stellungen bei Rajbrot. Mit großer Bravour werfen unſere Leute die Ruſſen aus dieſen Stellungen und unſerer Mittelgruppe(der ganzen Front nach Bochnia) gelingt es, bis in die Nähe von Lapanow zu kommen. Es war ein nächtlicher Angriff, der mit größter Un⸗ erſchrockenheit, freilich auch mit manchen Opfern durchgeführt wurde und der Morgen des fünften Dezember ſah ein blutiges Schlachtfeld. Der Charakter des Flankierungsangriffes prägt ſich an dieſem Tag immer ſchärfer aus Wir er⸗ beuten 2200 Gefangene, eine Anzahl Maſchinen⸗ gewehve und die Hauptlinie dringt bis in die Straße von Lapanow vor, das in unſeren Beſitz übergeht. Die linke Flügel hatte es in dieſen Tagen am Schwerſten. Er kam nicht ſo ſchnell vorwärts, als es erwünſcht geweſen wäre Aus kleineren Gefechten der bei Kaning und Alt⸗ ſandec operierenden Truppen erfährt man, daß Neuſandec doch ſehr ſtarke ruſſiſche Streitkräfte birgt. Richtig kommt es am nächſten Tag, dem ſechſten Dezember, zu einem ſchweren Ringen zwiſchen unſeren hier nicht gerade überlegenen Truppen und den in immer bedeutenderen Ver⸗ ſtärkungen anrückenden Ruſſen. Während der Schlacht noch trifft die Meldung ein, daß die gegen Neuſandec vorgeſchobene Gruppe zum Rückzug vor der wachſenden Uebermacht ge⸗ zwungen iſt. In Limanowa trifft an dieſem Tage eine Abteilung Landſturm ein, um auf den Hügeln Stellung gegen die Richtung Neuſander einzunehmen. Der ſiebente Dezember bringt einen vollen Erfolg der Flankierungsgruppe gegen Bochnia. Die Ruſſen müſſen dort unſeren vehementen Angriffen weichen, die Stellung räumen und zurückgehen. Krakau ſelbſt ſteht völlig außer den Kampfſtellungen. 7 Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) folgende: wir bei Km. von Krakau, gegenüber i Niepolanice die Ruſſen, unſere Front zieht ſich dann bei Kzianice dem Fluß Raba entlang, über Lapanow nach Rajbrot. Es iſt alſo eine faſt halbkreisförmige Umkſaumerung der Stellung bei Bochnia erzielt. Am ſiebten Dezember dringen aber auch von her ruſſiſche Reiter⸗Abteilungen gegen euſandec 0 an, während vuſſiſche Kavallerie im Ab Limanow⸗ Dunajectal bei Tilmanowa auftaucht. Am wird zeitlich frü)h das Vorrücken zweier feindlicher aus Infanterie und Arkillerie beſtehender Kolonnen gemeldet, die von den Karpathen herüber gezogen ſind. Die eine gra⸗ vitiert gegen Limanowa, die andere ſtrebt dem Loſoſinatal zu. Es iſt das VIII. ruſſiſche Armieekorps mit beſonders ſtarker Kavallerie. Ihm gegenüber ſtehen unſere, hier wieder nicht ſehr ſtarken Landſtürmer und Kavallerie Es entſpinnt ſich zwiſchen dieſen Gruppen ein äußerſt hartnäckiges Ringen Im Verlaufe dieſer Geſechle trifft auch mit neuen aulf dem Schienenweg transportierten Truppen Fmlt. Arz ein, der Leiter der Operationen in dieſer Linie. Im Loſoſinatal hatte er Auſtrag, offen⸗ 0 ſiv zu ſein, die defenſiv bleiben, kräfte abzuwarten. Der neunte Dezember ſieht wieder recht er⸗ bitterte Kämpfe auf den Anhöhen um Lima⸗ nowa, wo unſere Infanterie, auch Honved und Huſaren, die Ruſſen kraſtvoll ſich vom Leibe 3u halten wiſſen, während im Loſoſinatal eine als Stellung wichtige Höhe bei Najbrot in unſeren Beſitz übergeht. An dieſem Tag hat auch die Limanowagruppe aber mußte um unſere Karpathen⸗Streit⸗ t. Polenlegion, die mit einer ſtarken Abteilung dem rechten Flügel unſerer Flankenfront zugeteilt iſt, und deren überaus tapferes Verhalten ausdrück⸗ lich hervorgehoben ſein ſoll, ein Treffen mit Koſaken⸗Abteilungen, die ſie völlig zurückſchlägt. Auch macht ſich ſchon, allenthalben freudigſt be⸗ grüßt, die Einwirkung unſerer Karpathentrup⸗ pen bemerkbar, die u. a. in Ryto(Popradtal) mit gemiſchten ruſſiſchen Detachements zuſam⸗ ſtößt und ein noch unentſchiedenes Gefecht führt. Am folgenden Tag, den zehnten De ze m⸗ ber, entbrennt auf der geſamten Schlachtfront von Grabie bis herunter nach Limanowa ein ungemein zähes, ſtellenweiſe geradezu leiden⸗ ſchaftliches Ringen zwiſchen den feindlichen Armeen. Die Ruſſen nehmen deutlicher und empfindlicher die Umklammerung ihrer Poſitio⸗ nen wahr und wehren ſich ganz verzweifelt So gelingt es ihnen, wieder vorübergehend durch ein geradezu mörderiſches Feuer die Anhöhen um Rajbrot zu nehmen. Gegen Limanowa unter⸗ nehmen ſie nachmittags einen ſchier wahn⸗ witzigen Angriff, der aber von Anſeren helden⸗ haften Leuten hier zurückgeſchlagen wird. Iſt doch ihr Mut, ihre Zuverſicht neugeſtärkt durch die gewiſſe Botſchaft, daß unſere Karpathen⸗ armee zwei wichtige Stellungen unweit Neu⸗ ſandec, und Erybow(öſtlich) und Nowajowa (ſüdlich) in prächtiger Ofſenſtve beſetzt hat und dadurch die Ruſſen in eine mehr und mehr desparate Lage drängt. Der elfte Dezember bricht an und mit ihm der Entſcheidungstag. Ein faſt beiſpielloſes Kämpfen hebt zwiſchen den Gegnern an, ſchwankt an einigen Stellen ungleich, endet aber mit einer zweifelsfreien Behauptung unſerer ruhmreichen Truppen. Oben im Raume unter⸗ halb Krakau beginnt der Schlachtenreigen bei Grabie und Niepolanice, wo die Ruſſen ver⸗ ſuchen durchzubrechen— ein Beginnen, das ſie unter unſerem vernichtenden Artilleriefeuer auf⸗ geben müſſen. Nördlich des Loſoſinatales, in der Rajbrot⸗Zone, beſonders aber bei Rzegozina, entſpinnt ſich ein auf⸗ und abwogendes, bald den Ruſſen, bald uns günſtiges Gefecht, ſchließ⸗ lich wird auch hier ein Durchbruchsverſuch des Feindes ins Loſoſinatal vereitelt. Auch die von Imlt. Arz rten Truppen zernieren die Höhe von Lichon und weiſen hier jeden ruffiſchen An⸗ griff vernichtend zurück. Die Polenlegion per⸗ einigt ſich mit der Dunajec⸗Gruppe, drückt die Ruſſen im Raume von Kamienica, wo ſie ihrer⸗ ſeits einen Südangriff beabſichtigten, von dort hinaus, andere unſerer Kräfte dringen bis Mlt⸗ ſandee vor, inzwiſchen eilen überall unſere Kar⸗ pathentruppen herbei: die Krönung der Operg⸗ tionen ſeit Iwangorod kann nicht mehr auf⸗ gehalten werden. die verwirrten Ruſſen am 12. Dezember im Loſoſinaraum an, vergebens. Bei Limanowa iſt ihre Offenſivkraft ſchon völlig gebrochen und während unſer Rechtsflügel die Lichonhöhe be⸗ ſetzt, treten ſie von Limanowa den eiligen Nück⸗ zug an, unſere Truppen verfolgen ſie,— ſit werden nun auch aus Neuſandec verjagt. Das iſt der Verlauf der Schlacht von Lima⸗ nowa. Wie es auf den Hügeln dieſer ver⸗ zweifelten Kämpfe nachher ausſah, von dieſem Schreckensbild des Krieges ſei in anderem Zu⸗ ſammenhang noch ausführlich die Rede. Rudolf Haſtner. * 9* 2 Die Cürkei im Kriege. Eingreifen perſiſcher Stämme JBerlin, 28. Dez.(Von unſ. Berl. Bur Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Die Tür⸗ ken ſuchen ihren jüngſten Erfolg bei Olti nach Möglichkeit auszunützen. Wie vermutet wurde, rückten ſie gegen Ib vor, bedrohen von Olti aus die Verbindungslinien der auf der Straße Kars ſtehenden Truppen. Wie hierher be⸗ richtet wird, entwickeln ſich die Dinge an der ruſſiſch⸗perſiſchen Grenze befriedigend. perſiſchen Stämme hoffen binnen 6 Wochen alle Vorbereitungen getroffen zu haben, die ihr Eingreifen in den Kampf an der Seite dez kürkiſchen Heeres ermöglicht. Landungsverſuche an der kleinaſiatiſchen Küſtes Berlin, 28. Dez.(Von unſ. Berl. Bur.) Die„Tribuna“ meldet aus Athen, daß am Ein⸗ gang der Dardanellen ſich eine große Zahl fran⸗ zöſiſcher und engliſcher Schiffe zu ſammeln be⸗ ginne. Neben größeren Kreuzern und Panzer⸗ ſchiffen ſollen namentlich kleinere Einheiten ſo⸗ wie auch eine Reihe von Flugzeugen vorhanden ſein. Daraus glaubt man ſchließen zu können, daß nächſtens der Verſuch einer Landung an der kleinaſiatiſchen Küſte unter⸗ nommen werden würde. Was Soldaten über den Ariegsgrund ſagen. Ein amerikaniſcher Kriegsberichterſtatter, Her⸗ bert Bayard Swope, der ſieben N ſchen Heere auf dem öſtlichen Schauplatz begleitet hat, tlereſſante Aeußerungen von Soldaten der mil⸗ einander kämpfenden Armeen wieder, die er über den Kriegsgrund befragt hat.„Ueber die Ur⸗ ſachen des Krieges herrſchen in den Geiſtern derer, die da kämpfen, ſehr verſchiedene Anſich⸗ ten“, ſo erzählt er. Ich fragte einen Deutſchen, wofür er kämpfe.„Für das Vaterland, antwortete er ohne Zaudern.„Ja, aber wofütt kämpft denn Ihr Vaterland?“„Für die natio⸗ nale Exiſtenz“, erwiderte er.„Wenn wir nicht ſiegen, dann werden wir vernichtet werden, ſowohl das Land wie der Einzelne“ Ich fragte einen ruſſiſchen Soldaten, der mir mehr als durchſchnittliche Intelligenz zu haben ſchien und der auch etwas reinlicher war, als es gewöhnlich die Ruſſen ſind, warum ſein Land Krieg führe.„Oeſterreich tötete Serbiens König und Serbiens Prinzen,“ erwiderte er mir,„und jetzt will es Serbien ganz verſchlucken. Die Serben ſind aber unſere Brüder, und ſo kämpfen wir denn gegen die Oeſterreicher. Deutſchland ſtärkt Oeſterreich den Rücken, weil es hofft, dann ſpäler Oeſterreich zu verſchlucken, und ſo kämpfen wir auch gegen die Deutſchen.“ Ich fragte einige franzöſiſche Gefan⸗ genen, die im Lazaretthof von Montmedy ar⸗ Wile und w 5 Der Kampf des Geiſtes 2 Nationale Nunſt. „Der Ruf nach nationaler Kunſt iſt in dieſen Tagen zum Schrei geworden. Die gewaltſame Abkehr von allem Fremdländiſchen, wie vor wenigen Monaten noch die lächerliche Nachah⸗ mung unſchöner Sitten und Moden des Aus⸗ landes, ſie ſcheinen beide im Gleichen zu wur⸗ zeln: in einer gewiſſen nationalen Unſicherheit und, ſoweit das Gebiet der Kunſt reicht, einer Verkennung und Verwirrung! der Frage kommenden Begriffe. Im der Tat weiß niemand anzugeben, was denn das Deutſche in der Kunſt iſt. Schon eher gelingt es, Beiſpiele dafür anzuführen. De werden in der bildenden Kunſt Dürer, Jadwig Richter, Schwind, Thoma mit Vor⸗ liebe als deutſch in des Wortes tendenziöſer genannt, und es wird geſagt, daß dieſen Meiſtern eine Gefühlsinnigkeit eigen iſt, die franzöſiſchen und italieniſchen Malern ab⸗ geht. Selbſt wenn wir dieſes ohne Wider⸗ ſpruch hinnehmen, wollen wir andere große deutſche Kü r geringer achten, weil ihre Kunſt dieſer Eigenſchaft ermangell? Man denke an Grünewald, an die alten Kölner Meiſter, em Leibl, der Manet ſo nahe ſteht wie einer, und die alle ſicher nicht minder bedeutende Werke geſchaffen haben als die vorgenannten. In in Und Gleichartiges zeigt die Geſchichte der deut⸗ ſchen Dichtkunſt. Neben den als typiſch deutſch bezeichneten Liederſängern Walther von der Vogelweide, Körner, Eichendorff und andern ſtehen Männer wie Lichtenberg und Leſſing, deren bervorſtechender Zug ſcharfer Verſtand. Geiſt und Witz geweſen iſt, die wir darum aber nicht weniger ſchätzen und lieben als un⸗ ſeve anderen Dichter. Auch Goethe dürfte kaum in dem oben bezeichneten Sinne deutſch heißen. Das Volksliedartige ſeiner Lyrik ſtellt einen verſchwindend kleinen Teil ſeiner Geſamtpro⸗ duktion dar; die weitaus meiſten Gedichte ſind in Form und Faſſung durchaus nicht ſangbar, und daß der Wilhelm Meiſter eine beſondere Gefühlsinnigkeit auſwieſe, wird niemand be⸗ haupten. Daß es aber nicht angeht, dieſe großen Män⸗ ner als weniger deutſch zu bezeichnen, muß ein⸗ leuchten. Denn dieſes„deutſch“ iſt ja doch ein aus der Geſchichte abgeleiteter Begriff. An den Werken unſerer großen Meiſter iſt dieſe Bezeichnung gefunden worden. Demnach bleibt nur der Schluß, daß die Bezeichnung„deutſch“, wie ſie heute mit Bezug auf unſere Kunſtwerke gebraucht wird, unrichtig iſt oder nur ein kleines Gebiet deſſen deckt, was ſie ausdrücken will. Die Weſensart deutſcher Kunſt zu be⸗ ſtimmen, wird nie glücken. Wo iſt zunächſt rein geographiſch die Grenze deutſchen Schrifttums, deutſcher bildender Kunſt? Schafft der Deutſch⸗ Schweizer deutſche Kunſt? Der Oeſterreicher? Sind die Lieder des deutſchen Juden Heine deutſche Kunſt? So wird eine Fülle von Fra⸗ gen aufgerollt, die der temperamentvolle Agita⸗ Wir entnehmen die ſehr beachteuswerten Aus⸗ S n e er VBertases Eruſt OBbe. tor aus dem Handgelenk beantwortet, die bei ruhiger Betrachtung ſich aber durchaus nicht ſo einfach darſtellen. Es will uns nicht in den Sinn, Gottfried Keller den Ehrentitel eines deutſchen Dichters zu weigern, und es wider⸗ ſpricht jeder geſchichtlichen Wertung, die Lore⸗ lei“ als undeutſch zu bezeichnen, weil ihr Ver⸗ faſſer ein Jude war. Neben den Schwierig⸗ leiten der geographiſchen und ethnographiſchen Begrenzung kommt aber nicht weniger die künſtleriſche Bedeutung des Geſchaffenen in Frage. Iſt es angängig, ein Werk, dem wir be⸗ jonderen künſtleyiſchen Wert nicht beimeſſen können, doch als deutſch zu bezeichnen? Man ſollte meinen, daß nur das Höchſte und Schönſte unſerer Kunſt dieſen Ehrentitel tra⸗ gen dürfte. Und doch müſſen wir häufig ſehen, daß bedeutungsloſes Mittelgut mit wohlge⸗ meinter vaterländiſcher Tendenz emphatiſch ge⸗ prieſen wird. Hier ſcheiden ſich die Wege. Hier tritt deutlich die Verkennung des nationalen Moments in die Erſcheinung. Der vaterlän⸗ diſche Stoff an ſich macht niemals ein nationales Kunſtwerk. Wem hätte eines der unzähligen Kaiſerdenkmäler je Erbauung, Erhebung und jenes Gefühl des Entrücktſeins gegeben, das das Kennzeichen echter Kunſt iſt? In dieſen großen Tagen geht der Brief eines Offiziers durch die Zeijtungen, der mit den Worten ſchließt:„Auch darin äußere ſich Gure Vater⸗ ländsliebe, daß Ihr uns mit neuen Denkmälern verſchont, und wenn ſelbſt Euer Bürgermeiſter auf einen Orden verzichtent müßte“. Klar und ſcharf iſt auch hier ausgeſprochen, daß der Stoff, das Dargeſtellte, der Inhalt des Wer⸗ kes keinerlei Bedeutung hat, wenn das Ge⸗ die Höhe des Kunſtwerks erhoben it⸗ dem Hamburger Bismarck Lederers iſt Kraft und Größe lebendig durch die Art der Auffaſſung, durch die monumentale Behand⸗ lung des Stoffes. An ſich aber iſt durchan nicht jedes Bismarckdenkmal ein nativnales Kunſtwerk, wie nicht jedes Gedicht, „deutſcher Treue“ ſpricht, ein Vaterlandslied in des Wortes ſchönſter Bedeutung ſein wird. So ergibt ſich alſo, daß nur durch das Me⸗ dium der künſtleriſchen Behandlung, der Form im weiteſten Sinne, ein vaterländiſcher Stoff zum nationalen Kunſtwerk erhoben werden kann, zu einem Werk, das neben der äſthetiſchen auch eine national erhebende und begeiſternde Wirkung ausüben kann. Es erhellt ferner, daß dem Stoff durchaus nicht die Wertſchät⸗ zung zuteil werden darf, die heute üblich iſt. Die bürgerliche Tragödie vermag ebenſe deutſch zu ſein wie das Königsdrama; der Alltag ebenſo poetiſch wie Ruhmes⸗ und Sie⸗ gesfeſte. Vielleicht kann man noch weiter gehen und ſagen, daß dem heroiſchen Stoff bereik⸗ an ſich eine Wirkung innewohnt, die nichts mit der reinen künſtleriſchen zu tun hat, und daß umgekehrt dem„proſaiſchen“ Stoff eine un gleich größere Kunſt zuteil werden muß, um ihn in das Gebiet des Schönen zu erheben. Hier liegt der Schlüſſel zur Erklärung der maßloſen Publikumserfolge, die manche Theaterſtücke und Romane erringen. Die Maſſe ſieht nur den Sloff, die Handlung, ſie überſchlägt alle die Stellen, die das Geſchehen aufhalten, und iſt zufrieden, endlich das Schickſal des Helden zu erfahren. ſchaffene nicht durch die Form geadelt und in Die Wahl des Stoſfes kaun alſe numdglich Noch einmal, ein letztes Aufflackern, greifen ochen die deut⸗ gibt in der World in⸗ das von war, ſtang zerſä regu! keine harm Kohl' und Stell noch bene wir! mit Stück —— das blieb geben terſck kunſt Spre Wor frem berg! das dem mehr — — 5 7 — Montag, den 28. Dezember „Dezemder 1914. S 5 1 c g 15 t die— eneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Seite ten, welche Gründe F Hri ihrer. leiteten, welche Gründe Frankreich in den Krieg Papiere der Verwaltu 5 15 5—— 8 8 501 gezogen hätten. Einer ſagte mir:„Sie haben Patten i ſor ältig eingepackt wtes in kurzer markiger Anſprache die Mann⸗] Unſere Parole lautet bis zum letzten Atemzuge Alt. uns zwar ergählt, wir müßten Krieg führen, Boote kehrten zurü ie Jandungsgabteikung und die ſchaften auf die eigenartige Weihnachtsſituation„Nieder mit England!“ Deshalb: At⸗ zeil wir ein Bündnis mit Rußland haben, aber die Anker un ann lichteten beide Schiffe hin, wobei er ausführte, daß der alte Kinder⸗ 1, Kar, ich und meine Kameraden, wir wiſſen, daß wir dieſen Apenenen Weſten. Was uns be aube, wonach die Verheißung:„Friede auf„⸗Magſt ruhig ſein, lieb Vaterland,. perg, kümpfen, um Elſaß und Loth ringe der en Eindruck machte, Erden“ zur Wahrheit werden ſolle, nicht zu Feſt ſteht die Wacht am Nordſeeſtrand!“ 7 13 1 war die ißen! lligkei eeeee 3 5 auf⸗ zurückzuerober.“ 5 ab‚Hiel„ mit der ſich ſchanden geworden ſei. Das Regintent werde, Wir alle wünſchen Euch frohe Feiertage und Ein Sergeant des ſchotktiſchen Regiments en, bis wir völl wie bisher, mit Hingabe weiterſechten, damil ruſen Euch zur Jahreswende ein herzliches„Pro⸗ eie der Gordon Highlanders, mit dem ich im Ge⸗ 1511 ein ehrenvoller Friede für das Vaterland ge⸗ſit Neufahr!“ zu. 5 e ch im Ge 5 155 8 9 im ſangenenlager von Döberitz ſprach, erwiderte mir böflich ſicherk bleibe. Dann folgte die Beſcherung im Die Mannheimer von S. M. S Weſtfalen“ 2 5 Ir 2 0 3 ja jeg hoflich. Quartier des Kor üdeurs unter d ſtrahlen Oskar 2 7 Dn 00 it Frage„Uns geht es ja jetzt noch nicht e a des Kommandeurs unter dem ſtrahlen-[Osklar Reich, Obermaſchiniſtenmaat, Karl und an den Kragen, aber wir wiſſen, daß, wenn die den Weihnachtsbaum. Die Mannſchaften wur⸗[Kücher, Matroſe, Chriſtian Schweiß, Ma⸗ 0 Deutſchen mit uns tun können, was ſie mit Bel⸗ kiſtaer den mit Geſchenken reich bedacht. Ihr ſchlichtes troſe, G. Germann, Matroſe aan gien taten, ſo werden ſie uns dasſelbe Schickfal 40 000 Peark„Vergelts eahna G Herr Oberſcht“ machte 5 Rück⸗ bereiten. Früher oder ſpäter mußte der Krieg 5 ein Ma⸗ tiefen Eindruck. Während der Feier tvug ein 5 eſa 955 1 und ſo mags guk ſein, daß erftroſe entſe alte Weihnachtslieder vor.„Stille Weihnachtsgruß! jett iſt. ren, äber das Nacht, beilige Nacht“ und das wundervolle 5 1 5 285 Dort, dicht der Grenze von dem Land 7—W—— Beethovenlied„Stille Nacht, o gieße du Him⸗ en. 9 90 Das uns den Krieg gebracht; ver⸗ 2 0—— Wuürſch mi melsfrieden in mein Herz“ machte bei Kanonen⸗ Das 75 F Wunſch, mit je 5 1 8 2 Das te 9 5 be Wie die„Nürnberg ein Kabel ſch 1 1 donner und Gewehrgeknatter einen tiefergreifen⸗ 10 Wee e 0 Zu⸗ zerſchnitt von der Auße den Eindruck.— Nach Beendigung der Feier Dort achen 1 80 5 80 ſelig durch die Ferngläſer, ob uns nicht bei dieſem Regiment ging es über grundloſe Bei Taß n. 95 af eeen Meer Die Zerſtörung des wichtigſten engliſchen Ka⸗ 8 Nacht dachte ich ſchon, es w Lehmwege durch den Wald zu einem anderen Nad aeen 155 21510 r. 5 bon Fanning Island durch die„Nürn⸗ ſchiffes, aber dann war es Regiment, bei deſſen Kommandeur unter dem Um ihm zu z W berg hat höchſt unliebſames Aufſehen bei unſeren Weihnachtabaum eine gemütliche Feier bei Na 11 5 Stun 1 9 2 2 95 f 2 Ker 5 5 0 2 5. 5 655— ta,, Stund 1 das Schiff dieſe wichtige Tat— einem Glaſe Punſch ſtattfand. Bis ſpät in die Wo ßwir ſchon 8 95 5 ſchon 0 bollbrachte 8 ſchildert anſchaulich der Brief eines Nach inein tönt us de iterſtänd er 0 brauf drangen; 5 be bas haulich der Brief eines nachten an der Weſtfro t 95 cht hinein könten aus den, Un erſtänden der Dann zittre, ſtolzes Albion me auf der Famning Inſel wohnenden Engländers an ee effrent Mannſchaften, in denen überall Weihnachts⸗ Vor Deutſchlands bi—5 ſeine Mutter in Auſtralien:„Die Deutſchen ſind ihnachtsfeiern ſerey Truppen au bäumchen brannten, Choräle und Weihnachts⸗. l auen Jur.) gekommten und wieder gegangen, und wir ſind alle der Weſtfront ſind ohne Störn dich be aund halten Wacht lebendi e f eder W ont ſind ohne Störung durch den 2 535 Bei Sturm und Regen, Tag und Nacht; 8 1025 rücht Anſtele aller der Feind und in der vorgeſehenen Weiſe verſaufen.„Am erſten Feiertag morgens bei ſtraßlenden And ſſt gelungen uns ei Tric —1 en Gerüchte, die herumſchwirrten, hier ein ſere G hatten krotz der Bemümnaen Sonnenſchein Feldmeſſe f einer Waldwieſe! urcht e herumſchwirrten, hier ein Unſere Gegner hatten trotz der Bemühnngen ßeldmeſſe auf einer Waldwieſe Kehr'n froh zum Hafen wir zurütck; U—5 des des Schiff auf wenige hundert Meter herangekom⸗ nen war, ſahen wir, daß es voll war von bewaff⸗ iſtes teten Matroſen und daß ein Maſchinengewehr ur.) aufgeſtellt war. Im Nu hatte der Dampfer Boote Ein; dusgeſetzt, bewaffnete Männer ſprangen aus 0 Land, Gewehre waren auf uns gerichtet, und ein 520 Offtzier ſagte:„Hände hoch, Sie ſind meine Ge⸗ zer farrgenen. Das alles vollzog ſich im Handum⸗ 15 Lrehen, ſo daß wir garnicht zur Veſinnung ka⸗ iden nen. In wenigen Minuten war die Maſchine un⸗ neß brauchbar gemacht und eine Kette von Soldaten uüm alle Gebäude geſtellt. Die Schlafenden, die noch in den Betten lagen, wurden durch das Bericht über das Erſcheinen der„Nürnberg“. Die Deutſchen kamen am 7. September. Ich Nachtdienſt, und ſo um 5 Uhr morgens wurde ge⸗ heldet, daß ein großer Dampfer herannahte, Wir ingen nach der Küſte, ſahen aber nichts. Als ich um 6 Uhr wieder herunter ging, kam ich gerade kurecht, um einen großen Dampfer mit 3 Schorn⸗ einen herannahen zu ſehen. Es war ſchon ziem⸗ lich hell. Der Oberauffeher, zwei Ingenieure, der Joch und ein Arbeiter waren mit mir zuſammen die einzigen, die ſich an der Küſte befanden. Als Frachen der Akkumulatoren aufgeweckt und kamen beraus, um zu ſehen, was los ſei. Das erſte, was e ſahen, waren Gewehre, und zugleich kam der Ruf„Hände hoch“. Wir befanden uns alle an der füſte, von den Deutſchen umgeben, und es dauerte icht ſechs Minuten, bis wir alle Gefangene baren. Daun waren die Aexte geſchäftig bei der Rbeit, und in wenigen Sekunden war das Bureau 87 loſe T hi daren Batterien N —1* 91 1 wirre und wüſte Maſſe. Nun hatte auch ein res Boot gelandet, und man geſtattete uns, wenig auf und ab zu ſpazieren, obwohl das am ‚ſe jie, w die E8 verſchiedener neutraler Staaten und des Pap⸗ ſtes nicht in einen Waffenſtillſtand während der Feiertage eingewilligt, deshalb wurde un⸗ ſererſeits beſchloſſen, den Truppen nicht ein heitlich am 24. Dezember zu beſcheren, um dem Feinde jede Möglichkeit zu unliebſamen Ueber⸗ raſchungen zu nehmen. So wurde das Feſt ge⸗ wiſſermaßen etappenweiſe begangen: hinter der Front leuchteten die Weihnachtskerzen und vorn im Schützengraben hielten die Feldgrauen treue Wacht, bis die Ablöſung ſie ebenfalls un⸗ ter den Weihnachtsbaum führte. keber die einzelnen Feiern liegen bisher fol⸗ gende Berichte vor: Unſer Kriegsberichterſtakter Paul Schweder verbrachte die Chriſtnacht bei der Vogeſen-Armee und ſendet über deren Ver⸗ lauf folgenden poetiſchen Bericht: Chriſtfeſt im Wasgenwald. Die Nacht wax kalt und ſinſter und Wetterwolken droh'n, da naht von Straßburg's Münſte; Maria mit dem Sohn. Sie trägt heut' keine Krone feldgrau iſt ihr Gewand am Arm ein rotes Kreuze auf einem weißen Band. Die Hirten auf dem Felde liegen auch heute da. Glocken jubeln d mel acht auf, der Herr iſt nah 8 8 301 V Nun ſteh'n ſie unterm Baume Als der Geiſtliche die Mannſchaften an Weib und Kind in der Heimat erinnerte und den Leuten verſichere, daß an dieſem Tage die Lieben in der Heimat mit beſonderer Sehnſucht ihrer gedächten, ſah man in den Blicken der älteſten Krieger tiefſte Ergriffenheit. Aber hell und jubelnd erklang am Schluß das„Großer 8 wie loben Dich“ aus tauſend Kehlen, daß der wehmütigen Heimatsſtimmung nir⸗ gends Niedergeſchlagenheit und Gedrücktheit herſcht. Eine beſonders ſchöone Feier wurde beim Brigadeſtab veranſtaltet. Ein hol Offi⸗ zier hatte den echt chriſtlichen Gedanken gehabt, Kinder franzöſiſcher Witwen zur Feier zuzu⸗ laſſen. Mit großen Augen ſtaunken die Kin⸗ der den Lichterbaum an, der ihnen ſo unbekannt war, der aber gerade darum einen beſonders tiefen Eindruck auf ihr Gemüt machte. Die Kinder wurden mit kleinen Geſchenken bedacht, die ſie dankbar, mit Ti n in den Augen, ent⸗ gegennahmen; die Mütter waren tief gerührt, als der Dipiſtonspfarrer ihnen das Weſen det Feier in franzöſiſcher Sprache erklärte. So verlief die Geſamtfeier, ohne durch feindliche Angriffe geſtört zu werden, überall ſtimmungs⸗ voll und ergreifend, und tröſtete die Mann⸗ ſchaften, ſoweit angängig, über das hinweg, was ſie am heutigen Tage entbehrten. Mannheim. r Dauk der Mannheimer Blauen Jungen. 10* l 6* D Studier'n dann unſ're Kriegsberichtie, Die einzig in der Weltgeſchichte, Wie überall dazwiſchen hauen In Oſt und Weſten unſere Grauen! Empfängt gar noch nen Brief, Paket, Und hört, daß Allen gut es geht, Dann iſt die Freude doppelt groß, Und fahren mut'ger wieder los! So wars auch geſtern, als zurück Nach großer Fahrt mit vielem Glück, Wir in den Hafen liefen ein, Erhielten einen gelben Schein! Von Mannheims Bürgern abgeſand, „Dem Helden“ auf dem Deckel ſtand: Noch ſind wir's nicht, noch ſollt's nicht ſein Was wir getan, bis jetzt noch klein; Doch kommt die Stund, Wir tun's Euch kund, Auch wir uns drum bewerben; Nicht Furcht und Grauen, Mit Gottvertrauen, Wir ſiegen oder ſterben. So danken wir für den Genuß Zu unſerm ſchönen Feſte; Und Euern lieben Weihnachtsgruß Erwidern wir aufs Beſte! Weihnachten 1914. Ew. Baſch, Maſch.⸗Maat. Mannheimer blauen Jungens erlauben ſich auf dieſe Art ihren Dank auszudrücken für die übergroße Liebenswürdigkeit in Geſtalt der großen und reichausgeſtatteten Weihnachts⸗ pakete. Wie groß unſere Freude über das Ge⸗ ſchenk war, das wir geſtern erhielten, iſt gar nicht zu beſchreihen. Lieferte es uns doch den Die it 1 be Arand aufgeſtellte Maſchinengewehr gerade keinen S. M. S.„Weſtfalen“, 21. Dez. 1914. 8 72 5 d 70 92 895 ſten Beſueis f R Ur: ttzenehmen Anblick bot. Das nächſte, was ſie 110 116 i 2iute Wir werden um Aufnahme folgender Zu⸗]beſten Beweis, mit welcher Liebe unſere Bater⸗ rn(ien, war die Sprengung des Maſchinenraumes. e e e ſchriſt erſucht: Großen Jubel und Freude haben ſtadt unſerer gedenkt. Wir bitken Sie nun, ſch achſt war die Maſchine zum Stehen gebracht wie mohl überall, ſo auch bei uns hier an Bord hochw. Redaktion unſeren innigſten Dank und 2 At ſchine 0 wie wohl überall, ſo auch bei uns hier an Bor Weihnachtsgrüße durch Ihr ſchä 15 ſborden, indem man hineinfeuerte; nun wurden Der e en d e die Weihnachtsgaben utſerer lieben Vaterſtadt Weihnachtsgrüße durch Ihre geſchätzte Zeitung die davor gewarnt, näher heran zu gehen, und gegnend die Hande: und des Roten Kreuzes ausgelöſt, wir ſagen Mannheims Bürgerinnen und Bürgern auszu⸗ für dann erfolgten zwei furchtbare Exploſionen. Das ſch 12 15 5 allen Maunheimern, die an dieſem erhabenen drücken. 15 15 iud die Wände krachten und ſtürsten ein, Bethlehem Golgatha Liebeswerk mitgeholfen haben, auf dieſem Für Ihr Bemühen im Voraus beſtens dankend 955 135 11 125 Wege, unſeren innigſten Dank. Das Bewußt⸗ grüßt im Namen aller Mannemer Ew. Bach. ebe, daß ſie Schießbaumwolle derwendeten 0 11 93 ſein, daß Unſer daheim in Liebe gedacht wird Wilhelmshafen, 22. Dezember 1914 Die Küf en der Kar rde F die⸗ Hinweg mit Sorgen und Bangen, ein, daß Un 5 m meve gercch Wilhe Shafen, Dezember 1914. Die Küſtenenden der Kabelanlage wurden auf die 28 iſt ia Weihnachtszeit iſt ein freudig erhebendes Gefühl. Wir Mann⸗—— dey ſelbe Weiſe behandelt; zwei rieſige Säulen von es iſt ja Weihnachtszeit. 55 8 pie die Feldgrauen ſangen heimer haben ein beſonderes Intereſſe darau, zu Vaſſer, Sand, Fiſchen, Korallen uſw flogen 80 bis ſere ze Kraft, unſer ganzes Können vor Nus Staoͤt und Lansd 90 Fuß in die Höhe s ausgeführt und wie ſie ihm taten Beſcheid. Aiee geune en ee inne een 4 zar, 90 Fuß in die Höhe, und nachdem das ausgeführt 0 Bef 1255 Rivalen: England zu entfalten; wozu ſein Jpar, war's mit dem Kabel zu Ende. Die Flaggen⸗ 88 1 foſch Ung Fister keibe die ce Gelegeue ſehlte Mannheim, 28. Dezember 1914, 7 11 tuntergeholt d in kleine 0 Drauf als der Glanz erloſchen e 555 2 ens ſiange wurde heruntergeholt und in kleine Sack die Waffen ur Ga Aber getroſt blicken wir in die Zukunft und] Militäriſches. Karl Leſer, geborener Mann⸗ er zerſägt. Unterdeſſen hatten wir eine neue Auf⸗ ſie nehmen die Wafſen zur Hand. 8 cq ken. kegung. Plötzlich war Rauch zu ſehen und ein Nun wird wieder feſte gedroſchen warten begierig auf den Tag, wo es 1 907 heimer, zur Zeit ſtellvertretender Adfutant beim FFFF«„))ͤ, Cae Na! Ran an den Feind“ um zeigen zu können, daß Stabe der 43. Reſ.⸗Munitions⸗Kolonne, wurde ſo klei Fübſcher D fer gien, den wir für ein für König und Vaterland.“„Ran au deit Veind en e 2 5 1 5 5 r ein 5 2 auch wir Blauen Jungen nicht hinter unſerer zum Leutnant der Feldartillerie ernaunt. 9 1 e 12075 deer begleitete ruhmreichen Armee zurückſtehen. Im Vertrauen] Neujahrgratulationsenthebungskarten. Vom „ 1 ee Einen Ausſchnitt aus den Felern um Ver⸗ auf Gott den alten Schlachtenlenker und unſere ſtädtiſchen Nachrichtenamt wird uns geſchrie⸗ ken, ind nun das Kabel im Meer an verſchiedenen: wienſannlnen, eee 9 0 7 7 e ſt“ der] Führer erwarten wir den Kampf, den Sieg ben: Wir weiſen unſere Leſer auf die Bekannt⸗ 8 Stellen aufſuchte und durchſchnitt. Um 3 Uhr kam pun gibt ein Bericht d er„Rorgenvoſe, de Führer erwe e ee„ 5 55 5 5 4 berara. beſagt: Ich verlebte die Weihnachtsbeſcherung oder den Tod. Wir alle ſind mit dem eiſernen machung m nſeratenteil hin, mit welcher die n⸗ noch ein anderes Boot und bat um alle vergra⸗ beſagt: Ich nachtsbeſcherteir 6 2 ene Inſtrumente, Gewehre und Munition. Was bei einem Inſanterie⸗Regiment in Bereitſchafts⸗ Willen beſeelt, am Tage der Entſcheidung das Armenkommiſſion auf die Ei trichtung der Ent 2 1 91 eben mußten waren 9 bis 10Kiſten ſtellung voh dem Feind. Gegen 4 Uhr waren zu daulen, was wir Euch und dem lieben hebungskarten aufmerkſam macht und zur Kar⸗ em mit en 20 alte Flinten und 20 000 die dienſtfreien Kompagnien vor dem Quartier Vaterlande ſchulden. Als Sieger wollen wir tenlöſung einlädt. Der Mindeſtbetrag, der che Slug Munition Nachdem ſie noch alle Pläue und! des Oberſten verſammelt. Der Kommandeur]unſere Vaterſtadt wiederſehen anders nicht.] bei der Kartenlöſung zu entrichten iſt, beträgt 155 Wenn in der„Jphigenie“] Aber ſelbſt wenn ſie möglich wäre, wir woll⸗J Prof. Oeſer, kunſtvoll auserwählte Kriegs 2 +. das Nationale im Kunſtwerk ausmachen. So bliebe die künſtleriſche Form als das Ausſchlag⸗ gebende. Hier iſt bereits die Sprache das un⸗ kerſcheidende Merkmal, ſoweit Werke der Dicht⸗ kunſt in Rede ſtehen. Der Rhythmus unſerer Sprache, die Möglichkeit des Ausdrucks, der Portbildung iſt anders und reicher als die fremder Sprachen und nur mit der engliſchen bergleichbar. Nun iſt die Sprache freilich nur das äußerlichſte Merkmal der Kunſt. Form in dem Sinne, den wir ihr hier beilegen, iſt weit mehr, iſt die geſamte künſtleriſche Geſtaltung des Stoffes. Die äſthetiſtierende Richtung unſerer modernen Kunſt faßt freilich nur das guf die Sinne wirkende Moment als ſormakes Kennzeichen auf und verwechſelt ſo beiſpielsweiſe die Kunſtfertigkeit Stefan Georges mit 8 Kunſt. Van Gogh und Cezanne in einem Atem zu nennen, zeugt gleichfalls von einer 2 erken⸗ zung des Begriffs Form. Denn während wir ei Cszanne die techniſchen Ausdrucksmittel der Farbe zwar aufs höchſte anſtaunen, im übrigen aber doch von ihm keinen wahren Eindruck echter Kunſt hinfortnehmen, überwältigt jedes Bild, jede Zeichnung van Goghs immer von neuem, kotz häuftger techniſch⸗formaler Mängel. Das reine Formentalenk iſt in Deutſchland ſel⸗ en. Es wird behauptet, daß die romaniſchen Völker in der Beherrſchung der küuſtleriſchen Ausdrucksmittel exzellieren, und daß des Deul⸗ ſchen gründlicher und ſchwerer Geiſt ſelten au einer künſtleriſcher Verarbeitung der Materie rdringe. Wenn Form hierbei wieder nur in dem geſchilderten äſthetiſierenden zu einem eben Form weit mehr. die künſtleriſche Löſung des Dramas durch den inneren Umſchwung des Königs erfolgt, ſtatt durch von außen hereinbrechende Momente, ſo liegt in dieſer Geſtaltung ein formales Element. Die Verinnerlichung der Materie iſt vielleicht ein ihpiſch⸗deutſches Element. Freilich muß deutſch der deutſche Kunſtfr ſchen Exveriment höchſte B berechtigt. Aber wer hat das getan? d iten Kunſtfreunde, Ie ewunderung zollt, iſt Die große viele + * können. Wer Rembrandt und der nicht kennt, wird Cözaune nicht zu beurteilen wiſſen, und ähnlich ergeht es in der Dichtkunſt. Der Mangel an hiſtoriſcher Schulung und da⸗ mit die Unmöglichkeit, ein Kunſtwerk vergleichend zu faſſen, iſt zu einem Teil an der jetzigen Lage der deutſchen Kunſt ſchuld. Zum andern aber iſt der Teil des Publikums verantwortlich, der das Weſentliche deutſcher Kunſt int Hatvioliſchen Stoffe oder der bekannten deutſchen emütlich⸗ keit“ ſieht und das Heil darin erblickti, daß wir uns vom Ausland und ſeiner Kultur gänzlich freimachen. Im Zeitalter des Weltverkehrs iſt verſchwindend kurzer Zeit die K onkurrenz frem⸗ in weiteſtem Sinne gefaßt werden. Und auch lich vielleicht berechtigte Warnungszeichen dabei iſt es möglich, uns durch Beiſpiele fremd-„Made in Germany“ zu einem Qualitäts⸗ ländiſcher Kunſt zu widerlegen. ſtempel geworden iſt, eben durch den Ver⸗ Deutſche Kunſt zu for devn, wie es jetzt ge⸗ gleich ntit ausländiſcher Ware, ſo wer⸗ ſchieht, iſt ein Unding. Zu. verlangen, daß den wir auch in der Kunſt uns immer wieder ſtfreund nicht jedem ausländi⸗ mit fremden Völkern vergleichen, von ihnen ihre geſamte Kenntnis der Kunſt dem Beſuch von Der Winzerin Lied am Throne lieblich klang, Kunſtausſtellungen und Leihbibliotheten verdan⸗ Des Perſers Bulbul Roſenbuſch umbangt ken. So leicht erſchließt ſich 15 Und Schlangenhaut als Wildengürtel prangt, eii 5 in Meter iſt Wer nicht weiß, Von Pol zu Pol Gefänge ſich erneu'n— ſchwerlich irgend eine ntfernung Ein Sphärentanz harmoniſch im Getümmel— ten dieſe Abſchließung nicht. Wir wollen auch darin unſer Deutſchtum wahren und pflegen, daß wir gerecht gegen das Ausland und ſeine Erzeugniſſe bleiben. Wie unſere Induſtrie in der Völker geſchlagen hat, wie das urſprüng⸗ lernen und das annehmen, was uns und un⸗ ſerer Eigenart genehm iſt, und im übrigen die Gerechtigleit beſitzen, mit Gvethe zu ſagen: Wie David königlich zur Harfe ſang, Laßt alle Völter unter gleichem Himmel Sich gleicher Gabe wohlgemut erfreu'n! Die Kriegsausſtellung in der Mannheimer Schloß⸗ bibliothek. In dezi gewaltigen Raume der Schloßbiblio⸗ thek, deren wundervolle, zierliche und doch ſo mächtige Rokokopracht in leiſe gedämpftem Lichte ſich in unſreBlicke ſchmiegt, ſtellt ſich eine, ausſtellung dar. Es iſt wohl damit der erſte Verſuch gemacht mworden, eine ſonſt in ſich ziemlich abgeſchioſſene und dem weiteren Volkskreiſe laum zugängliche Bibliothek durch eine wohlerwogene Erſchlie⸗ ßung allen wißbegierigen Augen aufzuzeigen. Es iſt in der Tat etwas Schönes um dieſes Rufen nach dem Volke, ihm klarzulegen, wie herrlich die Schätze unſerer Literatur von alters her ſind! Ju prachtvollen Büchern und Illuſtrationen die ſamt und ſonders Eigentum der Bibliothel ſind, enthüllen ſich manche höchſt intereſſantg Geheimniſſe. Ju einem 1520 zu Nürnberg ge⸗ druckten Band erſcheinen Dürers Zeichnungen über Befeſtigungsanlagen unter dem Titel „etliche underricht zu befeſtigung der ſtett, ſchloß und flecken“. Man iſt verſucht, einen Vergleich zwiſchen Dürer, unſrem deutſcheſten und viel⸗ leicht größtem Maler, und Lionardo da Vinei, dem tauſendſeitigen Italiener, der auch in der Feſtungsbaukunſt ſich hervorragend betätiüt hat, anzuſtellen. Es ſolgen die Werke Fried⸗ richs des Großen mit Menzels kernigen, der⸗ ben, aber wahrhaftigen Illuſtrationen, viele, teilweiſe ganz neue Werke über die Befreiungs⸗ kriege, Ein für Bücherliebhaber höchſt inter⸗ eſſantes Original ſtellt die Bibliothek in dem allererſten Druck des berühmten Reiterlieds von Schiller in Zuſammenhang mit der Kompo⸗ ſition von Zehe, die merkwürdigerweiſe in der Zeitenfolge eine gewiſſe Sangänderung hat er⸗ fahren müſſen, krotzdem die Grundmotive ge⸗ wahrt ſind. Auch unſeres treuen Verbündeten, Sinne ge⸗ ˖ ten Tel 219 0 Si der Deriſer bebeulet das ein Unding. von ihrem augenblicklichen Verweſer, Herrn Oeſterreich⸗-Ungarns, iſt gedacht. Beſonders 4. Seite. Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 28. Dezember 1914. 2 Mark. Das Erträgnis dieſer Einrichtung fließt, wie bekannt, der Arme 1 ſiun zu. Die Zahl der Bittgeſuche und der bedürftigen Bittſteller war im laufenden Jahre eine ſehr große; im Intereſſe der Armen wünſchen wir deshalb, daß gerade in dieſem Jahre recht viele Enthebungskarten gelöſt und dadurch der Armenkommiſſion reichliche Miltel zur Linde⸗ rung beſtehender Not zugewendet werden. Die Enthebungsſtellen ſind aus der Bekanntmachung zu erſehen. Die Hauptliſte erſcheint am 31. Dezember wiederum als beſondere Zeitungs⸗ beilage. Wer in dieſer Hauptliſte ſeinen Namen veröffentlicht zu ſeyen wunſcht, mußz ſeine Enthebungskarte ſpäteſtens am 28. Dezem⸗ ber abends löſen. Wer ſich erſt nach dieſem Termine entheben läßt, kann erſt nach Neujahr in der Nachtragsliſte in den Zeitungen genannt werden. Neue Schuellzugsverbindung von Bayern, Württemberg und Baden nach dem Niederrhein. Vom 1. Januar 1915 ab wird auf der rechten Rheinſeite über Wiesbaden⸗Rüdesheim⸗Nieder⸗ lahnſtein ein neuer Zug von Frankfurt a. M. nach Köln durch die Eiſenbahndirektſonen Frank⸗ furt a.., Mainz und Köln eingerichtet, der zu außerordentlich günſtiger Tageszeit verkehrt und bei der nicht zu erweiternden)⸗Zugszahl auf dem linken Rheinufer eine zweckmäßige Ergän⸗ zung bildet. Die Erfahrung, daß die auf dem rechten Rheinufer laufenden fünf DesZugspaare zwiſchen Frankfurt und Köln den Anſprüchen kaum genilgen, und da auf der linken Rheinſeite die Zahl der zwei D⸗Züge nach jeder Richtung aus beſonderen Gründen nicht erhöht werden kann, hat zu der Einlegung des neuen D⸗Zuges veranlaßt. Dieſer verläßt Frankfurt nachmittags .02 Uhr, iſt in Mainz⸗Kaſtel.37 Uhr, in Wies⸗ baden.5) Uhr und trifft in Köln abends.30 Uhr ein. Die Bedeutung der neuen Zugsverbin⸗ dung wird dadurch erhöht, daß er in Wiesbaden die Anſchlüſſe von Schnell⸗ und Eilzügen aus Bayern, Württemberg und Baden aufnimmt. Der Anſchluß geht von München ab vormittags .22 Uhr(über Ulm⸗Stuttgart⸗Bruchſal⸗ Heidelberg⸗ Mannheim Mainz) von Augsburg ab.20 Uhr, von Stutigaxt ab 12.27 Uhr, nachmittags, von Bruchſal.01 Uhr nachm. In Bruchſal wird dieſer Zug von München⸗ Stuttgart vereinigt mit dem bon Farlsru he lommenden Anſchluß, Karlsyu he ab.34 Uhr nachmittags(über Bruchfar⸗ Heidelberg⸗ Mannheim⸗Mainz⸗Wieshaden) Von Hei⸗ delb erg ab wird der Schnellzug als Eilzug bis Wiesbaden geführt. Die Ankunft in Hei⸗ delherg erfolgt.28, die Abfahrt.33 lihr nachmittags die Ankunft in Mannheim 251 Uhr, die Abfahrt.00 Uhr nachmittags, Ankunft und Abfahrt in Mainz.21 Uhr und.24, die Ankunft in Wiesbaden.41, wo der Ueßergang guf den neuen D⸗Zug mit Ankunft in Köln.80 Uhr ahends zu bewerkſtelligen iſt. Der neue D⸗Zug rechtsrheiniſch beſchleunigt die Fahrt mit den genannten Zügen von Bayern, Württem⸗ berg und Baden nach dem Niederrhein gegen die ſeitherigen Perbindungen, die den Reiſenden ahends 10.30 Uhr über die linke Rheinſeite nach Köln brachte, um eine volle Stunde. Benachrichtigung von Angehöri hörigen und Truppenteilen bei Aufnahme in Reſerve⸗ lazarette. Das Kriegsminiſterium veröffentlicht folgenden Erlaß. Den Reſerve⸗ uſw. Lazaretten des Heimatsgebiets ſind beſondere Feldpoſt⸗ karxten zur Benachrichtigung von Angehörigen und Truppenteilen überwieſen worden. Jeder Verwundete und Kranke hat unmittelbar nach ſeiner Einlieferung 2 Stück dieſer, vorher Lazarettſeitig mit der genauen Bezeichnung des Reſervelazaretts, zu verſehenden Feldpoſt⸗ karten auszufüllen und je eine an ſeine Ange⸗ bhörigen und an ſeinen Truppenteil abzuſen⸗ den. Wenn die Verwundeten uſw. ſelbſt dazu nicht imſtande ſind, hat das Reſervelazarett die Ausfüllung uſw. zu vermitteln. Zur Zureiſe in den erweiterten Be⸗ fehlsbereich der Feſtung Straßburg bedarf es der vorherigen ſchriftlichen Erlaubnis des Gon⸗ verneurs. Dem Geſuch iſt bei Reichsdeutſchen eine Beſcheinigung des für den Wohnſitz des Antragſtellers zuſtändigen ſtellvertretenden Ge⸗ neralkommandos über die Unbedenklichkeit der Reiſe heizufügen; bei Ausländern iſt eine gleiche Beſcheinigung des auswärtigen Vertreters des Deutſchen Reiches(Konſul, Geſandter, Botſchaf⸗ ter) mit vorzulegen. Geſuche um Erteilung .. ˙A eeeeeeeeeee Ortſchaften 11 den Meili⸗ tärpolizeimeiſter in Straßburg, zum Betreten der Ortſchaften rechts des Rheines, ſoweit ſie im erweiterten Befehlsbereich der Feſtung liegen, an den Zivilkommiſſc wenn eine Antwort nicht erfolgt. Außerdem muß jeder Zureiſende einen von der zuſtän⸗ digen Heimatbehörde ausgeſtellten Reiſepaß mit abgeſtempelter Photographie bei ſich führen. Das Verzeichnis der für den Feſtungsbexeich Straßburg in Elſ. in Betracht kommenden Ort⸗ ſchaften liegt auf Gr. Bezirksamt Polizeidirek⸗ tion L 6, 1, Zimmer 11 zur Einſicht offen. *Verſteigerung von 40 Fohlen in Bretten. Am Mittwoch, den 30. Dezember, nachmittags 1 Uhr veranſtaltet die Badiſche Landwirtſchafts⸗ kammer in Bretten(Platz am Bahnhof erfra⸗ gen) eine Verſteigerung von ca. 40 Fohlen. * Guggenbühlers Pädagogium für Muſik. Wir verweiſen auch an dieſer Stelle auf die am Dienstag, 29. Dezember, nachmittags 5 Uhr im Saale der Liedertafel ſtattfindende Weih⸗ nachtsaufführung dieſ Inſtituts. * Apollothegter. Der Meiſterdarſteller deutſcher Helden, Herr Heinrich Hoppkens,. bittet uns mitzuteilen, daß er entgegen dem Programm, nicht nur dieſe, ſondern auch andere Charakter⸗ typen darſtellt, ſo Präſident Wilſon, den Geiz u. .; unter den Heldendarſtellungen wirken die dez Kaiſer Franz Joſef und König Ludwig direkt porträtähnlich. Seine Leiſtungen finden hier pwie überall einen überaus ſtarkon Beifall. 2 2 Polizeibericht Töklicher Unglücksfall. Am 1. nachmittags, wurde auf dem Friedrichsring vor 1 ein 78 Jahre alter verheirateter Privatmann bvon hier von einem Militärauto angefahren und ulmgeworfen, wodurch er anſcheinend eine Gehirn⸗ erſchütterung erlitt, an deren Folgen er am 26. ds. Mes. in ſeiner geſtorben iſt. Den Wagenführer ſoll keine Schuld treffon, da der Verlebte, welcher ſchwerhörig war, ins Auto hin⸗ eingelaufen iſt. Brandausbrüche. In bergangener Nacht etwa 134 Uhr brach im Lagerraum des Hauſes E 1, 3 Feuer aus, welches ſich auch auf den 2. und 3. Stock des Hauſes ausdehnte. Ein im 5. Stock ſchlafendes Dienſtmädchen ſowie ein daſelbſt woh⸗ nender junger Mann mußten ſich, da ihnen der Weg über die Treppe durch Feuer und Rauch ver⸗ ſperrt war, durch eine Dachlucke in das Nachbar⸗ haus in Sicherheit bringen. DasDienſtmädchen trug Brandwunden im Geſicht und am den Hän⸗ den davon. Der Brand wurde von der Bexufs⸗ feuerwehr wieder gelöſcht; der Brandſchaden, der bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, ſoll ſehr erheblich ſein. Die Entſtehungsurſache iſt bis jetzt noch unbekannt. Ebenſo auf noch nicht aufgeklärte Weiſe enk⸗ ſtand am 26. ds. Mts. früh 79½% Uhr in der Küche des Hauſes U 4, 24 ein Brand, durch welchen Klei⸗ dungs⸗ und Möbelſtücke und Körbe zerſtört wur⸗ den. Das Feuer wurde vom Wohnungsinhaber wieder gelöſcht; der Geſamtſchaden ſoll etwa 300 Mark betragen. Unfälle. In einem Braunkohlenlager am Hafenbecken in Rheinauzgeriet am 28. ds. Mts. vormittags ein 46 Jahre alter, led. Taglöhner von Altrip zwiſchen die Puffer zweier Eiſenbahn⸗ wagen, wobei er ſo ſchwere innere Verletzungen davontrug, daß er ins allgemeine Krankenhaus hierher verbracht werden mußte. Auf der Treppe des Hauſes Gartenfeldſtr. 43 fiel am 25. ds. Mts., abends 9 Uhr ein daſelbſt wohnender, 56 Jahre alter verh. Taglöhner die Treppe von dem 3. in den 2. Stock hinunter und 2 erlitt dabei erhebliche Verletzungen am Hinter⸗ kopfe. Auch er mußte ins Krankenhaus überführt werden. Am 27. d. Mis. nachts halb 12 Uhr ſtürzte im Hauſe Riedfeldſtraße 29 ein 64 Jahre alter verw. Maſchiniſt von hier ebenfalls die Haustreppe hinunter und zog ſich am Kopfe blutende Wunden zu. Er wurde in ſeine Wohnung verbracht, In der Nähe der Halteſtelle Wohlgelegenſchule ſprang am 26. d. Mis. vormittags halb 9 Uhr ein 55 Jahre alter verheirateter Taglöhner von hier von einem in der Fahrt befindlichen Straßenbahn⸗ wagen der Linie 10 ab, kam zu Fall und blieb bewußtlos liegen, außerdem trug er erhebliche Ver⸗ letzungen im Geſicht und an den Händen devon. N Anlegung eines Notverbandes durch einen uch S 5Gefreiten des 0 er durch ein Militäraut: nung in der Beilſtraße b Zuſammenſtöß e. Am hier zenbahnwagen auf ein von Ludwigshaf 50 Flaſchen 1 ſchen zertrümmert. Beim E iiid 2 d. Mts. vormittags ein le mit ſeiner mit einer mii r Wucht geg findlichen Straßenbah ſonen wurden hierbeing dagegen wurde Scheibe Hera dig Aer—55 Pferde 1 Stra wegen Gefange Bammenthal, wo verbreche G P erdele Unteroffizier kel, Teilhaber der bekannt firma Hermannst hörfer u. Pfalz, Beſſen und p. Ludwigshafen, 26. Erfolg brachte der Tabaktag, ſehr ſchlechter Witterung zu Ergebnis waren ca. 4500 M. garrendüten mit 80 000 Ziga . ſitzenden des Kammervorſtand Anwälte, der 75 Jahre alt Frankenthal gewählt. Die Kriegslage Der amtliche franzöſi WITB. Paris, 28. Dez. licher Bericht vom 27. Dez.! Zeitweilig ausſetzende der Lys und Aisne nichts. Champagne Artillerielampf. unternahm der Feind nach he einen ſoſort durch Artillerie gräben, die er verloren hatte. eine Kompagnie 100.200 bardierten eine Schlucht, wo Schützengräben räumte. und der Moſel öſtlich St. abgeswieſen. Ein Luftſchiff warf e welchen Grund militäriſcher Unſere Flugzeuge dagegen Fliegerſchuppen bei Fraſcat in Metz, wo Bewegungen v Privat in Metz. wir neue Fortſchritte auf d Angriffe zurück. Anmerkung des WPB.: 9 2 afen, an welches einen herweiſe nicht und an der Droſchke Merkel, Erfolg ausgeführte ſchwierige Patrouillengänge mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. Frankenthal, 26. D herrſchenden Höhen und ſchlugen Warum einige Poſi⸗ tionen bei Naney ohne unmittelbaren militäri⸗ eee eeeeeeeeeeeeeeeee N der Straße zwiſchen arckſtraß 5 25. er Kutſch beſpannte in der Fahrt be⸗ der Linie 6. P verletzt, ßzenbahnwagen eine eine Droſch Seneneeeeeeeeeeteeeeeeeeeete%%„%%%%%%%%. der Landwehr He en hi Umgebung. Dez. Einen ſchönen trotzdem er unter leiden hatte. Das in bar, 21000 Zi⸗ rren Inhalt. Zum Ehrenvor⸗ der pfälziſchen e8 Anwaltskammer wurde der Neſtor der pfälziſchen e Juſtizrat Merkle⸗ Letzte Meldungen. im Weſten ſche Bericht. (Nichtamtl.) Amt⸗ Uhr nachmittags: Zwiſchen dem Meere und Lys ein ruhiger Tag. Kanonade. Im Aisnetal in der Zwiſchen Im Pertesgebiet ftigem Geſchützfeuer und Infanterie zu⸗ rückgeſchlagenen Gegenangriff auf die Schützen⸗ In den Argonnen leichte Fortſchritte. Südlich St. Hubert gewann Meter. Wir bom⸗ der Feind mehrere Zwiſchen der Maas Mihiel wurden zwei deutſche Angriffe ſüdlich der Redoute Boi Bruls twa 10 Bomben auf Naney inmitten der Stadt, ohne irgend Natur zu haben. bombardierten die Yy, einen Baynyhof on Eiſenbahnzügen gemeldet worden waren und die Kaſerne St. Im Oberelſaß verzeichneten Sennheim be⸗ dort mehrere en augenfällig iſt eine herrliche Neuausgabe der Briefe der Kaiſerin Maria Thereſia, außerdem die ſeinerzeit höchſt„aktuellen“„Memoiren eines öſterreichiſchen Generalſtäblers von 183³³ bis 1866 von Zebegeény. Oeſterreich⸗Ungarus uns Deutſchen etwas unbekannte Völkerkunde mird uns erſchloſſen durch ein neues Werk von zwei Bänden, auch die Balkaupolitik Oeſter⸗ reichs ſeit 1860 von Theodor von Spsnoskh und Graf Beuſts Memoiren„aus dreſbiertel Jahr⸗ hunderten“ geben eine entwicklungsgeſchichtliche Führung durch die Schickſale unſeres Nachbar⸗ ſtagtes. Unſer dritter, guter Bundesgenoſſe hat eben⸗ falls ſeinen Platz. Hervorzuheben ſind dabei das großartige Werk Moltkes mit ſeinen Zeich⸗ nungen von des Feldherrn eigener Hand, als da ſind Illuſtrationen der Dardanellenfeſte Kumkaleh, türkiſcher Solatentdypen uſw. Das bekannte Buch Friedrich v. Bodenſtedts„Der Kaukaſus“ zeigt eine dichteriſche Beſchreibung dieſer Gebirge. Eine Geſchichte des osmani⸗ ſchen Reiches iſt durch das unſtreitig mit her⸗ vorragendſter Sachkenntnis und Beobachtungs⸗ kraft geſchriebene Werk von N. Jorga geboten; Perſten, Syrien urd Arabien ſind in ethno⸗ graphiſchen Werken erſchloſſen. Im Auſchluß darau iſt es nicht unwert, darauf hinzuweiſen, zaß der Erſtoruck des„Weſtöſtlicher Divan“ pon ihe im Beſitze der Bibliothel iſt; mit ah⸗ igsugller Dichterſebergabe fand Goethe einen 4100 Jahre vorher ſchun in unſore, entblößende und Zeit! unfre Nannde haben eine Stätte— Ein Mannheimer Buch den! Voran Rußland. — „Deutſchland und Rußland“ anonym erſchienen hier bei Heinrich Hoff, 1839 iſt von lokaler Be⸗ deutung. Rußlands wühlende Mächte aus dem faulenden Koloß herausſeziert von Wereſſajew in ſeiner Geſchichte des ruſſiſch⸗japaniſchen Krie⸗ ges! Ein Buch von Moritz von Kotzebue, her⸗ ausgegeben von ſeinem berſthmten Vater, dem Staatsrat Kotzebue, über„Ruſſiſche Kriegsge⸗ fangene unter den Franzoſen“ iſt gerade heute ſehr lehrreich! Es folgt Belgien, vertreten un⸗ ter anderem durch das prachtvolle Werk von Guſt. Siostern„Das moderne Belgien“, Eng⸗ land durch ein Buch von Oskar H. Schmitz und durch Werke über den Burenauſſtand, Frank⸗ reich iſt aus beſtimmten Gründen ausgeſchloſſen von der Ausſtellung. Eine Abteilung für ſich bilden die Werke über den Krieg von 1870 bis 71. Beſonders zu er⸗ wähnen iſt das Werk des großen Generalſtabs, die Briefe von Rauch, Bücher von Theodor Fontane, Georg Hirth und Johannes Scherr und Borbſtedt. Dazu geſellen ſich Moltkes eigene und ſeiner Generäle mannigfalige, zahl⸗ reiche Werke in reicher, ſein durchdachter Aus⸗ wahl. Bismarcks Perſönlichkeit iſt aleichfalls in Mengen von Büchern erläulert. Eine eigeno Stellung in dieſer Ausſtellung nehmen die Illuſtrationen ein. Vornwog das erhabene, großgrtige, trotz aller Einfachheit ausladende Bild unſres Kaiſers von dem be⸗ rühmten Maler Klein⸗Chepalier(augenblicklich in der Handelshochſchule zu Berlin. Dann die Fürſten. Darſtelungen der katuren aus Kladderadatſchblättern kunſty neben ſeien die niedlichen, Silhuettenpoſtkarten einer bilder aus Afrika und dem wunderſchönen Tſingtau. ragend hergeſtellten Farbp von prachtvoller Schönheit, Anordnung. Kolonialbilder nialbilder höchſt vorteilhaft Die Kriegsausſtellung iſt trübter Genuß. Man kaun ſein, daß er ſeinen„toten“ weckt und den Mannheimern welch ein leider in den weit ket. Und ſeine Bemühungei haren Boden, hunderte Wißt Ständen beſuchen Vivant ſequentes! einzelnen Generäle und Einen breiten Raum beanf früheren Simpliziſſimus⸗ Dieſe ganz Ausdruck kommt durch die im nach künſtleriſchen Grundſätzen bewerkſtelligte Das leuchtende Weiß der dieſe gewiſſermaßen farbigen Aufnahmen von Zeppelins Spitzber⸗ genſahrt hebt den wundervollen Ton der Kolo⸗ Oeſer nur von ganzem Her unbekanntes Juwel in ihrer bexeits die iſpruchen die Kari⸗ und oll ausgewählt Da⸗ chön ausgeführten Mannheimer Künſt⸗ lerin Frl. Friedmann erwähnt. Den würdigen Abſchluß der Ausſtellung bilden die Kylonial herlorenen, hervor⸗ hotographien ſind die ſtrahlend zum höchſten Maße leider umrahmenden hervor. ein reiner, unge⸗ Herrn Pvofeſſor ezen dafür dankbar Bücherſchatz durch dieſe hervorragende Tat zu neuem Leben er⸗ dadurch offenbart, en Kreiſen ſo ganz Stadtmitte leuch⸗ fallen auf frucht⸗ einger aus allen würdigen Dichter altehr Rönuute, durch die unſre Geiſtesgrößen, und Künſtler, faſt ausnahmslos gewandeft ſind! 7 C. G. in Regiments wurde lnach ſeiner Woh⸗ inbrückenauſgang eß am 25. ds. Mts. früh 69½ Uhr ein Stra⸗ nſpänner⸗Milchfuhrwerk ein Handwagen mit lch angehängt war, von hinten auf. Durch den Zuſammenprall wurden ſämtliche Fla⸗ + ſchen Zweck mit Bomben belegt wurden, hat der Berichterſtatter des großen Hauptquartiers den franzöſiſchen Unſchuldslämmern verraten, ebenſo daß ihre Bomben nur Lazarette trafen. Anderer⸗ ſeits iſt uns zur Genüge bekannt, was es mit dem Erfolge der großen Offenſive, die Joffre am 17. November ankündigte, auf ſich hat. Spfione. ORotterdam, 28. Dez.(Von unſ. Mit⸗ arbeiter.) Aus Sluis wird den Blättern ge⸗ meldet: Der Kanonendonner, der vor den Feier⸗ tagen in der Richtung aus Ypern kräftig zu ver. kei nehmen war und der noch die Nacht zum 24. De. 8 zenber hindurch andauerte, verſtummte am hei. n⸗ ligen Abend gänzlich. Wenn auch auf der gan⸗ an zen Front für die Weihnachtsfeiertage kein Waf, wo fenſtillſtand abgeſchloſſen war, ſo ſcheint es doch, ꝛen daß die Truppenführer in den einzelnen Ah.cke ſchnitten ſich mit den Gegneen ſtillſchweigend für] Tan das Einhalten einer 24ſtündigen Waffenruhe inigten, wie dies ſchon bisweilen zur Ein⸗ ung der Verwundeten und der Beſtattung der Toten geſchehen war. Tatſächlich iſt es am heiligen Abend und in der Weihnachtsnacht in Flandern auf beiden Seiten ruhig geblieben. Der Weihnachtstag ſetzte mit ſtarkem Froſtwetter ein und Schnee fiel ſodaß jetzt die ganze Landſchaft ein winterliches Gepräge hat. Die holländiſchen Blätter beſtreiten en⸗ ſchieden die von den Verbündeten ausge⸗ ſprengten Gerüchte von gemachten Forl⸗ ſchritten und erklären, es ſei ihnen nirgends gelungen, den Deutſce i 17 Küſte verzeichnet waren. Man führte dieſe Spione nach Brügge abh. Ein anderer Mann wollte bei Stama über die Grenze gehen, und da er auf den Anxuf dez Wachpoſtens nicht ſtehen blieb, bekam er einen Schuß ins Bein, worauf man ihn feſtnahm * Rotterdam, 28. Dezbr.(Von unſ. Mil.⸗ arbeiter.) Aus Sluis wird gemeldet, daß ein engliſcher Flieger über Oſtende ſlog und neun Bomben fallen ließ, die nicht den geringſten Schaden anrichteten. Frankreich und Tunis. WITB. Paris, 28. Dez.(Nichtamtlich Meldung der Agenze Havas: Autoriſterſ Kreiſe dementieren die Nachricht aus Rom derzufolge Frankreich die Annektierung vo Tunis beabſichtige. Das Regime des Protel torats ſtellt Frankreich völlig zufrjeden. A eine Anderung werde nicht gedacht. Der Beilige Krieg. ORotterdam, 28. Dezbr.(Von unſ. Mil⸗ a arbeiler.)„Tanin“ und andere Konſtantinopeler chi Blätter melden, wie aus der türkiſchen Haupt⸗[Ir ſtadt gedrahtet wird, daß nach Mitteilungen ausseh den von Mohammedanern bewohnten Gebieten geie Rußlands die dortigen Behörden eine Menge mit mohammedaniſcher Prieſter verhafteten, weil[3p. dieſe ſich weigerten, in den Moſcheen gegen den lei heiligen Krieg zu predigen. Unter den Mo⸗ Lrer hammedanern herrſcht über dieſen echt ruſſiſchen prei Gewaltakt große Entrüſtung. mm⸗ * m. Kölmn, 28. Dez.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln, e Ztg.“ meldet von der holländiſchen Grenze:[Pre Wie das Reuterbureau meldet, hat Staats, ma ſekretär Bryan erklärt, jede Betätigung des amerikaniſchen Geſandten in Brüſſel zu dem Zwecke, eine Verminderung des Kriegsbei⸗ Leie trages herbeizuführen, ſei außeramtlich und e ohne Ermächtigung der Regierung geſchehen. die m. Köln, 28. Dez.(Priv.⸗Tel.) Aus die Waſhington wird gemeldet: Von dem Erfolge eene der Heldentat des Unterſeebootes 12 liegen]bden noch keine genaueren Einzelheiten vor, die auch eu nur von franzöſiſcher oder italieniſcher Seite und zu erwarten ſind. Der Eindruck dieſer Tat in Dies der hieſigen Offentlichkeit iſt tief und man ge. die winnt die überzeugung, daß nunmehr auch die erko öſterreichiſch⸗ungariſche Flotten⸗ 15 leitung nach deutſchem Muſter dazit über⸗ geht, die feindliche Flotte durch to⸗ desmutige Unterſeeboote in ihren Schlupfwinkeln aufzuſuchen und wenn nicht zu vernichten, wenigſtens empfind⸗ zu ſchwächen. JBerlin, 28. Dez.(Von unſ. Berl. Bur Aus Amſterdan wird gemeldet: Reuter berichtet, daß der holländiſche Dampfer Leer⸗ ſum aus Rotterdam in der vergangenen Nacht zwiſchen Scarborough und Filley auf eine Mine geſtoßen und untergegangen ſei. 2 Mann der Beſatzung werden vermißt, 17 wyr⸗ den in Scarborough gelandet WITEB. Berlin, 28. Doz,(Nichtamtlich) Ge, heimer Regierungsrat Lie bermann, Pro⸗ ſeſſor an der Techniſchen Hochſchule und der Univerſität Berlin, iſt heute vormittag im Altet WIB. Petersburg, 28. Dez von 72 Jahren geſtorben. 95 Der Zar iſt bei der Armee eingekro uch⸗ Sge⸗ 1 0 vl. ends ige bend ſchen Per⸗ dern eine ihre hnet ugge über des inen Mit⸗ rersch reibungen beansprucht Wurde. eing flog nicht Sckecks und diskontierten S schiedene Mifliarde Mark Sprozentiger deut- gtremzung des Gesamtbetrages. preis beider Anleitten betrug 97,50 v. H. Die Zeichi- nungsfrisf endete schon am 19. September. General⸗Anzeiger ⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) Feltwirtschalt Undl Wollrisg von Dr. Adolf Agthe. 8. Die Kriegsanlelhen. Am 4. August hat das Vertrauen des Volkes dem geich einen Kredit von fünf Milliarden Mark eröffnet. Am 10. September lasen wir im Reichs- amzeiger die Zeichnungsbedingungen der Kriegs- ameihen. Fünf Wochen lagen dazwischen, fünf Wockhen der größten Nraftanstrengung, der glän- zendlsten Erfolge. Fast ganz Belgien war erobert, die Schlacht in Lothringen und die Schlacht bei Tauenberg geschlagen. Die Feinde waren naliezu ganzlich aus Deutschland vertrieben. Wir wußten, daß der Krieg sich fortan auf feindlichem Boden abspielen würdle. Das wWaren überaus günstige Vorbedingungen für imsere Kriegsanleihen. Aber wie? Hat das Reich bis zum 10. Septem- ber den 5 Mikliarden Rredit gamicht in Anspruch genommen? Womit sind denn die Kosten der Mobitmacfumg bezahlb worden? Hat doch allein die Heeresverwaltung fün die ersten 6 Mobil nachungstage 750 Miffionen Mark bezahlt! Das sind 125 Mimonen Mare täglich, und wenn die heiteren Tage auch nicht derartige Summen ver- Schlangen, so latten die Schätzungen doch immer noch auf mindestens 30 bis 35 Millionen täglich. 580 gewaltige Summen ließen sich nur durch Inan- epruchnahme des Kriegskredits flüssig machen. Der große Vorteif gegen 1870 besiand bloß darin, daß der Kredit nicht gleich in der Form lang- Ivistiger kestverzinslicher Schuld⸗ Ein Solches Papier darf erst an den Markt gebracht pwerden, wenn bereits sichfbare Erfolge erzielt sind. Für die erste Zeit ist der Schatzwechsel die ge- gebene Form. Das sind kurzfristige un- rerzinsliche Schuldverschreibun- gen des Reichs(auch Schatzanweisungen genannt), bel denem die Zitisen, wie bei den Wechseln, durch eineti je nach der Marletlage schwankenden Abzug ſom Nenmwert Diskont) gleich bei der Erteilung des Darlehens zurüchbehalten werden. innern uns, daß den Schatzwechseln des feichs die Diskontfahiglteit bei der Reichsbank erteiſt wurde. Wir er- Wechseln gen Anfolgedessen stieg der Bestand an Aanweisut Feichsbank vom 23. Juli bis zum 31. August rund 4 Milliarden auf 4750 Millionen Mark. Is die Kriegsanleihen aufgelegt würden, handefte e sich darum, diese laufenden Verbind⸗ Hehkeiten in die dauernde Anleihe⸗ fohmüberzuführen, das vorübergehend ge- Währte Vertrauen für Jahrzehnte in Auspruch 2zu nehmen. Die Form war außerordentlich glücklich Wält. Es wurden am 10. September zwei ver⸗ ** Anleihen aufgelegt: erstens eine S 82 scher Reichsschatzanweisungen, ein⸗ geteilt in fünk Serien zu je 200 Millionen Mark mit durchschmittlich fünffähriger Laufzeit; zweitens SpProzentige deutsche Neichsan⸗ leihe, unündbar bis 1. Okctiober 1924, ohne Be⸗ Der Zeichnungs-⸗ Die Reiehsschatzanweisungen innerten an die im fanuan ds. IJs. aufgelegten er⸗ Preußischen Schatzanweisungen., Da⸗ mals handelte es sich um 350 Millionen Aprozenti- ger auslosbarer Schatzanweisungen, die zu 07 v. HH. augelegt und auf welche rund 25 Milliarden ge- Leiehnei wurden. Es hatte also eine mehr Als Sebzigfache Ueberzeichnung stattgefunden, adie nicht zuletzt darauf zurückzuführen war, daßʒ die Preußische Finanzverwallung eine neue Au⸗ leineform geschaffen hatte, die den Besitzer vor Vermögensverlusten schützte. Von den 16 Serien Zu je 25 Milionen sollte alljährlich eine ausgelost und zZzum Nennwert zurückgezalllt werden. Diesen Schut vor Vermögensverlüsten bieten aueh cie Neiehsschatzauweisungen. Auch ihre Tilgung etfolgt durch Auslosung und Rückzahlung zum Nennwert. Die erste Auslosung lindet im April 1918, die letzte im April 1920 statt. Die erste uckzallung erfolgt am 1. Okctober 1018, die letzte am 1. Oletober 1920. Die Lauf⸗ Leſt beträgt somit 5 Jalire. Infolgedessen ist auch der zu erwartende Auslosungsgewinn 5 des um . H. höheren Ausgabekurses(bei einer um 1 geboten werden. Auszuschaſten, die bei den preußischen Schatzau- V. H. höheren Verzinsung) größer. Aber nicht nur Schutz vor Kapitalverlusten, boere Verzinsung und größerer Auslosungsge-⸗ VWinn sollten den Zeichnern auf die Kriegsanleilie Es galt die Spekulafion Weisungsanleihe stark befeiligt war, es galt zu ver⸗ meiden, daß viele Kleine Zeichner, denen es ernst War mit der Vermögensanlage, zurücktreten muß⸗ den vor den sogenannten Konzertzeichnern, die nur Auif schmellen Gewinm ausgehen und die gezeichneten Betrage schon vor dem Abnaſnnetage zu höheren —ZTZF„Sache der Zuteilung an die Zeichnungsstellen und der Unterverteilung die einzennen Zeichner wird es die Zeicht riehtig einzu⸗ SSehätzen, sowie die auf dauerncke Kapi⸗ talaulagen gerichteten Zeichnungen und die kleinen nacli berück⸗ sichtigen“ eB die pręußi: a11 Sein, Möglichkeit zu das e Finanzverwal⸗ tung am 30. 13 5 durch das W. T. B. erklären. Wie schwer aber eine solche richtige Einschätz- Ung in vielen Fällen ist, wie unangensam es wirken muß, wenn ernste nner, die sofort Vollzahlung leiste gannz geriugſügige Beträge Zzuerteilt erh der Hand. Das all durch die gleichzeitige Auflage einer deutschen Reiehs: a nhleihe ohne Begrenzung des Ge⸗ S Amtbeſtrages ve den worden. Also nicht die Furcht, aufge voll gez ernste Zeichner es könnte der legte Betrag nicht wWerden, sondern die Absicht, nur zu gewinnen und diese voll zu be- krledigen, hat die Nichtbegrenzung der Sprozenti- gen Peichsanleihe veranlaßt. Wenn jeder Zeichner Weiß, daß ihm der gezeichnete Betrag voll zuerteilt Wird, dann liegt keine Veranlassung vor, mehr zu zeichnen, als man auch wirklich bezahlen kann. ohne Schranken war auch der Betrag Reichsanleihe nicht. Das Reich hatte am 4. einen Kredit von 5 Milliarden erhalten. Davon wurde an Schatzanweisungen eine Milliarde aufgelegt. Für die Peichsanleihe blieben also höchstens 4 Milliarden. Die Regierung hat nicht im entferntesten daran gedacht, diesen Betrag voll aufzulegen. Aus einer Offiziösen Erklärung des W. T. B. vom 21. September ist bekannt, daß man von dem 5 Milliarden Kredft, zunächst 1 Milliarde Schatzanweisungen und 1 Miftiarde Reichsanleihe begeben Wollte. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen. Am 25. September konnte das W. T. B. folgende end- gültige amtliche Zahlen verbreiten: auf die Reichsanleihe sind 3121 001 300 Mark, auf die Schlatzanweisungen 1 330 727 600 Mark, zusammen 4 460 728 900 Mark gezeichnet worden. Ueber die Einzelheiten liegen endgültige amtliche Zah- len 2z. t. noch nicht vor. Ein abschließendes Ur- teil ist darum sehr wðwohl möglich. Die Kriegsan- Ganz Alugust leihen werden fortleben als ein glänzendes Zeugnis unserer wWirtschaftlichen Kraft, als ein Beweis, daß das Vertrauen des Volkes von seinen berufenen Vertretern nieht nur in weijhevoller Stunde aus- gesprochen wurdke, sondern daß alle Schich- ten des Volkes, jeder nach seinen Kräften, die Er- Sparnisse tatsächlich hergaben, um dem Reich die Mittel zur Kriegführung zu gewänren. Die Beteiligung aller Schichten des Volkes an der Zeichnung auf die Rriegsanleihen ist aus den VOrläufigen Zahlenu mit voller Nlarcheit zu ersellen. Von 1177 235 Einzekeichnungen waren nicht weniger als 926059 oder 78,7 v. H. kleine Zeichnungen von 100 bis 2000 Mark. Auf mittlere Zeichnungen von 2100 bis 20000 Mark entfielen 233 342 Zeichnungen oder 198 v.., Große Zeichnungen über 20 000 Mark waren 17 834 oden 1,5 v. H. vorhanden. Umgekelirt ist natürlich dis Feihenfolge, wenn man nicht die Zahl der Zeichner Sondern die Höhe der Zeichnungssum me zu Gruncke legt. Dann stehen die Zeichnungen über 20 000 Mark mit 2 300,2 Mill. oder 53.0 V. H. au erster Stelle Es folgen die Zeichnungen von 2100 bis 20000 M. mit 1336,7 Mill. 30 V. IIl. Die kleinen Beträge von 100 bis 2000 M. ergaben im ganzen 733,8 Millionen. Wie mit den Zeienungen, so gipg es auch mit den Einzahlungen. Sie lieſen in unerwarteter Fülle ein, lange vor den Zahlungsfristen und zum größ⸗ teln Teil aus vorhandenen Maben. Die Dar⸗ lehenskassen würden für diesen Zweck in geringem Maße in Auspruch genommen. Von den 4209 Millioneg, die am 15. Dezember eingezahlt Waren(obgleich noch ein Zahltag vou 120 V. H. aus. Stand), entfielen nur 720 Mill. ek Einzalilungen, die mit Hiſfe der H5 vollzogen waren. Oden Allt Hur Oder Wie man unsere Kriegsanleihen auch ansient, sie stellen in jecker Hlinsicht einen Erkolg dar, vor dem ſeder anstandige Gegner den Hut. 2 Nicht s0 die Engländer. Die englischle Regierung ließ den Neutralen mitteilen, die deutschle Kriegsa Sei uür durch die Sparkassen gedeckt worden, die geZ⁊ ungen worden seien, 25 v. II. Einlagen dem Regierungstonds zu übertragen. Man kann diese Lüge nicht treffender Widerlegen, wie es am 30. Olctober in einer Offiziösen Auslassung des W. I. B. geschah. Nicht der geringste Zwang sich für eigene Rechnung oder Rechnung der Ein- leger an der Zeichnung der Kriegsanleihe zu be- teiligen, ist auf die Sparkassen des Reichs ausge⸗ üht worden. Es wurde ihnen bloß nahegelegt, zeichnungswilligen Sparern gegenüber nicht auf der Einhaltung der Kündigungsfristen zu bestehen. Die Sparkassen und ihre Einleger haben zusammen 884 Milhonen Mark auf die Kriegsanleihen ge- zeichnet. Die Gesamtiguthaben der Einleger be- trugen aber Mitte 1914 rund 20 Milliarden Mark. Lellle ihrer dustrie-Zei 884 Millionen Mark etrag auf die Einleger entfallen, so würde das bloß 4% und nicht 25 v. HI. Guthaben ausmachen. Es war also wieder ie Neid und Lüge, wWwas die englische Re- ng die Wahrheit derart auf den Stellet deidmarki, Bamk- und Börsen- eend Reigshsbankausweis vom 23. Dez. Wäre also von Selbst der der gegen die 1913 e Aktiva ein Tausend ME.) 1914 Horwoone 9727 Hetalibestand 24116761— 19847 10970 darunter Gold 2075 461— 23432 ohs- u. Parl ehns- 56744— 3270 K-Soheine 751135— 126 565 34963 3686 foten andererzanken 18044 1977 Wechsel, Scheoks u. 961618 110931 disk. Schatzanw.. 3655663 564 713 59041 8408 Lombarddarlehen 46807— 17461 215378 4797 Effektenbestand. 35851—W259 232 279769. 39280 Sonstige Aktiva.. 2273303 44 689 Passiva. 180000(unv.) Grundkapltal. 180000 cuaver. 70 0⁴5(unv.) Reservefondss 74479(unver. 2042309 112825 Rotenumlauf. 4431579 158 253 743194— 45010 eene 2034534 320 241 79830— 1398 Sonstige Passlya. 159975 4594 Berlin, 28. Dez. Der Reichsbankausweis per macht einen durchaus erkreulichen Eindruck. Der Goldvorrat ist weiter um 23,5 Mil- lionen Marke stiegen. Die anderen auf den Zah⸗ lungsbedarf Bezug nehmenden Posten lassen einen Einfluß des Weihnachisverkehrs deutlich erkennen. Der Silberbestand ist um 3,6 Mill. auf 41,3 Mil- lionen Mark zurückgegangen. An Darlehenskas- seuscheinen brachte die Reichsbank in der Woche vom 15.23. Dez. 32,7 Mill. M. neu in den Ver⸗ Kehr. Die Darlehenskassen haben neue Darlehen im Umfange von 159,6 Millionen gewährt, so daß die Gesamtsumme der ausgeliehenen Gelder auf 1140,2 Millionen M. gestiegen ist. Von diesen be- finden sich 740,2 Mill. gegen 622,3 Millionen am 15. Dezember im Besitze der Reichsbank. Im Verkehr befinden sich insgesamt 400 Mill. M. Darlehensscheine, eine Summe, die weit hinter den märchenhaften Erzählingen zurückbleiben, die im feindlichen Auslande hinsichtlich des deutschen Papiergeldumlaufes verbreitet werden. 23. Dezember 9 9— 308 auf Deckung Die gesamte Kapitalanlage stieg um 3738,3 Millionen. Die bankmäßige Wuchs um 584,7 auf 3655,7 Mill an. Den Effektenbestand hingegen ging um 250,2 Mill. Mark zurück. Zwischen der Zimahme der bank- mäbigen Deckung und der Herabminderung des 5 besteht insofern ein Zusammen- Hang, als ein Leil der bisher auf Effektenkontfo verbuchten Schatzanweisungen durch das Näher⸗ rücken den Fälligkeitstermine den Charakter dis- kontabler Reichspapiere erlaugt hat, und auf die Position bankmähgige Deckung übertragen werden konmte. Die Enutlastung des Effektenkontos be- ruht auf der Diskontierung von, Schatzanweisung beli Privatbauken. Die erhöhte Inanspruchnahme des Kontos bhankmägige Deckurig erklänt sich außer den Weihnachtsansprü auch aus den neuen Einreichungen des Reiches. Diesen Einreichungen steht aber das Anwachsen der täglich fälligen Verbindlichkeiten um 340,2 Millionen Mark gegenüber, das dadurch erklärt wWird, daß der Gegenwert der Neueinreichungen bei der Reichsbank verblieben ist. Die Gold⸗ deckung der Noten beträgt 40,8 Prozent gegen 48 Prozent in der Vorwoche, die Deckung durch Barvorrat 64, SProzent gegen 63,7 Prozent. Die Neichsbauk geht den Ausprüchen des Jahreswech⸗ sels gut gerüstet entgegen. Unter bankmäßziger Deckung sind Wechsel, Schecks und diskontier- bare Schatzanweisungen zu versehen. Stamd der Badischen Bank am 23. Deubr. geogen die 1 gegen dle 1918 Votesoebe Aktiva ein Nark) 114 Forwoone 9039 083.— 649 161 Netall-Bestandg. 6014083— 4923 Relohs- u. Darlehns-Kas- 3390 sen-Scheine 3073— 11084 1633 530 kotea anderer Banken 2 698 100.— 848430 798 912 Wechselbestand. 14 041 673.— 577050 40 750 Lombarddarlehen. 7113425. 89300 21 423 Effektenbestand 1475 813½ 388 212 565 500 Sonstige Aktiva. 623 3471965079 PASSIVa. 9 000 000(unver-) Grundkapftal. 9009 000(unver.) 2 250 000 Cunver.) Reservefonds 2250 000(unver.) 22 599 600.2 453 400 fotenumlauf 15811 900 307 300 13 608 383— 4f 700 Peposſten 13147 102 175 863 384 1919 591/. 23 837 Sonstige passwa 126 3511+—U 25 629 Metalldeckung des Notenumlaufs 4202% gegen 43,38% ſn der Vorwoohs und 40,07 m Lorſabr. Berliner Mfektenbörse. Berlin, 28. Derember. Die Während der Feiertage eingelaufenen Berichte von den Kriegs-⸗ Schauplätzen rechitfertigen eine günstige Beurtei- Jenigemäg zeigte heute die Bör- zuversichtliche lung der Lage. senversammlung eine unveräudert Stimmung. Im kreien Verkehr wurde deutsche An⸗ leile zu meist unveräuderten Kursen umgesetzi. Preiprozentig ige waren jedoch höher bezahlt. Von Industriewerten waren Löwe bevorzugt, die 5 v. HI. gegen die Vorwoche gewannen. Ferner wurden Rlieinische Metallwerte, Daimler-Motoren, deutsche Waffen und Munition, Eschweiler, Phönix und A. E, G. zu teilweise höheren Kursen umgesetzt. üft in ausländischen Valuten war gering. unverändertem Satze leicht erhältlich. und industris. Vom internationalen Textilmarkt. Wesentlich gebessert ist die Geschäftslage so- wollweberei. Beide haben jetzt reichlichere Rob. Stoffzufuhren erhalten, so dag sie den größten Teil ihrer Betriebe beschäftigen können. Auch für die schWeizerische Baumwollindustrie besteint jetzt die Hofmung, dag der Rolstoff in größern Mengen eingeht. Man trifft Vorbereitungen, um die Spinnereien und Webereien wieder in Betrieb setzen zu können. Recht gut soll die Wollweberel und ebenso die Stickerei in der Schweiz beschäftigt sein. Die letzten Nachrichten àus den spaun 8 und ebenso aus der portugiesi- chen Baumwoll- wie Wollweberei melden keine elebung des Geschäfts. Auch andere Zweige des Webstofft gewerbes in diesen beiden Ländern sind nur mã big beschäftigt. ln den nordischen Ländern sind die Wollwebereien zum größgten Teil mit Aufträgen voll versehen. Aber auch die Baum- wollweberei in Dänemarle Schweden und Non⸗ Wegen hat jetzt mehr als in den Vormonaten zu tun. Pechit günstig sind die Seidenstoffwebereien in Nordamerika beschäftigt. Für die Woll⸗ und Baumwollwebereien sollen gleichfalls in der letzten Woche große Aufträge vom Auslande ein- gegangen sein. Eine weitere Besserung der Ge- schäftslage in der Baumwollindustrie wird aus Italien berichtet. In der Wollweberei zeigen sich ebenfalls Spuren einer Besserung, fedoch fehlt es, wWie berichtet wird, an billigem Rohstoff, während feinere Beschaffenheiten in genügender Menge vorhanden sein sollen. Warenmärkte. Mannnbeimer Broduktenbsrse. Mannheim, 28.) Dezbr. Die Notierungen verstehen sich, wenn anders bemerkt, für Lokoware gegen Kasse, per 1000 kKg in Reichsmark Mannheim. (Amtlieche Notlerungen.) nicht Sofortige bahnfrei Welxen, hlerläncischet ab bad. Station—— nordd. einschl. Fracht u. Spesen— hierländisoher ab bad. Station nordd. einschl. Fracht u. Spesen— derste 115 5 FBeiortrt 3 Hafer, hlerländ. 25 bad. Station Nals ohne Sack Roggen, ir Sc Rokkles: Pfälzer 2 Itallener 158—15 Lürerne italfener„ cd 10 47—50 47—50 oizen-Auszugsme 9 47.———.— Weszen-Brotmenl(1) alekerprole.50.%50— Roggenmehf 720%%1g trando Haus 37.— Tendenz: Fest. RHBerliner Getreidemarkt. Berlin, 28. Dezember. Auch nach der mehr- tägigen Unterbrechung war eine Belebung des Ge⸗ schäfts anm Getreidemarkt nicht zu verzeich- nen. Die vorliegenden Kauforders konnten, da das Angebot noch immer minimal ist, nicht befrie⸗ digt Ab Station dagegen wurden mellr⸗ ſach Abschlüsse getätigt. Mehl wenig veränclert. Werden. BERLIN, 28 Dezember. 1914,(Frühkurse.) 8 28. 22. Hafer: mittel in Kteinhandel 232—288 280—285 Mals 295—300 5 O0. 00-—.so 38.75—.50 00.00—00 ¶3.60832.49 Wefzenmeh! Roggenmeh! BERLINH, 28. Dezember, 1914. (Sonluß.) Welz on: geschäftslos Roggen; gesohäktslos Hafer geschäftslos AMals runger;: gesehäftslos Weizenmehf: stiſt 38.50—.0 39 80—.50 Roggenmehl: stil 31650.—2650 31.80—732.50 Rübö: gesohäftslos—.——.— Die Getreldeprelse verstehen sloh für Lokoware ſn RHark por Tonne, die Mehlpreise in Mark per Doppelzontner. teizte Handeisnachrienten. Mannheim, 28. Dezember.(Priv.-Jel) Die Meisenheim Schmeißbacher Mälze- rei.G. schließt für 1913/14 nach 35010 Matke .V. 23 294.) Abschreibungen uncl Zuweisungen von M. 12 500 zum Delkrederefonds mit 70 80 M. (38 475.) Reingewinn, wovon auf das Grund⸗ 15 5 von 1 Mill. eine Dividende von 5 v. H.(i. „. TI.) vorgeschlagen wird unter Erhöhung des von 3050 Mauf 7 666 Mark JBerliu, 28. Dez.(Voi uns. Berl. Büro.) Wie aus Paris gemeldet wird, zeigt die Stadt nun⸗ mehr die Ausgabe der vor kurzenm beschlossenen Schatzscheineauleihe in Höhe von 140 ⸗Millionen Franes an. Die neuen Schatzscheine haben eine Verzinsung von 5½ v. H. und laufen 1 Jahr. Die Zinsen sind beim Verfall der Schatzscheine zahlbar. Den Zeichnern der neuen Schatzscheine wird auf eine künftige feste Anleitie während der Laufzeit der Schatzscheine ein Vorzeichnungsrecht eingeräumt. WIB. Konstantinopeh 28. Dezember. (Nichtamtlich.) Die Einnahmen der türkischen Tabakreglegesellschaft betrugen im Monat November 1914 17 500 000 Piaster gegen 21100 000 Piaster in den gleichen Zeit des Vor- fahres. DDeere Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldeubaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Erust Müller. Wohl in der holländischen Woll wie Baum⸗ Muſterung und Aushebung der Militärpflichtigen betr. Die Muſterung und Aushebung der Militär⸗ pflichttgen des Aushebungsbezirks Mannheim findet vom 2. Zanuar bis einſchließlich 18. Januar 1915 — jeweils 8 Uhr vormittags beginnend— in der Aula der Friedrichsſchuſe U 2(Eingaug— Haupt⸗ portal von der Neingſtraße) aus wie nachſtehend an⸗ gegeben ſtatt: Es haben zu erſcheinen: a) Aus dem ganzen Amtsbezirtk: Alle Rückſtändigen aus ſrüheren Fahren— d. h. vor dem fahre 1893 Geborenen am: Samstag, den 2. Jauuar 1915, vormittags 7½ Uhr b Aus der Stadt Mannheim nebſt Vororten: Die Militärpflichtegen folgender Jahrgänge, deren Familiennamen mit nachſtehendem Anfangs⸗ Huchſtaßben beginnt: Weburtsjahr 1898: A, B. C, D, E, F, G, H, J u. K am Samstag, den N 1915, vormittags Geburtsjahr 1893: IL., und? Geburtsjahr 1894: am Sonntag, den 5 Uhr. M. N, O, P,, N. 8S, P, Y, und Jaunuar 1915, vormittags ½% Ithr. „ P, E, E, G. Weburtsjahr 1394: H, J und am Montag, den 4. Jauuor 1915, vormittag⸗ 7½ Uhr. Geburtsjahr 16894: M und 8 am Dienstag. den 3. Jauuar 1915, vormittags 2½ Uhr. Geburtsjahr 1894: K,., O, P, Q, R, T, U, V, W. und 2 am Mittwoch, den 6. Jauuar 19135, vormittags 7½ Uhr. Geburtsjahr 1895: B und 0 am Donnerstag, den 17 Januar 1915, vormittags 7½ Uhr. Weburtsjahr 18305: H und 0 55 am Freitag, den Z. Jannar 1915, vormittags 7½ uhr. Geburtsjahr 1895: P, E, F und J am Samstag, den 97 9 1913, vormittags 7½ Uhr. Geburtsjahr 1895: K, N und 0 am Sonntag, den 10. Janugr 19135, vormlttags 71 7½ Uhr. Geburtsjahr 1995: L, P und R am Montag, den 11. Januar 1913, vormittags 7½ Uhr. Geburtsſahr ſügs: G und 9 am Dienßtag, den 12. Jannar 1915, vormittags 7½½ Uhr Geburtsfahr 1805: U und deren Namen mil Sch beginnen wie Schaaf—Schwörer! am Mittwoch, den 13. Januar 1915, vormittags 7½ Uhr. Geburtsjahr 1895:, V und s(die übrigen Namen wie Sahm bis Suhnt uſw.) am Donnerstag, den 116 Januarx 1915, vormittags 7½% Uhr. Geburtsjahr 1695: Weuünd 2 am Freitag, den 18. Jaunar 1915, vormittags 7½ Uhr. c Aus dem Laudbezirk: Sämtliche Pflichtige aus den Gemeinden: Geburtsjahr 1393, 1804 und 1895: Wallſtadt an Freitag, den 18. Jaunar 1915, vormittags 7½ lihr. Geburtsjahr 1893, 1894 und 1395: Ilpesheim, Neckarhauſen, Schriesheim und Seckenheim am Samstag, den 16. Januar 1915, vormittags 7½% Uhr. Geburtsfſahr 1693, 1694 und 1805: Ladenburg am Fonntag, den 17. Jannar 1915, vormittags 7% Ühr. Zu den vorſtehend angegebenen Terminen haben die Militärpflichtigen pünktlich, ſowte in reinlichem und güchternem Zuſtande zu eeſcheinen. Eine perſänliche Vorladung durch Karte an den einzelnen Mflichtigen erkolgt nicht. Hierauf wird ausdrücklich hingewieſen und hat ſich jeder Pflichtige uur nach dieſer öſfentlichen Vorladung zir richten. Wer durchſraukheitam Erſcheinen im Muſterungs⸗ termin verhindert iſt, hat ein ärztliches Zeugnis ſpäteſtens drei Tage vor dem Muſterungstermine hierßer einzureichen; das Zeugnis iſt durch die Po⸗ lizeibehörde beglaubigen zu laſſen, ſofern der aus⸗ zuſtellende Arzt nicht amtlich angeſtellt iſt. Die Beglaubigung der Zeuguiſſe erfolgt koſtenlos. Genütstranke, Vlödfinnige, Krüppel, Epilep⸗ titer uſw. können auf Grund der Vorlage eines dergrtigen ärztlichen Zeugniſſes pon dem perſönlichen Erſcheinen im Muſterungstermin befreit werden. Militärpftichtige, die zu den obengenaunten Ter⸗ minen nicht pünktlich oder überhaupt nicht erſcheinen werden, ſoſern ſie nicht hadurch zugleich eine härtere Straſe verwirkt haben, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft,(8 26, Ziffer 7. Wehrordnung.) Wer in böswilliger Abſicht zu dent Termin nicht erſcheint, hat ſeine ſofortige Feſtnahme, Be⸗ handlung als unſicherer Dienſtpflichtiger und ſo⸗ ſortiger Einſtellung zu gewärtigen. Die Militärpflichtigen der Jahrgänge 1893 und 1801 haben ihre Loſungs⸗ bezw, Muſterungsausweiſe die des Jahrganges 1895 ihre Anmelbdebeſcheinigungen mitzubringen. Mannheim, den 24. Dezember 1914. Der Zivilporſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebzungebezirks Maunheim. * 28 7 Katholiſche Gemeinde. Dienstag, den 29. Dezember 1914. Jeſuitenkirche. ſ½10 Uhr Seelenamt für deu Zoll⸗ beamten Engelbert Knörzer,— Abends ½8 Uhr Au⸗ dacht für Heer und Vaterland mit Segen. Ernennungen, Berſetzungen, Zuruheſetzungen ze. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſen H bis K ſowie Exnennnugen, W etc, der nichtetat⸗ mäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Inuern. Großh. Berwaltungshof. Beamteneigenſchaft verliehen: den Wärterinnen Anna Heiny, Stefanie Müller, Ottilie Vögtle, Marie Fecht und Augelika Sim⸗ mendinger bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Konſtanz. Ans dem Bereiche des Großh. Miniſterinms der Finanzeu. Staatseiſenbahnverwaltung. Ernannt: zu Lokomotivführern: die Reſerveführer: Albert Berblinger in Offenburg, Alois Hintennach im Mannheim, Franz Iſele in Mann⸗ heim; zum Amtsdiener: Lademeiſter Alois Blum in Bühl. Gtatmäßig angeſtellt: als Lokomotipführer: Franz Honſtetter in Kon⸗ ſtang, Adolf Reſtle in Mannheim, Albert Karle in Freiburg, Albert Neckermann in Lauda. Vertragsmäßig aufgenommen: als Bahn⸗ und Weichenwärter: Adam Jakob von Seckenheim, Johann Thoma von Altenſchwand, Ernſt Eſſig von Illingen(Württemberg), Wilhelm Rüdel von Kocherſteinsfeld(Württemberg), Georg n van Neckarzimmern, Adam Frank von 5 Friedrich Röſch von Oftersheim, Karl * Todes-An Gestern verschied nach längerem unser langjähriger Buchhalter, Herr Jacob Wir verlieren in dem Dahingese kreuen Mitarbeiter von des Andenken bewahren werden. 1914. Mannheim, 28. Dezember 5 unser Bürochef Herr Jacob Buchhalter. Wir werden dem Verstorbenen, seinen Eifer und Pflichterfülſung ei Die Beamten d Zigarrenfabriken. Danksagun schwer betroffenen Verluste, sprechen empfundenen Danłk aus. Die Familie Luise Kett zeige. dyer ausserordentlicher 10484 .i N chiedenen einen Pflichter- Ankau SS füllung und Arbeitskraft, dem wir stets ein ehren- Loewe Eschellmann Zigarrenfabriken. Jodes⸗Anzeige. Nach langem schwerem Leiden verschied gestern 8 8 ayer war, stets ein treues Andenken bewahren. Mannhbeim, den 28. Dezember 1914. Firma Loewe O Eschellmann Für die uns in so reichem Masse bewiesene Anteil⸗ nahme, sowie für die vielen Bſumenspenden bei dem uns so trauernden Hinterbliebenen: Q zur Hauptpoſt 3 Zwanzig⸗ ntarkſcheine Derehrl. Fin⸗ der wird geb. dieſeb. Q 4, 20 part.geg. g. Belohng. abzug. 10496 schweren Leiden Verloren vom Schloß bis Trinkhalle(.Park) blaues Sammettäſchchen mit weißen Perleu vernäht u. 2Poprtem. m. Juhalt.Geg. g. Belohng. abzug. G 7. 39. Jebe welche aßgelegte Kleider hat, wende ſich an 96574 Wue. Küßn, 6 4, 4 Bezahlt beſ. hohe Preiſe. alle für i Heeresbedarf in Frage kommenden 5 Nahrungs⸗ und Genuß Mittel in großen Poſten. zemuſterte Offerten zitäußerſtenßßreiſen an 97766 C. E. Weiß Veil-Leopoldshöhe (Baden). — 0 kteagene Kleider, Schuhe und Möbel kauft zu den höchſten Preiſen. 97352 Fran Starkand, 36. Krieg u. Frieden! bezahle ich hohe Preiſe 2 für getragene Kleider Goldkorn, R 3, 5. Aufruf. An die geehrt.Herrſchaften. Da zur Zeit gr. Nachfrage nach ſämtl. getr. Kleidern, ſpeziell Damenkleider und Schußhe, bezahle beſonders gute Preiſe. 96128 Frau Mautel, G 3, 2 Narte oder Telephou 3381. dler uns durch n gutes Vorbiſd ET S· Wir hiermit tief- 10510 18 2 + Aeiſchleansportgeſchäft für Stadt.hafen und Umgebung gebe ich krank⸗ heitshalber ab. Geſchäft iſt prima. Näh. K. Deuhle K. hafen Frankenthaler⸗ ſtr. 79, Tel. 1191. 10485 ler Wwe. Den Heldentod fürs Vaterland starb am 22. November bei einem Sturmangriff auf Ablain-St. Na-⸗ — zülre unser geliebter hofftnungs voller Sohu, Bruder, Schwager, Onkel, Nefle und Enkel Kriegsfreiwilliger Fritz Dürr Seminarist. Mannbeim, 28, Dezember 1914. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen Famille touls Büer. Verſetzt Zugſ. Wagenwärter Georg Haas in nach Singen, die Lokomotivheizer Heinrich! Hammrich und Leonhard ſämtliche in Lauda nach Königheim, Georg Heiß in Neckarelg nach Mosbach. Zuruhegeſetzt: wegen leidender Geſundheit, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte: Zugmeiſter Julius Riede in Konſtanz; bis zur Wiederherſtel⸗ lung ſeiner Geſundheit: Bahnwärter Ludwig Witt⸗ mann auf Wartſt. 78 der Hauptbahn. Gntlaſſen: Eiſenbahnaſſiſtent Hermann Damnitz in Meß⸗ kirch(lauf Kündigung). Geſtorben: Lokomotipheizer Albert Faller in Freiburg, am 3. Dezember 1914, Wagenaufſchreiber Ferdinand Schreiber in Mannheim, am 7. Dezember 1914, Reſerveführer Joſeph Kreis in Walldürn, am 13. Dezember 1914. Mengen Iſidor Mohr, Umminger, Schaffner Aus dem Großherzogtum. p. Plankſtadt, 26. Deg. An einem Nußkern erſtickt iſt das einundeinhalb Jahre alte Töchter⸗ chen Frida des Fabrikarbeiters Heinrich Mitſch bon hier. Das Kind hatte den Kern verſchluckt, der ihm im Halſe ſtecken blieb und zu einem qual⸗ vollen Tode führte. AͤKarlsruhe, 27. Dez. In dankbarer An⸗ erkennung der bisherigen bewunderungswürdi⸗ den Leiſteengen unferer Flotte, beſchloß der hie⸗ Schlefziumer⸗Erichlung wenig gebraucht preisw. zu verkaufen. 97631 Arte Aberez B. Spelsezimmer dkl. Eichen, gute Auskf., des Krieges wegen sel- ten billig. 97235 H. Schwalbach Söhne B 7, 4,(kein Laden). Zwangsverſteigerung. Dienstag, 29. Dez. 1914, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Rheinau auf dem Marktplatz gegen bare ZahlungimVollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Kommode und 1Sofa. Mannheim, 27. Dez. 1914. Haag, Gerichtsvollzteher. 2 port. Logenpläßze wegen Trauerfall abzugeb. Offerten unier Nr. 10500 an die Exped. d. Bl. erb. Nuchhilfeunterricht ert. gewiſſenh. Primaner. Zuſchriften unt. Nr. 10490 an die Exp. dieſ. Blattes. Dickrüben zu verkaufen, per Zentner frei Mannheim 80 Pfg., ab Rheininſel 35 Pfg. Peter Dehus Rheininſel Nr. 6, Sandhofen. ſige Stadtrat, die Summ zuſtändigen Stelle als Liebesgabe für die Marinemannſchaften zur Verfügung zu ſtellen. Davon ſoll ein noch zu beſtimmender Teil der tapferen Beſatzung des Patenſchiffes der Stadt, des kleinen Kreuzers„Karlsruhe“ bezw. deren Angehörigen zugewendet werden, 4* eeeeeeee, —27 * Briefkaſten. Laugjähriger Abonnent. 1. Am geeignetſten wäre wohl der unt Kreis Solingen, die Gegend von Bergiſch⸗Neukirchen, Leichlingen uſw. 2. Bei fabrikmäßiger Herſtellung iſt der Maſchinenbetrieb unerläßlich. 3. Waſſer muß natürlich in gewiſſen ſtets zur Verfügung ſtehen. 4. Ohne Mengen gründliche Kenntniſſe kann das Unternehmen nicht blühen. Am zweckmäßigſten wird ein Kurſus im Kgl. Inſtitut zu Geiſenheim am Rhein durch⸗ gemacht. 5. Kapital iſt erforderlich, wenn auch nicht in ſonderlich hohem Maße. Kaninchen 40. Die Felle werden ſorgfältig von allen Fleiſchteilen gereinigt. Dann wird die In⸗ nenſeite(Fleiſchſeite) dicht mit Salz beſtreut, zu⸗ ſammengeklappt(Haare nach außen) und das Fell in einen ſeuchten Keller gelegt, wo man es täglich wendet(Haare ſtets nach außen) damit es nicht ſchimmelt. Nach etwa 10 Tagen beſtreut man die Innenſeite mit Alaun und verfährt abermals wie oben. Nach weiteren 10 bis 12 Tagen wird der e von 5000 Mark der Weberichuß an Alaun urit Sanzwaffer abgewafchen, Einquartierun bei 39598 beſter Verpflegung wird wieder augenommen. Arkadenhof. Telephon 1228. geübte, Mage sofort melden dei O. Mix, Industriestr. 10. 9590 Für das kaufmänniſche Bürbeinephieſigen großen 5 Fabrik zum ſofortigen Metgesnehe 5 Eintriti jüngerer, zuverl.. Kaufmann viel auf Reiſen ſucht auf 1. Januar gut möbliertes Zimmer bei aufmerkſamer Bedienung, Offerten unter Nr. 10491 an die Expedition d. Möbl. Zim. m. Frühſtite in d. Nähe d. Mühlauha, zu miet. geſ. Off. m. Preis Au. Nx. 97767 an die Exped. Laufmaun flotter Rechner, mit ſchöner Handſchrift zur Aushilfe geſucht. Offerten mit Zeugnis⸗ abſchriften, ſowie Gehalts⸗ angaben an die Expedition dieſes Bl. unt. Nr. 97771 erbeten. 5—.— Fleißiges Mädchen, das auch kochen kann, per 1. Jan. 15geſ. U 6, 16,1 Tr. 10478 Tüchtis. 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Ebendaſelbſt: Anton Bauer, Louis Greiner Sohn.— Loufs Geit⸗ ner.— Greiner Matzen Sohn, Adolf. Max Greimer. Mauſchel. 5 Abounent E. H. Graf Miezonsti wurde an 18. Oktober 1869 gebpren.