Abonmement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Nck..42 pro Nuartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Zuſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Telegramm⸗KAdreſſe: „General⸗Anzeiger Rannheim“ Telephon⸗NRummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung..... 341 Redaßtionn Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.... 218 u. 7569 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und um ebung Eigenes edutlonsbetern in verun Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Klendd! 10 nachmittags 3 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Titeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Cechniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. er — Nr. 31. Mannheim. Montag. 18. Januar 1915. 0 Abendblatt.) Reue Erfolge bei Albert und in den Argonnen. WeB. Großes Hauptquartier, 18. Januar.(Amtlich). In der Gegend Nieuport nnur Artillerie kampf. Feindliche Angriffsbewegungen ſind in den letzten Tagen nicht wahr ge⸗ nommen worden. An der Küſte wurden an mehreren Stellen engliſche Minen angeſchwemmt. Bei La Boiffſelle nördöſtlich Albert warfen unſere Cruppen im Bajonett⸗Angriff Franzoſen, die ſich im Kirchhofe und im Gehöft ſüdweſtlich davon wieder feſtgeſetzt hatten, heraus und machten 3 Offi⸗ ziere und 1Joo Mann zu Ge⸗ Im Argonnenwald wurden meh⸗ rere franzöfiſche Sräben erobert, die franzöſiſchen Beſatzungen faſt aufgerieben. Ein Angriff der Fran⸗ zoſen auf unſere Stellung nordweſtlich Pont⸗A-Mouſſon führte auf einer Höhe 2Kilometer ſüdlich Vilcen bis in unſere Stellung. Der Kampf dauert noch an. In den Vogeſen und im Ober⸗ ellaß herrſcht ſtarkes Schneetreiben und Nebel, das die Gefechtstätigkeit La Boiſſelle iſt in den letzten Wochen heiß umfämpft worden. Nach dem Generalſtabs⸗ 7 vom 16. wurde das Gehöft von La Boiſſelle nordöſtlich Albert von den Deutſchen zerſtört und von Franzoſen geſäubelt. Franzoſen haben ſich in der Nähe HMals feſtgeſetzt, ſind aber auch aus die ede en n tellungen vertrieben worden. Durch de eſe folgreichen deutſchen Vorſtöße iſt der An 5 auf Albert ſelbſt weſentlich gefördert worden. Mbert liegt etwa 40 Km. ſüdlich Arras. inere 855 Aufmerkſamleit ziehen auch heute wieder die Kämpfe im Argonnenwald auf ich, wiederum ſind mehrere franzöſiſche Gräben ercbert, die ſeindlichen Beſatzungen naheeu auf⸗ gerieben worden Bei Soiſſons ſcheint Rhe u herrſchen, aber keine Ruhe herrſcht in Paris wegen Soiſſons. Man zittert in der Haupt⸗ ſtadt vor angeblich ſen neuen Ve rſtärkungen, die General von Kluck erhalten habe, und fürchtet, er 8 5 eine neue große Feldſchlacht liefern. Der Schlag hat die Franzoſen offenbar hart gegtroffen und beſchäftigt ihre Phantaſie in der beängſtigendſten Weiſe. die Kämpfe bei Solſſons. vermutungen unſerer Feinde. DORotterdam, 18. Jan.(Von unſerem Mitarbeiter.) Aus Paris wird den engliſchen Blättern gemeldet, daß man dort erfahren hat, ie Verſtärkungen die der General von 80 hat, und mit denen er im Nord. e Welt im Kriege. bekanntlich einen glänzenden Sieg errangen) Die Beha nolung Ser Deut⸗ ſſchen und Iren in Amerika zuſtande zu brin⸗ aus friſchen Truppen beſtand, die nicht von ſchen in Marekko. gen, merklich an Boden gewinnen. Dieſe Or⸗ einer anderen Front geholt worden waren. 2 2143, 19. Jan.(Von unſ. Berl. Bur.) ganiſativn will die Regierung zwingen ihre Ian. T Anf, Werl. Bur. 5 18 25 Die Bundesgenoſſen 9 55 daraus, daß die Die durch die neuerliche Verurteilung vorſichtige Neutralität fahren zu laſſen. Die 1333 1* 15 5— 2. Deutſchen große erſtärk ung— zweier Deutſcher in Marokko wieder in ſo pein⸗ 9 Anzeichen nehmen auch zu, daß die Propa- af d, licher Weiſe aktuell gewordene Frage der Be⸗ erhalten haben und eine neue Feld⸗ dder halten haber e handlung der deutſchen Staatsangehörigen in g ſchlacht biefern wollen. 5 Marokko iſt fortgeſetzt Gegenſtand weiterer hung des Prüſidenten Wilſon, eine unpar⸗ Maßnahmen ſeſtens der deutſchen Reg ierung 143575 145 8 235 11 5 9, teiiſche Neutralität zu bewahren, werde er⸗ Franzöſiſche Derſchleierungs⸗ die ohne Unterl laß bei allen nur irgendwie in 0 80 verſuche. Betracht kommenden Fällen ſbrer entſchie⸗ ſchwert, meint das Blatt, und macht dabei dem 8 ben Abſicht. Ausdruck gibt, daß für das Präſidenten zahlreiche Verbeugungen. Die m. Köln, 18. Jan.(Priv.⸗Telegr.) Die Verhalten der franzöſiſchen Rel in 3z l1 D Aus 7 85 Marokko ſeinerzeit ernſteſte Rechenſchaft Vorſtellungeſt det Deulſchen, die Aüsfußt ben 78 Zta.“ meldet 9 ban⸗Gfiſche „Köln. Ztg.“ meldet von der franzöbſiſchen rn d erden wird Die amllicen Kriegsmaterial an die Bundesgenoſſen zu ver⸗ Grenze: Die franzöſiſ ch e 3 enſur hat Stellen teilen genau die Empſindung des deut⸗ bieten, weiſt er ſtreng zurück und iſt feſt ent⸗ 2— 1* 2 che 5— die deutſche amtliche Mitteilung 01 5 1 ſchloſſen keinenn Drucke nachzugeben. Trotz⸗ 715 7 8 bei Spiſſ 2 5 85 über die Niederlage der Flanzoſen Soiſſons a gierung. Auch ſie haben das Gefühl, daß dem kann man die Erfolge der deutſchen Agt⸗ 15 Angat 5 0 5 5 e verſtümmelt, indem ſie dic Angaben der es eine ganz niedrige und gemeine Be⸗ fativn nicht e auch ſpielt der Ein⸗ franzöſiſchen Verluſte an Toten, Gefangenen und are 1 ung iſt, die unſe 11 rüder in fluß des Deutſchen Kaiſers auf 85 5 Kriegsmaterial herausgeſtrichen hat. Mar rdulden m üfſen. Es iſt für ne eh Die franzöſiſchen B Uchen die Nieder⸗ Stefſen ter Aanf 5 Die franzöſiſchen Blätter ſuchen die Nieder⸗ Stellen 0 1 75 70 85 uche BBFFVVF 5 anden, wiederum von dem„iriſchen Kafſerchor“ unter lage dadurch zu verſchleiern, daß ſie ſie als en⸗ der of 30 ſche Preſtige in Murokko 9 allen Am zu ſchädigen, ſtützt werden. fachen bede utungsloſen Rückzug hin ellen, den Der 75 Hauptpunkt bei einer dipiematiſchen Be⸗ pres 8 E i befürch nur das den Nachſchulb verhindernde Anſchwellen Fandlüng ber Frage iſt nun alerdings der Faß der Kortabundret der Fimes befee mit einem Wort kommende eng der Aisne verurſacht hat, Man könnte, ſo ſucht ed 99 0 ee igegen in ſch Sc0 5 6 ewahrſam hahen, während in Frankreich ameri anif 8 wierig eiten. 8 1 5 8 der„Figaro“ über die Niederlage hinweg⸗ 120000 Deutſche gegebenenfalls Opfer einer zutäuſchen, da wir von unſeren O Operationen Repreſfalſen Politik werden könnten Dodurch 1 kein poſitives Ergebnis erwarieten und der Vor- aber wird in keiner Weſſe die Entſchiedenheit 1 Ahr n Mit Eügland. 85 Hen Brokeſt 5 NU teil der Deutſchen negativ iſt, ſie als gleich⸗ ſchen Mecern 10 50 85 0 17 5 0 10 de* erka E Orläu⸗-( wertig betrachten. 2 figen Maßnahm dent beein t. Erſcheinungen 2 2 1 242 WIB. Paris, 8.(Nichtamtt Da 5 Arteile militärif ſcher Sach⸗ Mobiliar des Sberſt⸗ Sltrant 95 11 Ser De ulſchenhhe 139. 0 verſtänd diger. feld iſt beſchlagnahmt worden. Die D eutſchenhetze zeitigt wieder ihre gemeinen — Erſcheinungen. Es ſind, wie die 8% die Berlin, 18. Jan. Der mil täriſch: Mit⸗ Die Ichla jichten 1 Oſt en. ſich 31 er ſaubern Arbeit mit Wonn arbeiter des„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ Oſle Beharrlichkeit hergibt, in einzelnen Gaß ſchreibt den Kämpfen ßei Soiſſons eine mehr Der deutſehe K Tagesbericht. deutſche und öſtercelch ifche Kel vieder angenommen worden, und darauf als gewöhnliche Bedeutun z Er 55 wieder aungenom 5 5 8 195 Sroßßes Hauptquartier, gann eine Angeberei, gefolgt von einer weiſt auf die unannehmbare franehſiſche Dar⸗ Betätigung von Gewerkvere nen, engl ſch ſtellung hin, daß die weggeſchwemmten Brüclen Kellnern und andern Intereſſentengruppen. den Rückzug veranlaßt hätten, denn age üher 12 5En iſt d gt 5 beh auple el, hier und da ſeien die ber⸗ die Aisne keine Verſtärkungen geſandt werden peran anden Im bre baßten Kellner, nur zeitweilig entlaſſen wer lonnten, wie konnten da jenſcits der Ai e ſuchten die N las die behördliche rlabne lun Bet en dee de eeee 27n Gaſthoſes erneuert ſei. Allein, es ſeh ſtehend e Truppen ſich zurücziehen? Auch die Abſchnitt bei 5, liſchen Kellnern, und man gibt! bahee 5 franzöſiſche Behauptung, daß dieſer Teilerfolg eanow vorz 715 5 wie e heranz ubilden ſelen nicht auf die Totaloperationen rückwirlen könne, wurden aber 2 4e 1K5 * 115 1175 Ra urückg en. In Sebiſche 17 59585 hier gepaart. ſei unannehmbar. Jedenfalls ſei die franzö⸗ 15 er Weichſel h f 85 985 2 1 hſel hat ſich. nicht F ſo Aeiche iſt, 15 viaſell 1 ffenſive nicht nur mißaln⸗t. ſon⸗ ö be⸗ ch 85 15 0 15 f 1 15 ereignet. ſchen oder ihre Erzeugniſſe zu erſezen. Es war ern habe einer 18 genen&. ſbe H eeresleitun g. dieſer T Tage in der 7 Times“ der Regierung zuge⸗ genangri ffherbeigeführt. 5 ſehl worden, ſie ſei ſäumig in der Förderung der Das holländiſche Blatt„Het Vaterlond“ Die Wirg i ein 8, bes Big neuen b 5 15 ieh 1 0 5 15 5 Da⸗ f fluß des 8 rauf erhält das Blatt jetzt eine Erllärung von ſchreibt; Die 9 8 Anien ſch durchzieht das Gouvernement P. Ozk. NRa benne wanlgekenbe Seite, 1910 dieſer Tage bei größer zu ſein, als es ſich aufeun 85 den auß unſerer Karte wo) lie⸗ dem Handelsami zur Prüfung dieſer Fraze ein⸗ Berichten ſchließen ließ, größer, was das ver⸗ 8 deut en geſegter Intereſſentenausſchuß Aor die Wir⸗ lorene Terrain angeht, und größer vielle icht auch Erenze, in ſüdweſtlicter von Mlaua. einer Aufſorderung der Beteiligten zur in den Folgen. Gründung neuer un gen beraten habe, aber noch zu keinem Beſch luß gekonmnen ſei. Die 8 mtehr Die ꝛwe Nn 11 0 bei Wbern den At Ameri ze und En Regierung werde aber nich unterlaſſen, den Be⸗ Deutſchen gegenübers ehen, wird von dem„N. 8 ſchlüſſe en des Aus Sſchuſſes Folge z geben, guch Rotterdamſche Courant“ beſtätigt. Die Bevöl⸗ Reommens⸗ Beri Wicklungen“ wena ſie ungünſtig ſeien. Den Erſolg hält man kerung wohne, ſoweit ſie in der Stadt zurück⸗ 17 Rotterdam, 18. Jan.(Von unſerm alſo noch nicht für ſicher. zeblieben ſei, in den Kellern.[Mitarbeiter). Die Times bringt ein langes 8 8 15 Schwierige Lage der Telegramm aus Waſhington, in dem im— Die Garibalsianer gegenſatz zu den anderen amerikaniſchen Be⸗ engliſchen Landwi irtſchaft. ORotterdam, 18. Jan.(Von unſerem bchen der Londoner Blätte* ein recht peſ⸗ Die engliſche Landwürlſchaſt beft indet ſich in Mitarbeites). Das R i miſtiſcher Tou über die amerika⸗ einer ſchwierigen Lage. Die„Times“ ic dar, niſche Stimmung gegen England daß ihr ſeit Ausbrüch des Krieges viele Leute Rom: Etliche Italiener, die als Freiwillige 25 durch die W. Ferbung ent onen worden ſe⸗ nach Frankreich gehen wollten, wurden deshalb angeſchlagen wird. Es wird darin auch zu. Rufgnezttes gdentzogen worden ſeſen. 7 t, wurden de I0n Altfang Hätten die ihre Arbeiter „8 . auf italieniſchem Boden verhaftet, und ſind daß ie J mertka mer im da Heer von dem Gericht von Anzong mit lobender Be⸗ 0 Kri cht auf Seiten gründung freigeſprochen worden. Viele Gari⸗ n der Depeſche heißt es zuneh⸗ baldianer haben ſich wieder nach Frankreich 8 5 1 begeben. Riciotti Garibaldi erklärte, er mende Aszeicen vorhanden ſeien, daß die* würde, wenn 8 rz ſtreugungen der deutſchen Propaganda 18 ee Drdeiſatien der 2 ganda gründlich betrieben wird. Die Bemü⸗ en Kongrſatztglieder eine große Nolle, die 2. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 18. Januar 1915 ſondern wenn möglich ausdehnen müßten. Schon in gewöhnlichen Zeiten jedoch hätten die Land⸗ wirte knapp Leute genug, jetzt aber werde es ihnen beſonders ſchwer fallen, Erſatz für die bei den Fahnen ſtehenden Männer zu finden. Aus einzelnen ländlichen Bezirken des eigentlichen Englands ſei ein Zehntel der wehrfähigen Män⸗ ner unter den Waffen. Wie dieſer Not ab⸗ helfen? Das Blatt regt an, es möge von maß⸗ gebender Stelle den Landwirten bedeutet werden, wie ſie ſich zur Werbung ſtellen ſollten, und an⸗ derſeits ſchlügt es vor, da Erſutzkräfte aus Bel⸗ gien auch nur in geringem Maße zu haben ſeien, im Frühjahr und Sommer nach deutſchem Vor⸗ bild die heranwachſende Jugend unter Lockerung der geſetzlichen Schulordnung bei der Beſtellung der Felder und der Ernte zu beſchäftigen. Die Türkei im Kriege. Die Kämpfe bei Sarykamiſch. WTB. Konſtantinopel, 18. Januar. (Nichtamtlich). Die„Agence Milli“ meldet: Wir ſind ermächtigt, formell die ruſſiſchen Ver⸗ leumdungen zu dementieren, daß die türki⸗ ſchen Truppen in dem Kampf bei Sary⸗ kamiſch Grauſamkeiten begangen haben, Verbrechen, Gewalttätigkeiten und Plünde⸗ rungen verübt und alles, was ruſſiſch und armeniſch, ganz vernichtet hätten. Die ganze Welt weiß, daß die Ruſſen mit unglaublichem Zynismus anderen die ungeſetzlichen Hand⸗ lungen in die Schuhe ſchieben, die ſie ſelbſt be⸗ gehen, wie ſie das durch ihr Verhalten auf den verſchiedenen Schlachtfeldern gezeigt haben. Wir ſtellen feſt, daß die muſelmaniſche und chriſtliche Bevöl kerung des Kaukaſus das türkiſche Seer als wahre Befreier aufnimmt. (Agence Milli iſt gegenwärtig die Bezeich⸗ nung der offiziöſen türkiſchen Telegraphen⸗ agentur, früher„Agence Ottomane“). Baron Burian. tz. Wien, 15. Januar. In dem prächtigen Palaſte auf dem Wiener Ballhausplatze zieht nun ein neuer Mann ein: Stephan Freiherr von Burian. Der Rücktritt des öſterreichiſch⸗ungariſchen Miniſters des Aeußern Grafen Berchtold iſt ſelbſt für gut⸗ unterrichtete Leute überraſchend erfolgt. Die verſchiedenen Audienzen in Schönbrunn haben zwar die Aufmerkſamkeit auf ſich gezogen und verraten, daß etwas Außerordentliches im Gange ſei, aber an einen Miniſterwechſel dachte man zunächſt nicht. Als Mittwoch in der Früte die erſten Gerüchte aufflatterten, ſtießen ſie vorerſt auf ungläubige Ablehnung. Bald konnte man jedoch im Miniſterium desAeußern die Beſtätigung erhalten, und die Abendaus⸗ gabe des„Fremdenblatt“, die nach zwei Uhr erſcheint, brachte bereits die amtliche Kund⸗ machung. Doch bei dieſer einen Ueberraſchung blieb es nicht. In Ungarn war ſeit geraumer Zeit die Anſicht verbreitet, daß Graf Stephan Tisza der Nachfolger des Grafen Berchtold ſein werde Auch in Oeſterreich hatte man ſich ſchon mit dieſem Gedanken vertraut gemacht. Gewiß, es ſteht außer Zweifel, daß Kaiſer Franz Joſef dem ungariſchen Miniſterpräſi⸗ denten das Anerbieten machte, jene Verände⸗ rung des Wirkungskreiſes vorzunehmen, die einſt Graf Julius Andraſſy ſchweren Herzens vollführte und die ſeinen Ruhm und für die Habsburgermonarchie manchen Segen begrün⸗ dete. Es iſt nicht bekannt, mit welchen Grün⸗ den Graf Stephan Tisza den ſchmeichelhaften Antrag für die Gegenwart ablehnte. Jeden⸗ falls aber hat er dafür geſorgt, daß ein Mann ſchwierigen Poſten geſtellt werde. Baron Bu⸗ rian iſt nicht nur Ungar, ſondern er hat bis zum letzten Augenblick als Vertreter der unga⸗ riſchen Regierung in Wien, als ſogenannter Miniſter am kaiſerlichen und königlichen Hof⸗ lager eine politiſch nicht ganz unbedeutende Rolle geſpielt. Bereits vor drei Jahren, als Graf Aehrenthal von ſeinem ſchweren Siech⸗ tum heimgeſucht wurde, ſollte Baron Burian das Amt übernehmen, das einſt Kaunitz, Met⸗ ternich, Schwarzenberg, Andraſſy bekleideten. Graf Aehrenthal ſah in ihm ſeinen berufenen achfolger und ſchlug deſſen Ernennung dem Kaiſer vor. In Schönbrunn war man auch bereit, auf den Vorſchlag einzugehen; Baron Burian genoß nicht nur ſeit Jahrzehnten das beſondere Vertrauen des Monarchen, ſondern er war überdies als Schwiegerſohn des Ba⸗ rons Fejervary der Gunſt des Herrſchers ſicher. Allein der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand erhob Einſpruch, und Graf Aehrenthal empfahl nun den Grafen Berch⸗ told, der ſich zwar weigerte, die ſchwere Bürde auf ſich zu nehmen, ſchließlich aber doch ſeine Einwilligung gab. In der Ernennung des Barons Burian zum Miniſter des Aeußern kommt alſo in gewiſſem Sinne die Vollſtreck⸗ ung des politiſchen Teſtamentes zur Geltung, das einer der beſten Staatsmänner Oeſter⸗ reich⸗Ungarns hinterlaſſen hat. Und noch ein anderer Umſtand muß angeführt werden. Der Nachfolger des Grafen Berchtold war faſt ein Jahrzehnt lang Reichsfinanzminiſter und da⸗ mit oberſter Chef der Verwaltung Bosniens und der Herzegowina. Von Freiherrn von Burian rührten die eingehenden Denkſchriften an Kaiſer Franz Joſef und an den Grafen Aehrenthal her, die den Anſtoß zur Umwand⸗ lung der Okkupation in eine Annexion gegeben haben. Der geſchulte Diplomat und Politiker erkannte eben die Stimmungsänderung, die ſich auf der Balkanhalbinſel vorbereitete und von Rußland eifrig genährt wurde; er ſah die tiefgehenden Folgen der türkiſchen Revolution voraus und wollte Bosnien und die Herzego⸗ wina vor dem heranbrechenden Sturm ge⸗ ſchützt wiſſen. Baron Burian iſt ein zurückhaltender, ver⸗ ſchloſſener Mann, deſſen Grundzug aber trotz⸗ denn ein verläßliches Wohlwollen bildet. Er hen deshalb auch viele Freunde, denen er gern Vertrauen entgegenbringt, und ſeine Bezie⸗ hungen zur Preſſe waren immer von einer hohen Wertſchätzung der öffentlichen Meinung getragen. Baron Burian iſt wohl der Spröß⸗ ling einer ungariſchen Adelsfamilie, aber er hat ſeine Ausbildung an der orientaliſchen Akademie in Wien genoſſen und dann den Norden und Oſten Europas wie wenig andere kennen gelernt. Wichtig war ſeine langjährige Verwendung im Konſulardienſte, denn dieſe Betätigung ließ ihn gleichſam die wirtſchaft⸗ lichen Vorausſetzungen und Folgen der Politik genauer ſtudieren. Der Reihe nach fand er in Alexandrien, Bukareſt, Belgrad und Sofia Verwendung. In der Zeit, in der die panfla⸗ wiſtiſchen Umtriebe in Rußland außerordent⸗ lich an Kraft gewannen, wirkte er als Gene⸗ ral⸗Konſul in Moskau. Seine eingehenden, von Sachkenntnis und Scharfblick zeugenden Berichte fanden damals in Wien berechtigte Aufmerkſamkeit. Von Moskau ging es nach Sofia, wo Baron Burian die diplomatiſchen Geſchäfte Oeſterreich⸗-Ungarns beſorgte; nach einer kurzen Verwendung in Stuttgart er⸗ folgte 1897 die Berufung auf den Geſandt⸗ ſchaftspoſten in Athen. Der Staatsmann hatte alſo reiche Gelegenheit, Erfahrungen zu ſam⸗ ſeines Vertrauens in ſchwieriger Zeit auf den meln, die einem ö5ſterreichiſch⸗ungariſchen Miniſter des Aeußern ſehr zuſtatten kommen müſſen, ja die geradezu die Vorbedingung für eine erfolgreiche Wirkſamkeit bilden. Die vierundſechzig Jahre drücken den Nach⸗ folger des Grafen Berchtold wahrlich nicht. Er, SOyf; iſt von einer ſeltenen Friſche, und der mismus, der ihn erfüllt, wird ihm des Amtes erträglicher machen. Baron Buriar die Laf — rmältonen für die ungariſche Regierung ein⸗ zuholen; er wurde auch mehrmals vom Kaiſe Franz Joſef zu Rate gezogen. Er braucht ſic deshalb nicht erſt einzuarbeiten, ſondern e kann ſogleich in die Geſchäftsführung eingrei⸗ fen. Noch iſt nicht der Augen gekommen, über die Politik des neuen Mannes zu ſprechen. Soviel kann jedoch mit aller Be⸗ ſtattgefunden, die Richtung aber bleibt unver⸗ eindert. Das gilt vor allem für das auf der Schlachtfeldern gekräftigte Bündnis mit den Deutſchen Reiche, das unverrückbar im Mittel punkte aller Erwägungen ſteht und ſtehen muß. Zeit, in der die Armeeführer in der erſten Reihe wirken und den tiefſten Einfluß auf di Geſtaltung der Zukunft nehmen. bleibt für die Diplomaten auch in der Gegen⸗ wart eine wichtige Arbeit übrig, und gerade 1 die nächſten Wochen werden möglicherweiſe be⸗ deutſam ſein. Baron Burian wird es ſich an⸗ gelegen ſein laſſen, mit den für Oeſterreich⸗ Ungarn in Betracht kommenden neutralen Staaten das beſte Einvernehmen zu pflegen und ſich gleich dem Grafen Berchtold bemühen, ſowohl in Rom als in Bukareſt klar zu machen, daß die Habsburgermonarchie ein guter Nach⸗ bar war und bleiben will, während die Drei⸗ mächtegruppe manchesmal Wechſel ausgeſtellt, ſie jedoch nie eingelöſt hat. Graf Berchtold wird nun endlich jene Ruhe finden, nach der er ſich bereits ſo ſehr ſehnte, als er den Botſchafterpoſten in St. Petersburg verließ. Drei Jahre ſtand er an der Spitze des auswärtigen Amtes, drei Jahre bloß. Aber es waren im vollſten Sinne des Worte Kriegsjahre, die nicht zweifach, ſondern zehn⸗ fach gelten. Von dem beſten Willen beſeelt, frei von jedem ſtreberiſchen Ehrgeiz, doch von einer ſeltenen Gewiſſenhaftigkeit und Opfer⸗ freudigkeit geleitet, hielt er den Stürmen ſtand, die über Europa hinbrauſten. Sein Traum war eine Friedenspolitik, die Meh⸗ rung des Anſehens in ſtillen Tagen. Es kam anders; Rußland und England ſchürten und ſchürten, bis das Feuer lichterloh aufſchlug. Es iſt jetzt noch nicht die Stunde gekommen, das Bild dieſes Staatsmannes zu zeichnen. Vielleicht iſt es uns vergönnt, in einem näch⸗ ſten Artikel von dem Manne zu reden, der viel⸗ fach verkannt wurde. Graf Berchtold ſcheidet ruhigen Gewiſſens. Er gehörte nicht zu der Sorte der Greys, Iswolskis, Delcaſſés, denn er war ein pflichttreuer, ſeiner Verantwortung voll bewußter Miniſter. * Keine Aenderung des Kurſes. WTB. Wien, 18. Jan.(Nichtamtlich). Der neue Miniſter des Aeußern nahm heute Vor⸗ mittag die Vorſtellung der Beamtenſchaft des Miniſterium des Aeußern entgegen⸗ wobei er in Erwiderung auf eine Begrüßungsdepeſche des Sektionschefs, des Grafen Forgach, ſagte: In einer ſturmbewegten Zeit, welche in die Geſchichte der Zeit tief eingreife, werde die Arbeit unentwegt weiter gehen mit der Be⸗ Wohl befinden wir uns jetzt in einer ſa Dennoch Er 2 0 4 2 N* ſtimmtheit und derſelben Richtung und dem altbewährten Geiſt wie his, her. Konſtantin * 7 ritt Berchtold po e Nachrufe ſeinen Nachfolger gen Balkanpolith⸗ svoll en einſtimmig einen zu⸗ n dieſem Perſonenwechſe in Rom findenden Zentralmächteg en ſie die größtz gang des und 9 1+* 2 beſtimmt und feſt. zudter in Athen, kurze Botſchaft in Kon Uter Kennet den Wert b flußr Burian, deſ ir das nach orthodoxer nende neue Jahr ſei. trachtungen der b tiſchen Preſſe ſind dg rin einſtimmig, daß das neue Jahr Bulggtien Mazedonien bringen müſſe. Aus einander gehen die Betrachtungen in der Frage, welches von beiden kriegführenden Lager gewillt und ſtark genug ſei, dieſen Wi zu erfüllen, wohin alſo Bulgarien ſich anzuſchließen hahe Hervorgehoben wird, daß der Dreiverband zueen unklare, aber nicht ungünſtige Angebole auch fr den Fall der Neutralität Bulgariens gemacht habe, während der Dreibund anſcheinend ſein letztes Wort nicht geſagt habe. Der rechte Krieger⸗Dank zu Kaiſers Geburtstag. Man ſchreibt uns: Das nahende Kaiſers⸗ Geburtstagsfeſt wird diesmal in der Kriegszelt ruhig und ernſt verlaufen, denn alles feſtliche Gepräge, die Kaiſers⸗Geburtstagseſſen und dis Kaiſers⸗Geburtstagsbälle, fallen aus. So gern der Deutſche auch feſtlich ſeines Landesherrn Ge⸗ burtstag begeht, der Ernſt der Zeit legt ihm dies⸗ mal eine würdige Zurückhaltung auf. Aber die Not der Zeit, fordert zugleich alle Daheimgebliebenen auf, gerade an dieſem Tage unſerer Braven zu gedenken, die draußen auf den Schlachtfeldern von Oſt und Weſt ſich zum Schutze für Heimat und Herd haben zum Klüp; pel ſchießen laſſen und die jetzt in vielen Fälle nit banger Sorge in die Zukunft ſchauen Es wäre eine Schmach für Deutſchland, weun auch mur einer ſeiner Söhne als Kriegsinvalide ohm ſein Verſchulden gezwungen ſein ſollte, ſich im Frieden mit dem Leierkaſten ſein Brot zu vek⸗ dienen. ͤ kiche znung heute begi Die Neujahrshe⸗ Die Not iſt jetzt ſchon groß, ſie wird noch viel größer werden, wenn nicht das ganze Volk ſich ihr entgegenſtemmt Kaiſers Geburtstag bietet eine prächtige Ge⸗ legenheit hierzu. Auf welche Weiſe! Duz Geld, das ſonſt in Friedenszeiten ſit Feſteſſen, Feſtbälle, Illuming; tionen uſw. zu Kaiſers Geburtstag ausge geben wurde, fließe diesmal unſerel braven Kriegsinvaliden zul Daß wäre ein rechter Krieger⸗Dank zu Kaiſers⸗Ge⸗ burtstag, ganz im Sinne und Geiſt des e⸗ lauchten Geburtstagskindes. CC Bismarck über den europäiſchen Frieden. Ein unveröffentlichtes Geſpräch mit Bismarck aus dem Jahre 1867. Der Londoner„Daily Telegraph“ hat aus ſeinen Archiven die Niederſchrift einer vertrau⸗ lichen Unterhaltung ausgegraben, die einer ſeiner bekannteſten Berichterſtatter im Ausland Beatty Kingſton vor 48 Jahren mit Bismarck über den europäiſchen Frieden hatte. Das Geſpräch wurde auf den Wunſch des Kanzlers, der erklärte, damit dem Leiter des engliſchen Blattes nur einige Mitteilungen über ſeine eigenen Abſichten und Anſchauungen machen zu wollen, nicht veröffentlicht. Die eng⸗ liſche Zeitung verſichert jedoch, daß über die Gchtheit des Geſpräches kein Zweifel beſtehen Das Dokument verdient im Hinblick auf die heutigen Ereigniſſe beſondere Aufmerkſamkeit und hat geſchichtlichen Wert. Wenn die Vor⸗ ausſagungen des großen Staatsmannes ſich nicht immer als richtig erwieſen haben, ſo muß man natürlich auch mit der Möglichkeit rechnen; und ſchon der engliſche Berichterſtatter deutete dies damals an, daß beſtimmte diplomatiſche Gründe für Bismarck vorlagen, ſeine Anſchau⸗ ungen den Engländern in dieſem Lichte zu zeigen. Jahre 1887, bald nach dem Kriege, ſtand We Neld al der Söb Ke hrt und man glaubte in England, daß er den Krieg gegen Frankreich vorbereite. Demgegenüber erklärte er den Engländer, er wäre überzeugt,„daß keinerlei Grund vorhan⸗ den ſei, weshalb der Frieden nicht noch 10 oder 15 Jahre erhalten bleiben könnte und während dieſer Zeit würde Frankreich aufhören, auf das geeinte Deutſchland eiferſüchtig zu ſein.“ Der Kanzler glaubte auch, daß Frankreich keinen Bundesgenoſſen finden würde.„Frank⸗ reich allein,“ ſagte er,„würde von uns ge⸗ ſchlagen werden, und deshalb wird es nicht wagen, uns anzugreifen, es ſei denn, daß es Hilfe fände. Aber von wem? Das ſiegreiche Frankreich würde eine Gefahr für alle ſein, während Preußen für niemand eine Gefahr darſtellen würde. Dies iſt unſere Macht. Eng⸗ land wünſcht, daß in Curopa eine ſtarke Macht erſtehe, um Frankreich das Gegengewicht zu halten, und deshalb wird es ſich niemals für dieſes gegen uns ſchlagen wollen. Oeſterreich kann Frankreich nicht unterſtützen, ohne den eigenen Beſtand in Gefahr zu bringen, und Rußland wird ſich nicht mit Frankreich gegen uns verbünden wollen. Von einem franzöſiſch⸗ italieniſchen Bündnis gegen Deutſchland kann man garnicht ſprechen. Was bleibt alſo? Spa⸗ nien!“ Und damit brach Bismarck in ein Lachen dus. Im weiteren Verlauf des Geſpräches be⸗ ſchäftigte ſich Bismarck mit Oeſterreich. „Oeſterreich“, erklärte er,„iſt wie ein Haus, das aus ſchlechten Ziegeln gebaut iſt, aber trotzdem durch einen ausgezeichneten Mörtel zuſammen⸗ gehalten wird. Dieſer Mörtel iſt ſeine deutſche Bevölkerung. Alles, was Gutes in ſeinen unentwickeltſten Provinzen ge⸗ tan iſt, wurde erreicht, indem die deutſchen Ein⸗ richtungen eingeführt wurden. Ueberall in Oeſterreich ſpricht man deutſch. Die Bewohner der verſchiedenen ſlawiſchen, ungariſchen und lateiniſchen Provinzen ſind auf das Deutſche angewieſen, um einander zu verſtehen. Ein Bündnis alſo, das die deutſche Einheit in ihren prächtigen Fortſchritten ſtören würde, wäre in jedem Falle für Oeſterreich verhängnisvoll.“ Ueber die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen in jener Zeit machte Bis⸗ marck folgende Bemerkungen:„Mir wird von unſern Vertretern bei den beiden Höfen, die ſich gewöhnlich nicht täuſchen, erzählt, daß Napo⸗ leon einen neuen Irrtum zu der Liſte der Rie⸗ ſenirrtümer, die er in den letzten fünf Jahren begangen hat, hinzuzufügen im Begriff ſteht. Er will erlauben, daß die italieniſchen Truppen die Kirchenſtaaten mit Ausnahme der Stadt Rom beſetzen. Dieſe Tatſache wird alle katho⸗ liſchen, legitimiſtiſchen und orleaniſtiſchen Par⸗ teien gegen ihn aufbringen und ſeine Lage un⸗ endlich viel ſchlechter geſtalten als ſie heute iſt. Und Gott weiß, daß ſeine Lage heute ſchon ziemlich ſchlecht iſt.“ Die einzige wirkliche Kriegsgefahr für Europa fand Bismarck, und darin hat er ſich ja nicht getäuſcht, in der unſicheren und ſchwankenden Politik Napoleons. „Er iſt ſehr impulſiv,“ fuhr er fort,„und er⸗ laubt ſeiner Gattin, einen zu großen Einfluß auf ihn auszuüben. Er iſt auch nicht mehr der Mann von früher, Europa wird niemals Ein⸗ fluß auf ihn ausüben. Er iſt auch nicht mehr der Mann von früher, Europa wird niemals ſicher ſein können, ſo lange er ſtändig ſeine Me⸗ nungen wechſelt.“ Bismarck hatte eine ſehr offe ausgeſprochene Verachtung für die franzöſiſchel Diplomaten, aber er zollte der italieniſchel Klugheit und Scharfſichtigkeit ein entſchiedene“ Lob. Von allen franzöſiſchen Diplomaten jene! Zeit hielt er nur einen für ſcharfſichtiger als die andern: Benedetti.„Warum glauben Sie, daß er klüger wie die andern iſt?“ fragte der Eng länder.„Weil er Italiener iſt, und er iſt aul geſchäftstüchtiger als die andern, weil er Ing; liener iſt,“ antwortete Bismarck. 8 Der Kanzler ſchloß ſein Geſpräch mit dem Be richterſtatter des„Dafly Telegraph“, indem e verſicherte, daß der Friede von Deutſchland nich gebrochen würde, das nichts anderes wünſchte als ſich friedlich entwickeln zu können. wünſchen“, ſagte Bismarck,„weder Böhmen noch Schleſien noch Mähren, ioch irgend eine Teil von Oeſterreich. Wir wollen im Gegen teil, daß Oeſterreich ſtark iſt und daß es unſen Bundesgenoſſe wird. Wenn Oeſterreich frühen oder ſpäter zerſtückelt werden müßte, ſo richtes wir unſere Augen auf keine von ſeinen Prn vinzen, und ebenſo wenig wünſchen wir d baltiſchen Provinzen, weil wir ſie nicht verteidi gen könnten. Was Süddeutſchland angeht, Bayern und Württemberg, ſo verhalten wir unn abwartend; aber wenn ſie uns Anerbietungem machen werden, ſo werden wir ſie nicht zurle ſtoßen. Ich ſchlele alſo, wie ſehr wir auch den Krieg ge find, ſo ſehe ich doch nichte was verhindern kehmte, daß der Friede für non brer 15 Jabre in ganz Curopa bewahft bleibt.“ dek t ein u der igel Ein⸗ E alt ichen egim he⸗ d da grien Aus⸗ bäge, willt illen, habe. zwar h fltt nacht ſein Motttag, den 18. Januar 1915. General⸗Anzeiger⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Aber eines gilt es gleich von vornherein zu bedenken: Nur diesmal keine Zerſplitterung und keine Verzettelung der Arbeit! Soll wirklich und wirkſam unſeren Invaliden geholfen werden, dann muß dieſes große nationale Hilfswerk auch in einer Hand ſein. Die gewieſene Stelle iſt das Zentral⸗Komitee der Deutſchen Vereine vom Roten Kreuz. Wie bereits bekannt, hat das Zen⸗ tralkomitee vom Roten Kreuz gemäß den Be⸗ ſtimmungen ſeiner Satzung,„auch nach dem Friedensſchluß ſolchen bedürftigen Kriegsteil⸗ nehmern, welche infolge des Krieges in ihrer Ge⸗ ſundheit geſchädigt und dadurch in ihrem Er⸗ werb beeinträchtigt worden ſind, ſowie deren Hinterbliebenen Unterſtützungen zu gewähren, ſoweit ihnen eine ausreichende Beihilfe nicht vom Reich oder einer anderen Stelle zuteil wird, dieſe bedeutſame Arbeit in Angriff ge⸗ nonunen und ſteht mitten in den Vorarbeiten zu einer großzügigen Ausführung. In umfaſſen⸗ der Weiſe ſoll die Möglichkeit gegeben werden, durch vorgeſehene Krüppelfürſorge, durch Ge⸗ wäßrung von Brunnen⸗ und Bäder⸗, orthopädi⸗ ſchen und anderen Heilkuren die Erwerbstätig⸗ keit des Kriegsteilnehmers zu ſteigern, durch eine das ganze Reich umfaſſende, mit allen wirt⸗ ſchaftlichen Verbänden Verbindung pflegende Berufsvermittlungsſtelle ihm Arbeit zu ver⸗ ſchaffen, die ſeiner Leiſtungsfähigkeit angepaßt iſt, und durch eine ausgedehnte Familienfürſorge ihm beizuſtehen in der Ausbildung ſeiner Kin⸗ der und dadurch mit beizutragen an der Hebung der nachwachſenden Generation, zur Verſtär⸗ kung unſeres größten Schatzes, des arbeitskräfti⸗ gen und wehrfähigen Volkes Nur eine große, über das ganze Reich verteilte Organiſation wie das Zentralkomitee der Deut⸗ ſchen Vereine vom Roten Kreuz iſt imſtande, dieſe Aufgabe zu löſen. Drum ſehe es jeder Deutſche als ſeine Ehren⸗ pflicht an, ſeine Kaiſers⸗Geburtstagsgabe zu⸗ gunſten der Kriegsinvaliden zu ſenden an das Zentralkomitee der Deutſchen Vereine vom Roten Kreuz, Berlin W. 66, Leipzigerſtr. 3 (Herrenhaus), mit dem beſonderen Vermerk „Für die Invalidenfürſorge“. Auch kann eine Zahlkarte auf das Poſtſcheckkonto der Königl. Seehandlung, Markgrafenſtraße, unter Berlin IV. Nr. 100 benutzt werden, doch iſt dabei der Vermerk„Für die Rote⸗Kreuz⸗Invalidenfür⸗ ſorge“ dringend notwendig. ——— Keichsgründungsfeier. N. Heidelberg 17. Jan. Ein von etwa 1500 Perſonen aus allen Krei⸗ ſen der Heidelberger Bevölkerung beſuchter Va⸗ terländiſcher Volksabend zur Feier der Reichsgründung fand heute unter dem Vorſitz von Geh. Kirchenrat Prof. von Schubert in der großen Turnhalle am Klingenteich ſtatt. Die ſtädtiſche Verwaltung war vertreten durch Bür⸗ germeiſter Wielandt und zahlreiche Stadträte, die Militärbehörde durch Oberſtleutnant Schön⸗ garth, die Univerſität durch Geh.⸗Rat Hobps. Nach einem Muſikvortrag des ſtädtiſchen Or⸗ cheſters feierte als erſter Redner Geh. Kirchenrat von Schubert das Gedenken an den 18. Ja⸗ nuar 1871 und ließ ſeine Worte ausklingen in einem warmherzigen Appell, über den Helden von 1914 nicht die Veteranen von 1870/71 zu bergeſſen. Frl. Maria Baſſermann erntete ſtürmiſchen Beifall durch eine Blütenleſe vater⸗ ländiſcher Gedichte aus der großen Gegenwart. Eine originelle Programmnummer bildete ein von der Damenriege des Turnvereins durchge⸗ führter Damenreigen mit deutſchen, öſter⸗ keichiſchen und kürkiſchen Flaggen. Stadtpfarrer Schanno gab nach einem Rückblick auf die deutſche Geſchichte von den älteſten Zeiten bis heute ein Bild von der Größe Deutſchlands auf militäriſchem, volkswirtſchaftlichem und kulturel⸗ lem Gebiet und ſchloß mit einem Ausblick auf den Sieg des germaniſchen Geiſtes in Europa. Unter den zahlreichen muſikaliſchen Darbietun⸗ gen, ſvelche den Abend verſchönten, ſtand auf künſtleriſcher Höhe ein Streichquartett der Da⸗ men Anna Müller, Agnes Schunck und Ge⸗ wiſter Ballio. Der letzte Redner, Stadtrat Haſſemer, gedachte als Vertreter der Turner⸗ ſchaft der im Felde ſtehenden 600 000 Turner, von denen bereits 6000 das eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe und 30 das eiſerne Kreuz erſter Klaſſe er⸗ rungen haben. Der gemeinſame Geſang von „Deutſchland, Deutſchland über alles“ bildete um ½11 Uhr den Schluß der erhebenden Feier. ** Aleine Kriegszeitung. Eine Geſchichte von den „Barbaren“, die für den Geiſt unſerer Truppen bezeichnend iſt, wird in„Ueber Land und Meer“ erzählt. Nach einem haxtnäckigen Kampf harte ein bayriſches Landwehrbatafllon mit vielen andern Truppen die Franzoſen aus einem heißumſtrittenen Ort ge⸗ worfen, und die kampfmüden Soldaten durften nun raſten. Die Mannſchaften waren vom größ⸗ ten Durſt und Hunger geplagt, und ſo erlaubten ihnen die Vorgeſetzten, die Hönſer nach genieß⸗ baren Dingen zu durchſuchen. Die zahlreichen mit der Flagge des Roten Kreuzes geſchmückten Gebäude wurden natürlich verſchont; in den aa⸗ dern von den Einwohnern verlaſſenen Häuſern aber machte man ſich gründlich an die Arbeit, um noch etwas aufzutreiben. Viel war es nicht. Nur in einem weiter außen an der Ortsgrenze gelegenen Häuschen ſand man Lebensmittel und Wein in Fülle, und die glücklichen Enkdecker füllten denn auch ihre Feldflaſchen mit dem feu⸗ rigen Bacchustrank, verſahen ſich mit Speck und Brot und wollten ſo, mit eß⸗ und trinkbarer Beute beladen, abziehen. Da fiel der Blick eines bayriſchen Landwehrmannes auf einen kleinen Zettel, der an der Haustür befeſtigt war. Die Schrift beſagte, daß der Beſitzer u. die Beſitzerin des Häuschens, zwei hochbetagte Leute ſich in anerkennenswerter Weiſe um die Pflege der Ver⸗ wundelen verdient gemacht hätten und auch deut⸗ ſchen Soldaten Hilfe angedeihen ließen. Sofort ertönte aus dem Munde des Wehrmanns ein kräftiges:„Halt, Kameraden! Daher mit Euern Sachen. Wir müſſen ſie ſofort mieder zurück⸗ tragen, denn ein Hundsfott derſenige, der einen deutſchen Befehl nicht reſpektiert— und da ſeht Her, da ſteht einer!“ Dabei zeigte der Brave auf die Inſchrift und erläuterte den Herzudrängen⸗ den, daß der Zettel gewiß von einem Offizier, der bereits früher hier geweſenen deutſchen Truppen angeſchlagen worden ſei. So ſehr die Leute ſich über die erbeuteten Sachen gefreut hat⸗ ten, ſo hungrig und durſtig ſie waren, trotzdem krug jetzt ſeder die mitgenommenen Eßwaren und den Wein wieder in das Haus zurück. Der Wein wurde in ein ſauberes Gefüß geſchüttet, Speck und Brot auf den Tiſch gelegt und dazu ein Zettel, auf den der wackere Landwehrmann chuldigen ütſch⸗ hat⸗ cher lagen ten alſo und fanden Le⸗ bensmittel, aber auch einen Zettel, der uns von Ifirer Tätigkeit für Vermundete erzährte. opfern alſo der Menſchlichteit. und drum geben wir wieder hungrig ab. Von Ihren Sachen fehlt keine Krume!“ Die Rote Nreuz⸗Coilette der Pariſerin. Mau'erzählt zwar jetzt ſo viel von dem„Frank⸗ reich ohne Lächeln“, von dem tragiſchen Ernſt, der ſelbſt die ſo leichtlebigen und übermütigen Pariſer ergriſſen haben ſoll, und verkündet, daß die franzöſiſche Frau alle Eitelkeit und allen Tand abgelegt habe, um ſich nur noch dem Vater⸗ lande zu widmen. Aber Gefallſucht und Freude au ihrer Kleidung, die die Pariſerin ſich ſelbſt in den Tagen der höchſten Not während der Be⸗ lagerung von 1870 bewahrte, werden wohl nie aus dem Geiſte der franzöſiſchen Frau verſchwin⸗ den und daß ſie auch heute noch leben und gedei⸗ hen, beweiſt ein Modebericht aus der„Lichtſtadt“, der ſich über die höchſt geſchmackvolle Art ver⸗ breitet, mit der die Pariſexrin das Schweſtern⸗ kleid des Roten Kreuzes krägt. Zu dieſem ſchlich⸗ ten Gewand tragen die Damen, die etſpas auf ſich halten, die feinſten durchbrochenen Seiden⸗ ſtrümpfe und das eleganteſte hwerk, und der Sie Bericht weiß von zahlreichen Krankenſchweſtern zu erzählen, die bereits früh um 5 Uhr aufſtehen, — wenn ſie um 8 Uhr Dienſt haben, um dieſe drei Stunden den Künſten der Verſchönerung und der Toilette zu widmen. Erſcheint eine ſolche Kran⸗ kenſchweſter dann unter den Verwundeten, ſo iſt ſie von einer Wolke von Parküm und Eleganz umgeben, iſt geſchminkt und gepudert und ſoll durch ihren„äſthetiſchen Reiz“ ſehr vorteilhaft auf die Stimmung der Kranken wirken.(1) Selbſt die eifrige Uebung des nun verpönten Tango kommt dieſen Modedamen zuſtatten, denn, wie eine von ihnen verſicherte, hält ſie nun alle Stra⸗ pazen der Krankenpflege deshalb ſo gut aus, weil ſie früher täglich Stunden um Stunden ihre Muskeln im Tangotanze geſtärkt hat. Mannheim. Eine freundliche Mahnung an die Erfinder. Seit Ausbruch des Krieges ſind aus allen Schichten der Bevölkerung in dankenswerter Weiſe Erfindungen und Vorſchläge im Inte⸗ reſſe der Kriegsführung der Heeresverwaltung unterbreitet worden. Bei ſolcher Betätigung vaterländiſcher Geſinnung iſt häufig der un⸗ richtige Weg eingeſchlagen worden; die Vor⸗ ſchläge ſind an die einzelnen Heerführer, an die Bezirks⸗, Garniſon⸗ und General⸗Kommandos, die ſich mit der Prüfung nicht befaſſen können, gerichtet worden. Alle derartigen Vorſchläge wären in ſchriftlicher Form und in möglichſt klarer knapper Ausführung, wenn nötig mit entſprechenden Zeichnungen verſehen, an das Kriegsminiſterium in Berlin zu richten. Erneut wird jedoch darauf hingewieſen, daß es bei der gewaltigen Menge der ſchon jetzt dem Kriegsminiſterium zugehenden Einſendungen dieſer Art und in Berückſichtigung der ſonſtigen außerordentlichen Inanſpruchnahme dieſer Be⸗ hörde unmöglich iſt, dem Einſender jeden Vor⸗ ſchlages zu antworten. Die Einſender mögen überzeugt ſein, daß jeder Vorſchlag einer ge⸗ wiſſenhaften Prüfung unterzogen wird. Nus Stadt und Land. Mannheim, den 18. Januar 1915. freebentetestseteteeeee Mit P Eiſernen Krenz ausgezeichnet Herr Dr. A. Seeger, Direktionsſekretär der Rheinſchiffahrtsaktiengeſellſchaft.⸗G. vorm. Fendel, der zur Zeit als Leutnant der Reſerve im Felde ſteht. Herr Dr. Seeger war bereits Anfang Oktober mit der Großh. Bad. Verdienſt⸗ medaille ausgezeichnet worden. 4** Vom Neckar, 16. Jan. Mit dem Eiſer⸗ nen Kreuz wurden in unſerer Gegend in letzter Zeit ausgezeichnet: Unteroffizier Kaufmaun Hans Jöſt von Rittenweier(auch das bayr. Verdienſtkreuz mit Schwertern), Reſerviſt Guſtav Wurth von Hemsbach, der 17 Jahre alte Gefreite Karl Gropp von Edingen, Musketier Joh. Strauß von Weinheim, Andreas Herdner von Heddesheim, der Reſerve⸗Gefreite Geiſinger von Heddes⸗ heim die ſilberne Verdienſtmedaille und zum Unteroffizier befördert. 29 *Auszeichnung. Der Teilhaber der Firma Aberle u. Friedmann, Hugo Friedmann, 3. Zt. im Felde, bat die Großh. Bad. Verdienſt⸗ medaille erhalten. Auszeichnung. Die badiſche ſilberne dienſtmedaille erhielt der Kriegsfreiwillige Loeb, Sohn des verſtorbenen Kaufmanns mann Loeb von hier. *Beförderung. Dr. Richard Lang, Arzt, hier, iſt zum Stabsarzt befördert worden. * Bei Poſtanweifungen an deutſche Kriegs⸗ gefangene im Auslaud iſt es für Abſender und Empfänger von größter Wichtigkeit, daß die Angabe der Adreſſe des Empfängers auf der Rückſeite des Abſchnitts der Poſtanweiſung ſo deutlich wie möglich und in lateini⸗ Iſchen Buchſtaben geſchieht. Denn dieſe Ar Ver⸗ Otto Leh⸗ Die Bedeutung der ſeeliſchen Werte unſeres Volkes für den gegenwärtigen Krieg legt Melanſe Ebhardt in ihrem Aufſatze„Der Irrtum“ in der füngſten Nummer des„Vortrupp“(Verlag Afred Jansſen, Hamburg), wie folgt dar: Uns Deutſche hat der Krieg zur rechten Zeit i eine harte Schule genommen. Wer von uns die engliſche Geſinnung der kraſſen Selbſtſucht hegte, der ſteht heute tief erſchrocken vor dem eraufdämmernden Weltgericht, das dieſe Ge⸗ ſinnung verdammt. Auch in ihm iſt ſie reif zum Untergang. Wir lernen aufs neue unter Qual und Gefahr und Tränen, daß ein Volk ſo wenig wie der einzelne Menſch lange Jahre des Wohl⸗ lebens und der Sicherheit innerlich ungefährdet erktügt. So weit wir uns vont Dienſt des goldenen Kalbes losſagen, ſo weit ſind wir der Zukunft würdig, die jetzt erkämpft wird So weit dieſe Zukunft der Arbeit geweiht ſein wird, ſo weit wird ſie der Opfer wert ſein, die unferes Volkes Blüte ihr bringt. Und es gibt nur ein einziges Glück, das dieſer Jukunft und dieſer Opfer Jiel ſein darf, das Glück des heldenhaften Lebens In ihm liegt alles, was die Größe des deutſchen Volkes gus⸗ macht, ſeine Arbeit, ſeine Forſchung, all ſeine Gründlichkeit, Redlichkeit und Geduld, ſeine ſoziale Geſinnung und Gerechtigkeitsliebe. Auch das Glücksverlangen des Einzelnen hat in dieſer Zulunft Raum und Recht, denn es wird ſich nicht auf Koſten des ſuchen und finden. Nächſten die Stillung ſeines Begehrens erzwingen wollen, es wird ſeine Er⸗ füllung in der Stählung des eigenen Willens Letzten Endes gewiunnen wir dieſen Krieg durch überlegene ſeeliſche Werte. Nicht unſer Reichtum gibt den Ausſchlag, noch unſere Rüßſtung, noch weniger die Eröße unſerer Heere. Nicht die Kruppkanoue mit den Rieſengeſchoſſen egte uns Belgien in den Staub, das tat der Ernſt und die Gewiſſenhaftigkeit, die Treue des letzten Arbeiters, der Hand anlegte an dies Wunderwerk, das nur möglich wurde, weil de Wille zur Ordnung und plaumäßigen, aus⸗ dauernden Arbeit dahinter ſtand Seeliſche W uns unſere Organifalion, die Wwie das Größte bedachte das und jeden Mann und jedes Ding an ſeine Slelle wies Mit ſeeliſchen Werten allein werden wir uns in Krieg und Frieden als füthrendes Volk be⸗ haupten zum Segen Europas. 1* 7+ ſchufen Kleinſte Mannheimer Felopoſt⸗ briefe. Weihnachten 1914, verbrachi im Schützengraßen bei Dameri Wilhelmsruhe“, Leiſe wirbeln die weißen Flocken, die Skärte des Mordens in ein reines Gewand hüllend. Ein „Villa and ſchon wieder rüſtet ſich die Menſchheit das ſchöne Familienfeſt, Weihnachten genannt, zu ſeieru. Nicht nur in unſerem deutſchen Vater⸗ lande, ſondern auch im Feindeslande, ſowelt deutſche Laute erſchallen, wird der deutſche Weih⸗ nachtsbaum im Kerzenſcheine erſtrahlen. Folget nun ihr lieben Leſer im Geiſte einem für ſein teueres Vaterland begeiſterten Jüngling, der zum erſten Male fern von der Heimat das Chriſtfeſt feiert, Viele Zeichen treuen Gedenkens weiſen uns ſchon ſeit Tagen darauf hin, daß auch dieſesmal der 24. Dezember die ganze Ehriſtenheit unter dem Zeichen des Chriſtbaumes verſammelt ſieht. 2 Tag, den man ſeit Wochen mit gemiſchten Gefühlen erwartet, er iſt erſchienen! Meine Ge⸗ danken wandern nach der Heimat! Es iſt Nach mittag. Die Kanonen donnerſt rückſichtslos Tod und Verderben ſpeiend, nicht wiſſend, daß heute Friede auf Erden ſein ſoll. Langſam bricht die Dämmerung au. Ein herr⸗ licher Sonnenuntergang iſt uns heſchieden Taufende gon Sternen erſtrahlen in ſelten ſchöner Pracht. Der liebe Gott hat durch ſeine Engelein für uns dieſen großen Lichterbaum an⸗ zünden laſſen. Weiſe ſein— die ganze Gegend taghell, geiſter⸗ haft beleuchtendes— Licht. Es find dies dieſelben Sterne, die in der Heſ⸗ mat leuchten, ſie find für mich die Vermittler den Schützengraben, um bei der Dunkelheit Ummwegen unſere Feldküche zu erreichen⸗ Dort harrel unſer der Weihnachtsſchmaus. Heißer 0 Unſere kleine Feier. alle Blicke ſind nach dem brennenden Baume ge⸗ 0 Ebaum ſich gegenſeitig etwas an. Der Mond ſpendet in übiger Nachl⸗ unterbricht die inzwiſchen eingebrochene Stille. Sonſt kommt kein Wort über die Lippen. Man iſt zuviel mit ſich ſelbſt/ beſchäftigt; man ift zu ergriffen. J gebrannt; alles iſt wieder in Dunkelheit gehüllt wandere ich iit Ge gaben dienen den Poſtbeamten in Bern(für Frankreich), im Haag(für England) und in Malmö(für Rußland) als Unterlage zur Aus⸗ fertigung einer neuen, an den Empfänger ge⸗ richteten Poſtanweiſung. Hierbei führen un⸗ deutliche Angaben des Abſenders ſehr leicht zu Irrtümern und falſchen Angaben auf der neuen Poſtanweiſung, die dann meiſt unbeſtellbar wird, ſodaß der Zweck der Sendung vereitelt iſt. In zahlreichen Fällen iſt bisher ſchon die Nicht⸗ ankunft von Poſtanweiſungsbeträgen auf die un⸗ deutlich geſchriebenen und mangelhaften An⸗ gaben der Abſender zurückzuführen geweſen. *Poſtſendungen an deutſche Kriegsgefangene. Von jetzt ab können Poſtſendungen feder Art unter den Bedingungen des Kriegsgefangenen⸗ Poſtverkehrs an die deutſchen Kriegs⸗ und Zivil⸗ gefangenen in allen britiſchen Beſitzungen und Schutzgebieten(Leitung über die Niederlande) ferner gewöhnliche Brieſſendungen und Poſtan⸗ weiſungen an deutſche Kriegs⸗ und Zivilgefan⸗ gene in Japan(Leitung je nach Wahl und Leit⸗ vermerk des Abſenders über die Schweiz oder über Schweden⸗Rußland) abgeſandt werden. Die Poſtanweiſungen an Gefangene in britiſchen Beſitzungen ſind wie ſolche an Gefangene in England an das Poſtamt im Haag, Poſtanwei⸗ ſungen nach Japan wie ſolche an Gefangene in Frankreich oder Rußland an die Oberpoſtkon⸗ trolle in Bern oder an das Poſtamt in Malmö J zu richten. Eine zeitgemäße Dekoration am 44. Jahres⸗ inge der deutſchen Reichsgründung iſt das treff⸗ liche Bild des kürzlich verſtorbenen Anton von Werner:„Großherzog Friedrich von Baden bringt das erſte Hoch auf den Deutſchen Kaiſer aus.“ Die würdige Umrahmung des Bildes iſt; zwei allegoriſche Figuren ſchmücken die im Regenbogen ſtrahlende Kaiſerkrone mit Lorbeer, während am Fuße der Umrahmung Eichenkränze des deutſchen Kriegers höchſtes Ehrenzeichen, das Eiſerne Kreuz, einſchließen. Der in maſſiv 3„ 5 9 Eichen gravierte, bunt angelegte Rahmen gibt ein beredtes Zeugnis von der Kunſtfertigkeit unſeres Handwerkerſtandes. Das Bild iſt zur Zeit in der Kunſthandlung Glaſerei Ebert, F. 5, 5, ausgeſtellt. * Ein Mannheimer als Patrouillenführer. Wir erhalten aus dem Felde von einem Offfizier folgende Zuſchrift: In Ihrem geſchätzten Blatte leſe ich in der Ausgabe vom 31. Dezember ſo⸗ eben den Artikel„Ein Mannheimer als Pa⸗ trouillenführer“. Der Briefiſt von einem Ge⸗ freiten meiner Kompagnie geſchrieben. Die darin behaupteten Tatſachen ſind zum Teil un⸗ richtig, zum Teil entſtellt. Auf alle Fälle war dieſer Gefreite an keiner der erwähnten Helden⸗ taten beteiligt. Es iſt bedauerlich, daß ein Sol⸗ 15 ſich derartig gegen die Diſziplin verſtoßen ann. Der Bund deutſcher Offizierfrauen, der es ſich zur Aufgabe gemacht hat, den Frauen und Töchtern unſeres Offizierſtandes mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen, hat noch mehrere Frei⸗ ſtellen zur Ausbildung in hauswirtſchaftlichen und ſozialen wie künſtleriſchen Berufen zu ver⸗ geben. Da die Anmeldetermine für Oſtern im Januar verſtreichen, wäre es wünſchenswert, daß ſich noch recht bald Bewerberinnen, denen die Mittel zur Berufsausbildung fehlen, mel⸗ den. Auch iſt ein Ueberangebot zu verzeichnen von guten Familien, die Offizierkinder, Halb⸗ waiſen, Vollwaiſen, Geſchwiſter zu adoptieren oder zu erziehen die Abſicht haben. Meldungen nimmt der„Bund deutſcher Offizierfrauen“, Berlin SW. 11, Halleſcheſtr. 20, entgegen. * Turnverein Maunheim 1846. Der 23. Kriegs⸗ abend am 16. Januar geſtaltete ſich unter der Leitung von Landgerichtsrat Dr. Wolfhard zu einer würdigen Gedenkfeierx der Gründung des deutſchen Reiches. In packender Weiſe gab Redner eine Schilderung, wie ſchon Turnvater Jahn ein einiges Deutſchland als Ziel ſeines Le⸗ bens betrachtete, wie dann endlich 1870/71 die Einheit mit Blut und Eſen zuſammengeſchweißt worden ſei und ihre Feuerprobe in dem gegen⸗ wärkigen gewaltigen Völkerringen zu beſtehen hatte: ein einig Volk von Brüdern! Die zün⸗ dende Anſprache klang aus in dem gemeinſamen Liede:„Deutſchland über alles in der Welt! Manche feſſelnden Berichte, viele Kartengrüße gaben Zeugnis davon, wie unſere Turner im Felde mit Liebe der Heimat gedenken. Leider hat der unerbittliche Tod wieder einige Lücken Gruppe das Eſſen beiträgt, empfange ich einen großen Poſtſack. Noch in der Weihnachtsnacht wird die Poſt, die großen Jubel hervorruft, verteilt. Als wir zu anſeren Unterſtänden zurückkehren, erſtrahlt in den dunklen Gemächern das Wahr⸗ zeichen unſeres deutſchen Familienfeſtes,„der Tannenbaum“. Leiſe ertönen von Mund⸗ harmonika begleitet, die ſchönen Weihnachts⸗ weiſen. Jeder Gruppe war für dieſe Nacht zwei Stunden Ruhe gegönnt; unſere Feier war auf 8 Uhr angeſetzt. Um 8 Uhr verſammeln wir uns in der Villa „Wilhelmsruhe“. Während ich unſer Bäumchen anſtecke, ſind meine Gedanken in die Heimat ge⸗ wandert. Alles wartet der Dinge, die da kom⸗ meu ſollen. Als nun der Baum in voller Pracht erſtrahlt, eröffnen wir mit„Oh, du fröhliche, oh, du ſeelige, guadenbringende Weihnachtszeit“ Kein Wort wird geſprochen, richtet, während die Gedanken nach dem lieben Elternhaus ſchweifen. Man öffnet ſeine Weihnachtskiſten und bietet „Stille Nacht, Heilige Langſam ſind die Kerzen nieder⸗ treuer Grüße.— Zwiſchenzeitlich iſt es 6 Uhr War es nur ein Traums Die tiefe Stille wird gelporden. Mit einigen Kameraden verlaſſe ich zu r durch leiſss Schluchzen unterbrochen Nun ſte nach utd bin hei allen, die ſch lieb habe Zuerſt kehre ich in der Rheinſtraße ein; mein Jahr iſt in das Meer der Vergangenheit gefloſſen Kaffee und Reisbrei.“ Während ein Teil unſerer lieber Vater feiert mit Walther freudig das Feſt, Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 18. Januar 1915. 1. uf dem Felde der Edre ſind geblieben eiden Kriegsfreiwilligen Joſef Mos⸗ gger, gefallen am 22. Dezember bei Bix⸗ e 1 ind Wilhelm Schaum, geſallen am 29. Dezember hei Manez, ferner ſind uns in der Heimat zwei langjährige verdiente Mitglieder entriſſen wurden: Uhrmachermeiſter Daniel Paul, ein früh⸗ und Stadtrat Heinrich Feſenbecke 15 125 eifriger Männerturner, weſcher ſeinen —2 7 8 471es 3Cictgu ſilbernen id die eiton Rud. Claus mit Verdienſt⸗ medaille begrüßt. Der ed von vaterländiſcher Be⸗ geiſterung erfüllte Abend ſchloß mit der Mah. nung Dr. Wolfhards, dafür zu ſorgen, daß die deutſche Turnſache zum Segen deutſchen Volkes immer weitere Kreiſe erfaſſe und ins⸗ beſondere durch perſönliche Beteiligung an dem großen Schauturnen am 7. März, deſſen Erßs für das Rote Kreuz beſtimmt iſt, zu zeigen, daß auch die hinter der Front Stehenden ihr Tell des Vaterlandes beitragen. Gut Heil! Des Polizeibericht vom 18. Januar. Unfälle. Am 16. d. Mts. vormittags ein 51 Jahre alter verheirateter Taglöhner von hier mit einem Handkarren über die Friedrichs⸗ brücke und wollte einem ihm nachfahrenden Stra⸗ ßenbahnwagen ausweichen. Dabei ſtieß er mit einem ihm entgegenkommenden Handkarren zu⸗ ſammen, wurde zu Boden geſchleudert und geriet mit dem rechten Arm unter die Schutzvorrichtung des im gleichen Augenblick vorbeifahrenden Stra⸗ ßzenbahnwagens. Der Führer des letzteren konnte ſeinen Wagen ſofort zum Halten bringen, wodurch der Taglöhner von größeren Verletzungen verſchont blieh. Er trug durch den Fall eine Quetſchung der rechten Geſichtsſeite davon.— An einem Neubau in Sandhofen glitt am 15. d. Mts. vormittags, ein 40 Jahre alter verheirateter Zimmermann von Heddesheim auf dem Gerüſt aus, ſtürzte zu Boden und zog ſich einen linksſeitigen Knöchel⸗ bruch zu. Der Verletzte fand Aufnahme im Kran⸗ lenhauſe zu Sandhofen.— In einer Reparatur⸗ werkſtätte eines Kohlenlagers im Induſtriehafen hier geriet am 16. d. Mts. nachmittags ein ver⸗ heirateter Eiſendreher von hier mit der rechten Hand zwiſchen die Kammräder einer Drehbank, wobei ihm der Ring⸗ und Kleinfinger abgedrückt und außerdem die Hand ſtark gequetſcht wurde. Er mußte im Allgemeinen Krankenhauſe aufge⸗ nommen werden. Automobilguſammen ſt o ß. Geſtern, 6˙ Uhr abends, ſtieß auf der Straßenkreuzung Au⸗ guſtganlage und Mollſtraße hier das Automobil IV B 4081 mit dem Automobil IV——-4035 zu⸗ ſammen, wobei letzteres auf die Seite geſchleudert und umgeworfen wurde. Die beiden Inſaſſen, ein Kaufmann von hier und ein ſolcher von Frankfurt a.., erlitten durch die Glasſplitter mehrfach Schnittwunden im Geſicht. Sie mußten durch das Fenſter aus dem Wagen gehoben werden und konn⸗ ten ſich zu Fuß nach Hauſe begeben. Der Führer des Wagens blieb unverletzt, beide Wagen wurden ſtark beſchädigt. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Ausläufer von Dotzingen und eine Dienſtmagd von hier, beide wegen Diebſtahls, ein Kaufmann von Frankenthal wegen Betrugs im Rückfall und ein Taglöhner von Bobſtadt wegen Sitilichteits⸗ verbrechens. fuhr 2828775 ettt Sport⸗Jeitung. Fußball⸗Klub Phönix Mannheim gegen Fußball⸗ Geſellſchaft 1903 Ludwigshafen. Am bergangenen Sonntaß fand auf dem Phönix⸗ Sportplatz bei der Fohlenweide das Rückſpiel zwi⸗ ſchen obigen Mannſchaften un die Kriegshilfe⸗ Fußballrunde ſtatt. Zu dem bei ſchlechten Boden⸗ berhältniſſen ausgetragenen Treffen hatte ſich eine ziemkich große Zuſchauermenge eingefunden. Die Einheimiſchen, welche Anſtoß haben, finden ſich ſchnell zuſammen und entfalten ein ſehr flottes Tempo. Nachdem der Anſtoß an dem gegneriſchen Torwächter geſcheitert wax, gelingt es Phöniy 2CC. ͤ 292227722 2222447 Mannheim ſchon in raffinierten Durchbr erſten Treff ſich auch L ſchönen Vo folglos verläuft. Jetzt ergreift die Führung und kann ſie lä Dann aber wird hauptſächlich in dem Au K Sämtliche durch einen alblinfen ſeinen Allmählich findet ammon. einem Ecke, die jedoch er⸗ Mannheim wieder Bei E kommt. derſeits durch die guten Tor macht. Gleich darauf wird igshafner Dur 1 dadurch verwirkte, ſtark wird vom einheimiſchen 0 ten. Kurz Mannheim noch einen Eckball, endet. Beim Stande von:0 für es in die J Prill vor Mannheim geht inn Spiel ſeln fortwährend im ter müſſen abn rrichteten dabei iſt das ausgeglichen. Angriff Beide ab, beide Torwäch eingreifen und 2 8 Ar⸗ beit, ſodaß ſich beide inſchaften erfolg be⸗ fen. Ludwigshafen läßt daher bald den Mut ſinken und beſchränkt ſich hauptſächlich auf die Verteidi Mau ine in der erſt läßt ebenfalls von einem ſtarken Drängen ab, ſo⸗ daß das Spiel nur noch ein planloſes Hin und Her iſt. Kurz vor Schluß erzwingt Ludwigshafen noch einen Eckball, der nichts einbringt. Gleich darauf iſt das Spiel zu Ende. Reſultat:0 für Mann⸗ heim. Der Schiedsrichter verſah ſein Amt mit einigen Ausnahmen ſehr gut. Da durch dieſes Spiel Fußballklub Phönix und V. f. R. Mannheim gleiche Punkte haben, wird am nächſten Sonntag zwiſchen dieſen Vereinen die endgültige Meiſter⸗ ſchaft um die Kriegshilfe⸗Fußballrunde ausge⸗ tragen werden. J. M. Letzte Meldungen. Beſchießung von Soiſſons. JBerlin, 18. Jau.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Genf wir der„B..“ gemeldet: Mit den letzten Pariſer Abendzügen ſind geſtern und vorgeſtern zahlreiche Flüchtlinge aus Soiſſons eingetroffen. Beim Verlaſſen von Spiſſons, ſo erzählen ſie, hatte ein furcht⸗ barer Artilleriekampf gewütet. In alle Stadtteile ſchlugen die Granaten und Zündbomben ein. Ueber den Schaden, der durch die Beſchießung Soiſſons angerichtet wurde, wird der„Temps“ noch gemeldet, daß das Zivilgerichtsgebäude äußerſt zu leiden hatte. In manchen Straßen wurden faſt alle Häuſer zerſtört. An den Ufern der Aisne iſt das Gehöft St. Crepin vollſtändig abgebrannt. Die Präfektur und die Bürgermeiſterei wur⸗ den ſehr mitgenommen. Namentlich ſollen die in den Champignon⸗Beeten von Pasly aufge⸗ ſtellten deutſchen Batterien Soiſſons unter ein ſchreckliches Feuer ge⸗ nommen haben. Die Flüchtlinge erzählen ferner, daß die Franzoſen in der ganz en Gegend Verſtärkungen erhalten hät⸗ ten, die den deutſchen Verſtärkungen gegen⸗ übergeſtellt werden ſollen. Auch ſollen die durch die mehrere Monate anhaltenden Kämpfe um die Schützengräben ermüdeten Soldaten durch friſche Truppen erſetzt werden. Der Nampf um PYpern. u. Köln, 18. Jan.(Prival⸗Telegramm.) Die Kölniſche Zeitung meldet von der holländi⸗ ſchen Grenze. Ueber Ppern wird dem Nieuwe Rotterdamſchen Couramt berichtet: Noch immer dauert der Kampf bei Ypern ſort. Tort ſtehen in der Hoffnung, daß wir das nächſte Jahr es wieder gemeinſam feiern dürfen. Seine Ge⸗ danken ſind bei ſeinem Jüngſten, der ſtolz darauf iſt, ſein Vaterland verteidigen zu dürfen. Dann wandere ich weiter; nur wenige Häuſer. Es iſt mein ſchwerſter Gang an dieſem Abend. Ich komme in ein Haus, wo ich viele ſchöne Stunden und ſchöne Weihnachtstage verlebt habe. Zu tief ſind die geſchlagenen Wunden noch, um Weih⸗ nachtsfreude aufkommen zit laſſen. Der Sonnen⸗ ſchein des Hauſes— mein treueſter Freund— er ſteht nicht mehr unter dem Lichterbaume. Worte der Teilnahme fehlen mir. Ich drücke allen die Hand; ſie wiſſen wie tief ich mit ihnen fühle. Da erſcheint auch er mir im Traume„ſei tapfer, ich wünſche Dir Glück.“ Der Schlaf hat mich von tiefer ſeeliſcher Er⸗ griffenheit befreit. Ich ſah ihn nur im Traume! Die Ruhe iſt vorüber, der Weihnachtsabend muß vergeſſen werden. Die Fflicht ruft. Es ſoll eine Patrouille von Freiwilligen gebildet werden. Groß iſt die Zahl derer, die ſich melden. Ich erlebe die große Freude, daß man mich unter die zwei Auserleſenen nimmt. Um.45 Uhr hat die Patrouille ihren Befehl auszuſühren, ſteht auf der Order. Vom Nebef begünſtigt, derſelbe iſt einer bitterkalten Nacht gefolgt, gelingt es uns, unſerer Aufgabe gerecht zu merden. Bei Nebel hat die Patrouille einen gewiſſen Reiz. Kann doch ſoden Augenblick ein Franzuann vor einem auffauchen. Auf der anderen Seite kann man ſehr ſchnell vorgehen, das iſt die Schattenſeite. Als wir gegen 8 Uhr Zurückkehren, verſammelte ſich unſer Zug auf der jetzt Franzoſen den Deutſchen gegenüker. Immer ee eeee eeeeeeeeeeee Böſchung und ſang weithinſchallend:„O, du ſröhliche, o, du ſeelige“ ein 5 tiefergreifender Augenblick. Das war Weihnachten 1914. 319 Ein Bild aus dem Felde. Liebe Mutter! Deine 1. Karte vom 30. Dezember bekam ich am 4. Januar kurz vor dem Abmarſch in den Schützengraben. Nun ſind wir wieder hier draußen und leben wie die Maul⸗ würfe. Ich hatte die ganze letzte Nacht Dienſt: Patrouille zu gehen und Poſten zu revidieren, ſodaß ich jetzt am Tage mit meiner Gruppe Mann) Ruhe habe. Soeben habe ich 2 Koch⸗ geſchirre voll Erbſen⸗ und Grünkernſuppe ge⸗ kocht und 2 große Würſte hineingeſchnitten, Liebesgaben von Schott, die mir und meiner Gruppe tadellos geſchmeckt haben. Unſer Schützengraben und die Zugänge zu ihm wer⸗ den jetzt mit Backſteinen von zuſammenge⸗ ſchoſſenen Häuſern ausgelegt, ſodaß der Auf⸗ enthalt darin etwas erträglicher wird. Die Franzoſen, denens bei ihnen teils wegen man⸗ gelhafter Verpflegung, teils wegen der für ſie ungünſtigen Ausſichten drüben nicht mehr ge⸗ fällt, kommen ohne Waffen übers Feld gelaufen und heben die Hände hoch, damit man ihre gute Abſicht erkennt. Natürlich wird auf dieſe wehr⸗ loſen Menſchen nicht geſchoſſen und wir haben ſchon eine ganze Menge Ueberläufer. Sende mir Kerzen, ſobald Du kannſt, ſonſt gebrauche ich nichts. 918 Sera Generalmajor Gatti ſetzt noch liegt die Stadt im Bereiche der deutſchen Geſchütze. Gan,; ſchen die Beſchießung wieder aufgenommen haben, hat die Stadt ungeheuer gelitten. Ein großer Teil der Bevölkerung iſt ausgezogen. Die Leute, die zurückbleiben, ſuchen zum Teil Unterkunft in den Kellern. Die Kriegslage im Gſten. m. Köln, 18. Jan.(Privat⸗Telegramm.) Der militäriſche Mitarbeiter des Corriere della D cuseinander, daß im Oſten keine größoren Ereig⸗ niſſe zu erwarten ſeien. Den Ruſſen wird es nicht möglich ſein, die Karpathen im Winter zu überſchreiten. Sie, wie die Oeſter⸗ eicher, werden darauf bedacht ſein, ſich auf das Frühjahr vorzubereiten. Die geplante öſter⸗ reichiſch⸗ ungariſche Offen ſive gegen Serbien findel Gatti aus politiſchen Gründen vorteilhaft, drelh wird ſie kaum während des Winters eine Entſcheidung herbeiſühren. Sie beweiſt jeden⸗ falls, daß Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn noch über ſtarke Reſerven verfügen. Vermehrung der Artillerie in Bulgarien. m. Köln, 18. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet aus Sofia: Mit dem neuen Jahre werden Neuformationen im Kriegs⸗ haushalt ſyſtematiſiert werden. Beſonders die Artillerie, die Feſtungsartillerie und die Hau⸗ bitzenabteilungen werden vermehrt werden. Die Lage der rufſiſchen Auden Berlin, 19. Jan.(Von unſ. Berl. Bur.) Der„Bund“, die ſozialiſtiſche Organiſation des jüdiſchen Proletariats in Rußland, erklärt von Genf aus in einem Aufruf an die Kulturträger, die Lage der ruſſiſchen Juden ſei ſeit Kriegsaus⸗ bruch geradezu eine erſchreckende. Sie würden verjagt und von Stadt zu Stadt gehetzt. Im weſtlichen Polen würden wie in friedlichen Zeiten reguläre Pogrome veranſtaltet. Die Kundgebung ſpricht ſodann von den Verfolgung⸗ ungen durch Kriegsgerichte, von„mörderiſchen Verläumdungen“ und ſchließt mit einem dringen⸗ den Appell an die Kulturwelt, ſich um Gottes⸗ willen nichls vortäuſchen zu laſſen, daß Rußland in dieſem Kriege einen Freiheitskampf führe. England und die Neutralen. . Berlin, 18. Jan.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Stockholm wird der„B..“ gemeldet: Die Beſchlagnahme des für ſchwediſche Rechnung von Amerika abgehenden Kupfers durch die Eng⸗ länder beginnt verhängnisvolle Folgen im ſchwediſchen Wirtſchaftsleben hervorzurufen. Mehrere große Fabriken und Schiffswerften werden demnächſt ihren Betrieb einſtellen müſſen. Die Erbitterung über das engliſche Vorgehen iſt in Schweden unzweifelhaft im Wachſen. Berlin, 19. Jan.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird der„B..“ gemel⸗ det:„Ritzau“ meldet aus Waſhington: Das Kon⸗ greßmitglied Loebeck beantrage die dringliche Behandlung eines von ihm Sonnabend einge⸗ brachten Beſchlußantrages, nach dem der Präſi⸗ dent bevollmächtigt wird, den Handel mit jeder Nation zu hindern, welche die ame⸗ rikaniſche Schiffahrt wider das Völkerrecht unterbricht. Die Vorträge geben dem Präſidenten das Recht, die Ausliefe⸗ rung von Schiffspapieren für Schiffe und La⸗ dungen zu verweigern, die nach ſolchen Ländern beſtimmt ſind, ſowie andere Regierungsmaß⸗ nahmen anzuwenden, um den Handel mit dieſem Lande zu unterbinden. Für die Neutralität Italiens. M. Köln, 18. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet aus Florenz, daß dort eine neue Tageszeitung erſcheinen wird, die für, die Neutralität Italiens eintreten will. Das Blatt das der Partei Giolitti gehört, wird mit einem Kapital von 2 Millionen Lire arbeiten. m. Kölhn, 18. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet aus Zürich: In Mailand fan⸗ den geſtern ſozialdemokratiſche Kundgebungen zu Günſten der Beibehaltung der Neutralität ſtatt. Schließlich kam es zu Tumulten, ſodaß die Polizei eingriff. * MIB. Berlin, 18. Jan.(Nichtamtl.). Der frühere hanſeatiſche Geſandte, Dr. Kluege⸗ mann, iſt heute Nacht hior verſchieden. WITB. Paris, 18. Jan.(Nichtamtlich). Der Temps meldet aus Santiago de Chile: Die deutſche Straßenbahngeſellſchaft hat in⸗ folge von Unſtimmigkeiten mit den Ortsbehör⸗ den, welche die Einführung eines Doppeltarifs unterſagten, den Betrieb eingeſtellt. WTB. Le Havre, 18. Jan.(Nichtamtlich). (Meldung der Agence Havas). Die franzſiſche Regierung hat beſchloſſen, daß den belgiſchen Flüchtlingen von den franzöſiſchen Poſtan⸗ ſtalten die Beträge der Sparkaſſenhücher, deren Inhaber ſie ſind, ausbezahlt werden. WITB. Rom, 18. Jan.(Nichtamtl.)„Oſſer⸗ vatore Romana“ ſchreibt: Der Papft ordnete durch Erlaß beſondere Gebete für den Frieden an, die an beſtimmten Tagen verrichtet werden ſollen. Ferner ſollen auf Wunſch des Papſtes in allen Kathedralen und Kirchen Europas am 7. Februar und anderen Erdteilen am 21. März beſondere Gottesdienſte abgehalten werden. Das Blatt veröffentlicht den Wortlaut des Erlaſſes und der Gebete. WIB. Buenos-Aſres, 18. Jan.(Nicht⸗ amtlich).(Meldung der Agence Havas). Ehren Caillaux fand hier ein Bankelt ſtatt, an dem der franzöſiſche Geſandte und der argentiniſche Finanzminiſter teilnahmen. Cail⸗ laux und Gemahlin wurden von dem Präſiden⸗ ten der Republik empfangen. ..!...—..——.— Fllle Iür Lelcende 2n Hsthma-Erondlills-Natant Es ist tausendfach bestätigt, dass Astmol- Asthma-Pulver rasche Hilfe und sofortige Linderung bringt bei Asthma und Bronchitis. Herr Valentin Krump, Bäckermeister in Köln a. Rh., Friesenmarkt 76, schreibt: Nachdem er viele Mittel angewendet habe und sogar daz Kölner Inhalatorium besuchte, ging sein Asthma⸗ leiden nicht weg. im Gegenteil es verschlimmerte sich, er ist sehr froh, dass er in Astmol ein Mittel gefunden hat, das prompt hilft und dessen Wirkung überraschend ist. Astmol ist in Blechdosen zu Mk..50 in den Apotheken zu haben.(Stram. 40, Grindel 10 Cap. Pap. 10, Menthol g, Kal. nitr. 20, Natr. nitr. 200. Auf Wunsch Muster gegen Einsendung von 10 Pfg. in Briefmarken durch 16022 Engel-Apotheke, Frankfurt a.., gr. Friedbergerstr. 46. ..—.... ͤK ĩͤvv Unter wärmſter Billigung Ihrer Majeſtät der Kaiſerin und mit Unterſtützung der Regie⸗ rungen der Bundesſtaaten wird vom 18. bis 24. Januar d. Is. in ganz Deutſchland eine Reichswollwoche ſtattfinden. Der Kriegsausſchuß für warme Unter⸗ kleidung in Berlin hat die Grundſätze für die Reichswollwoche aufgeſtellt. Zweck der Veranſtaltung iſt die Beſchaffung der ſehr notwendigen warmen wollenen Decken und der ebenſo erforderlichen warmen Unter⸗ kleidung für die Truppen im Felde. Bei dem fortgeſetzt großen Bedarf an Wolle zur Herſtellung von Strümpfen und Tuchen wird es notwendig, für obengenannten Zweck die in den Familien vorhandenen überflüſſigen warmen Sachen(Woll⸗, Baumwoll⸗ und Tuch⸗ ſachen, ſowohl Herren⸗ wie Frauenkleidungen, wie auch Unterkleidungen) der Verarbeitung namentlich zu wollenen Decken zuzuführen, Aber auch ſonſtige Gegenſtände, die der Be⸗ kleidung der Truppen dienen können, wie Weſten, Überziehhoſen, Unterhoſen und dergl⸗ ſollen durch die Reichswollwoche beſchafft werden. Die hilfsbereite Stadt Mannheim hat zwar unter Leitung des Ortsausſchuſſes vom Roten Kreuz dahier ſchon im Oktober 1914 zu Gunſten unſerer Krieger eine umfaſſende Wollſamm⸗ lung veranſtaltet. Sie wird ſich aber trotzdem auch in vorliegendem Falle laut Beſchluß eines vorbereitenden Ausſchuſſes in gewohnter Opferwilligkeit an dem großen deutſchen Unternehmen werktätig beteiligen. Mit der Durchführung des Unternehmens in der Stadt Mannheim und in allen Gemein⸗ den des Bezirks ſind beſondere Wollkommiſ⸗ ſionen betraut, die ſich im Anſchluſſe an den in den Tageszeitungen veröffentlichten Aufruf an die deutſchen Hausfrauen des Berliner Kriegsausſchuſſes mit ihrer Bitte um Zuweiſung geeigneter Woll⸗ und Tuch⸗ ſachen an die Einwohnerſchaft ihrer Gemein⸗ den wenden werden. Für die Einſammlung der zur Verfügung zu ſtellenden Wollſachen ſind in Ausſicht ge⸗ nommen: in Mannheim der 21 in den übrigen Gemeinden des Amtsbezirks der 22. und 23. Januar ds. Is. Es wird dem angeſtrebten vaterländiſchen Zweck am beſten gedient werden, wenn nur noch gebrauchsſähige oder zur Verarbeitung geeignete Sachen, wollene und baumwollene, ſchwerere Stoffe und Tuche abgegeben wer⸗ den. Es wird das ſchwierige Sortier⸗ und Verarbeitungsgeſchäft erleichtern, wenn keine vorſchmutzte und unxeine Stücke abgegeben werden. Auch Reſte von warmen Tuchen ſind für die herzuſtellenden Decken verwendbar. Ich richte an alle Kreiſe der Bevölkerung des Amtsbezirkes die dringende, herzliche Bitte, das zum Beſten unſerer heldenmütigen Armee unternommene Liebeswerk und die zu ſeiner Durchführung gebildeten Kommiſſtonen nach Kräften unterſtützen zu wollen. Mannheim, den 16. Januar 1915. Der Großh. Amtsvorſtand: Dr. Strauß, Großh. Geh. Regierungsrat. 8 und 23. Januar 8. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffent. lichen Kenntnis. 4172 Mannhei m, den 18. Januar 1915. Bürgermeiſteramt: von Hollander. 15. icder erden apſtes S am März Das laſſes Richt⸗ E 5 d der Cail⸗ ſiden⸗ Montag, den 18. Januar 1915. Seneral⸗Auzeiger Vadiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) RAus der deutschen Kleineisen- industrie. (Von unserem Düsseldorfer Mitarbeiter.) .— Die Geschäftslage des Kleineisengewerbes ist seit Kriegsanfang nicht einheitlich: diejenigen Fabriken, die tägliche Bedarfsartikel herstellen naben im Rahmen der imnen nach dem Ausfall der Arbeitskräfte gebliebenen Leistunsgiähligkeit(durch- Schnitthich 30 bis 40 v..) noch leidlich zu tun; gelllecht beschäftigt sind aber die Fabriken solcher Erzeugnisse, für die während der Kriegsdauer kaum Nachfrage bestent(wWie Baubedarfsartikel, Nieten, Schlösser, Schrauben, Seusen etc.), hier muß teilweise mit Feierschichten und teilweise auf Lager gearbeitet werden. Gut zu tun haben dagegen nach wie vor diejenigen Fabriken, die entweder stets Kriegsmaterial herstellen, oder ihre Fabriken auf Herstellung von Heeresbedarfs- artikel aller Art eingerichtet haben; hier wird ununterbrochen gearbeitet, um der noch im- mer regen Nachfrage zu genügen. Der Verdienst ist trotz der guten Preise, die der Staat zahlt, nichit immer groß, weil bei diesen umgeanderten Betrie- ben anfangs noch allerlei Lehrgeld zu zahlen ist, ehe man sich auf ohnende Fabrikation eingerichtet Hat. Lebhafter beschäftigt sind die Werke für Wal⸗ ſen, Munftion, Fahrrad- und Automobilteile, Sowie Ausrüstungsartitel. Infolgedessen ist auch der Metallmarkt weiter sehr fest, ebenso wWie die zu dieser Fabrikation notwendigen Nohmateria- lien, wie Stabeisen, Nöhren und Bleche im Preise gestiegen sind. Unter der Ungunst der Verhält⸗ nisse leiden namentlich die Fabriken für Bau⸗ A Tfikel; hierüber schreibt uns der Verbaud der „Vereinigten Baubeschlagiabriken“ zu Düsseldorf auf unsere Anfrage folgendes: „Das Baugewerbe hat schon mehr als ein Jahir vor Kriegsausbruch gestockt. Damals war es in der Hauptsache der hohe Geldstand, wel⸗ cher auf die Bautätigkeit äußerst lähmend ein- Wirkte. Nachdem der Krieg ausgebrochen War, trat vollends ein völliger Stillstand ein. Netie Objekte wurden von privater Seite natürlich fast gar keine mehr vergeben und selbst die bereits hegonnenen wurden zum größten Teil nicht mehur ſertig gestellt. In unseren Verbandsartikeln Fischbäncer und Einlaſlecken, wan gurz nach der Mobilmachung nur insoſern und Sine B 8o lange kleine Belebung des Bedarfes ein- getreten, Malerial für enhäuser, Lazarette und Baracken beuötigt wurde. Nach⸗ dem nun dieser Bedari so ziemlich gedeckt ist, eutspricht unser Umsatz nur noch einem ver⸗ hälinisnägig kleinen Prozentsatz der normalen Aufnahmefähigkeit. Wann in unserer Branche eine Besserung eintritt, hängt natürlion ganz und gar von der Dauer des Krieges ab. Später Faun damit gerechnet werden, daß eine äußerst rege Nachfrage nach unseren Artilbeln auffritt, denn es muß das seit Jahren Versäumte nachge⸗ holt werden und zudem gibt es dann wieder reichliche Arbeitsgelegenheit infolge des Um- Standes, daß in den Grenzgebieten die durch den Krieg zerstörten Bauten wieder aufgerichtet wer⸗ den müssen. Trotz des Bedarfsrückga! ungeachtet unseres Grundsatzes, eine ge Preispoliti zu beobachten, mußten wir Ende vorigen Jahres doch entsch Preise zu erhöhen. Diese E nur in mäßigen Grensen exfolgt 5 gen mür deshalb, weil die Sa jen gleich hach Ausbruch des FKrieges eine Stei rung erfahren hatten und der unregelmäßige Be. tnieb ohnehin eine Verteuerung der Fabrikation Werursacht““ Die Wer Rz eu gfabriken haben ve mismägig gut zu tun, weil auch sie für Milif darf stärker in Frage kommen. Eline rhe sche Fabrik dieser Art schreibt uns: „aß wir augenblicklich sehr stark mit Heeres- aufträgen beschäftigt sind. Auch sind in lelztet Seit wieder Bestellungen von der kundschaft aus dem Inlande und dem neut Lande eingegangen. lufolge der geste ger Preise für Rehmaterialien usw,. ist allgemei eine Prhöhung der Preise um 10 v. Als das Ulls Zu jegen. Y- gefordert Worden, die auch von der K 8 gezahllt wird. Ueber die Brauche laßt sich zurzeit nichts sageu, Die Geschäftslage in Türschlössern läßt nach i vor zu wünschen übrig. Eihe Westfälische i Fabrik teilt uns folgendes mit: „Die Nachfrage nach Einsteckschlössern für Baubedarf ist augenblicklich noch sehir Uund es ist auch kraglich, ob während der Dauer des Krieges auf bessere Beschäftigung gerechne Werdlert ann Die Preise fast sämtlicher Materialien sind gestiegen und es wird schwie- rig sein, den erhöhten Gestehungskosten bessere Verkaufspreise durchzubringen.“ iu Sensen ist augenblicklich gar nichis los; hier muß erst das Frühjahr abgewaärtet werdlen. Aufi dem Drahtmarkt besteſtel Sateschwierigkeiten. Die Ausfuhr nach 0 en, die vom Generalkommando in Altona vor eini- gerulg gen Wochen verboten worden war, ist zwar unter gewissen Bedingungen wieder gestattet, ſedoch ist der Abschluß neuer Geschäfte ziemlich schleppend. Drahtstifte kosten bis etwa 13 Mark pro Dop- pelzentner und Walzdraht im Inlande etwa 202 Mark pro Tonne. Schrauben und Nieten liegt trotz der ermäßigten Preise weiter ruhig. eldmarkt, Sank und Börsen- wesen. Beichsbankausweis vom 13. Jan. „ gogen gie 1915 Varwoole 2177032 23604 2129710— 17863 13³ 308 14929 31874 2⁴351 12843 6930 gogen die Vorwoche 1558 814 7021⁰ 1256 468 52379 10490 10362 1914 Aktiva(in Fausend Mk,.) Metallbestand darunter dolg Relohs- u. Darlehns- kassen-Sopelne Hoten anderer Banken Wechsel, Sohsoks u. Aisk, Schatzanw. Lombarddarlehen Eflektenbestand Sonstege Aktuwa Passiva. Grundkapftal 1 feservefondds Notenumlauff Depositen Sonetige Fassſva 413757 24047 3770071— 30480— 18540— 21094— 63577. 38151 894097 68699 353 180— 218 929— 274188 698 180000 74479 4591 893 0 1642474ͤ 81652 165108 Stand der Badlischen Baunk am 16. Ian. 101% Peben de AKe da gafr) igis ospense 9 544682.J1 292 227 NMetall-Bestand. 6 061 567]J— 10ʃ7 Reſohs- u. Darlehns-Kas- gen-Scheine 2¹ 20³ Voten andeter Banken 3015 570= 4551 520 Weohseldestand 13 142 821. 5491 Lombarddarlehen. 10 747 072= 4191 875 Eftektenbestand 2110829— 10478 Sonstige Aktlva 9743 325 1810447 PasSsIVA. Grunskapftaf Reservefonds (unver. (unver. —4187397 12.231 4283 10 780.— 3254810-4068.220 17851 557—1 388 981 13 039 380 758 700 457 768.—1140 4692.75— 557725 5685 9000 000(uaver.) 2 250 000 tunver.) 75 871 100 162 900 9 000 000 tcunver.) 2 250 000(Cunvor.) 22 894 500-.2 358 300 Notenumlauf 12 693 133— 419 231 Veposlten 156404 214 3 395 490 2 054 079— 36 930 Sonstige Fassiva 1 365 000— 31 754 Metalldeckung des Notenumlaufs 39,19% gegen 4½20% in der Vorwoohe und 42,2% im Vorlahr. Berliner Effektenbörse. Berlin, 18. Januar. Bei fester verirauensvoller Stimmung wurden an der heutigen Börsenver- sammlung deutsche Anleihen zu unveränderten Kursen umgesetzl. Besonders war Interesse für Zprozentige Reichsanleine bemerkbar. Die andau- ernd guten Nachrichten aus der Eisen- und Berg⸗ wWerksindustrie Wecktte Kauflust für Montanwerte und führten zu Kurserhöhungen, namentlich für Phönix, Gielsenkirchen und Donnersmarckhtte. Löweaktien leiden nach festem Beginn unter Realli- sierung. Für die Aktien der großen Schiffahrtsge⸗ Sellschaſten wurden Kurse genannt. Chemische Werte, wie Badische Auilin, Elberfelder Farben, Berliner Anilin und Vereinigte Chemische Werke Charlottenburg waren zu höheren Kursen efragt. Von Valuten Waren russ. Noten höher. Privatdiskont 4 V. H. und darunter. Täglichtes Geld 2 v. H. und darunter. Hussische Schatzscheinemission in den Vereinigten Stauten. NeWVOrk, 106. Januar.(WTB. Nichfamtlich.) Morgan und Bankiers Syndikat 25 russisch. Schatzscheine. Meldung des Reuterschen Büros. alldere akzeptièren als Millionen Sese ene rcoustris. FWteimischs-wentfnlisches Kohlensymndikat Essen à. d. Rubhr. Ant 23. d. M. findet eine Versammlung der Sese 1 enbesitzer mit folgender Lagesordnung Ernennung des Beirats. 2. Wahl der Mit⸗ 0 der Kommission., der Kokskommi Ssion der buetoneden. Eutgeg Anmeldkt 8 ereine, 4. Sstzung der Abgabe und Fni hädigung für Mehr⸗ 9(§ 2, Zifter 8 5 10 und K. lage H. des Vertrags). rafe für jedle Tonne der von dec, Be⸗ gelieferten Mengen 8 8, Ziller 2 les Abrechnung üider Mehr- oder Min- Höhe der 8 leiligten ini- 8 8 1 75 Verkufe. rtrags). 584 U7 5 Jahre 1914. 7. Festsetzung der Be- in Konlen, Noles und Bri Ht des Vorst Februar 1915 eiy Sich die Zeit nach. 31 1 ike 1 1 Beigbau-.-G. 13. d488 neuen e as Zür Unterschrift, Iun Aus 8 3 Zecnenbesitzer- Versswmlung findet eine Sit des Bsirars wit folgender Tagesordadt 1. Wahl des St 2 Neuwahl Altljehes ßitwelisehe Industrie⸗ Sese Iischaualft, Burmen. Die Verwallung schätzt unter dem üb⸗ ichen Vorbehalt bei reichlichen Rlickstellungen und Abschreibungen die Dividende auf 6 V. H. gegen 7 V. H. im Vorjahre unter der Varaussstzung, dag besomdere Exreignisse bis zum Tage der General- Vversammlung nicht eintreten würden. Mheinzsch-Westtälfsener Tementverbs Bochum. .— Die am Donnerstag abgehaltene LIt derversammung hatte sich mit det Frage der legung von Werken zu beschäftigen, un fſadurch für die übrigen Werlee günstige Absatzhedingung 211 schalfen. Die Verhandlungen 85 weil nur ͤ md, gertzahl Zur Vertellung auf diie norigen Werke Aicht zu exreichen war. 5. Feststellung der ddie Verkau ksaussichten für die geringeren Sorten 2 N ˖0 eine auch nur 1 ausreiclende Kontz 9— Hendels- und Industrie-Zeihmę Newerkschaft Wilhelmine Mevissen Nochum. In der am Samstag in Düsseldorf abgehaitenen Gewerkenversammlung wurde eine Zu- buße von 1½ Millionen Mark gleich 1500 Mark pro Kux beschlossen. Hiervon ist bereits die erste Rate am 15. Februar mit 700 Marte, ferner am 15. März 200 Mark, am 15. April 400 Mark und 15. Juni die restlicken 200 Mark zahlbar. Den Erlös dient zur Abstoßgung der Verbindlichkeiten, Worunter sich auch 493 000 Marg Bankschulden befinden. Eine Hinausschiebung der Zubuße war nicht mehr möglich, weil Wechselverpflichtungen bestehen, die schon verschiedentlich verlingert Worden waren. Die Verwallung erklärte, daß von den Gewerken einschließlich der jetzigen Zubuße insgesamt 3 Mitlionen Mark zur Fertigstellung der Schachtanlagen erforderlich seien. Die restlichen %½ Millionen Mark sollten später durch Ausgabe von Obligationen aufgebracht werden. Die Ge- werkschaff habe von den früheren beschlossenen Obligationen von%½ Millionen Mark 2 Millionen Mark in ihrem Besitz, die aber gegenwärtig noch verpfändet seien. Der über die 3 NMillionen Mark hinausgehende evtil. Geldbedarf könne wohl aus den Betrieben gedeckt werden. Die Verwaltung teilte noch mit, daß den Verkauf der Produktion das Kohlensyndikat übernommen habe und die Verhandlung wegen Festsetzung einer Beteili- gungsziffer beim Kohlensyndikat einen günstigen Verlauf nähme. Die unterirdischen Verhältnisse der Gewerkschaft hätten sich gut entwickelt. Zum Schlusse Wurde noch beschlossen, den Sitz der Gewerkschaft von Bochum nach Bergheim zu ver- legen. Warenmärkte. Mannnheimer Hroduktenbörse. Mannhelm, 18. Januar.(Amtliche Notierungen.) Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasse. per 100 kg in Reiehsmark bahnfrei Mannheim. —— 14. Weiren, hierländisohet ab bad. Station—.— nordd. einsohl. Frackt u. Spesen——-. Roghen, nlerländisoher ab bad. Statlon—-—-—.„%':ö] nordd. elnschl. Fracht u. Spesen— gerdte 155 88 kKg 88 Kg 98 nafe r, hlerländ. ab bad. Siatlon— Nafs ohne Sack mit Sack Rotkles: Pfülzer. Itallener 205—215 150—160 145—150 208—215 145.—155 Luzerne itallener 140—150 e 5 60—65— Woixen-Auszugsmehl(——.——— Welzen-Brotmeh!——— 11.— Ropgenmehl miadestens 82%%g franoo faus— Tendenz: Anhaltend fest, woder bei getceſde, noch bel Mehf kamen Notſerungen zu Stande. Maunheim, 18. Januar.(Privatbericht.) Der heutige Getreidemarkt verlief wiederum ge⸗ schäftslos, da jedes Angebot fehlte. Nur direkte Käufe der Mühlen ab Station, mit der Verpflichtung zur Gegenlieferung von Kleie sind möglich. Das Mehlgeschäft war lebhaft, doch wird auch hierin das Angebot knapper, so daß die Preise Weiter steigen. Die Süddeutschen Mühlen sind nur in be⸗ schränktem Maße Abgeber. Norddeutsches Rog⸗ genmehl S2prozentiger Ausmahlung wurde mit M. 37.58 bis M. 38.— und Weizen-Brotmehl mit M. 43.25 bis M. 43.50 gehandelt. Für Weizen- Auszugsmehl alter Mahlung(nach süddeutscher Mahlart ungefähr 0) War dis Forderung M. 48.—, alles per 100 Kilo Parität Mannheim im Groß- handel. Für süddeutsches Roggenmenl, 82pro- zentiger Ausmahlung wurde M. 37.25 bis M. 38.— ab Mühle bezahlt. Rerliner Getreidemarkt. WITB. Berlin, 18. Januar.(Frühmarkt.) Es fanden keine Notierungen statt. Berlin, 18. Januar. Nachdem das Geschäft in Brotgetreide und Futtermittein aus den bereits öfters erwähnten Ursachen beinahe gänzlich aufge⸗ hört hat, steht der Mehlhandel im Mittelpunkt des Interesses, Auch heute war Mehl besonders von Süd- und Westdeutschland, aber auch seitens Berliner Firmen begehrt, doch konnte die Nach⸗ frage nicht voll befriecigt werden, da die Münlen belaupten, nicht in grögeren Mengen fieſern zu können. Weizenmehl umotiert, Roggenmehl 35. bis 36.50 M. stramm. Nuenberger Wonfenmarkt. Wenm auch von keinen großen Absatzziffern ge- sbrochen werden kann, so wſilt sich doch der Unr nach wie vor auf einer verhältuismägig an⸗ jchen Hlöhe. Die Käuferschaft wird eben cheinlien durch den billigen Preis der Hopfen veraczlaßt, sich stetig, nach mehr o. wenig. dringendem Bedarf einzudecken. Auch an den Produktionsgrxten wurde in der letzten Woche neuerdings stärker eingekauft, so daß man vom Hopfenmarkt in jüngster Zeit allgemein eine leb- Haftere Stimmung verzeichnen kann. In den letzten Lagen wurden am hüesigen Markt durchschnittlich 300 Ballen für Kunds chafts- und Exportzufecke Verkauit. Dabei erzielten gerins Hapfen 30 Pis 5, Mart, Markthopfen 4% bis 45 Mark, bessere 45 bis 75 und 80 Mark. Besonders für gutlarbige und prima Hopfen maclit sich ein ſester Preisstand bemerkbar. Sie sind im allgemeinen start ver⸗ grihen, so daß sie für die weitere Geschäftsent- Wicklung nur noch wenig in Betracht kommen und An sgtehen sind aber noch nennens⸗ erte Posten allenthalben viellach sogar noch in Erster Hand unverkauft, die sie gerne abgl bt. An den bayeri 1 Produletionsorten wurden die ge- ringen bis mittelguten Hopfen gerne zu 20 bis 50 Mark abgegeben. An den badischen, elsissischen, wWürttembergischen Märkten wurde in den etzten Tagen Sperka! S etwas mehr ungesetzt, zum Teil 8 der Qualitüten mit Besserungen der Preise, die sienl ZW²iscben 20 uid 60 Mark be⸗ wegen. An Saazer Market hat sich die Faltung Sbenfalls gebessert, die Preise sind 85 bis 110 Sich erhöhen. Deberschreitung der Höchstpreise. Urteil des Reichsgerichis vom 14. Januar 1915. sk. Leipzig, 14. Januar.(Nachdruck verb) Die Kriegsgesetzgebung über die Höchstpreise be- schäftigte am 14. Januar 1915 zum ersten Male das Reichsgericht. Nach Erklärung des Kriegszu- standes hatte der kommandierende General des 9. Armeekorps(Altona) für seinen Bezirk, xu dem auch Bremen gehört, am 5. August gemäß 8 1 des Feichsgesetzes betr. Festsetzung von Höchstpreisen für Gegenstände des täglichen Bedarfs vom 4. Aug. 1914 mittels öffentlicher Bekanntmachung Hlöchst⸗ preise für Lebensmittel verordnet; darunten befand sich auch ein Höchstpreis von 75 Pig. für ein Pfund „Schweinefleisch zum Braten“. Der Schlachter- meister Friedrich Osterwald im Bremen handelte dieser Höchstpreis-Festsetzung dadurch zuwider, daß er ein Pfund Fleisch der bezeichneten Art am 12. August zu 1 Mark, am 23. August zu 80 Pfennig verkaufte. Hierfür zur Verantwortung gezogen, behauptete er, die Anordnung des Gene⸗ ralkommandos nur als Zeitungsnotiz gelesen, je- doch vom Fleischer-Obermeister auf dem Schlacht- hof gehörb zu haben, daß sie nichi mit für Bremen gelte; auch könne der Höchstpreis nicht auch für „Delitcateßfleisch“, wie er es verkaufte, bestimmt gewesen sein, da Sonst der Fleischer nur noch Zuselge. Das Landgericht Bremen bat jedoch am 9. Oktober 1914 den Osterwald wegen Ver⸗ gehens gegen 88 l, 4 des Höchstpreise-Gesstzes und ckie Beſcanntmachung des Generalkommandos zu zehi Mark Geldstrafe verurteilt. Die Bekannt⸗ machung ist, so führt die Strafkammer gegenüber Osterwalds Bestreiten aus, völlig rechtsgültig. Auf Grund des Kriegszustandes durfte sie vom Gene⸗ ralkommando als Inhaber der vollziehenden Ge- Waßt an Stelle des sonst zuständigen Bremer Senats erlassen werden. Allerdings ist die Veröffentlich- ung der Bekanntmachung in sehr dürftiger Weise erfolgt, nämlich nur durch eine Zeitungsnoſiz im redaktionelſen Teil der„Bremer Nachrichten“ an⸗ Statt durch ordentliche Publikation im amtlichen Teil von Zeitungen oder durch Maueranschlag. Diese Dürftigkeit ändert jedoch nichts aàn der rechtswirksamen Veröffentlichung, da der Komman⸗ dierende General die Form derselben nach freiem Ermessen wänlen und daher auch ach mit S. facher Mitteilung in einer Zeitung begnügen kaun. Daß der Angeklagte die Bekanntmachung für un⸗ gültig hielt, ist ein unentschuldbarer Strafrechis- irrfum. Osterwaldds eingelegte Reyision, die die Rechtsungültigkeit der Bekanntmachung man⸗ gels richtiger Veröffentlichumg behauptete, fand die Zustimmung des Reichsanwalts, welcher meinte, daß die Veröffentlichung jedenfalls doch derart erfolgen müisse, daß ihre Authentizität ganz auger Zweifel gestellt sei. Eine einfache Veröffentlichung im redabtionellen Teil einer Zeitung, wie kiet, ohne klaren Hinweis, daß sie im Auftrag des Gens⸗ ralkommandos geschieht, genüge nicht. Daher Sei die Höchstpreise-Verordnung rechtsungliltig und die Freisprechung des Angeklagten geboten. Das Reichsgericht verwarf jedoch die Nevision als unbegründel: Der kommandierende General ist für diiesen Akt der vollziehenden Gewalt sachlich und örtlieh zuständig und bei der Veröffentlichung nicht an die gewöhnlichen Formvorschriften ge⸗ bunden gewesen; erforderlich ist nur die Aulten⸗ tizität der Bekanntmachung; diese ergibt sich aber im vorliegenden Fall nach Ansicht des Reichsge⸗ richts zweifelsfrei aus der Fassung der Zeitungs notiz, zumal auch der Angeklagte die Verordnung gekaunt bat.(Aktenzeichen 350. 104714) Zahlungseinstellungen, Licuiclatienen und Konkurse. HAomKurse in Dentschland. Berlin: Firma Radite u. Bergmann G. m. b. .; SColmar(Hsass): Zalmarzt Karl Hug; Fraukfurt a..: Kaufmann Bernhard Lang; Schorudorf: Traubenwirt Friedrich Eisele; Tiegenhof: Uhrmacher und Fahrradhändler Max Cowyalsky. Letzte Mandelsnachriehten. WITB. Berlin, 18. Januar.(Nichtamtlich) Die Regierung hat angeordnet, daß Hauptver- sa mmlungen von Aktiengesellschaf⸗ ten und Genossenschaften für 1914 bis zum 30. Juni 1915 verschoben werden können. Börseneffekten müssen in der Bilanz mit dem Kurs vom 25. Juli 1914 eingestellt Werden. —!!!:..—— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; kür Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaumz kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: J..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe? lür den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Kronen. Direktor: Erust Müller. 6. Seite. Neichs⸗Wollwoche. ruf an die deutſchen Hausfrauen, ſowie in der heutigen Bekauntmachung des Groß⸗ herzogl. Amtsvorſtandes bereits angekün⸗ digt, findet in der den Woche, beginnend mit dem 18. Januar, dem Gedächtnistage der Reichsgründung, durch ganz Deutſchland eine Sammlung der in den Familien entbehrlichen de Berlin hat die Grun Woll⸗, Baumwoll⸗ und Tuchſachen, die in ur⸗ ſprünglichem oder zu Decken verarbeitetem Zu⸗ ſtande unſere im Felde ſtehenden Truppen gegen die Winterkälte ſchützen ſollen, ſtalt. Die unterzeichnete, mit der Durchführung dieſes vaterländiſchen Unteruehmens im Stadt bezuk Maunheim beauftragte Kommiſſton, richtet auch ihrerſeits an die Mannheimer Bevölkerung die herzlichſte und eindringlichſte Bitte, ſich an dem Liebeswerke in der oft bewährten opfer⸗ ſinnigen Weiſe zu beteiligen, alſo die über⸗ flüſſigen Woll⸗ und Tuchſachen zuſammenzu⸗ ſuchen, in Bündel zu packen und bereit zu halten, damit dieſelben durch unſere Sammler⸗ innen und Sammler in der Zeit vom Donnerstag, 21., Freitag, 22. und Samstag, 23. Januar in den einzelnen Wohnungen abgeholt werden können. 39844 Mannheim, den 18. Januar 1915. Namens der Kommifſion zur Jurchführung der Neichs⸗Wollwo che. Aa Gr. Autszurſan. Dtt Oberzürgermeidtr. Ortsausſchuß vom Noten Krenz. Jentrale für Kriegsfürſorge. Nannheimer Vereinsverband. (Nationaler Frauendienſt.) Katholiſche Gemeinde. Dienstag, den 19. Januar 1915. Jeſuitentirch. 8 Ubör Schitler⸗Gottes Sdienſt.— o Hör geß. Seelenamt für Michael Hirſtell. Die Andachten für Heer und Vaterland wäbrend Decde finden jeweils abends 8 ÜUbr tatt. Süiddentſche Nuhtinduſtie Aktiengeſelſchaft Mannheim⸗Waldhof. In deutiger. durch Großb. Notartat II nach den Bedingungen des Anlehens vorgenommenen achten Verloſung unſerer Vartial„Odligationen wurden nachfolgende Nummern gezogen: Ualk. H. Ir. 63, 73, 84, 98, 103, 124, 140, 184, 171, 101, 1092, 2 208, 225, 273, 280, 340 luit. B. Nr. 50, 85, 96, los, 125, 176, 178, 207, 219, N0, 280. Die Auszablung Seſchtedt am 1. April 1915 mit eem Aufſchlag von% alſo fär ſede Osdligetton von N. 1000— mit N. 102 S0—„ N. 88 det folgenden Stelen: Faſſe uuferer Geſe üfchaft, Uſche Bank, Sudwigsdafen am Nhcin, dwle deren fämtliche Riederlaßungen. —.— für Kandel und— Filiale Mannheim, Sürddeniſche D Sconte Gefellſchaft, A. 8. MWaungeim und Pferzheim, K. Ladenburg, Frankfurt am Wain. Die Verziuſungdiefet Stücke Hört mit dem 1. April 1IS anf. SNð MNannmbeim⸗Saldhof. den 18. Jaunar 1815 Der Vorſtand. Volfsſchule Mannheim. Bekanntmachung. Die Uebertritte in die Buürgerſchple. in die Vorberei mugsklaſſen und den fretwilligen Schuldeſnch betr. 11¹8 IJn der Jeit vam Freitag. den 18 ds Dienstag den. 8s. Wes werden ven den Kaßfenle tern die ritlichen Meildungen der Eltern Fintetlich der⸗ ſenigen Schäler entgegengenemmen, die im kmmen⸗ den Schulfadr a) ron der Bolksfchule in die Sürgertchulc Aber⸗ treten ſogen. Daus der II KaabenRaße ber Valksſchule in eine III. Vortertitunget Adertreten nen pder e bach ctfünter Shulpticht ned ein Jabt frti⸗ mul die söäcihsdert Kleßße der Volkz⸗ oder Bürgerſchute deſucden ſollen Anmeldefermalate, die äder ales Kinſchlägige Tunktanſt geden. ud weom 1 Jannar as Pri den AMaßenlebtern erbältlich. Verzpktete Aumeldungen baben Dericichtigunz Naundeim. den. Jaungr 1818 — 1n Feimen Anſeruch — Wer züf Aeiglehbeit hat *ee seine Tocbtepfe, Fleischhett 15el. Sadelm uew. nur mit swer ADerr Ialr Mirinher SDue mit reneree 28 28 der JIs. Geueral⸗Anzeiger Bundesſtaaten wird vom 18. bis in ganz Deutſchland eine Reichswollwoche ſtattſinden. der ſehr notwendigen warmen wollene ebenſo erforderlichen warmen Unterklei ung für die Truppen im Felde. Bei dem fortgeſetzt großen Bedarf an Wolle zur wird es den Herſtellung von für war atze Der Kriegsausſchuß Reichs wollwoche auft Zwe tder iſt die Veranſta Itung Strümpfen und T notwendig, für obengenannten Zwe Familien vorhandenen überflüſſigen Woll⸗, Baumwoll⸗ und Tuchſachen, wie zuzuführen. Leitunz des Ortsausſchuſſes vo ſchon im eine gewointer Unternebmen werktätiz bete tligen Ur St adt Mannheim Frauenkleidungen, wie auch und de ichs wollwoche beſchafft werden. Sbereite Stadt Mannk Oktober 1914 zu Gunſten umfaſſende Wollſammlung Opferwilligkeit au Mit der Durchführung des öffentlichten des Zuweiſung geeigneter 2 Einn ſtelenden Wollſachen ſind in Aus am Berliner Srtegkausſcnſſe mit Woll⸗ An 8 2 vohnerſchaft ibrer Gemeinden Für die Einſammlung, der zur in Mannheim der 21. 22. und in den Gemeinden des Amtsbezirks J. der N. und W. Jannar ds. Es wird dem angeſtrebten vater deſten gedient werden, wenn nur 0 cwerete Stoffe Es wird Tuche Ich richte an alle Kreiſe Mannheim, den 16. Januar 1918. adiſche e Bekanntmac Die Reichswollwoche betr. Unter wärmſter Billigung Ihrer Wie in dem kürzlich veröffentlichten Auf⸗ Kaiferin und mit Unte rſtüczung der Regierungen 24. J me Unterkleidun für die Durchführur Beſch uchen eck di warmen Sa ſowoh Unterkleidungen) der Verarbeitung namentlich zu wolle en Decken Aber auch ſonſtige Gegenſtände die der ekleidung der Trupven dienen können, Ueberziehhoſen, Unterhoſen rgl. ſoller im hat zwar unter m Roten Kreuz dahier unſere veranſtaltet. wird ſich aber trotzdem auch in vorliegendem Fall laut Beſchtus eines vorbereitenden Ausſchuſſes in dem großen deutſchen ernehmens und in allen Gemeinden zirkes ſind beſondere Wollkommiſſionen betraut, die ſich im Anſchluſſe an den in den Tageszeitungen ver⸗ ihrer Aufruf an die deutſchen Hunsfttn noch und das ſchr Sortier⸗ u, wenn zegebe ſind für die herzu⸗ der Bevölkerung des! Amtsbezirkes die dringende herzliche Bitte, das zum Beſten unſerer heldenm m Liebeswerk und die zu ſeiner Kommiſfſienen nach 5 Unternommene füghrung gebildeten Kräften zu wollen. Der Großh. Amtsvorſtand: Dr. Strauß, Geheimer Regierungsrat. afeſtät der affung un Decken und der gebra fähige oder zur Verarbeitung geeignete Sachen. wollene und baumwollene, gegeben werden. und Verarbeitungsgeſchäft erl verſchmutz en und unreinen S Auch Reſte von warmen ſtellenden Decken verwendbar. anuar ds 8984 der e in Her Den Heldentod für's Vaterland starb am 25. Dez. auf einem Patrouillengang bei Fricourt in Nordfrankreich unser innigstgeliebter, herzensguter Sohn, Bruder, Schwager, Onkel u. Bräutigam 11416 Filiy Selfanz Vicefeldwebel im 8. Reserve-Jäger-Bataillon Alter von, 33 Jahren. Trier, Januar 1915. Von Beileidsbesuchen Dudeldork, Mannheim, 18. In tiefer Trauer: Familie Beifanz Famille Fußer. bittet man abzusehen. 55 den 18. Jaruar 1215. Pflegerin zu altem Herrn ſof geſu uchl, Nuitsſteg ßße 22, pakt, 8230 Jung. Maun Abſolventzh. Handelsſchule fucht gegen Vergütung Anfangs ftelle auf einem Büro. Offert, rbeten an K. Merz, hringerſtr. 24, Heidelbert⸗ 11298 Eine tüchtige(1142 Hotel⸗ u. Reſt.⸗Köchn ucht bis 1. Febr. Stell, Näß. Kobellſtr. 11, b Kludig. Lehrſtelle geſuct bei Schneiderin .Expedition 11 8ʃ Ju ge, gütempf. Fra r Krieger in der des Be⸗ ar d. Is, auchs⸗ Tuche, ab⸗ keine n werden. stem wird dem Entschlafen denken bewahren. Mannbeim, den 17. Senossen gel Itenden Herrn 8 adtrat gen Förderer verloren. unt; seine edle Gesinnung hat ihn Masse zuzuwenden. en ein ehrenvolles und dankbares Januuar 1915. Der Vorstan Durch das am 16. Januer.Js,erfolgte Hinscheiden unseres Aufslohtsrats-Vorsitzenden, Heinr. Fesenbecker hat das deutsche Handwerk einen edlen Freund und uusere Genossenschaft einen warmherzi 8 Mit weitem Bliek hat der Verstorbene schon vor Jabren die Bedeutung des Genossenschaftswesens für das Bauhand- nicht zögern iesen der Sicherstellung der Zukunft seiner Berufs- Aufgaben, seine Unterstützung in reich- Die Trauer um ihn ist im Kreise der Genossenschafts- mitglieder eine aufrichtige und tief empfundene.— Die erba Baumaterialien-Eink ufsgenossenschaft Mannheim Ge 39846 d. ſucht Monatsdienſt, auch den oder Büro. 118 8, 3. St. 83 Frau Berk, R 4, Jüng. Mädchen, welches der auf Schreibmaſchine t iſt und ſteno⸗ ſucht Anfang⸗ ſtelle ver ſof. ob. 1. Febr auf einem 4 Angebote unt Nr. 11417 d. Expedition dſs. Blattes + ſucht tags⸗ Reinl. Fran über ZBe⸗ eeee. ier, ruhige b mit ſtück u. ev. Abendbrol, 51 mieten geſucht Ange⸗ bote erbet. unt. Nr. 38283 ſan die Expedition d. Bl. 73 Möbl. Zimmer in aut. Hauſe, ruh, geleg, mögl. 1. 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