a ee eee eee enwement: 70 N⸗ mewaflich, n 30 Pfg., durch die poft inkl. poſtaufſchlag Nck. 5. 42 pro Auartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Zuſerate: Kolonel⸗Seile 80 Pfg. Reklame⸗Seile 2 5 6 990„.20 Nck. käglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 0 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr kimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; Cechniſche Kundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Beilagen: 22 der Stadt Manuheim und Umgebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Um zebung Ceiegramm-Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung. 41 Redaktion. 37½7 Expedition und Derla buchhandlung.. 218 u. 7869 Eigenes Redaktionsburean in Berſin VV Nr. 57. MRannheim, Montag. 1. Februar 1915. (Abendblatt.) die Nämpfe in Frankreich und Belgien. Der deutſche Tagesbericht. WCB. Großes Hauptquartier, J. Februar 1915. Antlich. Vom weſtlichen Kriegsſchauplatze nichts Weſentliches zu melden. Oberſte Heeresleitung. Die franzöſiſchen Berichte. WTB. Paris, 1. Febr.(Nichtamtlich). Amtlicher Bericht vom 31. Januar nachmit⸗ tags: Während des 30. Januar beſchränkte ſich der Kampf nahezu auf der ganzen Front auf Artilleriekämpfe. Die Kanonade war auf bei⸗ Seiten ſehr heftig. Auf zahlreichen Stellen hatten wir überall Vorteile. Vor La Baſſée nahm die engliſche Armee alle Schützengräben, die vorübergehend verloren waren, wieder ein. Die Deutſchen beſchoſſen die Kirche vor Ford⸗ quebiller ſüdlich Arras. In den Abſchnitten Artas⸗Rogs⸗Soiſſons⸗Reims und Perthes zerſtörte unſere Batterie 2 feindliche Geſchütze und mehrere Schanzarbeiten. Eine größere Anzahl Bombenwerfer zerſtreuten mehrere Anſammlungen, Biwake und Transporte. In den Argonnen im Gueriewald, wo wir am 29. Januar einen leichten bereits gemeldeten Rückzug durchführen mußten, unternahmen ie Deutſchen geſtern bei Fontaine⸗Madame drei neue Angriffe, welche abgewieſen wurden. Zwiſchen den Argonnen und Vogeſen leine Aenderung. Wir halten namentlich bei Babdonviller das Dorf Angomont beſetzt, das die Deutſchen beſetzt zu haben behaupten. WIB. Paris, 1. Febr.(Nichtamtlich.) Autlicher Bericht vom 31. Januar abends: e kein bemerkenswerter Zwiſchenfall ge⸗ Caillaux wieder in Frankreich WIB. Paris, 1. Febr.(Nichtamtlich.) Ter Temps meldet: Das Ehepaar Caillauz iſt in Frankreich eingetroffen. Der Juſtizmord in Marokko. Berlin, 1. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Die Vollſtreckung des Urteils an den in Ma⸗ rokko gefangenen Deutſchen hat allenhalben im deutſchen Lande ſchmerzliche Entrüſtung ge⸗ weckt. Man hatte in der letzten Zeit hoffen Bürſen, daß das Urteil nicht vollſtreckt werden würbe. Wir wiſſen hier, daß der amerikaniſche Geſchäftsträger, wofür wir ihm dauernd dank⸗ bar bleiben werden, ſich außerordentliche Mühe gegeben hatte, die Vollſtreckung des Urteils zu verhindern und es ſchien ſo, als ob ſeinen Be⸗ mühungen der Erfolg auch nicht verſagt blei⸗ ben würde. Nun ſind alle dieſe Hoffnungen zuſchanden geworden und wir ſtehen vor der brutalen Tatſache eines Juſtizmordes. Denn o liegen in dieſem Falle die Dinge: Sollten die drei Deutſchen wirklich gefehlt haben, ſo waren das Verfehlungen, die vor dem Kriege lagen. Es durfte über ſie nicht vor dem kiegsgericht und nach Kriegsrecht abgeurteilt Werden. In Uebrigen iſt eine Beſtätigung * der Nachricht von dem vollzogenen Todesurteil dier noch nicht eingetroffen. Es iſt nur be⸗ kannt. daß das Todesurteil vollſtreckt werden würde. 5„ Die Der Reichskanzler in Berlin. WIB. Berlin, 1. Febr.(Nichtamtlich.) Der Reichskanzler iſt zu kurzem Auf⸗ enthalte in Berlin eingetrofſen. Deutſche und Dlamen. Die„alldietſche Bewegung“ bei den Vlamen. Im gegenwärtigen Augenblicke, wo es eine der wichtigſten Aufgaben der deutſchen Po⸗ litik wie des deutſchen Volkes ſein muß, die blämiſch ſprochenden Teile Belgiens für den germamiſchen Gedanken und für den Anſchluß an das deutſche Geiſtesleben wiederzugewin⸗ nen, verlohnt es wohl der Mühe die älteren Veſtrebungen dieſer Art auf deutſcher wie auf vlämiſcher Seite kennen zu lernen. Dieſe Be⸗ ſtrebungen würdigte Prof. Dr. Conrad Borchling in einem prächtigen, der Ver⸗ einigung„Quickborn“ zu Hamburg gehalte⸗ nen Vortrage. Deutſche Gelehrte und deutſche Dichter haben in allen Entwicklungsphaſen der vlämiſchen Bewegung des 19. Jahrhun⸗ derts, ehe ſie rein politiſch wurde, kräftig mit⸗ geholfen, den germaniſch⸗niederdeutſchen Cha⸗ rakter des vlämiſchen Volkes zu ſtärken und ſeiner Kraft bewußt zu machen. In den erſten Jahrzehnten nach 1830, als es galt, dem vlämiſchen Volk erſt einmal wieder ein Stammesbewußtſein zu ſchaffen, hat Hein⸗ rich Hoffmann von Fallersleben in den 12 Bänden ſeiner„Horae Belgicae“ die ſchönſten Denkmäler aus der Blütezeit der altvlämiſchen Dichtung zu neuem Leben er⸗ ſtehen laſſen. In enger freundſchaftlicher Ver⸗ bindung mit den Führern der vlämiſchen Be⸗ wegung hat er durch ſeine prachtvollen Lieder an Vlaemiſch⸗Belgien, durch begeiſternde Trinkſprüche, wie durch die zarte Lyrik ſeiner dem Stil der altniederländiſchen Poeſie täu⸗ ſchend nachgebildeten„Loverkens“ die junge Bewegung wirkſam gefördert. Nücht ſo ins Auge fallend, aber dennoch bedeutſam iſt etwas ſpäter der Einfluß unſeres Klaus Groth geweſen, deſſen Stellung als Führer der neuniederdeutſchen Sache wohl nirgends ſo uneingeſchränkt anerkannt worden iſt wie in den Niederlanden. Als Groth 1861 zum erſten Male berſönlich auf dem Niederlän⸗ diſchen Kongreß in Antwerpen arſchion, lernte er hier den Stadtbibliothekar von Antwerpen Dr. C. J. Hauſen kennen, der gerade ein Jahr vorher durch ſeine„Reisbrieven“ uit Dietſchland en Denemark“ ein neues Pro⸗ gramm, das der„Alldietſchen Bewegung“, aufgeſtellt hatte. Ihm ſchwebte nichts weniger als die ſprachliche und literariſche Ei⸗ nigung der geſamten deutſch ſprechenden Lande von Dün⸗ kirchen bis Königsberg vor. Zu dieſem Zwecke hatte er zunächſt eine„all⸗ dietſche Schryfwyze“ aufgeſtellt, nach der Vlamen, Holländer und Niederſachſen gleich⸗ mäßig gut ihre eigene Sprache und die des andern ſollten leſen können. Hanſen faßte dieſe Gemeinſchaft aller niederdeutſchen Stämme unter der Bezeichnung„Dietſch“ zu⸗ ſammen, ſeinem„Dietſchland“ ſtellte er das hochdeutſche„Deutſchland“ und Skandinavien als Schweſtern zur Seite. Hanſen war es heiliger Ernſt mit der Verſchmelzung der plä⸗ miſchen und der plattdeutſchen Sprach⸗ bewegung, aber dieſer Idealiſt hatte leider all⸗ zu wenig raales politiſches Verſtändnis. Sein Hauptfehler war die Unterſchätzung des Hoch⸗ deutſchen und ſeiner Stellung in Deutſchland; ihm war Deutſchland immer nur das Land belt im Kriege. der Dichter und Träumer, die deutſche Ein⸗ heitsbewegung des 19. Jahrhunderts war dieſem„Alldietſchen“ unbekannt und unver⸗ ſtändlich. So iſt denn der Krieg von 1870/71 und die Begründung des neuen deutſchen Reiches die ſtärkſte Hemmung des alldietſchen Gedankens geworden, wie er ja überhaupt unſere Beziehungen zu Belgien ſehr ungünſtig beeinflußt hat. Zwar hat Hanſens liberaler Antwerpener Kreis ſeine alldietſchen Gedan⸗ ben noch bis in die 8ber Jahre hinein treu feſtgehalten, aber dieſer Kreis verlor in den politiſchen Kämpfen der letzten Jahrzehnte immer mehr an Zahl und an Einfluß, und das politiſche VBlamentum verbündete ſich im⸗ mer mehr mit dem Klerikalismus, der Deutſchland feit dem Kulturkampfe ablehnend gegenüberſtand. Hanſen erlebte es noch, daß im Jahre 1898 eine von deutſchen, hollän⸗ diſchen und vlämiſchen Gelehrben und Poli⸗ tikern unterſtützte Zeitſchrift„Germania“ ſeine alten Ideen, jetzt aber im Sinne unſeres „Alldentſchen Verbandes“, wieder aufnahm. Aber auch dieſe Zeitſchrift ging nach einigen Jahren wieder ein. Seitdem iſt nichts ge⸗ ſchehen, um das geiſtige Band zwiſchen Vlamen und Deutſchen feſter zu knüpfen, und es bedurfte erſt der gewaltigen Aufrüttelung des Weltkrieges 1914/15, um uns Deutſche aufs neue unſere heilige Pflicht gegen das vlämiſche Volk zu lehren. Unſere Anterſeeboote an der Arbeit. Die entrüſteten Franzoſen. WTB. Paris, 1. Febr.(Nichtamtlich). Amtlich wird gemeldet: Das Marine⸗Mini⸗ ſterium gibt folgende Notiz bekannt: In einer gewiſſen Selbſtachtung hatte die deutſche Ma⸗ rine bisher int allgemeinen Handelsſchiffe der Verbündeten erſt verſenkt, nachdem ſie der Be⸗ ſatzung geſtattet hatte, ſich zu retten. Einen Verſtoß gegen dieſe Regel hat ſie ſich bisher nur bei dem verbrecheriſchen Anſchlag gegen den franzöſiſchen Poſtdampfer„Admiral Gan⸗ taume“ bei Boulogne vorzuwerfen, der mit belgiſchen Frauen und Kinder beſetzt, von einem Torpedo eines deutſchen Unterſeebootes getroffen wurde, aber glücklicherweiſe die Küſte gewinnen konnte. Von befreundeten Schiffen konnten die Paſſagiere gerettet wer⸗ den. Die Offiziere erhielten den Befehl auf nichts mehr zu achten und ſich ſo aus der Liſte der Menſchlichkeit zu ſtreichen. Heute entſchloß ſich die deutſche Marine planmäßig und leicht⸗ fertig, die Menſchenrechte zu verletzen. Deutſche Unterſeeboote ſchoſſen am 30. Januar ohne vorherige Warnung 4 engliſche Handels⸗ dampfer an— davon 2 bei Havre und 2 in der Iriſchen See. Die ganze Welt wird ſich gegen ein derartiges einer ziviliſierten Nation un⸗ würdiges Kriegsverfahren auflehnen. * Die Entrüſtung war zu erwarten, ſehr viel Eindruck aber wird ſie in Deutſchland nicht machen, zumal da die Behauptungen der Fran⸗ zoſen den Tatſachen in dreiſteſter Weiſe ins Geſicht ſchlagen. Selbſt das Reuter⸗Büro gibt in ſeiner von uns ſchon veröffentlichten Mel⸗ dung zu, daß den Mannſchaſten der verſenkten Schiffe hinreichend Gelegenheit gegeben worden iſt, ſich in Sicherheit zu bringen; damit iſt den wirkt ſich über die Verletzung der Menſchenrechte zu beklagen, die ſie tagtäglich mit Füßen treten. Wenn die ziviliſierte Welt ſich über eltwas entrüſten will, ſo hat ſie für dieſe Emotion als nächſtliegenden Gegenſtand den ſcheuß⸗ lichen Aushungerungsplan Eng⸗ lands gegen Deutſchlaud zur Verfügung. Die effektive Blockade Englands, die unſere Unterſee⸗ boote nunmehr in die Wege leiten, iſt nur die einzig richtige Antwort auf das infame Vor⸗ haben. Selbſt neutrale Blättev, wie das Kopenhagener Extrabladed, haben Deutſchland das Recht zugebilligt, mit allen Mitteln legiti⸗ mer Kriegführung„dem Feinde Schaden zuzu⸗ ſügen, der Deutſckland aushungern wünſcht“ Zu dieſen gehört der Angriff gegen die eng⸗ liſche Küſte durch Zeppeline und die Unter⸗ bindung der Einfuhr in England durch unſere Unterſeeboote. England würde nicht anders handeln— wenn es nur könnte! Man darf in Fraukteich und England ſicher ſein, daß die noch dazu infam verlogenen Anklagen der feindlichen Zeitungen und Marineämter unſere Marineleitung nicht hindern werden, den eng⸗ liſchen Handel durch die Unterſeeboote lahm⸗ zulegen, ſo weit es nur irgend in ihrer Macht ſteht. England und ſeine Verhündeten führen einen wirtſchaftlichen und politiſchen Ver⸗ nichtungskrieg gegen Deutſchland und ſeine Verbündeten. ſiegen! Gnade uns Gott, wenn ſie Und da ſollten wir nicht al le unſere jach ſreventlich handeln, wenn ſie irgendwelche Rückſichten auf das heuchleriſche und verlogene Gegreine der Dreiverbands⸗Wegelagerer neh⸗ men würde. Wir wollen ſie ruhig ſchimnfen und anſchwärzen laſſen und im übrigen unſeren Unterſeebooten weiter glückliches Gelingen ihres vom deutſchen Volke längſt ſehnlich erwarteten und nun enblich erfolgreich eingeleiteten Unter⸗ nehmens in den heimiſchen Gewäſſern Eng lands wünſchen. England kann die Kriegsnot garnicht ſcharf genug am eigenen Leibe ſpüren, nicht grauſam genug beſtraft werden für den Frevel, den es an Europa begangen. Unſere Unterſeebvote, die die Zufuhren noch England unterbinden, den Schiffahrtsverkehr mit Eng⸗ lamd zu einem ungeßzeuren Wagnis machen, ſind zu ihrem Teile Vollſtrecker des Weltgerichts an Großbritannien. Wir, die wir ausgehungert werden ſollten um ruhmlos in höckſter Not die Waffen zu ſtrecken, werden uns freuen, wenn de⸗ ganz auf Zufuhren angewieſene England den Verkehr mit den notwendigſten Lebensbedürf niſſen ſtocken ſieht, denn darüber iſt ja kein Zwei⸗ fel, daß die erſte erfolgreiche Aktion deutſcher Unterſeeboote an der Weſtküſte England ſchwer lähmend auf den Schifſahrtsverkehr wirken und die Teuerung fördern wird. Krieg iſt Krieg und Not kennt kein Gebot. Wir erhalten noch ſolgende Meldungen: Berlin, 1. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird der B. Z. gemledet: Außer den Dampfern„Bencruachen! und „Linda Blanche“ iſt noch ein drittereng⸗ liſcher Dampfer in der Iriſchen See ver⸗ ſenkt worden. Nach einer von Reuter verbrei⸗ teten Lloyd⸗Meldung aus Douglas wurde am 30. Januar auch der Dampfer„Kilcoan Gar⸗ ſtan“, 18 Seemeilen nordweſtlich vom Golf vo Liverpool durch ein deutſches Unterſeeboot in den Grund gebohrt. Die Bemannung wurde durch einen Küſtendampfer an Land gebracht. 2 WTB. Wien, 1. Febr.(Nichtamtlich In einer Beſprechung der neueſten Erfolge des „U 21“ betont der„Morgen“, daß ſich Freund Geboten der Menſchlichkleit vollauf genügt. 128 Feind darauf verlaſſen können, daß die übrigen haben unſere Feinde alles Recht ver⸗ Deutſchen halten, wwas ſie verſprechen. Das 2, Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 1. Februar 1019, Blatt weiſt auf das Verſprechen der Deutſchen hin, die engliſchen Eilande durch ihre Unterſee⸗ bopte effektiv zu blockieren und alle Schiffe, die England Lebensmittel und Kriegem führen, zu verſenken. Das Blatt ſort, man ſieht, die Deutſchen vorſtelen es, zwiſchen den Augriffen der Zeppeline Helden⸗ ſtücke der Unterſeebvote einzuſchalten, die noch die Engländer hungern lehren werden, wenn ihnen nicht vorher gründlich der Appetit vergeht. * Der drohende Bergarbeiter⸗ ausſtand in England. ORotterda m, I. Febr.(Von unſ. Korr.) Wie aus London gemeldet wird, beſtehen be⸗[ſal 1 gründete Befürchtungen, daß es im Kohlen⸗ hecken von Weſt⸗Norkſhire binnuen kurzem tat⸗ ſächlich zu einem Streik der Bergleute kommt. Bergarbeiter und Grubenbeſitzer ſtehen einan⸗ der feindlich gegenüber, keiner will nachgeben. Die öffentliche Meinung in Eulgand iſt gegen beide Parteien ungünſtig geſinnt. Gegen die Grubenbeſitzer, weil ſie in dieſen Kriegszeiten in einer Lohufrage nicht nachgeben wollen und d gegen die Arbeiter, weil ſie in dieſem kritiſchen Augenblick mit Forderungen kommen. Die „Times“ und andere führende Blätter ver⸗ langen ein kräftiges Eingreifen der Regierung gegen den drohenden Kohlenarbeiterſtreik, der unter den gegenwärtigen Umſtänden zu einer mwahren Kataſtrophe für England werden könnte, denn wie alle Lebensmittel, ſo ſind auch die Kohlen im Preiſe geſtiegen. Die Preisſteigerung der Kohlen erklärt man mit den Schwierigkeiten der Transportmittel und durch den Umſtand, daß die Förderung aus den Minen geringer geworden iſt, ſeitdem ſo viel(7) Bergleute ſich in die Armee einreihen ließen. Ein ſolcher Streik würde aber auch den fraunzöſiſchen Bundesbruder e m p⸗ findlich treffen. Bei der letzten An⸗ weſenheit Millerands inLondon iſt nämlich ab⸗ gemacht worden, daß England für die Kriegs⸗ dauer eine beſtimmte Menge Kohlen nach Frankreich zu liefern habe. Dort erwartet man mit Sehnſucht die engliſchen Kohlen. Ein Eingeborenen⸗Aufſtand in Britiſch⸗Jentralafrika. Berlin, 1. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird der B. 3. gemeldet: Reuter meldet aufgrund einer Nachricht des offiziöſen Preſſebureaus: Der Gouverneur von Npyaſſaland(Britiſch Zentralafrika) teilt mit, daß unter der eingeborenen farbigen Bevölke⸗ rung ein Aufſtand ausgebrochen iſt. In der Nacht des 23. Januar griffen die Aufſtändi⸗ ſchen die Weißen der Niederlaſſung Wagomera an, töteten 3 Perſonen und verwundeten eine. weiße Frauen und 5 Kinder wurden von den Farbigen mitgeſchleppt, ſpäter aber wieder freigelaſſen. Mehrere Anführer ſind gefangen genommen worden. 2 von ihnen wurden hin⸗ gerichtet. Der drohende Staatsſtreich in Portugal. Der Madrider Imparecial erfährt von der portugieſiſchen Greuze, daß König Manuel ſein Land wieder betreten haben ſoll. Das Hauptquartier der Monarchiſten befinde ſich in der ſpaniſchen, Provinz Samora. wo ſie ab⸗ warten wollten, wie die Bevölkerung ſich verhal⸗ ten werde. Die Lage in Portugal ſcheine ſich ſehr für einen Staatsſtreich zu eignen, da die Meuterei im Heere zunehme und an „bvielen Stellen Unruhen unter der Beuölkerung ausgebrochen ſeien. Die Seeſchlacht nordweſt⸗ lich Helgoland. Tropfenweiſe Eingeſtändniſſe Die amtliche Reutermeldu ng 25. Januar über das letzte Gefecht Helgoland lautel: vom De i Heute morgen wurde in der! kriegsſchiffe abg wurde in den Grund deutſche Kreu ſind er engliſches Kein ſunken. Am 26. Januar meldete Reuter: Die Admiralität teilt mit, alle Kriegsſchiffe, die an der Seeſchlacht teilnahmen, kehrten zurück in die Häfen. Lion, der unterhalb der Waſſer⸗ linie getroffen war, ſo daß einige Abteilungen voll Waſſer ſtanden, wurde von der Indomitable ins zu genommen; der Zerſtörer Meteor, enfalls getroffen war, wurde von dem Zer⸗ ſtörer Liberth geſchleppt. Nach einer Privatdepeſche des Handelsblad ſind Prinzeß Royal und New Zealand ins Dock gegangen, um erlittene Beſchädigungen auszubeſſern. Ferner meldete Renter am 27. Ja⸗ nuar: Der Kreuzer Lion und der? haben ſchnell reparierl davongetragen. 'rpedojäger Meteor are Havarien Am gleichen Tage erfahren eine weitere amtliche Reutermeldung: In der Seeſchlacht am Sonntag wurde der ſtärkſte engliſche Panzerkreuzer Lion kampf⸗ unfähig. Er erhielt von Granaten ein Leck unter der Waſſerlinie, worauf er vom Kreuzer Indomi⸗ kable geſchleppt werden mußte. Auch der Torpedo⸗ jäger Meteor iſt ſchwer beſchädigt, in ſinken. dem Zuſtande wurde er von einem Torpedo⸗ jäger ins Schlepptau genommen. Auch der Panzer⸗ kreuzer Tiger iſt beſchädigt, Daily News vom 27. Jauuar, augenſchein⸗ lich inſpiriert, ſagt, daß über die Art der Be⸗ ſchädigungen des engliſchen Schlachtſchiffes Lion, das bei der Schlacht in der Nordſee die Leitung hatte, keinerlei Mitteilungen gemacht werden könnten.(J) Indeſſen glaube man, daß die not⸗ wendigen Ausbeſſerungen in etwa 2½ Monaten durchgeführt werden könnten. In der Tat ſei das Schiff unter der Waſſerlinze ztemlich ernſt getroffen worden, da ein Torpedo unter der Waſſerlinie in die hintere Hälfte der Maſchinenräume eingeſchlagen habe und dieſe nahezu völlig unmanövrierbar ſeien. Das Schiff könne jedoch der Marine beſtimmt erhalten blei⸗ ben. Tropfenweiſe wird ſo dem Publikum der bittere Trank kredenzt. Während die erſte Veröffentlichung den Engländern einen ohne eigene und mit ſchwerſtem Verluſt für den Feind erkämpften glorreichen Sieg über den deutſchen Kreuzerverband vorſpiegelt, müſſen ſie nun allmählich erfahren, daß vier Schlacht⸗ kreuzer, Lion, Tiger, Prinzeß Royal und New Zegland, ſchwer beſchädigt wurden, der Torpedojäger Meteor ſich in ſinkenden Zu⸗ ſtand befand, und daß Lion, das Flaagſchff der Kreuzer, überhaupt erſt nach Monaten kampfbereit ſein wird. Daß ſich dieſe Mittei⸗ lungen jemals zu einer Preisgabe des vorlo renen Schlachtſchiffkrenzers verdich⸗ ten werden, ſcheint nach dem Audaeious⸗Vorgang ausgeſchloſſen zu ſein. Vorläufig iſt der Lion der Oeffentlichkeit auf lange Zeit entzogen. Viel⸗ leicht feiert er in der Geſtalt eines der in den nächſten Monaten zur Fertigſtelſung gelangen⸗ den engliſchen Schlachtkreuzer ſeine Wiederauf⸗ erſtehung. wir durch engliſchen Die Schlachten im Oſten. Hortſchritte an der Weichſel. WeB. Sroßes Hauptquartier⸗ J. Sebruar 1915. Amtlich. Von der oſtpreußiſchen nichts Neues. Nördlich der Weichſel in der Segend ſüdweſtlich Mlawa haben wir die Ruſſen aus einigen Ortſchaften, die ſie tags zuvor vor unſerer Front Grenze beſetzt hatten, verdrängt. In Polen jüdlich der Weichſel gewannen wir weiter an Boden. Südlich der Pilica haben wir unſere Angriffe erneuert. Oberſte Heeresleitung. Dreiverbandslügen über Geſterreich⸗ungarn. WIB. Wien, J. Febr.(Nichtamtl.) Wiener Korreſpondenzbureau ſtellt feſt, daß die Meldungen des„Matin“ über Unruhen im Süden der Monarchie von Anfang bis zu Ende auf freter Erfindung beruhen. Weder in Lai⸗ bach noch in Trieſt oder ſonſt irgendwo kam es zu Demonſtrationen, geſchweige denn zum Auf⸗ ruhr, Brandlegungen und Plünderungen. Die Einberufung neuer Reſerven, die übrigens noch nicht die letzten ſind, er⸗ folgten wie dies ſchon immer ſeit Kriegsbeginn war, in muſterhafter Ordnung. rumäniſche Bevölkerung der Monar⸗ chie gab durch die Bildung einiger Legionen neuerliche Beweiſe ihrer Anhänglichkeit au die Monarchie und konnte darin durch die Grau⸗ ſamkeiten, welche die Ruſſen ihr gegenüber in der Bukowina verübten, wahrlich nicht beirrt werden. Die Ausführungen des franzöſiſchen Blattes gehören ſomit ebenſo in die Kategorie der ſattſam bekannten und oft genug ſtigmati⸗ ſirten auch durch die Ereigniſſe immer wieder dementierten, ruſſiſchen Meldungen, wie die Nachricht der Daily Chronikle, die wieder einmal ihren Leſern das Märchen von Abdankungsab⸗ ſichten des Kaiſers Franz Joſef auftiſcht. Die Türkei im Uriege. Engliſche Kupferminen im Kaukaſus in türkiſchem Beſitz. * Konſtantinopel, 29. Jan. Während die Engländer ſich bemühen, uns die Kupferzufuhr aus Amerika abzuſchneiden, werden wir binnen kurzem in der Lage ſein, unſeren Kupferbedarf aus Engländern gehörigen Bergwerken Zu decken. In dem von den Türken beſetzten kauka⸗ ſiſchen Gebiet befinden ſich nämlich zwei Kupfer⸗ minen, die engliſchen Geſellſchaften gehören. Die eine liegt bei Mongol, die andere zwiſchen Artwin und Bortſchka. Als die Türlen die Ruſſen zum Rückzug aus dieſem Gebiet zwan⸗ gen, nahmen letztere alle Beamten und Arbeiter der Minen mit ſich, um die Fortführung des Be⸗ triebes zu verhindern. Nun ſind aber türkiſcher. ſeits alle Vorkehrungen getroffen, um die Arbeit in vollem Umfange wieder aufzunehmen und die Ausbeute wird unſeren und unſerer Bundes⸗ genoſſen Bedarf bei weitem überragen, da be⸗ die Mongolminen überaus reichhaltig ſind. Inm Kaukaſus wird den Türken uner⸗ wartete Hilfe von der chriſtlichen Bevölkerung zuteil. Dort ſind zwangs. weiſe die Malaganen, eine den Duchoborzen Das Die So ungefähr— wir zitieren auls verwandte Sekte, angeſiedelt worden, die Alel 4 Bedrückungen ausgeſetzt weren und als Lube tatariſchen Stammes, ſich zu den Türken hunge⸗ zogen fühlen. Aus dem Dorfe Schaxrf bei Arlwin kam eine Abordnung von Malagg⸗ nen in das türkiſche Lager mit der Bitte, e Türken mägen ſich ihrer annehmen und ſie un den ruſſiſchen Grauſamkeiten reiꝛen. Die Türken haben dieſe Bitte um ſo lieber füllt, als die Mohammedaner des Nachbardorfz Defirmenksöj verſicherten, daß ſie ihre G ſtenz nur der Menſchenfreundlichkeit der Na⸗ ganen verdanken; dieſe leiſten jetzt wichige Dienſte bei militäriſchen Transporten. Die Erörterung über den Frieden. [Von einem Berliner Miterbeiter), — Berlin, 29, Jauuge Der Frhr. Oktavio v. Zedlitz und Neulſeh hat vor einigen Tagen auf die Notwendige hingewieſen, allmählich die politiſchen Eialt rungen wieder zu eröffnen. Bei dem heutige Syſtem gediehen nur Klatſch u. Tratſch und( ſchichtenträgerei. Wir müßten in öffentlichg Ausſprache uns klar zu werden ſuchen über dit Bedingungen, will ſagen, die Möglichleig des künftigen Friedens. Für den könnten nich ein Einzelner oder eine kleine Eruppe von Mah nern die Verantwortung übernehmen. Die ganze Nation müßte, ſollten Enttäuſchung und Er terung vermieden werden, an ihm mitarbeiſeh, dem Gedäch⸗ nis— die Ausführungen des Frhrn v. Zedlig, denen ſtürmiſche Zuſtimmung von allen Seiſh folgte. Das klingt— auf einen Zeitſchellen aufſatz angewandt, den jeder nur in ſtiller Keſh mer las— wie eine etwas allzukühne Tiyhe, iſt aber in Wahrheit leine Zeitungen aller Parteien, auch ſolche, die fernab von Herrm 9. Zedlitz, dem Politiker wie der Perſon, ſtanden, druckten ſeinen Aufſatz mit uneingeſchränften Beifall ab: das beweiſt, wie ſehr er aſlen aus dem Herzen geſprochen hatte. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der fteſlon, ſervative Führer nicht an die Wiederaufnahnne der alten Parteihäkeleien gedacht hat. Der Burg, friede in dem Belang war eine Notwendigelt und iſt auch heute noch, wo, ſo Gott will, die gröbſten Irrtümer aus den Augen gewaſche wurden, eine Wohltat. Keiner, der in ſeiſſer Bruſt nicht gerade ein Herz von Pergament oder von vergilbtem, bedrucktem Papier trägt, wünſch ſich in die Zeit zurück, in der wir einander ah⸗ taten, indem wir uns gegenſeitig als nicht. national, oder, je nachdem, als kapitaliſtiſch vei härtete Ausbeuter bezeichneten. Auch wenn mt dem Frieden die Parteien uns wiederkehreh, wird— ſo hoffen wir— das umſchichtige Bon, halten von Sündenregiſtern, dieſer Kamipf nuit aus dem Zuſammenhang geriſſenen Ausſprüchen nicht innner bedeutender Mäuner nicht ner möglich ſein. In Wahrheit iſt, wenn ſchon ſſe in den Köpfen und den Zeitungen der Deutſchen den meiſten Raum einnahmen, das ja auch keine eigentliche politiſche Diskuſſton geweſen. Die hat immer abſeits davon gelegen— dort, wo wir ſie jetzt ſuchen ſollten—; bei den Fragen der großen Politik, den Beziehungen der Mäh untereinander. Augenblicklich werden dieſe Be ziehungen ja zum größten Teil durch daz Schwert geordnet. Aber wie der Kvieg nur eim ntit anderen Mitteln fortgeſetzte Politik iſt auch der Friede nur eine Fortſetzung des Krie⸗ ges. Daß wir nur einen erkräglichen und ehren vollen Frieden annehmen können, nur einen der uns und unſeren Kindern für eine lange Neie von Jahren wirklich Ruhe und Sicherheit ſchaft und Mühen und Opfern einigermaßen en ſpricht, wiſſen wir alle. Aber über Maß und Inhalt, mit einem Wort Aber den Begriff des Erträglichen gehen die Anſchmumgen leie nach wie vor auseinander. Es iſt nicht eiummm ſicher, vielleicht ſogar nicht einmal wahrſchein, Der Dichter des Deutſchtums. Zum 70. Geburtstag Ernſt von Wildenbruchs am 3. Februar. Von Dr. W. Borchers. Als der Hohenzollernſproß Ernſt von Wil⸗ denhruch, den man wohl mit vollem Recht„den Dichter des Deutſchtums“ nennen darf, vor nun⸗ mehr fünf Jahren ganz plötzlich und unerwartet aus einem arbeitsreichen und ſchaffensfrohen Leben 0 8 5 5 damalige Reichskanzler Fürſt von Bülow:„Ich glaube, daß ſein begeiſterndes Wort noch manchesmal uns ſehlen wird, wenn es gilt, das Volk mit vaterländiſchen Gedanken zu erfüllen. Ich glaushe, daß wir ihn noch oft vermiſſen werden, wern die Nation aufrichtigen Zuſpruchs bedarf, und ich meine, daß wir ihn auch da entbehren werden, wo Entrüſtung gegen Niedrigkeit und Gemeinheit ehrlicl n und vornehmen Ausdruck ſucht. Es war eine reine und klare Flamme, die in ſeinem Herzen brannte. Daß ſie ſo früh erloſchen iſt, werden wir alle noch lange be⸗ S Worte ſind beute ſo wahr wie damals, als ſie geſprochen wurden. Wohl bedarf unſer Vaterland in dieſem ſchwerſten und opfervollſten Krieg, den Deutſchland ſeit ſeinem Beſtehen durchzukämpfen hat, keines aufrichtenden Zu⸗ Pruchs, denn unſer ganzes Volk iſt wie ein in unzerreißbarer Einheit und Einig⸗ keit: wohl bedarf es heute keines Sängers und 0 um uns mtt vaterländiſchen Gedan⸗ nur gefüllt mit vaterländiſchen Gedanken und Gefühlen; es iſt, als ob das gewaltige Lied des alten Kämpen Hoffmann von Fallersleben Deutſchland, Deutſchland über alles“ erſt jetzt Wirklichkeit und Wahrheit geworden wäre. Und doch will uns ſcheinen, als ob uns heute ein Mann fehlt, der auszuſprechen vermag, was uns alle bewegt und beſeelt, in deſſen glühen⸗ den, feurigen Worten all unſer Empfinden, unſer Wünſchen und Wollen, Sehnen und Hof⸗ fen, unmittelbaren, ureigenen Ausdruck findet. Es fehlt uns wahrlich nicht an Dichtern— ach, ſie ſind zahlreich wie Sand am Meer— aber es fehlt uns an dem einen Dichter, der ſeinem Volt als geiſtiger Kämpfer voranſchreitet, der Führer und Lehrer zugleich iſt. Und darum entbehren wir ihn heute, ent⸗ behren jene„reine und klare Flamme, die in ſeinem Herzen bronnte“, und beklagen es, daß ſie ſo früh erloſchen iſt. Man weiß, daß Eruſt von Wildenbruch ein Urenkel Friedrich Wilhelm II. und ein Enkel des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen war. Sein Vater war preußiſcher Generalkon⸗ ſul in Beirut, und hier in der ſyriſchen Haupt⸗ ſtadt erblickte er das Licht der Welt. Als zwölf⸗ jähriger Knabe, kam er mit ſeiner ſchwer er⸗ krankten Mutter nach Deutſchland und blieb von nun an in der Heimat ſeiner Väter. Wie ſo viele unſerer Dichter und Schriflſteller war auch Wildenbruch anfangs Offizier— er ſtand beim Erſten Garderegiment in Potsdam — aber ſeine ſchöngeiſtigen Neigungen über⸗ wogen ſo ſehr, daß er bald den Abſchied nahm. machte zunächſt das Gymnaſium in Burg durch und wählte die Rechtslaufbahn zu ſeinem Dirn iſt! Berut. Aber die Kriege 66 und 70 griffen auch in ſein Leben und riefen ihn wieder unter die Fahnen. Nach Friedensſchluß kam er nach Frankfurt a. ., nach Eberswalde, dann an das Stadtgericht in Berlin, bis er ſchließlich ins Auswärtige Antt übertrat. Nicht alle Künſtler verſtehen es, Beruf und Neigung zu vereinen, das heißt, die Pflichten eines Berufes voll zu erfüllen, ohne ihre Nei⸗ gungen aufzugben, und umgekehrt ihren Nei⸗ gungen ohne Schädigung des Berufslebens nach⸗ zugehen. Ernſt von Wildenbruch beſaß dieſe Kraft, ſich zu teilen, dieſe Stärke und Biegſam⸗ keit des Geiſtes. Er gehörte nicht zu denen, die ein Amt als eine mehr oder minder angenehme Pfründe anſehen, die ihnen den nötigen Lebens⸗ unterhalt verſchafft, ſondern er ging als treuer Diener des Staates mit heiligem Eifer an ſeine Arbeit. Aber trotzdem ſeine künſtleriſche „Die 17 „Die Raben⸗ ſten zu neunend Und was all ſeine Schöpfungen in gleicher Weiſe kennzeichnet, iſt reines, edles Empfin⸗ den, ſittliche Kraft und geſunde Leidenſchaft— mit einem Wort: ihr Deutſchtum. Sie ſind vor allem deutſch, vaterländiſch, national. Wie er ſelbſt war, ſo war ſein Schaffen. Zwiſchen ſeinn Worten und Werken beſtand kein Zwfeſpalt ſw waren eins. 955 55 95 ſo der Dichle, und wie der Dichter, ſo der Maun. Das wiſſen wir alle, die ihn perſönlich haben, die das Glück hatten, ihm im Leben 9 0 zu treten. Er war ein verſchloſſener Mene der nur ſelten aus ſich herausging— ſein 7555 lag auf der Zunge, und er machte kein Hehl ſe ſeinen Gedanken und Meinungen, mochten 1. an maßgebenden Stellen angenehm berühr 96 oder nicht— ihm widerſtand auch die Poſe de⸗ berüühmten Mannes, der einen kleinen erleſenen Kreis um ſich haben muß, um gefeiert und ich betet zu werden— er war durchaus zugäng 9 und ſtand jedem, der zu ihm kaut, mit Tat zur Seite. Gar manche könnten davon erzählen Auch der Dichter Wildenbruch parte ſchwer Kämpfe zu beſtehen, ſo leicht iſt es ihm 90 15 worden, ſich durchzuſetzen. Auch er wurde 120 Bühne zu Bühne verwieſen, bis er zum 8 Mal ſeine„Karolinger“ auf den weltbedenſen den Brettern ſah. Und bis an ſein Lebensende hat er aunen dungen genug aus dem gegneriſchen künſt 95 ſchen Lager erfahren. Von den waf 115 Realiſten und Naturaliſten, denen eine ſo 1115 Herrſchaft im Reiche des deutſchen beſchieden war, wurde er kurzerhand als 9955 gone, als verſpäteler Nachfahre Schillers 10 15 lann. Nütr unſere Jugend hielt zu ihm— wi ſo ihn einſt auf dem Schild erhoben hatte, wahrte ſie ihm durch alle Stürme die Treue n. ans Grab. 5 Auch ſein Nationalismus, ſein nes Deutſchtum ilt dem Dichter un ange⸗ Me⸗ vichäg den Uak. eulicch dighet örtt⸗ Atiget id Ge⸗ tliche⸗ er die hleite 1 hicht Mün⸗ ganze Erbil⸗ Piften⸗ Kaih⸗ Loe, aller rend. nden, kten t bils eilol⸗ dahme meht m ſie Montag, den 1. Februer 1915. General⸗Auzeiger Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. lich, ob dieſe ſehr allgemeine Vorſtellung auch nut an einer Stelle im Deutſchen Reich ernſtere Umriſſe annalun. Die können eben nur durch eine offene und öffentliche Ausſprache geſch fen werden; erſt durch einen Austauſch der Meinum⸗ gen wird ſich ein Bild des tatſächlich Mög⸗ lichen ergeben. Dabei verſtehen wir dubchaus, daß für eine ſoſche Ausſprache unter den obwal⸗ tenden Umſtänden gewiſſe Rückſichten zu gelten haben. Geſchmack und Takt ſind hier ſchlechthin nicht zu miſſen und da es um dieſe ſchönen Dinge ungefähr ſo ſteht, wie um den Verſtand, der nach einem weiſen Ausſpruch inumer auch nur bei Wenigen geweſen iſt, wird man für alls Fälle vorzubeugen und vorzubauen haben. Es iſt in der Beziehung, zumal in der erſten Zeit nach dem Kriegsbeginn ſicher mancherlei berſehen worden. Leute von reicher Phantafle und ausgeprügtem Landhunger derfügten auf dem Papier ein wenig kühn über unſeren Kon⸗ tinent den alten, wobei ſie leider die Rechte, die Empfindungen und Empfindlichkeiten der Neu⸗ walen nicht immer ausreichend berückfechtigten. Derlei muß ſelbſtverſtändlich vermieden werden; uber wir ſehen keinen Grund, warum man auch den Mächten, mit denen wir im Kriege liegen, ſonderlich zug und iſam begegnen müßtde. Ganz läßt ſich die Methode ſo wie ſo ulcht durchführen. Heute haben wir den Zuftand, daß ſich der eine ziemlich frank und frei und un⸗ behelligt über die Art, wie er ſich den kaftz Status von Europa, zu demiſch elſa, die dingungen des Friedens derkt, anßern arß, daß aber dem andern, der dene zur drepkilk meldet, das Wort abgef wird. Mier kut es Not, wenn auch nicht von heren zu morpyon, auf Abhilfe zu ſinnen. Der der diezen Weltbrand beenden ſoll, wird ſchavleriger ſein, als jeder, der vor ihm beſchtoßen ward. Der Muß, wir wiederholen, getragen waen bon Dem Vertrauen, dem Willen, der icht der genzen Nation. Darum, ſcheint uns, müßte es auch unſeren Stagtsmhmem enpäuſcht ſein, wenn in Rede und Gegemede dieſer Gefaumt⸗ Aaue der Nation ſich bildete und zum Ausdruck zime. Nun pflegt nan ja z 1: die deuſche Veſſentret ſoll um i Mcht der 7 äußerung nicht gekürzt weeden. Wenn de Zert nuhte, wilrde man Redefrei r ſchoan Mrilekgeben. Aber wir haben die 00 a¹ ſihen 0 keine rechte lichen Gang der Dinge wahte. man ſich an den grümen Naen Das 0 ie⸗ erhandlungen gemeinhin begounen. Da er dort ſind in aller Heirslichzeit Mogeseendte und Unterhändler zuſanmengelenumen, um zu⸗ mächſt taſtend feſtzuſtellen, was ſuch machen kleße Nicht ſelten ſind bei ſolchen Gelegenzeiten aber ſchon die Grundlagen des Feiedenzanats feß⸗ Clegt worden. Es könnte alſe imerzm g8⸗ ſchehen, daß aarf die Art die Oeſfentlicheit doch zu ſpät käme Badiſche Die Finanzmaßnahme der Großz. Regierung. Karlsruhe, 31. Jen. Jur Boſtrei⸗ zung der erwachſenen N 5 en 2 die Aegierung zunüchſt einen Abwiniftzstiv⸗ redit von 10912090% Mark in Auſpruch genommen. Die Vercatslagung der Reichsbeihilfen wird vom Reich wieber erſetzt. Dicſe Ausgaben ſind bis jetzt ears den im Be⸗ kichsfonds der allgemeinen Staatsverwaltung worhondenen Mitteln und, es nech Artikel 8 des Amortiſattonsbaffegeſezes zukäßftg iſt, aus bereiten Mitteln der Anwrtiations⸗ laſſe gedeckt worden. „Da dieſe Mittel rvrausſichtlich in abſeißbarer Zeit erſchöpft ſein werden, ſoll zun wei Feitung der in der Jolg Vildenbruch zum Vorwurf gemacht worden. And doch iſt nichts halkloſer ars gerade dieſe Anklage. Wahl ſchrieb er nach dem Kriege erung an Deutſchlands Eint⸗ 1879%%1 in Er gung: Den Tag, den hah ich mit angeſehn, Nun will ich in Frieden ſterben gehn; Ein Leben, ſo ſoll man von mir einſt leſen, Das ſolches erlebte, iſt veich geweſen⸗ ſeine glühende, nationale Geſtrnung er⸗ ſchöpfte ſich nicht in engen, beſchrürkten Sren⸗ zen Dieſer gerade und aufrechte Mann, der es nicht vermochte, ſeinen Rürten zu krümmen, ſtand zu boch und war zu klug, um dem Feind nicht zu laſſen, was des Feindez iſt. Kein An⸗ derer als Wildenbruch var es, der ver nunmelyr zehn Jahren in deutſchen und franzötſchen Hei⸗ zungen ein warmes und kräftiges Mahnwort zum Frieden und zur Eintracht zwiſchen beiden n Völfern veröffenklichte.„Frankreich und Deutſchland Freunde— und das große ſegens⸗ reiche neue Kulturgebilde rückt ſeiner Verwirk⸗ lichung einen mächtigen Schritt näßer. Franf⸗ reich und Deutſchland Freinde— und es weicht zurück und wird zum .Das war ſein Gedanke, und ſonderbar— in dieſem Wunſch begegnete ſich der natienalfte deutſche Dichter mit dem natienglſten franzöſt⸗ ſcen, dem echten Patrioten Nikler Hugo, der ein Bündnis der beiden Völter für das Heil erklärtt. ie bat ſich der Traum dieſer beiden Vater⸗ zandsfreunde erfit Der Krieg, den wir feht führen, gißt die Antwort daran. noch erwachſenden Ausgaben, deren Art und Hböhe ſich jetzt noch nicht vorgusſehen läßt, ſo⸗ wie zut Beſchaffung der erforderlichen Deckungs⸗ zutttel durch Inanſpruchnahme des Staats⸗ kredits die Zuſtimmung der Landſtände in der hevorſtehenden außerordenllichen Tagung eingeholt werden. Die Inanſpruchnahme des Staalskredits wird auch erforderlich zur Deckung der Ein⸗ nahmeausfülle, die der Krieg im Haushalt der allgemeinen Staatsverwaltung im Jahre 1914 zur Folge gehabt hat und die er im Jahre 1915 zur Folge haben wird. Ferner muß damit ge rechnet werden, daß ſich eine vorübergehende Verſtärkurig der Betriebsfondsmittel burch Auf⸗ nahme einer ſchwebenden Schuld als notwendig erweiſt Auch hierzu bedarf es der Zuſtim⸗ mung der Landſtände Den Landſtänden wird deshulb ein Geſetz⸗ eutwurf vorgelegt werden, nach dem der Ereßh. Regierung zur Beſtreitung des aus Anlaß des Krieges entſtehenden außerordent⸗ lichen Aufwands außer den erwähnten Admini ⸗ ſtwativkrediten laut Karlsruher Tagblatt ein Weiterer Kredit bvon 35 Millio⸗ nen Mark erteilt und die Staatsſchulden⸗ vervaltung erntächtigt werden foll, zur Deckung dlefes Aufwands ſewie des im Haushalt der allgemeinen Staatsverwaltung für die Jahre 1914 und 1915 zu erwartenden Fehlbetrags jpweit dazu die im Betriebsfonds über den ſog. eiſernen Deſtand von 15 Millionen Mark hinaus Mittel und die bereiten Mittel der kmortifationskaſſe nicht ausreichen— und end⸗ lich etwa nörig werdenden vorübergehenden ung des Betriebsfonds Anleihen auf⸗ melnnen oder„„„ oder Schetzwechſel auszugeben, und zwar bis zum Höchſtbetrag von 70 Millionen Mark. Inwieweit von dieſer Ermächtigung Gebrauch 2 machen ſein wird, wird vor allem von det Dauer des Krieges und bon dem Maße ſeiner weiteren Einwirkung auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Großherzognums abhüngen. Meine Kriegszeitung. Hindenburg im Liede der Aeutralen. Der Schweizer Arthur Frey dichtet im Aar⸗ gauer Tageblatt: Nun grollet, wenn ihr grollen wollt Jih kann es nicht verzwingen. Ich muß— und bin ich gleich neutral Ich muß dem deutſchen Feldmarſchall, Dem Hindenburg eins ſingen. Das wär kein rechter Schweizer mehr, Dem über dieſen Siegen Nicht auch in der neutralen Benſt Ein Jauchzen alter Heldenluſt Vom Herzen möchte fliegen. Uns darf den Jauchzer ich nicht tun, So ſchweig ich meinetwegen Und trink eins, feierlich neutral, Auf Hindenburg, den Feldmarſchall, Den Helden und Strategen. Das engliſche Rübenſchwein. VBon den Kämpfen unſerer wackern Krieger gegen die engliſchen Söldner erzählt der Maler Eruſt Vollbehr in einem nach ſeinen Sligzen ſarbig Kuſtrierten Aufſatz des Februar⸗ Heftes von Velhagen„. Klaſings Monatsheften: Jeder Schritt breit muß erkänſpft werden, da die Engländer zühen Widerſtand ſeiſten und durch beſondere Scharf⸗ ſchützen auf ſeden ſich außerbaltz der Deckung zei⸗ genden Deutſchen ſchießen. Dieſe Scharfſchügen, vielſach waren es ſchoktiſche Hochländer, er⸗ freuten ſich einer beſonderen Beliebtheit bei un⸗ ſeren Soldaten. Sie hatten fie die„Rüben⸗ ſchweine getauſt, weil ſie ſich um ſich von den Feldern möglichſt wenig abzußeben, mit Rüben⸗ blättern beſteckten Die engliſchen und mauches kRriegsbils. Der deutſche Gedanke, den Gegner nicht“⸗ warten, ſendern ihn aufzuſuchen, zu ſch agen und dadurch ſeine Plärte zu durchkreuzen, findet einen beſonders deutlichen Ausbruck in dem er⸗ folgreichen Zuge, den Prinz Friedrich Karl Son Preußen in der erſten Januarhälfte 1811 gegen die franzöſiſche Loirearmee unter dem Ge⸗ Reral Chanzy durchführte. Nicht mit Unrecht gilt dieſer Zug, der mit dem Nanen Le Mans verknüpft iſt, als das kühnſte Unzernehmen in der langen Feldherrnlaufbahn des„roten Prin⸗ zen“, ſo ſcherzhaft von ſeinen Leuten genannt, weil er mit Vorliebe den roten Attila der Zie⸗ tenhuſaren trug. Ihm gegenüber ſtanden im Oſten, Süden und Weſten ſeindliche Heresgrup⸗ pen mit der Abſicht, die an die Loire vorgeſcho⸗ benen deutſchen Streitkräfte zu vernichten und das belagerte Paris zu entſetzen. Unier großer Stratege, Feldmarſchall Graf Moltke, beſchloß daher, dem ſtärkſten der Gegner, das heißt der Chanzyſchen Armee, zu Leibe zu gehen und ihr dadurch den Vormarſch auf Paris un mörlich zu machen. Eile war geboter. Gener CThanzi ſtand im letzten Drittel des Monats Dezontber 1870 mit ſeinem Heere, woelches an batternd VBerſtärkungen erhielt, in und um Le Pans. Iufolge des Mangels an Unterkunft fürr ſeine mindeſtens 139 000 Mann mußte en Teil der Truppen bei Fryſt und Schreswetter funter Zelten lanern, wodurch ſich die Kranken⸗ hl vergrößerte. Dieſer Unſtand wies im Ver⸗ ein mit den immer dringender werdenden Biten der Pariſer um Hilfe auf ein baldiges Vorgehen war, mußte verloren gegangene Ausrüſtungs⸗ ſtücke der Unfrigen erſetzen. In einer der Höhlen ward ſogar„der billige Laden zum toten Eng⸗ länder“ eröffnet, Dieſe Höhlen, in denen jetzt Freund und Feind jeder auf einer Seite des Höhenzugs Unterkunft und Schutz gegen die feindlichen Geſchoſſe gefunden haben, ſtammen Aus alter Zeit und ſtehen oft in Verbindung mit Steinbrüchen; einige ſollen eine Ausdehnung von mehreren Kilometern haben. Natürlich bieten ſie ſehr geeignete, ſchwer auffindbare Ver⸗ ſtecke, aus denen bei den jetzigen Kämpfen oft noch nach Tagen Engländer oder Franzoſen zu⸗ tage gefördert wurden. Sogar ein ganzes Automobil wurde einmal in einer dieſer Höhlen gefunden und ſeiner eigentlichen Beſtimmung wieder zugeführt, In der dunklen Höhle ſchliefen die Soldaten bereits; nur eine kleine Gruppe ſaß noch im Mondſchein vor dem Eingang und ſang mehr⸗ ſtimmig Heimatslieder. Vor uns ſahen wir durch den Höhleneingang das gerſchoſſene C. im Mondlicht. Wir wollten gerade einen kleinen Mondſcheinſpaziergang machen, als ein völlig erſchöpfter Soldat angeſtürzt kam und meldete: „Die Engländer ſind im vorderſten Schützen⸗ graben, haben bereits drei Soldaten mit Bajo⸗ netten niedergemacht, ich bin gelaufen, um es zu melden.“ Der Major gab in ruhigem Kom⸗ mandpton die Befehle. Alles war gleich aus dem Schlaf, ſtand marſch⸗ und kampfbereit, und dann gings im Dauerlauf mit nachfolgenden Maſchinengewehren gegen den Feind. Aber ſchon war der Angriff abgeſchlagen, und die Soldaten konnten ſich in ihre Höhlen zurückziehen. Der Major und ich traten unſern Mondſcheinſpazier⸗ gang an. Für mich eine etwas gefährliche Sache, ohne daß ich mir darüber klar war, denn ich trug einen kurz vorher im„Billigen Laden zum toten Engländer“ mantel und konnte leicht für einen Feind ge⸗ halten werden. Bis zu dem Hohlweg gingen wir gedeckt. Dann mußten wir der Rüben⸗ ſchweine wegen ein Stück laufen, bis zu einer großen Strohmiete, wo alle auf dem Gefechts⸗ feld und bei den Toten gefundenen Helme und Lederſachen agufgeſtapelt waren, damit ſie wie⸗ der nach Deutſchland zur weiteren Verwendung gebracht werden. Etwa 100 Meter weiter er⸗ reichten wir das zerſchoſſene weiße Haus, bei dem uns die Wache anrief. Die Poſten mußten uns vom Ueberfall erzählen und erhielten In⸗ ſtruktion, wie ſie ſich bei vorkommenden ähn⸗ lichen Fällen verhalten ſollten. Auf dem Hof des weißen Hauſes war ein fürchterliches Durch⸗ einander; noch jetzt ragten engliſche Leichen aus dem Schutt heraus. Eine war ganz ſichtbar und ſchien im Mondlicht von einer anatomiſch unmöglichen Länge. Es muß ein großer, aber ſehr ſchlanker„Tommy“ geweſen ſein. Fürft Bülow in RNom. Der römiſche Berichterf Sera“ ſchilde Fürſ Rom. Ueber das Ergebnis ſeiner Unterhandlungen erſtatter des„Corriere dellg drängen, und ſo führe er in Rom dem äußeren Anſchein nach das Leben eines G der Gefallen darin findet, viele Menſchen bei ſich zu ſehen. In ſeiner ſchönen Villa Malta empfängt er häufig Perſönlichkeiten der diplomatiſchen Welt, Politiket und Mitglieder der römiſchen Ariſtokratie. Man ſieht den Fürſten auch wohl auf dem Pincio und in der Villa Borgheſe ſpazieren gehen. Der Fürſt und die Fürſtin Bülow haben auch ſchon mehrere Ge⸗ ſellſchaften gegeben, zu denen Abgeordnete und Sengtoren und auch ein Unterſtaatsſekretär ein⸗ geladen waren. An einem Tage in jeder Woche verſammelt die Fürſtin Bülow die Damen der deutſchen Kolonie in Rom um ſich, und ſie arbei⸗ ten gemeinſam in der großen Halle der Villa Malta an Wollſachen für die Soldaten des bdeut⸗ ſchen Heeres. Auch der Fürſt Bülow ſteht fort⸗ bauernd in engen Beziehungen zu dem deutſchen Element in Rom. Seine erſten Beſuche galten den deutſchen Schulen und Inſtituten. Von einem die⸗ ſer Beſuche wird eine kleine Geſchichte erzählt, wie er ein kleines Mißgeſchick geiſtesgeg zum Beſten zu wenden wußte. Die de immt außer deutſchen und ita 7 hin. Infolgedeſſen erhielt Prinz Friedei am Neujahrstage 1871 aus dem Großen H guartier den telegraphiſchen Beſehl, unverzüe der Armee des Generals Chanzy entgegenzu⸗ frücken und ſie zu vertreiben. Letzterer hat den Ruhm, der tüchtigſte unter den damaligen Heerführern der franzöſiſchen R⸗ publik zu ſein. Während er die Formierung ſeines Heeres mit Eifer und Umſicht betrieb, ſuchte er durch fortwährende kleinere Unterneh⸗ mungen den Geiſt ſeiner jungen Truppen zu heben und dadurch zugleich die gegenüberſtehen⸗ den deutſchen Streitkräfte nicht zur Ruhe kommen zu kaſſen. Ihm gegenüber gebol Prinz Friedrich Karl über etwa 70000 Mann das., 10., halbe 9. Korps, die 17. und 22. Diviſion, und vier Ka⸗ valleriediviſionen. Wenngleich dieſe Truppen riegs⸗ und ſiegesgewohnt waren, während die franzöſiſchen Maſſen der Hauptſache nach in Eile formierte Verbände darſtellten, ſo durfte doch die Ueberlegenheit des Gegners an Jahk nicht unterſchätzt werden. Dies umſoweniger, als der Landſtrich, in den der Zug nach Le Mans führte, dem Angreifer große Schwierigkeiten, dem Verteidiger dagegen ganz beſondere Vor⸗ teile bot. Es handelte ſich um ein Gelände, in dem ſelbſt eine ſunge Truppe befähigt iſt, hinter ſichern und ſich immer wiederhotenden Deckun⸗ gen lauge Zeit erfolgreich Widerſtand zu leiſten. Viele Waſſerläufe mit tiefen Talern durchſchn⸗i⸗ den quer die nach Le Mans führenden Straßen. Die ganze Gegend iſt ſtark hügelis und mit ein m ſchwer zu durchdringenden Gemiſch von Dörfern, Schlöſſern, umgeben von weiten, Parkanlagen, eingefriedigten Gärten und Obſt⸗ ufſanzungen bedeckt. Ueberſicht und Gangbar⸗ keit ſin Nirgends 1d daher weſentlich beſchränkt. erſtandenen, graugrünen Militär⸗ ummauert u licher Schüler hatte im beſonderen Maße die Auf⸗ merkſamkeit des Fürſten erregt, und er glaubte in dem blonden kleinen Kerl ein Muſterbild deutſcher iger deut⸗ ſcher Gardemann.“ Der Knabe war etwas ver⸗ wirrt und ſtammelte:„Ich bin kein Deutſcher, ich bin Engländer.“ Der Fürſt machte eine Beweg⸗ ung der Ueberraſchung, aber dann ſtreichelte er den Knaben noch einmal, fpagte nach ſeinem Na⸗ men und fügte hingu:„Ich habe mich gefreut, Dich zu ſehen, Du haſt mir gefallen, Du wirſt ficher eim guter Soldat Deinez Landes werden.“ Und darmtt ſetzte er ruhig ſeine Beſichtigung der Schule ſort. Mannheim. Den Truppen im Felde eine hochwillkommene Gabe ſind die Tageszeitungen. Dieſe Tatſache geht aus faſt allen einlaufenden Feldpoſtbriefen hervor. Niemand ſollte es deshalb unterlaſſen, ſeinen im Felde ſtehenden Angehörigen Zeitungen nach⸗ ſchicken zu laſſen. Wer aber keine Angehö⸗ rigen im Felde hat kann den Truppen da⸗ durch eine Freude machen, daß er auf ſeinem Poft⸗ amt oder in unſerer Expedition mündlich, kele⸗ phoniſch oder brieflich für irgend einen Truppen, teil(zur Verteilung) ein Exemplar des Mann⸗ heimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten, beſtellt. Wie daukbar die Soldaten für Zeitungen ſind, geht aus folgender Notiz in der„Hildesheimer All⸗ emeinen Zeitung“ hervor.„Der Sohn von Frau Profeſſor Grote, der als Arzt im Felde ſchreibt: Schickt bitte Zeilungen, oft und viele! Sie werden verſchlungen von uns und dann in die Stiefel geſteckt, weil ſie warmt halten.“— Dieſe Vitte hört man recht häufig; durch die Möglichkeit der Feldpoſtabonnements kann ihr ſehr leicht und billig abgeholfen werden, koſtet doch ein Feldpoſt⸗ Abonnemennt auf den„Mannheimer Ge⸗ nerale Anzeiger“, Neueſte Nachrichten“, monatlich nur M..70 für täg⸗ lich zweimaligen Verſand. Bemerkt ſei noch, daß die beſtellungen auf den„Mannheimer General⸗Anzei⸗ ger“,„Badiſche Neuefte Nachrichten“, ſchon jetzt ſtehl, R25n „Badiſche Zahl der Feldpoft⸗ eine außergewöhnlich große iſt. Täglich laufen neue Beſtellungen ein. * Decken aus Jeitungspapier. Uyter Bezugnahme auf unſere kürzlich wieder⸗ gegebenen Anregungen zur Herſtellung von „däniſchen“ Decken aus Zeitungspapier tellt uns Herr Rektor a. D. Nicblaiſe n⸗Apenrade im Intereſſe dieſer guten und praktiſchen Sache in den nachſtehenden Ausführunngen das Ergebnis der von ihm bei Herſtellung ſolcher Decken ge⸗ machten Erfahrungen mit. Er ſchreibt: Was zunſchſt das Legen der Zritungen betrifft, ſo iſt eine gleichnäßige Schichtung der Blätter nur möglich, wenn man die Blätter ſo⸗ wohl von rechts nach linkts als auch von oben nach unten zur Hälfte übereinanderlegt. Es entſtehen daun an den Ecken 1 Schicht, an den Kanten 2 Schichten und in der Mitte 4 Schichten. Man kann nun entweder die an den Ecken und Konten ſehlenden Schichten ergänzen, oder auch die Kanten bis zu den 4 Schichten wegſchneiden und man erhält eine vollſtändig gleichmäßige, im Verband liegende Schichtung. Durch Wieder holung erhält man 8, 12 uſw. Schichten, alſo ſtets ein Mehrfaches von 4. Manu verſuche es nur, ein paar Blätter zu legen und man wird ſofort die Richtigkeit ſehen und erkennen, daß man z. B. 10 Schichten, wie die düniſche Anſpei ſung empfiehlt, gar nicht ſo legen kann, daß überall auch wirklich 10 Lagen entſtehen. Das Zweite, worauf es ankommt, iſt die Ver⸗ riegelung der Blätter. Man muß da⸗ für ſorgen, daß überall da, wo Zeitungsränder d1 egeln mindeſtens in einer id ſich Raum zur Entwicklung von Artillerie und Kavallerie, ſo daß den Fußtruppen faſt aus⸗ ſchließlich die Laſt des Kampfes zufiel. Trotz alledem bat Prinz Friedrich Kar! die ihm zugewieſene Aufgabe, die den Abſchluß ſeiner Feldherrntätigkeit bilden ſollte, glänzend gelöſt. Im Vertrauen auf die Tüchtigkeit ſeiner Juſanterie unb die Umſicht ſeiner Unterführer, Manſtein. Voigts⸗Rhetz, Alvensle⸗ ben, Kraatz, Woyna u. a. m. ging er kat⸗ kräftig, aber mit der nötigen Vorſicht ans Werk. Der Grundgedanke ſeiner Anordnungen war, dem Vorgehen die Jorm des trategiſchen Ue berfalls zu geben. Hierzu war erforder⸗ lich, das Unternehmen ſtreng geheim zu halten und auch nach Antritt der Beſvegungen einen Schleier über deren Zweck auszubreiten. In ſei⸗ nem Tagebuch vermerkte er am 2. Januar:„Den Befehl, daß die 2 Armee wieder gegen den Feind ſoll, wiſſen nur Stieble(der Generalſtabs⸗ chef) und W right(der Oberquartiermeiſter der Armee). Meine morgen beginnende Offenſtve muß möglichſt lange deimnis bleiben. Daher ſprenge ich ſalſche Nachrichten gus.“ Der Degüg⸗ liche Armeebefehl erging an die kommandieren den Generale perſtul niit der Bezeichnung ſtreng vertraulich“. Der Ausfertigung an den General von Voigts⸗Rhel den Führer des 10. Armeekorps, fügte der Pring eigenhändig hinzu Laſſen Sie, lieber Voigts⸗Rheiz, bei Ihrent Ansmarſch durch die Truppen verbreiten, daß Sie und die Truppen in 3 oder 1 Tagen nach Blois zuxückkehre irden. Laſſen Sie fich Ihr ervieren uſw.“ nun die berühmten„ſie ben Mans“. Vom Watter waren — ſie n tigt. Es herrſchte ſtrenge Winter⸗ 4. Seite Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 1. Kehntar 1915 Richtung r der Breite oder nach, hergeſtelt wird, und es emj die Anwendung des ſog. Hexenſtiches. den Hexenſtichen kann man dann einſe ſtiche, aber mit Hinterſtichen, anwenkd art verriegelte Ein! bildet ei gendes Ganzes, in dem wenn man zur Probe die G wendet. Endli ſt die Verbindung des Ge⸗ webeſtoffes mit der Einlage wichtig. Es genügt nicht, den Uel ig an 3 K fertig zu ſtellen, dann die Einlage ſchieben und das Ganze durch Abknoter einigen. Die eine Stoffſeite— die Unt 8 8 kleiner geſchnitten Blatt ttert, e hochhebt und die des Säumens wegen etn wird als die andere— muß am Rande längs ſeſt nrit der Einlage verriegelt werden. etwas größere Seite die Oberſeite— w dann umgelegt und rundherum an die Unter ſeite angeſäumt, worauf zum Schluß die Abkno⸗ tung erfolgt. Eine derartig angefertigte Decke iſt haltbar und kann viel vertragen. Will man etwa die Einlage auswechſeln, um den Bezug zu waſchen, ſo kann man das auch, da ſowohl die Riegeltiſche als auch Saum ſich kekcht auftrennen laſſen. Für den Bezug eignet ſich jeder Szoff, ob alt oder neu, wenn er nur haltbar iſt und eine Furbe beſitzt, die nicht leicht ſchmutzig wird.“ Aus Stadòt und Land. Mannheim, den 1. Jebruar 1915. Perſonalveränderungen der Armee innerhalb des 14. Armeekorps. Befördert wurden: Zum Leutnant vorläufig ohne Patent: die Jähnriche Merhart,.Bernegg, b. Lorne, b. St. Ange, Frhr. von u. zu der Tann im Leib.⸗Gren.⸗Regt. 109, Mierendorff, Mül⸗ lex, Huſemann, Rothenhöfer, Gbert, Kölitz im Inft.⸗Regt. 11u, Pauſt im Inft.⸗Agt. 170, Merhart, Edler v. Bernegg, Graf v. Wiſer, Fretter im Feldark.⸗Regt. 14, Lindemann im Fußark.⸗Regt. 14. Zu Fähnrichen: die Unteroffiziere von Mach, Frhr. v. Rotberg im Leib⸗Gren.⸗Regt. 109, Feiſt, Huwald im Juft.⸗Regt. 114, Jacobi im Juft.⸗Regt. 170, v. Puttkamme im Drag.⸗Ragt. 20, Keller, Kutſcher im Fel tillerie⸗Regt 50, Dieckmann im Telegraphen. Bat. 4, jetzt bei d. Erſ.⸗Komp. d. Bataillons. Zu Oberärzten mit Patent vom 28. No⸗ bember 1914; der Stabsarzt d. Reſ. Dr. Orty (Heidelberg) b. Erſ.⸗Landlw.⸗Inft.⸗Regt. 40, die Stabsärzte der Landwehr 1. Aufgeb., Schenk (Karlsruhe) bei einem Erſ.⸗Mörſer⸗Bal., Dr. Gerber(Offenburg) b. Erſ.⸗Reſ.⸗Juft.⸗Regt. 40, der Stabsarzt der Landw. 2. Aufgeb. Dr. Hille⸗ manns(Freiburg) b. Landw.⸗Inft.⸗Regt. 110. Den Charakkexr als Oberſtabsarzt haben erhalten: die Stabsärzte Dr. Gutmann (Freiburg) bei d. Kr.⸗Laz.⸗Abt. d. 15. Armeekorps, Dr. Hettinger(Lörrach) bei d. Kr.⸗Laz.⸗Abt. d. 21. Armeekorps, Dr. Schwoerer(Lörrach) bei d. Kr.⸗Laz.⸗Abt. des 21. Armeekorps, Dr. Bahr [(Mannheim) bei der mob. Etapp.⸗Kommand. Nr. 11 d. Gardekorps. Zu Stabsärzten mit Patent von 28. N bember 1914: die Oberärzte d. Landwehr a. Dr. Feldbaüſch(Nannheim) b. Landſt.⸗ Bat. w. Raſtatt, Dr. Haas(Offenburg) b. Land⸗ zat,. 2 Offenburg, Dr. Thomen(Lörrach) Regt. 19. Zzu Aſſiſtengärzten: die Untexärzte Loxenz(Karlsruhe) bei d. 1. Reſ.⸗Pion. Komp. 14, Raſt(Freiburg) b. Jäg.⸗Regt. zu Pferd No. 5, Blumers(Freiburg) b. Reſ.⸗Feld⸗Laz. 55, Heim(Freiburg) beim Reſ.⸗Feld.⸗Lag. 57, Straub(Freiburg) b. Reſ.⸗Feld.⸗Laz. 56, Bül k⸗ king(Freiburg) b. Feldlaz. 5 d. 21. Armeekorps, Rehbein(Freiburg) beim Feldlaz. 6 d. 21. Ar⸗ nreekorps, Dr. Reichert(Heidelberg) b. Garde⸗ Gren.⸗Regt. 2, Dr. Hildebrandt(öGeidelberg) b. Reſ.⸗Inft.⸗Regt. 40, Picard(Heidelberg) b. Ref.⸗Feldlaz. 56, Doll(Heidelberg) bei d. Reſ.⸗ San.⸗Kamp. 14, Hafner(Mmannheim) bei d. Reſ.sSan.⸗Komp. 14, Lichthardt(Mann⸗ heim) b. d. Reſ.⸗San.⸗Komp. 14, Neubert (Mannheim) b. Feldart.⸗Regt. 33, Dr. Zwif⸗ felhoffer b. Leib⸗Grend.⸗Regt. 109, Dr. CCCCCT0T7T0TCT00TC00ꝙ0ͥ ͤTTTTTTTTTTTTTTT. kälte und zeitweiſe heftiges Schneetreiben, die Wege waren mit Glatteis bedeckt, ſo daß die be⸗ rittenen Truppen zumeiſt abſitzen und die Pferde führen mußten. Dazu auf allen Anmarſchſtraßen hartnäckige Kämpfe, bis ſchließlich in den Tagen vom 10.—12. Januar, der ſogenannten Schlacht von Le Mans, der Gegner niedergerungen wurde. Der erſtrebte Zweck war dadurch erreicht, die Armee des Generals Chanzy konnte auf Wochen hinaus als unfähig für einen Vorſtoß gelten. In Worten böchſten Lobes erkannte Prinz Friedrich Karl an, daß dieſer große Erfolg allein der preußiſchen Infanterie zu danken ſei. Er trank am Abend des letzten Schlachtiages auf das Wohl ſeiner„ſtets unverdroſſenen, un⸗ überwindlichen Infanterie“. In ſei⸗ ner Rede betonte er, die Erfahrung gemacht zu haben,„daß der preußiſche Soldat mehr leiſtet, als ihm die kühnen Führer zutrauen, und mehr jedenfalls, als man Soldaten nach der allgemei⸗ nen Annahme zutrauen darf. Wo er anbeißt, iſt er Herr der Lage, nicht zu ver⸗ hlüffen, nicht abzuſchrecken.“ Daß dieſer ſelbe Geiſt noch heute in unſerer Armee herrſcht, das haben die Helden von Lüt⸗ lich, Dizmuiden, Soiſſons, in den Argonnen, von Tannenberg, Wloclawek, Lodz, Lowiez und Brzeziny genugſam bewieſen. Rückhaltlos geben ſelbſt unſere Feinde ihrer Bewunderung Aus⸗ druck über die Rieſentatkraft und den Todesmut der dentſchen Kämpfer. 185 2i0. * 2 E 1— 95 5 5 Beſichtigung der hieſigen Börſe. Der Anregung eines Mitgliedes der Fort⸗ chrittlichen Volkspartei zuſolge, hatte d Börſenvorſtand, Herr Emil Hirſch, an die hieſige Lehrerſchaft, ſowie an die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden eine Einladung Beſichtigung der Börſenräumlichleiten laſſen. den die Gäſte unter der Führung eines Börſen⸗ In den Schiedsgerichtsſälen war auch die Aeußerung des Führers ſehr bemerkenswert, daß künftighin Englaud bei Schiedsgerichten ausgeſchloſſen werde und künftighin nur deutſche Schiedsgerichte in Börſenangelegenheiten maß⸗ gebend ſeien. In Berlin werde am 6. Februar eine Verſammlung endgültigen Beſchluß dar⸗ über faſſen.— In den oberen Wirtſchafts⸗ räumen, in denen die Erſchienenen auch bewirte wurden, hielt der Börſenvorſtand Herr Emil Hirſch eine Anſprache. Die Börſe, die am 18. Dezember 1862 errichtet worden ſei, habe den Zweck, Käufer und Verkäufer auf möglichſt be⸗ queme Art zuſammenzuführen. Die Vorſtands⸗ mitglieder verfolgten dabei den Zweck, das Wohl ihrer Vaterſtadt zu fördern. Es waren die An⸗ fänge neuer Arbeit, die ſie zur höchſten Blüte brachten. Die Mannheimer Börſe ſei ein eigenes Ding. Stets habe die Börſe es verſtanden, die freundſchaftlichen Beziehungen zur Landwirt⸗ ſchaft zu hegen. Selbſt die Agrarier(Groß⸗ grundbeſitzer) hätten die Mannheimer Börſe als nachahmenswertes Inſtitut bezeichnet, und zwar deshalb, weil Mannheim ſich mit greifbarem Getreide beſaſſe. Termingeſchäfte würden nicht mehr gemacht werden. Der Name Börſe ſtamme von der Familie Bourſe, die in ihrem Wahrzeichen drei Geld⸗ beutel habe.— Wir können ſtolz darauf ſein, daß wir einen Hafen an der Nordſee haben: Antk⸗ werpen müſſe deutſch bleiben(dieſe Worte wur⸗ den mit lauten Zuſtimmungen der Anweſenden beantwortet). Des weiteren betonte Herr Hirſch, daß die Lehrerſchaft der eigentliche Urheber unſerer Ueberlegenheit und unſerer Siege ſei. Die Gefühle, welche die Deutſchen durchdringen, könnten nur in der Schule und zwar in der Volksſchule angeeignet werden. Der Vorſtand gedachte dann noch Herrn Kommerzienrat Hein⸗ rich Zimmern in ehrenden Worten, der dem Vorſtand 41 Jahre ununterbrochen angehört habe, und nun infolge ſeines Alters aus dem Amt ſcheide.— Herr Oberlehrer Wiedmann ſprach herzlichen Dank für die Führung durch die Räume und für die bündigen und klaren Dar⸗ legungen des Präſidenten der Börſe aus. Die Börſe, das Rückgrat des Handels, aus eigenen Anſchauungen kennen zu lernen, aus dieſen Gründen ſei die Einladung erfolgt. Es möge vergönnt ſein, bald wieder in friedlicher Ent⸗ wicklung die Ziele der Börſe immer höher und höher zu ſördern zum Wohle unſeres Vater⸗ landes. 1 25 —— Feldpoſt⸗Zeitung. Das Reichspoſtamt hat im Einvernehmen mit dem Kriegsminiſterium die Beſtimmungen über die Behandlung unan⸗ —A Kunſt und Wiſſenſchaft. Vom Freiburger Stadtthenter. Aus Freiburg wird uns geſchrieben: Die Direktion des Freiburger Stadttheaters hat allen jenen Mitgliedern der Bühne auf 1. Juli d. Is. gekündigt, welche keine langfriſtigen Anſtellungs⸗ verträge haben. Wenn der Blirgerausſchuß der Kündigungsfrage zuſtimmt, wird die übergroße Mehrheit des Schauſpiel⸗ und Sängerperſonals brotlos. Unglaublich! Da würden ja langjährige Mit⸗ glieder auf die Straße geſetzt, die, ſo oft ſie auf⸗ traten, dem Theater„vollſte Häuſer, verſchafften, was die heutige Leitung, von der man ſich mit Unrecht ſoviel verſprochen hat, erſt noch zu lei⸗ ſten hätte! Wir nehmen au, daß das Gerechtigleitsgefühl des Oberbürgermeiſters und des Stadtrats einen dicken Strich durch dieſe eigenmächtige Handlung der„Jntendantur“ machen wird. In Preußen kümmern ſich die militäriſchen ſtellvertretenden Generalkommandos auch darum, daß die Be⸗ triebe nicht unnötigerweiſe Angeſtellte entlaſſen. Es ſcheint an der Zeit zu werden, daß man in Baden dieſerſeits ſich ebenfalls darum kümmert. Es iſt auch an der Zeit, daß die Freiburger Preſſe endlich einmal mit dem Seziermeſſer der Kritik der Theaterwirtſchaft zu Leibe rückt. Daß das neue Theater eine Mißgeburt und ein Schmerzenskind im Bau und Betrieb iſt, dafür ——. 8 wabens z8 das e 88 zu bringlicher Zeitungen an Bezieher im Felde fol⸗ gendermaßen geändert. Alle durch die Poſt bei heimiſchen oder bei Feldpoſtanſtalten beſtellten Zeitungen, die den Empfänger bei der Truppe licht ausgehändigt, auch nicht nachgeſandt wer⸗ den können, werden künftig nicht mehr von den Feldpoſtanſtalten in die Heimat zurückgeſandt, ſondern den Truppenteilen zur freien Verwen⸗ dung überlaſſen, ſolange als nicht von berechtig⸗ ter Seite(Bezieber, Angehörige, Verleger uſw.) anderweit darüber ügt wird. Von Ver⸗ wandten oder Bekannten der Heeres⸗ angehörigen oder von den Verlegern un⸗ mittelbar in Briefform verſandte Gremplare können nur inſoweit deit Truppenteil üherlaſſen werden, als ſie mit einem Vermerk über die Preisgabe in der Aufſchrift verſehen. Um durch die Freigabe der ungnhringlichen Zeitungsexem⸗ plare an die verſchiedenen Truppenteile des Feldheeres deſſen Verſorgung mit Leſeſtoff zu fördern, empfiehlt ſich, daß die Abſender von Zeitungen in form ſtets den Vermerk: „falls unbeſtellbar, zur Verwen⸗ dung des Truppenteils!“ in der Auf⸗ ſchrift angeben, namentlich bei der Herſtelſung der Aufſchrift durch Druck den Vermerk gleich mitdrucken laſſen. * Zur Erfriſchung der Truppen iſt durch die Bahnhofskommandantur Mülhauſen i. E. unter Mitwirkung des Roten Krenzes, des vaterländi⸗ ſchen Frauenvereins, der Stadt Mülhauſen im Elſaß und des Eiſenbahnvereins ein Verpfleg⸗ ungsdienſt am Bahnhof eingerichtet worden, der einen außergewöhnlichen Umfang angenommen hat. Da die Mittel der im Operationsgebiet liegenden Stadt und der Bewohner in bobhem Maße auch für andere Zwecke z. B. für Flücht⸗ linge aus geräumten Ortſchaften beanſprucht werden, wäre eine Zuwendung von Mitteln für den obengenannten Zweck aus den friedlichen Gebieten Deutſchlands ſehr erwünſcht. Neben barem Gelde iſt auch die Ueberweiſung von Kaffee, Tee, Zucker, Dauerwurſt, kondenſierte Milch, Obſt, Zigarren, Zigaretten, Foldpoſtkar⸗ ten uſw. hochwillkommen. Syenden nimmt die Bahnhofskommandantur Mütlbauſen i. Elſaß jederzeit gerne entgegen. Quittung über die eingegangenen Gaben erfolgt durch eine von Zeit zu Zeit in den Tageszeitungen von Mül⸗ hauſen erſcheinende Nachweiſung. *Kaiſer⸗Geburtstagsfeier des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes. In einer dem Ernſt der Zeit angepaßten Weiſe feierten die Mann⸗ heimer Deutſchnationalen Kaiſers Geburtstag. Herr Heerwagen, der die Leitung des Abends übernommen hatte, konnte ein vollbeſetztes Haus begrüßen. Der Vortrag des von Herrn Irſch⸗ linger jr. verfaßten Gedichtes„Zum Geburts⸗ tage des Kaiſers“ durch das Mitglied Herrn Fiſcher leitete den Abend ſtimmungsvoll ein. Hell und begeiſtert klang das anſchließende Trutz⸗ lied„Wir Deutſchen fürchten nichts als unſern Gott“. In einem gut durchgearbeiteten Vortrage ſprach Herr Kels über„Jürſt, Vork und Vater⸗ land“, dem der Schargeſang der Fürſtenhymne folgte. Durch treffliche Wiedergabe des„Haß⸗ gefſang gegen England! und der„Ballade von den maſuriſchen Seen zeigte das Mitglied Herr Fiſcher eine ſehr gute Vortragskunſt und er⸗ zielte eine nachhaltige Wirkung. Herr Felmy unterhielt die Anweſenden eine Zeitlang durch „Schnelligkeit iſt keine Hexerei aufs angenehmſte und erntete wohlverdienten Beifall für ſeine ge⸗ lungenen Sachen. Nach Abſingen weiterer vater⸗ ländiſcher Lieder hielt der Vorfitzende der Orts⸗ gruppe, Herr Hauſenſtein, die Schluß⸗ anſprache. Er entwarf ein Lebensbild unſeres Kaiſers, der dieſes Jahr auf Feindesboden, um⸗ geben von ſeinen Soldaten, ſeinen Geburtstag be⸗ ging. Abhebend auf eine Rede, die unſer Kaiſer während der Marokko⸗Kriſe in Hamburg hielt, in der er treue Pflichterfüllung bis zum ußerſten von allen Ständen verlangte, feierte der Redner den Kaiſer als den weitſchauenden Führer eines vorwärtsſtrebenden Volkes, dem heute alle deut⸗ ſchen Herzen eutgegenſchlagen in dem heißen Wunſche, daß er ſeinen nächſten Geburtstag feiern möge an der Spitze eines größeren, gefürchteten und geachteten Deutſchlands. Unter begeiſtert aufgenommenen Heilrufen auf unſeren Kaiſer ſchloß der Vorfſitzende die eindrucksvolle Feier. * Berein für? Volksbildung. Der unſern Hörern von ſeinen Vorträgen über„Materia⸗ liſtiſche Geſchichtsauffaſſung“ noch in beſter Er⸗ innerung ſtehende Prediger Dr. Mauren⸗ brecher⸗Mannheim wird nächſten Mitt⸗ woch abend ig Uhr im Muſenſaal über „Den Willen zum Sieg' ſprechen. Der Redner wird ſeine volle perſönliche Ueberzeug⸗ ung darlegen, die bei dem politiſchen Stand⸗ punkt und gefeſtigten freimütigen Urteil von erhöhter Bedeutung iſt. Wer einmal ein feſt⸗ iſſenes Ziel für unſer rieſenhaftes Ringen geſteckt ſehen will, der verſäume dieſen Vortrag nicht. Karten zu 20 Pfennig an den auf den Anſchlagſäulen genannten Stellen. * Die Bernhard Kahn⸗BVolksleſehalle des Ver⸗ eins für Volksbildung(Ecke Mittel⸗ u. Lortzing⸗ ſtraße, Neckarſt.), deren Benützung jedermann völlig frei ſteht, war im Monat Januar von 3209(4829) Erwachſenen und 3867(3634) Schü⸗ leru, zuſammen alſo von 71506(8341) Perſonen beſucht. Der über 9000(8000) Bände faſſenden Bibliothek wurden an 8(9) Abenden 3218 (3928) Bücher entnommen, davon 81(148) on neue Leſer. In dieſen Ziffern drückt ſich deut⸗ lich die Wirkung des Krieges aus: die männ⸗ lichen Beſucher ſtehen großenteils im Feld, während die Kinderziffer entſprechend ſteigt. Die Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. Einem Merkblatt der Generallotteriedirektion zur Wiederaufnahme der Ziehungen der 5.(231.) Klaſſenlotterie entnehmen wir ſolgende An⸗ gaben: Für die Spieler, die ihre Loſe 2. Klaſſe bereits erneuert haben, erübrigt ſich ein beſon⸗ derer Hinweis. Alle anderen Loſe 2. Klaſſe müſſen bis zum letzten Erneuerungstage, dem 8. Februar 1915, rechtzeitig und planmäßig erneuert werden. Hierzu gehört außer der Enk⸗ richtung des Einſatzes die Vorlegung des Loſes 1. Klaſſe. Nur der Beſitz dieſes Vorklaſſenloſes gewährt ein planmäßiges Anrecht auf das Er⸗ neuerungslos 2. Kaſſe. Die Ernenerung zu den nden Klaſſen vollzieht ſich planmäßig in lben Weiſe. Vorausſichtlich aber werden diesmal nicht ſämtliche Loſe 2. Klaſſe rech⸗ zeitig und planmäßig bis zum 8. Jebruar 1019 erneuert werden können— dieſelbe Schwierig keit wird ſich unter Umſtänden ſogar auch noch bei den folgenden Klaſſen zeigen. In ſolchen Fällen werden daher die zuſtändigen Einnehmer den Spielern weiteſtgehend entgegenzommen Vor allem wird denſenigen Spielern, die ihre Loſe erſt nach Ablauf der vorſtehend verzeichne⸗ ten Erneuerungsfriſten abfordern, das Erneue⸗ rungslos noch bis zum Tage vor Ziehungsbe⸗ ginn ausgehändigt, falls es nicht bereits vorher planmäüßig von einem anderen ernenert worden iſt. Des weiteren werden die Loſe, die nicht rechtzeitig erneuert ſind, für die kisherigen Spieler der 5.(231.) Lotterie von Klaſſe zu Klaſſe bereitgehalten, ſoweit ſie nicht inzwiſchen gezogen ſind. Sie werden gegen Zahlung der reſtlichen Einſätze, alſo unter An⸗ rechnung der bereits gezahlten Einſätze den Spielern ausgehändigt, wenn dieſe ſich dem zu⸗ ſtändigen Einnehmer gegenüber als Spieſer dieſer Lotterie ausweiſen. Polizeibericht Vom 1. Februar 1915(Schluß). Unfälle. Auf der Weidenſtraße hier rutſchte ant 29. v. M. ein 55 Jahre alter verwitweter Koh⸗ lenarbeiter von hier aus, fiel zu Boden und 80g ſich eine Rippenquetſchung zu.— Am gleichen Tage abends glitt infolge des gefallenen Neu⸗ ſchnees eine 42 Jahre alte Schneidersehefrau von hier auf dem Gehweg vor dem Hauſe vor 8 4, 20 aus, fiel zu Boden und brach den linken Oberarm — Durch einen Fehltritt kam an 26. v. Mts. ein 60 Jahre alter Städtiſcher Arbeiter, auf den ſtädti⸗ ſchen Wieſen beim Philoſophenweg zu Fall und erlitt eine Verſtauchung des rechten Knies. Beim Verladen von Sandſäcken im Rheinhaſen fiel am 29. v. Mis. einem verheirateten Hafenar⸗ beiter von hier ein ſolcher Sack auf den Kopf und verurſachte ihm erhebliche innerliche Verletzungen, — In einem Sägewerk im Induſtriehafen hier ſtürzte am 30. v. Mts. ein 44 Jahr alter Tag⸗ löhner von hier beim Verladen von Sbammholz zu Boden und zog ſich dabei einen linksſeitigen Knöchelbruch zu. Sämtliche Verletzte wurden in das Allgemeine Krankenhaus aufgenommen. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen pber⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Aus dem Großherzogtum. WWeinheim, 31. Jan. Ein hieſiger Tag⸗ löhner, der als Vereinsbote beſchäftigt wurde, ſammelte bei den Mitgliedern des betr. Ver⸗ eins ohne Auftrag Gelder unter der Vorgabe es ſollten Liebesgaben an Kriegsteilnehmer, ſo⸗ weit ſie Mitglieder des Vereins ſind, ins Feld geſandt werden. Auf dieſe Weiſe bekam der Bote 62 Mark zuſammen, die er für ſich ſelber verwendete. Der„550 wegen Betrugs vor dem öffengericht zu ver⸗ antworten. Im Hinblick auf die an den Tag gelegte niedrige Geſinnung lautete das Urteil auf ein Jahr Gefängnis. Pfalz, Beſſen und Umgebung, p. Zweibrücken, 31. Jau. Im Bahnhof⸗ hotel zu Homburg äußerte ſich am 27. Dezember der vorbeſtrafte Zimmermann Jakob Rippel aus Homburg einem verwundeten VLandtwpehrmann gegenüber:„Was haft Du nun, daß du jetzt zum Krüppel geſchoſſen biſt? Du warſt ſo dumm, den Kopf hinzuhalten. Mich kriegen ſie nicht, wenn ſie mich holen, wäre ich der erſte, der zu den Fran⸗ zoſen ginge und ihnen die deutſchen Stellungen verraten würde. Rippel ſuchte den Schutz des § 51 für ſich in Anſpruch zu nehmen, es half ihm aber nichts. Er wurde zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt und ſofort zur Strafperbüßung in Hoft genommen. Kommunalpolitik im Kriege. OViernheim, 2. Jan. einer Ver⸗ fügung eines heſſiſchen Kreisamts an alle Bürger⸗ meiſtereien ſeines Kreiſes wird darauf hingewie-⸗ ſen, daß die Fleiſchpreiſe im Kreiſe gegenwärtig eine Höhe erreicht haben, die in kleinem Verhältnis zu den Viehpreiſen auf dem Lande ſtehht. Die Bür⸗ germeiſtereien werden aufgefordert, bis zum 1. Jebruar darüber zu berichten, welche den Metzgern für die einzelnen Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ waren verlangt werden und welche Preiſe anderer⸗ ſeits von den Metzgern beim Ankauf des Schlach⸗ viehs gezahlt werden. Eſſen, 31. Jan. In einer Verſammlung von Beamten und Arbeilern der Kruppſchen Gußſtahlfabrik zur Feier des Geburts⸗ tages des Kaiſers in Verbindung mit der der diesjährigen Jubilare der Gußſtahlſabr leilte Dr. Krupp von Bohken und Hal⸗ bach in der Feſtrede mit, daß der Kalſer in An⸗ erkennung der Pflichterfüllung und Hingebung der Beamten und Arbeiter der Krupp im Dienſte des Vaterlandes perſönlich ihm das Eiſerne Kreuz überreicht habe. Das ſei die ſchönſte und ehrenvollſte Anerkennung, die ihm und der Firma überhaupt hötte zuteil werden Lönnen. Berlin, 1. Febr.(Von unf. Berl. Bur. Der Verkehr in den Berliner Bäckereien bat ſich heute in aller Ruhe vollzogen. 8 8 der Ordner iſt bereits in Kraft getreten ie Gewerkſchaftsmitglieder, die den Zuſtrom zu den Bäckereien regeln ſollen, fanden jedoch noch keine Arbeit. OAmfterdam, k. Febr.(Bon unf. Korr⸗) Der belgiſche General Doffin iſt hier an; gekommen, um die Internierungslager, wo belgiſche Soldaten befinden, zu beſuchen. ſeiner Ankunft machte er zunächſt den h ſchen Miniſtern ſeine Aufwartungg Preiſe van * K n nn KAre 4 2 5 chaftli el 4 u Berfin-Friedenau Herden in den Vereinigten Staaten mit gewaltigen Geueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblat⸗ 5. Sette, eceeeeeeeeeee pie nahendle Entscheidung in der Konterbandefrage. Unter dieser Ueberschrift schreibt der Deut- sche Oekonomist“) in der soeben erschiene- nen Wochennummer vom 30. Januar: Jeder Tag kann entscheiden, ob die Geduld der nordamerikanischen Staaten Grenzen hat oder nicht. Die Dacia“ ist mit Baumwolle von Gal⸗ veston nach Bremen abgegangen, die„Wilhelmina“ mit Getreide von Newyork nach Hamburg wird vermutlich ebenfalls schon unterwegs sein. Die Pacia“ ist ein Schlifk, das früher der Hamburg⸗ Amerika-Linie gehört hat und erst Wälhlrend des Krieges an einen amerikanischen Bürger verkauft St. Die„Wimelmia“ ist unangefochten seit lange unter amerikanischer Flagge. Im einen Falle hau- delt es sich um das Fahrzeug, im anderen um dlie Ladung. England hat sich endlich bequemt und zwar ist das der einzige Fall von Nachgeben gegen die Vereinigten Staaten— Baumwolle als Nichttconterbande durchzulassen. Es hatte auch nie die offenbare Behauptung gewagt, daß rohe Baumwolle Kriegsmaterial sei, und daher als Kon- terbande angeschen werden könne. Aber es hatte doch angelündigt, daß es auch Baumwyollschiffe zutbringen werde, um sie nach Konterbande Zu durchsuchen; es könnten fa Waffen, Munition, Kupfer, Kautschuk umter der harmlosen Ladung herborgen sein. Dieserhalb und weil Englands Maßregeln so unbestimmt waren und häufig Wechr⸗ Selten, wagten amerikanische Ablader nicht, Baum⸗ wolle, die krasseste Nichtkonterbande, nach Nord- cken, nicht einmal nach Roſter- europa 2u verschi dam oder Skandinavien. Auf nachdrückliches unerikanisches Verlangen hat England diesen Standpuniet aflerd. nicht festgellalten, es sind etwa 30000 Ballen Baumwolle nach Bremen durchge⸗ assen umd dort angekommer. in neutralen Schiffen natürlich. Aber selbst über diesen hängt noch drohend das Schwert des Damokles. England behauptet, es sel nicht sicher, ob nicht im Innern der Ballen gelährliche Konter- baude verborgen sei; jeden Augenblick kaun es ihm einkallen, die Schiffe in einen englischen Haben bringen zu lassen und die Ballen zu öfinen; diese hyclraulischen Pressen zusammengepreßt; werden die eisernen Reifen einmal gespreugt, 80 kaum die Ware nicht Wisder verpackt Werden Lose Paum⸗ Wolle in Phymouth oder Kirkwall ist stark e wertet. Eugland hat freilich kein Recht, Schiſie gus diesem Grduue in seinen Hafen zu bringen, nur auf See darf es sie untersuchen, aber kehrt ien Englaud au solche Nechtsfesseln? Für den Augenblick hält es freilich für klug, Amerika nicht noch mehr zu reizen. Bei der Dacia“ will es nichk die Ware end- an, es Wolls güllig wegnehmen, es kündigt sogar Wert der vollen dem Laclungseigemümer den Ladung bezahlen— ohne Zweiſel, um amerikaui⸗ geche Klagen im voraus zu erstieken. VUebrigens ist zueh nach der Pariser Seerechtsdeklaration von 1856 beutrales Gut selbst unter feindlicher Flagge krel. Englaud will nur den Flaggenwechsel nicht ruch des Krieges it dem auerkehnen, weil er nach Aus! Flagge Frachtfahrt zu betreiben, nach dem Krlege Fönne der Verkauf rückgängig gemacht werden. Die Behandlung von Schiffen nach gewechselter Flagge ist allerdings nicht ganz Fofumt aber darauf an, was die Vereiniglen 2u der englischen Forderung sagen. Die iu Publkum und Presse ist in wachsender Er. es Staaten Stimme Frachtiahrzeugen abzuhelfen. Ob der Ko darauf eingehen wird, steht noch dahin, englischs Fümmen wenclen sich lebhaft gegen dieses Aits⸗ Fünftsmittel. Der Norddeutsche Lloyd und die Hamburg-Amerika-Linie haben übrigens früher erklärt, dag sie an einen solchen Verkauf mieht dachten.— Ernste Beachtung verdient a cie Erwägung, ob Deutschland Wohl daran denn der Uebergang seiner herrlichen Passagier- dampfer in amerikanisches Staatseigentum machte es woll zweifelhaft, ob Deutschlaud die Dampfer oder eine gleichwertige Flotte Wiederbekommen Könnte. Nehmen die Eugländer die„Dacia“ weg, 80 Wird in den Vereinigten Staaten ein starker Zong Ausbrechen, ob die so sehr englandireundlichs Leitung des Auswärtigen Ames in Washiugton darauf hört, ist aber eine zweite Sachle. Daß die Wilhema“ imter amerikanischer Flagge stehnt, beskreitet England nicht, aber es Hat bisher noch alle Lebensmittel weggenommen, die auch nur möglicherweise fir deutsche Enpfänger bestimmt sein Könnten. Selbst Skandinavien leidet lüter der Zufimrperhinderung durch Er d, in Holland herrscht aber Maugel und Tenerung, die ————— J Wochenschrütt für finanzielle und volkewirt che egenheiten, her, von Robert Franz gar 2 an Hungersnot erinnern, deun Englaud mißt den Holländern die Zufuhr ganz ungenügend zu, ob- Wohl diese ein streuges Ausfuhrverbot aufrecht Hallen. Die Vereinigten Staaten haben sich mit gutem Grunde darauf berufen, daß Lebensmittel „bedingte Kouterbaunde seien, also nur damm weg⸗ genonnnen werden dürkten, wenn sie nachweislich nicht nur für ein ſeindliches Land, sondern auch für die feindlichen Streitkräfte oder Verwaltungs- stellen bestimmt seien. Davon kaunn nun doch nicht einmal von Seudungen nach Hamburg und Bremen die Rede sein, noch viel weuiger aber, Weun die Schiffe nach Rotterdam, Malmöé oder Kopenhagen gehen. Nun wollen es die Eigenümer der„Wilhelmia“ samt den Ladungsbesitzern dar- auf ankommen lassen, ob England sich au diesem amerikauischen Eigentum vergreifen wird. lu den allernächsten Jagen muß das zur Entscheidung kommen. Sechs Monate lang haben die Vereinigten Staa- ten die englische Gewaltpolitik geduldet, ohne ihr gutes Recht als neutraſe Macht zu vertreten. Die in den letzen Dezeiſhertagen erlassene Beschwerde War sehr„freundschaſtlich“ und hat England nur wenig zum Entgegenkommen bewogen. Die Re⸗ gierung zu London hat„freundschaftlich“ darauf geantwortet und die Sache zu verschleppen ge-⸗ trachtet. Augenscheinlich mit einigem Erkolg. Denn unterm 24. Januar hat Staatssckretär Bryan ein Schreiben des Senators Stone, das sich über die Parteilichkeit der Regierung zu Gunsten der Engländer beklagie, iu einer Weise beant⸗ Wortet, von der die Times(Leitartikel vom 26,. Januar) sagt: Die von Mr. Bryan niedergelegte Doktrin ist die unserer eigenen Gerichtshöfe. Der Staatssekcretür weigert sich darin namentlich, die Ausfuhr von wirklicher Kriegskonterbande(Waf⸗ ſen, Munition, Stacheldraht, Automobilen, Pferden usw.) zu verbieten, was ein leil des amerikani⸗ schen Publikums stürmisch verlangt, während die daran viel Geld verdienenden Fabrikanten Hänudler das Verbot bekämpfen. Freilich gibt es nichts, was neutrale Mächte zwingt, die Ausfuhr von Ronterbande zu verbieten. Aber man erblickt eine ausgesprochene Parteilichkeit darin, daßg die Regierung die Ausfuhr von ausgesprochenster Konterbande, die ausschlieglich den Gegnern Deutschlauds zugute konumt, erlaubt und sich ge⸗ fallen läßt, daß aber diese Ausfuhr von amerikani⸗ lich machen. Es wäre spielend leicht für die Ver- eiuigten Staaten, Eugland zum Nachgeben zu be⸗ Wegen; sie brauchten nur zu sagen:„Weun ilir kein Kupfer, kein Petroleum nach Deutschland durclilaßt, so verbieſen wir die Ausfuhr dieser Ware nach England.“ Im Augenblick wäre Eng⸗ land mürbe gemacht. Das könnte auch auf Ge⸗ treide und Fleischwaren ausgeckehnt werden. Unter den Ausfuhrschwierigkeiten, die Englaud amerikanischer Nichtkonterbande bereitet, leiden die Vereinigten Staaten ganz ungleich mehr als sie an den Lielerungen von Konterbande für England, Frankreich und Rußland gewiunen. Die Haltung der nordamerikauischen Regierung ist daher wirk⸗ lich unbegveiflich. Wenn sich Holland und die skaudinavischen Staaten gegen Euglends Rieseu- macht ohnnächtig fühlen, so kann miau das ver- ich in Italiens Seele hinein- ten, die sich jeden Augeublick an Canada schadlos halten köunten, was laben sie zu fürchten? Oder ist etwa die Herrschaft Euglauds Üüber die Wellmeere ein Zustaud, der den Amerikanern ge⸗ nehm sein könnte? Bedenken sie nicht, daß es auch einen lag geben köngte, Wo sie selbst in Krleg mit Englaud gerleten? Während der Ala⸗ bama-Krisis Wwaren sie gar nicht weit davon und nocll in den neunziger Jahren des vorigen Jahr⸗ hünderts schien ein Krieg wegen der Venezuela⸗ Frage nicht ausgeschlossen zu sein. Als Verbün⸗ deter Japaus, das die Vereinigten Staaten doch als ihren nsturgemägen Autipoden ausehen, kann Eng⸗ land leicht auf die den Amerikauern gegenüber⸗ stelende Seite gsbracht werden. Daunn werden disse zu Flotte ilnen die See sperrt. Dann können britische Kreu⸗ zer vor Boston und Newyork, vor Ballimore, Charleston und New Orleaus wie auch vor St. Frauzisko und Mauilo liegen. Daun werden die Amerikaner vor der schwierigen Aufgabe stehen, ihre Ueberschüsse an Baumwolle, Lebensmitteln, Rupfer, Petroleum, Holz ius neutrale Ausland ab⸗ 0 Utick euigehen. ekleben haben, daß die englische Gade! Wolle, Chenikalien, nten, Zucker, gar nicht ent⸗ Werden sie gelassen zusehen, wie die Auf noch behren. Eugländer ihnen den Handel abschneiden? und Ausfuhr über Land können iger rechuen als 81 Ein⸗ 177 Nachbarn zu Lande, und von diesen isi der elne Mexiko, das sien gegen eine englische Blockade gar nicht wehren kaun, und der andere Canada, das in Englands Händen ist und selbst wenn es von den Amerikanern olhupiert werden sollte, von eng- Industrie-Zei und scllier Nichitkonterbande nach Deutschland unmög- Wir, denn sie haben nur zwei lischen Kriegsschiffen leicht blockiert werden kaun. Inn solchem Falle müßten die Vereinigten Staaten an ihren eigeuen Ueberschüssen ersticken, olime sich aus dem Auslaude die notwendigsten Bedarfs- artikel verschaffen xu könmen. Die gegenwärtige Lage muß allen Völkern die Augen öftnen über die ungeheure Geiahr, in die sie durch Englands Allmacht zur See gebracht worden sind. Vor den Erfahrungen des augen⸗ blicklichen Krieges konnte man noch annehmen, daß Eugland ini Völkerrecht seine Grenzen finden werde. Nachdem man erlebt hat, wie es sich über alles Hinweggesetzt lat, muß man jeden solchen Gedanken fahren lassen. Wer mit England iu Krieg geräkt, muß seinen gesamten Warenaustausch mit überseeischen IAändemn verloren ehen Sellenl, auch den ind'rekten, er sieht sich der Will⸗ kür der englischen Seemacht preisgegeben, der aglische und Geschäftsneid kaun sicu gegen jedes Land breit machen und stets auf die Hilſe der englischen Kreuser und Schlachtschiffe dabei zählen. Von diesem Höhepunkt muß Eugland herunter, Sowohl durch Begrenzung seiner Flotenmacht, wie dureh Aufrichtung eines haltbaren Völkerrechis, geldmarkt, Bank- und Börsen- Wesen. Aerliner Mifektenbhörse. Berlin, 1. Februatr. Die Beteiligung an dem ſreien Geschäftsverkehr der Börse war etwas reger als in den letzten Tagen der vergangenen Woche. Höhere Kürse würden für Daimler, Adler wd Oppenheimer, Deutsche Waffen- und Munitions- ſabriken und ferner auch einige Werte der Flütten⸗ industrie, wie Phönix, Oberschlesische Kcbswerke und Caro-Hegenscheidt genannt. Kauflust zeigte sich auch im Zusammenſiang mit den guten Nach-⸗ richten über die Beschäitigung der Eisenindustrie für Prinz-Heinrich-Bahn. Dagegen sollen sich Ballimore-Aktien abgeschwächt haben. Von An⸗ leihen lag diſe 3Zproz. Reichsanleihe etwas an. Die übrigen blieben bei mäßigem Umsatz gut behlaup- tet. Tägliches Geld 3% v. H. und darunter. Pri- vatdiskont 4, El. und darunter. Mamk von Fraunkreick. In der Haupfyersammung, die den Abschluß genehmigte, Wurde mitgeleilt, daß nach dem Stande vom 24. Dezember die Bank rund 10 Milliarden Fraues Noten im Umlauf hatte. An den Staat waren 3900 Millionen Vorschüsse gewährt, die Privat. dekosilen betragen 3 Millionen, der Metallbestand 4% Milliarden und der Bestand an Wechseln und Lombards ebenfalls rund 4% Milliarden. Mameilel and industrie. Die deutsche Hupferindustrie exportiert moch. Werschiedene grobe Schweizer Hotels, deren Bau vor Ausbruch des Krieges besonnen wurde uucd dlie jetzt ihrer Vollendung entgesengehen, ihr gesamtes schweres Küchengeschirr aus Kupfer von Deutschland. Die Firma sind Gebr. Schwabenland, Mannheim, die sich verpflichtet, Stets dasselbe Quuntum an Altkupfer von der als verarbeitetes Kupfer Jzuclels- empfaugen trot? des Krieges liefernde Schweiz einzuführen hinausgeht. Warenmärkte. Mannnheimer PDroduktenbörse. Mannhelm, 1. Februar.(Amtliche Notlerungen.) Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, kür Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahnkrei Maunnheim. 20. Rotklee: Pfülzer 205—215 205—215 Itallener 150—150 180—160 Luxerne Itallener 130—150—— Esparsste 65—70—.— Tendenz: infolge der neuen gesetellchen Besimmungen fallen die Rotierungen fur gerreide und Nehl aus. NRerliner Getreidemarkt. Berlin, 1. Febr.(Getreide-Schluß.) den keine Notierungen statt. Berlin, I. Febr. Der Verkehr am Getreide markt war heute etwas stiller. Die Nachfrage nach Futtermitteln ist immerhin noch ziemlich rege. Das Angebot war aber klein, da die Trausportmöglichkeit durch Schneeverwehungen Vieliacht unterbrochen ist. zieter wurde zu 270/300 Mark, Gerste zu 325 M. gehandelt. Auswärtige Roggenkleie War am Markte und wurde zu 14.25 Mark per Zentner umgeseizt. Futtermischmittel Waren auch heute in verschiedenen Sorten reichlich angeboten und zu den bisherigen Preisen gekauft. Nuürmnberger RHopfenmarkt. R. Die vergangene Woche brachte eine neuer⸗ liche merkliche Abflauung des Absatzes. Nament⸗ lich gegen Selluß der Berichtswoche verminderte sich die Umsatzziffer wesentlich, doch konnte im- mer noch ein durchschnittlicher Tagesumsatz der Woche von etwa 250 Ballen erzielt werden. Etwas schwächer, eiwa 200 Ballen, war die durchschnitt- niche Zufuhr au klopfen mit der Bahn und Achse an den Matkt. Zuch hiet war gegen Wochenende wWieder eine Abminderung der Zuluhren zu ver- zeichnen Man kann eben heute noch nicht sagen, inwieweit die Getreideverhälnisse, deren staatliche Beaufsichtigung usw. auch auf die Brauereiver- Es fan- hältuisse rückwirken können. Auch sind Bewe⸗ gungen der Brauereien im Gange eine Erhöhung des Bierpreises durchzuführen. Inwieweit alle solche Maßnahmen von Einfluß auf den Bierver- brauch im Verlauf der nächsten Zeit sein werden, desgleichen wie sich derselbe unter dem Druck der allgemeinen Kriegsverhältnisse auf absehibare Zeit gestalten wird, ist heute noch nicht zu beurteilen. Mit einer Steigerung des Bierverbrauehs kann man ja mindestens bis auf weiteres nicht rechnen, eher mit dem Gegenteil. Daß unter solchen Verhälk⸗ nissen auch der Einkauf von Hopfen zurücdchält, ist erklärlich, trotz der billigen Preise. Der Um⸗- satz erstreckte sich in letzter Woche auf Export- hopfen in kleineren Mengen im Preise von 30 bis 45., wobei Markt- und Hallertauer-Hopfen in Betracht kommen. Der Kundschaftshandel kaufte Markt-, Würtemberger, Elsässer, Flallertauer- hopfen zu Preisen von 45 bis 70 M. Den Höchst⸗ preis mit 90 M. erzielten feinste Württemberger Frühhopfen 4 Letzte Nandelsnachrichten. B. Frankfurt, 1. Febr.,(Priv.-Tel) Kuk den 18. Mai Wird von der Gewerkschaft Friedrieh, Frankfurt a. M. eine Zubuße von 200 Mk. pro Kux eingezogen. Berlin, 1. Febr. Der Verein deut⸗ SCher Veredelungsanstalten baum⸗ wollener Gewebe beschloß am Fe- brüuar nach der Frkf. Itg. einen Teuerunsszu⸗ 185 schlag von insgesamt 20 Prozent. WTB. Rom f. Febr. Ein Debret vom 5. Tanttar sehafft dies lle in Grenze auf Mehl, Weilzen u. andere Cerealien vom 1. Februar bis 3t. Juni à b. Das Dekret ermächtigt den Minister der öfflent⸗ lichen Arbeiten die Eisenbahntaritfe bis zuür Hälfte zu ermäbigen und kür Getreice unck Mehl den Eisenbahntransport zu erleichtern. Dieselbe Ermächtigung wurde dem Marine⸗ minister erteilt den erwähnten Prausport auf der staatlich subventionierten Schiffahrt⸗ linie zu erleichtern und um nötigenkalls auher⸗ gewöhnliche Reisen Jür diesen Zwecek vorneh⸗ men zu lassen. Das, Dekret ermächtigt auch den Minister des Keußern kalls er es für sach⸗ gemäß hält, eine Gesamtaufnahme der Laäger von Mehl, Weizen und anderen Cerealien anzu⸗ UIn Net für dlie Brotbe⸗ reitung, sowie für den Verkauf»on Mehl und Getreide autzustellen. WITB. paris, I. Februar. Die Humagits schireibt, die Brotfrage beuuruhige die öffent⸗ liche Meinung in Paris, selbst wo der Ge⸗ treidepreis zwischen 29 und II fe Schwanke. Es sind Maßuahmen getroffſen einer Brotverteusrung vorzubeugen, indem dis jutendau⸗ tur bedeutende Getreidevorräte baufe, aber in der Provinz besonders insüdfrankreich, das kein Getreide hervorbringe, erhöhe sich der Gelreide- preis auf 35 Francs. Die Regierung ſeilt dem Kam⸗ merausschusse mit, daß sie bereits 5 Millionen Hektoliter Getreide gekauft habe und noch wei⸗ tere 20 Millionen Hektoliter ankaufen werde, um jedem Getreidemangel bis zur neuen Erute vorzu⸗ Zeligen. WIB. Lyonu, I. Februar.(Nichtamlich.) Nouvelliste de Lyon meldet aus Havre: Der König der Belgier hat einen Erlaß unterzeichnet, der be- stinunt, daß während der Kriegsdauer die Ri ck- zahlung auf die vor dem 4. August eingezalllten Bankdepots 10 v. H. der eingezahlten Summe höchsteus aber 1000 Fraue betragen darf. Von der Beschränkung sind nur Gehalts- und Lohnzahlun⸗ geu für Arbeiter und für Angestellte bestimmte Be- träge, ausgenommen. Der Erlaß bestimmt ferner, daß allen vor dem 1. Februar 1915 eingegangenen Zahlungsverpfliehtungen erst nach dem Krlegsende nachgekommen werden braucht. Geſchäftliches. * Unterſtützt das Rote 7. Die badiſchen Rote JLoſe ſind zur Ausgabe gelangt. Der Extrag die⸗ Lotterie kommt den badiſchen Kriegern im Felde und Lazarett zugute, alſo euren Männern, nen und Brüdern, die für das Vaterland und er Wohl kämpfen und bluten. Kauft daher badiſche Rote ⸗Loſe à 1., 11 Loſe 10 M. und erwerbt euch damitk das Anrecht auf den Haupt⸗ treffer von 15000 M. im günſtigſten Falle. Die Ziehung findet ſchon ant 20. Februar ſtatt und ſind die Loſe bei Lotterie⸗Unternehmer J. Stſür⸗ mer, Straßburg i.., Langſtr. 107, Filiale Kehl G. Rh., Hauptſtr. 47 und allen Losverkaufsſtellant zu haben. ordnen und bindencke Regeln Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbauti: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; tur den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe?; lür den Insetatenteil und Geschäftliches Fritz eos, Druck und Verlag der Dr. Hl. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. kHl. Direktor: Erust Müller. Nackti über alles bisher Gebotens bildet mein 5 Keine kleins Zahlen für minderwertige Ware, 85 nur meine bekannt guten und erst. 5 Klassigen Qualltäten zu labelhalt billigen Preisen! Knaben-Anzüge 5 das Neueste und Beste. zum Teff die Reise- muster der grögsten Fabrikon, bis zur Hälfte des Wertes(auch elegante Klefdehen) .b0.-.-.-.-.50.95 N. Hocfolk- und Burschen-Anzüge tür 10 bis 10 Jahre, ganz besonders preis- werte Angehote 18.—.—.— 10.—.—.50. Herren-Anzüge kär jede Figur tadellos passend, ganz be⸗ 5 sonders ermäüssigt 45, 38, 34, 30, 25, 20, 18.50, 16, 12.50 W. . 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Die An⸗ meldung der Anfprüche erfolgt unter Ablieferung der Quartierſcheine im Eingnaktierungsamt, Rathaus Zimmer 1(Turmſaal), geöffnet täglich—12 und 3z—65 Uhr, Mittwoch und Samstag Nachmittag geſchloſſen. 4108 Mannheim, den 28. Januar 1915. Städt. Einguartierung auit: Dr. Melszer. Wiehtig tür Asthmatiker! Die Erfahrung des Herrn Gottlieb Welligand in Sesgenhuse, Post Wallhausen à. Helme muss ein Prost ktür alle Asthmatiker sein, iudem ihnen ein Weggezeigt wird, wodureh sofortige Linderung Lintritt. Seine eigenen Worte: Als ich am zweiten Püngstfest Astmol-Asthma- Eulver bekommen dort zu und des Abends 10022 ist ein prompt wirkeudes Mittel, Welches den Asthmatikern sofortige Linderung hringt.(Stram. 40, Grindei 10, Gap. Pap. 10, Menthol 3, Kal. nitz. 20, Jatr. nitr. 20 Astmol kostet dle Blechdose Ak..50, zu häben In den Zpotheken. Auf Wunsch Muster gegen Einsendung von 10 Pes. in Briefmarken Aureh Engel-Apotheke, Franktart a,., gr. Friedbergerstr. 46. d n Husperdapt. bhalten. Südd. Oeſterr. Verkehr. Am 1. Februar 1915 wird zum Eiſenbaßngeltertarif Teil I1 Hefte9 der Nach⸗ trag, IIl eingeſührt, der Aenberungen und Er⸗ gänzungen, der Tarife, ſöſie det Naächträge T u. 1] enthält. Inſoweit durch den nellen Nächtrag Frachterhöhungen oder Verkehtsbeſchräntungen eintreten, bleiben öie bis⸗ herigen Frachtſätze noch bis Ende März 1915 in Kraft. 40019 Karksruhe, 90. Jan. 1918. Gr. Generaldirektion der Stgatseiſenbahnen. Südd.⸗ungar. Verkehr. Mit Gültigkeit vom!. fFrebr. 1915 erſcheint zum Eiſen⸗ bahngütertarif Teil II, Heft&(Ktlometerzeiger), Teil II Heft 2(Klaſſen⸗ und Ausnahmetarif) und Teil I1 Heft 6(Holz und Rinde) ſe ein Nachtrag J. Nähere Auskunft erteilen die Dienſtſtellen. 40018 Karlsruhe, 30. Jan. 1915. Gr. Generaldirektion der Staatsbahnen. Südd. öſterr. ungar. Giſen ahnverband. Mitchültigkeit vom.Febr. 1915 erſcheinen die fol⸗ genden Nachträge, die eine neue Faſſung des Vor⸗ worts, Aenderungen und Ergänzungen der Tarif⸗ tafeln unbd Tarifbeſtimm⸗ ungen ſowie Stations⸗ namensänderungen ent⸗ Nachtrag II zum Leil 1II Heft 2(Getreide), Nachtrag VII zum ſütbd.⸗ ung. Geflügeltarif, Nach⸗ trag IIl zum füdd.⸗ung. Pſerdetarif und Nachtrag I zum füdd.⸗ung. Zucht⸗ viehtarif. 40017 Karlsruhe, 30. Jau. 1915. Gr. Generaldirektion der Stantseiſenbahnen. 7 Holz⸗Vekſteigerung. Die StadtgemeindeMann⸗ heim verſteigert an Mittwoch, J. Febr. 1915, vormittags ½10 Uuhr, im Rathaus zu Saudphofen aus dem Stabtwald Schar⸗ hofer Wald: 115 Stee Rollen und Prügel, ſowie 915 Stck Wellen. 4210 Forſtwart Herbel in Sandhofen gibt Auskunft. Zwangs perſteigerung. Dienstag, 2. Febr. 191;5, nachmittags n Ue, werde ich im Pfandlokal 6. 2 dahier gegen bare Zahlung i. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Verſchiedenes Möbel. Mannßeim, I1. Febr. 1918. Hildebrandt, Gerichts vollz. Zwangs verſteigerung. Dienſtag, 2. Febr. 1915, Nachm. 2 Uhr merde ich in Mannheim im Pfandlokale Q 6, 2 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich nerſteigern: Möbel und Saouſtiges, ferner 23 Kiſten Bleih⸗ büchſen. Die Blechbüchſen lagern im Mannheimer Lagerhaus unter Nr. 2079 und 2214 und können vor dex Berſteigerung dort angeſehen werden, Ningel, Gerichtsvollzieher. Knaben⸗Anzüge werden billig angeſertigt. Weiken e 134, III. x. 779 Nahmaschinen aller Syſt. werden fachm. u. bill. repar., in u. auß. d. Haufe. Pyſtk. genügt. Kuudſen, L 8, 2. 1715 Seneral⸗Anzeiger 72 10 7 25 Badiſche Neueſte Nachrichten. Umfaſſendes und überſichtliches Tages⸗Geſchichtswerk des Krieges 5 mit zahlreichen Abbildungen und Karten. 0 Jeder Monatausgabe wird eine Zſeitige illuſtrierte Beilage beigefügt, enthaltend [.iefdruck⸗Abbildungen von den Kriegsſchauplätzen ꝛc. 5 Nach Schluß des Krieges und Beendigung des Druckes der Kriegsausgaben find wir bereit, 8 das ganze Werk gegen mäßiges Entgelt einzubinden. Wir ſind überzeugt, daß dieſe Sonderdrucke unſerer Zeitung von unſeren Abonnenten und ſonſtigen Intereſſenten freudig begrüßt werden, umſomehr, da wir den Bezugspreis äußerſt niedrig ſtellen, um dieſem Tages⸗Kriegswerk eine möglichſt weite Verbreitung zu ſichern. Dor allem möchten wir darauf hinweiſen, daß dieſes Sammelwerk auch den heimkehrenden Kriegern eine willkommene Erinnerungsgabe ſein wird, die keiner unſerer vom Felde der Ehre heimkehrenden Nämpfer wird miſſen wollen. Deshalb wird ſich dieſes Tages⸗Kriegswerk zu 2 Geſchenkzwecken für unſere Krieger in hervorragender Weiſe eignen. Die Nummern werden jeweils geſammelt monatlich zur Ablieferung kommen. Der Preis beträgt, beginnend mit dem Monat Kuguſt, für die bis zum Sonntag, den 15. Februar eingehenden Beſtellungen für das Tages⸗Kriegswerk mit Tiefdruck⸗Abbildungen pro Monat M..— für alle nach dem 15. Februar einlaufenden Beſtellungen erhöht ſich der Monatspreis für das Kriegswerk auf 3 M. Beſtellungen auf das Tages⸗Nriegswerk nehmen jederzeit entgegen die Expedſtion des 5 Mannheimer Generalanzeiger, Badiſche Reueſte Nachrichten, ſowie unſere HZeitungsträgerinnen und alle hieſigen und auswärtigen Buchhandlungen. —. 1 Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 31. Jau. Das Eiſerne Kreuz Relt der Pionier Wilhelm Fath von hier. J. Heidelberg, 31. Jan. Im Vexreins⸗ lazarett Leſer, Kalſerſtraße 2 wird morgen 1. Februar eine Einarmigen⸗Schule errich⸗ tet, die unter der ärztlichen Leitung von Prof. Dr. Vulpius ſtehen wird. Ji Karlsruhe, 31. Jau. Dem Bürger⸗ ausſchuß iſt eine Vorlage des Stadtrats zuge⸗ gangen, in der beantragt wird, der Bürgeraus⸗ ſchuß wolle ſeine Zuſtimmung erteilen, daß der der Stadtgemeinde Karlsruhe zur Laſt bleibende Aufwand für die Unterſtützung von Fami⸗ lien der zum Heeresdienſt einberuſenen M ann⸗ ſchaften, welcher bis zum 1. Januar 1915 den Betrag von 324.951,01 Mark erreicht hat, und ſich während der weiteren Dauer des Krieges auf monatlich etwa 60 bis 80 000 Mark belaufen wird, aus Anlehensmitteln beſtritten werden, und von der Spar⸗ und Pfandleihkaſſe Karls⸗ ruhe zur Beſtreitung der unter 1 bezeichneten Ausgaben ſowie zur teilweiſen Deckung des ſonſtigen außerordentlichen Aufwandes im Jahre 1915 ein vorübergehendes Darlehen bis zur Höhe von 3 000 000 Mark zu einem nach den je⸗ weiligen Verhältniſſen des Geldmarktes zu be⸗ rechnender Zinsfuß, rückzahlbar innerhalb läng⸗ ſtens zwei Jahren aufgenommen werde. Y( Pforzheim 29. Januar. Das Ver⸗ ſicherungsamt Pforzheim hatte dieſer Tage die Bürgermeiſter des Bezirks, Geiſtliche, Aerzte urd Mitglieder der Frauenvereine zu einer Be⸗ ſprechung über die Kriegswochenhilfe eingela⸗ den. Man bedauerte, daß die Kriegswochen⸗ Aunterſtſttzung nicht auch den vielfach bedürftigen Frauen der eingerückten abgeordneten des Bezirks ten ſoll. Aus der Pfarg, 1. gaben der Pfälzer für die ſtände. müſſen, 6000 Mark, ſodaß zu decken ſind. glied. 80 Mark. wirte uſw. zuteil werde, wie man es auch als er⸗ wünſcht bezeichnet, daß das Geſetz rückwirkende Kraft bis zum Ausbruch des Krieges erhalte. Es wurde ein Ausſchuß, beſtehend aus 2 Bürger⸗ meiſtern und 2 Geiſtlichen ernani, welcher die erörterten Wünſche dan Land. und Reichstags⸗ Pfalz, Beſſen und Umgebung. ſich, wie aus einem zuſammenfaſſenden des Weihnachtsausſchuſſes für die Pfalz geht, auf 400—450 000 Pet. ſich allein an Kleidungsſtücken, 164.000 Mk., Nahrungs⸗ und Genußmittel 64000 Mk., Tabak in jeder Form 86 000 Mk., waren 5000 Mk., Beleuchtungsartikel 10 000 Mk., dazu eine große Menge kleiner nützlicher Gegen⸗ () Bad Dürkheim, ſchlagungen des Rechners des landwirtſchaftl. Konſumvereins, Behret, zuletzt Oberleutnant und Bataillonsadjutant in Saarburg, belaufen ſich auf 88 000 Mark, dazu die Zinſen, welche der Verein infolge der Unterſchlagungen hat zahlen Aus den Gütern Behrets dürf⸗ ten 30 000 Mark erlöſt werden, ſodaß noch 64 900⁰0 Mark zu leiſten ſind oder 200 Mark pro Mit⸗ Behret ſoll in ſeiner sjährigen Unter⸗ ſchlagungstätigkeit 172000 Mark verbraucht, das iſt in einem Jahr 29 000 Mark oder pro Tag 5 nan bediene ſich des nachfolgenden Beſtetzettes. Beſtellzettel. Unterzeichneter beſtellt: Stück des Tages⸗Kriegswerkes des Maunheimer Generalonzeiger, Bo⸗ diſche Neueſte Nachrichten, mit Tiefdruckabbildungen, für die Dauer vom 1. Auguſt bis Ende des Krieges, zum Preiſe von monatlich Mk.—, zahlbar bei Erhalt. f 8 Rame: Wohnung: 85 e—— 2 2 g 2— 1— Handwerker, Land⸗ Gerichtszeitung. Nach ſeinen Strafakten hat ſich Herr M. allerdin Mannheim, 26. Jan.(Strafkammer.) Der 27 Jahre alie Friſeur Wilhelm Cönen aus Kreſeld hat am 14. Auguſt 1911 in Köln dem Friſeur Karl Schmidt, mit dem er zuſammen in einer Stelle war, eine weiße Weſte und eine Hals⸗ kette entwendet. Urteil: 3 Monate Gefängnis. Mit dem Vorgeben, er ſei Artiſt im Apollotheater, erſchtwindelte ſich der 34 Jahre alte Kellner Adolf Wunſch aus Wernsbach in mehreren hieſigen auch, wie es ſcheint, vorwiegend im Die Berufung blieb erfolglos. S Mannheim, 29. Jan. Vorſitzender: Landgerichtsrat Dr. Str Der 21 Jahre alte Taglöhner Emil B Pforzheim unterbrei⸗ aus Karlsruhe krieb ſich im Auguſt kaufen, um ſich auf dieſe Weiſe Geld zu verſchaf⸗ fen. Da er in geiſtiger Hinſicht nicht ganz zwei⸗ felsohne iſt, ſo iſt er in der pſychiatriſchen Anſtalt der Univerſttät Heidelberg unter Beobachtung ge⸗ ſtellt worden. Aſſiſtenzarzt Dr. Grune, der heute das Ergebnis dieſer Unterſuchung mitteilt, er⸗ klärte den Angeklagten als nerbös überreigten Menſchen, der aber für ſein Tun berantwortlich ſei. Das Gericht erkannte darnach auf 5 Monate Gefängnis. Ein menſchenfreundlicher Herr iſt der 37 Jchre alte Reiſende Martin M. aus Plankſtadt. Er 0 empfahl ſich in der„Schwetzinger Zeitung“ als berg und Speyer aus verfolgt wurden. Rechtsberater. Als aber die Behörde ihn vegenl es eine Geſamtſtrafe von zwei der fehlenden Erlaupnis zu dieſem Geſchäfts. Monaten. betrieb ins Gebet nahm, behauptete er, ex arbeite Gegen die umſonſt, er betrachte ſeinen Rat an Mitmenſcher als Werk chriſtlicher Nächſtenliebe. Als er gleich⸗ wohl 10 Mark Strafe zahlen ſollte, legte er Be⸗ rufung ans Landgericht ein. Hier widerſprach er ſich in einem Atemzug, als ex feine Berufung be⸗ gründete. Er klagte nämlich bitter, daß man ihn verhindern wolle, ſich eine Exiſtenz zu gründen, und gleich darauf kam er ntit ſeiner chriſtlichen Nächſtenliebe, die Rechtsrat für umſonſt ſpende. Febr. Die Weihnachts⸗ Feldſoldaten belaufen Bericht herpor⸗ Darunter befanden Liebesgaben für Taglöhner Johann K. aus zehn Tage Gefängnis. Der 26 Jahre alte Forchheim, 9 hausſtrafe verbüßt, wird aus der Haft um wegen weiterer Diebftähle ſeines 8 Papier⸗ Bäcker Andr. R 1. Febr. Die Unter⸗ Ueberweiſung ins zuſammen 94 000 Mf. Zeugin aufgetreten war. Sie war bont gericht wegen (Strafkamme der zurzeit eine zweifährige Gewerbsunzucht zu zehn Haft und Arkeitshaus verurteilt worden. ſchon reichlich im Rechtsleben umgeſehen, wem 1 II) auß. eringe! und Seß⸗ 2 2 11 tember vor. Jahres hier und in Heidelberg m einer Straßendirne herum, von deren ſchmutigen Schuhhandlungen billige Schuhe. Er gab an, er Erwerb er ſchmarotzte. Das Gericht habe die Abſicht gehabt, die Schuhe weiter zu ver⸗ ihn zu ſechs Monaten Gefängnis. Nach büßung wandert Beringer ins Arbeitshaus. Aus der Papyrusfabrik ſtahl der 49 Jahre alk Lindenberg einen Kupferblock. Als er ihn dann mit einer 8 Eigentumsbeſcheinigung bei einem Altbändle münzen wollte, erſtattete dieſer Anzeige. Urteil. oth aus Naßrung zweiges Rede zu ſtehen, die von hier, e Jahren ſechk Arbeitshau ſträubte ſich der 85 Jahre alte Taglöhner Peiet Arles aus Heddesheim gegen den das 5 gericht als Zugabe zu ſechs Wochen Haft 5 1 Bettels erkannt hatte. Die Berufung wurde z der gewieſen.— Gbenſo jene der Katharine Wun 45 aus Biernheim, die vorhin im Falle Beringer Schöffen Wochen Zuch. vorgefühtl 88 A 8 8 85 * * Februar 1915. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendhlatt) 7. Seite Montag, den 1. Tiefbetrübt teilen wir Georg Hoffmann Oberlehrer a. Todes-Anzeige. Bekannten mit, daß unser lieber Sohn ungenieur Ludwig Hoffmann Leutnant der 1. Pionier⸗-Kompagnie Inhaber des Eisernen KRreuzes am 23. Januar bei dem Sturme bei La Bassee an der Spitze seines Zuges den Heldentod erſlitt. Anna Strohmaier geb. Hoffmann Heinrich Strohmaier Mannheim(L 15, 11, den 1. Februar 1915. Kondolenz-Besuche dankend abgeſehnt. l EIll Freunden und 2. 5. 4. 3. u. Frau 25 D. 5. 4+. 40003 und Schwagers des Herrn Danksagung. Für die so überaus zahlreichen Beweise treuer Freund- sohaft und inniger Anteilnahme, die uns bei dem Hinscheiden unseres lieben, unvergesslichen Gatten, Vaters, Bruders, Onkels 5. jedesmal abends 6 Uhr. Karlsruhe, den 1. Februar 1915. Großh. Landeshauptkaſſe. prgggegee ſcpffere Alaſſe: 75 2, ſ„ M 75 15.„ I4A. April 1915, 5 7. Mai bis 3. Juni 1915. Die Erneuerungsfriſten enden ſomit für die Montag, den 8. Februar 1015, Montag, den 8. März 10915, Freitag, den 9. April 1915, Montag, den 3. Mai 1015 Klaſſe: , 7 75. ſahpece anapeaeageppppepppoagpppppppnnr ommw e Ne Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlo Die Ziehungen der 5.(231.) Klaſſenlotterie nehmen am 12. Febrnar 1915 ihren planmäßigen Fortgang. Die Ziehungstage für die 2. bis 5. Klaſſe ſind feſtgeſetzt wie folgt: 12. und 15. Februar 1915, krie. N Katholiſche 40020 Kirchen⸗ Dienstag, den 2. Februar 1915. Feſt Mariä Lichtmeß. Jeſuitenkirche. 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Amt zu Ehren der Mutter Gottes. Parkertrlogenblaſ 5 bevorzugte Lage bei Preis⸗ ermäßigung ſof. abzug. Off. u. Nr. 11882 g. d. Exp. d. Bl. Anſage. Gemeinde. — 10 Uhr Amt zu Leiſſpindecbregbänk zu verkaufen, ſehr gut erhalten, 180 mal 1000, zum feſten Preiſe von 650 Mk.; ferner 240 mal 480 mal 3000, Preis 850 Mk. Beide Bänke ſind kompl. in gutemgebrauchs⸗ fertigem Zuſtande. Off. u⸗ CSiellon suchen Tücht. Reiſender ſucht Vertretung od. Reiſe poſten p. ſof., egal welcher Branche. Off. u. Nr. 11864 an die Exped. Lehrſtelle für fleiß. Jungen in kauf⸗ männiſchem Betriebe zu Oſtern geſucht. Offerten an F. Maher, D 3, 4. 98528 Krankenpflegerin welche ſchon 2 Jahre in einem Krankenhaus tätig war, ſucht Stelle bei krank. Perſon. Näheres 11889 Uhlandſtr. 18, 4. St. Beſſeres Mädchen ſucht die feinere Küche zu erlernen in Privatpenſion, Reſt. od Hotel ab 15. Febr. gegen Dienſtleiſtung. Off. unt. Nr. 11885 a. d. 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Geiſt⸗Kirche. 8 Uhr Amt für die Pfarr⸗ gemeinde.— Nachm. 5 Uhr Kriegsandacht für Kinder. hernach Erteilung des Blaſiusſegens— Abends ½8 Uhr Kriegsandacht, hernach Blaſiusſegen.(Das Feſt mit Kerzenweihe und Lichterprozeſſion iſt auf Sonntag Ein geſtricktes Portemonnaie mit ca. 19 Mk. Inhalt, v. d. Hebelſtr. bis enge Heidel⸗ bergerſtr. verl. gegangen. Geg. gute Belohng. 05ug. bei Gebr. Wirth, O 6, 3. für Bürvmit Lager geeign. III St 8 Zim. mit Zub. „ Auskunft II. St. 16062 D 7, 24 2 Bureauräume, Magazin per 1. Oktob. 1914 z. verm. Näheres H. Feſenbecker, Katſerring 8. 46562 Nr. 11880 an d. Exp. d. Bl. Stellen finden Werkzeug- und Einder. Mannheim(Rheindammstr. 15), den 1. Februar 1915 Frau Karoline Riexinger geb, Donner verlegt). Messaussteller Sroßmutter, Schwester und Tante Frau Naroline Herzlänhmung verschieden ist. Stat besenderer Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir tief⸗ erschüttert die Mitteilung, daß unsere innigstgeliebte Mutter, am 31. 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Die Milchhändlerin Agnes Köhler verlängerte ihren Milchvorrat durch Waſſerzuſatz, und zwar nahm ſie auf 20 Liter Milch 1 Liter Waſſer. Die geſtändige An⸗ geklagte wird zu 80 Mark Geldſtrafe verurteilt. 2 Zechbetrug und Hausfriedensbruch verübte der Taglöhner Joſ. Ehmann gemeinſeum mit den bereits abgeurteilten Gütedel Baſtian und Reich⸗ lin. Das Urteil gegen Ehmann lautet auf 14 Tage Gefängnis.— Der Lumpenſammler Gottl. Stu tz erhielt von einem Althändler 20 Mark zum An⸗ Er verbrauchte jedoch den 0 bon Lumpen etc. Vetrag für ſich ſelbſt und zwar jedenfalls dafür, um ſeine Kehle von Zeit zu Zeit anzufeuchten. Ir will in Not gehandelt haben, aber das Gericht glaubt ihm nicht, weil ihm zu einem Rauſch das Geld ſelten fehlt. Er wird zu 1 Woche Gefängnis Verurteift.— Einen plumpen Schwindel verſuchte die Ehefrau Ziel ke aus Neckarau. Zur Zahlung eines kleinen Betrages übergab ſie einem Bäcker⸗ meiſter in Neckarau einen angeblichen Hundert⸗ markſchein, den ſie von der Kriegsfürſorge erhal⸗ ten habe. Dieſer ſah jedoch ſofort, daß er geneppt werden ſollte mit einem Reklameſchein, der einer Neichsbanknote täuſchend ähnlich ſah, und nahm dieſe Bezahlung nicht an. Weiter wird die An⸗ gellagte beſchuldigt, einem verwitweten Italjener, dem ſie die Wohnung in Ordnung bringen ſollte, dem Vertikow einen Ring entwendet zu haben. Die Angeklagte ſtellt ihre Schuld in beiden Fällen 85 Abrede, eine Taktik, die ſie auch bei ihrer letzten warbitaßlsanklage übte. Es hilft ihr nichts, ſie vandert auf 14 Tage hinter Schloß und Riegel. Büchertiſch. „Aukuuft über die tatſächliche Stärke, Gliebe⸗ ne, Aubimung, Bewaffnung unb die Hilfs⸗ Einquartierung wird angenommen bei guter Pflege bei Adel Vohmann, Fedflchsfelderstr, 5, Telephon 654. 400 sokort abzugeben. quellen der feindlichen Heere und Flotten wird für den deutſchen Zeitungsleſer immer erwünſchter. Manche Vorgänge auf den Kriegsſchauplätzen bleiben ihm fonſt auf immer Rätſel. Jetzt ſteht ihm ein für wenige Groſchen zu beſchaffendes Auskunftsmittel aus der FJeder eines bekannten militärwiſſenſchaftlichen Schriftſtellers(Oberſt P. Wolff) in der neuen, im beſten Sinne allgemein⸗ verſtändlich gehaltenen Schrift:„Heer und Flotte unſerer Feinde ſowie der übrigen fremden Mächte“ (Verlag des Deutſchen Offizier⸗ Gr. zu Verfügung. blattes, Gerhard Stalling in Oldendurg i⸗ Preis 40 Pfg.) Oberſt Wolff weiß in dieſem k 1 gerade das geſchickt zu ſch Sachborſtändigen beſonders not⸗ zu bwiſſen iſt. Uebrigens iſt es zu be grüßen, daß auch die neutralen Staaten wie Italien, Vereinigte Staaten, Bulgarien, Rumä⸗ nien, Griechenland, Holland, China uſw. in den Kreis der Betrachtung gezogen ſind. Die Hefte 14—16 der ſo raſch beliebt gewor⸗ denen Kriegszeitſchrift„Der Völkerkrieg“(Verlag von Julius Hoffmann in Stuttgart) behandeln einen beſonders inte nten Abſchnitt des großen Krieges: die Entwicklung der jetzigen weſtlichen Schlachtfront, beginnend mit den Schlachten an der Marne und endigend mit der Ausdehnung der Kampflinie bis zur Nordſee nach der Einnahme von Antwerpen. Kein Teil der bisherigen Opera⸗ tionen iſt ſo reich an ungelöſten Fragen wie dieſer, nirgends läßt ſich der innere und äußere Zu⸗ ſammenhang der Ereigniſſe ſchwieriger verfolgen als hier. Soweit ſich aus dom bis jetzt vorhan⸗ denen Material ein geſchloſſenes Bild gewinnen läßt, iſt dies im„Völkerkrieg“ überraſchend gut gelungen. Die ſelbſterzählten Kriegserlebniſſe eines Bauern⸗ ſohnes in Frankreich hat ein neues in den jetzigen deutſchen Zeiten beſonders leſenswertes Buch zum Ilte Mecbtzunatnrant in größerer Stadt Badens wegen Todesfalls Okferten unt. Nr. 40009 an die Expedition des Blattes erbeten. Otto Albers, B 5, 4. Gut erhaltenes ſchwarzes Sammeikleid mit Jagnet, braunes Winterkoſtüm, blaues Koſtüm, warmes Damen⸗ Ulſter preiswert zu verk. Beethoven r. 18, 3. St. I. 11888 40013 Expedt. ds. Bl. Fräser ſofort geſucht. Benz& Cie. Mannheim Abteilung Motorenbau. — Daldhofſtr. 24—38. gessg * Lu wermisfen An Bahnhof, 18, 2 Hinterhaus, 3 Zimmer y. Küche zu verm. Zu erfrag. 1 Treppe bei E. May.. Für unſere Verſandab⸗ teilung fofort tüchtiger energiſcher 98530 Lpeiient mit beſten Empfehlungen geſucht. Perſönliche Vor⸗ ſtellung mit Zeugniſſen Albert Imhoff G. m. b. H. 4 bis 5 tüchtige Böttcher auf Wein⸗ u. Braunntwein⸗ füſſex ſuchen für dauernd Wehrhahn& Co. m „ b. H. rf Faßfabrik Nordhauſen. 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Neue Kriegschoräle zu alten Weiſen. Von Pfarrer W. Mühlpforth in Mürzzuſchlag(Steier⸗ mark). Mit Geleitwort von Dr. Peter Roſegger. (Verlag von Vandenhoek u. Ruprecht in Göttin⸗ gen.) Preis 20 Pfg., 10 Stück.50., 100 St. 10., 500 St. 429.50., 1000 St. 75 M. Evan⸗ geliſche Kriegschoräle aus der Steiermark! Kein Gexingerer als Peter Roſegger bürgt in ſeinem Geleitwort für den Wert der Gabe:„Dieſe Lie⸗ der,“ ſchreibt er,„werden vielen deutſchen Herzen ein ſegnender Gruß ſein in ernſter Zeit. Das, was wir jetzt ompfinden, ſie rufen es rein und hell in die Welt hinaus, in die Gemüter hinein, zum Himmel empor. Weder vorlauten, übermütigen Siegeslärm wecken ſie, noch zagenden Zweifel. Innige Gebete ſind es, die in unſerer Väter er⸗ habenen Weiſen von deutſcher Kraft, Treue, Zu⸗ verſicht und Gottvertrauen ſingen.“ Kriegsdepeſchen 1914(40 Pfg., Verlag Boll u. Pickardt, Berlin). Wieder iſt ein Kriegsmonat, der fünfte, verfloſſen. Er brachte uns im Oſten Lodz und wetteres langſames, aber ſicheres Vorrücken; im Weſten den großen Angriffsverſuch Joffre's und ſein Scheitern; die Einnahme und leider auch die Räumung VBelgrads durch die Oeſterreicher, und Fürſt Bülow's Reiſe nach Italien. Wie jet neue Monat brachte aber auch er uns die Gewiß heit, daß wir gegen die Welt von Feinden ſiegen müſſen und werden. * Meine Kriegsgefangenſchaft. Unter dieſem Titel iſt eine kleine 27 Oktapſeiten umfaſſende Broſchüre erſclienen, in der eine Mannheimerin, Stefanie St., ihre Erlebniſſe in Frankreich ſchil⸗ und Stückgut. Kohlen. und Kohlen. Kohlen. dert. Das intereſſante Büchlein iſt von Fr. Paul Bretter. Lorenz in Freiburg herausgegeben worde Der Verkaufspreis beträgt 30 Pfg. Schiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk Nr. 1. Angekommen am 29. Januar. „Jakobus“, Fenſter, v. Antwerpen, 9200 Dz. Weizen Hafenbezirk No. 8. f Angekommen am 29. Januar. „llt⸗Heidelberg“, Bauhardt, v. Heilbr. 700 Dz. 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