rr 5 Woesnement: 70 Pfg. momaffich, 30 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag Nrk..42 pro Muartal. Einzel⸗Hr. 5 Pfg. zuſerate: Kolonel-Seile 50 Pfg. Reklame⸗Sella. 1. 20 Nck. Läglich 2 Ausgaben(außer Senntag) Beilagen: — Nr. 62. Manunheim, Donnerstag, 4. Februar 1915. Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung Telegramꝶm-⸗Hdreſſe: „General⸗Anzeiger Raunheim“ Telephon⸗Rummern: Direktion und Buchhaltunz 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktion Expeditten und Derlags⸗ Eigenes Redaktionsburean in Berlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 0 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr kuntliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Haruswirtſchaſt; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. (Mittagsblatt.) Oeſterreich⸗Angarns Ringen mit Rußland. Neue Beiträge zur Vorgeſchichte des Krieges. die Rückeroberung der Karpathen. Aeue große Erfolge gegen die Ruſſen. WITB. Wien, 3. Febr.(Nichtamtlich.) Amklich wird verlautbart: 3. Februar mittags. In den Oſt Beskiden wurden neue ſehrheftige Angriffe, die auch nachts andauerten, wieder unter ſchweren Berluſten der Ruſſen zurückge⸗ ſchlage n.— Die Kämpfe im mittleren Waldgebirge nehmen einen g ü nſti gen VBerlauf. Die verbündeten Truppen, die geſtern die vom Feinde hart⸗ näckig verteidigte Höhenſtellungen eroberten, machten 1000 Gefangene und erbeuteten mehrere MNaſchinengewehre. In Polen und Weſtgalizien iſt die Situntion unverändert; es herrſchte größtenteils Ruhe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. * Der Kriegsberichterſtatter Freiherr v. Re⸗ den meldet aus dem öſterreichiſchen Kriegs⸗ preſſequartier: Nummehr tritt auch in den Karpathen das enge Zuſammen⸗ wirken der verbündeten Armeen zutage. Die dort mit unſeren Truppen ver⸗ einigten Deutſchen haben gleich in den erſten Kämpfen, in die ſie eingriffen, außer⸗ ordentliche Bravour bewieſen; der Sturm auf die von ihnen im Waldgebirge geſtern genommene befeſtigte Höhe, die für unein⸗ nehmbar galt, war eine Heldentat erſten Ranges. die Sühne für den Fürſten⸗ mord von Sarajevo. WTB. Sarajevo, 4. Febr.(Nichtamtl.) Heute früh wurden im Hofe des Feſtungs⸗ gefängniſſes Veljko Cubrilovic, Miko Jovanbvil und Danilo Ilic, die im Hochberratsprozeß zum Tode verurteilt wor⸗ den waren, hingerichtet. Die Hinrichtung voll⸗ zog ſich ohne Zwiſchenfall. Die gleichfalls zum LTode verurteilten Jakov Milovic und Nedio Kerovic wurden begnadigt. Die Todesſtrafe wurde in 20jährigen ſchweren Kerker umge⸗ wandelt, Princip, der Mörder des Erz⸗ erzogs, der wegen ſeines jugendlichen Alters nicht zum Tode verurteilt werden konnte, erhielt 20 Jahre Kerkerſtrafe. Graf witte über den Nrieg. JBerlin, 4. Jebr.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird gemeldet: In Peters⸗ busg iſt ein Buch betitelt„Rußlauds milttä⸗ riſche Macht⸗ 0 Verfaſſer; man nimmt an, auf die An⸗ fzung und unter Mitarbeit des Grafen erſchienen von einem pfeudony⸗ nom den deutſchen Bo view Wittes. Dieſer meint, Rußland habe nur durch Frieden erſtarken können. Sein Militartsmus habe unbedingt zur europäi⸗ ſchen Kataſtrophe führen müſſen. Witte ſei deshalb immer beſtrebt geweſen, Rußland, Frankreich und Deutſchland zu einem Bünd⸗ nis zu bringen, wofür er den Kaiſer Wilhelm bereits gewonnen gehabt hätte. Ein ſpäterer Krieg wäre für Rußland vorteilhafter ge⸗ weſen.(1) Sein Ziel müſſe der Bosporus ſein, der für England und Frankreich ja nicht das gleiche Intereſſe habe. Gegenwärtig könne nut England Vorteile erreichen. Witte zweifelt jedoch überhaupt daran, daß der Krieg zu einem entſcheidenden Ergebnis führen wird. Dus öfterreichiſch⸗ungariſche Rotbuch. WIB. Wien, 3. Februar. Das heute erſchienene Rotbuch enthält 69 Aktenſtücke und reicht vom 29. Juni bis zum 24. Auguſt 1914. Es beginnt mit den Mel⸗ dungen der Vertreter in Belgvad, Uesküb und Niſch über den Beifall und die Freude, mit welchen die Nachricht von der Ermordung des Erzherzog⸗Thronfolgers aufgenommen wurde. Am 4. Juli ſprach der Präſident der franzö⸗ ſiſchen Republik gegenüber dem Botſchafter Grafen Szeeſen die Ueberzeugung aus, die ſerbi⸗ ſche Regierung werde bei der gerichtlichen Unterſuchung und der Verfolgung eventueller Mitſchuldiger das größte Entgegenkommen zeigen. Einer ſolchen Pflicht könne ſich dein Staat entziehen. Am 21. Juli führte der öſterreichiſch⸗unga⸗ riſche Geſandte in Belgrad, Freiherr von Giesl, in einem längeren Berichte aus, das Attentat habe die Serben in dem Glauben beſtäckt, daß der Zerfall Oeſterreich⸗Ungarns in klürzeſter Zeit bevorſtehe, und habe zu ihrem Haß gegen die Monarchie nun auch die Verachtung geſellt. Am 22. Juli wurde Freiherr von Giesl be⸗ auftragt, am nächſten Tage der ſerbiſchen Regierung die Note zu überrei⸗ chen, die gleichzeitig ſamt dem bekannten Kom⸗ mentar den öſterreichiſch⸗ungariſchen Botſchaf⸗ tern zur Mitteilung an die fremden Regierungen überſendet wurde. Am 24. entledigten ſich die Botſchafter dieſes Auftrages. Der Botſchafter in London, Graf Mensdorff, wurde beauftragt, auch darauf zu verweiſen, daß es Serbien in der Hand gehabt hütte, den ernſſen Schritten, die es erwarten mußte, die Spitze abzubrechen, wenn es ſpontan das Nolwendige vorgekehrt hätte, um auſ ſerbiſchem Boden eine Unterſuchung gegen die ſerbiſchen Teilnehmer am Attentat einzuleiten Sir Edward Grey er⸗ widerte dem Botſchafter, er würde bereit ſein, die Angelegenheit als eine nur Oeſt und Serbien berühvende zu betr ge 10 1 aber, daß mehvere Großmächte in einen Krieg le verwickelt werden könnten. Als Graf pary ſich dem Miniſte Sſaſonow gegenüber ſeines Auftr ledigte, unterbrach ihn dieſer merkung, er wiſſe, daß es ſich wand handle, Serbien mit Krieg zu Überzie en, worauf der Botſchafter erwiderke, Oeſterreich⸗ Ungarn ſei die friedliebendſſe M der Welt, Was ſie anſtrebe, ſei nur die S ng ihres Territortums trieben und ihrer Dynaſtie vor füitifſtündigem Miniſte die Angelegenheit ſei eine eurgpäiſche Aund Ruß⸗ land könne die eventuelle Abſicht Oeſterreich⸗ Witte. Das Vuch beginnt mit einem Inter⸗ Ungarns, Serbien aufzufreſſen(devorer), nicht ruhig hinnehmen. Graf Pourtales entgegnete, Oeſterreich⸗Ungarn ſei nur daran gelegen, Ser⸗ bien die verdiente Züchtigung angedeihen zu laſſen. Der ruſſiſche Geſchäſtsträger in Wien Kudaſchew, den Graf Berchtold am 24. vor⸗ mittags empfing, ſagte, man ſei in Rußland immer beſorgt geweſen, ob nicht unſer Schritt die Form einer Demütigung für Serbien an⸗ nehmen werde, was nicht ohne Rückwirkung in Rußland bleiben könnte. Graf Berchtold ent⸗ gegnete, eine ſolche Abſicht liege ihm völlig fern, das Ziel der k. und k. Regierung beſtehe lediglich darin, die unhaltbare Situation Ser⸗ bien gegenüber zu klären. Am nächſten Tage erſchien der ruſſiſche Geſchäftsträger beim erſten Sektionschef Baron Macchio und drückte den Wunſch aus, daß die in unſerer Note an Ser⸗ bien angegebene Friſt verlängert werde, damit die Mächte Zeit hätten, die Grundlagen unſerer Mitteilung und die beigelegte Denkſchrift über die großſerbiſche Propaganda zu prüfen. Baron Macchio antwortete, daß unfere Note an die Mächte nur den Charakter einer Inſormation gehabt habe und wir unſere Aktion als eine nur ung und Serbien berührende Angelegenheit be⸗ trachteten. Am 25. um 3 Uhr nachmittags wurde laut Telegramm des Baron Giesl in Serbien bie allgemeine Mobiliſterung angeordnet. Erſt drei Stunden ſpäter, knapp vor Ahlauf der in unſerer Note geſtellten Friſt, wurde die ſerbiſche Antwort in Bel⸗ grad dem Geſandten Giesl übergeben, der ſie für ungenügend erklärte und mit dem Ceſandt⸗ ſchaftsperſonal die Stadt verließ. Am 25. ſandte GCraf Berchtold dem Bot⸗ ſchafter in Petersburg Grafen Szapary eine In⸗ ſtruktion, die mit den Wocten beginnt:„In dem Augenblicke, wo wir uns zu einem ernſten Vorgehen gegen Serbien entſchloſſen haben, ſind wir uns natürlich auch der Möglichkeit eines ſich aus der ſerbiſchen Differenz ent⸗ wickelnden Zuſammenſtoß mit Rußland bewußt geweſen. Wir konnten uns aber durch dieſe Eventualität nicht in unſerer Stellung⸗ nahme gegenüber Serbien beirren laſſen, weil grundlegende ſtaatspolitiſche Konſiderationen uns vor die Notwendigleit ſtellten, der Situg⸗ tion ein Ende zu machen, daß ein ruſſiſcher Freibrief Serbien die dauernde ungeſtrafte und unſtraſbare Bedrohung der Monarchie ermög⸗ liche. Für den Fall, daß Rußland den Moment für die große Abrechnung mit den europäiſchen Zentralmächten bereits für gekommmen erachten ſollte und daher von bornherein zum Kriege entſchloſſen wäre, erſcheint allerding nachſtehen de Inſtruierung Eurer Exzellenz überflüß fi Es wäre aber immerhin denkbar, daß Rußland nach der eventnellen Ablehnung unſerer Forderun⸗ gen durch Serbien und angeſichts der ſich fü uns ergebenden Nolwendigkeit eines bewaffneten Vorgehens mit ſich ſelbſt zu Rate ginge und daß es ſogar gewill köunte, ſich von den zor fremden revolutihnüären Um⸗ In Nean ach! 2 En. nicht mitreißen n wird dann 2 1 igen ſperde, ies kein Ha 5 tGewinn, ſondern lediglich ein Mit der Selbſtverteidigung und terhaltung ſein werde. Ferner, daß die begung, die in Serbien gegen die Monorchie werde, das monarchiſche und dang! be ſe bedroße und daß das Ib teiflich und ſogar Wir feien ſtels Erſtarken der Balkan⸗ territorig⸗ t0 konervativoe, u! hemen müßten, 5. der 75 digkeit unſeren Beziehungen zu Rußland zum Vorteil gereichen würde, auch alle Möglichkeit eines Gegenſatzes zwiſchen uns und Rußland beſeitigen würde und waren immer bereit, die großen politiſchen Intereſſen Rußlands bei unſerer politiſchen Orientierung zu berückſichti⸗ gen. Eine weitere Duldung der ſerbiſchen Um⸗ triebe hätte unſeren Beſtand als Großmacht und daher auch das europäiſche Gleichgewicht, deſſen Erhaltung Rußlands wohlverſtandenes Inter⸗ eſſe ſei, in Frage geſtellt. Am 26. telegraphierte Graf Szäpary aus Petersburg, der deutſche Botſchafter habe dem Miniſter Sſaſonow in ernſter Weiſe von den ruſſiſchen Mobiliſierungsgerüchten geſprochen und hinzugefügt, Mobiliſierungs⸗ maßnahmen ſeien ein höchſt gefährliches Druck⸗ mittel, und wenn in Dentſchland einmal auf den Knopf gedrückt werde, ſei die Sache unaufhalt⸗ ſam, worauf Miniſter Sſaſonow unter Ehren⸗ wort verſicherte, bisher ſei kein Pferd und kein Reſerviſt eingezogen und es handle ſich lediglich um vorbereitende Maßnahmen in den Militär⸗ bezirken Kiew, Odeſſa, vielleicht Kaſan und Mos⸗ kau. Infolge der Erklärungen des deutſchen Botſchafters habe dann der Kriegsminiſter Su⸗ chomlinow den deutſchen Militärattachee zu ſich gebeten und ihm dieſelbe Verſicherung ebenfalls unter Ehrenwort gegeben. Wenn Oeſterreich⸗ Ungarn die ſerbiſche Grenze überſchreite, wür⸗ den die auf Oeſterreich⸗Ungarn gerichteten Mili⸗ tärbezirke mobiliſiert, unter keinen Umſtänden die an der deutſchen Front; man wünſche drin⸗ gend Frieden mit Deutſchland. Der Militär⸗ attachee erwiderte, daß auch die Mobilmachung gegen Oeſterreich⸗Ungarn als ſehr bedrohlich an⸗ geſehen werden würde. Am ſelben Tage teilte Graf Berchtold unſeren Botſchaftern bei den fremden Mächten den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zu Serbien mit, der erfolgen mußte, weil die ſerbiſche Regie⸗ rung unſere Forderungen, welche wir zur dauernben Sicherung unſerer von ihr bedrohten vitalen Intereſſen an ſie ſtellen mußten, abge⸗ lehnt habe. Graf Berchtold ſügte hinzu: Zu un⸗ ſerem Bedauern und ſehr gegen unſeren Willen ſind wir dadurch in die Notwendigkeit verſetzt worden, Serbien durch die ſchärſſten Mitlel zu einer grundſätzlichen Aenderung ſeiner bisheri⸗ gen feindſeligen Haltung zu zwingen. Am 27. Juli ſetzte Graf Szapary dem Mi⸗ niſter Sſaſonow in längerer Unterredung auseinander, daß man in Rußland irrtümlicher⸗ weiſe Oeſterreich⸗Ungarn einen Vorſtoß auf den Balkan und einen Marſch nach Salonich oder gar nach Konſtantinopel impuliere. Es handle ſich um Selbſterhaltung und Notwehr. Bei einer ſolchen könne man ſich durch gar keine wie immer gearteten Konſecquenzen beirren laſſen. Sſ ſo⸗ nop erwiderte, dieſes ihm geſchilderte Ziel ſei vollkommen legitim, aber der Weg ſei nicht der ſicherſte. Die Mitwirkung von öſterreichiſch⸗ ungariſchen Funklionären in Serbien und die Entſetzung der Offiziere und Beamten, die Oeſter⸗ reich⸗Ungarn bezeichnen würde, ſei in dieſer Form unaunehmbar. Dieſe Punkte wurden von dem Grafen Szäpäry teils interpretiert, teils als notwendig erklärt. Am 27. ermächtigte Graf Berchtold den Grafen ſich Sſaſonow gegenüber daß, ſolange der Krieg tgarn und Serbien loka⸗ archie irgendwelche terr'⸗ en nicht beabſichtige. zweiten Telegramm erſucht Graf —. In einem Berchtold den Grafen Szäpäry, da der Punkt betrefſend die Beteilfigung von k. und dexr Unterbrück⸗ Umſturz beweg⸗ arſpruch Stoſynos lltellen, daß dz⸗ rSouperänſtat dern an die Er⸗ t den ſerbiſchen Behh den kooperierenden Sicherheitsbüregus gach der Art der analogen ruſſtſchen Einrichtungen in Paris gedacht wurde. bel ſerhiſchen eſonberen Wi Funktionären üng der General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt) Donnerstag, den 4. Februar— 1915. telegraphierte Graf Szöchyeny, der Vermittlu 193 v orſchlag, deutſchland, Italien, England und Frank⸗ u einer Konferenz in London zu⸗ mit für sgenoſ⸗ Serbien vor ſei von d jelehnt worden, daß es unmöglich ſei, ſeinen Bund ſen in ſeiner Auseinanderſetzung mit ein europäiſches Gericht zu ziehen. Am 28. zeigt Graf Berchtold dem ſerbiſchen Miniſterium des Aeußern an, daß ſich Oeſterreich⸗Ungarn von dieſem Augenblicke an als mit Serbien im Kriegszuſtande befindlice b achte. An die ſem Tage telegraphierte Graf Berchtold dem Grafn Szöchyeny, daß der Greyſche Konfer enzvorſchlag, inſow. it er ſich auf Konflikt mit eren Serbien be des eingetretenen Kriegszuſtand eigniſſe überholt erſcheine. tem Telegramm unſere Berlin einen Bericht des rff über deſſen Geſpräch mit Sir ward Grey vom 27. Juli mit. Danach war der engliſche Miniſter des Aeuß ſehr enttäuſcht darüber, daß wir die ſerbiſche Antwort als ganz ablehnend behandelten. Er, Sir Edward Grey, Hätte, als er eine Konferenz vorſchlug, geglaubt, „ange durch die Er Graf Berch⸗ em Bot⸗ Ed⸗ dieſe Antwort würde eine Grundlage liefern, auf welcher die vier Regierungen, während ſich ſo⸗ Oeſte rreich⸗ Ungarn als auch Rußland jeder Operation enthalten, ein befriedi⸗ rrangement ausarßeiten könnten. Wenn ſterreich⸗Un 0 ſei unter allen uſtänden mit 3¹ und 15 Ruß! 0 önne 5 n und Geſahren et nach den Manö⸗ vern in Portsmonth konzentrierte Flotte würde vorläufig dort bleiben. Den Grafen Mensdorff erſuchte Graf Berch⸗ told, unſere kritiſchen Bemerkungen zur ſerbi⸗ ſchen Note mit Sir Edward Grey durchzu ſprechen und ihm klarzulegen, daß das ſer⸗ biſche Entgegenkommen uüur en ſchein bares war.„Da die ſerbiſche Regie⸗ rung wußte, daß uns nur eine vorbehaltloſe An⸗ nahme unſerer Forderungen befriedigen könne, iſt die ſe rbiſche Taktik klar zu durchſchauen. hien konzedierte, um Eindruck auf die europäiſche Deffentlichkeit zu machen, mit allerlei Vorbehal⸗ ten eine Anzahl unſerer Forderungen, darauf bauend, daß es nicht in die„Lage kommen werde, ſeine Zuſagen zu erfüllen.“ Am 28. Juli überbrachte Botſchafter Schebeko dem Grafen Berchtold einen Vorſchlag Sſaſo⸗ nows, unſeren Botſchafter in Petersburg zu einer Zurtſetzung des Gedankenaustauſches über unſere Forderungen an Serbien zu inſtru⸗ iexren. Graf Berchtold lehnte mit den Worten ab, eine Verhandlung über den Wortlaut der von uns als unbefriedigend bezeichneten Ant⸗ wort könnte bei uns niemand verſtehen und Hiemand billigen; übrigens habe Serbien die Mobiliſierung angeordnet, bevor uns ſeine ungenügende Antwort übergeben ließ. Trotz⸗ den hätten wir noch drei Tage zugewartet. Am ſelbigen Tage erſchien auch der eng⸗ liſche Bokſchafter beim Grafen Berchtold. Auf ſeine Bemerkung, die ſerbiſche Ansvort ſcheine die Möglichteit zu bieten, die Grundlage für eine Verſtändigung abzugeben, erwiderte Graf Berchtold, der engliſche Staatsſekretär könne wohl kaum gründlich orientiert ſein über die ſchwerwiegende Bedeutung der zu löſenden Fragen für die Monarchie. Inſofern Sir Ed⸗ ward Grey dem euraopäiſchen Frieden dienen wolle, würde er gewiß nicht auf Widerſtand Hei uns ſtoßen; er müſſe jedoch bedenken, daß der europäiſche Frieden nicht dadurch gexettet werden würde, daß ſich Großmächte hinter Ser⸗ bien ſtellen und für deſſen Straffreiheit ein⸗ treten. Selbſt weun wir auf einen ſolchen Aus⸗ gleichsverſuch eingehen wollten, würde dadurch Serbien nur umſomehr ermutigt, auf dem bis⸗ herigen Pfade weiterzugehen, was den Frieden hiunen der allerkürzeſten Zeit abermals in Frage ſtellen würde. Am 28. erſuchte Graf Berchtold den Bot⸗ ſchafter Grafen Szoegyeny, ſich ſofort zum Reichskanzler oder zum Staatsſefre⸗ tär zu begeben und es dem Berliner Kabinett 2 Wgenden—— bretten, 05 — Ser⸗ 483 reundſchaftlicher Weiſe darauf den ſollte, daß die für ſerbiſchen der wier geleger nen r jen Militärbe Bedrohu ng Oeſterreich⸗Un⸗ garns gleich tornme und daher, falls ſie tatſächlich erfolgte, ſowohl von der Monarchie als at 15 vom verbündeten Deutſchen Reiche mit den w enden militäriſchen Gegenmaßregeln tet werden müßte. Inzwiſchen hatte der deutſche Wien mitgeteilt, daß ſich Edward Grey an die deutſche Regierung mit der Bitte gewendet habe, ſie möge ihren Einfluß in Wien geltend machen, damit hier die Belgrader Antwort entweder als genügend betrachtet oder als Grundlage für Beſprechungen unter den Kabinetten angenommen werde. Der deutſche Botſchafter war beauftragt, dieſen? Vorſchlag d em Wiener Kabinett zur Erwägung zu un zerbrei⸗ ten. In Beantwortung dieſes Schrittes ließ Graf Berchtold dem deutſchen Botſchafter am 29. Juli ein Memoire zukommen, in welchem sgeführt wurde, daß die ſerbiſche Antwort in den meiſten Punkten Vorbehalte formulierte, nicht Rußland in fr aufmerkſam gemacht den Fall einer Ueberſch Grenze aligekt di be E⸗ Botſchafter in Srr die den Wert der gemachten Zugeſtändniſſe weſentlich beeinträchtigen, und daß die Ablehn⸗ ung gerade jene Punkte betreffe, di ͤ Bürgſchaft für die tatſächliche Er angeſtrebten Zweckes enthielten.„D Regierung“, ſo heißt es in dem Memoire wei⸗ ter, kann ihre Ueberraſchung über die An⸗ nahme nicht unterdrücken, als ob ihre Aktion gegen Serbien Rußland und den ruſſi Ein⸗ fluß auf dem Balkan treſſen wollte, hätte zur Vorausſetzung, daß die Monarchie gerichtete Propage nu dies ſerbiſchen, ſondern auch r Mibrangs wäre. Wir ſind bisher imr von der Anſicht ausgegangen, daß das offizielle Rußland dieſen der Monarchie feindſeligen Tendenzen fernſtehe, und unſere gegenwärtige Aktion richtet ſich aus⸗ ſchließlich gegen Serbien, während unſere Ge⸗ fühle für Rußland, wie wir Sir Edward Grey verſichern können, durchaus freundſchaftlich ſind.“ Das Memoire ſchließt wie folgt:„Wenn ſich im übrigen das engliſche Kabinett bereit findet, ſeinen Einfluß auf die ruſſiſche Regie⸗ rung im Sinne der Erhaltung des Friedens zwiſchen den Großmächten und der Lakaliſierung des uns durch die jahrelangen ſerbiſchen Um⸗ triebe aufgezwungenen Krieges geltend zu machen, ſo kaun dies ſeitens der k. und k. Re⸗ gierung nur begrüßt werden.“ Am 29. Juli meldete der Botſchafter in Paris, Graf Szsecſeit, daß Frankreich unzweifelhaft gewiſſe militäriſche Vorbereitungen treffe. Botſchafter Graf Szoegyney, meldete, die deutſche Regierung babe an dieſem Tage neuerdings nach Petersburg telegraphiert, daß Deutſchland durch die Fortſetzung der jetzigen militäviſchen Rüſtungen veranlaßt werden könnte, zu mobiliſieren. Dem Grafen Szäpary machte Miniſter Sſaſo⸗ now am 29. Juli Bemerkungen über die Abge⸗ neigtheit Oeſterreich⸗Ungarn, zu diskutieren, und über die über das notwendige Maß hinaus fortgeſetzte und daher gegen Rußland gerichtete öſterreich⸗ Aungar iſche Mobiliſierung. Graf Szäpäry ſagte, über den Konflikt mit Ser bieu laſſe ſich nicht diskutieren:; aber Oeſterreichlngarn werde immteer berveit ſein, büber öſterreich⸗zungariſche und ruſſiſche Intereſſen mit Petersburg Fühlung zu nehmen. Sſaſonow erwiderte, wenn wir Serbien unſere Bedingungen gaufzwängen, ſei dies für Sevpbien ein Vaſallentum, durch welches das Gleichgewicht auf dem Balkan, das ein ruſſiſches Intereſſe ſei, geſtörk werde. Auf die Bemerkung Szäparys, daß die Mobili⸗ ſierung unſerer ſüdlichen Korps keine Bedrohung Rußlands ſei und daß dem militäriſchen Lizitleren ein raſches Ende bereitet werden ſollte, meinte Sſaſonow, er werde dies dem Generalſtabschef mitteilen, denn dieſer ſehe Seine Majeſtät alle Tage. In dieſer Unterredung machte Sſaſouow dem Bot⸗ ſchafter Mitteilung von einer gleichzeitig er⸗ folgenden Mobiliſierung in ziemlich weitem Umfange. Die Truppen würden bereitſtehen für den Fall, als Rußlands Balkanintereſſen gefährdet würden. Die Verfügung ſei harmlos. Sel S machte den Auniſter in ernſtent Worten auf das Gefährliche dieſer Verfügung aufmerkſam. Der ruſſiſche Botſchafte deutſchen Bot ſſchafter H Mobiliſierung mit und füg Rußland ſei in ſeiner Ehre gekrünkt Großmacht uls und genötigt, entſprechende Maßnahmen zu treffen. Am htold dem Graf Be Grafen bereit, di rck e einzelnen Punkte erl läutern zu entſprechend 5 e Tn Sſaſonow 0 laſſen und bei dief der durch Schebe Anr ecune unſere Bez hungen zu den Fragen einer chaftlichen Ausſprache z11 Staats⸗ Lich⸗ 30. eröffnete der ä engliſche Bytſcho Am 3 ſek retär- dem w nowsky, daß il er ſei nach der Ungarns an Sorbien n meh 25 mit Oeſterreich⸗Ungarn direkt zu verhandeln, und ſpreche daher die Bitte aus, England möge ſeine Vermittlung wieder aufneh⸗ Sſetzung der vorläufigen deutſche umter der Vora⸗ Foindſeligkeiten. teilte dies am 31. men Einſtellung der Botſchafter in Berchtold mit, Der dem den Wien der Grafen Grafen durch Szoegyeny in er krotz der be ſei, dem Vorſchlage Sir Edward! Gveys, zwiſchen uns und Serbien zu vermitteln, näherzutreten, doch ſei die Vorausſetzung da⸗ für, daß unſere militäriſche Aktion gegen Ser⸗ bien einſtweilen ihren Fortgang nehme und daß die ruſſiſche Mobi komme. Am 31. traf jedoch folgendes Telegramm unſeres Botſchafters in Petersburg hier ein: Heute früh Order zur allgemeinen Mobili⸗ ſierung der geſamten Armee und Flotte er⸗ folgt. Von den folgenden Depeſchen ſei noch das Telegramm des Grafen Berchtold vom 11. Auguſt an den Botſchafter Graf Mensdorff erwähnt, welches lautet:„Franzöſiſche Regie⸗ rung hat ihren hieſigen Botſchafter beauftragt, ſeine Päſſe mit der Motivierung zu verlangen, daß ein öſterreichiſch⸗ungariſches Armeekorps nach Deutſchland entſendet worden ſei, wodurch es der deutſchen Heeresleitung eee würde, ihre Trup⸗ liſterung zum Stillſtand pen aus den deutſchen Gebieten zurückzuziehen welche von unſeren Abteilungen beſetzt ſeten. Dieſe Maßnahme unſeres Generalſtabes be⸗ deute eine militäriſche Hilfeleiſtung an Deutſchland. Eure Exzellenz wollen zur Kenntnis der engliſchen Regierung bringen, 5 an zuſtändiger 0 aufgeſtellte Wihenptin 1 e 1 Den Schluß des Rotbuches bildet die Mit⸗ teilung des Grafen Berchtold an den Botſchaf⸗ ter Freih. von Müller in Tokio, daß Seiner Majeſtät Schiff„Eliſabeth“ den Auftrag er⸗ hielt, in Tſingtau mitzukämpfen, und daß der Botſchafter mit Rückſicht curf das Vorgehen Japans gegen das uns verbündete Deutſche Reich ſeine Päſſe verlangen möge. ** Eine gemeinſame Miniſterkouferenz in Wien. WITB. Budapeſt, 3. Febr.(Nichtamt⸗ lich.) Miniſterpräſident Tisza iſt geſtern nacht nach Wien abgereiſt, um an der ge⸗ Miniſterkonferenz il3n nehmen. Die Kämpfe in Frantteic und Belgien. Die Beſchießung von Soiſſons, Berlin, 4. Febr.(Von unſ. Berl. Bur Aus Genf wird gemeldet: Pariſer Blätter melden, daß die Deutſchen in den letzten Tagen als Ziel ihrer Artillerie die Gegend von Ville neuve⸗St. Germain genommen haben. Das Becken, durch das die Trinkwaſſerzufuhr hon Spiſſons geleitet ſei ſehr beſchädigt wyr⸗ den. In Soiſſons ſelbſt habe der dortige Bürgermeiſte 1 Maßnahmen getroffen, um die durch Brandbomben verurſachten Wirkungen zu bekämpfen. ausgeſtorben. ſeien Das Leben in Sviſſons ſei wie Nur einige 100 Einwohner e britiſche Garde, Dondon, 3. Febr.(Nichtamtlich „Daily Chronicle“ erfährt, werden ſeit den letzten Kämpfen bei La Baſſeéc pier⸗ einhalb Kompagnien der britiſchen Garde vermißt. Unſere Unterſeeboote gn der Arbeit. Schließung der Wie Häfen in der Iriſchen Set. JVerlin, 4. Febr.(Von unſ. Berl. Bur Aus Zürich wird gemeldet: Auf Anordnung des britiſchen Seeamtes iſt der Hafen voh Fleetwood geſchloſſen worden. Kein Schiff darf aus⸗ oder einfahren. Die Lichter an den Quais ſind ausgelöſcht. Die gleichen Maßnahmen wurden in Barrow und Heyshan getroffen. Unter den Schutz von Torpedobooten. JBerlin, 4. Febr.(Von unſ. Berl. Bur) Im Samburger Fremdenblatt wird aus Kopenhagen gemeldet: Die engliſche Admira⸗ lität hat infolge der Tätigkeit deutſcher Unter⸗ ſeeboote das Auslaufen von Schiffen ohne Begleitung einer genügen⸗ den Zahl von Torpedobooten all gemein verboten. 500 Pfund Sterling erhält, wer—— WIB. London, 3. Febr.(Nichtamtlich) Shipping Gazette“ ſetzt eine Belohnung von 500 Pfund Sterling aus für die Beman⸗ nung desjenigen Schiffes, das zuerſt ein deutſches Unterſeeboot zum Sin⸗, ken bringt. Ein weiteres Opfer. WITB. London, 3. Febr.(Nichtamtlich) „Central News“ erfahren aus Paris, daß der engliſche Dampfer„IJkaria“, der bei Havre torpediert wurde, im Hafen geſunken iſt, daß aber ein Teil der Ladung gerettet wurde, Neutrale helft! WrB. Paris, 4. Febr.(Nichtamtlich, Hervs fordert in der„Guerre Sociale“ die neutralen Staaten zur Bildung einer Liga auf, um gegen den Unterſeebool⸗ krieg Stellung zu nehmen. Die Liga hätte die Aufgabe, bewaffnet einzuſchreilen, ein Augehsriger eines neutralen Lan⸗ Deutſche Kriegsbriefe. An der Dünen⸗ und Bſerfront. Hell und ſcharf liegt die Winterſonne auf den keichtbewegten Wogen des engliſchen Kanals. Von dem Dach eines der mächtigen Strandhotels von Weſtende genieße ich den Ueberblick über die Stellungen unſeres äußer ſten rechten Flügels. Hier bei Weſtende ſteht ſozuſagen der rechte Fliigelmann der gewalti⸗ gen Heeresmauer, die ſich von der Schweizer⸗ grenze bis zum Kanal hinzieht. Und es iſt kein ſchlechter Scherz, daß er ſeine Stellungen auch nicht um einen Zentimeter nach links verändern darf, ohne dadurch den linken Flügelmann an der Schweizer Grenze zu einer Neutralitätsver⸗ letzung zu zwingen. Aber es wäre ein Irrtum, wenn man annehmen wollte, daß der engliſche Kanal den natürlichen Abſchluß unſeres Boll⸗ werks im Weſten bildet. Deun hier bei Weſtende ſchließt eine ganz neue, aber ebenſo feſte Vertei⸗ digungslinie unmittelbar an, die, welche die 65 Kilometer lange Seefront von Weſtende bis zur Holländiſchen Grenze hinüber beſetzt hält. Von dieſer unſerer Seewehr habe ich das Notwendige bereits erzählt, als ich mich auf der Fahrt von Knocke nach Weſtende beſand. Jetzt gilt es, von Weſtende den Weg ſüdwärts zu nehmen bis nach Dixmuiden hin. Es kann nicht zweifelhaft ſein, daß die Linie Nieuport⸗ Lombartzyde⸗ Dixmuiden⸗Opern von unſeren Gegnern als eines ihrer wichtigſten angeſehen wird. Dafür ſpricht allein ſchon unverhältnismäßig lange Dauer der Ae welche hier wiit nnerhörter Zähig⸗ feit auf beiden Seiten ausgefochten werden. Seit Mitte Oktober erwarten die Verbündeten an dieſer Stelle unſeren Durchbruch auf Dün⸗ kirchen und Calais und damit die Wegnahme dieſer beiden wichtigen feſten Plätze. Da hier⸗ durch beſonders die engliſche Truppenzufuhr er⸗ ſchwert werden würde, ſo haben vor allem die Engländer darauf gedrungen, daß die Knie 8 Mpern unter allen Umſtänden gehalten wurde. Zur Sicherheit wurde ihnen auch noch ein großer Teil ihrer Nordſeeflotte zum Kampfe herangezogen und man er⸗ innert ſich, daß ſeit Ende Oktober bis in die Weihnachtsfeiertage 8 die belgiſche Küſte von Nieuport bis Zeebrügge von engliſchen Kriegsſchifſen beſchoſſen wurde, bis jetzt an⸗ ſcheinend unſere gewaltigen Befeſtigungen au dieſem Küſtenſtrich den engliſchen Kriegsſchiffen ein weiteres Vorgehen über die Zone von Nieu⸗ port hinaus nicht mehr rätlich erſcheinen ließen. Die gegenſeitigen Stellungen auf der Strecke vont engliſchen Kanal bis Ypern hin ſind be⸗ kanntlich durch den Yſer⸗Ypern⸗Kaual 15 die Eiſenbahnſtrecke Nieupork⸗Dixmuiden ziemlich genau vorgezeichnet. Wenn man dieſe beiden ſaſt gradlinig von Norden nach Süden verlau⸗ ſeuden Linjen von der hohen Warte, auf der ichf; mich zurzeit befinde, erblickt, verſteht man zu⸗ nächſt kaum die Schwierigleiten, welche ſich den beiden e bei ihrer Ueberwindung ent⸗ gegenſtellen. Die Eiſenbahn iſt überhaupt nur eingleiſig Gligelegt und der Bahndamm ragt kaum einige Meter über dem vollſtändig ebenen Gelände empor. Auch der Yſer⸗Kanal, der Ypern ab die Wäſſer der Yſer korrigiert, ziemlich geradem Wege bis Dixmuiden, von bier ab in wehperen Schlangenwindungen halbrreis⸗ in förmig bis Menn 55 pön 5 ganz geradlinig ins Meer führt, iſt nur wenige 1 Meter breit. Aber dann ſieht man, daß ſowohl die Wälle des Kanals wie auch der Eiſenbahn⸗ damm gewaltig bewehrte Feſtungsanlagen ge⸗ worden ſind. Mit erſtaunlichem Fleiße haben die Verbün⸗ deten im Laufe der Zeit nicht nur ein unüber⸗ Gewirr von Schützengräben bis 565 hinter Nieuport, Ramscapelle und weiter ſüdlich angelegt, ſondern auch feſte Beienunberſtan eingebaut, während in den unſichtbaren Artil⸗ lerieſtellungen lange engliſche Schiffskanonen und ſchwere franzöſiſche Küſtengeſchütze in Tätigkeit ſind. Den Schützeng rabendienſt ver⸗ ſehen in drei feſt beſtimmien Abſchnitten bel⸗ giſche, engliſche und franzöſiſche Truppen. Den Belgiern hat man offenbar klar zu machen ver⸗ ſtanden, daß es hier auf dieſer Linie um den letzten Zipfel ihres e hemaligen 5 eichs geht. Aber trotzdem merken die Unſeren nicht ſehr viel von ihrer Tätigkeit; ja hier und da wurde 85 r ſogar in den Schützen⸗ gräben verſichert, daß die Zeit, wo die Belgier drüben Dienſt tun, die größte Ruhe herrſchte. Das haben wohl auch die Engländer und Fran⸗ zoſen inzwiſchen bemerkt, denn jene ſchicken jetzt mit Vorliebe die Inder, dieſe die algeriſchen Scharfſchützen und Senegalneger zur Ablöſung vor und dieſen unruhigen Glementen haben die Unſeren es zu verdanken, daß ab und zu ein wilder Vorſtoß auf unſere Stellungen erfolgt. Aber ſo gute Schützen dieſe fremdländiſchen Truppenteile auch in den Ständen find, ſo wenig unbewähren ſie ſich in der offenen Ibſchlacht. 5 Kriegsliſten und Verſchlagenheiten mögen den indiſchen Dſchu und im dcus wieder 858 Vuſchwerz 8 afrikaniſchen Arwälder ihre großen Vorzüge haben. Hier, wo eine un geheure Tiefebene faſt ohne jeden Baumm Baumtwuchs ſich breitet, iſt für dieſe Kämpferſchar nicht der richtige Boden. Dazu kamen in den letzten Wochen noch die Unbilden der meberſcu mung und des Winterwetters. Und ſo mau gerade jetzt drüben in den Schützengräben und mehr engliſche Truppen an Stelle der 105 bigen Elemente auf— ein Zeichen, daß die blih Armee Kitcheners in Stärke von angebbe 200 000 Mann hauptſächlich zum Auspolſtern von den Indern und Negern nicht mehr ge⸗ nügend zu beſetzenden Schützengräben wird. Immerhin ſind wir den neuen Trupnen⸗ verſtärkungen gegenüber nicht untätig g ben. Die kühnen Fahrten unſerer Hauczege über Dünkirchen und Calais zeigen, 5 uns die engliſchen Truppenlandungen und 5 teilungen Setwas näher augeſehen haben, 55 auch auf See iſt inzwiſchen mancherlei geſche was der engliſchen Flotte eine weitere B ſchießung unſerer Stellungen hier oben 15 leidet haben dürfte. er Um den Kampf an der See und an der Ne front beſſer beurteilen zu können, iſt! einem geſchichtlichen Rückblick auch eine Bett tung der Geländeverhältniſſe dieſes notwendig. Die Geſchichte erzählte, daß dern ſtets ein hart umkämpftes Gebiet e iſt, beſonders aber das weite, flache Land an der r Küſte, deſſen endloſe Wieſen und im Sommer von ſchwerem, ſattem Grün be und deren reiche Frnd e immer wieder durch all die Ja Verproviantzerung von Maſſ du 88 8 Siker Pieute. Bon her —— 5 —— eeeee hlie⸗ 4 8 Donnerstag, den 4. Februar 1915. Seneral⸗Anzelger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittaablatt) 2. ech des durch einen Unterſeebootangriff auf einem Handelsſchiff getötet würde. Die beunruhigten Franzoſen. WITB. Paris, 3. Febr.(Nichtamtlich). Der Vorſtoß der deutſchen Unterſeeboote bis in die Iriſche See und die Verfenkung vier engliſcher Handelsdampfer erregt in Frank⸗ reich großes Aufſehen. Die Preſſe kröſtet das Publikum mit dem Hinweis, daß nur wenige Unterſeeboote eine derartige Leiſtung vollbringen könnten, welche von der Beſatung große Kühnheit und vom Boote große Leiſtungsfähigkeit verlangen. Wenn die deutſche Marine Handelsſchiffe, ohne der Beſatzung Zeit zum Verlaſſen des Schifſes zu geben, verſenke, ſo ſei dies eine neue ſchreiende Verletzung der Menſchenrechte. Guſtav Her vs erklärt in der„Guerre So⸗ giale“: Die Deutſchen ſind ſtark. Sie beſitzen Initiative und Kühnheit, und könnten fo⸗ gar uns Verbündeten davon aßb⸗ geben. Die Deutſchen hätten ſeit Be⸗ ginn des Krieges in allen Dingen die Initiative ergriffen, und die Verbünde⸗ ten müßten ſie jetzt nachahmen. Die Deut⸗ ſchen hätten ſogar England, der Beherrſcherin des Meeres, Lehren gegeben. Die Verletzung der Menſchenrechte aber miiſſe Deutſchland teuer bezahlen. Der„Figaro“ ſchreibt: Das Auftauchen deutſcher Unterſeeboote in der Friſchen See iſt ein Anzeichen, daß die Ausführung des Programms beginnt; wir werden ſehen, wie weit es ausgeführt werden kann. Die Liberts“ fragt: Kann die Iriſche See nicht beſſer bewacht werden und konnten die franzöfiſchen Tauchboote bei Le Havre nicht ſchneller zur Stelle ſein? Man muß einen Ueber⸗ wachungsdienſt einrichten, der unſere Küſten don den abſcheulichen Räubern fäu⸗ bext; ihnen gegenüber ſind alle Mittel gut und alle Repreſſalien berechtigt. Das„Echo de Paris“ erkennt die Kühn⸗ heit der Unterfeeboote an, welche auf einem geheimnisvollen Wege bis in die Iriſche See gelangten, glaubt aber, daß ſolche Fahrten nur von beſonderen Booten und Mannſchaften gusgeführt werden können. Die Warnung für den britiſchen Handel. WITB. London, 3. Febr.(Nichtamtlich). Der„Daily Mail“ zufolge ſagt die„New⸗ Jork World“ zu dem Angriff des deut⸗ ſchen Unterſeebootes in der Iriſchen See: Der Angriff vom Samstag iſt eine Warnung für den größeren Teil des britiſchen Handels. In Zukunft werden die Ver⸗ lindungswege zwiſchen Newyork und Liver⸗ Pool, ſo gut ſie auch in der Mitte des Ozeans Obpatrouilliert werden mögen, in der Nähe der engliſchen Küſten Gefahren aufweiſen, die nicht außer Acht gelaſſen werden dürfen. Das ledeutet für die Vereinigten Staaten ebenſo Unannehmlichkeiten wie für Großbritannien und Frankreich. Die Frachtſätze und die Berficherungen werden in die Höhe gehen. Bis jetzt vermochte die Seemacht der Verbündeten den neutralen Handel mit den berbündeten Ländern zu ſchützen und den mit Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn zu unter⸗ Aen⸗ Wenn aber feindliche Tauchboote am Züsgang der britiſchen Handelsroute am Verke find, laufen wir Gefahr die Haupt⸗ Rärkte zu verlieren, und haben auch berſchzedene andere Komplikationen zu gewär⸗ Ugen. Der Bedarf an amerikaniſchen Schif⸗ dwird ketzt größer ſein als je. Ein Kampf zwiſchen Flugzeugen im Kanal. Berlin, 4. Febr.(Priv.⸗Telegr.) Der Kapitän eines in Bliſſingen eingetrof Dampfers erzählt, wie der„Tägl. Nundſchau“ tag Zeuge eines Kampfes zwiſchen Flugzeugen im Kanal in der Nähe der franzöſiſchen Küſte gekveſen ſei. Er erblickte in großer Höhe über Mampf dauerte etwa 10 Minmtten, bis ſich zwei Flugzeuge in großem Bogen nach der franzö⸗· ſiſchen Keiſte flüchteten. 2 4 2— Die Jeppelinfurcht in England. JBerlin, 3. Febr. Am Montag hat dle Zeppelinfurcht in Engiand wieder einmal ihre Opfer gefordert. Spät line ſeien über der Themſemündung geſehen worden. Es hieß, ſie ſeien auf dem Wege nach London. Alle wichtigen Punkte in der Um⸗ gegend der Haupiſtadt wurden pfort bon drohenden Gefahr in Kenntuis geſetzt. Aber bald kam eine zweite Meldung, durch die die erſte aufgehoben wurde Der Grund der Alarm⸗ nachricht war, wie der„Standart“ mitteilt, ſelt⸗ ſame Wolken über der Themſemün⸗ 2 Beſchauer zu erzählen wußten, genau die Geſtalt von deutſchen Luftkreuzern hatte. ABerlin, 4. Febr.(Von unſ. Berl. Bürd.) Aus Amſterdant wird gemeldet: Ein falſches Gerücht über einen angeblichen Zeppelinbeſt hat in London und einigen Orten von große Aufregung verurſacht Mauche beha ten fünf Luftſchiffe geſehen zu haben In *1 London wurden auf dem Bahnhof die Lichter dusgelöſcht und verduntelt und ebenſo auf den Eiſenhahnbrücken. Das Gerlicht ſtellte ſich ſchließlich als unbegründet heraus. Um die Zeppelinfurcht der Bevölkerung zu beſchwich⸗ tigen werden jetzt Plakate herausgegeben, welche die verſchiedenen Typs von Luftſahezeugen, briki⸗ ſche wie feindliche, in Abhildungen darſtellen. * Auſchlag gegen einen Militürzug. WTB. London, 3. Febr.(Nichtanttlich.) Auf der Greatweſtern Bahn in der Nähe von Avonmouih wurde geſtern der Verſuch ge⸗ macht, einen Eiſenbahnzug, auf dem Truppen und Munition vermutet wurden, durch Auflegen eines Klippen⸗ ſtüßckes auf die Schienen zur Entglei⸗ ſung zu bringen. Durch die Schildwache wurde der Verſuch rechtzeitig entdeckt. Ein engliſcher Dampfer verſenkt. Berlin, 4 Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Buenos⸗Aires wird gemeldet: Nach hier vorliegenden Informationen ſſt der engliſche Dampfer„Botaro“, 4400 Tonnen ſtark, von dem deutſchen Hilfskreuzer„Kronprinz Wil⸗ helm“ angehalten und ver enkt worden. Der„Botaro“ ſollte Gefrierfleiſch nach England bringen. Die Cürkei im Uriege. Die Küämpfe im Kaukaſus. WPB. Petersburg, 3. Jebr.(Nicht⸗ amtlich.) Der Generalſtab der Kaukaſusarmee keilt in ſeinem amtlichen Bericht vom 1. Febr. mit: An der Front der Armee hat kein merkenswerter Kampf ſtattgefunden. Ein Beſuch des deutſchen Butſchafters beim ökumeniſchen Patriarchen. + De⸗ fenen aus dem Haag gemeldet wird, daß er am Sonn⸗ dem Meer vier Flugzeuge, die kämpften. Der (Von unf. Berl. Bur.) abends traf in London die Meldung ein, 3 Zeppe⸗ der dung, die, wie dem„Standart“ phantaſievolle WITB. Konſtantinopel, 3. Febr. (Nichtamtlich.) Der deutſcha Botſchafter Freiherr von Wangenheim ſtattete 8 ſchafter drückte auch ſe kei aus, die für den Fortſchritt der Türkei Kriegsſchauplatz abgegangen. lewi⸗Derwiſchen gebi ei ui Tagen ab. diſche Reiter tamiſck llon geht in Mehr 8 ſind auf dem meſopo⸗ Sſchauplatz eingso⸗ troffen. ge Araberhänptliſng Emir Ibn Reſchid wird jn Bagdad erwartet. China und Japan. erlin, 4. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) +B liche Inſormation aus Tokio beſagt: Japan braucht jetzt, da es Kiautſchon mit Waffen⸗ Kewalt eroberte, Gebiet nicht Weiteres an China geben. Chinc Jahre an Deutſchland verpachtet, kann nicht früher ſeine Rechte geltend machen. Dennoch werde Japan den mit England und Amerisa abgeſchloſſenen Verträgen zu geeig⸗ neter Zeit nachkommen. Die Stcherſtellung der Vollsernährung. Berlin, 4 Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Wie die„Landeszeitung für Neuſtrelitz“ zuver⸗ läſſig erfährt, ſind die Verhaublungen der Bun⸗ desregierungen über die Einführung eines Einheitsbrotes für das ganze Reich bereits abgeſchloſſen. Eine Verfiigung des Bundesrats iſt zu erwarten. Die Erhebung über die Mehl⸗ und Getreide⸗ vorräte. WTB. Berlin, 3. Febr.(Nichtamtlich). Am 3. Februar iſt der letzte Tag, an dem die Anzeigen über die Vorräte von Brot⸗ getreide und Mehl zu eorſtatten ſind. Die Ver⸗ ſäumung der rechtzeitigen Anzeige, wiſ⸗ ſentliche Erſtattung unrichtiger oder unvollſtändiger Anzeigen ſind bekanntlich mit hohen Strafon bedroht. (Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder Geld⸗ ſtrafen bis zu 1500 Mark). Die Unterlaſſung der Anzeige hat aber vor allen Dingen zur Folge, daß bei der Enteignung für die nicht angezeigten Vorräte nichts bezahlt wird. Die Anzeigepflicht bezieht ſich auf Weizen, Rog⸗ gen und Hafer und Weizen⸗, Roggen⸗, Hafer⸗ und Gerſtenmehl. Anzeigepflichtig iſt der⸗ jenige, welcher die Vorräte im Gewahrſam hat; alſo wenn Vorräte für fremde Rechnung gelagert werden, der Lagerhalter. Der Eigen⸗ tümer, welcher die Vorräte nicht ſelbſt in Ge⸗ wahrſam hat, iſt nicht anzeigepflichtig, hat aber das größte Intereſſe, daß derjenige, welcher für ihn Vorräte inchewahrſam hat, die Anzeige richtig erſtattet, denn andernfalls geht er bei der Enteignung des Preiſes ver⸗ luſtig. geſtern dem ökumeniſchen Patriar⸗ chen Germanos einen Beſuch ab, um ihm des Patriarchats machte der Beſuch in den Kreiſen des Patriarchats und unter den Grie⸗ chen einen ausgezeichneten Eindruck. Der Bot⸗ ine Sympathie für die Perſon des Patriarchen und für die ganze Bevölkerung der Tür⸗ willige., Etwa 300 Afghanen ſind von hier und aus der Provinz bereits nach dem Ein aus Mew⸗ 1000 kur⸗ ohne zUrilckgu⸗ ina habe das Gebiet auf 99 alſo Die Kriegstagung des hadiſchen Candtags. perſönlich für die anläßlich des Geburts⸗ tages Kaiſer Wilhelms übermittelten WIB. Karlsruhe, 3. Febr.(Nichtauntl.) Glückwünſche zu danken. Nach Mitteilungen] Der Großhetzog und die Großherzogin emp⸗ fingen heute abend 5 Uhr die Mitgl der Erſten Kammer der Landſtände im Großherzog · lichen Schloß. Um 9 Uhr fand Empfang der 55 5 Herſche 1 durch die Großherzoglichen Herrf en ſtatt. WITB. Karlsruhe, 3. Febr.(Nichteumtl.) In der freien Kommiſſion des außer⸗ ert ordentlichen Landtages begründete heute Finanz⸗ Grbeite. 115 5 5 utiniſter Dr. Rheinbolbt eingehend die 8 ſeinzige Geſetzesvorlage der 99 z. Konſtantinopel, 3. Febr. rung an den außerordentlichen Londteg: Be⸗ (Nichtamtlich.) Noch iunner melden ſich zahl⸗ willigung von 35 Millionen reiche muſelmaniſche Kriegsfrei⸗[Mark, die zum Erſatz ausfallender Ein⸗ nahmen, vorübergehender Verſtärkung der Be⸗ triebsmittel und Deckung der Koſten außer⸗ ordentlicher Kriegshilfsmaß⸗ nahmen dienen ſollen. Der Miniſter wies darauf hin, daß, wenn wir, was ja heute noch nicht geſagt werden könne, mit großen finanziel⸗ len Einbußen aus dieſem Krlege hervorgehen ſollten, wir in der Ordnung der Finanzen Badens wieder unverzagt von vorne anfangen würden. Es ſei ihm nicht lange, daß das Verlorene taſch wieder eingebracht lwerden könne, wenn die wirtſchaftlichen Krüfte erhalten wer⸗ den und wenn, wie der Miniſter zuverſichtlich Aus Rotterdam wird gomeldet: Eine halbamt⸗ hofft, auch nach dent Kriege die Opferfreudigkeit anhalte, die heute das ganze Volk beſeele, und die ſich dann harptſächlich in unverdroſſener Arbeit, in Geduld und Genſigſamkeit zu zeigen haben werbe. Wie bekannt, wird morgen vonmittag 93 Uhr der außerordentliche Landtag durch den Präfl⸗ denten des Staatsminiſteriums Dr. Freiherr von Duſch im Auftrage des Großherzogs mit einer Anſprache eröffnet werden. Der Reichstag. Barlin, 4. Febr.(Von unſ. Berl, Bur.) Ueber die Reichstagsarheiten teilt der„Vor⸗ wärts“ folgendes mit! Der Reichs wird erſt am 10. März ſeine Arbolt wiedoer aufneh⸗ men. Die Verzögerung hat ihren Grund darin, daß dem neuen Staatsſekrekär des Roeichsſchatzamtes Zeit gogeben werden ſoll, ſich in ſein neues Antit einzuarbelten. Dem Neichstag wird bei ſeinem Zuſammentritt ſo⸗ fort der Etat zugehen, welcher ſich allerdings von dem übrigen Etat inſofern unterſcheiden ls die Einnahmen nicht ſpezifiziert wird, als Man nimmt an, daß der lag werden können. Reichstag etwa zwei Wochen zuſammenbleiben wird. Die Geſchäftsordnungs⸗Kommiſſion wird ſich ſofort nach ihrer Wahl init dem Man⸗ dat Wetterlé beſchäftigen. 5 Aus Staot und Land. Mannheim, den 4. Februar 1915, 877 2 ee e 128 dem—9„„10422 Eiſernen Kreiz ausgezeichnet %%%„, 51„˖·&̃lhel 998 2οο Rittmeiſter Dr. Karl Lanz, Adjntant der Glappeninſpektion 7. 4* Der Wille zum Sieg. Eine bekannte Perſönlichkeit des geiſtigen Le⸗ bens Mannheims, Dr. Max Maurenbrecher. war zu dem geſtrigen Vater ländiſchan Vor⸗ tragsabend gewonnen worben. Es war vor⸗ auszuſehen, daß zahlreiche ſeiner Freunde kom⸗ men würden, um den gewohnten geiſtpollen und begeiſternden Worten des ausgezeichneten Redners zu lauſchen. Aber auch biele andere twaren gekom⸗ men, um zu hören. was der ſonſt in ſeinen Iden⸗ len ganz aufgehende Prediger in dieſer ſchweren —— wurde mehr als einmal der Verſuch gemacht, Eugland zu erobern, zuerſt von Caligula im Jahre 40 n Chr. und zuletzt von Napoleon l. 1808 bis 1805. Von Calais über Dünkirchen⸗ Nieuport⸗Oſtende bis bin nach dem jetzt längſt uon der Küſte aßgedrängten holländiſchen Grenzort Sluis zieht ſich die alte Kampf⸗ tontgegen England hin und demgemäß Aes auch ganz erklärlich, daß England dieſe Ztont jetzt mit beſonders argwöhniſchen Augen betruchtet. Bei Sluis ſtanden im Auguſt 1588 0000 Mann und 185 Schiffe bereſt, die unter dem Schutze der mächtigen paniſchen Armada zuit 2630 Kanonen England für König Philipp den Zweiten erobern ſollten. Aber die engliſche Flotte trieh ſie bis nach Calais zurück, von wo dus cchließlich nur ein winziger Teil der damals gewaltigen ſpaniſchen Seemacht in die Hei⸗ mat zurückkehrte. Von ſenem Zeitpunkt ab atiert der Aufſchwung der engliſchen Seemacht unnd der Niedergang der ſpaniſchen, die 0 Jahre Häter, ebenfalls hier oben an der Küſte von Aandern, auch noch der Verluſt ihrer berühmten Gilber⸗Flotte traf. Es muß ein ſonderbares Gefüßl für die Engländer ſein, daß ſie beute 95 Truppen in demſelben Calais ausſchiffen, ihnen 1347 unter Eduard III. zufiel, und zwar in ſenen Kämpfen mit Frankreich, die eben⸗ —08 auf Flanderns Boden ausgefockten wur⸗ und deren Höhepunkt die Vernichtung der Aüwes ſiſchen Flotte durch die engliſche bei Sluis 6 de. 200 Jahre hindurch baben dann die Noender von Calais aus die franzöſiſche dküſte ßeberrſcht. Und es iſt nicht uninter⸗ iane in dieſem Zuſammenhange daran zu er⸗ Inern, daß ſie in dieſem Welkkriege ſofort gegen dieſes den verunglückten Verſuch machte, ange⸗ ſichts des Kluckſchen Vormarſches auf Paris un⸗ ſerer Diplomatie Friedensvorſchläge zu unter⸗ Freiten. Geſchichtlich iſt auch das heute heiß umſtrittene Nieuport nicht unintereſſant. Denn hier war es, wo im Juli 1600 Philiyp von Oranien ſeinen großen Sieg über die Spanier erfocht, die damals unter dem Erzherzog Albrecht von Oeſterreich kämpften und dabei dermaßen aufs Haupt geſchlagen wurden, daß die ſpaniſche Herrſchaft im Norden der Nieder⸗ lande endgültig zuſammenbrach. 50 Jahre ſpäter kämpfte hier die niederländiſche Flotte vergehlich gegen die engliſche, die von Cromwell den Auf⸗ trag erhalten hatte, den niederländiſchen Schiffs⸗ verkehr nach England zu erdroſſeln. Schon in jenen Kriegszeiten wurde wiederholt das Meer als Kriegshelfer zu den Kämpfen auf dem Feſtlande herangezogen. Das Holaſſche Küſtenland liegt vielſach tiefer als der Waſſerſpiegel des engliſchen Kanals und nur bie teilweiſe ziemlich hohen Dünenwände ſowie äußerſt ſinnreiche Deichankagen längs der Küſte ſchützen dos Land vor Ueberſchwemmungen. Zu einem weiteren gewaltigen Gegner der Land⸗ ſchaft konnten ihr die zahlreichen Flüßchen mit ihrem geringen Gefälle werden, weshalb ſchon in alter Zeit das rieſige Kanalnetz geſchaffen murde, das heute das ganze Küſtengebiet durch⸗ zieht. Aber ſwas derber Bauernfleiß und zäber Flamenſinn durch die geſchickte Ausnutzung die⸗ ſer Anlagen aus Urvätertagen für die ganze Landſchaft zu machen wußte, das ö verdarben jedesmal wieder die Kriegführenden, wenn ſie die Dünnen und die Kanaldämme durchſtgelen Und auf dieſe Weiſe einmal der Flut Eingang ins Franfreichs Küſtenſtädte vorgehen wollten, als Land verſchafften, zum andern aber die Flüſſe — zit breiten Seen aufſtauten und auf dieſe Weife aus den geſegneten Fluren einen unwirt⸗ lichen Schlammocaſt machten. Es iſt bekannt, daß von Nieuport füdlich auch heute wieder ein ſolches Ueberſchwemmungsgaebiet ſich dehnt und daß die Engländer es geweſen ſind, die von ihren helgiſchen und franzöſiſchen Freunden dieſe Vernichtung und Zerſtörung weiter blühender Landſtriche ge ardert haben, um unſeren Vor⸗ marſch nach Weſten nach Möglichkeit aufzu⸗ halten. Es iſt auch bekannt, daß ihnen dies zu einem Teile gelungen iſt. Aber wenn wir auch heute noch hinter dem künſtlichen See von Nieuport bis Dizmuiden ſtehen, ſo wiſſen wir doch, daß anderſeits auch unſere Gegner nicht darüber hinwegkommen werden, ja daß wir ihnen ſogar langſam, aber ſicher dieſe ihre wichtigſte Waffe aus den Hän⸗ den gewunden haben und gegen ſie felbſt anzu⸗ wenden beginnen. Es iſt uns gelungen, bei Dixmmiden jeder weiteren Ueberſchwemmung Di ſch Einhalt zu gebieten. Und hier oben bei Nieu⸗ port ſehe ich keine Möglichkeit für unſere Geg⸗ ner, ihren Angriff über den fauligen Salzſee unt St. Georges herum weiterzutragen. St. Georges— das iſt das Gehöft, welches mitten im Ueberſchwemmungsgebiet liegt und von den Unſernn ſchon Aber die aufgewandie Mühe ie darum fi vorübergehend beſetzt gehalten lohnte d ſo ſitzen zeſtende⸗Lom⸗ die wurde. nicht die O ſieſen Linie Went jetzt.. ſt eine Brücke vou S graben zu Schützengraben ſchlägt, ſo kann Sache bier oben noch eine ganze Weile dauern, 1 Pfer, die 31 obwohl die Gegner durch ein faſt ununterbroche⸗ nes Artilleriefeuer auf Weſtende und Middel⸗ erke einerſeits und Lompartzyde, Slype und Dixmuiden anderſeits den Eindruck zu erwecken ſuchen, als wenn hier oben der Entſchei⸗ dungskampf vor ſich gehen ſollte. In der erſten Zeit hatten wir zwiſchen Nien⸗ port und Dirmuiden nur die Reſte des belgi⸗ ſchen Heeres vor uns, während die engliſchen Linien bei Ypern begannen und ſich bis hin⸗ unter nach Arras zogen, wo die franzöſiſchen Truppen auſchloſſen. Inzwiſchen hat aber, wie ſchon eingangs erwähnt, eine vollſtändige Ver⸗ ſchiebung dieſer Truppenmaſſen ſtattgefunden, Unter Heranziehung der engliſchen und franzöſi⸗ ſchen Verſtärkungen und Erſaczmannſchaften. Seitdem die Flotte den Verbündeten nicht mehr zu Hilfe kommt, die die deutſchen Linient von der Flanle ſaſſen ſollte, ſcheinen unſere Gegner in einiger Verlegenheit inbezug auf die weitere Entzwicklung der Kämpfe hier oben zu ſein. Daß wieder nach Middellerke hinein⸗ ſte neuerdings ſchießen, ſcheint ein Beweis dafür zu ſein, daß ſie mit aller Gewalt nach der Küfte zu Luft behalten wollen. Aber praktiſch erreichens ſie lediglich die Vernichtung der ſchönen, belgiſchen Badeorte zwiſchen Oſtende und Nieuport, die ſich namentlich in den letzten Jahren kräftig ent⸗ wickelt und vornehmlich deutſche Beſucher ange zogen hatten. So enldeckte ich hier beim Ver⸗ nig ebenſowenig enkgangen alle übrigen hübſchen Häuſer und Häuschen dieſes freundlichen Luxusbades Zwi⸗ ſchen Weſtende und Nieuport herrſcht beuſe die Ruhe des Todes. Die andauernden Artillerie ⸗ kämpfe haben auch die letzten Bewohner des un⸗ icht gedacht werk jewollt, einige ha nlle beherrſchte de behaupten, ſondern daß wir ſiegen ieſem Gefühl ſchloſſ wir uns em Volte, und t nur in fühlen und denken, ſond auch glauben. Das war in den erſten Dann aber lam eine Zeit, in der es gemacht worden war und manche ſich nung wiegten, bis Weihnachten hätte ein Ende, wir würden bis dahin alle haben. Aber es kam anders. In der hatten wir noch erfahren, um was he und daraus hat ſich der Wille gebildet, der Wille zum Sieg. Dieſer Wille zum Sieg muß aber nach innen ebenſo wie nach außen zum Ausdruck kanmen, ſonſt iſt unſer Beginnen ein vergebliches, alle die ſchweren Opfer umſonſt gebrach Daß wir nicht mehr unterliegen können, darüber iſt ſich wohl jeder klar. Den erſten Erfolg haben kwir hinter uns. Aber noch iſt großes zu leiſten. Bis wir in Oſt und Weſt und über dem Kanal den weiteren Erfolg errungen haben, müſſen wir durch⸗ halten. Durchhalten bis zu dem Augenblick, wo der endliche Durchſtoß des feindlichen Ringes die Ent⸗ ſcheidung bringt. Und das iſt die Frage des wei⸗ ieren Erfolges, ob wir ſehenden Auges dieſes Durchhalten beſtehen. Wenn ſich irgendwo und irgendwie auftretende Gerüchte ein Friedens. bedürfniſſes jetzt zu diplomatiſchen Verhant ungen verdichten ſollten, wäre eine dauernde cherung des Friedens noch nicht möglich. Es iſt gleichgültig. o dieſe Gerüchte herkommen, denn der Krieg iſt micht das Wollen Einzelner oder Vieler, und dazu müſſen wir uns politiſch erziehen, zu erkennen, daß fich dieſer Krieg als eine objektive Notwendig⸗ keit in der Geſchichte abſpielt. Es iſt die Notwen⸗ digkeit des Wachſens der Völker. Und das deutſche Empfinden iſt geſchichtich objektiv genug, um auch unſeren Feinden die Notwendigkeit ihres Angriffs zuzugeſtehen.(2) Mit ſoldatiſcher Ritterlicht nrüſſen wir anerkennen, daß auch ſie nur ihre In⸗ tereſſen durchguſetzen verſuchen. Wir müſſen ler⸗ nen, daß die Geſchichte Härten zeitigt. Für uns kann das Ziel nur ſein, den Willen unſerer Feinde au hrechen. Sieg heißt, die milttäriſche Macht des Gegners zu zertrümmern. Der Krieg wird geführt von Staat zu Staat, von Heer zu Heer, nicht gegen eine Kultur. Nicht die Wiſſenſchaft, nicht Dichtung und Kunſt ſind zu feindlichen Handlungen Hevech⸗ tigt und ſelbſt die anerkennenswerte Tat eines Engländers muß anerkannt werden(2) Der Deut⸗ ſche iſt ſichtlich ſtark genug, um nicht zu ſchimpfen, wo er geſchimpft wird, das beweiſt die Art der Behandlung unſerer Feinde. Zuletzt kam dieſe noch zum Ausdruck in der Bekanntmachung unſeres Abdmiralſtabes. Aber der Erfolg dann mur ſicher ſein, wenn dieſer Geiſt nicht nur die Spitzen, nicht nur die Führung ſondern auch die Maſſe, das ganze Volk beherrſcht. Und das iſt unſere Aufgabe, aus dieſem Abend heraus den Willen zum Sieg hinauszutragen, die Kraft und Fähigkeiten zu ſtärken für die kommenden Entſchefdungen. Es iſt ein langer Krieg, der uns noch bevorſteht. Die Zeit und die Möglichkeiten des Endes ſind noch ann. Keiner ihn wol Gefühl, daß nicht vorauszuſehen. Noch manche Mutter wird ihren Sohn, manche Frau dem Manne noch die Sand zum Abſchied drücken müſſen. Aufgabe der Frauen iſt es, hier gefeſtigt zu ſtehen. Die Jungen, die neu hinausziehen, ſollen ja ein Jungbrunnen 80 75 den Z Jahresbericht des hieſigen Grundsbuchamts. 1 1 Das hieſige Grundbuchamt verſendet ſeinen von Herrn Rechtsrat Reitinger, dem Vor ſitzenden dieſes A erſtatteten resk für 1913, der wie viel inte ſſante Mit⸗ teilungen, Nachweiſe und ſonſt für den Volkswirtſchaßtler und Sozi kiker bedeu⸗ tungsvolles Material enthält. Wir entnehmen dem umfangreichen, eine ſehr gründliche Arbeit darſtellenden Bericht folgendes: Grundſtücksverkehr. Der Wertanſchlag der Grundſtückseigentums⸗ übergänge hat betragen i. J. 1913 41361935 Mk., i. J. 1912 30 408 958 Mk., i. J. 1911 36 276750 Mk. Dieſe Steigerung in der Ge⸗ ſamtſumme kommt aber ausſchließlich auf Rech⸗ nung der„ſonſtigen“ Eigentumsübergänge (Erbteilung, Schenkung uſw.), die von 251 Ein⸗ trägen mit 9 942 760 Mk. auf 336 Einträge mit 19 379 139 Mk. geſtiegen ſind. Dagegen iſt der Wertanſchlag der auf Grund Kaufs und Tauſchs vollzogenen Aenderungen zurückgegangen; bei 88 Eintragungen hat die Wertſumme nur 20070364 Mk., im Vorjahr aber in 802 Fällen 23 319 703 Mk. betragen: auch bei den Zwangs⸗ verſteigerungen hat ſich ein Rückgang bemerkbar gemacht: i. J. 1913: 65 Grundſtücke, Erſtehungs⸗ preis: 1910 019 Mk., 1912: 70 Grundſtücke, Er⸗ ſtehungspreis: 2957 318 Mk. Unter den größe⸗ ren Objekten befindet ſich ein Fabrikanweſen von Waldhof mit einem Wertanſchlag von 3 Mill. unter den ſonſtigen Aenderungen, unter den Käufen ein Fabrikanweſen von Rheinan mit einem Preis von 18 Mill., 4 Geſchäftshäuſer in der Altſtadt mit einem Kaufpreis von je mehr als 400 000 Maxk. An Verkehrsſteuner wurden in 601 Fällen au⸗ geſetzt: für die Staatskaſſe 882 827 Mk., Ge⸗ meindezuſchlag für die Stadtkaſſe 174702 Mk., zuſammen 1057 529 Mark. An Reichszuwachsſteuer wurden im Berichtsjahr nach den an das Hauptſteueramt abgeſchickken Erhebungsanweiſungen feſtgeſetzt in 151 Fällen gleich 114805 Mk. 19 Pfg.; hier⸗ von entfallen auf das Reich 50 Proz., den badi⸗ ſchen Staat 10 Prozent und die Stadtgemeinde 40 Prozent. ſein für die draußen im Schützengraben. Es iſt Nachdem mit Wirkung 4. Aun unene vielleicht einer der größten unſerer Fehler der 2 nnn Aicht mehr Dee Wurden glücklichen Landſtrichs nach der einen oder an⸗ deren Seite hin vertrieben und hüben und drü⸗ ben ſind die Städte unmittelbar hinter den Linſen von Flüchtlingen angefüllt. Dazu kom⸗ men die Bewohner der von den engliſchen Schiffen zuſammengeſchoſſenen Küſtenſtüdte. Sie alle erſchweren die allgemeine Verpflegung und müſſen deshalb abgeſchoben werden. Wir können in voller Ruhe den Leuten ſagen, daß Rur ihre Freunde an ihrem Unglück ſchuld ſind. Aber etwas anderes iſt es, welche Stimmungen und Geſinnungen die Flüchtlinge drüben hinter der Front anslöſen und weiter⸗ tragen. Alle dieſe Umſtände ſprechen dafür, derß wir auch der weiteren Entwicklung der Dinge hier oben in voller Ruhe entgegenſehen dürfen.»Es iſt. wie wenn zwei gewaltige Ringer ſich in noch unentſchiedenem Kampfe gegenüberſtehen. Aber dem einen, der vergeblich nach der See hinüber⸗ ſpäht, weicht allmählich der Boden unter den Füßen, während ihn gleichzeitig im Rücken Zweifelſucht. Niedergeſchlagenheit und Uneinig⸗ keit bedrohen. Der andere Kämpfer dagegen ſteht mit beiden Füßen feſt anf dem bereits vor Monaten eroberten und bisher um keinen Schritt hreit preisgegebenen feindlichen Boden. Hinter ihm ſteht ein einig Volk, mit ſtarken Waffen und feſtem Willen. Seine Rechte ſtützt ſich auf eine breite Bruſtwehr, die die deutſche Marine ihm ebbaute. Er weiß, daß er den Turm der gewal⸗ tigen Mauer, die ſich von den Vogeſen bis zum engliſchen Kanal hinzieht, zu ſchützen und zu verteidigen hat, und i dieſem Beſspußtſein wird eEN en. Pauk Schweder, Kriegsberichterſtafter, Großzh. Bof⸗ und Aational⸗ theater Mannheim. Der Feldprediger, Nach längerer Krankheit gab Herr Corfield Aunt erſten Male die Titelrolle. Die Stimme des Sängers klang voll und geſund, die Daxſtellung war von der untrüglichen getragen, welche erſt durch längere Bühnentätigkeit gewon⸗ win wirk. Da ſich Herr Forſteſd in ſtetigem Zu⸗ ſammenſpiel mit den Damen Runge und Freund ſowie Herrn Voiſin als vortreffli⸗ chen Partnern gewandt bewegen kounte, ſo ergab ſich ſchon hieraus ein Mehr, das unſere hilfsbereiten Gäfte nicht herzubringen konnten. Die Darſtellung ſteht nämlich in der Operekte dem Geſange weit voran, ſodaß auch ein ſtimmlich weniger gut fun⸗ dierter Sänger oder ein Fehlbetrag an Stimm⸗ bildung erträglich ſind, wenn nur der Darſteller ſeiner Aufgabe genugtut! Da Herr Corfteld ſehr gut bei Stimme war und ſeinen Part mit ge⸗ ſchmgckvollen Schattierungen ſang, ſo konnten wir uns ſeines„Feldpredigers“ recht erfreuen. Es war überhaupt eine wohlgelungene Aufführung. in manchen Einzelheiten noch beſſer ausgeglichen und abgerundet als die Silpeſter⸗Erſtaufführung. Wiederum verdient Herr Hecht als Leiter der Bühnenwirkungen wie als Charakterkomiker unſeve Anerkennung, und Herr Felmy mußte den Traumwalzer wiederum zweimal ſingen. D Publikum war auch diesmal in vergnügte Laune, man genoß die an allerlei luſtiger Exte geriet in virklich ganz r Muſik, freute ſich bemerk n und war ĩr in Ah⸗ AMo⸗ nan ſich Herr Leo Körner leitete die geſtrige Auffüh⸗ Tung auswendig, und das will etwas bedeuten! denn ſoſche Operetten verlanngen überhaupt mehr direktionstechniſche Fertigkeiten als manche große Bl. Opet! A. Von der Heidelberger Univerſität. Im Alter von 80 Jahren iſt geſtern in Hei⸗ delberg der frühere Profeſſor für pathologiſche Anatomie an der Heidelberger Univerſität, Wirklicher Geheimer Rat Dr. Julius Arnold, Exzellenz, geſtorben. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. Am Freitag findet eine Aufführung von Mol⸗ nars„Mörchen vom Wolf Seneral⸗Auzeiger- Badiſche Neueſte Nachrichten. den 4. Februat 191ä 1471 Zuwachsſten Mmarkte der 3 Ur J. Hy einzelnen 2 zu 7 Baugeld mit Ueber die r Hypothek ionen wird in betwill meiſt nichts geſagt; die Beträge kommen ch in Abzug; daß Agenten für die Vermittelung von erſt Sparkaſſen⸗ Hypotheken 1 Proz. Proviſion verlangen, geht viel zu weit! Sehr drückend für die Gläubiger gen be⸗ i zur ſo⸗ fortigen Kündigung berechtigt iſt, wenn das Pfandgrundſtück ohne ſeine Genehmigung ver⸗ äußert wird, iſt benützt worden, um den Zins⸗ fuß zu erhöhen. Im letzten Jahre iſt an einer Tabelle gezeigt worden, daß die außerbadiſchen Hypothekenban⸗ ken, die früher mit einem Millionenangebot auf dem hieſigen Hypothekenmarkte zur Verfügung ſtanden, in den letzten Jahren ſich ſtark zurück⸗ gezogen haben. Die Tabelle iſt bis 1. Juli 1914 fortgeführt und durch die entſprechende Dar⸗ ſtellung der Löſchungen ergänzt worden. Auszeichnungen. Herr Dr. Eiſenheimer von hier, wohnhaft Rheindammſtr. 4, der vor einiger Zeit auch auf dem weſtlichen Kriegs⸗ ſchauplatz das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe erhielt, iſt auch mit dem bayr. Militärverdienſtorden mit Schwertern ausgezeichnet worden. Ferner wurde dem Offizier⸗Stellvertreter Otto Laſch die Gr. Bad. ſilberne Verdienſtmedaille am Band der militär. Karl⸗Friedrich⸗Verdienſtmedaille verliehen, nachdem ihm bereils vor einiger Zeit das Eiſerne Kreuz verliehen worden iſt. *Von der Handels⸗Hochſchule. Nach den Ab⸗ gängen durch Neueinberufungen ſtellen ſich die Beſucherzahlen im Winterſemeſter 1914/15 wie folgt: Ortsanweſende Studierende 60, Kriegs⸗ urlauber unter Berückſichtigung von 1 Gefalle⸗ nen 109, zuſammen 169. Hoſpitanten waren 166, Hörer 158 vorhanden. Für die Kriegskurſe wur⸗ den 212 Karten gelöſt. Die Geſamtzahl der Beſucher beträgt ſomit 705, davon ſind ortsan⸗ weſend 596. *Eine erhebliche Einſchränkung der Straßen⸗ beleuchtung findet nach einer in dieſer Nummer unſerer Zeitung enthallenen Bekanntmachung der ſtädt. Waſſer⸗ Gas⸗ und Elektrizitätswerke von heute an aus militäriſchen Gründen ſtatt. *Sein 25jähriges Jnbiläum begeht der Vor⸗ arbeiter Eduard Höhnle bei der Firma Benz u. Co. Abt. Motoren⸗Kleinbau. Höhnle war lange Jahre bei der Firma Benz als Monteur beſchäftigt. Anläßlich ſeines Inhiläums wurde in den Werkſtattsräumen der betr. Abteilung eine kleine Feier veranſtaltet und dem Jubilar ſeiteus der Direktion ſowie ſeitens der Angeſtell⸗ ten Geſchenke überreicht. Letzte Meldungen. Der Geheimerlaß der bri⸗ tiſchen Admiraljität. Berlin, 4. Febr.(Priv.⸗Tel.) Zu dem Geheimerlaß der engliſchen Admiralität äußern die Morgenblätter übereinſtimmend, daß hier ein Mißbrauch der neutra⸗ len Flagge in Frage komme. Im Ber⸗ liner Tageblatt heißt es: Es macht eimen ſehr eigenartigen Eindruck, daß die Eng⸗ länder, die em Nationallſed„ſtolz 1R 10 die Wogen i Bahn ziehen“, jetzt die natio⸗ nale Flagge ängſtli zuu verſtecken ſuchen. Englands Handelsſchiffahrt käuſcht, wenn es nach dem Geheimerlaß geht, eine falſche Flagge vor. Man wird ſchwerlich behaupten können, daß ſich in dieſer Maßnahme ein beſondres Zutrauen in die engliſche Herrſchaft auf k Weltmeere a Weniſt aber auch über Kriegsliſten Riſt, ſich die Lage für die Neutralen in höchſt be⸗ denklicher Weiſe. Wir hoffen, daß den Neu⸗ tralen die neueſte engliſche Taktik doch etwas zu ſtark ſein und daß ſie ſich deshalb der⸗ artige Willkſtrakte, die ſie ſelbſt auf das höchſte gefährden, ernſtlich verbitten werden. Die ſer Geheimerle iſt ein Zeichen der Schwäche, das vor wenigen Wochen kein Engländer ſeiner Admiralitat zugetraut hatte. Die neutralen Mächte werden ſich die durch 5* Jblickt. Voſſiſche Zeitung ſchreibt: Die⸗ ſo kompliziert I chrer eirgenen delen Schißz ronnen. 2 4 he Neutralitat. egens gehaſten und ität müſſe die öffent⸗ kommen als bisher Schickſal Belgienz N en amtlich enſch zerhaltnis Norwegenz var in dieſem Krieg ſtetz e Sympathien der Nor⸗ erwiegend auf der Seſte „wie das bei den alten Handeſz⸗ zungen Norwegens zu den Weſt⸗ 1 nicht anders zu erwarten ſei. Englandz gelte als ſelbſtverſtändlich. Die Oeſfen it billige zwar die Politik des ſkandinad ſammenhaltens, ſie müſſe aber näßen e über die von Norwegen mtt den an⸗ dinaviſchen Regierungen getroffene Verahredungen verlangen, da bei der Verſchſe denheit der auswärtigen Intereſſen der doch möglich ſei, daß die norwegiſche und ſchſpe⸗ diſche Politik in Gegenſatz gerate. Auf dieſe Aeußerung liegt heute eine dent⸗ ſche Antwort in einem Berliner Telt gramm der„Köln. Zig.“ vor. Sie lamttet: Die Kritik, die der Staatsminiſter Konnod an der Verabredung der ſkandinaviſchen Shan⸗ ten übt, berührt uns nicht. Wir glauben nich daß ſie in Norwegen ſelbſt viel Boden fide Dagegen können wir nicht vorbeigehen an den Aeußerungen, in denen der frühere Staat miniſter ſeinen Landsleuten eine Parteinahnm für Belgien und für England anzuraten ſcheint Sollte dies die Abſicht des Miniſters geweſeg ſein, ſo würden wir eine ſolche öfſentliche u⸗ forderung zu Sympathiekundgebungen für unſen Gegner mit der Neutralität Norwegens ſchihen in Einklang bringen können. Wir verlange nicht, daß irgend jemand ſeine Geſühle zu unſen Gunſten kommandiere, was wir aber von den Neutvalen erwarten können, ift beſonnene Zürückhaltung und Vermeidung eier Parteinahme in Fragen, die nicht ſind. Wir nehmen an, daß wir für dieſe Auslegung der Neutralität auch in Norwegen die übergroßt Mehrheit der öffentlichen Meinung auf umſeret Seite haben werden, und hoffen uns nicht zu täuſchen, wenn wir vorausſetzen, daß die Rede des Sdaatsminiſters Konnow in der norweg⸗ ſchen Oeffentlichtleit ſelbſt nicht unwiderſproche bleiben wird. Die Folgerungen, die Deuſſch⸗ lands Feinde aus den Erklärungen des Staats⸗ miniſters Konnow ziehen könnten, würden viel⸗ leicht dieſem ſelbſt nicht erwünſcht ſein Eng⸗ land, das die norwegiſchen Schiffaheks, lintereſſen ſo wenig rückſichtsvol behandelt hat, kann durch ſolche Aeußerungen nur in der Meinung beſtärkt werden, daß es ſich in Nor⸗ wegen noch mehr erlauben darf. Die rumäniſche Regierung verteidigt ihre Neutralität. WTB. Bukareſt, 3. Febr. Der Wiitg⸗ rul“ wendet ſich in einem Leitartikel gegen den lärmenden Patriotismus, wie ihn die Nationale Aktion und ähnliche Unternehmun⸗ gen, wie die der„Epoca“ ſeit kurdem wiedel betreiben. Die öffentliche Meinung beweiſe durch ihre Haltung, daß ſie ſich eines reineren und aufgeklärten Patriotismus befleißige Auch die dendenziöſen Erfindungen det „Epoca“ würden hieran nichts ändern. Die neuerlichen Verſuche des Blattes, die Diskuß ſion über die Zweckmäßigkeit einer rum⸗ niſchen Aktion wieder zu eröffnen, würden die Regierung wie bisher in keiner Weiſe beeinfluſſen. Die Kreiſe hätten heute Beſſeret zu dun, als ſelche Phantafien ernſt zu nehmen. Bußzlands Jiel. m. Köln, 4. Febr.(Priw.-Tel) Dir n Ztg.“ meldet aus Kopenhagen:„Politilen er⸗ fährt aus Petersburg: Der Geſandte in Serbien, Fürſt Trubetzkoi, t einen Vor. trag über Konſtantinopel. Er erklärte, die Kon⸗ ſtantinopeler Frage ſei die wichtigſte in Kriege. Die bedeutendſte ruſſiſche Ausfuhrwar das Getreide, gehe über die Dardanellen. Die Herrſchaft der Dardanellen und die freie Durch⸗ fahrt ſeien die Lebensbedingungen für Rußlanbs wirtſchaftliche Zukunft. Rußlaud müſſe wäblen, ob es von ſtarken Nachbarn eingekeilt ſein wolle oder ſelbſt die Gewalt an ſich reißen wolle. Ein neuer Neutralitätsbruch ſeinblicher Flieger. n 1 1ib ekannter Nationalität zweime zweizer Grenze bei Konfol. Durch daß Jeuer von 2ſchweizeriſchen Kom⸗ pagnien wurde es vertrieben ſchlug die Richtung Baſel Mülhau⸗ ſen ein. Sein Rückflug ging außerhalb der ſchweizeriſchen Grenze über die franzöſiſch elſäſſiſche Grenze in der Richtung auf Belfort. Nach der Flugrichtung des um kannten Flugzeuges kann kein Zweifel ſein, daß es ſich um einen neuen Neukrali⸗ tätsbruch franzöſiſcher ade gas liſcher Avisttter banden! 1 W. Donnerstag, den 4. Febriar 1915. Seneral⸗Anzeiger⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt) 252 Rheinisch-Westfälische Boden- Kredtbank, Köln a. kh. Der uus verspätet zugegangene Geschäfts- pericht 1914 verzeichnet einen Reingewinn on M. 2 004 831(2 222 851), aus dem eine Divi- Jencde von 7 v. II.(gegen 8½ v. H. in den seche Verſahren) verteüt werden sofl. Iim einzelnen steik sich die Gewinn- und Verlustrechnung der beiden letzten Ge- Schläftsſahre wie folgt: 1914 1913 Hypothekenzinsen 12 349 680 12 524 144 Sonstige Zinsen 336 004 386 686 Provislonen und Darlehen. 413211 542 534 Sonstige Provisſonen 50 989 17275 Prüfungsgebühren 1596 307⁴ Pfandbriefumsat: 7747—— Nongewinn 13159227 13 473 714 Pfandbriefzinsen 10594 932 10604 718 Steueerr 178 439 76 372 VVVV203. 280 673 gonstige Unkosten 10⁴4 583 99 952 Abschreibungenn 124 1102 Kursverluttt 88 046 Peingewinn 2004 832 2222 851 Gewinnvortrag 618 882 599 689 Neingewinn einschl. Vortrag 2 623714 2822 540 Der auf den 26. d. Mts. einberufenen Haupt.- versammlung wird folgende Gewinnver⸗ geitung vorgeschlagen: wie schon benterkl, . H.(i. V. 8% V..) Dividende Oder Marke 190 000(1 445 000), satæungs- und ventragsm-ägige Gewinnanteile M. 278 O44(395 873), Belohnungen an Beamte M. 42 000(45 000), Steuerrücklage Mark 111308(117 784). Im Voriahre wurden aurgerdem nock M. 200 000 für Pfandbriefagio zurückgestellt, Während jetzt auf Zinsen- und Provisionskonto 250000 vorgetragen werden. Der Nest von Mark 751 403(618 883) gelangt zum Vortrag auf neue Rechnung. Wie der Geschäftsbericht absfichet, ſertiefl das Berichtsfahr bis zum Eintritt des Ktiegszustandes nortmai. Der zeftweise befriedi- genden Pfandbriefnachfrage frabe aber bei dem nicht gücstigen Geldmarkte ein nicht unerhebliches Pfandbrietangebot gegenübergestanden. Immerhin Sockte das Hypothekengeschäft nicht gauz. Es Seien M. 10 000 000 zur Auszalllung gebracht wor⸗ den, weiche Sumume aber durch die Rückheilüsse von Untertags- und freien Hypofketen um reichlich M. 2000 000 überstisgen wurcke. Es Wäre der Bauk ein leichtes gewesen, die sänitlichen Rilcke⸗ filsse durcht neue Hypotheken zu ersetzen, ohue iere Liceuckifät zu schädigen. Angesichts der allgemeinen politischen Verhällnisse und der kriegerisch gesinnten Auslaudspresse habe die Gesellschakt es fecoch für richtiger gehalten. zu⸗ kückitiegende Kapftalen ohune Rückesicht auf Zins- Verluste anzusammelu. Der Fude Juli eingebre- tene Kriegszustand llabe die Richtiskeit dieser Finanzpoltik erwiesen. Die Gesellschaft konnte 2 Mill. M. Kriegsanleihe(darunter 1 Mill. Sproz. Reichsanleine und 1 Mih. Sproz. Reichsschatzau- Weisungen) zeichnen und sofort abnehmen. Der Krieg Kcumte in Wesentlichen in Feindes- laud geführt werden. Bei der teilweisen Besetzung Osipreußens und des Oberen Elsaßß, die arge Ver- Wüstungen von Gebauden müt sich brachte, Selen Von der Gesellschaft beliehene Ge⸗ bäudenichtbeschädigt worden, abgesehm don einem in Ortelsburg belegenen alten Gebäude, dessen Niederlegung von dem sowenten Eigenfümer Ohmehtin geplaut war. Her Eingang der Hypothekenzin⸗ sen kang als durchaus beiriechigend angesellen Wertlen, Bei einem Jahreszinsensoll von Mark 12340 680 war Ende 1914 ein Niickstand von Mark 187 604 oder 1,52 v. H. vorlianden. Dieser Pro- eitsatz erscheine um so weniger bedenklich, als che Beiräge, soweit sich das jetzt übersehlen lasse, Sämtlicn einziehbar sind. Die Möglichkeit, daß bei langer Kriegsdauer die Zinsrückstände sbeigen, sei nicht von der Haud zu weisen. Ebensdwenig lasse sich über⸗ Kehen, ſrie sicht die Wirischaftlichen Verhälnisse, Asbesondere hiusichthich des Grumdbesitzes ge⸗ Aalen Werden. Aus diesem Grunde werde eiue Ainsrückclage von M. 250000 vorgeschlagen, dis den Vorträgen auf Ziusen urel Provistonstonto Zllzilführen Sei. Eude 1913 bezifferte sich der Bestand an Deckungshypolheken auf M. 278 557 963. Im Laufe des Jahres 1914 kamen in Zugang Mark 40 239 286(. Vorl. M. 11902 600), dagegen in Abgang M. 11 779 710 fl. V. M. 10 862 383), davon duren Amortisation M. 1 124 508(M. 1123 670). Danach beirug Ende 1014 der Bestand au in das Mypothetentegister eingeirageuen Deckuugshypo- Helken M. 277 017 5400, HHiervon sind Mark 50% in 17 Posten auf Andwärtschaftlichen Grundsfiicke in Rlieinlaud, Hessen-Nassall und Lestlalen erststellig und amortisterbar einge ragen Der ganze übrige Beirag haltet in 4708 Einzel- Posten erststelkig auf bebauten und ertragstähigen Stäcktischen Grundstiicken, abgesehen von 13 erst⸗ 7 Dartenen auf Neubanen im Betrage von * 258 958, deren Fertigsteung in hurzer Zeit n ee a, de bel daen de Dortebens- rr Auszahlung je nach Fortschreiten bezw., Fertig⸗ Stellung der Bauten erfolgt. Hypotheken auf Bau- plätze oder sonstige Grimdstücke ohne dauiernden Ertrag sind darunter nicht enthalten. Amorti- Sationsdarlehen sind M. 117 049 518, ohne Amor- tisation stehen aus M. 159 968 021. Der Pfandbriefumlauf Ende Itrunt Dotpuüg 1914 M. 267 841 000(267 248 400). Davou ent⸗ fielen auf 4proz. Pfandbriesſe M. 239 899 800 (238 650 500) und auf 3½proz. Pfandbrieſe Mark 27 941 200(28 597 900). lu dem Pfandbrielvertrieb habe die Gesellschaft dei ersten größeren Ver- lust seit ihrem Bestehen nit M. 18375 infolge Zu- sammenbruchs eiuer Banklirma erlitten, die ihre Zahbungen infolge des Kriegsausbruchs einstellte. Der Betrag sei abgeschrieben. In der Vermögensrechnung erscheint U.., ein unverändertes Aktienkapital von Martz 20 Mill., wovon M. 3 Mill. noch nicht einberufen sind. An Rückstellungen und vorgetragenen Ge- winnen waren nachi Ausführung der Beschlüsse der letzten ordentlichen Hauptversaumung Mark 7114 692(6 916 082) vorhanden). Fällige, noch micht erhobene Pfandbrieſcoupons betrugen Mark 3072 194(3 063 355). Der FEinlagebestand be⸗ Zifferte sich auf M. 315 883(324 125) und die soustigen la Verbindlichkeiten auf Mart 11556(19 404). Andererseits waren in bar Mark 547 476(680 840), in Wechseln M. 381 909(83 170) uncd in Reichs-, Siaats- und Konummmalanleihen Mark 381 900(2 677 954) vorhanden. Die Bank- guthaben haben sich auf 3 942 186(2138 210) er⸗ höht, die Lombardforderungen sind dagegen auf M. 2651 417(4632 739) zurückgegangen. Die hypothekarischen Darlehnsforderungen betragen M. 280 916 699(283 111 820). Sonstige Debitoren stehen mit M. 59 457(142 779) zu Bucl. Das Bankgebäude in Köm lat sich infolge der Auf⸗ Wendungen für den Neubau auf M. 1 688 922 (1110 440) erhöht. Jeledmarkt, Bank- und VBörsen- Wesen. Vereinsbank in Hamburg. Hamburg, 3. Febr.(WIB. Nichtamtlich.) Aufsichtsrat und Vorstaud der Vereinsbauk in einer gemeinsamen März einzul Snident General- versammlung die Ausschüttung einer Dividenckz von 7% V. II.(i. V. 9 v..) vorzuschlagen. Die Banke hat ihre ſesten Bestände, zum weitaus grö⸗ Beren Teil erstklassige Kapitalsanlagen, nach Maß⸗ gabe der Kurse, welelle Eude Dezember im Pri⸗ vatverkehr ermittelt werden Konnten, augesetzt. Die hierdurch entstehlende Miderbewertung sowie die auf Konsortialbeteiligunngen, Debitoren unck andene Engagements abgescliriebenen Beträge be⸗ laufen sich auf reichlich 1½ Millionen Mark. Amsterdamer Effektenbhörse. Amsterdam, 3. Februar.(W..) Devi⸗ senmarkt. Scheck auf Berlim 33.4553.65 Sftzung, der Mitte (53.70..90), Scheck aus London 11.93 bis 11.98½%(1199. 120%)0, Scheck auf Paris 47.55 bis 47.75(47.75—47.95), Scheck auf Wien). Ennise Elektenbhörse. PAR5, 3. Februar 1915.(Kassa-MHarkt.) 8 2 Französisohe Rente 72.75 73.25 Charteroodd. Spanler äussere. 85.50 86.—de Besrs. 249 249 Creillt Rohiller—— Balsfields 35.25 Hord-Sbd-Parlss—Randmines 117 1175 Suez-Kanal. 40.30 40.20 Orödſt yonnalis. 10385 7080 Danama-Kanal 103,5 103,5 Sangue de Faris 865 965 Nord'ESpagne.— 440 Utha Copper 2275,3 274.3 Saragossaa— 34¼ Baku Haphta— 1195 Rio Tintod 147⁰ ᷣ1470 Hartmann Maschin.— 3 Brianßnßn Fbiine— 4J89 Raphignga Ohina oper 1838— Londoner Hülektenbörse. London, 3. Februar. 3. 2. 3. 25 2½ Enpl. Kontols. 68½% 88 issouri Kansas, I1. 10 %½% Japan. v. 1806 90% 90% Unſon Paclfſs i28 121.. Peruulan coom.— Unlt,Stat.Stogl oom.— ., prel.,. 2esidlskomnn. iis Atohlso/rnn 373576 Süibss V• Eyrls dom. 230 2 NHanclel und induszrie. ime meue Mustermesse in Leipzig. In Zusainmenhang nut der dissjährigen Früh⸗ jahrsmesse soll in Leipzig eine neue Mustermesse verahstallet Weldten, Wie ins ngeteilt wWird, beabsiclitit der V Ahaus⸗-Ais- Haber zi Leipzig A Hler s01 Krtikel zu veraustalten, die his: r àus dem Auslande bergzen wWorden Sind, voraussichtlich aber 8 Wohl von der eiu⸗ 80 Inclustrie in gleicher Qualiſät und tellt werden könunen. tele Musterschau soll also eine Vel 1 über alle 1 rsicht bruich „Weil Die 1 eSwähre⸗ an viel Ware sel — 5 estrebimgen in Deutsckland Beigen chwyung der Wertung einheimischer Erzeug⸗ nisse herbeigeführt haben, Wird es erlorderlich, den Wünschen des Publikums nach einbeimisclier Ware Rechnung zu tragen. Es kann sich dabei handeln, 1. um solche Ware, welche bereits von ler einheimischen Industrie h 2 unc nur balls worclen sind, opwolll Sie tatsächlich in Deufscllland fabriziert wurde und mtr im Ausbande mit einem 9 Stenpel verselen wurde und daum als fremde Ware bei uns besser bezahlt wurde. Eudlichi kämen noch in Frage alſe diejenigen Artikel, deren Zroduktion für die einheimische Industrie nicht lohnend schien, wWeil der ein- heinische Markt nicht aumahmefähig gegolten Hat. Wie die Dinge hieute liegen, ist damit zu rech-⸗ nen, daß auch nach Beendigung des Krieges in weiten Kreisen der Käuferschaft der einheimischen Waile der Vorzug gegeben wWird. Daher Würde vs sicht immer lohnen, wenn die Industrie sich immer mehr als bisher der Fabrikation solcher Artikel Zzuwendet. Um den Produzentenkreisen und eventl. auch dem Publikum als Kousumenten die Bekanntschaſt nit solchen Artikeln zu vermitteln, wird auf Ver- anlassung des Verbandes der Meßkaufhaus-Iimtaber 2 ig E. V. gelegentlich der Ostervormesse tellung aller solcher Artikel veranstalſet, die wir als ausländisch keunen. Der genaunte Verbaud ist dieserhab mit den llisten-Verbänden in Fühlung gytreten, er aber gleichzeitig an alle Händler das Er- suchen, sein Vorhaben im nationahm Interesse durch Zusendung van Mustern solcher Waren zu Unterstülzen. Der Verband bithet, ihm die betr. Artikel zunächsd leihweise, erforderlichenfalis auch zum Einkaufspreise käuflich zu überlassen und gibt sich der Erwartung hin, daß auch alle Kreise des Handels Sein der deutschen Volkswirt⸗ schaft dienendes Unternehmen fördern. Zusendungen belebe man zu acdtressieren an den Verband der Meßkaufhaus-Inhaber zu Leip- 2i9 E.., Reichsstraße 4/0, der auch zu allen Weiteren stünften hereiz und für die erkorder⸗ Wahrung cer Interessen der Händler ein⸗ Wüpd. Wesermühlen.-., Hameln. Die Hauptwersammlung genehmigte die Bilau⸗ mit 2143 gegen 322 Stinumen einer Alttionärgrupps. treten Zuvor lialte der Vertreier dieser Gruppe einige Bilanzposten bemängelt und insbesonclere Aus⸗ ſſte darüber verlangt, wie hoch sich die Un⸗ ten für die Lonne vermahlenen Gebreides be- lallen. Der Vorstand lelnte die Beantworfung ab, Weil derartige Augaben die Interessen der Ge- Sellschaft schädigen köunten; es sei deshalb auch bei auderen Münlen nicht übficll, derantige An⸗ gaben öfſen lich zu machen. Die Geueralversamm⸗ lung schloß sich der Ansicht des Vorstaudes an und lehnte auch den darauf gestellten Antrag auf erneute Vertagung ab, beides mit dem obel an⸗ gegebenen Stimmenverhällns, Worauf der Opponie- rendle Aktionär Wieder Protest zu notariellem Protoltellk einlegte. OGesterreichische Kohlentörderuug im Jnhbre 1912. rden in den österreichi. An Steinkohlens schen Revieren im abgelaufenen Jahce 150 731 318 Mergrzeuer gewounen gegen 104 600 720 Meler- zelllner im ſahrs 1913. Die Miaderkorderung Stellie sich auf fast 14 Millionen Meterzenſner oder .7 V. HI. In den einzelnen Nriegsmonaten sdellte Sich die Förderung in Meterzenunra ue folgt: Abnahme gegeſ 1914 1913 1913 Augus 9786181 13745503 3050 412 September 11.422881 13552 01U6b 2129135 Oktober 11355336 14120 885 2774340 November 11000 932 13945 623 2994 60ʃ Dezembeg 11.309 639 18284 240 2105 399 ie Förderung an Braunkohleu erreichte im verflossenen Jahre 237 720001 Meterzentner gegen 272 767 880 Melerzentner un Jahrs 1913( 15 v. Hi.). Seit Kriegsbeginn wurden(in Meter⸗ Zentnern) gefördert: Abnahine gegeu 1013 1013 August 2 22322135 8075 847 September 17272 823 23282 748 960 925 Olctober 17038 070 23 700 7 5702 591 November 17880713 22085030 4104327 Dezember 18 424037 21 443 485 30ʃ8 848 EMn neuer Vlah zur Grhndung einer englischen Anklinfarbenindustrie. Beklauntlichi Hat der durch den Krieg hlervorgg- rulene Ausschluß der deuschen Anilinfarben vom englischen Markt in England, wie aucl in allddern LAncern, die Webwaren-Industrie in große Nöte gebracht, so daß bald nach Ausbruch des Krieges in Englaud der Plan atiftadehte, sich von der„ver⸗ faBlen chutschen Industrie“ unabhängig zu wachen Und eine eigene AnilinſarbenIndtstrie zu grüu⸗ den. Wir liaben schon dem ensten Plan ein berech- ligtes Miglrauen in seinem Erkolg entgegengestellt und nach einiger Zeit ist er dem auch in Eug⸗ land aulfgegeben worden- Danach sollte eine Ani⸗ Himarbenlabrik mit 2 Mill. Piund Sterling Alctien- kapital gegriindet werclen, von deii die 550000„ übernem uie; außerdem sollte dis Regieru cs 5 2 Aprozentige Anſeine Fewährleisten. Nachchem b iunndee! liatte, trat Al cki⸗ hen lisran, de Bes Patentgesetze das Lebensli Scheing der Staat nicht zusagen zu wollen, doch Hat er sich zu weitern Zugestäncdhissen bereitſiu⸗ Nacih dem neuesten Plan, deg nochu iligt, doch sog chaft eine ezeichietem 8 Million Pfund Sterling, gewähr Die Zinseu der Anleihe solben nach füuf Jalllen für diesen Zeittaum zusammen gezahüt werden. Die Gesellschaft ist zur Tilgung der Anleihe nicht verpflichtet, doch darf die Divi- ennde der Gecteilschaft 6 v. H. nicht übersleigen, solange die Anleihe nic Wie man Siellt, hat dl'e Regierung i! igung gegenüber Eitte aIEl¹ müts des Wetlen⸗ Heittt nielit zu haben, Was auchi nicht verwunckenlich ist, wenn man die Gewinnaussichten dieser Versuchsindustrie über⸗ schlägt. Das hat jedenfalls auch die Regierung in Betracht gezogen, da sie die Anleihezinsen der 1 ersten Jahre erst nach fünf jahren verlaugt. Daß ein Erfolg der neuen ludustrie auf langwierigen wissenschaftlichen Untersuchungen beruht und daß es mit der Gründung einer Fabrik allein nicht ge- tan ist, scheint man endlich auch eingeschen zu haben, denu, wie uns berichtet wird, wird die Re- gierung noch tiefer in den Beutel greiſen und jahrlich 100 000 zu Untersuchungen hergeben. Auf einen augeublicklichen Erfolg scheint man in Eugland nach diesen neuen Plänen ganz zu ver- zicliten, wir aber können auf Grund der deutschen, in der Farbenchemie geleisteten Untersuchumgen und Erfolge ruhig abwarten, ob die Bemühungen Englands, dis noch in den Kinderschithen stechen, von Erfolg begleitet sein werden. Warenmärkte. Hamburger Warenmarkt. Hamburg, 3. Februar.(W..) Oele: Zalmöl Lagos 125(123), Harburg Cochin Cocossl 100(160), Harbumg Ceylon Cocosbl! 150(150), Leinöl zollfrei M. 02.—(92), Rüböl M. 14 bis 145(142—145). Tendenz: Sest. Amsterdamer Warenmarkt. AunSTERHODUAM, à. Februar.(Sohlubkurse.) 2 RUdöl, Loke 2 Februar—.— Leinö, fſest Loko—— 5 März 42./ 1 Möärz-Apeh 82.15 Kaffse, ruhig Loko 48.½% 46.1½ Amsterdam, 3. Fobruar. Kaftee.) Santos per Rüärz 28.— 3 per Mai 28.%, per Dez. 25.½ Letzte Mandelsnachrietzten. JBerlin, 4. Febr.(Von uns. Berl. Bureau). Aus Mailand wird gemeldet: Ein ministerielles Dekret dehnt das Ausfuhrverbot auf Ka⸗ likoruium und andere Harze auf Kal- cium, Kaka o, Maschinen, Geräte, Stärke, Essig⸗ säure, und ihre Verbindungen aus. 5 JBerlin, 4. Febr.(Von uns. Berl. Bureal), Aus Wien wird gemeldet: Das am 7. Februar ablaufende Moratorium wurde Vorläufig olne Ablaufbestimmungen um drei Monate verlängert. Berlin, 4. Febr.(Von uns. Berl. Bureau). Aus Hamburg wird gemeldet: Auf Grund der Bekauntmachung vom 26. November ist das ge- samte im Hamburgischen Staatsgebiet befind⸗ liche Vermögen der Sociéeté Anonyme de la Liqueure Béunédiktine unter ZWwangs⸗ verwaltung gestellt worden. JBerlin, 3. Februar.(Von uns. Berl. Büng) ile ist dlie Nach einem lelegramm der„B. Farbenfabrik Garnhart und Scehön⸗ Hertr in Saalfeld, die als Offene Haudelsg ellsecllaft betrieben würde, in Konkurs ge⸗ rafen. WITB. London, 3. Febr.(Nichtanttlich). Einem Bericht des„Daily Telegrapheu“ zuſolge zeigt der Haudelsausweis))%%%%§00 Staaten im Dezember gegen den gleichen Mo⸗- nat des Vorjahres eine Abnahme der Einfuht aus Großbritannien um 135 Millionen Dollar, aus Fraukreich um 11 Millionen, aus Deutschlaud um 10 Millionen, Rußlaud, Italien und Belgien d je 5 Millionen. Die Auskuhr stieg gegen den Vormonat nach Grogbritannien um 20, nach Ttalien um 17, nach Holland um 2 Millionen; im Verglzich anit dem Vorjahre jedoch nachi Deutschlaud unt J1, nach Rußland um 4 Millionen Dollar. nach Deutschland um 4 Millionen Dollar. —.——— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Febr. Pegelstation /om Datum Rhein 30, 81. 1. 2..].] Semsrkungen ſdoingen?) 10.870½7.01144.40 Kbends 6 Ubr Kebl! 243 203.83.97.08 2 09 Nachm. 2 Uhr Maxau 4377 35 85 349.5 3,5 dachm 2 Uür Mannbeim.18 302.85.78.73.80 Rorgens 7 Uhr Bainz 4%.rB. 12 Uhr Kauh„„ 4222 2 2i ſ Vorm. 2 Uhr Köſn 20 5 Hachm. 2 Ühe vom Neckar: Nanppeid.26.13 289 295 289 24 Vorm. 2 Uhr Heillbronn 1 15.06.40.03 1 02 Vorm, 7 Uhr WItterungsbeobachtungen d. meteorol. Stafſon Mangbeim ——5 222 2 S— S3SS ů Datum Zolt 5 35 2 322 5 5— 2 mm 2 3— 3. Feb. Rorgens 7˙0 759.[41.2 SSW490,%7 Hittags 20½ 700 6 82 Abends 80 759.33.5 82 4. Feb. Norgenß 70) 759.5—.0 Stil! Höchste den 3. Feb. 7,0. Tiefste Temperstur vom.—4. Feb. 29. Metterausslcht. f. mebrers Tage. Jeraus Aal erwni ber Venetzzen des Feisht-Meller-Nenztes. 7. Februar: Bedleokt, irübe, Miedersohläge, feuohtkalt. B. Februar; Wenig veründert, ledbhafter Wind. 9. Februar; Bewölkt, tells heiter, frostig, Windig. 10. Fobruar: Starke Wintze, voränderliok, feuont, milte, 17. Fobruar: Jeränderlich, Windig, mllde. 12, Februar: Abwechseind, Windig, miſde 3. Februar: Veränderlloh, lebhafter Wiad, kälter, Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenhaun für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung I..: Erust Müllee; für den Handkelsteil: Dr. Adolf Agthe zür den Iuseratenteil und Geschäftliches Fritz Jos Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruekerei, G. mi. Direktor: Ernet Müller. — Genetal⸗Anzeiger VBadiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt) Donnerstag, den 4. Februar 1915 Damenhamden mit Lestickler Vasst od Stickereigarn Stück& Anfehelnkleider mit Stickerel- gat nietung NMachtlachen aus getrauhtem Köper m. Umlegkiagen Stück Tailtenrock Länge 50 bis 110 cm .25,.18, .28. 85. 1. 75 2„„„„4 Mänchen- G. bi d. kt. Lerk auftsehäbser: Stflck bis 100 om.86, .28, 140 M, 85, KHnieköschen .85,.40,.U0, 75 Neformhems m. 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Febr. 1918, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal dahter, Rathausſtraße 10 Pobr bare Zahlung eine Bährmaſchine öffentlich verſteigern. 98603 Mannheim⸗Neckarau, den 4. Februar 1915. Groß, Gerichtsvollzieher, eeie 60. Schelltische FVoadfiau grüne Heringe Joh. A. Sehmidt g Delikatessen Windeckstr. 9. 98805 Tücht Schneiberin emyf. ſich in u. auß. d. Hauſe, übernimmt au t. Ausbeſſ. Schanzenſtr. 5, 1 Tr. I.(77 Am Montag den 8. Februar d. Js. vormittags 9 Uhr, werden im Großh. Schloßgarten dahier 59 Ster Scheit⸗ und Prügelholz wie Pappeln, Ulmen, ꝛc., ſowie Ahorn, Akazien, 300 Wellen Gleditſchien öffen tklich lvosweiſe verſteigert. Die Verſteigerungsbedingungen werden vor Be⸗ ginn der Verſteigerung hekanut gemacht. Die Zu⸗ ſammenkunft iſt beim Ballhaus int Schtoßgarten Maunheim, den 3. Februar 1915. Großh. 3 Nachlaß verſteigerung. Im Auftrag des Vor⸗ mundes verſteigere ich die zum Nachlaß des Wirts Auguſt Friedrich Beyerle hier gehörigen Fahrniſſe Freitag, 5. Februar d.., nachmittags 2 Uhr in meinem Lokal K 3, 17 öſſentlich gegen bar au den Meiſtbietenden: Bier⸗ und Wetngliſer, Humpen, Bierunterſätze, Porzell. u. Kütchengeſchtrr⸗ ee Weißzeug, 1 Fettpreſſe. 1 Meſſerputz⸗ maſchine,[Waage mit Ge⸗ wicht, 1Regulator, Sptiegel. Bilder, Rohr⸗ und Holz⸗ ſtühle, 1Fahrrad, mehrere Tiſche, Nachttiſche, 1 Waſch⸗ köommode wit Spiegelauf⸗ ſatz, 2 Sofa, 1 Orche lrion (Concertind von Spiegel . Sohn! mit 16 Platten, 1 Vertikov, 3 2tür. nußb. Kleiderſchränke. 1 Kinder⸗ bett, 3 Betten mit Feder⸗ betten, 2 Küchenſchränke, Aſtrichte, 1 Gläſerregal und Sonſtiges. 98583 Theodor Michel, Ortsrichter. Springlebend friſche holl. f dehelfzehe heute eintreffend. Jalk. Harter, Hofl. NA., 22 Telephon 697 und 396g. Schreibtiſch, Diw. n. b. Kredenz, Gaskampen, weiß kack. Zim., Waſchk. Trümo Spieg., Gasof., Warenſchr., Roßhaarmatr. u. A. m. 855 Aufbewaßr.⸗Mag. 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No. 169 bei dem Sturm bei La Bassse am 28. Jan. den Lod fürs Vaterland gestorben ist. Ein treues Andenken ist lhm ge⸗ sichert. Mannkeim, den 3. Februar 1915. Der Vorstand. Nachruf. Im Dienste fũr das Vaterland starb am 1. Februar der Landwehrmann Jae von Kälertal durch einen Unglücksfall in Walfdhof. Wit verlieren und fleißigen b in ihm einen langjährigen, treuen Mitarbeiter und werden ihm ein dauerndes ehrendes Andenken bewahren. Hommelwerke G. m. b. H. Mannheim-Käfertal. CC —5 [ſund f Gut erhaltene, ſchr pere, flache und Sünlen⸗ Sultler maſchinen und ebenſo Nechtsarm⸗Schuhmacher⸗ Doppelmaſchinen Syſtem Adler& Singer zu kaufen geſucht. Anerbieten mit Preisangabe unter E 481 an Haaſenſtein K Vogler.⸗G., Stutt⸗ 9 Beſſerer 50 Wohn⸗ CFFFTEFCTCFCCC Herr ſucht lekte⸗ Schlafzimmer in gutem H uſe, Dampfheizung und klelttriſches Licht. Oſtſtadt bevorzugt. Offerteu unt. 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(120) sind auf den ostpreussischen Verwüstungestätten auf⸗ Görke, Direkter Die Liehtblider 40082 40085 Lühmne Umarbeiten nicht mehr passender Gebisse Pro Zahn nur Mk. 1. Tahnzlehen in den meisten Fällen fast sdimerzios Raür Mk. 1 Zahnpraxis Germania, P4, 15 (Bekaunt für freundleschonende Behandlung.) 2 „2 NMk. 2 pro Zahn. 15 3. Rang Nr. 36 A abzugeben auch für immer. Näheres bei Frau Hibſchenberger 1 6. 5. 42 Eingnartierung wird anugenommen beit guter Verpflegung. 14 Gaſthaus bla er Aff Schwetzingerſtr. 157. Theaterplatz Nebenverdienſt ſuchtBe⸗ amter in Buchführung de⸗ Off.u Nr. 62 an die Exved. Kri gszeit 2 Mk. pro Tag 2Sparſame Hausfrauen nehmen den Schneider ins Haus flicken, änd. a. neues f. Damen⸗Herren⸗Knaben⸗ Schneiderei, modern, fach⸗ männtſch. E. Tilger, Seckenheimerſtr. 42. 5³ Füct Büglerin hat noch einige Tage frei, Roſengartenſtr. 21, 5. St. Schne derin empftehlt ſich in u. außer dem Hauſe bei billiger Be⸗ rechnung. Näh,. 98816 La, 7, 8 Tr. r. 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Groß Naqhſolger F2. 6 Sub., oleut Marll, 4N 1e i Catl Rechtsagenur Carl Pfiſterer J1,7, Sraleſ empfiehlt ſichzur Beſorgung von Rachtsangelegenhelten iusbeſondere Betteibung von Forderungen, Fert von Verträgen und Bittgeſuchen, Auskunft in bei Erbteilungs⸗ und Grundbuchſachen, Beratung de Zuühlungsſchwierigketten und Durchführung gerichtlicher Arraugemeuts und Vergleichen, 38078 mittlung von Grundſtücken und Pypotheken. 4