föbl 15 —4 ee Dernememt: 20 Yfg. enaflich, Bringeriohn 30 Pfg., durch die poß kkl. Pohauffchlag M. 3. 42 pro Nuartal. Eingel⸗Nr. 5 Pfg. Zuferate: Nolonel⸗Seile 80 Pfg. Reklame⸗Geils...20 Hk. Cäglich 2 Aus gaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Aannahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Anzeiger der Stadt Mannheim und Amgebung — Tebegremm-weſhe⸗ „Beneral-Auzeiger Mameln Telephon⸗-Nummers: Direktion und Buchhalmng 19 Buchdruck⸗Abteilung.... 1 Redaktion. N Expeditiom und Derlags⸗ Huchhandlung.. 218 1. 0 lich len Eigenes Redaktionsburean in Berlnn Aumtliches Derkündigungsblatt für den Kmtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaſt⸗ Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Rode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 64. Manmheim, Freitag, 5. Februar 1915. — (Mittagsblatt.) Die Erklärung der engliſchen Gewäſſer als Uriegsgebiet. +4 +* Krieg iſt Krieg Eswird bitterſter Ernſt. England, das den Krieg in der Hauptſache durch ſeine beiden „Kontinentaldegen“ führen laſſen wollte, um dann unter möglichſt geringem eigenen Einſatz hinterher den größten Gewinn einſtreichen zu können, falls dieſe beiden Kontinentaldegen hinveichend ſcharfe Stoßkraft zeigten, England muß zum erſten Male erleben, daß ſeine durch Jahrhunderte bewährte Prapis, die ihm auf die billigſte Weiſe ein Weltreich eingebracht hat, durchkreuzt wird. Nicht nur, daß Frank⸗ keichs und Rußlands Leiſtungen hinter den Erwartungen zurückbleiben— der Krieg von 914%½5 fordert von ihm ſelbſt den Ein⸗ ſatz gewaltiger Kräfte und dringt bis an ſeine Heimatsgewäſſer, an ſeine Küſten, und ſchon in ſeine befeſtigten Küſtenplätze vor, über die die erſten Schreckniſſe der Kriegsnot herein⸗ gebrochen ſind. Deutſche Marineluftſchiffe haben Bomben über engliſche Städte geworfen —England hat es nicht hindern können. Deutſche Unterſeeboote haben an der dem Dean zugewandten Küſte Englands groß⸗ britanniſche Handelsſchiffe verſenkt— Eng⸗ land hat es nicht himdern können, hat ſich viel⸗ mehr hinter neutrale Flaggen verkrochen, wie eänſt ſeine Söldner vor den Burenflinten hinter den Unterröcken gefangener Buren⸗ frauen ſich verkrochen. Der deutſche Admiral⸗ ſtah macht nun auch durch dieſe echt engliſche Rechnung einen dicken Strich. Wir haben noch un geſtrigen Abendblatt den neueſten Erlaß des deutſchen Admiraßſtabes mitteilen können, der mit Wirkung vom 18. Februar an die Ge⸗ wäſſer rings Großbritanniens und Irlands für Kriegsgebiet erklärt. Das iſt die letzte und höchſte Verſchärfung der Blockade. Von dieſem Zeikpunkt an werden alle in dem genau be⸗ zeichneten Gebiet angetroffenen Handelsſchiffe n den Grund gebohrt, ohne daß immer Ge⸗ Währ für Rettung der Mannſchaften und Paſ⸗ Agiere übernommen wird. Auch neutrale Schiffe laufen von dieſem Termin ab äußerſte Gefahr, Neutrale Schiffe— vielmehr folche engliſchen Schiffe, die unter neu⸗ kraler Flagge ſegeln ſollten. Das iſt der eigentliche Sinn und Zweck der Friſtſetzung Und des zweiten Abſatzes des deutſchenErlaſſes, delt Geheimerlaß der britiſchen Admiralität zu dürchkreuzen. Den wirklich Schiffen iſt durch die Setzung einer langencriſt hinreichend Gelegenheit gegeben, ihre für Eng⸗ land beſtimmten Ladungen in den Häfen zu läſchen und ſich zu entfernen; das gilt vor allem für Schiffe, die etwa jetzt von Amerika auf England ſchwinrmen. Die Schiffe, die nach 1 Sägen noch unmter neutraler Flagge in den für Kriegsgebiet erklärten Gewäſſern Aügetroffen werden, können mit Sicherheit für engliſche Schiffe unter neutraler Flagge gelten und werden als ſolche behandelt werden; die übrigen, wirklich neutralen Schiffe ſind hin⸗ zeſchend gewarnt worden, hören ſie nicht, ſo ſie ſich die Folgen ſelbſt zuzuſchreiben. Wer es iſt, wie geſagt, ſo gut wie ſicher, daß nach dent 18. Februar keine ochten neutralen Schiffe mehr die gefährlichen Gewäſſer durch⸗ keutzen werden. Die dann noch ängetroffenen ulcht engliſchen Schiffe ſind doch engliſche chffe. Der Geheimerlaß der britiſchen Ad⸗ Mralität wird in überaus geſchickter und wir⸗ kungsvoller Weiſe durchkreuzt. Wir haben An polles Recht erworben die Engländer hinter dem neutralen Verſteck hervorzuholen und mit men und ihren Schiffen nach Kriegsrecht zu berfahren. Nachden 5 A Ei Rachdem ſo durch einen feinen Gegenzug ein heſentliches Hindernis aus demn Wege geräumt neutralen worden iſt, die wirklich Neutralen zugleich die ältßerſte Rſckſicht erfahren haben, kann die verſchärfte Blockade Englands begin⸗ nen und rückſichts⸗ wie ſchonungslos durchge⸗ führt werden. Wir ſagen: verſchärfte Blockade. Deun um die Ankündigung dieſer handelt es ſich in dem neueſten Erlaß des deutſchen Ad⸗ italſtabes. Der vom J. Februar beſchrümkte die Blockade auf den Kanal und die Nord⸗ und Weſtküſte Frankreichs, es handelte ſich um den beſonderen Fall der Verhinderung engliſcher Truppentransporte. Der neueſte Erlaß dehnt die Blockade auf die Gewäſſer rings Groß⸗ britanniens und Irlands aus. Sie werden als Kriegsgebiet erklärt. Die deutſche Flotte wird den Kvieg in die eigent⸗ lichen Gewäſſer der engliſchen Inſeln tragen. Wie ſie es machen wird, das können wir in Rußhe ihren bewährten und erprobten Führern überlaſſen. Sie werden den Blockadekrieg„mit allen zu Gebote ſtehenden Kriegsmitteln“ durchführen, wie es in dem erſten Erlaß gegen die Kriegsſendungen von England nach Frank⸗ reich hieß— welche Mittel das ſind, wiſſen wir ja alle. Und wenn es dam nicht immnter mehr möglich ſein wird, Beſatzungen und Paſ⸗ ſagiere in Sicherheit zu bringen, ſo wird das England, das in völkerrechtswidriger Weiſe, eigentlich ſich außerhalb des Völkerrechts ſtel⸗ lend, die neutrale Flagge mißbraucht, ſich nicht über Verletzung des Völkerrechts beklagen können. Die wirklich Neutralen aber werden auch in dieſer offenen Ankündigung eine wei⸗ tere Rückſichtnahme erblicken können und dür⸗ fen. In einer rückhaltloſen Weiſe, die wahr⸗ ſcheinlich von der feindlichen Preſſe gegen uns ausgeſchlachtet werden wird, werden die neu⸗ tralen Schiffahrtskreiſe hingewieſen auf un⸗ vermeidbare ernſte Möglichkeiten des Blockade⸗ krieges, die ſich oft beim beſten Willen nicht vermeiden laſſen. Aber es liegt in dieſem frei⸗ mütigen Zugeſtändnis eine weitere aufklärende Warnung an die Neutralen, die dieſe nur dankbar begrüßen können, ſofern ſie bereit ſind zwiſchen Deutſchland und England gerecht ab⸗ zuwägen. Der Blwockadekrieg gegen England wird alſo eröffnet, beſſer die teilweiſe Blockade in eine umfaſſendere, allgemeinere verwandelt werden. Unter dem einzig maßgebenden Geſichtspunkt, daß Deutſchland in einem ihm aufgezwun⸗ genen Kampfum ſein Leben ſteht, an deſſen Ende, wenn wir nicht ſiegen würden, die völlige Verarmung Deutſchlands, die poli⸗ tiſche Zertrümmerung des Reiches ftehen würde. Um dieſes Elend von uns abzuwehren, müſſen wir ſuchen England an ſeiner verwund⸗ barſten Stello, ſeiner abſoluten Abhängigkeit von der Zufuhr der wichtigſten Lebensbedürf⸗ niſſe übers Meer zu kreffen. erſt teilweiſe durchgeführte Blockade hat ju ſchon ganz enipfindlich auf das engliſche Wirt⸗ ſchaftsleben gedrückt, wie unſere Leſer aus den Telegrammen der letzten Tage wiſſen. Heute wird bekannt, daß vom 3. bis 4. Februar die Verſicherungsprämie von 10 Schilling auf J Pfund geſtiegen iſt, während ſie vor dem Kbiege 2,6 Schilling betrug. Erneut wird auf die Höhe der Kohlenpreiſe hingewieſen. Als weitere Wirkung des Erſcheinens der deutſchen Unterſeeboote wird gemeldet, daß die North⸗ weſtern Eiſenbahn⸗Geſellſchaft alle Schiffs⸗ berbindungen zwiſchen Holyhead und den iriſchen Schnelldantpfer verkehren nicht mehr, Die Eith of Dublin Schiffahrts⸗Geſellſchaft, welche nach und bon Liverpool, Belfaſt und Man⸗ cheſter verkehrt, unterbrach aln 3. Februar den Dienſt, Daily Telegraph beklagt die Unan⸗ Schon die nur Häfen, ſowie auch zwiſchon Dublin und Groenore einſtellte. Die nehmlichkeiten, die die Einſtellung einer Reihe von Schiffahrtsverbindungen zwiſchen Eng⸗ land und Irland für Poſt und Paſſagiere im Gefolge habe. Die Geſellſchaften weigern ſich, Rindvieh und Güter für überſeeiſche Trans⸗ porte anzunehmen. Wir wiſſen, daß die Stei⸗ gerung der Lebensmittelpreiſe zu einem ſehr ernſten Ausſtand der Bergarbeiter zu führen droht, der wieder den Kohlenmangel ſteigern müßte. Es iſt auch ſicher kein Zufall, daß ge⸗ rade jetzt von Arthur Ponſonby geführt und wirkungsvoll vertreten, eine ſcharfe politiſche Oppoſition gegen Sir Edward Grey einſetzt. Das alles aber iſt erſt ein Anfang und wir werden natürlich noch eine weitere Verſchär⸗ fung aller dieſer ſchwierjgen wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe Englands erleben, je näher wir an den 18,. Februar herankommen Und vollends erſt nach dieſem Termin. Und je ſtärker in dieſem Blockadekrieg gegen Groß⸗ hritannien die wirtſchaftliche Bedrängnis der Inſelbewohner ſteigen wird, um ſo mehr wird es ſich natürlich anſtrengen, den eiſernen Ring zu durchbrechen. Auf ſcharfe Kämpfe alſo dürfen wir uns gefaßt machen. Aber ebenſo dürfen wir vertrauen, daß die unſtreitige UHeberlegenheit unſerer Kriegsrüſtung zur See auch dieſen ſchwerſten Kampf zu glücklichem Ende führen wird. Daß dieſer Weltkrieg nicht ohne die gründlichſte Abrech⸗ nung mit England, nicht ohne die endgültige Zertrümmerung ſeiner Meereshegemonie en⸗ den darf, darüber haben wir uns erſt vor wenigen Tagen geäußert, darüber herrſcht in ganz Deutſchland nur eine, von Haß und Unbeugſamkeit beflügelte Anſchauung. In den erſten Kriegsmonaten würde vielfach folgender Plan Englands erörtert: Die mäch⸗ tige engliſche Flotte vollzieht die effektive Blockade Deutſchlands. Dann beginnt das Hungern in Deutſchland; der Hungertod geht um. hinter Helgoland verſteckte deutſche Flotte werde in der ſchwerſten Not dann herauskommen müſſen, um die erſticken⸗ den Ketten in verzweifelter Geſsvaltſamkeit zu brechen, den Kampf mit der engliſchen Flotte, koſte es was es wolle, auch unter den un⸗ günſtigſten Bedingungen aufnehmen müſſen — ſie werden dann bald auf dem Meeresgrund angelangt ſein. Mit dieſen Hoffnungen ver⸗ gleiche man die heutige Wirklichkeit, die faſt wie die genaue Umkehrung der kücki⸗ ſchen Mordanſchläge Großbritanniens ſich an⸗ läßt. Und nun wollen wir des Ausganges dieſes ſchwerſten aber notwondigſten Kampfes mit großen Erwartungen, aber mit dem vollen Bewußtſein des ungeheuren Ernſtes, der fabelhaften Schwore dieſer giganttſchen Entſcheidungen harren. Was heraufzieht, ſind mehr als Känſpfe um Sieg oder Nieder⸗ Die lagen, es hebt ein Kampf auf LJeben und Tod zwiſchen zwei der gewaltigſten Mächte des Erdballs an. Eines der unge⸗ heuerſten Dramon der Menſchheitsgeſchichte erleben wir mit erſchütterter Soele, doch nicht nmitr das, wir kämpfen den Kaſmpf init in der ganzen Glut leidenſchaftlichſten [Haſſes gegen eine Macht, die nicht um Be⸗ wahrung von Kulturgütern, nicht um ihro nationale Lebensſicherung Krieg enk⸗ fefſelte, ſondern tatſächlich und in objektiv⸗ ſteir Geſchichtsbetrachtung um materiellen Ge⸗ winn und ſinnloſen Weltmachtshunger das frivolſte Spiel mit dem Weltbrand ſeit Jahren krieß, bis er endlich emporſchlug. Und wir ſagen in dieſer ſchweren Stunde mit einem alten, frommen deutſchen Fürſten: Hilf „„„ den 1a 5 6. (leswohlgelingenlſk; Die Vegründung der Blochade. Denkſchrift der Kaiſerlich deutſchen Regie rung über Gegenmaßnahmen gegen völker⸗ rechtswidrige Maßnahmen Englands zur Un⸗ terbindung des neutralen Seehandels mit Deutſchland. Seit Beginn des gegenwärtigen Krieges führt Großbritannien gegen Deutſchland den Handelskrieg in einer Weiſe, die allen bölkerrechtlichen Grundſätzen Hohn ſpricht. Wohl hat die brittſche Regierung in mehreren Verordnungen die Lon⸗ doner Seekriegsrechtserklärung als für ihre See⸗ ſtreitkräfte maßgebend bezeichnet, in Wirklichkeit aber ſich von dieſer Erklärung in den weſent⸗ lichſten Punkten losgeſagt, obwohl ihre eigenen Bevollmächtigten auf der Londoner Seekriegs⸗ rechts⸗Konferenz deren Beſchlüſſe als geltendes Völkerrecht anerkannten. Die britiſche Regie⸗ rung hat eine Reihe von Gegenſtänden auf die Liſte der Konterbande geſetzt, die nicht oder doch nur ſehr mittelbar für kriegeriſche Zwecke verwendbar ſind, und daher nach der Londoner Erklärung wie nach den allgemein cnerkannten Regeln des Völkerrechts überhaupt nicht als Konterbande bezeichnet werden dürfen Sie hat ferner den Unterſchied zwiſchen abſo⸗ luter und relativer Konterbande tatſäch⸗ lich beſeitigt, indem ſie alle für Deubſch⸗ land beſtimmten Gegenſtände relativer Konterbande ohne Rückſicht auf den Hafen, in welchem ſie ausgeladen werden ſollen, und ohne Rückſicht auf die feindliche oder friedliche Ver⸗ wendung der Beſchlagnahme unterwirft. Sie ſcheut ſich ſogar nicht, die Pariſer Seerechts⸗ deklaration zu verletzen, da ihre Seeſtreitkräfte von neutralen Schiffen deutſches Eigentum, das nicht Konterbande war, weggenömmen haben. Ueber ihre eigenen Verordnungen zur Londoner Erklärung hinaus⸗ gehend, ließ ſie weiter durch ihre Seeſtreitkräfte zühlreiche wpehrfähige Deutſche von neutralen Schiffen wegführen und ſie zu Kriegsgefangenen machen. Endlich hat ſie die ganze Nordſec zum Kriegs⸗ ſchauplatz erklärt und der neutpalen Schiff⸗ fahrt die Durchfahrt durch das offene Meer zwiſchen Schottland und Norwegen, wenn nicht ummöglich gemacht, ſo doch aufs äußerſte er⸗ ſchwert und gefährdet, ſo daß ſie gowiſſermaßen eine Blockade neutraler Küſten und neutraler Häfen gegen alles Völkerrecht einführte. Alſe dieſe Maßnahmen verfolgen offenſichtlich den Zweck, durch die rechtswidrige Lahmlegung des legitimoenneutralen Handels nicht nur die Kriegführung, ſondern auch die Volks⸗ wirtſchaft Deutſchlands zu treffen und letzten Endes auf dem Wege der Aus⸗ hungerung das ganze deutſche Volt der Vernichtung preiszugeben. an, indem ſie offenbar unter dem Druck Eng⸗ lands, die für friedliche Zwecke beſtiunmte Durchfuhr nach Deutſchland auch ihrerſeits durch Ausfuhr⸗ und Durchfuchrverbole verhindern. Vergebens machte die deutſche Re⸗ gierung die neutralen Mächte wufmerlfam, daß ſie ſich die Frage vorlegen müſſe, ob ſie an den vdon ihr bisher ſtreug beobachteten Beſtimmingen der Londoner Erklärung noch länger feſthalten wenn Großbritannien daß von ihm ein⸗ gene Verfahren fortſetzen und bie neu⸗ en Miächte alle diee Neuß ilatverletzun 9* 1 28¹ 141 N len Mächte jeſe Neutralitätsverletzungen 2. Seite. Geueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Aittagblatt) . zu Ungunſten Deutſchlands länger hinnehnten Würden. Großbritannien beruft ſich ſür ſeine völkerrechtszvidrigen Maßnuhmen auf die Lebensintereſſen, die für das britiſche Reich auf dem Spiele ſtehen, und die neutralen Mächle ſcheinen ſich mit theoretiſchen Pro⸗ beſten abzufinden, alſo tatſächlich die Sebensintereſſen von Krieg führenden als hinreichende Eutſchuldigung für jede Art der Kriegführung gelten laſſen. Solche Lebensintereſſen muß nunmehr auſch Deutſchlawd für ſich anruſen; es ſieht ſich daher zu ſeinem Bebauern zu militäriſchen Maß⸗ nahmen gegen England gezwungen, die das engliſche Verfahren vergelten ſollen. Wie Eugland das Gebiet zwiſchen Schwttland und Norwegeſt als Kriegsſchauplatz bezeichnete, ſy bezeichnet Deutſchland die Gewäſſerrings umm Großbritannien und Irland mit Einſchluß des geſamten engliſchen Kauals als Kriegsſchauplatz und wird mit allen zu Gebote ſtehenden Kriegsmittelu der feind⸗ lichen Schiffahr t daſelbſt entgegentreten. Zu dieſem Zwecke wird es vom 18. Februar 1915 jedes feindliche Kauffahrteiſchiff, das ſich auf den Kriegsſchauplatz begibt, zu zer⸗ ſtißbren ſuchen, ohne daß es immer möglich ſein wird, die dabei den Perſonen und Gütern drohenden Gefahren abzuwenden. Die Neu⸗ tralen werden daher gewarnt, ſolchen Schiffen weiterhin Mannſchaften, Paſſagiere und Waren anzuvertrauen. Sodann aber wer⸗ den ſie darauf aufmerkſam gemacht, daß es ſich auch für die eigenen Schiffe dringend empfiehlt, das Einlaufen in dieſes Gebiet zu bermeiden. Denn ſwpenn auch die deut⸗ ſchen Seeſtreitkräfte Anweiſung haben, Gewalt⸗ tätigkeiten gegen neutrale Schiffe, ſoweit ſie als ſolche erkennbar, zu unterlaſſen, ſo kann doch angeſichts des von der britiſchen Regierung an⸗ ſeordneten Mißbrauchs neutraler Flaggen und der Zufälligleiten des Krieges icht immer verhütet werden, daß ſnich ſie einem auf feindliche Schiffe berechneten Angriff zum Opfer fallen. Dabei wird aus⸗ drücklich bemerkt, daß die Schiffahrt nördlich um die Shetlandsinſeln, in dem öſtlichen Gebiet der Nordſee und in einem Streifen von mindeſtens 30 Seemeilen Breite entlang der niederländi⸗ ſchen Küſte nicht gefährdet iſt. Die deutſche Regierung kündigt dieſe Maß⸗ nahme ſo rechtzeitig an, daß die feindlichen wie die neutralen Schiffe Zeit behalten, ihre Dispoſitionen wegen des Anlaufens der aut Kriegsſchauplatz liegenden Häfen danach einzurichten. Es darf erwartet werden, daß die Heutralen Mächte die Lebensintereſſen Deütſch⸗ ands nicht weniger als die Englands berück⸗ ſichtigen und beitragen werden, ihre Ange⸗ hörigen und deren Eigentum von dem Hyiegsſchauplatze fernzuhalten. Dies darf umſomehr erwartet werden, als den neutralen Mächten auch daran liegen muß, den gegenwärtigen verheerenden Krieg ſo bald als möglich beendigt zu ſehen. RXaeutralen. JBerlin, 5. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Die knappe Mitteilung der deutſchen Regierung an die Neutralen, die geſtern vom Wolſſſchen Draht durch das Land getragen iſt, bedarf vor deutſchen Ohren und Herzen wohl keiner Recht⸗ fertigung. Von ihnen iſt ſie— darin ſagt man wohl nicht zuviel— geradezu als eine frohe Boftſchaft aufgenömmen worden. Aber es zu kehren verg ultd bei ftch Der Kampf des Geiſtes * 85 22— 1. Für die Nunſt. Wilhelm Hauſenſtein ſchreibt in den Weißen Blättern?) für die Kunſt:„Wir ſind überzeugt, daß der Augenblick gekommen iſt, in dem die Logik der Weltpeſchichte begimnt ums hochzuheben.“— „Wir ahnen, daß die Zeit unſerer Klafftk beginnt. VBom dieſen deutſchen Wirklichkeiten ſehen die Freuden die andere Seite. Was für uns poſitiv iſt, das ift für ſie, auch für den Ruhm und die Monuntente ihrer Vergangenheit, notwendig in gewiſſem Maße negatio. Sie haben uns keine ſteigenden Wirklichkeiten entgegenzuſtellen— Ruß⸗ land und Japan etwa ausgenomuten. Sie müſſen konſerpatid fein; als Konſervatibe aber ſind ſie notwendig in allem empfindlich, was geweſene Macht und geweſene Schönheit betrifft. Um ſo krampfhafter halten ſie ſich an ſinnenfällige Sym⸗ bole alter Bebeutung, als dieſe Bedeutung ſelber fragwürdig zu werden begann und wenigſtens in dieſem weltgeſchichtlichen Moment keiner Erneue⸗ riig eutgegenſieht.— Wie ſollten ſie das Ende unvergleichlicher Schön⸗ heiten in alten Städten wie Löwen, Mecheln, Ypern, Furnes und Nieuwport nicht betrauern, wo ſie fühlen, daß ihnen keine neuen Wirklichkeiten aufſteigen, deren naturwüchſige Produktivität eines ) Sie erſcheinen im stweiten Jahrgaug, nach kurzer 5 Verſuch zu helfen, des Un⸗ ſolchem Geſchäft auch da und dort in den neu⸗ tralen Ländern Eingang und Gehör finden wird. Deshalb ſcheint es uns von Nöten, nochz einmal ganz lurz den wahren Sachver⸗ halt zu ſchildern und darzulegen, warum es ſo kum und ſo kommen mußte. 1 eutſchen England hätte das Recht gehabt, die deutſch Küſten zu blockieren. Davon hat es abgeſehen, weil es ſeine Flotte nicht den Zufälli 1. eines Entſcheidungskampfes auszuſetzen wünſcht Dafür hat es ſeinen unrirterlichen Plan, Deutſch⸗ land mit Mann und Maus, mit Frauen und Kindern auszuhungern, auf indirektem Wege durch eine unerhörte Bedrohung der Neutralen zu erreichen ſich bemüht⸗ Wenu die Neutralen ſich nicht verpflichten, keine Güter mehr unch Deutſchland zu liefern, ſollten auch ſie von jeder Zufuhr über Sre abgeſchnitten werden. Zu dieſem Ende rde die ganze Nordſee von England als Kriegsgebiet erklärt und den Neutralen deren Befahren verbolen. Selbſt der nördliche Teil der Nordſec, in den die Wogen des Krieges gar nicht hinüberſchlagen, wurde von den Engländern geſperrt und die Schiffahrt aller Natſonen in den Kanal ge⸗ zlyängt, in dem es von engliſchen und franzö⸗ ſiſchen Minen wimmelte und in eine enge Fahr⸗ rinne längs der engliſchen Oſtkuſte, wo alle weg⸗ weiſenden Lichter gelöſcht waren. Genau die Aleichen Seebeuter Allüren im Mittelmeer, wo alles was Englaud paßte, in Gibraltar den neutralen Schiffen abgenom⸗ 0 1 * men wurde. Mittlerweile häuften ſich in Amerila Getreide, Wolle, Köpfer, Oel⸗ und andere Waren, die der Verſchiffung harrten, aber nicht verſandt werden konnten, weil Eng⸗ land einen rechtmäßigen Handel zwiſchen den Neutralen nicht mehr duldete. Gegen dieſes unerträgliche Joch— das iſt der Sinn der geſtrigen Mitteilung unſerer Regierung— und das wird die Aufgabe des Blockadekrieges ſein, den unſere Flotte in 12 Tagen in den England beſpülenden Gewäſſern aufnehmen wird— bäumen wir uns auf. Wir wollen England in Englands Münze zahlen. Das Werk, das Spaniern, Holländern und Franzoſen in früheren Zeitläuften nicht gelang, das nehmen wir jetzt auf und werden es, ſo Gott will, zu gutem Ende führen. Wir kümpfen für die Freiheit der Meere, die England zu einem Kinderſport gemacht hat. Wohlgemerkt: Für die Freiheit aller. Wir verlangen dabei von den Neutralen keine Hilfe, wir fordern von ihnen nur, daß ſie uns geſtatten, was ſie die ganze Zeit über von den Engländern erdulden mußten, daß ſie für ganz kurze Zeit auch von deutſcher Seite eine Einſchränkung ihrer Bewegungsfreiheit hinneh⸗ men. Es iſt nicht deutſche Schuld, wenn wir, die wir bislang uns ſtreng an die Regeln des Völkerrechts gehalten haben, jetzt auch vorüber⸗ gehend dem rechtmäßigen neutralen Handel einige Unbequemlichkeiten bereiten müſſen. Albion läßt uns leider keine andere Wahl. Aeußerungen der Berliner Preſſe. Berlin, 5. Febr.(Priv.⸗Tel.) Zu der Eröffnung bdes Handelskrieges gegen Eng⸗ land ſchreibt das„Berliner Tage⸗ blatt“: Man muß es der ganzen Welt klar machen, daß Großbritannien, das ſich ſtolz rühmte, für die Sicherheit der Meere einzu⸗ treten, jetzt jedes fremde Intereſſe außer Acht läßt und jedes Recht zu ſeinem Nutzen verletzt. Spanien, Holland und Frank⸗ reich ſind nacheinander in dem Kampfe gegen Großbritanniens Vorherrſchaft erlegen. Das Schwert, das ihrer Hand entfiel, nimmt das deutſche Reich heute auf. Das deutſche Reich iſt ſich bewußt, daß aus ſeinen Maßnahmen den neutralen Mächten nicht unerhebliche Schä⸗ digungen erwachſen, die jedoch geringer ſind, als Tages neue Formen reifen müßbe? Dieſen Zu⸗ ſtannd drücken ſte nun freilich erbarmungswürdig töricht auts: ſie proteſtieren gegen den Krieg, der ihre Denkmale verletzt, und ſind ſo kindlich, eine beſondere Verantwortlichkeit der Deutſchen aufzu⸗ ſtellen, die ſie Barbaren nennen. Sie werden ſo töricht, daß ſie unvereinbare Dinge wie alte Kunſt und gegenwärtigen Krieg zuſammenreimen wollen, und werden ſo ungroß, daß ſie individuelle Schuld feſtſtellen möchten— Barbarismus der Deutſchen. Es iſt gar nicht nötig, dieſe ſpezialiſierende An⸗ klage zu widerlegen. Es iſt gar nicht nötig zu ſagen, daß ſie ſelbſtverſtändlich falſch iſt. Es ge⸗ nügt zu ſagen, daß es grundſätzlich unmöglich iſt, mit ſolchen Anſchuldigungen zu arbeiten, wo der Krieg und ein beiſpielloſer Krieg Ereignis wird. Immerhin wird dabei eines deutlicher: man muß, ſoweit man im Krieg den Gedanken der Kuuſt überhaupt denken kann, kunſtkonſervativ ſein. Auch wir müſſen es ſein. Wir faüſſen es, weil wir für den währenden Krieg keine Form finden können, und weil wir in ihm für kein Gr⸗ lebnis einen neuen Ausdruck erreichen. Wir müſſen es, weil es unmöglich iſt, die Form des Lebens und der Kunſt abzuſehen, die eines Tages aus der Aera des Krieges aufſteigen wird. Wir müſſen es, weil wir heute unmöglich die Orien⸗ tierung der Inſtinkte beſitzen können, die es uns erlauben würde, die kommende Form bewußt zu ſuchen. Denken wir an Kunſt, ſo kann es nur die Kunſt ſein, die uns mit geſtern und vor⸗ geſtern verbindet. Wir follen die Tradition nicht abreißen wollen. Aber von ſelbſt hält ſich das Kunſtgefühl au die vorhandene Form, und unbe⸗ andlung erleiden, die ders [wußt wird es die W Zeitatter des Krf diejenigen, die Großbritannien ihnen ohne Grund auferlegt. he Reich aber handelt im Banne eines notwendigen ihm auf⸗ gezwungenen Kampfes gegen 4 Großmächte. Wenm Staat und Volk um ſein Daſein ringen, hat es die heilige Pflicht, wider den mächtigſten Gegner das Aeußerſte zu wagen. Der Preis es iſt die Freiheit des Meeres. SE F Lokalaunzeiger land macht lediglich von Vergeltung Ge brauch und ſichert ſo nicht nur ſeine eigene Alch ie Zukunft der eUtralen ſondern Staaten gegen die engliſche Gewaltpolit wird geſagt: dem Rechte der 0 In der„Voſſiſchen Zeitkung“ wird ausgeführt; Was Deutſchland tut, das tut es nicht nur zur Verteidigung ſeiner ſelbſt, zur Vergeltung engliſch Unbills, ſondern zur Erlöſung der neut hte von der rechts⸗ verachtenden Willkür tiſchen Roick 7 ralen Mäc des 19 1 1 91 gehorchten, zu vergewaltigen geſucht ihnen auch heute den Daunten auf die Kehle. England ſoll und wird erfahren, daß Deutſch⸗ land nicht demſütig in die Kniee ſinkt, ſondern im Stande und entſchloſſen iſt, ſich zu wehren. Am 18. Februar kann der Fampf bes Unſere Unterſeeboote an der Arbeit. WPB. Amſterdam, Febr. amtlich.)„Nieupe van den Daag“ meldet aus London: In Schiffahrtkreiſen herrſcht Un⸗ ruhe über das Schickſal des Dampfers „Driole“ von der Geuneral Steam⸗ Navigation⸗ Company. Das Schiff fuhr am Freitag von London nach Le Hapre ab, aber ſeit der Abreiſe hörte man nichts mehr von dem Schiff oder ſeiner Mannſchaft. Man glaubt, daß„Oriole“ eines der beiden unbe⸗ kannten Schiffe war, die von einem deutſchen Unterſeeboot torpediert wurden, Die„Oriole“ maß 14 490 Tonnen. Sie war im vorigen Jahre erbaut worden. Fuimen. 5.(Nicht⸗ WB. Amſterdam, 5. Febr.(Nichtamtl.) „Telegraph“ meldet aus Hoel van Holland: Ein heute Nacht eingetroffenes Dampfſchiff be⸗ richiete, daß es 14 Meilen weſtlich des Maas⸗ leuchtſchiffes ein Wrak paſſiert habe, deſſen Maſt aus dem Waſſer ragte. Ein Lotſe ſei aus⸗ gefahren, um eine Unterſuchung anzuſtellen. England erhült aus Kanada Unterſeeboote im Herbſt. WIB. London, 5. Febr.(Nichtamtlich.) Nach einem Vericht der Aſſociated Preß wer⸗ den in Kanada 20 Unterſeeboote für England gebaut, wovon 10 vor dieſem Herbſt abgelie⸗ fert werden ſollen. Eine ernſte Aufferderung an Sir Edward Grey. WIB. London, 4. Febr.(Nichtamtlich.) „Mancheſter Guardian“ berichtet über eine Rede des Abgeord. Arkthur Ponſonby, die er im Lyzeum⸗Klub bei dem Diner des Vereins Demiokratiſcher Kontrolle gehalten hat. Ponſonby führte aus: Viele ſeien der Meinung, Deutſchland müſſe gelehrt werden, internationale Verträge zu halten. Wichtiger aber ſei es, das Volk aufzuklären darüber, welche internationalen Abmachungen über⸗ haupt beſtanden und welche Verpflichtungen ſie enthielten, denn gegenwärtig habe man nur ganz vage Vorſtellungen. Wenn man nicht daß der große Krieg keinem von denen, die ihn körperlich mitmachen, als Ereignis immer fichtbar wird, wo ſehr er ſinnliches Ereignis iſt. Die Maler ſagen, man könme ihn nicht darſtellen, denn das moderne Schlachtfeld ſei ein Vakuum. Die Mechanik des Krieges von heute iſt unheimlich unindividuell. Sie iſt unheimlich annonym, ja apokryph. Es iſt heute nicht wie in den Kriegen des Bavock, wo die Schlacht finnenfätllig war und wo ſich individuelle Tapferkeit an jedem einzelnen Falle ſichtbar als ausladendes Barock herriſcher Gebärden dem Geſicht des Künſtlers aufdrängte. Könnte man heute auch nur eine Parallele zu den napoleoniſchen Reitern Gercaults malen? Mate⸗ riell wäre es möglich, aber nicht geiſtig. Das Schema des Kampfbildes der Romantik und des Barock— etwa des Barock des Rubens— iſt heute geiſtig nicht mehr wahr. Sicherlich: Die Kunſt iſt heute in der Verban⸗ nung. Sie wäre lächerlich, wenn ſie ſich darüber beklagen wollte. Sic wäre aber erbärmlich, wenn ſie ſich aufgäbe.“— 2. Internationalismus. Leopold von Wieſe ſpricht in einem Aufſatz über Internationalismus.«) Er ſagt darin: „Außerhalb des Bereichs der geſchäftlichen Not⸗ wendigkeiten wird wohl zunächſt nur eine Zunahme der Abſchließung der mitteleuropäiſchen Völker mach rechts und links die Folge des Krieges ſein. Deutſchland kann ſie beſſer ertragen als Frank⸗ ) In ſeinen„Politiſchen Briefen über den Welt⸗ Krieges ihm aufprägt.— 1 krieg“, die klug von den wichtigſten politiſchen und In. England hat alle Staaten, die ihm nicht blind und drückt]!? Man muß mitunter auch darüber nachdenken, reich, Rußland, Belgien und Einſätzen tue. 8 Freitag, den 5. Februgr 1915 euzer Neue Taten seutſcher Nre im Atlantiſchen Ozean. 55 wiſſe, was die Bündniſſe und Verkeage ſſ⸗ Abmachungen enthielten, ſo ſei os vom Volte 142 viel verlangt, ſein Leben dafür zu opfern. da Der Redner bemerkte in ſeinen weiteren Aus a. führungen, daß das Parlament g o mals in ſolcher Unkenntnis ſber die 2 auswärtige Politik gelaſſen oe e ſei, wie in der letzten Zeit. e Denkokraleg nie von Sir Edn Hrey verlangt 6 d je Karten offen auf den Tiſch lege, i W Verhandlungen über die Stre fragen noch fortgingen; 12 5 0 ber wolle ſe man wiſſen, we lche 8 Spiel Grey ſpiele, weil er dies mit ſdeah; hoheg (Ierlin, 5. Febr.(Von unſ Berf ee 1 Kopenhagen wird Pariz 0 wird gemeldet: Der„Temps“ veröffentg 0 eine Liſte von 12 franzöſiſchen ug ee engliſchen Handelsſchiffen einom Geſamttonnengehalt von etwa 68 00 m Tonnen, von denen jede Nachricht fehlt Mig 3 nimmt daher an, daß ſie verloren ſind. die 56 meiſten dieſer Schiffe waren auf dei Weg nach Süidamerika. In Schiffahrtskre, 8 ſen glaubt man, daß ihr Verſchwinden guf ci neuerliches Auftreten deutſchet N KHreuzer im Atlantiſchen Ozeg 8 beſonders des Hilfskreuzers Keoßg prinz Wilhelm“, zurückzuführen ſei daz Verſchwinden der Schiffe hat in Seeverſiche rungskreiſen Unruhe hervorgerufen und die Verſicherungsprämſien beſonders zu Rückverſicherungen ſind plötzlich be⸗ 2 deutend geſtiegen. 7 Hüben und drüben. Wie es in Deutſchland N0 N ausſieht. 0 WOPB. Bern, 4. Febr.(Nichtamtlich) 0l Der Mitarbeiter des„Bundes“, Stegemann, 5 meldet über ſeine Reiſe durch Deutſchland aus 9 Berlin, daß er bei vollſtändig ruhiger und ah⸗ 6 wägender Beurteilung zu dem Ergebnis 10 komme, daß in allen Schichten der Be⸗ 0 völkerung eine unbedingte Zu verſicht 0 und eine unverminderte, ja geſtei⸗ gerte Opferbereitſchaft herrſcht. Dit 8 Organiſation des Heeres ſomie aller öffent⸗ lichen Angelegenheiten ſei bewundernswert, 90 Sämtliche Verkehrsmittel ſeien wie in Fei, denszeiten im Gebrauch. Die Arbeits! loſigkeit ſei nachweisbar ſogar gepin⸗ 0 ger, als in Friedenszeiten und die ſozialt 11 Fürſorge bis ins kleinſte gere⸗ 5 gelt. Die Brotverſorgung ſei durb 5 die vorbeugenden Mafmahmen, welche das Volf mit bemerkenswerter Einſicht und Diszipin 50 als richtig anerkenne, auf weithinan? geſichert. Der Bericht ſchließt: Während N das Heer kämpft, arbeitet das Volk und geſel. tet ſich der Orgauismus immer reicher und ſ zweckmäßiger. Auch dieſer Ordnungs⸗ ind 5 disziplinierte Betätigungsſinn ſcheint mit ein wichtiger Faktor zur Beurteilung der Loge 0 Deutſchlands zu ſein. 5*— Reſignation des„Temps WTB. Paris, 5. Febr. Nichtamtl) Der „Temps“ bewundert die Geſchicklichkekt der Deutſchen in der Herſtellune neuer Verbindungslinien, von denen l beiſpielsweiſe Ver dun im Halbkreiſe 8 iſt wäbrend ein anderer Schienende 22 England, weil 1 vielſeitiger iſt als dieſe. 0 in ſeinem Geiſtesleben(beſonders in der bilden b den Kunſt und Mufik) der Anregungen 8 8 außen.“ Aber in Zutumft wird ats der Wieder 8 geburt des Vaterlandsftrres durch dieſen m auch ein neuer Internatioralismus enen. müſſen, der größer, ſtärker und tiefer iſt als der frühere. Er wird nicht wie dieſer akte der Groß⸗ 15 mannsſucht und Nachäfferei des Emporkömm 5 ſondern der ausgeglichenen Lebensart des gebil 5 deten Menſchen gleich ſein. Er wird iu feſen b und ſtolzen nationalen Selbſtbewußtſein ſein 5 Wurzel haben; aber gerade weil er ſeines eigenen 5 Werkes bewußt iſt, fremde Vorzüge gern auen; 1 kennen. Er wird es bermeiden, Fremdes zu über⸗ 1 ſchätzen oder es gering zu bewerten. Er benn ſich 0 nie ſelbſt verlieren, wird aber aufmerken, ab er 9 etwas lernen und ſich bereichern kamn Ex wird F d dem Ausländer freundlich, aber nicht vertrauens 15 ſelig begegnen.“ 5 7 „Der neue Internationalismus wird in erſer Linie zunächſt einmal ſehen und hören kernen müſſen. Ein ganz neues Shſtem des Kennen; lernens, der Benachrichtigung, der Aufklärum wird zu entwickeln ſein. Es wird iuit w„ ß produktiben Aufgaben der Landesverteidigung g 1 hören, daß man nun endlich den großen Fehler 0 der Vergangenheit gut macht, zu wenig Geld ſr das internationale Nachrichtenpeſen in land hergegeben zu haben Das Wichtigſte aber wird dabei der Geiſt in dem es geſchieht. Wir werden vor allem Deutſche ſein und dann erſt und dadurch Europter.“ wirtſchaftlichen Fragen des Krieges (Duncker u. Humbolt, 1. Schknd tebst!? erſt G 55 if ei cher an, 0 k Das ſiche⸗ dd die bs zl be⸗ N — Freitug, den 5. Februa 1915. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. 3. Seite. Mühiel vorſtoße. Auch in Frankreich, fährt der Artikel fort, zweifelt man nicht mehr daran, daß Dentſchland bis zum äußerſten aushalten und nicht nachgeben wird, ſo lange es nicht in nicht wieder zu machender Weiſe niedergerungen iſt. In angeſehenen Krei⸗ ſen Zrankreichs gibt man ſich auch wegen der Maßnahmen der deutſchen Regierung gegen den Getreide⸗ und Brotverbrauch keiner Illuſion hut, ſondern ſieht darin den Beweis für den Willen, den Kampf bis zum äußerſten fortzu⸗ ſetzen. —— „die schlachten im Often. weiteres Vordringen der Ver⸗ bündeten in den Karpathen. WIB. Wien, 4. Febr.(Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: 4. Februar mittags: In Polen und Weſtgalizien keine be⸗ ſonderen Ereigniſſe. Die Kämpfe in den Karpathen dauern itunverminderter Heftigkeit an. Im weſtlichen Frontabſchnitt wur⸗ den feindliche Angriffe abgewieſen. Den im mittleren Waldgebiet vordringenden eigenen Kolonnen gelang es auch geſtern erneut Naum zu gewinnen und einige Hundert Gefangene zu machen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Nach Sibirien verbannt. Berlin, 5. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Als Kopenhagen wird gemeldet: Wegen angeblicher Beleidigung des Zaren iſt der be⸗ kannte ruſſiſche Revolutionär Burzew lebens⸗ länglich nach Sibirien verbannt worden. Bur⸗ zeuß war nach Kriegsausbruch aus Paris nach Rußland gereiſt, um als Kriegsfreiwilliger in das Heer einzutreten. Er wurde aber bei ſeiner Landung in Finnland verhaftet. Burzew hatte ſeiner Zeit den bekannten ruſſiſchen Spitzel Azew entlarvt. Berlin, 5. Febr. über Cetinſe und ſchlugen in das Arſenal, 2 in eine Kaſerne und die dritte fiel auf das Dach eines Privathauſes. In letzter Zeit haben die öſterreichiſch⸗ungari⸗ ſchen Flieger häufiger Aufklärungsflüge über Belgrad übernommen. WITB. Wien, J. Febr.(Nichtamtlich). Aus deim Kriegspreſſequartier wird gemeldet: An⸗ lßzlich der Verleihung des Militärverdienſt⸗ kreuzes erſter Klaſſe mit der Kriegsdekoration an den öſterreichiſchen Landesverteidigungs⸗ Miniſter Frhru. v. Georgi und den üngari⸗ ſchen Landesverteidigungsminiſter Freiherrn b. Hazay richtete der Feldmarſchall, Erz⸗ herzog Friedrich, an die Miniſter Glückwunſch⸗ telegramune, in denen er ſagt, die ganze Wehr⸗ macht kenne und würdige die erfolgreiche Tätigkeit der Miniſter, und es ſei ſicher, daß die Allerhöchſte Auszeichnung bei der im Felde ſtehenden tapferen Armee freudigen Wieder⸗ hall erwecken werde. WIB. Zarskoje Sſelo, 4. Februar. MNichtamtlich). Der Zar hat ſich zur Front hegeben. Auf den Schlachtfeldern in Oftpreußzen. Es iſt begreiflich, daß wir, die in den heimat⸗ lichen, vom Krieg unberührten Gegenden dem Ppoßnten Alltag nachgehen können, uns an der Schönheit der umgebenden Natur in friedlicher e Beſchaulichkeit erfreuen können, unter dem pſüßzenden Dach unſeres wohnlichen Häuschens in Gemütlichkeit Kriegsgedanken hingeben kön⸗ ben, daß wir alles, was uns vom Kriegsſchau⸗ llatz in irgendwelcher Form geboten wird, mit Jaereſſe aufnehmen. Das Intereſſe an ſolchen Dingen wird abef leicht zur Senſationsluſt und kir ſollten uns in dieſer ernſten Zeit hüten, meſer irgendwie Raum zu geben. Die Ver⸗ wüſtungen des ruſſiſchen Einfallgebiets in Oſt⸗ reußen, die zerſchoſſenen und niedergebrannten Häuſer und Ortſchaften der heimgeſuchten Oſt⸗ provinzen, all das Elend, das durch die bar⸗ riſche Kriegsführung unſerer öſtlichen Nach⸗ barn über die Bewohner dieſes Teils Deutſch⸗ auds gekommen iſt, iſt nicht dazu angetan, uns mige Stunden die Langeweile zu vertreiben 1 O1. einen Abend auszufüllen. Die Not von 4 Ab eugen ſollte uns eine heilige Not ſein, eine aus der heraus nur die Erkenntuis wachſen Wede fühlen, weis es beißt, deutſch ſein. Die Taten unerer wackeren Oſtpreuzen und die unſerer Helden unter Hindenburg ſind heb Zeugnis dafür. Sie ſollten nur das er⸗ Wade Gefühl erwachſen laſſen, es ihnen gleich 25 zu wollen, wenn die gleiche Not an uns Vexantritt. 925 geſtrige Lichtbildervortrag im Muſeuſaal Auf den Schlachtfeldern von Oſtpreußen“, ver⸗ vom Inſtitut„Urania!“⸗Berliu, war bon bar anzunebmen, weil ar die Kenntuis des allen Feinde verwüſteten Landesteils uns in Von dadez Schönheiten und Reizen vermittelte. größ en 120 vorzüglichen Lichtbildern zeigte der die herrlichſten Landſtriche in bden hwechslung der Natur, Wieſen und 1 Hügelland und weile Ebenen, Seen und dazwiſchen knorrige Wälder und einſame Die Cage in Serbien. Berlin, 5. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rom wird gemeldet: Ein engliſches Sanitätsſchiff iſt nach Saloniki gegan⸗ gen, um den Serben Hilfe zu brin⸗ gen. An Bord dieſes Schiffes befinden ſich zahlreiche engliſche Aerzte, ſowie Damen der Ariſtokratie als Rote⸗Kreuzſchweſtern. Ein anderes Bild entwirft ein engliſcher Schrift⸗ ſteller, der Serbien bereiſte. Er erklärte, die Zahl der Verwundeten betrage mindeſtens 100 000 Mann. Das Elend ſei gren⸗ zenlos. Die Bevölkerung leide an den nötigſten Dingen Mangel und wolle von der endloſen Fortführung des Krieges nichts wiſſen. Der Hampf um Aegypten. WITB. Kairo, 4. Febr.(Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Bureaus. Geſtern hatten die britiſchen Truppen eine Be⸗ gegnung mit dem Feinde bei Ismaila. Der Sandſturm hinderte den Feind amn Vor⸗ rücken. Wir hatten ſechs Verwundete. Berlin, 4. Febr.(Priv.⸗Tel.) „Berl, Tageblatt“ meldet aus Konſtan⸗ tinopel: Nach einer über Athen hier ein⸗ getroffenen Meldung ſoll in Kairo von einem indiſchen Mohammedaner angeblich ein Anſchlag gegen den Ober⸗ kommandierenden von Aegpten, General Maxwell, verübt worden ſein. Der Täter ſoll auf offener Straße mehrere Revolverſchüſſe abgegeben, den General verfehlt, aber den Adjutanten getötet haben. Das China und Japan. Die Ferderungen Japans. WCTB. London, 4. Febr.(Nichtamtl.) Das Reuterſche Bureau meldet aus Peking: Amtlich wird das Schweigen über die For⸗ derungen Japaus bewahrt. Dieſe betreffen die Eiſenbahn von Lungkau nach Weiſhien, induſtrielle Konzeſſionen in der Mandſchurei, der ſüdlichen Mongolei, und in Schantung, Kiangſi, Auhui, Fukien und die Erneucrung der Pacht von Port Arthur ſowie die Erledigung verſchiedener ausſtehender Fra⸗ gen. Die Regierung verhält ſich ruhig und vorſichtig. Das Publikum iſt Eein WIB. Paris, 4. Febr.(Nichtamtlich.) Agence Havas veröffentlicht nachſtehende aus Tokio vom 1. Januar datierten Ausfüh⸗ rungen, welche die endgültige Dar⸗ legungen der Politik Japans be⸗ züglich Tfſingtaus betrachtet werden: Das Ultimatum Japaus verlangte die Uebergabe von Tſingtau vor dem 15. September 1914, und zwar im Intereſſe des fernen Oſtens und um Tſingtau ſchließlich an China zurückzu⸗ geben. Deutſchland mußte ſich genau an den Wortlaut des Ultimatums halten, im anderen Falle mußte Japan ſeine Handlungsfreiheit — Vteé Häuschen. Und ſie ſchließen auch das Weſen ihrer Bewohner in ſich, die mit tieſer Liebe in dieſem vielgeſtaltigen Boden wurzeln. Die an⸗ deren Bilder ſind wohl Dokumenke barbariſcher rufſiſcher Kriegführung, nicht aber Vermittler des Elends und der Not, die dieſe hervor⸗ gerufen hat und die weder Bild noch Wort ver⸗ utitteln kann, wo es das Gefühl nicht tut. Die begleitenden Worte von Herrn Franz Goerke, Direktors obiger Geſellſchaft, verſuchten dieſes Gefühl durch einen begeiſternden Schwung zum Ausdruck zu bringen. Er ſchilderte kurz Oſt⸗ preußen in ſeinem charakteriſtiſchen Weſen und erläuterte die einzelnen Bilder. Wie eine An⸗ klage klangen aber ſeine Worte, als er darauf hinwies, daß dieſes ſchöne Land ſo wenig bereiſt werde. Mußte alſo auch hier erſt dieſe ernſte Zeit kommen, um uns Deutſchland kennen zu lehren, mußten auch hier erſt Verwüſtungen und Trümmer über ein herrfiches Fleckchen un⸗ ſeres Heimatlandes gebracht werden, um ſeine Schönheiten zu erkennen! Das ſollte der Ge⸗ winn des geſtrigen Abends ſein, daß wir in uns und in unſer Vaterland gehen. 0. Aus bem Monnheimer Kunſeleben. Thealernachricht. Am Samstag wird Verdi's„Troubadour“ in folgender Beſetzung gegeben: Leonore Dorythee Manki, Azuceng Jaue Freund, Mauricy lax Lipmaun, Luna Hans Bah⸗ ling. Diri Die Vorſtellung beginnt 7½% Uhr. Wegen Verhinderung des Herrn Everth findet am Montag anitelle S traude“ eine Aufführung von„Nora“ im gleichen Abonnement ſtatt. Anſang 7½ Uhr. In der für Mittwoch den 10. angeſetzten Erſt⸗ aufführung von Pfitzners„Armer Hein vich“ ſind beſchäftigt die Damen Hermine Raäbl, Elſe Tuſchkau und die Herren Hans Bahling, Wilh. Fenten, Walter Günther⸗Braun. Muſikaliſche Leitung: Astur Bodanzky. Spielleitung: Eugen Gebrath. (Mittaablatt) wieder gewininen. England und Japan nah⸗ men Tſingtau mit Waffengewalt ein; Deutſch⸗ land ging alſo des Vorteiles der Bedingungen des Ultimatums, dem es nicht nachgekommen war, verluſtig. Deutſchland hatte den Beſitz von Tſingtau für 99 Jahre kraft des Ver⸗ trages, welchen China vor über 15 Jahren akzeptiert hatte. Die Beſchlagnahme der Be⸗ ſitzung annullierte den gegenſeitigen Vertrag nicht. China hat augenblicklich kein Recht auf Tſingtau, außer dem Rechte auf Wiederbeſitz⸗ nahme nach Erlöſchen des Vertrages. Na⸗ türlich muß Tſingtau ſchließlich an China zu⸗ rückfallen, aber um den Verbündeten gegen⸗ über loyal zu handeln, kann Japan die Be⸗ ſitzung am China nicht zurückgeben, deren Be⸗ ſitz in rechtlicher Beziehung eine ſtrittige Frage bleibt. Könne man zulaſſen, daß Japan das gemietete Territorium an Deutſchland zurück⸗ gebe, welches japaniſche und engliſche Truppen und Schiffe während zweier Monate unter einem Koftenaufwande von mindeſtens fünf Millionen Pfund Sterling blockiert hätten? Japan wird Wort halten und hätte übrigens die Bedingungen des Ultimatums ſchärfſtens beobachtet, wenn Deutſchland ihm die Feſtung Tſingtau friedlich vor dem 15. September übergeben hätte. Die Verträge Japans mit England und Amerika zum Schutze der Inte⸗ grität Chinas werden vdon Japan genau ſo gewiſſenhaft beobachtet werden, wie alle an⸗ deren Verträge, welche Japan untetzeichnet hatte. Bisher konnte keine Macht, welche mit Japan einen Vertrag geſchloſſen hat, Japan vorwerfen, gegen ein gegebenes Ehrenwort verſtoßen und ſeine internationalen Verpflich⸗ tungen nicht gehalten zu haben. —— Zur Vorgeſchichte des Krieges WTB. Berlin, 4. Febr.(Amtlich). ruſſiſche Regierung hat es für gut be⸗ funden, aus dem Telegrammwechſel, der vor Altsbruch des gegenwärtigen Krieges ziwiſchen S. M. dem Kaiſer und dem ruſſiſchen Zaren ſtattgefunden hat, ein Telegramm des letzteren vom 29. Juli zu veröffentlichen, in dem u. a. darauf hingewieſen wird, daß es richtiger wäre, das ſerbiſch⸗öſterreſchiſche Problem dem Haager Schiedsgericht zu über⸗ geben. Es wird der deutſchen Regierung unter⸗ ſtellt, daß ſie dieſes Telegramm abfichtlich nicht veröffentlicht habe, um den Verſuch des Zaren, den Krieg noch unmittelbar vor ſeinem Aus⸗ bruch durch ſeinen Vorſchlag zu beſchwören, mit Stillſchweigen übergehen. Zu di rſtellung iſt zunächſt zu erklären, daß in das deutſche Weißbuch nur die für den Gang der Verhandlungen ausſchlaggebenden Telegramme der beiden Herrſcher aufgenommen wurden. Zu dieſen iſt das vorliegende nicht ge⸗ rechnet worden. Das jetzt nachträglich veröffent⸗ lichte Telegramm vom 29. Juli lautete:„Danke für Dein verſöhnliches und freundliches Tele⸗ gramm, während die ofſizielle Mitteilung, die heute Dein Botſchafter meinem Miniſter ge⸗ macht, in ſehr verſchiedenem Ton gehalten war, und ich bitte Dich, dieſen Unterſchied zu er⸗ klären. Es würde richtiger ſein, das öſter⸗ reichiſch⸗ſerbiſche Problem der Haa⸗ ger Konferenz zu übergeben. Ich vertraue auf Deine Weisheit und Freundſchaft.“— Das Antworttelegramm des Kaiſers iſt im deutſchen Weißbuch, Anlage 23 veröffentlicht. Angeſichts ſeines Wortlautes bedarf es gewiß keiner Er⸗ klärung mehr, weshalb Kaiſer Wilhelm auf den Schiedsgerichtsvorſchlag des Zaren in ſeiner Antwort nicht mehr einge⸗ gangen iſt. Abgeſehen davon, daß der Vor⸗ ſchlag nur beilläufigerwähnt war, hakte er angeſichts der militäriſchen Vorbe⸗ reitungen Rußlands gegen Oeſter⸗ reich⸗Ungarn jede ſachliche Bedeu⸗ tung verloren. Rußland hatte am glei⸗ chen Tage, au dem das Telegramm des Zaren an Seine Majeſtät abging, trotz der wiederhol⸗ ten deutſchen Warnungen die Mobilmach⸗ ung von 13 Armeelorps gegen Oeſter⸗ reich⸗Ungarn erklärt, ohne daß die gleiche Maßregel von Seiten Oeſterreich⸗Un⸗ garns vorhergegangen war. Die tatſfächliche rufſiſche Mobilmachung hatte ſchon am 24. Juli begonnen. Der Schiedsgerichtsvorſchlag eines Staates, der wegen der in Betracht kommenden Streitigkeiten ſeine Truppen mobiliſiert und dadurch mit dem Kriege droht, konnte wirklich als ernſt und ausſichtslos angeſehen werden. Was dem in dem Telegramm des Kaiſers von Rußland erwähnten Schritt des deutſchen Bot⸗ ſchafters in Petersburg, Grafen Pourtales, beim Miniſter des Aeußern Sſaäſonow betrifft, ſo war das die Mitteilung des Botſchafters an den Miniſter, in der er in eruſter Weiſe darauf hinwies, daß ein peiteres Fortſchreiten der ruſſiſchen Mobilmachungsmaßnahmen eine eruſte Gefährdung des europäiſchen Friedens bedeuten würde. Dieſe Mitteilung, die den Charakter einer freundſchaftlichen Warnung trug, war in⸗ Wirklichkeit nichts anderes, als die Wieder holung deſſen, was der Botſchafter ſeit 25. Juli in allen ſeinen Unterredungen, dis er mit dem Miniſter hatte, hervorgeruſen hatte. Graf Pour⸗ tales hatte ſeit dem Tage, an dem die ruſſiſch⸗ Garde aus dem Lager von Krasnoje Sſelo nach Petersburg zurückbeordert wurde, leine Gele⸗ genheit vorübergehen laſſen. Herrn Sſaſonow mit größtem Ernſt auf die Gefahren aller mili⸗ täriſchen Vorbereitungeſt hinzuweiſen. Es handelt ſich alſo bei der Mitteilung, auf die das Telegramm des Zaren Bezug nahm, in keiner Weiſe um eine Kundgebung, die mit dem während der ganzen Verhandlungen von Deutſchland angeſchlagenen verſöhnlichen Ton in Widerſpruch ſtand. Wenn der Zar ſie anders auffaßte, ſo kann die Erklärung hierfü rin gefunden werden, daß der ruſſif Die 255 * Miniſter für mur da⸗ es anſcheinend unterlaſſen hatte, ſeinem baiſer⸗ lichen Herrn von der vorhergegangenen deur. ſchen Warnung vor militäriſchen Rüſtungen Kenntnis zu geben. E Vortragszyhlus„Der Krieg. N. Heidelberg, 3. Jebrnar. Profeſſor Hoops: Die Heidelberger Verbandſtelle in Tournai und die Verpflegung im Kriegsgebiet. Vor einem ſehr zahlreichen Hörerkreis ſprach heute Abend Profeſſor Hoops, der als ſandter des hieſigen Bezirksausſchuſſes vom Roten Kreuz die Verhandlungen mit dem Gro⸗ ßen Hauptquartier pflog zwecks Errichtung der Heidelberger Feldſtation, über die Organtſation der in Tournai eingerichteten Heidel⸗ berger Verband⸗ und Verpfleg⸗ ungsſtellle und verflocht damit eine höchſt reizvolle und lebendige Schilderung der Zu⸗ ſtände im Okkupationsgebiet, wobei er beſonders das deutſche„Barbarentum“ nach perſönlichen Eindrücken überzeugend kennzeichnete. Nach einem Hinweis auf die ſehr alten Be⸗ ziehungen zwiſchen Heidelberg und Tournai aus Tournai ſtammte der Beſttzer des„Ritter“ Charles Belies, der i. J. 1592 dies herrliche Patrizierhaus der Renaiſſancezeit erbaute— dankte der Redner allen denen, die durch opfer⸗ willige Gaben die Errichtung der Heidelberger Feldſtation ermöglichten. Er erwähnte, daß in 14 Tagen, beſonders dank den Bemühungen von Erxzellenz Jagemann, durch nichtöffentliche Sammlung der Betrag von 97 000 Mark ein⸗ ging. Der Redner machte ſodann einige intereſſante Mitteilungen über das Große Hauptquartier. Er bemerkte, daß eine häufige Verlegung des⸗ ſelben, wie ſie 1870/71 geſchah, beim gegenwärti⸗ gen Weltkrieg ausgeſchloſſen ſei. Denn nicht weniger als 6000 Perſonen gehören dem Großen Hauptquartier an, das ſich anfangs in Koblenz, dann in Luxemburg befand und ſeit einigen Monaten in einer kleinen franzöſiſchen Stadt aufgefchlagen iſt. Der Kaiſer wohnt in der hübſchen Villa eines franzöſiſchen Finanz⸗ mannes, der bei Ausbruch des Krieges floh. Die anfangs ſeindſelige, dann ſcheue und ängſt⸗ liche Bevölkerung hat jetzt zu dem deutſchen Militär Zutrauen gefaßt und erbettelt bei den Kaſernen die Reſte der Mahlzeiten. Redner er⸗ zühlte, daß auf ſeine Aeußerung zu den vor den Kaſernen wartenden franzöfiſchen Frauen:„Les soldats ne mangeſt pas les enfants!“ Dieſe lachend erwidert hätten:„On non, is nous dcement du brot.“ Im zweiten Teil ſeiner Ausführungen ſprach der Redner über die Verpflegung im Kriegsgebiet. Mit großem Nachdruck be konte er, daß von gewaltſamen Regquiſitionen im Feindesland feitens der Deutſchen nicht die Rede ſei; im Anfang des Krieges, als die Pro⸗ viantzufuhr aus der Heimat dem ſchnellen Trup⸗ penvormarſch nicht ſchnell genng ſolgen konnte, ließen ſich Unregelmäßigkeiten nicht ganz ver⸗ meiden; ſeit Oktober aber herrſchen ſtreng ge⸗ regelte Verhältniſſe, nur gegen abgeſtempelte Requiſitionsſcheine werden Lebensmittel requi⸗ riert. Belgien iſt nach Zahlung von Kriegs⸗ kontribution ſeit dem 15. Januar von Regui⸗ ſitignen befreit Das Verhältuis der einheimiſchen belgiſchen Bevölterung zu den Beſatzungstruppen, die meiſt in öffentlichen Gebäuden untergebracht ſind— ſo war lange Zeit der Mannheimer Landſturm in Tournai in einem Kinematogra⸗ phentheater einguartiert— iſt jetzt nach den Ein⸗ drücken des Redners durchaus zufriedenſtellend. Die Einwohner des Flamlandes ſind freund⸗ licher als die Wallonen. In Autwerpen und Löwen bahnt ſich ein freundſchaftliches Verhält⸗ nis zwiſchen Bevölkerung und Beſatzung an; in Brüſſel dagegen herrſcht noch eine deutſch⸗ feindliche Unterſtrömung, die ſich ſofort hervor⸗ wagen würde, ſobald die Deutſchen einen Rück⸗ ſchlag erleiden würden. Als ganz beſonders intereſſaut ſchildert der Redner die Verhältniſſe in Lille, wo ſich, 7 Kilometer hinter der Front, das Straßenleben ganz wie im Frieden ab⸗ ſpielt, während in die Vorſtädte die Granaten einſchlagen— ein ſeltſames Gemiſch von Krieg ud Frieden. Zum Schluſſe ſeines Vortrages führte der Redner aus, daß infolge der Ruhe auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz die Heidelberger Station in Tournai nach anufänglich— Tätigkeit jetzt wenig zu tun habe. Es ſei da die Verlegung der Station nach dem Oſten er⸗ wogen. Der Redner von der Front komme, ſchloß mit dem Wort, jeder, der müſſe die feſte Ueber⸗ zeugung gewinnen, daß der Sieg mit Deutſch⸗ lands Heeren ſein wird.(Lebhafter Beifall.) Mannheim. Der Dank der Slieger. Für unſere iſn Felde ſtehenden Flieger ſind auch aus dem Großherzogkum Badeſt viele Lie⸗ besgaben an Geld, Wollſachen, Zigarren, Eß⸗ waren uſſü, eingegangen. 5 Die Juſpektion der Fliegertruppen in Berlin ſpricht allen Gebern herzlichen Dank aus. Nach Mögſichkeit werden die Spenden iſt erſter Linie den in der Fliegertruppe ſtehenden Baden⸗ fern zugule lommen, Berlin⸗Schöneberg. Inſpektion der Fliegertruppen. gezs, Rocthe, Major, * — 2 Sammelt Metall für Kriegs⸗ materialn?gæñ „Dieſe Parole iſt von einer Sammelſtelle in Berxliu ausgegeben und von der hieſigen Zen⸗ trale für Kriegsfürforge aufgenommen worden. 7 bvor Sammlungen und dergl. in dieſen Geſuchen zum Ausdruck gebrachte vater⸗ uählt. Der 3. Punkt 4. Seite. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Aüttagblatt) Freitag, den 5. Februn 191 Jeder gule Deutſche— und es gibt nur ſolche— wolle deshalb in Kiſten und Kaſten, auf dem Speicher und in Kellern ausgraben, was er an Metallreſten: Kupfe„ Meſſing, Blei, Aluminium, Staniol a ber kein E ſen— vorfindet; es möge unentgeltlich ab⸗ geliefert werden beim Liebes gaben⸗ Komitee Friedrichsſchule U 2(geöff⸗ net von 11—12 Uhr und—6 Uhr, Samstags Rur von 11—12 Uhr). Möge niemaud die ge⸗ ringe Mühe ſcheuen auch das iſt Vaterlands⸗ dienſt! Die kleinſten Gaben werden angenom⸗ men,— viele Wenig machen ein Viel! Nus Stadt und Land. Mannheim, den 5. Februar 1915. 1. eebeeeeeee, Mit N dem 7999½%„%„„„„„„644444 Elſernen Kteuz ansgezeichuet daeeeeseeeeοοοο οοοτοοοe 1999„%%½ 2 11½˙·%çſ 991„%%%½˙[„„64 Zum Feldwebelleutnaut befördert und mit dem (Hernen Kreuz ausgezeichnet, wurde Herr Ge⸗ Lichtsvollgieher Brandt. Herr Brandt iſt Unter bon hier zur Fahne einberufenen Gerichtsboll⸗ gziehern der 6. Feldwebelleutnant und der 3. Rit⸗ terx des eiſernen Kreuzes Georg Kuapp, Mitinhaber der Erſten Mannheimer Oel-Zentrale, für bereb uugende Tapferkeit vor dem Feinde; auch wurde er be⸗ förbert. ** 21. Schwetzingen, 4. Jebr. Für hervor⸗ ragende Tapferkeit vor dem Feinde als Führer einer ſchweren Feldhaubitzenbatterſe wurde Herr Oberleutnant d. Reſ., Ingenieur Weiß hier, mit dem Eiſenen Kreuz 2. Klaſſe ausgezeichnet. Desgleichen erhielt der Sohn des Herrn Geh. Reg.⸗Rat Dr. Aſal hier, Herr Aſſiſtenzarzt Walter Aſal beim 3. Bataillon Juf.⸗Regt. Pr. 170 für hervorragende Tapferkeit vor dem Feinde das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Die Geſuche um Ueberlaſſung von Kriegsbeuten. Dem Kriegsminiſterium ſind ſeit Kriegsaus⸗ bruch zahlreiche Geſuche von Städten, Gemein⸗ den, Muſeen, Vereinen und Privatperſonen um geſchenkweiſe, leihweiſe oder auch käufliche Ueber⸗ laſſung von exbeuteten Geſchützen. Waffen, Uni⸗ ſurmen, Ausrüſtungsſtüchen uſw. zu patripliſchen und wohltätigen Zwecken; zur Ausſchmückung uon Denkmälern und Gebäuden, zur Aulage zugegangen. Die ländiſche Begeiſterung wird auch von der Heeres⸗ vepwallkung freudig mitempfunden. Umfomehr wird bedauert, zur Zeit dieſe Geſuche abſchlägig eiden zu müſſen, weil grundſätzlich erſt nach densſchluß über die gemachle Kriegsbente getroffen werden kann. er ſich täglich ſteigernde ſonſtige Geſchäfts⸗ betrieh der en gen, Stellen des 8 ſteriums macht es dieſen leider unmöglich, in Zukunft eingehende Geſuche im einzelnen in bor⸗ ſtehenden Sinne zu beantworten. Auszeichnung. Herrn gienrat Auton Faſig, Juhaber der Königl. Bayr. Hof⸗enſter⸗ und Türen⸗Fabrik H. Faſig und Sohn, Ludwigshafen g. Rh., wurde wegen ſeiner verdienſtvollen Mitwirkung am Gelingen Königlichen Kommer⸗ der Baltiſchen Ausſtelkung Malmö 1914 ſchyve⸗ diſcherſeits die liehen. 955 Befürderung. Ofſizier⸗Stellvertreter Fritz G50 üng, 1. Landſturm⸗Jnf.⸗Baäkl. Karls⸗ ruhe, gz. 00 b. Stabe 15. Reſerve⸗Korps(Eber⸗ hardt), Bruder des Juweliers Lonis Göhring, Beamter der Dresdner Bank, Mannhefm, wurde zum Feldwebelleutuant befördert. Die nationalliberalen Vezirksvereine Ober⸗ ſtadt Jund weſtliche Planken hielten am Meitt⸗ moch abend iur Caſe Oper eine gemeinſame Be⸗ zirksverſammlung ab. Der Vorſitzende des Be⸗ zürtsvereins Oberſtadt J, Herr Kaufmann on eröffnete die ſehr gut beſuchte Verſammlung mit herzlichen Begrüßungsworfen, in denen er na⸗ meutlich darauf hinwies, daß in der heutigen Verſammlung naturgemäß das ſonſt ſehr ſtark Lertreteue jugendliche Element ſehle, da es unter den Fahnen ſtehe. Sodann gedachte der Vor⸗ ſitzende der im verfloſſenen Jahre verſtorbenen Parteimitglieder, zu deren ehrenden Andenken ſich die Anweſenden von ihren Sitzen erhoben. Derr Horn erſtattete ſodann Bericht üher die Tätigkeit der beiden Bezirksvereine im abgelau⸗ Königliche Medaille ver⸗ ſenen Jahr. Den nächſten Punkt der Tageésord⸗ Rung bildete die Neuwahl des o des und der Vertrauensmi ſeitherigen Herren, die 9pf 98 ihre 5 in den 31 reine und der Partei geſtellt haben, wur⸗ den unter herzlichen Worten ihre erſprießliche einſtimmig wiederge⸗ . Tagesordnung lautele: „Ausſprache und Verſchiedenes. 9 Stadt⸗ vat Dr. Alt hielt einen ſehr intereſſanten Vor⸗ trag über Japan, wobei er im Beſonderen die politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe die⸗ ſes Landes eingehend in lichtvollen Darlegungen erörterte. Der Vortrag zeigte daß der Redner Land und Leute von Japan ſehr eingehend ſtu⸗ Rert hat. Herr Wendelin Bouguel daukte Herrn Dr. Alt für ſeine lehrreichen Ausführun⸗ gen. An den Vortrag knüpfte ſich eine ſehr leb⸗ haſte Ausſprache, in der namentlich die aus wörtige Politit der deutſchen Reichsregierung einer eingehenden Kritik unterzogen wurde. Ganz beſonders beklagt wurde das geringe Ver⸗ ſtändnis, das manche Reichsbehörden und na⸗ ntentlich auch das Auswärtige Amt der großen Bedeutung der inländiſchen ſowohl altsländiſchen Preſſe entgegengebracht baßen, ein äummis nner. Die in aufopferungsvoller Dienſt der beiden Be⸗ ſich in der jetzigen Kriegszeit der Ausſprache e ſich die Herren Mayer⸗Dinkel, Horn, Bauquet und Stritter. Alle Teilnehmer an der anxegenden Verſammlung waren über ihren Verlauf hoch befriedigt. Vaterlündiſcher Abend. Der Mäunerver⸗ ein der Friedenskirche veranſtaltet am kommen⸗ den Sonntag, den 7. Jebruar, abends punkt 8 Uhr, in den Kaiſerſälen, Seckenheimerſtr. 11 a, einen vaterländiſchen Abend. Der Reinertrag iſt für das Rote Kreuz beſtimmt. Im Mittel⸗ punkt des Abends ſteht ein Vortrag über: „Eindrücke und Erlebniſſe auf dem Schlachtfelde bei Mülhauſen“. Der Redner iſt Herr Pfarrer Godelmann aus Oftersheim, der mit Er⸗ laubnis des Generalkommaudos des 14. Armee⸗ korps die Schlachtfelder bei Mülhauſen und Saarburg beſucht hat. Programme zu 30 Pfg. ſind am Saaleingang erhältlich und gelten als Eintrittskarte. Unſere Gemeindeglieder, ſowie Freunde und Bekannte ſind herzlich eingeladen und erhoffen wir recht zahlreiche Beteiligung, damit wir dem Roten Kreuz einen ſchönen Be⸗ trag überweiſen dürfen. Gäſte willkommen! Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl. Alle Haushaltungen und Firmen, die bis zum 3. Februar, mittags 12 Uhr, kein Anzeigeformular erhalten haben, oder bei denen die Abholung durch die Schutzmannſchaft bis dahin nicht erfolgt iſt, werden aufgefordert, ſpäteſtens bis 6. Februar, mittags 12 Uhr, ihre Anzeige bei der nächſten Polizei⸗ wache oder dem ſtatiſtiſchen Amt(Rathaus Zimmer Nr. 20) zu erſtatten. *Liebesgabentransport an das Reſ.⸗Inf.⸗ Regiment Nr. 111. Am 25. d. Mts. geht wie wir hören durch Vermittlung des Erſatz⸗Batail⸗ lons Ref.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 111 in Konſtanz ein Transport Liebesgaben unter Führung eines Offiziers an das Reſerve. Infanterie⸗Regiment Nr. 111 ins Feld. Erwünſcht ſind insbeſondere folgende Gegenſtände: Wollene Unterjacken, Wolldecken und Wollhandſchuhe(ſonſt keine Wollſachen!; Kerzen, Kerzenlampen, Stiefel⸗ eiſen, Holzſtifte, Stiefelriemen, Stiefelfett, Schttheinlagen; Zigarren, Zigaxetten, Stum⸗ peu, Tabak; Dauerwurſt, Speck; Kognak, Fla⸗ ſchenbier; Tinte und Schreibzeug. Abgabe von Bahngelände für landwirtſchaft⸗ liche Zwecke. Aus Ludwig shafen ſchreibt uns unſer K⸗Korreſpondent: Die Königl. Eiſen⸗ bahndirektion hier erließ ſveben eine ſehr zweck⸗ mäßige Verfügung als Kriegsfürſorge⸗Maß⸗ nahme, deren Beſolgung gewiß Erfolg haben wird. In dem Grlaß wird darauf hingewieſen, daß zahlreiche bahneigene Flächen wegen ihrer geringen Ertragsfähigkeit nicht verpachtet ſind und deshalb brach liegen, bei entſprechender Be⸗ wirtſchaftung laſſe ſich aber doch ein gewiſſer Er⸗ trag erzielen. In der gegenwärtigen Kriegszeit, in der Deutſchland faſt ausſchließlich auf ſeine eigenen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe anuge⸗ wieſen ſt, iſt es von hohem Werke, dieſe Flächen auszunützen. Die Direktion ordnete daher an, daß alle dieſe Flächen, die zur Behauung irgend⸗ wie geeignet ſind, ſofork ummäßige Pveiſe an das minderbemittelte Perſonal, zunächſt für das laufende Jahr zu verpachten. Schließlich beſtimmt die Direktkon, auf das Per⸗ ſonal, das Pachtland beſitzt, einzuwirken, daß es die ihm zugewieſenen Ländereien in dieſem Jahre ganz beſonders für den Frühjahrsgemüſe⸗ bau verwendet, mehr als ſeither, weil der Be⸗ darf an Frühjahrsgemüſen, das bisher meiſtens aus Frankreich kan, int dieſem Frühjahr durch den einheimiſchen Anbau gedeckt werden muß. * Klagen über Weihnachtspakete. Obgleich die Heeresleitung durch Mitteilung vom 21. Dezember in allen Zeitungen bekanntgegeben hat, daß Weihnachtspakete im Oſten bis auf weiteres nicht ausgeliefert werden können, kom⸗ mey wegen dieſer Pakete unausgeſetzt Anfragen an das Kriegsminiſterium. Es ſei daher noch⸗ mals darauf hingewieſen, daß die für einen Teil in Ruſſiſch⸗Polen kämpfenden Truppeu aufge⸗ lieferten Weihnachtspakete nur allmählich zu den Truppen vorgeführt werden konnken und zum Teil erſt jetzt nach und nach zur Aushän⸗ digung gelangen. * Manuheimer Mutterſchutz e. B. Die dies⸗ jährige Generalverſammlung findet am Freitag, den 5. Februar 1915, abends 8½ Uhr, im Hotel National ſtatt. Tagesordnung: J. Tätigkeits⸗ bericht über das Mütterheim, die Sprechſtunden und über die Mitarbeit bei der Zentrale ffür Kriegsfürſorge. 2. Kaſſenbericht. 3. Neuwahl der J1. Vorſitzenden und des Ausſchuſſes. Daran anſchließend Ausſchußſitzung zwecks Neuwahl des engeren Ausſchuſſes(Vorſtandes) gemäߧ 8 unſerer Satzungen. Um zahlreiches Erſcheinen unſerer verehrlichen Mitglieder wird gebeten. Der Vorſtand. Sportliche Rundſchau. Zu der Frage der Wiederaufnahme des Pferde⸗ rennbetriebes im Jahre 1915 hat die Zeitung „Deutſcher Sport“ eine Rundfrage veranſtaltet. Von den eingelaufenen Antworten dürfte vor allem diejenige des Rittmeiſters Fritz von Zo⸗ beltiſtz intereſſieren, der dem Stabe des Kron⸗ prinzen angehört, weil ſie, wie er mitteilt, auch die Anſicht des Kronprinzen wiedergibt. Rittmeiſter von Zobeltitz ſchreibt: Ich bin gegen Abhaltung von Rennen vor Waffenſtillſtand. Ich glaube, der ſelbſt gänzliche Ausfall von Voll⸗ blutprüſungen eines Jahres— ein Fall, der ja hoffentlich nicht noch einmal eintreten wird— würde der Zucht nicht allzuviel ſchaden. Die Vereine hätten durch großen Ausfall von Ein⸗ trittsgeldern, Totaliſalor uſw. bedeutenden Scha⸗ den. Und ſchließlich würde es den Sport nicht vopulär machen, wenn in dieſer ernſten Zeit derartige Veranſtaltungen, die von der großen Maſſe als reines Vergnügen angeſehen werden, abgehalten würden. Abhaltung ausgeſprochener Zuchtrennen halte ich für zweckmäßig. Seine Kaiſerliche Hoheit der Fronprinz iſt genan der⸗ ſelben Anſicht, wie ich Ihnen miftejlen darf. 5 Fritz Zobellſtz. — 2 Aus dem Großherzogtum. W. Heddesheim, 3. Febr. Ann letztver⸗ gangenen Sonntag Nachmittags und Abends — hbielt der katholiſche Geiſtliche aus Neckar⸗ hauſen(b. Ladenburg) hier im Saale des„Deut⸗ ſchen Kaiſer“ einen recht belehrenden Vortrag über den Krieg in Belgien und Frankreich, un⸗ terſtützt durch zahlreiche Lichtbilder aus der Die Veran⸗ terrichtszeit beträgt in der Woche zweimal Stunden. 75*V ſLadenburg, 3. Febr. Durch die Wohk⸗ rätigk veranſtaltung„Die ztwei Weihnachtsabende! wurde ein Reinertrag von 440 Mark erzielt. ieſer Betrag wurde dem Kriegs⸗ fond zugewieſen. Als zweiter Beamter der Allgemeinen Ortskranfenkaſſe wurde unter 55 Bewerbern Kaufmann Hermann Brecht aus Neckarhauſen ernannt. Letzte Meldungen. Die„Daecia“. WITB. London, 4. Febr.(Nichtamtlich.) Die„Dacia“ telegraphierte am Dienstag abend aus Sandy Bay, ſie ſei noch nicht angehalten worden. Ein Proteſt ungariſcher Ar⸗ beiter gegen Wilſen. WIYB. Budapeſt, 4. Febr.(Nichtamtl.) Nach einem Bericht des„Az Eſt“ hat die Liga der Newyorker ungariſchen Arbeiter dene Präſi⸗ denten Wilſon einen Proteſt gegen die Ver⸗ letzung der Neutralität überreicht, die dadurch begangen werde, daß in zahlreichen Fabriken ſür die Länder der Entente Kriegsgusrüſtungs⸗ gegenſtände hergeſtellt werden. Die ungariſchen Arbeiter dieſer Fabriken ſind ſomit gezwungen, ſich gegen Leben und Intereſſen ihrer eigenen Landsleute zu vergehen. Der Proteſt ſchließt mit dem Erſuchen an den Präſidenten, auf eine wahre und ehrliche Einhalktung der Neutralität ſtrenge bedacht zu ſein. Unſere Unterſerboote an der Arbeit. Der Preis auf das erſte vernichtete deutſche Unterſeeboot. * Berlin, 3. Febr.(Priv.⸗Tel.) Nach einer Meldung der„Tägl. Rundſchau“ hat die eng⸗ liſche Schiffahrtszeikung„Siren aud Shipping“ ebenſalls wie das Organ für Schiffahrts⸗In⸗ tereſſenten„Shipping⸗Gazette“ einen Preis von 10000 Mark für die Beſatzung desjenigen : Handelsſchiffes ausgeſetzt, dem es zuerſt geliugt, ein deutſches Unterſeebpot zum Sin⸗ ken zu bringen. Der Preis iſt an die Be⸗ dingung geknüpft, daß es ein Handelsſchiff und kein Hilfstreuzer iſt und daß das Schiff keine von der Regierung geſtellten Geſchütze än Bord hat. Die Rämpfe in Frankreich und Belgien. Berlin, 5. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Baſel wird gemeldet: Dem„Pariſer Journal“ zufolge beziffert ſich der Wert des Eigentums der Deutſchen und Oeſterreicher, welches allein in Paris unter Zwangsverwal⸗ tung geſtellt wurde, auf mehr als 1 Milliarde. Berlin, 5. Jebr.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird gemeldet: Der hollän⸗ diſche General Prins, welcher auf Einladung des deutſchen Generalſtabes ſoeben eine Fahrt an die Weſtfront gemacht hat, erzählt in ſeinem letzten Briefe, die Deutſchen in Belgien hätten bisher 120 bis 130 Brücken und 6 Tun⸗ nels wieder hergeſtellt oder neu gebaut. *Berlin, 5. Febr.(Priv.⸗Tel.) Einer Berner Meldung des„Lokalanzeiger“ zufolge, befindet ſich General Bonncau, der ſeines Amtes enthoben wurde, in Beſancon in Haft. Die Lage in Serbien. Berlin, 5. Febr.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Sofia wird dem Berliner Tageblatt ge⸗ meldet von einer Perſönlichkeit, welche Serbien bereiſt hat: Der Geiſt der Truppen ſei ſeit den letzten Erfolgen gut. Alles hofſe beſtimmt auf den Durchbruch der Ruſſen durch die Karpathen und die Vereinigung der ruſſiſchen mit der ſer⸗ biſchen Armee. Die zuverſichtliche Stimmung würde aber bei der erſten größeren Schlappe ſo⸗ ſort zuſammenfallen. In Lebensmitteln herr he weder bei der Armee noch im Lande ausge⸗ ſprochene Not, da aus Salonitki ununterbtochen große Sendungen einträfen. Artilleriemunition iſt aus Frankreich angekommen, gleichzeitig mit franzöſiſchen Artillerie⸗Inſtrukteuren. In der ſerbiſchen Arnzee ſind insgeſamt ungefähr 18 000 Ruſſen. Der gegenwärtige Geſamtſtand der Armee wird auf ungefähr 220 000 Mann, ein⸗ ſchließlich des Trains veranſchlagt, jedoch leide man entſetzlich Mangel an Sanitätsmaterial. Insbeſondere wüte der Flecktyphus, welcher täg⸗ lich Hunderte von Opfern fordere. Der Kampf um Aegypten. WIB. Rom, 5. Febr.(Nichtamtlich.) Zur Meldung aus Kairo, die vom„Secolo“ verbrei⸗ let wurde, daß ſtarke Senuſſitruppen Sivah nach der Vertreibung der en g⸗ liſchen Beamten beſetzt haben, fügt der „Meſſagero“ hinzu: Die engliſchen Pyf zeitruppen hätten mit den Senufff ge⸗ meinſame Sache gemacht, ebenſo die Kiſten, wachen. Die britiſche Behörde beſtätigte biehg den Vorfall offiziell nicht. Spanien. WITB. Madrid, 4. Febr.(Nichtamtl) Mel⸗ dung der Agence Havas. Die Kammer ha ge⸗ ſtern den Geſetzesantrag betr. die Errichtung dag Flottenſtützpvunkten angenommen.— Im Sengt beantwortete der Miniſterpräſident Dato z der geſtrigen Sitzung eine Interepellation dez früheren Miniſters Reverter. Er erklärte, d⸗ Regierung wahre ſtrenge Neutralilz Sie unterhalte herzliche Beziehungen zu glleg Kriegführenden. Um eine Arbeitskriſis zu per⸗ hindern, welche durch die Rückkehr von 400 00 ſpaniſchen Familien aus dem Auslande vern⸗ ſacht werden könnte, habe die Regierung be⸗ ſchloſſen, zahlreiche öffentliche Arbeiten ausführeg zu laſſen. Trotz der Beſtimmungen über die Kriegskonterbande habe die ſpaniſche Regierung eine große Anzahl von Erzeugniſſen aus Eng⸗ land, Frankreich und Italien einführen ſaſſen können. Dato ſchloß: In den ſchwierigeg Augenblicken, welche Spanien durchmacht, rechne ich auf die Mitarbeit aller Volksvertreter. Ur⸗ ſere Einigkeit wird unſere Stärke ſein. * Aus der Sozialdemokratie JBerlin, 5. Februar.(Von unſ. Berl. But Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat ſich wie der„Vorwärts“ mitteilt, geſtern eingehend it“ der Frage des Friedens heſchäftig zerdem hat ſie ſich mit einer Anzahl wichkige alpolitiſcher Unterredungen befaßt. In glleß cagen wurde eine Uebereinſtimmung erzielt, Iy d en Frakt and wurde an Stelſe des aus geſchiedenen Herrn Ledebour, Herr Hoch⸗Hangg gewählt. Als GEtatsredner wurden Haaſe ſiß Scheidemann beſtimmt. Im Anſchluß an die geſtern von uns wiedergegebene Erklärung Jfeh⸗ knechts faßte die Fraktion folgenden Beſchluß Die Fraktion weiſt die Behauptung, daß die R⸗ willigung der Kriegskredite dem Intereſſe dez tariats, dem Parteiprogramm und dem Be ſchluſſe der internationalen Kongreſſe wider⸗ ſpreche, mit aller Entſchiedenheit zurück. Was dſe Verbreitung irreführender Mitteilungen an das Ausland durch Liebknecht betrifft, ſo wurde meht als genug feſtgeſtellt, um den Beſchluß der Frak tion zu rechtfertigen. Weiter faßt die Fraflion folgenden Beſchluß: Die Fraktion erklärt den bon Ledebour gegen die Geſchäftsführung des Iral⸗ tionsvorſtandes erhobenen Vorwurf der Verſchleh⸗ pungs⸗ und Vertuſchelungspolitik als jeder lal⸗ ſächlichen Grundlage entbehrend und verurteiſt ſein Vorgehen aufs ſchärffte. VvVon der Feldpoſt. WSPB. Berlin, 4. Febr. Nichtamtlich Wie wir hören, wird die Poſtverwaltung mit Ablauf der jetzigen Päckchenwoche(7, Februc die Beförderung von Feldpoſthriefe nach dem Feldheere im Gewicht von 250 bis 500 Gramm nicht einſtellen, ſondern ſolche Sendungen bis auf weiteres dauernd befördern. * EBerlin, 5. Jebr.(Von unſ. Verl. Bur Wie der„Voſſiſchen Zeitung“ aus Rom ge: meldet wird, hat der Militärattache der dorti⸗ gen rumäniſchen Geſandſchaft Hauptmann Michel bei Verſuchen mit neuen Spreng, ſtoffen, auf welche die rumäniſche Regierung eine größere machen wollte, ſein zeben eingebüßt. 185 55 Febr.(Priv.⸗Tel.) Die Deutſche Kolonialgeſellſchaft veröffentlicht der„Nordd. Alg. okeſt gegen diet Kriegs der ganzen Kulturwelt das geſamte europiſche ſtörende, dem Völkerrecht nationalen Verträgen Hohn der Englnäder und Franzoſen in den deulſche Kolonien. WITB. Wi 5. Febr. ee Der des 15. Armeekorps Appel i hente ge⸗ frühere Kommandan Serajewo Edler von ſtorben. De WIB. Paris, 5. Febr.(Nichtamtl. angenommen, Kammer hat geſtern ein Geſetz. durch welches eine“ Auszeichnung en daten, das Kriegskreuz. Mam, Das Kriegskreuz wird und ſchaften verliehen, die ſeit 12— Sriene ſ in dem Tagesbefehl namentlich aufgefüßrt Während der Sitzung warf eine auf der Zuſchauertribüne befand, blätter in den Sitzungsſaal⸗ 115 Frau, die anſcheinend geiſteskrank iſt, wu verhaftet. Beim Verhör machte ſie 15 brochenem franzöſiſch verworrene Angaben 12 behauptete, eine Ruſſin zu ſein. Bis die 8 ſonalien feſtgeſtellt ſind, wurde ſie in Po ewahrſam genommen. 5 WIB. Pretorka, 8, Febe. Sicgange Meldung des Reuterſchen Büros 4 1 ziere und 100 Buren, welche zum Teil zu 5. Streitkräften Maritz' gehörten, haben ſich 115 Fakamas ergeben. 500 Mann haben fich Kemp' ergeben. Sprüde Haul vermeiden aurcn leümele egE Sie mend sogort to die voren m. e es Ihre Haut laſſen kigeg rechne Ur⸗ ie. But. ſich, gehend aftig chlige allen lt. In llls⸗ Hanan e und m die Jieb⸗ chluß: ie Be⸗ des u Be⸗ wider⸗ as die n das mehr Frak⸗ alion n bon Fral⸗ ſchlep⸗ lall⸗ Arteilt flich) 3 mit ruct) fen 250 len, iteres Bur. n ge⸗ dorki⸗ nann reng⸗ rung ſein iſch⸗ Allg. dit Freizag, den 5. Febrwar 1915. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) denkschriſt der Großh. Badischen Stsatsregierung über ihre Wirtsehaffllcehen Maßhnahmen ährend des Krieges. Wie die Reichsleitung seiner Leit dem Reichs- tage eine dlrrch Nachträge ergänzte Denkschrift über ihre Wirtschaftlichen Kriegsmaßnahmen zu. gehen ließ, so wil auch die Großh. Staatsregierung rut der vorhegenden Denkschrift dem Laudtage des Großherzogtums Baden Pechenscliaft geben Aber die von ihr in gleicher Richtung entlaltete Jätigkrit. Selbstverständfich kann eine solche Darstellung ſeineswegs abecichefzend imd erschöpfend sein. Deun eimmal befinden sich die hier in Betracht konmeocden wirtschafffchen Fragen im Flußge. Unc dnm ist die Arbeitstäfigkeit der Staatsver- waltung in umssendem Maße aurch durch solche nit dem Nriegezustande zusammenhängende An. in Anspruch genommen worden, welche mciu, oder wenigstens nicht vorugsweise Wärtschaffficher Natur sind. Pheso seibesfverstanchich taum es sich für ung dur um einen kurzen Auszug aus der umfang⸗ reichen Denkschrift“) handehl. Wie umfassend che Arbeit ſatsächlich ist, geht schon aus den Veberschriften der Hauptabschnitte hervon, die wir nachstehendt attzählen: 1. Beamtenrechtliche Maß- nakmen zus Amaß der Mobilmachung, 2 Maßush-⸗ men zuf den Gebieten der Land- und Forstwirt⸗ schaft, Jagd und Fischerei, 3. Maßnahmen zur Auf⸗ recherhaltung und Förderung dem gewerblichen Hetriebe, 4. Verbehrserleichterungen der Eisen⸗ bahnverwakung, 5. Maßnahmen auf dem Gebiete des Geid- und Neditwesens, 6. Fürsorge für Jeneinden und gemeinntzige Organisationen, 7. Magnahmen sozialer Fürsorge, 8. Volksernährung und Flöchstpreise, 9. Vergeltungsmaßnahmen, 10. Maßnahmen auf dem Gebietie der Rechitspflege. Daß eine so umfassende Lätigkeit überhaupt aüsgeführt werden keonnte, obgleich 11 248 Beamie zum Kriegsdienst eintraten, ist in erster Linie den Arbeitskreuckigkeit der im Dienst ver⸗ iiebenen Beamten usw. zu verdanen. Aus dem reichen Inhalt der Denleschrift seielt Zunäehst die allgemeinen Gesichtspunkie mitgeteilt, de für die Stelungnahne des Ministeriums des Iunern zu den Höchistpreisen maßgebend waren. Soeit es sich darum handele, übeririebenen Zu⸗ Schlägen des Kleinhaudels zu seinen Be⸗ Zügspreisen entgegenzutreten, ließen sich Höchst⸗ preise oime wesentliche Schwierigkeiten ſestsetzen Solche Fesisetzungen seien auch vielfach durch die Großhl. Bezirksänter erlolgt. Soweit es aber Lilt, Höckstpreise ſim Produzenten oder den Großhandel zu bestinumen, ergeben sicht leicht große Schwierigkeiten, wenn die Eestsetzung sich nur auk einen kleinen Teil des Deutschien Reichs ekstreche. Werden die Höchstpreise niedriger be- stinnnt, als der Preisbildung im übrigen Reichsge⸗ biet entspricht, so ist die Gefahr vorhanden, daß ddie belteffenden Gegenstände in dem Gebiete mit dieser Hlöchstpreislestsetzuug aulgekauft und in Gegenden gebracht werden, wo höllere Preise 2u erzielen sind. Bestellt aber schem ein Mangel an diesen(Giegenständen in dem betrelienden Lande, für Welches Höchstpreise ſestgesetzt Werden, die aucl der allgemeinen Wirtschaftslage als 2zu miedrig auzusehen sind, so unterbleibt jede Zufulir dieser Gegenstände von außen, so daß die Bevölke⸗ Tung unter Umständen Not leiden kaun. Werden die Hochstpreise aber zu hoch gegriffen, so wird das Gegenteil von dem erzielt, was das Höchst⸗ Preisgesetz beabsichtigt und eine Preistreiberei ge- Tadezu hervorgerufen. Aus den angeführlen Grün⸗ gen war eine einseitige Festsetzung von Hlöchst⸗ Preisen ſur Baden allein nicht gangbar. Andlererseits wandte das Ministerium des In- nern der Gestaltung der Gelreide, Mehl- und Brotpreise Seine stete Aufmerksamkeit zu. Es ist Weifellos, daß die Mühlen durch die beim Aus⸗ bruch des Krieges Vorgenommene wesentliche Er⸗ höhutig des Mehlpreises einen erheblichen Kons junkturgewinn gemacht haben. Sie verkauften ihre Menlxorräte und das Mehl, welches sie nacli einge- etener Kriegsgefahr aus dem unter nommalen verbaltnissen gekauften Gebreide noch hierstellten, mit einem außergewöllzien holien Nutzen. Dem⸗ Aegenüber ist aber auch in Betracht zu zieeen, daß die Mülien auf einen erlieblichen Teil des Konjunk- turgewiunes später Wieder verzichteten, iudem sie Kelt bereit erkkkirten, 15 v. H. der bei Aus- bruch des Krieges laufenden außer⸗ Irdentliech großen Lieferungsver⸗ pllieptungen Z u den alteu Preisen zu tällen. Auch komnm in Betracht, daß den Münlen inkolge des Krieges große Risiken entstanden sind und daß die Großmüllen beim Be-⸗ Seun des Kreges fü die Ernähtrung der Armee aue der Zwübevöſterung wichtige uatio- —— Slast Denkschrift der Grogherzoglien Badischen Katsregierung über ihre wirtschaftlichen Maß⸗ Aunck e des Krieges. 1015. Karlsruhe, . 8 55 120 8 Braum schen Lex W2 nale Aufg! ben ertüllt haben. Den Getreie. aukäuen, weiche von den Großmühlen seit An⸗ ſatig August 1914 getätigt wurden, entsprachen die Preise, welee gegen Eude dieses Monals von ihnen verlangt worden siud,. Das Miulsteriam des Ihnern glaubte daher damals, ouder Festsetzung von Höchstprei⸗ senabsehen zusollen, zumal auch in aude⸗ ren Staaten Höclistpreise für Meh ſestge⸗ setzt Wwurden und man annehmen konnte, daß nach genügender Heranbringung von inländischem Ge⸗ treide die Preise sinken würden. Das war tat⸗ sächlich auch vorübergehend der Fall. Die Ge- treicte- lnid Mehlpreise hoben sich aber wieder im Lauſe des Monatis September, so daß das Miui⸗ sterjum des Innern in einem Schrei ben yom 29. September 1914 unterein⸗ gehendeg Begründung beim Reichs⸗ amt des Innerusiech dafür aussprach, es nöchten Höchstpreise für Getreide und Mehl unter Führung der Reichsleitimg im gegenseitigen Beuehmen der Bundesregierungen kestgesetzet werden. Bei der Festsetzung der Höchstpreise köunten die Verschiedenhei⸗ ten in der Preisgestaltung, wie sie schon zu Friedenszeiten zwischen dem getreide- reiclen Osten mit seinen billigeren Lebeusverhält- nissen uind niedrigeren Löhnen und dem getreide- ärmeren Westen mit seinen teureren Lebensverhält- nissen umd höheren Löhnen bestanden, nicht unbe⸗ achtet bleiben. Die Höchstpreise wären daher nicht einheitlich für das ganze Reich festzusetzen, son- dern sie müßten nach Zone in der Weise bestinimit werden, daß die niedrigsten Häöclistpreise in den 6stlichen Provinzen bestehen und die Höchstpreise sich inn der Richtung nach Westen etwa ent⸗ sprechend der Mehrfracht erhöhen Diese Gesichtspunkte liegen bekannflich der Bundesratsverordnung vom 28. Oltober 1914 zu Grunde. Seue vieles aber, was unsere Landesre- gierung ſerner angeregt hat, ist leider überhaupt nicht oder doch nur sehr viel später und unvoll- kommener zur Durchiführung gelangt. nicht Hierzu geliört vor allem der Vorschlag von Höchstpreisen für Mühlenerzeugnisse, und zwar nicht bloß für Melil, sondern auch für Futtermehl unck Kleie. Damit— so schrieb sie am 29. Sept. V. J.— die Festsetzung der Höchstpreise auch Wirklich den Konsumenten zugute kommt, mügten die Landeszentralbehörden dafür Sorge tragen, daß für die Bäcker Höclhistpreise unter Beachtung der Mehlpreise und der örtlichen Verhältnisse vorge- schrieben werden. Auch wäre zu prüfen, ob nur noch hestimmte Brotsorten zuzulassen sind, ob nicht die Verfütterung von Brotgetreide und die Verwendung von Getreide zur HHerstellung von Branntwein zu verbieten ist. Manclie Schwierigkeiten wären uns vielleicht er⸗ spart geblieben, wenn diese Auregungen sofort auf ſruchtbaren Boden gelallen wären, Jetzt hat sich die Reichisleiiung mit der Beschlagnahme der Ge- treide- und Mehlvorräte zu einer viel radikaleren Maßregel entschlossen. Alle einsichtigen Kreise, nicht zuletzt die Produktenbörsen haben dieser Maßregel freudig zugestimmt. Wir wissen, daß unsere Volksernährung vollkommen sichergestellt ist, und Wir danken es der nimmermüden Fürsorge unserer Reiclis- und Landesbehörden. Was die letztere betrifſt, so wird die vorliegende Denk⸗ schrift der Großherzoglich badischen Staatsregie- rung ein Rulnnesblatt für sie bleiben Geldmarkt, Bank- und Börsen- wesen. Warenbeleihung seitens der Darleheus- Euassen. Berlin, 4. Febrüar.(WIB. Nichtamtlich.) Die Bestimmungen der Darleuenskassen über die Beleihung von Waren haben durch den neuen Beschluß der Haupterwaltung der Daf⸗ lehenskassen iusoſern eine Aenderung erfahren, als fortan Silberwaren bis zu zwel Drittel ihres Schmekzwertes, nicht der Beschlagnalinte Unterliegende Rupfere, Messing, Blei⸗ und Zinkwaren bis zwei Drittel des Meifall. Wertes, und Wolle souie Rohbaumwolle bis zwei Drüttel vorsichtiger Schätzung des markt⸗ gängigen Wertes zur Beleihung zugelassen sind. Nutionvalbank. Kommandliige-⸗ sellschaft u. Akt. Bremen, 4. Febrüar.(WTB. Nickhtamitlicli) In der gestrigen Sitzung des Aufsichitsrates der Deutschen Natioualbauk, Kommnarditige sellschaft auf Aktien, wurde der Abschluß für 1914, weleller einen Reingewinn von M. 3022 000 (im Vorjahre M. 2994 000) ergibt, vorgelegt. Es Würde beschlessen, den Hlauptrersanmiung die Bildung einen bescuceren Kriegstücklage yon einer Million Man und die Verteilung einer Divi⸗ dende von 5 V. HI.(im Vorjahre 6½ v. kl.) vor⸗ zuschlagen. f̃ Amsilerdamer Effektenbörse. AnsTERDAA, 4. Febr. VBeutsche [Devisenmarkt.) Fariser Effektenbörse. pARIS, 4. Februar 1915.(Kassa-Markt.) 4. 3.. 8. Französische Rente 72.25 7 Ohartered— Spanler äussere. 85.25 85.50[de Beers Oredlt Hobilſler——[Goldfields— Nord-Süd-Parls—Randmines— 117 Suez-Kanal.. 400(48 40.30 Gredit Lyonnais. 1088 1085 Fanama-Kanal 103 108,3 Bangue de Paris 965 985 Hord'Sspagne. 31I Utha Copper— 275,5 Saragossaa 84—[Baeku Naphta 1195 Hle rhtesese 1478 1470Hertmann Masohin.— BfERHRHHDD 295—flatins NFHBHBCo——[China Coper— 185 Malagaia Londoner Effektenbörse. Lonbos, 4. Februar. 35 2½% Engl. Konsols Aisscurt Kansas, 11ſ% 11— %% Japan.. 1905 Unlon Paolfio 12% 123½ Feruvian ooW. Unft.Stat.Steeloom.— o, pref. Prlvatdlskont. 1½ 1½ Atohlson. 8 Slbes 28 22½ Erie oom. 23% 23%/ New⸗Llorker ffektenbörse- MEWVORK, 3. Februar.(Sohſoss-Motlerungen.) 3 55 3. 2. toh.Top. Santa F& Norfolk& West. o. 102½ 102½ 4 Bonds. 84½% 94½ Rorthern Paolflo o. 103%/ 104½ Balt. Ohlo 4½ 88% 36/% Fennsylvanla doom. 105½ 108— Ches. Ohlo 4½ Bs. 74% 747% Reading dom. 148% 146¾ RHorth. Pab. 3 Bds. 64% 64% Rock Island gom. 1J8 North. Pab. Fr. Llen Southern Paoifſo. 85% 385½ 4 Bonds. 92% 92% South. Ralfw. pref. 39— 57½ South. Paoiſio o 4 Unlon Paolfio o. 119½ 120½ 29 /S 32½% 82¾ Wabash pref. 2½, 25/ Union Pagifſo oonv. Amalgam. Copp. o. 54— 54½% 4 Bonds. 30— 90.— Amerio. Can 90 5 94.4 84 55 do. do. pref. 4˙ ton.ntafe% 84% Amer.Smelt-afiel,o. fef, 82% Balllmore ang onio 70½ 701½ d0. do. pref. 102— 102“ Canada Pabifio 157— 157% Amerloan Teleph. 5 45 Ches.& Ohio o. 33— 44— and felegr. 6o. 29. 20%ö Ohio. Mllw. St. Paul o. 68.— 86½ Betbledem Steeh 3½% 48 Coloraulo u. South. 25— 25.— Sethlshem Steel pr. 193½ 103 67%Central Leather, 341— 34% 9 0 int. nero., Mar. prf. 8½ 5 Erle 8t peH 36— 36½% Nexio. Pefroleum 78˙½ 74½ Great Morth. prer 118— 118. Unftstat. Steeſs o. d05% 401, Unit.Stat. Steels pr. 108% 103/ liligols Cente. oom. 108— 107 5 Loulev. u. Mashy. 116—117/ J am. Car. u. Foundry 4% 45.— Mlssour. Oans. pr. 30¼ 30—Utaß Mlssouri Paclficg, 11½ 17% Internat.Harfester——5 dew Vork Centr. o. 39%½ 89½ Bepub. jron& Stee! 18% 19% do, Ont& west o. 28˙½ 23½ NHandel une industrie. Kriegegetreide-Gesellschatt m. b. MH. Berlin, 4. Februar.(WIB. Nichtamtliich.) Die Verordmuing des Bundesrates vom B. Januar 1015 legte bekanntlich alle im Reiche vor- handenen Getreidevorräte zu Gunsten der Kriegsgetreide Gesellschaft mit Beschlag und vertraute die Versorgung der gesamten Kommunalverbände des Reiches mit Brotgetreide und Mehl zur nächsten Ernte der Kriegsgetreide-Gesellschaft an. Die dadurch gegebene bedeutende Erweiterung der Aufgaben der Gesellschaft veranlaßte den Aufsichtsrat, ein beamtetes Mitglied in die Geschäftsfün⸗ rung zu entsenden, das dem Ressort angehört, bei dem in Sachen der Kriegsgetreidegesellschaft die Fülirlung liegt und dem auch der Vorsitzende des Aulfsiclitsrats, Unſerstaatssekretär Dr. Michae⸗ lis augehört. Mit dem J. Februar 1915 trat daller der Geh. Finanzrat und Vortragende Pat im Finanzministerium, Dr. Meyden Baue, in die Geschäftsfüllrung ein. Warenmärkte. Zur Frage der Mehlliefevung. Berlin, 4. Februar.(W. B. Aumtlich.) In der Produktenbörse soll von einigen Seiten die Ansicht vertreten worden sein, daß Händler und Handelsmühlen berechtigt seien, über die in 8 4, Abs. 4 lit. e der Verordnung des Bun- desrates vom 25. Januar 1915 zugelassene Meuge (d. H. die Hälfte der vom J. Jauuar bis einschließ- lich 15. Jauuar 1015 fauflich gelieferte Meuge) hinaus Mehl zu lieſern, wenn die Lieferung ien Ertüllung älterer Verträge erſolge. Diese Ausicht wird damit begründet, daß eine solche Lieferung keine Vekäuberung im Sinne der angezogenen Be⸗ stimmung sei. Diese Ansicht ist un richtig. Unter Veräußerung im Sinne dieser Bestimmung fällt aueh eine Lieſerung in Erfüllung alter Ver⸗ Die Absicht dieser Vorschrift ist, die tat⸗ sächliche Abgabe von Mehl im Verkehr auf ein Viertel der im Januar in den Verkehr gelangten Menge zu beschränten. Dies würde aber nicht er⸗ reichit, wenn über dieses Viertel hinaus in Erxfül⸗ lung älterer Verträge oder aus einem anderen Grunde Mehl abgegeben Würde. Ein Hläuckler Oder eine andelsmüllle, die dies trotzdem tun, zeigen sieh in der Befolgung der ihnen aulerlegten Pllichiten unzuverlässig und haben, abgesehen von Beslralung mit Gelängnis bis zu einem Jalire oder mit Geldstraſe bis zu 10 000 Mark zu gewärtigen, daß ihr Geschält sofort von der zuständigen Be⸗ rde nach 8 52 geschlossen wird. bis träge. Vorratserbebungen. Berlin, 4. Febrünr,(WTB. Nichtanithch.) Der„Reiclisanzeiger“ Veröffentlicht eine Be⸗ Kanuntmachuug über Vorratserhebun⸗ geu. Dauach ist während der Kriegsdauer den Behiörden jedlerzeit Auskunft über Vorräſe au Ge⸗ genstäden des Kriegsbedaris und solchen zur Herstellung von Kriegsbedarisartikeln, ferner an Gegeuständen des tägliche Bedarfs, besonders ann Nahlrungs- und Futtermitteln, sowie an rohen Jateerzeugnissen und Fleiz: und Feuchtstofſen 2zl geben, Verpklicktet zur Etleilung von Aus Kunft sitd alle Handels-, landwfirtschaitlichen und stände erzeugen, verarbeiten oder mit ihnen han deln, ferner Kommunen, Körperschaften und Ver. bäncle. Bestandsmeldung und Beschlagnabne von Metallen. Berlin, 4. Februar.(WIB. Amich) Von der seitens der Stellvertretenden Generalkomman dos erlassenen Verfügung betreffend Bestand meldung und Beschlagnahme vos Metallen werden diejenigen Vorräte, die bereßts durch scturiftliche Einzelverfügung des betreffen den Generalkommandos beschlagnahnt worden sind, nach 5.5 kit. e der Verfügung nicht de⸗ troffen, da über diese Vorräte Bestandmeldungen ohnehin regelmäßig abgegeben werden müssen D ausdrücklich ausgesprochen worden ist, daß smt. liche Vorräte der eieln aufgezünlten Metalklasten meldepflichtig sind, 5 1, lit. à der Verfügung, niit Ausna hime der in 5§ 5 aufgeführten Bestände, 80 kanm ein Zweifel darüber nict bestehen, daß die Ausnahane des Paragraphen immnetr nur die be. reits beschlagnahmte Metallklasse, bezw. Warengattung, betrifft. Ein Werk, auf dem dtrren schriftfiche Eimelverfügung des General KmmnUdos Z. B. Nupfer bereits beschlagnafunt vorden ist, unterliegt somit der Meldepflicht und Beschlagnahme hinsichtficin solcher Metalſortäte, die bei ihim sonst noch vorhanden sind, ohne bisher beschlagnahmt zu sein. Mannbhelmer Wiehmarkt. Amtiloher Berloht der des städt. Schlacht- und Meh, ofss.) Mannheim, den 4. Februar. ver 50 Kiſo Lebend-Schfachtgesſoh t 1—— MK 54—57 90. Käſbter. 1286 Stück 3. 55 51—54 85.— 90„ 48—51 80— 88 5.—46 75. 00 Schafe 10—— 7 a] Stallmastseh,— Stüek 2.„ 44—7 886 84 „%„ 15 00—00 00.— 0⁰ b) Wefdmastsch. J8 Stüok 1 2. 8 0000 00 00 1.— 25 2. 68 70 a8— 80 Schwelne 673 Stüok 3. 68—69 97.— 89„ 68255 87— BB B. 58—f 87— 88 6 6261 80— 82 Es wurde bezahlt für das Stllok: uruspferse 000 Stek. 0009—0000[Ferkel— Stlex—00 Arbeitspfs.„ 000—0000 zſlegen 17 0 Plerde— St. 2. Schl. 00—000 Zlokſein— 0 Allonkune— Stuok 000—000 Lammer-„ 0000 Zussmmen 792 Stllox Handel mit Kälbern mittelmäßig, mit Sohweinen lobhbaft, Amsterdamer Warenmarkt. AMSTEROUAN, 4. februar,(Soplußkurse 4. 55 RUBG Loke 581% „ Foebruar—.— 55— Leſndl, fest Loko—.— 43. 5 MArz.— 4305 55 März-April—.— 43.% Kaffee, ruhig Loxo 46.½ 45.7½ Amsterdam, 3. Februar.(Kaffee.) Sanios per Märr.— per Maſ 28.%, per Der, 25.¼. Letzte Mandelsnachrichten. Iu der Auf⸗ sichtsratssitzung der Mechanischen Pri⸗ kotweberei Mattes u. Lutz Akt.-Ges. Besigheim(Württbg.) wurde besclllossen, der am 20. Februar stattfindenden Hauptwersanumlung die Auszalllung einer Dixidende von 10.. (i. V. 9 v. II.) vorzuschlagen. WITB. Würzburg, 4. Febr.(Nichtamtlicli). Der Bayerischen Bodenkredit- anstalt in Würzburg beschloß auf Antrag der Di- rektion, der auf den 27. Februar festgesetzten B. Frankfurt à.., 4. Februar. Aufsichtsrat der Hauptversammlung die Verteilung einer Dividende vou 6 Prozent, wie im Vorjahre, vorzuschlagen. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Febr. Pegelstation vomm Datum knel A 4. 8. Bemerkungen guningen“). 07.87 1001 140 1% Abends 5 Uhr Kebh“!“ 203 183 157.09 205 Maohm, 2 Uhr Maxau.85.56 840.65.63 Maohm, 2 Unr Mannbeim.02.65.76.60.88 Rorgens? Uhr Mainz.08.98.83.79.80.-B. 12 Uhr Kaub.25.111.95.93 Vorm. 2 Uhr Kölln 253.18.18.10 Nachm. 2 Uhr vom Neckar: Manheim..43 290.9 294.05 Vorw., 7 Uhr Heifbronn..05.10.0 Vorm. 7 Uhr JWindstill, Helter— 30. eeereee Witterungsbeobachtungen d. meteorol. Staton Mannheim 1 2 12 833„„„„„ Datum Zelt 85 88 28— 33 2 15 3 5 3 mm——— 4. Fob Morgens 7% 758.5—.0 Still Nittags 250 7572 q34*0/2 17 Abends 9˙⁰ 756.8.4 811⁰¹ ., Feb Morgens 7% 757.5—15 Stil Höchste den 4. Feb. 4,5. Tiefste Temperatur vom.—5. Feb.—1, .... ſ Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: kür Lokales, Provipziales und Gerichtszeſtung: I..: Ernst Müller;„„ für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthne; lür den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joes. Druck und Verlag dernr nekerei. G.. b. H. Dr. H. Haas'schen Buchdruekerei, 1. 5 Sohsbk auf Berlin 83.40—53.50.45—33.65 Soheck auf Londos 11.88—411.88 11.83½—1192½½ Scheck auf Faris 47.50—47.70 47.58—47.75 Sobeelk auf Men— 8—— geweiblichen Unternehmungen, die solche Gegen Direitor: Ernst Biiler. 8. Seite. Senerol⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Bekanntmachung. Städtiſcher Mehlverkauf. Diejenigeu Bäcker, welche nachweisbar keinen Mehlvorrat mehr haben, können aus den ſtädtiſchen Mehlvorräten Weſzenbrotmehl(neue Mahlung) er⸗ halten. Der Preis dafür it auf M. 43.— für 100 kg⸗ ſrei Haus feſtgeſetzt. Es wird immer nur ein Sack und nur gegen bar abgegeben. Der Betrag iſt dem Fuhrmann bei der Ablieſerung auszuzahlen. Ve⸗ ſtellungen ſtud nur ſchriftlich an das unterzeichnete Amt zu richten. Stellt ſſch heraus, daß ein Beſteller entgegen ſeiner Anga e Mehlvorräte noch hatte, wird ihm künftig nichts mehr gellefert. Mannheim, 5. Februar 1915. 4227 Städtiſches Hafen⸗ und Induſtrieamt: Dr. Bartſch. 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Wir verlieren in ihm einen selten treuen, stets hilfs- bereiten Mitarbeiter, einen lieben Freund und Berater, dessen liebenswürdiges Wesen und vorbildliche ITreue uns unvergesslich bleiben wird, MANNHEIM-NECRKARAU, 4. Februar 1915. Rheinische Gummi- und Oellusoid-Fabrik. Am 4. Februar entschlief Herr Betriebs-Direktor Carl Keipp Wir verlieren in dem Verstorbenen einen uns Stets wohlwollenden Chef. Sein Andenken bewaliren wir in dankbarer Zu- neigung und Verehrung. Die Beamten und Arbeiter der Kamm-Abteilung der Rheinischen Qummi- u. Celluloid-· Fabrik Todes-Anzeige. Am 2. Februar, nachm. 4 Uhr, verschied sanft unsere gute Mutter und Grossmutter frat bottiab Hoegel zen. tze geb. Lowa im Alter von 80 Jahren. MANNHEIM, 5. Februar 1915. 117 Die frauernden Rinterbliebenen. Die Beerdigung fand in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehen. geeignete Dauerwaren. 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Tätigkeitsbericht(Sprechſtunden, heim, Kriegszentrale). . Kaſſenbericht. 3. Neuwahl der 1. VBorſitzenden und des Ausſchuffes. Daran anſchließend Ausſchußfitzung zwecks Neu⸗ wahl des engeren Ausſchuſſes gemäß 3 8 unſerer Satzungen. Um zahlreiches Erſcheinen unſerer verehrlichen Mitglieder wird gebeten. 98478 addpart.-Aestauran gufemmnbemmmtnpnun Mutter⸗ am Stern fäglleh geöffnet. kixentümer Ad. Boierle Feldpost- Schachteln 88881 alle Größen, sofort greifbat und enorm billig Lee Breicddlenbach Fabriklager Nosengortenstr. 30 Tel. 3134 0 Heilmagnetismus Naturheilverfahren. Hongrar mäß. Nervöſe. u. Magenſtörungen. Kopfweh, Zittexn, Gicht, Abeuma⸗ tismuz. Schlafloſigkeit. Haaransfal, Vergeßlichkeit, andbere veraltete Seiden. 114898 agnetapathisches Leil-institut An, 2 Treppen Einquartierung. Am beſten empfohlen für Einquartterung iſt das Tehe Güſthans zur Arche Noah, P5, 2 Aes wen eiugericht. B 3 nenen Betten. Tel. 1481. 252 Wurstwaren sciken ½ Pfd. 98 Pl Piodsurrtt.. 5d..80 M. 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