2 Wonneenent: 7o pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag M..42 pro Uuartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Juſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile ennn, 5 Stadt wamein und Umgebung Anzeiger Celegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Redaktion.. · Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7869 Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 29 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Eigenes Redaktionsburean in Berlin Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 93. Manunheim. Samstag. 20. Februar 1915. (Abendblatt.) — Franzöliſche Offenſive und deutſcher Angriff. Die Anſtrengungen der Franzoſen bleiben weiter erfolglos. der deutſche Tagesbericht. WeB. SGroßes Hauptquartier, 20. Febr.(Amtlich). Weſtlicher Kriegsſchauplatz. In der Champagne nördlich Per⸗ thes und nördlich Lesmenils griffen die Franzoſen geſtern mit ſehr ſtarken Kräften an. Alle Verſuche des Geg⸗ ners unſere Linien zu durchbrechen, ſcheiterten. An einigen Stellen gelang es ihm, in unſere vorderſten Gräben einzudringen, dort wird noch gekämpft. Im allgemeinen wurde der Gegner unter ſchweren Verluſten zurück⸗ geworfen. Auch nördlich Verdun wurde ein franzöſiſcher Angriff abgeſchlagen. Bei Combres machten die Fran⸗ zoſen nach heftigen Artillerievorbe⸗ keitungen erneute Vorſtöße. Der Kampf iſt noch im Gange. In den Vogeſen nahmen wir die feindliche Hauptſtellung auf den Höhen öſtlich Sulzern in einer Breite von 2 Kilometern, ſowie den Neichs⸗ Atker⸗Kopf weſtlich Münſter im Sturm. Um die Höhe nördlich Mfühlbach wird noch gekämpft. Metzeral und Son⸗ dernach wurden nach Kampf von uns beſetzt. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. In der Gegend nordweſtlich Srodno und nördlich Suchawola iſt keine weſontliche Beränderung eingetreten. Südoſtlich Kolno iſt der Feind in die Vor⸗ de ſtellungen von Lomza zurückge⸗ worfen. Südlich Muszuniec und unord⸗ oſtlich Praszuhs; und Fftlich Nacionz fanden Kampfe von örtlicher Bedeutung ſtatt. Südlich der Weichſel nichts Neues. Oberſte Heeresleitung. die Kriegslage im Weſten. 135 franzöſiſchen Berichte. wiche Paris, 20. Febr. Bericht vom 19. Februar, 3 Bicht, Seit geſtern Abend iſt nichts Wichtiges zu melden. Die Nacht war nuhig. Im Ais netal und im Abſchuitte bon Reims ziemlich heftige Arilleric⸗ 10 855 fe. Gebiete von Perthes blieben e der e 5— Gan iz töricht iſt es von dem Fehlen des Krie Phantaſien. geſchlagenen Minenwerfer. In den Vogeſen warfen wir zwei deutſche Infanterieangriffe in Weißenbach und Bonhamme⸗Gebiet zurück. An allen Stellen behaupteten wir unſere Stellungen, in⸗ dem wir planmäßig nördlich und ſüdlich der Sudel⸗Farm vorrückten. WITB. Paris, 20. Febr.(Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom 19. Februar, 11 Uhr abends: In Belgien wurde ein Angriff auf unſere Schützengräben öſtlich von Ypern ab⸗ gewieſen. Der Feind entfaltete fünf Kom⸗ pagnien in der erſten Linie bei Roclincourt. Nördlich von Arras wurde ein Angriffsverſuch der Deutſchen aufgehalten Das Bombarde⸗ ment von Reims dauert noch an. Im Gebiete der Sudel⸗ Farm und Beau⸗ ſejour unternahm der Feind in der Nacht vom 18. zum 19. Februar Gegenangriffe, Uim zit verſuchen, die Schützengräben, die er an dem Vortage verloren hatte, wieder zu nehmen. Alle Angriffſe wurden abgewieſen. Der Kampf dauert noch an. Heute machten wir neue Fort⸗ ſchritte. In den Argonnen neißlangen einige von den Deutſchen in der Nacht vom 18. zum 19. Zebruar verſuchten Handſtreiche. Wir z zerſtörten ein feindliches Blockhaus und be⸗ ſetzten die Stellung, wo es ſtand. Auf den Maashöhen bei Eparges wurden drei deutſche Gegenangriffe gegen die Schützengräben, die wir am 17. Februar eroberten, durch unſer Artillerie⸗ feuer angehalten. In den Vogeſen zwiſchen Luſſe⸗Weißenbach, im Bonhamme⸗Gebiet wurde der Feind, nachdem es ihm gelang, auf Höhe 607, welche er mit einem Regiment erbeutete, Fuß zu faſſen, heute morgen durch Geg angriſſe vertrieben, welche unſererſeits mit 4% Kompagnien geführt wa Wir be⸗ haupteten uns auf den Höhen trotz heftiger Be⸗ eühungen der Deutſch en. Ein feindlicher An⸗ griff gegen den Sappel nördlich der Sudel⸗ farm würde zurückgeworfen e der Jahresklaſſe 1916. WPB. Lyon, 20. Febr.(Nichtamtlich). Der Nouveliſte meldet aus Paris: Die Jahres⸗ Flaſſe 1916 wird am⸗20. März einberufen. Tauben über Moutbeliard. WTB. Paris, 20. Febr.(Nichtamtlich). Die„Times“ meldet: 2 Tauben überflogen am Donnerstgg Montbeliard und warfen mehrere Bomben ab, welche jedoch nur geringen Scha⸗ n aurichteton. Infolge heftiger Beſchießung niachten die Tauben Kehrt. Vom üöftlichen Kriegsſchauplatz. Bergebliche Beffnung auf den Sall von Przemysl. Berlin, 20. Jebr.(Von u. Berl. Bur.) Rits Wien wird der B. Z. gemeldet: Amtliche kuüfſiſche Vorlautbarungen erwähnen unausge⸗ geſetzte Ausfälle der Beſatzung von Przemysl. „Rußkoje Slowo“ ſchreibt:„Sehnſüchtig er⸗ wartet man bei uns den Fall von Przemysl. 98 materials in der Feſtung zu redon. In eine: erſtklaſſigen Feſtung, wie die von Przemysl unleugbar iſt, kann es ſo etwas nicht geben. Dor Feſtungskommandant iſt unbedingt ein geſchickter General. Seine Sachkenntnis hat ihm längſt den Paner eines hervorragenden ſch Dio Feſtung konn woch ine unbeſtet m! Aeik launßz ger⸗ téidigt werden. Alles Geſchwätz von ihrem baldigen Falle iſt das Produkt abenteuerlicher Toldaten Ruſſenheere. Am Uſerkanal entlang. Von Nieuport⸗Bains, da, wo die Yſer in die Nordſee mündet, führt eine eingleiſige Eiſenbahn über Nieuport⸗Stadt, Ramscapelle und Pervyſe nach Dixmude. Im Frieden brauchte man für dieſe Fahrt eine gute halbe Stunde. Heute muß man viele, viele Stunden durch Weſtflandern reiſen. Denn heute geht es nur auf dem Um⸗ wege über Oſtende, Tourout und Eeſſen nach Dixmude hinein, da die Bahn zerſtört, die Land⸗ ſtraße überſ ſchwemmt und die Yſer die Opera⸗ tionsbaſis für die beiderſeitigen Heere an der Merfront geworden iſt. Noch eigenartiger aber liegen die Verhältniſſe am Dſerkanal von Dizmude bis herab nach Ypern. Denn von Dixmude ab geht die Voll bahn nicht direkt nach Ypern weiter, ſondern ſegt ſtark öſtlich nach Eeſſen und Cortemarck um die von Tourout nach Ypern führende zu erreichen. Das ſumpfige Gebiet von das die Kanaliſierung der geſtattete hier nur die An⸗ ab, Linie Dixmude bis Mpern, Yſer nötig machte, legung einer Kleinbahn, die bei Oſtende ihren Anſang nimmt und über Slype und Keyem nach Dixmude und von hier aus weiter fber Bixſchate und Elverdinghe nach Ppern führt. Dieſe Kleinbahn iſt übrigens noch inſofern in⸗ tereſſant, als ſie von Ypern aus weitergehend hei Menin die belgiſch⸗franzöſiſche Grenze über⸗ ſchreitet und ſo eine direkte Verbindung mit dem Zentrum des nordfranzöſiſchen Induſtriereviers: Tburtoing⸗Roubaix⸗Lille herſtellt,— ein Zeichen dafür, wie innig verwandt man ſich in Belgien mit dem wordfranzöſiſchen Grenzgebiet fühlte. Ebenſo iſt auch die von Ppern weiterlaufende Vollbahn bei Comines ohne weiteres über die Grenze direkt bis nach Lille geführt, und man kann ſich daher ungefähr denken, welchen Einfluß die Unterbrechung dieſer beiden wichtigen Ver⸗ bindungen zwiſchen Weſtflandern und Nord⸗ frunkreich auf die beteiligten Induſtrien haben muß. Wir haben zugleich das ſonderbare Bild zweier Eiſenbahnſtrecken vor Augen, von denen ſich beſtimmte Teile oft auf ganz kurze Strecken entweder in den Händen der Feinde oder aber in den unfrigen befinden. Und faſt ebenſo verhält es ſich mit der vielgenannten Yſer und ihrem Kanalgebiet ſelbſt. Das Ueberſchwemmungsgebiet. Auf dieſem Gelände erwuchs uns der letzte und nicht geringſte Feind in den Ueberſchwem⸗ mungen. Sie verwandelten das Land zum Meer. Düſter und farblos hängt in dieſen Wintertagen der wolkenüberſpannte Himmel über der ganzen Gegend und immer wieder öffnen ſich ſeine Schleuſen zu unendlichen Regengüſſen. Dazu weht vom Meere her ein eiſiger Kälteſchauer herüber und die ſteigende Flut drückt immer wieder das Grundwaſſoer auf den Feldern und in den Wäldern nach oben. Der gewaltige Kör⸗ per des vielverzweigten Kanalnetzes ſcheint wie von einer unheimlichen Krankheit dürchſtrömt zu ſein, ſeitdem ſein Aderſyſtem nicht mehr rich⸗ tig funktioniert. Es iſt, als ob eine Blut⸗ ſtuuung dem kranlen Lande Beſinnung und Atem raube. Tag und Nacht arbeiten unſere braven Pioniere, arbeiten die Mannſchaften in den Schützengrähen an der Bekämpfung der Schlammfluten, die immer wieder von den überſchwemmten Feldern in die Unterſtände hineinſtrömen. Schöpfeimer, reguirierte Pump⸗ mlagen und Abzugsgräben ſteuern dem Uebel ſo viel wie möglich. Wir müſſen den Braven, die hier an der Yſerfront im Kampfe nicht nur mit dem Feinde, ſondern auch mit dem Waſſer ſtehen, doppelt dankbar ſein für das, was ſie tun. Daß die Deutſchen in dieſem amphibien⸗ Aften„rain nicht nur Monate hindurch ſtandhelter doern auch noch Erfolge erringen, das bat mahr oder minder feſpeftvolles Er⸗ ſtaunen erweckt, nicht nur beim Gegner, ſondern auch bei den Neutralen. Es erſcheint ihnen ein⸗ fach imerklärlich, und da ſie auf die nächſtliegen⸗ Te Die Verfolgung der den Gründe nicht kommen oder nicht kommen wollen, dichten ſie unſerer Heeresleitung alle möglichen Kriegsliſten auf den Leib. Wir kön⸗ nen wirklich ſtolz darauf ſein, was man alles unſerem Generalſtab zutraut. Ein phantaſie⸗ begabter italieniſcher Kollege begnügt ſich nicht damit, die deutee Soldaten in langen Regen⸗ mänteln zu beobachten, er weiß ganz genau, daß der deutſche Generalſtab ganze Regimenter vom Kopf bis zum Fuß vollſtändig in Gummi gehüllt hat. Selbſt das intimſte Kleidungsſtück ſei ver⸗ ſchwunden u. habe einem Ueberzug von dünnem Gummiſtoff Platz gemacht. Dieſe ſo koſtümier⸗ ten Soldaten werden auf Flöße geſetzt und gon⸗ deln nun auf dem überſchwemmten Gelände ſeelenruhig umher, geiſterhaft hier und da im Mondlicht aufleuchtend und den armen Englän⸗ dern einen paniſchen Schrecken einjſagend. Dem Korreſpondenten erſcheint es als kein Wunder, daß die„Gummi⸗Regimenter“ der Deutſchen die„Seeſchlachten“ an der Yeer ſchlagen. Freilich, die Feinde da drüben ſind auch nicht beſſer dran. Auch ſie ſitzen inmitten zerſtörter Städte und Dörfer, verwüſteter Felder, und all der Unflat, die ſie ſich durch die leichtfertige Durchſchueidung der Dünen und Dämme ſelbſt auf den Hals gehetzt haben. Wir leben von den Hilfsmitteln des feindlichen Landes, ſie aber müſſen das eigene Volkstum von dem letzten ent⸗ blößen, was es beſitzt. Und ob die Engländer und Franzoſen die Intereſſen der belgiſchen Ver⸗ bündeten, die hier um das letzte Stück ihres Heimatlandes kämpfen, verſtändnisvoll ſchonen werden, iſt noch ſehr die Frage. Erfährt man doch hier bereits, daß ſelbſt die Franzoſen ſich darüber beklagen, wie die lieben Engländer in Pas de Calais hauſen. Sie haben faktiſch die Oberhevrſchaft in dem letzten Teile Weſtflan⸗ derns, den die Verbündeten noch halten, über nommen, und nach ihrer Pfeife tanzt man auch bereits drüben jenſeits der belgiſch⸗-franzöſiſchen Grenze in Dünkirchen, Calais und Le Havre, den Truppenausſchiffungsplätzen der Engländer. Wir ſehen in unſeren Gefangenenlagern die haß⸗ erfüllten Geſichter der belgiſchen und franzö ſiſchen Gefangenen, wenn die gutausgerüſteten, den Krieg mehr ſportmäßig nehmenden Tommy Atkins eingeliefert werden. Dann entſchlüpft mehr als ein Fluch dem Gehege ihrer Zähne und man erfährt auf Beſragen, wie die Engländer die Belgier und Franzoſen gleich ihren eigenen Territorialtruppen als„Kulis“ behandeln und die franzöſiſche Küſte bereits zu einer engliſchen Gegenküſte auszugeſtalten beginnen. Den Yeerabſchnitt halten ſie nach Anſicht die⸗ ſer Leute ohne die geringſte Abſicht, von hier aus etma einen Vorſtoß zugunſten der Belgier zu unternehmen, und in den vorderſten Schützen⸗ gräben laſſen ſie langſam, aber ſicher die Reſte der belgiſchen Armee und die franzöſiſchen Bun⸗ desgenoſſen verbluten. Inzwiſchen haben ſie durch belgiſche und franzöſiſche Zivilarbeiter in dem moorigen Untergrund des von ihnen be⸗ ſetzten Kanalgebiets gewaltige Beton unterbauten geſchuffen, auf denen ſſe die ſchweren engliſchen und franzöſiſchen Schiffs⸗ geſchütze aufmonttieren wollen. In dieſer Arbeit ſind ſie ſedoch durch die Unſern ſchon zu wieder holten Malen geſtört worden. Immer wieder haben wir auf Tonnenbrücken und Stegen nachts Infanterie ans andere Ufer hinübergeworfen und Abſchnitt für Abſchnitt mit dem Bajonett geſäubert. Sp geht der Kampf hier ebenſo mühe⸗ voll und ſchwierig einher wie bei Nieuport und bei YPpern. Aber daß wir den Stoß auf das Zentrum der Yſerfront: Dixrmude mit Erfolg geführt und es bis zum heutigen Tage nicht nur gehalten, ſondern gleichzeitig zu einer ſtarken Stellung ausgearbeitet haben, beweiſt, daß es auch hier vorwärts geht, und wenn dies Vor⸗ wärtskommen nach Lage der Dinge oft auch nur ſchrittweiſes ſein kann, ſo wiſſen wiy doch auch dieſes langſame Vorwärtskommen noch dem alten deutſchen Spruche zu würdigen: 5 langſam fährt, kommt auch zum Ziel! Paul Schweder, Kriegsberichterſtalter ein 2. Seite. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. Samstag. den 20. Febrmar Tr Der Handelskrieg gegen England. Die engliſchen Schiffsmakler in Angſt. WTB. Kopenhagen, 20. Febr.(Nicht⸗ amtlich)„Berlinske Tidende“ meldet: D Marine ⸗Korreſpondent des Daily Telegraph ſchreibt: Lloyd⸗Büro in London ſei von Schiffs⸗ Der maklern angefüllt, die Verluſte erwarten. Bis jetzt ſeien aber keine Verluſte gemeldet. Die Verſicherungsprämien ſeien ſeit der letzten Woche etwas erhöht. Lloyd ſei nicht geneigt, neutralen Schiffen günſtigere Prämien einzuräumen als engliſchen, denn die öffentliche Meinung in England ſoll in jeder Weiſe beruhigt werden. Berlin, 20. Febr.(Von u. Berl. Bur.) Aus Kopenhagen wird der B. Z. gemeldet: Ebenſo wie däniſche und norwegiſche Dampfer, wird auch eine ganze Anzahl ſchwediſcher Dampfer aus Furcht vor der deutſchen Kriegs⸗ ſperre in dem Hafen zurückgehalten. Dampfer der„Sva⸗Geſellſchaft“ in Stockholm nehmen Fracht ein und ſegeln aus, warten aber erſt die Stunde weiterer Order ab. Die meiſten Reeder in Malmö, Trelleborg und Helſings⸗ fors nehmen gleichfalls eine abwartende Hal⸗ tung ein. Der Dampfer„Karl“ einer Mal⸗ imöer Reederei, der mit Steinkohlen von Bir⸗ mingham angekommen iſt, ſollte heute wieder⸗ um nach England abgehen, aber die Beſat⸗ zung weigerte ſich, mitzufahren. Die Beſatzung des heute erwarteten Dampfers „Luiſe“, der ſofort nach England zurückkehren ſollte, wird wahrſcheinlich dasſelbe tun. Wenn ſich dieſe Schwierigkeiten als unvermeidlich zeigen ſollten, bleibt nichts anderes übrig, als die Fahrten einzuſtellen und dann werden die Kohlenvorräte in Schweden bald zu Ende ſein. Die Reederei Oeſterberg in Trelleborg wird in nächſter Zeit keines ihrer Fahrzeuge nach England abgehen laſſen. WTB. Kopenhagen, 20. Febr. Laut National⸗Tidende gingen heute 3 däniſche, 1 ſchwediſcher und 1 norwegiſcher Dampfer nach England ab. Die Schpwierigkeiten mit der Mannſchaft des Dampfers„Fuord“ dauern noch fort. m. KHöln, 20. Febr.(Priv.⸗Telegr.) Nach der„Köln. Ztg.“ wird in neutralen nordiſchen Schiffahrtstreiſen ſehr über den Man gel an Seeleuten geklagt. Die Reeder ſetzen alle ſeetüchtigen Dampfer und Segelſchiffe in Fahrt, Ladung iſt leicht zu erhalten, aber beſto ſchwieri⸗ ger die Beſetzung aller Stationen. Die Löhne ſteigen ungewöhnlich, ohne daß ſich genügendes Perſonal meldet. Mehrfach mußten Segler mit voller Ladung an Bord 10—20 Tage mit der Abfahrt worten. Maßnahmen der nordiſchen Staaten gegen die Minen⸗ Die gefahr. WIB. Ehriſtiania, 20. Febr.(Nicht⸗ alntlich). Die Vertreter der Marine der 3 nordiſchen Reiche hielten vom 18. bis 15. Febr. eine Konferenz zur Ausarbeitung eines Vor⸗ ſchlages hinſichtlich gemeinſamen Vorgehens und Verminderung der Minengefahr im Skagerrak und dem nördlichen Teile des Katte⸗ gats ab, während der Beratung wurde feſtge⸗ ſtellt, daß ſämtliche bisher gefundenen und unterſuchten Minen den Forderungen der Haa⸗ ger Konvention entſprochen hätten. Sinſicht⸗ lich der Sicherung der Schiffahrt in Skagerrak und Kattegat gegen Minengefahr einigte man ſich in der Konferenz auf folgende Punkte: 1. Es ſei zu wünſchen, daß die 3 Länder über ihre Erfahrung auf dieſem Gebiete Mitteiſung machen, 2. Jedes der 3 Länder erlaſſen Bekaunt⸗ machungen an die Handelsſchiffe und die Küſtenbewohner, worin dieſe erſucht werden, baldmöglichſt durch Funkentelegraphie den Be⸗ hörden über Antreiben und an Land getrie⸗ benen Minen zu berichten. 3. Um die Minengefahr zu vermeiden, wird die Abſuchung der Gewäſſer vorgeſchlagen, da⸗ mit die Minen unſchädlich gemacht werden können. Die Konferenz hebt horvor, daß man ſich darüber ganz klar ſein könne, daß das Abſuchen der Gewäſſer niemals die Minengefahr ganz beſeitigen würde, weil das Abſuchen nur Tag und klarem Wetter erfolgen könne. Engliſche Drohungen gegen die Neutralen. JBerlin, 20. Febr.(Von u. Berl. Büro.) Aus Amſterdam wird der„B..“ gemeldet: Die Antwort der britiſchen Regie⸗ der„Wilhelma“ iſt nunmehr veröffentlicht worden. Sie wiederholt die ſo oft ſchon er⸗ hobenen, zum Teil ganz unwahren Vorwürfe, daß die deutſche Regierung Grundſätze des inter⸗ nativnalen Rechts verletzte und erklärt zum Schluß: Es iſt unbillig, zu erwarten, daß Eng⸗ land und ſeine Verbündeten zu ihrem ſchweren Nachteil an Grundſätzen und Regeln feſthalten ſollen, deren Rechtmäßigkeit ſie zwar anerkennen, die aber in dem vorliegenden Falle von dem Jeinde nicht beachtet würden. Wenn alſo ſpäter Großbritannien ſich veranlaßt ſehen ſollte, Nahrungsmittel als Konterbande zu erklären oder andere Vergeltung gegen Deutſchland zu üben, ſo erwarte es zuverſichtlich, daß die Neutralen eine ſolche Handlungsweiſe nicht durch Berufung auf inter⸗ nationale Grundſätze beſtreiten, ſoſange ſie Deutſchland nicht zwingen können, ſeine weder durch Geſetz noch Humanität ſanktionierte Art von Kriegführung aufzugeben. Die amerikaniſche Flagge auf der Cuſitania. Berlin, 20. Jebr.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird der B. Z. gemeldet: In einem Memorandum über das Hiſſen der ameri⸗ kaniſchen Flagge auf der Luſitania betont Staatsſekretär Grey, daß die Schiffahrtsakte engliſchen Schiffen erlauben, in Kriegszeiten die ausländiſche Flagge als Kriegsliſt zu gebrau⸗ chen. Nach der Proklamation Deutſchlands könne Amerika nicht verlangen, daß engliſche Handelsſchiffe, die ſonſt dem Untergang geweiht wären, darauf verzichten ſollten. Während des Bürgerkrieges hätten amerikaniſche Schiffe auch Gebrauch von der engliſchen Flagge genmacht. Jetzt, wo die Rollen umgekehrt ſeien, ſei es unge⸗ recht, anders zu handeln. Die engliſche Regie⸗ rung beabſichtige keineswegs den Handelsſchiffen anzuraten, ſtändig Gebrauch von der neutralen Flagge zu machen. Die Verpflichtung zur Unter⸗ ſuchung von Art und Nationalität des Handels⸗ ſchiffes vor der Vernichtung iſt allgemein aner⸗ rung auf die amerikaniſche Note wegen 585 (Abondblatt) kfannt. ſ0 ſe Verpflichtung aber ausgeübt, ſo beſteht im Hiſſen neutraler Flaggen durch ein engliſches Schiff keine Gefahr für die Neutralen. England meint, daß jede neutrale Regierung ſich für den Schaden, der durch Nichtunterſuchung verurſacht wird, bei Deutſchland ſchad⸗ los halten müſſe. Die„Daeia“. ORotterdam, 20. Febr.(Von unſ. Be⸗ vichterſtatter). Wie der Newyork Herald mel⸗ det, ſindalle Schwierigkeiten mit der „Dacia“ behoben worden. S Schiff hat Norfolk verlaſſen. Der Kapitän Donald hofft in 18 Tagen Rotterdam zu er⸗ chen, vorausgeſetzt, daß ſeine Reiſe ſich ohne Abenteuer vollzieht. Eigentümer des Schiffes verſprach ihm eine beſondere Beloh⸗ RNi Wird 2 FDar Der »Bemannung der Dacia alts Amerikanern. 5 Bildung eines Lanböſturmheeres in Holland. )Rotterdam, 20. Febr.(Von unſ. Bericht⸗ erſtatter,.) Aufſehen und großen Eindruck machte in den Niederlanden ein von der hieſigen Wehr⸗ vereinigung veröffentlichtes Plakat, das zum freiwilligen Eintritt in die Landſturmarmee für Männer zwiſchen 17 und 40 Jahren auffordert. Die Bildung einer ſolchen Armee wurde mit königlichem Beſchluſſe vom 4. Auguſt 1914 ge⸗ nehmigt. Man will ſie auf einen Mannſchafts⸗ ſtand von 600 000 Köpfen bringen. In dem te wird mitgeteilt, unter welchen Bedingun⸗ gen der Eintritt in den Landſturm erfolgen kann und daß die militäriſche Ausbildung ohne Stö⸗ rung für die Erwerbstätigkeit der Landſturm⸗ leute erfolgen kann. Notlage in Spanien. Rotterdam, 20. Febr.(Von unſerne Be⸗ richterſtatter.) Der Sonderberichterſtatter der„Ti⸗ mes“ in Sevilla beſchreibt die unſägliche Not, die in ganz Spanien herrſchen ſolle. In Sevilla ſelbſt durchirren hunderte von Arbeitsloſen und Hun⸗ gernden die Straßen. Ein Prieſter des Dorfes Canjayan erließ einen Aufruf durch die Preſſe mit der dringenden Bitte um mildtätige Gaben, da ſonſt ſeine Gemeinde dem Hungertode ausgeliefert wäre. Ueberall ſind die Lebensmittelpreiſe ins Un⸗ endliche geſtiegen und die Bevölkerung behauptet, die Urſache liege in dem Maſſenexport von Nahrungsmitteln für die Kriegfüh⸗ renden. Es werden Anſtrengungen gemacht, um die Verſchickhung von 25 000 Sack Getreßde, die im Hafen von Sevilla liegen, zu hindern. Die Türkei im Uriege. Die augenblickliche Kriegslage Es wird ſo manche geben, die das Eingreifen der Türkei in dieſem Kriege ſich anders vor⸗ geſtellt haben, die ſich weit größere Erfolge gliech zu Beginn verſprachen und mit einer gewiſſen Enttäuſchung die Nachrichten leſen, die von den militäriſchen Operationen der Türkei gegen alle ihre Feinde ſprechen. Man tut dem Türkenreiche in dieſem Falle ſicher un⸗ recht. Die Verhältniſſe, unter welchen im Kau⸗ kaſus, dann an den Ufern des Schatt⸗el⸗Arab und gegen Aegypten zu gekämpft werden muß, ſind grundverſchieden von den Verhältniſſen auf den europäiſchen Kriegsſchauplätzen. Un⸗ geheure Strecken Landes müſſen von den Truppen zu Fuß zurückgelegt werden, es heißt ſchwierige Etappenlinien errichten und ſichern, um die im Vorgehen begriffenen Armeen nicht der Vernichtung preiszugeben. Man nehme nur einmal die Karte zur Hand und bemeſſe den feldmarſchalls von hindenburg. Ein ſchönes Geſchenk für das deutſche Volk, das ſich ſtets mit leidenſchaftlicher Vorliebe und dank⸗ barer Verehrung in das Leben ſeiner National⸗ helden vertieft hat, bedeutet das ſoeben im Ver⸗ lag von Schuſter u. Loeffler in Berlin erſchei⸗ nende Lebensbild„Paul von Hindenburg“, das Bernhard von Hindenburg, ſein jüngſter, unter dem Namen Bernhard von Burgdorff als fein⸗ finniger Dichter bekannter Bruder, aus genaue⸗ ſter Kenntnis und warmem Miterleben mit kräf⸗ tiger Künſtlerhand gezeichnet hat. Zum erſten Mal tritt uns hier die Geſtalt des großen Sie⸗ gers, des Befreiers von Oſtpreußen, deſſen ge⸗ male Feldherrnkunſt ein gütiges Schickſal Deutſchland im Augenblick der Not offenbarte, in einer Fülle von perſönlichen Zügen menſchlich nahe; wir erfahren in poeſievoller, kulturge⸗ ſchichtlich zartgetönter Darſtellung von ſeinem ſchlecht und ſeinen Vorfahren, von Eltern und Vaterhaus, von ſeiner Kindheit und Jugend von den Heldentaten des Leutnants, von ſeinem ſpäteren Leben, in dem die Vorliebe fürs Mili⸗ täriſche überall, ſelbſt im Schoß der Familie, her⸗ vorleuchtet, und ſo entfaltet ſich der Eindruck ſei⸗ nes prächtigen kraftvollen Weſens immer breiter bis zu dem ſtrahlenden Ruhmesſonnenglanz ſei⸗ nes reifen Alters. Dies Buch wird das Band der Liebe noch enger knüpfen, das das deutſche Volk tit ſeinem Helden verbindet, denn der eherne Klang ſeiner Taten empfängt ſo die weichere Re⸗ ſunanz des bedeutenden Menſchen, der hinter die⸗ ſen und Siegen ſteht. Die Familien Beneckendorff und Hindenburg. Der Doppelname des Feldmarſchalls zerklärt ſich aus der Geſchichte ſeiner Vorfahren. Er enl⸗ ſtammt einem uralten märkiſchen Geſchlecht, das ſchon zur Zeit der Askanjer in der Altmark ſaß, wo die Beneckendorffs um 1130 zum erſten Mal erwähnt werden. Die erſte noch vorhandene Ur⸗ kunde aus dem Jahre 1280, deren krauſes Klo⸗ ſterlatein einen Johannes de Benekendorpe nennt, gibt den Stammſitz der Familie Benekendorp an, der in der Altmark ſfüdweſtlich von Salz⸗ wedel lag. Die Familie, deren Name auf die alte Ge ⸗Eiche“, Ben⸗Ecke hindentet und ein aliadliges Richteramt kennzeichnet, führte als Wappen auf blauem Hintergrunde einen ſchwar⸗ zen Büffelktopf mit goldenem Ringe durch die Naſe und über dem Wappen einen gekrönten Helm mit zerſpaltener Helmdecke, ein frühes Sinnbild kriegeriſcher Tüchtigkeit. Dies Helden⸗ tum haben denn auch die Beueckendorffs immer bewahrt, nachdem ſie ſchon um 1300 in die Neu⸗ mark hinübergezogen waren. Von dem tragi⸗ ſchen Zweikampf eines Ritters des Deutſchen Ordens Hans von Biendorp kündet ein altes Lied; unter den Fahnen der Kurfürſten von Brandenburg und der Könige von Preußen foch⸗ ten ſie in allen Kriegen bis in die neueſte Zeit. 23 Beneckendorffe fielen im 18. Jahrhundert auf den Schlachtfeldern in Ungarn, in den Nieder⸗ landen, in Böhmen, Schleſien. Polen und Frank⸗ reich. Ein bedeutender Feldherr war jener ſäch⸗ ſiſche Geuneral Ludwig Ernſt von Beneckendorf;, der 1757 den Sieg der Oeſterreicher bei Kollin entſchied. Unterdeſſen aber batte der alte Stomm, der mehr als ein halbes Jahrtauſend in der Neu⸗ nach der andern ſtarb ans, bis auf die älteſte, die von Altenklücken. Der im Jahre 1670 geborene Hans Heinrich vermählte ſich mit Scholaſtika Kathating von Hindenburg aus dem Hauſe Fal⸗ kenberg und war der letzte, der noch das Fa⸗ miliengut feſthielt. Sein einziger Sohn ging nach Oſtpreußen, und deſſen Sohn Johann Otto Gottfried erbte von dem Bruder ſeiner Großmut⸗ ter Scholaſtifa, dem Oberſten Otto Friedrich von Hindenburg, 1772 die beiden Güter Limbſee und Nendeck in Weſtpreußen, wobei er zugleich die Verpflichtung einging, Namen und Wappen des mit ihm ausſterbenden Geſchlechts der von Hin⸗ denburg mit dem ſeinigen zu verbinden. Dieſer erſte Beneckendorff⸗Hindenburg iſt der Urgroß⸗ vater des Feldmarſechalls; ſein Vater Robert waltete auf dem Gut Neudeck, auf dem Paul von Hindenburg in Jugend und Alter ſeine ſchönſten Tage verlebt hal. Kindheit und Kadetteuzeit. Das„muntere und kräftige Söhnchen“, deſſen Geburt der Leutnaur Beneckendorff von Hinden⸗ burg am 2. Oktober 1847 in Poſen anzeigt, iſt in echtem ſoldatiſchem Geiſte aufgewachſen und erzogen worden und damit wurde unfreiwillig ſchon ſehr ſrühzeitig der Auſang gemacht junge Mutter, die für ihren Erſtgeborenen eine alte recht erfahrene Kinderfrau haben wollte, wählte in der Dunkelſtunde eine aus, die ihr ſehr deſolut und umſichtig ſchien. Aber bald machte die Alte einen ſonderhar indruck. Oft, wenn das Kind ſchrie„Ruhe in der Kompagnie!“ Das S ſie„maul⸗ gerecht“ warf mit militäriſchen Ausdrücken um Die mark gehlüht, ſeine Kraft verloren. Eine Linie ſich, und als ſie dann noch öfters ein Schnäps⸗ ungeheuren Raum, der zu durchqueren iſt, dr an die Grenze Aegyptens zu gelangen und da ſtehen den Türken faſt gar keine Eiſenbahnen zur Verfügung, endloſe Fußmärſche müſſen die Truppenkolonnen zurücklegen und da durch un⸗ wirtliche Gebiete, ſo lange Strecken mitten durch die Wüſte hindurch. Ebenſo ſchwer, wenn auch in einem anderen Charakter, iſt das Auf⸗ marſchgebiet der Türken gegen den Kaukaſus. Hier gilt es Terrainſchwierigkeiten zu über⸗ winden, von denen man ſich bei uns wohl kaum einen Begriff machen kann. Trotzdem ſteht aber die Kriegslage der Türken gegen alle ihre Feinde günſtig. Es iſt den Türken gelungen, die in ihr Gebiet im Kaukaſus bereits eingedrunge⸗ nen Ruſſen wiederum zurückzuwerfen, ſie ſind über Olty in ruſſiſches Gebiet eingerückt, ſtehen unmittelbar vor dem wichtigſten [Handelsplatz der Ruſſen am Schwar⸗ zen Meer, Batum, ſie ſind weiter durch per⸗ ſiſches Gebiet hindurchgerückt und auch im öſt⸗ lichen Teile von Ruſſiſch⸗Kaukaſien erſchienen Der Durchmarſch durch Perſien hatte wohl neben dem militäriſchen auch einen poli⸗ tiſchenZweck. Es gilt die hier wohnenden muſel⸗ maniſchen Stämme zur Teilnahme am Heiligen Kriege zu bewegen und man hat gerade dieſes Gebiet gewählt, weil hier die Mohammedaner durch die jahrelange ruſſiſche Beſetzung ruſſi⸗ ſches Weſen am eigenen Leibe erkennen zu ien Gelegenheit hatten. Dieſer Teil Per⸗ ſiens nimmt denn auch tatſächlich am Hejligen Kriege gegen Rußland teil. Wie ſich das offi⸗ zielle Perſien dazu ſtellen wird, iſt noch nicht entſchieden, aber jedenfalls iſt die Stimmung für die Teilnahme am SHeiligen Kriege gegen Rußland, da man ſich mit Recht in Perſien ſagen muß, wenn es eine Befreiung des Landes von dem unerhörten Druck der Ruſſen gibt, ſo iſt dieſe Befreiung jetzt im Kriege der europäiſchen Zwei⸗Kajſer⸗ mächte gegen die vereinigten Gegner, die zu⸗ gleich die erbittertſten Gegner des Muſel⸗ manentums ſind, möglich. Vielleicht kommen, die Dinge durch den bevorſtehenden Rücktritt des perſiſchen Kabinetts in Fluß, über den wir in der heutigen Mittagsausgabe eine Depeſche aus Konſtantinopel veröffentlichten; der Rücktritt wurde in dieſer Nachricht als die natürlich Folge einer Aenderung in der Hal⸗ tung Perſiens bezeichnet, deſſen Neutra⸗ lität mehr und mehr unmöglich werde. Im Kaukaſus haben wohl die türkiſchen Trup⸗ pen nach ihrem erſten Erſcheinen auf ruſſiſchem Gebiete eine Schlappe erlitten, ſie mußten wie⸗ derum urück, da ſie ſich der ruſſiſchen Ueber⸗ macht gegenüberſahen. Das iſt längſt wieder wettgemacht. Nach einem kurzen Stillſtand hat der Vormarſch wieder begonnen, gerade heute kommen über Wien Nachrichten aus Erzerum, daß die ruſſiſche Kaukafusarmee ſich im Zuſtande äußerſter Schwäche befinde und infolge Krankheiten und großer Verluſte in den vorhergegangenen Kämpfen zur Ohn⸗ macht verurteilt ſei. Die wichtigſte Aufgabe der Türken beſteht aber wohl auf dem afrikaniſchen Kriegsſchau⸗ platz. Hier gilt es, das Engländertum an einer ſeiner empfindlichſten Stel lenzutreffen und das reichſtemuſel⸗ maniſche Gebiet von der Fremd⸗ herrſchaft zu befreien. Schon find die kür⸗ kiſchen Vortruppen am Kanal erſchienen, ſie Vortruppen, die ſelbſtperſtändlich bedeutend ſtärker ſein mußten als die türkiſchen, gewor⸗ fen. Sie warten offenbar jetzt noch den Nach⸗ ſchub ab und die volle Sicherung des ſelben Durch die Anmarſchlinie, die durch die Halb⸗ etenderin geweſen war. Sie hatte ihre Krieger gewiß in guter Ordnung gehalten, aber für den Säugling war ſie doch nicht die Geeignete. Der alſo militäriſch eingeweihte Knabe zeigte bon Anfang an das größte Intereſſe für alles Soldg; tiſche. Die Großmutter mütterlicherſeits, die Gattin des Generalarztes Schwickardt, der in den Befreiungskriegen mitgefochten hatte, wurde immer wieder von Paul gebeten:„Erzähl une etwas vom Kriege!“ Und dann mußte ſie aus⸗ kramen von 1806, von den Franzoſen und von 1813. 1859 kam er dann in die Kadettenanſtalt in Wahlſtatt, und aus den Briefen, die er von hier nach Hauſe ſchrieb, läßt ſich der werdende Mann erkennen, die Entfaltung dieſes Charak ters, in dem ſich Gewiſſenhaftigkeit und Tatkraft Herzeusgüte und Willensſtärke, Treue u. Pflichk⸗ gefühl harmoniſch paarten. Der Knabe, der be⸗ veits vor ſeinem Eintritt in die Kadettenanftalt ſein Teſtament gemacht hatte und darin ſeinem Bruder ans Herz legte, einem unbemittelten Mil⸗ ſchüler alle Tage die von ihm geſpendete Sem⸗ mel weiter mitzunehmen, ließ auch ſpäter nie⸗ manden im Stich, und zeigte ſich von rührender Dankbarkeit. Die ſchönſte Zeit waren die Jetee in Neudeck, wo er ſich nach Herzeusluſt a konnte und alle ſeine Lieblingsſpeiſen erhielt Als ihm einmal die Mutter eine Zitronenſpeiſe vorſetzte, fragte der kleine Kadett zagend:„Wenn ich als Generalleutnant auf Urkaub komme, wirſt Du mir dieſe Speiſe dann auch wieder machen; var er ſtets im Eſſen mäßig und auch im „Nie trank er zum zweiten Frühſt⸗ Bier: es macht dick und denkſaul be⸗ der Bruder aus ſeinen Mannesfahren⸗ chen nahm. brachte man heraus, daß ſie— Mar⸗ „Geraucht hat er ſelten, nur, wo es bei einer ſellſchaft nicht zu vermeiden war. Kurten haben in erfolgreichen Kämpfen die engliſchen — r ee Samstag, den 20. Februar 1915. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 8. Seite. inſel Sinaf geht, um dann zum endgültigen] di Vorſtoß gegen Aegypten, nach der Hauptſtadt Kairo zu, auszuholen. Hier harren der Eng⸗ länder ſchwere Sorgen, hier wird ſie aber auch hoffentlich eine der ſchlimmſten Niede r⸗ lagen ereilen. Gelingt es, Aegypten von den Engländern zu ſäubern, ſo iſt damit das Bri⸗ tenreich nicht bloß um ſeinen wertvollſten Beſitz, denn tatſächlich kann man Aegypten trotz aller Verſchleierungen als engliſchen Be⸗ ſitz nennen, gebracht, es erfährt dadurch gleich⸗ zeitig die Türkei, eine ganz gewaltige Stär⸗ kung der eigenen Macht in wirtſchaftlicher und militäriſcher Beziehung. Truppenkörper, für deren gute Schulung die Engländer ſelbſt in Friedenszeiten geſorgt haben, fallen ohne wei⸗ teres der Türkei zu, es wird ja jetzt ſchon ge⸗ meldet, daß die ſudaneſiſchen Truppen, die die Engländer zur Verteidigung des Kanals an den unteren Nil gerufen haben, regimenter⸗ weiſe zu den Türken übergegangen ſind. Aehn⸗ liche Erſcheinungen werden im Verlaufe eines erfolgreichen Eindringens der Türkei in ägyp⸗ tiſches Gebiet wohl nicht fehlen. Mit der Bindung bedeutender Truppen⸗ maſſen in Kaukaſien und mit der Vernichtung der engliſchen Herrſchaft in Aegypten wird ſich im Großen die Aufgabe der Türkei bei der Teilnahme an dem gewaltigen Kriege er⸗ ſchöpfen. Dieſe Aufgaben ſind aber bedeutſam, wenn auch nicht unmittelbar für die Dinge in Europa ſo ſicher für die Geſtaltung der geſam⸗ ten politiſchen Lage nach einem erfolgreichen Kriege. Der vergebliche Angriff auf die Dardanellen. WFB. Konſtantinopel, 20. Februar. (Nichtamtlich). Das Hauptquartier meldet noch über den Angriff der franzöſiſchen Flotte auf die Dardanellen: 8 franzöſiſche Panzerſchiffe bombardierten 7 Stunden die Außenforts der Dardanellen, ühnedieſezum Schweigen zu bringen. Der Feind feuerte 600 Schüſſe des großkalibe⸗ rigen 15 Zentimeter⸗Geſchützes ab. 3feind⸗ liche Panzerkreuzer wurden beſchä⸗ digt, darunter das Admiralſchiff ſchwer. Auf türkiſcher Seite wurde 1 Mann getötet und 1 ſchwer verletzt. Ein mißlungener Schritt Englands in Rom. Wien, 17. Febr. Aus Konſtantinopel wird der Neuen Freien Preſſe geſchrieben: Nach dem Eintreffen der erſten Nachrichten von der Annäherung der türkiſchen Truppen an den Suezkanal und dem Vorgehen der Senuſſi gegen die ägyptiſche Erenze, hat, wie hier be⸗ kannt wird, die engliſche Regierung bei der Conſulta einen Schritt unternommen. Eng⸗ land machte Italien auf die ihm durch den kürkiſchen Vormarſch drohende Gefahr aufmerkſam, durch das Italien unter Umſtänden von der Ery⸗ ühräg abgeſchnitten werden könnte. Außerdem verlangt England von der italieni⸗ ſchen Regierung, daß ſie den Anforderungen ihrer Neutralität gewiſſenhofter nachkomme und die Senuſſi an der Ueberſchrei⸗ tung der Grenze von Benghaſi berhindere. Der italieniſche Miniſter Sonnino ſoll erklärt haben, er könne den Geſichtspunkt der engliſchen Regierung nicht anerkennen. Um ihre Verbindung mit der Erythräa ſei die italieniſche Regierung keines⸗ wegs beſorgt, da ſie die Gewißheit habe, daß dem neutralen Verkehr im Suezkanal du die osmaniſche Regierung kein Hindernis in den og gelegt werde. In bezug auf den Vorwurf, Italien habe ſeine Neutralitätspflicht dadurch ernachläſſigt, daß es die Senuſſi die Grenze erſchreiten ließ, erklärte die italieniſche Regie⸗ rung, die Grenze ſtelle eine ſo ausgedehnte Linie dar, daß eine Kontrolle durchaus un⸗ möglich ſei. Außerdem habe ſie die Ueber zeugung, daß die Bewegung der Senuſſi nicht gegen Italien gerichtet ſei, und ſie habe daher leine Veranlaſſung, zu militäriſchen Maß gegen die Senuſſi, wie ſie England früher an⸗ geregt habe. Außerdem ſei die Regierung nicht imſtande, ſelbſt durch das Aufgebot großer Streitkräfte, die unter den afrikaniſchen Moham⸗ medanern entſtandene Be ing einzudämmen oder zu verhindern. Dag würde ſie nach wie vor be ſein, an ihren Grenzpoſten eine ſtrenge Beoba der Grenze ausüben zu laſſen. Die Sicherſtellung der Volksernährung. Gemüſebau in Rebanlagen. Die Lage erfordert die Nutzbarmachung aller jener Gelände, di edenszeit ſowohl für ein wirtſchaftli Kulturen, als auch für die Gemüſezucht entweder ganz ausgeſchalt den oder doch nur hier und t Umfange Verwendung fanden. Es wäre unver antwortlich und im höchſten Grade bedauerlich, wollte man in dieſem Jahre fortfahren, ſo zu wirtſchaften, wo man an vielen Stellen ſogar unbrauchbare Gelände für Kulturzwecke heran⸗ zieht. Für die Frühgemüſezucht kämen große Flächen ſehr brauchbaren Geländes in Frage, die als verlaſſene Rebberge in manchen Ge⸗ genden des Landes völlig brach liegen oder als abgängig und vernachläſſigte Reblagen, die eine Rente ſeit langen Jahren nicht mehr abge⸗ worfen haben. Hier braucht nicht verſucht wer⸗ den, denn es liegen maßgebende Erfahrungen vor, daß 3. B. Frühkartoffeln, Früherbſen(nie⸗ dere Sorten) Buſchbohnen, ja bei nicht zu hitzi⸗ gen, kieſigen und trockenen Böden auch Frühkohl arten, Kohlrabi, Salat und dergleichen ganz gut gedeihen und die fehlende Ernte der Reben voll⸗ ſtändig erſetzen. Bedenken dagegen beſtehen hier nur in guten Reblagen, in denen die notwendi⸗ gen Rebarbeiten trotz aller Hinderniſſe vorge⸗ nommen werden können und bel denen Ausſicht auf einen guten Herbſt vorhanden iſt. Jnallen andern Fällen pflanzt Frühgemüſe in die Reben, ſoweit esnur angän⸗ gig iſt. Geffentlicher Jwang zur Kriegsernährung. Es wäre ein betrübendes Zeichen für Mangel an Erziehung und an Verſtändnis unſerer Be völkerung, wenn ſie nicht freiwillig ihre Lebens⸗ haltung den Bedürfniſſen der Kriegszeit anpaſſen wollte. Unſere Sozialpolitiker laſſen immer häufiger den Ruf nach Zwangsmaßregeln er⸗ tönen, um mit allen Machtmitteln der obrigkeit⸗ lichen Gewalt auf eine, den verfügbaren Vor⸗ räten entſprechende Regelung des Ver⸗ brauchs von notwendigen Leben mitteln hinzuwirken. Auch in einer Maſſen⸗ verſammlung, die der Kriegsausbruch für Kon⸗ ſumentenintereſſen in Berlin vexranſtaltet hatte, wurde entſchieden zum Ausdruck gebracht, daß bloße erziehliche Maßnahmen gegenüber tief⸗ eingewurzelten Gewohnheiten und eingebildeten Bedürfniſſen verſagen und daß der Ernſt und die Größe der Aufgabe vielmehr eine entſchei⸗ dende Tat erfordern. Die Verſammlung er⸗ klärte, daß ſie im Gegenſatz zu der bisherigen Verzettelung des Getreides durch Private oder durch Viehzüchter nur von einer öffentlichen Beſchlagnahme aller Brotgetreide⸗ und Mehlvorräte und ihrer geregelten Verteilung gegen Mehl⸗ und Brotſcheine an die Verbraucher eine wirkſame Sicherung der noch vorhandenen Vorräte für den unentbehrlichen Bedarf der Volksgeſamtheit erwarte, und em⸗ pfahl auch eine Regelung der Vie id Fle er kaum, nie hat er Karten geſpielt.. Ueberall ſtand ihm ſeine militäriſche Aufgabe vor Augen, und er wäre jetzt nicht ſo leiſtungsfähig, hätte er ſich nicht ſo ſtraff gehalten.“ Aus den Kriegsbriefen des Leutnants, Ungeduldig und ſehnſüchtig ſah der junge Ka⸗ dett die älteren Kameraden 1864 in den Krieg ſtürmen Zwei Jahre ſpäter durfte er ſchon ſelbſt dabei ſein: als 18ſähriger Leutnant bewies er ſich bei Königgrätz als unerſchrockener Held und erhielt für ſein lapferes Verhalten den Roten Adlerorden mit Schwertern. Wie ſich damals das Soldatenblut in ihm regte mit welcher Be⸗ geiſterung er ſeinen Beruf erfaßte, wie ernſt und weitſchauend ſeine kriegeriſchen Eindrücke waren zeigen uns Stellen aus ſeinen Kriegsbriefen an die Eltern:„Es iſt die höchſte Zeit, daß die Dindenburgs mal wieder Pulver riechen. Unſere Jamilie iſt darin leider ſeltſam vernachläſſigt.“ „Sy leid es mir tut, Euch nicht noch einmal ſehen zu können, ſo freue ich mich doch über dieſe hunt belebte Zukunft, für einen Soldaten iſt in Kri'g der Normalzuſtand und anßerdem ſtehe ich in Gottes Hand. Falle ich, ſo iſt es der ehrenvollſte und ſchönſte Tod, eine Verwundung muß ja auch kur zum Beſten dienen, und kehre ich unverſehrt zurück um ſo ſchöner.“„Mein Ziel auf dem Kriegsfelde iſt erreicht, d. h. ich habe Pulver ge⸗ tochen, die Kugeln pfeifen gehört. all⸗ Arten. Granaten, Kartätſchen, Shrapnells, Gewehr⸗ kugeln, bin ſeicht vermundet worden, ſomit eino intereſſanſe Perſtznlichkeit, habe fünf Kanc denommen etc. etc.!2! Var allem aber habe ich die göttliche Gnade und Barmherzigkeit an mir en gelernt, ihm ſei Ehre in Ewigkeit, Amen.“ Er ſchildert, wie ihm die Kugel bei Königgrätz „Zunächſt eine Freudigkeit, daß man nun auch einmal Pulver riechen lernt, dann aber auch ein banges Zagen, ob man auch ſeine Schuldigkeit als ſo junger Soldat genügend tun wird. Hört man dann die erſten Kugeln, ſo wird man in eine gewiſſe Be⸗ geiſterung verſetzt(ſie werden ſtets mit Hurra begrüßt), ein kurzes Gebet, ein Gedanke an die Lieben in der Heimat und den alten Namen. und daun vorwärts! Mit der Zahl der V Umhber ht die iſteyun eit ur ültigk gegen die Gefahr gung kommt erſt nach Greuel des Krieges in den ſchrecklichſten Geſtal⸗ ten mit mehr Muße anſehen muß; dies zu be⸗ Sreiben vermag ich nicht.“ 1870 iſt er von St. * Skurm Privat im heif Kampfe. das eine Mirai leuſenkugel ins Bein ine Flint an den Stiefelſchaft bekommen. Der Kampf Dorf mit Bajonett und Kolben am Ahend! entſetzlich, Hauſen von Leichen. das Ganze Flammen und raſende Wut auf beiden Seiten Ich begreife ſelbſt nicht, wie ich bei der ganze Ation ſo kalthlütig bl ˖ Ach halr öfter* 9 98 G 5+ in en eck. M ſer hier Kriegsſpiele, notiert; zu n Kr reicht, ob ich es bekomme. Sein Urteil über die Franz lautet:„Was meine Anſicht iſt etwas anderes. ſen und die Schſacht üher die franzöſiſche verwertung durch ſtädtiſche und genoſſenſchaft⸗ liche Maßregeln. In einem auf der Verſammlung gehaltenen Vortrag ſtellte Prof. Waldemar Zimmer⸗ mann folgende beherzigenswerte Grund⸗ ſätze für die Bekämpfung der engliſchen Aus⸗ tgerungspläne auf: 1. Wir müſſen bei beſſerer Kenntnis und Er⸗ kenntnis der Nähreigenſchaften alle vorhan⸗ denen Nahrungs⸗ und Futterſtoffe voll aus⸗ nützen. 2. Wir dürfen nichts umkommen laſſen. 3. Wir müſſen verſuchen, knapp werdende Nahrungs⸗ und Futtermittel durch andere Nähr⸗ ſtoffe, die uns reichlicher zur Verfügung ſtehen, zu erſetzen. 4. Wir müſſen darnach trachten, Nahrungs⸗ mittel, die uns zeitweilig in größeren Mengen zur Verfügung ſtehen, für die ſpätere Zeit zu konſervieren. 5. Wir müſſen nach Möglichkeit die Gewin⸗ nung und Erzeugung neuer Nahrungs⸗ und FJut⸗ termittel im eigenen Lande zu erreichen ſuchen. Sache der Hausfvau iſt es, die erſten vier For⸗ derungen zu erfüllen. Es würde ihr ſicherlich nicht paſſen, daß Zwangsmaßregeln, für die auch Prof. Zimmermann eintrat, getroffen und Be⸗ ſchlagnahmen auch auf die privaten Haushaltun⸗ gen ausgedehnt werden, in denen ſich beiſpiels⸗ weiſe größere Vorräte an Weizenmehl aufge⸗ ſtapelt finden, obwohl dieſes Mehl durch ſolche „private Vorſorge“ den Kranken und Schwachen, die allein noch Anſpruch auf reines Weizenbrot haben, entzogen wird. Die Beſorgnis, daß die Wirtſchaftskraft gerade der unbemittelten Volks⸗ genoſſen geſchwächt werden und die Engländer ihre Abſichten teilweiſe erreichen könnten, läßt die Empfehlung öffentlicher Zwangsmaßregeln begreiflich erſcheinen. Vorläufig glauben wir aber doch noch ſo viel Vertrauen in den geſun⸗ den Sinn unſerer Bevölkerung ſetzen zu können, daß ſie durch freiwillige Einſtellung der Ernährungsweiſe auf den Kriegszuſtand ein weiteres Eingreifen der Behörden überflüſſig machen wird. Dr. M. W. 1** Aleine Kriegszeitung. Bindenburg und die ruſſiſche Ahr. Mit guten und ſchlechten Witzen, die auf den Namen und die Taten des Feldmarſchalls von Hindenburg bezug haben, könnte man jetzt ſchon ein dickes Buch anfüllen. Eine ganz nied⸗ liche Schnurre erzählt die Norddeutſche Volks⸗ zeitung wie folgt: Ein Käpitän war zugegen, als vor einiger Zeit die ſtörrigen Pferde eines Kohlenfuhrwerkes erſt durch das Zurufen „Hindenburg kommt, Hindenburg kommt!“ zu bewegen waren, das Gefährt die Bahnhofs⸗ ſtraße hinaufzubringen. Er trug dabei eine ihm von der ruſſiſchen Regierung geſchenkte goldene Uhr, die immer gut und genau ging, Von dem Augenblick an, daß ſo aus Leibes⸗ kräften„Hindenburg kommtk“ geſchrien wurde, läuft dieſe Uhr nun wie verrückt, in einer Stunde mehr als zwei. Wenn der Kapitän morgens meint, es iſt Frühſtückszeit, dann zeigt ſeine Uhr ſchon Mittag uſw. Es ſind nun ſchon über 14 Tage, daß die Uhr ſo fürch⸗ terlich läuft, er hofft zwar, daß ſich dieſes Lau⸗ fen wieder legen wird, aber wann?— Wir konnten uns ſelbſt von dem Laufen an der Uhr überzeugen und können mithin verſichern, daß die ganze Geſchichte kein Schifforlatein iſt. — Der Brief einer Franzsſin. Eine Reſerviſtenfrau in Unterſchefflenz, deren Mann im Felde ſteht, erhielt vor einigen Tagen von einer Franzöſin, die der deutſchen Sprache mächtig iſt, einen bezeichnenden Brief aus Sal⸗ lammines, Pas⸗de⸗Calais, dem wir folgendes aus der„Heidelb. Ztg.“ entnehmen: Gechrte Frau! Ohne die Ehre zu haben, Sie zu kennen, ſchreibe ich Ihnen doch einige Zeilen, ſo erachte ich die! einer weiteren Erwähnung wert, die Infanterie ſchlug ſich, ſoweit ich ſie kenne, zähe und brav, ſeuert enorm weit und ſchnell, natürlich vhne zu zielen, erlangt aber doch Reſultate, da ſie die Atmoſphäre mit einem Hagel von Blei erfüllt ein rieſiges Geknalle, die meiſten Granaten platzten, da ſie Zeitzünder hatten, in der Luft, die Mitrailleuſen durchaus keine zu verachtenden dern wirken ziemlich bedeutend, ihr ennbar, es klingt ungefähr Rrrr. Ich habe nie ein ſo 8 Schlachtfeld wie das von St. Pri⸗ ache Höhenrücken, mit einigen een, die weder erhöht noch ein te und wenige Waldparzellen, nur am linken Flügel größere Waldungen. Ich habe vom Pferde aus oft die feindlichen Poſitio⸗ nen ſowie die Bewegungen ganzer Diviſionen überſehen können, es war das reine Parade⸗ gefecht.“ I. Abſchied und Wiederkehr. iratete er als Generalſt dann die Staffel der mi bis zum General. Idylliſche Tage ver⸗ brachte er mit Frau und Kindern ſtets in ſeinem alten Neudeck. Mit den Kindern veranſtaltete von denen man dann mit + hem Geſang nach Hauſe zog, und dann 12 N Sohn n geweſen,“ erzählt der Bi er ſich in eine Lebe rſicherung ein; als er lich donnern. Sie können ſich glücklich zählen, Sie empfangen täglich Nachrichten von Ihrem Gatten, und ich nie das geringſte Wort; und ich kann auch nie meinem Manne ſchreiben, ſo weiß ich nicht, ob er noch lebt oder nicht. Sie Unterſtützung in Geld und Nahrungsmitteln, und wir empfangen bloß von Zeit zu Zeit ein paar Marken, und alles iſt ſo teuer. Gott ſei Dank, daß das Regiment, in dem Ihr Mann iſt, ſich jetzt in dieſer Nähe aufhält; denn ſolange werden wir Brot haben und alles, was Ihren Soldaten übrig bleibt, empfangen wir. Ich wünſche, daß dieſe hier bleiben, ſo lange der Krieg dauert, und daß ſie alle glücklich heimkommen. Ich verdiene auch täglich ein bißchen Geld, weil ich für die Soldaten waſche; ſonſt wüßte ich nicht, was an fangen mit meinen 4 Kindern. Meine Aelteſte iſt 14 und die Jüngſte 2 Jahre alt. Im Anfang des Krieges haben wir Hunger gehabt. Geehrte Frau, Sie können froh ſein, daß kein Feind bis in Ihre Gegend kommen kann; denn vor einigen Wochen waren wir unſeres Lehens nicht mehr ſicher hier. Die Engländer haben uns die Kugeln herübergeſandt; dieſe ſind hier in manche Häuſer hereingefallen, aber das war kein Spaß. Unſere Kinder wären vor Schreck krank geworden, wenn das noch lange ge dauert hätte. Ich habe die Photographie von Ihrem ſchönen Kinde geſehen; nun wünſche ich Ihnen, daß Ihr Mann wieder zu Ihnen zurück kehrt, daß dieſer unſchuldige Engel nicht Waiſe werden ſoll. Wäre der Krieg bloß ſchon Zu Ende! Für Weihnachten ſollte es ſchon vorbei ſein, aber ich denke, das kann noch dauern bis Oſtern. Wir merken nicht, wenn ein Feiertag kommt, oder wenn es Sonntag iſt; jeden Tag hören wir den Kanonendonner und das Schießen. Empfangen Sie, geehrte Frau, unſere beſten Grüße aus dem Frankreich. Mannheim. Kriegsküchenzettel. Sonntag: Falſche Hühnerſuppe, Rippenſpeer, Schwarzwurzel, Kartoffel. Abends: Italieniſchen Salat und Butterbrot. Montag: Kerbelſuppe, Rotkraut, Kartoffelbrei u. Bratſpurſt. Abends: weißen Käſe und Karkoffel. Dienstag: Haferſuppe, Roſenkohl und Grünkernbrätlinge“). Abends: gebackene Fiſche und Kartoffelſalat. Mittwoch: Baumwollſuppe, Rehragout und Schupfnudeln. Abends: Spinat und Speckkartoffeln. Donnerstag: Gennſtſeſuppe!!), Gedämpfter Schellfiſch und Salzkartoffeln. Abends: Wiener Würſte und Krautſfalat. Freitag: Sellerieſuppe, Kartoffelpfannkuchen und Obſt, Abends: Bückinge und Butterbrot. Samstag: Weiße Zwiebelſuppe, Iriſches Hammelgerichtd* Abends: Quellkartoffel und gebackene Leber⸗ und Griebenwurſt. Grünkern oder Haferbrätlinge, 6 Perſouen. fand gemahlene Grünkern oder Hafergrütze Flocken), werden mit 1 Liter Waſſer, Salz teif getocht. Am beſten in der Kochkiſte. So lange die Maſſe noch warm iſt, rührt man 1 Ei daran, 4 Eßlöffel Mehr, 1 Eß Kaffeelöffel gewiegte Peterſilie. Wenn es ganz erkaltet iſt formt man je zwei Eßlöffel der Maſſe auf einem mit etwas Paniermehl beſtreuten Brelt Brätlinge, in Art der Frikadellen, und bäckt ſie in heißem Fett braun. Als Beilage zu allen Gemüſen. n) Gemüſeſuppe. Wirſing, Weißkraut, Lauch, Sellerie und Gelberüben, werden klein geſchnitten in Fett gedünſtet, mit 1½ Liter Waſſer aufgefüllt, geſalzen und weichgekocht. In Würfel geſchnittene Kartoffeln werden 20 Minuten bor dem Anrichten dazu gegeben. ) Iriſches Hammelgericht, 6 Perſonen(Iriſh Verſchwendet kein Brot! Jeder ſpare, ſo gut er kann. 1 nach Hauſe kam, fragte ſeine Frau ängſtlich; „Was hat denn der Arzt geſagt??—„Ich bin kerngeſund,“ berichtete er in ſeinem tiefen Baß, halb traurig, halb erfreut. Er nahm den Ab⸗ ſchied, weil er ſchon acht Jahre kommandierende! General war und ſtets den Grundſatz vertreten hatte, man ſolle auch dem Nachwuchs Raum ſchaf⸗ fen und den Zeitpunkt nicht verpaſſen, zur rech⸗ ten Zeit zu gehen.“ Als dann der Krieg kam, erwartete der penſionierte General mit größter Spannung den Augenblick, wo man ihn brauchen könnte, und groß war ſeine Freude und der Dank gegen ſeinen König, als Samstag, den 22. Auguſt, nachmittags 3 Uhr ein Telegramm kam, Seine Majeſtät habe ihn zu hoher Kom⸗ mandoſtelle auserſehen. 12 Stunden ſpäter holte ihn bereits ſein Generalſtabschef Ludendorf mit dem Extrazug ab, und ſo fuhr er denn in der Nacht fort, bis er Sonntag um ½2 Uhr mittags in Marienburg eintraf. Und dann kam die Nachricht vom Siege bei Tannenberg! Büchertiſch. Brandſtaedter, Der Weltkrieg 1914. Verlag von Levy u. Müller in Stuttgart. In 25 Hef⸗ ten zu je 25 Pfg.— Die nunmehr vorliegenden Hefte 5 und 6 dieſes volkstümlichen, reichlich mit Bilder⸗ und Kartenmaterial ausgeſtatteten Kriegs . 8 U deln die erſten Ereigniſſe im See⸗ dem öſterreichiſch id und auf Kriegsſchauplatz. * IJren. Von Dr. Chriſtian F. Schriften zum Weltkrieg Preis 80 Pfg. Friedrich Andreas Perthes .⸗G. Gotha 1915. Zur politiſchen Befreiung und General⸗Anzeiger⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten. (Abendblatt) — 2 Pfd. nig das Pfund) wird in Stücke u, gepfeffer mit 2 Eßlöffel Fett hellgelb angebraten und das überflüſſige! vieder abgeſchöpft. Man ſchichtet nun auf das Fleiſch! Weißkraut⸗ oder Wirſingkopf, den man in Blätter zerlegt hat, 4 große in Stücke geſchniltene Gelberüben,—8 große ebenfalls 0 ſchnittene Kartoffeln, ſalzt das viel heißes Waſſer daran, daß das iſt und läßt neben auf dem Herd 2½—3 Stunden kochen. Dieſes Gericht wird in der Kochkiſte be⸗ ſonders gut. 9 Aus Staoͤt und Land. *Mannheim, den 20. Februar 1915. geeeeeeeeeeeeeeee Mit 2 2599999 Eiſernen Krenz ausgezeichnet; eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Der Reſerviſt Georg Schäfer, Gren. Regt. Nr. 110, 2. Komp., Sohn der Wtwe. Schäfer in Mannheim⸗Waldhof, Stollbergſtraße Nr. 18 wegen Tapferkeit vor dem Feinde. Karl Auguſt Raquet beim Feldart.⸗Regt. Nr. 14 bei den Kämpfen in Nordfrankreich. Orbeusverleihung. Den Zähringer Löwen⸗ orden II mit Schwertern erhielt Oberleutnant und Adjutant Edgar Mayher, 52. Landwehr⸗ Brigade Erſatz⸗Inf.⸗Regt. 29. * Beförderung. Leutnant Boxrmann, Di⸗ vektor der Newyorker Lebens⸗Verſicherungs⸗Ge⸗ ſellſchaft iſt zum Ober⸗Leutnant befördert wor⸗ den.— Die Oberärzte Dr. Bartz und Dr. Cahen, beide in Mannheim wurden zu Stabsärzten befördert. * Mannheim in der Frage der Voltsernüh⸗ rung. Das Erzbiſchöfliche Ordinarigt in Frei⸗ burg i. B. hat angeordnet, daß in der Frage der Volksernährung im Krieg in den nächſten Wochen in allen Landesteilen freie Konferenzen abgehalten werden, auf denen ein von dem Or⸗ dinariat beauftragter Geiſtlicher ein Reſerat hal⸗ ten wird und an denen ſich möglichſt alle Geiſt⸗ liche zu beteiligen haben. Bitte eines in franzöſiſcher Gefangenſchaft weilenden Mannheimer Landſturmmannes. Ich geriet am 25. 11. 14 in franzöſiſche Kriegsgefan⸗ genſchaft. Von meiner Familie kann ich nichts verlangen, da ich eine Frau mit 6 unerwachſenen Kindern, außer der Unterſtützung, die ſie erhält, mittellos zu Hauſe habe. Ich wünſche mir ein Paar Schuhe, da meine Militärſtiefel de⸗ ſekt ſind(Schuhgröße 42—43), und etwas Leibwäſche, es bier in den Alpen noch ſehr kalt und viel Schnee gibt; dann aber auch etwas Nahrungsmittel. Ich hoffe, daß in⸗ ſolge einer diesbezüglichen Notiz in Ihrer wer⸗ ten Zeitung es in Mannheim noch Leute gibt, die einem armen alten Landſturmmann die ſchweren Tage der Kriegsgefangenſchaft etwas erleichtern werden.(Adreſſe auf unſerer Re⸗ daktion zu erfragen.) Aubau von Kartoffeln und Gemüſe. Wie uns die Firma Brown, Boveri u. Co. mitteilt, ſoll das ihren Beamten freigegebene Gelände zur Bebauung von Kartoffeln und Gemüſe ete. be⸗ ſtimmt ſein. Der Ertrag ſoll in erſter Linie den Angehörigen der im Felde ſtehenden Beamten zu gute kommen, während der Reſt denjenigen Beamten zufällt, die ſich um die Bebauung be⸗ müht haben. Nachahmung wird empfohlen. Freie Volksbühne, Mannheim(E..) Wie aus dem Inſeratenteil der heutigen Nummer erſichtlich, veranſtaltet die Freie Volksbühne Mannheim, E.., am Sonntag, 28. Februar, abends 8 Uhr, im Saale des Friedrichsparks eine Wohltätigkeits⸗ Vorſtellung zu Gunſten der Kriegsfürſorge. Es gelangt Doktor Klaus, Luſtſpiel in 5 Akten zur Aufführung. In an⸗ betracht des edlen Zweckes dieſer Vorſtellung iſt ͤ dddddddcc/ ͤͤVVVT0b0T0b000TbTbT0ꝙb0TPTPTbTe zum engeren Anſchluß Irlands an Deutſchland will das Buch aufrufen; die zerſplitterten Kräfte des Deutſchtums im Auslande will es ſammeln und beſonders die deutſchen Volksgenoſſen in den Vereinigten Staaten auffordern, vereint mit den Iren dem Vaterlande in ſeinem Kampf um Leben und Ehre beizuſtehen dupch nachdrückliche Betonung ihres Deutſchtums, durch Auflehnung gegen die teils erzwungene Entfremdung zugunſten der ihnen fernſtehenden engliſchen Nationalität, und durch engen Zuſammenſchluß all derer, denen die Idee des Deutſchtums als Weltkultur gilt. Beim ruſſiſchen Bären und bei der Gazelle der Nordſee könnte man den Inhalt der Hefte 17 und 18 des bekannten Völkerkriegs(Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart) zuſammenfaſſen. Die Kämpfe unſerer Feldgrauen an der oſtpreußi⸗ ſchen Grenze, nach der Schlacht von Tannenberg, ſind in lebendigen Schilderungen im 17. Heft dar⸗ geſtellt. Wir erhalten einen intereſſanten Einblick in die Kriegsarbeit bei Lyck, am Wyſtyter See, in der Romintener Heide und in die ſonſt wenig be⸗ kaunten Verteidigungsarbeiten der Beſatzung des ſogenannten Entenſchnabels. Heft 18 führt uns zu den Kämpfen der Oeſterreicher in Galizien und bringt viel Wiſſenswertes über die immer wieder in den Mittelpunkt des Intereſſes rückende Feſtung Przemysl, ihre erſte ſchwere Belagerung und den gelungenen Entſatz. Ueber die Ruſſen als Be⸗ freier Galiziens lieſt man erbauliche Einzelheiten: „Beſonders hakten es die ruſſiſchen Truppen auf die Uhren abgeſehen, die mit meiſt ſehr unſanftem Griff aus der Weſtentaſche des Beſitzers in die Stiefelröhre eines Koſaken befördert wurden. Dem Pfarrer in Mrowla wurde ſeine Beichtuhr, welche die Zahl der abgenommenen Beichten anzeigte. zus der Taſche gezogen. Als der Mann ſpäter er⸗ zannte, daß ſie wertlos war, wurde ſie wieder zurückgeſtellt.“— Den Schluß von Heft 18 bilden Kriegsereigniſſe in der Nordſee von Ende luguſt bis Anfang Nobember.(Jedes Heft koſtet dem 12%%%%%„ 46%„%% 2 ein zahlreicher Beſuch Vorverkauf ſind in heutigen Nummer Karten im ten 1 ſtellen zu haben. * Das Spielen mit e uns von auf ſind 6 warnen, d mit Luft zu laſſen, es gar zu leicht k paſſiert, das nicht wieder gut gemacht werden kann, an dem das Kind für ſein ganzes Leben ſchwer zu tragen Alſo fort mit d 5 d fröh⸗ Soldatenſpiel braucht zu iſt * Mutmaßliches Wetetr am Montag. Auch der neue und Sonntag atlantiſche Luſtwirbel wandert nach Nordoſten weiter. Auf ſeiner Rückſeite iſt für Sonntag und Montag verän⸗ erliches, zeitweilig regneriſches und wieder etwas kühleres Wetter zu erwarten. Polizeibericht vom 20. Februar 1915. (Schluß.) Selbſtmordverſuch. Aus noch unbe⸗ kannter Urſache trank in verfloſſener Nacht etwa 12 Uhr eine 30 Jahre alte Taglöhnersehefrau in. ihrer Wohnung in der Stockhornſtraße in ſelbſtmörderiſcher Abſicht eine giftige Flüſſigkeit. Sie wurde mit dem Sanitätswagen ins allge⸗ meine Krankenhaus verbracht; Lebensgefahr ſoll nicht beſtehen. Geiſteskranker. Ebenfalls nit dem Sanitätswagen ins allgemeine Krankenhaus überführt wurde geſtern Nachmittag 1 Uhr ein 30 Jahre alter Taglöhner, welcher in der Neckar⸗ ſtadt den Kindern nachſprang und mehrmals ver⸗ fuchte, an den Häuſerfaſſaden emporzuklettern, wodurch ein größerer Menſchenzuſammenlauf entſtanden iſt. Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Taglöhner von Danzig und eine Fabrikarbeite⸗ rin von Monsheim, beide wegen ſchweren Dieb⸗ Vergnügungen. Mmuion⸗Theater(.⸗T. Lichtſpiele), P 6, 23/24. Nach langer Zeit mal wieder ein Aſta⸗Nielſen⸗ Film. Allein der Name ruft helle Begeiſterung wach in den Herzen derer, die Gelegenheit b dieſe unvergleichliche Künſtlerin ſchon zu bewun⸗ dern. Das übrige Programm reiht ſich dieſem Afta⸗Nielſen⸗Film würdig an und iſt als beſon⸗ ders aktuell hervorzuheben„Das Seegefecht un⸗ ſerer deutſchen Hochſeeflotte Aus dem Großherzogtum. N. Heidelberg, 18. Febr. Oberamtsrichter Freiherr von La Roche auf Wieblingen, der Johanniter iſt, iſt zum Gtappendelegierten in Lods ernannt worden. N. Heidelberg, 19. Febr. Geſtern nachmit⸗ tag wurde in Gegenwart des Oberbürgermeiſters Prof. Dr. Walz die Schule für Kriegs⸗ beſchädigte im Geolagiſchen Inſtitut feierlich eröffnet. Als Vertreter des Bezirksausſchuſſes vom Roten Kreug war Staatsanwaltſchaftsrat Dr. v. Braunbehrens erſchienen, als Ver⸗ treter des Unterrichtsausſchuſſes Stadtſchufrat Rohrhurſt. Nach einer Begrüßungsanſprache von Landgerichtsrat Engelhard wurde die Schule dem Leiter derſelben, Oberlehrer Glöck⸗ len übergeben. Haßmersheim, 20. Febr. Morgen Sonn⸗ tag, 21. Februar, feiert eine in Schiffahrtskreiſen beſonders am Rheine bekannte Perſönlichkeit, Herr Hrch. Ritter, Schiffer, und deſſen Ehefrau Jolaung Katharina geb. Böhringer, das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit in vollſter Geſundheit und Geiſtesfriſche. Möge es dem Jubelpaare ver⸗ gönnt ſein, noch eine Reihe glücklicher Jahre zu verleben. pfalz, Beſſen und umgebung. K. Ludwigshafen a. Rh., 19. Febr. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß verſchiedene Firmen, Händler uſw. unter der Deckadreſſe von militäriſchen Stellen Privatgutſendungen ab⸗ fertigen laſſen, um auf deutſchen Bahnen die Vorteile des Militärtarifs und auf den Strecken des von deutſchen Truppen beſetzten Auslandes Frachtfreiheit zu genießen. Derartige Fälle werden nach einer ſoeben erlaſſenen bahnamt⸗ lichen Bekanntmachung als Betrugsverſuche behandelt und ſtrafrechtlich verfolgt. Aus dem beſetzten Feindesland werden Kriegsrohſtoffe und Friedensgüter nach Deutſehland zurück⸗ geſandt. p. Zweibrücken, 19. meinderatsbeſchluß ohne Ge⸗ meinderat. Das hieſige Bezirksamt hatte im Auguſt Stellungnahme des Gemeinderats zum Wiederbeginn der Volksſchule in Weben⸗ heim verlangt. Der 71 Jahre alte Bürger⸗ meiſter Ludwig Schwarz hatte zu dieſem Behuf Sitzung auf 3. September anberaumt, es er⸗ ſchien jedoch keiner der Gemeinderäte. Darauf⸗ hin beauftragte er einfach am 4. September den Gemeindeſchreiber ein Schriftſtück zu ver⸗ faſſen, in dem es als der einſtimmig gefaßte Beſchluß des Gemeinderats angeführt wurde, die Schule am 15. Oktober wieder beginnen zu laſſen. Die Namen der anweſenden Gemeinde⸗ räte waren bezeichnet, das als„Abſchrift“ be⸗ zeichnete Schriftſtück mit dem Gemeindeſiegel geſtempelt. Ins Protokollbuch hatte der Bürgermeiſter auch ein Protokoll über dieſe nie ſtattgefundene Sitzung eingetragen. Der Bürgermeiſter hatte ſich nun vor der Straf⸗ hier Hter Febr. Der Ge⸗ kammer wegen Amtsvergehens und der Ge⸗ meindeſchreiber wegen antworten. 2 Ger — Freiſpruch, Das ht ndem Deint meinderäten auf der Straße als Beſchluß faſſung angeſehen, und in einem Rechtsi Wohltätigkeitskonzert zum Beſten un ſerer braven Krieger war erfreulicherweiſe ſta Ucht. Der Dirigent, Herr Mayr, eröffnete mit kerni Veranſtaltung, welche nicht gungsſucht will ſond i sſtehend, er Ve . 1 ihme; ſowohl die Chöre wie ten ſauber und exakt zum Vortrag. ſchön klang der Chor:„Schlachtgebet“ vor Himmel. ausw EKünſtler, Mia Kamp von uſſaimt berg, ſomie Herr Adolf Schmitt vom Mann heimer Konſervatorium waren ebenfalls fü Konzert gewonnen und ernteten mi bietungen reichſten Beifall. Der Dirigent uc 9 * Fra: ſang drei ebenfalls dankbares Publik je ganze Ver anſtaltung kann, namentlich inbezug auf finanzielle Ergebnis, als gelungen werden, und das iſt vorwiegend wieder dienſt des Herrn Hauptlehrer Mayr. 1im. Sportliche Rundſchau. *Der Einziehung des unged Aktiven neu gruppi Mannſchaften auf — Viktoriga Feudenhei Turnverein Feuden Landſturms f ſämtlichen Spielen frei. Gerichtszeitung. 5S Mannheim, 18. Febr.(Straflammer.) Vorſ.: Landgerichtsdirektor Dr. Benckiſer. war vom März 1913 Spezialgeghäft für Metzgerwäſche von Bernhard 1400 Mark im ganzen verdient haben. Davauf gründet ſich ſeine Verteidigung gegenüber der auf 8 Monate Gefängnis. Der 15jährige Volksſchüler Karkl S. ſtieg mehr⸗ mals in das Zimmer zweier polniſchen Arbei⸗ wohnten, ein und ſtahl den Mädchen nach und nach 82 Mark. Das Geld vertat er auf knabenhafte Weiſe für Naſchwerk, einen Fußball, Mundharmonika, Meſſer uſw. Man erkennt auf 4 Wochen Gefängnis. Einen recht dummen Streich beging der Maler Johann Kiefer aus Freimersheim. Als der Krieg ausbrach, verlor er ſeine Arbeit, wurde aber dann bei der Poſt als Aushelfer ange⸗ ber vorigen Jahres auf dem Poſtamt 2 eine nach Rußland beſtimmte Feldpoſtkarte mit Anſicht mit nach Hauſe, wo ſie nach zwei Mo⸗ wurde. Der Angeklagte brachte zu ſeiner Ent⸗ ſchuldigung vor, er babe die Karte abzeichnen wollen. St..B. wird auf 3 Monate Gefängnis erkannt. Der Taglöhner Heinrich Haag entwendete am 27. November v. Is. im Hauſe R 3, 4 einem Schlafkameraden einen Anzug im Werte von 47 Mark und 27 M. bar. Als der Vorſitzende den Angeklagten fragte, ob er aus Not geſtohlen habe, lachte er blöde. Er wurde dann zu vier Monaten Gefängnis verurteilt, denn es war nicht das erſte Mal. Auf einem Arbeitsſchein der Firma Mauſchein und Brennig, der auf 14 Stunden ſautete, än⸗ derte der 16jährige Leonhard M. die Eins in eine Zwei um, ſodaß er dadurch5 M. mehr Lohn erhalten hätte, wenn man nicht darauf gekommen wäre. Urteil: 1 Woche Gefängnis. Letzte Meldungen. Die Waffenbrüder. Die Begeguung des Reichskanzlers mit Baron Burian. „Fremdenblatt“ ſchreibt: Mit lebhafter Genug⸗ tuung begrüßt die währten Leiter der engverbündeten auswärtigen Politik Reiches, den klugen, erfahre⸗ 1* Gerechtigkeit und für Reich verknüpft. es ein Mag rrtum Hauptlehrer 05—;—8 2 ee ſicherten. Die beiden leitenden Staatsmänner. 1 Vergnü⸗ fährt das Fremdenblatt dann fort, werden ihre 1 ichen des Wohl⸗ aus Heidel⸗ r das r⸗ Ausdruck. Die Zuſammenkunft zwiſchen unſerem Geſangvereins„Flora“, Herr Georg Hoock, ſtimmungsvolle Baritonlieder und ſand M..⸗K. Phönix E. V. hat nach erfolgter Der 57 Jahre alte Reiſende Baruch Hirſch bis Januar 1914 in dem Hirſch fr. gegen Proviſton tätig. Da ſeine Pro⸗ viſion nur 10—20 Prozent betrug, will er nur Anklage, daß er 4000 M. die er für ſeine Firma einzog, für ſich behalten hatte. Das Urteil lautet terinnen, die bei ſeinen Eltern in Sandhofen echt ſtellt. In dieſer Eigenſchaft nahm er Ende Okto⸗ naten bei einer Hausſuchung zutage gefördert Wegen Vergehens im Sinne des§ 354 WIPB. Wien, 20. Febr.(Nichtamtlich). Das öſterreichiſch⸗ungariſche MNonarchie den deutſchen Reichskanz. ler, in welchem deren Bevölkerung den be⸗ des nen und gewandten Staatsmann und unbeug⸗ ſamen energiſchen Vorkämpfer für Recht und die Unlösbarkeit des Bündniſſes ſchätzt, das uns und das Deutſche leuchtendes Symbol der innigen Zuſammengehörigkeit der beiden Mächte ſein, daß dieſer erſte Beſuch des Kanzlers ſeit dem Beginn des Krieges in der Beihilfe dazu, zu ver⸗JMonarchie gerade auf der Stätte erfolgt, aut gelangte zu einem annahm, der Bürger⸗ ter habe die Beſprechung mit einigen Ge⸗ welcher die Waffenbrüderſchaft Oeſterreich⸗Un⸗ garns und Deutſchlands ihren ſinnfälligſten Ausdruck findet und den hehrſten Triumph feiert. Das Blatt hebt die gewichtigen an allen gehandelt, der außerhalb des Strafrechts liege. Fronten errungenenErfolge der muſterhaft zu⸗ 8 Fen Nas uan 5 2r .. Vievrnheim 18. Febe. Das von den ſammenwirkenden Armeen hervor, deren Hel⸗ hieſigen Geſangvereinen gemeinſam veranſtaltete denmut und Begeiſterung und Opferfreude ihnen unvergänglichen Ruhm und Dankbarkeit Zuſammenkunft im öſterreichiſch⸗ungariſchen Hauptquartier der Natur der Sache nach gleich⸗ zeitig dazu verwenden, alle aktuellen Fragen in erſchöpfender Weiſe zu erörtern. 1 Wie bei früheren Gelegenheiten, gelangt guch zmal die uneingeſchränkte Uebereinſtimmung in den Ueberzeugungen, Plänen und Zielen der Leiter unſerer und der deutſchen Politil zum Miniſter des Auswärtigen und dem deutſchen Reichskanzler iſt ſtets eine deutliche Solidaxt⸗ tätskundgebung. Oeſterreich⸗Ungarn n. Deutſch das land ſind eins in dem feſten Entſchluß unver zagt auszuharren, eins in den Taten und Er⸗ folgen ihrer heroiſchen Heere und ſie wiſſen Im Zeichen dieſer Einheit, im Zeichen dieſs Armeen werden wir ſiegen! Ein KNabinettswechſel in Rumänien? Berlin, 20. Febr.(Von u. Berl. Büro,) In politiſchen Kreiſen Bukareſts ſpricht man ſeit einigen Tagen von der Möglichkeit, daß das jetzige überale Miniſterium Bratiaun durch ein mannſchaft— Turnverei: 1 24˙8 2 5 ſämtliche auf dem Platz Fohlenweide. Kabinett erſetzt werde, dem außer Braliann die 1. Jugendmannſchaft— V. f. R. 10 Uhr auf dem konſervativen Miniſter Carp und Marghiloman Platz bei den Brauereien. Der Eintritt iſt zu angehören ſollen. Bratianu war wiederhoft Miniſterpräſident. Er iſt der Begründer der Jungkonſervativen Richtung. Marghiloman war zuletzt Finanzminiſter im konſervativen Kahinett Majorescu. Der greiſe Carp hat auf die Frage wolle, geantwortel:„Ich und meine Genoſſen treten in jede Regierung, die den Krieg gegen Rußland beſchließt, Sonſt ſtehe ich auf dem Standpunkt, daß ich mich mit meinen 70 Jahren zu einer Alt⸗ weiberpolitik nicht verſtehen kann Die belgiſchen Flüchtlinge. WTB. Paris, 20. Febr.(Nichtamtlich), Das Journal de Paris erfährt durch den bel⸗ giſchen Miniſter des Innern, daß ſich 200 000 belgiſche Flüchtlinge in Frankreich, 300 000 in Holland und 750 000 in England aufhalten. In letzter Zeit kehrte eine große Zahl Belgier in die Heimat zurück. * Die nächſte Sitzung des Reichstags. Hieſige Blätter ergehen ſich bereits in Betrach tungen über die nächſte Tagung des Reichstags Sie führen an, daß die Budgetkommiſſton bis Oſtern ihre Beratungen beenden ſolle und daß nach dem Feſte, euwa am 13. oder 14. April, die Plenarſitzungen aufgenommen werden wür⸗ den. Eine Spezialberatung würde in dieſen Jahre, da der Reichshaushalt genau ſo wie der preußiſche Etat weſentlich eine Abſchriſt des vorigen gäbe, nicht ſtattfinden. Alle allgemei⸗ nen politiſchen und kriegswirtſchaftlichen Fra⸗ gen würden zudem beim Etat des Reichskanz.⸗ lers zum mindeſten im Ausſchuß beſprochen werden, ſodaß die Tagung dann bald geſchloſſen werden ſollte. Daß die Tagung nicht alſolang dauern wird, glauben auch wir. Im übrigen möchten wir annehmen, daß dieſe eee den Dingen ſtark vorausgreifen. Irg che Beſchlüſſe können natürlich noch nicht gefaßt ſein Mutmaßungen aber trügen immer, wie wir erſt jetzt wieder bei der preußiſchen Etate⸗ beratung geſehen haben, die ſich erheblich länger hinauszieht, als man das ſelbſt in parlarden⸗ tariſchen Kreiſen angenommen hatte. Eine Korreſpondenz hatte erſt dieſer Tage gemeint, daß die preußiſche Tagung ſchon in der nüchſten Woche ihr Ende finden würde. Das möchten wir nach unſerer Information bezweifeln; ſelhſt wenn auf die in der erweiterten Budgetlonmm ſion ausgiebig behandelten Fragen im Plenum nicht mehr zurückgegriffen werden ſollte, würde ſich bei den einzelnen Ekats mit ſozuſagen mehr fachlichen: Charakter eine Ausſprache nicht un gehen laſſen. Heller feuchte Stdüubftücken bi Niederlage: hosetf KArebs„annkelns, rcd felderstr. 88. ob er wieder ins politiſche Leben zurückkehren Berlin, 20. Febr.(V. unſ. Berl. Bird) F . 8 5 —— Suntztag, den 20. Februar 1915. Seneral⸗Auzeiger VBaddche Veneſte Nachrichten.(Abendblat! 5. Seien. Rußlands Geldnot. von Axel Schmidt. Put æuch noch fber cenm Einzelheiten der pariser Fimmberatungen dler Schleier des Ge- beimisses, 50 steht doch schon heute fest, daß der Plan einer gemeinsamen 20.Milfiardenanleihe 2u Vasser geworcben ist. Lloyd George ist ein zu auger Kopf, um das englische Staatsporlemonnaie gußland zum Mitbenutzen augzuliefern. Neime Freundschaftsdienste um den russischen Zinsen- Gienst, der sowieso im die engfischen und französi- Schen Taschen Zurüchfliegt, ahffrechtzuerhalten, werden selbstverständlich ebenso weiter geleistet werdlen, wie gemeinsame Anstrengungen zum Ver. bessern des Rubellcurses. Auch den russischen Banben wirdl man zur Untersſittzung der Industrie weiteren Kredit gewären. Das alles aber sind nur Tropfen auf den beißen Stein, und können in gewer Weise die russtsche Finamnot beheben. Die aber pocht immer merbittficher an die Tore des Staates. Die gesamte Wirtsclraftspofttik Rufßlands beruht a dem Ueberschuß des Ex- fber den Import. Nur durch cie forcierte Ausfuhr von Getreide, Hotz ud anderen Rohprodukten wurden biskher die für den Zinsendienst der auswärtigen Anleihen nöügen Goidmengen beschafft. Daher pflegte schon ein Migwachs das gamze klinsſliche Finanzgebäude zu bedrohen. ſett dst durch den Krieg, besonders geit dte Iürkei die Dardaneſtendurcifahrt gesperrt hah der gesamte russische Außenhandel 80 gut ie Eirmgelegt. Betrug er doch im Oktober, wo Archangelsk noch nicht festgefroren war, 41 Mill. Fubel gegen 260 Mill. Rubel 1913 und in der Woche vom 23. Dezember 1914 bis 5. Januar 1915 S0gar nur 46 Mifl. Rubel. Das Gesamtresultat des vorigen Jahres ist daher in Zahlen ausgedrückt Selr wenig befriedigend, trotzdem in des essten Hältte des vorigen Jahres noch Frieden kherrschte. Die Haudels bilanz ist nämlich um 157 Aill. Rubel passiv geworden, während sie noch im Jahre 1913 146 Mifl. Rubel betrug. Vor nichts aber hatten mit Fecht die beiden Finanzkünstler Witte und KOEEliuow- solch eine Augst, wie vor einer Verschlechterung der Handelsbilanz, weil die mühsam aufrechterhaltene Goldwährung danm zusammenbrechen müßte. Dieses Passivwerden des russische Außenhandels ist umso bedenk- lcher, als durch die Aufhebung des Brauntwein⸗ monopols ein jährlicher Ausfall von rund 700 Millionen Rubel entstanden ist. Dessen Deckung hat in der zweiten Hälfte des vorigen Jahres die sogen. Freien Barbestände(die Ersparuisse von den früheren Anleihen und den Ueberschüssen der Buclgets) verschlungen und in diesem Jahre müs- Sen all die großen Steuererhöhungen nur für die Auslalle im laufenden Budget verwandt werclen. Für die Kriegskosten, die auf monatlich 250—300 Millionen Rubel berechnet werden, kommen daher nur auswärtige Anleinen, da die letzte innere nur Zur Hälfte gezeielmet sein soll, oder die Noten- presse in Betracht. Da England abgelehnt hat, Schlanzweg die Fanzierung des russischen Kris- Les 2u übernenmen, so würde demnach nur die Voleupresse nachbleiben. Schon jetzt aber ist die Grenze für Papiergeld weit überschritten wor⸗ den. Das ist denn auch mit ein Grund, weswegen die russische Goldvaluta s0 entwertet ist. Nach dem Ausweis vom 21. Jantar besitzt die russische Feichsbenke nämlich einen Goldiund von 1 711,0 illonen Rabel, dngegenüber Kreditbiſfeite im Werte von 3 002,9 Mill. Rubel stehen. Da laut Geselz nur die ersten 600 Mill. Rubel zu 50 Pro- zeut gedleckt zu sein brauchen, die übrigen aber volle Deckung besitzen müssen, s0 sind jetzt schen 1000 Min. Kubel Kreditbillette ohue Goldunter- lage im Umlauf. Dieses Mißverhältnis steigerb Sleh zudem von Woche zu Woche, da die Kriegs- materialbestellungen im Ausland viel Gold aus 9925 Lande ziellen, sowelt England Hicht, Wie bis. ller mehrfach geschehen, dafür besondere Kredite auweist. Wie schlimm die russische Finanzlage ist, geht auen aus dem Budget von 1915 bervor. Es zZu alangieren, ist dem Finanzminister nur duren 5 5 Selungen, indem er in der zweiten Hälfte 1015 den Exieden schich für gesclllossen ausieht, und die vollen Einnahmen aus den Ausfuhrmög⸗ lenkeiten einstellt. Das sind natürlich Finauz- Aälaste, die keiger ernsten Kritik standhalten, Wei! die nicht mit feststehenden Tatsachen, sondern mit eulternten Möglichkeiten rechnen. Deun sollte Zuüch clann in der Tat der Friede geschlosseſt sell., daß 5 Wäre es fatürlich ganz ausgeschlossen, Mork die alten Handelsbeziehungen voll eins unten. Für uns genügt die Feststellung der Latsache, daß zu allen anderen Schwierigkeiten finanzieller Natur das Passipwerden der russischen Handels- Blanz gekommen ist. Es bedeutet einen weiteren achrit Auf der Bahn zu Rußiands Wirtschaft. lnehem Zusammenbruch. Biber hat noch jeder Krieg die russischen Twangen ctark erschttert und neben diesem 1877 zu Kolonialkämpfen herab. Der Krimkrieg hatte schon Rußlands Finauzsysiem so zerrüttet, daßg der Papierrubel auf ein Drittel seines Wertes herabsank. Im Aufang des Krieges prägte Lloyd George das stolze Wort von der silbernen Kugel, mit der England den Krieg gewinnen würde. Ob er jetzt noch so ſest davon überzeugt ist, daß England die letzte Milkarde ausspielen können wird, Wo, von Frankreich ganz abgesellen, Rußland Ansprüche erhebt, von dem englischen Neichtum imiterhalten zu werden? Zwar hat Lloyd George es abgelehnt, im großen Stil Rußland zu finanzieren, wel er nicht mit Unrecht befürcktet, daß die russische Faust auch den großen englischen Goldsaclk aus- leeren Könnte. Diese Zugelnöpftheit würd in Rußz⸗ land wenig erfreulich aufgenommen werden, dent mit so Kleinen Geschenten, wie Lloyd George es beabsichtigt, ist die russische Freundschaft nichit aufrecht zu erhalten. Davon kann Marianne ein Lied singen. Gelemarkt, Bank- und Börsen- Wesen. Framkfurter Börse. J Frankfurt a.., 20. Februan.(Wochen- bericht) Der große Erfolg unserer Waffen in Ostpreußzen wurde mit Freuden begrügt. Die Weitere Entwiellung der Operationen in der Buko- Wina und in den Narpathen gaben ferner Anlaß zur zuversichthichen Stimmung. Der freie Ver⸗ kehr zeigte aber nur vereinzelt ein lebllafteres Aus- Sehen. Die Zurückhaltung, welche grögtenteils vorherrschte, wurde ſeihweise auf Nealisations- neigung zurückgeführt. Es soll auch nicht ver⸗ gessen Werden, daß die neue Kriegsanleihe, welche im Lauſe dieses Monats noch zur Begebung Fonnmt, einer reservierten Halfung Platz machite. Die meisten Industriewerte blieben im Zusamimen- hang damit vernachlässigt. Die Kursbewegung der deutschen Fonds bildete einen ertreulichen Gegensatz zu dem sonst ruhigen Geschäft. Im Vergleich des starben Rückganges der französi- schen Rente, die im Verlauf der letzten 8 Tage 3 Prozent einbüßten, können wir stok auf den Kurs der Zproz. Auleille sein, diese Anleihe stellt sich nunmehr höer als die 3Zproz. französische. Die Kriegsanleihe besserte sich weiter und näherte sich wieder dem Paristand. Russen, wel⸗ che schwache Haltung zeigten, erluhren im Ver⸗ laufe der Woche mäßige Befestigung. Im Market der industriellen Werte bildete der Verkehr in FeinmetallAktien den Mittelpunkt. Nach der Starken Kurssteigerung War infolge Gewinnver⸗ käufe eine Abschwächung dieses Papieres unaus- bleiblich. In den Aktien der Elektrowerte waren die Umsätze sehr bescheiden. Benz wurden auf günstige Gerüchte, wonach die Gesellschaft ihre Bankschulden völlig getilgt hat, vorübergehend lebhafter gehandelt. Dies Interesse für schwere Papiere beschränkte sich auf einige Aktien. Mon⸗ tanaktien sind bel mäßigen Umsätzen gut behaup- tet, da die Rithrzechen nit Ueberschichten arbei- ten und am Eisenmarkte Preiserthöhungen einge⸗ treten sind. Schiffahntsaktien kaum beachiet. Schwächere Haltung zeigten Schantungbahn wegen der Erörterung der ost-asiatischæn Politik. Bank- Alctien waren vernachlaissigt. Die bevorstehenden Jahresabschlüisse lassen erkennen, daß die Er⸗ wartungen der Dividenden eine Schmälerung er- fahren würd. Man ist an der Börse unterrichtet, daß infolge der Uuterbindung des Geschäſtes mit dem Auslande, ein bescheidenes Arbeiten mit neimischer Kundschaft eingerichtet worden ist. Den Reigen eröffnete, wie hekaunt, die Nationaf⸗ barik für Deutschland. Was man schon Wußt wurde durch den Abschluß bekannt. Eine Divi- dende gübt es nicht. Die Dividenden anderer Bauken werden zwar diesem Be shie! nicht folgen, aber an Ermäßigungen wird es nicht ſehlen. Die Dividende der Darmstadter Bank ernäßigt sich auf 4(gegen 6% Prozent i..). Diese Herabsezung S 8 entspricht den Erwartungen der Börse. Die Mittel- banken zeigen, so weit bis jetzt bekannt, nur mähßige Veränderungen, da, wie erwähnt, ihre Ge⸗ schäfle in Deutschland abgewickelt werden. Rechit erkreulich war wiecler der neuesſe Ausweis der Deutschen Neichsbanft. Die Goldzuflüsse aus dem V ir erreichiten einen Umfang, wie er seit Ende November vorigen Jahres nicht mehr zu beobach- ten war, 33,5 Millionen Golct konnten den Nassen Unseres erichte ließ die hervort in Masuren eingegang Bedelitung dieses Erfo i eten, unc verlieh am Schſusse der Eim züversichtliches Gepräge. Das II be- ränlete sich allerdings auf nur wenige Papiere. Geld war im Auschluß au d ünstigen Reichs- bankausweis leicht; kont Unverändert. gem Geschält bei behat IBerlimer Uffektenbörse. ebr. Be nein recht fes en etwas die Ungarische Krlegsbedarfunternen- von ten im Ul 1eSene Nach ankäng! Wirkte heledend Alle Angeregt durch die Preiserhöhungen der Breslauer Eisengrobßhändler, kaufte die Spe⸗ schlesische Eisenwerte, wie Donners-⸗ szCheidt und 5 11 F ee * ucn 1lurf Bochd schlesische Kokswe Phönix u. Gelsenkirchen zeigte sich Iuteresse. Geld war sehr leicht, zu ca. 14% erhältlich. Russische Noten waren fest. schloß bei ruli- warteten Zufuhren sinc infolge des noch inuner New-korker Effektenbörse. NEWVORK, 19. Februar,.(devlsenmarkt) 19. 18. Tanteh 2— Oable Transfers 2.—.82.25 Weohsel auf kondon(50 Tage).80.25.80.50 Stohtweohsel Parrs 52400.22.00 Siehtweohsel Berltiwnin 9645 34⁵ Silder Bullloo/n 438% 49% NEWVORR, 19. Februar.(Sohluss-Notlerungen.) 19. 18 19. 18. Atoh. Top. Santa Fe Norfolk& West. c. 100— 100 4 Bonds... 91/ 824% Korthern Paolflo o. 101¾ 1021 Balt. Ohie 4½ Sds. 85— 85ʃ /] Fennsylvanis oom. 105.— 104½% Chos. Ohio 4½%½ Bs. 73.— 73.—Readlng oom. 141½ 142½ North. Pab. 3 Bds. 63— 63% f Rock Island oom. Rorth. Pao. Pr. Llen Southern Paclflo. 88½ 83/ 4 Bonds. 39% 90—South. Rallw. pref. 48— 48.— South. Paoifio o 4 Union Faolflo o. 118½ 118¾ 1829%s 381½ 80% Wabash pref. 1½ 1¾ Unlon Paolfio oonv. Amalgam. Copp. o. 52¾ 53— 4 Bonds. 389% 89½ Amerſo. Can 50 22 8 5 uo. do. pref. 14 Aic ke ae 9J, Amersmeltlaftels. öiet gallimore and Ohio 87— 87 do. d0. prel. 100 J 1005 danada Facifie 158/ 187% Amerſgan felesn. 18⸗, Ches. 4 Onio o. 40% 40%„ and Fslegr. do. 1185 Bethlehem Steel Seeee e Sethlehem Steel pr. 104 Colorado u. South. Gentral Leather. 33½ 33ʃ½ Int. Nero. Mar. prf U.— Erle ist prefl. Mexlo, Pefroleum 33/ 657½ 7 Unlt.Stat. Steels o. 41% 41¾ Great Rorth. pref J r Unlt.Stat. Steels pr. 103¼ 10 Wne Am. Oar. u. Foundry 42— 43.— Miesour. Oans. pr. Utah Copper oom.— Hissourl Paciflo. internat.Hacfester—— New Vork Centr. o. Repub. iron& Steel 19— 13.— do. Ont& West o. 2 NHandel und industrie. Verein chemischer Fabriken.-., Leiiz. Leipzig, 20. Februar. Die heutige im Sitzungssaale der Allgemeinen Deutschen Oreditanstalt abgehaltene außerordent- liche Hauptversammlung genehmig e die revidierte Bilanz per 3I. Okiober 1913 und versagte auf Autrag der Verwaltung die Ent⸗ lastung des Generaldirektors Stöwer, der zur Verantwortung gezogen werden soll. Das gleiche soll mit dem Aufsichtsrat geschehen. Betreffs der Sanierung des Unterneh- mens wurde entsprechend der Vorschläge der Verwaltung die Zusammenlegung des Ak. tienkapitals im Verhältnis von:3 und die Verwendung der Rücktlagen zur Deckung des Ver- lustes beschlossen. Im ganzen sind M. 2 578 000 aluzubringen, wWãovon M..— Mifl. aus der Kapi- talsreduktion vom 5 auf 3 Mill. M. gewonnen wer⸗ den, während der Rest duroh die Rücklage gedeckt ist. Nom geplanten Rohstahlverband. In der ersten Sitzung des Ausschusses wurden die von den Werken ausgefüllten Fragebogen be⸗ handelt und Vorschläge ausgearbeitet, die in der demnächst einzuberufenden Versammlung der Stahlwerksbesitzer zur Beratung kommen sollen. Die Hauptschwierigkeit macht immer wieder die Festsetzung der Beteiligungsziffer für die einzel. nen Weẽrke, Warenmärkte. Viehverkehr vom 15.—20, Febr. 1915. Maunheim, 20. Februar.(Amtlicher Wochen- bericht der Direktion des städtischen Schlacht- und Vienhofes.) Der Rindermarkt war stark befahren. Der Auftrieb an Grogvien betrug 1344 Stück. Der Handel war ruhig. Preise pro 50 kg Schlachtge. Wicht: Ochsen M. 86100(40-%), Bullen(Farren) M. 80.90(45.50), Rinder M. 84100(44-52), Kühe M. 56⸗80(27.38). Auf dem Kälbermarkt standen am 15. Februar 405 Stück, am 18. Februar 156 Stück zum Ver⸗ gaufe. Geschäfstverkehr teilweise mittelmäßig und lebhaft. Preise pro 50 kg Schlachtgewicht Markk 75•100(45•60). Auf dem Schweinemarkt standen am 15. Februar 1878 Stück, am 17./18. Februar695 Stück. 50 kg Schlachtgewicht kosteten M. 94108(73-84) bei Sils mitlelmäßigem, teils schleppendem Geschäfts- verkehr. Der Pferdemarkt war mit 67 Stück Arbeitspfer- den und 30 Stück Schlachtpferden beschickt. Der Handel nit Arbeitspferden war lebhaft, mit Schlachtpferden lebhaft. Preise für Arbeitsplerde M. 4004400, für Schlachipferde M. 80-260 pro Stü K. Der Ferkelmarkt war mit 240 Stück besucht. Handel war lebhaft. Pro Stück wurden M Die in Klammer gesetzten die Preise nachi Lebendgewicht. Berliner Getreidemrkt. Berlin, 20. Die dringend 5 bis 9 bezahlt. Preise bedeuten Februar. Sr⸗ herrschtenden Mangels an rollendem Material noch nichit eingstroffen. Infolgedessen konnte nur der leleluste leil der Ssehr dringenden Naclurage be- friedigt werden. Gerste war nicht am Markte, ebensowenig Zuckerschnitzel und Pierdefohlen. Flir ausländischen Mais wurden sehr hohe Preise bezahlt, für inländische Kleie bezalilte man Marlkk 33.— für 1000 leg. Weizenmehl und Noggesmehl bleibt dringend begellrt. Man bezahlt für Weizen⸗ melil M. 44.—, für Roggenmehl M. 42.50. Chicagoer Waren markt. Am Weizenmarkt Pendenz bei der Eröffnun Chicago, 19. Febr. War clie sehr stetig, da günstige Nachrichten über ein und Deckungen festes Liver: pool vorlagen zommen wuürden, zogen n ersten Umsatzen We Veri des N Stimmunz aber, beeinflußt dureb Verkaufe der Loko⸗ hauser und der Firma Armour, sowie durch Realisationen merklich ab und hielt bis zum Schluß an, sodaß die Preise um& ets niedtiser notierten. Im Einklang mit dem Weirenmarkt eröff⸗ neten auch der Mais markt in fester Hal-⸗ tung bei cts höherem Preise, da lebhafte Deckungen und geringe argentinische Ver⸗ schiffungen anregend wirkten. Als spöter günstige Meldungen aus Argentinien einliefen, die Liquidationen auslösten, wurde die Tendenz schwächer und auch der Schluß vollzog sich in schwacher Haltung. Die Preise stellten sich um 176 bis 78 cts. niedrigetr gegen gestern. SmcAso, 19. Febrnar. 7. Wekren Hal 161 5/ 4 Jull 132 ½ũ 183 ½% gobwere.⁰ 8⁴ Hats Maf 77.½% 78 ½ Speok.⁵⁰ ³⁰ juli 78 58 2875 Schmab: 805 1555 1017 Hafer Hei 59, 50 2 Sohwelnexuf. zull 10.90 10.75 I. West. 116 000 121 000 Pork: Nai 18.60 19.82 dv. Ohloago 400⁰⁰ 0⁰⁰ Jull 19.02 19.07 Sohweine; Rippen: Nai 19.1? 10.15 loſonte 84⁰.45 Jull 100 10.87 New-orker Warenmartt. NEW-VORRk, 19. Februar. 19. 19. 18. 18. Weiren Hal 167% 165 ½% Roggen 184— 134.— Juli 1385/½ 139 ½% Naſs 00⁰ 32 883.— looo 2Red 171— 1697 Kehl 670.680 870.50 10. 1 Korth 173— 172—getreidefr.: Hafer Mal 65.1½j 65/ Lverpod 1— 11.— „ Junl——.— London 12.— 12— 109. 18. 19. 18. Sohmalz: Petroleum: West. stm. 1055 1050 stand. Whit..75.75 Talg 74¹.½% id tanks.50.⁰ d0. Spezial.—.— Ored. Baſan..45.45 Baumwollsaat- Terpentln 41. 42— al poer März 7⁰⁵ 709 Zuoker: Baumw. vello-.—.— Cont. 96 Fst. 47⁷ 457 Petroleum: Pebr.—— refin j. oas. 1028 10.25 Hal—— NE-VoBK, 19. Feb.(Kaffee,) Loke 2/, Febr. 9,00 März .50, April.00, Mal.70, Junl.00, Jull.23, August.00 Septbr. .89, Oktbr.00, Noybr..00, Dez. 709, Jan. 0,00. Zufuhren 25000 Sack. Londoner Metallmarkt. London, 19. Februar. Kupfer: Kassa 63.%, 3 Honate 6⁴.7, Elektro per Kasse 68.¼ 3 Honate— Best-Selekted p. Katsse —.—, 8 Honate—.—, Elnn; der Kassa 184,—, 3 Honate 161—; Blel per Kassa 19½4, per, Jan. Zink: per Kassa 41.½, Antimon—.———, duecksliber—-— Letzte Handelisnachrichten. B. Frankfurt à., 20. Febr.(Priv.-.) Der Börsenvorstand Frankfurt a. Main hat folgenden Beschluß gefaßzt: Die Fälhgkeit Aller auf Utimo Februar ds. Is. gesclhilossenen oder Haufenden Geschäfte sowie der Zahltag alfer Ultimegelder wird auf Ultimo März ds. Js. festgesetzt. In allen Fällen, in denen die Fällig⸗ keit der Geschäfte vom Ultimo Februar auf Ultimo März festgesetzt ist, beträgt der Zinsfuß für den Monat März 4 Prozeut. Diese Ziusen sind Ultimo März zu bezahlen. Die Exlela rung für die in Ultimo Februar abgeschlossenen Prämien-Geschäſte fin- den entweder mündlichi in den Börsenraumen oder schriftlich am 23. Februar statt. Die Erklärung der sich aus der Ausführung ergebenden festen Engagements per Ultimo Februar wird auf Ultimo März ſestgesetzti. Die Zahlung der durch die Prämien-Erklärung am 23. Februar verfallenden Prämien finden am 26. Februar statt, weil es den Geldnehmer berechtigt, bis zum 23. Februar zu erklären, daß er das Geld Ultimo Februar zurück- bezahlen will, ebenso hat der Käufer das Recht, bis zum 2. Februar zu erklären, daß er die Wert- papiere ganz oder teilwese an dem Mindesthefrage des Ultimohaudels am Ultimo-Februar abneiumen Will. Lehnt er die Lieferung ab, so sind für diese Engagements für den Monat März 3 Prozent Ein- sen mit Ultimo-März zu zahlen. r. Düsseldort, 20. Februar.(Priv.-Tel.) Wie uns mitgeteilt wird, entsprechen die Ergeb- nisse dles abgelaufenen Geschäftsſahres der Braunkohlen- und Brikettwerke „Roddergrube“.G. ungefär dem des Vorſahres. Die Dividende ist mit 14 Prozeut in Aussicht genommen gegen 15 Prozent im Vor- jahre. r. Düsseldort, 20. Februar.(Priv.-Tel.) Wie uns mitgeteilt wird, ist beim Aplerbeker Abhtien Verein für Bergbau Cechue ver. Margarete) für das abgelaufene Ge schäftsfjahr mit einer starken Ermägigung der Dividende zu rechnen. Sie wird auf—5 Pro- zent geschätzt gegen 10 Prozent im Vorjahre. r. Düsseldorf, 20. Februar.(Priv.-Tel.) Wie uns mitgeteilt vrird, beabsichtigt die rhein- Westfälischen Brauereien infolge der gestiegenen Herstellungskosten eine Erhöhung des Bierpreises und zwar um etwa M..— bis M. 4. pro hl. Ueber den Umang der Preiserhölnumg schweben noch Verhaudlungen; die neuen Preise trete erst Mitte März in Kraft. r. Düsseldor, 20. Februar.(Priv.-Tel.) Die Dividende der Bergwerks.-G. Kon- solidation Gelsenkirchen Schalke wWird auf 12 Prozent geschätzt gegen 23 Prozent im Vorjahre. ————— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; kür Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adof Agthe; ſür den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m, B. H. Direktor: Erust Miller. Ach Kalaon ItTucker Preis proMürfel In Feſdpostbriefen Uberall erhältſioh 1 19 Alleinige Fabrikanten: enn Lehmann& Bohne, Berlin W 35, Lützowstr. ün H MANNHEIN. Sonntag, 21. Februar 1915 20. Vorſtellung im Abonnement& 28 1 ve Der Freiſchutz Oper in drei Abteilungen zum Teil nach dem Volts⸗ märchen:„Der Freiſchütz“ von Friedrich Kind. Muſik von Karl Maria von Weber Spielleitung: Eugen Gebrath Muſikaliſche Leitung: Artur Bodanzky Kaſſeneröff. 5½ Uhr. Anfang 6 Uhr. Ende geg. H uhr Nach dem 1. und 2. Aufzuge größere Pauſe. Das Perſonal iſt augewieſen während des Orcheſter⸗ Vorſpiels Niemandem den Zutritt zum Zuſchauer⸗ raum zu geſtatten. Mittel Preiſe. 90—* 0— Neues Theater im Roſengarten. Sonntag, den 21. Februar 1915 Aucs ichnochim Flägelkleide Ein fröhliches Spiel in 4 Aufzügen 0 Albert Kehm und Martin Frehſee Spielleitung: Richard Weichert Kaſſeneröff. 7½ Uuhr Anf. 83 uhr Endel0% Uhr Nach dem 2. Akte größere Pauſe. Reues Theater Eintrittspreiſe. Großh. Hof⸗ und Nationalcheater Mannheim 10 5 7. e gum e eee von Pfennig für den Platz im theater kommt Dienstag, den 23. Februar 1915 „Katte“ Schauſpiel in 5 Aufzuigen von Hermann Burte zur Aufführung. Die auf Vorausbeſtellung durch Arbeitgeber und Arbetterverbände reſervierten Karten ſind Montag, den 22. Februar, vormittags 11—1 und nachm.—5 Uhr an der Hoftheaterkaſſe zu erheben. Ein kleinerer Teil der Karten kommt Dienstag, den 3. Fehrnar, mittags 12 bis 1 uhr an der IV. Rangkaſſe(gegen⸗ über& 3) zum Verkauf. Beſteller, die die ihnen zugeteilten Karien nicht ab⸗ holen, werden für die Folge nicht mehr berückſichtigt. Zum Beſuche dieſer Vorſtellung ſind nur hieſige Arbekter, Arbeitexinnen und niedere Angeſtellte be⸗ rechtigt, deren Jahresverdienſt 32000 Mark nicht überſteigt. 5 Manußeim, den 20. Februar 1915. 4284 Hoftheater⸗Intendanz. Handelsſchule der Hauptſtadt Mannheim. Zu dem am nächſten Sonntag, den 21. ds., ahends 5 uhr, im Vortragsfaale der Kunſthalle ſtattfindenden Bortrag des Herrn Oberlehrers Rödel über „Haushaltung und Krieg“ ſind unſere Schülerinnen mit ihren erwachſenen weiblichen Angehörigen vom Jungdeutſchlandbund freundlichſt eingeladen. Eintritt frei. Kleiderablage frei. Mannhetm, den 18. Februar 1915. 4276 Das Nektorat: Dr. Bernuhard Weber. ade Hausfrau kann sparen) und ihre noch guterhaltenen Klei- dungsstücke der Zeit und den Ver- hältnissen anpassen, durch Neu-KHuffärben in feldgrau, schwarz, dunkelblau, mit Heitmanns Farben à 10 u. 28 Pf. Zu haben bei(40278 losef Hermann, Mannheim Jungbusch, Beilstr. 4. Telephon 4673. Schilcler unci Plakate Tranparente 38972 0 Haus Adelmann, Max-dosefstr. 13, Tel. 78ʃ2. Seeeee deeedöeeeeeeenss Medizinal-Dorsch- Lleberthran und Emulsion stets krisch und billig bei 3182 Ludwig& Schütthelm 2 5 1 3, 10 ſtatt. Schüler. die zu Oſtern ſchulpflichtig ſind, werden zurch die Aufnahme in das Inſtitut Schwarz auf Antrag der Eltern bis zum Herbſt von jedem Schul⸗ heſuch befreit, gemäß der Verordnung des Großh. miniſterium des Kultus und Unterrichts vom 20. ZJauuar 1915. Die Vorſchule hat die Aufgabe, Kinder, die ſpäter in ein Gymnaſium, Realgymnaſium, Oberrealſchule oder in eine ſonſtige höhere Schule eintreten wollen, für dieſe Aufnahme vorzubereiten. Die Vorſchule übernimmt Kinder von 6 bis zu 11 Jahren. Schulanfänger ſollen bis zum Oktober 6 Jahre alt werden. 4028 Mannheim. den 12. Februar 1915. Die Schulleitung des Inſtituts Schwarz: Müller, Dr. S Ler Se 8 Lommandit- Brüch 8.3 Gesellsehaft annheim lro in E 7. 9: relepton a. 3262 Büro in E 7. 9h Empfehlung: Veberfünrung gefallener Krleger in die Helmat. kachforschungen nach vermissten Mittärpersonen. Abfassung vorschriſtsmässiger Gesuche, Aus- tausch schwer vorwundeter Krieger, kriegs- gefangen im Ausland, betreffend. Anmtl. Verlustſisten llegen aut. 39780 77 „J⸗ Sanitfätskolonue Maunheim.⸗⸗ Aufforderung. 22 1 Am Montag, den ginnt ein neuer „Februar be Kurs für Hilfokrankenträger. Anmeldungen werden entgegengenommen im Büro der Sanitaätskolonne, Prinz Wilhelm⸗ ſtraße 20, vormittags von—12 Uhr, nach⸗ mittags von—7 Uhr. 024³ Die Führung. fN ſchuittfeſt, fein u. pikant, aus beſlem Frina Salamii Naße Nind⸗ u. Schweinefielich, 2 Pfd..35 Mk. desgl. ſchuitlſeſte Knackwurſt u. ger. Zungen⸗ wurſt in Schweinsblaſen à Pfd. nur 85 Pf. Berſ. Nachn. Rur An⸗ erkennungu Nachbeſtg. A. Schindler, Wurſtfabr., Chemnitz. 39688 Von Militär Verwaltung täglich friſch abzugeben: 30231 Schweineköpfe, Gelinge aidan Heinrich Seiz, Schlachthof u. Hch. Lanzſtr. 30. Achtung! Achtung! Sonntag frün Ttrifft ein großer Transport Raſſe⸗n. Arheits⸗ Pferde ein, darunter ein fünfjähriges trächtiges Pferd. 40271 U Friedr. Hochſtädter Mannheim⸗Feudenheim. Telephon 47388. Fritz Liefhold 2. 94 Gärtnerel, Samenbau, Samenhandlung empflehlt sieh für den Bezug aller Arten von Feld-Gemüse u. Biumanggmen in prima Uualität. Kirchen⸗Anſagen. Epangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Sonntag, den 21. Februar 1915. Trinitatiskirche. Morg. ½9 Uhr Predigt, Stadt⸗ nilar Achtnich. Morg. 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Schenkel. Morgeus 11 Uhr Kindergottesdienſt, Stadt⸗ pfarrer Schenkel. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, Stadt⸗ pfarrer Schenkel. Konkordienkirche. Morg. 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer v. Schoepffer. Morg. 11 Uhr Kindergottes⸗ dienſt, Stadtvikar Waag. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, Stadtpfarrer v. Schoepffer. Abends 6 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Gebhard. Chriſtuskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer Dr. Hoff. Morg. 11½ Uhr Kindergottesdienſt. Stadtvikar Deßecker. Abends 6 Uhr Predigt, Stadt⸗ otkax Deßecker. Friedenskirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer Gebhard. Morg. 11 Uhr Chriſtenlehre, Stadt⸗ pfarxrer Gebhard. Abends 6 Uhr Predigt, Stadtpfarrer v. Schoepffer. Johanniskirche— Lindenhof. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadtpfarrer Sauerbrunn. Morgens 11 Uhr Kindergottesdienſt, Stadtyikar Faller. Morg. 11 Uhr Ehriſtenlehre, Stadtpfarrer Sauerbrunn. Abends 6 Uhr Predigt. Stadtpikar Faller. Lutherkirche. Morgens 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ pfarrer Dr. Lehmann. Morg. 11 Uhr Chriſtenlehre, Stadtpfarrex Dr. Lehmann. Abends 6 Uhr Prebigt, Stadtpfarrer Rothenhöfer. Melauchthon⸗Pfarrei— Turnſoal Uhlandſchule. Morgens 10 Uhr Prebigt, Stadtytkar Lefholg. Morg. 11 Uhr Kindergottesdienſt, Stadtuikar Vefholz. Morgens für die Ruhegehaltsklaſſe). lungsſtunde, Inſpekt. Lehmann. 5 verein. ½9 Uhr: Bibel⸗ und Gebetſtunde. dienſt.—-½11 Uhr Chriſtenlehre.— gottesdienſt. Stadtpfarrer Bufard. Abendmahl. Nachm. ½% Uhr Chriſtenlehre der Nord⸗ pfarrei. pfarret. Nachm. 2 Uhr Miſſionsgottesdienſt. Pfarrer Noll. Donnerstag, Kandidat Gänger. Morg. 11 Uhr, Kindergottesdienſt Evangeliſch⸗luth. Gemeinde. (Diakoniſſenhauskapelle U7, 29). Sonntag, den 21. Februar 1915(Invokavit). Nachmittags 5 Uhr Predigt, Vikar Fritze.(Kollekte Montag, abends 8 Uhr, Kriegsgottesdienſt. Evangeliſche Stadtmiſſion Vereinshaus K 2, 10. Sonntag, 11 Uhr: Sonntagsſchule 3 Uhr: Erbau⸗ 5 Uhr: Jungfrauen⸗ Montag 3 Uhr: Frauenverein. Mittwoch ½9 Uhr: Bibelſtunde, Stadtm. Gläſer. Donnerstage8 Uhr: Jungfrauenverein. Samstag 4 Uhr: Sparkaſſe der Sonntagsſchule. 9 Uhr: Vorbereitung für die Sonntagsſchule. Täglich Kinderſchule. Schtvetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. tutgg 1 Uhr: Souutagsſchule. Abends 8 Uhr: Juſpektor Lehmann. Montag ½0 Uhr: Jungfrauenverein. Täglich Kinderſchule. Neckarſtadt, Gärtnerſtraße 17. Sonntag 11 Uhr: Sonntagsſchule. Dienstag ½9 Uhr: Bibelſtunde, Inſp. Lehmann Täglich Kinderſchule. Lindenhof, Bellenſtraße 52. Sountag 11 Uhr: Sonntagsſchule. Montag ½9 Uhr: Frauenverein. Freitag ½9 Uhr: Bibelſtunde, Inſpekt. Lehmann. Täglich Kinderſchule. Zu den Bibelſtunden und ſonſtigen Veranſtaltungen der Stadtmiſſion iſt ſedermann herzlich eingeladen. 1*. 9** Ne Chriſtlicher Verein unger Männer, U 3, 23, E. V. Wochenprogramm vom 21. bis Februar 1915. Sonntag, abends ½9 Uhr: Vortrag von Herrn Sekretär Moſes über:„Was die Engländer nicht haben“. Montag, abends Uhr: Bibelſtunde über 2. Theſſ. 18 von Herru Stadtytkar Achtnich. Dienstag, abds. ½9 Uhr: Spiel⸗ und Leſeabend. Mittwoch, abends g Uhr: Kriegsgebetſtunde für Jedermann(Leſezimmer). Donnerstag. abends ½9 Uhr: Spiel⸗ u. Leſeabend. Samstag. abds. ½9 Uhr: Bibliothekſtunde. Abends Uhr: Bibelſtunde der Jugendabteilung. Jeder chriſtlich geſinnte Mann und Jüngling iſt zum Beſuch der Veranſtaltungen des Vereins herzlich eingeladen. Nähere Auskunft erteilen: Der 1. Vorſitzende, Herr Bauführer Klos, Meerfeldſtr. 61, der Sekretär, Herr M. Moſes,. U3, 28. Evang. Verein für innere Miſſion. Augsb. Bek. in Baden. Stadtmiſſton Mannheim. Bereinslokal: Schwetzingerſtraße 90. (Herr Stadtmiſſionar Fritz). Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3 Uhr: Allgem. Berſammlung. Nachm. 4 Uhr: Jugend⸗ abteilg. des chriſtl. V. jg. M. Nachm. 5 Uhr: Jung⸗ frauenverein. Abends 8/ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Montag, abends 8½ Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8½ Uhr: Turnen der Jünglinge. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetsſtunde. Mittwoch, nachm. 5 Uhr: Hoffnungsbund. Abends Uhr: Bibelſtunde des chriſtl. Vereins jg. Männer. Donnerstag, nachm. 5 Uhr: Bibelſtunde. Abends ihr: Blau⸗Kreuz⸗Verein. Freitag, abends 8½ Uhr: Geſangſtunde, gem. Chor. Samstag, abends 8˙½ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung und Gebetſtunde. — Täglich Kleinkinderſchule.— Vereinslokal: Neckarſtadt, Lortzingſtr. 20(Hof!. (Herr Stadtmiſſionar Stöckle;. Sonntag, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. Uhr: Verſammlung. Nachm. 4 Uhr: Soldatenver⸗ einigung(Jugendabteilung). Nachm. 5 Uhr: Jung⸗ frauenverein. Abends 8½¼ Uhr: Verſammlung. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Mittwoch, nachm. 5 Uhr: Hoffnungsbund. Abends 8½ Uhr: Bibelſtunde des chriſtl. Vereins jg. Männer. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Blau⸗Kreuz⸗Verein. Freitag, abends 81½ Uhr: Geſangſtunde, gem. Chor. Samstag, abends 8½ Uhr: Sonntagsſchulvorbe⸗ reitung und Gebetsſtunde. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. E Evangeliſche Gemeinſchaft 5, 9, Seitenbau. Sonnkag, vorm. ½10 Uhr Predigt, Prediger Maurer. Vorm. 11 Uhr Kindergottesdienſt. Nachm. ½½4 Uhr Predigt, Prediger Maurer. Nachm. 5 Uhr: Jugend⸗ verein. Montag, abends ½0 Uhr, Singſtunde d. Gem. Chors. Donnerstag, abends ½ Uhr, Bibel⸗ u. Betſtunde, Preötger Maurer. Waldhof, Hubenſtraße No. 10, Hinterhaus. Sonuntag, nachmitt. ½2 Uhr, Kindergyttesdtenſt. Dienstag, abends ½9 Uhr Predigt, Predig. Maurer. Jedermann iſt herzlich willkommen. — + 5 Jungmänner⸗Verein für freies Chriſtentum und deutſche Kultur Mannheim— Lokal: 8 6. 40. Mittwoch, 24. Februar, abends 9 Uuhr: Vortrag über„Deutſche Städte“ 2. Teil. Nähere Auskunft erteilen der 1. Vorſitzende Ludwig Frey, Augartenſtr. 44, der 2. Vorſitzende Oscar Lauten⸗ ſchläger, Stamitzſtraße 1. Chriſtliche Verſammlung 32,10a Sonntag, morgens 11 uhr, Sonntagsſchule, alle Kinder ſind freundlichſt eingeladen. Nachmitt. 3 Uhr Wortbetrachtung. Dienstag, abends 8½ỹ, Uhr. Wortbetrachtung. Gemeinde gläubig getaufter Chriſten CA4, 18 Sonntag, 21. Februar, vorm. 9½% Uhr: Bibel⸗ und Gebetſtunde. Vorm. 11 luhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt, auſchließend Abendmahl in Ludwigs⸗ hafen, Kanalſtr. 68. Abends 81/ Uhr: Evangeliſation. Mittwoch, 24. Febr., abends 8½ Uhr: Gebetſtunde. tunde, Angf 27. 3. 6 2109 2 Hotdrogerie, O 4, 2 Telepben 282 u. 77l8 Fillale: Triedriebenlatr 16. Tel. 4968 9 Prebigt, Stadt⸗ Uhr gt, 12 Uhr Jugend⸗ Stadtteil Neckarau. Vormitt. ½10 Uhr Predigt, Februgr, abends ½8 Uhr Abend⸗ gottesdienſt. Pfarrer Noll. Stadtteil Rheinau. Morgens 10 Uhr Predigt, r, Gottesdienſt. 21;* 8 GWiRn Sams— 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger— Vadiſche Neueſle Nachtichten.(Abendblatt) Samstag, den 20. Februar 1915. N 3399 Heinrich 28, Lindenhof. Mor 8, e T 90 Fome M Bekanntmachung. 11 81 3 Neuapoftoliſche Gemeinde Mannheig Die Aufuahme von ängern g. Predigt, Stadtpfkar— E. V.— 11 51 Brſe eil Aß ühr Kindergottesdienſt, Stadt⸗ Atsla des Realgymnaſiums, Tullaſtraße 4 n, weldhe vikarx 5*VU!n Sonntag, nachmittags ½4 uh 5 5 in dieſem Jahre in di i Digkoniſſenhauskapelle. Norg. ½t1 Uhr Predigt, Mittwoch, abends ig Uhr. Gottesdienſt Aac, ehntreten Pfarrer Haag. ſollen, ſindet täglich zwiſchen 11 und 12 Uhr in Paulustleche Waldhof. 210 Uhr Hauyptgottes⸗ 12288 1— Miſſions⸗Saal, U 4, ſ9 Hinterhaus parterre. Die Verſammlungen der Chriſten⸗Gemenz, finden wie folgt ſtatt: Gemelnde Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienſt der Nord⸗ Sonntag, vorm. 10 Uhr: Bibel⸗Beſprechſtunde ſunr für Gläubige). Vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule Abends 8 Uhr: Evangeliſatious⸗Verſammlung, 8 Dienstag, abends 8u, Uhr: Vorleſung. Donnerstag, abds.““ Uhr: Bibel⸗ u. Gebetsſtunde Jedermann herzlich eingeladen! * 2— 52———„— Methodiſten⸗Gemeinde Kapelle: Augartenſtraße 26. Sonntag, vorm. ½10 Uhr, Gottesdienſt. Vormitt 11 Uhr, Kindergottesdienſt, Nachm. 4 Uhr Prebigt Dienstag, abends ½9 Uhr, Bibelſtunde. 5 Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. ecgde 15 öf 83 Freireligiöſe Gemeinde Sonntag, 21. Februar, abends 6 Uhr: Sonntags⸗ feier. Prediger Dr. Maurenbrecher:„Der Wert des Menſchenlebens(Kriegsandacht)“. In der Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtr. 4. Bibliothek unde I. 14, 8, eine halbe Stunde bbr Sonntagsſeier. Donnerstag, 25. Februar, abends 8½ Ußr, Jugend⸗ abend:„Elternabend. Ausſprache mit den Eltern ſher Sinn und Wert unſeres Jugendabends“. In der Aulg des Realgymnaſiums. Katholiſche Gemeinde Tonntag, den 21. Februar 1913. Erſter Faſten⸗Sountag. Jeſuiten⸗Kirche. Von 6 Uhr an öſterliche Beicht 6 Uhr Frühmeſſe.— 7 Uhr h1. Meſſe.—§ lhk Militärgottesbienſt mit Predigt und Generalkom⸗ munion der Marianiſchen Jungfrauenkongregation, ½10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt.— /2 Uhr Chriſtenlehre für den g. und 4. Jahrgang Knaben im Saal.— ½8 Uhr Herz⸗ Mariä⸗Bruderſchafts⸗Andacht mit Segen.— ht Verſammlung des kath. Dienſtbotenvereins in 4% — 7 Uhr Faſtenpredigt durch den hochw. Herrn Dom⸗ prediger Dr. Detzel von Speyer, hierauf Andacht mit Segen.(Kollekte für arme Erſtkommunikanten.) Untere kathol. Pfarrkirche. Von 6 Uhr an Beicht 6 Uhr Frühmeſſe.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Sing⸗ meſſe mit Hirtenbrief 2. Teil.— ½10 Uhr Amt mit Hirtenbrief 2. Teil.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Hirten⸗ brief 2. Teil.— 2 Uhr Chriſtenlehre für die Züng⸗ linge.— ½8 Uhr Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaft mit Zeh, nachher Betſtunde für die Jungfrauenkongreeaon, 5 Uhr Verſammlung der Männerkongregatſog mit Vortrag.— 7 Uhr Faſtenpredigt, nachher Andacht zugleich für Heer und Vaterland.(Kollekte für arme Erſtkommunikanten.) Katholiſches Bürgerhoſpital. ½9 Uhr Singmeſſe mit Hirtenbrief 2. Teil.— 10 Uhr Gymnaſiums⸗Gottes⸗ dienſt.— 4 Uhr Andacht zur göttlichen Vorſehung, Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt. 6 Uhr Frühmeße und öſterliche Beicht.— 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt.— ½10 Uhr Predigt und Am!, — 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt.— 2 Uhr Chriſtenlehre für Jünglinge.— ½3 Uhr Herz⸗Mariä⸗ Andacht.— 6 Uhr Faſtenpredigt und Andacht mit Segen. Hl. Geiſt⸗Kirche. 6 Uhr Frühmeſſe, Beicht— 7 Uhr hl. Meſſe, hernach Generalkommunion der Jungfrauenkongregation und Agnesbundes.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt, Generalkommunton.— lolthr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. — Nachm. ½2 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen und Jungfrauen.— 2 Uhr 04 mit Segen. —½e Uhr Verſammlung der Fungfrauenkongregafton und Agnesbundes mit Vortrag und Andacht.— Abends 7 Uhr Faſtenpredigt und Andacht mit Segen Viebfrauen⸗Kirche. 6 Uhr, Beichtgelegenheit %%7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt gemeinſame Oſterkommunion der Frauen.— 10 Uhr Predigt und Amt mit Tedeum.— 11 Uhr hl Meſſe mit Predigt.— 2 Uhr Chriſtenlehre.— ½ Uhr Andacht zur ſchmerzhaften Mutter.— ½4 Uhr Verſammlung der Jungfrauenkongregation.— 7 Uhr Faſtenpredigt v. hochw. Herrn Pater Joſef und Andacht mit Segen, St. Joſefs⸗Kirche, Lindenhof. 6 Uhr Beicht.— ½7 Uhr Frühmeſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt, ½10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr hl. Meſſe. ½2 Uhr Chriſtenlehre.— 2 Uhr Herz⸗Mariä⸗Andacht ſ Uhr Verſammlung der Jungfrauenkongregation mit Predigt und Segen.— 7 Uhr abends Faſtenpredigt mit Litanei und Segen. 0 St. Bonifatluskirche. Von 6 Uhr an Oſterbeicht, 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Predigt und Amt.— 11 Uhr Kindergottes⸗ dienſt.— 2 Uhr Chriſtenlehre.— ½ Uhr Herz⸗Mariß⸗ Andacht.— 7 Uhr Faſtenpredigt u. Andacht,(Kollekte für arme Erſtkommunikanten). Franziskus⸗Kirche in Waldhof. Von 6 Uhr an öſterliche Beicht.—? Uhr Frühmeſſe mit Predigt und Austelkung der hl. Kommunion.— ½0 Uhr he Meſſe mit Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik. 5 10 Uhr Predigt und Dankgebet, Hochamt un Tedeum auläßlich des Sieges in Oſtpreußen. 5 Nachm. ½2 Uhr Ehriſtenlehre und Krenzweg⸗Andach — Abends 7 Uhr Faſtenpredigt und Kriegs⸗Bitt⸗ andacht mit Segen. NB. Während der Woche iſt jeden Abend% Uhr Kriegs⸗Bittandacht mit Segen. 111 Kathol. Kirche in Käfertal. Hl. Oſterkommunſm für die chriſtenlehrpflichtigen Mädchen und ſchu⸗ pflichtigen Mädchen, die ſchon zur hl. Kommunion 5 angen ſind— 7 Uhr hl. Meſſe.— Uhr dene Singmeſſe mit Predigt.— 10 Uhr Predigt und Au — 2 Uéhr Chriſtenlehre, hierauf Andacht für 5 55 Faſtenzeit— ½8 Uhr Faſtenpredigt mit Kriegsande 0 5 Dienstag und Freitag abend ½8 Uhr Faſte abendandacht. Kath. Kirche in Feudenheim. 6¾ Uhr N gelegenheit.— 7½% Uhr Frühmeſſe u. Aüsteine L. Kommunion. 10 Uhr Hochamt.— 1 5igt Ehriſtenlehre und Andacht.— 7½ Uhr Faſtenpredig und Segen. HKathiol. Kirche in Sandhofen. Uhr Frupue⸗ mit Austeilung der hl. Kpommunion.— 8— gottesdienſt, Singmeſſe mit Predigt.— 1725 Uhr Hauptgottesdienſt, Predigt und Hochamt. 12 Chriſtenlehre und Oelbergs⸗Andacht.— 7 uhn Schit predigt mit Andacht und Segen, zugleich als andacht für Heer und Vaterlaud. der 5 eit Kath. Kirche in Neckarau. 6 Uhr Gelegeng zur h1. Beicht.— 7 Uhr hl. Meſſe mit Aus 18 Oſtergeneralkommunion weiblichen Jugend.— 8 Uhr deutſche Singmeſſe 17 5 Prediat.— 10 Uhr Hochamt mit Predig. ne 91. Meſſe mik Predigt.— ½2 Uhr Ehriſtenlehn 05 2 Uhr Andacht zu Ehren des hl. Herzens Par 075 Segen für Krieger— 7 Uhr Faf predigt mit Andacht und Segen. 1e 84 und Frektag abend 8 Uhr Kriegs' andacht mit Segen. 2 e Antoniuskirche, deheingu. e7 uhr cf ½8 Uhr Oſterkommunion, Frühmeſſe.— 108 Hauptgottesdienſt.— 2 Uhr Herk⸗ NarisuntSegen, Segen.— 8 Üihr Faſtenpredigt, Andacht mi Kollekte. Alt⸗Matholiſche Gemeinde. (Schloßkirche). Sountag, den 21. Februar, voxm. 10 Uhr, d der hl. Kommunion; Jebermaun iſt freundkichſt eingeladen. Amt mit Predigt.(Stabtpfarrer Pr. Steinwachs“ — ——— ——4 S SSE 1 1 83 Ande (nur chult. unde. e. mitt digt, e. zändig nnentgeltlich. Somstag, den 20. Fehruor 1915. General⸗Auzeiger Badiſche ö Lehrſtellenvermittlung. zuzuweiſen 2 die Herren Fabrikanten, Handwerksmeiſter uſw. in der Einſtellung von Lehrlingen und Lehr⸗ mädchen tunlichſt zu unterſtützen. Aumeldungen ſowohl von Schülern und Schüle⸗ riunen, die auf Oſtern 1915 aus der Schule entlaſſen werden und Sehrſtellen ſuchen, als auch von Geſchäfts⸗ inhabern, Fabrikanten und Gewerbetreibenden(Hand⸗ werksmeiſtern). die Sehrlinge oder Lehrmädchen wünſchen, nimmt das Städt Arbeitsamt— Litera N 6, federzeit ſchriftlich, mündlich oder 1 niſch entgegen. bdde iitng erfolgt für beide Parteien voll⸗ 4279 — Städt. Arbeitsamt Maunheim gitera N 6 Nr. 3. Telephon 1855 u. 1856. Fremer 2igarren-Fabrikiager. geckemhelmerstr. 18 Fernsprecher 7777 Echte Ia(doba von Joset Feinhals, Köln 39545 Bremer Brasii Zigarren %, 8, 10 und 12 Pfg. p. Stüekx Ständiges Lager in Ia. Eehlfarben-Zigarren % ewarzwaldhaus- E 4, 40 Schwarzwälder Speck, Schinken, Schäufele, Kinnbacken alles gut geräuchert. Kirſchwaſſer von der Dad. 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Erſchrecken ſteht in ſeinen Augen. „Belch ein monſtröſer Gedanke!“ „Verzeihung, Sire, das war des Marſchalls eigne Befürchtung. Und ſo unbegründet an ſich 5 auch ſein mag, angeſichts des Verhaltens von Marmont im Vorjahre, angeſichts des Verhal⸗ von General Bourmont vor wenigen Zagen, wäre— und ſei es auch nur in der Mei⸗ luing der Truppen— auch vielleicht ein Verrat Rezs als möglich erſchienen.“ Napoleon blickt gradaus. In ehernem Schwei⸗ ſen. Der Sturm peitſcht ihm von neuem den Regen ins Geſicht. Er ſchauert von neuem in ſie hinein. Aber nicht vor Wind und Näſſe. Wie unſinnig dieſer Gedanke. er überhaupt gedacht werden konnte! „Wankt ihm der Boden denn wirklich unter den Züßen? Iſt ſein Thron wirklich auf ſo ſchwan⸗ Kuden Säulen erbaut, daß man ihn überall von Verrat Amlauert glaubt? Weiterſchreitend ſenkt er die Lider über die Augen. Ein Ausruf der Freude rüttelt ihn auf. Sie halten ſtand! Dort drüben bei Drohen und „Sire! Nont-St.⸗Jean die lange Kette der feindlichen Biwakfeuer!“ Bertrand ruft es aus. Napoleon hat jäh das Haupt erhoben. Er feht ſtill. Mit geblähten Nüſtern, den Kopf weit vorgebeugt, trinkt ſein Auge förmlich das ſchöne Bild. Feuer an Feuer— von Weſt nach — im endloſer Reihe. Triumph, heller Triumph tritt in ſeine Augen. Sie halten ſtand! Sie entziehen ſich mir nicht nehr!— Morgen um dieſe Stunde werden ſie Vernichtet ſein!“ — ein ſchriller, durchdringender Eulen⸗ Cckrei. SBrper fällt vom Haupt. Philipp von Eure Hohnlachend fliegt nach dem Tiere. es ins Dunkel hinein. Einen Augenblick ſteht der Kaiſer wie gebaunt. Mit großen ſtarren Augen. Ein ungeheures geiſterhaftes Etwas ſchreitet da aus der Nacht gegen ihn heran. Mit atemraubenden Händen greift es nach ſeiner unerſchrockenen Seele, droht ihn zu erſticken. Da rafft er ſich jählings auf, ſchüttelt es von ſich ab mit zorniger Gewalt. „Kommen Sie, meine Herren“, ruft er laut. „Die Beſehle zum Angriff müſſen ſofort ausge⸗ fertigt werden!“ Langſam ringt ſich die Sonne des 18. Juni durch graue Regenwolken. Auf einer Auhöhe bei Roſomme, etwa tauſend Meter ſüdlich des Vorwerks Velle⸗Alliance, hält Napoleon auf ſeinem arabiſchen Pferde. RNeben ihm einige Herren feines Stabes. Auch Marſchall Ney iſt unter ihnen und General von Eure. Das ſonſt ſo kalt verſchloſſene Antlitz Napo⸗ Und doch, daß leons erhellt ein Leuchten ſtolzer Befriedigung. Hier fühlt er ſich wieder ſo ganz in ſeinem Ele⸗ ment! Seine Truppen, die auf der breiten, wohl⸗ gepflegten Straße von Genappe nach Belle⸗ Alliance an ihm vorüberziehen, umſubeln Voll heißer Kampfesluſt ihren Abgott, ihren Kaiſer. Was tuts, daß ſie die regenſchwere Nacht unter freiem Himmel durchwachten? Heute— heute führt er ſie von neuem zu Ruhm un Sieg! Und des Kaiſers dunkles Auge ruht mit krium⸗ hierendem Glanze auf ſeinen Heeren; auf der prächtigen Reiterei, auf der ſtraff geſchulten In⸗ fanterie, auf Küraſſieren und Grenadieren, auf Dragonern, auf den Jägern zu Pferde, auf den Ulanen. Die Trommeln raſſeln. Die Trom⸗ peten ſchmettern. Alte Schlachtlieder, in tau⸗ ſend Siegen geſungen, rauſchen von den Muſik⸗ banden begleitet an Ohr und Seele des Kaiſers vorbei. ie Fal— die Jahnen wehen und flattern Sie neigen ſich huldigend vor dem Sieger ſo vieler Schlachten. Was iſt auf ihren Bändern zu leſen? Lodi—— Ulm— Auſterlitz Die Fahnen Nachtvogelflügel ſchl Ein ſchwerer atdert Farrch die Suf Napoleaus Hat —Fena— Enlau— Wagram—! Seine außer⸗ ſchlägt ordentliche Vergangenheit zieht mit dieſen Tro⸗ phäen an ſeinem geiſtigen Auge vorüber. Und der Glanz der Erinnerung, der Glanz der Ge⸗ genwart iſt ſo ſtrahlend, ſo blendend und berau⸗ ſchend, daß er jede trübe Vorahnung, jede ge⸗ heime Sorge der letzten Wochen verſchlingt, daß kein geſpenſtiges Bangen mehr ſich an ſeine Seele heranſchleicht. Mit dieſen Truppen muß er ſiegen! Er winkt. Er grüßt.„Vive'empe⸗ reur! Vive bempereur!“ umbrauſt und um⸗ brandet's ihn wie ein jauchzendes Meer. Die Fahnen wehen und flattern „Ein wunderbares Schauſpiel!“ kommt es ſaſt unwillkürlich aus Philipp vou Eures Munde, der auf ſeinem Falben ſeitwärts hinter Napo⸗ leon hält. Seine braunen Sonnenaugen hängen voll abgöttiſcher Verehrung an ſeinem Gebieter. „Wer hätte das gedacht— vor wenigen Wochen in Elba!“ Der Kaiſer wendet das Haupt ihm zu. Ein Löcheln, ſo überaus ſelten bei ihm, kräuſelt ſeine feinen Lippen. „Ja, General!— Damals und heut! Ich denke, ich darf an meinen Stern noch glauben! Die Erde ſcheint ſtolz zu ſein, ſo viele Brave zu tra⸗ gen. Und all dieſe Braven ſind mein!“ „Und Sixe, das Beſte von allem: der Gegner kann dieſes großaxtige Schauſpiel überſchauen. Dieſer Anblick wird ihn zittern machen!“ ruft Mavſchall Ney. Etwas Lautes, Forciertes liegt heut in ſeinem Weſen. Mit graziöſer Un⸗ ruhe, die ſich vom Reiter aufs Roß überträgt, Brauner mit ihm umher. das Fernrohr an. Dort im Norden von Bel! lhiance unter einer weithinragenden Ulme, erblickt er den Herzog Wellington. Hinter ihm, bei Mont⸗ St.⸗Jean zu beiden Seiten der Brüſſeler Straße, auf dem lang von Weſt nach Oſt ſich hinſtrecken⸗ nd die ihnen Braun⸗ Wie die Mauern! In geringſchätziger tung zieht Napoleon die Schultern hoch. In we⸗ nigen Stunden werden ſie zertrümmert ſein, von dieſen ſeinen herrlichen Truppen, die noch immer unter toſendem Jubel an ihm vorüber⸗ ziehen bis nach Belle⸗Alliance, um von hier aus nach Oſt und Weſt in zwei Strömen auseinander zu fluten und rechts und links von der Straße in langer Front auf dem Höhenrücken den Fein⸗ den gegenüber Aufſtellung zu nehmen. So wie er vor zwei Tagen die Preußen in die Flucht ge⸗ ſchlagen, die er jetzt von Marſchall Grouchy ver⸗ folgt, auf Namur zu, der Heimat entgegen auf dem Rückzug glaubt, ſo wird er heute dieſe da, ihre Verbündeten ſchlagen. Nein, nicht ſchlagen! Er wird ſie vernichten. Und dann fürchtet er cuch Oeſterreicher und Ruſſen nicht mehr! Dann iſt Frankreich ihm gerettet! Dann iſt der Thron ſein. Sein und ſeines Sohnes! Ein Feuer heißer Ungeduld flammt aus den Augen des Kaiſers. Daß es erſt ſo weit wäre! Daß doch der Aufmarſch erſt beendet! Er brennt vor Begierde, endlich angreifen zu können! Und nun naht die Alte Garde, dieſe Elite⸗ troppe, die der Imperator als letzte Reſerve hin⸗ ter der Schlachtorbnung in der Hand behält. Die Alte Garde— die Unbeſtegbaren— mit denen ſein Schickſal aufs engſte verknüpft iſt. Eine herrliche Truppe— die ſtolzeſte von allen. Ind doch geht ihm bei ihrem Anblick ein Stich durchs Herz. Die Falte zwiſchen den dunklen Brauen vertieft ſich. Auf den Schneefeldern Rußlands beinahe ver⸗ nichtet, hat ſie bei der Neuausſchreibung im Mai ihre Sollſtärke nicht entfernt erreicht. Doch im Augenblick iſt der heimtückiſche ſtechende Schmerz!„der Schatten auf ſei⸗ brandet ihn förmlich. „Vive empereur! Viwe Pempereur““ Sie, die bärenmützigen Unbeſiegbaren ſind wie im Rauſch. Und hingeriſſen von den Begeiſterungsſtifrnten zieht Philipp von Eure den Hut. (Fortſetzung folgt.) 8. Sette. 55 General⸗ ecech ge Auzeiger 5 Badiſche Neueſt te Nach richten. Samstag, den 20. 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