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(Mittagsblatt.) Rücktritt des griechiſchen Miniſterpräſidenten. WCB. Athen, 7. März.(Nicht⸗ amtl.] Hier verlautet, Miniſterpräſi⸗ dent Veniſelos erklärte in der Kam⸗ mer, daß er demiſſioniere, weil der König ſeiner Politik nicht zu⸗ ſtimme. * Eine amtliche Beſtätigung der Nachricht liegt im Augenblick noch nicht vor. Aber ſicher iſt, daß der Rücktritt von Veniſelos die Kriſe, die im nahen Oſten heraufzuziehen drohte, weſentlich mildern würde. Man darf in Veniſelos das Haudt der Kriegspartei erblicken, die zum An⸗ ſchluß an den Dreiverband drängte und gegen gewiſſe Verſprechungen bereit war, das Lan⸗ dungskorps zu ſtellen, das Engländer und Fran⸗ zoſen brauchen, um die Dardanellen bezwingen zu können. Der allmächtige Mann ſcheint nun mit ſeiner Anſicht in den wiederholten Sitzungen des Kronrates nicht durchgedrungen zu ſein und hat deshalb ſeine Entlaſſung eingereicht. Es würde mit dem Rücktritt von Veniſelos in Griechenland die Einſicht geſiegt haben, daß eeine Unterſtützung des Anſchlages Rußlands, Ernglands und Frankreichs auf Konſtantinopel die törichteſte Politik ſei, die die Hellenen treiben könnten. Griechenland wird, da es keine Aus⸗ ſicht hat, ſelbſt Konſtantinopel in ſeinen Beſitz zu bringen, ſich immer noch beſſer dabei ſtehen, swenn Konſtantinopel türkiſch bleibt, als daß es in die Hände der Ruſſen fällt oder nach den Bedürfniſſen Englands und unter deſſen Kon⸗ trolle internationaliſiert wird. Wenn die Ein⸗ reichung des Entlaſſungsgeſuches von Veniſelos eine Abſage des Königs von Griechenland an die Werbungen des Dreiverbandes bildet, ſo darf man auf eine weſentliche Erleichterung der Lage im nahen Oſten rechnen, denn die Rückwirkung dieſes Schrittes auf die Übrigen neutralen In⸗ tereſſenten, die der Dreiverband gleichfalls vor ſeinen Dardanellenwagen zu ſpannen ſuchte, kann nicht ausbleiben. In Italien und Rumä⸗ nien vor allem wird der Rücktritt Veniſelos“ wie eine deutliche Warnung vor übereilten und unheilvollen Schritten wirken und das Nach⸗ denken über die Frage fördern, ob es nicht eine für die eigenen Intereſſen überaus gefähr⸗ liche Politik ſei, das Verlangen Rußlands und ſeiner Verbündeten nach den Dardanellen zu fördern. ö Die hier vertretene Auffaſſung wird uns nach⸗ träglich auf eine telephoniſche Anfrage in Ber⸗ lin beſtätigt. Man hält in unterrichteten Krei⸗ ſen der Reichshauptſtadt das Rücktrittsgeſuch des Herrn Veniſelos für ein gutes Zeichen. Es wird berichtet, daß im Kronrat der Miniſterpräſident mit ſeiner Anſicht nicht durchgedrungen iſt und darauf die Entſcheidung in die Hand des Königs gelegt hat, der für weitere Aufrechterhaltung der Neutrali⸗ tät iſt. Für die Entſcheidung werde ausſchlaggebend en ſein die oben angeführten politiſchen de, ferner die militäriſche Lagein den Bardanellen. Die erfolgloſe Be⸗ ſchießung der Forts durch das engliſch⸗franzö⸗ ſiſche Geſchwader, ferner die erfolgreiche Zurück⸗ weiſung des erſten Landungsverſuches durch die Timen hat offenkundig, worauf ſchon geſtern in einer halbamtlichen Berliner Auslaſſung hin⸗ gewieſen wurde, bei den Neutralen den Eindruck 1 berſtärkt, daß die türkiſche Verteidi⸗ gung der Meerengen ihre Aufgabe erfüllen wird. Griechenland würde alſo, wenn es dem Dreiverband ein Landungskorps zur Verfügung ſtellte, ſeine Truppen entweder ganz umſonſt oder für Rußland oder für Eng⸗ land geopfert haben— dieſe Sachlage hat der bande offenbar erkannt und entſprechend ge⸗ andelt. Alles in allem ſcheint alſo die große Darda⸗ nellenaktion des Dreiverbandes in militäriſcher wie in politiſcher Hinſicht mit einem Fiasko enden zu wollen. Wie geſagt, das Beiſpiel Griechenlands wird ſicher auch heilſam ernüch⸗ ternd auf Rumänien und Italien wirken. Die Haltung Italiens. WTB. Konſtantinopel, 7. März. (Nichtamtlich.) Ikdam ſtellt mit Befriedigung feſt, daß die Sprache der italieniſchen Preſſe hinſichtlich der Dardanellen zeige, daß die öffentliche Meinung Italiens aus dem Schlafe gerüttelt worden ſei. * Eine Beſtätigung dieſer türkiſchen Nachrichten bildet ein Artikel des„Popolo Romano“, der ſchreibt, die Aktion der Entente rolle die ganze Orientfrage auf, deren Ende nicht abzu⸗ ſehen ſei. Die Türkei habe unzweifelhaft einen Fehler begangen, die Dardanellen der neutralen Schiffahrt dauernd zu verſchließen, anſtatt ſie, wie im Krieg mit Italien, immet wieder zu öffnen, wodurch ſie ſich damals gerade die Freundſchaft der Entente gewahrt habe. Aber dieſer Irrtum beeinträchtige nicht den Ernſt der Handlungsweiſe der Entente. Natürlich könne man theoretiſch das Recht nicht beſtreiten, die Türkei an ihrer empfindlichſten Stelle anzugrei⸗ fen. So verbiete der Haager Vertrag weder eine Operation gegen die Dardanellen, noch ein Bom⸗ bardement Konſtantinopels, aber oft erfahre das Recht der Kriegführenden Einſchränkungen durch die Rechte und Lebensintereſſen anderer Staaten. So hätten die Balkanſtaaten und Italien allen Grund, aufmerk⸗ ſam und beſorgt die Ereigniſſe zu verfolgen. Konſtantinopel könne als großer Handelsweg zwiſchen dem Schwarzen und dem Mittelmeer das Monopol weder einer Macht noch einer einzigen Mächtegruppe ſein. Ein Stimmungsbild aus Gberitalien. Ueber Wien erhalten wir aus Oberitalien einen Brief, der in ſehr bemerkenswerter Weiſe in die Stimmungen der Italiener und die Intrigue des Dreiverbands hineinleuchtet. Die öffentliche Meinung Italiens läßt ſich heute nicht in eine Formel faſſen, da eine wirklich geſchloſſene öffentliche Meinung heute nicht beſteht. Neutralitätspolitik iſt etwas, was man einer temperamentvollen Bevölke⸗ rung am ſchwerſten begreiflich machen kann, zum mindeſten nicht der Schichte der Bevpölke⸗ rung, die man als die ſogenannten„politiſchen Kreiſe“ anzuſprechen pflegt. Im übrigen ſind die derzeitigen Verhältniſſe in Italien ganz beſondere und werden nicht allein durch den Krieg beſtimmt. Die Bewegung, die im letzten Sommer in den Morken und in der Romagna zu ernſten Aufſtänden und zur Vertreibung der geſetz⸗ lichen Behörden geführt hat, beſteht immer noch. Dazu kommt, daß die große Zahl der aus Frankreich ausgewieſenen italieniſchen Arbeiter die Arbeitsloſigkeit in der Heimat ſteigert und mit Rückſicht auf die im Gefolge des Krieges einherſchreitende allgemeine Teue⸗ rung beſonders ſchwer ins Gewicht fällt. Die Arbeiterſchaft iſt ſich darüber vollſtändig klar, daß dieſe Verhältniſſe ſich durch eine Betei⸗ ligung am Kriege nicht beſſern ſondern noch verſchlechtern würden und deshalb bekennt ſie ſich heute ausnahmslos zu der bereits zu Be⸗ ginn des Krieges von Biſſolati im„Meſ⸗ ſagero“ vertretenen Anſicht, daß Italien aus ſeinem Fenſter dem Kriege zuzuſchauen habe. Auch die Regierung ſteht auf die⸗ ſem Standpunkt und es iſt bei genauer Betrachtung der einſchlägigen Verhältniſſe ganz unmöglich, auch nur eine Schichte oder Partei in Italien feſtzuſtellen, die geſchloſſen für die Beteiligung Italiens am Kriege ſtim⸗ men würde. Selbſt die Irredenta iſt geteilt, da nur die älteren Elemente als Kriegspartei bezeichnet werden, die jüngeren aber ihnen nich tfolgen.— Wenn trotzdem in der Oeffent⸗ lichkeit fortgeſetzt von„Intervention“ ge⸗ ſprochen wird, ſo iſt das— man kann das ruhig ſagen— ausſchließlich auf die Trei⸗ bereien der Sendlinge des Drei⸗ Herbandes zurückzuführen ſowie auf ihren Einfluß auf einige große Blätter. Man hat es deil mit einer künſtlichen Mache zu tun, die jedoch in Verbindung mit der innerpolitiſchen beziehungsweiſe wirtſchaftlichen Lage des Landes ihr Bedenkliches hat. Revolten, wie ſie jüngft in einigen Orten ſtattfanden, würden, wenn ſie ſich häufen ſollten, die Si⸗ tuation äußerſt gefahrvoll ge⸗ ſtalten und die Vermutung iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß die Sendlinge des Dreiverbandes zu dieſen Exzeſ⸗ ſzen in ganz beſtimmten Beziehun⸗ gen ſtehen und die revolutionäre Bewegung ſchüren, um der Regie⸗ rbung Schwierigkeiten zu bereiten Und ſie dadurch zu zwingen, durch Aende⸗ rung des äußeren Kurſes im Sinne der Beteiligung am Kriege der Nation ein ſichtbares, greifhares Ziel auf außenpoliti⸗ ſchem Gebiete zu geben und ſie dadurch von der Beſchäftigung mit der inneren Politik ab⸗ zulenken. Berlin, 7. März.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Rom wird gemeldet: Ein Dekret beruft die Unteroffiziere der 4 Jahrgänge 1885—88 für 60 Tage ein. Verhandlungen zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn u. Italien? Die Frage der Möglichkeit von Verhand⸗ lungen zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Ita⸗ lien über gewiſſe Forderungen des letzteren iſt in letzter Zeit häufiger erörtert worden. Es ſcheint nun, als ob dieſe Verhandlungen tatſächlich eingeleitet werden ſollen und daß auf Seiten unſerer Bundesgenoſſen Geneigt⸗ heit beſteht, ſich mit Italien über das Trentind zu verſtändigen. Der Angriff auf die Dardanellen Die erfolgloſe Beſchießung. WrB. Konſtantinopel, 7. März. (Nichtamtlich.) Der Sonderberichterſtatter vom Wolfſchen Telegraphenbureau telegraphiert aus den Dardanellen: Die geſtrige Entwick⸗ lung des Artilleriekampfes gegen die äußzeren Dardanellenforts zeigte zuverſichtlich, daß auf engliſcher Seite die Er⸗ kenntnis zunimmt, daß ein Erfolg ohne ungeheure Opfer ſchwierig iſt. Die geſtrige Beſchießung beobachtete ich aus unmittelbarer Nähe. Die Granaten zweier fortwährend die Stellung wechſelnder Der Angriff auf die Dardanellen und die Uriſe im nahen Orient Schiffe fielen in die Nähe des Dorfes, aber nicht in die türkiſchen Batterien. Die eng⸗ liſche Schiffsartillerie ſchoß aus größerer Ent⸗ fernung, woraus hervorgeht, daß bei ihnen der Wunſch nach einer Schonung größer iſt, als das Streben nach Erfolg. Die türkiſchen Offiziere und Mannſchaften ſind von derſelben Stim⸗ mung erfüllt. WrB. Konſtantinopel, 6. März. Die Agence Milli erfüährt von den Darda⸗ nellen, daß die feindliche Flotte geſtern mit ſieben ihrer großen Einheiten die Umgebung von Gheily und die Forts Kum Kale und Sedilbahr erfolglos beſchoſ⸗ ſen hat. Erkundungsabteilungen, die ſie lan⸗ den wollten, wurden durch das heftige Feuer unſerer Batterien zurückgewieſen. Der Bericht des türkiſchen Bauptquartiers. WTB. Kouſtantinopel, 7. Märs. (Nichtamtlich) Das Hauptquartier teilt mit: An der kaukaſiſchen Front iſt keine Veränderung eingetreten. Zwei Regimenter engliſcher Kavallerie in Stärke von 1500 Mann griffen, unterſtützt von einer Maſchinengewehrkompagnie und Artil⸗ lerie unſere Vorhute bei Viſele füdlich von Korna an. Das Ergebnis hiervon war, daß der Feind in Unordnung in Richtung von Chemite floh unter Zurücklaſſung von über 200 Toten und Verwundeten. Wir erbeuteten 1 Maſchinengewehr und mach⸗ ten 2 feindliche Geſchütze unbrauchbar. Unſere Verluſte waren 10 Tote und 15 Verwundete. Geſtern bombardierten 2 feindliche Panzer⸗ ſchiffe und ein Kreuzer 3 Stunden lang ohne irgend welchen Erfolg die Forts an der Küſte von Smyrna. Heute früh uin 8 Uhr beſchoß ein franzöſiſches Kriegsſchiff und 3 engliſche gefolgt von 5 großen Minen⸗ ſuchern von neuem eine halbe Stunde lang die Forts von Smyrna. Geſchoſſe unſerer Bat⸗ terien trafen das feindliche Panzerſchiff, das zuerſt das Feuer eröffnet hatte. Ein Minen⸗ ſucher wurde in den Grund gebohrt. Während des geſtrigen und heutigen Bombardements hatten wir insgeſamt 4 Tote und Verwun⸗ dete. Geſtern und heute unternahm die feindliche Flotte keinſe Aktionen gegen die Meer⸗ enge der Dardanellen. Es beſtätigt ſich, daß das ſeindliche Flugzeug, das ins Meer geſtürzt iſt, durch das Feuer unſerer Batterien beſchädigt worden iſt. Der türkiſche Finanzminiſter über die Cage. Der in Berlin eingetroffene türkiſche Finanz⸗ miniſter Diavid Bey, der von friiheren Ver⸗ handlungen und Aufenthalten bekannt iſt, hat ſich ſowohl über die politiſche Verfaſſung ſeines Landes, wie insbeſondere über die Lage bei den Dardanellen ſehr zuverſichtlich aus⸗ geſprochen und namentlich, wie es in einem Be⸗ richt des„Tageblattes“ heißt, verſichert, daß die Tülrkei auf einen Landungsverſucch ihrer Gegner längſt vorbereitet ſei, und daß in und um Konſtantinopel 250 000 der beſtausgebilde⸗ ten Truppen ſtünden. Djavid Bey fagt ſelbſt, daß er neben Verhandlungen finanzieller Natur auch eine diplomatiſche Miſſion habe, über die er ober nichts Näheres mitteilt Wäh⸗ vend ſeiner Durchreiſe durch Rumänſen hat er ſohr gute Eindrücke gewonnen und glaubt nicht an eine Komplikation von dieſer Seite. Ueber ſeine finanzielle Sendung erklärte er, der Hautptzweck ſei, die Gewährleiſtung der nötigen 2. Seite. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt) — 7. März 1915. Sonntag, den Mittel zu verabreden und die Requiſitionsbons zr konvertieren. ** Die Gefahr für die Neutralen. d. k. Wien, 1. März. Herr Goremykin hatte in der ruſſiſchen Duma ſehr deutlich auf Konſtantinopel als das Ziel des ruſſiſchen Krieges hingewieſen. Ein un⸗ genannter ruſſiſcher Diplomat folgte dann mit kräftigen Worten, bis ſchließlich die engliſchen und franzöſiſchen Schiffsgeſchütze es der ganzen Welt in die Ohren dröhnten, daß die„rein idea⸗ len“ Beweggründe des Dreiverbandes in dieſem Kriege praktiſch überall auf Länderraub und Unterdrückung auch der neutralen Staaten herauslaufen. Weunn der Dreiyerband glaubt, durch ſeine Mittelmeerſtreitträfte die Dardanellen durchbre⸗ chen zu können, ſo hat er damit gewiß einen drei⸗ ſachen Zweck im Auge: Erſtens ſoll die Abſper⸗ rung Rußlands zur See beſeitigt, zweitens ſoll die Türkei gezwungen werden, ihre Truppen aus dem Kaukaſus und aus Aegypten nach Eurvpa ſue een und drittens ſoll durch das Ein⸗ aufen der engliſch⸗franzöſiſchen Flotte in das Schwarze Meer die ruſſiſche Schwarze Meer⸗ Flotte hefreit duf Rumänien und Bulgarien einen ſtarken Druck zugunſten des Dreiverban⸗ des gusgeübt werden und durch Wiedereröffnung der ruſſiſchen Ausfuhr der ruſſiſchen Finanznot abgeholfen werden. Die vielen Ziele des An⸗ griffüs auf die Dardanellem ergeben ſich daraus von ſelbſt. Ebenſo wie jetzt während des Krie⸗ ges Rtimänmien und Bulgarien in den Dienſt des Dreiverbandes gepreßt werden ſol⸗ len, würden ſie, wenn nach dem Kriege Rußland die Har auf Konſtantinopel legen würde, zu Pafallenländern des Zaren herabſin⸗ Die Löſung der Dardanellenfrage im Sinne ken. Die des Planes des Dreiverbandes brächte ihnen alſo niecht die Möglichkeit einer beſſeren 1d *i riſchaftliche n Entwicklung, ſon⸗ deun die Sicherheit politiſch und wiriſchaftlicher Unterdrückung. Aber die Wirkungen einer ſolchen Entwicklung wür⸗ den ſieh bald auch über die Dardanellen hinaus ins Aegäiſche und ins Mittelländiſche Meer zußerſt. Rußland würde durch den Beſitz Kon⸗ ſtentinopels zu einer Mittelmeermacht werden n. Kicht nur das Schwarze Meer, ſondern auch das Mittelläupiſche Meer würden völlig unter ruſ⸗ ſiſch⸗engliſch⸗franzöſiſche Kontrolle geraten. Es gibt keinen neutralen Staat am Mittelmeer, der zurch eine folche Geſtaltung nicht in ſeinen Le⸗ ensnerp getroffen würde. Die engliſchen und franzöſiſchen Kanonen vor den Dardanellenforts rechen in dieſer Beziehung eine ſehr deutliche Sprache; ſie ſagen allen Mitfelmeerſtaaten, was dey Dreiverband über ſie verhängen will. * WiB Konſtantinopel, 6. Märk.(Nicht⸗ amtlich). Wie die„Agence Milli“ erfährt, er⸗ ſchien geſtern nachmittag ein engliſcher Kreuzer mit drei Schornſteinen vor Dikili gegenüber Mytilene und gab etwa 80 Schüſſe ab, worauf er ohneein Ergebnis erzielt zu haben abfuhr. Konſtantinopel, 6. März. Dem tür⸗ kiſchen Botſchafter in Wien, Hilmi Paſcha, iſt die goldene Flotten⸗ medaille berliehen worden. WTB. Konſtantinopel, 6. März. (Nichtamtlich). Die„Agence Milli“ meldet alis agda d: Der Angriff, den türkiſche Aufkläruugskruppen unterſtützt durch Freiwillige auf Chabie ſüdlich von Kor⸗ nau unternahmen, endete erfolgreich. Eine Anzahl engliſcher Gefangener und Ver⸗ wuündeter fiel in die Hände der Türken. Nach den Ausſagen der Gefangenen erlitt der Feind ſchwere Verluſie. * Riedermetzelung bultgariſcher Landleute durch Serben. WTB. Sofia, 6. März.(Nichtamtlich.) Alls Kiiſtendil wird berichtet, daß in den letz⸗ ten Tagen des FJebruar eine Gruppe von 26 mazedoniſchen Landleuten Dörfern Kreiſes Kotſchani,(2) die auf bulgariſches Ge⸗ biet flüchten wollten, unterwegs ſich verirrten und von ſerbiſchen Grenzpoſten entdeckt wur⸗ den, ſie ſich widerſtandslos ergaben. Deſſen ungeachtet feſſelten die Soldaten die Bauern und führten ſie nach dem Dorfe Kame⸗ nitza, wo alle erſchoſſen wurden. Die Blätter veröffentlichen die Namen der Opfer. aus des denen 2 Volt öſtlichen Kriegsſchauplatz 4 Der Sſterreichiſch⸗ungariſche Tagesbericht. Wien, 6. März.(Nichtamtlich). Amtlich wird verlautbaxt, 6. März 1915: Par⸗ tielle Vorſtöße der Ruſſen im Ab⸗ ſchnitt öſtlich Piotrkow in Polen ſchei⸗ terten in unſerem wirkungsvollen Artillerie⸗ Im übrigen hat ſich an dioſer Front an jener in Weſtgalizien nichts Nennenswertes ereignet. In den Karpathen dauern die Kämpfe um einige Höhenſtellungen noch an. Ungünſtige Wiktorungs⸗ und Sichtverhältniſſe herrſchen vor. Im Kampfgebiet in Südoſtgalizien iſt nach den Ereigniſſen der letzten Zeit vorüber⸗ gehend Ruhe eingetreten. fouer. und Der Stellvertreter des Chefs des Genoralſtabs: v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. Tarnow von den Ruſſen geräumt. 15 Berlin, 6. März. Aus HKrakau meldet die„Voſſiſche Zeitung“: Der Sonderbericht⸗ erſtatter der„Nowa Reforma“ meldet, daß die Ruſſen Tarnow bereits geräumt und auf den benachbarten Abhängen Stellungen bezogen hätten. Von reichsdeutſchen Truppen wurde zum Gedenken an ihre hier geführten Kämpfe ein Weg Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße ge⸗ nannt, worauf eine diesbezügliche Tafel hin⸗ weiſt. Der Handelskrieg. Die engliſchen Repreſſalien. WTB. London, 6. März.(Nichtamtlich.) Im geſtrigen Kabinettsrat wurden die Re⸗ preſſalden gegen Deutſchland näher formuliert. Die ſchwere Neutralitätsver⸗ letzung durch England. Aus Stockholm wird berichtet: Die inzwiſchen bekannt gewordenen näheren Umſtände beſtä⸗ tigen die bereits gemeldete Tatſache, einer ſchweren Neutralitätsverletzung im Kanal durch England. Der ſchwediſche Frach⸗ tendampfer führte eine Kupferladung für engliſche Rechnung von Bilbao nach Middle⸗ borongh, als er in Dover angehalten und eine Beſetzung mit 12 Marineſoldaten angeordnet wurde, welche während der Weiterfahrt von Dover nach Middleborough an Bord des neu⸗ tralen Schiffes blieb. Die engliſchen Soldaten ſprachen davon, von dem ſchwediſchen Dampfer auts auf deutſche Unterſeeboote zu ſchießen. Der Krieg in Felöͤbriefen Von Dr. Von der allgemeinen Kriegslage in Oſt und Weſt, von den deutſchen Waffentaten und Er⸗ falgen zu Lande und zu Waſſer berichten die Meldungen aus dem Großen Hauptquartier, die in ihrer unvergleichlichen Kürze und Schlag⸗ ltaft ſo wundervoll paſſen zu der ſchlichten Größe dieſer Zeit, und erfahrene Fachmänner gehen den Bewegungen und Unternehmungen Unſerer Truppen nach, um ſie den Dahein⸗ dehlirbenen zu erklären und verſtändlich zu achen. So werden wir täglich unterrichtet über en Stand von Freund und Feind, über die Jurtſchritte unſerer Heere auf fremdem Boden. Waßs wir jedoch darüber hinaus wiſſen und er⸗ ſachten möchten, was unſere Vorſtellung unab⸗ lüſſig beſchäftigt, das iſt nicht nur der Krieg ſelbſt, ſondern alles das, was mit ihm zuſam⸗ meuhängt, das ſogenaunte„Drum und Dran“, das Retuntenſchliche, das tägliche Leben unſerer Tapfeten, das ſo unuendlich wechſelvolle Schickſal des Einzelnen. Und hier fließt nur eine Quelle — allerdings eine Qnelle, die uns ſeit Beginn des Feldzugs reichlich verſorgt hat: das ſind die Feldpoſtbriefe, die an Angehöbrige, an Freunde und Bekannte daheim gerichtet ſind. Dieſe Brieſe ſind zum allergrößten Teil keine kunſt⸗ wpllen Ergeugniſſe von Dichtern und Schrift⸗ ern, ſondern aus unmittelbarem Erleben W. Borchers. ſchnell und flüchtig niedergeſchrieben, wie der Augenblick es geſtattete, aber gerade in dieſer warmen,„ungekünſtekten Natürkichleit WTB. Stockhol m, 6. Nach einem Telegramm aus März.(Nichtamtl.) London hat Daily Telegraph kürzlich gemeldet, daß ein Ueberein⸗ kommen; en der engliſchen, franzöſiſchen und ſkandinaviſchen Regierung getroffen wor⸗ den ſei, daß jede Ausfuhr von Lebens⸗ und Futtermitteln direkt nach den in Frage lommen⸗ den Ländern adreſſiert werde, und daß die Regie⸗ rung dafür Sorge trage, daß die Ware nicht wieder exportiert wird. Die neue engliſche Blockade, heißt es, wird weiter zur Folge haben, daß die britiſchen Konſuln und andere britiſche Vertreter kontrollieren werden, daß der Ex⸗ port ausſchließlich zum eigenen Verbrauch verwendet wird. WrTB. BVerlin, 6. März.(Nichtamtlich.) Von der engliſchen Preſſe iſt die Nachricht ver⸗ hreitet worden, jetzt engliſche Dampfer„T Februar bei Beachy Head ein deutſches Unterſeebosot, das ihn angeblich ange⸗ griffen hat, gerammt und zum Sinken ge⸗ bracht habe. Bei Baſichtigung des Dampfers im Dock ſeien wirklich Beſchädigungen von Bodenplatten und Schraubenflügeln feſtgeſtellt worden. Wie uns von zuſtändiger Seite hierzu mitgeteilt wird, hat tatſächlich am 28. Februar ein Dampfer verſucht, eines unſerer Unterſee⸗ nen zum Sinken zu bringen. hat aber nur geringfügige 8 ädigunge: litton und iſt wohlbehalten nach ſeinem Ausgangshafen zurückgekehrt. * LCors Selbeurne gegen die verlogene Berichterſtattung. WTB. London, 7. März.(Nichtamtlich). Lord Selbourne ſagte nach einer Blättermel⸗ dung in einer Verſammlung: Die Haupt⸗ ürſache der Arbeiterunruhe ſei, daß die Par⸗ teten nicht einſehen, daß der Exiſtenzkampf noch nicht vorüber ſei. Dafür ſeien die Re⸗ gierung und Preſſe zu tadeln. Man ſchildere in der Preſſe das Leben zu roſig. Wir leſen, ſagte er, von einer Wiedereroberung eines Schiltzengrabens, von deſſen Verluſt wir nie hörten und erſt nach 6 Wochen erfahren wer⸗ den, daß bei dem damaligen Verluſte eine ganze Batterie gefangen genommen wurde. Selbourne möchte lieber ſehr wenig günſtige und dafür alle ſchlechten Nachrichten in der Preſſe leſen, damit die Leute die wirkliche Lage erkennen. Iwei amerikaniſche Bot⸗ ſchafter. Die deutſchamerikaniſche Preſſe im Verein mit anſtändig geſinnten anglo⸗amerikan. Blättern nimmt ſich mit ſehr warmen Worten des Berliner Botſchafters Gerard an, der vom„New Nork Herald“ zum Gegenſtand eines Angriffs gemacht worden iſt, durch den ſich der Vertreter der Ver⸗ einigten Staaten in der deutſchen Reichshaupt⸗ ſtadt nur in hohem Grade geehrt fühlen kann. Der„Herald“ greift die in Londoner Blättern erhobene Beſchuldigung auf, daß Botſchafter Gerard die Gebote der Neutralität verletzt habe, als er vor einigen Wochen bei einem Frühſtück des„American Luncheon Club“ in Berlin, der ſich den Reichstagspräſidenten Kämpf als Ehrengaſt eingeladen hatte, den Vorſitz führte und„die gegen England gerichteten Schmähun⸗ gen des Herrn Kämpf“ mit anhörte. Als Muſter wurde ihm vom„New Vork Herald“ ſein Lon⸗ doner Kollege W. H. Page vorgehalten, der er⸗ klärt habe, wührend des Krieges ſich von Ver⸗ anſtaltungen des„American Luncheon Club“ in London und anderen fern zu halten, von denen anzunehmen ſei, daß es zu einer parteiiſchen Kundgebung kommen könne. Nun ſei bemerkt, daß in der Rede des Reichstagspräſidenten Kämpf, die Schreiber dieſer Zeilen mit angehört hat, auch nicht ein Wort der Schmähung gegen England enthalten war; im Gegenteil, daß der früher norwegiſcho, hordis“ am 28. liegt ihr unendlicher Reiz, ihr Beſtes und Schönſtes, ihr ganzer Wert. Und darum ver⸗ dienen ſie wohl, der Vergeſſenheit entriſſen zu werden. Es iſt deshalb eine mühevolle, aber um ſo dankenswertere Aufgabe, wenn ſich ein Heraus⸗ geber gefunden hat, der eine Ausleſe der zahl⸗ loſen, in den verſchiedenen Blättern verſtreuten Feldpoſtbriefe veranſtaltet, wie Dr. Otto Krack in ſeiner ſorgſamen Sammlung„Das deutſche Herz“). Es iſt eine Geſchichte des Krie⸗ ges, von unſeren Kriegern ſelbſt erzählt: ſo läßt ſich das Buch mit einem Wort kennzeichnen. An Hand dieſer Briefe, die nur Erlebtes ſchildern, machen wir Daheim⸗ gebliebenen ſozuſagen den ganzen Feldzug mit: den Ausmarſch und Einmarſch in Feindesland, die Groberung von Belgien, die Kämpfe im Weſten und Oſten, die todesmutigen Fahrten unſerer Flieger, die Kämpfe unſerer braven Blaujacken in heimiſchen Gewäſſern und auf fremden Meeren. Nur einige wenige Beiſpiele aus dem reichen Inhalt. Die Uebergabe der Feſtung Maubeuge ſchildert ein 5ſterreichiſcher Artillerieoffizier: „Am 5. September gegen 4 Uhr nachmittags kam ein franzöſiſches Automobil mit weißer Fahne in das Deutſche Hauptquartier und fragte den Oberſtkommandierenden, einen prachtvollen alten Haudegen, ob er unter gewiſſen Bedinguugen die Uebergabe der Feſtung annehmen würde. Da ſchlug aber der dentſche Befehlshaber mit der Das deutſche Herz. Feldpoſtbriefe unſexer Helden. Verlag Auguſt Scherl G. m. b.., Berlin. Pvels Marr. Fauſt auf den Tiſch und rief:„Was, Bedingun⸗ gen? Bedingungslos bis ſechs Uhr abends, oder ich ſchieße die ganze Bude in Grund und Boden!“ In begreiflicher Erſchütterung iſt daraufhin der Franzoſe abgezogen. Nun hat man nicht ge⸗ wußt, ob der Oberkommandierende ſechs Uhr nach franzöſiſcher oder nach deutſcher Zeit ge⸗ mieint hatte. Als es nach deutſcher Zeit ſechs Uhr war, wurde es jedoch klar, welche Zeit der Kommandeur gemeint hatte, denn er befahl die Fortſetzung der Beſchießung. Kaum hatte dieſe aber eingeſetzt, als auch ſchon in raſender Fahrt das Auto mit der weißen Flagge aus Maubeuge herauskam. Der Kommandeur nahm den Brief, den der Parlamentär überbrachte, entgegen und ſagte nichts weiter als:„Schießen einſtellen!“— und damit war die bedingungsloſe Uebergabe von Maubeuge angenommen... Als die Eng⸗ länder vorüberzogen, ſchrieen wir alle auf vor Wut; denn wie ſoll nicht alles wahren Haß gegen die Engländer, dieſe infamen Verräter am Germanentum und au der weißen Raſſe über⸗ hanpt empfinden!“ Sehr lebendig und anſchaulich erzählt ein deutſcher Feldflieger einen abenteuerlichen, vez⸗ wegenen Streifzug, der ſich bis nach der franzö⸗ ſiſchen Hauptſtadt ausdehnte. In dem Brief heißt es:..„Bei Paris! Mein Fluggaſt ſchrie mir etwas ins Geſicht. Obwohl es der Motor übertönte, glaubte ich doch zu derſtehen, was er meinte. Ich blickte nach der Benzinuhr. Ge⸗ nügend Betriebsſtoff beſaß ich. Dann hielt ich genauen Kurs nach Süden, und nach einem Zeit⸗ wmum von ungefähr einer halben Stunde er⸗ blickten wir vorn in der grauen Ferne— tief, es gab manche unter den Zuhörern, denen die Rede zu zahm erſchien und die gern ein kräftigeres Wort gehört hätten, wovon aber Herr Kämpf ehen durch taktvolle Rückſichtnahme auf die amtliche Stellung des Botſchafters abgehälten wurde Der„New Nork Herald“ aber iſt das giftigſte und ſchmutzigſte deutſchfeinddliche Blatt in Amerika; ſein Beſitzer James Gordon Bennett lebt ſeit vielen Jahren ausſchließlich in Paris als naturaliſierter Franzoſe, weil er ſich perſön⸗ lich anderswo unter anſtändigen Menſchen un⸗ möglich gemacht hat. Und nun ſei hier eine Stelle aus einem Leitartikel eines deutſchen Blattes, des in New Vork erſcheinenden„Deut⸗ ſchen Journals“, angeführt, das zugleich in er⸗ friſchend kräftigem, echt amerikaniſchem Stil nit dem angeblich„neutralen“ Botſchafter Page in London abrechnet: „Dieſer Verſuch, Botſchafter Gerard bei der amerikaniſchen Regierung und beim amerifan ſchen Volke anzuſchwärzen, iſt zwar herzlich gemein, aber ungefährlich. Schon aus dem Grunde, weil eine derartige Gegenüberſteſlung der Botſchafter Gerard und W. H. Page dixe⸗ kpomiſch wirkt. Die Verdienſte, die Gerard ſich auf ſchwierigem Poſten in allerſchwierigſter Zeit exworben hat, ſind allerſeits anerkannt worden. Er hat ganz außerordentlich viel nicht nur für die in Deutſchlaud„geſtrandeten“ Amerikaner, ſondern auch für die Angehörigen derjenigen mit Deutſchland im Kriege findlichen Nationen, die die Wahrnehmung ihrer Intereſſen der anterikaniſchen Botſchaft übertragen haben, getan. Botſchafter Page aber hat ſich nur um die eng⸗ liſche Regierung Verdienſte erworben und nicht um die Nation, als deren Vertreter er in Lyn⸗ don weilt. Er hat nicht nur die Intereſſen der Deutſchen in England nicht im geringſten wahr⸗ genommen, ſondern auch nichts getan, um ameri⸗ kaniſche Bürger mit deutſch klingenden Namet vor engliſcher Willkür zu ſchützen. Er hat durch Reden, in denen er England gegenüber allen anderen Ländern, ſein eigenes nicht ausgeſchloſ⸗ ſen, verherrlichte, der Würde der Vereinigten Staaten erheblich Abbruch getan. Er hat ſich zu⸗ weilen als ein rechter Page der britiſchen Regie⸗ rung, niemals als der ſelbſtbewußte Repräöſen⸗ tant einer mächtigen, freien Nation betragen“ Die belgiſche Neutralität WTB. Haag, 6. März.(Nichtamtlich.) In der Zeitung„Het Vaderland“ erörterte General Prins die Frage der belgiſchen Neutralttät⸗ Er hebt hervor, daß Belgien zur Verhütung einer etwaigen Verletzung ſeiner Neutralität durch Frankreich keinerlei Beſprechungen mit England gepflogen habe: es habe daher nicht mit gleichem Maß gemeſſen und ſich nicht völlig neutral verhalten. Der Verfaſſer fährt fort: England weigerte ſich im Falle eines deutſchen Angriffskrieges ſeine eigene Neutralität zuzuſichern; Deutſchland hatte alſo keine Sicherheit dafür, daß es, ſelbſt wenn es nicht durch Belgien marſchierte, nicht doch von England im Rücken angegriffen würde.— Würde Eugland Belgiens Neutralität reſpektiert haben, wenn es einen großen Vorteil in ihrer Verletzung geſehen hätte? Glaube wer will, daß England ſich durch die alte Erklärung über Belgiens Neutralität hätte zurückhalten laſſen! Die Geſchichte lehrt etwas ganz anderes. Man denke an Jameſons Raid, bei welchem England nicht gerade die beſte Rolle ſpielte. Der Verfaſſer erkennt ſodann an, daß für Deutſch⸗ land die militäriſche Notwendigkeit vorlag, in Belgien einzurücken, und fährt fort: Der Vertrag über die belgiſche Neutralität war tatſächlich ſchon ſeit Jahren wur ein Fetzen Papier. Seit 1870 wußte in Belgien jeder Sachverſtändige und Intereſſierte, daß es im Falle eines neuen Kampfes zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich um Belgiens Neutralität 8——— tief unten, das graue, unermeßliche Steinmeer der franzöſiſchen Hauptſtadt. Mit hundert Stundenkilometer brauſten wir darauf zu. Klarer und deutlicher wird es. Die Kette der Forts, St.⸗Denis, der Montmartre wächſt her⸗ vor, aus dem Dunſt löſt ſich das Filigrangerſpte des Eiffelturms. Und jetzt— jetzt ſchweben 0 bereits über dem Weichbild von Paris.— Paris! Der Herr Major weiſt mit dem Finger nach Unten, dann wendet er ſich langſam zu mir herum, erhebt ſich von ſeinem Platz und hat— laut ge⸗ jodelt. Ich hab's geſehen, wenn auch der Motor der unabläſſig ſein Lied ſang, die Laute ver⸗ ſchlang. Und ich Ich bin vor Freude ſchier aus dem Häuschen geweſen und hab' mit meinem getreuen Doppeldecker die kollſten Kapriolen in der Luft gemacht. Wehrlos lag das Herz des Feindes, das ſtolze, leuchtende Seinebabel unter mir. Alles Häßliche, das der großen Stadt immer anhaftete, war geſchwunden, der Gindruck des Erhabenen, Gewaltigen war geblieben.. doppelt glücklich fühlten wir uns. Doppelt als Sieger... Der Flieger erzählt dann weiter, wie ſie den Kampf mit einem feindlichen Doppeldecker glücklich beſtanden, wie ihr Pyo⸗ peller von einer Granate zerſchlagen, eine Trag⸗ fläche zerfetzt und dem Mafor eine Schulter der ſchmettert wurde, ſie aber ſchließlich inmitten deutſcher Landwehrleute landen konnten Auch der Humor kommt in dieſen Schilderun. gen des Kriegslebens nicht zu kurz. So heißt 15 in einem kaunigen Feldpoſtbrief aus dem Städ: chen Vailly an der Aisne:„Ich ſitze argenblick⸗ lich im Salon von Mlle. Roger, einer Pariſer Schauſpielerm, die hier eine Villa baz vns . pbeg hatte völlig Recht, als er den ö enen Fetzen Papier bezeichnete. ———— 1 Ebntag, den 7. Marz 1915. Seneral⸗Anzetger Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittaablatt) 3. Seite. geſchehen ſein würde. Belgien ſelbſt hielt offen⸗ bar die Neutralitätsakte nur noch für einen gezen Papier, denn es gab Millionen für die Befeſtigung der Maaslinie und Antwerpens aus. Außerdem war ſeinerzeit die Neutralitätsakte nicht im Intereſſe Belgiens gegen Deutſchland, ſondern im Intereſſe Europas gegen Frankreich zuſtande gebracht.— Durch die Veründerung der umſtände hätte ihr urſprünglicher Zweck ſich kberlebt und Reichskanzler v. Bethmann⸗Holl⸗ Vertrag als Ner Aufſtand in Südafrikg. Die zweite Leſung der Indemnitätsbill. WB. Kapſtadt, 7. März.(Nichtamtl.) Miniſter Sums erörterte bei der zweiten Leſung der Indemmitätsbill die Urſachen des Aufſtandes und ſagte: Die Regierung habe vorgeſchlagen, daß die Aufſtändiſchen, die ſich bor der Amneſtie ergäben, 5 Jahre lang von der ſein ſollen. Es ſei vorgeſchlagen worden, daß dieſe Aufſtändiſchen frei ausgehen ſollen. Die Regierung will nichts dagegen einwenden. Die Regierung ſchlage ferner vor, daß die Aufftän⸗ diſchen, die ſich nach der Amneſtie ergeben oder ngen genomnen würden, 10 Jahre disqua⸗ iztert ſein ſollen, während die im Gefängnis befindlichen bis zum Ende des Krieges gegen Deutſchſitdweſtafrika darin verbleiben ſollen. Alles dies beträfe nur gemeine Soldaten. Der Führer der Aufſtändiſchen, ein Mann von Bil⸗ dung, würde von beſonderem Gerichtshoſe ab⸗ geurteilt werden. Der Gedanke, den Aufſtändi⸗ ſchen das Wahlrecht zu verleihen, ſei aus ver⸗ ſchiedenen Gründen aufgegeben worden. die Kriſis in der deutſchen Sozialdemokratie. In der neueſten Nummer der Nationallibe⸗ kalen Blätter ſpricht ſich Dr. Rich. Bahr über die füngſten Vorgänge aus, die die allgemeine Nufmmerkſcunkeit wieder einmal auf die deutſche Soztaldemokratie gelenkt haben. Kurz vor dem enee des Reichstags, das ja wohl egenheit zu erheblicher Weiterentwicklung dieſer Frage geben dürfte, verdient der Aufſatz Dr. Bahrs beſondere Aufmerkſamkeit. Da heißt es u..: Ich habe das Gerede von der vaterlandsloſen Sgzialdemokratie immer für eine unbeſonnene wie herzloſe Uebung gehalten: hätte die Mil⸗ lonen, die ſozialdemokratiſch ſtimmten und ſoialdemokratiſch ſich betätigten, mit dem Boden, der ſie trug, der Sprache, die ſie redeten, wirklich kein einigend Band verknüpft, das Grauen wäre ger nicht auszudenken geweſen. Aber auch der Burgfriede ſoll nicht hindern, einen Landesver⸗ tüter Landesverräter zu heißen und ernſtlich nach Mitteln Wirken für die Geſamtheit unſchädlich gemacht werden könnte. Es iſt ja richtig, gottlob richtig: was aus denen um Liebknecht ſpricht, iſt weder die Arbeiterſchaft, noch die deutſche Sozialdemo⸗ katie. Herr Liebknecht iſt von den zur Zeit höchſten Parteiinſtanzen— die allerhöchſte, der Parteitag, kann ſich für abſehbare Zeit nicht äußern— in aller Form gerüffelt und abge⸗ ſchüttelt worden. Und der ihm kongeniale Herr Ledebour hat grollend ſein Parteiamt nieder⸗ gelegt. Wie aber die Maſſen denken, beweiſt die Haltung unſerer handarbeitenden Brüder im Felde, beweiſen die Briefe, die ſie in die Heimat ſenden und in denen ſie— der vom Abg. Heine in ſeiner vortrefflichen Broſchüi gefundene Ausdruck iſt nachgerade zum ter⸗ minus technikus geworden— gar nicht glimpf⸗ lich mit den„Quertreibern“ umgehen.“ Verwaltung öffentlicher Aenter ausgeſchloſſen' zu ſuchen, wie ſein und ſeinesgleichen 5 Ta Norfaf 1 16 Dann ſagt der Verfaſſer weiter über Lieb⸗ knecht und Genoſſen: „Die erſten paar Wochen nach dem Kriegs⸗ bdeginn, ſolange es ihnen noch nicht recht ge⸗ heuer ſchien, haben ſie knurrend und murrend ſich zurückgehalten. Nur Franz Mehring, die alte Raketenkiſte, ließ in der Neuen Zeit all⸗ wöchentlich giftig ſchillernde Leuchtkugeln em⸗ porſteigen. Dann aber faßten ſie Mut und begannen wie ihre Ahnen, die ruſſiſchen Na⸗ rodniki, unters Volk zu gehen. Auch unter die fremden— das ſchärft den Irrtum zum Ver⸗ 0 echen Luns feindlichen Völker. Wolfeen Heine hat in ſeiner Broſchüre den Beweis erbracht, wie die Liebknecht, Zetkin, Luxemburg, Mehring vom September an planmäßig mmit dem Landesfeinde konſpiriert haben; wie ſie nicht müde ge⸗ worden ſind, der ohnehin von Lüge, Fälſchung und Haß umwitterten dentſchen Sache neue Fälſchungen nachzuſenden; wie ſie die Stim⸗ mung im neutralen Auslande, die, weiß Gott, uns nicht ſonderlich günſtige, noch mehr ver⸗ darben, und, den eigenen Genoſſen, die in den Schützengräben kämpfen und bluten, in den Rücken fallend, in England und Frankreich dem ſchmunzelnd aufhorchenden Feinde künde⸗ ten: Deutſchland führt einen Raubkrieg, aber ſeid getroſt, wir ſind auf der HutlWir„klären“ die Maſſe„auf“, und dieſe verräteriſche Auf⸗ klärungsarbeit beginnt ihre Früchte zu tragen. Mir ſcheint: hier iſt der Punkt, wo zwar nicht der Burgfriede, wohl aber die Geduld gegen die Friedensſtörer aufzuhören hat. Wir alle haben es dankbar empfunden, daß der Parteienzwiſt ein Ende hatte; daß Ernſt ge⸗ macht wurde mit dem Wort des Kaiſers, wo⸗ nach es hinfort nur noch Deutſche geben ſolle. Daß man Sozialdemokraten anſtandslos zu Unteroffizieren und Offizieren beförderte und alle Prozeſſe von politiſchem Beigeſchmack gegen Sozialdemokratie und Gewerkſchaften niederſchlug. Der Dank dafür iſt auch nicht gusgeblieben. Wir haben— ich ſagte es ſchon — von Sozialdemokraten, ſelbſt von ſolchen, die ehedem der ſtrengeren Richtung anzu⸗ gehören ſchienen(zuletzt noch von Herrn Hä⸗ niſch) vaterländiſche Worte vernommen, die jeder von uns anſtandslos unterſchreiben konnte; manche ſogar, die einem geradezu ans Herz rührten. Der Marxismus, der vorher ſchon von der reviſioniſtiſchen Theorie, der ein⸗ zigen, die Anſpruch machen kann, für wiſſen⸗ ſchaftlich zu gelten, durchlöchert war, wurde nun auch von der politiſchen Praxis, von der Erfahrung und Erkenntnis der Maſſen durch⸗ löchert. Sie alle, die, ohne ſich zu beſinnen— in ſelbſtverſtändlichem Pflichtgefühl die einen, in heller Begeiſterung die anderen— in den Kampf zogen, hatten in den wenigen Tagen, die zwiſchen Frieden und Krieg lagen, begrif⸗ fen, daß auch der Arbeiter ein Vaterland zu verlieren hat, daß es ſchlechthin nicht wahr iſt, daß der Staat nur die politiſche Zuſammen⸗ faſſung der herrſchenden und bedrückten Klaſſen darſtellt. Dieſe— hier aufdämmernde, dort freudig auflommende— Einſicht, die, wie immer der Krieg auslaufen möge, uns einen neuen Völkerfrühling brachte, wollen wir hüten wie ein koſtbares Gut. Darum tut es not, daß wir das Unkraut ausjäten, ehe es zu ſpät wird.— Nach dieſem blutigen Stahlbad, denke ich, wünſchen wir eutſche nie wieder die „zwei Nationen“ des Disrgel ſtellen. Dann werden wir aber mit dazu zu helfen haben, daß die ſozialdemokratiſchen Deutſchen ſich bon den leider noch unter uns weilenden Sendboten der Internationalen ſchetden.“ 8 * —— Wie Deutſchland und wie Frankreich ſeine ſchwerver⸗ Wundeten Belden empfängt. Die„Karlsr. Ztg.“ ſchreibt: In Konſtanz auf dem Bahnhof: Tannengrün, Fahnen und Wimpel, Damen und Herren vom Roten Kreuz, Abordnungen der Militär⸗ und Zivilbehörden und als Erſter unter allen die hohe Geſtalt Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Maxrvon Baden. Alles in Erwartung des durch die Schweiz kom⸗ menden Lazarettzuges, der die Opfer des Feld⸗ zuges aus franzöſiſcher Gefangenſchaft bringen ſoll. Da läuft der Zug des Leidens ein, ein brauſendes Hurra! auf den Allerhöchſten Kriegs⸗ herrn erſchallt, die Muſik ſpielt die„Wacht am Rhein“ und tauſend Hände regen ſich, um den armen hilfloſen Geſtalten etwas Liebes anzutun, etwas Gutes zu ſagen, zu danken für die gvoßen Opfer, die dieſe Helden dem Vaterlande gebracht haben. 24 Stunden ſpäter im großen Saal der ſtädti⸗ ſchen Feſthalle in Karlsruhe, da liegen in lan⸗ gen Reihen— Bett an Bett— wohl 500 deut⸗ ſcher Brüder in ſauberen Betten und dazwiſchen hindurch ſchreiten die edlen Fürſtinnen: Ihre Königliche Hoheiten Großherzogin Hilda, Großherzogin Luiſe und Prinzeſſin Max. Unermüdlich gehen ſie ſtundenlang von Bett zu Bett, durch milde Hand und gütiges Wort dem deutſchen Bruder Troſt ſpendend, Zuverſicht zu⸗ ſprechend. So empfängt Deutſchland— das Barbaren“ ſeine Helden. Ein anderes Bild: Der düſtere Bahnhof von Lyon iſt ſtreng militäriſch abgeſperrt, außer den nötigſten Vertretern der Behörden iſt kein Unberufener, kein Publikum zugelaſſen. Der Schweizer Lazarettzug läuft ein, die nötigen Formalitäten ſind ſchnell erledigt und nun ſteht der traurige Zug einſam in der großen Halle, aus den Wagenfenſtern blicken erſtaunte, fragende Geſichter, ob denn niemand kommen wird, um ſte im Vaterland, für das ſie ihr Blut vergoſſen haben, zu empfangen. Sie fragen nach ihren Angehörigen, wollen ihnen mitteilen, daß ſie da ſind, einer oder der andere will ſeine vor dem Bahnhofsgebäude harrende Frau, die Mutter oder Schweſter begrüßen!— Alles wird abge⸗ lehnt, der Zug wird geteilt und weiter gehts in entlegene Hoſpitälern. Warum? fragt man ſich! „Die Regierung will nicht, daß das Volk erfährt, wie der Krieg tatſächlich ausſieht.“ Man lüßt ja die armen Angehörigen der kämpfenden Sol⸗ daten künſtlich über alles im Dunkeln, man gibt keine amtlichen Verluſtliſten aus, verſchweigt die Schwere der Verluſte in den einzelnen Gefechten und Schlachten, warum ſoll denn nun die Regie⸗ rung des Volkes der Ziviliſation die armen Opfer, die das lebendige Menetekel ihrer Politik ſind, öffentlich bekannt geben. Der ganze Aus⸗ tauſch iſt Frankreich höchſt ungelegen, man hat ihn ſeit Monaten zu hintertreiben verſucht und nur widerwillig ſich unter dem Druck der öffent⸗ lichen Meinung der neutralen Preſſe gefügt, aber über die Formalität hinaus keinen Schritt wei⸗ ter, ob er auch Menſchlichkeit, Chriſtenpflicht heißt. So empfing die„Grande Nation“, die Ritterlichkeit und Kultur gepachtet haben will, ihre Opfer. „Land der * WTB. Karlsruhe, 6. März.(Nicht⸗ amtlich.) Die amtliche„Karlsruher Zeitung“ ſchreibt halbamtlich: Wie wir hören, hat der Kafſer aus Gründen der Menſch⸗ lichkeit befohlen, daß der Austauſch der für dieſen Zweck bereits in Konſtanz und Um⸗ gebung verſammelten franzöſiſchen Offiziere und Unteroffiziere in vollem Umfange vorgenommen werde, trotzdem wir wahrſcheinlich von Frankreich nicht die gleiche Zahl ebenſo ſchwer verwundeter deut⸗ ſcher Offiziere und Unteroffiziere erhalten werden. Im übrigen wird, der weitaus grö⸗ beren Zäahl der in unſeren Händen befindlichen riegsgefangenen entſpred von Deutſchland ausgelieferten ſchwerverwun⸗ deten Franzoſen natürlich größer ſein, als die der aus Frankreich heimbeförderten ſchwerver⸗ wundeten Deutſchen. Ein Jukunftsziel. JBerlin, 7. März.(Von u. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Der fortſchrittliche Abgeordnete Dr. Pachnicke hielt einen Vortrag über die politiſche Lage. Als Zukunftsziel be⸗ zeichnete der Redner ein ſtarkes Oeſter⸗ reich⸗ Ungarn im Zuſammen⸗ ſchluß mit einem ſtarken Deutſch⸗ land. Zuſtimmung der anweſenden Hörerſchaft war ſehr ſtark. Der„Wehrmann in Eiſen“. WrrB. Wien, 6. März.(Nichtamtlich.) Heute fand auf dem Schwarzenberg⸗Platz die feierliche Aufſtellung des von dem Witwen⸗ und Waiſenhilfsſonds der geſamten bewaffneten Macht geſchaffenen„Wehrmanns in Eiſen“ ſtatt. Es nahmen daran teil Erzherzog Leopold Salvator mit ſeinen beiden Söhnen, der deutſche Botſchafter, Miniſterpräſtdent Graf Stürgeh mit den Mitgliedern des Kabinetts, der Bürgermei⸗ ſter u a. Nach Anſprachen des Erzherzogs und des Bürgermeiſters ſchlug der Erzherzog als erſter im Namen des Kaiſers Franz Joſef einen goldenen Nagel ein. Es folgte der deutſche Botſchafter, der einen goldenen Nagel im Auf⸗ trage des deutſchen Kaiſers einſchlug. Hieran ſchloſſen ſich der türkiſche Botſchafter im Namen des Sultans und die übrigen Feſtgäſte. Der Wehrmann beſteht aus Lindenholz, in das von der Bevölkerung Nägel gegen Spenden von dem Mindeſtbetrage einer Krone eingeſchlagen wer⸗ den ſollen. Die Spenden fallen dem vbenge⸗ nannten Fonds zu. Aus Portugal. WTB. Lyon, 6. März.(Nichtamtl.) Nach Meldung des Republicain aus Liſſabon, hat die politiſche Konferenz zu einer Einigung ge⸗ führt. Die Sitzung des legislativen Kongreſ⸗ ſes, welcher geſtern ſtattfinden ſollte, wurde bon der Regierung verſchoben, worüber die Demokraten ſehr verſtimmt ſind. Die demo⸗ kratiſchen Parlamentäre kamen im Parlament zuſammen. Bei ihrer Ankunft kam es vor dem Parlament zu lebhaften Kundgebungen; die Manifeſtanten wurden von Kavallerie vertrieben. ANus Stadt und Land. Maunnheim, 7, März 1915,. 3 Die ne Mit dem rrrrrrrrrrrr 2 Elſernen Kreuz ausgezeichnet eeeeeeeeseeesse* eeeet Musketier Emil Raſchke, Krankenträger beim 412. Inf.⸗Regt., weil er beim Sturmangriff bei La Baſſee unter größter Lebensgefahr im feind⸗ lichen Geſchützfeuer erfolgreiche Sanitätsdienſte geleiſtet hat. Rheumatiſche u. Nerven⸗schmerzen wurden mit Togal⸗Tabletten raſch und dauernd bekämpft, ſelbſt nachdem andere Mittel verſagt hatten. In allen Apotheten erhältlich. 16109 „Liobesgabs“ 2. gagen Huston, Aosserkolt, Vepschleimung, laflusnza 80759 dto. teinke ein volles Glas guten requirierten Rot⸗ weins auf das Wohl meines neuen Duzbruders. Kopfkiſſen habe ich jetzt eine wunderpolle Polarfuchsmuffe von Madame, die alle Wohl⸗ Arabiens ausſtrömt. Auf dem Tiſch ſteht eine Spieluhr; den Rotwein trinken wir aus iſtallgläſern, den Mokka aus einer ſilbernen Kanne beziv. echten Porzellantaſſen. Kinder, iſt das komiſch, wenn man nach ſo langer Zeit ſich Gau de Cologne ins Taſchentuch ſprengen und das Geſicht mit Lilienwaſſer abreiben kann. Wir ſind jetzt wieder feine Gents!“ So teilen wir mit unſern Feldgrauen alle AKiden und Freuden, alle Schreckniſſe und Ge⸗ lahren, alles, was der Krieg mit ſich bringt: Märſche und Gefechte, Sturm⸗ und Bafonett⸗ angriffe, Kämpfe und Schlachten, ſeltſame Aben⸗ teuer und verwegene Streiche— kurz, das ganze Leben in und hinter der Front, im offenen Felde, in Wald und Buſch, in den Städten und Quar⸗ tleren, den Erdhöhlen und Schützengräben. Es it ein buntes, bewegtes, geſtaltenreiches Bild, n dem neben den dunklen, düſteren Schatten auch e heiteren Farben nicht fehlen. Denn die goldene Sonne des geſunden deutſchen Humors immer wieder durch— auch durch alles 895 und Grauen dieſes mörderiſchen Das Buch berührt wie ein Gruß aus dem Es iſt wie eine Gabe unſerer Helden an erland und darum ein echtes deutſches Mannheimer Feloͤpoſt⸗ 4 briefe. 2 Binter der Front. Von Karl Grimm. Nordfrankreich, im Februar 1915. Während wir in unſeren Zeitungen und Briefen jeden Tag leſen, daß daheim der Win⸗ ter eingezogen, daß überall Schnee liegt und die Rodler, ſoweit ſie noch daheim ſind, diesmal auf ihre volle Rechnung kommen, haben wir hier in Nordfrankreich bereits das ſchönſte Früh⸗ lingswetter. Dieſer Tage war es mir vergönnt, an einem ſolchen ſchönen Frühlingstag einen Spaziergang zu machen nach., einem Ort, der durch die große Bergwerkskataſtrophe im Jahre 1906, bei der 1100 Menſchen ums Leben kamen, allgemein bekannt geworden iſt. Die Gegend iſt vollbommen eben hier. Nur ab und zu unterbrechen kleine Erdwellen die Einförmigkeit der Landſchaft. Und doch kann man dieſer Ebene ihre Reize nicht abſprechen. Im Sommer, wenn der Seewind die lachenden Kehren leiſe ſchüttelt und ihnen die Geheimniſſe des Meeres zuflüſtert, mag wohl der Franzoſe mit berechtigtem Stolze durch dieſes ſein Land dahinſchrelten. Ueber dem Boden das Gold der Früchte, unter dem Boden die ſchwarzen Diamanten; kann es ein Land geben, das nehr abwirft, das mehr Gewinn bringt? Aber nun, wo der Krieg mit rauher Hand alles zerſtört? Wo der fruchtbringende Acker durch Schittzen⸗ winnbringende zerſtört wirde gräben zerſchnitten, wo das ge Kohlenbergwerk durch Minen Nein, Gott ſei Dank, ſpielt ſich der Schützen⸗ grabenkrieg doch nur auf einem beſchränkten Raume ab, hier, auf dem Wege nach C. iſt die Kriegeswelle vorbeigebrandet, hier iſt⸗ uhe und Frieden in die Natur wieder eingekehrt. Iſt es nicht ein unbezahlbares Bild des Friedens, unmittelbar hinter dem Geſicht des Krieges zu ſehen, wie der deutſche Soldat mit franzöſiſchem Pflug gemächlich ſeinen Soldatengaul die Fur⸗ chen durch den Ackerboden ziehen läßt, um den Boden für die neue Saat aufnahme⸗ und er⸗ tragsfähig zu machen? Doch die deutſche Heeresverwaltung tut noch mehr. Beim Weiterwandern ſehen wir ein großes Ungetüm mit ungeſtümer Gewalt eben⸗ falls den Boden durchwühlen, aber ohne Pferd und ohne Kavalleriſten. Es iſt einer der rieſi⸗ gen Dampfpflüge von Lanz⸗Mannheim, die in den letzten Tagen hier ankamen, nicht wenig beſtaunt von der hieſigen Bevölkerung. Die Franzoſen hatten zuerſt geglaubt, es käme wie⸗ der eine von den geheimnisvollen Kriegsmaſchi⸗ nen der Deutſchen, bis man ihnen den durchaus friedlichen Zweck dieſer ſchrecklichen Dinger aus⸗ einanderſetzte. Staunend ſtehen wir lange und betrachten uns, wie der Koloß arbeitet und freuen uns gehobenen Herzens über die Let⸗ ſtungsfähigleit unſerer heimiſchen Induſtrie ſo⸗ wohl als über die umſichtige und weitſchauende Fürſorge unſerer Heeresverwaltung. 1398 Bald gelangen wir an unſer eigentliches Ziel. Wir biegen von der Straße ab und betreten ein ſumpfiges Wäldchen, d. h. wenn man es ſo nen⸗ Wälder gibt es hier in dem voll⸗ kommen ebenen Kohlengebiet nicht. Am Kanal entlang zieht ſich eine ſumpfige Niederung, die mit Weiden, Eſchen und Erlen beſtanden iſt. Rechts und links vom ſchmalen Pfade ſteht das Waſſer, trüb und träge; endlich gelangen wir auf eine höher gelegene, trockene Lichtung. Da ſchallt uns Geſang entgegen, aber kein deutſcher, nein, franzöſiſcher, mit ſeiner uns eigenartig, fremdartig aumutenden Melodie. Da ſehen wir denn eine ganze Anzahl Leute in Zivil⸗ kleidern hier im Walde arbeiten. Sie hauen die jungen Beſtände ab und flechten aus den Rei⸗ ſern und den Prügeln ſtarke Matten. Je eine Matte mag ungfähr 2 Meter lang und 1,5 Meter hoch ſein. Dieſe Matten werden hier vom Pionierpark abgeholt und draußen in die Schützengräben eingebaut, um das ſo unlieb⸗ ſame Einrutſchen der Erdmaſſen zu verhindern. Die Leute, welche dieſe Arbeit hier im Walde machen, ſind die Zivilgefangenen, d. h. wehr⸗ pflichtige Franzoſen und Belgier, die man in Gewahrſam halten muß. Daß es ihnen hier⸗ bei nicht ſchlecht geht, das beweiſt ihr Geſang. Sie erhalten ihr gutes Eſſen wie die Soldaten aus der Feldküche, ſchlafen beiſammen in einem Schulhaus und erhalten pro Tag 1 Fraues Löh⸗ Sie ſt aälſo beſſer als ein Sol⸗ Felde. 3 ffen hrauchen ſte ſich echt (tun ſie übrigens auch nicht) zwie geſagt, nian ſieht es an ihren verznügten Geſichtern, daß es ihnen ganz gut geht. Der Franzoſe hat bekanntlich eine große und raſche Anpaſſungs⸗ fähigkeit an ein gegebenes Schickſal, ſein leichtes Temperament hilft ihm raſch über etwaige Un⸗ 4. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Sonntag, den 7. März 1915. Andreas Schauter von Sandhofen, Gefrei⸗ ter beim Königl. Preuß. Brig.⸗Erſ.⸗Bat. No, Der außerdem noch die Bad. ſilberne Tapfer⸗ keitsmedaille erhielt. Beide Ausgezeichnete ſind Mitglieder des unter Leitung des Herr Dr. Th. Dr Friedmann ſtehenden Arbeiter⸗Samariterbundes, Kolonne Mannheim. Wachtmeiſter Wittmeor, Armecabt. Gaede, Landwehr⸗Diviſion, Beamter der Firma Hch. anz, Mannheim, wegen vorzüglichen Verhal⸗ tens vor dem Feinde. 105 2 Früherlegung der Polizeiſtunde. Die Zeit⸗ lage erfordert es, auf tunlichſte Einſchränkung des unnötigen Verbrauchs von Nahrungsmitteln hinzuwirken. Das Miniſterium des Innern hat deshalb durch Verordnung vom 3. März 1915 mit Wirkung vom 10. März 1915 die uö cht⸗ liche Polizeiſtunde in Städten mit über 10000 Einwohnern auf 12 Uhr, in den Amtsſtädten und in den Städten mit über 4000 Einwohnern auf 11 Uhr, in allen übrigen Gemeinden auf 10 Uhr feſtgeſetzt. Ausnahmen werden nicht zugelaſſen. Die Verkaufsläden in Mannheim ſind vom Sonntag, den 7. März ab bis Pfingſten wieder an Sonntagen von 11—1 Uhr für den Verkauf geöffnet. Das Städt. Hafen⸗ u. Induſtrieamt, welches bekanntlich die Zurückſtellungsgeſuche vom Heeresdienſt für induſtrielle und kaufmänniſche Firmen bearbeitet, iſt, um für das neu errichtete Lebensmittelamt Platz zu ſchaffen, ins neue Rathaus Zimmer Nr. 11 verlegt worden. Der telephoniſche Anruf des Amtes iſt nur übers Rathaus möglich. * Vaterländiſcher Abend in Käfertal. Wenn auf dem Gebiete der Kriegsfürſorge in jetziger Zeit Perſönlichkeiten genannt werden dürfen, ſo iſt es im Stadtteile Käfertal in erſter Linie Herr Hauptlehrer Mal ſch aus Mannheim, in ſeiner FJunktton als Dirigent des Geſangvereins„Sän⸗ gerbund“ Käfertal. In zweiter Linie nicht min⸗ der die kleine zurückgebliebene aktive Sänger⸗ ſchar des Vereins, die ebenſo wie ihr Führer in unefgennütziger Weiſe bei verſchiedenen Anläſ⸗ ſen, ſowohl in Mannheim als auch in Käfertal, ihre Kräfte opferwillig in den Dienſt der Kriegs⸗ fürſorge geſtellt hat. Auf Anregung des Herrn Malſch findet nunmehr die zweite vaterländiſche Unterh ſtung ſtatt und zwar Sonntag, 14. März 1915, abends 7 Uhr, deren Erlös wiederum aus⸗ ſchließlich zur Unterſtützung der im Felde ſtehen⸗ den Krieger verwendet wird. Zum Vortrage kommen ſelbſtverſtändlich auch dieſes Mal wie⸗ der nur der Zeit entſprechend, vorzüglich ge⸗ wählte Männerchöre, Terzette und Kupletts, ſo⸗ wie einige Biolinſolo;: letztere ausgeführt von dem Mitglied und Violinkünſtler Herrn Reitz. Außerdem werden aber noch verſchiedene Thea⸗ terſtücke den Abend würzen, von welchen beſon⸗ ders hevorzuheben ſind„Auf treuer Wacht“, petriotiſches Schauſpiel nach einer wahren Be⸗ gebenheit im Auguſt 1914 vor der Schlacht bei Dannenberg, ſowie„Unſere Waffenbrüder“, ein heiteres Kriegsbild. Zur Abendunterhaltung ſel bſt haben Kinder bis zu 14 Juhren keinen Zu⸗ tritt, dagegen iſt denſelben der Eintritt gelegent⸗ lich der Hauptprobe gegen ein Eintrittsgeld von 10 Pfg. geſtattet. Dieſe Hauptprobe findet eben⸗ falls am Sonntag, 14. März, nachmitags 3 Uhr, ſtatt. Wir wollen nicht verfehlen, den hieſigen Freunden des Geſangvereins Sängerbund den Beſuch der Veranſtaltung aufs Wärmſte zu emp⸗ fehlen, denn einerſeits dient dieſelbe einem edlen Zweck und zweitens dürfte auf Grund des Vor⸗ geſagten ein genußreicher Abend in Ausſicht ſtehen, der durch die Darbietungen die Alltags⸗ ſorgen wieder einmal auf einige Stunden ab⸗ lenkt. CCCCßCFßTßTßTfßfßfßfß00Gß0T0TfTGT0T0T0TPTPTGTPTGTPTGTꝙTGTPTGTGTPTPTTTPTTbe annehmlichkeiten des Lebens hinweg. Auch hier wieder mußte ich das Arbeiten unſerer Heeres⸗ vrganiſation bewundern, die immer im ge⸗ gebenen Fall die richtige Entſcheidung trifft und feden Mann dahin ſtellt, wo ſie ihn nötig hat, wo er ihren Abſichten nutzar gemacht werden kann. Solche Dinge, wie das Mattenflechten hier für die Schützengräben, ſind ja an ſich kaum von großem Belang, Kleinigkeiten könnte man ſagen. Aber gerade die Genauigkeit im Kleinen bringt die Erfolge im großen. Das iſt eben auch ein Beitrag zu dem Kapitel, warum Deutſchland unbeſiegbar iſt. Eine große Freude erlebte ich noch beim Ver⸗ laſſen des Waldes. Ich fand am Waldrand wunderhübſche Palmkätzchen, Vorboten des Frühlings. Daheim rodeln ſie jetzt und wir pflücken Kätzchen! Man glaubt es nicht, wie dankbar man zu Mutter Natur wird für ſolche liebliche Friedenspalmen, wenn man wochen⸗ lang, ja bald monatelang draußen in den Grä⸗ ben liegt und die herrliche Gottesnatur ganz vergeſſen lernen muß. Als wir durch C. gogen mit unſern Palmſträußchen, da gafften uns die Franzoſenweiber und Kinder groß an. Deutſche Soldaten und Palmkätzchen! Ja wir Wilden —— Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. Am Montag findet eine Aufführung von Shakeſpeares Hamlet“ ſtatt. Die Beſetzung iſt Die der erſten Auffühvung. Die Vorſtellung beginnt um 7 Uhr. Die Erſtauffübrung der Neueinſtudierung von Sitetanas„Dalibor“, der hier ſeit 12 Jahren nicht gegeben wurde, findet am Mittwoch, den 10. ſtatt. In den Hauptpartien ſind beſchäftigt die Dantem: Dorothee Manski, Hermine Rabl und die Herren Artur Corfield, Wilhelm Fenten, Mathieu Frank, Walter Günther⸗Braun, Karl Marig, Hugo Woiſtn. Muſtkaliſche Leitung: Felix Lederer. Spiel⸗ leitung: Eugen Gebrath. Kammerſängerin Hernine Boſelti, die am 16. und 18. Märs im Hoftheater gaſtiert, hat für ihr Gaſtſpief zwei ihrer erfolgreichſten Partieen gewählt. Die Gilda in Verdis Rigoletto“ und die„Konſtaugza in Mogerts SEntführung aus dem Seralk.. * Von der Handels⸗Hochſchule. Am letzten Montag ſetzte Rechtsanwalt und Dozent Dr. Wimpfheimer ſeinen Vortragszyklus über das Privatrecht und den Krieg fort, indem er eine Ueberſicht über die durch den Krieg beding⸗ ten hauptſächlichen Veränderungen im Privat⸗ recht gab. Er hob zunächſt auf die Bedeutung eines Generalmoratoriums und die ſegensreichen Wirkungen ab, welche die Ablehnung eines ſol⸗ chen durch die Regierung hatte. Er erwähnte dann die Beſtimmungen über die Stundung von Forderungen von Ausländer an Juländer not⸗ die infolge des Vergehens des Auslandes not⸗ wendig gewordenen Maßnahmen des Vergel⸗ tungsrechts. Die privatrechtlichen Vorſchriften über die Befugnis der Gerichte einem inländi⸗ ſtand zu erteilen, und die Schutzvorſchriften für Kriegsteilnehmer fanden hältnismäßig eingehende Behandlung. Nach Skizzier der für die Zwangsvollſtreckung die Geſch ufſicht für bedrängte Schuldner er⸗ laſſenen Geſetze, ſowie einiger Spezialbeſtimmun⸗ gen aus dem Patent⸗ und Geſellſchaftsrecht, ging der Vortragende zur Darſtellung der Wirkun⸗ gen über, welche die kriegeriſchen Verhältniſſe ohn' angeſehen geſetzlicher Maßnahmen auf die bei Kriegsausbruch ſchwebenden Rechtsverhält⸗ niſſe gehabt haben. In dieſer Richtung behan⸗ delte er in erſter Linie die Kriegskluſel, beſon⸗ ders in Lieferungs⸗ und Verſicherungsverträgen. Sodann ging er zu den Grundſätzen über Un⸗ möglichkeit der Leiſtung und Unerreichbarkeit des mit einem Vertrag bezweckten Erfolges über. Vorwiegend unter dem Geſichtspunkte dieſer bei⸗ den Grundſätze behandelte er dann den Kaufver⸗ trag, den Dienſtvertrag in ſeinen Hauptformen, den Werkvertrag und den Mietvertrag. Er ſchloß mit dem Hinweis darauf, daß der Krieg in der Rechtslehre neue Kräfte ausgelöſt habe, die dieſer Wiſſenſchaft und dem ganzen Volke auch nach dem Kriege als Kulturwert erhalten. bleiben werden. Der Zielpunkt dieſer Entwick⸗ lung ſei die wirklich freie Perſönlichkeit im Dienſte der Allgemeinheit. * Der Gewerbeverein und Handwerkerver⸗ band Mannheim veranſtaltet am Montag, 8. März 1915, abends 9 Uhr im Saale der Lieder⸗ tafel, K 2, 31/32, 2. Stock, eine öffentliche Ver⸗ ſammlung. Herr Handwerkskammerſyndikus C. Haußer jr. wird über die„Volksernährung im Kriege“ ſprechen. Alle Gewerbetreibenden Mannheims ſind mit ihren Angehörigen herzlich willkommen. Kaufmänniſche Lehrlinge ſind in dieſem Jahre— nach den Mitteilungen des Vereins für Handlungs⸗Kommis von 1858— zu Oſtern d. J. bis jetzt noch wenig begehrt, während wie ſtels, viele junge Leute, die nun die Schule verlaſſen, Kaufmann zu werden wünſchen. Was ſollen dieſe inzwiſchen tun? Nicht ſeder kann einfach noch weiter Unterricht nehmen, was für manche auch nicht einmal Zweck hätte, da ſie die nötigen Kenntniſſe beſitzen. Der 5ser Verein kann mit geeigneten Bewerbern für alle Arten von Ge⸗ ſchäften dienen. Hiermit kann der Rat verbunden werden, daß die Herren Prinzipale ſolche älte⸗ ren Lehrlinge, die es durch ihre Leiſtungen ver⸗ dienen und die ſich nach Ende der Lehrzeit doch eine andere Stelle ſuchen müßten, um drei oder ſechs Monate früher, als es ſonſt der Fall wäre, als ausgelernt gelten laſſen. Wenn dieſe ſich rechtzeitig vor Ende dieſer abgekürzten Lehrzeit bewerben, ſo haben ſie gute Ausſicht auf Stellung als junge Handlungsgehilfen, die beim genann⸗ ten Vereine geſucht ſind. So würde denn Platz für den jüngeren und jüngſten Nachwuchs der Handlungslehrlinge. Jede gewünſchte Auskunft wird bereitwilligſt erteilt in der Landesgeſchäfts⸗ ſtelle des Vereins O 7, 24. * Badiſche Metallwoche. Nachdem die Ergebniſſe der Reichswollwoche, die einen ſo erfreulichen Er⸗ folg ergeben haben, einigermaßen aufgearbeitet ſind, wird jetzt vom Badiſchen Landesverein des Roten Kreuzes eine Sammlung von Altmetall für Heereszwecke unter dem Namen Badiſche Me⸗ tallwoche veranſtaltet. Brauchbar iſt alles, was aus Nickel, Kupfer, Meſſing, Bronze, Zinn, Zink, Blei oder Aluminium beſteht, einerlei, ob es Me⸗ tallabfälle, zerbrochene und unbrauchbare Metall⸗ gegenſtände oder auch gut erhaltene aber nicht mehr gebrauchte Geräte ſind, wie z. B. Meſſing⸗ mörſer. In der Rumpelkammer, in der Küche, fin⸗ den ſich faſt in jeder Haushaltung ſolche hier über⸗ flüſſige Dinge,„wertloſe Wertgegenſtände“, die jetzt für das Vaterland von Werk ſind, wie Nickel⸗ Kupfer⸗, Meſſing⸗, Aluminiumgeräte aller Art, Zinngefäße, Flaſchenkapſeln, allerlei Tuben, Sta⸗ niol, Bleiröhren, alte Bleiſoldaten, Zinkeimer, uſw. uſw. Nicht geſammelt werden leere Konſervenbüch⸗ ſen und dergl., Eiſen⸗ und Stahlgegenſtände. Von auswärts kommende Sendungen werden frachtfrei befördert, wenn ſie, als„Liebesgaben für das Rote Kreuz“ bezeichnet, direkt an die Hauptſam⸗ melſtelle Karl Friedrichſtraße 17, Karlsruhe, adreſ⸗ ſiert werden. In Karlsruhe gebe man ſein über⸗ flüſſiges Altmetall, insbeſondere größere Gegen⸗ ſtände, tunlichſt bei der Hauptſammelſtelle ab, doch nehmen auch alle anderen Sannnelſtellen ſolche Gaben an.— Heraus mit dent Altmetall! Auch hier heißt es, wer raſch gibt gibt doppelt! Aufruf zur Sammlung von Liebesgaben. Schon einmal, um Weihnachten, haben wir einen Aufruf für unſere in Japan kriegsgefan⸗ genen Helden von Tſingtau erlaſſen und 75 Zei⸗ tungen in Deutſchland und in Wien zugeſchickt. Der Aufruf iſt in der Ueberfülle der Weih⸗ nachtsſammlungen von vielen Zeitungen über⸗ ſehen worden. Mehrere große und mittlere, ſüd⸗ und norddeutſche Blätter haben ihn jedoch ab⸗ gedruckt, und durch ihre Empfehlung, ſowie durch die Bemühungen eines Herrn vom Norddeut⸗ ſchen Lloyd in Bremen und anderer Vertreter dieſer Schiffahrtsgeſellſchaft ſind bis heute(16. Februar) über 26 000 M. zuſammengekommen, wovon bereits zwei Raten von ſe 10000 Mark durch Vermittlung des amerikaniſchen Botſchaf⸗ ters in Berlin, Exz. James W. Gerard, telegra⸗ phiſch nach Japan geſchickt und Sr. Exz. dem Gouverneur Meyer⸗Waldeck zur Verteflung überwieſen worden ſind. Das iſt eine hübſche Summe, aber es iſt lange nicht genug. Zwar haben wir Urſache, zu glau⸗ ben, daß unſere gefangenen deutſchen und öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Kämpfer von den Japanern gut behandelt werden. Aber wir dürfen nicht meinen, daß ihnen mehr als eine geſunde Unter⸗ kunſt und ausreichende Nahrung gegeben wird. Nach den Berichten des amerikaniſchen Geſand⸗ len in Tokio, Exz. Guthrie, und des amerika⸗ niſchen Konſuls in Nagaſaki, Herrn Deichmann, welche die Gefangenen beſucht haben, fehlt es insbeſondere an Wollwäſche, warmer Kleidung und an Tabak und Zigarren. Und Japau iſt ein teures Land; die Zigarren koſten dort Zmal ſo viel wie in Deutſchland. Unter den Gefangenen ſind es beſonders unſere Blaufacken, die zum größten Teile Söhne von Schiffern, Fiſchern, Handwerkern und kleinen Landwirten ſind und deshalb von Hauſe nicht ſo unterſtützt werden können, wie es nötig iſt, um ihnen die Gefangen⸗ ſchaft erträglich zu machen. 26 000., auf 4000 Mann verteilt, macht 6,50 M. für jeden. Das wird bald ausgegeben ſein! Es iſt aber auch eine Sache der deutſchen Ehre und des deutſchen Namens, daß die Sammlung fortgeſetzt wird. Denn die japaniſche Preſſe wird ohne Zweifel über die Sendungen berichten, und wenn die Japaner augenblicklich auch unſere Feinde ſind, ſo haben ſie doch vor Deutſchland die größte Achtung und verfolgen das Schickſal unſerer Gefangenen mit geſpanntem Intereſſe. Auch aus dieſem Grunde müſſen wir reichlich geben. Denn die Japaner müſſen ſehen, daß wir unſern Helden dankbar ſind und ſie ehren! München. Geſellſchaft für Kunde des Oſtens. Geh. Hofrat Dr. Siegmund Günther, M. d. ., 1. Vorſitzender; Dr. Hermann v. Staden, Herausgeber der Zeitſchrift„Geiſt des Oſtens“, 1. Schriftführer; Graf Heinrich Luxburg, Major im K. B. Kriegsminiſterium, 2. Schrift⸗ führer; Georg D. W. Callwey, Verlagsbuch⸗ händler, Schatzmefſter; Dr. O. Fraaß, Rechts⸗ anwalt; Frau Cäcilie Graf⸗Pfaff; C. von Thieme, Generaldirektor der Münchener Rück⸗ verſicherung; Norbertus Weber,.S.., Erz⸗ abt und General⸗Superior, St. Ottilien; Job von Witzleben, Oberleutnant und Kom⸗ pagnieführer; Admiral z. D. von Truppel, Kaiſ. Gouverneur a..; Seezolldirektor a. D. Ernſt Ohlmer, früher Tſingtau. * Gaben werden noch bis Mittwoch in unſerer Expedition entgegen genommen. Letzte Meldungen. Der Rücktritt des griechiſchen Miniſterpräſidenten. Berlin, 7. März.(Von u. Berl. Bur.) Aus Athon wird gemeldet: Nachdem geſtern und heute große Aufregung herrſchte, rief die Demiſſion des Miniſteriums ſtarke Ueber⸗ raſchung hervor. Die Kammer iſt vorläufig vertagt. Veniſelos ſagte dann wörtlich in der Kammer:„Da Seine Majeſtät der König mit meiner Politik nicht einverſtanden iſt, beehre ich mich, dem König die Demiſſion des Mini⸗ ſteriums zu unterbreiten“. Die Kammer brachte Veniſelos Ovationen dar. Durch die Straßen wogte eine große Menſchenmenge, welche den Fall beſprach. * WTB. Baſel, 6. März.(Nichtamtlich.) Laut„Baſeler Nachrichten“ iſt Venedi g in⸗ folge der faſt vollſtändigen Unterbrechung des Hafenverkehrs und des ſehr verminderten Fremdenverkehrs in eine ſehr kriti ſche finanzielle Lage geraten. Die Stadt⸗ behörden haben die Hilfe des Staates erbeten. Die Regierung erklärte jedoch, keine geſetz⸗ lichen Mittel zur Abhilfe zu haben. Sie könne auch kein Spezialgeſetz für Venedig machen. Man prüft gegenwärtig die Mittel, um wenig⸗ ſtens den notwendigen Bedürfniſſen zu ge⸗ nügen. WTB. Rotterdam, 7. März.(Nichtamt⸗ lich.) Der Rotterdamſche Courant berichtet, daß die Feldausrüſtung der briti⸗ ſchen Infanterie⸗Offiziere ab⸗ geändert worden ſei. Die Offiziere tragen nicht mehr Säbel, ſondern Gewehre und Tor⸗ niſter, wie die Soldaten. Das Offiziersabzei⸗ chen wird in Zukunft guf den Aermelaufſchlä⸗ gen getragen. WTB. Lyon, 6. März.(Nichtamtlich.) Nach einer Meldung aus Paris ſetzte der Senat geſtern die Debatte über den Geſetzent⸗ wurf der Naäturaliſierung fork. Der von dem Senator Lenouprier eingebrachte Zuſatzantrag, welcher feſtſetzt, daß alle in den Jahren 1913 und 1914 vorzunehmenden Natu⸗ raliſierungen Deutſcher, Oeſterreicher, Ungarn und Türken für ungültig erklärt werden, wur⸗ den vom Juſtizminiſter und Berichterſtatter des Senatsausſchuſſes Sarrien bekämpft. Der Senat nahm einen Zuſatzantrag an, welcher dahin ging, daß die verlangte Zurückverweiſung des Geſetzes an den Ausſchuß mit dem Text des Geſetzes in Widerſpruch ſtehe. Die Zurück⸗ verweiſung an den Ausſchuß wurde ange⸗ WITB. Paris, 7. März(Nichtunmich Der„Temps“ meldet: Die framzöſiſche Pege nung brachte in der Kammer einen Geſetzesanteng ein, demzufolge die franzöſiſche Regievung de engliſchen Regierung gegenüber die Bürgſchat für den nicht ſofort zahlbaren Teil des Kau⸗ preiſes der gekaperten Dampfer Uberninmnt welche von franzöſiſchen Reedern auf engliſchm Verſtetgerungen erworben wurden. * Breslau, 6. März.(Priv.⸗Tel.) Wie die „Schleſ. Ztg.“ mitteilt, ereignete ſich auf den Barbaraſchacht der Vereinigten Mathildengru⸗ ben Schleſien, Aktiengeſellſchaft für Bergban und Zinkhüttenbetrieb, in Lipine ein Unfall da⸗ durch, daß eine zweiſtöckige Förderſchale 31 ſcharf aufſetzte. Dadurch wurden 12 Maut der oberen Schale mehr oder weniger ſchwer ber⸗ letzt; ſie erlitten zum Teil Knochenbrüche. Einer von ihnen iſt geſtorben. Acht Mann in der un⸗ teren Schale wurden leicht verletzt. WTB. Amſter dam, 6. März.(Nichtamt⸗ lich)) In Delft iſt in der letzten Nacht die Kaſerne großenteils niedergebrannt WTB. London, 6. März.(Nichtamtlich, Wie Lloyds aus Valenta an der Südweſtküſte von Irland meldet, befindet ſich der Dampfer der Compagnie generale transatlantique Tourraine“ in Seenot. Um 8 Uhr 85 Min morgens brach auf dem Schiffe Feuer aus Mehrere Dampfer eilten zu Hilfe. WTB. Newyork, 7. März.(Nichtantt⸗ lich). Schiffahrtskreiſe erhalten die Nachrichf, daß die Paſſagiere und Mannſchaften des Dampfers„La Tourraine“ in Sicherheit ſind Briefkaſten. 2222221 K. L. in Schwetzingen. Die geringere Zahl der deutſchen Gefangenen, die von Frankreich frei⸗ gegeben worden ſind, entſpricht der geringeren Zahl der deutſchen Kriegsgefangenen überhaupt Wie das Verhältnis iſt und welche Grundſäze hierbei maßgebend waren, iſt uns natürlich nich bekannt. Röſtr. 48. Es bleibt natärlich jedermann ſber⸗ laſſen, ſeine Waren zu den Preiſen zu verkaufen, die er für angemeſſen erachtet, inſolange für dieſe Waren Höchſtpreiſe nicht feſtgeſetzt wurden. Die Seifenpreiſe ſind in der letzten Zeit erheblich ge⸗ ſtiegen, da die Rohmaterialien ſchwer beſchafft werden können. Wenn Sie für ein Stück Seife jetzt 25 Pfennig bezahlen müſſen, das früher ſ Pfennig koſtete, Sie aber dieſen Preis nicht am. legen wollen, ſo bleibt Ihnen nichts anderes üßrig, 223525527 b als in einen anderen Laden zu gehen. Für Seift beſtehen bis jetzt noch keine Höchſtpreiſe. J. D. Es gibt eine größere Anzahl Briefmar⸗ ken⸗Zeitungen in Deutſchland und führen wir Ihnen nachſtehend 3 Adreſſen an: Der Brief; markenhändler“, Berlin;„Ititernationale Zeitung für Philetalie und Sammelweiſen! in Hamburg „Internationales Briefmarken⸗Offertenblatt in Kösneck in Thüringen. 8 5 M. K. Ihre Frage läßt fich nicht allgemein be⸗ antworten. Der Betrag richtet ſich nach den Ver⸗ hältniſſen, Anſprüchen, Art der Verpflegung elt. Wenn Sie Ihre Anfrage nicht näher detaillieren wollen, können wir Ihnen die gewünſchte A kunft nicht geben. 955 F. W. Wir nennen Iyhnen folgende die Sie Ihre Beſchwerde wegen der dcbe handlung deutſcher Kriegsgefangener in 17 reich richten können: Das Zentralkomitee der ſchen Vereine vom 20 Abteilung genenfürſorge, Berlin, ei 90 Auswärtige Amt, Berlin; Zentralſtelle des Rolen Kreuzes in Genf. Ph. B. 17. Auf Antrag iſt die das Lehrerkollegium der Schule, deren bere ſekunda der Schiler beſucht die Reife er die ee 150 auch wenn er die e nicht bis 0 0 ſucht hat. Auch zu 5 a. e prüfung, wie ſie in Karlsru nice e kann er ſich andernfalls wenden. Eine Prüfun dieſer Art findet noch im Monat März Saa dung bei der Prüfungskommiſſion für Freiwillige, Karlsruhe. ee; Zigeretfſen für unsere Krieqer durch die Ffeldposf 356 20 Stck Salem Ciqaretten Perief2il 50 sick Salem Cigareten ee Irusifici! FagRINK- ANSIcrr e Ortent ſabak-.Cigareftenfabrik 3 WLenidze Dresden Int Hugoftek, Hoflieferant S. M..KönigsSsthsen , . „575755S3 — + +n FAA 8 8 — — g g. fHa gnF. 6 ö 5 7 25 85 S S N t dir Sonntag, den 7. März 1915. Wirtschaffliche Wochenschau 4 Mannheim, 7. Marz. Wir sind in dem besten Zuge, einen großen wWwintschaft- lichen Sieg zu erkämpfen. Noch stehen 12 Zeichnungstage auf die zweite Kriegsanleihe aus, uun schon mehren sich die Stimmen, die immer zupersichtficher einen neuen ghinzenden Erfolg Foraussagen. Wo man nur aufragt, bei den Ban- gen, den Sparkassen, selbst der sonst so allmächti. gen Börse überall ertönt die gleiche zuversicht- iche Antwort. Bei einer hiesigen Großbank lief schon in den ersten vier Iagen über die Hälfte der Sep- emberzeichmungen ein. Das Institut hat begrün- dete Hoffmung, den damaligen Betrag um ca. 50 prozet zu übertreffen. Auch bei unserer städtischen Sparkasse laufen die Zeich- hungen Sehr zahlreich ein. Bis Donnerstag waren 2s Einlegerhreisen bereits 700 Einzekeichnungen mit einem Gesamtbetrage von 1 Milfion Mark an- geweldet. Die Sparkasse selbst wird wieder eine beträchthiche Summe reichnen. Die Gesamtbe- iugung wird nach den Angaben der Direktion mindestens die gleiche sein, wie bei der ersten Anleihe. Damals brachte unsere Sparkasse im gamen Mifl. auf, darunter 3½ Mill. für die Fdeger und 4 Mill. für eigene Rechnung. Die von uns anfangs der Woche gebrachte Priratdepesche, daß die Landesbank der Rhein- provim 100 bis 125 Mül. zeichnen werde, hat sich els richtig herausgestellt. Der Bezirksver- band des Regierungsbezirks Wiesbaden und seine Insüitute übemehmen 20 Mint. Die sfädtische Sparkasse zu Berlin zichnet 30 Mifl. für eigene die pechmeng, währendd aus Finlegerkreisen bereits nic 6 Min gemelzet sind. Die stadtischen Sparltassen über⸗ zu lannover und Dortmund bernehmen je 10 ufen, Millionen, die Sparkasse in Stuttgart 3 Mifl.., dieſe diie Sparkassen zu Solingen imd Fbberfeld je 1 Die Müken Von den uns nahestehenden Gesellschaf- e⸗ ten seien erwähnt: Karlsruher Lebensversicherung 4 0(0 Min), Piatesche Fippochetenbant( ), Zucttertabrt Frantenthal(1 Miift), Hled- an⸗ dernheimr Kupferwerze und Süddeutsche Kabel. ibrig, Were.-G.(M. 300 0000). 5 Seift Trotz der vielen Millionenzeichnungen wWäre 5 es grundfalsch, die Kriegsanleihe als ein Geschäft 115 dur für die Reichen hinzustellen. Gewiß ist sie wieß ene absolut sichtere hochvereinsliche Kapitalan- itung lge Der Zeidmungsaufruf wendet sich aber urg; au alle, auch die HKleinen und kleinsten Sparer. in Das zeigt schon die Stückelung bis herab auf Hundert Mark. Das zeigt die Mitwirkung der 5 Kreditgenossenschaften und— in beschränktem ee Umange— selbst der Post als Zeichnungsstellen. jeren Wer die Möglichkeit hat, zum Erfolge beizu⸗ Auz⸗ tragen, stehe darum nicht müßig bei Seite! Wie die Heere und die Kriege, so sind auch ihre Geld- 15 bedürkuisse Heute ins Riesenhafte gewachsen. Sie 1200 önnen darum iu ausgiebigen Weise nur gedeckt deul⸗ werdden, wenn neben den großen Verbänden, Ge- eſen Sellschaften und Kapitalisten auch die breite Masse daß des Volzes nicht fehlt. Darum auf zur kolen Zeichnung! Noch ist es Zeit! Wenn jeder seine Pflicht tut, werden die Siegesglocken um so 127 schneller im Reich ertönen, wird das staunende 1558 Ausland um 80 deutlicher erfahren, welch uner⸗ er, Schöpfliche moralische und wirtschaftliche Kräfte be⸗ das Reich in sich birgt. 'ger⸗ Das Geheinmis dieses unverkennbaren Erfol- eie ges liegt in unserem großen Organi- 55 sstionstalent, der weitgehenden hrig Anpassungskähügkeit an die Be- düpfnüsse der Kriegswirtschaßt. 8855 Was in dieser Hinsicht erreicht werden kann, * haben die in der Berichtswoche veröffentlichten Halbfahrsabschlüsse des PhGIi⁰MR und der Ver- einigten Königs und Laurahütte ge⸗ Zeigt. Ersterer hat in der Zeit vom 1. Juli bis A. Dezember y. Je. einen Beiriebsgewinn von 1059. Mill. erzielt gegen 18,85 Mill. in der glei- chen Zeit des Vorjahres. Der Mindergewinn be⸗ wrägt also bloß 8¼ Mill. oder 44 v. H. Dabei ist die für Kriegsausfälle geschaffene Rücklage von Mill. garnicht beausprucht worden. Die Königs und Laurahütte hat im ersien Habfahr 1914/15 bloß 202 Mill. erzielt gegen.8 Milionen im ersten Halbiahr 1013/14. Hlier be- trägt der Mindergewind als0 3,78 Mill. oder rund 68. H. Der ungleich stärkere Rüchgang erlchrt, sich daraus, daß die Gesellschaft zwei polnische Hüttenwerlee im Kriegsgebiet liegen hat, die voll- Sländlig stillgelegt werden mußten. Wickitig für die Beurteiung der Gesamtlage ist die Tatsache, daß beide Werke iher befrledigende Auf⸗ tragsbestände verfügen. Beim Puötix blel- eu dieselben nuür um 116 600 f oder 24 v. II. keinter dem Vorſahr zurück. Von der Könfgs⸗ und Laurahiitte verlautet, daß der Auftragsbestand der schlesischen Hütten an Friedens- und Rriegs- material reichlich dem vorjährigen entspricht. Neben den befriedigenden Auftragsbeständen er- anen dde höheren Preise für Samtliche unseren Montanwrerken die besten aechten dür des rwweste Tiacbfelr. So bostet Stabeisen jetzt 125 M. die Tonne gegen 05 M. vor Kriegsausbruch; Grobbleche siud von 100 auf 12—430 M. die Tonne gestiegen; Feinbleche stel- len sich auf 140 M. gegen 117.50 M. vor Kriegs- ausbruch. Aber auch das flache Land verfüö gt über be⸗ ddeutende Barmittel, die ihm besouders ch dlis Beschlagnahme der Getreidevorräe zugeflossen sind. Da die vorwiegend läudlichen Kreditge- nossenschaften diesma! sind. so dürite die Beteili Völkerung au leihe jetzt bed tember 1914..el Aführen können. Ei sei die Zenttalxa 8 Milionen Sparer dräugen Wir konuten Zeichnus g dler laud! mit auf die Kriegan⸗ 1Wir schon Lripnert, daß Bauernvereius kKleinen und Angestellte nur datban iS ln Auch die an Sohallern 426 ihre Prinz ſen aufzu-⸗ legen und die u. Das ist auch ehrſech ke ligst geschehen. Diese Geschlossenheit und Selbst⸗ genügsamkeit des ganzen Wirt⸗ schaftskörpers ist bei den Feinden nicht vorhanden. In der emen oder anderen Weise sind sie alle auf fremde Hülfe angewiiesen. Englaud, die einstige„Werkstatt der Welt“ muß seinen Kriegsbedarf an Waffen und Munition in den Vereinigten Staaten ergänzen und Fann ohne Nahrungsmittelzufuhr überhaupt nicht leben. Frankreich ist nach dem Verlust seiner industriell bedeutsamen Provinzen in der Ergänzung des Kriegsmaterials ganz auf fremde Arbeit angewiesen. Zudem kann der einstige „Weltbankier“ nicht einmal seinen eigenen Geld- bedarf decken. Wie kläglich seine Rolle ist, haben die Zeichnungsbedingungen auf die„Obligations de l défense nationale“ gezeigt. Danach begibt Frantgreich Sproz. frühestens nach 5 und spätes-⸗ tens nach 10 Jahren zum Nennwert rückzahlbare Schuldverschreibungen zu einem Kurse von 96½ V. H. Die Zinsen werden aber halbjährlich mit je 2½ v. H. vorausbezahlt, s0 daß(at- sächlich nur 94 Prozent zu euntrichten sind. Außerdem wird die 3½%proz, franz. Anleihe von 1914 zum Ausgabepreise von 91 Prozent in Zah- lung genommen, was bei dem völligen Migerfolg dieser Emission für den Staat erhebliche Verluste mit sich briugt. Daß in Väterchens Reich nicht nur die Finau- zen in die Brüche gehen, ist eigentlich selbstver- Stäncllich. Die neue innere Sproz. Anleille von 500 Mill. Rubel kohinte nur noch zu 92 v. H. bei den Banken„untergebracht“ werden, die sie ihrer- seits zu 94 v. H. an den Mann zu bringen suchen. Vielleicht macht Herr Morgan, der jetzt in Petersburg weilen soll, hier einen großen Fisck- ug. Auch sonst ist im Staate Rußland nicht nur etwas, sondern sehr wieles faul. Väterchen möchte seinen Wohlstand nicht mehr auf die taumelnden Schritte der„Untertanen“ gründen. Dafür wur⸗ den aber ganze 1825 geheime Branntweinhrenne⸗ reien entdeckt, die„Kriegsschnaps“ herstelſten. Ein geheimes Bankensyndikat soll sämtliche Ge⸗ treidevorräte auffaufen- um die ohnehin hohen Preise nach Belieben schrauben zu können. 80 kehrt man denn immer mehr zu mittelalterlichen Zuständen zurück. Die Einführung der„Kriegs- kopfisteuer“ ist ein netter Anfang, bei dem es nur zweifelhaft ist, ob er etwas einbringen wird. Die Hoffnungen auf die ErzWingung der Dardanellendurchfahrt dürfte sich woh! auch als trügerisch erweisen. Mancher, auf des- sen Beihülſe ptan fest gekofft, macht in wohlver⸗ standenem Selbstinteresse nicht niit. Den Eng⸗ ländern sagt man aber nach, daß sie mit der gan- zen Aktion hauptsächlich einen Druck auf die amerikanischen Getreidepreise ausüben Wollten, die ſa auch tatsächlich gefallen sind. Geldmarkt, Bank- und Börsen- Wesen. Grobhe Leichnanugen unf dfe Kriegsauleihe Berlin, 7. März.(Von uns. Ber, Büro.) Von der Stadt Charlottenburg wird mitgeteilt, daß in den srsten 6 Tagen von etwa 2000 Sparern Millionen Mark Kriegsanleihe gezeich- Die Rheinisch Westfälische etwa 2½ net worden sind. Bodenkreditanstalt zu Kön und Berlin zeichnste 2 Milfionen Mark. Ranle für Handel und ludustrie (STbarmztüädter Mank). WIB. Berlin, 6. März. Der Aufsichtsrat der Bank für Handel und Industrie(Darmstädter Bank) beschloß in seiner heutigen Sitzung, der Hauplversanumlung für das Jahr 1914 die Vertei- lung einer Dividende von 4 PTO2(i. V. 675 vorzuschlagen. 1914 inkel. M. 479 487.05 Vortrag aus 1013 Mark 24 018 942.04, hiervon ab die Handlungsunkosten, Steuern, die Gratifikationen an die Beamten, die Zuwendungen an deren Peusionsfonds und für wohltätige(Kriegs-.) Zwecke M. 14535 551.08, Sonstige Aktiva: Verrechnungskonto der Zentrale mit den Filialen und Niederlassungen 818 122.47 zbrückbliebeng. Für Papierhé bestand nach wie vör gutes Interesse, mteistens hohe Prelse bey en, In Brelter war die Der Bruttogewinn beträgt pro und Mobilien Abschreibung auf Immobilien M. 615 931.49, Talonsteuer-Reserve M. 160 000.—, Verlust aus Elfekten M. 861 760.47, Verlust aus Finanzoperationen M. 965 657,60 zusammen Mark 17 138 800.73, verbleibt verteilbarer Reingewinn M. 6880 141.31. Das Gewinn- und Verlust-Konto pro 19l4 ergibt folgende Ziffern(die entsprechen- den Ergebnisse des Jahres 1913 sind beigefügt in Nlammern): 1. Eiunahmen: Provisionen Mark 10020 064.30(i. V. M. 10 552 891.57), Zinsen: aus dem Kouto Korrent-Geschäft und aus Wechseln, aus dauernden Beteiligungen bei anderen Banken und Bankfirmen und aus Valuten M. 13 469 040.75 (M. 14 417 741.56), Gewinne aus Effekten M.— M. 784 303.75), Gewinne aus Finanzoperationen M.—(M. 056 417.00), Diverse Eingänge Mark 44 349.94(27 054.90), Vortrag vom Vorjahre Mark 479 487.05(M. 475 300.03). 2. Ausgaben: Ge⸗ schäftsunkosten: 3) HHandlungsunkosten Mark 10 851 063.85(M. 11 191 717.55), b) Steuern Mark 1247 406.45(M. 1 336 910.78), e) Gratifikationen an die Beaniten, Invaliden- und Krankenversiche- rung, Reichsversicherung, Ehrengaben an Beamte und Zuwendungen an deren Pensionsfonds und für wohltätige(Kriegs-) Zwecke M. 2436 980.78 (M. 2 282 395.34), Abschreibung auf Immobilien und Mobilien M. 615 931.40(M. 618 973.18), Ta- lonsteuer-Reserve M. 160 000.—(M. 160 000.—), Wehrsteuer-Reserve M.—(M. 464 225.—), Ver- just aus Effekten M. 861 760.47(M.—), Verlust aus Finanzoperationen M. 965 657.60(M.—), Ge- Winn-Saldo(inkl. Vortrag aus 1913) 6 880 141.31 Mark(M. 11 159 487.05). Die Vermögensrechnung ergibt fol⸗ gende Ziffern: I. Passiva. Aktienkapital Mark 160 000 000.—(M. 160 000 000.—), Reserven Mark 32 000 000.—(M. 32 000 000.—), Kreditoren Mark 592 161 865.66(M. 607 680 900.03), Akzepte und Schecks M. 198 894 670.67(M. 166 351 426.67), Vorgeschlagene Dividende M. 6 400 000.—(Mark 10 400 000.—), Sonstige Passiva: Unerhobene Di- videnden M. 30 672.65(M. 25 461.50), Talonsteuer- Reserve M. 617000.—(M. 457 000.—), Wehr⸗ steuer-Reserve M. 309 484.—(M. 464 225.—). 2. Aktiva. Kasse, fremde Geldsorten und Ku- pons inkl. Guthaben bei Noten- und Abrechnungs⸗ banken Mark 63 491 146,20(M. 48 385 480.93), Wechsel und uuverzinsliche Schatzanweisungen des Reiches und der Bundesstaaten Mark 174 382 087.9060(M. 185 022 877.60), Nostrogut- liaben bei Banken und Bankfirmen 53154 413.62 Mark(M. 52 195 998.140, Reports und Lombards gegen börsengängige Wertpapiere 96 945 908.68 Mark(M. 110 473 227.75), Vorschüsse auf Waren und Warenverschiffungen M. 18 463 226.54(Mark 17 190 543.34), Eigene Wertpapiere 59 688 291.73 (M. 54 446 083.23), a) Auleihen und verzinsliche Scllatzanweisungen des Reichs und der Bundes- staaten Mark 27 249 895.51(M. 22 418 988.18), b) sonstige bei der Reichsbank und anderen Zen- tralnotenbanken beleihbare Wertpapiere Mark 4 533 694.06(MH. 4914 961.32), c) sonstige börsen- gängige Wertpapiere M. 20 624 513.86(Mark 19151 866.15), d) sonstige Wertpapiere Mark 7 280 188.30(M. 7 961 167.58), Konsortialbeteili- güngen Mark 40 628 837.70(M. 44 552 323.61), Dauerude Beteiligungen bei anderen Banken und Bankfirmen M. 9 434 843.42(M. 8 026 300.05), De⸗ bitoren in laulender Rechnung M. 455 243 398.79 (M. 439 441 627.81). Hiervon: a) gedeckte Kredite M. 362 937 537.92(M. 350 962 282.51), b) unge⸗ deckte Kredite M. 92 305 860.87(M. 88 479 345.30). Bankgebäude M. 18 334 776,44(M. 18 014 086.70), Scustige bnmobilien M. 308 790.56(M. 308 023.83) Mark(M. 81 927.20). Die Avale beliefen sich auf beiden Seiten der Bilanz auf M. 49 100 178.60 gegenüber M. 47 707 273.81 im Voxjahre. Warenmärkte. Mannheimer Ilolzmarkt. Manulheim, 6. Marz. Privatbericht.) Bauholzsägen tHagten im allgemeinen über schlechte Beschäftigung. Es hielt schwer, feste Bestellungen zu erhalten und dabei waren die Preise arg gedrückt, wozu die hohen Rundholz- Die preise und der teure Fuhrlohn für die Abfuhr auls dem Walde noch viel dazu beitrug. In Vor⸗ ratshölzern nahm das Augebot zu. Für die Er- richtung von Barackenbauten in Sücdeutschland Hegen sich ab und zu Kanthöſzer in den Ab⸗ misssungen von 10“ 10 em bis 12 15 em unter⸗ bringen. Bei den letzten Vertäufen von Nadel- stammhölzern in den Wäldern konnte Peine be- sonhdere Unternehmungslust aufkommen und daher kam es auch, daß die erzielten Preise vielfach um—10 Prozent hinter den vorjährigen Erlösen Nachirage nieht besduders lebhlaft. Das Ange⸗ bot ist durch die geringere Erzeugung nichit melir 50 dringend, aber dennoch behauptete sich die Stabilitat. Aus, Galizien und der Buowina sind zu erwarten. In ostdeutscher Ware ist das Ange- bot am Rhein auch sehr beschränkt, woraus 20 Schließen ist, daß die zuversichffiche Stimmmmę anhält. Für süddeutsche Sorten st ein weiteres Steigen der Preise zu erwarten. Die Grosssen kaufen nur spärlich. Holzverkäufe in Polen. .— Iu den von der deutschen Regierung umter Verwaltung genommenen Teilen Polens lag dis Forstwirtschaft bisher sehr im Argen. In den be, Setzten Gebieten ist nunmehr mit einer regelrech- ten Bewirtschaftung der umfangreichen und wert⸗ vollen Waldbestaude durch deutsche Obersörsden begonmnen worden. Namenthich in der Gegend der Weichsel und Warthe, die beide flögßber sind, wurden größere Einschläge von Nutzhok vorge- nommen. Die dadurch gewonnenen Hobesfinde sind durch die Forstverwaltung an die Großhohz- Handlungen Dav. Franke Sälme, Berlin- Bromberg, und Bernhard Jaffé, Posen, verkauſt worden. Die Käufer haben Arbeiter und Fuhrwerk zur Aus- fuhr des Nutzhokes an die Flüsse zu Stellen, Wwährend die Kriegsgefahr von der Behörde ge- tragen wird. Es handeit sich hierbei zumäckst um die Ausnutzung von Forsten in der Ne Von Kolo, Kalisch und Sieradz in Polen. Verkehr. Mheinschiffahrts-.-., vormals Fendel, Mannheim. Manunheim, 6. März. In der Aufsichtsrats. sitzung wurde beschlossen, der am 30, Apri stattfindenden Hauptversammlung vorzuschlagen,. aus dem Gesamtergebnis von 191/14 von Mar 701 320(M. 810 658) zu verwenden: Zu Ab⸗ schreibungen M. 397 321(i. V. M. 383 342), zu 4 Progent Dividende M. 120 000(8 Pratent M. 240 000 f1..), zu Tantiemen M. 18 086(Mark 72 430), als Riückstellung für Talousteuer M 3500 (M. 5000), als Zuwieisung zum Unterstützungs⸗ fonds M. 4730(M. 381) und als Vortrag auf neue Rechnung M. 157 683(i. V. M. 109 606). Fachliteratur. Süddentsche Industrie Die Nummer 4 des Jahrgangs 1915 der in Maunheim erscheinenden„Süddeutschen Industrie“, Organ des Verbaudes Südwestdeutscher Iudustriesl⸗ ler enihält: Amtliche Mitteilungen des Verbandes: betr.: Rundschreiben Ninelehee e, beschlagnahmter Rohstoffe. Einziehungen von Forderungen deut- scher Gläubiger in Lodz und Belgien. Verdin- feansen der Kaiserlichen Werften und den Laiserlichen Torpedowerkstatt. Vertrauliche Mit⸗ teilungen. Ausländische Nachfragen wegen Ge⸗ schäftsverbindungen. Auszeichnung des Direb⸗ tors Wilhelm Bauer-Offenburg. Verbot der Ein- kuhr und Durchfuhr von verschiedenen Erzeug- nissen feindlicher Länder. Ausnahmetarit für Zuckerrüben aus Belgien und Nordfrankreich. Ausnahmetarif für Rüben aller Art, Rüben⸗ Schnitzel usvi. zu Futter- und Brennereizweckhen. Ausnahmetarif für Blumenkohl, für Mais, aubeh geschroten, zu Futterzwecken, für geronnenes Blut, für Reiskleie, für Melassetrochenschnitzel uswi., für Rohzucker, für Speisesyrup, für Pers. eid, jür zubereitetes Fleisch. Kanmtmachung betreffend Einschränkung der Malzverwendung in den Bierbrauereien. Seitens Deulschlands aus Anlaß des Krjeges erlassene Ausfuhr Durchfulfr⸗ Verbote. Ausfuhr nach den von den verbüindeten Truppen besetzten Gebieten ſeindicher Länder. Postängelegenlieiten. Allgemeiner Teil: Los von London. Deutsche Ingenieure im Aus- laude als unsere Export-Pioniere(Von Ingemieur P. M. Grenpe). Rückgang und Zukumft des Han- dels über Saloniki(Von Dr. N. Hansen, Berlin). Vom Sehen. Aus Mitgliederkreisen. Letzte Handelsnachriemen. Kopenhagen, 6. März.(WIB. Nichtamit⸗ lich.)„Politiken“ meldet aus Petersburg: Wifiam Morgan ist in Petersburg eingetroffen, um mit den Kreisen einflußreicher Finanzmännen in Rußland zu verhandeln. WIB. London, 7. März.(Nichtammictu) Nach einem Artikel der Saburg Gazette hält die Preissteigerung für Mekh Brot und Fleisch in Großbritannien an. Bisher siud die Preise für Lebensmittel im Januan im Nleinhandel um—4 Prozent, für Brot und Mehl um—12 Prozent gestiegen. 6 — eeeeeeeeeeeee Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: r. Adoff Agtle; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. ————.——..— Wenn ihr Brot verzehrt, denkt an das Vaterland, und ſpärt für die kommende Seit. Zufuhren an den Rlein unter zwei Jahren nicht 6. Seite. (Mittagblatt) Rotes Kreuz Mannkheim. Dank dem Opferſinn der Einwohner Mannheims und weiterer Kreiſe war das Rote Kreuz Mannheim bisher in der Lage, eine vielgeſtaltige Organiſation zu ſchaffen und große Aufwendungen zu machen, für die Einrichtung und Unterhaltung zahlreicher Lazarette, für Uebernacht⸗ und Verbandſtation, Transportgelegenheit für Verwundete, Vereinslazarettzug, Er⸗ friſchnngs⸗ und Verpflegeſtation, ferner für Liebesgaben aller Art uſw. Unſer Vereinslazarettzug E„Mannheim“ hat bereits ſeine 14. Fahrt nach Frankreich 5 und Belgien ausgeführt und von dort über 4000 Verwundete und Kranke nach der Heimat befördert. Außer der Ausrüſtung erfordert der Betrieb und die Verwaltung des Vereinslazarett⸗ zuges, der den Namen der Stadt Mannheim ehrenvoll durch die Lande trägt, für das Rote Kreuz Mannheim ſtändig ſehr große Ausgaben. Tag und Nacht ſorgt unſere Erfriſchungsſtation am Bahnhof für durchreiſende Sol⸗ daten, Verwundete und Kranke. Die Zahl der Liebesgabenſendungen an Truppen im Felde beläuft ſich ſchon auf Hunderttauſende. Das Rote Kreuz Mannheim hat die, mit der Stadtgemeinde Mannheim gemeinſam geſpendete, Weihnachtsgabe von über 18000 Paketen an alle aus Mannheim ſtammenden Truppen zuſammengeſtellt und verſandt und hierfür allein aus ſeinen Mitteln über 50 000 Mark ausgegeben. Tauſende bedürftiger Soldaten erhielten beim Ausrücken von hier ins Feld vom Roten Kreuz warme Unterkleider, Socken, Kopf⸗ und Ohrenſchützer, Leib⸗ binden, Handſchuhe, Taſchentücher, warme Decken, Taſchenlaternen und ſonſtige Gegenſtände aller Art. Neben zahlreichen Dankſchreiben laufen täglich faſt ebenſoviele Bitten von Truppen im Felde und von deren Angehörigen um Ueberſendung von Gegenſtänden beim Roten Kreuz ein. Allen dieſen Wünſchen wurde bisher regelmäßig entſprochen. Eine neue weittragende Verpflichtung erwächſt dem Roten Kreuz Mannheim durch ſeine Beteiligung an der Fürſorge für Kriegsbeſchädigte. Nach der Errichtung eines großen orthopädiſch⸗neurologiſchen Inſtitutes ſeitens der Militärbehörde in dem Reſerve⸗Lazarett Oberrealſchule ſind zur Durchführung aller Maßnahmen nach dieſer Richtung bedeutende Mittel, auch für das Rote Kreuz Mannheim, erforderlich. Um alle dieſe großen, vielſeitigen Aufgaben auch weiterhin in vollem Umfange erfüllen zu können, bedürfen wir fortgeſetzt bedeutender Mittel. Wir erlauben uns daher nochmals die driugendſte und herzlichſte Bitte an die Einwohner Mannheims und Umgebung zu richten, um Gewährung möglichſt reicher Geldmittel. Wir ſind feſt überzeugt, daß die oft bewährte Opfer⸗ willigkeit auch jetzt nicht verſagen wird. Ortsausschuss vom Roten Kreuz Mannheim. Annahme von Geldſpenden erfolgen: Bei ſämtlichen hieſigen Banken und Bankgeſchäften, Mannheimer Darleihkaſſe, B 2, 1, Städtiſche Sparkaſſe, A 1, 2/3 und 7/9, Büro des Verkehrsvereins(Rathaus), Baumſtark& Geiger, R 1, 1, Geſchwiſter Nies, Zigarrengeſchäft, Jungbuſchſtraße 2, Volksküche I, R 5,„/9, Volksküche II, Schwetzingerſtraße 83, Volksküche III, Alphornſtraße 2, Hauptlager Prinz Wilhelmſtraße 20 (Eingang Charlottenſtraße) 40440 letztere Stelle nimmt auch Liebesgaben aller Art für die Truppen in Empfang. Die hetzliche Bile ifür Herrn Pfarrer Stern aus Maſuren, wiederholt Großherzogliche Emmy Wratſchko, Balletmeiſterin a. D. und bittet um Liebesgaben für Kinder und Er⸗ wachſene. Für die gelnſte Gabe herzlichſten 5 57 im Voraus. Entgegennahme 8 8, 18. Neu! Gesstzlich geschützt! Neu! „Bombapdement Püttich Schönſtes u intereſſanteſtes Mörſer⸗Schieß⸗Spiel mit Anwendung m. geſ. geſch. 42 em-Mörſers mit ganz neuer Schußvorrichtung, um die Forts in Flach⸗, Hoch⸗ u. 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Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforsch- lichen Ratschluss gefallen, meinen lieben, unvergesslichen Gatten, unseren treubesorgten Vater, Schwiegervater, Gross- vater, Bruder, Schwager und Onſtel, Herrn Qustav Fasbender in fast vollendetem 77. Jahre heute früh 5 Uhr unerwartet zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim, New-Lork, Biberach a. Riss, 7. Mäarz 1915. (Jungbuschstr. 10) Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Kondoſenzbesuche und Kranzspenden dankend verbeten. Die Beerdigung ſindet in aller Stille statt. Eingrtferung übernimmt mit voller Pension(tadellose Bettend Restaurant zum wilden Mann N2, 13. Teleph. 6684. haben ſich bewährt bei Huſten, Heiſerkeit, rauhem Hals, Verſchleimung ꝛe. Nur echt mit Marke „Medico“ u. Firma Otto Reichel, Berlin 80. Fl. 50 Pſg. und i Mk. Man meide Nachahmungen! In Mannheim bei Lud- wWig& Schütthelm, Fr. Beecker, H. Merckle, E. Huppertz, J. Ollendorf, Storchen-Drogerie, Dr. Z. Stutzmann. Neckarau: P. 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Kohlen. „Maria Mathilde, Meidt, v. Weſſeling, 5800 Dz⸗ Kohlen und Briketts. Hafenbezirk No. 7. Angekommen am 4. „Gretſchmar 5, Voßwinkel, v. Koßhlen und Briketts. wu — 12180 2U 1* I