ia, el, Ne Wonnement: 70 pfg. monatlich, 77W77SSS lliegenden Ortſchaften, die dem Feind als Baſis Veränderung. Die bei Otfinow am unteren verachtung auf dieſe Höhe, die von Debrecziner erſchreckend groß. Die Gegner gerieten bringerlohn 30 Pfg., durch die poſt inkl. Poſtaufſchlag MNk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Nck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 79 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr enſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Hauswirtſchaft; port; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Beilagen: 1 der Stadt Mannheim und Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſ Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Kevue; Wandern und Reiſen und Winterſ Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger mannhelm“ Telephon⸗Nummern: Direktion und Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 341 Redaltion. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 chlen kigenes Redaktionsbureau in Berlin Nr. 153 Höhenſtellungen. Erfolge zwiſchen Pruth und Dnjeſter. Wien, 24. März.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: 24. März 1915. Im weſtlichen Karpathenab⸗ ſchuitt hat ſich an der Front bis zu muz⸗ ſoker Paß eine Schlacht entwickelt, die mit großer Heftigkeit andauert. Starke ruſſiſche Kräfte gingen zum Angriff über, um die Höheuſtellun⸗ gen wirderbittert gekümpft. Zwiſchen Pruth und Dujeſter kam es im nördlichſten Teil der Bukowina zu mehreren Gefechten, in denen der Feind aus einigen Orten vertrieben wurde und gegen die Grenze zurückweichen mußte. Die nöedlich Czernowitz jenſeits des Pruth für Unternehmungen gegen die Stadt dienten, ſind vom Gegner geſäubert. In Polen und Weſtgalizien keine Dunajec eingebaute Kriegsbrücke der Rufſſen wurde geſtern durch unſere Artillerie zerſtört. 5 Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. Erſchreckend große Verlufte der Ruſſen. Berlin, 25. März.(Von u. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Wie der Bericht⸗ erſtatter des„Peſti Hirlap“ meldet, haben die ganze Karpathenfront entlang große ru ſ⸗ ſiſche Maſſen abermals einen Durch⸗ bruchsangriff gegen die Stellungen der Verbündeten gerichtet. Beſonders heftig griffen ſie die Höhe von Kaminch au. Die Tſcherkeſſendiviſion, in welcher ſich die beſten Schützen befinden, warfen ſich mit Todes⸗ Honvedinfanterie verteidigt wurde. Die ruſ⸗ ſiſchen Verluſte waren in dieſen Kämpfen wiederholt ins Handgemenge, in deren Verlauf ſich die Ueberlegenheit der ungariſchen Kräfte und der ungariſchen Bajonette bald erwies. Beim Einbruch der Dunkelheit befauden ſich ſämtlichee Schützen⸗ gräben, um welche der Kampf geführt wurde, im Beſitz der öſterreichiſch ungari⸗ ſchen Truppen. Die Siegsfreude konnte auch durch das Bekanntwerden des FJalles von Przemysl nicht gedämpft werden. Der Zuſtand des ruſſiſchen Heeret wird im„Berner Intell.⸗Blatt“ vom 17. März beſprochen. Der deutſche Bericht über die Kämpfe gegen die neue ruſſiſche 10. Armee im Raume von Suwalki zeigt, daß nun, nach ſiebenmongtigem Ringen, ein Teil des ruſ, ſiſchen Heeres hinſichtlich ſeiner Schlagkraft ſich in einem Zuſtande befindet, der ihn nicht aber die Qualität des Materials erträgt keine Offenſivbewegung mehr. So wird auch auf der übrigen ruſſiſchen Front die Zeit kommen, da die Hunderttauſende gefangener und ge⸗ töteter Linientruppen nur noch quantitativ, nicht aber qualitativ erſetzbar ſind. Was dies für den Kriegsausgang zu bedeuten hat, braucht wohl nicht geſagt zu werden. Die Uebergabe von Przemyfl. Die letzten Stunden. Wien, 24. März.(WTB. Nichtamtl.) Der Kriegsberichterſtatter der„Neuen Freien Preſſe“ meldet: Die letzten beiden aus Przemysl entkommenen Flieger berichten folgende er ſchütternden Einzelheiten über die letzten Stunden der Feſtung: Der Geſundheits⸗ zuſtand der Beſatzung war, wenn man den außerordentlichen Umſtänden Rechnung trägt, recht gut zu nennen. Die letzten Wochen aber füllten die Spitäler immer mehr infolge der furchtbaren Entbehrungen mit vor Hunger erſchöpften Leuten. Faſt jeder zweite Mann war im Spital. Vor dem letzten Ausfall am Vormittag erhielten die Leute je zwei Konſerven. Sie ſtürzten ſich heißhungrig darauf. Mancher ausgedörrte Magen konnte das ungewohnte Maß an Nahrung nicht mehr ertragen. Es gab Erkrankungen, ſogar Todes⸗ fälle. Alle Pferde waren ſchon geſchlachtet und verzehrt. Zuletzt kamen die der Generale an die Reihe. Der letzte Hafer wurde zu Schrot zer⸗ mahlen und zugleich mit Pferdefleiſch an die Hungernden für die Zeit der Uebergabe verteilt, bis die Ruſſen für ſie weiter zu ſorgen hatten. Sonntag eine gebratene Brieftaube aufgetragen habe, das einzige, was es außer Pferdefleiſch gab. General Kusmanek wies den Braten ab und ſchickte ihn den Schwerkranken im Spital. JBerlin, 25. März.(Von u. Berl. Bur.) Aus dem öſterreichiſchen Kriegspreſſegquartier wird gemeldet: Aus den Mitteilungen eines verlaſſen haben, enthüllt ſich ein erſchütterndes Bild der Zuſtände unmittelbar vor deru Über⸗ gabe: Die Not war aufs höchſte geſtiegen, die Geſundheitsverhältniſſe der Beſatzung gut, je⸗ doch füllten ſich die Spitäler in letzter Zeit utit vor Hunger erſchöpften Leuten. Faſt die Hälfte der Beſatzung lag darnieder. Donnerstag Abend vor dem letzten Überfall erhielt jeder Mann der Ausfallstruppen⸗aus den letzten Vorräten 2 Konſervenbüchſen. Nach dieſem Ausfall machten die Ruſſen 2 Nächte lang, von Arkillerie unterſtützt, furchtbare An⸗ griffe, welche von der halbverhun⸗ gerten Beſatzung dennoch ab⸗ geſchlagen wurden. Als in der Nacht auf Montag ein neuer ruſſiſcher Sturmangriff ein⸗ ſetzte, ſchoſſen aus einem Fort nach dem an⸗ dern plötzlich lohende Flammengarben auf. Die Sprengung der Befeſtigungswerke begann. Selbſt die unterirdiſchen Kaſematten der Forts flogen in die Luft. Die in der Feſtung befind⸗ lichen 805 Zentimeter⸗Mörſer zer⸗ ſtoben in kleinen Bruchſtücken. geſamte Mannſchaft zertrümmerte Gewehre. Die Einwohnerſchaft hatte ſich auf dem Tartarenhügel ſüdlich der Stadt ver⸗ ſammelt und verfolgte dort den Rieſenbrand, der um die Stadt wütete. Die Ruſſen ließen angeſichts dieſer Ereigniſſe von einem Sturm⸗ angriffe ab und ſetzten nur das Artilleriefeuer fort. Auf dem heftig mit Schrapnells beſcho en Flugplatz ſtanden zwei elugzeuge ab⸗ fahrtsbereit. Als die Geſchoſſe immer dichter fielen, ſchraubten ſie ſich empor, kreiſten über dem Flammenmeer und flogen in der Richtung Manunheim, Donnerstag, 25. März 1915. Schlacht am Erbitterte Kämpfe um die Man erzählt, daß man dem Kommandanten amd der beiden Flieger, welche als letzte Przemysleh zubringen, mit den 2 (Mittagsblatt.) Karpalhenwall. Die Feſtung hatte ſeit langem weder Mehl noch Gemüſe. Als die Konſerven verteilt waren, wurden die letzten Pferde geſchlachtet und das Fleiſch wurde verteilt, damit die Be⸗ ſatzung zu eſſen habe, bis die Ruſſen eine reguläre Verpflegung einleiteten. Eine geringe Menge Hafer wurde zu Mehl gemahlen und ebenfalls verteilt. Der Feſtungskommandant Kusmanek hatte Sonntag als letzte Nahrung außer Pferdefleiſch eine gebratene Brieftaube erhalten, die er einem ſchwerkranken Soldaten ſandte. Während der Belagerung gingen beim Fliegerpoſtdienſt 12 Flugzeuge zuugrunde. 7 Flieger und ebenſo viele Beobachter kamen ums Leben oder gerteten in Gefangenſchaft. Bohe Generale über den Sall von Przemysl. Die möglichen Wirkungen auf die Karpathen⸗ ſchlacht. Die Neue Freie Preſſe veröffentlicht die Aeußerungen hervorragendec Führer und Gene⸗ rale der öſterreichiſch⸗ungariſchen Armee über den Fall von Przemysl. Dieſe Stimmen ſind von hoher Wirkung, weil ſie von Männern kommen, Entwicklung der Armee unſerer Verbündeten durch Jahrzehnte mitgewirkt haben. Für uns hat in dieſen Aeußerungen beſonderes Intereſſe, was dieſe Männer Über diemöglichen Wir⸗ kungen des Falles von Przemysl zu ſagen wiſſen. Ueber dieſe ſchreibt General der Infan⸗ terie Freiherr v. Schönaich: den Riegel zu einem Tor, Reichsinnere öffnen müßte. Przemys! iſt von Wert an ſich, aber es kann. wenn man von der Tatſache abſteht, daß die Ruſſen nunmehr ihre Befagerungsarmee zur freien Verfügung haben, das Schickſal dieſes Krieges nicht ſonderlich be⸗ einfluſſen. lles hängt nunmehr von der großen Karpa⸗ und gelingt es uns jetzt, in die⸗ möf den Gegner niederzurin⸗ ab 117 gen, ſo bleibt Fall von Przeuhsl nur eine Epiſode dieſes Krieges. Feldmarſchalleutnant d. Reſ. Johann von Cvitkovic kommt nach einer längeren Be⸗ trachtung zu dem Ergebnis: In aller Nüchtern⸗ heit, der Fall von Przeumsl ſoll uns nicht wei⸗ ter beſorgt machen. Aus dieſer geben wir die folgende Stelle wieder: Der Fall der Feſtung hat keinen Einfluß auf die Lage im großen. Die Stellungen unſerer Truppen werden überall auf der ganzen Front von der Pilica längs der Nida und längs des Dunajec, längs der Karpathen über Oſtgalizien bis nach Czernowitz behauptet. Trotz der fort⸗ geſetzten Angriffe der Ruſſen haben unſere Di⸗ war un⸗ 5 meh mit gfend Glorrech aber Niemand wird in entfeſſelten Elementen kamp haben ſie ſich dabei bewähr! Abrede ſtellen, daß es ein ſch Maß für die Tüchtigkeit und Leiſtungsfähigkeit der Truphe kaum geben kann, als das was die Verteidiger der Karpathen ſeit dem Monat Januar durch⸗ lebt h Nun iſt der Winter endlich vorüber. röffnet nene Bohnen für die Loage im Oſten r in t, als ohn Sorge auf die arg bedr Feſtung di⸗ Heeresſeitung in die Lage kommt, mit neuen Ideen und Kon⸗ zeptionen auſzutreten um weitere Erfolge an — 5 ſich nur Hat mehr als vollwertigen Gegner erſcheinen läßt. Wohl find die Beſtände wieber angefüllt, gegen Krakau und die Karpathen ah. unſere Jahnen zu knüpfen. die ſelbſt in verantwortlichen Stellungen an der⸗ Betrachtung Die Forts ſamt Geſchützen, Munition und be⸗ feſtigten Anlagen wurden rechtzeitig zerſtört. Weun auch die Ruſſen daran denken ſollten, Przemysl wieder inſtandzuſetzen, ſo hätte der Platz keineswegs jene Bedeutung, wie etwa Ant⸗ werpen, Lüttich für eine Offenſive der Weſt⸗ gegner. Nicht ſo wie dieſe Plätze ſperrt Przemysl die nach Nord und Nordoſt führenden Kommu⸗ nikationen. Mit dem Beſitze von Prze⸗ mysl war bisher der Beſitz von Ga⸗ lizien nicht entſchieden, und ſo wird es auch in der Folge bleiben. Jene ruſſiſche Armeegruppe, welche bisher Przemysl einzuſchließen hatte, wird nunmehr frei für andere Operationen. Das iſt allerdings richtig. Daß ſolche Verſtärkungen den Ausſchlag geben müſſen, hat ſich nach dem Falle von Ant⸗ werpen an der Meer nicht beſtätigt. Es gibt Ge⸗ genmittel genug, um ſich auch ſolcher Verſtärkun⸗ gen zu erwehren. So ſchwer uns auch der Fall von Przemysl trifft, bleiben wir voller Zuverſicht für die Er⸗ eigniſſe, welche uns die Zukunft bringen wirb. Die Truppen haben voll ihre Pflicht erfüllt, die Heeresleitung iſt ihrer Sache ſicher. Die Welt foll ſehen, daß wir ebenfowenig wie unſere Geg⸗ ner wanken und zagen. Unſere Monarchie hat wohl ganz andere kritiſche Situationen durch⸗ gemacht. Petersburg, 24. März.(W. Necht⸗ amtlich.) Der Zar kehrte heute nach Zars⸗ koje Sſelo zurück. Italien und die Zentrulmüchte. Friedliche und freundſchaft⸗ liche Cõſung der Schwierig⸗ keiten. Budapeſt, 24. März.(WTB. Nichtamtl.) Der„Peſter Lloyd“ veröffentlicht eine Unter⸗ redung, welche der Mitarbeiter der„Stampa Graf A. Ponzone mit dem Miniſterpräfi⸗ denten Tisza gehabt hat, und die insbeſon⸗ dere durch die Mitteilungen über das Ver⸗ hältnis zu Italien bemerkenswert iſt. Tisza ſagte hierüber folgendes: der gegenwärtigen Lage und der Zukunft der beiden Länder läßt mich glauben, daß die gegenwärtigen Schwierigkeiten, die durch mannigfache Verhältniſſe heraufbe⸗ ſchworen wurden, eine friedliche und freundſchaftliche Löfung finden kön⸗ nen. Gern drücke ich meinen lebhaften Wunſch und die feſte Hoffnung auf dieſe Löſung aus. Desgleichen glaube und hoffe ich, daß zwiſchen den beiden Mächten der Einklaug aufrichtig und dauernd ſein wird, denn ich bin überzeugt, daß beide durch vitale und bleibende Intereſſen darauf angewieſen ſind, die Fundamente zu einer innigen Freundſchaft und fruchtbaren Harmonie zu legen. Ich wünſche aus vollem Serzen, daß das über allen Dingen krüftige Motiv der Gerechtigkeit zur Geltung durchdringt. Dies beſtimmt mich dazu, Ihnen auch über unſere gegenwärtige Lage einiges zu ſagen. Seit Beginn des Krieges ſind die allerentgegengeſetzteſten Gerüchte über unſere militäriſche Aktionsfähigkeit und über un⸗ ſere oraliſche Widerſtandsfähigkeit verbreitet. Auch über die inneren Verhältniſſe der Mon⸗ archie ſind unwahre Mitteilungen veröffent⸗ licht worden. Sie konnten aber ſchon nach flüch⸗ tiger Beobachtung feſtſtellen, welch ruhiges und regelmaßiges Leben in der ungariſchen Haupt · ſtadt geführt wird. Ich könnte manches dar · über ſagen, da ich aber fürchte, daß man meine Worte als tendenziös und befangen hinſtellen „Eine aufmerkſame, gründliche Unterſuchung FF 2. Seite Seueral⸗Anzeiger * VBadiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt) Donnerstag, den 25. März 1915. Und mich als zu einem objektiven Urteil un⸗ fähig betrachten möchte, will ich lieber ſchwei⸗ gen, zumal da die unvergleichliche Beredſam⸗ keit der Tatſachen weit ſchwerer als jede Er⸗ läuterung und Aufklärung wiegt.“ der Angriff auf die Dardanellen. Die engliſch⸗franzsſiſchen Verluſte. London, 24. März.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Daily News“ meldet aus Tenedos über den Untergang der vor den Dardanellen geſunkenen Kriegsſchiffe: „Bouvet“ neigte ſich, nachdem er Auf eime Mime gelaufen, nach Steuerbord. Binnen fünf⸗ undzwanzig Sekunden beſchrieb das Schiff einen Bogen von fünfundvierzig Grad. Dich⸗ ter Rauch und Flammen, die hoch aufſchlugen, entzogen das Schiff faſt ganz dem Anblick. Dann kam das Schiff mit ſchnellem Ruck ganz auf die Seite zu liegen, ſodaß der Maſtkorb das Waſſer berührte. Das Heck tauchte unter Waſſer und eine halbe Minute ſpäter ver⸗ ſchwand das Schiff in der Tiefe. „Irreſiſtible“ wurde mittſchiffs getrof⸗ fen, wobei die Maſchinen zerſtört wurden. Die Maſchiniſten hatten die meiſten Toten. Während die Boote, die nach Minen ausſchau⸗ ten, mit der Rettung der Mannſchaft beſchäf⸗ tigt waren, wurden ſie von den türkiſchen Ge⸗ ſchützen wütend beſchoſſen.(Natürlich!) Die „Ir reſiſtible“ blieb hilflos wie ein Klotz liegen. „Ocean“ ſank ſchneller nach Exploſion einmes Magazins, die das ganze Schiff zu einem Wrack machte. „Gauloßs“ wurde am Bug durch ein Torpedo oder eine Granate getroffen, ſodaß — zwiſchen der Türkei und Bulgarien ſind, wis der Diplomat erklärte, als in jödor Hinſicht ſehr freundſchaftlich zu bezeichnen. Die leiten⸗ den türkiſchen Kreiſe äußern häufig ihre große Genugtuung über die loyale freundliche Hal⸗ tung der bulgariſchen Regierung. Das Glückwunſchtelegramm des Kaiſers an Enver Paſcha. Berlin, 25. März.(Von u. Berl. Bur.) Aus Konſtantinopel wird vom 24. März gemeldet: Das geſtern eingetroffene Glück⸗ wunſchtelegramm des Kajſers an den Kriegsminiſter Enver Paſcha anläß⸗ lich des Sieges in den Dardanellen hatte auf die Offentlichkeit den größten Eindruck ge⸗ macht. Das türkiſche Volk iſt überzeugt, daß der Kaiſer ſein aufrichtigſter Freund und der ehrlichſte Förderer der türkiſchen Intereſſen iſt. Man darf die Neutralen nicht ſtutzig machen! Die Dardanellenfrage und die Neutralen be⸗ ſpricht„Gaulois“ vojin 18. März wie folgt: Die Zeitungen, namentlich die ruſſiſchen, ſtrei⸗ ten jetzt darüber, wem Konſtantinopel und die Meerengen zufallen ſollen. Streit iſt ſehr unzeitgemäß. Denn um Italien und die Balkanländer für uns zu ſtim⸗ men, kommt gerade jetzt alles darauf an, nicht die geringſte Beſorgnis hinſichtlich der freien Durchfahrt durch die Meerengen und der freien Entfaltung ihrer Handels⸗ und ſonſtigen In⸗ tereſſen an den Ufern des Bosporus bei ihnen entſtehen und beſtehen zu laſſen. N* 5 Die Ariegslage im Weſten. Die Zeppeline über Paris. Paris, 25. März.(WTB. Nichtamtlich.) „Echo de Paris“ meldet, daß am Montag abend Zeppeline, zwet Gruppen bildend, Paris im Dleſet gerbomben auf Verwundetenzüge heißt es in einem Baſeler Telegramm der Morgenpoſt: Als am Dienstag nachmittag Verwundetenzüge in dem Bahnhof Müllheim einfuhren, fielen auf das Bahnhofsgebiet meh⸗ rere von franzöſiſchen Fliegern geworfene Bomben nieder. Sie explodierten nicht. Es hat faſt den Anſchein, als ob die franzöſiſchen Flie⸗ ger es auf die Verwündetenzüge abgeſehen hätten, denn als ein Verwundetenzug in Frei⸗ burg einfuhr, fielen in der Nähe des Bahn⸗ hofes ebenfalls mehrere Bomben. Sie platzten in den Anlagen des Stühlinger Stadtteiles ohne Perſonen zu verletzen. Die Mehrzahl der in den Zügen befindlichen Verwundeten waren Franzoſen, die in große Aufregung gerieten und von dem Vorgehen ihrer eigenen Lands⸗ leute nicht wenig erbaut waren. Warum Joffre keine Verluſtliſten herausgibt. Die in Metz erſcheinende Lothringer Zeitung ſchreibt: Der franzöſiſche Generalſtab verwei⸗ gert hartnäckig die Herausgabe von Verluſt⸗ liſten. Der Grund hierfür iſt nur darin zu ſuchen, daß die Verluſte der Franzoſen er⸗ ſchreckend groß ſind. Einen kleinen Anhalts⸗ punkt für die Beurteilung der Größe der fran⸗ zöſiſchen Verluſte bietet eine Zuſammenſtellung der in 28 Gemeinden der Kreiſe Saarburg und Chateau⸗Salins begrabenen Gefalle⸗ nen aus der Schlacht von Lothringen vom 20. und 21. Auguſt. Die Zuſammenſtellung er⸗ folgte zum Teil auf Grund eigener Feſt⸗ ſtellungen. Es liegen in den 23 Gemeinden begraben 1773 Deutſche und 5722 Franzoſen, ſo daßmehrals dreigefallene Fran⸗ zoſen auf einen gefallenen Deut⸗ ſchen kommen. Unter dem Eindruck des Ge⸗ ſehenen ſchrieb ein Berichterſtatter der Loth⸗ ringer Volksſtimme: Der groß angelegte Vor⸗ ſtoß der Franzoſen, der ſo traurige Spuren in mütigung räche n. Sie ſind ſehr ſtark, da ſie ſich in den 5 Jahren ſeit der Revolution in jeder amtlichen Stellung und in den Miniſte⸗ rien feſtſetzten. Die Regierung wird vielleicht die Neutralität wahren, aber beſſer ehrliche Neutralität als die Wiederkehr der früheren Lage, wo die Demokraten unter dem Schutze der Begeiſterung für England ihre politiſchen Gegner einſperrten. Die Regierung wird alle Verpflichtungen des Bündniſſes mit England erfüllen. N* Die neueſte Ruhmestat des deutſchen Volkes. Unter dieſer Ueberſchrift ſchreiben die von dem bekannten katholiſchen Schriftſteller G. Baum⸗ berger geleiteten Neuen Zürcher Nachrichten(Nr. 80) zu den neun Milliarden der zweiten deut⸗ ſchen Kriegsanleihe u..: Das iſt eine Rieſenſumme, aber auch eine Rie⸗ ſentat, wie die Weltgeſchichte auf dieſem Gebiete keine zweite zu verzeichnen hat. Wer es anders weiß, der ſage es, ſo er kann. England wähnte, Deutſchland aushungern zu können Seine ſchmähliche Aushungerungspolitik iſt an der vor⸗ ſorglichen Weitſicht ſowie an der Organiſations kraft des deutſchen Staates und an der Diſziplin und Entſagungskraft des deutſchen Volkes elen. diglich zuſammengebrochen. England und Frankreich wiegten ſich in der ſicheren Hoffnung, nach einer Anzahl von Kriegsmonagten wenig⸗ ſtens die Geldkraft Deutſchlands erſchöpft zu haben. Nun zeigt ſich aber dieſe Geldkraft nach acht Kriegsmonaten noch ſtärker und unbeſieglicher als nach ihrer er⸗ ſtaunlichen Erſtleiſtung. Damit hat ſich der Opfermut und hat ſich die Hingabe des deutſchen Volkes an das Vaterland, an das Reich und an deſſen großen Kaiſer ein Denkmal geſetzt, das zu einer Leuchte vaterländiſcher Tugend für alle Zeiten und alle Völker wird. das Waſſer ſchnell einſtrömte. Das Schiff weiten Umkreis umflogen h0 das Be⸗ unſerem Lothringer Lande zurückgelaſſen hat,; flogen, ohne das inng 5 Nehmen wir dazu die Heldenleiſtungen 2 1 wurde ber einer Inſel an der Mündung der feſtigungslager überfliegen zu können.„Petit iſt zerſchellt an der ehernen Wucht der deut⸗ der Deulſchen an 1 an Often 1 pag Meerenge auf Strand gebracht, iſt aber wieder Pariſien“ ſagt, daß Zeppeline über Bpechy ſur ſchen Armeen. Wer das Schlachtfeld von Saar⸗ Weſten, zu Waſſer und zu Land, die antile auf flott gemacht und repariert worden. An Bord Oiſe 48 Kilometer von Paris geſehen worden burg bis Luch(bei Delme) hin geſehen und Eröße ihres Heroismus allerwärts, ſo offenbart gun 1 2 21 55 0 ic iſt niemand verwundet. ſeien. 15 5 1 10 hat, 110 ſich nach acht Kriegsmonaten eine 10 2 2 25. März(Were Michtt ich.)] die Tauſende von Toten, zumeiſt franzöſiſchen ˖ ngeb Kraft, eine Zähi 5 wieder Lyon, 25. März.(WTB. Nichtamtlich.)di 9 8 en Zuverſicht, eine ungebeugte Zähig⸗ wer M aufnahme der„Progres“ meldet 55 Paris: Die laut einer Toten, umſchließen, der kann nicht mehr im keit des Beharrens, mit einem Worte eine ſitt, eine Beſchießung. veröffentlichten Statiſtik in Paris und Um⸗ Zweifel ſein, daß der Rückzug erzwungen wor liche Volksgröße, der kein 1 1 0 m. Köln, 25. März.(Priv.⸗Tel.) Laut der gebung gefundenen Bomben ſind folgende: In den iſt. Ehrerbietung wird duge Mae 5 „Köln. Ztg.“ meldet die Havas⸗Agentur aus St. Germain 2 Brandbomben und 5 Exploſiv⸗* 11 35 11 Athen: Die Schiffe der Verbündeten ſind am bomben, in Courboiſe 3 Exploſwbomben, in Bergen op Zoo m, 25. März.(WTB. Wie wü Schweiz hr 28. März wieder in die Dardanellen eingelau⸗ Gennevillers 1 Exploſivbombe, im Gebiet von Nichtamtlich.) Heute vormittag fand zwiſchen wenn 5 en d die Fee des fen, begleitet von mehreren Fahrzeugen, um Neuilly 1 Erploſivbombe, in Asnieres 4 Brand⸗ einer Taube und einemengliſchen 8015 7 W 590 Nu 1 Minen zu ſuchen. Die Beſchießung wurde wie⸗ bomben und 5 Erploſivbomben, in Levallois⸗[Zweidecker ein L uftkampf ſtatt, der b 1955 die dentſchen A i 15 der aufgenommen. Perret 2 Exploſivbomben, in Nanterre 2 Ex⸗ Zweidecker mußte niedergehen. Die Flieger Spiele Stil faſt geräuſchlos ging es zu und erſt 8 ploſivbomben u. 1 Brandbombe, in St. Quen⸗ wurden interniert. Die Taube verfolgte einen her Und dcs Ende war die Neun⸗Milliar⸗ figt Gelingen eines Landungs⸗ Ceinture 1 und in Enghien und Montmoreneh Kurs weſtlicher Richtumg. 19151 0 4 Exploſivbomhen, in Paris 6 Brandbomben, 05 Scc ausgeſchloſſen. von denen nur drei Brände verurſachten, Der andelskrie 8 ee welche ſchnell gelöſcht werden konnten. g. 5 Tönen, daß der Schall in alle 118 Die„Politiſche Korreſpondenz“ meldet aus 5 9 3„„Daß der 5 delinbe werſönlan dafleren edie Der franzsſiſche Cagesbericht. der douonee dereeden des Menzene Si, l andenedenden en diplomatiſche Perſönlichkeit erklärte: Was die* 3 Guardian“ ſchreibt: Da alle ſich für britiſch aus⸗ Sieg e 2* erk: Paris, 24. März.(WTB. Nichtamtlich.) 8 5 8 Und nach dem Siege„Friede“ Nur der bdon den Dreiverbandsmächten verbreiteten Ge⸗ 8 8N gebenden Handelsgeſellſchaften Chinas bei den 5—55 ‚ ferl rüchte über einen beabſichti gten Lan⸗ Amtlicher Bericht 5 heuke⸗ Nachmittag: Eine britiſchen Konſulaten eingetragen werden Friede, d 8 ſich auf den Sieg der um dungsverſuch, ſei 48 610 ih der Dar⸗ Diviſion der belgi ſch en 2 15 m ee rückte auf inußten, wurden 29 öſterreichiſche und Ze ralms chte auf b a wt, 55 danellen, ſei es im Schwarzen Meer betrifft dem rechten Yſerufer vor. Eine andere deutſche Firmen in Hongkong, darun⸗ auter für die Menſchheit, für Eurova noc 15 den e 5 75 86 nahm einen deutſchen Schützengraben auf dem ter die Filialen der Hapag und des Norddeut ſonders auch für die Schwweiz ſein. Daran hallk in ͤ ieaker Ufer. Am Hartmannsweiler⸗ſſchen Lloyd zwangsweiſe von britiſchen Liguida⸗ man unentwegt ſeſt 0 Konſtantinopel mit der größten Ruhe Ae pf nahmen wir nach der erſten Grabenlinie, toren aufgelöſt. wie 5 17 be⸗ von der im vorgeſtrigen Bericht gemeldet war 75 Die Unterbringung von 10 zeichnen es als gänzlich ausgeſchloſ⸗ 975 85 2 2 2 1 1905 980 Nonduttg berſnc ge.eine zweite Linie ein, in einer Front von drei Der Bürgerkrieg in Portugal. Kriegsinvaliden. gri Kompagnien. Jenſeits der Linie richteten ſich unſere Truppen auf kurzer Entfernung von dem Gipfel ein. Wir machten Gefangene, darunter mehrere Offiziere. Iingen könnte. Für einen Landungsverſuch bef Midia wäre erſte Bedingung, daß die ruſ⸗ ſiſche Flotte im Schwarzen Meer die Ober⸗ Der Deutſche Induſtrieſchutzverband, Sitz Dresden(Geſchäftsführer Direktor Grützner) hat eine Stelle zur Unterbringung von London, 24. März.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Morningpoſt“ läßt ſich aus Liſſabon vom 14. März ſchreiben: Die Regierung ſcheint hand gewonnen hätte, was bekanntlich durch⸗ aus nicht der Fall iſt. Außerdem iſt die Küſte des Schwarzen Meeres ſtark beſetzt, ſodaß jeder Verſuch einer Landung mit Leichtigkeit zurück⸗ Frauzöſiſche Flieger bombardieren Ver⸗ wundetenzüge. Berlin, 25. März.(Priv.⸗Tel.) Ueber das gewieſen werden könnte. Die Beziehungen Ein Erinnerungsbuch an Bismarck. Das Wertvollſte, das uns die Bismarck⸗Lite⸗ patur und zwar nur noch jetzt, nicht lange mehr, bieten kann, iſt unmittelbare Kunde von dem Weſen u. der Perſönilichkeit des großen Mannes wie ſie nur ſeine noch lebenden Mitarbeiter und Freunde mitteilen können. Dieſe hohe Aufgabe, perſönliche Quellen zu Bismarcks perſönlicher Geſchichte zu erſchließen, ſolange ſie noch Kießen“, ſtellt ſich ein ſoeben bei der Deutſchen Verlags⸗Anſtalt in Stuttgart und Berlin er⸗ ſcheinendes Werk Grin nerungen an Bis⸗ marck“, das in Verbindung mit dem badiſchen Staatsminiſter Dr. A. v. Brauer zwei Hiſto⸗ riker, der bekannte Bismarck⸗Biograph Erich Marcks und Karl Alexander v. Müller, ge⸗ ſammelt haben. Eine reiche Fülle neuer wichti⸗ ger Zeugniſſe und Eindrücke iſt hier zuſammen⸗ gebracht; intime Freunde und Freundinnen des Bismarckſchen Hauſes, wie R. v. Thadden⸗Trieg⸗ laff und die Gräfin Chriſta v. Eickſtedt, dann ſein treuer Leibarzt Geh. Rat Schweninger, der Oberhofprediger Dryander, laſſen uns tiefe Einblicke in das Innerſte ſeiner ſonſt ſo ver⸗ ſchloſſenen Natur tun; bedeutende Mitarbeiter des Kanzlers aus dem Kreiſe der äußeren und inneren Politik und Verwaltung ſchildern ſeine geniale Arbeitsart und gewaltige Arbeitskraft; Aunbekannte Berichte und Zeitungsaufſätze Bis⸗ marcks, prächtige neue Bismarc Worte. Briefe Werfen mit Hilfe der Armee endgültig die Ober⸗ hand über die Demokraten gewonnen zu haben. Sie muß ſich jetzt aber auch behaupten, denn wenn die Demokraten wieder zur Macht von franzöſiſchen Flie⸗ kämen, würden ſie ſichgrimmig für die De⸗ Kriegsinvaliden errichtet. Aus den Kreiſen ſeiner über 5300 Mitgliedsbetriebe liegt eine große Anzahl von Angeboten freier Stellen vor. Die Arbeit ſuchenden Invaliden werden aufgefordert, ſich an den Deutſchen In⸗ ſeitiges reichhaltiges Bild des Einzigen offen⸗ bart, aus dem wir einige Züge hier heraus⸗ heben. Aeue Züge aus Bismarchs CLeben. Bismarcks Grinnerungsvermögen begann ſchon mit ſeinemdritten Jahr. So erzählte er einmal:„Ich erinnere mich genau, wie das Berliner Schauſpielhaus abbrannte. Meine Eltern wohnten damals in dem ſpäteren Hotel de Brandebourg am Gendarmenmarkt. Ich ſtand neben meiner Mutter am Fenſter und wunderte mich, die Scheibe glühend heiß zu fin⸗ den, als ich die Hand darau legte. Zu derſelben Zeit etwa ſtahl ich mich einmal allein und un⸗ bemerkt aus dem Haus und ging ganz fröhlich meiner Wege. Ich muß ziemlich weit gegangen ſein, denn, als ich wohlbehalten zurückkam, war man in Sorge geweſen um mein langes Aus⸗ bleiben. Als ſechsfähriges Kind habe ich den Tod Napoleons erfahren; ein Arzt, Magneti⸗ ſeur, der meine Mutter behandelte, brachte ihr die Kunde, ſagte ein italieniſches Gedicht, deſſen Anfang mir unvergeßlich iſt,„egli ſu“— er war.“ Oefters als von dieſer früheſten Kindheit ſprach er von ſeiner Studentenzeit und erwähnte ſo A. v. Brauer gegenüber eine luſtige Epiſode vom Paukboden:„Zu meiner Zeit ſchob man die Bleſſierten einſach in ein Nebenzimmer, und weunn der Pedell aus Verſehen das Gemach betrat, ſo überſah er die Herren. Einmal wurde des und warmherzige Schreiben ſeiner —— wird ein all. ich allerdings, als der Pedell ſich näherte, mit meinem blutenden Gegner in einen Hühnerſtall geſperrt. Ich ſchrieb damals mit Kreide an die Stalltür: Raum iſt in der kleinſten Hütte für ein glücklich liebend Paar.“ Als der Deichhauptmann von Schönhauſen im vereinigten Landtag die Verſamm⸗ lung durch eine ſeiner Reden zu lärmendem Pro⸗ teſt gereizt, zog er kaltblütig die Zeitung aus der Taſche und wartete ruhig, bis das Haus wieder ſtill wurde.„Aber Otto,“ ſagte auf dem Heimweg ein Verwandter zu ihm,„wie konnteſt du die Menſchen ſo brüskieren.“„Sehen Sie,“ ſagte der Kanzler,„der war Artilleriſt und hätte, ohne zu zucken, eine Batterie geſtürmt. Aber Zivilkvurage— die hatte er nicht für einen Pfennig.“ Nach einem Augenblick ſetzte er, der treueſte Diener des treueſten Herrn, hinzu: „Auch der alte Herr hatte ſie zuerſt nicht: erſt als man ihm an die Armeeorganiſation taſtete, von der er auch etwas oder vielmehr, die er gründlich verſtand, bekam er auch Zivilkourage den Mut der eigenen Ueberzeugung.“„Mein geliebter alter Herr,“ lautet ein anderes ſeiner Worte,„war der tapferſte Menſch, der mir je orgekommen iſt, völlig furchtlos, ebenſo der Kaiſer Friedrich. Das iſt erbliche Hohenzollern⸗ eigenſchaft.“ Manch hübſche Geſchichte erzählt der Fürſt der Gräfin von Gickftedt aus den Kriegen.„Im Jahre 1866, in Horſchitz, mußte Bismarck auf der Straße unter Kolonna⸗ den auf dem Pflaſter zu ſchſafen berſuchen, dahei faßte er mit der Hand in etmas Weiches:„Aba, Kuhmiſt!“— In Re⸗onville ßerrſchte großer Hunger. Ein Ulan. mit einem Teller Hammel⸗ kartoffeln und Zwiebel aing an mir vorbei. Es roch wundervoll, aber ich konnte mich doch nicht entſchließen, dem armen verhungerten Kerl etwas davon wegzunehmen. Wir hatten ja alle nichts.“—„Am Abend des 18. Auguſt 1870 wur⸗ den mir fünf Eier gebracht, ich überlegte: fün in drei, das geht nicht, ich habe alſo zwei davon heimlich gegeſſen und teilte dann die drei andern „redlich“ mit dem Großherzog von Mecklenburg und Moltke, mit denen ich zuſammen war⸗ Bismarcks„ſchlafloſe Nächte Die Schlafloſigkeit, an der Bismarck litt und die ſeinen Aerzten ſo viel Sorge bereitete, wird von Schweninger in ſeinem ſchönen Bei⸗ trag ausgedeutet als eine Folge ſeiner unermüd⸗ lichen nie raſtenden Gedankenarbeit, „Ich ſtellte nach vollſtändig oder faſt vollſtändig ſchlaflos verbrachten Nächten feſt, daß politiſche, hiſtoriſche oder ſonſtige Erwägungen oder Er⸗ innerungen die Urſache waren, warum der Fürſt den Anſchluß an den Schlaf nicht gefunden Wenn ihn eine Angelegenheit ſtark beſchäftigte — und wie oft war dies der Fall!— dann ver⸗ folgteſer ſie während der Nacht bis zu ihren An⸗ fängen zurück. So ſprach er einmal nach einer ſchlafloſen Nacht mit ſeinem Arzt über die Schlacht am Weißen Berge, und es ergab ſich, daß er über Oeſterreichs politiſche Lage nachge⸗ dacht und ſchließlich dieſes Ereignis zum Aus⸗ gangspunkte ſeiner Erwägungen gemacht hatte. Eine ungebeure Gedankenarbeit wurde von ihm in dieſen ſchlafloſen Nächten geleiſtet. Er beſen tigte ſich in dieſen langen Stunden auch eingehendſte mit einzelnen Perſönlichleiten, un menn er am andern Morgen wohl ſagte, er ha „die ganze Nacht durch gehaßt,“ ſo hatte er einen ihm unangenehmen Menſchen auf das genan zergliedert, und ſeine großartige Dionnerstag, den 25. März 1915. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittaablatt) duſtrieſchutzverband, Dresden⸗A., Sidonien⸗ ſtraße 25, I. zu wenden. Auch können Nicht⸗ mitglieder des Verbandes, die Kriegsinvaliden in ihre Betriebe aufnehmen wollen, dies dort melden. Die Vermittlung erfolgt völlig koſtenlos. Für das Baterland gefallene Badener. Georg Metz junior, Ritter des Eiſernen Kreuzes von Mannheim, Musk. im Regt. 142 Georg Steinmann von Walldorf bei Wies⸗ loch, Eugen Haidle von Heidelberg, Leutnant im Regt. 111 Karl Huſemann, Ritter des Giſernen Kreuzes von Eberbach, Fabrikarbeiter Georg Kolb von Plankſtadt, Kriegsfreiw. Gefr. Fritz Hochdörfer, Einj. Kriegsfreiw. Gefr. im Pion.⸗Bat. Nr. 14, Ludwig Muſer, Rikter des Eiſernen Kreuzes, Einj. Kriegsſreiw. im Regt. 109 Lehrer Guſtav Wurm und Kauf⸗ mann Eugen Zabel ſämtliche von Karlsruhe, Werkmeiſter K. Förſter, Monteur Otto Ungerer, Ausläufer Karl Müller. Schloſ⸗ ſer W. Rothfuß, Schloſſer Karl Sutter und Monteur Guſtav Wagner, ſämtliche von Pforzheim, Oberjäger im 2. Schneeſchuh⸗ hataillon ſtud. med. Erich Meier von Baden⸗ Baden, Gren. im Regt. 109 Johann Müller von Zell⸗Weierbach, Joſeph Jehle von Hof⸗ weier, Inf. im Regt. 113 Karl Meier von Emmendingen, Reſerv. im Regt. 142 Landwirt Friedrich Bühler von Mußbach, Wilhelm Leonhardt von Hecklinge,n Einf.⸗Freiw. im Regt. 113 Hanns Zanger von Freiburg, Hauvtmann Herm in Weilheim, Unteroffizier im Regt. 114 Rudolf Gneiting von Neu⸗ fauſen, Gefr. im Regt. 40 Albert Scheu von Welſchingen und Willi Schemm von Konſtanz. Ehrentafel. Auf Baumpoſten im feind⸗ lichen Schrapnellfeuer. Am 3. September richtete ſich die 2. Kom⸗ pagnie des III. Batl. Bayr. Erſ.⸗Inf.⸗Regts. auf der Höhe Tete de Behouille zur Verteidi⸗ gung ein. Durch den vorliegenden niedrigen zichtenwald wurde Schußfeld gemacht. Gegen J0 Uhr morgens fragte der Kompagnieführer, wer ſich freiwillig als Beobachtungspoſten, auf einer Fichte, von der die gegneriſche Stellung zu überblicken war, melden wolle. Ohne Zögern meldete ſich der Infanteriſt Heinrich Kaiſer, aus Feuerbach⸗Heſſen, und kletterte, ausgerüſtet mit eigem guten Feldſtecher und Meldeblock, ohne Seitengewehr und Helm, bis zum Gipfel des Baumes. Eben beim Skizzieren des Vorge⸗ ländes beſchäftigt, fing die franzöſiſche Artillerie mit der Beſtreichung des Waldrandes an und gleich platzte auch 20 Meter vor dem Baume das krſte Schrapnell. Das Feuer wurde immer hef⸗ jter, links und rechts vom Beobachtungspoſten Hltzten die Geſchoſſe. Nun folgte Schuß auf Schuß und die Lage des Beobachters wurde von Sekunde zu Sekunde gefährlicher. Der Ba⸗ daillonskommandeur rief Kaiſer zu:„Nun wirds aber zu ungemütlich da oben, ſind Sie fertig mit Ihrer Skizze?“ Die Antwort kam:„Noch nicht, Herr Major!“ Doch ſchnell zeichnete Kaiſer die erkundete Stellung, eine nur 1500 Meter ent⸗ ſernte franzöſiſche Batterie ein, wickelte die Skizze um eine Patrone und warf ſie herunter. Ob⸗ wohl die Aufgabe gelöſt war, blieb Kaiſer doch nuch auf ſeinem Poſten, um weitere Vorgänge in der feindlichen Stellung feſtzuſtellen. Noch 20 Minuten blieb er auf ſeinem Baume. Ad er wieder unten anlangte, wurde er für ſein tapfe⸗ res Verhalten vom Bataillonskommandeur be⸗ — und vom Jubel der Kameraden be⸗ 9 2 Jurückbringen eines ſehwer verwundeten Offiziers im Feuer. Am 31. Auguſt während des ſchweren Artil⸗ leriefeuers bei La Planchette forderte Leutnant Sperl vom III./ Bayr. Erſ.⸗Infant.⸗Regt., 4. Kompagnie, die beiden rechts und links von ihm kenntnis kam von dieſem Zerlegen einer frem⸗ den Seele in ihre einzelnen Teile, indem er den andern gleichſam niederrang und niederdachte. Vor der großen Rede vom 6. Februar 1888, vor der Begegnung mit dem Zaren im November 1887, in der Bismarck die Bedenken des Herr⸗ ſchers zerſtreute, hat Schweninger beſonders große Schlafloſigkeit bei Bismarck beobachtet, in der er den rechten Weg und das rechte Wort ſand. So wachte Bismarck, während das Reich ſchlief. Aber auch am Tage hatte er raſtlos zu aubeiten, und die Tätigkeit wurde dem gealterten Manne nicht immer leicht. A. v. Brauer erzählt, daß er am Morgen nur langſam in Gaug kam.: „Man konnte ordentlich an ſeinem kahlen Schä⸗ del beobachten, wie das mächtige Gehirn arbei⸗ keete. Die Kopfmuskeln zogen ſich zuſammen⸗ auf dem Schädel entſtanden Wellenlinien; die Falte zwiſchen den Augen ward tiefer; die buſchigen Brauen ſträubten ſich.“ Beim Diktie⸗ ren„nahm er niemals einen Ausdruck zurück oder erſetzte ihn durch einen andern. Manch⸗ mal rang er förmlich mit ſeinem Geiſte, um die nichtige Wendung zu finden. Man ſah, wie ſein Kopf arbeitete. Er keuchte und pruſtete und biſchte ſich den Schweiß von der Stirne. Schließlich kam er immer auf das, was er wollte.“ Exzellenz Krauel ſchildert, wie der Inhalt eines Berichtes ihn anregte„Er machte nit den Eindruck eines inſpirierten Dichters, deſſen Phantaſie ſich plötzlich an einem Gegen⸗ entzündet und der dann mit ſchöpferiſcher Geſtaltungskraft ein Gedankenbild an das andere zeiht.“ Reberhaupt tritt die Erkenntnis von Wismarcks genialer Künſtlerſchaft, die ſich in deder Randbemerkung und Verbeſſerung offen⸗ barte, in den Berichten ſeiner liegenden Schützen Inf. Reheis aus Mooſen .⸗A. Traunſtein und Schlicker aus Schorn .⸗A. Neuburg a/ D. auf, mit ihm auf die nöchſte Höhe zu ſpringen, um möglicherweiſe von dort aus den Feind beſſer beſchießen zu können. Im heftigen Infanterie⸗ und Maſchinengewehr⸗ und Artilleriefeuer ging es im Sprung die Höhe hinab über den Grund hindurch und die gegen⸗ überliegende Höhe hinan. Dort angelangt, ſahen ſie, wie die Franzoſen auf nächſte Entfernung ſammelten und in kleinen Abteilungen hinter die Deckung ſprangen. Stärke etwa 3 Kompagnien. Der Offizter und die beiden Leute gaben, nach dem ſie zur beſſeren Schußabgabe den feind⸗ wärts gelegenen Hang der Höhe hinab gekrochen waren, ein wohlgezieltes Schnellfeuer ab, dem vieſe Franzoſen zum Opfer fielen. Plötzlich erhielten die 3 ganz allein auf der Höhe liegenden Leute ein raſendes Infanterie⸗ feuer aus der rechten Flanke, von der etwa 30 Meter entfernten Häuſergruppe von Entre denxr Eaux. Alsbald wurde Leutnant Sperl durch einen Schuß durch Schulter und Lunge kampf⸗ unfähig gemacht. Die Inſanteriſten Reheis und Schlicker brachten den ſchwerverwundeten Offi⸗ zier über die Höhe zurück in Deckung, woſelbſt der Offizier nach kurzer Zeit verſchied. 155 8 Zurückbringen bei dieſer gefährlichen Nähe des Gegners unter ſtarkem Frontal⸗ und Flankenfeuer der feindlichen Infanterie und Ar⸗ tillerie bildet ein rührendes Zeugnis der Uner⸗ ſchrockenheit und Tapferkeit für die beiden ge⸗ nannten Infanteriſten. 8 5 Am 20. Auguſt gegen 6 Uhr 30 morgens begann ein Infanteriegefecht, das bis zum Be⸗ ginn des Sturmangriffs auf St. Kreuz andauerte. Die 1. Kompagnie des 3. Bataillons Bahr. Erſ.⸗Inf.⸗Regts. nahm die franzöſiſche Stel⸗ lung im Sturm und lag dann in der Verlängerung des gegneriſchen Schützengrabens. Hier erhielt die Kompagnie nicht nur wirkſames Feuer von der gegneriſchen Front, ſondern auch gewaltiges In⸗ fanterie⸗Flankenfeuer von St. Kreuz her und hef⸗ tige Artillerie⸗Beſchießung von den Markircher Höhen. In dieſem Regen von Kugeln und Artil⸗ leriegeſchoſſen ſuchte jeder möglichſte Deckung. Viele der Mannſchaften waren ſchon gefallen, als der Gefreite Tambour Emil Lauterbach aus Hohlenweg bei Leislingen, Kr. Solingen, der neben ſeinem Kompagnieführer als Gefechtsordon⸗ nanz kniete, bemerkte, daß Leutnant Böhm,»ben⸗ falls getroffen, ſich aufwarf. Ungeachtet der hef⸗ tigen Beſchießung ſprang der Gefreite Lauterbach zu dem verwundeten Offizier, faßte ihn unter den Armen und zog ihn etwa 50 Meter aus dem ſtärk⸗ ſten Feuer in die nächſte Deckung zurück. Ein wei⸗ teres Tragen war nicht mehr möglich, der Ge⸗ freite ging deshalb zurück und veranlaßte, daß Sanitätsperſonal zur Stelle kam. Später holte Lauterbach noch etwa 20 Verwundete zurück. Mannheim. Die Feldpoſt. Die immer noch andauernden Klagen über die Feldpoſt ließen es berechigt erſcheinen, in der über„Die Feldpoſt“ folgen zu laſſen. Und der Redner des Abends, Herr Poſtaſſiſtent Hans Engel aus Dortmund bot denn auch in ſeinen Ausführungen viel Intereſſantes, Aufklärendes und Belehrendes, das noch durch eine Anzahl guter Lichtbilder unterſtützt wurde. Es ſei aus ihnen das folgende zur Beherzigung hervorge⸗ hoben. Der Krieg von 1870/71 bietet keinen Maßſtab Faär die heutigen Verhältniſſe. Der Zweifront⸗ krieg und die Verſchiedenartigkeit der Kriegs⸗ ſchauplätze ſtellt ganz andere Anforderungen an die heutige Feldpoſt. Die Organiſation der⸗ ſelben hat nicht, wie alle anderen Kriegseinrich⸗ tungen, eine Friedensſormation zur Grundlage Aber auch die Feldpoſt wird aus dieſem Kriege Lehren ziehen. mit Pferd und Wagen traten 600 Automobile. Die Feldpoſt unterſteht den militäriſchen Kom⸗ mandoſtellen, ein den einzelnen Armeen zuge⸗ teilter Poſtmeiſter hat für die Verteilung an die einzelnen Truppenformationen die entſprechende Richtung zu ſuchen. 23 Feldpoſtſammelſtellen leiten die Sendungen weiter ins Feld. Reihe der vaterländiſchen Vorträge einen ſolchen An die Stelle der Beförderung Welche Arbeit durch die Sor⸗ tierung und Verteilung zu leiſten iſt, ergibt ſich am beſten aus der Perſonalvermehrung von 3100 im Auguſt auf 13000 im Dezember. Noch deutlicher tritt ſie durch die Vermehrung der Briefſendungen vom 15. September bis 15. Dezember um 125 Proz. und der Liebesgaben⸗ paketſendungen um 500 Proz. Dabei iſt aber zu berückſichtigen, daß durch die Mobilmachung 70000 Beamte und Unterbeamte dem Poſtdienſt entzogen wurden und nur nicht ausgebildete Hilfskräfte zur Verfügung ſtanden. In den Sammelſtellen laufen alle Sendungen ein und werden hier nach Armeekorps und dann wieder nach den einzelnen Trupvenformationen ſortiert. In einer Reihe von Lichtbildern führt der Redner durch mehrere Sammel⸗ und Sor⸗ tie ne der Feldpoſtſammelſtellen Dortmund und Karlsruhe. In den hierzu beſtimmten Räumen ſind die Poſtſäcke aufgeſtapelt, die dann entleert und ſortiert werden Ein großer Teil der Arbeit wird von den mangelhaft und falſch adreſſierten Sendungen in Anſpruch ge⸗ nomen. An einer Reihe von Beiſpielen erläu⸗ tert Redner die richtige Art der Adreſſierung. zublikum könnte viel zur Erleichterung f tung der Feldpoſtſendungen beitra⸗ gen. Es iſt z. B. unglaublich, daß feſtgeſtellt worden iſt, daß an einem Tage von dem gleichen Abſender an den gleichen Empfänger 17 Sen⸗ dungen aufgegeben wurden Auch die Verpak⸗ kung der Sendungen iſt häuſig in einem ſehr fragwürdigen Zuſtand und erſchwert den Be⸗ trieb, man achte deshalb auf ſorgfältige Ver⸗ packung und bringe irgendwelche Flüſſigkeiten nicht etwa in Papierbeuteln zur Verſendung. Für defekte Sendungen ſind teilweiſe Feldpoſt⸗ kliniken eingerichtet, in denen ſie um oder neu⸗ vervackt wurden. Es iſt jedoch das Publikum nicht genug auf die nötige Achtſamkeit hinzu⸗ weiſen. Den gleichen Weg, den die Sendungen vom Felde nach der Heimat machen, gehen ſie zurück über die Sammel⸗ und Sortierſtellen, bis ſie in die Feldpoſtſtationen gelangen. Ihren weiteren Weg bis in die letzten Schützenlinien unter man⸗ cherlei Schwierigkeiten ſehen wir ebenfalls an einer Reihe Lichtbildern. Schlechte Wege, Trup⸗ venverſchiehungen und auch Ueberfälle durch Franktireurs u. dergl. behindern oft die ge⸗ ordnete Beförderung oder machen ſie unmöglich. Das Publikum nahm die Ausführungen mit herzlichem Beifall guf bedauerlich war nur, das es nicht zahlreicher erſchienen war. c. *N Aufruf! Von einer Hausfrau aus Freiburg geht uns folgender Aufruf zu, deſſen beherzigenswerte Anregungen wir hiermit weitergeben: Die Frage der Volksernährung iſt nun ener⸗ giſch in die Hand genommen. Wer ſie folge⸗ richtig weiterdenkt, ſtößt ſofort auf die zweite Frage: die Beſtellung der Aecker für die kommtende Ernte. Die Frühjahrsſtürme brauſen; mit Sorgen ſteht die Bauersfrau vor der großen Aufgabe der Frühjahrsbeſtellung, die ſie ohne die kräftigen Männerarme der Ihren beſwältigen ſoll. Nach⸗ denklich zieht der Vollswirtſchaftler im Verein mit Stagts⸗ und Stadtverwaltungen das mut⸗ maßliche Ergebnis der Frühbeſtellung bei ſo weſentlich verminderten Arbeitskräſten in Be⸗ rechnung. Das Auskunftsmittel, Kriegsgefan⸗ gene für die Feld⸗ und Gartenarbeit einzuſtellen, verſagt in unſern badiſchen Kleinbetrieben, da die für kleine Arbeitsgruppen erforderliche Zahl. der Wachmannſchaften dem Heere zu viele Leute entziehen würde. So heißt es die vorhandenen Arbeitskräfte ſrei machen für die nationale Aufgabe der För⸗ derung unſerer Frühernte. Hausfrauen, die Ihr Mädchen vom Lande beſchäftigt, verſäumt nicht, Euch bald die Frage vorzulegen, ob Ihr für die Dauer der Frühjahrsbeſtellung nicht auf Eure gewohnten Hilfskräfte verzichten könntet! Gebt Ihr der Landwirtſchaft die gelernten Kräfte für die Dauer von—4 Wochen, ſo tretet Ihr in die Sieg und helft den Lebensnerv unſerer Nation mit neuer Kraft ſtärken. Ihr tragt dazu bei, daß Feld und Garten in ſachgentäßer Arbeit beſtellt, das Saatgut ſorgſam verwendet und hierdurch die Vorbedingung einer und frühen Ernte an Gemiſen, Kartoffeln, Brot frucht erfüllt werde Schiebt die Angelegenheit nicht von Euch, weil deren Beantwortung im nationalen Sinn Euch vor große, ganz perſönliche Opfer an Ruhe und Bequemlichkeit ſtellt. Bedenkt, daß es an Euch liegt, eine Truppe gelernter, landwirtſchaft⸗ lich tüchtiger Kräfte Eurem Vaterlande zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Zieht Euch nicht hinter die Tatſache zurück, daß die Mädchen vom Lande lieber in ihrer ſtädtiſchen Arbeit bleiben. An Euch iſt es, die noch nicht einſichtigen Haus⸗ gehilfinnen aufzuklären über ihre jetzige Pflicht. Sagt ihnen, daß ſie es ihren Vätern, Brüdern, Verlobten gleich tun können im Kampf für un⸗ ſere liebe Heimat, wenn ſie der fernen Krieger Friedenswerkzeuge ergreifen und den Boden be⸗ arbeiten, der jenen teurer denn je geworden iſt! Nicht jede von Euch Hausfrauen wird dieſem Rufe Folge geben können; aber tue es, wer es vermag! Aushilfskräfte für kurze oder lange Zeit ſind vorhanden; die ſtädtiſchen Arbeitsnachweiſe, ebenſo die katholiſchen und evangeliſchen Stellen⸗ vermittlungen und Heime wiſſen von vielen Stellungſuchenden. Lege ein Jeder die Hand an; Ihr Haus⸗ frauen aber ſeid ſtolz und glücklich, daß es in Eurer Macht liegt, dem Vaterland einen kleinen Dienſt zu erweiſen, deſſen Früchte Ihr und Eure Lieben überdies ſelbſt mit ernten dürft! Nx Belgiſches Zichorien⸗Gemüſe. (Chicorce). Die von der Stadt Mannheim übernommenen 20000 Pfund Zichorien⸗Gemüſe werden in den nächſten Tagen zum Verkauf kommen. Der billige Preis wird auch ſolche, die bis jetzt die teure Delikateſſe nicht kannten, veranlaſſen, das vorzügliche Frühlingsgemüſe einzukaufen, was um ſo mehr zu empfehlen iſt, da die Zichorie als beſonders geſund und blutbildend von Aerzten angeſehen wird. Es ſeien hier einine Rezepte für verſchiedene Herſtellungsarten angegeben. 1. Gedämpfte Zichorie. Die ganzen Stöcke werden ſauber gewaſchen, in einen Topf, in dem man etwas Butter, Palneona, oder anderes Fett, heiß gemacht, ge⸗ legt mit etwas Salz beſtreut und zugedeckt in einer halben Stunde weich gedämpft. Vor dem Anrichten wird die Brühe mit etwas Mehl ver. dickt. Man kann auch Bratentunke dazu geben, ſchmeckt ſehr gut daau. 2. Zichorie in weißer Tunke. große Stücke geſchnitten, dieſe werden in wenig Waſſer mit Salz weich gekocht. Man gießk das Gemüſe auf einen Seiher, macht von der Brühe eine Buttertunke, wie zu Blumenkohl, gibt die Stücke hinein, nach Belieben ein Eigelb darunter rühren, oder einen Löffel ſauren Ram. 3. Zichorie mit Käſe. feſte mit Butter ausgeſchmierte Schüſſel neben⸗ einander gelegt mit Salz und eine Spur Pfefſer im Bratofen gedämpft. Nach Stunde gibt man mehrere Löffel geriebenen Käſe darauf, mit dem man das Gemüſe fertig dämpfen läßt. 4. Zichorie wie Spinat. Die Stöcke werden in wenig Salzwaſſer ab⸗ gekocht, gewiegt, aber nicht ſo fein wie Spinat, ſondern gröblich. Man dämpft etwas Zwiebel⸗ chen in Butter oder Fett, gibt einen Löffel Mehl dazu und fügt das Gentüſe dazu, das man moch einmal aufkochen läßt. 5. Zichurien⸗Salat. Die Zichorie wird in zentimetergroße Stücke geſchnitten, mit Eſſig und Oel und Pfeffer und Salz angemacht. Reihen der Kämpſfer für Deutſchlands Ehre und 2 Ausſchuß für kriegsgemäße — Lebensweiſe e Mitarbeiter deut⸗ lich hervor. Bismarck und Lie Literatur. Bismarck hat ſich bei Lebzeiten laum je über ſein Verhältnis zur Dichtung geäußert; aber aus allen ſeinen Reden und Schriften leuchtet eine reiche Beleſenheit hervor, und ſo iſt es gaus ſelbſtverſtändlich, daß der Mann, der, wie Schweninger ſagt, ſelbſt das Eſſen und Trinlen „durchgeiſtigte“, ein gryßer Leſer war. In⸗ tereſſante Aeußerungen über ſeine Lektüre haven ſein Hausarzt Dr. G. Cohen und die Gräfin v. Eickſtädt aufbewahrt.„Bismarck mag Gpoethe nicht“, zeichnet ſich Dr. Cohen am 20. Oktober 1880 auf.„Hält ihn für einen echten Bureau⸗ kraten, der ſtolzer auf ſeine Miniſterwürde als auf ſein Dichtertalent war. Er liebt Schiller viel mehr, namentlich im Charakter.“ Schiller ſagte der Fürſt:„Die Räuber ſind das erſte Trauerſpiel, das ich je geſehen. Reif iſt er eigentlich erſt im Wollenſtein gewor den. Er hat für alle Länder, nicht nur für Deutſchland ge⸗ ſchrieben.“„Geſpräche über Heine, den er ſehr liebt,“ zeichnet der Arzt am 3. Mai 1882 auf. „Ein Zitat aus Atta Troll erregte große Heiter⸗ keit, es paßt ganz auf unſere Zeit, auf unſere „Leute“,„Geſpräche über Ranke, den er ſehr „Sehr heitere Stimmung. Gam⸗ Daude 3 hoch ſchätzt.“ n betta und Rußland wurden beſprochen. Roumeſtan wird jetzt geleſen.“ Ueber Treitſchke urteifte Bizwarck 18g4: „Ich habe mich wieder ganz feſtgeleſen in Freitſchkes Geſchichte des 19. Jahrhunderts Das Buch iſt meiſterhaft geſchrieben, mit einem Wiſ ſen und Können, das bewundernswürdig iſt. Ueber Eine Miniaturmalerei ohnegleichen, faſt zu pho⸗ tographiſch treu und zu detailliert für eine er⸗ eignisloſe Zeit, wie die vor 48; er ſiebt jedes Sandkorn; ich fürchte, ihm wird dadurch der Atem ausgehen für den großen Teil des Jahr⸗ hunderts, der nun erſt kommen ſoll. Mir macht es vieſe Freude, von Dingen zu leſen, in denen ich ſelbſt mitgeſpielt habe.“ Der Alte von Friedrichsruh. A. V. Brauer erzählt, daß Bismarck, bevor er in Friedrichsruh ſeine Morgenarßeil begann, ſtets ans Fenſter trat, ſich Himmel und Thermo⸗ meter beſah und daxan mehr einen Landwirt als Staatsmann verratende Bemerkungen knüpfte, wie etwa, daß das Wetter der Winterſgat günſtig oder den jungen Baumpflanzen ſchädlich ſei, daß wir nachmittags Regen haben würden u. dgl. Ebenſo wird immer wieder die Liebe des Kanz⸗ (lers zum Wald hervorgehoben. Er ſagte,„ſeine wichtigſten Entſchlüſſe habe er ſtets in der Ein, ſamkeit, im Walde gefaßt; er fühle ſich nur wohl in der Waldeinſamkeit, wo ihm ſelbſt der Kut⸗ ſcher zu viel ſei.“ Zu ſeiner Ackerſcholle und in ſeinem Wald kehrte der Kanzler ein, als ſein Wirken für die Welt zu Ende war. Von Eitel⸗ keit war er frei: nur ſchwer hatte er ſich ent⸗ ſchloſſen, den Fürſtentitel anzunehmen. Als er mit der Ernennung des Kaiſers bei ſeiner Frau eintrat, ſiberoaß er ihr den Brief mit den Wor⸗ ten:„Dem Fürſton fictolomini!“ Und als er abends im Schloß von verſchied nen Seſſan nach dem Befinden der„Füfrſtin“ gefrogt wurde, fragte er ganz verſtänduisles:„Welcher?“ Die Tragik ſeines Alters beſtend da in, daß or, der Jahrzehnte lang mit Arbeiten Ueberhäufte, ſich FRDNr* 2* nun erft 1 ig ſuchen mußte; doch er fand ſie. Wirklich tragiſch wurde ſein Lebensabend erſt, als ihm die geltebte Gefähr⸗ tin ſeines Daſeins entriſſen wurde. Am Abend ihres Todestages ſagte er zu der Gräfin v. Eick⸗ ſtedt:„Dies iſt doch ein größerer Abſchluß wie damals 1890 und greift noch tiefer in die Geſtal⸗ kung meines Lebens ein. Seit dem Tode meines alten Herru habe ich an keinem Sterbebett ge⸗ ſtanden. Wäre ich jetzt noch im Dienſt, ſo wirde ich ſtramm arbeiten, das wäre die beſte Hilfe. Der Tryſt iſt mir verſagt.“ Als der Tod ihm ſelhſt nahte, ſtarb er mutig und ſtark„wie ein altor Löſpe.“ Den Eindruck an ſeinem Toten⸗ hette gibt Freiherr von Stumm in ergreifenden Worten wieder:„Breit ſtand das einfache Bett da, halb aufgerichtet lagerte darauf der ſchwere Körper des Fürſten; das gelblich⸗weiße Antlitz war etwas nach links gewendet; die Augenlider ſchienen eben niedergefallen und zum Wieder⸗ öffnen bereit; die Lippen ſtanden ein wenig offen, mie ſie es bei Lebzeiten taten, wenn der Mund ſich zum Sprechen anſchickte, oder menn er die Rede beendet hatte. Ein unausſprechlich feier⸗ licher und befreiender Friede lag auf dem mäch⸗ tigen Antlitz. Gott ſei Dank, es iſt zu Ende, ich habe Ruhe— das ſtand in den erlöſten Zügen. Schöneres habe ich nie geſehen: gleich einem Marmorbild aus klaſſiſcher Zeit, unbeweglich, unvergänglich, erhaben und glücklich machend bei — allem Schmerze.“„Furz vor ſeinem Tode hörte ſeine ſſter ihn nachts ſaut heten: Gutt ſchütze das Deutſche Reich.“ So ſchließt die Grüfin. Eickſtedt ihre Erinnerungen. Möge dies Bis⸗ marck⸗Gebet im Bismarckjahr 1913 über unſerm geliebten Vaterlande Wache halten! — Die Zichorie wird gewaſchen, in zentimeter⸗ Die Stöcle werden gewaſchen in eine feuer⸗ 4. Seite. Seneral⸗Auzeiger⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten. (Alittagblatt) — Donnerstag, den 25. März 1915. Nus Stadt und Land. Mannheim, 25. März 1915. Nit E dem—99—⁰l—4 Eiſernen Kreiiz ausgezeichnet: — iieeeeneeeeee4„644%%„4 444468 Gefreiter der Reſ. Hermann Andreß, Sohn des Generalagenten der Hamburg⸗Mannheimer Verſicherung.⸗G., hier, A. Andreß, wegen Tapferkeit vor dem Feinde. 20%⁰⁰%d½%˙% Viernheim, 23. März. Mit dem Eiſernen Kreuz wurde dekoriert Unteroffizier Michael Adler. *Militäriſche Beförderung. Der Kriegs⸗ freiwillige Richard Spahn, I. 14, 2, 19 Jahre alt, der bereits mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet iſt, wurde vom Gefreiten zum Leutnant befördert mit Patent vom 22. d. Mts. Auszeichnung. Die bad. Karl Friedrich⸗Ver⸗ dienſt⸗Medaille erhielt Landwehrm. Fritz Ben⸗ der, Bellenſtraße 75, 2. Stock, im Reſerve⸗Juf. Regt. Nr. 40, zur Zeit Nordfrankreich, Sohn „ Joſef Bender, Lindenhof⸗ e * Ausſtellung von Gelatine⸗Speiſen. Bei der am Freitag, den 26. März, nachmittags von —6½ Uhr in der Harmonie D 2,—7 ſtattfin⸗ denden Ausſtellung von Gelatine⸗Speiſen ſollen Kochbücher über die Herſtellung der Gerichte zum Preis von 10 Pfg. abgegeben werden. Den ausgeſtellten Speiſen ſoll jeweils eine Koſten⸗ herechnung beigelegt werden, ſo daß der Be⸗ ſchauer ſich ſofort davon überzeugen kann, ob die Speiſen für ſeine Haushaltung geeignet ſind. Es werden einfache Gemüſeſülzen ausgeſtellt ſein, die mit Bratkartoffeln zuſammen ein gutes und nahrhaftes Abendeſſen bieten, außerdem verſchiedene Fiſch⸗ und Fleiſchfülzen und Sülzen, die geigen, daß aus dem kleinſten Reſt noch eine anſehnliche und ſchmackhafte Speiſe zubereitet werden kann. Der Eintritt zu der Ausſtellung iſt frei. *Im Tätigkeitsbericht der Schreibſtube für Stellenloſe für das Jahr 1914 wird mitgeteilt: Gemeldet haben ſich 308 Perſonen(i. Vorf. 241 beſchäftigt wurden 190 Perſonen(194), in feſle Stellung kamen 106 Perſonen(99). Aufträge wurden erledigt: 1000(1407), Adreſſen wurden geſchrieben: 558 088(869 021), poſtfertig gemacht und zur Poſt geſchafft wurden 107 367(180 277), Rur gefalzt und kouvertiert wurden 146 246 (206 51ʃ), vervielfältigt wurden 84800(130 494). Die Arbeitstage betrugen:)him Ganzen: 7711 (8017), b) außerhalb: 5316(5115); Lohn wurde ausbezahlt im Ganzen M. 31 409.45(30 865.75): der durchſchnittliche Tagesverdienſt betrug Mark .06(M. 3 85). Gehet haushälteriſch mit euren Brotmaͤrken um! eee Beſchleunigung der Fiſchbeförderungen. Ein Erlaß des preußiſchen Eiſenbahnminiſters ſpricht qus, daß bei der erheblichen volkswirtſchaftlichen Bedeutung, die der Verwertung lebender und friſcher Fiſche als Nahrungsmittel in der jetzigen Zeit zukommt, es dringend geboten ſei, Sendun⸗ gen lebender und friſcher Fiſche möglichſt ſchleunigſt und zuverläſſig zu beför⸗ dern. Die Eiſenbahndirektionen ſollen der Be⸗ förderung dieſer Sendungen ihre beſondere Auf⸗ merkſamkeit zuwenden. Auskunft über vermißte Soldaten. Es ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß der Freiburger Ortsausſchuß des Roten Kreuzes bereit iſt, für den Bereich des Großherzogtums Baden Auskunft über vermißte, vermutlich in franzöſiſcher Gefan⸗ genſchaft oder in franzöſiſchen Lazaretlen befind⸗ lichen deutſchen Soldaten nach Möglichkeit zu ver⸗ mitteln. Deutſche Barbarei. Aus Zweibrücken, 24. Märs, wird uns geſchrieben: In einem hie⸗ ſigen Lazarett liegt ein ſchwerberwundeter fran⸗ zöſiſcher Hauptmann, der ſich dieſer Tage einer Operation unterziehen mußte. Er äußerte den Wunſch, ſeine Gattin vorher noch einmal ſehen gu dürfen; ſie wurde telegraphiſch über die Schweiz von dem Wunſche unterrichtet. Die deutſche Mili⸗ tärbehörde geſtattete die Reiſe der Franzöſin nach Deutſchland und nun weilt ſie ſtundenlang am Kvankenlager ihres Mannes und hak die Erlaub⸗ nis, 10 Tage hier zu bleiben. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht, Am Freitag wird Ernſt Hardts „Schirin und Gertraude“ gegeben.“ Die Aufführung des„Parſifal“ am erſten Oſter⸗ feiertag wird Artur Bodanzky, die am zwpeiten Oſterfeiertag Felix Lederer dirigieren. Konzert. Wir berweiſen auf das heute Abend 8 Uhr im Kaſinoſgal ſtattfindende Konzert der Pianiſtin Smma Lauber, Mannheim. Der Reinertrag iſt für die Mannheimer Zentrale für Kriegsfür⸗ ſorge beſtimmt. Kunſtwiſſenſchaftliche Uebungen des Freien Bundes. Die letzte Uebung des Herrn Dr. Hartlaub findet heute Donnerstag, abends 90 Uhr, in der Kunſthalle ſtatt.„Die deutſche Malerei der Gotik“ wird das Thema bilden. Eine zuſammenfaſſende Ueberficht des in den Uebungen Geleiſteten ſoll das Vortragsſemeſter der Akademie für Jeder⸗ mann abſckließen. Schauſpiel Polizeibericht vom 25. März 1915. Selbſtmord. Aus Lebensüberdruß hat ſich geſtern Vormittag ein 71 Jah t Gummfarbeiter von Lorſch in ſeiner Wohnung Bürgermeiſterfuchsſtraße hier am Fenſterkeuz er⸗ hängt. Zuſammenſtoß. Auf der Bre D J ſtieß geſtern Mittag etwa 2 Uh bahnwagen der Linie 5 mit einem Dreir welchem ein beinleidendes 23 Jahre altes 5 von hier ſaß, zuſammen, wobei letzteres zu geworfen, aber nicht verletzt wurde. Auch Dreirad wurde nicht beſchädigk. Unfall. Geſtern Vormittag 11 Uhr wurde auf dem Neckarvorland zwiſchen Friedrichs⸗ und Ir 5 2 ⸗ ler von buſchbrücke ein 13 Jahre alter Volksſchüler hier beim Spielen an einem Eiſenbah wagen der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft überfahren. Er erlitt an Bruſt und Oberſchenkel ſo erhebliche Quetſchwunden, daß er mit dem Sanitätswagen ins Allgem. Krankenhaus verbracht werden mußte. Lebensgefahr ſoll nicht beſtehen. Verhaftet wurden 25 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen; darunter ein Kaufmaun von hier wegen Di yls und Betrugs, ein Taglöhner von Obergimpern wegen Faherad⸗ diebſtahls, ein Händler von Lockwitz wegen Sitt⸗ lichkeitsberbrechens, und ein Kaufmann von hier wegen Betrugs und Urkundenfälſchung. Aus dem Großherzogtum. p. Wieblingen, 24. März.(Ein ſiebzig⸗ jähriger Lebensretter.] Der 5 Jahre alte Sohn des Landwirts Merkel fiel geſtern Nachmittag beim Spielen in den Neckar. Unter eigener Lebensgefahr und größter Anſtrengung rettete ihn der 70 Jahre den Badiſchen Landesverband des Flottenbundes Deutſcher Frauen wurde hier eine Orts⸗ gruppe dieſes Bundes mit 136 Mitgliedern ins Leben gerufen. .Weinheim, 22. März. Die älteſte Frau Weinheims, die 91jährige Witwe Annga Maria Pfläſterer geb. Abel wurde heute Nachmittag zu Grabe getragen. N. Heidelberg, 22. März. Der Reinextrag der Akademiſchen Wintervorträge für das Rote Kreuz ſtellte ſich auf insgeſamt 4223 M. N. Heidelberg, 20. März. Für den an die Univerſität Berlin berufenen Geh. Kirchenrat Prof. Dr. Troeltſch fand heute abend in der Turnhalle am Klingenteich eine Abſchieds⸗ feier ſtatt, deren zahlreicher Beſuch ein Beweis der Liebe und Verehrung war, die der Schei⸗ dende in allen Kreiſen der Heidelberger Bevöl⸗ kerung genießt. Oberbürgermeiſter Prof. Dr. Walz ſprach in einer tiefempfundenen Ab⸗ ſchiedsrede dem Mitbürger den Dank Alt⸗Heidel⸗ bergs aus; es ſei ſonſt nicht Brauch, daß die Bürgerſchaft Abſchiedsfeiern für ſcheidende Aka⸗ demiker veranſtalte; aber diesmal habe ſie es ſich nicht nehmen laſſen, dem großen Redner, der durch die Macht ſeines Wortes ſo oft die Hörer zur Begeiſterung entflammte und grade jetzt in großer ſchwerer Zeit unvergeßliche vaterländiſche Reden hielt, ihren Dank darzubringen. Mit be⸗ wegten Worten entgegnete der alſo Gefcierte. Noch einmal, zum letzten Mal, konnten die Hei⸗ delberger ſich an der Meiſterſchaft ſeiner Rede erfreuen. In einer von vaterländiſchem Geiſt durchglühten Anſprache gab er ein Bild der poli⸗ tiſchen Lage und ließ dann ſeine Worte ausklin⸗ gen in ein Hoch auf Alt⸗Heidelberg. Dem ſchei⸗ denden Kollegen widmete Geh. Hofrat Prof. Dr. Waag einen Abſchiedsgruß; ferner ſprach noch Herr Buchhändler Peters. Das reichhaltige muſikaliſche Programm des Abends beſtritt der Heidelberger Sängerverband unter der bewähr⸗ ten Leitung des Chormeiſters Hugo Lutz. OAltenbach, 22. März. Feldwebel Adam Flößer wurde mit dem Eiſernen Kreuz 1. Klaſſe, ſein Bruder, Feldwebel Valentin Flößer, mit dem Eiſernen Kreuz 2. Kl. ausgezeichnet. Pfalz, Beſſen und Amgebung. Viernheim, Au. März. Im Freis⸗ obſtbauverein hielt der Kreisobſtbauinſpektor Ohrtman n⸗Heppenheim einen zweiſtündigen Vortrag über das Thema:„Die Beſtellung der Haus⸗ und Gemüſegärten während der Kriegs⸗ zeit“. Alle einſchlägigen Fragen„die Düngung, die Bearbeitung des Bodens, die Beſchaffung des Saatguts uſw., wurden eingehend exörtert. Blumen und Zierpflanzen müſſen in dieſem Jahre verſchwinden um auch den kleinſten Raum im Garten nützlich zu verwenden. Nach leb⸗ hafter Ausſprache dankte Herr Bürgermeiſter Lamberth dem Vortragenden für ſeine vor⸗ trefflichen Ausführungen, mit der Bitte an die Zuhörer, das Gehörte in wirkſamſter Weiſe praktiſch auszunützen, da die ernſte Zeit auch gewiſſenhafte Pflichterfüllung verlange. Der Vortrag fiel ſichtlich auf guten Boden. Letzte Meldungen. Großſtaat oder Verfall! Berlin, 25. März.(Priv.⸗Tel.) Mit einem Artikel des Generals Beruhardy in der „New Nork Sun“ über Deutſchlands Kampf für die Freiheit beſchäftigt ſich die geſamte engliſche Preſſe. Die„Times“ druücken laut „Voſſiſcher Zeitung“ den Artikel wörtlich ab und widmen ihm einen Leitartikel. Bernhardy ſagt: Groußſtaat oder Verfall!, das iſt für Deutſchland die Frage. Ein Großſſtaat be⸗ deutet aber nicht Herrſchſuſcht. Bern⸗ hardy betont, daß Belgien ſeine eigene Neutra⸗ lität längſt verletzt hatte, da der Kriegsplan der Alliierten auf dem Durchmarſch durch Belgien baſierte. Er erinnert an den Buren⸗ krieg, an Irland, Aegypten und Indien, an terſchaft die Aufteilung Perſiens zwiſchen England und Rußlaud und ſagt: Nur ein Sieg Deutſchlands kann die Weltherr⸗ Englands verhin der n. Deutſchlaud kämpft für die Enut⸗ wickelung der Freiheit und für das Der Geiſt der der Eroberung Miecht anderer Nolter Selbſtverteidigung, nicht der in erfüllt Deutſchland. Der Einbruch in Memel. Die Vergeltung. Berlin, 25. März.(Von u. Berl. Büro.) Ueber die Antwort auf den Einbruch in Memel wird aus dem öſtlichen Hauptquartier dem Lokal⸗ anzeiger genzeldet: Nachdem in der gtägigen maſuriſchen Winterſchlachk das Gouvernement Suwalli zum zweiten Male von deutſchen Truppen beſetzt war, wurde dem Ktiegsgebrauch entſprechend der Stadt Suwalki eine Geldklontribution auferlegt. Gerade zu der Zeit, als dies den Notabeln der Sendt be⸗ kannt gegeben werden ſollte, erfolgte der räube⸗ riſche Ueberfall der ruſſiſchen Reichswehr in das Gebiet zwiſchen der Kuriſchen Nehrung und der ruſſiſchen Erenze. Da dieſes Gebiet mit dem Kriegsſchauplatz inkeinemorgan⸗ ſchen Zuſammenhange ſteht, liegt der Zweck des ruſſiſchen Einbruches auf der Hand. Er bezweckte lediglich die Plünderung des Landſtriches und die Verfolgung der Zivilbevölkerung. Das forderte zu ſofortigen Gegenmaßregeln von un⸗ ſerer Seite geradezu heraus. So wurde u. g. die der Stadt Suwalki auferlegte Geld⸗ kontribution auf 1000 00 Mark er⸗ höht. Zur Aufbringung wurde aber jedoch ein ſehr weiter Zeitraum gelaſſen. Da Suwalki zudem von 30 000 Menſchen bewohnt wird und die größte und reichſte Stadt des Gouver⸗ nements iſt, ſo kann dieſe Summe als ein deut⸗ liches Zeichen der deutſchen Mäßigung betrachtet werden. Zur Sicherung des pünkt⸗ lichen Einganges dieſer Summe wurden 10 angeſehene Bürger der Stadt als Gei⸗ ſeln feſtgenommen. Außerdem wurde der Stadt zugeſtanden, daß ein Teil der Kontri⸗ bution in Naturalien geliefert werden kann. Das wird der Stadt um ſo leichter fallen, als in ihr ſelber wie auch in der Umgegend große Vorräte an Getreide und Schlachtvieh vorhanden ſind. Die Ausdreſchung des Getreides wird jetzt mit Kräften der Heeresverwaltung vorgenommen werden und verſpricht erfreuliche Ergebniſſe. Eine weitere Antwort auf den räuberiſchen Ueberfall der Reichswehr war die vorgeſtern er⸗ folgte Beſchießung von Grodno durch Uftſere Flieger. Der Fall von Przemysl. Berlin, 25. März.(Von u. Berl. Bur.) Aus Mailand wird gemeldet: Einem Peters⸗ burger Bericht des„Secolo“ entnehmen wir folgendes: Die Garniſon von Przemysl war zuletzt nichts weiter als ein ſterbender Körper in einem Panzer. Mehr als die Hälfte der Mannſchaft war kampfunfähig. Alle Häuſer waren voll von Kranken und Sterbenden. Als am 5. März der Kommandant Kusmanek zunm letzten Kampf aufforderte, fehlte von den mehr als 20000 Bajoneten, welche an dem Ausfall hätten teilnehmen können, mehr als die Hälfte. Der Ausfall mißlang. Die Ruſſen rückten um weitere 2 Kilometer der Befeſtigung näher. Die Feſtungsartillerie eröffnete jetzt aus allen ihren Geſchützen ein fürchterliches Feuer, welches Tag und Nacht anhielt. Ein Flugzeug und 3 Ballons wurden mit dienſtlichen Papieren und Briefen der Soldaten an ihre Angehörigen ab⸗ geſchickt, aber das Flugzeug fiel in der Rich⸗ tung auf Krakau in die Hände der Ruſſen und die Ballons wurden vom Winde ſchließlich ebenfalls in das ruſſiſcher Lager getrieben. Der Angriff auf die Dar⸗ danellen. Konſtantinopel, 24. März.(WTB. (Nichtamtlich.) Zu der Meldung eines aus⸗ wärtigen Blattes aus Genf, wonach der eng⸗ liſche Kreuzer„Amethyſt“ bis Nagara vorgedrungen und dort ſchwer beſchädigt worden ſei, erklärt die Telegraphenagentur Milli: Der Kommandant des vorgenannten Schifſes, der zweifellos die außerordentliche Gefahr erkannte, in die er ſich begeben würde, wenn er ſich dem. erwähnten Orte näherte, will ſich mit billigem Ruhm bedecken, indem er ſich eine ſolche Kühn⸗ heit zuſchreibt. Das Ende des„Bouvet“, der in Grund gebohrt wurde, ohne daß er Nagasg auch nur von vorne geſehen hätte, bildet die beſte Widerlegung dieſer kindiſchen Erfindung. Berlin, 25. März.(Priv.⸗Tel.) Ein feindliches Torpedoboot erſchien im Schwarzen Meere auf der Höhe von Arka⸗ hava, wagte aber nicht, ſich der Küſte zu nähern. Es entfernte ſich ohne etwas unter⸗ nommen zu haben. Jeppeline über Paris. * Paris, 24. März.(WTB. Nichtamt ich.) Ein höherer Offizier des Verteidigungsweſens von Paris erklärt im„Journal“, es ſei unrich⸗ tig, daß die Flieger des berſchanzten Lagers von! Paris die Hauptſtadt nicht verteidigten. Sobald Alarm geſchlagen worden ſei, ſeien die Flieger zur Abfahrt bereit geweſen, aber der Gouver⸗ neur ordnete an, daß die erſten Aufſtiege wegen des Artilleriefeuers verſchoben würden. Der erſte Aufſtieg erfolgte um 3,20 Uhr morgens, die Rückkehr der Flieger um 5 Uhr. Flugzeuge an der holländiſchen Grenze. mu. Köln, 25. März.(Priv.⸗Tel.) Von der holländiſchen Grenze wird der„Kölniſchen Zei⸗ klung“ gemeldet: Es erſchienen zahlreiche Flug⸗ zeuge in Holland und am Rande ſeines Gebiets. Von Vliſſingen aus war in großer Höhe geſtern ein Flugzeug zu ſehen, das für eine Taube ge⸗ halten wurde; es wurde von einem Doppel⸗ decker verfolgt. Bei Hulſt wurden 3 Flugzeuge wahrgenommen, die von jenſeits der Schelde lamen und in weſtlicher Richtung verſchwanden. Endlich mußte in Kruiningen ein engliſches Flugzeug eine Notlandung vornehmen. Der Offizier, der unverſehrt darin war, wurde in Sicherheit gebracht. Der blaue Samstag der engliſchen Dockarbeiter. * London, 25. März.(WTB. Nichtamtlich Die„Times“ meldet aus Liverpool vom 25. ds. Mts.: Die Aufforderung Lord Kitche⸗ ners an die Dockarbeiter von Liverpool und Birkenhead, auch Samstags zu arbei⸗ ten, hatte bisher keinen Erfolg. Die Gewerk⸗ ſchaftsbeamten veranſtalteten Verſammlungen, in welchen ſie die Arbeiter zum Nachgeben zu überreden ſuchten. Die Gewerkſchaften ſehen die Lage als ſehr ernſt an und beabſichtigen, eine eindringliche Aufforderung an die Arbeiter zu erlaſſen. 5 * London, 25. März.(WTB. Nichtamtl) In der geſtern unter dem Vorſitz von Sir Geor⸗ ges Asgquth abgehaltenen Konferenz iſt eine Einigung zwiſchen den Arbeitern und Arbeitgebern der techniſchen und Schiffs⸗ bau-Induſtrien in den Bezirken am Kanal von Briſtol und in Südwales über verſchiedene Streitfragen erreicht worden. Liebknecht als ee 93 J Berlin, 25. März.(Von unſ. Berl. Bur: Reichstagsabgeordnete Liebkne cht, wel⸗ cher ſeinerzeit bei den Pionjeren ſeiner Militär⸗ pflicht genügt hat, iſt nunmehr nach Vertagung des Reichstages als Landſturmmann zu den Waffen einberufen worden und geſtern nach Lothringen abgereiſt, um ſich bei der Armie⸗ rungstruppe zu ſtellen. * Stuttgart, 25. März.(WTB.Nichtamtl) Geh. Hofrat von Stovr, der langjährige frühere 1. Vorſtand der Württembekgiſchen Sparkaſſe, iſt im Alter von 85 Jahren ge⸗ ſtorben. Berlin, 25. März.(Priv.⸗Tel.) Aus Erzerum wird gemeldet: Türkiſche Rekog⸗ noszierungskolonnen begegneten am 20. März feindlichen Rekognoszierungsabteilungen, die dem Feuer der Türken nicht Stand halten konnten und zu fliehen ſuchten. Ein Verſuch des Feindes, eeeee aufzuwerfen, b er Artillerie vereitelt. . März.(WTB. Nichtamtlich) Die„Zeit“ meldet: Während vorige Woche in einzelnen Wiener Bezirken frage der Bevölkerung ni werden konnte, keren Nachfrage der beginn wieder reduziert werden, bensmittelgeſchäften in den letzten liche Brotmengen übrig blieben. die Brotnach⸗ cht völlig befriedigt mußte die entſprechend der ſtär⸗ Brolp d ſeit Wochen⸗ da in den Le⸗ Tagen erheb⸗ Mit der Aus⸗ gabe von Brotkarten für Wien und Niederöſter⸗ reich ſoll am 11. April bego *Brüſſel, 24. März. unen werden. (WTB. Nichtamtl.) Im Senatsſitzungsſaale des Generalgouverne; ments hielt der Präſident des Reichsverſiche' rungsamts Berlin, Dr. Kaufmann, unter Beifall einen Vertrag über 15 Thema: Soziale Fürſorge und deutſcher Siege wille. Namur ein Waldbrand aus, der großen Umfang anzunehmen drohte. Das Feuer wurde dank dem Eingreifen deutſcher Landſturmmännen bald gelöſcht, ſodaß nur einige Hektar Wald zer⸗ ſtört wurden. * Baſel, 25. März.(WTB. Nichtamtlich) Nach einer Meldung der„Basler Nachrichten aus Mailand ſind in Sofia die Urheber des Attentats im Stadtkaſino entdeckt worden, Es ſoll ſich um mazedoniſche Anarcht⸗ ten handeln. 25 24. März!.(WTB. Nichtamtil) „Rußkoje Slowo“ erfährt aus Mukden: Nach den Berechnungen des bieſigen japaniſchen Offi⸗ civſus beſtellten die europäiſchen Staa⸗ ten ſeit Beginn des Krieges in Jaban für 460 Millionen Ven Krieg smaterial. Kapſtadt, 25. März.(WTB. Nichtamtl) Die Verluſte der Uniontruppen in dem Gefecht vom 20. März 60 Meilen öſtlich von Swakop⸗ mund betragen 13 Tote, 36 Verwundete 7 43 Vermißte.(Dieſe Verluſtangaben laſſen nach früheren Angaben tief blicken.) * üſſel, 24. März.(WTB. Nichtamtl) 1 Wie die Alitte melden, brach in Wepion beß; TV — Dunnerstag, den 25. März 1915. General⸗Auzeiger * Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) e Nerdddeutsche eredmhansfalt, Königsberg i. Pr. Das im Kriegsgebiet liegende Institut hat im abgelauſenen Geschäftsjahr einen um rund eine Mition auf M. 1 574 718(2 576 466) ermäßigten geingewrinn erzielt, aus dem eine Dividende von 4 v. H. G. V. 7 v..) verteilt werden soll. Im einzelnen zeigt die Gewinn- und Verlust- rechnung der beiden letzten Gschäftsjahre fol- gencle Vebersicht: 1914 Wechsel und Zinsen.572.656 provisionen, Devisen, Rubel..408.517 Effekten und Beteiligungen. 12.089 Rohgewinn.993.265 Handhingsunkosten.195.792 Verluste und Rückstellungen, 420.000 Abschreibungen ũlw1563.213 Reingewinn.214.260 Gewinnvortrag 360.458 324.173 Reingewinn einschl. Vortrag.574.718.576.466 Der Hauptwersammlung wird folgende Ge⸗ innverteilung vorgeschlagen: wie schon bemerket 4 v. H. C V. 7 v. H) Dividende auf das Aktien- kapital von M. 24.—Mill., was M. 960 000.— 1680 000.—) erfordert; vertrags- und saZungsge- niße Gewinnanteile M. 25 870(320 000), Zuwei⸗ dsung an die Sonderrücklage M. 150 000(xie i. ), an die Rücklage für die Lalonsteuer Mark 20000(wWie f..) und für die Wehrsteuer Mark 13876(14 000); Vortrag aut neue Rechnung Mark 404 972(360 458). Wie der Geschäftsbericht ausführt, ist der Schacden unermeßlich groß, dem die Provinz Ost- preußen durch das vorübergehend weite Vordrim- gen der zahfreichen feindlichen Truppenmassen in ire Landesteile zu Beginn des Krieges und Spater durch die Kämpie in den Grenzgebieten erlitten hat. Diese schweren Schädigungen eines großen Teiles des Geschüftsbereichs der Banfe und die allgemeine Einwirkungen des Krteges lonnten die günstige Entwickelung der Bank nucht unberührt lassen. Wällrend das erste Halbjahr 1914 ein befriedigendes Erträgnis gebracht habe, dei es umvermeidlich gewesen, daß sich das Ge- Schäftsergebnis der zweiten Hälfte weniger gün⸗ slig gestallete. Mit dem Kriegsausbruch habe der Seeverkehr eine beträchtliche Einschränkung erfahren. Zu LIande seien die Zufuhren aus Rußland ausgeblie- ben. Auch die industriellen Unternehmumgen des Ostens wurden vom Krieg beeinflußt. Im allge meinen aber vermochten sich die der Bank nahe- stebenden Werke schnell den veränderten Verhält- nissen anzupassen und Erfolge zu erzielen. Bei der Norddeutschen Zellulosefabrik.-G. btten sich Fabrikation umd Absatz in dem ersten Halbiahm ungefähr auf der gleichen Höhe des Vorjahres bewegt. Im August sei die Fabrik wegen der Einberufung fast aller ihrer Arbeiter zu den Fannen zunächst genötigt gewesen, den Betrieb stifl zu legen. Erst Ende Dezember bonnte er in beschräuktem Umfange wieder auf⸗ genommen werden. Nachfrage nach dem Prodult der Fabrik sei genügend vorhanden gewesen. Aeinlich sei die Entwickelung der Ostdeut⸗ schen Maschinenfabrik vorm. Wermke.-., Heiligenbeil gewesen. Hier sei es jedoch mög- lich gewesen, wenigstens in einzelnen Abteilun⸗ gen der Fabrik die Arbeiten fortzusetzen. Die im Februar beschlossene Kapitalserhöhung um M. 250 000.— wurde unter Mitwirkung der Bank durchgeführt. Die Ostpreußische Dampf-Wollwäscherei.- G. habe den Umbau ihrer Fabrik und die vollstän- dlige Erneuerung ihrer maschinellen Einrichtun- gen im Berichtsjahre vorgenommen. Sie dürfte aus den reichlichen Aufträgen für die Militärtuch⸗ labriken guten Nutzen ziehen. Die Liquidation der Königsberger Immobilien- und Baugesellschaft I. I. konnte keine Fort⸗ Schritte macher, da die private Bautätigleit fast völlig rubte und die Unternehmer sich wegen der Zurückhaltung der Hypothekendarlehnsgeber zu größerer Tätigkeit nicht entschließen konnten. Der Holzhandel habe sich zunächst in leidlieh guten Grenzen bewegt. Die Preise seien ſest und zuftiedenstellend gewesen. Trotzdem habe das Hokgeschäft keinen großen Verdienst erbracht, da die Bewertung der geschnittenen Ware zum Nehmaterial in keinem richtigen Verhältnis stand. Fecht lebhlaft wurde das Geschäft, als zu Beginn des Krieges größere Mengen Holz für Arnie⸗ krunszweclee angelordert wurden. Auch der am Baumarkt sonst interessierte Handel habe viel lach Gelegenheif gehabt, Militärlieſerungen 2u dohmenden Preisen zu übernehmen. 5 As günstig wWar die Lage der Laudwirtschait im Jahre 1014 zu bezeichnen. Die gute Erute ätte die Kaufkraft der ländlichen Bevölkerung Wesentlich stärken können, wenn nicht das Vor- dringen der Russen in einem großen feil der Provinz den Landwirten schwere Verluste ge⸗ bracht hätte. Abgesehen davon, daß sehr viele Ancliche Betriebe teils wegen der Furcht vor dem 1913 .826.015 .489.442 381.834 .697.291 .011.888 250.000 183.110 .252.293 ——v—— 322„„„„„„65„ 242«„4„„6„ Feind wiederholt verlassen, teils aus militärischen Gründen geräumt werdem mußten, konnte das Bergen der restlichen Ernte mit den wenigen Zu- rückgebliebenem Arbeitskräften nicht überall durchgeführt werdesi. Die Mühlenindustrie, deren Verhältuisse im ersten Halbiahr 1914 zufriedenstellend lagen, sei vom Ausbruch des Krieges an sehr nutzbringend beschäftigt gewesen. Nach der Vermögensrechnung haben sich die Rücklagen bei einem unvyeränderten Aktienkapital von M. 24 Mill. auf 3,45(3,30) Mill. erhöht. Die laufenden Verbindlichkeiten sind auf 77,33(70,78) Millionen gestiegen, darunter Einlagen auf pro- vislonsfreier Rechnung auf 53,03(50,85) utid son- stige Gläubiger auf 22,83(17,20) Mill. Die Aus- stände in laufender Rechnung betragen 51,46 (52,27) Mill., darunter gedeckte 42,37(40,68) und ungedeckcte 9,08(11,50) Mill. Eine sehr be: merkenswerte Steigerung weisen die sofort greif- baren Mittel ersten Ranges auf. Der Barbestand einschl. fremde Geldsorten und Kupons ist auf .87(.37 Mill., die Guthaben bei Noten- und Abrechnungsbanken sind auf 2,09(0,93) Mill. und die Wechsel und unwerzinslichen Schatzanweisun- gen auf 25,09(22,50) Mill. gestiegen. Geldmarkt, Bank- und Börsen- Wesen. Essener Kreditanstalt, Essen a. d. R. Essen Ruhr, 24. März.(WIB. Nichtamt- lich.) In der heute absehaltenen Haufzversanmm- lung der Essener Nrectt-Anstaft waren 121 Ak⸗ tionäre erschienen, die M. 31 153 800.— Aktien vertraten. Die Jahresrechnung, nach der 8 Pro- zent Dividende(gegen%½ Prozent i..) sofort zalllbar verteilt werden, Wurde genehmigt. Fünf regelrecht ausscheidende Aufsichtsratsmitglieder wurden wWiedergewählt. Zum Jahresbericht führte der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Kommerzien- rat Müller, aus, daß zwar gegenüber den gewalli- gen Ereignissen dieser großen Seit die heutige Rechnungslegung verschwindend tein erscheine, aber doch bei unseren Aktionärxen und bei einem weiten Kreise mit Recht Interesse gefunden habe, daß sie ja, wenn auch einen bescheidenen Tell der wirtschaftlichen Kraſt darstelle, welche mit⸗ berufen Sei zur erfolgreichen Durchführung des Riesenkanpfes, den Deutschland zu führen ge⸗ zwümgen sei. Die diesmaligen Jahresberichte der deutschen Banken bekunden die gesunde Ver- fassung von Deutschlauds allgemeiner Finanzlage, welelle neuerdings dureh den über alles Frwarten großen Neunmilliardenerfolg der zweiten Kriegs- anleihe einen 80 glänzenden Ausdruck gefunden habe. Auch der Abschluß der Essener Kredit- anstalt für 1914 dürfte als ein guter zu bezeſch- nen sein. Die Verwaltung übte bei Bemessung des Dividendensatzes die bisherige Vorsicht, ist dabei aber trotz der schweren Zeitverhältnisse in der erfreulichen Lage, fast die gleiche Divi- dende vorzuschlagen, wie in Friedensjahren, Der danach auf ca. 1½ Millionen Mark erhöhte Vor- trag soll eventuell für 1915 mit Verwendung fin⸗ den. Die offenen und stillen Kapitalreserven bleiben wie bisher unberührt, Zum Schluß wurde allen Beamten der Kreditanstalt deren Dank aus- gesprochen, den Daheimgebliebenen für ihre ver⸗ doppelte Iätigkeit und den im Felde Stehenden für Einsetzung von Blut und Leben zur Verteidi- gung des Vaterlandes, und denen ein ehrendes Gedenken gewidmet, welche den Heldentod er- litten haben. Rerliner Effektenbörse. Berlin, 24. März.(WTB.) Im Gegensat⸗ zu gestern machte sich heute an der Börse eine regere Geschältstätigkeit bemerkbar, die beson- ders in Iudustriewerten zutage trat. Recht fest waren Rlleinmetall und Deutsche Erdöl-Aktien. Die übrigen für Kriegslieferungen in Betracht Kommmenden Werte waren leblaft gefragt und über⸗ Wiegend ſest. Hleimische Auleihen konuten ihren Kursstand gut behaupten, teilweise sogar um Brlchleile gewinnen. Am Devissnmarkt war das Geschäft still, nur nordische Plätze Waren fragt. Geldverhältnisse unverändert. Ungarische Algemeine Sparkasse. Budapesß 24. März. WꝗITB. Nichtamtlich.) Die Ungarische Allgemeine Sparkasse beschloß, von dem 6 744075 Krouen betragenden Reinge⸗ winn die Auszahlung einer Dividende von 800 Kronen auf die Aktie vorzuschlagen. Unter Be- rücksichtigung des Umstandes, daß sich ein er-⸗ Laolicher Teil der Aktien der Geselischaft in Händen von öffentlichen Stiftungen für Witwen Unct Waisen belindzt, die jede Kürzung ihrer Ein- künfte empfindlich berühren Würden, saht sich die Direktion trotz der schwierigen wirtschaftlichen Verhaltnisse veranlaßt, die Dlyickende gegen das Vorjahr nicht zu kürzen. Bei Aufrechterhaltung der Dividende wurden dem Reservefonds 3 Mil⸗ lionen Kronen zugefükrt, wodurch dlieser bei dem Aktienkapital yon 8 Millionen Kronen sich auf über 10½ Millionen erhöht. 1 206 659 Kronen werden auf neue Rechnung vorgetragen. Die Prämienreserve des Lebensversicherungsbetrages Ubelauft sich auf 180.82 Millionen Kronen. 2— 8— Amsterdamer Effektenbörse. AnSTERDAM, 24. März.(Devisenmarkt.) 24. 23. Soheck auf Berlin 52.05—52.55 51.92—52 42½ Soheok auf London 12.12½—12.17¼ 12.12—12.17— Sohsok auf Parltis 47.57½—47.77½ 47.60— 47.80 Soheok auf Wien 38.80—39.80 38.30—38.80 Amsterdam, 24. Marz.(WIB.) Die Fondsbörse war ruhig. Russen und Amerikaner fest, Niederl. Staatsanleine gut behauptet. Offi⸗ ziell: Sproz. Niederl. Staatsanl. 99%¾(00%). In- offzell: 3proz. Obligationen Niederlan (6794). Royal Dutch Petroleum 492(488). Deut⸗ sche Erdölaktien(e. Atchison, Topeka u. Santa Fé 95½(94½)0. Nock Island 4(34). Southern Pacifie——(=). Southern Rail- Ways 1535(15½). United Pacific 122—(æirkka 121). Amalgamated 61%(50%%). United States Steel Corp. 47/1s(46½). Pariser Effe Ktenbörse. PAR8, 24. Härz 1915,(Kassa-Harkt.) 24. 23. 21. 23. 9% Französ. Rente 71.50 71.20 Chartered df Spanler äussere. 86.70 87.30 de Beers 271 275— 5% Bussen v. 1906 91 70 91 75 goldflelds 5—— Orédft Mobiller.——.— Handmines. 1721 Nord-Süd-Paris.—. redit Lyonnals..—. 10880 Suez-Kanal. 43.50 43.82 Banque de Parls. 397 884 Panams-Kanl. Utha Copper. 292 25255 wagne——[Baku Naphtaa.——5 Saragossaa—— fHartmann Nasohln.— 135 40 15 42 Platine— 109 ——[China Coper 186—. Haphw,a——[Wechsel auf London—— 25. Malaſaea— Londoner Effektenbörse. Lonbon, 23. März. 2ʃ½ Engl. Konsols. 68%/ 685%[Missouri Kansas.——— 4½% Japan. v. 1905 85% 35¾ Unjon Paolſo 125% 124¼ peruvlan oom.—— Unit Stat.Steelloom. 47¼ 47.½ do, pref.—— FPrlvVatdiskont. 2716 2˙½¼16 Atohlsen 99/ 991½% Silber 23ö 238/16 Erle oO0m. 23½ 233%/ Nande und industrie. AMelsemkirchener BergwerkssA, a. Berlin, 24. März.(WITB. Nichtamtlich.) In der Aufsichtsratssitzung der Gelsenkirchener Berg⸗ Werks-.-G. legte der Vorstand die Bilanz des Ge- schäftsjahres 1014 vor, die mit einem Reingewinn von M. 48 245 664(gegen M. 66 605 946 i..) abschliegt. An Zinsen, Provisionen, allgemeinen Unkosten, Bergschäden, Wohlfahrtsausgaben u. dgl. kommen davon M. 7941 818(i. V. M. 8 423 006), an öffentlichen Lasten einschließlich 150 000 M. Rlickstellung zur Talonsteuer 9 340 238 M.(i. V. M. 1072 357) in Abzug. Der auf den 17. April einzuberufenden Generalversammlung soll vorge- schlagen werden, 15 901481 M.(i. V. 23 308 527) zu Abschreibungen und vriederum 600 000 M. für besondere Rücklage zu verwenden und eine Divi- dende von 6 Prozent(i. V. 11) auf das Aktienkapi- tal von 180 000 000 M. zu verteilen. Für den Be- amten- und Arbeiterunterstützungsfonds wurden M. 500 000(i. V. 450 000) bestimmt, als Vortrag. auf neue Rechnung 2 972 852 M.(i. V. 2 627 680). Zusammenschluss in der deutschen Holz- imdustrie. Die Schwierigkeiten des Hlolzeinkaufes und der Ausfuhr des Holzes aus den Waldungen haben in der deutschen Holzstoffindustrie den Gedanken eines Zusammenschlusses von Fabriken in ört⸗ lieh begrenzten Bezirken wach werden lassen. In der Hokzstoffindustrie des Harzes haben bereits Verhandlungen stattgefunden und zu einem greif- baren Ergebnis geführt, indem die Unternehmun⸗ gem im der Gegend zwischen Goslar und Harz burg im Okertal einen Zusammenschluß vorbe-⸗ reiteten, der demnächst in Kraft treten wird. Es sind nicht nur Verständigungen wegen gemein⸗ samer Holzeinkäufe, sondern auch eine kestsetz- und von Mindestpreisen für du Verkauf, sowie eine Vereinbarung wegen gleichmäßiger Zah⸗ lungs- und Abnahmebedingungen geplant. Die Lage der Zellstoffindustrie ist nicht sonderlich günstig, da der Krieg einen Minderverbrauch an Papier hervorgerufen hat, gleichzeitig aber die Preise für Celluloseholz umd die Fuhrlöhne ge⸗ stiegen sind. HDber Aussenhandel Desterreich-Ungarns iunm Jahre 1914. Wien, 24. März.(WITB. Nichtamtlich.) Nach dem statistischen Ausweis des Handelsministeriums im österreichisch-ungarischen Zollgebiete betrug im Dezember 1914 die Einfuhr 136 Millionen, die Ausfuhr 124,6 Millionen Kronen, gegen 328,6 bzww. 253,3 im entsprechenden Monat des Vorjahres. In der Handelsbilanz ergab sich mithin ein Passivum von 11,4 gegen ein solches von 75,3 im Vorjahre. Die Gesamteinfuhr im jahre 1914 belief sich auf 2753,2, die Ausfuhr auf 2015,0 gegen 3406, bew, 2700,7 im Vorjahre. Das Passivum der Handelsbilanz hat sich also von 636,0 in 1913 auf 737,3 in 1914 erhöht. Im Jahre 1914 sank die Ein- fuhr im Veredelungsverkehr von 100,6 auf 75,6, die Ausfullr von 217 auf 149,4. Das Alctivum im Ver- edelungsverkehr betrug also im Jahre 1914 13,8 gegen 116,4 im Vorjahre. Im Gesamtverkehr(Spe⸗ zialhandel und Veredelungsverkehr) im Jahre 1914 etrug die Einfuhr 2828,8, gegen das Vorjahir wWeni⸗ ger 678,4, die Ausfuhr 2105,3, gegen das Vorjahr weniger 821,4. Die provisorische Handelsbilanz für 1914 ergibt somit ein Passivum von 663,5 gegen ein solches von 520,5 im Voxjahre. Amerikanische Kriegslieferungen an die Armeen des Dreiverbandes. Washington, 24. März.(WIB. Nichtamtl.) Das Handelsdepartement teilt mit, daß in den ersten sieben Kriegsmonaten Kriegsmaterial und proviant an die Armeen der Alliierten im Werte von 206 631 400 Doll. ausgeführt worden sind. Die jetreideausfuhr betrug 301 355 000 geg. 111 583 000 Dollar im Vorjahr. Die Ausfuhr an Explosiv- stoffen betrug 9 258 000 Dollar, an Feuerwaffen 5 803 000 Doll., an Sätteln und Pferdezeug 6 126 000 an Fleisch 11 100 000, an Zucker 18 333 000, an Wollstoffen 13 000 000 Dollar, an Baumwollstoffen 6 997 000, an Automobilen und Motorwagen 11 000 000 Dollar. Wieder ein Plan zur Schaffung einer eng- lischen Farbindisstrie gescheitert. Manchester, 24. März. WITB. Nichtamtl.) Der„Manchester Guardian“ schreibt: Die Ankün⸗ digung der Direktoren der britischen Farbwerke (British dyes limitec)h, daß die Aufnahme ihres Prospektes enttäusche und zur Aufgabe des Planes führen könne, wärd mehr Bedauern, als Veber- raschung hervorrufen, Von dem Gesamteindruck der Emission einer Million sind tatsächlich nur 5 448 000 Pfd. gezeichnet worden. Die Barzahlungen betragen nur 122 000 Pfund, da die Zahlungen ratenweise gemacht wurden und genügten sicher, den von der Regierung bereits bewilligten Vor- schuß zurückzuzahlen. Ein Teil der Zeichnungen ist nur bedingungsweise. Da offiziell erklärt wird, daß der Plan in Gefahr ist zu scheitern, erscheint es, daß die Regierung zurücktreten Wird, wenn die Interessenten nicht das ganze Kapital auf⸗ bringen. Warenmörkte. Londoner Metallmarkt. London. 23. März. Kupfer: Kassa 69., 3 Monate 69,% Elektro per Kʒasse 74¾, 3 Honate—. Best-Selekted p. Kasse —.—, 3 Monate—-—. inn: per Kassa 173,.—, 3 Ronate 1672.— Blel per Kassa 23.3¼,, per lan. Zink: per Kassa 43.% Antimon—„, dueckslüber—— Glasgower Roheisenmarkt. Glas go w, 23. März, gohelsen, per Cassa 63/0, per 1 Nonat 63/5. Letzte Handelsnachrichten. Essen, 24. März.(WITB. Nichtamtlich.) Der Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft F. Küp⸗ persbusch u. Söhne beschloß die Verteilung einer Dividende vo- 13 Prozent(wie im Vorfahre) vor- zuschlagen. JBerlin, B5. März. Von uns. Berl. Büro,) Aus Genf wird gemeldet: Die in Frankreich ge⸗ pildete Kommission, welche die Mittel prüfen Soll, um die Handelsbeziehungen zwischen Ruß-⸗ land und Frankreich zu erweitern, und ein der Kommission beigegebener beratender Ausschuß, traten gestern in Paris im Ministerium zusam: men. Delcassé begrüßte die Erschienenen. Der Präsident der Kammer, Meling, hob hervor, daß die französische Einfuhr nach Rußland nur 50 bis 60 Millionen Rubel betrage, während die deutsche Ausfuhr nach Rußlaud bereits den Re- trag von 650 Millionen Rubel überschreite. Es müsse sofort eine Uutersuchung angestellt wer⸗ den, um die Mittel kennen zu lernen, durch welche es den Deutschen gelungen sei, den französischen vom russischen Markte auszuschalten, damit an dem Tage, an welchem die Feindseligkeiten auf-⸗ hören, alle bereit seien, um mit den Deutschen die Konkurrenz aufzunehmen. Wasserstandsbeobachtungen im Monat März Pegelstation vom Datum Rhein 20,J 21. 22.J 28.J 24. 25. Semerkungen Hüningen).1 172.58.55.62.81 Abends 6 Unr Kel! 28.88.68.60.56.72 Nachm. 2 Uhr Maxau..57.55.45.27.22.25 Nachm. 2 Uhr Mannhelm.90.98.94.74.60.54 Morgens 7 Uhr Raſnz.77177.78 169.-B. 12 Uhr Caub.02.00.99 2,89 Vorm. 2 Uhr nr 344.33 3,30 Machm. 2 Uhr vom Neckar: 1 Mannbeim.02.10.03.84.68.80 Vorm. 7 Uhr Heilbronn.72.50.35.38 1,35[Vorm. 7 Uhr JWdstill bedeokt, +. 59. ——— WItterungsbeobachtungen d. mefegrol, Skatlon Manngelm — S 35&e Datum Zeit 8 8 2 — 8 SS 25S28 08 2 mm— 2 8 24. März Morgens 7⸗ꝰ 757.3.4 Stil 94 Mittags 2˙ 755.2 180[„/ 2 2 Abends 8% 758.4 124ll 25 März Morgens 750 75³.8.2 82 0,2 Höohste Temperatur den 2J. März 18,5d. Tiefste remperatur vom 21—25., März 8,6 b. ieeeeeeeeeeeeeeee Zur Nachahmung empfohlen! Wir machen darguf aufmerkſam, daß die Geſchäfts⸗ empfehlung der Firma H. Urbach's Nachf., Inh.;: Betty Hofmann, B 3, 8, 1 Tr., durchaus in deutſchen Worten gehalten iſt. 5 40720 m Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Erust Müller; für den Handelsteil: Er. Adolf Agthe; tür den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos Druck und Verlag der 35 Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. * n 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger Badiſche —— πτ Neueſte Nachrichten. (i tta 2 b latt) Donnerstag, den 25. März 1915. N ee Kernsefe Waschpulver Ofenschwärzee Amor-Metallputz Solarine, Sidol, Geolin flüssiger Metallputz Schmirgelpulver —— 6 Stück 95 Pf. Sehneemann-Seife Doppelstück 28 Pl. bakst „.Dose 23, 9 Pf. Dose 14, 8 Pf. 80, 20, 10 pf „„ Paket 25 Pi. 5 Pf. EMmaille Waschschüsseln, oval..10, 95, 78 Pf. für Steingut Warenhaus Kochtöpfe 98, 88, 68 Pf. Weschgernitur, dek, 4teilig...98,.48. Ringtspfe.45,.28 M. Waschgarnitur, dek, Sleilig..48,.95 M.(Obertassen, Wasserkessel...98,.48, 08 Pf.( Küchengarnitur, deß, I4teilig..98 N Kaffeekannen 8, 78, 68 Pl. 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Mits. im ganzen Deutſchen Reiche eine Aufnahme der Vorräte von Malz und Malzkeimen zu erfolgen. Aumeldepflichtig ſind alle Vorräte von Malz und Malzkeimen von insgeſamt mehr als einem Doppel⸗ zeutner. Vorräte, die ſich am Erhebungstage (27. März) auf dem Transport befinden, ſind unver⸗ züglich nach dem Empfang von dem Empfänger an⸗ zuzeigen. Mit der Durchführung der Erhebung iſt durch Erlaß Großh. Miniſteriums des Innern vom 10. ds. Mts. Nr. 12525 das Großh. Statiſtiſche Landesamt in Karlsruhe beauftragt. Die Aufnahme der Vorräte erfolgt durch beſondere Fragebogen, welche den Geſchäftsbetrieben, bei welchen das Vorhandenſein ſolcher Vorräte zu vermuten iſt (Mälzereien, Brauereien, mit Darrmalz arbeitende Brennereien, Preßhefefabriken aller Art, Malextrakt⸗ fabriken, Malzkaffeefabriken, Getreide⸗ und Futter⸗ mittelhandlungen einſchl. der in Betracht kommenden Genoſſenſchaften uſw.) vom Statiſtiſchen Landesamt zur Beantwortung überſendet werden und nach ihrer Ausflillung bis läugſtens am 30. ds. Mis. wieder unmittelbar an dieſe Behörde einzuſenden ſind. Geſchäftsbetriebe und einzelne Perſonen, die im Beſitz aumeldepflichtiger Vorratsmeugen von Malz⸗ und Malskeimen ſind, und denen bis zum Erhebungs⸗ tage ein Fragebogen nicht zugegangen iſt. haben ſich utaufgefordert beim zuſtändigen Bezirksamt, bei welchem zu dieſem Zweck ein Vorrat von Erhebungs⸗ muſtern bereitgehalten wird, in den Beſitz des er⸗ forderlichen Fragebogens zu ſetzen. Wir machen darauf aufmerkſam, daß nach 84 der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 2. Februar 1915(Reichsgeſetzblatt Nr. 12 S. 54/55) das Statiſtiſche Landesamt befugt iſt, zur Ermittelung richtiger Angaben Vorratsräume, in denen Gegenſtände zu vermuten ſind, über welche die Auskuuft verlangt wird, unterſuchen und die Bücher der zur Auskunft Verpflichteten prüfen zu laſſen. Nach s 5 der gleichen Bekanntmachung wird der⸗ jenige, der vorſätzlich die Auskunft, zu der er auf Grund dieſer Verordnung verpflichtet iſt, nicht in der geſetzlichen Friſt erteilt oder wiſſentlich oder unvolſtändige Angaben macht, mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geloſtrafe bis zu Zehn⸗ tauſend Mart beſtraft; a können Vorxräte, die verſchwiegen ſind, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Wer fahrläſſig die Aus kunft, zu der er auf Grund dieſer Verordnung verpllichtet iſt, nicht in der geſetzten Friſt erteilt oder unrichtige oder unvollſtändige An⸗ gaben macht, wird mit Geldſtrafe bis zu dreitauſend Mark oder im unvermögensfalle mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten beſtraft. Maunheim, den 24. März 1915. Gr. Bezirksamt Abt. I. Freitag, den 26. März 1915 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 6, 2 dahier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich beſtimmt verſteigern: 99923 2 Spiegelſchränke, 2 Nähmaſchinen, 2 Waſchkommode, 4 Nachttiſche, 4 vett⸗ ſtellen, ſämtliche Sachen ſind vollſtändig nen, 1 Regal, 1 Schreibmaſchine m. Ciſch und Stuhl, 1 doppelter Stehpult, 1 Aopierpreſſe, 1 Standuhr n. a. m. Mannheim, den 25. März 1915. Weber, Gerichtsvollzieher. Kirchen⸗Anſage. Kriegsandacht. Donnerstag, den 25. März 1915. Konkordienkirche. Abends 8 Uhr, Stadtpfarrer Maler. Friedenskirche. Abends 8 Uhr, Stadtpfr. Gebhard. Johanniskirche—Lindenhof. Abends 8 Uhr, Stadt⸗ vikar Faller. Stadtteil Neckarau. ½8 Uhr Abendgottesdienſt, Stadtpfarrer Lamb. Den Heldentod fürs Vaterland ſtarb am 20. März unſer hoffnungs⸗ voller Sohn, Bruder, e 72 5 nket 5 Franz Gehrig Reſerviſt im Badiſchen Grenad.⸗Reg. Nr. 110 im Alter von 24½ Jahren. 5 Mannheim, Hafenſtr. 52, den 24. März 1915. Die trauernd Hinterbliebenen: Familie Ant. Gehrig, Glaſermſtr. Familie Joſeph Gehrig. Epangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Zwangs⸗Verſteigerung Bekauntmachung. Nachdem von Gr.Bezirks⸗ amt die Enteignung der Haferbeſtände ausgeſpro⸗ chen iſt, erſuchen wir die Beſitzer v. Hafervorräten, die Anfuhr derſelben (geſackt) an das Lager des Kommunalverbandes im Viehhof erſt dann auszu⸗ führen, wenn von uns eine ſchriftliche Aufforderung hierzu ergeht. Ohne unſere Genehmi⸗ gung darf an dem Hafer⸗ beſtand nichts verändert werden. Die Abgabe des Hafers an Pferdebeſitzer erfolgt von uns aus Dienstags nachmittags für die Buch⸗ ſtaben-K, Donnerstags nachmittags für die Buch⸗ ſtaben I— jeweils zwi⸗ ſchen—5 Uhr. Mannheim, 23.März 1915 Im Auftrage des Kommunalverbandes: Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhofes: Krebs. 4421 Aufforderung den Nachlaß des Franz Taugermann hier, Hohenwieſenſtraße 9ga betr. Alle Diejenigen. welche an den oben bezeichneten Nachlaß etwas ſchulden oder zu fordern haben, wollen dies binnen acht Tagen anher anzeigen. 99865 Der Nachlaßpfleger: Georg Landſittel, Ortsrichter Roſengartenſtr. 17, Telephon 7309. Schreihmaſchine, gebr. 18 geg. ſof. Kaſſe.kauf. geſucht. Weiß, Bismarckpl.10 1L.1 Schtebergarten am Rennplatz zu kaufen geſucht. F 2, 12, 2. St. 2288 Nachlaß⸗Verſteigerung Steinle und Andere ver⸗ ſteigere ich am Freitag, 26. März 1915 nachmittags 2 Uhr in meinem Lokal K 3, 17 öffentlich gegen bar: Küchengeſchirr, Porzellan, Gläſer, Beſtecke, Tiſch⸗ Bett⸗ u. Leibweißzeug beff. 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