terten Nachtangriffe der Ruſſen im wirtſaumſten Feuer unſerer Stellungen. ſtießſen, wurden nach heftigem Kampfe über Nachtangriff an der Losczinn in Puſen bedeuten. Wökle der eigenen Totea Abennement: 70 Pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkel. Poſtaufſchlag Nik..42 pro Guartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Inſerate: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Mk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 59 Uhr, Beilagen: 8 Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; port; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗Adreſfe: „General⸗Anzeiger Maunherm“ Telephon⸗RNummern: Direktion und Buchhaltung 144 Buchdruck⸗KAbteilung. Redaktion. Expedition und Verlags⸗ büchhhandlung.. 218 u. 769 len Eigenes Redaktionsbureau in Berün 341 8* Nr. 162 Maunheim, Dienstag, 30. März 1915. (Mittagsblatt.) Die große Karpathenſchlacht. Die Karpathenfront hält. Schwere Derluſte der Kuſſen. Wien, 29. März.(WT7B. Nichtamtlich). Amtlich wir verlautbart: 29. März mittags. Die Kämpfe in den Knarpathen dauern fort. Ein geſtern durchgeführter ruſſiſcher An⸗ griff auf die Höhen weſtlich Bauyavölgy wurde nach mehrſtündigem Kampfe unter großen Verluſten für den Feind zu⸗ rückgeſchlagen. Die Regimenter der vier⸗ ten Kapallerietruppendiviſion haben ſich, wie in den vergangenen Gefechten die Truppen der erſten Landſturm⸗Infanterie⸗Brigade, be i⸗ ſpielgebend geſchlagen. Wiederholte überlegene feindliche Vorſtöße wurden von ihnen blutigabgewieſen. Nördlich des Kzſoker Paſſes ſchei⸗ An der Front in Südoſtgaliszien Ge⸗ ſchützkümpfe. Ruſſiſche Kräfte, die öſtlich Zaleszeyki über den Dujeſter vor⸗ den Fluß zurückgeworfen. In Ruſſiſch Polen und Weſtgali⸗ zien ſtellenweiſe Geſchützkampf Ein ruſſiſcher ſcheiterte vollkommen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs v. Höfer Feldmarſchalleutnant. Der Stand der Schlacht. JBerlin, 30. März.(B. unſ. Berl. Büro.) Aus dem bſteirreichiſchen Kriegspreſſequartier meldet Major Morath dem Berliner Tageblatt: Seit vielen Tagen brennt die Karpathen⸗ ſchlacht. Der Sieg in dieſem Ringen wird zweifellos die Geſamtlage ſt ark be⸗ einfluſſen. Man kann auch die Möglich⸗ keit nicht völlig von der Hand weiſen, daß die politiſche Lage nach dieſer oder jener Richtung ſich anders geſtalten könnte. Jedenfalls ſprechen für Rußland wohl politiſ che Gründe mit bei der Wahl gerade dieſes Kampfraumes für eine Entſcheidung. Die Gedanken eines T der ungariſchen Intelligenz bewegen ſich in der gleichen Richtung und die gleiche Meinung äußert die Wiener Preſſe. Es liegen Gründe genug für die Oberſte Heeresleitung vor, den Durchbruch der Ruſſen in die Ebene Ungarns mit allen verfüg⸗ baren Kräften abzuwehren. Oeſtes⸗ reich⸗Ungarn hat immer in der klaren Erkenntnis gelebt, daß Rußland gegen Galizien märſchierte. Hier lag das Kriegsobjekt ſür die ruſſiſche Politik. Augenblicks die höhere Bedeutung. kunft müſſen wir die andele Möglichs laſſen. Deshalb iſt es wichtig für unſere Ber⸗ bündeten, daß ſich ein Nach kaſſen der ruſſiſchen Wucht zeigt. Je breiter det ruſſiſche Druck iſt, deſto bedeutungsvoller ſind ſeine Ausſichten; je ſchmaler er wird, deſto mehr nimmt ſeine Gefahr ab. Der nur einzelne Sieg kann ſogar für den Sieger eine kritiſche Lage Am heftigſten ſcheint der Feind ſich zwiſchen Lupkow und U3zyck durchſetzen zu wollen, Die Fortſchritte im öſtlichen Raume des 70 Km. langen Kampffeldes ſind vecht erfreulich. Sie gefährden die rufſiſche Zufuhr nach Mittel⸗ galizien und zwingen dieſe zu Umwegen. Sie verbieten die Verſchiebung der Kräfte zu Gunſten des Durch⸗ bruchs und beleben die Angriffs⸗ kraft der verbündeten Armee. Wien, 29. März.(WTB. Nichtamtlich). Die Kriegsberichterſtatter der Montagsblätter melden: Die Kämpfe in den Karpathen weſtlich Uzſok dauern mit unverminderter Heftigkeit an. In der Duklaſenkeüberwand die Standhaftigkeit unſerer Truppen die kritiſche Phaſederletzten Tage. Die Kämpfe im Ondawa⸗ und Laborcza⸗ tale ſind zu einem gewiſſen Stillſtand gekommen, weil die Ruſſen in ihren mehr⸗ fachen Angriffen ungeheure Verluſte erlitten haben. Die relative Ruhe dehnt ſich auch auf die Höhen zwiſchen den genannten Tälern aus, oh ne, daß dies ſchon ein Ende der Schlacht oder eine Entſcheidung bedeutet. In der Bukowina errangen unſere Truppen in kleineren Kämpfen neuerdings Erfolge. * Wir fügen hier einige Telegramme der 7 9 9 „Frankf. Ztg.“ an: „CEzernowitz, 29. März. Sowohl bei Nowoſielitza als auch in der Umgevung von Zaleſzezyki längs des Dnjeſtrufers dauert der Kampf an. In der Umgebung von Zaleſzezyki haben die Ruſſen feſtungsartige Stützpunkte geſchaffen, die von unſeren Trup⸗ pen ſyſtematiſch unter großem Elan abgerungen werden. An einigen Stellen weſtlich von Zaleſzezyki wurde der Dujeſer von den Unſrigen überſchritten. Bei Nozwoſielitza iſt größtenteils Artilleriegefecht längs des Pruth⸗ Ufers. * Budapeſt, 29. März. In den letzten Kämmpfen in den Karpathen ſind, wie„Az Eſt“ meldet, zahlreiche ruſſiſche Soldaten gefangen genommen worden, die in Przemyſil Kriegsgefangene waren. Nach Uebergabe der Feſtung waren ſie ſofort aus⸗ gexüſtet und an die Uzſoker Front gebracht wor⸗ den. Dort ſind ſie nun neuerlich gefangen ge⸗ nommten worden. Nach dem Fall Przemysls. . Wien, 28. März. (Von einem Wiener Mitarbeiter.) Der Fall von Przemysl beherrſchte die Kriegslage der letzten Woche. Alles andere trat ſcheinbar vollſtändig zurück, nur von Prze⸗ mysl wurde goſprochen. Solch ein Ereignis prägt ſich eben tiefer ein, es bewegt das Gemüt weit mehr als große blutige Schlachten, von deren Ausdehnung man ſich daheim gar keinen Begriff zu machen imſtande iſt, deren Wich⸗ ligkeit für die ganze Kriegslage von Laien nie richtig eingeſchätzt werden kann, über die Einzelheiten gar nichts bekannt gegeben wer⸗ den, weil dies die Sorge des Feldherrn ver⸗ hietet. So ſtellt ſich denn auch der Fall von Pyzeuſyskals ein überaus ſchmerzlicher Verluſt der aber ſicher daheim im Kreiſe der Zu⸗ bliebenen weik höher eingeſchätzt wird i den Kreiſen der zur Führung des Krieges berufenen leitenden Männer. Hier iſt kühle Zurückhaltung geboten und die Er⸗ eigniſſe der nächſten Tage bereits haben be⸗ wieſen, daß der Fall von Przeniysl, ſo ſchwer er empfunden werden mußte, nicht jene Bedeu⸗ tung haben kann, die im Verhältnis ſtünde zu Su, rückge aber noch überſtieg er nicht die den Gefühlen, zu den Aeußerungen, die der Ueberaurs erfreulich iſt es, zu beobachten, daß man in den Kveiſen des verbündeten Deutſchen; Reiches den ſchmerzlichen Verluſt der großen öſter reichiſchen Feſtung keineswegs ſo tragiſch eingeſchätzt hat, wie es vielſach bei uns der Fall geweſen iſt. Mit einer überaus erfreulichen und geradezu erhebenden Anerkennung wird der heldenmütigen Verteidiger der Feſtihbiig Przemysl gedacht, vor der Größe der Helden und aller Opfer, die ſie auf ſich genommen haben, tritt alles andere zurück, man fejert die Verteidiger von Przemysl als wahre Sieger und gerade dieſe Anerkennung ſeitens der Ver⸗ bündeten und das hohe Lob, das der Vertei⸗ digung von Przemysl durch öſterreichiſch⸗unga⸗ riſche Truppen auch im geſamten übrigen neu⸗ tralen Ausland, ja ſelbſt in den Kreiſen der Feinde gezollt wird, leitet uns zu kühlerer Be⸗ obachtung des ganzen Falles an. Die letzten Anordnungen des Feſtungskom⸗ mandanten haben ja auch den Fall pon Prze⸗ mysk in ſeinem militäriſchen Werte beträcht⸗ beeinträchtigt. Die Ruſſen, finden bei ihrem Einzug wohl eine unverſehrte Stadt an mit einer Bevölkerung, die die großen Ent⸗ behrungen der langen Belagerung erduldet lich mehr. Was an großen wichtigen Feſtungs⸗ werken, die beharrlich den großen Anſtürmen der ruſſiſchen Heeresmaſſen ſtandgehalten hatten, vorhanden war, iſt in die Luft geflogen. Ein militäriſcher Stützpunkt, wie die Feſtung für die öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen in⸗ nlitten des von den Ruſſen beſetzten galiziſchen Gebietes war, kann der Trümmerhaufen, den die öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen zurück⸗ gelaſſen haben, für die Ruſſen nicht mehr ſein. Sie finden aber auch nicht das, was ſonſt Kriegsbeute bei der Einnahme einer Feſtung zu ſein pflegt und womit man den Wert der Eroberung einer Feſtung erhöht. Die ruſſi⸗ ſchen Truppen werden keine brauchbaren Ge⸗ ſchütze finden und keine Munition, ſie werden von Kriegsgeräten, die in der Feſtung natur⸗ gemäß in großer Zahl aufgehäuft ſein nrußten, nichts vorfinden, das ſie als Kriegstrophäen mit nach Hauſe bringen könnten. Ja nicht einmal die Gewehre der Fußſoldaten können als Kriegsbeute gezählt werden, denn die Braven haben, bevor ſie zur Uebergabe ſchrit⸗ ten, ihre letzte Waffe mit eigenen Händen unbrauchbar gentacht. Der Fall der Feſtung Przeinysl konnte aber auch diemilitäriſchen Aktionen auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatze nichteine Stundelang aufhalten. Die Feſtung fiel und gleichzeitig entbraunten die erbittertſten und blutigſten Kämpfe in der Karpathenſchlacht im weſtlichen Teile dieſes Kampfgebietes, das durch die Art des Gelän⸗ des und durch die notwendige Führung des Kanipfes, wie durch die Maſſen, die da aufge⸗ boten werden, einzig in der Geſchichte aller Kriege daſteht. Przemysl fiel und etwa 60 Kilometer ſüdlich davon ſetzte die gewaltige Schlacht von neuem an. Przeutysl fiel und gleichzeitig wurden die ruſſiſchen Truppen ge⸗ ingen, den Reſt des Bukowinger Gebietes nördlich von Czernowitz, das ſie noch beſetzt hatten, zu räumen; Przemysl ſiel und gleich⸗ zertig wurden die Ruſſen, die einen Raubzug in das Gebiet von Memel im äußerſten nörd⸗ lichen Teile der öſtlichen Front unternommen hatten, unter ſchweren Verluſten über die Grenze gejagt; Przemysl fiel und die öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Truppen rückten in Süd⸗ yſten an die Grenze hexan, den rückgehenden Feind vor ſich her: Przemysl fiel und preu⸗ biſche Landſturmleute rückten auf der Straße, die von Memel gegen Libau führt, in neues ruffiſches Gebiet ein. Sa bat der Fall von bakte, aber ſie finden eigentlich keine Feſtung Przeniysl die allgem eine Kriesslage nicht im geringſten zu beeinträch⸗ tigen vermocht, der Kampf geht weiter und die Zähigkeit, mit der den gewaltigen, ja ge⸗ radezu verzweifelten Angrifſen der Ruſſen im Karpathengebiet entgegengearbeitet wird, gibt uns die Hoffnung, daß es zu einem ſiegreichen Ende für unſere Truppen und die der Verbün⸗ deten führen muß. Die Einheit der Völkter Oeſterreichs. Paris, 29. März.(WTB. Nichtamtlich). Bei der erſten Zuſammenkunft der tſchechiſchen Advokatenkammer während der Kriegszeit hielt deren Präſident, der jungtſchechiſche Reichsratsabgeordnete Dr. Körner, eine An⸗ ſprache, in der er der Armee, die durch den Krieg eine wahre Volksarmee geworden ſei, ſeinen dankbarſten Gruß entbot. Er erklärte: Wir ſind uns unſerer Pflicht gegen das Reich, in dem wir eine Schutzwehr unſerer geſellſchaft⸗ lichen und Bildungsgüter erblicken, voll be⸗ wußt. Unſer Reich trotzt acht Monate ſchon mit ſeiner gewaltigen Wehrmacht und ſeiner zwirtſchaftlichen Kraft ſiegreich dem mächtigen Druck ſeiner gewaltigen Gegner. Wir ſind auchweltterhin zuallen Opfernbe⸗ reit. Der Redner ſchloß mit einer begeiſter⸗ ten Kundgebung für den Kaiſer, dieſes leben⸗ dige Sinnbild der Einheit der Völker Oeſter⸗ reichs, Der Kampf um die Dardanellen. Ciman von Sanders. Konſtantinopel, 29. März.(WTB. Nichtamtlich.) Durch ein kaiferliches Jrade wurde angtordnet, daß die in den Dardanellen und in deren Umgebung zuſammenge⸗ zogenen ottomaniſchen Streit⸗ kräfte fortan eine Armee, und zwar die fünfte, zu bilden haben, deren Oberbefehl Marſchall Liman von Sanders, dem früheren Oberbefehlshaber der erſten Armee, auvertraut wurde. Des Erfolges ſicher. Berlin, 30. März.(Von u. Berl. Bur.) Aus Mailand wird gemeldet: Der Kriegs⸗ korreſpondent von„Corxiere della Sera“ wurde von dem nach Berlin durchreiſenden Generalfeldmarſchall Freiheren herr von der Goltz ſagte: Wir waren ſtets unſeres Erfokges gegen die Flotte der Verbündeten ſicher. In Konſtantinopel waren nur die wie gewöhnlich nicht ſehr muti gen Levantiner beunruhigt und flüchteten. Der Sultan war vor dem 18. von mir perfön⸗ lich vollſtändig beruhigt worden und ich befand mich am 18. auf einer Inſpektionsreiſe in Thrazien. Was wir aber nicht erwarteten, waren die großen Schiffsverluſte der An⸗ greifer. Wir hatten nichts weiter als die Ab weiſung dos Angreifers erwartet. ſind unſere Anſichten geändert worden über die Wirkung der Artillerie mittleren Kalibers au! Panzerſchiffe, insbeſondere der 15 Ztm.⸗G ſchütze, von denen wir in de nDardanellen ein⸗ große Menge haben und man muß wiſſen, daß die Geſchütze mittleren Kalibers beweglich ſind. Selbſt alſo, wenn die ver⸗ bündete Flotte am 18, die Skelung unſerdr Geſchütze feſtgeſtellt hätte, ſo haben ſie ſeither längſt ihre Stellungen geändert. Die Verluſte der Türken ſind geringfügig geweſen und nur eine große Kanone iſt getroffen, aber lännt 25 von der Goltz in Sofia empfangen. Frei Radikal eeeeee — (Mittagblatt) Dienstag, den 30. März 1915. Freiherr „Boupvet“ auf eine Mine und daß auch anderen Schiffen efahren ſei, aber viele ſeien von tillerie ſchwer getroffen worden. Zahl⸗ en von den Ruſſeit ten ſie nämlich in ſenkt, Türken ſie aber eleſen und für ſich verwendet. Das bſſche Heer in Thrazien ſei ſehr „Guch für alle Fälle bereit. Usber die Abſichten Türken gegen Aegypften ſagte Freiherr von der Goltz, das Erxpeditionskorps ſtehe noch da, wo es ſich erſuchen gegen den Suezkanal 1 De 1 der Ar reiche Minen ſ geliefert Joſfporus o 72 Der gela Berlin, 30. März.(Priv.⸗Telegr.) Der Berliner Lykalanzeiger meldet: Generalfeld⸗ karſchall von der Goltz iſt geſtern abend in Berlin eingetroffen und wird heute Mittgg ſeine Reiſe in das Große Haupßtquartier fort ſetzen. Der„Gauleis“ geſunken. Vor⸗ Konſtantinopel, 29. März.(WTB. Nichtamtlich.. Aus durchaus zuverläſſiger Quelle erfährt der hieſige Korreſpondent der daß das franzöſiſche Linien⸗ lois“, das ani 18. März bei der Beſchießung der Dardanellen ſchwere Beſchädi⸗ gungen eflitt, trotz aller Verſuche, es flott zu erhalten, am Freitag Morgen vor Lemnos grreſunken iſt. Abfahrt der engliſch⸗franzsſ. Tandungstruppen v. Cemnos. Athen, 29. März.(WTB. Nichtamtlich). Aus Tenedos wird telegraphiert, daß die eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Truppen Lemnos ge⸗ zäumt und ſich auf der Transportflotte einge⸗ ſchifft hätten. Sie wären, begleitet von eng⸗ liſchen Kreuzorn, nach einemunbekannten Zielabgefahren. Es wird beſtätigt, daß die Engländer Tenedos beſetzt und eine Zenſur für alle Telegramme eingeführt haben. * *Honſtantinopel, 30. März.(WTB. Michttantlich.) Das große Hauptquartier meldet: Geſtern warf eines unſerer Flugzeuge Bomben auf ein engliſches Kriegs⸗ ſchiff, das anlßerhalb der Darda⸗ elken kreußte. Die Käaämpfe im Naukaſus. Konſtantinopel, 29.(WTB. Michtamtlich) Privatnachrichten vom kauka⸗ ſifcherr Kriegsſthauplatz zufolge unternahmen vürgeſtern rkuſſiſche Koſaken Infan⸗ gogen die türkiſchen Tritppen jüdlich des Fluſſes Arar; ſie wur⸗ deint aber mit ſchweren Verluſten zu⸗ itckgeworfen. wurden bitſſiſche Angriffe gleichfalls abge⸗ ſchlagen. Nördlich Olty wurde ein ruſſi⸗ ſcher Augriff von den türkiſchen Truppen üfgehalten. Ein ruſſiſches Flugzeug Wabf über der Gbene von Paſſinler eine Anzahl Proklamatlionen in türkiſcher Spbcchſe ab, die angeblich von Muſelmamen i Kaukaſus verfaßt ſein ſollen. In Aſer⸗ heidſchen herrſcht vollkommene Ruhe. Die Ruſſen konzentrieren ihre Hauptſtreit⸗ äfte in der Umgebung von Choi. Petersburg, 30. März.(WTB. Nicht⸗ akiklich.) Der Generalſtab der Kaukaſusarmee März. bte Angriffe Bei Artwin Weltkrieg und Erziehung Von Dr. A. Strigel. Dem Freunde der Jugend kann es nicht ent⸗ gehen, daß die Wucht des gegenwärtigen Welt⸗ chehens die labile Pſyche der Jugend ſtark er⸗ ſchüttert, daß der Funke vaterländiſcher Begei⸗ Nerung ſich in ihrem empfänglichen Herzen zur mächtigen Flamme entzündet hal. Pflichtver⸗ Heſſen wäre der Erzieher, der ſich der Aufgabe entgöge, die ſeeliſche Bewegung zu vertieſen und I berankern, die innere Glut zum Tateudurſt zu entflammen, dabei aber dem Feuereifer Weg uund Ziel zu weiſen, und nicht zuletzt die Erſchüt⸗ terung vor der Gefahr der Entgleiſung, die mine vor der Gefahr der Zerſtörung zu hen. Die Schulbehörden haben in beſonderen rlaſſen auf die Notwendigkeit, in Unterricht und Erziebung der Bedeutung der Gegenwart Nechnung zu tragen, hingewieſen. Mit Sieges⸗ ſeiern und ſchulfreien Tagen allein iſt es nicht getan. s gilt poſitive Arbeit zu leiſten, um mit — 1 0 Furchen die Lehren der Zeit in das che Erdreich der jungen Seele einzugraben. Dieſem Beſtreben kommt ein Buch, das eine Frößere Anzahl von Schulmännern zu Mit⸗ Arbeitern zählt, mit wertvollen praktiſchen An⸗ kegungen entgegen: Der Weltkrieg im Unterricht, nnd An⸗ negungen zur Behandlung der welt⸗ yolitiſchen Vorgänge in der Schule. WMit einer Einleitung vnn Prof. Dr. Hönn.)) des Medſchis [Die Grundgedanken des Buches ſind des Inter⸗ ke Ufer des Tſchorukh 7 A* in Brand. lin Ubrt üllen unſere Truppen ihre Aufg 5 Türkiſche Erfolge in Arabien. Konſtantinopel, 29.(WTB. Nichtamtlich). Aus Medina wird vom 21. März gemeldet: Ein vor Muſſeldſche an der Küſte von Medina verankertes Kriegs⸗ ſchiff feuerte einige Granaten gegen die Stadt und verſuchte etwa 30 Soldaten z u landen. eröffneten aus dem Hinterhalt ein lebhaftes Feuer, wodurch ein großer Teil der Engländer getötet oder ver⸗ mundet wurde. Hierzu wird bemerkt, daß dieſer Zwiſchenfall mit d zehauptungen in d Schreiben des Adn P von Smyrna, wonach Englaud Freund die Muſelmanen ſchlecht zuſa Kommandant der Sachtiaren⸗ März. ieo NMeanor Sie Aradver Arals hege, Der ſtimme. Krieger in Porſien wurde mit dem Großkordon die Kriegslage im Weſten. Franzsſiſche Ariegsorder vom Juni 1914. Ein Leſer ſchreibt der„Köln. Ztg.: Ich bin in der Lage, Ihnen mitzuteilen, daß ein in deutſcher Gefangenſchaft befindlicher franzöfi⸗ ſcher General ſich Aeußerungen hat entſchlüpfen laſſen, die als Beweis franzöſiſcher Kriegsabſichten von Intereſſe ſind. Der General war zunt Führer einer Territorial⸗ brigade beſtimmt, die für den Kriegsfall der Beſatzung von Maubeuge zugeteilt werden ſollte. Nach ſeiner eigenen Angabe hat der be⸗ ſreffende General ſeine Kriegsorder für Maubeugebereitsim Juni 1914 erhalten. Das läßt tief blicken. 5 Millionen Streiter an der Weſtfront. Berlin, 30. März.(Priv.Tel.) Aus dem Haag wird verſchiedenen Morgenblättern berichtet: hterſtatter des Nieuwe Courant an der engliſch⸗franzöſiſchen Front teilt mit: Im franzöſiſchen Hauptquar⸗ tier hat man ihm Angaben gemacht, wonach die Deutſchen ungefähr 2300000 Mann an der Weſtfront hätten, zu denen noch ½ Million Mann hinter der Front hinzu⸗ treten. Die Verbündeten hätten nuit Re⸗ ſerve 2700000 Mann; darnach betrage die Geſozntzahl der Streiter an der Weſt⸗ Millionen Mann. 5 DLer Kriegsberz front Der franzsſiſche Tagesbericht. „ Paris, 30. März.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht von geſtern Rachmittag: Im Gebiete von Hpern ſprengten wir eine Mine im deutſchen Horchpoſten. In Eparges verſuchte der Feind die Schützengräben wieder Zu en, welche er am 27. ds verloren hatte. Nach heftigem Kampf wurde unſer Gewinn in der Geſanttheit behauptet. Der Feind faßte nur in einigen Teilen Fuß, während wir an andern Stellen vorwärtsrückten. 8 eſſes nicht nur der Erzieher, ſondern anuch eines weiteren Kreiſes wert. Das Miterleben des Krieges auf Grund von eigenen Bebbachtungen und fremden Schilderun⸗ gen iſt noch mehr wie bei den Erwachſenen bei der Jugend oberflächlich. Die Schule bat die Aufgabe dieſes Erleben zu vertiefen, und ein nicht unweſentlicher Teil dieſer Aufgabe fällt dem wiſſenſchaftlichen Unterricht zu, kei⸗ neswegs zum Schaden von Unterricht und Un⸗ terrichfenden, denn das durch die Vorgänge auf das höchſte geſteigerte Jutereſſe beflügelt den Unterricht, und die Beziehung zu dem einen gro⸗ ßen, alle Herzen durchzitternden Eveignis ge⸗ ſtattet dem Lehrer, nicht nur mühelos den Stoff in einem Punkte zu konzenkrieren, ſondern auch die Gefühlsſaiten mitſchwingen zu laſſen und ſo den Weg zum Herzen des Schülers zu finden. Der Geſchichtsunterricht Dr. R. Wuſt⸗ mann⸗Dresden) hat die Einſicht in die Eniſke⸗ hung' und geſchichtliche Notwend gkeit des Kric⸗ ges zu vertiefen, ſeine nationale und weltge⸗ ſchichtliche Bedeutung darzulegen und auf den Wert der neuen Reichseinheit gegenüber der Zerſplitterung im Mittelalter hinzuweiſen. Im deutſchen Unterricht(Dr. Witkop⸗Frefurg i. .) bietet die Kriegslyrik eine willkommene Ge⸗ legenheii, um in das Weſen der Lyrik, des Volks⸗ und Kunſtliedes, ja der Dichtung üherhaupt ein⸗ zubringen. Das Studtum der engliſchen und franzöſiſchen Literatur(Dr. Hellmers⸗ Bremen) eröffnet den Einßblick in die Seele des engliſchen und franzöſiſchen Volkes. Der Unter⸗ richt in den alten Sprachen(Dr. Hönn⸗ Wannhein) faßzt die Kampfe der Griechen Seueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Lachrichten. uud Kampfes! Ein Taube über Calais. 30. März.(WTB. Nichtamtlich). meldet: Geſtern überflog neuer⸗ Taube Calais in 2000 Meter und warf Bomben auf die Stadt, die in Paris, — den Straßen platz Morgenſtunde die Straßen menſchenleer waren, wurde nur Sachſchaden angerichtet. Welche Macht hat die beſte Ausſicht auf den Sieg? N189 (WTB. London, 30. März. Nichtomt⸗ lich.) Unterſtaatsſekretär Tenant wies in einer Unterredung auf die Bedeutung der Herſtel⸗ Verbrauches von Munition hin und ſagte: zenwärtigen Krieg chon Sachverſtändigen ſeieu ſich darüber einig, daß jene Macht, deren Muni⸗ tionsherſtellung geordnet ſei, die beſte Ausſicht auf den Sieg ho Der Handelskrieg. Unſere Unterſeeboste. Weitere Opfer. 3.(WTB. Nichtamtlich). Den Zeitungen zufolge iſt am Samstag der Dampfer„Aquila“ aus Liverpool in der [Höhe der Küſte von Pembrokeſhire von einem deutſchen Unterſeeboot zum Sinken gebracht worden. 20 Mann der Beſatzung ſind heute in Fiſhguard gelandet worden. London, 30. März.(WTB. Nichtamtlich). Reuterbureau meldet: Der Dampfer„Ja⸗ laba“ ift auf der Höhe von Milford torpe⸗ diert und zum Sinken gebracht worden. An Bord befanden ſich 260 Perſonen, von denen 137 geretftet wurden. Der Untergang des Dampfers„Vosges“. London, 29. März.(WTB. Nichtamtlich.) Die Admiralität gibt folgende Einzelheiten zu dem Untergang des Dampfers„Vos⸗ ges“ bekannt: Der Dampfer wurde 60 Meilen ſüdweſtlich Stannes Head am Samstag durch das Granatenfeuer desſelben Unterſee⸗ bootes zum Sinken gebracht, das am Sonntag die Dampfer Aquila“, Dunedin“ und„Ja⸗ laba“ auf der Höhe von Landsend verfolgte und auch bei Cap Clear geſichtet wurde. Die Verwundeten der„Vosges“ erzählen: Der Kapitän befolgte nicht das Signal des Unterſeebootes und manöorierte ſo, daß er das Unterſeeboot hinter ſich hatte, ſodaß es die Torpedos nicht gebrauchen konnte. Nachdem ein blinder Schuß keinen Erfolg hatte, feuerte das Unterſeeboot ſcharf. Der Dampfer fuhr mit Volldampf, aber das Unterſeeboot, das von einem neuen Typ zu ſein ſchien, holte ihn bequem ein. Das Geſchütz hatte auf die Enk⸗ fernung von 300 Metern eine fürchter⸗ liche Wirkung. Es wurden insgeſamt 20 Granaten abgeſchoſſen. Der erſte Maſchiniſt wurde getötet und alle Offiziere bis auf einen verwundet. Der zweite Steuermann wurde ſchwer verwundet. Alles auf dem Deck wurde in Trümmer geſchlagen. Drei Boote wurden vernichtet. Die„Vosges“ ſetzte ihre Fahrt je⸗ doch fort und das Unterſeeboot gab nach zwei Stunden die Verfolgung auf. Ein Schuß ſchlug ein Loch in der Höhe der Waſſerlinie. Das Waſſer ſtrömte noch innen. Die Paſſa⸗ giere halfen bei der Pumpe arbeiten. Die „Vosges“ verſuchte das Unterſeeboot zu ram⸗ men, aber erfolglos. Inzwiſchen wurden Feuer⸗ pfeilfignale gegeben, um Hilfe herbeizurufen. Dor letzte Schuß des Unterſeebootes nahm die Flagge fort. Nachdem das Unterſeeboot ver⸗ ſchwunden war, ſetzte der Dampfer ſeine Reiſe unter fortwährendem Pumpen fort und traf en. Da infolge der frühen nach einer Stunde ein Patrouillenſchiff, das ihn ins Schlepptau nahm. Das Schiff konnte ſich aber nicht länger halten. Die Inſaſſen be⸗ ſtiegen dann die Boote und begaben ſich an Bord des Patrouillenſchiffes. Die Spannung zwiſchen China und Japan. 600 000 japaniſche Truppen in China. JBerlin, 30. März.(Von u. Berl. Vur.) Aus Stockholm wird gemeldet: Aus Peking wird gemeldet: Die Unruhe wächſt täglich im Land. Es ſind bereits 600000 Mann japaniſche Truppen über Ching verbreitet. Man iſt in japaniſchen und chineſiſchen Kreiſen davon überzeugt, daß ein Kabinettswechſel nichts an der Lage ändern würde. Alle Japaner ſind überzeugt, daß dieſe günſtige Gelegenheit benützt werden müſſe, die 51 Und des Schantunggebietes zu erlangen. Daher iſt mit Sicherheit eine militäriſche Aktion im Laufe des Momats April zu erwarten. Franzöſiſche Bluturteile. Aus der Verluſtliſte des„Reichsanzeigers“ erfährt man von zwei neuen Bluturteilen fran⸗ zöſiſcher Gerichte. Danach ſind der Leutnant d. R. Bernard Lammers und der Vizefeld⸗ webel Haus Stiller, beide von der erſten Kompagmnie des Königin Auguſta Garde⸗Regi⸗ ments, die in franzöſiſche Gefangenſchaft ge⸗ raten waren, am 14. September 1914 völ⸗ kerrechtswidrig erſchoſſen wor⸗ den. Nähere Umſtände des Falles, der hier⸗ nach ſchon Monate zurückliegt und bei dem ein Einſchreiten deutſcherſeits offenbar nicht mög⸗ lich war, werden nicht mitgeteilt. Es wrd aber nicht ſchwer ſein, ſich dieſe nach dem bisherigen Verhalten der franzöſiſchen Behörden vorzu⸗ ſtellen. Offenbar haben Lammers und Stiller ſich desſelben„Verbrechens“ ſchuldig gemacht, wie die Leutnants v. Schierſtädt und Graf Strachwitz vom Regiment Garde du Corps und wie die deutſchen Aerzte. Sie waren iun Feindesland darauf angewieſen, ſich durchzu⸗ ſchlagen, und die„ritterliche franzöfiſche Na⸗ tion, dir es fertig brachte, deutſche Aerzte zu verurteilen, weil ſie die Verwundeten beider Völker nicht zu Grunde gehen laſſen wollten, Cayenne transportieren ließ, hat vielleicht auch das Urteil gegen Lammers und Stiller mit Genugtuung aufgenommen. Das waren ja Deutſche, deutſche Offiziere, und gegen die ſcheint der öffentlichen Meinung Fronkreichs alles erlaubt. Die Kreuz⸗Zeitung verlangt angeſichts dieſer Vorkommen die ſchärfſten Maßregeln: Eine Reiterpatrouille, die Leutnants Braf Strachwitz und v. Schierſtädt an der Spitze, ſchläg! ſich, abgeſchnitten, 20 Tage hinter der feindlichen Front durch wird gefangen und von den Fran⸗ zoſen zu Zuchthausſtrafen verurteilt. Seit Wochen und Monaten hören wir, daß wir durch eine neu trale Vertretung darüber verhandeln. Jetzt plazt in dieſe Verhandlungen die Nachricht des Matin hinein, Leutnant v. Schierſtädt ſei cuf dem Wege nach Cayenne, als Sträfling gekleidet, er liege auf Stroh, an einen andern Sträfling gekettet. Den Mut habe dieſer merkwürdige Menſch noch nicht verloren; er ſprach offen aus, Deutſchand werde ſtegen, ſein„alter Gott“ wolle es o, Frankreich ſei ein verkommenes Land. Welch bodenloſe Unverſchämtheit bedeutet dieſe Notitz inmitten der Verhandlungen. Wir erwarten und vertrauen beſtimmt, daß Heere verwaltung und Auswärtiges Amt dem Verhandeln nun end⸗ lich ein kurzes Ende bereiten. Einmal reißt ſelbft Römer als Parallelen zur heutigen Weltlage auf und ſtellt die Heldengeſtalten des Altertums als leuchtende Vorbilder für unſere Zeit hin. Die Erdkunde(Dr. Lampe⸗Bexrlin) erörtert die durch die räumliche Lage und Beſchaffenheit gegebenen Vorbedingungen für die Entſtehung des Krieges und den Aufmarſch der Heere; durch den Hinweis auf den landſchaftlichen und keima⸗ tiſchen Charakter der Kriegsſchauplätze(Maſu⸗ riſche Seen, Argonnenwald, Flandern) gewährt ſie tiefere Einſicht in den Verlauf der Ereigniſſe, uber auch in die Schwierigkeit der Kriegsfüh⸗ vung. Betrachtungen über die natürlichen Hilfs⸗ quellen der Läuder, vor allem unſerer Heimat, über die völkiſche Zuſammenſetzung der Welt⸗ vorkehrswege(Suezkanal, Dardanellen) und der Verkehrswege überhaupt erweiſen ſich als äußerſt fruchtbar ſowohl für das Verſtändnis der Vor⸗ gänge kbie für die Geſtaltung des Unterrichts. Der mathemafiſchenaturwiſſenſchaft⸗ liche Unterricht Dr. Umlauf⸗Hamburg) führt in das Verſtändnis heutigen Kriegs⸗ technik ein. In der Heimatkunde erſcheint das Wiſſen, wie in einem Brennpunkte geſam⸗ melt, um die Liebe zur Heimatſcholle in den jugendlichen Herzen zu entfammen. Stärker als im geiſtigen Leben macht ſich der Pulsſchlag der Zeit im Checkrrakter und Gemüt der Jugend fühlbar. Die daraus erwachſenden Pflichten des Erziehers beleuchtet der bekannte Ethiker W. Foerſter von hoher ſitt icher Warte aus. Dem kindlichen Gemütskeben droht die Gefahr der Verrohung. Zwar gehört die durch den Kampf der Männer bewirkte Steige⸗ rung der ohnehin nicht geringen natürlichen uſt der Knaben meines Exauſtens zu der den harmloſeren Folgen des Krieges. In der Forderung aber, daß die Gehäſſigkeit gegen die Feinde durch die Betonung thres Anteils an unſeren Kulturerrungenſchaften, daß die Sie⸗ gesjubel durch den Hinweis auf die grauenvolle Kehrſeite des Krieges zu dämpfen ſei, ſtimmen wir Foerſter bei. Der Sieges rauſch der Daheim⸗ gebliebenen iſt als Stolz auf das Heldentum an; derer nicht ganz frei von moraliſcher Unehrlich⸗ keit und bedarf dringend der Ernüchterung. Das beſte Gegenmittel gegen die ſittlichen Gefahren iſt die Betonung des ſittlich Erhebendem im Kriege, der Belebung von Gemeinſinn und Vaterlandsliebe, der Aufopferung des Indivi duums für die Geſamtheit, der Hinweis auf das kämpfende, ſowohl als auch auf das ſtill dul⸗ dende Heldentum, auf das Liebeswerk der Kran kenpflege, auf den Wert von Ordnung, Pünkt⸗ lichkeit und vor allem Unterordnung für den Erfolg. Die ſtrenge Zucht des Elternhauſes und der Schule erſcheinen in ſolchem Lichte nicht mrehr als grauſame Knechtung jugendlicher Freiheit, ſondern als höhere Notwendigkeit. Auch die Be⸗ ſtrebungen zur Milderung der Kriegshärten iu Geſtalt des Völkerrechts(Dr. Wehberg⸗ Düſſeldorf) ſind als ein Werk edler Men chlich⸗ keit darzuſtellen. In trocken löhrhafter W̃iſse vorgebracht, werden die Lehren des Krieges natürlich keinen tieferen Eindruck hinterlaſſen. Dagegen werden packende Augenplicksbilder, die mitten in die Wirklichkeit's Krieges hinein⸗ verſetzen und mit Macht die Herzen ergreiſen, ſich dem empfänglichen Gemüte tief einp ägen. Wie das furchthare Elend des Krieges mit dem Gottesglauben, der Lehre von einer ſittlichen Weltordnung und dem Geiſte des mnneee die den aßfolirk ſchuldroſen. Schierſkädk wech —3 TTTo Dienstag, den 30. März 1915. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittaablatt) 3. Sein. dem Deutſchen die Geduld. Das Verfahren wäre etwa ſo zu denken: durch einen Neutralen erfolgt die Mitteilung: wenn nicht in kurzer Friſt die von neutraler Seite verbürgte Erklärung eingeht, daß die Helden der Patrouille anſtändig als Kriegs⸗ gefangene behandelt werden, ſo wandert ein Mehr⸗ namentlich genannten Franzoſen— Haft hab t in ſtren⸗ gen Arreſt, ſo lange, bis drüben ſchaffen iſt. Ihr Leben bürgt für das der ſchen. Werden dadurch Schuldloſe getroffen, ſo ſind ſte doch nicht ſchuldloſer als Stracht d Schier⸗ ſtädt und Millionen andrer Kri Man wende nicht ein, daß ſole ſern in Gefangenſchaft befindlichen B ö den ſtatt nutzen könnte. Wir ſind vom gen überzeugk. Wenn nur ein einziges Mal das uner ſchütterte, durch lange Jahrzehnte genährte Ver⸗ trauen auf die deutſche Langmut und Geduld durch entſchloſſene und ſchnelle Tat getäuſcht wird, ſo werden die Franzoſen die unverſchär Nichtach⸗ tung, die in der Verurteilung deutſcher K gefangener zutage tritt, aufgeben. Und wir wiſſe ein Schierſtädt und ein Strachwitz ſind die ten, in deren Sinne es liegen würde, in di Frage ängſtliche Rückſicht auf ihre Perſon zu neh⸗ men. Ihre Verurteilung iſt eine Schmach, die dem deutſchen Volke, dem Heere und unſerm Offigiers⸗ ſtande angetan iſt. Wird ſie nicht durch die Tat er⸗ widert und gefühnt, wird dabei die Ueberlegenheit nicht ausgenutzt, die wir durch die größere Zahl der Gefangenen haben, ſo muß das bei unſern Feinden, denen für Gerechtigkeit, Ritteklichkeit und Langmut in dieſen Dingen jedes Verſtändnis abgeht, den Anſchein der Schwäche und Furcht er⸗ wecken und ſo ihren Kampfesmut heben, den Krieg verlängern. Ein entſchloſſenes Handeln iſt Forde⸗ rung der politiſchen Notwendigkeit wie der Ehre. Wir werden uns freuen, wenn bald öffentlich bekannt gegeben wird, daß unſre Regierung ſo ge⸗ Handelt hat. * EBerlin, 30. März.(V. unſ. Berl. Bur.) Zum Schickſal der Leutnants v. Schierſtädt und Strachwitz liegt jetzt ein neues Do⸗ küment in Geſtalt eines Briefes vor, den Graf Strachwitz am 21. Februar aus dem Zucht⸗ haus an Riom geſchrieben hat. Strachwitz ſchreibt in dem Brief u. a. folgendes:„Es iſt faſt alles von euch angekommen, aber man ſieht nicht davon. Die Eßſachen alles wird zurück⸗ behalten; man wird ſa kaum als Menſch be⸗ handelt. Wie gern würde ich den Leuten von dem Geld warme Sachen und etwas zu eſſen kaufen, aber nichts iſt erlaubt. Ich fragte mal, ob man nichts zu leſen für die Leute erhalten könnte, ob ſie ſich Zähne bei Zahnſchmerzen machen laſſen könnten: Dazu muß man die Er⸗ laubnis des Juſtizminiſters haben uſw. Für ich beanſpruche ich nichts. Aber die Geſichter bon den Leuten zu ſehen, welche einem ſagen: Wit haben verſucht unſere Pflicht zu tun, Du eſt uns hier hereingeführt, führe uns jetzt auch e und man kann nichts dagegen machen, 1 te uit ühnen ihr Recht zu verſchaffen. Und ſo be handelt man Soldaten unß deutſche Offiziere! Wir nicht mehr gwei und Geſicht gewaſchen. ſelbſt bei einem ſolchen Leben. Ich habe an Eambon und den Juſtizminiſter geſchrieben, aber nie eine Antwort erhalten, denn daß wir nichts getan haben, wofür man uns den leiſeſten Vorwurf machen kann, davon ſind glücklicher⸗ wejſe auch hohe franzöſiſche Offiziere überzeugt, welche uns zu unſerer kleinen Leiſtung bealück⸗ wünſchten und ſagten, daß wir uns freuen könn⸗ ten, ſolche Soldaſen zu haben. Ruſſenſchande. Sventzedin über die ruſſiſchen Der Ich kam in Memel einen Tag nach dem Ab⸗ zug der Ruſſen an. Die Leichen fried⸗ licher Bürger lagen noch an den Stellen, wo man ſie abgeſchlachtet hatte. Mit einem Dutzend Ziviliſten hat Sven Hedin ge⸗ ſprochen. Unter dieſen war ein Junge der einen Kolbenſchlag auf den Schädel erhalten hatte und der zweite Bürgermeiſter, dieſer mit zahlreichen Bajonettſtichen durch den Körper. Vater eines jungen Mädchen, das zu Tode vergewaltigt wurde, ſchilderte die Qualen ſeiner Tochter. Die Mutter hatte ſich aus Gram mit Arſenik getötet; während der Vater ſich aus Verzweiflung die Pulsadern geöffnet „hat, aber durch Eingreifen des Arztes gerettet wurde. Ein 82 Jahre alter Lehrer wurde ohne die geringſte Veranlaſſung erſchoſſen. Viele ähnliche Fälle konnten aus der Stadt und dem Umkreis Memel berichtet werden. Sven He⸗ din ſagt: Wir Schweden kennen ja alle zu gut diemaßloſen Gewalttaten der Ruſ⸗ ſen; aber dieſe brutale Art Krieg zu er führen, bleibt für alle ziviliſierten Europäer unfaßlich; nicht ein einziger Ziviliſt in Memel hat an den Kämpfen teilge⸗ nommen. 1* JBerlin, 30. März.(VB. unſ. Berl. Büro.) Aus Memel wird gemeldet: Der Voſſiſchen Zeitung wird von ihrem Kriegsberichterſtatter über die ſinnloſen Brutalitäten der Ruſſen während der Schreckenstage von Meneel u. a. gemeldet: Bis jetzt haben amtliche Feſtſtellungen in ütber 100 Fällen ſinnloſe Morde, ſowie Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen feſtgeſtellt. Die Verſchleppken ſchwankten im Alter zwiſchen 4 Tagen und 82 Jahren. Gutsbeſitzer, Pfarrer, Bauern, Witwen, 8 e Krauken um erſchoſſen zu finden. in einen Stall geſchleppt und von 15 Mann vergewaltigt. Gleichfalls gemißbraucht wurde eine 83jährige Dame. Die Tochter eines Hand⸗ ſers wird in Gegenwart ihrer Eltern von ſſiſchen Soldaten ſo lange geſchändet, bis ſie tot hinſinkt. Die Mutter nimmt aus Verzweif⸗ lung Gift der Vater ſchneidetſſich die Pulsadern auf und liegt im Memeler Krankenhaus. Die Frau eines Bahnbeamten wurde in Gegenwart „ Greueltaten in Memel. Berlin, 30. März.(Priv. bber reueltaten in Memel drahtet Telegr.) Ueber verger ſebenſo. [[Weder ſtrategiſ 1 4 ihres Mannes und ihrer Kinder von fünf Ruſſen haltigt. Zwei anderen Frauen erging es che, noch taktiſche Intereſſen en Brutalitäten in ————.— 4 kamen bei weder Rachegefühle noch Hunger oder Not irgendwelcher Art. In einem Gaſthaus ver⸗ ſuchten Offiziere die Soldaten von ihrem ſinn⸗ loſen Treiben abzuhalten; ſie hatten aber alle Macht über ihre Horde verloren. Zur Baltung der Sozial⸗ demokratie. Darmſtadt, 29. März.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Der heſſiſche Landtag trat heute zu ſeiner zweiten Kriegstagung zuſammen. Die Zweite Kammer nahm außer einer größe⸗ ren Anzahl kleinerer Vorlagen, die auf die Kriegsfürſorge Bezug haben, die Regierungs⸗ vorlage an, betreffend die Erſtreckung des Fi⸗ nanzgeſetzes für 1914 auf 1915. Die So⸗ zialdemokratie ließ durch den Abgeord⸗ neten Ulrich hierzu folgende Erklärung ab⸗ geben: „Unter völliger Wahrung unſeres prinzipiel⸗ len Standpunktes zu den einzelnen Kapiteln des Hauptvoranſchlags, den wir in früheren Jahren zum Ausdruck gebracht haben, werden wir in Anbetracht der großen Zeit und in der Abſicht, auch in dieſem Hauſe der Welt zu zei⸗ gen, daß wir einig ſind in dem Streben, durch gemeinſame Arbeit zum Sieg und zu einem ddauernden Frieden zu kommen, für das diesjährige Finanz⸗ geſetzeſtimmen.(Bravo.) Wir haben be⸗ wieſen, daß wir uns mit allen Volksgenoſſen in der Verteidigung des Vaterlandes gleich ver⸗ pflichtet fühlen und glauben erwarten zu dür⸗ fen, daß für die Zukunft auchdie völ⸗ lige Gleichberechtigung der ſo⸗ zialdemokratiſchen Volksgenoſ⸗ ſenfolgen wird, ja folgen muß.“ Darauf wurde die Sitzung auf morgen ver⸗ tagt. Kriegergrãber. Ueber das Schickſal der Gräber der in den großen Kämpfen des Krieges gebliebenen deut⸗ ſchen Soldaben herrſcht vielfach Zweifel und Unklarheit. Die Angehörigen vieler Gefallener werden in Sorge darüber ſein, ob auch in ge⸗ höriger Weiſe Fürſorge für die Erhaltung die⸗ ſer Grabſtätten getroffen iſt. Von zuſtändiger Seite wird darüber Folgendes bekannt ge⸗ geben: Die hin⸗ und herwogenden gewaltigen Kämpfe und die rieſenhaften Verhältniſſe dieſes Krieges machen bis auf weiteres irgend⸗ welche Anordnungen und Abmachungen für die dauernde Erhaltung der Gräber zur Un⸗ möglichkeit. Es find aber im Inlande wie im beſetzten feindlichen Gebiet Vorkehrungen zur vorläufigen Sicherſtellung und Erhaltung getroffen, die geeignet er⸗ ſcheinen, eine ſpätere dauernde und würdige Unterhaltung aller Gräber— und zwar gleich⸗ mäßig von Freund und Feind— zu ſichern. Hierzu gehört vor allen Dingen die Anlegung von Verzeichniſſen(Kataſter) über die Gräber, nötigenfalls auch von Karten, mit genauer An⸗ gabe über die Lage und, ſoweit möglich, auch mit Namen und Truppenteil der Beerdigten, ſowie Kenntlichmachung durch Gedenkzeichen borläufig in einfachſter Form; daneben ein Verbot, wonach grundſätzlich an dem be⸗ ſtehenden Zuſtande der Grabſtät⸗ ten nichts verändert werdon darf — außer zum Zwecke der Erhaltung und Ver⸗ ſchönerung—. Bei dieſen Arbeiten werden die in Betracht kommenden Zivil⸗ wie Militär⸗ behörden ſo zuſammenwirken, daß ein Erfolg, ſoweit es die Verhältniſſe zulaſſen, geſichert erſcheint. 8 NN Aus Stadt und gand. Mannheim, 30. März 1915. Eiſernen Kreuz ausgezeichnet Karl Martin, Vizewachtmeiſter im Reſerve⸗ Fußartillerie⸗Regt. Nr. 14, Beamter der Firma M. Marum. Gefreiter Hermann Enz, beim Gren.⸗Regt. Nr. 110, Sohn des Kranenführers Jak. Enz, für Tapferkeit bei einer Nachtpatrouille vor dem Feinde, nachdem ihm bereits die ſilberne badiſche Verdienſt⸗Medaille verliehen worden war. 85 * Hohe Auszeichnung eines fungen Mann⸗ heimer Fliegers für ſeine hervorragenden Flug⸗ leiſtungen im Oſten. Unteroffizier d. R. Flug⸗ meiſter Franz v. Villiez von Mannheim wurde für 16 erfolgreiche Aufklärungsflüge int Oſten mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. v. Villiez hat ſich erſt nach Beginn des Krieges das Pilotenzeugnis erworben und wurde bald darauf wegen ſeiner ganz hervorragenden Lei⸗ ſtungen zum Flugmeiſter der Fliegerſchule Ablershof bei Berlin ernannt. Die Beratung des ſtädtiſchen Baushaltungsplanes. Der Bürgerausſchuß hat geſtern den ſtädti⸗ ſchen Haushaltungsplan für 1915 genehmigt. ESs war eine verhältnismäßig kurze Sitzung; ſie währte nur zirka 2 Stunden und davon entfiel noch etwa eine halbe Stunde auf die Erledigung kleinerer Vorlagen. Der ſtädtiſche Haushaltungs⸗ plan wurde ſomit in zwei Stunden verabſchiedet, während er in früheren Jahren—5tügige Ver⸗ handlungen erfoederte. Es iſt eben ein Kriegs⸗ jahrbudget, auf deſſen wirkliche Geſtaltung der Verlauf des Krieges und ſeine Wirkungen den maßgebenden Einfluß ausüben. Dem Ernſt der Zeit entſprechend, verzichtet der Bürgerausſchuß auf eine eingehende Erörte rung der einzelnen Voranſchläge. Dieſer Ent⸗ ſchluß wurde den Stadtperordneten erleichtert durch die Ueberzeugung, daß Stadtverwaltung und Stadtrat in wochen⸗, ja monatelangen Be⸗ ratungen die einzelnen Poſten der Voranſchläge eingehend erörtert und geprüft hatten, daß ve ihnen geſtrichen worden war, was irgendwi ſtrichen werden konnte, ſodaß nur diejenigen Summen zur Anforderung kamen, die zur geord⸗ neten Weiterführung der ſtädtiſchen Verwaltung und der Löſung der ihrer harrenden Aufgaben unbedingt notwendig ſind. Weitere Kürzungen waren nicht möglich, ebenſo war die Erhöhung irgendwelcher Ausgabepoſten oder die Ein⸗ ſtellung neuer Summen von vornherein ausge ſchloſſen. Bei dieſer Sachlage erübrigte ſich auch die Vorbringung von Wünſchen oder An⸗ regungen, die ſonſt bei den Budgetberatungen üblich iſt. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer gab einen kurzen, aber inhaltsvollen und klaren Ueberblick über die ſtädtiſchen Finanzen. Aus ſeinen lichtvollen Ausführungen klang die ernſte Mahnung zur Sparſamkeit, die namentlich auch nach dem Kriege geübt werden muß, um eine Geſundung der ſtädtiſchen Finanzen herbeſzu⸗ führen. Aber bei all dem ſorgſamen Ernſte, mit dem er das ſtädtiſche Finanzbild entrollte, war er doch kein Schwarzſeher. Auch er iſt, wie mn ſeinen Darlegungen entnehmen konnte, der Ueberzeugung, daß unſere Stadt, deren Wirt⸗ ſchaft auf ſo geſunden, kräftigen Pfeilern ruht, die jetzige Periode der angeſpannten finanziellen Lage leicht und raſch überwinden wird, ſodaß zu irgendwelchen Befſargniſſen nicht der geringſte Anlaß vorliegt. Mit der Fortdauer eines er⸗ 2777FFF00 e ee —— FFTTT der Religi(Ly zeumsdir⸗ lung 1 nur vor der reiſeren geboten, um zartbeſaitete, des Gräßlichen im Kriege em Schaden zu hen(auch von Spannuih Nuffaſſungen des Krieges als Gottes Rückſall in die Barbarei, als ab, Bixe ine Bel 5 7 18* 9 6e n des eigentlichen Kriegsproble Jugend möglich, unker lüter vor al dem Eindruck tige Die her⸗ retenen) Einkei kreſſen den Kkern der 5 a cht gans: der Natur in uner! dampfe un alles Kranke und 8 2 auch jedes Volk und Geſundheit und d ſung zu erweiſen. d Steigerung aller Kr keit bietet krotz alles 1* 14. Umaß der a gewendeten lebendi ines Naturgeſetzes, al! che Durchgan dar und wi ewogen durch Befun ens Obne Opfer auf den Altar 8 keine Größe Vaterlande allerdings, darf der Troſteug ph ſondern nur im mitfühlenden Liebe und werktätigen Hilf [die zum Gede notwendig un üihre Pflicht, ſtvolles und tüchtiges lech r? In der Erzie⸗ finden hat ſie ohne an der patriotiſchen bührt ihe darum ein iſt. Doch iſt dies, obſchon eine wich⸗ hre einzige Aufgabe. Welches Licht wirft der Krieg auf Ziel und Methode der Er⸗ ziehung überhaupt? Mit Recht betont in der tung K. Hönn unter Berufung auf W. 8 Ziel nicht in dem Voll⸗ dit e ſt unverdauter Kennt⸗ ſondern in gen, harmoniſchen dung und Uebung der Kräfte beſtehe. Daß durch Selbſttätigkeit de⸗ 81) zu er⸗ Forderung zalität iſt Humboldt, daß da fen mtit einem 2 erweiſt ſich als geſur Pflege der Ii tVoller P und Sonne eine h nicht in das de divi zur Heranbi 8 10 2 iſſenhaftigkeit ßer gemein⸗ en Prophe⸗ das Ganze und ſten iſt die Erre unmöglich. 3 e kraftloſe Weichlichleit predie Worten die Jugend betörten, tlich ein für allemal die Türe weiſen: ſie 2 E. er am Valerlande, dem nur ein har⸗ 18 Beſchl chlecht fröommten kann Zur allſeitigen Ausbildung gehört auch Rie Uebung von Hand und Auge, die Ausbildulg der Fähigkeit, zu beobachten und die Beobacht ziehung Schule mehr Geltung zu verſchaffen, von neuent jüber einige Uebung im Kartenleſen, im Skizzie⸗ „die jes gend hinaus in das Freie fühven an die Unkil⸗ bewährt. it Schule, ja vielſach in ausgeſor NN zur Handfertigkeit, die Stählung des 8 ausgleichen. Beſſer als wir Daheimgebliebenen Körpers durch ſtraffe Körperzucht und vernünf⸗ tige Körperpflege. In der Erfüllung dieſer For⸗ derungen haben wir wohl Fortſchritte gemacht, ſind aber leider vom Ideal zoch ſehr weit ent⸗ fernt. Die Mängel der herrſchenden Unter⸗ richtsmethode haben ſich in letzter Zeit nach F. Lampe am meiſten in der Erdkunde fühlbar gemacht und wir müſſen ihm recht geben, wenn er die alte Forderung, der Geographie in der erhebt. Wie wenige Gebildete verfügen z. B. ven nach der Natur, in der Orientierung nach dem Laufe der Himmelskörper, alles Dinge, die für den Soldaten von größter Wichtigkeit ſind. Ebenſo müſſen wir der Bemerkung K. Umlaufs (im Abſchnitt Biologie) zuſtimmen, daß er di ige körperliche Erziehung durch die Schule echthin ungenügend“ halte. Die Wan⸗ und Pfadfinderbewegung, die die J den der Witterung, an die ſtrengungen des Marſches, an Bedürfnisloſigkeit und Eutha. famkeit gewöhnen, baben ſich im Kriege brak Daß dieſe Beſtrebungen unmittelten aus dem Schoße der Jugend, ſatz zu ihr herausgewachſen ſind, zeig zünftige Pädagogik nach dieſer Ri immer auf der Höhe itzrer Aufagabe Kri ſtronger Erzig ltes und gals terer unſere mit den alten Mängeln der gufräumen und ſein f 1 auch hungskunſt erſt örungs⸗ iſt auch die Feuerprobe und Gewiſ⸗ der Erziehungskunde Hat die gen in Wort und Skisze wiederzugeben, die E Skisze 8 tba werk durch das Friedenswerk * Webrath. ſind die Lehrer und Erzieher, die dem Krege Aug in Aug gegenüberſtanden, berufen, nach ihrer Heimkehr das Werk der Erneuerung zu vollenden. Auf ſie ſetzen wir große Hoffnungen. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. In der erſten Aufführung von Parſival⸗ ſind beſchäftigt die Damen: Jane Freun Dorothee Manski, Karen Oderwald⸗ Eliy Pfeiffer, Elſe Tuſchtaun, Lisbetb Kor Olbrig und die Herren: Hans Bahling, 3 Jelniy, Wilhelm Fenten, Ernſt Fiſcher, Ma Frank, Walter Günther⸗Braun, Karl Mang, Max Lipmann, Hugo Voifin. Muſikaliſche Le tung: Artur Bodanzky. Spielleitung: Eug * Das Schauſpiel ſtudiert im Neuen Thea Sgunkag, 4. 2 Wildonbruchs„Hau lerche“ neu ein. Außerdem bereitet es deutſche Uraufführung von„Armut“ von Ar ton Wildgans(Spielleitüng: Emil Reiter) un gine Neueinſtudierung des erſten 1 K „Hehber 0 Richard Anfere Weichert) vor. Büchertiſch. Kraft“ 4. Setie⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt) Dienstag, den 30. März 1915. 5 höhten Umlagefußes wird ſich aber natli ſich mit dieſer unumg finden 1ee 9e guch ohne Krieg eingetreten, du wird ſie jedoch zweifellos eine nicht unweſent Verſchärſung erfahren. Aber was will Etwas erh 2 zte Steuerlaſt beſagen gegenüber der freudigen Gewißheit, daß unſer Zukunft von den Schreckniſſen des K ſchont bleibt, dank der ruhmvollen ſerer unvergleichlichen Truppen. Der Bürgerausſchuß gewann in der geſtrigen Sitzung erneut den Eindruck, daß au der Spitze Unſeres Gemeinſweſens Mit ein Maun ſteht, der entſch 9 ſicherer Hand zu leiten weiß, eine in ſi feſtigte Perf Weiterer Täti die Stadt mii Frauen entgegenſehen darf. Vor ſich die ſtädtiſchen Finanzen bei ſorgender Obhut, ihnen ſchenkt er Aufmerkſamkeit, wobei man jedoch fürchten hat, daß er die dringend Sparſamtkeit mit engherziger wechſeln wird, twickelung der hemmen und ſchädigen würde. Unſer Oberbürgermeiſter ſowohl wie alle allem befinden ihm in ſeine rrencer, GZanze u be Red⸗ erkennung und innigen Daukes der Maun⸗ eimer Bürgorſchaft für die Entfaltung der ſo überaus reichen Liebestätigktit während des Krieges, ein Dank, der nach jeder Richtung hin herechtigt war. Wir ſchließen uns dieſem Danke und dieſer Anerkennung au, ebenſp der Hoff⸗ ming, daß dieſes aufopferungsvolle Wirken der Bürgerſchaft nicht nur bis zum Eude des Kric⸗ ges, ſondern noch darüber anhalten möge, Lebhafte Zuſtimmung fand die aus dem Hauſe geäußerte Anregung, einen ſtädtiſchen, auf pri⸗ daten Mitteln und Stiftungen ſich aufbauenden Fonds zur Unterſtützung der Mannheimer Krie⸗ ger und deren Angehörigen und Hinterbliebenen zu bilden; auch der Oberbürgermeiſter ging auf Rieſe Anregung ein und verſprach, ſie zu grüfen und noch zu vertiefen. Wir ſind überzeugt, daß durch die Schaffung eines ſolchen Fonds das beſte Denkmal an den Weltkrieg errichlet werden würde, das uns viel wichtiger erſcheint als ein ſolches aus Erz und Stein. BVon allen Rednern wurde auch den Herren Hürgermeiſtern, vor allem Unſerm Stadtober⸗ mupt, dem Stadtrat, ſowie den ſtädtiſchen Be⸗ amten und Arbeitern der Dank für ihr erſprieß⸗ liches aufopferungsvolles Wirken im Dienſte der Stab! ausgeſprochen; wir ſind überzeugt, daß dieſe Worte der Anerkennung von der ganzen Bürgerſchaft geteilt werden. Auch unſerer unter den Fahnen weilenden tapferen und mit unſag⸗ barer Aufopferung kämpfenden Truvpen wurde von den verſchiedenen Rednern in den Ausdrücken Höchſter Anerkennung und herzlichſten Dankes Jedacht. hinaus Ordensverleihung. Der prattiſche Arzt Dr. eD M ampel!. Stabs⸗ und Bataillous⸗ arzt im Inf⸗Regt. Nr. 114 wurde mit dem Rit⸗ terfreuz 2. Klaſſe mit Eichenlaub und Schwertern des Ordens vom Zähringer Lömwen ausge⸗ zeichnet. Auszeichnung. Die bad. Medaille am Bande der Friedrich⸗Verdienſt⸗Medaille Karl Hirſch im Raſtatt Verliehen. Befürderung. Karl Wirth, Beamter der Rheiniſchen Creditbank hier, wurde im Land⸗ wehr⸗Inf.⸗Regt. Nr. 40, 3. Komp. vom Unter⸗ Iffiztier zum Offizier⸗Stellvertreter befördert. Stiftungsratswahl. ſilberne Verdienſt⸗ militäriſchen Karl Me wurde dem Gefr. Infanterie⸗Regiment Nr. 111 Als Mitgli 85 Stiftungsrats des Evan 8 zalfonds wurde Stadtpfarrer Adolf von Schoepffer mit 76 Stimmen gewählt. .A. Kriegsanleihe. Die Orts⸗ und Betriebs⸗ 175 1 8 haben für ., Kriegsanuleihe den Betr don 4268 e ag von 426 800 Mark Die bieſige Auskunftsſtelle für Künſtler Kunſtſtudierende bittet uns iee d ſich in Karlsruhe unter dem Vorſitz Seiner E zelleng des Miniſters des Kultus und Unterrichts Dr. Bö h m, ein Hilfsausſchuß zur Linderung der Not unter den bildenden Künſtlern gebildet hat. Es ſoll Hilfe durch Er⸗ Hung von Aufträgen, durch Veranſtaltung von Wettbewerben, durch Vermittlung des Ankaufs bon Kunſtwerken, und nur in beſonderen Fällen durch Ueberweiſung von Barmitteln gewährt wer. den. Der Hilfsausſchuß hat ein Preisausſchreiben bon Entwürfen von Künſtlerpoſt⸗ arten erlaſſen. Die Bedingungen dieſes Preisaus⸗ ſchreibens ſind in der Auskunftsſtelle für Künſtler And Kunſtſtudierende, Mannheim,„ den Geſchäftsſtunden, Dienstag und Freita von 4 Uhr erhältlich wo auch über alle einſchagigen Fragen Auskunft erteilt wird. Die dritte Sonder⸗Verluſtliſte des Deut⸗ ſchen Heeres, enthaltend weitere Namen bis jetzt Unermittelter, iſt eingetroffen und liegt in der Nachweisſtelle für Verwundete (Rathaus Bogen 46) auf. 8 Ausſtellung. Eine Ausſtellung von Arbei⸗ ten und Lehrmitteln der Schülerinnen veran⸗ ſtaltet das Mannheimer Fröbel⸗Semi⸗ nar in ſeinen Schulräumen B 5, 19, am Diens⸗ tan und Mittwoch, 30. und 31. März und Don⸗ ersiag, 1. April, ſeweils von 2— Uhr nach⸗ * Küchenab⸗ t vom 15 tllig betrieben wurde in und S m fſind übrigen Hausmi an die von vom nen R Dun Brat und en, Kurtoffe d Früchte 0 ch 17125 161 gel zweimal an den Abfuh fäße zur Aufnahme der Ki UAlige⸗ hracht worden. Vereinbarung ein⸗ zelnen Haushaltung it Privaten Vieh⸗ unk Geflügelzüchtern j golung getroffe wurden, bleiben in Wirtſamkeit; die A an Private iſt alſo auch weiterhin geſtattet. In dieſem Faſſe muß aßer der zur Sammlung der Küchenabfälle dienende Behälter durch ein be⸗ ſonderes Zeichen kenntlich gemacht werden. Die Beſtimmungen der lichen Vorſchrift treten ſofort in Wirkſamkeit. Von der Fuhr⸗ und Guts⸗ verwaltung werden die Küchenabfälle an ver⸗ ſchiedene Sammelplätze verbracht. Als Sammel⸗ plätze ſind vorgeſehen: das Gaswerk Lindenhof die Lagerplätze hinter dem Schlacht⸗ und Vieh⸗ hof an der Seckenheimer Landſtraße. Dort wer den die von den Viehhaltern gewünſchten Men⸗ gen Montags und Donnerstags nachmittags von ——5 Uhr zum Preis von 50 Pfg. für den Zent⸗ ner oder Hektoliter algegeben. Mutmaßliches Wetter am Mittwoch und Dunnerstag. Auf der Rückſeite des nach Oſten abziehenden Luftwirbels bildet ſich langſam Hochdruck aus. Für Mittwoch und Donnerstag iſt wechſelnd bewölktes, allmählich aufheiterndes, Kachts kaltes und tagsüber milderes Wekter zu erwarten. Ortspolizei⸗ 2 2 Polizeibericht nom 30. März 1915. Tötlicher Unglücksfall. Beinn Anzün⸗ den des Herdfeuers gerieten am 28. d. Mis., vor⸗ mittags etwa 11 Uhr, die Kleider der 88 Jahre alten Dienſtmaimswftwe Katharine Hekince, wohnhaft F. 2, 9, in Brand, we ſie bedeutende Brandwunden davontrug. Hausbewohner der alleinſtehenden Frau zu Hilfe und ließen ſie mit dem Sanitätsautomobil in das Allgemeine Krankenhaus verbringen. Daſelbſt iſt ſie am 29. d.., abends 8 Uhr, ihren ſchworen Verletzungen erxlegen. Unfall. Beim Verlaſſen einer Wirtſchaft ur Jeudenheim kam am 28. d. Mts. abends 8 Uhr ein 38 Jaßhre alter verheirateter Maurer von hier in⸗ folge Aus hens zu Fall und gog ſich dabei eine ſo erhebliche Verſtauchung des linken Fußes zu, daß er mit dem Sanitätsauto ims Allgem. Kran⸗ kewhaus verbracht werden mußte. Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen der⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Matroſe von Groningen wegen Diebßſtahls. — Aus dem Großherzogtum. Karlsruhe, W. März. Der Stadtrat hat den Entwurf des Gemeindevoranſchlags für 1915 feſtgeſetzt. Die Ausgaben betragen 12 476 946 M. gegen 12 260 424 M. im Jahre 1914; die Einnah⸗ men 7 309 161 M. gegen 7154 478 M. im Vor⸗ jahre. Der ungedeckte durch Umlagen aufzu⸗ bringende Aufwand für das laufende Jahr be⸗ trägt 5 167 785 M. Zu dieſem Zweck iſt die Er⸗ hebung einer Umlage von 37 Pfg. wie im Jahre 1914 nötig. Rontraſte an der Front. Von dem merkwürdigen Gegenſatz zwiſchen friedlichen Bildern und aufregenden Kriegs⸗ ſzenen an der Front erzählt der engliſche Kriegs⸗ berichterſtatter Philip Gibbs, der jetzt einige Zeit im engliſchen Hauptquartier verbracht hat. „Auf einer langen Automobilfahrt bin ich nun die engliſche Front entlanggefahren und habe die Soldaten dicht hinter der Feuerlinie beob⸗ achtet. Tauſende von dieſen Burſchen in Khaki lagen da an den Wegrändern, aus der Entfer⸗ nung faſt ſo ausſehend wie große Maſſen Laub, das von den Bäumen geſallen iſt. Sie hielten hier Raſt auf ihrem Weg nach der Front; die einen hatten die Köpfe auf die Schultern der audern geleat und ſchliefen: wieder andere lagen lang ausgeſtreckt, die Hände unterm Kopf ge⸗ faltet, und ſtarrten in den Himmel den zieben⸗ den WMaofkon nach. So kräumſen ſie und rußten ße, unßbekümmert um gſſas maßs um ſie vraing, NI8 ſech woftor fuhn an den ſumhfſoen Foldern Noxrhef. Uon Wechent und Hrochen ſind ſan len dis Soldgien iu Inartieren in fronsßeſeßen und olsmiſchen Banernhänſern. Sie ſchienen ſich durchgus zu Hanſo zu fünſen unnd honpglen ſien wio ſponn di⸗ in einem engliſchen Farf wären: da backton melche Holz, trugen Waſſer, breiteten S die er NMtaoy ion Eintritt ſe igten ſich mit und ruhig, zunen und be ſo Mre Surrey im kam durch die von eli Stadt Ppern, wanderte uber den 9) n beſchadigten Tuchhallen vorbei. che Soldaten, die Poſt⸗ en lauſten, mutzig herumſranden oder plau⸗ derten, wie wenn ſie ber ganze Krieg nichts an⸗ ge und teine Granaten dicht bei ihnen ein⸗ konnten, und Werderven um ſich d. Auf dieſer ganzen Reiſe im Kriegs⸗ , auf der ich eine 18 100 Km. zurucklegte, was direkt mit den in Merihrn ging impf und ſo t fühlte m 4 Fehlen von Kriegslärm und aut mir ſp recht zum Bewußt⸗ gent Großen Hauptquartier Einſam⸗ n zurückleh hörir ich von der lacht bei apelle, von dieſem wilden und blutigen Ringen. Während es an den Orten, durch die ich gekommen, ſo friedlich zuging, hatte an einer audern Stelle der Front eine furchtbare Schlaiht getobt. Der Krieg war weiter ge⸗ gangen, obwohl es ſo ruhig ſchien an der Fronnt Engliſche Niedertracht. Zur Kennzeichnung engliſcher Niedertracht und Heimtücke diene nachſtehende Schilderung der ge⸗ meinen Kampfesweiſe der perfiden Engländer aus dem Feldpoſtbrief eines dieſen bei Na Baſſee gegenüberliegenden Offiziers, den die„Köln. Voltszig.“ veröffentlicht: Die Kameraden, die wir heute beſtatteten, find bei dem Angriff der Engländer in dieſen Tagen gefallen. Es ſind ſehr ſchwere Tage für Anſer Korps geweſen, und wir hatten an einer Stelle mit drei Bataillonen gegen 48 Widerſtand zu leiſten, wie es im Tagesbefehle des Kronprinzen Rupprecht von Bayern heute heißt. Man hat aber auch wieder einmal die Engländer kennen gelernt in ihrer gemeinſten Art. Zu den 11. Jä⸗ gern lieſen Inder über ohne Gewehr und ohne Patrontaſchen, alſo den vorgeſchriebenen Heberlänferanzug. Kaum ſind die Wichte in unſerem Graben, da kommen die Engländer zu einem Sturm, und die Inder ziehen aus ihrem faltigen Wams ihre Meſſer, um die Jager von hinten niederzuſtechen, wahrend dieſe ſich bereit machen, den Angriff der Engländer abzuwehren. Echt engliſch! Bulgariens ftrengſte Neu⸗ tralitat. Sofia, 29. März.(WTB. Nichtamtſich.) Die Seſſion der Sobranje iſt geſchloſſen wor⸗ den. Vor der Verleſung der Schließungsver⸗ ordnung erklärte der Miniſterpräſident, er lege Wert darauf, ſeine frühere Erklärung zu er⸗ neuern und gleichzeitig zu unterſtreichen, daß die Regierung bisher die ſtrengſte Neu⸗ tralität beobachtet habe und weiterhin be⸗ obachten werde. Sie werde keinem Druck nachgeben und ſich durch keinerlei eitles Ver⸗ ſprechen fortreißen laſſen, weil ſie der Anſicht ſei, daß die wirklichen Intereſſen Bulgariens Erwägungen ſentimentaler Art vorgehen müß⸗ teln. Das bulgariſche Volk könne Vertrauen zu ſeiner Regierung haben, deren Politik dem Lande nur nützlich ſein werde. Bulgarien habe niemandem gegenüber Verpflichtungen. Es könne ſich nicht voreilig binden, denn es ſei ſicher, in dieſem Falle zu verlieren. Die bulgoriſche Regierung müſſe ſich vor jeder Verlockung, von welcher Seite auch immer, hüten. Sobald die Intereſſen Bulgariens verletzt werden ſollten, werde die Regierung mit der geſamten Nation die notwendigen Beſchlüſſe faſſen müſſen. Indem er die ſozialiſtiſche Theſe von der Balkanföderation zurückwies, ſagte Radoslawow: Dieſe Föderation iſt un⸗ möglich, weil es ſchwer iſt, die Intereſſen der Balkanvölker zu verſöhnen, die Bulgarien anflauern, um ihm den letzten Biſſen zu ent⸗ reißen. Der Miniſterpräſident ſchloß mit fol⸗ genden Worten an die Deputierten: Sie ken⸗ nen das letzte Wort der Regierung, die Bulga⸗ rien den Frieden durch die Neutralität geben will. Wenn es andere gibt, die mutiger und kühner find, und ihm den Krieg geben wollen, mögen ſie kommen, um unſeren Platz einzu⸗ tehmen.(Beifall). Der Bandelskrieg. m. Köhn, 30. März.(Priv.⸗Telegr.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Madeid: Wie gus Crrung gemeldet wird, wollte ein ſpaniſcher Dampfer guf der Reiſe von Galveſtone nach Spanſea mit einer Getreideladung im genannten Hafen anlegen, weil die Mannſchaft aus Furcht vor deutſchen Unterſee⸗ booten ſich weigerte, die Fahrt fortzuſetzen. * Haag, 29. März.(WB. Nichtamtlich.) Das Hanger Korreſpondenzbureau meldet: Die von der Marineverwaltung über den Fall des Damp⸗ fers „Mecklenburg“! angeſtellte Unterſuch⸗ ergeben, daß die Fiſchdampfer, von denen in Zwiſchenpauſen von etwa 5 Minuten ſſ abgegeben Hab ein Signal zum Anhalten gaben.— Zu gleicher Zeit wurde der engliſche Dampfer„Teal“, der in etwa dier ſtand von der„Mecklenburg“ ebenfalls land fuhr, von zwei Flugzeugen ange⸗ Bomben auf ihn abzuwerfen ſuchten. ige ſtanden mit den Fiſchdampfern in dung durch Signale; die Flieger gaben le, die Fiſchampfer ſcheſſen Jeuerpfeile ht Grund, anzunehmen, daß das von der ecklenburg“ wahrgenommene Aufſchlagen auf das Waſſer nichtdurch Kanonenſchüßfe ſondern durch niederfallende Signalfeuerpfeile verurſocht wurde, und daß die Aktion der Fiſchdampfer nich . gie„Mecklendurg“ ſondern gegen den engli⸗ ſchen Dampfer gerichtet war. 0 m. Köln, 30. März.(Priv.⸗Tel.) Die Köln. Ztg. meldet aus Madrid: Die ſpaniſche Regierung hat für das neue Geſchwader ein Unterſeeboot von 2800 Tonnen bei einer italieniſchen Werft beſtellt. JBerlin, 30. März.(V. unſ. Berl. Bitrv.) Die in Paſſau erſcheinende Donau⸗Zei⸗ tung iſt auf drei Tage verboten wonden. Bern, 29. März.(W᷑iB. Nichtamtlich Wie die Schweizeriſche Depeſchenagentur zu⸗ ſtändigerſeits erfährt, erließ Frankreich kein Einfuhrverbot für ſchweize⸗ riſche Zeitungen, ſondern erteilte den Grenzbehörden mur die Weiſung, daß ſchweize⸗ riſche Zeitungen nicht am Tage ſhees Egſches⸗ nens, fondern am darauffolgenden Tage herein⸗ gelaſſen werden ſollen. Infolgedeſſen wurden geſtern die Sonntagsnummern der Genfer Blät⸗ ter nicht durchgelaſſen. Der Grund zu det Maßnahme der franzöſiſchen Behörden iſt den ſchweizeriſchen amtlichen Stellen noch unde⸗ kaunt. Büchertiſc. * Kriegsbuch der Volksernührung, don Dr. Nar Winckel(Buchdruckerei und Verlagsanſtalt Tarl Gerber, München), Preis.80 M. In dem vorſte⸗ genden„Kriegsbuch der Vollsernährung' ſind nicht nut die ſchon ſo viel gepredigten Lehren von der ſparſamen Küchenwirtſchaft niedergelegt, ſonder in einer Rethe von Kapiteln wird die Volkserndh⸗ rung behandelt im Zuſommenhang wiit dem Krieg, den Bundesratsbeſchlüſſen, mit der Voſksgeſund heit und der Bekämpfung der Volkskrankheiten, mit Induſtrie und Gewerbde, mit unſerer Kolonial⸗ politik und endlich an jeden Bürger ſtellt. Dieſe Gefichtspuntte werden in ſieben Kapiteln aßgehau⸗ delt: 1. Deutſchland ein Agrikulkurſtaat; 2. Die Deutſche Nahrungsurfttelpilang; 8. Bundesrats⸗ verordnungen; 4. Ernährung und Nahrungsmittel; 5. Sparſamkeitsmaßnahmen und Verwertung in⸗ duſtrieller Neben⸗ und Abfallprodukte; 8. Das Naß⸗ rungsmittelgewerbe; 7. Das neue Deutſchland und ſeine Forderung an die Voltsernährung uud die ſozialen Aufgaben. * Die neue Serie der Juſel⸗Bücherei, die uns ſoeben zugegangen ift, umfaßt 10 Bände, die⸗ ohme die aufs Klaſſiſche gerichtete Haltung der Samm⸗ lung aufzugeben, in irgend einer Weiſe der Zeil⸗ lage entſprechen. Ein buntes Bind ſoldatiſchen Se⸗ bens ſteigt aus den„Liedern der Landsknechte auf, denen 8 Holzſchmitte von Burgimair u. Schäu⸗ felein beigegeben find; eine Auswahl aus Friedrich Nicolais Sammlung bieten die mit 6 Holzſchnilten von Adolph Menzel geſchmückten„Anekdoten don Friedrich dem Großen“. In der„Geſchichte Gott⸗ friedens von Berlichingen mit der eiſernen Hand liegt der Neudruck der erſten Faſſung von Goethes „Götz“ vor, die gerade in einer Zeit, welche wieder Männer braucht, volles Verſtändnis finden wird; Kleiſts Michael Kohlhaas“ bedarf beiner empfeh⸗ lenden Worte. In dem Bändchen ⸗Weimar Kriegsdrangſale in den Jahren 1808—1814 iſt durch zeitgenöſſiſche Berichte das gewaltige Erleb⸗ nis der Stadt Weimar feſtgehalten, das beſonders heute feſſeln dürfte, da es zu zaßlreichen Ver⸗ gleichen reizt; eine Auswahl aus den Ernſt Moritz Arndts durchflammt auch heute wie⸗ der nach hundert Jahren mit dem alten Geiſt preußiſcher Standhaftigkeit und Feſtigkeit. In dent Bändchen„Krieg und Friede 18707 ſind die zwei Briefe, die David Friedrich Strauß an Ernſt Re⸗ nan geſchrieben hat, und deſſen Antwort mit dem berühmten Brief Carlyles an die Times vereinigt; Schillers„Belagerung von Antwerpen durch den Prinzen von Parme in den Jahren 1584 und 1585, perdiente, ganz abgeſehen von dem Inter⸗ eſſe, das man fetzt dem früßheren Schickſale Antwer⸗ vens entgegenbringt, ſchon wegen feiner meiſter⸗ haft anſchaulichen Darſtellung die Aufnaßme ir die Inſel⸗Bücherei. In den„Reden Bismarcks nac ſeinem Ausſcheiden aus dem Amte' begrüßen wir ein Bändchen, das unter den zahlreichen Büchern. die dem hundertjährigen Geburtstag des erſten Kanzlers gewidmet ſind, eine ganz beſondere Stel⸗ lung einnimmt. Eine Erzählung aus der Frem⸗ denlegion unter dem Titel„Wendelins Heimkehr hat Wilhelm Weigand beigeſteuert. Denkt daran, daß auch das Brot zu unſeren Waffen gehört. Sparſamkeit mit dem Brot iſt Kriegspflicht. Dieustag, den 30. März 1915. 5. Seim, Derllung des 9 Rach der Rede des Oberbürgermeiſters Dr. Kutzer, die wir bereits im geſtrigen Abend. blatt bruchten und die allſeitige Zuſtimmung fand, wurde die Generaldebatte eröffnet und er⸗ hielt zunächſt das Wort Stv.⸗V. Pfeiffle. Auch ich will mich, dem gegebenen Beiſpiele folgend, kurz faſſen. Ein Voranſchlag in Höhe von 25 Millionen wäre wohl zu anderen Zeiten kaum ſo kurz behandelt worden. Es iſt eines⸗ teils auf eine eingehendere Beratung zu verzich⸗ ten gewünſcht worden, aber andererſeits, nach⸗ dem der Herr Oberbürgermeiſter eine ſo ein⸗ gehende Budgetrede gehalten hat, muß zu einer Generaldebatte Gelegenheit gegeben werden, da⸗ mit die einzelnen Fraktionen in der Lage ſind, auf einzeln Fragen zu antworten. Es ſoll aber doch im Intereſſe des Burgfriedens von wei⸗ teren parteipolitiſchen Erörterungen abgeſehen werden. Es iſt wiederholt Klage geführt wor⸗ den, daß unſer Voranſchlag nicht mehr dem einer Großſtadt entſpricht, auch im Landtage. Der bisherige Voranſchlag iſt zu ſchematiſch. Es iſt aber anzuerkennen, daß der Stadtkaſſenvoran⸗ ſchlag diesmal mit hineingekommen iſt. Bei ge⸗ hatterer Durchſicht ergibt ſich, daß einzelne End⸗ ziffern nicht übereinſtimmen, was in dem Durch⸗ ſaufen der Stadtkaſſe begründet iſt. Der Vor⸗ bericht iſt diesmal etwas ſehr kurz weggekom⸗ men, obwohl eingehendere Darlegungen zur Klärung beigetragen hätten. Ein Ausgleichs⸗ poſten von 700 000 Mark iſt nicht ganz erklärlich, ebenſo wie das Mehr der Steuererträgniſſe von 426000., da die Beeinträchtigung durch den Krieg doch zu berückſichtigen iſt. Das Mehr der Schlachthausausgaben von 140 00 M. ſcheint mir ebenſalls etwas ſehr hoch. Das gleiche gilt vom Straßenbahnetat. Des ferneren iſt unſere Schuldentilgung nicht aus dem Auge zu laſſen. Wir dürfen in unſeren Finanzoperationen nicht in dieſer Weiſe weiterfahren, ſonſt dürften wir in recht bedenkliche Finanzverhältniſſe kommen. Wir hoffen jedoch, daß es ſoweit nicht kommen wird. Selbſt auf die Gefahr, daß in dieſem Falle der Umlageſuß erhöht werden müßte. Im letzten Jahr hat der Reſervefonds noch weit über eine Million betragen. Dieſes Jahr wird ihm der letzte Reſt entnommen. Die Ausgaben haben die Neigung, immer mehr zu ſteigen als die Einnahmen. Auch wenn der Krieg nicht ausgebrochen wäre, hätten wir mit größeren Ausgaben als mit Einnahmen zu rechnen. Es bleibt nichts anderes übrig, als in Zukunft im Haushalt mehr Sparſamkeit zu üben. Man iſt im allgemeinen der Auffaſſung, daß unſer Ver⸗ waltungsapparat etwas zu vielgeſtaltig iſt und daß da und dort etwas geſpart werden könnte, an Schreibwerk, Arbeitskräften oder dergl. Der Stadtrat ſchlägt nun eine Umlageerhöhung Hon 2 Pfg. vor und eine von 5 Prozent des Zuſchlags auf das inkommen. „Der Stadtverordnetenvorſtand hat an den Be⸗ kratungen des Stadtrats teilgenommen und es muß zugegeben werden, daß der diesfährige Boranſchlag ſehr vorſichtig und ſehr gewiſſenhaft gufgeſtellt worden iſt. Auf Einzelwünſche wollen wir dieſes Jahr verzichten. Wäre ein normales Jahr, würden ſicher genug Wünſche vorgebracht. Wir möchten mit Rückſicht auf die Kriegslage dringend bitten, von weiteren Beſprechungen Abſtand zu nehmen, bis wieder beſſere Zeiten kommen. Der Stadtverordnetenvorſtand empfiehlt Ihnen nunmehr die Vorlage zur Annahme. Stv. Levi: Da wir uns noch im Kriege befinden, ſind wir geneigt, den neuen Voranſchlag nicht einer ein⸗ gehenden Beſprechung zu unterziehen, da die Zeit mitten im Kriege nicht geeignet erſcheint. Na⸗ mens meiner Parteifreunde kann ich die Erklä⸗ krung abgeben, daß wir für den Etat ſtimmen werden und daß ich mich auf einige unerläßliche Bemerkungen beſchränken werde, wenngleich einige Poſitionen des Voranſchlags unſererſeits zu beanſtanden wären und wir die eine oder andere Poſition nicht gerne geſehen hätten. Der diesjährige Haushaltungsplan erſcheint in einer neuen Aufmachung, deſſen größere Ueber⸗ ſichtlichkeit gegen die früheren ohne weiteres er⸗ kennbar iſt und wir danken dem Herrn Ober⸗ bürgermeiſter für dieſe Arbeit. Titel ſind jedoch nicht in den Etat aufzunehmen, wenn ſie hier nicht bewilligt worden ſind, auch dann nicht, wenn ſie ohne Ziffern eingeſetzt werden. Ich verweiſe auf Seite 25 des Voranſchlags unter Ziffer 6„Luſtbarkeitsſtener Sie werden für dieſe Steuer ſehr wenig Gegenliebe bei uns finden. 1 Der große Reſervefonds iſt, wie. bereits er⸗ wähnt wurde, ganz aufgezehrt. Gehen wir auf dieſem Wege weiter, dann wird es dazu ſühren, daß wir in eine Schuldenwirtſchaft geraten. Di⸗ Deckung des vorhandenen Defizits unſeres Haus⸗ haltungsplanes iſt noch nicht zu überſehen, auch nicht, ob durch die Vorſchläge die Vermögens⸗ ſteuerzahler entlaſtet werden. Der Stadtrat ſchlägt vor, daß der Umlagefuß auf 39 ſtatt 37, bei der Einkommenſteuer ſtatt 1½06 auf 20 per 100 Mark erhöht wird. Wenn man beim alten Modus bleibt, könnten zur Deckung des Fehl⸗ betrages ſtatt 37, 42, Pfg. Umlage erhoben wer⸗ den, alſo ein Mehr von 577 Pfg. gegen 1914. Einem Teil der Bevölkerung wird die Steigerung der Umlage in der gegenwärtigen Zeit ſehr ſchwer fallen. Beſonders den Hausbeſitzern, die gegenwärtig in einer ſehr unangenebmen Lage ſich befinden. Aber, wie unſer Oberbürgermeiſter bereits ſagte, in Steuerſachen gibt es einen ges rechten Ausgleich nicht; wenn nan dem einen gibt, muß man dem andern nehmen. Durch die Erhöhung der Einkommenſteuer werden in. aller⸗ erſter Linie die Leute betroffen, die nur Einkom⸗ men zu verſteuern haben, das ſind in erſter Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Aachrichten.(Mittagblatt) fällt uns außerordentlich ſchwer, der Erhöhung der Steuern zuzuſtimmen. Wenn wir der Er⸗ höhung dennoch unſere Zuſtimmung geben, ſo werden wir es deshalb tun, weil wir immer ge⸗ neigt ſind, die Induſtrie da zu ſtützen, wo ſie eine Stütze notwendig hat. Wir werden für das Bud⸗ get in ſeiner Geſamtheit ſtimmen in der Erwar⸗ tung, daß trotz der geſpannten Finanzlage die Stadtverwaltung alles tun wird, was ſich im Intereſſe der Bevölkerung, namentlich im In⸗ tereſſe der Unbemittelten notwendig erweiſt. Wir wollen uns nicht ausſchließen von der heimer Bürgerſchaft in materieller und perſön⸗ licher Hinſicht der Stadt und dem Vaterland ge⸗ bracht hat, eine Opferwilligkeit, die anhalten möge über die Zeit des Krieges hinaus. Ste. Müller. In Verhinderung unſeres Fraktionsvorſitzen⸗ den iſt mir die ehrenvolle Aufgabe zugefallen, die Stellung unſerer Fraktion zu den Voran⸗ ſchlägen in Kürze darzulegen: Auch wir ſind einmütig der Auffaſſung, daß wir in der heutigen Zeit von einer Erörterung der einzelnen Abſchnitte des Haushaltungsplanes Abſtand nehmen ſollen. Wir ſind der Meiteng, daß in einer Zeit, in der unſer Volk um ſein ganzes politiſches und wirtſchaftliches Sein kämpft, die Fragen, die durch das Budget zur Erörterung kommen ſollen, vollſtändig in den Hintergrund treten und faſt bedeutungslos wer⸗ den, ſo wichtig ſie auch ſonſt ſein mögen. Wir würden es als eine Entweihung empfinden, wenn wir in der Geburtsſtunde Neu⸗Deutſchlands in dieſem Saal darüber beraten würden, ob dieſe oder jene Straße gebaut oder beſſer unterhalten, oder dieſe oder jene Straßen bahnlinie anders ge⸗ führt werden ſoll. Aber auch aus praktiſchen Gründen erſcheint eine Einzelberatung zwecklos. Der Stadtrat hat die einzelnen Sätze nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen aufgeſtellt; wie ſie in Wirk⸗ lichkeit ausfallen werden, kann niemand ſagen das hängt von den Einwirkungen des Krieges ab. Vollſtändig ohne jeden Einfluß ſind wir auf die Geſtaltung der Einnahmen. Hier käön⸗ nen wir uns nur auf Hoffnungen beſchränken und dieſe Hoffnungen gehen dahin, daß die wirk⸗ lichen Einnahmen die Voranſchläge überſchreiten mögen. Mehr Einfluß ausüben könnten wir auf die Ausgaben. Aber auch hier ergibt Abſchlüſſe nur vorübergehend und auf die Tat⸗ ſache zurückzuführen ſei, daß infolge der Herab⸗ minderung der Beamtenſchaft durch die Einbe⸗ rufungen zu den Fahnen die rechtzeitige Fertig⸗ ſtellung der Abſchlüſſe nicht möglich geweſen ſei. Wir möchten den Herrn Oberbürgermeiſter bit⸗ ten, uns, wenn irgend möglich, in Zukunft dieſe Abſchlüſſe der ſtädtiſchen Betriebe wieder bei der Beratung des Haushaltungsplanes vorzulegen. In den Ausgaben ſind für die Kunſthalle M. 30000 für Anſchaffung von Gemälden und Skulpturen eingeſetzt worden. Bei der Verwen⸗ dung dieſer Summe dbürfte ſich eine möglichſte Berückſichtigung der einheimiſchen Künſtler und Künſtlerinnen, die unter dem Kriege auf das ſchwerſte leiden, empfehlen. Auch möchte ich bei dieſer Gelegenheii dem Wunſche Ausdruck geben, daß nach dem Kriege durch unſere Kunſthalle ein ſtarker deutſcher Geiſt wehen und in ihr eine liebevolle Pfleg⸗ und Heimſtätte finden möge. Von den einzelnen Berufsſchichten unſerer Be⸗ völkerung haben die Bauhandwerker am ſchwer⸗ ſten zu leiden. Wir wünſchen dringend, daß di⸗ Sladt bei der Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten auf dieſe Verhältniſſe Rückſicht nehmen, möglichſt reiche Arbeitsgelegenheit ſchaffen und vor allen Dingen dieſe Arbeit in kleinen Loſen vergeben möge, damit recht viele Meiſter berückſichtigt werden können. Wenn hierdurch den ſtädtiſchen Aemtern etwas mehr Arbeit entſteht ſo müſſen dieſe es mit in den Kauf nehmen und dieſe Mehr⸗ arbeit gewiſſermaßen als Kriegsdienſt betrachten. Noch eine andere Anregung möhte ich geben: Die Schaffung eines ſtädtiſchen Fonds für die Unterſtützung der Mannheimer Krieger, ihrer Angehörigen und Hinterbliebenen. Dieſer Fond ſollte ſich in erſter Linie auf der privaten Wohl⸗ täligkeit aufbauen, aber die Stadt ſollte dieſen Fond in Verwaltung nehmen und ihn auch durch jährliche Zuſchüſſe verſtärken. Jch bin überzeugt, daß bei dem Beſtehen eines ſolchen Fonds manche Summen ihm zufließen würden und daß er einen mächtigen Anreiz zu Stiftungen geben würde. Die Ausgaben, die die Stadt für ihn zu machen hätte, würden zum Teil wie⸗ der erſetzt durch eine Minderung der Armen⸗ laſten. Es wäre gewiſſermaßen nur eine andere Buchung ſtädtiſcher Ausgaben. Den Worten des Dankes und der Anerken⸗ nung, die vom Herrn Oberbürgermeiſter der eine Prüfung des Budgets, daß der Sadtrat in der Beſchränkung der Ausgaben ſo weit gegan⸗ gen iſt, als es mit einer geordneten Weiterfüh⸗ rung der ſtädtiſchen Verwaltung und dey Löfung der zu erfüllenden Aufgaben nur irgendſwpie ver⸗ einbar erſcheint, ſodaß weitere Abſtriche unmög⸗ lich ſind. Neue Ausgaben aber heute vorzuſchla⸗ Auch wir möchten den heutigen Tag nicht vor⸗ Bürgerſchaft für die reiche Liebestätigkeit, di⸗ ſie ſeit Kriegsausbruch entfaltet hat, gewidmet worden ſind, können wir uns nur anſchließen. übergehen laſſen, ohne unſeren Bürgern herzli⸗ chen Dank auszuſprechen für die von ihnen be⸗ kundete Aufopferungsfähigkeit u. möchten hieran gen, dürfte niemand im Bürgerausſchuß ſich bereit finden. Mit der Berechnung des 1 mlagefußes erklärt ſich meine Fraktion einverſtanden Bei einer Veraleichung mit den Steuerverhältniſſen anderer Städie muß auch ſtets, weun man zu einem richtigen Bilde kom⸗ men will, der Charakter der einzelnen mit ein⸗ ander zu vergleichenden Städte beriſckfthtiat werden. So wäre es wohl verkehrt, Wiesbiden mit Mannheim in Vergleich zu ſtellen. legt man den Hauptwert auf die Anſäſſigmachung von Fremden und Privatleuten, die Zukunft unſerer Stadt dagegen iſt mit der Induſtrie und dem Handel unlöslich verknüpft. In den Frem⸗ denſtädten wird man naturgemäß mehe Geich darauf legen, die Einkommenſteuer möaſichſt niedrig zu halten, um den Zuzug eu erleichtern, in Städten wie Mannſeim ſwird es mehr darduf ankammen. veitere Induſtrie anzuziehen und die aufäſſige Induſtrie feſtzuhaſten. Dieſes Ziel wird aber durch eine zu ſtarfe Blaſtung's Grundbeſitzes und Betriebsvermögens nicht er⸗ reichk. Wir glauben, daß unſer Oberbürgermei er den richfigen Weg eingeſchlagen batt. Wir verkeunen allerdings nicht., daß durch dieſe neue Steuerberechnung beſtimmte Schich⸗ ten der Bevölkerung ſteuerlich ſtärker belaſtet werden, und es dürfte empfehlenswert ſein, nach dem Kriege zu prüfen, ob flir die ſchwächeren Steuerzahler in irgend einer Form eine Erleich⸗ terung herbeigeführt werden lann. Heute in der Kriegszeit dürften ſich ſolche Maznahmen alle⸗ dings nicht empfehlen. Es war kein roſiges Bild, das unſer Oberbürgormeiſter von den ſtädtiſchen Finanzen entrollt hat, aber immerhin ſvar es ein Bild, das neben den Schatten⸗ auch mauche Lichtſeiten aufweiſt. Wir haben deshalb alle Urſache, mit ſtarkem Vertrauen in die Zukunft unſerer Stadt und ihrer Entwicklung zu ſchauen, eine Entwicklung, die ſicher nach dem Frieden wieder in reichem Maße einſetzen wird. Lebbaft bedauert meine Fraktion, daß auch dieſes Jahr wieder ein tiefer Griff in den Erneuerungsfonds geian werden mußte. Ich möchte darauf hin⸗ weiſen, daß, als vor einigen Jahren erſtmals erhebliche Summen aus dem Ern uernngsfonds genommen wurden, um das finanzielle Gleich⸗ gewicht im ſtädtiſchen Haushalt herzuſtelſen meine Nraktion nicht unterlaſſen hat, auf das Bedenkliche dieſer Maßnahnte aufmerkſam zu machen und an die Zuſtimmung zu dieſer Maß⸗ regel die Hoffnung geknüpft hat, daß die enk⸗ nommenen Beträge dem Ernen rungsfonds Fald zurückerſtattet werden möchten. Dieſe Hof nung iſt nicht in Erfüllung gegangen un) wir werden wohl auf lange Zeit hinaus deſe Hoffnung fal⸗ len laſſen müſſen. Aber unb dingt verlangen müſſen wir, daß weitere Entnahmen aus dem Erneuerungsfonds unterbleiben. Sehr bedau r⸗ lich iſt das Fehlen des proviſoriſchen Abſchluſſes der ſtädtiſchen Betriebe vom vergangenen Jahre. Dieſe Vorlage des proviſoriſchen Abſchluſſes entſprach einem ſeinerzeit vom Bürgergus chuß einmütig geäußertem Wunſche und ſie hat unſe⸗ res Wiſſens auch nie zu Beanſtandungen geführt, kenn wir alle wußten, daß es keine endoültigen, Dort den Wunſch knüpfen, daß dieſe aufopferungsvolle Hingabe bis zum Ende des Krieges, ja über ihn hingus anhalten und ſich, wenn möglich, noch verſtärken möge. Auch ich bin von meiner Frak⸗ ion beautftragt worden, Dank äuszuſprechen un⸗ ſerem Stadtrat, der Stadtverwaltung und unſe⸗ ren Bürgermeiſtern für ihre umſichtige und nrühevolle Tätigkeit, die ſie im Dienſte der Stadt in der Friedenszeit, namenklich aber in den Kriegsmonaten entwickelt haben. Dank möchten wir vor allen Dingen ſagen unſerem Oberbür⸗ germeiſter für die Aufſtellung des Budgats, deſ⸗ ſen neues Gewand uns praktiſch und empfehlens⸗ wert erſcheint. Und wenn manchem unter uns dieſe neue Form auch etwas nen und fremdartig iſt, ſo ſind wir doch überzeugt, daß ſich die neue Form bewähren wird. Aber ich möchte meine Ausführungen nicht ſchließen, ohne noch ein anderes Work des Dan⸗ kes und der Anerkennung zu ſprechen. Und zwar gelten dieſe Worte unſeren unter den Fahnen weilenden Mannheimer Bürgern, mögen ſie nun an der Front ſtehen oder in enen anderen Weiſe ihre Kräfte dem Vaterlande zur Verfügung ſtel⸗ len. Es iſt das erſte Budget, das wir in der Kriegszeit beraten und hoffentlich auch das letzte. Gern gedenken wir am heutigen Tage Unſerer im Felde ſtehenden wackeren Mannheimer Krie⸗ ger, die in dieſem Kriege von Anfang an bei ſehr vielen Kämpfen mit in den erſten Reihen ſtan⸗ den und deren Tapferkeit über alles Lob erhaben iſt, wie dies wiederholt von zuſtändiger Seit⸗ allsdrücklich bekundet worden iſt. Mit unſag⸗ barem Stolz blicken wir auf unſere ſo überaus tapferen und mutigen Mannheimer Bürger, die draußen für unſer deutſches Vaterland kämpfen. Unſeren herrlichen Mannheimer Kriegern am heutigen Tage unſeren Gruß zu ſenden, iſt uns dringendes Bedürfnis und möchten wir an ihn die Hoffnung knüpfen, daß unſere ruhmvollen Mannheimer Brüder und Söhne recht bald ſieg⸗ gekrönt an den heimiſchen Herd zuvſckk hren mögen. Stu. Ihrig. Aus allen Worten des Herrn Oberbürgermei⸗ ſters klang es heraus: Kriegsvoranſchlag. Wenn die Reſerven ſo herangezogen werden und die Fonds ſoweit erſchöpft ſind wie diesmal, ſo müſ⸗ ſen wir wohl das Wort Kriegsvoranſchlag an⸗ wenden. Wir wiſſen ja nicht, wie unſere Aus⸗ gaben ſich geſtalten, welche Einnahmen wir er⸗ halten; das hängt von dem Kriege ab und wol⸗ len wir uns deshalb nicht über einzelne Poſten aufhalten und damit warten, bis beſſere Zeiten 15 obwohl die Fraktion einzelne Wünſche Hat. Der Voranſchlag erſcheint in neuer Form. Nachdem man ihn jahrelang in einer beſtimmten Form geſehen, ſteht man ihn ungern in einem neuen Gewand, da man ſich erſt zurechtfinden muß. Ohne Zweifel bietet er jeboch ein über⸗ ſichtlicheres Bild als ſrüher und manche Frage, die früher in langen Verhandlungen bꝛantwortet werden mußte ergibt ſich aus dem eing henden Studium des Voranſchlags. Wenn der Krieg zu Ende iſt, wollen wir Handel und Induſtrie wie⸗ ſondern nur proviſoriſche Abſchlüſſe maren. Wir Anie die Arbeiter und kleineren Beamten. 8 Uhatten gehofft, daß das diesmalige Fehlen der tungen Ashaltplans der Stadt Mannheim für das Jahr 1915. eine Stadt finden, die es verſteht, ſich rechtzertig den Platz an der Sonne zu ſichern und rechtzeitig einzugreifen, wenn ſeine Güter auf dem 0. markt wieder verlangt werden. Die Erböhung des Umlagefußes wirkt nicht verlockend auf den Zuzug der Induſtrie. Wir wollen der Erhöhnng zuſtimmen, damit wir wieder möglichſt bald in normale Verhältniſſe gelangen. Ob man bet einer Erhöhung der Einkommenſteuer dieſe gleich ſo hoch halten mußte, kann man in Zweifel laſſen. Wir ſind der Anficht, der Voranſchſag hätte im Dezember oder ſpäteſtens im Januar unterbrei⸗ tet werden müſſen und nicht jetzt, nachdem ein Viertel des Jahres bereits vorbei iſt. Es ſind im Budget noch manche Punkte enthalten, die etwas reichlich bemeſſen ſind. Der kritiſche Punkt wird eintreten, wenn der Friede da iſt und die Millionen heimſtrömen und nicht gleich in ihren gewohnten Werkſtätten Arbeit finden. Durch die Einberufungen leiden alle Verwal⸗ unter dem Mangel an Arbeitskräften und es iſt daher möglich, daß nicht alles ſo klappl, wie in Friedenszeiten. Es verlohnt ſich aber ein Wort des Dankes zu ſagen, wenn wir ſehen, wie 9 +— 10 trotz der kleinen Beamtenzahl der Betrieb auf⸗ recht erhalten wird. man oft ungerechte Vorwürfe hören muß, daß Es tut einem weh, wenn die oder dieſe Straßenbahn mal 5 Minuten län⸗ ger auf ſich warten ließ uſw. Wenn das Ein⸗ quartierungsamt nicht gleich ſo funktionierte, wie es wünſchenswert erſchien, ſo muß man Nachſicht haben und bedenken, daß dieſe Einrichtung erſt bei Ausbruch des Krieges geſchafſen werden mußte und daß nur wenig Perſonal zur Verfit⸗ gung ſteht. Das Gleiche, was vom Einquartie⸗ rungsamt geſagt twurde, gilt auch vom Lebens⸗ mittelamt. Die erſten 4 Wochen ſind vorbei und wir werden ſehen, daß die nächſten 4 Wochen weitere Fortſchritte bringen. Wir haben eine Kartoffel⸗ und Milchnot, die allerdings mit dem Eintreten der wärmeren Jahreszeit hoffentlich behoben werden kann. Unſere Nachbarn und Mitpfälzer jenſeits des Rheins haben uns mit 0 e die Türe vor er Naſe zugeſchlagen, als wenn wir nich Deuiſche wären. ̃ Von den Schulen haben wir ſonſt immer einen Tag lang geredet. Wir gehen diesmal darüber hinweg. Von unſeren geſamten Lehrkräften ſtehen 345, annähernd die Hälfte, im Feld. Wir halten aber unſere Schulen aufrecht. Dies er⸗ fordert die äußerſte Anſtrengung der einzelnen Lehrer und wird nur ermöglicht durch Doppel⸗ klaſſen, durch Zuſammenfaſſen des Lehrſtoffez und Weglaſſen von Manchem, was der Unter⸗ richt eigentlich bedingt. 55 Ein Wort des Dankes gebührt guch der Zentrale für Kriegsfürſorge und der hieſigen Bevö ke⸗ rung, die ſich in ſo reichem Maße, ſei es an Zeit⸗ Ubger 5 11 Geld betätigt hat. Das Gedenken an unſere Feldgrauen 5 N0 90 i Soldaten gelten,—8 2 itſchen Tru L ibt kei n vpen, denn es gibt keine Stu. Gießler. Nach der Einmütigleit, die allgemein erſ gebe ich im Namen meiner Fraktion Ne d klärung ab, daß wir den Umlageantrag ein⸗ ſtimmig annehmen. Es iſt erfreulich, daß Stadt⸗ rat u. Bürgerausſchuß im Kriegsjahre ſo einig ſind.„Die Aufſtellung dieſes Voranſchlages war äußerſt ſchwierig und es war dabei auf die außerordentlichen Umſtände dieſes Krieges Rück⸗ ſicht au nehmen. Wo es ſich um Millionen hau⸗ delt, iſt es nicht angebracht, an kleineren Pyſten zu nörgeln und Aenderungen vorzunehmen Den Worten der Anerkennung über die Auf⸗ ſtellung des neuen Voranſchlages ſchließe ich mich vollſtändig an. Es wäre wohl zweckmäßig geweſen und ich hätte es gewünſcht, die Erfäu⸗ terungen des Oberbürgermeiſters nicht nur mündlich, ſondern ſchriftlich darzulegen und auf die Art des neuen Budgets hinzuweiſen. Die Mitglieder hätten ſich raſcher in das Budget ein⸗ gefunden und das Studium erleichtert. Den Aus⸗ führungen des Stv. Levi, über eingeſtellte Titel ſann ich mich nicht anſchließen. Man hat doch den Stadtrat beauſtragt, neue Mittel zu ſuchen nun hiermit weiſt er auf den Ausbau hin. Die Einſetzung des Titels 33, Unvorhergeſehenes mit 100 000 Ml. könne zu Konſequenzen füßren, wenn er als Dispoſitionsfonds betrachtet würde Es ſind im Budget einige Poſten enthalten, die man wohl hätte für dieſes Jahr zurückſtellen können, auch einige, die erſt nach dem Kriege in 145 58 955 nung Ausdruck, ß gerade unſere Induſtrie⸗ ſtadt nicht vor große Arbeitsloſigleit 64el 5 den möge. Die Poſitionen für die Bauhand⸗ werker ſind deshalb ſtehen zu laſſen. Ich möchle empfehlen, einen Bau an die private Tätigkeit abzugeben, damit dieſe von der Stadt Beſchäf⸗ tigung bekommen. Wir haben außerorbentliche Maßnahmen in der Abſchreibung getroffen, ſo⸗ daß zu Steuererhöhungen muß. Jedermann war ſchon voriges Jahr über⸗ zeugt, daß eigentlich ſchon vpriges Jahr die blühen möge, haben wir uns entſchloſſen, den Ausgleichsfond anzugreifen. Wir glauben, daß die Verhältniſſe in Mannheim derarlig liegen, daß es innerlich gerüſtet jetzt dazu übergeht, die einer Ergänzung der Einkommenſteuer peden. Gewiß, uuangenehm iſt eine Erhöhung und be⸗ eine minimale Laſt und der Dank muß unſerg lapferen Heer gezollt werden, daß es den Feind vom Lande ferngehalten und dieſes vor Ver⸗ kum wird einen allgemeinen Widerhall finden. der tälig ſehen, wir wollen unſer Mannheim als Dem Roten Kreuz ſprechen wir unſeren Dauk Ich gebe der Hoff⸗ geſchritten werden Steuern hätten erhöht werden müſſen. In der Hoffnung, daß unſer Wirtſchaftsleben weiter Verhältniſſe ſo zu geſtalten, wie es die Geſetz⸗ gebung zuläßt, in Baden können wir nichſt vonm ſonders im Kriegsjahre, aber es iſt doch nur wüſtung geſchützt habe. Der Dank an das Publi⸗ SGeueral⸗Anzeiger Vadiſche MNeueſte N kdachrick ken. Dienstag, den 30. Mürz 1915. 8 vollem Herzen aus. Wir 9 155 wir ſind auf dieſem für viele Städte in Baden. De allgen ſeiner Natur. Unſere 75 5 557 für lg 8 ürſorge war gleich am beſten ausgehaut. Die Eriegsürforge hat ſo viel Wunden gehe hat mit dazu beigetragen, unſer allgem giales Leben in ähnlichem Maße ſortzuf mie in Friedenszeit, dank der Opfersvihligt 4 aller Kreiſe. Ich möchte vaher an ale den Appell richten, daß dieſe Ließestätigkeit nicht aufhöre mit dem Friedensſchluß. Ich möchte nicht ver⸗ ſäumen, de en Dank der Stadtverordneten len Verwaltungen, und Aemtern für ihre Tötigkeit auszuſprechen, daß ſie unter völlig neuen Ver⸗ hältniſſen ihre Aufgaben leiſten und die Beam⸗ ten ihre ganze Kraft hingegeben haben. Wenn nicht alles klaggte, ſa hängt dies eben mit den allgemeinen Verhältniſſen zuſammen. Ich ſchließe mit dem Wunſche: Mannheim möge wachſen und blühen in langer Friedens, Sty. Wendling. Ich möchte mich den Ausfi Vorredner anſchließen. Im Namen Fraktion erkläre ich, daß wir den Voranſchlag ennehmen. Wir ſind immer für direkte Beſteue⸗ rung geweſen. Wir haben nichts dag agegen ein⸗ Bit. hrungen meiner zuwenden, daß die Einkommenſteuer ſtärker her⸗ angezogen worden iſt, in dem Bewußtſeln in einer eruſten Zeit ein jeder 8 muß und jeder bereitwilligſt Ich möchte mich den Vedenke⸗ Herr Lepi und Herr Ihrig daß durch die ſtärkere Heraf 71 menſteuer manche Kreiſe den. Es ſind dies nicht r führs die Arbeiter und dern die Beamten der Kreis der Feſ einen ſchweren e iſt ja weſentl was uUns ger macht worden Blut getränk Haben nack en, ſon⸗ erbaubt, in Mannheim iſer Programm Achol lle, die mi ganz andere Be als vor 90 chenſo auh) itſche Heim, für Schulter an Zcſulter, Beſitzer und Ni⸗ de alle Einſetzen. z hat wohltuend b auf gebiet der Wohnn manche näher getreten ſind, die fri ander fern ſtanden. Die eee 85 in vielen Fällen eingegriffen in Mietangelegen⸗ heiten und zahlreiche Unterſtützungen gewährt; wenn auch nicht alle Wünſche befriedigt werden konnten. Mit großer Freude hegrüßen wir, daß die Gemeinden eingriffen auf dieſem Gebiet und daß ein Schiedsamt eingeſetzt worden iſt. Es wäre nur zu wünſchen, daß eine ſolche Körper⸗ ſchaft, wo Hausbeſitzer und Mieter zuſammen wirken, eine dauernde Einrichtung werden könnte und daß eine ſolche Einrichtung in Frie⸗ denszeit beſtehen möge, zum Beſten und Wohl der Geſamtheit. Es hat mich ſehr gefreut, daß Herr Stu. Müller den Vorſchlag machte zur Bibdung eines Unterſtützungsſonds für invalide Er hat in tſef empfundener Weiſe un⸗ ſerer Krieger gedacht. Freilich ſind wir ja aſlen Kriegern zu Dank verbilichtet, aher es darf ruhig geſagt werden, daß wir uns den Mann⸗ heimer Kriegern zu beſonderem Dank ver⸗ pflichtet n. Ich glaube, es wird unſere bemer Krieger ſehr freuen, wenn ihrer in warmen Worten ber im Büfrgerausſchuß ge⸗ dacht worden iſt. Es zeigt ſich, was deutſcher ürgerſinn für das Vaterland zu leiſten im Stande iſt. Ich möchte nicht unterlaſſen, mich den WVMorten des Dankes anzuſchließen, die un⸗ ſerer Stadtverwaltung und der Bürgerſchaft gusgeſprochen worden ſind Weiſe, wie in ſozialer Hinſicht geſorgt worden iſt. Den beſten Dank aber nach allen Seiten werden wir erſt dadurch abſtatten, daß wir ein⸗ mitig zuſammenſtehen und tatkräftig den Willen zum Ausdruck bringen: durchzuhalten bis zu⸗ let. Man wird wohl in allen Kreiſen davon überzeugt ſein, daß ein jeder an ſeinem Platze dazu beitragen ſoll, daß wir ſiegreich aus dem Weltkriege her vorgehen werden. Oberbörgermeiſter Dr. Kutzer gibt die Verſſcherung, daß alle Anregungen Be⸗ 5 9 für die Art und achtung zen werden. Der Gedanke eines Kriegsunterſtügungsfonds deckt ſich mit dem, was für das ganze Reich vorgeſehen iſt. Ein⸗ Feiten können heute noch nicht vorgebracht werden. Der Vorſchlag des Herrn Sty. Müller wird z giug als weitere Richtlinie dienen. Auch die daß der Ppranſchlag früher ſeſtzuſtellen ſei, iſt ſehr ſympathiſch, umſomehr, als es leicht möglich iſt, wenn die Ergebniſſe des Vorfahres nicht verwertet werden brauchen. Ich danke für die anerkennenden Worte für die Stadtverwaltung und verſpreche, daß wir alle ſtets das Intereſſe der Stadt im Auge haben werden. Was noch unvollkommen war, wird ſich vervollkommnen. Die Spezialberatung geht ohne Debatte nor ſich, nur beim Titel„Arbeitsamt“ gibt Bürger meiſter v. Hoflander eine Erklärung. Eeit Kriegsbeginn haben die einzelnen Arbeitsnach⸗ weiſe mit dem ſtädtiſchen Arbeitsamt gemein⸗ ſam gearbeitet. Am 19. Februar zeigt nun der Arbeſtsnachweis der Induſtrie an, daß am 1. April der Arbeitsnachweis ſeine Tätigkeit wie⸗ der aufnehme. Hierauf ging vom Gewerkſchaſts⸗ kartell Mannheim beim Stadtrat eine Be⸗ ſchwerde ein, die auch gleichzeitig an das Großb. erium des Innern, das Bezirksamt und an des Generalkommando des 14. Armeekorps gerichtet worden iſt. Erhebungen bierüber ſind noch im Gange. Der Stadtrat wünſcht und iſt zeſtrebt, eine Einigung herbeizuführen. Er wird auch ſerner der ſozjalen Fürſorge in dieſer Richtung ſeine Aufmerkſamkeit widmen. *—* Schlußgantrag. Bürgerausſchn—* dem vorkiegenden alag* Ne Ne⸗ en im und im ganzen meiner ſrech Beizug der Einkomme Die Vorlage wir die Zuſtimmung erteilen und demgemäß die Er⸗ hebung folgender Umlagen beſchließen: J. Von denjenigen Steuerwerten und 1 — Steuer⸗ ſätzen, denen die Pergünſtigungen des 8 6 des Sandhofener Einverleibungsgeſetz 8 nicht zu⸗ gute kommen: 39 Pfg. von 100 Mark Steuer⸗ aftsvermögens und des Be⸗ 16 Pfg. von 100 Maxk Steuer⸗ wert des Liege triebsvermögens; wert des Kopitalvermögens; 78 Proßent der ſtaatlichen Einkommenſteuerſätze: II. Pon d denſenigen Steuerwerten und Steuer⸗ ſätzen, denen die Vergünftig 8 Sandhofener kommen: 32 Pfg. Liegenſchaftsner mögens, 16 9 Hea 59 1 Aſteuerf ſätze CEs ſelen nunmehr gender Faſſung: Errichtung neuer ſtändiger Gemeindebienſt⸗ ſtellen. m 2. März 1915 altsplan für 1915 vorgeſehenen Mitteln wird die ſtz digen Gemeindedienſtſtellen von 1953 erhöht. Die Vorlage wird einſtim mig gen hm igt. uſtenerfätze zur Gemeinbe⸗ beſteuerung. 55 gungen des 8 6 des gerlei bungsgeſe zes zuß von 100 Mk. Steuerwert des mögens und des Betriebsver⸗ von 100 Mk. Seuerwert des 8, 64 Prozent der ſtaatlichen die Abſtimmungen in fol⸗ 1944 auf 1915. Gemi 85 zatsbeſchluß vom 2 ſatz 2 der wird be⸗ 45 bei d ag für die bis mi Dundertteile der *rechnung zu ſtellen 1919 für 1 Pfg. Umlage 2 nkommenſteuerfätze in Be⸗ 10. Die Vorſage wird einſtimmig genehzmnigt, Haushaltsplan der Stabl Monnheim fü; das ö abe 1915. eſchluß vom 2. März 1915. Der Haushaltsplan für Jahr 11 915 in der Einnahmen und Ausgaben abſchlie⸗ mit 25 101 615 feſtgeſt ellt. d ebenfalls einſtimmig geneh⸗ Hierauf ſchließt Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer e Sitzung mit Wyrten des Dankes und frohen hoſſens für die Zukunft unft um 6 Uhr. Aus Stadt und CLand. Mannheim, 30. März 1915. Apolls⸗Theater Mannheim. Die Einüdpfarre. Der Kampf awiſchen dem äußeren und inneren Menſchen birgt eine erſchütternde Tragik in ſich. Stas unlösbares, unfaßbares drängt zu dem Furchtbaren hin, das in des Menſchen Bruſt be⸗ wußt eder unbelvußt eine Stätte hat, dach ein⸗ geſchloſſen wird durch ein anderes, den Glauben an das Reine, Gute, an Gott oder wie man es nennen mag, Nicht immer iß die Kraft groß ge⸗ nug, es niederdubalten waich wen es durch we Schwarz, gebannt in ſeine weltferne Pfarre, kennt ſie nicht, die Sünden der Welt und iſt auch ſtark genug, allem was ihn abbringen könnte von ſei⸗ nem Gottesglauben zu wider ſtehen. Alles bricht über ihm zuſammen, findet aber ſeine letzte 85. ſung in dem„Alles von Gott“, Anders ſein Neffe, der Kaplan Franz. Wohl iſt auch er ausgerüſtel mit dem Harniſch d des reinen Gottesglaubens, doch einmal nur, einen Moment wird er ſich des Menſchſeins bewußt, nur einmal verläßt ihn bie Kraft ſeines Glaubens für einen Augenblick, und die Tragik wißt ihn mit erſchütternder Wucht aus allem heraus, ſwas vordem ihin Höchſtes und Hei⸗ ligſtes wax. Nachdem er das höchſte Glücksgofühl des Menſchen empfunden, lernt er auch den niedri⸗ gen Trieb der Rache kennen. Sind die Motive auch lauter und rein, ſo ſind ſie 1— unvereinbar mit dem Gewand des Prleſters und die ſonnige Friedlichkeit der Einödpfarre muß den ſchwerſten Prüfungen weichen, denn„wir ſind alle Sünder“. Durch Meths Bauerntheater wurde die Einödpfarre 1an einer glänzenden Aufführung ge⸗ bracht, wohl der beſten, der ganzen Spielzeit, deren letzte Neuheit ſie iſt. Es ſoll bei dieſer Gelegenheit nochmals rückſchauend geſagt werden, daß wohl ſelten ein Bauerntheater in ſolcher Ausgeglichen⸗ heit die ſchauſpieleriſchen Kräfte von meiſt aus⸗ gereiftem Können zuſammenfaßt und auch durch die Wahl der Stücke eine nur bollwertige künſtle⸗ riſche Leiſtungsfähigkeit erweiſt. Mögen einige darunter der Gunſt des Publitums zuliebe von ge⸗ vingerem Gehalte ſein, ſo ändert das wohl wenig an dem Geſamturteil. Mit ſeinem Abſchied vom Apollo⸗Theater Mannheim nimmt es ſicher als ſchönſten Erfolg die zurücktleibende Sympathie des Mannheimer Publikums mit. Hans Schabel bot wahl in ſeinem alten Pfar⸗ rer Schwarz eine ſeiner beſten Leiſtungen, deren verſchiedene Proben wir anzuerkennen Gelegen⸗ heit hatten. Er wußte ihm das richtige Maß Her⸗ nsgüte gegen andere, ſeeliſcher Hürte gegen ſich ſelbſt zu geben und ſtellte die erſchütternde Trag 11 dieſes Schwergeprüften in vofler Charakte dax. Joſef Meth zeigte ſich trotz ſeiner bie Vielſeitigkeit wieder von einer neuen Seite und erwies nochmals zum Schluß ſeines Gaſtſpiels die Unerſchspflichkeit ſeiner ſchauſpieleriſchen Kraft. Sein Kaplan Franz ſtrahlte eine ſolche innige Wärme aus, die ſelbſt noch im Zwieſpalt des See⸗ lenkampfes und in der Herbe des Menſchbewußt⸗ ſeins einen Abglanz fand. Und Leni Geromil⸗ ler verband die Geſchmeidigkeit der Weltdame mit der Tiefe echt fraulicher Liebe in der ihr eige⸗ nen Natürlichkeit des Spiels. Auch Joſef Schmid als Dr. Behr, Zenzi Späth als Pfarrersſchwe⸗ ſter, Pauli März als Förſter, Karl Hugel⸗ mann als Fabrikant Boller gaben nochmals ihr beſtes Können mit ausgezeicmeter Charakteriſtik, Schließlich ſei noch Babetſe Kramer als Staoſi und Joſef Hanginger als Lols des Lebes wert baurat Otto 551 äußere Feſſel 8 wird. In der 9 4 mei Menſchen zeichnet, die ungleich in · Kräften dem Kampfe gegenüberſtehen. Der alte Pfarrer Krieg gerverein ver ſeiner Generalver⸗ 11 Itete —. uig z vermögen von Beutel und A. zeichnung für Feſtakt ſchloß mit Großherzog. Karlsru he, 29, Mär⸗ ſläbtiſchen Gas⸗ Der Leiter unſerer e, Stadt⸗ Vir izen⸗ in ind iſ im 9 tiushan iſe den 2 e bei 1de 1 meraden A. n die 5 inner en „ Beſtimmungen eingehalten werden müſſen, wird ſich vorausſichtlich heute eine Veräußerung der Gegenſtände nicht lohnen und Sie werden beſſer demmit zuwarten. R. 1. Wenn der Vermieter die Belege nicht gutwillig vorlegt, bliebe nur Klage, die aber bei Beringfügigkeit des Objekts nicht anzuraten wird. 2. Abzug an der Miete dürfte mit ſicht auf einen evtl. ſchriftlichen Mietpertrog h hieſigem Formular unſtatthaft ſein, da For⸗ en des Mieters getrennt zu verrechnen ſind. nte nur Betrug in Frage kommen. Die Wohnung muß nach hieſigem Orts⸗ ch bis zum Miktag des 1. April geräumt Wollen Sie die Wohnung länger benützen, ſo werden Sie ſich mit dem Vermieter einigen müſſen. Eine Mietervereinigung beſteht am hie⸗ ſigen Platze. Stammtiſch 333. Zu einer Verlobung braucht man keine Papiere; auch findet eine kirchliche Feier nicht ſtatt. G. St. Die Heerführer ſind, ſoweit ſie der Deffentlichkeit mitgeteilt werden durften, aus den Hleſes Zeitungen bekannt. Genannt wurden in der en Ta⸗ Oeffentlichkeit bisher folgende Namen: Im Oſten: den äuß R, vi Generalfeldmarſchall von Hindenburg, deſſen Ge⸗ dras, 25 2 87 Zen pfalz, Beff ſen 15 Umgebung. p. Sudwigs 55 afen,„Plärz Das End⸗ ergebnis des Tabakt murden 120 000 Stück geſtt Päckchen, an barem G Sendungen an die verſchiedenen Truppenteile ſind bereits unterwegs. —— Gerichts zeitung. *Aus dem ſchsſſengerichk. Notlage handelte die jugendl Schwab, mach te, ihr Schatz ſtehe im Feld, und ſich ein! ige ſcensee e für ihn geben ließ. Sie ſiebten, dem Hobler Fitz, ſßegen der Schwindelei, deſſen die Wäſche aber annahm. Das Mädchen kommt wegen Betrug mit 10 Mark Geldſtrafe davon, der wegen bnlicher Delikte ſchon vorbeſtrafte Fitz erhält 5 Tage Gefüngnis. Der Agent Georg—55 gaier machte unſaubere Wechſelgeſch⸗ Unter der Porſpfegelung, er habe einen Diskonteur für die Summe von 3000 Mark, ve ranlaßte er den Zeugen Schwingham⸗ mer zur Ausſtellung eines Wechſels über 1100 Mk., den Maier gleich zur Diskontierung be⸗ pfälziſchen in eil ner gepiſſen dam. Er lie aber nich t, wie vereinbart, den ganzen Wechf trag ſofort ab, ſondern erſt zahlte er 400 Mk., dann 280 Mk. und für den Reſt gab en Schwingbhammer ſchlietlich einen Wochſel, deſſen Bezogener, wie Majer wußte, aber faul war. Wegen Betrugs wird er zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. Ein unehr⸗ fieher 15 er Auie eneekde ein⸗ e in Perſon ig zu 10 5— Wegen des gleichen Venger hens— er han delt es ſich um etwa 100 Mk. Geför ugni 2 wird Fritz Albert zu einer von 6 Wochen, ab 2 Wochen ſe Anterſu ichungsbhaft, verurteilt.— Der frühere 2 Shilfswagenführer bei d tädt. Straßen⸗ hbahn und jetzige Metallar ließ es beim Fahren an der nötigen Vorſicht fehlen und ver⸗ ürſachte dadurch einen Zuſammenſtoß mit einem Holzfuhrwerk in der Rhenanigſtraße. Er wird in eine Geldſtraße von 15 Mark genommen. 29222222½½2 424½ E 2382777· enet 28 eeetteeeteenteenrtete rt 22 2 2822 1212 2722 1115 2122 2222 7112 2222 1121 rie 211 2122* 2272 7127 2272 2122 2852 22212222 222 222222· 222857˙ 227 2222 7“ %„%„%„„„ 227882˙ b„„„„„„„„eeeeeeddenrees 8 S. Wenn durch 8 Feuchtigkeit der Räume eine erhebliche Gefährdung der Geſundheit zu beſorgen iſt, ſo ſind Sie berechtigt, das Mietsverhältnis ohne Einhaltung einer Kündigungsfriſt zu kün⸗ digen. Iſt durch den Mangel lediglich die Taug⸗ lichkeit der Wohnung zu dem vertragsmäßigen Gebrauche gemindert, ſo brauchen Sie nur einen entſpreche enden Teil des Mietzinſes zu begahlen, bis der Mangel beſeitigt iſt, wenn Sie ſofort dem Vermieter Aunt je wegen des Mangels erſtatten. Unterläßt er die Beſeitigung des Mangeks, ſo kön⸗ nen Sie den Mangel ſelbſt beſeitigen laſſen und Erſatz der Aufwendungen oder aber Schadenserſatz wegen Nichterfüllung verlangen. P. K. In dieſer Frage erhalten Sie am beſten Auskunft vom hieſigen Kaufmänniſchen Verein; gehen Sie daher auf deſſen Büro in C 1, 10/11. Eck. Wenn Sie ein Patent aimelden wollen, müſſen Sie ſich an das Rei cspatentamt, Berlin, wenden. Am beſten iſt, wenn Sie die Sache einem Patentanwalt übergeben, der die ganze Angele⸗ genheit gegen eine mäßige Gebühr beſorgt. Sie haben dann wenigſtens die Sicherheit, daß nichts verſäumt wird. J. H. Ein Dienſtmädchen iſt natürlich nicht ver⸗ pflichtet, die ihr von der Herrſchaft gemachten Ge. ſchenke bei dem Austritt aus dem Dienſt zuxrück⸗ zugeben. Was iſt, iſt geſchenkt. S. in F. Sie können gegen dieſe Frau natürlich wegen Beleidigung klagend vorg von Ihnen angegebenen Schimpfwörter wirklich gebraucht hat. Die betreffende Frau können Sie natürlich als Zeugin vernehmen laſſen, ob aber das Gericht den Ausſagen einer ſolchen Frau Glauben ſchenkt, iſt eine andere Sache. W. Sie ſind berechtigt, die Gegenſtände nach den für den Pfandverkauf geltenden Beſtimmun⸗ gen zu beräußern. Erforderlich iſt, daß Sie den Verkauf dem Eigentümer unter Bezifferung des Geldbetrags, wegen deſſen der Verkauf vorgenom⸗ men werden ſoll, mit Friſt von einem Monat an⸗ drohen, den Verkauf durch öffentliche Verſteigerung vornehmen, Ort und Zeit der Verſteigerung öffent⸗ lich bekannt machen und den Eigentümer wieder beſonders hiervon benachrichtigen laſſen. Da dieſe „ falls ſie die als ſie der Kriegsfürſorg eſtelle vor⸗ neralſtabschef Ludendorff iſt, Mackenſen, von Woyrſch, v. Eichhorn, v. Below. Im Weſten: Kluck, Albrecht von Württemberg, von „der deutſche Kronprinz, der prinz, v. Heeringen. Hierzu kom⸗ „unter deſſen Leitung Antwerpen eingenommen wurde, und v. Emmich, der die Ein⸗ nahme von Lüttich leitete. Vor einiger Zeit iſt uns ein ſehr 0 Feldpoſtbrief aus Loiſon zuge⸗ em die Kämpfe vor Verdun ge⸗ möchten den freundlichen 8 bitten, im Lauße dieſer aktion vorſprechen zu wollen. Wenden Sie ſich bitte an das Be⸗ Zimmer 11, dort erhalten Sie nähere Wir bemerken, daß eine Reiſe ins in Gründen jedenfalls nicht en wird. in Sie ſich freiwillig melden wollen, ſich an denjeuigen Truppenteil wen⸗ müſſen den, bei welchem Sie eintreten begw. dienen wollen.— Ein Kammando, welches Transporte nach der i macht, iſt uns nicht bekannt. N. P. Die von Ihnen angegebene Abkürzung begeichnet einen„Herzfehler“ Abonnent„.“ Oeſterreich⸗Ungarn hat Rußband den Krieg erklärt, nicht umgekehrt. Die Kriegserklärung unſerer Verbündeten erfolgte am 5. Auguſt. Feuerverſicherung. Der Verſtcherte kann nicht gezwungen werden, zu einer anderen Gaſellſchaft Überzugehen oder an die andere Geſellſchaft weiter Prämie zu bezahlen. Gartenſtabt. 1. Wenden Sie ſich mit einer Ein⸗ gabe an das hieſige Garniſonslazarxrett; dort erhalten Sie auch perſönlich jede gewünſchte Auskunft in der Angelegenheit. 2. Wir nennen Ihnen die„Deutſche Schneiderinnengeitung“ in Berlin, die für Ihre Zwecke geeignet ſein dürfte. Es epxiſtieren in Deutſchland noch mehrere der⸗ artigs Hachseltungen und ſtellen wir Ihnen an- d, ſich dieſe aus den in unferer Re⸗ ktion aufliegende Zeitungskatalogen der An⸗ le enzpedlbee en 5 notieren. Excelſior. Ihre Annahme trifft nicht zu. Die an der hieſigen Volksſchule freigewordenen Lehrer⸗ ſbellen bleiben während des Krieges unbeſetzl. An einer öfſentlichen Volksſchule können übrigens nur ſolche Lehrperſonen Verwendung finden, denen durch die oberſte Schulbehörde die Lehrqualifika⸗ tion in bollem Umfang zuerkannt iſt. Den 100. 1. Wenn Sie die Adreſſe des betref⸗ fenden Seeſoldaten erfahren wollen, ſo wenden Sie ſich am beſten an den Truppenteil, bei dem er gedient hat oder noch dient. Wenn Sie dieſen Truppenteil nicht wiſſen, wird es ſehr ſchwer ſein, die Adreſſe zu erfahren. Vielleicht erreichen Sie Ihren Zweck mit einer Anfrage beim Marineamt in Kiel. 2. Die meiſtgeleſenfte Zeitung in Ham⸗ burg iſt der„General⸗Anzeiger für Hamburg⸗ Altona“, N. G. 430. Ihre Anfrage kann nur dann voll⸗ ſtändig beantwortet werden, wenn feſtſteht, weſches eche Güterrecht zwiſchen den Ehegatten beſteht. Dazu müßten wir wiſſen, wann die Che geſchloſſen wurde, welches der erſte eheliche Wohnſth war, ob ein Ghepertrag abgeſchloſſen wurde und mit wel⸗ chem Inhalte, Wenn Sie uns dieſes mitteilen wol⸗ len, werden wir Ihnen gerne brieflich die ge⸗ wünſchte Auskunft erteilen. Im allgemeinen kön⸗ nen wir Ihre Frage heute ſchon dahin beantwor⸗ ten: Wenn lein Teſtament vorliegt, erhält der überlebende Ehegatte die ganze Haushaltungsein⸗ richtung vortwweg. Von dem übrigbleibenden Ver⸗ mögen des kinderlos verſtorbenen Ehegatten erbt der überlebende Ehegatte die Hälfte. Die andere Hälfte fällt an die geſetzlichen Erben(Eltern, Ge⸗ ſchwiſter u. Abkömmlinge verſtorbener Geſchwiſter). L. K. Keſſelſtein aus emaillierten Gefäßen be⸗ ſeitigt man mittels verdünnter Salzſäure(gleiche Teile rohe Salzſäure und Waſſer), Es muß aber ſofort nach dem Anwenden der Säure gut mit klarem Waſſer nachgeſpült werden, damit keine das Gmail beſchädigende Säurenreſte zurück bleiben. A. J. Dauernd laſſen ſich die Haare nur durch Elektrolyſe entfernen. Unter der Bebingung häu⸗ figerer Anwendung wirkt auch Schwarzloſes Ent⸗ haarungsmittel ſehr gut. E. A. So lange die Menagerie Ihres Nachharn nicht an ſich eine Quelle der Beläſtigung bietet⸗ werden Sie nichts machen können. Ge 1 die an⸗ geblich durch die Tiere angezogenen Ratten wer⸗ den Sie ſich ſchützen müſſen, ohne daß das Geſetz Ihnen eine Handhabe bietet. J. M. Im Deutſchen wird bei dem Worte Tun⸗ nel die erſte Silbe betont. L. Durch die Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 5. März 19158 ſind nur die§ 1 und 2 der Verordnung vom 24. Juli 1907 geändert. Im übrigen ſind die§8 8, 4 und 5, insbeſondere Ziffer 2 des 8§ 5 noch in Kroft. Wenn die Polizei auf ihrem Standpunkt beharrt, wenden Sie am beſten mit einer Eingabe an das zuftändige Bezirksamt. — dere speleulativer Art, zu schütren, wurde die zelnen in Kreditinstituten, Azusammengefaßt. dges wurde dieses gane Kreditgebäude rtauen schneln wieder herzustellen. Seneral⸗ Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Nnttagblatt) 7. Seite. erwaltungsbericht der Neiehs- bhbank für das dahr 1914. un der gestrigen Hauptversammlung wurde der juresbericht fur 1914 vorgelegt, aus dem vrir schon in unserem gestrigen Abendblatt einen kur- deen Auszug veröffenthcht haben. Ergänzend ent- behmen wir jetzt dem uns vorfiegenden Bericht botgendde Einzefheiten. Zu Beginn des Berichtsjahres stand das geut- esche Wirtschaftsleben zunächst noch im Zeichen eines Komfunkturrücganges. Bald eröffueten zsich indes Aussictten auf einen Aufstieg. Die Zinssätre schwäcrten sich fortgesetzt ab. Die Neichsbane konute ihren Diskont, der am 12. Dezember 19013 auf 5 v. H. herabgesetzt war, be⸗ teits am 22. Januar von neuem auf%/ und am 5. Februar auf 4 v. H. ermäßigen. Es hatte auch den Anschein, als ob die am Kapitalmarkt seit jangem bestebhende Anspannung sich allmäh- lick Lsen würde. Das Börsengeschäft entwickeelte Ssich reitweise lebhafter, als vorker. Verschiedene bEesionen konnten mit gutem Erfolg herausge- bpracirt werden.(OGemeint ist wohl vor allem die bproz. auslosbare preußische Schatzamveisungs- enteſte, von der zunschrst 350 Mifl. zum Kurse oon 97 Progent atfgelegt wurden, worauf rund 25 Mimiarden oder mehr als das siebzigfache gereicimet wurden D. Schriffl.) Der piötzliche Ausbruen des Krieges brachte Eude Juk eine völlige Neugestaltung der wirt⸗ cchaftlichen Verhältnisse und stelte auch die Feichsbau vor neue große Aufgaben. Einer- Leits hatte sie dem Reich die Kriegsmittel insbe- Sonclere die fuir die Mobilmachung erforderlichen OGeler zur Verfugung æu steſfen, audererseits batte sie dem außerordenffichi gesteigerten Bedarf bes privaten Verkehrs an Talfiungsmittein und LFeat zu entsprechen. Um ftrr die Erfüllung die- eer Aufgaben zu erleichtern, wurde eine Reĩhe von Aenderungen der bankgesetzlichen Vorschrif. epflichtung der Reichsbank xur Noteneinlösung zuigehoben. Im Zusammenhang hiermit wurde die Verabfolgung von Reichskassenscheinen und Feichsbanhnoten an Stelle von Goldmümzen ge- Anttet. Den Schatzanweisungen des Reichs und i Peichswechseln mit höchstens dreimonatlicher Iatfzeit wurde die Funktion als Notendeckung verliehen. Endlich begrüntete das Darlehns- Lessengesetz ein selbständiges neben der Reichs- benk stehendes Kreditinstituf Fir den Lombard- verkehr. Zunzchst war der außerordentlich anschwel⸗ ſende Zahlungsmittewedarf der Heeresverwaltung aud des Vercehrs zu befriedigen. Cleichzeitig und im usammenhang mit dem Zahlungsmittel- bedlarf entwickelte sich ein ungemein großes Kreditbedürinis. Vor allem war der Kreditbe- bart des Peichs zu dechen. Da die Auleihebe- Lebung erst für einen späteren Zeitpuniet in Aus⸗ dieht genommen werden konmte, waren die für Mobimachung und Kriegsführung erforderlichen Mittei zunüchst im Wege des Reichsbanlekredits au beschaffen. Die Kreditentnahme erfolgte in der Hauptsache durch Diskontierung von Schatz. amweisungen, die den Wechseln gleichstanden. Daneben stellte der Verkehr an die Reichsbanf ganz außerordentliche EKreditansprüche. Wie kaum ein anderes Land hat Deutschland sein Wirtschattsgebäude auf Kredit errichtet; wie kein anderes hat es durch sorgsam bedachte Einrieh- tungen seinen Personal- wie Nealhredit organi- siert und mobil gemacht; wie kein anderes hat es die baren Gelder umd Barforderungen der ein- Kradit- und Hypo⸗ thekenbanken, Sparkassen, Genossenschaften uswv. Durch dem Auebruch des Krie- einer Schweren Belastung ausgesetzt. Der allgemeine und dxingende Kreditbedarf mußte wegen Ver- bSagens der übrigen Kreditquellen seine Beſriedi- gung bei der Reichsbank suehen, Die Reichsbank hat der Sacklage in den Fragen der Kreditgewäh⸗ rung weitherzig Rechnung geiragen. Es gelang Ar, das in der ersten Erregung gestörte Ver⸗ Die Zahlungs- mittelnot und dlie Kreditangst waren beld ge⸗ Sehwundden, und in erstaunlicher Organisations- Ahlgbeit begann die wirtschaftliche Arbeit in Deutschland sich mit Erfolg für die neuen durch den Krieg geschaſſenen Aufgaben und Verhält⸗ ulsse innzubilden. Der Beschüftigungsgrad hob sieh ständig. und die Arbeitsſosigkeit nahm von Monuat zu Monat ab. Dabei hatte sich die Lage des Geldmarktes außgerordentlſen glünstig ent⸗ Wickelt. Bel den Banken und Kreditinstituten Waren erhsbliche Mittel zusamtmengeflossen, 80 das die im September aufgelegte Kriegsanleſhe einen alle Erwartungen Übersteigenden Erfolg kutte. Oune Beteiligung des Auslandes und unter Zeiehnungen von Angehörigen der Marine M. 4 480 841 500 aufgebracht. Hier. auf waren bis zum 5. Oktober, dem ersten Zah- lungstermin bexreits 2420 Millionen oder 54,26 v. H. der gezeichneten Summe eingezahlt. Es dürfte dies die größte Zahlung sein, die ſemals von einem Volle in so kurzer Zeit geleistet worden ist. Sie hat sich olhme jede Störung des Geld- marktes vollzogen. Der Diskontsatz der Reichs- bank, der am 31. Juli— dem Tage der drohenden Kriegsgefahr— von 4 auf 5 v. H. und am fol⸗ gencden Tage weiter auf 6 v. H. erhöht worden war, konnte ganz ungewölmlicherweise noch kurz vor Jahresschluß, am 23. Dezember, wieder auf 5 v. H. ermäßigt werden. Ueber den Gesamtgewinn, Unkosten und Rein- gewinn der beiden letzten Geschäftsſahre gibt die nachstehende Tabelle Auskunft: 1914 1913 Oesamtgewinn 133.208.813 83.452.881 Verwaltungskosten 24.846.375 22.591.775 Banknotenanfertigung.862.047.204.057 Preussischer Staat.865.730.865.730 Notensteuer.040.936.674.318 Rücklage für Ausstände 35.275.495.049.156 Kursverlut 241.870 23.446 Sonstige Verluste 155.665 429.320 Reingewinn. 67 010.694 50.615 079 Hiernach hat sich der Reingewinn trotz der bedeutend höheren Rückstellung auf zweifelhafte Foiderungen(M. 33 Mill. gegen M. 1 Mill. Voriahr) auf M. 67,01(50,61) Mill. erhöht. in der gestrigen Hauptversammlung wurde, wie schon kurz erwähnt, folgende Gewinnvertei- lung beschlossen: 10,24 Prozent(i. V. 8,43 Pro- zent) Dividende an die Anteilseigner, was insge⸗ samt M. 18,44(15,17) Mifl. erfordert; das Reich erhält vom Gewinn M. 42,50(31,02) Mill., außer- dem an Notensteuer M..04(3,57) Mil., wobei der Rückgang des zuletzt genannten Betrages àus der Aufhebung der Notensteuer erldärlich ist. Dem Reservefonds werden schließlich M. 6,07 4, 42) Millionen zugewiesen. Was den Goldbestand anfangt, führte in den Tagen vor der Mobimachung die starke Er- regung weiter Kreise der Bevölkerung zu erheb- lichen Abhebungen, die den Rückgang des Gold- bestandes bis auf 1 2532 Milfionen Mark am 31. Juli mit sich brachten, Nachdem sich die starke Erregung gelegt hatte, begann die Bevölkerung, angeleitet durch die schr dankenswerte Auffelä- rungsarheit der gesamten Presse und Behörden, mehr und mehr eimzuschen, daß die mit unbe- schränkter Zahlkraft ausgestatteten Reichsbank- noten zu Zahlungen genau ebenso verwendet wer⸗ den Können vrie Goldminzen, und daß eine tun- chst umfangreiche Ausammlung von Gold bei der Reichsbank durchaus im öffenffiehen Interesse liege, Mit dieser Erkenntnis setzte in der Folge ein unerwartet starker Nückfluß von Gold zur Reichsbank ein. Ueberall in allen Schichten und in immer größeren Kreisen erwuchsen der Reichs- bank verständnisvolle freiwillige Helfer auf die⸗ sem Gebiete. Der Golschatz stieg durch Zu- iſsse aus dem freien Verkehr ununterbrochen ven Woche zu Woche um mehr als 30 Mill. u. erhöhte sich bis zum 31. Dezember auf 2093.8 Milfionen. Das wänrend einer EKrlegskrisis von solcher Sehwere die Bevölkerung das in ihrem Besitz be⸗ kndliene Gold freiwillig zur Tentralnotenbange trägt und dagegen Noten fordert, sbeht in der Miinz, und Banſegeschichte aller Lünder und Völ⸗ ker Oohne Beispiel da, und ist ein überzeugender Beweis niahit nur für den unerschütterlichen Kre- dit der Reichsbanenoten, sondern auch für die Starke der im Lande vorhandenen Reserven an Reichsgaldmünzen und für wirtschaftliche Ein- sicht und Opferfreudigkeit unssres Volkes. Ueber den durehschnittliehen Metallbestand, den durelischnittliehen NMotenumlauf und die durckschnitilicke Metandeckung gibt unsere reh⸗ stelends Tabelle Auskunft: Fbie Reichsbanmk in Hahresdurehschnitt lahr Metallbestand Notenumlauf Metalldechung (Miil..)(Nili..) vom kHunclert 1914.716.46.917.60 58.83 1913.250.66.938.17 68.98 1912.203.59.792.00 67.54 1911.129.24.663,61 67.88 1910.(655.80.505.88 65.74 1900 817.14.138.55 71,77 1890 801.92 883.88 81.41 1880 362.09 735⁵.01 76.47 1876 510.830 684.87 74.55 Eime Berkls rüng cdes rnsidenten FaWenskein. In der gestrigen Hauptyersammlung der Reichs· banle erklärte Präsldent Havenstein zur Ex⸗ Huterung des Jahresbertchts u..: Der Jahresbericht sei beherrscht von der Ein- mer die Förderung der Frledensarbeit obgelegen „Aasschaltung aller Scheinzeichnungen wurden eschließkich der nachtrãglich noch zugelassenen des Feldheeres und Vaterland in schwerster Zeit ein unverrückbar fester Rückhalt zu sein. Sie neben der Friedensarbeit auch für diese Auf- gabe vorzubereiten und stark zu machen, war seit vielen Jahren das Bestreben der Reichsbank. Nieht immer ist es ganz leicht gewesen, innerhalh unse- res stets weiter vorwärts strebenden und Oft stfir- misch Kredit heischenden Wirtschaſtslebens die Be- triedigung der Anforderungen und Wünsche des Verkehrs mit der notwendigen Rücksicht auf die Wirtschaffliche Sicherung des Vaterlandes im Ein- klang und erträglichem Gleichmaß zu haſten. Die zum Teil weit zurückreichenden Vorbe- reitungen waren nicht eingegeben von dem Ge⸗ danken, daß wir vor einem Weltkriege ständen oder gar darauf hinarbeiteten, und wenn heute unsere Feinde aus umsern finanziellen Vorbereitungen und unserer Schlagfertigkeit den Schluß herleiten, Deutschland habe den Krieg gewollt und auf ihn seit langer Zeit hingearbeitet, so ist das nur eines mehr von den vielen törichten Märchen und be⸗ Wuühßten Unwahrheiten, die man über uns ausstreut. Unsere Hoffuung ging dahin, daß ein gnädiges Geschiek uns die Probe auf den Krieg noch lange ersparen möge, und wir hofften weiter, daß gerade unsere wirtschaftliche Stärke auch den uns miß- gfinstigen Völkern und Regierungen klar zum Be⸗ wußtsein käme. Ein weiterer und vielleicht der Stäreste Faktor sein würde, auf den sich die Zuver- sicht auf Erhaltung des Friedens stützen könne. Diese Stärke und Erhaltung der Kraft der Reichs- bank für den Frieden wie für den Krieg war der Leitsatz der Politik der Reichsbank. Daher das Bemühen, den Goldschatz zu mehren, daher die Devisenpolitik daher auch die Zurückdrängung ungesunder Kre- dite und der Wunsch, unser starkes und kraft- volles Wirtschaftsleben von Kreditüberspannung und von ungesunden Kreditauswüchsen frei zu halten. Daher endlich auch der Wunsch nach grös- serer Liquidität unserer ganzen Wirtschaft und nach höheren Barreserven. den, und ſedem Ansturm und jedem Anspruch für jede Dauer des Krieges gewachsen, Selemarket, Bank- und Börsen- Wssen. Amsterdamer Effektenbörse. AA STERDAM, 29. Mürz. Oevlsenmarkt) 05 995 1111 1 12 Sofdok auf Parts 47½5.—47. 5 Soheck auf Wien 38.35—33. 355 2980.—33200 Amsterdam, 29. März.(WIB.) Die Fonds. börse war ruhig. Staatspapiere kaum stetig. Amerikanische Ballnen fest. Offiziell: Sprozutige Nlederländische Staatsanleible 99%%5dꝙ(09/¾10). Inoffiziell: gprozentige Obligationen Niederland 68 nom.(60). Royal Dutch Petroleum 300 (406%), Deutsche Erdölaktien 97/%(nom.(—). Atelison, Topeka u. Santa FE——(0794). Nock Island ½%(). Southern Pacific(.—. Southern Railways 16—(159½4). Union Pacific 124%(12%), Amalgamated 63%(62½). United Stales Stee! Corp. 48%½(47½%). Wiemer Uasonbank., Wien, 29. Marz.(WTB. Nichtamtlich.) Bei der Wiener Unionbank beträgt der Bruttogewinn für das Geschäftsſahr 1914 sinschließlich des Ge. Winetvortrages K 11 350 705. Nack Abazug der Gehälter, Spesen und Steuern werden zu Ab⸗ schreihungen und Rückstellungen K 3 360 078(ge⸗ gen Kronen 183 624 f..) verwendet, so daß ein Reingewinn von Krouen 3977 800 verbleibt. Hieraus wird eine Dividende von 5 Prozent, gleiceh K 20 per Aklie gegen 8½% Protent bezw. K 4 per Aktie im Vorjahr Verteiſt. K 120000 Werden der Beamtenfürsorge zugeführt. K 357 800 auf neule Neelmung vorgeiragen. Lomdoner Effektenbörge. Londen,. März, 20, b0, 29. 29 2½ Engl, Konsols.% 68¾s issduri Kansas, 18¹— f‚/9⁵⁵ %% Japan, v. 1905 15— Unlon Pacifſo 122% 129/ Ferul Han oom. 33— UntStatstegloom. 51.% do, dref.———Frivatdiskont.. 2% Atohlisoen 105˙½ 103½% Siber„295% Erle oomm. 24½2—— Werkenr. Hamburg-AmbriknasLinie. Hamburg, M. März.(WIB. Nichtanttl.) NMaendem der Hamburgis Amerika-Linie auf Grund der Bundestatsverord- nung vom 25. Februar 1915 die Befreiung von der Pflicht zur Vorlage der Jahresabrechnung für das verilossene Jahr und zur Abhaltung der Gene- beschloß die Geselt⸗ ralwersammlung erteilte, schalt, wirkung des Kriegee, der eine völlige Umge⸗ staltung der wirtschaftfichen Verhältnisee gebracht habe und der die Reichsbank, der bisher nur im. hatte, vor die große Probe stellte, ob sie allch irer höchsten Auigabe gerecht werden könne, dem 1750 bis 18.00. von der Erstattung der Abrechnung und Abhaftung der Generaltersammung klür dieses Jahr abzuschen. Maremmäörkte. IMümpesten etrefdemarkt. Budapest, 20, März,(IB) Weizenldleie Wetter: leichter Regen. Die Reichshank ist ſeden Monat stärker gewor- che Senat der Hamburg- 2 Mammeelmer Wehmartat. Aamtlloher Berloht der bicergeg des stäct. Sohlackt- und Mez⸗ hofes.] Mammbeinn, dem 99. Marn. per 30 Kite Lebeng-Schfsehtfỹ,j,˖ien 0 1. Gnaat 84—57 100-—4. Lonsen 783 Stuok 8— 5— 2 5 4.„ 88—„ 1.—54.— eullen(Ferrer). 68 Stben:ů„—8 „—„ 2— Fürsen Awbeh 70 Swen!— 2 und Rinder. Hlerunter be-“ 3 211 80— 8 fingen slon— St. Ocheen j. 34—88 710— 78* u. Farren au Frankreloh 5. 28—2 65— 88 2 2 e W e (iber, dee den„ 8— 18—18 3—2 5 Zehate 1—— 5 a) Stallmastsch.— Stuok J 2. 4-—„ 25—40 70—„ —00 00— 0 1) Weigcastseh 58 stbek( 2 88= 1.—— 84—88 108—110„ Schweins, 1453 Stek 3.„ 83—84 106—198„ 4.„ 8i88 10— * 4 5 5 755 1* Ea wurde bezahlt für das Stüok: Luxuspferde 9000 Stok. 9000—0000 Ferketl— Stuex—00 Arbeltapfü. 000 000—0000 zſegen 8 410—2 Pferde 00 St. 2. Schl. 00—000 Zieklein 77„„ Miſohkune— Stioc 000—000 CLämmer—-„- Zusammen 3285 Stüox nandel mit Grolylen und Käldern loshakt, mit Schwelnen mittelmäig. Mleinviehmarkt: Mittwoch, 3f. Marx 1916. Naächster Grossviehmarkt: Mittwoch, dem 7. April 1918. Weitere Frhäöhung der Bierpreise, Berlin, 29. Mürz.(WIB. Nichtamffich.] Infolge einer Vereinbarung zwischen dem Ver- ein der Brauereien Berlins und den Vorständen der Berliner Gastwirtevereine ist eine mit Wicung vom 1. April d. Is. in Kraft tretende weitere Preiserhöhung um 5 Mark für das Heſcto- liter Faß- und Flaschenbier beschlossen worden. Damit beträgt die Preiserhöhung gegenüber Au⸗ lang Februar insgesamt 7 Mark für das Hekto- Iiter. 4 Letzte Mandelsnachrichten. Bern, 20, März.(WITB. Nichtanttlich.) Nach dem Beruer„Bund“ hat der italienische Minister- rat beschlossen, das am 31. März ablaufende Moratorium für Wechscl- und Depositengelder nicht mehr zu verlängern. Die Verfügung über die Schließung der Börsen und das Verbot der Termingeschäfte wird dagegen bis zum 30. Juni ernestert. Ferner werden alle Beschränkungen für Rückzahlung und Einlagen bei den e kassen aufgehobeg. Aus London wird gemeldet: In Finanz- kreisen erwarie man die Aunahme einen neuen Kriegsanleike von 400 Mil⸗ lionen Pfund Sterling in der zweiten Hälfte des Monats Mai. Paris, 29. Mäm.(WIB. Nichtamflich.) Das Nonsultatw-Komitee des Ausschusses, Wel⸗ cher die Mittel zur Entwicklung der französisch- russischen Handelsbeziekungen prüfen soll, hat dem„Temps“ zufolge vier Unterausschüsse er- naunt, deren erster die Fragen des Banke-, EKre- dit. und Handelswesens, deren zweiter dis des Beförderungs- und Zollwesens prliſen soll, wWäh⸗ rench der dritte und der vierte sich mit allen Fragen betreſſend die Landwirtschaft sowie die öffentlichen Arbeiten bezw., das Bergwerks⸗, Metallurgie- und Elelctrizititswesen zu beschäfti- gen haben. Wasserstandsbeobachtungen im Ronat März Pegelgte 19 5 vom Da Rhel 22 2 2l 2 Bemerkungen Huplogen?) EAl 2 20 25 20/Abends d Hur Ken?““. 272 269.5 5½3½0 Nachm, 2 Pür Haxau. 45.0%½.98.81 41 Hackm. 2 Uhr Hennheim.54.73.12.34.35 424 F Hainz.57.45 398 155 109-B. 12 Uhr. Kaul.78.62.89 3,1 Vorm. 2 Uhr Köln.18 300 2C69.32 Nachm, 2 Ubr vom Neckar! Mannhem 122.89.25.36.39.30 Vorm. 71 Hur Hallhronn 195 1. 60 J. 76 1 50 10 Vorm, 7 Uhr ) bedeckt,—05. 00bb0bT0TbTbTbTbb Wfitterungsbecbschtungen f. Meteorol, Stallon Mannneſm 9 28 Datum Zoſt 8 55 25 82 8 11 Aan 4. 209. Alirz HRorgens 7˙0 7486.2* 4 ittags 2˙% 745.5 4 N 3 E Abends 9˙% 147.—7.6 14 30 Rürx Horgens 708 741.—13 fANn2 Höehste den 20. Mäcz 4,80. Fietste Temperatur vom 29.—30. Marz—1,½7. te——— cer eet eeee Verautwortlieh: 5 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; ſür Kunst u. Feuilleton: I..: Or. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Geriehtszeitung: I..: Ernst Müller; jür den Handelsteil: Er. Adolf Agtle: tür den Inseratenteil und Oeschäitliches Fritz Jons. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b.. Direktor: Ernst Müller. Berlin, 30. März. Won uns. Berl. Büuro) Seneral⸗Auzeiger— Badiſche 2 Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Dienstag, der 30. März 1915. Neites mur für Dienstag. den 30. u. Mülttwoch, den 31. März. Donne 2 Un Samstag bleiben sämtliche Th flas ufelsweid Semamtlons-Drama in 3 Akten. wie jedes wahrhaft grosse Werk, s0 ist auch dieses herrliche Drama dazu angetan, iu allen Bevölkerungsschichten ein tiefgehendes und anubaltendes Interesse zu erwecken. von Anfang bis zu Ende. Fn bagmtt an Ian drasbre Lebensbild in 3 Akten. Worms, die alte Lucherstadt Bochinteressante Bilder aus der Lutherzeit —1 5 hochinteressante Bei- programm. Da von Donnerstag bis inkl. Samstag sümtliche Theater geschlossen sind, 80 ladet die obige Direktion ihre Werten Gönner zu einigen vergnüägten Stun den zum Dienstag und Mittwoch ein. liefert 11 15 und billig Dr. H. Haas'sche anblile Beee euzel x Warehpslver wird nur aus allerbesten Rohmateria- lien hergestellt, enthält keine der Wäsche schädlichen oder die Wäsche angreifenden Stoffe, macht die Wäsche blütenweiss, gibt ihr einen schönen, krischen Geruch und ist ein ausgezefchngfes, hequemes l. 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Sopha und 2 Fautenil Velaunmachung. beht deindleder i e wenlene beeeier meit untern Prei⸗ ſonen, welche Unterſtütz⸗ ungsanträge bei den Zen⸗ trale für Kriegsfürſorge das Familten⸗ ſtammhuch oder ähnliche Perſonalausweiſe, ſowie regelmäßig auch das Mietsbuch vorzulegen ſind. Mannheim, 26. März 1915. 50043 Valt einer zu verkaufen. J278 Wenenhe „Zentrale 40802 e 8 für Kriegsfürforge. f Zwangs perſteigerung. Fuhil⸗ Mueſe in Mannheim oder Vor⸗ ort zu mieten eventl, zu kaufen geſucht. Zuſchriften Mittwoch, den 31. März 1915, nachmittags 2 uhr werde ich in Ladenburg mit Zuſammenkunft am Rat⸗ hauſe gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: mit Preisangabe unt. Nr. 50038 an—— I 7 flotter Stenograph und Maſchinenſ reiber p. 15. April 1915 geſucht. Zuſchriſten mit Gehalts⸗ forderung unter Nr. 30039 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Schneider für Aenderungen bei dauernder Stellung, per ſofort geſucht. 30041 0 3, Aa, 1 Treppe. 1 Bandſäge. Brehme, Gerichtsvollzieh. 50028 Guterh. 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Geſetzliche Formel für den Schutz des Inhalts in den Vereinigten Staaten von Amerika: Copyright by Grethlein& Co. G. m. b. H. Leipzig 1914. 7⁰ Fortſetzung. ſchreibung, Geheimnisſpielerei und ſollte nichts anderes beißen als: Du, du ſelber! Wie ein ſchwerer Ring des Schickſals ſchloſſen ſich die beiden dunklen Sprüche um ſein junges verheißendes Leben, um einer jungen Ehe keimendes Glück, ein ganzes ſtolzes Geſchlecht atszulöſchen. Die alte Exzellenz ſtarrte auf das Bild ihres Manns, ſah im Geiſte den Enkel mit bleicher 45 und totem Blick auf den Schnee gebettet. Neben ihm kniete Reinhardt wie bei Orleans Franz bei ſeinem Herrn. Die Worte ſeines Briefes klangen in ihr wieder. Sie entfaltete das heilig gehütete, oft beweinte Papier, falſch und flüchtig beſchrieben rünen und Flüchen, Zeile für Zeile las dem Herzen wieder: lag der libe Her und wahr ſo bleich und Im Leben mir ein guhter Her, ſo roht cken und die Augen ſoh blauh und frohh. gnädige Frau Exzellenz! Ich habe ihm Tu 5 unther den Helmrant gelegt, daß es drückt, und da habe ich daran gedacht, Sie zuhauſe immer zu ihm ſachten, wenn Sie ihn die Haare ſtreichelthen und den griſen Schnurbart: Du Flackskopf! Da habe ich weinen 8⁴ ich ihn mihr ich weiß uſch, mihr haben wohl da in der Stunde alle Leuthe ſo altsgeſehen, weil ich Thränen in den Augen Libe gnädige Frau, er hatte ganz genauh ſo Haare und Augen und Backen wie raus, wie ich den Karabiner anlegte. Den hätte ich auch mit aufgehenkt, aber ſeine junge Frau, die ſich bald über ein Kind hätte freuen müſſen, hat mich ſo gebeten. Auf die Kniee iſt ſie rum⸗ gerutſcht vor mihr und hat ſich die Bruſt auf⸗ gemacht. Stich zu, ſtich zu! Da habe ich an meine Elihſe zuhaus gedacht und habe mich nach dem Herrn umgeguckt: Soll ich den jungen auch totmachen?— Wie der Herr kein Zeichen geben hat, habe ich den jungen Menſch lauſen laſſen. Da hat mich die junge Frau geküßt, ich wollte es garnicht. Wenn ſie man ihr Kind gußht kriegt. Nachher kam die Escadron. Da habert ſie den Herrn begraben wollen. Aber ich habe geſagt wartet, was der durchlauchtigſte Fürſt ſagt. Da haben wir die Leiche weggetragen. G wurde ſchon d Still, ſtill war es um t die alte Fra Die Kerzen ſchwelten und ſchickten ein Duften ins Zimmer, wie es im Grabgewölbe der Jage⸗ manns webte. Bei lohenden Fackeln am Feſte der Toten. Die Tür tat ſich leiſe auf. Gine helle Geſtalt verbarrte auf der Schwelle. „Oma!“ „Omas was iſt?— Schläfſt du“ „Nein, liebes Kind ich ſchlafe nicht. Komm nur herein!“ Die junge Frau im weißen Nachtkleid trat ins Zimmer und ſchloß die Tür. Sie hielt die Klinke änaſtlich mit beiden Händen feſt und ſah die alte Frau aus erſchreckten Augen an. „Ich kann nicht ſchlafen, Oma. Der Plaßk neben mir iſt leer, ſoll leer bleiben jede Nacht und feden Tag. Erhardt fäßrt in ein fremdes Land, in den Krieg, und ich ſoll in meinen meichen Beiten liegen? Oma, das kann ich nicht! Er ſchlief ſo gern. Wie wird es ihn ſchwer an⸗ fommen! Und wenn er ſich erkäſtet! Die Nächte wevden kühl Oma, du fagſt kein Wort!?—“ Die Greiſin Lköchelte ein fernes Lächeln, daß Elena ſie erſchreckt anſtarrte. „Kind, ſolche kleinen Sorgen batde ich auch einmal. Damals. Und ich war doch aut noch einmal ſo olt wie du. Wir Frauen find doch alle Nie Mütſer unſerer Männer. fung oder affk.— Ich dachte eßen, wie gut es iſt, daß —Glücksvertrauen hingeworfen hatte, er den Reinhardt mit hat, einen treuen Kerl. Kind, treue Menſchen ſind der beſte Schatz, den wir beſitzen können. Ich hab's erfahren.“ „Oma, du biſt jetzt ſo feierlich immer!“ „Bin ich's?— Scheint dir wohl nur ſo. Eines ja, ich höre wieder wie früher. Aber du ſelber biſt eine andere geworden. Elena, es muß wahr ſein, was die hochſelige Durchlaucht immer ſagte: Der Krieg, liebe Jagemann, kehrt erſt das Beſte im Menſchen nach außen. Krieg er⸗ zieht und beſſert, Krieg heilt und ſegnet.“ Vor dem alten Schreibſekretär, deſſen Plätt⸗ chen und Deckel mit den goldgemalten Ketten und koketten Roſenranken in träumeriſcher Weiche aufſchimmerten, ſaß die alte Frau mit dem weißen Haar, las in den vergilbten Blättern. Und von den Zeilen ſchlank und ſchmal, die vor hundert Jahren eine junge Männerhand voll 0 ſtand das ſtarre Jetzt mit ſeinem ehrnen Antlitz auf, grüßte ſie das Geſicht des Enkels, wie er in Hoffen und Aengſten zum letzten Male den Seinen Auge in Auge am Kaſernentor geſtanden hatte. Die alte Exzellenz lauſchte in die Stille der Stube, horchte auf ihr eigenes Herz, das voller Freude und Stolz geweſen war, ein langes, langes Leben hindurch. War dieſer letzte Jage⸗ mann auch nicht wie die andern ein Drauf und Dran, vielleicht lag ſein Ruhm in den Büchern beſchloſſen. Gewiß hatte ſtie ſeinem ſtillen Sinnen Unrecht getan. Sie wollte es ihm ab⸗ bitten, denn er war ein guter Menſch und noch ſo herzlich jung. Würde er denn wiederkommen?— Eine Welt von Feinden ſtand gegen Deutſchland, tauſend Tode gab es für eine Rettung. Und dies Ahnen und Aengſten in der eignen Bruſt! Sie las noch einmal die alte Prophezeiung der Zigeunerin an die jungen Jagemanns vor neunundneunzig Jahren: Euer Geſchlecht iſt feind und wird im vierten auf einem Fußbreit Erde faſt verſtrömen Das vierte Glied! Erhardt Wahnſinn wäre es, zu glauben, daß er gegen ſich ſelber, ein Mann in allem Glück, mit Weib und Gut———I Was ſollte aber der Fußbreit heißen, wo 85 ein Menſch zu ſeinem Graße zehnmal foviel braucht Es mußte wohl ein Schriftgekehrter der dunkeln Wahrſage⸗ genannt hatte Nätfel auszudenten. kunſt kommen, ihr dieſe Sie ſchlug die Blätter um lehnte 2 ſinnend in ihren Seſſel Kein klarer danke wollte ihr kommen;. be Stunde des A5. ſchieds, die drängenden Ereigniſſe, die Angſt, ein dunkles Ahnen wiſchten jedes Deukenwollen weg. Nur der Zigeunerſpruch, den Elena ihr an jenem Abend zugerufen hatte, hallte wieder laut in ihr: Deines Urgroßvaters eigener Enkel tötet dich. Und du wirſt deinem Feinde nicht ins Auge ſchauen.— Wie konnte ein Weib ſo be⸗ ſtimmt eine ſolche Antwort geben, aus der die gräßliche Wahrheit ſich mit Klauen und Krallenfingern zum Herzen taſtete! 5 Es iſt gewiß, er fällt im Kriege. Zum dritten ̈ʒð„;; rdert Erſchauernd blickte die alle Frau im auf. Weich leuchtete das Bild ihres Mannes Kerzenſchein herüber. Hans Martin! Sen eenen dune de ſelber den Tod in Frankreich geſtorben, einen ſchnellen Tod durch die Kugel im Rücken. Hinterrücks! Wie war das doch? Franz, ſein treuer Burſche, ritt mit ißm dur ein verſchneites Dorf. Aus einem Hofe ſiel ein Schuß. Und Hans Martin„F„ Martin ſank vornüber im Sattel zuſammen Wie der treue Knappe auf Fauſt Straf⸗ gericht für ſeinen gemeuchelten Herrn gehalten hatte, wie er das Wunder erlebte, das Wunder Franz hatte es ihr mit ſeinen ungelenken Buch⸗ ſtaben geſchrieben in einem bogenlangen Briefe Damals las ſie aus den hochgereckten, breiten Zeilen des braven Burſchen nur das Eine: wie ihr Hans Martin den jähen Tod im fremden winterlichen Lande fand. Das andere war 5 wie ein gräßlicher Spott der Vorſehung er⸗ ſchienen. Und Franz hatte es doch ein Wunder genaunt Grſt in ſpäteren, ſtillen Jahren lernte ſie be⸗ greifſen, ahnen. Heute, als der hinauszog. erſchien ihr jenes Wunder wie ein Fluch. Hinterrücks! Auch Haus Martin hatte das Weiße im Auge ſeines Mörders nicht 99 Gleichermaßen prophezeite die Zigeunerin Er⸗ hardt ſein Schickſal. Daß ſte den ſungen Mer nur für r .50 Mk. N 9. empflehlt sleh für den Bezug aller Arten von Srung das Haudels- senschaften. 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Jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Ge⸗ Hurisjahr folgenden Kalenderfahres, ſofern es nicht nach ärztlichem Blattern überſtanden hat; Klältere impfpflichtige Kinder und Zöglinge, welche Die Bürgermeiſterämter noch nicht oder ſchon einmal oder zweimal, jedoch uhne Erfolg, geimpft wurden. beauftragt, dies in oris⸗ Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinderſitblicher Bbei dem Geſetze zuwider der mpfung entzogen bleiben, werden an Geld his zu 50 M. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Fürſſede zum ordnungsmäßi⸗ Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener mpfung befreit ſein ſollen oder zur Zeit ohne Gefahr für Leben oder Geſund⸗ elmpft werden können, ſind die ärztlichen em Impfarzt vorzulegen. Die geimpften inder müſſen bei Strafvermeiden zu der von dem nd Pflegebefohlenen Blattern oder früherer Aasen 272 35 en beſtimmten Zeit zur au gebracht werden. auſe, in welchem anſteckende Krank⸗ Bau⸗ u. wie 81 8255 1780 ſten, Flecktyphus, roſenartige Entzündungen der die nataärlichen Pocken herrſchen, dürſen Impf⸗ Der Stadtrat Manuheim inge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. 775 a een gewaſchenem Körper und reinen Kleidern erſcheinen. Wir bewerken ausdrücklich, daß bezüglich jeden maulſtraße beantragt. Mannheim, 25. März1915. Impflings noch beſondere Benachrichtigung ergehen wird, waun er zur Impfung zu erſcheinen hat. Maunheim, den 25. März 1915. Großh. Bezirksamt Abt. III. Die Impfung betr, Jabre 1828 im Die Betämpſung derf Der Priogtier Adot zu tzewähren. Jahre Jahr feweils Wir briugen am bezirks begonnen wird..⸗O.⸗ en zu geſtatten. ſe zur öffent⸗ lichen Keuntnis zu bringen und den Feuerſchanern Maunheim, 24. März1913. Großh. Bezirksamt nerſchauer den Eintrittſmen von dieſem u bas Hauß und die Be⸗ die natürlichen bes s aller Räumlich⸗ von Geflügel, das zur als⸗ eit baldigen Schlachtung be⸗ vormittags 9½ uhr ſtimmt iſt(Bekanntmach⸗ des Landbezirks werden 655 vom 11. Zebruar 1911, Gef.⸗ u..⸗O.⸗Bl. S. 97). Karlsruhe, 20. März 1915. Gr. Miniſterium des Junern. kunde vorzulegen, wi⸗ gen Vollzug der Fenerſchau Vorſtehendes erforderlich. Unterſtützung nis. betr. Bekanntmachung. Die Sountagsruße in den Bäckereien während der Kriegsdauer betr. Der Bezirksrat hat in ſeiner Sitzung vom 24. März Die Richtungen der Fluch⸗ ten ſind an Ort und Stelle durch ausgeſteckte Pfähle und Proflle erſichtlich ge⸗ ſeuche betr. Im Stalle der Landwirte Wilh Rohr, Jak. Leiberich, Rud. Abel und Nikolaus Staubeiſſer in KetſchſowieKufgebotstermine ſeine d. Landwirte Heinr. Stahl, G. J. Jung, Och, Koch II.) Urkunde vorzulegen, wid⸗ J. Hch. Stahl und Zean geltend zuMaß in Edingen iſt die 1915 folgende Telephon 2179. Hof, 1 Treppe, Tel. 2708. Entſchließung In teilweiſer Abänderung des aufgrund desſmacht. 8105 Abſ. 1 der Gew.⸗Ordnung ergangenen Bezirks⸗ ratsbeſcheids vom 21. März 1895„Die Sountagsruhefgegen die beabſichtigte An⸗ in der Induſtrie betr.“ wird mit Wirkung vom 1. April 1915 für die Dauer des gegenwärtigen Krieges rechts⸗ verbindlich folgendes angeordnet: In den Bäckereien des Amtsbezirks Mannheimſmachen. und Feſttagen mit Ausnahme des Oſter⸗ und Pfingftſonntags Arbeiter von morgens 7 Uhr bis mittags 12 Uhr unter der Bedingung be⸗ ſchäftigt werden, daß jedem Arbeiter mindeſtens an jedem dritten Sountage die zum Beſuche des Gottes⸗ dienſtes erforderliche Zeit freigegeben wird. Desgleichen darf an Sonn⸗ und Feſttagen ein⸗ ichließlich des Oſter⸗ und Pfingſtſonntags jeweils Die Herſtellung desrina geb Körber dürfen an den Sonn ein Arbeiter abends von—7 Uhr zum Anſetzen des Sauerteigs für Roggenbrot beſchäftigt werden. ſtraße in Ladenburg iſtſverſchollenen Schmelzer noſſenſchaf mit be⸗ Mannhelm, den 24. März 1915. beendet und Großh. Bad. Bezirksamt Abt. IV. Verkebr auf wieder aufgenommen wer⸗ Stabtrat hier fluchtenßeſtſtellung hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten an der Bibieng⸗ und Kuß⸗ gug anzuzeigen. Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekanntmachung enthaltendenRummer des Amtsverkündigungs⸗ 5 blattes an während zwei Amtsſtadt Wochen in dem Rathaus Nt, Zimmer 101 zur Ein⸗ ſicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen lage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Bezirksamte oder dem Der bierüher gefertigte Gr. Bezirksamt IIb. betr. Geflügelcholers lewe ugen hiermit zurf Wegen Foridauer derſa. M. Mittwochs und Freitags nach⸗öffentlichen Keuntuis, daß Seuchengeſahr wird dasſdes Pfandörlefs der Rhei⸗ mypflokale FB1— Bürgerausſchuß⸗ in der nächſten Zeit mitzur Zeit beſtehende Verbotſniſchen Hypothekenbantſo aus— dürch Gr. Herrn Bezirks⸗der Vorfeuerſchau in Schleid hier vorgenommen. Mit der Impfung wird erſtmals begonnen April 1918, nachm. 4 Uhr. Die Hausbeſ Geimpft müſſen werden: eeg e aben dem verlängert. Ausgenom⸗Ur e iſtber hauſierweiſeEinkauf bringen wir zur öffentlichen Kennt⸗erfolgen wird. 4746 zirks werden beauftragt, Abt. IV. eöſdie Bekanntmachung denſggilhem Grüner in dort wohnenden Geflügel⸗ Straßen⸗ händlern unter Hinweis auf die Strafbeſtimmung des 8 148 Ziffer 7a Ge⸗ werbeordnung noch be⸗ ſonders gegen Unterſchrift zu eröffnen und ben Voll⸗frau Luiſe geb. Reichert es Handels mit Geflügel[ Mannheim über 500 Mek., den Gemeinden des Land⸗ im ie(Geſ.⸗ u. Serie 118 Lit. O Nr. 5874 latt 1914 S. 370)ſverzinslich zu%, bean⸗ er undſbis zum 1. Oktober 191 10 Der Inhaber derGartenarbeſt am. unde wird aufgefor⸗freitag, am Oſter⸗ Und botſdert, ſpäteſtens in dem auf Donnerstag, den 16. De⸗ gember 1915, vor dem Gr. Amtsgericht Mannheim, Zimmer 112 etr. Friev in Klingenberglliche hat das AufgebotAlerhöchſter Staatsmi und Gartenarbe Verboten iß landwirtſchaftliche onutag und aw Fronleichnamstag. Maunheim, 23. März 1915. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Saal Banberaumten Auf⸗ gebotstermine ſeine Rechte anzumelden und die Ur⸗ drigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde Mannheim, 15. März 1915. Die Bürgermeiſter⸗ und Der Gerichtsſchreiber Stabhalterämter des Be⸗ Er. Amtsgerichts 2Z. 9. Zum Handelsregiſter A. wurde heute eingetragen: 1. Band II,.⸗Z. 18, Firma„F. u. H. Mannheim. Die Schreib⸗ „F.& H. Bender“. kura des Robert Weiland Der Buchbindermeiſter Mannheim, P g, 3 hat das Aufgebot des Hypotheken⸗ briefs vom 18.Februar 1902 über die zu ſeinen Gunſten von dem Tapezier Heinrich Hitſchfel nud deſſen Ghe⸗ in Mannheim beſtellte. Urſprünglich auf 60000 Pe. jetzt über reſtlich 20000 M. ſeuche betr. Maul⸗ aud Klauen⸗ Die Maul⸗ und Klauen⸗ uche iſt in Hemsbach. mi Weinheim und in der Schwetzingenſnisgemeinſchaft zwiſchen erloſchen. Der Amtsbezirk Weinheim iſt ſeuchenfrei. Manuheim, 25. März 1915.[beantragt. Der Inhaber Gr. Bezirksamt Abt. II b lautende Hypothek, welche im Grundbuch Mannheim, Band 213, Heft W, Abt. III, Ziff. 2, auf Lgb.⸗No. 4212 im Geſamtgut der Fahr⸗ den genannten Eheleuten Hitſchfel, eingetragen iſt, der Urkunde wird aufge⸗ Maul⸗ und Klauen⸗ fordert, ſpäteſtens in dem auf: Donnerstag, 1. Juli 1915,VBormittags 9½ uhr vor dem Gr. Amtsgericht Mannheim, Abt. Z. 9, 2. St., Zimmer 112 anberaumten Rechte anzumelden und die rigenfalls die Kraftloser⸗ klärung der Urkunde er⸗ 478 Maul- und Klauenfeucheſolgen wird. 777 Mannheim, 22. März 1915.erloſchen. Gr. Bezieksamt, Abt. V. Maunheim, 24. März 1915. Der Gerichtsſchreiber Gr. Bezirksamt Höchſtpreis iſt in den r leee aeeee— S8 88 7— 85 S 5 2 —— 3— 2 3——.— 22 5 „„ 2 5 8 8 5 88 243 2 e 2 28 8³ S„ e 2 8 9 SA„ 38223 2 8 eeee —— 188* E 12 2 8 8 7 S2—. — E 17 E— S S———— 82 2 8 + 7¹— 2 2 2— 2 2 1— 28 28 8 2 3955 2 n 8 S 5 S en S e 4283 28— 4 2— 888 28 S eee e ————— 88 u 285 2 S 8S 8 3383333 388 83 2 2883— 8—.—= 8 2 258 2.22 38828 8 8* KR.S S 2 8 5 88 8888 85 5 3 5„ SS 8 3— 8 8 888 8 8882 5 2 28 — 6 2 880 8. 2 2 28 8 SSS S 88 S233 88— 25——— 5 35 SS c„ S 85— 8 2 2 SS 88 88 88825 8 28 8 5 S2A 32*5 28 22— 2 0 S AS S2 8 88888 3 S8 N 2 2—— —— 88 8e— 2 8 388 838 20 338808 5 8 88 5—— S S SSNSSSeNels2 8 5253365 8 88 Aee 21 2n ee 2 5 2 2 + 2—4 —.— 255 2 8383382 85 2282 S SS 3„ 3388 8 85 2332 388 2 8 5 S8S G, ee — 2 2 2822333 32—.ed 2233128 Ss S S3 5 S8SA8SA8 SSSs— SSs SS SS oc 88 8 8 2 2 228 88 22 8 2 3 Wn⸗ 232A 8 9. 02 53 8 82— 5 2 38 983285 S83888 5 8 2*— „ 388S 8 %%% 8 85 08 82 8 !rc 38 2 7 5 2 e SS S 2 5— — 8 2 338828828 3 2 28 2 1 88 2———.— SS 8 1 BS 828 3822 2 2 SS2 88 — 8 25 2 8 82 2583823 38* 2— 8 SSSN 86 3283 8 882322888888 8 8 9. 8 888 S 8 32 3 2 2 8 25 3888 SSAES N 32 K 8 0 22 8— 8 8 88 5 2 S eH SSFDDD b 8.8 8EDeN— 2 1 2 2 2 8 22 8 2 2 9—3— 1— 2— 8 8 8 S 5 S=iSS — 8 8 8 28—— 8 2 S 53838888 2 —— ns88 S D— D8 9882 n d SS 888 8888 8 SS 8„ 68 e8 53*—— 227 2 2 8 3 388358 . 8 e 2 S 38—— 3n 88 EFEFFFCCETTTFCEPCCCCCCCCCCCCC 533 888 28 EEFFFFTTTTTCCCCCCCCCTCCCCCCC S 86 888 2 —.* 182— 8 2.— 8 2 8 EFFFFFCCFVFFTCCCCVCCTCCTCTTCTTCCCCCCCCCCCCCCCCCTCCCCCNCNUUCCCCUTCCVCCöo»AMH 3e—2 2 2 8S—. es enS 9— 2 8— 12 SSSS288283385 —— E 3 23 SSASAS 5S888 32——5= 28 2— 3AA 3 8 0 5 28 2 8S888282888— 28 2 22 233888 3888 8˙53 8 82 388 8 888388 S 20 CNM 5 r e .. 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Flir Luxuspetroleum(Kaiſeröl uſw.] hat dleſeſeingetragen: Preisfeſtſetzung keine Gültigkeit. Der feſtgeſetzte Karl Hartmann iſt als offenen Verkaufsſtellen, inſg welchen Petroleum feilgeboten wird, durch einen von außen ſichtbaren Anſchlag zur Keuntnis des Publi⸗ kums zu bringen. Zuwiderhandlungen werden gemäß 86 des Rei geſetzes mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder Geldſtrafe bis zu zehntauſend Mark beſtraft. Maunheim, den 24. März 1915. 4783ʃ0 Großh. Bezirksamt. Polizeidirektton Marianne Kanalarbeiten in der Wallſtadterſtraßſe Die Schmelzer in Ladenburg betr. Kauals in der Wallſtadter⸗ Mannheim, 20. März 1915. Sfüührer der Ge⸗ Hartmaun, ledig, Maunheim, und Jo⸗ haunnes Wollenſchläger, Maunheim, ſind zu wei⸗ teren Geſchäftsführern der ſellſchaft beſtellt. machen. März 1015.Maunheim, 10. März 1915. Gr. Amtsgericht Z. 7. Maunheim, 28. Or., Amtsgeriche Z. I. Abt. II b. Mannheim, 23. März 1915. Gr. Amtsgerichts 2. 9. 2. Band VIII,.⸗Z. 140, Marie geb. Mar⸗ tens, Manuheim, Prokuriſt beſtellt. J. Band IV..⸗Z. 219, Firma„M.& B. Maunheim. Moritz Kahn Ehefrau. Florentine geb. Bernhard Kahn Ehefrau, ſind zu Einzel⸗ Prokuriſten beſtellt. ma„Withelm Kley Adler⸗ Die Firma iſt erloſchen. 5. Band XIII,.⸗Z. 74, Firma,Zuido de Lorenzo, Gnido de Lorenzo Ehefran, Domentea geb. als alleinigen ütberg gangen. Der Uebergang der in dem gründeten Forderungen u. Verbindlichkeiten iſt bet dem Erwerbe des Geſchäfts durch Guido de Ehefrau ausgeſchloſſen. 3. Baud XVII,.⸗3.172, „Wilhelm Kley kann der Georg Ruppert von Ruppert Ehefrau Katha⸗ ckarau hat beantragt, den Zum Genoſſenſchaftsre⸗ Georgſgiſter Band.⸗3. 21, Firma„Erſte Mo kerei⸗ in Ne⸗genoſſenſchaft der Milch⸗ händler eingetragene Ge⸗ ſchränkter Haftpflicht“ in derfelben Schwebenried, zuletzt Mannheim wurde heute 479iftot zu erklären. Zum Handelsregiſter B Donnerst 23. Orto⸗ Band XIII..⸗3.5, Firmaſber 1015, Bem. 11 Uhr nor dem en en 2 sterwaft Gericht anberaumten Auf⸗ in Maunheim wurde heule 51 15 Bekanntmachung. 4798/widrigenfalls die Todes⸗ erfolgen— 75 An Alle, welche Aus⸗ tage beir. t ausgeſchleden. kunft über Leben vder ir br t· Tod des Verſchollenen zu zeir gen zur aen — 5 die Auffordevung, ſpäte⸗ der 5 de tdeus imAufgebvtstermine dem Gericht Anzeige zu 19 auf seiteres au wohnhaft in Neckarau fürſeingetragen: 4704 47660 Joſephllehlein iſtausdem Der bezeichnete Ver⸗Vorſtand ausgeſchieden. ſchollene wird aufgefor⸗ i ſpäteſtens infler, Manuheim, wurde in Georg Nebs, Milchhänd⸗ den Vorſtand gewählt. Mannhelm, 25. März 1915. Gr. Aumtsgericht 3. 1. 6. Inhaber iſt Wilhelm Kley, Apotheker, weig: Betriebder Kronen⸗ Firma„Hugo Zimmer iſt als Prokuriſt beſtellt 8. Band XIII,.⸗J. 128, Firma„heinau, Droge⸗ rie Eliſe Lindner“ gihel⸗ Die Firma iſt er⸗ loſchen. Die Prokurg des Jeau Lindner iſt erloſchen⸗ Die weltliche Feier der Sonn⸗ und Feſt⸗ lichen Kenntnis, daß mit Rückſicht auf die beſon⸗ geſchaffenen Verbältniſſe Sonn⸗ und Feſttagen von eendigung des vormit⸗ tägigen Hauptgsttes⸗ ———F²³——²⁵² G———— Berantwortlicher Redakteur Fritz Jodos. — Druck und Berkag Dr. 5. Haas'ſche Druckerel, G. 27. März 1018. Gr. Amtsgericht 2. 1. Amtliche Antl. Impreſen ſtets zu— igen Dr. H. Haas'ſchen ppudprter G.. b. h. Fauie ei ahog dun at Rochgensd nag Uunjſamgagc 18 Anasa tenergessnusſaneen —— den 30.—— 1915. 45 Badiſche Neueſte Nachrichten. (Mittagblatt) 11. Seite. — Tuellen fn verſehen kann, in ein ſofortigen Gintritt geſu ſof.geſ. Th.Heel⸗ C 15 Mädchen für vormitt. geſucht. 2392 Schwetzingerſtr. 97 2. St. en brav. Mädchen tagsüber zur Mithilfe und zum Erlernen des Haushaltes geſucht. Näh. 0 d. Geſchäftsſtelle.(24ʃ5 Nädchen mit gut. Zeugn. für Küche und geſucht. 2419 Näheres B 7, 5, 2. 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