* Wennement: 70 Pfg. menatlick, Brängerlohn 30 Pfg., durch die Poſt inkl. Poſtaufſchlag Nk..42 pro Quartal. Einzel⸗NRr. 5 Pfg. Juferate: Rolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Zeile.20 Nk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) veilagen: der Stadt Mannheim und Umgebung kueſte Nu Geleſenſte und verbreitetſte Seitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Anzeiger Cetegraum-ANdreſfe: „deneral-⸗Anzeiger Maumbelut! Telephen⸗RNummern: Direktion und Buckhhaltung 3649 Buchdruck⸗Abteilung... 341 Rebgntion N Exy-bition und Verlags⸗ buschandlung. 218 u. 7869 Eigenes Redaktionsbureau in Berſin Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; ktannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Srr.———————ꝝ— Nr. 163. —— MNaunheim. Dienstag, 30. März 1915. — (Abendblatt.) —————— Der Kampf um Oltprertßen. Scheitern der ruſſiſchen Offenſive im Gouvernement Suwalki. Ruſſen bei Krasnopol. Schwere Verluſte der Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 30. März. WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Es fanden nur Artillerie- und Sappen⸗ kämpfe ſtatt. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Bei den Kämpfen um Tauroggen, die zur Beſitznahme dieſes Ortes führ⸗ ten, hat ſich nach Meldung des dort anweſen⸗ den Prinzen Ipachim von Preußen der oſt⸗ preußiſche Landſturm glänzend geſchlagen und 1000 Gefaugene gemacht. Bei Krasunpol exlitten die Ruſſen ſehr ſchwere Verluſte letwa 2000 Tote). Unſere Beute aus den dortigen Kämpfen belief ſich geſtern abend auf 3000 Gefangene, 7 Maſchinengewehre, 1 Geſchütz undmehrere Munitions⸗ wagen. An der Szkwa bei Klimki wurden bei einem mißglückten ruſſiſchen Angriff 2 Offi⸗ ziere und 600 Manngefangen. In der Gegend Olszyny(linkes Omulet⸗ Ufer) wurden 2 ruſſiſche Angriffe abgeſchlagen. Uebergangsverſuche der Ruſſen über die untere Bzura wurden abgewieſen. llichen ſollte, die, wenn ſie Oberſte Heeresleitung. X 5 Memel iſt befreit, in Tilſtt haben die Ruſſei keine Gelegenheit gefunden, gleich unerhörte Schandtaten zu verüben wie in Memel, bei Langſzargen ſind ſie zurückgeſchlagen worben, und zwar ſo gründlich, daß oftpreußiſcher Land⸗ ſturm bald darauf Tauroggen nehmen konnte. Nicht mehr Glück haben die Vorſtöße gehabt, die die Ruſſen weiter ſüdlich im Gouvernement Suwalki unternahmen. Bei Pilwiszki an der Eiſenbahnſtrecke Eydtkuhnen⸗Kowno ſind ruſſi⸗ ſche Vorſtöße unter ſchweren Verluſten zuſcun⸗ mengebrochen. Noch ſchlimmer iſt es den Ruſſen bei Krasnopol ergangen. Krasnopol liegt eiwa 17 Km. öftlich von Suwalki auf der Skraße nach Seyny. Nach dem geſtrigen Berich wur⸗ den in dieſer Gegend über 1000 Gefangene ge⸗ macht, darunter eine Eskadron Garde⸗Ulanen. Der Bericht zeigt, daß hier 1 Kämpfe ſtattgefunden und mit einer vollſtändi gen Nied cg⸗ der Ruſſen geendet haben. 2000 Tote werden gemeldet, die Zahl der Gefangenen hat ſich auf 3000 erhöht. Die Vorſtöße auf Memel und Tilſit, ſowie die im ganzen Gouvernement Suwalki einſetzende neue ruſſiſche Offenſtve zeigen, daß hier ein neuer einheitlicher Plan ſeitens der ruſſiſchen Heeresleitung zu ver⸗ wirklichen geſucht wurde. Die Angriffe im Süden des Gouvernements Suwalli ſollten oſſendar die dort ſtehenden deutſchen Streitkräfte feſthalten, während der Vorſtoß gegen Eydt⸗ kuhnen und Tilſit eine Flankenumgehung ermög⸗ lungen wäre, wohl die Notwendigkeit einer vß der deutſchen lber die ze mit ſich ge⸗ bracht hätte. Aber das Unternehmen iſt geſchei⸗ ölligen Zurückziehung tert an der Wachſamkeit der deutſchen Heeres⸗ leitung und an der Widerſtandskraft und Tapferkeit der deutſchen Truppen, unter denen die Oberſte Heereslelung heute dem oſtpreußi⸗ ſchen Landſturm beſondere Anerkennung zollt. Der Vorſtoß iſt auf der ganzen Linie bald zum Stocken gekommen und in Rückzug und Nieder⸗ lage verwandelt worden. Nur bei Memel und Tilſit kamen die Ruſſen eine Zeitlang über die Grenze. Pilwiszki, wo vorgeſtern ein ruſſiſcher Vorſtoß zuſammenbrach, liegt 35 Km von der Grenze, Krasnopol etwa 40. Wir ſehen eine geſteigerte Offenſivtätigkeit der Ruſſen, die aber bisher nirgends Glück hatte und ſchon weit von der deutſchen Grenze zum Stillſtand gebracht werden konnte. Die deutſchen Truppen haben zwar etwas zurückgenommen werden müſſen, ſie bilden aber jetzt eine Verteidigungslinie, die die Ruſſen vergeblich berennen. Die Linie zieht ſich von Tauroggen über Pilwiszki, Mariampol, Kalvarig öſtlich Suwalki und Auguſtow bis an den Bobr. Gerade die deutſchen Berichte der beiden letzten Tage geben uns die Gewißheit, daß eine Durchbrechung dieſer Linie den Ruſſen nicht gelingen wird. Der franzsſiſche Tagesbericht. Paris, 30. März.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Abend: Der Feind beſchoß die Stadt Nieuport und Bad Nieupork. Er verurſachte an der über die Mer geſchlagenen Brücke Beſchädigungen, ohne große Bedeutung. In der Champagne nur Artilleriekämpfe um Beauſéjour. In den Ar⸗ gonnen Kanonade. Es wurden Bomben ge⸗ worfen, beſonders im Gebiete von Bagatelle, wo die Tätigkeit auf beiden Seiten ſehr lebhaft bleibt. Sonſt verlief der Tag ruhig und ohne Infanterekämpfe. Der Handelsktieg. Unſere Unterſeeboote. Berlin, 30. März.(Von u. Berl. Büro.) Aus Amſterdam wird der„B..“ gemeldet: Ueber die Verſenkung des Dampfers „Falaba“, der Sonntag mittag auf der Höhe von Milford in der Friſchen See durch einen Torpedoſchuß vernichtet wurde, meldet Reuter noch folgende Einzelheiten: Am Sonntag mitlag tauchte plötzlich ein Unterſeeboot dicht vor der „Falaba“ auf und befahl dem Dampfer, beizu⸗ drehen. Ehe der Dampfer jedoch ſtillſtand, fuhr ein Torpedo in den Maſchinenraum. Schleunigſt wurden die Boote ins Waſſer gelaſſen. Drei liefen voll Waſſer und die Inſaſſen fielen ins Waſſer. Die„Ellen Mary“ rettete 137 Per⸗ ſonen aus dem Waſſer und aus anderen Booten. Der Kapitän der„Jalaba“ wurde tot aus dem Waſſer gezogen. Der erſte Offizier iſt gerettet, nachdem er 2½ Stunden im Waſſer war. Ein Armecoffizier und ein Sergeant erkranken. ORotter dam, 30. März.(Von unſ. Be⸗ richterſtatter.) Der Marinefachmann des Temps beſchäftigt ſich in einem längeren Artikel wieder einmal mit den deutſchen Tauchbooten. Er glaubt nicht, daß die großen deutſchen Unter⸗ ſeeboote wie U 29 und andere während des Krieges gebaut worden ſeien, wahrſcheinlich, meint er, waren ſie bei Ausbruch des Krieges. bereiis im Bau. Im Braſſeys⸗Naval⸗Annual von 1914 wurde ein Unterſeeboot von dieſer Klaſſe bereits beſchrieben und im November ſah ein amerikaniſcher Journaliſt, wie in Kiel ein ſolches deuiſches Unterſeeboot ausgerüſtet wurde. Rotterdam, 30. März.(Von unſ. Boe⸗ richterſtatter.) Der Nieuwe Rotterdamſche Cou⸗ rant meldet: Ein in Ymuiden eingelaufener Dampfer berichtet, daß er zwiſchen dem Leucht⸗ ſchiff„Maas“ und der Schuvenbank ein deut⸗ ſches Unterſeeboot in rieſigen Aus⸗ meſſungen geſehen habe. Als engliſche Tor⸗ pedojäger Jagd auf es machten, tauchte das Unterſeeboot unter und verſchwand. Aus Furcht vor den U⸗Booten kehrte der engliſche Dampfer „Lapwing“, der ſoeben aus Pmuiden ausge⸗ fahren war, um den Kurs nach London zu neh⸗ men, wieder in den genannten holländiſchen Hafen zurück. * London, 30. März.(WTB. Nichtamtl.) Reuterbüro meldet: Die Admiralität gibt be⸗ kannt, daß der holländiſche Dampfer„Am⸗ ſrel“ auf der Fahrt von Rokterdam nach Goole am Montag früh 1 Uhr auf der Höhe von Flamborough auf die Minen eines deutſchen Minenfeldes lief. Die Be⸗ ſatzung in Humber gelandet. Die Kriegslage im Weſten. Die Admiralität teilt weiter zur Verſen⸗ kung der„Aquila“, die auf der Fahrt von Liverpool nach Liſſabon auf der Höhe von Pem brokeſhire torpediert wurde, mit, daß Maun der Beſatzung und 3 Paſſagiere vermißt werden. Der Kapitän und 19 Mann ſind in Fiſhgnard. m. Köfln, 30. März.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Madrid: Die Fahrgäſte des in Cadix eingetroffenen Dampfers„Montevideo“ erzählen hohnlachend, daß ann der Einfahrt des Hafens von Havang ein engliſches Schiff 16 Kanonenſchüſſe auf eine Boje abgaben, weil et darin eines der ſchrecklichen deutſchen Un⸗ terſeeboote zu ſehen glaubte. Da ſieht man wenigſtens, was man uns zutraut. * Die Ausſtandsbewegung unter der engl. Arbeiterſchaft. London, 30. März.(WTB. Nichiamit⸗ Aus Liverpool wird gemeldet: Während die Dockarbeiter in Liverpool am Ende der Woche den Streik aufgegoben haben, feierten in Bir⸗ kenhaed am Freitag wieder 1600 Mann. Man er wartet, daß das Kriegsminiſterium ener⸗ giſche Maßnahmen ergreift. Die Stauung in Birkenhead iſt ſo groß, daß viele Dampfer einen Teil der für ſie bereit liegenden Ladun⸗ gen zurücklaſſen mußten. Man befürchtet, daß ſich die Lage während der Oſterfeiertage ver⸗ ſchlimmern wird, da die Arbeiter vom Char⸗ freitag ab nicht arbeiten. Die Unruhen in Indien. * London, 30. März.(WTB. Nichtamtl.) Das Reuterſche Büro meldet aus Kafkutta: Während der letzten Tage wurde eine ſtarke Ab⸗ teilung Grenz⸗Soldaten an der Mirajſtat⸗ Grenze mit ſchweren Verluſten zurückgeſchlagen. Die Briten hatten zwei Verwundete Der Krieg und die Jukunft Afrikas. Die„Morning Poſt“ beſchwert ſich in einem Leitactikel vom 24.., daß die Regierung zu armſelig. Deutſchland wäre weit beſſer vor⸗ bereitet geweſen und hätte mehr Artillerie, Flugzeuge und Menſchemmaterial gehabt als England, welches dank ſeiner falſchen Spar⸗ ſamkejt gänzlich unvorbereitet war. Ob Botha die Mittel habe, Südweſtafrifa mit Waffengewalt zu unterjochen, ſei fraglich, jedenfalls habe er ein großes, mühſeliges Stück Arbeit vor ſich. Die oſtafrikaniſche Sachlage ſei in Dunke gehüllt. Haldane und Harcourt werden ſturk angegriffen, man ſolle dem beſorgten Volke mehr mitteilen. Die Sympathien der Eingeborenen ſeien auf britiſcher Seite. Es ſei töricht, über die Rück⸗ gabe der Kolonien an Deutſchland nach Frie⸗ densſchluß zu reden, wenn ſie noch größtenteils in deutſchem Beſitz ſeien.„Aber wenn wir ſie erobern, wäre es ſchändlicher Verrat an den britiſchen und der Eingeborenen Intereſſen, ſie zurückzugeben. Der Krieg gibt uns Gelegen⸗ heit, eine der größten Weltfragen zu löſen: die Zukunft Afrikas. Wenn wir den Krieg ver⸗ lieren, verlieren wir alles; wenn Deutſchland ihn verliert, geht es ihm ebenſo.“ Die Stimmung in Amerika. Einem uns zur Verfügung geſtellten Brieſe aus Amerika entnehmen wir folgendes: Vor einigen Tagen habe ich Ihrem Herrn Vater eine Chicagoer Zeikung in engliſcher Sprache geſchickt. In derſelben wird von einer Maſſenverſammlung berichtet, die von über 15 000 Bürgern beſucht war und in welecher die Politik unſerer Adminiſtration ordentlich durch die Hechel gezogen wurde. Bii der Veturtei⸗ lung unſeres ſamoſen Bryan erſchellen aus dem Zuhörerraume die Worle:„Kill hic.“ Das laßt tief blicken und zeigt, wie das Volk von umſerer ſcheinheiligen Neutralität denkt. Wäre in Amerika gicht ſo große Furcht vor Japan, unſere Regierung würde wahrſcheinlich etwas ſchärſer gegen England auftreten. Es iſt eine große Bewegung unter den verſchiedenen Natio-⸗ nalitäten im Gange, die eine Waffenausfuhr an unſere Feinde verboten wiſſen wollen. Die Volks⸗ vertreter im Kongreß und Sengte werden mit Pet'tionen zu dieſem Zwecke förmlich überſchüd tet. Ob die hohe Regierung es wagen wird, die⸗ ſem Volkswillen ſich enigegenzuftemmen, iſt kaum anzunehmen. Der Mißbrauch der amerikaniſchen Flagge durch die Engländer hat manchem Bri⸗ tenfreunde die Angen geölfnet und dieſe heuch⸗ leriſche Nation den Amerikanern in ihrer wah ren Geſtalt gezeigt. Nuch meinem Dafürhalten hat dieſes Vorgehen der guten Sache Diuiſch⸗ lands mehr genützt als ein paar Dutzend der ſchönften Reden. Der Amerikaner iſt ſtolg auf ſeine Flagge und ſieht er dieſ: bileidigt, dann wird auch ein Wilſon und Bryan mit allen ihren Redemendungen nicht im Stande ſein, das ame rikaniſche Volk von der Freundſchaft Englands gegen Amerika zu überzengen. Tatſächlich iſt das Verhalten Amexriſas in dieſem Kriege nicht keutral, ſondern England freundlich. Das ſſt kein Geheimnis, das pfeiffen die Spatzen auf d m Dache. Der herrliche Sieg der Deutſchen in Oſt preußen und das ſiegreiche Vordringen der Doutſchen und Oeſterreſcher hat uns Deutſch⸗ mit großer Genugtuung erfüllt. Wie lange es die Ruſſen noch aushalten mögen, nach ſolchen Verſuſten? Iſt der öſtliche Feind kampfunfähtz gemacht, dann wird es mit Frankreich ſchuell zu Ende gehen. Eugland dürfte wohl am längſten Widorſtand leiſten. Doch wird es ihm nichts nützen, namentlich daun nicht, wenn es Deutſch land gelingt, die Zufuhren 3 England abzu ſchneiden, ober wenigſtens ordentlich zu ſchädi wenig über die Ereigniſſe in Afrika mitteile. Das bishevige Netto⸗Ergebnis dort ſei ſehr gen. Möchte die langen Geſichter der En* ſehen, wenn es einmal ſoweif gekommen ſſt. * 2. Seite. Seneral⸗Auzeiger Badiſche — Dienstag, den 30. März 1915. 4 Die Karpathenſchlacht. Die unerſchütterliche Front. ABerlin, 30. März.(Von u. Berl. Bur.) Aus dem K. u. K. Kriegspreſſequartier meldet die„B..“: Die Kampfpanſe zu beiden Seiten der Duklaſenke dauerte nur 24 Stunden. Die Ruſſen ſetzten neue Reſerven ein. Die Kämpfe im Ondava⸗ und Latorczatal ſind in vollem Gange. Uunſere Truppen kämpfen mit heldeumütiger Tapferkeit. Auch am Sonntag brachen wieder zahlreiche Angriffe des Feindes unter ſchwerſten Ver⸗ luſten zuſammen. Beſonders heftig geſtal⸗ ten ſich noch immer die Kämpfe in der Gegend des Üſgocker Paſſes. Bisher konnten die Ruſſen trotz ihrer koloſſalen Augriffe nicht an einem einzigen Punkte ihre Abſicht, neuer⸗ dings nach Ungarn vorzuſtußen, verwirklichen. * Kopenhagen, 30. März.(Nichtamtl.) Aus Petersburg wird gemeldet, daß eine Anzahl der früheren Angeſtellten des Polizei⸗ departements, welches von der ruſſiſchen Gendarmerie übernommen worden war, unter dem Verdacht der Spionage verhaftet wurden, was großes Aufſehen in Petersburg erregte. Der Kumpf um die Dardanellen Ein neuer Verſuch. Berlin, 30. März.(Von u. Berl. Bux.) Aus Rom wird der B. Z. gemeldet: Nach hier vorliegenden Meldungen über die neue Dar⸗ danellen ⸗Aktion beſchoſſen 3 Pauzer⸗ ſchifſe und 4 Torpedojäger das Fort Kilid Bahr(an der engſten Stelle der Dar⸗ danellen) aus größerer Entfernung. Geſtern Vormittag wurde die Halbinſel Gali⸗ poſli vom Saros⸗Golf aus 2 Stunden lang Hurch 4 franzöſiſche Schiffe be⸗ ſchoſſen, während engliſche Schiffe von der Meerenge aus das Fort Dardanos bom⸗ bardievten, das nicht antwortete. Nach⸗ iltttags beſchoß auch die„Qusen Eliſabeth“ vom Golf aus indirekt die Dardanellenforts. Ein türkiſcher Flieger kreiſte über der Halb⸗ bitſel und im Dardanelleneingang. Beinm Dunkelwerden verließen alle Schiffe die Meer⸗ nge. Einer„Tribunngg!⸗Meldung von geſtern zu⸗ ſolge wurde auf der Inſel Tenedos ein Feldlager eingerichtet, um einnen Teil der Landungstruppen von der Mudvos⸗ Batialfzunehmen. Dies bedeutet aber leine Aenderung des Planeseiner Landmug auf der Halbinſel Gali⸗ poll. Auch eine Fliegerſtation wird auf Teuedos eingerichtet werden. Der griechiſchen Regierung wird„größte Rückſichtnahme“ zu⸗ geſichert. Außland froh über Griechen⸗ lands Jurückhaltung. Petersburg, 30. Märg.(WTB. Nicht⸗ ntlöch.) Der Rietſch berichtet: Die grie⸗ chiſche Kriſes kam Rußland ſehr ge⸗ legen; denn in der griechiſchen Preſſe kam deutlich zum Ausdruck, daß die Griechen Neuefte Nachrichten.(Abendblatt) Hie lanemorite aber. Haronelſen — 2 Konſtamtinopel beanſpruchen und niemals daran denken, Rußland den B Konſtantinopels zu verſchaffen. Jeder, der Anſprüche! Rußlands auf die Dardanellen kennt, kann ſich deshalb nur Glück wünſchen, daß ſich Griechenland nicht an der Eroberung beteiligte. 9 b * Berlin, 30. März.(Von u. Berl. Büro.) Aus Rom wird der„B..“ gemeldet: Laut einer Meldung aus Malta gingen 1 engliſche Panzer nach der Vurla⸗Bai(geg nüber Chios) ab, um Smyrna zu beſchießen. Jialien und die Zentralmächte. Berlin, 30. März.(Von u. Berl. Bur.) Aus Mailand wird der„B..“ gemeldet: Zwiſchen dem Chefredakteur des ſozialdemokrati⸗ ſchen„Avanti“, dem Abgeordneten Claudius Treves, und dem früheren Direktor des„Avanti“ und jetzigen Herausgeber des„Popolo'Italia“, Profeſſor Muſſodini, fand geſtern ein Duell ſtatt. Die Duellanten wurden beide verletzt. Es fand keine Ausſöhnung ſtatt. Muſſodini hat die Leitung des„Avanti“ niedergelegt, weil er mit der neutralitätsfreundlichen Haltung der offiziellen ſozialdemokratiſchen Partei nicht ein⸗ verſtanden war. Bismarck und Geſterreich. tu. Wien, 28. März Der 100. Geburtstag Bismarcks wird auch in Oeſterreich zum Feſttage werden. Die Er⸗ innerung an den größten Staatsmann der Deutſchen iſt an der Donau immer lebendig ge⸗ weſen, hat zwiſchen den Sudeten und der Adria nie an Lebhaftigkeit verloren. Aber wenn irgend eine Zeit imſtande ſein konnte, das Bild noch zu vertiefen und die Bedeutung des eiſernen Kanzlers ſchärfer zum Bewußſein zu bringen, dann mußte es dem gewaltigen Kriege gelingen, der jetzt die Welt erſchüttert. Oeſterreich⸗ Ungarn und das Deutſche Reich kämpfen nicht nur„Schulter an Schulter“, unz eine beliebte Redewendung zu gebrauchen, ſondern ſie ſind in ihren innerſten Regungen, in ihrem Wün⸗ ſchen, Hoffen und Glauben zu einer geiſtigen Einheit geworden. Wer ſollte da nicht die Wucht des Mannes voll empfinden, der— wie man jetzt weiß— nach Ueberwindung bedeuten⸗ der Schwierigkeiten zuſammen mit dem Grafen Jultus Andraſſy das ſegensvolle Bündnis vom 7. Oktober 1879 geſchaffen hat? Und wahrlich nicht bloß in der Habsburgermonarchie und in Deutſchland erkennt man die lebensvolle Kraft, die von dem Pergamente ausging, weil ſein In⸗ halt der Ausdruck des Notwendigen iſt, weil er wünſchen. gleichſam den Geiſt der Geſchichte in die For⸗ mel dreier Artikel bringt! Die Feinde, die Oeſterreich⸗Ungarn zu vernichten hofften, um ſich nachher auf das Deutſche Reich zu ſtürzen, muß⸗ ten in den acht Monaten bereits fühlen, welchen unüberſteigbaren Wall Bismarck und ſein öſter⸗ reichiſch⸗ungariſcher Kollege bei den denlwürdi⸗ gen Beratungen in Gaſtein und Wien aufgerich⸗ tet haben. Das Leben des eiſernen Kanzlers zerfällt vom öſterreichiſchen Standpunkte aus betrachtet —in zwei Teile. Der erſte Abſchnitt reicht bis zu den Friedensverhandlungen in Nikolsburg. Es iſt das die Zeit, in der man ſich nicht ver⸗ ſtehen konnte, es ſind das Tage, deren Stim⸗ mung vollſtändg verrauſcht, deren Inhalt ſeit Jahrzehnien gegenſtandslos geworden und durch das vollkommen überholt iſt, was die Ge⸗ ſchichte ſeither an Eindrücken und Empfindungen gebracht hat. Die Ruhmestaten der deutſchen Heere in Frankreich haben im Jahre 1870 die letzten Spuren einer Politik beſeitigt, die von dem Gedanken der Vergeltung beeinflußt war. Als Graf Julius Andraſſy das Erbe des Grafen Beuſt antrat, wurde der Kurs des öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Staatsſchiffes ſo beſtimmt, daß das Bündnis mit dem Deutſchen Reiche in nahe Sicht kommen mußte. Bismarck, der unter den leitenden öſterreichiſchen Diplomaten bloß dem Grafen Rechberg näher gekommen war, ver⸗ ſtand und begrüßte die Abſichten des ehemaligen ungariſchen Miniſterpräſidenten und nachherigen öſterreichiſch⸗ungariſchen Miniſters des Acußern ſogleich. Er„glaubte“ dem Grafen Andraſſy, von dem er einmal ſagte, daß er zu ſtolz ſei, um zu täuſchen. Naiſer Franz Joſef wer mit der Politif ſeines Miniſters durchents einverſtanden; ja er förderte ſie in jeder Weiſe. Das Kapitel der Vergangenheit galt als abgeſchloſſen, und es hieß, für eine freudige Zukunft die Bahn frei zu machen. Berlin und Wien mußten zuſammen⸗ halten. Das Dreikaiſerbündnis bildete bloß eine Zwiſchenſtufe Obwohl Kaiſer Franz Joſef und der Zar ſich ausſöhnten, trotzdem die von Bismarck geförderten Beſuche der Monarchen auch perſönliche Berührungspunkte ſchufen, wurde man der Freundſchaft doch nicht froh. Dem Grafen Andraſſy erſchien die Allianz mit Rußland immer als ein unnatürliches Verhält⸗ nis“. Wie ein Gewitter, das die Luft reinigt, wirkte da der ruſſiſch⸗türkiſche Krieg, der inr Berliner Kongreſſe ſeinen Abſchluß ſand. Die Scheidung deſſen, was nicht innerlich zuſammen⸗ gehörte und nach den Geboten der Zeit aus⸗ einanderſtreben mußte, war vollzogen. Umſo freudiger konnte von den Staatsmännern in Berlin und Wien das neue Bündnis begründet werden, ein Bündnis für Jahrzehnte, wie wir wiſſen, ein Bündnis für izumer, wie wir innig 222 Erich Marcks über Bismarck. Bei der volkstümlichen Bismarck⸗ feier, die am Samsag in Munchen im Lowenoräukeller ſtattfand, hielt Geh. Rat Prof. Dr. Erich Marcks die Feſtrede, deren Geoankengang der folgende war; Wir feiern ein Feſt der Treue, des Dankes, des Skolzes und trotz aller Wolken dieſes Krieges, ein Feſt der Freude. Wir huloigen in dem Schöpfer unſeres Stagtes und unſeres Volkes dem guten Geiſte Deutſchlands. Wir haben ihn noch mit en geſehen und ſehen ihn jetzt über uns ſchweben, als die verkörperte deutſche Idee. Wir feiern in dem Verſtor⸗ henen die Unſterblichkeit des Genins, der noch jenſeits des Grabes immer neues Leben wirkt, umd deſſen Kraft unſere Seelen kräftigt. Wir be⸗ gleiten ihn heute aus der Sterblichkeit in die Unſterblichkeit hinüber: aus den Kämpfen und den Entwicklungsſtadien ſeiner Lebensbahn in die Unvergänglichkeit, die den Verſtorbenen zum Beſige ſeines geſamten Volkes erhebt. Viele haben noch den 1. April 1885 mitgefeiert: da ſtand der große Kanzler auf ſeiner Höhe, das Reich gegründet, mit neuem ſoztalen und wirt⸗ ſchaſtlichen Inhalte erfüllt; die Weltſtellung Deutſchlands geſichert, auf dem Boden des Zwei⸗ und Dreibundes eine maſeſtätiſche Politik, die Deutſchland zwiſchen und über allen Großmäch⸗ ten die oberſte Entſcheidung verlieh und es, in der Gründung der Kolonien, hinausführte in die weite Welt. Bismarck ſelber damals, aus der Stille ſeines Jandſitzes herunz, die eigentlich wir⸗ kende Seele alles deutſchen Staatslebens; hin⸗ leuchtend über das Reich und den Erdteil, die lebendig gewordene Einheit. Zwei Jahrzehnte zurück, zu Bismarcks 50. Ge⸗ burtstage(1865), welch anderes Bild! Er ſtand damals auf der Schwelle des deutſchen Krieges, einſam, verhaßt, im Streite mit Laudtag, Volk nd Nation. Er trug ſchon die deutſche Zukunft in ſeinem Willen, aber niemand glaubte noch daran. Und wer hätte ihn kennen ſollen? Der Red⸗ ner warf, von dieſer Mitte des Bismarck⸗Jahr⸗ hunderts her, einen Blick auf Bismarcks erſte 30 Jahre. Er verfolgte mit raſchen Schritten ſein Werden durch die Wildheit ſeiner Jugend, durch die ſein inneres Leben tief begründenden See⸗ lenkampfe ſeiner 30er Jahre hindurch. Er be⸗ gleitete ihn durch ſeinen feindlichen Zuſammen⸗ ſtoß mit der 1848er Revolutton und zeichnete kurz die Bedeutung der Frankfurter Bundesge⸗ ſandtſchaft für das Reifen des Staatsmannes. In Frankfurt wurde Bismarck ſchon zur Verkör⸗ perung des preußiſchen Staates und ſeines Ehr⸗ geizes; und als Vertreter dieſes Stagtes hat er dann, von 1882 ab, die größten Kämpfe ſeiner Laufbahn geführt. Zuerſt nur als Preuße und gar nicht als Deutſcher: das entſprach ſeiner da⸗ nialigen politiſchen Pflicht. Aber dann wurde er, durch den Druck ſeiner Erfolge und ſeines Strebens vom preußiſchen Staatsmonn ganz von ſelbſt zum deutſchen; er ſchloß, der Miun der Macht, ſein Bündnis mit den Kräften der Na⸗ tion und ſchloß Nation und Macht zu einer neuen Einheit zuſammen. 1870, in Verſailles, ſtand er auf der Höhe ſeiner größten Taten. Der Vor⸗ tugende ſchilderle den 55ährtgen Bismarck die⸗ Es iſt wunderbar zu verfolgen, mit welcher Beſtimmtheit und Willensfeſtigkeit Bismarch den Boden für die Zuſammenarbeit Oeſterceich⸗ Ungarns und des Deutſchen Reiches vorbereitete Schon auf den böhmiſchen Schlachtfeldern fiel die weitausblickende Aeußerung:„Die Streit⸗ frage iſt alſo entſchieden, jetzt gilt es, die alte Freundſchaft mit Oeſterreich wieder zu gewin⸗ nen.“ Deshalb war die Reiſe des Kanzlers im Jahre 1879 nicht bloß äußerlich ein Triumph⸗ zug, nicht nur eine von Huldigungen umbrauſte Fahrt durch deutſchöſterreichiſches Gebiet, ſon dern auch eine die tiefſſten Tiefen des Gemütes erfaſſende Vollendung eines mächtigen Denbmals der Tat. In Wien fuhr Kaiſer Franz Joſef vor den Hotel vor, in dem Bismarck Aufenthalt genommen hatte; der öſterreichiſch⸗ungariſche Monarch beſuchte den Begründer des neuen Deutſchen Reick den Mann, der das neue Bündnis abzuſchließen gekommen war Gewiß, es hat nackher noch manchen öſterreichſſchen Miniſterpräſidenten gegeben, der den eiſernen Kanzler nicht vorurteilsfrei würdigte der fſein⸗ liche Maßnahmen deckte und ſogar öffentlich im Parlamente ſelbſt vertrat oder vertreten ließ. Dock wozu ſoll man heute dieſer Irrtümer ge⸗ denfen? Die Zeit ſondert das Große und Kleine, ſie ſtraft die die zu erkennen berufen, nur verkannt haben Wer in Oeſterveich⸗Undarn, der treu zu dem Stagate hält und mit deſſen Sckickſal ſeelenverbunden iſt, vermöchte in dfeſem Stunden der gewaſtigen Entſch⸗idungen Bis⸗ marcks Bündniswerk nicht zu ſchätzen und dem 2 ſagnen Als Bismarck im Juni 1892 in der alten Kaiſerſtadt an der Donau weilte, um der Ver⸗ mählung ſeines Sohnes Herbert beizuwohnen, da hielt er an der Feſtestafel einen Trinkſpruch, der in den Worten gipfelte:„Der Sympathie 3uu Oeſterreich-Ungarn bin ich bis zu dieſem Augenblicke treu geblieben und werde ihr ſtete treu bleiben, weil ſie der natürliche Ausdruc eines Herzensbedürfniſſes von Deutſchland iſt. Dieſes Oeſterreich⸗Ungarn aber haben wenige in ſeinen Vorzügen und auch in ſeinen Fehlern, in ſeinen Lebensbedingungen und in ſeiner Daſeinsnotwendigkeit ſo richtig beurteilt wie der Staatsmann, deſſen ſcharfen Augen nichts enk⸗ ging, deſſen Verſtand auch politiſche Knäuel zu löſen vermochte. Welch unvergeßliche Sätze hat aber der Weiſe vom Sachſenwald im April 1895 ausgeſprochen, als dort eine Abordnung von deutſchen Männern aus der Steiermark huldi⸗ gend erſchien! Sie bilden ein Programm das Programm des Bündniſſes und der innern Fori⸗ entwicklung der Habsburgermonarchie Die Größe der Auffaſſung wetteifert mit der Ein⸗ ſicht. Man könnte die wenigen Sätze, die un ſeden Staatsmann Oeſterreich⸗Ungarns, für jeden Oeſterreicher und Ungarn überhaupt be⸗ zeichnen. Dankbar werden nun am Tage des 100, Wiegenfeſtes vor allem die Deutſchen der Habs⸗ burgermonarchie ihres überragenden Volks⸗ genoſſen gedenken, des Mannes, der nie ver zagte, der keine Furcht kannte und der au den endlichen Sieg der Tatkraft, der Entſchloſſenheit glauben lehrte. Das Volk Bismarcks kann nicht unterliegen— mag ihm auch eine Welt in Feindſchaft gegenüberſtehen. Der 100. Geburtstag Bismarcks. In Auftrag des geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuſſes der nationalliberalen Par⸗ tei wird am 1. ee Bismarcks ein Lorbeerkranz mib ſ B⸗roter Schſeiſe niedergelegt. Bei einer vaterländiſchen Volksfeier in Kre⸗ feld, die dem Andenken Bismarcks gewidme⸗ ſes franzöſiſchen Winters mit ſeinen ſtreitenden Gefühlen und ſeinen elaſtiſch einheitl lungen; damals war er für ſeine Voltsg noſſen bereits die wandelnde Nation. So hat er daun weiterſchreitend das Reich ausgeſta'tet; Deutſchland ſeinen 70. Geburts wußtſein ſeiner Unvergleichlichkeit ge Wie war er damals? Er war der Kämpfer, durch ſeine Aufgabe und durch ſeine Ratur. Er war der Mann des Zor⸗ nes und der Gluten. Er war ſo und konnte nicht anders ſein. Aber hinter ſeinem ung heueren Temperamente ſtand ein tiefer, ſittlicher Ernſt, den zu verkennen Bismarck verkennen heißt. Er lebte und webte in ſeiner Schöpfung, er fühlte alle Gefahren in heißer Seelo perſönlich; er blickte weiter als irgend ein anderer. Er krug das Leben des Ganzen in feiner Bruſt: ohne Doktrin, ohne Laune, immer dem Lebensgebote ſeines Reiches dienend. Er war zur Idee des 2 geworden; neben ſeiner Selbſtherr⸗ lichkeit und ü ihr ſtand immer ſeine tiefe Hin⸗ gabe an dieſe Welt, aus der er herſtammte und die er errichtet hatie. Er hatte Gegner, das lag in ſeiner Geſchichte; aber daß er die Güößſe war und dem neuen Deutſchland die Gröle brachte und erhielt das fühlten wir damals alle, Das war die Höhezeit ſeines Wirkens. Es kaum der Sturz. Denu 75. Geburtstag verbrachte Bismarck als erſten in der Verbau⸗ unng. Es kam die Eiaſamkeit ſeines letzten Jahrzehnts. Der Sireit heftete ſich auch da an den großen Kämpfer; aber über dem Streite wurde er mehr und mehr zum Ausdruck des allen Deutſchen Gemeinſamen, So iſt ſein 80. Geburtstag brauſend gefeiert worden, und ſo ſprach er ſelber damals zu ſeinen Deutſchen. Und die Deutſchen ſahen ihn in dieſen Alterstagen, wie er war, freier und näher als zuvor. Sie ſahen die große Perſönlichkeit, mit den ſcheinkaren Wi⸗ Serſprüchen und der gewaltigen, einfachen Ein⸗ ⸗heitlichkeit ſeines Seelenlebens, zart und ſchlicht und frei, großartig, leidenſchaftlich und ſtark: ſte erkannten in ihm den Deutſchen, die reichſten Züge großer deutſcher Art. Der 8ber kam uns am nächſten, der 7oer war vielleicht am größten und mächtigſten. Und heute? Heute iſt er ſtärker, heute iſt er un allen gemeinſamer, als je zuvor Der Kampf, der den Lebenden begleitete, iſt von dem Verſtorbenen zurückgewichen; er wird deul⸗ licher zum Geſamtbeſitze aller Schichten ſeiner Nation. In dieſem Kriege begegnet er unz überall, in allen Höhen und Tiefen des Deutſchen Daſeins. Das Deutſchland von 1914 und 191 hat Bismarcks Mahnungen und G ſinnungen vollſtreckt„Heute geht in ſeinem Deutſchland alles zuſammen ür Staat und Nation, für Reich und Machk.“ Wo ſind die Spaltungen von 1865 Wo iſt der Haß von Bismarcks Erdentagen? Wir ſehen heute in ihm die Einheit allein. Wie bat das Jahrhundert ſeines Lebens uns reich und groß und ſtark gemacht! Wir ſtehen zwiſchen furchtbaren Gefahren, aber wir erheben uns ſüber ſie, wir ſtählen uns an Bismarcks Betrachtungen für den großen Kampf. Und ſo rufen wir zu dieſem Feſte ſeinen Geiſt und alle ſtolzen Erin⸗ nerungen von 1870 freudig auf. Er iſt uns das Symbol des Sieges; die Bismarck⸗Türme, die ihn in Deutſchland überall vertreten dürfen ihre Feſtesflammen freilich noch nicht anzündenz aber er ſelber ſchreitet, wie ein Feuerzeichen, vor ſeh liebeumleuckteten Helden den Lorbeer zu ver⸗ geführ fünf Druckſeiten füllen, als Bibel für 5 f 8 TTTCTTTCCCCT CC)GGCGCCCVTßGECCCC 8 reereenrenene der wir das folgende entnehmen: Volter auch an dem Weltkriege beteiligt ſeien, wie viele ſich in das Flammenmeer noch ein⸗ England geführt. LvVieder Ruhe eintreten ed. uim Sieg oder völligen Untergang, er ſpannt alle Nerven an und fordert ˖ mwarcks Werk iſt, das wir verteidigen. Präſident des Reichstags in der Schl des Parlaments am ig g Bis⸗ marcks gedachte, da zeigte es ſich, daß von der üußerſten Rechten bis zur äußerſten Linken nur gewagt hat. Wir danken Bismar er uns das Reich brachte,„von der Die Einheit Deutſchlands war die Vermählung Der Bau der deutſchen Einheit hat die Stürme bald eines halben Jahrhunderts Wir ſehen heute alle deutſchen Stämme bemüht, in edlem Wettſtreit das Beſte zu zeigen, was deutſcher Heldenmut hervorzubringen vermag. beracht, er hat uns auch zu nationaler Selbſt⸗ Loben aus ſeinen Ideen zu geſtalten, ſondern er umn. Darin wollen wir ihm nacheifern. Es ſehen, einen Mann, an dem alles gut war, der werden und möchten die Friedensverhandlungen n ſeinem Geiſte erfüllt ſein. ber franzöſiſchen“ Schweiz ſteht mit ihren Nei⸗ gungen auf ſeiten der Franzoſen und der Belgier, Diengkag, den 30. März 1915. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. war, hielt nach der„Kr. Ztg.“ Reichstags⸗ rdneter Dr. Streſemann die Feſtrede, Wie viele ſhirzen mögen, lzten Endes wird der Krieg zwiſchen zwei Völkern, zwiſchen Deutſchland und Und der Kampf wird weiter gekämpft werden, auch wenn ſonſt auf der Welt Es iſt ein Kampf die letzte Kraſt⸗ anſtrengung. Aber wir führen ihn mit Selbſtvertwauen, weil wir wiſſen, daß es B tgen Sa Vopt eine Empfindung herrſchte, und daß den Burg⸗ ſrieden der Anerbennung Bismarcks nicht ein⸗ mal der Therſites des Parlaments zu ſtören zuerſt, daß Maas bis an die Wemel, von der Etſch bis an den Belt“. des deutſchen Ideals mit der deutſchen Tatkraft. überdauert. Aber Bismarck hat uns nicht nur das Reich ge⸗ erzogen. Bismarck ſuchte nicht das ſchöpfte ſeine Ideen aus der Beobachtung des Lebens. So wurde er aus einem Freihändler Schurtzzöllner, ſo hat er den Grund gelegt zur deutſchen Kolonialpolitik, ſo hat er Heimat⸗ politik getrieben und ſo würde er heute Welt⸗ politih treiben. Er lernte ſtets um und lernte nie aus. Bismarck hat nie gefragt, was wird die Welt dazu ſagen, wenn wir dies odey jenes wäre verkehrt, in Bismarck eine Idealfigur zu keine Fehler und Schwächen hakte Nein, ihm war nichts Menſchliches fremd. Aber alles war groß und gewaltig an ihm, und er war kein Paragraphenmenſch, ſondern ein Mann des Ent⸗ ſchluſſes und der Tat. Er hat ſich ſtets von dem Gedanken beherrſchen laſſen, ſeinem Vaterlande dienen und ſein Volk größer zu machen. Möge der Krieg in Bismarcks Sinne geführt bEine gute dentſche Antwort an einen„franzöſiſchen“ Schweizer. Der Berliner Profeſſor der Theologie D. Her⸗ maun Strack⸗Berlin, ſchreibt der„Nordd. Alg Ztg.“: Die weit überwiegende Maſſe der Bewohner und dadurch iſt auch das Urteilen beſtimmt. Wie allen Ausländern, die in Berlin ſtudieren und u mir koumen, bin ich auch, vor nunmehr drei Jahrzehnten, dem(trotz ſeinem Namen) aus der ftanzöſiſchen“ Schweiz ſtammenden Herrn A. J. Baumgartner freundlich ent gegengekommen und habe ihm förderlich zu ſein kiich bemürht. Auch nach ſeinem Fortgange und nachdem er in Genf Profeſſor der Theologie geworden, hielt ich die Be⸗ kiehungen aufrecht, ließ ihm auch meine Schrif⸗ Nach Ausbruch des großen Krieges gegen Deutſchland hielt ich ihn ſür ge⸗ ine Landsleute franzöſt⸗ „was Deutſchland iſt und Bovosr 21e Viereck angetr erkennung für die in zahlreichen heißen Geſech⸗ daher mehrfach meines Erachtens hierfür nütz⸗ liche Druckſachen uſw. Vor einigen Tagen fügte ich, um Herrn B. zu einer Aeußerung zu ver⸗ anlaſſen, meine neueſte wiſſenſchaftliche Arbeit hinzu. Darauf erhielt ich heute folgende Zu⸗ ſchrift(ich überſetze aus dem Franzöſiſchen) vom 22, März: „Herr Profeſſor. Ich weiß nicht, ob dieſer in meiner Mutterſprache geſchriebene Brief Ihnen zugehen wird. Gegenwärtig bin ich mehr als je ſtolz, meinen Gedanken nur in dieſer Sprache gut ausdrücken zu können.(Folgt Dank für das Buch.) Sie haben zu wieberholten Malen ſich die Mühe genommen, mir Mitteilungen über den Krieg zu ſenden. Ich erlaube mir, Ihnen zu ſagen, daß dieſe Mühe völlig un⸗ nütz iſt. Wir wiſſen mit der ganzen Welt, auf ſwem die Verantwortlichkeit für dieſen un⸗ g laſtet. Die unparteiiſche Geſchichte wird, wie es ſchon das Gewiſſen der Gegenwart tut, die„Es iſt nicht wahr“ der deutſchen Intellektuellen ausſtreichen, und ſie wird die Ableugnungen verdammen, durch welche Ihre Landsleute die Stimmen der Wahrheit zy erſticken und dem klaren Augenſchein zu trotzen ſuchen. Wenn wir auch verſtehen, daß Sie das Bedürfnis fühlten, ſo große Anſtrengungen zu machen, um der erſchreckenden Verantwortlich⸗ keit zu entrinnen, welche auf Ihnen wuchtet, ſo wird doch das Verbrechen, welches die Ver⸗ letzung der belgiſchen Neutrali⸗ tät! heißt— ſo wird doch dieſen Malel nichts in allen Jahrhunderten auslöſchen können. Erlauben Sie mir, noch ein Wort hinzuzu⸗ fügen. Es gibt viele, die, wie ich, nachdem ſie Deutſchland früher als ein Land der Wiſſen⸗ ſchaft und der Zivilifation betrachtet hatten, heute die Gefühle der Trauer, der Beſchä⸗ mung und des Unwillens empfin⸗ den im Hinblick auf das namenloſe Elend, welches es(Deutſchland) über die Welt ge⸗ bracht hat.“ Meine Antwort auf einer Poſtkarte vom 25. März lautet: „Ich bedauere, daß ich mich in der Voraus⸗ ſetzung getäuſcht habe, daß ein Mann, der ſein Beſtes Deutſchland verdankt und in Deutſchland nur Gutes erfahren hat, be⸗ müht ſein würde, unparteiiſch den wirklichen Sachverhalt kennen zu lernen. Wer ſich wohl fühlt in der Geſellſchaft der engliſchen Meuchelmörder Grey und Find⸗ lay, der ruſſiſchen Mordbreuner und der heimtückiſchen Belgier, den beneide ich um dieſe Geſellſchaft nicht Die Tatſache, daß Belgien die Neutrali⸗ tät ſeit 1906 beſtändig gebrochen hat, iſt urkundlich erwieſen, und diejenigen eng⸗ liſchen Politiker, welche wenit ens gelegentlich noch etwas Wahres ſagen können, haben offen ausgeſprochen, daß nicht„die Verletzung der belgiſchen Neutralität“, ſondern das Auſhlühen des deutſchen Handels und Gewerbesfleißes der wahre Grund des Krieges geweſen iſt. Deutſchland hat in dieſem Kriege ein gutes Gewiſſen und wird auch über eine Welt von Feinden ſiegen. Ich bin ſtolzer als je, ein Deutſcher zu ſein. Herm. L. Strack, Profeſſor d. Theoſogie.“ Kleine Kriegsnachrichten. Kaiſerliche Anerkeunung für das Mecklen⸗ burgiſche Jägerbataillon. Sichwerin, 28. März. Das Hofmarſchall⸗ amt teilt mit: Anläßlich des Beſuches, den der Großherzog am 26. März dem Großhergog⸗ lich Mecklenburgiſchen Jägerfeld⸗ bataillon Nr. 14 an der Front im Weſten abſtattete, ſprach der Großherzog den im offenen ten Jägern ſeine höchſte An⸗ 5 hierauf bu Ich ſchickte ihm al unſerer Kämpfer draußen, hei „Deutſchland, Deutſchland, über alles“. 1 Mannheimer Leldpoſt⸗ briefe. Jortſetzung meiner Reiſe 5 an die Front. Febt 1915 Wir kamen nach Gent; aber nicht um aus⸗ kuſteigen, ſondern um nach dreiftündigem Auf⸗ iathalte weiter zu fahren nach Courtrai und vo da nach Menin, wo der trübe Morgen zu däm⸗ Rern begann. Ankunft in W, Endtatlon 5 Uhr morgens. Die erſten Erlebnif Feindesland 15 Km. hinter der Front. Um NI⸗ 3 hatt e Quartier, welches wir in n ſtillſtehenden Fabrik bezogen. Es war eine Weberei, ſchon ſeit dem Jägertruppe dem gleichzeitig anweſenden Chef, dem Herzog Johann Albrecht, das Mlitärverdienſtkreuz. Von Seiner Maſeſtät dem Kaiſer ging am heutigen Tage folgendes Telegramm in Wiligrad ein: An des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg Hoheit: Ich danke Dir herzlich für die Mitteilung von dem guten Geiſt, der Deine Jäger bei ihren heldenhaften Kämpfen beſeelt. Sie haben ſich Deiner Fürſorge würdig erwieſen. Es gereicht Mir zur beſonderen Freude, Dir aus Anlaß der ſchönen Erfolge der mecklenburgi⸗ ſchen Jägertruppe das Eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe zu verleihen, deſſen Inſtgnien Ich Dir Uberſenden laſſe. gez. Wilhelm. Auf dieſes Telegramm dankte der Herzog wie folgt: An des Kalſers Majeſtät, Großes Hauptguartier. Namens meiner todestreuen, tapferen Jäger danke ich Dir von Herzen für die ehrende Anerkennung, die Du der ganzen Truppe erwieſen haſt, die in manchem heißen Hampfe ihr Alles für Freiheit und Sieg unſeres deutſchen Vaterlandes einſetzte indem Du mrich ihren Chef und lebenslänglichen Kameraden durch das Eiſerne Kreuz beglückteſt. gez. Johann Albrecht. Paket⸗ und Frachtgutverkehr mit der Truppe im Oſten. Berlin, 29. März.(WTB. Amtlich.) Vom 29. März ab wird der Privat⸗Paket⸗ und Frachtgutverkehr auch mit den im Oſten befind⸗ lichen Truppen— mit Ausnahme der in Ga⸗ lizien und in den Karpathen verwendeten— nach Maßgabe der ſeit 22. Februar gültigen Vorſchriften zugelaſſen. Sierbei iſt Voraus⸗ ſetzung, daß wegen der ſchwierigen Beförde⸗ rungsverhältniſſe auf den in Frage kommen⸗ den Eiſenbahnen nur unbedingt notwendige Gegenſtände zum Verſand gelangen und daß jedes Uebermaß vermieden wird. Anderenfalls müßte dieſe Vergünſtigung zur Verhütung von Stockungen, die beim Weihnachtsverkehr leb⸗ haft beklagt wurden, wieder aufgehoben wer⸗ den. Die Mitteilung des Zeitpunktes, zu dem die Annahme von Paketen uſw. auch für die Truppen in Galizien und den Karpathen zu⸗ läſſig iſt, erfolgt ſpäter. Pakete, die ſchon jetzt zur Aufgabe dorthin gelangen, müſſen in Er⸗ mangelung einer Beförderungsmöglichkeit den Abſendern zurückgeſandt werden. Zur Vermei⸗ dung unnötiger Koſten wird dringend empfoh⸗ len, etwaige Zweifel hinſichtlich Paket⸗ uſw. Sendungen an Heeresangehörige bei den Mili⸗ tär⸗Paketdepots zur Sprache zu bringen. Die für ſolche Anfragen bei den Poſtanſtalten vor⸗ rätigen grünen Karten werden koſtenlos be⸗ fördert. Mannheim. An die deutſchen Frauen! In dieſer großen und ſchweren Zeit, wo ſo viele tüchtige Männer ihr Blut und Leben für die deutſche Sache opfern, müſſen auch wir Frauen uns darauf beſiunen, daß wir Deutſche ſind. Wir müſſen den feſten Vorſatz faſſen, von jetzt ab und immerdar ganz deutſch zu ſein. Keine Mühe darf uns zu groß ſein, um dieſem Vorhaben treu zu bleiben. Wir dürfen keine ausländiſchen Waren, die wir in Deutſchland ebenſogut haben können, mehr kaufen, keine Fremdworte gebrauchen und keine frauzöſtſchen und engliſchen Moden mehr tragen. Wir wollen uns bemühen unſere vaterländiſchen Gefühle in Einklang mit der Kleidung zu bringen und uns nuuch deutſcher Mode tragen. Die fremden Mode⸗ zeitungen müſſen überall verſchwinden und deutſche an ihre Stelle treten. Wir wollen des⸗ halb alle diejenigen unterſtützen, die fetzt an der Schaffung einer deutſchen Mode arbeiten. Eine langjührige Abonnentin. K FJrühgemüſe aus Belgien. ſchon Artillerie einquartiert geweſen. Ueberall lag noch Stroh auf den ſchmutzi⸗ gen Steinböden und den ſtaubigen Maſchinen. Nun galt es, ſich ein Lager zu ſuchen. Mein Kamerad P. und ich bereiteten uns ein ſolches, em wir die& nit den Darmſaiten, durch die der Zwirn b Jeben durchläuft, auf zwei Maſchinen legten, woraus ſich eine zweiſchläfrige Pritſche ergab. Eingehüllt in unſere Mäntel und Decken werden wir die Nacht trotz der Kälte wohl gut ſchlafen. Einige Zwirnſtränge dienen uns als Federkopfkiſſen. Und auf dieſem pracht⸗ vollen Ruhebett ſchreibe ich dieſe Zeilen. Um 1 Uhr mittags war Verausgabung von Mittag⸗ eſſen, welches wir etwa ½% Stunde weit bolen mußten. Der Weg führte durch den zerſchoſſenen Teil des Dorfes zu beiden Seiten der Lys, welche hier die Grenze bildet zwiſchen Belgien und Frankreich. Zivilbevölferung iſt ſehr wenig zu ſehen, faſt in jedem Hauſe liegt Militär, und wundert man ſich nicht mehr, daß die Bebölke⸗ rung zum Teil ſehr gut deutſch ſpricht Auf den holperigen Straßen herrſcht ein Verkehr wie „Unter den Linden“ nur iſt er anderer Art, denn von hier führt die Verbindungs traße mit den Schützengräben. Raſende kotbeſpritzte Autos, Munitionswagen, Lazarettwagen, überhan alle denkbar möglichen Verkehrsmittel; Reiter in raſendem Galopp, ſchmutzbedeckte, pulverge ſchwärzte Soldatengeſtalten, alles wogt geſchäf⸗ beſchüßtigt hatte. Es war ein groß⸗ tig hin und her. Ein buntes Durcheinander, piſeben noch ſcharfer Kanonendonner herüber, alles im Zeichen des Front. Die Kirchen ſind zu Lazavetten her⸗ gerichtet; dann beſtehen hier in W. auch die nächſten Sammelſtellen für Leichtverwundcte. Auf dem Wege zum Eſſenholen begrüßten uns auf einmal die herrlichen Klänge einer Militär⸗ kapelle, und richtig, mitten auf einer Straße ſtanden die Feldgrauen, etwa 15 Mann, mit prachtvollen Inſtrumenten und übten wirklich herrliche Stücke ein. Sie fanden auch ein dank⸗ bares Auditorium. Unſern Reis und unſer Stück Fleiſch aßen wir auf der Treppe eines kleinen Ladens ſitzend. Es hat mir aber gut geſchmeckt. Die ganze Straße ſtand voll mit Soldaten, die fleißig dem Inhalte ihrer Koch⸗ geſchirre zuſprachen. Auf dem Rückwege beſucch⸗ ten wir noch den Friedhof vor der Fabrik, auf welchem auch 10—15 unſerer geſallenen Helden zur letzten Ruhe gebettet waren. Es durch⸗ ſchauerte mich ein eigenartiges Gefühl, wenn ich die Auſſchriften auf den ſchlichten Holzkreuzen las:„Hier ruht in Gott unſer lieber Kamerad N..“ oder„Ein Unbelannter, Erkennungs⸗ marke NBo. In einem Graben lag mit zwei Deutſchen zuſammen ein franzbſiſcher Chaſſeur à pied. Im Tode reicht ſich alles die Hand! Und mich an die grauſame Wirklichkeit erinnernd, dröhnt, während ich dies ſchleibe, Artillerie iſt ſcheinbar ſchwer denn jetzt hört das Rollen nicht mehr weiß wie bald auch ich hier hinter der Fabrik nehen meinen tyten Kameraden ruhe!?— 1780 „bverhältniſſe 68 * große Mengen von CThicoree oder Zichorien ge⸗ wonnen, einem Gemüſe, das ſeiner Billigkeit und ſeines hohen Eiſengehaltes wegen, der blutbi⸗ dend wirkt, in Deutſchland mehr als bisher ge⸗ geſſen werden ſollte. Der außerordentlich zart und wohlſchmeckende Chicoree kann entweder als Salat mit Eſſig und Oel oder aber als Gemüſe zubereitet werden. In letzterem Falle muß es (ſauber gewaſchen, geßutzt und unzerſchnitten bei leichtem Feuer unter Zuſatz vorher gebräunter Butter und Margarine, etwas Pfeffer und Salz in einem zugedeckten Schmortopf etwa 30 Minu⸗ ten gekocht werden. Dieſe Zubereitung iſt billig und einfach. Es wäre zu wünſchen, daß das Gemüſe, das etwa nur noch 3 Wochen zu haben iſt, ſich ſchnell bei uns einbürgert. Es wird vor⸗ ausſichtlich zum Preiſe von 25 bis 30 Pfennig für das Pfund in vielen deutſchen Städten in nöch⸗ ſter Zeit zu haben ſein und eine erwünſchte Be⸗ reicherung unſerer Speiſekarte bilden.(WTB.) Mannheimer in engliſcher Gefangenſchaft. Es wird uns aus unſerem Leſerkreis folgender Brief zur Verfügung geſtellt: Southampton, 11. März 1915. Euer Hochwohlgeboren geſtatte ich mir, Ihnen für das mir überwieſene Paketchen meinen geziemenden Dank auszu⸗ ſprechen. Mir geht es ſoweit, wie auch meinen anderen 4 Mannheimer Kameraden, den Um⸗ ſtänden entſprechend ſehr gut. Durch Vermitt⸗ lung des amerikaniſchen Konſuls, auch von ihm ſelbſt, haben wir ſchon Zigaretten, Tabalspfei⸗ fen, Tabak und ſelbſt Apfelſinen erhalten. Beſſer wäre es allerdings, trotz der guten Behandlung ſeitens der Engländer, wir könnten unſere Pflicht noch im Felde tun. So haben wir nur durch Schachſpiel und in der Hauptſache Schlafen. ANus Stadòͤt und Land. Mannheim, 30. März 1915. Bismarck⸗Feiern. Bismarckfeier im Turnverein Mannheim 1848. Zahlreich hatten ſich zum 31. Kriegsabend am des Abends bildete die gehaltvolle Rede Landge⸗ richtsrats Dr. Wolfhard, der in ſcharfen Strichen ein lebenswahres Bild unſeres größten ſchende Feſte. Würden wir uns noch tiefen Frie⸗ dens erfreuen, ſo leuchteten wohl überall, wo treue deutſche Herzen ſchlagen, die Freudenfeuer wir des eiſernen Kanzlers, des Schmi ds der deutſchen Einheit jubelnd gedenken; ſo aber lo⸗ dert die Brandfackel ihrem Scheine wenden ſich unſere Blicke im ſtil⸗ len ernſten Gedenken dem Manne zu, dem wir es Schickſalsſtunde ein machtvolles Ganze und einer Welt von Feinden eiſernen Wider⸗ ſtand bieten können, denn Bismarcks Geiſt er⸗ füllt die größte aller deutſchen Zeiten! Ihm dan⸗ ken wir es, daß der Gedanke eines größeren Deutſchlands in unſerer Generation mächtige Wurzeln faßte; er hat das deutſche Volk in den Sattel geſetzt, daß wir reiten können, hat in bie⸗ ſem Krieg die wundervolle Leiſtung des Volkes gezeigt, Der Gedanke an das gemeinſame Va⸗ lerland hält unſere Millionen Streiter im Felde aufrecht, er läßt uns durchhalten bis zum äußer⸗ ſten, er exrang auch den gewaltigen 9 Milliarden⸗ ſteg. Deutſchland in der Welt voran, Deutſch⸗ land, Deutſchland über alles! Rauſchender Bi⸗ der vaterländiſche Geſang. Ganz in die Seim⸗ mung des Abends paßt⸗ auch eine Schilderung unſeres gern gehörten Mitgliedes Haupf, der ter fand. Leider haben Die beutſche Kunſtausſtellung Baden⸗Baden 19135 iſt, wie uns aus Baden⸗Baden gemeldet wird, im Ausſtellungsgebäude in der Jichtentaler⸗ Allee eröffnet worden. Als Vertreter der Regie⸗ rung war, neben der Ausſtellungsleitung an⸗ weſend, Herr Landeskomiſſär Geh. Oberregie⸗ rungsral Flad, als Vertreter des Kultusmini⸗ ſteriums Herr Geh. Oberregierungsrat Schwö⸗ rerx, ebenſo hatten ſich verſchiedene hieſtge und auswärtige Künſtler eingefunden, ſo von Karls⸗ ruhe die Profeſſoren v. Volkmann, Schön⸗ leber und 8 1 Stutiſtik der Kriegsliteratur, die Zahl der mit dem Krieg in Beziehung ſtehen⸗ den Erſcheinungen des deutſchen Buchhandels mehr als verdoppelt. Während man von Kriegs⸗ beginn bis Anfang Dezember 1416 Titel zählte, verzeichnet die von der Hinrichſchen Buchhand⸗ lung in Leipzig herausgegebene Bibliographie des deutſchen Buchhandels bis Februar 1915 insgeſamt nicht weniger als 2787 Erſcheinungen der Kriegsliteratur. Die hinzugekommenen 1471 Titel verfeilen ſich auf die einzelnen Wiſſer sge⸗ biete, wie folgt: Die Kriegsereigniſſe, Mil'tär⸗ weſen(darunier Kriagschroniken) 260(Ayſang Dezember 951), Landtarten 69(227), Politik und Wirtſchaſtsleben(21%, Kriegsgeſetze Rech's, ), Seelſorge, Erbauliche Schrif ten 324(335), öne Literatur, Kunſt 410.(25), und Verſchiedenes 7(17) Ergheblich nachgelaſſen hat demnach nur die Produktion auf kartogra⸗ phiſchem Gebiete, weniger in der Abteilung unſere Zeit totzuſchlagen. Das geſchieht bei mir 27. März unfere Turner mit ihren Frauen zu⸗ ſammengefunden und den kernigen Mittelpunkt. Deutſchen zeichnete und die aufmerkſam lauſchen⸗ den Zuhörer in ſeinen Bann ſchlug. Der blutige heilige Ernſt des furchtbarſten der Kriege, den Deutſchland zu beſtehen hat, geſtattet keine rau⸗ von den Bergen und Burgen, zum Zeichen, daß des Weltkrieges und in hauplſächlich danken, daß wir in dieſer ſchweren bilden fall lohnte die anſeuernde Rede, mäch'ig erklang wir wieder durch din Kunſt und Iiſſenſchaft. Seit den erſten fünf Kriegsmonaten hat ſich —— — „57577TT—T7T7TT1T———T— ————..——. 87 Juli von Müflhauſen aus ins 4. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 30. März 1915. unerbittlichen Kriegsgott ſchmerzliche Verluſtef nenlager hat das Bad. Role Kreuz, das die Ge⸗ Beamfeneigenſchaft berliehen: etlitten; auf dem Felde der Ehre ſind gefallen: Kriegsfreiwilliger Erich Beims am 15. Mirz bei der Lerettohöhe, R ſerviſt Fritz Häugler am 9. März bei Ablain, Reſerviſt Franz Ingel⸗ finger(nähere Daten noch nicht bekannt) und Leutnant der Landwehr Ernſt Loof am 7. März in den Hochvogeſen; zum ehrenden treuen Gedenken erhob ſich die Verſammleng von den Sitzen. Mit dem Eiſernen Kreuz wurden aus⸗ gezeichnet: Gefreiter Eugen Grißer, Zollver⸗ walten Joh. Schneider, welcher auch ſeine Beförderung zum Hauptmann erheelt, Unter⸗ offizier Karl Stahl und Vizeſe dwebel Wl⸗ gelnt Sulſor. Dieſe Ehrungen erweckten garoße herzliche Freude, die ſich noch ſteigert', als di⸗ neuen Reſultate der zugunſten unſerer im Felde ſt henden Turner und ihrer Angehörigen einge⸗ leiteten Liebesgaben Sammlung befann gegelen wurden; zu den bereits veröffentlichten 8159.12 Marf kommen hinzu: Ungenannt“ für das Kute Gelingen des großen Schzuturn u 200 M. Ka f⸗ ann Richard Leoni 100 M. und Einqua tie⸗ kungszettel über 66.40.; witer überwieſ en Einquortierungszettel: Zigarrenh indler Schneider über 34.50 Mk. Baumbuſch über 1. April 109.72 Mk., Teſlerſammlurgen im F⸗ bruar d März 105 8 Mk. ſodaß der neueſte Stand Mk. beträgt. An ſonſtißen Spen⸗ den ſind zu melden: FJa. Karl Loni meiter: 100 Aitarren, desgleichen 300 Stſck die Fo. Ho⸗ber u. Mandelſaum und Jommerzienraf Schw⸗tzer 00 Stück, Fabrifant Fron⸗ Nöther 30 Floſchen Wein und Fa. Hermann Bazlon eine Arbßore Anzahl Laternen elektriſche Batterien und Fäkpfeifen und ſei all den edlen Wohrtätern ein herzliches Gut Heil gewirmet. In di⸗ſen, dak⸗ baren Gefſihl endete die ſehr eindrucsvoll⸗ F ien Nie ffir ſeden Teilnehmer ein deuernd⸗s wertvol⸗ Andeuken an die große Zeit 1914/5 bilden Auszeichnung. Herrn Alkert Ulrich. Rei⸗ nder der Firma M. Weinberger, Mühſenfabr! e Mannuheim. ſiei der 9. Sanitätsfompagnie 8 altsgeseichnet, iſt nienerdinas der Köniol. Würtiemß, Verdionſt⸗ vrden für Tapferkeit und Treue verti⸗hen morden. 45 Beförderung. Georg Lu däſcher aus Mannheim, welcher als aktiver Soldat am 31. 5 Feld zog, wurde am 24. März d. Is. für daßferen B e 555 Gefreiten befördert. Berleihung des Eiſernen Kreuzes 1. Klaſſe an Turner. Das Eiſerne Kreuz J. Klaſſe erwar⸗ ben ſich weiterhin aus den Reihen der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft General Schoch vom Turnverein Ulm, Oberſtleutnant Paffavant gom Turnverein Nen⸗Ulm. Hauptmann von Stockhauſen vom Turnverein Trendelburg Unteroffizier Simon vom Männerturnverein Obergſogau, Oberfäger Schellenberger vom Turnverein Jahn. Altſöbau, Karl Cap nr vom Jurnve rein Steinbuch⸗Hallenberg und Paul Saffian von der Hamburger Turnerſchaft von 1816, dem äfteſten Furnverein, Bberſt Jetter vom Turnverein Ulm Vitze⸗ ſeldwebel K. Mruſek vom Turnverein Vor⸗ Wärts“ in Gleiwitz, Leutnant Vöfker vom Männerturnverein Schöneberg, Gefreiter Karl Walter vom Turnperein Bremerbuben Prof Henkel von der Turngemeinde 1848 in Göt⸗ kingen. Unteroffizier H. Jung vom Turnverein Dege⸗Hohenlimburg, Kriegsfreiw. K. Immig om Turn⸗ und Spielverein„Nordſtern“ in Bonn, Gefreiter Ih. Ott vom Turnverein Meerfoſz, UnteroffizierKüſter von der Leisni⸗ ger Jurnerſchaft 1845 und Otto Kirkam, der gefalſen iſt vom Männerturnverein Weißenfeſs. „BVom badiſchen Roten Krenz. Aus Karls⸗ ruhe wird gemeldet: Der ſchon vor längerer Zeit angekſindinte Beſuch ſber Schweizer Militär⸗ ärzte ſteht nun unmittelbar bevpr. 12 Schwei⸗ zer Militärärzte werden am 30. hier eintreffen und die Lazarette beſuchen. An zwei Gefange⸗ Kriegsgeſetze, Rechtsverhältniſſe. Annähernd gleichgeblieben iſt die Produkkion auf den 8 ten: Die Kriegsereigniſſe, Militärweſen und Seelſorge, Erbauliche Schriflen. Eine bemer⸗ kenswerte Steigerung der Erſcheinungen auf po, litiſchem und wirtſchaftlichem Gebiete läßt das Verſtärkte Intereſſe, das man ihnen neuerdengs zutwendet, deutlich erkennen. Die ſtärlſte Zu⸗ ntahme weiſt die Schöne Literatur auf. Die Aus alledem erſichtliche Stejgerung des Unterneh⸗ mungsgeiſtes im Buchhandel iſt ficherlich au 0 ein Zeichen für die zunehmende? eſtigung unfe⸗ res Wirtſchaftslebens und des Vertrauens auf Hen Erfolg unſerer Waffen. Nus dem Maunheimer Kunſtleben. Mufikakiſche Volksbibliothet Mannheim(I. rechtes Erdgeſchuß). Samtliche Räume der Muſtkaliſchen Volks⸗ Abliothek bleiben geſchloſſen am Gründonners⸗ zug, Karfreitag, Oſterſonntag und Oſtermontag; aut Karſamstag dagegen ſowie in der darauffol⸗ genden Oſterwoche werden die Bibliotheksräume zit den gewöhnlichen Stunden(an Werktagen bon—9 Uhr abends, an Sonntagen von 11—1 Ubr mittags) offen gehalten. Büchertiſch. * Deutſchlands geiſtige Weltmachtſtellung von Rudolf p. Delius. Deutſcher werde deutſch! In dieſer, für das deutſche Volk ſo bedeutungsvollen Zeit iſt ſoeben ein Werk erſchienen„Deutſchlands geiſtige Weltmachtſtellung“,(Die Leſe Verlag G. ut. b. H. Stuttgart, Preis M..50) das in licht⸗ valler und, wos man nicht genug betonen kann, allgemein berſtändlicher Weiſe es unternimmt, Alen Bolksſchichten den Inhalt des geiſtigen Schaf⸗ fens eines Goethe, Raule, Hegel, eines Jenm Panl, 9** 2 9 —„*+. fangenenfürſorge jetzt lebhafter bearbeiten wird, Pakete für badiſche Gefangene abgeſandt. Die Militärverwaltung hat in der vergangenen Woche wieder 12000 Decken abgenommen. Der Hauptvorſtand des Badiſchen Schwarz⸗ waldvereins hat beſchloſſen, mit Rückſicht auf die Kriegslage von der Abhaltung einer Hauptver⸗ ſammlung in dieſem Jahr abzuſehen. Dagegen ſoll im April oder im Mai dieſes Jahres in Freibhurg eine Hauptausſchußſitzung ſtattſinden, zu der ſämtliche Ortsgruppen des Vereins ein⸗ geladen werden. In dieſer Sitzung ſoll die Auf⸗ ſtellung des Voranſchlags beraten und über die Erhebungsweiſe der Mitgliederbeiträge Beſchluß gefaßt werden. * Die unter dem Schutze der deutſchen Kron⸗ prinzeſſin ſtehende Volksſammlung des für das Deutſchtum im Auslaud, welcher durch ſeine äußerſt ſegensreichen und vorbi 0 Volksſammlunnen zu Gunſten der kampfenden Krieger und deren Hin⸗ terbliebenen ſo ſchöne Reſultate erzielte, hat jetzt wieder aufs neue eine große Aktion für den gleichen höchſtedlen patriotiſchen Zweck ein⸗ geleitet. Dem Verein ſind durch die Lehnbach'r ochherzig geſinnter Weiſe eine ganze her noch nicht in de itlichkeit be⸗ aus dem der Por⸗ geſtellt: ztum im Auslande wert bolle und künſtleriſch vollendete Reproduktionen in Poft ſſen, welche nun 15 Preiſe von 10 Pfg. für das Stück gelangen wer⸗ den. Auch hier in Mannheim follen dieſe Kart durch beſondere, mit behördlichem Ausweis 9 ſehene und durch eine entſprechende Armbind kenntlich gemachte Sammlerinnen zum Kauf an⸗ geboten werden, worauf an dieſer Stelle beſonders kingewieſen ſei. Wohl niemand kann das Anden⸗ kenm unſeres unvergeßlichen Reichsſchmiedes und Nationalhelden im Sachſenwalde aus Anlaß der Wiederkehr ſeines 100. Geburistages, nicht beſſer Ehren, wenn dieſe herrvorragend ſchönen Bis⸗ marckeKarten erworben den, deren ſtein⸗ erträgais, wie geſagt, ausſchließlich nur für Anſere im Felde mimpfenden Krieger und deren Hinter⸗ bliebenen beſtimmt iſt. * Auf die Vergnügungs⸗Karte für den am Oſtermontag, 3. Apriſ, im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtattfindenden„Heiteren Abend“ (Opern und Operettenabend), die dieſer Nund⸗ nter unſerer Zeitung beiliegt, machen wir befen⸗ ders aufmerkſam Gegen Vorzeigung diſſer Vergnügungskarte wird bei Entnahme mehrerer Eintrittskarten zu dem Konzert eine bedentende Ermäßigung des Eintritts gewährt. vergnügungen. Paluſt⸗Theater(J 1, 6, Breiteſtraße). Die Direktion hat für die Karwoche ein ſeriöſes Programm ſeſtgelegt und bringt für Dienstag und Mittwech auf dem neuen Spielplane das hochinterreſſante Senſations Drama Magda das Teufelsſpeib“, ferner ein rührendes Lebens bild auch in 3 Akten„Eine Legende aus dem Uralgebirge. Ein paſſendes Beiprogramm, morauf wir ſpeziell auf den Film„Worms, die alte Lutherſtadt“ aufmerkſam machen, ſchließt den Spielplan bis inkluſive Samstag Aus dem Großherzogtum. 6Heidelberg,. März. Eine nette Submiſſionsblüte zeigte ſich beim Oeffnen der Angebote für den Neubau der Teer⸗ u. Waſſer⸗ ziſterne am neuen Gaswerk. Das niederſte An⸗ gebtot betrug 17 143 Ml. und dos köchſte Angebot 49 000 Mark. Cr. Wertheim, 30. März. Etner Anre⸗ gung aus der Bürgerſchaft entſprechend, hat ſich, wie auch in anderen Städten, zu Anfang des Winters eine Anzahl bieſiger Herren zur frei⸗ willigen Mitarbeit zuſammengetan, um allen Ständen, Beruſen und Bevölkerungsklaſſen Gelegenheit zu geben, ſich monatlich zweimal zu Stunden geiſtiger Sammlung während der ſchweren Prüfung dieſes Krieges zu vereinigen. Durch geeignete Vorträge ſollten nationale, ſo⸗ ziale, wirtſchaftliche und Kulturfragen behan⸗ delt und das Ganze von muſikaliſchen und dekla⸗ matoriſchen Darbietungen umrahmt werden. Jedermann ſollte freien Eintritt haben; etwaige freiwillige Gaben waren für diesriegsfürſorge vorgeſehen. Den ſo organiſierten 6Kriegs⸗ Vortrags⸗Abenden war ein volles Ge⸗ lingen beſchieden. Der große Saal zur Kette war jedesmal von 6700 Beſuchern dicht gefüllt. Etwa 4000 Perſonen haben insgeſamt den treff⸗ lichen Darbietungen gelauſcht. Es ſprachen: Gymnaſtumsdirektor Dr. Kienitz gewählt und tief durchdacht über„Schön iſt der Frieden: doch auch der Krien hat ſeine Ebhren“ Domänendirek⸗ torEckert belandeſte mit Selwung und vatriv⸗ fiſchem Feuer die Frage„Wer wird ſiegen“; Stadtpfarrer Bär ſprach in feinſünniger Rede üüber„Die deutſche Kultur!: Schulvorſtand Fink behandelte wuchtig und hinreißend das Thema Kampf und Tod Sieg und Leben“: Dekan Camever ſprach ſchön und geiſtvoll über„Rußſand und wir“, und Lebrer Thal⸗ ntann behandelte in treffſichem Auffau und durckdrungen von echter Frömmigkeit, Die drei * Säulen der fittlichen Weſtordnung und der Frieg“. Reſcher Beifall lohnte die berrſichen Reden, gaſt auch den muſikaſiſchen Daybiefun⸗ wen, ſwie wir ſolche von der Schrßder'ſchen Staptfaheſſe, der„Wedertafeſ“ und den zaßl⸗ reichen Soliſten zu bören befamen. Alfen, die ich in den Nienſt der auten Sache geſtellt, beſon⸗ ders auch der Seeſe des Ganzen. Herrn Leyp. Cahn, ſei hiermit Dank und Anerkernung ge⸗ zullt. Unſere Krieosvortragsghende entſyran⸗ gen der Krieasyflicht der Faßeinmebliehenen. Sie warfen auch eine bübſche Summe Fiir die Kriegsfürſorge ab. Man wird ſich der Veran⸗ ftultungen in ßieſiger Stadt gerne erinnern. Sportliche Rundſchau. * Fußballklub„Hertha“ 1912 gegen Fußballklub „Biktoria“ Mannheim. Obige Mannſchaften maßen dem Hertha⸗Platze ettkampfe um die Viktorias Aunſtoß ſcheiterte an der gegneriſchen Verteidigung. Es findet ſich Hertha auch bald und ſo zielen. Bis Schluß war Spiel ausge⸗ glichen. An dem Reſultat:0 war nichts zu än⸗ dern, Votrh 2. Mannſchaft Hertha gegen Sportklub& 2. Mannſchaft und ge⸗ wann:0. Schnee⸗ und Wetterbericht. Eine Kälteperinde. u. Zu Ende der verfloſſenen Woche ſetzte in faſt ganz Europa nach vorangegangenem tracke⸗ nen und hellen Frühjahrswetter ein jäher Um⸗ ſchlag zu winterlicher Witterung ein Der Käc te⸗ rückfall machte ſich am Sonntag und Montag überall geltend: in der Nacht 31 Sonntag gingen in ſchlan! zenn auch wenig leichtem nteder; i! nahm die Kälte meiſt zu, ſodaß in Deusſchlond die Feüh lemperaturen am Montag auf— 3 bis—1 Grad zurückgingen; die Schneeſölle dauerten am Mon⸗ tag beſonde 9 utſchland und Bayern noch an, end in: Wiſten und Nordweſten und im Laufe des Tages auch im Süden des Reiches Aufheiter erſolgte. Die Tages⸗ temperaturen überſchritten den Gefrierpunkt nur wenige Grade. Die Luftdruckvert ilung ändert ſich andauernd, ſodaß die Wetterlage auch weiter⸗ hin unſicher bleibt; das Barometer iſt bei un⸗ im Steigen begriffen, ſodaß auf dem F ſtland zunächſt trockenes, heiteres und kaltes Wetter vorherrſchen dürfte; ſpäter werden ſich die ſtber Nordeuropa und Italien lagernden Depreſſionen wieder mehr geltend machen. Auf den Kriegs⸗ ſchauplätzen iſt dic Witterung gleichfalls ausge⸗ ſprochen winterlich. In Oſtpreußen, Schleſten, Pplen und Oeſterreich liegen die Temperaturen mehrere Grade unter Null und ſtrichweiſe iſt das Land mit Schnee bedeckt; auch im Weſten iſt es rauh und kalt geworden; in Belgien herrſcht ſeit einigen Tagen leichter Froſt. Die Vogeſen tra⸗ gen Neuſchnee bis ziemlich weit hexab. Im hehen Schwarzwald ſanken die Temperaturen bis 7 Grad unter Null; das Wetter iſt im Gebirge neb⸗ lig; die Schneedecke iſt auf den Kammhöhen noch über anderthalb Meter mächtig; die meiſten Bergſtationen berichten Neuſchnee und Rauhreif. Letzte Meldungen. VBon der YPſerfront. KRoftter dam, 30. März. Berichterſtatter.) Aus Sluis wird dem Nieuwe Rotterdamſche Courant gemeldet, daß man dort in der verfloſſenen Woche den Kanonen⸗ donner von der Yſerfront deutlich hörte; auch zur Nachtzeit ſei er nicht verſtummt. Kriegs⸗ ſchiffe kreuzten fortwährend vor Seebrücke und Unterſtützten das Artillertefeuer der Verbün⸗ deten auf dem Lande. Indes ſprechen alle Anzeichen dafür, daß das Feuer der engliſchen Kviegsſchiffe auf die deutſchen Stellungen er⸗ folglos blieb. * Straßburg, 30. März.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Von der Strafkammer in Zabern wurde der evangeliſche Pfarrer Herzog aus Wallersbach unm Boeuchtal, von Geburt anm Schweiger, aber ſeit 1914 naturaliſiert, wegen Vergehen gegen den ſogenannten Kanzelpara⸗ graphen, insbeſondere wegen wiederholter Be⸗ kundung deutſchfeindlicher Geſinnung zu 2 Mo⸗ naten Feſtungshaft verurteilt. London, 30. März.(WDB. Nichtamtlich.) „Temps“ meldet aus Ottawa: Im Unterhauſe „Daß 9 — ta⸗ Eoir ſei. Sobald Dampfer äbgehen. Anf Ernennungen, Verſetzungen, 26 7 27 2 2 Zurngeſetzungen te. der etatmäßigen Beamten der Gehaltskiaſſen H bis jowie Gruenuungen, Verſetzungen eic. der nichtetat⸗ mäßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Miniſtcriums des Gr. Hauſes, der Juſtig und des Aus wärtigen Verſezt Juſti Lörch beim Notariakl Manm⸗ heim zum ericht daſelbſt; die Kanzleiaſſi⸗ ſtenten: Richard Dahms beim Amtsgericht Sins⸗ heim zum Amtsgericht Karlsruhe und Sebaſtian Boſch beim Notariat Konſtanz zum Amtsgericht daſelbſt. Aus dem Bereiche des Miniſteriums des Kultus unz Unterrichts. Enthoben wegen Krankheit: Laborgtoriumsdiener Johann Britzius der Univerſitäts⸗Augenklinik in Heidelberg. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Etatmäßig angeſtellt: die Aktucre Franz Jung und Oskar Klein⸗ bet (Von unf. dem Bezirksbaukontrolleur Friedrich Herolß in Buchen. Zuruhegeſetzt: Schutzmann Paul Bublitz in Karlsrußhe wegen leidender Geſundheit. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbanes. Beamteneigenſchaft verliehen: dem techniſchen Gehilfen Emil Krotzinger i dem topographiſchen Bureau der Oberdirektin Waffer⸗ und Straßenbaues; dem Kulturauß ſeher Otto Welle bei der Waſſer⸗ und Straßeß⸗ bauinſpektion Raſtatt. Verſetzt: der Geometerkandidat ESmil Grim em in Nein ſtadt zu dem Bezirksgeometer in Offenburg. der Brückenwärter Albert Lang in Breiſach gyß Anſuchen wegen leidender Geſundheit. Entlaſſen: der Kulturmeiſter Joſeph Laur in Pfullendorf (auf Anſuchen). Aus dem Bereiche des Größh. Miniſterinms der Finanzen. — Zull⸗ und Steuerverwaltung.— Uebertragen: Steuererheber Martin Durban in Güf⸗ gen die Steuereinnehmerei Wilferdingen Verſetzt: 5 Finanzaſſiſtent Roßert GEruſt in Heberlit um Steuerkommiſſär für den Bezirk Kon der Steueraſſiſtent Auguſt Schwabh Freiburg nach Hockenheim und mit Verſehung des Steuereinnehmereidienſtes daſelbſt betraut. Zuruhegeſetzt: der Amtsdiener Rob. Grötzinger in Pforz heim auf Anſuchen wegen leidender Geſundheit Enthoben: die Steuerxerheber Roman Dietſche in Affer ſteg und Richard Mayer in Liggeringen guf An ſuchen unter Anerkennung ihrer langjährigen treuen Dienſte. Entlaſſen: der Steuererheber Wilhelm Eckert in Stein dach Amt Wertheim). Geſtorben: die Steuererheber Peter Butz in Hartheim a 23. Februar, Johann Friedrich Gretherß Raich am 4. März und Wilhelm Beucherk Königheim am 6. März 1915. Staatseiſenbahnverwaltung. Ernannt: 77 gum Lokomotivführer: Reſervefüßrer Hermon Seibert in Mannheim; zu Zugmeiſtern: die Schaffner Jakoßb Barth in Karlsruhe und Sene Tritſchler in Freiburg; zu Statfonswarten die Weichenwärter: Johann Eiſelein in Bog hauſen und Georg Meuy in Enzberg. Etatmäßig angeſtellt: 15 als Schaffner Wagenrevident Heinrich Dofe in Baſel; als Lokomotivheiger: Wilh Schmis in Freiburg, Karl Sauerburger in Freiburg Karl Albert in Karlsruhe, Karl Stauden mafex in Mannheim, GBeorg Schueider Karlsxuhe, Heinrich Fink in Baden⸗ WWolf Ganker in Freiburg;! als Schir 9 und Otto Meter Rotßh in Freiburg Zuruhegeſetzt: 5 bis zur Wiederherſtellung ihrer Gefundheit: B triebsafſiſtent Leonhard Ams in Baſel. Kanzle aſſiſtent Franz Daubel in Karlsruhe; wege leidender Geſundheit, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte: Lokomotivführer Fiz Leipert in Karlsruhe; wegen leidender Ge⸗ ſundheit: Lokomotivführer Benedikt Kaiſer in Offenburg.— Enklaſſen: 3 Eiſenbahngehilfin Johann Diekrich in Mann Hheim auf Anſuchen). Geſtorben: Lokotmotivoführer Heinrich Stadler in Manß heim. 5 Naturweine kanft man in 38828 Ludwigshafen a. RHh. aut und preiswürdig bei Hoflief. B. Schueider vom Naiffeisen · ellerei. Feruſprecher 431. Ausgahe der Brothefte für April Die im März ausgegebenen Brothefte und⸗marken gelten gemäß der am 1. März erlaſſenen Bekaunt machung bis zum 2. April einſchlteßlich. 5 Die neuen Brothefte gelten nicht, wie es infolge eines leider vorgekommenen Verſehens auf den Heften und Marken heißt, ſchon vom 2. ab. ſondern vom 3. bis 30. April. 180 75 über ein Jahr alte Perſon erhält ihr eigenes Brotheft. Die Heſie werden in den Tagen vom 30. März bis 2. ſfämtlichen Hauseigentümern durch Boten 35 Die Hauseigentümer ſind verpflichtet, ſie ause81 unter die bei ihnen zur Miete wohnenben haltungen zu verteilen. Jeder Hauseigentümer erhan zu dieſem Zweck ein Formular, auf dem vermerkt i wieviel Hefte jede Haushaltung zu bekommen bal Die Hauseigentümer müſſen ſich auf dem Formm² von dem Haushaltungsvorſtand— in Abmeſenſel des Maunes von der Ebefrau— den Empfaug der Hefte beſcheinigen laſſen. Die unterſchriebenen Formm lare werden von Boten wieder abgeholt. Einwohner, die am 1. Aprik umgezogen ſiud un die Anzeige der Wohnungsveränderung nicht ſo früß zeitig gemacht haben, daß ſie noch berückſichtigt werdes konnte, müſſen ſich ihre Brotheſte von ihrem ſeit herigen Hauswirt geben laſſen. Die Hauseigentüme; ſind verpflichtet, die Hefte für umgezogene Mieter zu verwahren, bis ſie entwedex von den berechtigte! Empfängern oder von den Boten des Lebensmiktel amts abgeholt werden. Ein Hausetgentümer kann einen Haus oder einen Mieter mit ſeiner Vertrekung betrauen Diefenigen Hauseigentümer, die von dieſer Erlaubn Gebrauch machen. müſſen dies ſofort dem Lebens mittelamt durch Poſtkarte anzeigen.— 5 hanus bei der Landesverficherungsanſtalt Mannheim, 29. März 1915. 40¹⁴ Bürgermeiſteraut De, Mantes. eeeee Zuruhegeſetzt: 0 A Af 8 4. 8 A 2 +A 3335„„„ — —5 R mmeinschiffahrt.-G. vormals Fenclel, Mannheim. in der beutigen Hauptversammlung, die vor- mittags 11 Unr in der Nheinischen Creditbank gtattfand, war ein Aklfienkapital von M. 2 863 000 Fertreten. Die Regularien Wurden einstimmig und ohne Erörterung genehmigt, während zu den pbeiclen letrten Punkten der Tagesorduung, betr. Zuwakhl zum Aufsichtsrat und Verschiedenes, An- of Der Geschäftsbericht gelangte erst in der Hauptwersammlung zur Verteilung, obgleich das SGeschaftsfahr bereits am 30. September v. Is. ab- gelaufen war. Das ist um 80 bedauerlicher, als dei der Gesellschaft durch ihre Zugeherigkeit ii⸗ 2ui ballischen Ncheinschiffahrtskonzern, an den auch die Großherzogliche Pegierung interessiert tst, erhebfiche Sffentliche Interessen mitsprechen. il⸗ Ueber das Ergebnis der Aufsichtsratssitzung bem G d. Mts. konnten wir in Nr. 120 vom 7. Mrz eine kurze Notiz bringen, Danach wurde che Dividende bei erhöhten Abschreibungen und erbskhtem Vortrag won 8 anf 4 v. H. ermäßigt aAn der Hand des uns jetrt vorkegenden Ge- Suttsberichts stellen wir zunächst die Gewinn- aund Veriustrechnung der beiden letrten Geschafts- ſabre in der übiiehen Weiee zusammen: 10 1013/%14 1912/13 Betriebsübersehuiss.088.160.229.740 Allgem. Unkosten. 388 050 359.808 85 Ziunsen 1357.500 168.44 Abschrelbungen 9321 383.241 Ddeingerinn lale 1 Gewinrwortrag. 109.605 109.175 Vortrag 2⁰³ 9⁰8 427417 Iiernach ist der Betriebsũberechuß um Mark 14871 geringer, wie im Vorfahr. Da sich fe- goch die aligemeinen Uukosten um M. 20 852.— und die Sollzinsen um M. 10940 gegen das Vor- ſahr ermäßigten, 80 bleibi der Reingewritm trotz der um M. 14 00 hötteren Abschreibungen nur um M. 128850.— hinter dem Vorjahre zurück. Entsprechend den Vorsehlägen der Verwaltung besciioß die beutige Haupwersammamg folgende Gewinnwerteflung: wie schon bermerlet, 4 v. ff. „ V. 8 v..) Drvidende auf das Aketiertapital on M. 3. Mill, was insgesamt M. 120 000 0 000)0 erfordert: derner vertragsmäßige Ge- iunanteiſe M. 18 086(i. V. einschließlich Beloh- uungen M. 72 430); Rüickesteflung fiüür die Steuer azuf Erneuerungsscheine M. 3500(5 000); Zuwei⸗ unng zum Unterstiitzungsbestand Zur Autrumcung aut M. 50 000.— diesmal M. 4 700 gegen M. 381— %0 im Vorjahre; Schließlich Vortrag auf neue Recn⸗ 91 gung M. 157 682(100 606). Zieht man in Betracht, daß schon die Ab- Selreibungen um Mart 14 080.— erhöht wurden, 50 ist in der weiteren Erhöhung des Gewinnvox- ages um M. 48 076 wohl eine ausreichende Sicherung für die Zukunft zu erblicken Wie der Geschäftsbericht ausführt, War Sie ahgemeine Frachtlage ehr flau. Diese Zustand habe imolge der geringen Gitteranfuhren Unck des boken Wasserstandes währrend der ganzen Herbst- iad Wintermonate angehaften. Die Flebung det Frachten, die sonst in dies. Monaten regehm. ein- Setel, blieb vollständig aus Die Fahrt nach Basel konmte nut den für die Strechee Straßburg⸗ Basel besonders gebauten Kähnen früner as Donst eröffnetwerden. Leider incßte sie aber Fude Jun pliötzlich abgebrochen werden. Bei Ausbruck des Krieges lagen im Hlafen»on Basel goch eine Anzahl Schifte, die Anfaug September hach Stragburg zurückgeholt wurden. Im Fiaſen dein Autwerpen befand sich bei Ausbruck des Krieges ebenialls eine Amahl von Fahrzeugen, die bis Ende Dezeniber untätig bleiben munlten. Das Geschaftsſahr umfasse nur zwei Kriegs- ogate, so daß sich die Folgen des eingeschrünk⸗ en Seeverkehrs nur für eine kurze Periode gel- Eud machten. Da es sich jedocii um eine Zeit baudle, in der unter normalen Verhältaissen ein besonders lebhafter Verkehr berrsche, und die Gesellschaft ihren Hauptherkehr nach und Vvos den Seehafen habe, s0 mache sicht der Ausfall be⸗ ondlers fühlbar. Der Verkehr zwischen dem Mittel. und Oberrhein, der in der ersten Zeit des Frieges ebenfalls stochte, habe sich Hinsichftick der beförderten Mengen bald wieder erhoſt. Die brzielten Frackten hätten jedoch keine auskömm⸗ ſehe Höhe erreicht. Vieber die der Gesellschaft nahiestehenden Fir. en äußert sich der Bericht wie folgt: Die Straßburger Kanalschiffahris Geselischaft . b.., on welcher sie Sämtliche Anteile be⸗ ſtee, habe bei Kriegsausbruch 10 ihrer Fahr- zeuge auf der französischen Kaualstrecke gehabt, d sie zurückgehialten und beschlagnahmt Wur: den, Ei Weiterer Verlust au Fahrzeugen sei in- dolge des Krieges nicht zu verzeichnen. Des Nonsortiakonto labe sich erhöht durch dde voße Einzahhmg der Agieile der Straßburger Waresehifsrte Gesellerkaft m. b. H. und die Beteiligung au einem Unternehmen, das für die Gesellschaft von besondereni Interesse War. Die Neue Karlsruher Schiflahrts.-G, deren sämtliche Alctien im Besitz der Gesellschaft seien, hahe das am 30. September abgelaufene Ge- Schläftsſahr nach den üblichen Abschreibungen mit einem Verlust von M. 50 894.— abgeschlossen. Diesen Betrag Sbe die Rheinschiffahrts-.-G. ge- deckt. Der Verlust sei daher entstauden, daß der Dampier„Großherzog Frisdrich von Baden“ eine Resselexplosion erlitt und einige Monate nicht aifsgenützt werden kounte. Außerdem mußten die Dampfer„Karlsruhe SI, die ausschſieß- lich für dea er; kinden, An⸗ lang August 1 Aerclen. Nach der Velmögens ist diie Auleihe⸗ Schuld bei e! veränderten Aktienkapital von M. 3. Nill. unveränderten Rücklage von M. 300 000.— aui M. 3 466 000(3 500 000) zu⸗ rückgegangen. Die laufenden Verbiudlichkeiten haben sſech 4/&I. 1 304 174(2 178 980) undk die Ausstände auf XI. 2700 283(3 440 220) ermägigt. Kuf beiden Sei den augßerdem M. 1 960 032 zweifelhafte FO ugen nebeng dem Strich auf⸗ gekührt. In bar, sowie Guthaben bei der Feichs- bauk und bein ostscheckamt waren M. 67320.— (57 130) vorhlauden. An Wechseln waren Mark 15150 vorhanden, während i. V. Wechsel und Einfulurscheine zusammen M. 220 783 erreichten. Der Bestand an Wertpapieren ist auf M. 60 000 (100 000) und der Schiffspark auf M. 3 902 646.— (4110 7290) aßhgeschrieben. Die Beteiligungen haben sich aus den schon angeführten Gründen auf M. 1 203 244(875 34) erhöht. Geldmarkt, Sank- und Börsen- wesen. Zeichnungsergebnis derzweiten Kriegs nnleike. Berlin, 30. März.(WIB. Amtlich.) Auch bei der zweiten Kriegsanleihe haben sich alle Schichten der Bevölkerung, Reich und Arm, gleichi- mäßig beteiligt. Nach dem nimmehr bei der Reichsbank vorliegenden Endergebnis gruppieren sich die Zeichnungen nach der Größe vie folgt: Die eingeklammerten Ziffern sind das Ergebnis der ersten Kriegsanleihe). Bis 200 M. beträgt die Zahl der LZeichnungen 452 113(231 112), Betrag in cunung (241 804) bzw. 254(111) Mill.; von 600 pis 2000 Mark 1 079 637(453 143) bæw. 1337(887) Mill.; von 2100 bis 5000 M. 361 459(157 501) bzw. 1354 (570) Mill; von 5100 bis 10 000 M. 130 903 (56 438) bzw. 1057(450) Mill.; von 10 100 bis 20 000 M, 46 105(19 313) bzw. 745(307) Mill; von 20 100 bis 50 000 M. 26 407(11 584) bzw. 926 (410) Milk; von 50 100 bis 100 000 M. 7742(3020) bzwi., 648(315) Mill.; von 100 100 bis 500 000 M. 4301(2050) bzw. 1066(500) Mill.; von 500 100 bis Mill. M. 325(210) bzw. 1162(869) Mill.; zusam- Million Mark 325(210) bzw. 1162(869); zusam- men beträgt die Zahl der Zeichnungen 2691 000 (1177 235); Betrag in Millionen: Mk. 9050(4460). Es wurden gezeichnet bel der Reichsbank und ihren Zweiganstallen: 365, bei Banken und Ban⸗ kiers: 3592, bei öffentlichen Sparkassen: 1977 bei 384, bei den Kreditgenossenschaſten 430 und bei der Post 112 Mill. Mark. den Lebensversicherungsgesellschaften: HRBerlimer Hitenle nbörse. WITB. Berlin, 30. März. Das Geschäft an der bevorstehendel Feiertage und bewegte sich in sehr ruhigen Bahnen. Heimische Anleihen konnten sich ungefähr behaupten. Kriegsan- leihe war imverändert, Bruchteile niedriger. Am Industriemarcßt ist nur bekannten Koafunkturpapieren etwas Geschäft. Sonst herscht auch hier vollständige Steille. andert. Geldmarkt inverändert. New⸗Jorker Eflentrubösse, WIB. Newyork, 29. März. Das Geschäft an der Börse War aufangs ziemſich lebhaft, flauts dann aber etwias ab. Selir fest waren wiederum Beihlehem Steel, Wonl im Zusammenhaug mi; dem ausgezeichneten Geschäftsgang des Unter⸗ nehmens, was zu lebhaften Deckungen Veranlas- sung gab. Auch andere Spezialwerte Waren rege begehrt und konnten ihren Kursstand verbessern. Am Nachmittag waren die Umsztes geringet, Er- Wälnenswert ist die plötzliche Kufssteigerung Cer Nockt Island Co., die in größsren Posten aus dem Markte genommen werden. Der Schluß det Börse volzog sich in fester Haltung. Um: Millionen 71 M.(36); von 300 bis 500 M. 581 470 heutigen Börse stand unter dem Einfluß der Schatzanveisungen um in einigen Von])= Valuten war Wien etvas besser, sonstige unver-! MEWVORk, 29. März.,(Devisenmarkt⸗g 29. 29. Tendenz für delliuiu stetſg stelig Geld auf 21 Stunden(öurofsopnittsrate).. 14½ nom. Geild ſetztes Darleen 2— Sſehtweohsel Berlln 83.% 83½ Sſehtweohsel Paris. 31— 8 5. Weohsel aut London(60 Tage!).7725.77.5⁵ Wechsel auf London(Csble Transfers.80.—.00.00 Silder Bull. oennnsnsnn— 8015 MEWVORE, 29. März.(Sohluss-Rotſerungen. 29. 25. NMat. Raltw, of Mex. 3% NewVors Gentt. o. 85% Balt. Ohio 4 8d8. do, Ont& West o. 27½ Ones. Ople%½ fs.——— Focfelx 4 wet o. 4925/ 108/ — forthern Paclflo o. 105¾ 108ö Atoh. Top. Santa F& 4% oonv. Bonds 389ʃ/% 389½ 850% North, Pab, 3 Bds. Horth. Pad, Pr. Llen cennsyiwanls oom. 102½¼ 10¹⁰ i 9 00 0 odom. 147— 147/ St. Louls and St. Onioag? Book ls- Franzo. pr. 4 Büubs.—— land Paoff. Ralluw.— 905 South. Hacſtlo o 4 Ohlo. Rock Isl. Torf., 5. (( Sou hern Paciffſo,. 87¾8 875% Unlon Paolfle oonv. South. Rallw. oom. 18%8 18% 4 Bonos 35%—— Sduthl. Rall, pref. 581 819%5 United S ates 2Bd86s. 98˙%——] Unfon Paolflo. 1ů5 Atoh. Tap. Santa F& Unlon baoſtie drel. 4½— 3533 Wabasb pref. Woest Naryland pref— 2 aolfleo 164 Amalgam. Copp- o. 62— 82 11 1 o. 44— e. Gan dom. 30½% 29½ Ohlo.N lestaule 89%/ 89% 85 1 D. Seunßtpn morſo, 0. 25770 855 denr. 4 fld Ur. 0. 8½— 59% 677% 2½/—— d0. Sugar fef. o. r 2 rle 5 30% Anado. OCopp. Nin. o. 97 84— Eris Ae pref. Bethlehem Steel 14 55 dreat North. pref. 18. en.ral Lesther 35— 34⁰8 Or, Korth. Ore Cert.— 118½ Sonsolſdsted das,. Ullinola Centr. com. 108.— e. Int. Mero. ee interborgh. Netrop 8— 11%½Leneraſ kleott.—— 5„ br. 62— 724 9 om.—— Aatlona 11— UnltStat.Steels e. 85 5 85 Hissour, Cans.%%em. Unit.Stat. Steels pr. 10½ 1057/ Hlasour. Cans., pr. 12%, tah Copper om.. Alsseuri Paoifle. 1½½ 1¼ Urgin Car. Cbem.o. Sers Roebuck gom. NMandel und industrie. Mheinische Gummi- und Celluloidtabrik Mannheim-Neckarau. Nach dem in der gestrigen Hauptwersanunkung genehmigten Ahschluß wWürden im verflossenen jahre auf Warenkonto M. 3619 1095 erzielt gegen M. 717887 im Vorjahr. Andererseits erforder- ten Fabrikationsunkosten M. 2 202 868(2 771 2¹³) und sonstige in einem Abschlußkonto vereinigte Ausgaben M. 1 027 801( 350 400). Es verbleibt somit ein Reingewinn von M. 388 520 gegen Matke 3017175 im Vorjahr. Einschließlich M. 862 746 846 750) Vortrag erhöht sich derselbe auf Mark 1251 272(3 863 931). Ueber die Gewinnverteilung gibt die Gesell⸗ schaft keinerlei Auskunit. Man wärd also anneh⸗ men imissen, daß sie dazu alle Ursache hat, di die voriahrigen 25 Prozent sicherlich nicht er⸗ geicht Sein dürften, 1 Die Vermögenslage erscheint volkommen ge⸗ Sicherl. Bei einem unveränderten Aktienkapital Fon M. 4 Mill werden Rücklagen in Höhe von M. 32(21) Mill. aufgeführt. Außerdem ist die Rüicklage für Ausstände von M. 308 944 im Vor⸗ jaire auf M. 1003 289 erhöht Worden. Die lau- fenden Verbindlichbeiten betragen M. 341 620.— (333 330), währenck die Ausstande àauf M. 4323 570 (5 629 483) zurückgegangen Lindl. Die Warenvor- rüte werden fast unverändert mit M. 2817001 (2931 732) autgeführt. In bar waren M. 3191 4 580), in Wechseln M. 137 850(224 455) und in Wertpapiereu M. 513 232(6545 893) vorhanden, Grundstücke haben sich auf M. 1 564 981(Mark 1 274 844) und Maschinen usw. auf M. 546 078 (201 922) erhöhnt. derein chemischer abriken Mannheim. Mann heim 30. Marz. In der keute im Gesellschaftslokale abgehaltenen Hauptver⸗ dammlung waren 2405 Stimmen vertreten. Die VWorschläge der Verwaltung fkanden einstimmige 8 eine Dividende Loni 127 berieht gab deß Vorsitzende, Herr Geleimrat Dr. Clemiu einige kurze Erläuterungen. Nach dem Veflauf des ersten Halbjakres Wäre der ſesen, wieder 20% 2 trat aber Lage Se Krlegserklärung in der Mit der nech nie da War, daß der Monat Mit den erfolg- VWerein Ferteilen. ckas ein, was abschloß. August mit Verlast reichen Siegen trat dann das Vertrauen Wieder ein, sodaß Ende Dezember ein normaler Ge⸗ schäftsgang war. ber die Unterstützung der im Felde stehenden Beamten und der Familien der zunt kleeresdienst einperukenen Arbeiter bildeten eine dauernde Belastung. eber den Weiteren Verlauf der Ge- äftsganges könne allerdings unter den nchts Verhältnissen absolut gesagt Die Eutl 18 zefor-⸗ einstimmig. Die Kufsichtsrats⸗ erkolgte zusscheidenden titgliecler, Herr Kommerzienfst Heerjuaunu Herr Medeinalrat Dr. Merok, Wurden Ein Aktionär nahm Aufsichtsrat etlionäre Und einstimmig wiedergewählt. Gelegenheit, dem Vorstand für die Wahrung der Interessen dei in dieser Zeit namens derselben Dank zu sagen. Urtitzerswerke.-., Berlin. Berlin, 29. Marz, lu der heutigen Sitzung des Aufsichtsrates der Rütgerswerke-Aküengesell. Schaft wurde beschlossen, der auf den 28. April 1015 einzuberufeuden Hauptversammlung die Ver⸗ teilung einer Dividende von 10 Prozent für das unnd Geschäitsjahr 1914 gegen 12% Prozent im Vor- jahre vorzuschlagen. 7 + des Vorstandes und Der Rohgewinn für 1914 einschließlich Mard 448 143.— Gewinwortrag beträgt M. 6615 064 gegen M 7 339 488.— leinschließlich M. 383 90 Gewirnvortrag) im Vorjahr. Die Abschreibungen betragen M. 1 160 497.73 gegen M. 1150282.14 im Vorjahre. Der Neingewinn für 1914 beträgt M. 3 201 491.— gegen M. 3 849 195.— im Vor- jahre. Dem Sperialreservefonds sollen Mark 300 000.— wie im Vorjahre und dem Reservefonds für Talonsteuer M. 30 000.— wie im Vorfahre überwiesen werden. Nach Dofierung des Wonl, fahrtsfonds für Beamte und Arbeiter uut Mark 150 000— wie im Vorjahre solen M. 452 58.— gegen M. 448 143.— auf neue Rechnung vorge. tragen werden. Rheinisch-Nassauische Bergwerls, un Hütten-.-G. in Stollberg. In der heutigen Generalversammlung wurdle eine sofart zahlbare Dividende von 6 Prozent gegen 10 Prozent im Vorjahr beschlossen. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Bankedirelctor Virte von der Deutschen Bank in Aachen. Die Verwaltung teilt mit, daß man mit kliſe von Kriegsgefangenen etwia 75 Prozent der normalen Produbtion herstellen könne. Die Nachfrage nach den Produkten der Gesellschaft sei befriedigend und die Preise hätten sich gebessert. Die Ere gebnisse der Mouate Januar und Februar seien esser äusgefallen als in der entsprechenden Zeit des Vorjahres. 15 Harmer.G. für Besatsin dustrie, vorm. Santweber& Cie., Barmen. In der heutigen Generalversammlung wurde der Abschluß vorgelegt. Er ergibi einen Be- triebsverlust von 20 035 M. Er erhöht sich durch Abschreibungen von 24 346 M. gegen 26 164 M. Auff insgesamt 33 381 M. gegen 152 424 M. Ver-⸗ lust im Vorjahr. Hiervon werden 16 253 M. durch den Rest des Reservefonds gedeckt. und 37 128 M. auf neue Rechnung vorgetragen. Veben die Aussichten teiſt die Verwaltung mit, daß die Weiterentwicelung von der Gestallung der politi- schen Verhältnisse ablänge. Der durchschnitt⸗ liche Monatsumsatz sei im ersten Quartal des neuen Geschäftsſiahres höher gewesen, als iin zweiten Halhjahr des Jahtes 1914. Warenmärkite. 8 Chiengoer Warenmarkt. leAsd, 29. Härs. 20 25 28. 28. Weizen NMai 149%8 148.—Sohweine; Iuli 121 118, schwere.65.— 8⁰ Mais Mai 109. 71½ Speck..922.—..30 Jull 72% 23 ½8 Schmafz: ber. 19.28 10.27 Hafer Ral 57% 35.½ al 1050 10.55 Sohweinezuf. Juli—.——.— J. West. 105 000 35 000 Pork: Na! 1745 1742 uv, Ohloago 29 D⁰ 8 000 Iull 17838 17.87 Schweine: Rippen: Mal 10.02 10.— leſohte 957—.65 lull 10.82 10.82 New-Llorker Warenmutkt. NEW-VORK, 29. März. 29. 28. 29. 255. Welzen Mai 1857% 158% Roggen—.——— Juli 126 127[Hais ſoes 79 7— looo 2Red 161 159½% Heh 675•.565 000 000 No, 1 Morth 163— 160%½[Gelreidefr.; Hafer ſooo—— 009.-000 Lvorpool 10.35 12— „ Jun——— London 12.— 12.— 29 2 29. 288, Sohmalz: Petroleum: West, stm, 10 20.22 stand. wplt..75 74⁵ Talg 7 701¹ in tanks.50.50 d, Spezie.—.— Ored. Balah..45.4⁵5 Saumwollsaat- Terpentin 43.— 12. 2 öl per Rärz.81.81 Zucker; Baumw. Vvello%.50.85 Oent. 96 fst.—.95 Petroleum: Mal—.0 refin ſ. oas. 10.25 10.25 ulf——.93 Zahlungseinstellungen, Licuicdationen und Konkurse. Auszug aus der deutschen bsonkursiiste. Aplen(Westf.): Sendenhorster Stanz. und Emaillierwerk, G. m. b..; Frankfurt a, M. Margarethe Klippel geb. Pfeiſer; Horb: Schuli⸗ macher August Kreidler; Mülhausen(Els); Albert Weigß; München: Oltene Handelsge⸗ sellschaft Viktor Schwarzhaupt, Möbelfabrik; Rottweil: Gastwirt Karl Schrenk. SAENAE HHaufschönheiti clMaircz fetttreie CGreme Len. Die peri- Hlautpllege umauſſtilllgg. angenehm und blilig. N Jupe 75 pig. Uberei arbiltiich, Jur M. Albersheim, ennnntert. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: J..: Ernst Müller; lür den Hlandelsteil: r. Adolf Agthe; für den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz Joo. Druck und Verlag der Dr. H, Haas'schen Buchdruckerei, G,. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger Vadiſche Teueſte Nachtichten.(Abendblatt) — Dienstag, den 30. März 1915. Der Buchbindermeiſter Wilhelm Grüner in Maunheim, P 3, 3 hat das Aufgebot des Hypotheken⸗ Briefs vom 18.Februar 1902 über die zu ſeinen Gunſten von dem Tapezier Heinrich Hitſchfel und deſſen Ehe⸗ frau Luiſe geb. Reichert in Mannheim beſtellte. urſprünglich auf 60000 M. jetzt über reſtlich 20000 Me. lautende Hypothek, welche im Grundbuch Mannheim, Band 213, Heft 20, Abt. LII, Ziff, 2, auf Lgb.⸗No. 42 13 im Geſamtgut der Fahr⸗ nisgemeinſchaft zwiſchen den genannten Eheleuten Hitſchfel, eingetragen iſt, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge⸗ fordert, ſpäteſtens in dem auf: Donnerstag, 1. Juli 1915,Bormittags 9½ Uhr vor dem Gr. Amtsgericht Mannheim, Abt. 2. 9,.St., Zimmer 112 anberaumten Aufgebotstermine ſeine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, wid⸗ rtgenfalls die Kraftloser⸗ klärung der Urkunde er⸗ folgen wird. 4777 Mannheim, 23. März 1915. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Z. 9. Zwangsverſteigerung. Mittwoch, 31. März 1915, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlotal 2 6, 2 hier, gegen Barzah⸗ lung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Möbel aller Art,[großſes Bils in eichener Rahme, 1 Zwmeirad, Bohr maſchinen, Büro⸗Einrichtung und Verſchiedenes. 50050 Maunheim, 30. März 1915 Noſter, Gerichtsvollzieher. 222CCCCCCC00 00000 Zu den bevorstehenden Festtagen täglich friseh Nhein- U. Wesersalm Narpfen,eliaien Hechte. HollanderAngel- Sohellfische, Kabeljau, Heiſpukt Im Ausschmnitt Rot-und seezungen, Rpeinbackfische Blütenweiher Stockfisch Massemfang in lebend. Bach- torelſer) 0 in ſen. Aröfe pfd. A4⸗ t Weeb flücken in jeder Grösse v. 5 M. an Vorderschlegel—.50 Ragout Pfund 60 Pfg Wildscehwein im Aussehnnitt, jedes Stuck erhältlich. Zickelchen auch im Ausschnitt Pfund.— Mk. Fusanen von.30 an Schnep fen v..50 an Pollarden, Kspaunen, Tmthahgen, junge Enten, Sappen- f. Ragouthühner Alle Sorten Obst- und demüse-Konserren noch zu billigen Preisen. Dellkatessenhans J. KNAB 0 1. 14 wischen Q 1 und 2 Telephon 299. benes⸗ ragen garantiert Afach Stück 48 5I. 3 Stück.25 M. Preiswerte Ein Fosten Farhige Oberhemden prima Zephir, gut erprobie Qual., 1 1 Farnige ODberkemden waschecht, Petkal, farhige Oberhemden la. Perkal, mit ſesten Manschetten Färhige Oherhemuen eleg. Ausführung, aparle Muster, leste Manschetten Weisse Dherhemden aus ktältigen Rump! mit leinen Einsäzen mit losen Manuschetten, hell gemustetrt St. 2*** 55 N neueste 4 95 hote u Herren- .95 .95 u. losen „Stück— Muster 8 .75 Herren,Kranen bertere kon, Stück 1 vetschied. Fotmen und Sortimente Höhen„Stück 5 Selhstbinder .50 Stück 3 Stück.25 M. Diplomaien Formen Regaltes Herren-Stehkragen„Berlin“ at. Afach, vetsch. Hôhen 3 Stück 93 Pi., Stück 35 mit ſür Steh- u, Liegekragen, gefällige .. Stück.28, 95, 48,. 38 pi. für Steh- und Liegekragen, mod Selhsibinder bieite und ameii- In Nationallarben, mit eingewebt. Feldhertnbilderrn Weine Oherhemden Irtikeln! 48 Pl. 48 Herren-Rragen garantiert Afach Pfi. 95. tück.25, 98, 78, moderne gtosse .Stück 38, 75, Stück 48 Pt. 3 Stück.28 M. Stück Falten- Kräftiger Zaumwollköper mit seidenem Futterall —„* Stück 595„„5456565„„„„„„6 Kräftige Halbseide mit Hohlgestell, auf Stahl 0d. Holz, schönes Giitisoitiment.90. .„„Stlick.78 schöne Gloris-Ware, staikes Gestell modeine Griffe .28 3. 90 fesſen-fatazie-Wezten gemusterlen a .95,.95.— in modernen waschbar Hosenträger kratt. Gummigurt mit Leder- oder Litzenpaiten Hosenträger imit. Endwell, mit auswechselbaten Gummiteillen ——— „Paat.25, Paar.28, 95, 95, 75 Pf. 652 Spazier-Stöcke Malagarohrod. Naſur- holz, mit schönen Metallbeschlägen Stück.73,.25, fif. Muster, mit festen Manscheiten Stuctt Herren-Filz-Hüte Herren-Filz-Hüte Herren-Filz-Hüte Herren-Mützen e lelchte Form 50 fatbig, weiche moderne 95 schwarz, steife Formen 95 gute Stofie, gemustert pi Stück 1 Fofmen Stück in guſer Austühtrung 3,75, 1 ien Ein Posten Ein Posten Ein Posten Ein Posten Ein Posten Schiller-Setulteurs 60 nielcle Snerilragen Serueurs RMeiche Serviteurs Suateune wers, Weiss Panamabewebe, 188, del 9. fatbig Perkal, hell und 35 weiss u farbig, Perkal 95 gestär zweiseltig tragbar St. Pf. 3 Stöet.38, Stück Pi. dunkel Stück Pf. und Piquẽ Ste 95. 668. Pf.„Stllck 85, 88, 45, Bf Rerren- und Damen-Schirme! f Porteh warenhaus G. m. b. H Mflabldiun T I, 1, Mannheim Neckarstact, Marktplaks Sehwetzingerstrasse Eehe Helgrich Lamratrasse * 8 Baulsche Bank. Herrschel& Stern. Zugelauten Mittelgroßer weißer Spitzer männlich, langhaarig, feit 14 Tagen zugelaufen. 50048 Dammſtr. 2B. part. 6 Teckel, ein beutſcher Schäferhund und ein Bank für Handel und industrie Fillale AHannheim. Presdner Bank Fillale mannheim. Herhst& Reyersbach. H. b. Hohenemser à Söhne. belg& bangenhach. Mannhelmer Bank.-C. Im Einklang mit den Beschlüssen der Frankfurter und Berliner Bankiervereinigungen bleiben am Samstag vor Ostern, den 3. April f 1915 die sämtlichen Kassen und Büros der unterzeichneten Mit⸗ glieder des Vereins Mannheimer Banken und Bankiers geschlossen. Mannbeimer Privathank Fr. Straß- hurger budwig Marx. Marx& Goldschmidt. Pfatzische Bank Flllale Iannhelm. Rheinische Credithank. Suddeutsche Bauk Rbtellung der Plalzischen Bank. Suddeutsche Disconto-Cesell- schalt.-C. Todes-Anzeige. Erneut haben wir Verluste aus den Reihen unserer Angestellten und Arbeiter zu beklagen. Es storben den Tod für das Vaterland: 40811 am 7. Februar der Techniker Peter Diesbach Musketler im infanterie-Regiment Nr, 1. am 17. Februar der Schlosser Adolf Herrmann Gefreiter der Reserve im Ulanen-Regiment Nr. 7 am 13. Februar der Schlosser Qustav Ludwig Plonier im Pionier-Bataillon Nr. 15 und am 28. März zufolge seiner erlittenen Verwundungen, im Lazarett in Kempten der Schlosser Wilhelm Windisch Wehrmann im 1. Landsturm-Infanferie-Sataillon Bruchsal Wir verlieren in den Verstorbenen bewährte und tüchtige Mitarbeiter, welehen ein ehrendes Andenken gesichert ist. MANNHEIM, den 30. März 1915. Mannheimer Maschinenfabric Mohr& Federhaff. und Bruder Jeſuitenkirche. Nahn von 3 Uhr an öſterliche Beicht. 7 Uhr Trauermette. Katholiſche Mittwoch, den 31. März 1915. Von 6 Uhr an öſterliche Beicht. Todes-Anzeige. Statt jeder hesonderen Anzeige. Unerwartet rasch verschied heute früh unser lieber Sohn Gustav Apfel nach kaum eintägiger Krankheit im hiſesigen Krankhaus, im Alter von 37 Jahren. Die trauernde Richa Mannheim, den 30. März 1915. Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 1. April, nach- mittags 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Von Kondolenzbesuchen bittet man absehen zu wollen. Gemeinde. — Abends Eichenſtammpholzberkauf. Aus dem Gernsheimer Gemeindewald ſollen 85 Stämme 1. Kl.⸗11,27 Fm., 3.„ 4,65 5 Stämme 2. Kl.⸗5,81 Im. 7 4.„ 3,46„ 5 dem Submiſſionswege abgegeben werden. Das Holz wird durch den Forſtwart Metzel 929805 vorgezeigt. Schriftliche Angebote bis zum 10. April l. Is. Gernsheim, den 27. März 1915. Großherzogliche Gernsheim. Hoffmann. zußß f,. Hauszinsbücher tn ſeder beliebi Dr. H. Sdas Stüczati zu baben Buchdruckerel Enorm Dillig Welsswäsche. Trlkot-Einsatz-Hemden. Hosen, Jacken kaufen Sie bei und Bettücher 40174 Birnbaum, Sreitestrade., 9. nach Natßz. Klavier⸗ u. Violin⸗Unter richt ert. gründl ein ſtaatl⸗ gepr. Muſiklehrer Honorar mäßig. Zuſchr. u. Nr. 2457 an——— N Temsehtes 5 eee unter anderem mit Bank⸗ Safesſchlüſſel aus meiner Fabrik, bei mir abgegeben worden u. geg. Nachweis u. Erſatz d. Gebühren abzuh. Alfred— E 4, 11. Sebild. Dame ſucht für Rad⸗ und Fußtouren An⸗ ſchluß an ebenſolche. Brieſe u. Nr. 2458 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. können Ja. Kugel⸗ Sie Spiritus ſelbſt herſtellen. Probe und Rezept Mk..25. Bei ſofortiger Beſtellung er⸗ halten Sie koſtenlos 1 Feldküche in der Weſtentaſche. J. VB. A. Köhler Mainz, Stadthausſtr. 25. Hebrauchtes Sofa oder guterhg. Chaiſelongue zu kaufen geſucht. Angebote mit Preisangabe unter Nr. 2440 an die Geſchäftsſt. Lehritn groß aub rarte B. Buxrbaum Eiſenhandlung ——1 5 5 10 Lacde.-Küche, 8. (Neu Fon) an ruh. 85 oder einzelue Frau z. vern Näh. Laible, 2. St. 2 40810 n Hinterbliebenen: rd Apfel. Wohnung m. Zagerzaun v. Bade⸗Einrichtungen—21 Badewannen, neu u. gebr. billig zu verkaufen. 91072 2 2%. 0 Kinderwagen i. ſchön. Auswahl preisw. Otto Albers, CG 8, 24. Kein Laden, nur Lager. 90728 Stellen findes egant —.nn, 1 * 2 2r 5 Zimmer. Diele. greß Als Aus läufer Terraſſe unb Zubehür u⸗ wird ſchulentlaff. J381 Centralheizung per ſosß geſucht. 1zu vermieten. 48 H 7, 4, 2. St. Eine perfekte Stenotypiſtin und Näher. daſelbſt, oder Treppen bei J. Hatrs. Wer aße ſchi iherin 2 Zim. u. Küche zu ven e 10 57 55 2 3i Kü —. 2. St. ſchön F5, 15 Itertes Zimn 8455 zu vermieten. 2 guter Schulbildung auf ſofort geſucht. Gehalt nach Uebereinkunft. Zuſchriften umt. 2456 g. d. Geſchäftsſtelle Herr oder Fräulein mit ſchöner Handſchrift findet ſofort Stelle zur Er⸗ ledigung ſchriftl. Arbeiten. Zuſchriften unter Nr. 2458 an die Geſchäftsſtelle. Putz. 888 Zuurbeltrin gehugl. mpr ee 0. Neaharl es 111 15 kdrichsy Gefucht ſofort junges Mädchen, ungeſühr 16%½ das etwas Nähen kann. VrinzWithelmſtr.23,4. St, möbl. Wohn⸗ u. Balkon, m. Monatsfrau gelucht, eee täg lich⸗ Gabelsbergerſtr. 7. Licht, Benſ⸗ Bebane.