Wonnement: 70 pfg. monatlich, Telegramm⸗KAdreſſe: Bringerlohn 30 Pfg., durch die„General⸗Anzeiger Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Poſt inkl. Poſtaufſchlag Mk..42 pro Quartal. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Direktion und Buchhgaltung 1449 Buchdruck⸗Abteillung. 28 8 8 8 Redgktion. Juſerate: Netenel Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Mk. buecgandlung.. 218 u. 7869 er Stadt Mannheim und Amgebung käglich 2 Aus gaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Eigenes Redaktionsbureau in Verlin Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 49 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beila en: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für CLiteratur und Wiſſenſchaft: Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; 9»Cechniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Revue; Wandern und Reiſen und Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. 9 0 Nr. 165. Maunbeim, Mittwoch, 31. März 1915.(Abendblatt.) — 0 5 3 ö 5— 25 120 3 1. April 1815— 1. April 1915. fimit ſich anfangend, immer gepeinigt und ab- Gemeinſchaft verbunden die Monarchie im ſophiert, gejagt und ſich geſchlagen, Shakeſpeare Was iſt uns Vismarck geſtoßen vom Alltäglichen und Gewöhnlichen. Oſten, die aus deutſchland gedrängte dadurch geleſen und Beethonen geliebt, er hat auf Don Dr. Deit Dalentin⸗Freiburg. Seine geiſtige Kraft iſt von unerhörter Lei- gerade dem deutſchen Machtgedanken zum Reiſen das Ausländiſche ſtudiert, war 0 85 5 ſtungsfähigkeit. Er verſteht ohne weiteres ge⸗ Beſten ihrer bunten Dölkerfülle gewonnen treuer Freund, hat um Frauen geworben und Rid 1 ſchäftliche und menſchliche Derhältniſſe bis zum worden iſt, und dieſes geſamte zentraleuro- zuletzt der Einen mit grenzenloſer Innigkeit 5 1 in en; er iſt eben wie glühend es lebten, er fühlt den Punkt, wo einzuſetzen iſt, päiſche Itagtenſſtem iſt nun im Innern frucht⸗ angehört: bei alledem iſt er ſchlicht und kühn, 5 ein Kan 50 ühlt ſich erfließen er braucht nicht zu ſuchen und ſich nicht nach barer Arbeit, unerhörter werteſchaffender Be⸗ ein Feind großer Worte und bedeutſamer ̃ 5 dee 1 16 nal Fr 0 Hilfe umzuſehen, Er iſt ſchnell, unbekümmert, tätigung hingegeben, nach außen aber zwiſchen Geſten, harmlos und tief, gelaſſen und unruhe. b eſen 7 117 n Weſ 55 5 bereit zu allem, kühn und bezaubernd. Er hat franzöſtſcher Revancheluſt und ſlawiſcher Ex⸗ voll zugleich, beſcheiden und hehaglich, aber n 1 A e 195 ſich ganz in der hand und iſt Herrſcher, weil panſton ſtandhaft in eherner Rüſtung und ſo auch voll Caune, Bosheit und Gewaltſamkeit, hundert Jahren geboren wurde, ſind noch ge⸗⸗- ⁹, ⏑ e ꝙ= eeeerreereee danem, p· e q cne gagtcg d bme f anbe 9ee 6 9 e eeee W nug unter uns, die uns erzählen können, daß W ſie mit dieſem Großen in perſönliche Berüh⸗ 858 rung gekommen ſind. Und was wir hären, iſt Bismarckiſch ſein und deutſch ſein iſt Eines im örunde ſtets das Gleiche, ob es Männer der geworden— das fühlen wir heute alle. Seine Tat oder des Geiſtes ſind, ſelbſt Jührer und Seit iſt nicht mehr unſere Zeit, wir haben neue Schöpfer in ihrem Bezirk oder beſcheidene Ceute Ziele und 1 in 70 3 1 aus der Uenge— ſie ſagen, daz dieſer Mann Jhunderte wird dieſer Proße, deſſen erſtes Jahr⸗ che geßtee Erlebnis iſf? re stume ueg 5 hbundert ſich nun vollendet hat, hineinragen, feierlich und ihre Augen bekommen einen ſals Schutzgebiet ſeines deutſchen Holkes. Wir Glanz, wenn ſie an ſein Wort und wWeſen den⸗ wollen ſeiner wülrdig ſein, das iſt unſer höch⸗ ken und ſich wieder zurückverſetzen in den ſter Wunſch: wir wollen ſein Werk bewahren Schauer ſeiner körperlichen Uähe. Er war frei und fortſetzen— das iſt unſer höchſtes Ziel, und groß, etwas Geheimnisvolles und Mäch⸗ tiges an ihm verſcheuchte den gemütlichen All⸗ tag und die äußerliche Behaglichkeit; wenn er auftrat, wenn er ſprach, dann bezwang und be⸗ wältigte er. Wir hören, daß Menſchen, die ſonſt ganz tapfer und aufrecht waren, ſtumm und ſteinern wurden, wenn ſich dieſe Augen auf ſie richteten. Und andere weinten vor Erſchütte⸗ rung, wenn ſie von ihm gegangen waren. Das iſt etwas viel Unmittelbareres geweſen als die Ehrfurcht vor dem UHamen und der Cat des Mannes. Es iſt ein Gefühl, das man mit künſt⸗ Major der Fandwehr, Mitglied des Reichstags wir mollen die Zukunft ſo bismarckiſch machen wie die Dergangenheit war, das iſt unſer höch⸗ ſtes Gelöbnſs. 5 Erinnerungen aus der Bismarck⸗Jeit. von Ernſt Baſſermany, 5 8 37255 leriſcher Ekſtaſe, mit religiöſer Ergriffenheit vergleichen muß; es iſt die Stimmung der guf⸗ Es war vor mehr als 30 Jahren, als ich in läſung des Ich, des Zerfließens, wie Lenbach 120 2— R 5 U 7* 95 5 1 3 ſagt, der Hingahe an ein Höheres Unbekann politiſchen Verhältniſſe zu Beginn der 8der tes; es iſt die Ehrfurcht vor dem Uebermenſch⸗ lichen im Menſchen. Jahre waren unerfreulich, es war eine Zeit tiefeinfreſſender Gärung und wildeſten Partet⸗ Zeit und ſeines Volkes, Die meiſten von uns, wir Jüngeren vor allem, haben dieſen unmittelbaren Hauch des Genius nicht verſpüren dürfen. Wir haben ihn vielleicht einmal vorbeifahren ſehen, eilig und prächtig nach Art der Fürſten, umhüllt von Begeiſterung und Jubelruf, eine Erſcheinung mehr und ein Denkmal, ein Symbol ſeiner abgerückt aus der Hähe und Wärme perſönlichen Erlebens.— Und dann wiſſen wir wohl noch den Tag, da in die Reiſe⸗ und Ferienſtimmung des Hochſom⸗ mers, in das harmloſe Auf und Ab von kind⸗ lichen Unternehmungen und Familienfahrten über Tand die dunkle Uachricht hereinbrach: Bismarck iſt tot. Da hatte alles Kleine und Perſönliche kein Recht mehr, der Dater war ſo bewegt, die Freunde kamen und erzählten, man rüſtete ſich zur Erinnerung und zu Feiern: und ſo wuchs der Schmerz und die Klage an allen Orten empor, wir fühlten, was es heißt, daß eine Uation einen helden beſitzt und daß ſie ihn verliert. FFr er ſich beherrſcht, durchſchaut und konzentriert. bereit, in der großen Welt auf allen Meeren wenn er ſpricht, dann bildet ſeine hand den jedem zu begegnen. Das iſt Bismarcks Werk Wortton mit— das iſt ſein ſchöpferiſchſter— größer und dauernder als das, was Crom⸗ Augenblick— da drückt er ſich ganz, vollgom⸗ well für England, was Heter für Rußland, was men und endgültig aus. Er zwingt, was aus Uapoleon für Frankreich getan hat: größer, ſeiner dunklen Seele aufſteigt und von der weil es vielmehr den Zeitrichtungen entgegen Klugheit geleitet als Wille dem Ziel zueilt, war, als die Urbeit der älteren Staatsſchöpfer, f das politiſche Teben eintrat, * zum Eigenleben in der Sprache. Wem klingen nicht ſeine ehernen Sätze wundervoll und un⸗ ſterblich im Ohr! Wir feiern weiter in Bismarck den großen Stantsmann. Er iſt in eine politiſche Welt eingetreten, die beſtimmt war durch den Gegenſatz von preußiſcher Staatsidee und deut⸗ Was iſt uns Bismarck geweſen? Und was bedeutet er uns heute? Zuerſt feiern wir in Bismarck den genialen Menſchen. Schon im Keußern iſt er der Heros: ganz Kraft und ganz Wucht, eine Uatur und ein Dämon, löwenhaft und majeſtätiſch, tief in ſich ſelbſt verſenkt und gefährlichen, vernichtenden Ausbrüchen immer Rnahe. Er ſchien vielmehr der Eiſerne, als daß in den er es war: erregbar und feinnervig, ee ſchöpferiſch verſchmelzen, ge⸗ und grollend, ſo lebt er ein Daſein ganz für ſich. immer alleim der Welt gegenüber, immer im Kern aber geſund und feſt; damit in treuer ſchem Einheitsſtreben, von fürſtlicher Herr⸗ ſchergewalt und nationaler Selbſtbeſtimmung, die angefüllt war von dem Swieſpalt zwiſchen den Mächten Zentraleuropas, von napoleoni⸗ niſchen Hegemoniebeſtrebungen, von laſtender ruſſiſcher Deſpotie und britiſcher Weltherr⸗ ſchaft. Wir wiſſen, was er daraus gemacht hat ein deutſches Reich, in dem ſich Freiheits⸗ und wiß nicht ohne Zwieſpälte und Parteiungen, dauernder, ſo glauben und hoffen wir, weil es nicht dem Ehrgeiz und dem Ruhmeswahn, ſondern der Behutſamkeit, der Fürſorge, der Klarheit eines unvergleichlich erleuchteten Geiſtes entſprang. Und endlich feiern wir in Bismarck den Deutſchen. Zo ſehr wir uns vor ſeiner Einzig⸗ keit beugen— etwas von uns allen fühlen wir in ihm, Das Standfeſte und Handfeſte, die ländliche Friſche und die urwüchſige ſinnliche Art norddeutſchen Adels hat ſich in ihm ver⸗ bunden mit der Feinheit und Klugheit, dem Geſchmack und der Intellektualität, der Be⸗ weglichkeit und Ciebenswürbigkeit unſeres Junge, der wirtſchaftspolitiſchen Kämpfe eröffnot wor den und im Anſchluß an die Attentate des Jahres 1878 nahm Bismarck die Sozialrefor in Kngriff; die Zeit des Staats⸗Sozialismu begann. Eine vollſtänbige Ueuorientierun unſerer inneren Politik wurde von dem großen (Staatsmanne in die Wege geleitet und mit gneuen, heftigſten Streit entfachenden Jdeen e füllte er die Seit. In der 1878 beginnende Tegislaturperiode ſetzte dieſe umwälzende KRe formtätigkeit des Fürſten Bismarck ein. De Plan einer beutſchen Wirtſchafts⸗ und Reichs Fifanzreform gewann in ſeinem Hopfe Ge⸗ ſtaltung und mit der ihm eigenen Energie trat zer alsbald an die Derwirklichung desſelbe heran. Bismarck wandte ſich von dem Fre Handel⸗Syſtem ab und, angeſichts der Notlag der deutſchen Eiſeninduſtrie, der Verblutun anderer Induſtriezweige und der ſchwierige werdenden Lage der Tändwirtſchaft, dem Schutze zollſyſtem zu. Er veröffentlichte als ſein Pro⸗ gramm den Schutz der nationalen Güter⸗Ex zeugung gegenüber der Konkurrenz des Aus⸗ landes und gleichzeitig die Ausſtattung de unabhängig ſollte. Bismarck gewann alsbald zahlreiche kn hänger ſeines Planes im Lanbe; in dem neu Reiches mit hinreichenden Einnahmen, die e non ben Einzelſtaaten mache bürgerlichen Patriziertums. Er iſt ein wilder gewählten Keichstag wax eine Mehrheit für ein recht ſtudentiſcher Student. ein ein Schutzzollſyſtem vorhanden, 204 Abgeord⸗ abenteuerlicher Kavalier und ein toller Cand⸗ nete traten am 7. Gktober 1878 zu einer junker geweſen. Er hat gebummelt und philo⸗Iwirtſchaftlichen Pereinigung, welche auf dem ſtreites. Mit dem Jahre 1878 war die Kerg 2. Seite. Seneral⸗Auzeiger Boden des Programms des ſammen. In den Gſterferien 1879 Zolltarif zur Dorlage im War eine Periode bitterſter Kämpfe unter den Parteien eröffnet, von deren heftigkeit die heutige Zeit, in der dieſe Gegenſätze in wach⸗ ſendem Maße ausgeglichen wurden, ſich kaum mehr einen Begriff machen kann. Das zweite große Werk, welches Bismarck in die Wege leitete, war die Sozialreform, die mit der Einbringung eines Unfall-Derſiche⸗ rungsgeſetzes im Frühjahr 881 begann und in der Kaiſerlichen Botſchaft an den Reichs⸗ tag vom 7. Hovember 1881 ihren feierlichen Ausdruck. Auch dieſe neuen umwälzenden Ge⸗ danken vermochten ſich nur mit Schwierig⸗ Reiten durchzuſetzen. Erſt die dritte Unfall⸗ Verſicherungsvorlage gelangte zur Annahme. So waren durch Bismarck dieſe Jahre deut⸗ ſcher Reichspolitik mit neuem Ideengehalt er⸗ füllt worden, der revolutionterend die Geiſter erfaßte. Der Staat trat als Reformator in den HDordergrund und ſeine Reformideen, die ſich mit Parteiprogrammen nicht deckten, die das große wirtſchaftliche Problem der erwerbenden Stände anfaßten, und in dem energiſchen Auf⸗ Fürſten ſtand, zu⸗ gelangte der neue KReichstage; damit Menſchheitsfragen aufrollten, leiteten Periode ſcharfer AKuseinanderſetzungen ein. Bismarck ſelbſt erlebte ſchwere Enttäuſch⸗ ungen. Die neue Orientierung ſeiner politik brachte nicht die zuverläſſige Mehrheit, die er erhofft hatte. Durch die Reichstagsauflöſung des Jahres handlungen mit Bennigſen über die Wirt⸗ ſchaftsreform waren die Beziehungen zur Nationalliberalen Partei, wenn auch nicht ab⸗ gebrochen, ſo doch verſchlechtert, wie dies u. a. auch durch den Rücktritt der Miniſter Hob⸗ recht und Falk ſeinen Ausdruck fand. Das Jentrum aber verblieb, trotz Wirtſchaftsreform und trotzdem Bismarck ſich die unglückliche Klauſula Frankenſtein von ihm hatte aufer⸗ legen laſſen, in ſeiner oppoſitionellen Stellung. Der Wirrwarr wurde größer in dem inneren Leben Deutſchlands von Jahr zu Jahr. Wie ſehr Bismarck unter dieſer unglücklichen Ent⸗ wicklung litt, erweiſt ſeine Rede vom 8. Mai 1880, in der er herbe Klage gegen den Partei⸗ geiſt und den parttkularismus erhebt. In dieſer Rede ruft er aus: „Ich bin müde, todmüde. Ich würde gern gehen, das einzige, was mich hält, iſt der Wille des Kaiſers, den ich in ſeinem hohen Alter nicht verlaſſen will.“ Es wirkten dieſe Entwicklungen auf die Jugend, die in das politiſche Teben hinein⸗ Wuchs, beſonders ſtark. Die Gefühlsmomente und Gedankengänge jener Zeit ſtehen lebhaft in meiner Erinnerung. Zunächſt das berhält⸗ nis zu Bismarck. Je größer die Erfolge Bis⸗ Rarcks in ſeiner auswärtigen Politik waren, gewaltiger er in der Welt den Dölkern er⸗ ſchten, deſto ſtärker kontraſtterten damit die Schwierigkeiten, die er in ſeiner inneren Poli⸗ tik fand. Die Jugend, voll Begeiſterung für unſeren größten Rann, empfand die hem⸗ mungen, die er überall erfahren mußte, zu⸗ nächſt mit ſtarkem Unbehagen; es war das mehr in den großen nationalen Fragen das Zuſammenwirken von Sentrum und Sozial⸗ demokraten zutage trat und zwar natürlich in Enegativem Sinne, nicht den Hoffnungen ent⸗ fprach, den das geeinte deutſche Dolk auf ihn =geſetzt hatte; man ſah, wie durch dteſe uner⸗ freuliche Entwicklung, in die Deutſchland ge⸗ raten war, das politiſche CTeben ſtagnierte, daß Müdigkeit und Abneigung gegen Beteiligung am öffentlichen Leben weite Kreiſe beherrſchte, wie dies treffend der Wahlaufruf der Natio⸗ Ralliberalen Partei ausbrückte und ſtand der bedauerlichen Entwicklung des deutſchen CTibe⸗ ralismus ratlos gegenüber, der, ſtatt ſich gegenüber dieſer kräftig auftretenden neuen und mächtigen Reichstagsmehrheit zu einen, ſich in immer tiefergehenden Zänkereien und Meinungsverſchiedenheiten verlor, die ſchließ⸗ lich den Rücktritt Bennigſens von ſeinen Kem⸗ tern im Gefolge hatten. So war die Seit, in der ich in das politiſche Leben eintrat, von tiefgehendem Unbehagen und dem Wunſche nach einer Wandlung der inneren Politik erfüllt. die Jugend aber, und marcks mahnende Worte, ſeine Reden wurden verſchlungen und immer inniger wurde der Wunſch nach Ueberwindung der Derſtim⸗ Mungen, die ſeit Schaffung des Zolltarifs und nen Reiches hervorriefen. 1878 und die geſcheiterten ber⸗ wirtſchaft; wie mächtig nützt uns die Einigkeit 1 Gefühl, daß dieſer Reichstag, in dem immer mit ihr Jauſende von Patrioten, laſen Bis-⸗ der ſoztalen Reform breite Schichten unſeres denen damals unſere Wehrkraft noch nicht age⸗ Holkes beherrſchten und zerklüfteten. Man wachſen war.„Heute“, fügte er hinzu,„glaube Konnte und wollte es nicht mehr verſtehen, daß der Meiſter der europäiſchen Politttk, zu Bismurck ſprach auch über das deutſch⸗-öſter⸗ dem Europa, eine Welt, mit Begetſterung und reichiſche Bündnis; er fagte Ehrſurcht emporſchaute, im Innern nichts mehr dem öſterreichtſchen Zündnis unbedingt feſt⸗ gelißgen wollte, wie die Derhandlungen im halten, es iſt eine weſentliche Derbeſſerung des Reichstage ſeinen LCebensabend vergüllten und alten Bundes. Der deutſch⸗öſterreichiſche Block Iweiſel in den Beſtand des von ihm geſchaffe⸗ iſt nicht nur ſchwer anzugreifen, ſondern wir So kam der 15. * Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendͤblatt) Mittwoch, den 31. März 1915. Dezember J884, an welchem Tage die von Bis⸗ unveränderten öſterreichiſchen Politik, worauffrenhauſes und 10 Reichstagsabgeordnete, marck geforderte zweite Olrektorſtelle im Aus- ich ſehr hohen Wert lege. Oeſterreich ſollte es dieſe unter Führung ihres früheren Präſiden⸗ wärtigen Amte von Zentrum, Beſchluß des Parlamentes löſte eine ſtürmiſche Freiſinnigen und Sozialbemokraten abgelehnt wurde. Dieſer wir mit Rußland ſo viel Fühlung behalten, in ſeinem eigenen Intereſſe erachten, wenn daß der Friede zwiſchen Geſterreich und Ruß⸗ Proteſtbewegung im ganzen Lande, vor allem land erhalten bleibt. Eine Cehre, die uns Bis⸗ in Süddeutſchland, aus, da man in bieſem Be- marck auf den Weg gab, ſchluß eine gegen Bismarck gerichtete perſön⸗ liche Spitze erkannte; die Entrüſtung ſchlug hohe Wellen und machte ſich in einer Unzahl von Keden und beſchlüſſen geltend. 1 77 7 7 8 Mich führte eine Mannheimer Proteſt⸗Der⸗ ſammlung auf die Rednertribüne; es war meine erſte große politiſche Rede, die ich unter großem Beifall der bis auf den letzten Platz gefüllten Derſammlung hielt, in der ich aus⸗ führte, daß die Nationalliberale pPartei zu dem großen Staatsmann ſtehe und Proteſt einlege gegen die Erſchwerung in der Führung der Staatsgeſchäfte durch Bismarck. Es wuchs die Bewegung der Freunde Bismarcks, die in ihm die Derkörperung des nationalen Gedankens erkannten, und als Bismarck aus Anlaß der Ablehnung der Septennatsvorlage des Jahres 1887 den Keichstag aufzulöſen genötigt war, da nahm die Begeiſterung in dieſer Wahl⸗Be⸗ wegung die ſtürmiſchſten Formen an und rollen der ſozialen Reform für dle ihr Brot führte zu glänzendem Wahlſiege der Anhänger Einführung der zweijährigen Dienſtzeit ver⸗ in unſelbſtändiger Stellung erwerbenden Kreiſe der Bismarckſchen Politik. Was aber der große langten Heeresverſtärkung. Hach den Wahlen eine Jämann in dieſen Soiger Jahren in die Herzen kehrte eine der damals in das politiſche Teben hinein⸗ wachſenden Jugend gelegt hatte, dem ſind wir treu geblieben und haben es in einer langen Schaffensperiode in der Uationalliberalen Par⸗ tei zu verwirklichen geſucht; die Bismarckſchen Grundſätze einer nationalen Wirtſchaftspolitik, der Sozialreform zum Schutze der wirtſchaftlich Schwachen und der Mehrung der Wehrkraft Deutſchlands ſind uns Programm aus jenen Tagen geblieben, und fürwahr, wenn man an dieſen Weltkrieg denkt, wie wäre er zu führen ohne eine ſtarke Induſtrie und blühende Cand⸗ der durch die deutſche Sozialreform erzogenen deutſchen Arbeiterſchaft in all ihren Organiſa⸗ tionen, wie könnten wir ſiegen ohne dies ſtarke Heer, das Bismarck als den Eckpfeiler deutſcher Sicherheit zu erhalten und auszu⸗ bauen beſtrebt war. 185 Wer die Märztage des Jahres 1890 mit⸗ erlebt hat, als Bismarck von uns ging, wird ihrer nie vergeſſen. Ddas Unbegreifliche, hier wars getan! Der Pilot verließ das Schiff, und wie ein dumpfes Gefühl, den Führer auf dem deutſchen Lebensweg verloren zu haben, lag es über dem Dolke. Als Bismarck ſein Amt verließ, ſang Wildenbruch: Du gehſt von deinem Werke, Dein Werk geht nicht von dir, Denn wo du biſt, iſt Deutſchland, Du warſt, drum wurden wir! Dieſe Worte ſollten wahr werden; wo Bis⸗ marck war, in Kiſſingen, in Jena, in Baden, in Friedrichsruh, oder wo ſonft immer auf ſeinen Reiſen, da ſammelten ſich Tauſende und Abertauſende zu ſeinen Füßen und lauſchten ſeinen mahnenden Worten. Wir Badener ver⸗ anſtalteten eine Wallfahrt nach Hiſſingen, wo⸗ hin ſich Bismarck ſeit Jahren zur Erholung begab. Es war ein ſtrahlender Tag, als ſich am 24. Juli 1892 in Kiſſingen die Derehrer Bismarcks einfanden. Sonderzug auf Fonder⸗ zug lief ein, und als um 2 Uhr der Feſtzug ſich ordnete, da waren es 4000 Badener und Badnerinnen, denen 2000 Frankfurter, Pfälzer und Thüringer ſich angeſchloſſen hatten. Wir zogen die Salinenſtraße entlang zur oberen Saline. Als der Fürſt ſich am Fenſter zeigte, da grüßte ihn nicht endenwollender Jubel und das Cied:„Deutſchland, Deutſchland über alles“ erklang. Im Innern des Salinenhofes hatten wir Aufſtellung genommen; dort war, gegen⸗ über dem altersgrauen Salinengebäude, in⸗ mitten grüner Torbeerbäume auf einem kleinen Raſenhügel, eine Bank für den Fürſten auf⸗ geſtellt. Bald ſtand er vor uns, wie ein Recke aus längſt vergangener Zeit, hochragend, mit ſeinem blauen Auge die jubelnde Menge über⸗ ſchauend, den Schlapphut in der einen, einen derben Stock in der anderen Hand, neben ihm ſeine große Dogge Tyras.— Als Sprecher der Badner begrüßte der frühere nationalliberale Abgeordnete Karl Echhard aus Mannheim den Fürſten. Mit atemloſer Spannung lauſchten wir der Erwiderung Bismarcks. In ſeiner Rede führte er u. a. aus, daß er in ſeiner poli⸗ tiſchen Zeit ſtets die Sorge gehabt habe, daß wir mehrere Großmächte gleichzeitig uns gegenüber ſtehen haben würden, Koalitionen, ich, würde ſie es ſein.“ „Dir müſſen an gipfelte in den Worten: „Der Keichstag ſoll der Brennpunkt un⸗ ſerer nationalen Einheit ſein. Er darf nicht in ſeinem Anſehen im CLande und bei ſeinen Mahlen zurückgehen, das würde ich für ein großes Unglück halten. Wenn es wegen in⸗ nerer Unvperträglichkeiten oder Nangel an Selbſtändigkeit in Mißachtung kommt, würde das eine große nationale Kalamität ſein.“ Um.50 Uhr hatte die Feier ihr Ende erreicht. Als wir auf den Wieſen, die ſich am Saume des Waldes hinzogen, lagerten, erfüllt von den Eindrücken des großen Tages, in fröh⸗ licher Stimmung, da trat der Fürſt nochmals unter uns und dankte für die glänzende, ihn faſt überwältigende Kundgebung. 1 Das Jahr 895 brachte uns eine Reichstags⸗ euflöſung wegen der in Derbindung mit der die Derſtärkung bewilligende Mehrheit in ben Keichstag zurück. Unter den Heugewählten befand ich mich ſelbſt. Wir emp⸗ fanden das Bebürfnis, dem Fürſten in Fried⸗ richsruh unſere Huldigung darzubringen. Am 20. Apri“! 1894 fuhren 28 Mitglieder der natio⸗ nalliberalen Reichstagsfraktion nach Fried⸗ richsruh. Dort angekommen, wurden wir in dem Dorzimmer der in dem Hherrenhauſe ge⸗ legenen Wohn⸗ und Empfangsräume von dem Fürſten begrüßt. Die einzelnen Abgeordneten wurden vorgeſtellt; als der Fürſt meinen Namen hörte, trat er auf mich zu und ſagte, indem er mir die Hand reichte:„Ich habe Ihren Dater gekannt, das war im Erfurter Parlament, er war ein guter Redner.“ Der Fürſt ſpach dann von dem Abgeordneten der Paulskirche und ſpäter in Erfurt, Buchhändler Friedrich Daniel Baſſermann in Mannheim, der unter dem Keichsverweſer Erzherzog Johann Unterſtaatsſekretär im Reichsminiſte⸗ rium war, einem Detter meines Daters. Auch in dieſer Anſprache, die nunmehr Fürſt Bis⸗ marck an uns hielt, verwies er auf die Kriegs⸗ gefahr.„Es iſt weniger die friedliche Geſin⸗ hält, als die wiſſenſchaftliche Leiſtungsfähig⸗ Reit der Themiker in der Erfindung neuer Pulverſtoffe und der Techniker in der Dervoll⸗ kommnung der militäriſchen Balliſtik, und deshalb iſt für die Ceiter eines kriegsluſtigen Staates unter Umſtänden von entſcheidender Erwägung, daß ſie es nicht für erfolgreich hal⸗ ten, loszuſchlagen, wenn ihre Heere nicht im Beſitze der neueſten Erindungen ſind. Es klingt faſt wie eine Satire, iſt es aber nicht, baß der CThemiker bisher die Schwerter in der Scheide hält und ſeine Erfindungen über Krieg und Frieden entſcheiden! Die Schwierigkeiten, denen wir entgegengehen, ſind ſo groß, daß ſie uns gebieteriſch nahelegen, uns klar zum Hefecht zu halten!“ Der Fürſt lud uns zum Frühſtück ein, das in dem Speiſeſaal, der neben dem Empfangs⸗ raume lag, ſtattfand. Ich ſaß dem Fürſten gegenüber und konnte jedes Wort hören, das er im LCaufe der Unterhaltung ſprach. Er war in vorzüglicher Stimmung. Ddas Bekenntnis der nationalltberalen Reichstagsfraktion für ihn und ſeine Politik hatten ihm offenbar Freude gemacht. Dabei entwickelte er einen ausgezeichneten Appetit, einen geſunden Durſt und fand dabei immer Deranlaſſung, ſeine Gäſte anzufeuern, den dargereichten Speiſen Ehre anzutun. Gus der Unterhaltung iſt mir unvergeßlich geblieben die rührend wehmütige Erzählung über die Regierungsperiode Kaiſer Friedrichs. Die ritterliche Ciebenswürdigkeit, mit der der kranke Kaiſer den Fürſten bei ſeinen Dorträgen empfing, wie er trotz ſeiner Erſtickungsanfälle in aufopfernder pflichttreue ſich mühte, die Regierungsgeſchäfte bis zum letzten Atemzuge zu führen, dieſe Schilderung war tiefergreifend. Uoch klingt mir in den Ohren, wie der Fürſt ſagt:„Als ich eintrat und Kaiſer Friedrich auf mich zutrat, war er rot, wie dieſe rote Roſe.“ Schwer trennten wir uns, um zum Bahnhof zu wandern; im Garten und an den Wegen ſtanden die Obſtbäume in herrlichem Blüten⸗ ſchmuck, und noch lange Stunden unterhielten wir uns von den Eindrücken dieſes herrlichen Tages. nung aller Regierungen, die den Frleden er⸗ ten, des Freiherrn von Tevetzow in Fried⸗ richsruh, um dem Kanzler zu huldigen. Er hielt uns jene berühmt gewordene Rede, in der er zur Kontrolle der Reichspolitik aufrief. „Dir müſſen uns in unſeren Landtagen dafür intereſſteren, welche Politik in unſerem ge⸗ ſamten Reiche getrieben wird. Wir müſſen un⸗ ſeren Auswärtigen Miniſter kontrollieren über die Haltung, die er im Bundesrat beobachtet, über die Reichspolitik, die er treibt; und der nationale Gedanke wird ſich ganz anders be⸗ leben wenn es gelingt, den Lokalpatriotismus für eine Beteiligung an der nationalen Ent⸗ wicklung zu intereſſteren.“ Ahnungsvoll ſah in dieſen Worten Bismarck die Künftige Ent⸗ wicklung voraus. Er empfand die UNotwendig⸗ keit ſtarken Intereſſes des Dolkes an der aus⸗ wärtigen Politik, wie ſolches denn auch in der Nach-Bismarckſchen Periode, als unſer Dolk ein politiſches Dolk geworden war, geſchah eine Entwicklung, die ſich in dieſem Weltkriege auf das glänzendſte bewährt hat. v Uoch einmal, zum letzten Male, ſah ich das glänzende Auge des Kanzlers, als er zum Beſuch des Kaiſers, voraus eine Schwadron Garde⸗Küraſſiere, über die Linden nach dem Schloſſe fuhr und uns zuwinkte. Am Tage vor dem kaiſerlichen Geburtstage, am 26. Januar, kam Bismarck nach Berlin. In Cauſenden und Abertauſenden ſtand unſer Dolk auf den Straßen und begrüßte jubelnd den Fürſten. Tränen der Rührung ſah ich in manchem Auge über dieſen Tag der Der⸗ ſöhnung zwiſchen dem Kaiſer und dem Abgott unſeres Dolkes. Dann ging der große Kanzler heim. Wie ein Keulenſchlag traf es das Dolk, als am 31. Juli 1898, einem herrlichen Sommertaag, die Uachricht kam, daß der Schöpfer des Reiches entſchlafen war. Der mächtige Körper iſt zu Staub zerfallen, aber ſein Geiſt ſchwebt heute unſeren ſieg⸗ reichen Fahnen voraus. In ſeinem Zeichen kämpfen und ſiegen wir. 2 Bismarcke's Option für Oeſterreich. Don Dr. Friedrich Baethgen (3. Z. im Felde.) Bei allem Befinnen auf den Sinn und das Weſen unſeres großen Kampfes, wird man wieder und wieder dahin geführt, ſich jener be⸗ deutſamen Epiſode aus dem OGktober des Jah⸗ res 1876 zu erinnern, da Kaiſer Alezander II. von Rußland an Bismarck mit der peinlichen Frage nach der Stellungnahme des Deutſchen Reiches im Falle eines ruſſiſch⸗öſterreichiſchen Krieges herantrat, und da Bismarck ſeine Antwort in die programmatiſchen Worte faßte, daß es„unſer erſtes Bedürfnis ſei, die Freund⸗ ſchaft zwiſchen den großen Monarchien zu er⸗ halten, welche der Revolution gegenüber mehr zu verlieren als im Kampfe mit einander zu gewinnen hätten. Wenn dies zu unſerem Schmerze zwiſchen Rußland und Oeſterreich nicht möglich ſei, ſo könnten wir zwar er⸗ tragen, daß unſere Freunde gegeneinander Schlachten verlören oder gewönnen, aber nicht, daß einer von beiden ſo ſchwer verwundet und geſchädigt werde, daß ſeine Stellung als unab⸗ hängige und in Europa mitredende Sroßmacht gefährdet würde.“ Die Situation des Momentes' iſt mit wenig Strichen gekennzeichnet. Rußland, nach Ueber⸗ windung der im Krimkriege erlittenen Ateder⸗ lage und der läſtigen Feſſel des Pariſer Frie⸗ dens von 1856, der ihm das Halten einer Kriegsflotte auf dem Schwarzen Meere ver⸗ bot, durch geſchicktes Ausnutzen der Situation von 1871 ledig geworden, lenkte in den 7oer Jahren in die hiſtoriſche Richtung ſeiner gegen Konſtantinopel und den Balkan gewendeten Politik wieder ein. Dden gegebenen Haupt⸗ gegner ſolcher Tendenzen, die Türkei, glaubte es nicht fürchten zu müſſen, geſchwächt und in Anſpruch genommen, wie ſie war durch das erneute Aufflackern nationaler Selbſtändig⸗ keitsbeſtrebungen unter den abhängigen ſich der nächſte Balkanintereſſent nicht ohne weiteres übergehen. Zuch in Oeſterreich waren die Wunden von 1866 geheilt, der Aus⸗ gleich mit Ungarn(1867) war die Grund⸗ legung innerer Kräftigung geworden. Es for⸗ derte Berückſichtigung ſeiner Intereſſen, und IV. bet einer Feter aus Anlaß ſeines 80. Geburts⸗ tages. Die Mehrheit des Reichstages hatte Bismarck die Ehrung verſagt. Dieſer Beſchluß hatte im deutſchen Dolke große Entrüſtung veranlaßt. Uachdem am 20. März die Beglück⸗ wünſchung des Fürſten abgelehnt war, erſchie⸗ nen am 25. März 1895 248 Mitglieder des ſind dadurch auch geſichert vor Delleitäten einer wollte Rußland von der Beute keinen Anteil Uoch ein drittes Mal ſtand ich vor Bismarck ablaſſen, ſo mußte es ſich auf den Krleg mit der Doppelmonarchte gefaßt machen, für den es der Rückendeckung durch Deutſchland be⸗ durfte. Dieſem Derſuch, den Kanzler zu einer ent⸗ ſchiedenen Stellungnahme zwiſchen den Oſt⸗ mächten zu zwingen, folgte kurz darauf ein zweiter in Geſtalt eines förmlichen Bündnis⸗ Abgeordnetenhauſes, 60 Mitglieder des her⸗ antrages, den der Bismarck befreundete Grk Chriſtenvölkern des Balkans. Hingegen ließ Aittwoch, den 31. März 1915. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. greß(1878) überbr Jahr 1879 brachte die Entſcheidung und zwar eine Defenſivallianz mit Oeſterreich, die Bis- marck in Gaſtein mit dem Grafen Andraſſy ab⸗ ſchloß und bei ſetnem widerſtrebenden kaiſer⸗ lichen Herrn durch Stellung der Kabinettsfrage durchſetzte. Es waren die Erfahrungen der letzten beiden Jahre, die Bismarck zu dieſem Entſchluſſe ge⸗ trieben hatten. Er war auf dem Berliner Kon⸗ greß in der Rolle des„ehrlichen Maklers“, die ihm Deutſchlands Desintereſſement in der ortentaliſchen Frage ermöglichte, dem ruſſiſchen Standpunkt ſoweit entgegengekommen, daß er ſich ſelber ſcherzend als„bierten ruſſiſchen Be⸗ vollmächtigten“ bezeichnen konnte. Allein die eiter der ruſſiſchen Polttik, ſelbſt davon noch nicht befriedigt, verlangten nach Bismarcks eigenen Worten„wie eine Dame von ihrem Derehrer“, daß er ſelbſt ihre unausgeſproche⸗ nen Wünſche erriete und unterſtütze, und wand⸗ ten ihren Grimm über das Scheitern ihrer übermäßig hoch geſpannten Pläne gerade gegen die deutſche Regierung. Sprach doch im Auguſt 1870 ein eigenhändiger Brief des Zaren an Kaiſer Wilhelm von den„tristes“ und„désastreuses consẽquences“, welche die Hal⸗ 1 Aier Schuwalom noch vor dem Berliner Kon- Gegenſtand lange Seit MRacedonien mit Sa- achte. Bismarck lehmte auch loniki diesmal das Entweder— Oder ab; erſt das zwiſchen Serbien und Montenegro getriebenen erſchien, durch die Räumung des Keils, des Sandſchaks Hovibazar; ſo lange es Großmacht ſein will, wird es im Intereſſe ſeiner wirtſchaftlichen Cebensnotwendigkeiten niemals die Dorherrſchaft einer andern Groß⸗ macht auf dem Balkan, die es vor die Gefahr eines wirtſchaftlichen Ausſchluſſes ſtellen würde, dulden können. Grade eine ſolche Dor⸗ machtsſtellung aber enthüllte ſich immer deut⸗ licher als das Endziel der ruſſiſchen Politik; nicht zufrieden mit Konſtantinopel, das Bis- marck ihm auf die eine oder andere Weiſe ein⸗ zuräumen gewillt geweſen wäre, ſtreckte der erſtarkende Panſlawismus ſeine Arme immer weiter aus und berauſchte ſich an dem Traum einer Einigung aller Slaven unter ruſſiſcher beſtem Hoffen in dieſen Tagen zur leuchtenden Führung, dieſer Wahnidee eines ſchranken⸗ loſen Expanſionswillens, die nicht nur auf dem Balkan, auch in Galizien, Mähren und Schle⸗ ſien, in den ſchwierigen Grenzgebieten der bei⸗ den Staaten angehörenden Ruthenen— Klein⸗ ruſſen und polen zum Zuſammenſtoß mit der öſterreichiſchen Macht führen mußte, die den Staatsmännern an der Uewa um ihrer in⸗ neren Schwierigkeiten willen zum Serfall reif däuchte. Erhob ſich damit für die deutſche Politik hre auswärtigen Politik, doch er ſelbſt wäre der letzte geweſen, der die tiefe Tragik dieſer Hotwendigkeit verkannt hätte. Aber ſeine ren, die Hationalitätenprobleme zu löſen. J neu erſtarkten Kräfte werden in ſteigendem Maße an dem großen Werke deutſcher Kultur- betätigung mitzuwirken befähigt und willens nüchterne und klare Art erkannte ſofort, daß ſein, und ſtatt der ruſſiſchen weltherrſchaft nur die Entſcheidung burch„Blut und Eiſen“ bietet ſich das Bild eines ſtarken mitteleuro- blieb. War hier einmal die Entſcheidung ge⸗ päiſchen bölkerbundes und der Ausweitung fallen, dann mußte ſich das„dritte Deutſch⸗ und Erſtreckung ſeines Einfluſſes bis tief nach land“, die Mittel- und Kleinſtaaten dem Ge⸗ Dorderaſien hinein.— bote der Macht früher oder ſpäter fügen, wenn Im gegenwärtigen Augenblick wird alle Ge- anders nur die ſiegreiche Großmacht feſt und ſchichte zur politik; zum reinen, intereſſeloſen ſtark blieb. Anſchauen läßt die atemverſetzende Spannung die Stimmung im Rkeiche kam alſo ür Bis⸗ des Erlebens nicht Seit noch Kraft. Wir feiern marck erſt in aoelte Ain und 19 0 Suetſe Bismarcks 100. Geburtstag, indem wir in daß die Macht der Tatſachen erreichte, was ſeinem Werke den Dorausſetzungen unſeres niemals durch parlamentsreden und nationale Daſeins nachſpüren und wir neigen uns in ggitation möglich geweſen wäre. denn wenn Ehrfurcht vor dem Genius, der unſern Geſchicken man auch den Schwung des nationalen die Bahn gewieſen, die nach unſeres herzens Idealismus, der ſeit den Tagen der Burſchen⸗ ſchaftsbewegung bis zu dem Uationalverein der 6oer Jahre gerade die Kleinwelt des deutſchen Staatslebens durchzieht, in ſelner Bedeutung für die Dorbereitung und Derbrei⸗ tung des Reichsgedankens nicht unterſchätzen darf: im allgemeinen war doch die Stimmung im Süden vor dem Jahre 1866 Preußen recht ungünſtig; ſte war habsburgiſch, großdeutſch wie man die Gegner eines Ausſchluſſes Oeſterreichs aus dem Keiche bezeichnete. Nur kleine Zirkel wirkten im Süden für Preu⸗ Höhe deutſcher Weltgeltung hinaufführen ſoll. Bismarck und die ſüddeutſchen Staaken. bon Dr. Franz Schnabel. Das Schickſal hat es ſo gefügt, daß der in⸗ iee eeee noch einmal die Forderung endgültiger Stel⸗ haltvollſte und größte Säkulargedenktag, den tung der deutſchen Politik für die Beziehungen der beiden bölker haben müſſe, und ſuchte durch ſolche vermittels Truppenanhäufungen an der ruſſiſchen Weſtgrenze unterſtrichene Drohungen die unbedingte Angleichung des lungnahme zwiſchen den beiden Gegnern, ſo hatte ſich inzwiſchen für ſie die Anſicht der Lage noch weiter verſchoben. Seitdem am 4. Okt. 1888 dte Deutſche Bank die erſte Bahnkonzeſ⸗ ſton in der Cürkei erworben hatte, war die des deutſchen Dotums an das ruſſiſche in den Ausführungskommiſſionen des Berliner Kon⸗ greſſes zu erzwingen! Die Frage, weshalb er unter ſolchen Doraus⸗ ſetzungen für Heſterreich zu optieren ſich ent⸗ ſchloß, hat Bismarck in dem gedankenf 29. Kapitel ſeiner Gedanken und Erinnerun⸗ gen ſelber ausführlich erörter mußte neben den alten dynaſtiſchen Bezieh⸗ ungen und dem Fehlen jedes direkten poli⸗ tiſchen Gegenſatzes vor allem die größere ma⸗ terlelle Stärke ins Gewicht fallen. War das Bündnis mit Oeſterreich auf der andern Seite bein Dermächtnis der deutſchen Geſchichte“ und aus ſolchen wie andern Gründen bel all Parteien populär, ſo wog das für Bismar weniger ſchwer als das Bebürfnis, bei einem der beiden 1866 und 1870 gedemütig⸗ ten Gegner die Ueigung zur Revanche zu er⸗ ſticken. Den kusſchlag gab, daß Oeſte chten war, in erſter Linie aber ie Befürchtung, daß die beutſche Politik an der Seite der ruſſiſchen in eine ungleiche, d. h. unſelbſtändige Stellung geraten werde, indem ſie das gute Derhältnis zu den übrigen Mäch⸗ ten Rußland zum Cpfer bringe, ohne doch gegen„akute vorkommniſſe von franzöſiſcher und öſterreichiſcher Revancheluſt“ genügend ge⸗ ichert zu ſein.„Zwingt uns Rußland, zwiſchen ihm und Heſterreich zu optieren, ſo glaube ich, daß Oeſterreich die konſervative und fried⸗ liebende Richtung für uns anzeigen würde, KRußland aber eine unſichere“ ſchrieb Bismarck am 10. September 1879 an König Cudwig von Bayern. Indeſſen, es hieße dem Runſtvollen Syſtem Bismarck'ſcher Politik keineswegs gerecht werden, wollte man in dieſer Gption für Geſterreich gleichſam den letzten Schluß ſeiner diplomatiſchen Weisheit erblicken. Uicht nur, daß er ſtets beſtrebt blieb, das alte Dreikaiſer⸗ verhältnis in den erreichbaren Grenzen aufrecht zu erhalten, er glaubte der Erhaltung des „Drahtes nach Petersburg“ ſchon deshalb zu hedürfen, um gegen„anttdeutſche Delleitäten“ Geſterreichs geſichert zu ſein, und war darum zu allen Zeiten auf die Wahrung freundlicher Beziehungen zum öſtlichen Uachbar bedacht. Ueber die Dreikaiſer⸗Zuſammenkunft von Skierniewice(1884) und den Kückverſiche⸗ rungsvertrag von 1887 führt dieſe Linie ſeiner Diplomatie bis unmittelbar in die letzten Wochen ſeiner Amtsführung hinein, da er ſich nicht dazu entſchließen wollte, auf Grund von Konſularberichten über eine Bedrohung Geſter⸗ reichs durch Rußland, die er für übertrieben und veraltet hielt, zu Gegenmaßnahmen gegen Rußland zu ſchreiten.— Den Schiffbruch dieſes fein abgewogenen Syſtems, den die folgenden Jahre brachten, wird man doch ſchwerlich der Unfähigkeit Ca⸗ privi'ſcher politik zur Laſt legen können; im runde waren es die in ihm ſelbſt liegenden Spannungen, die innere Unmöglichkeit, den Zuſammenſtoß der nun einmal gegebenen Aſpi⸗ rationen ruſſiſcher und öſterreichiſcher Politik zu verhüten, die über kurz oder lang zur Kriſis und Kataſtrophe führen mußten. Oeſterreich wird eben nicht nur durch die Richtung des großen Stromlaufes, um deſſen Suſtem ſich ſeine Cänder gruppieren, zum Balkan hinge⸗ wteſen; im Gſten allein bieten ſich für dieſen jeglichen kolonialen Beſttzes entb Staat die Möglichkeiten der Expanſion, deren jede Großmacht mit Naturnotwendigkeit be⸗ darf. Kllerdings beſiegelte Geſterreich den Per- zicht auf territoriale Erwerbungen, als deren „Alacht zu betra Zeit des deutſchen Desintereſſements in orien⸗ taliſchen Fragen vorüber. In ſteigendem Maße wuchſen die wirtſchaftlichen Intereſſen Deutſch⸗ lands chweren 5 Herſtellung einer kontinentalen berbindung t. Für Rußland einen für das doch weſentlich kontinental z 5 charakteriſierte mächten Europas die Waffen in die Hand ge⸗ ſchwerer wiegenden borteil, während Rußland cßenius und die Gegnerſchaft, die es draußen welche rreich als mußte, und F die im höheren Raße zum Frieden geneigte welche Betätigungsmöglichkeiten ökonomi ſcher Betriebſamkeit zu bieten vermocht hätte. Politik, ein Hinüberſchwenken zum ruſſiſchen partner nutzbringend und möglich geweſen nur die flaviſchen Dölker des Donauſtaates, ruſſiſchen Nachbar tief in deutſches Gebiet ſich nationalen Aſpirationen auf Konſtantinopel Dem Deutſchen Reiche aber wäre, in noch höhe⸗ ehrenden zutrauern angeſichts der Erwartungen, die der in Dorderaſien, und ihnen bot das ſterreichiſche Bündnis mit der Ausſicht auf die Deutſchland einen um ſo gegenüber dieſe vorderaſtatiſche Politik, für 255 ein Kequivalent kaum zu finden ſei dürfte, direkte Reibungsflächen zu ſchaffen be⸗ gann und etwa die Feſtſetzung Rußlands in Ja 3 Aa N 5 gen die ſtärkende Gewißheit erlang en Konſtantinopel nicht mehr hätte konzedieren auch ſein Geiſt und der Wille, der einſt dies ck können. Auf der andern Seite liegt es auf gei 181 wenigſtens der Hand, wie ſehr de d Keich geſchaffen, jetzt auch in den Perteidigern ſchen Macht bei der ſteigenden Bedrohung der deutſchen Exiſtenz durch England wachſen 1n ö ſtarken ruſſi⸗ und man darf auch nicht vergeſſen, ſcher Art das weite ruſſiſche Reich mit ſeinen gewal⸗ tigen, noch ſchlummernden Keichtümern deut⸗ Ob alſo eine Ueuorientterung der deutſchen wäre?— Die akademiſche Frage mag ſich immerhin noch einmal ſtellen. Derſuchen wir die Konſequenzen eines ſolchen Schrittes durchzudenken. Man kann mit ziemlicher Sicherheit ſagen, daß die Aufteilung Oeſterreich-Ungarns in früherer oder ſpäterer Zeit als Reſultat ſich ergeben hätte. Das Deutſche Reich hätte eine Derſtärkung durch die 12 Millionen Deutſche der Doppelmonarchie mit einem unverhältnismäßigen Machtzuwachs des ruſſiſchen Reiches bezahlen müſſen; nicht einſchließlich der den Weg zur Adria ver⸗ ſperrenden Slovenen, hätten von da an ihre Teitung von Petersburg und Moskau her empfangen, auch die Magyaren wären baum mehr im Stande geweſen, ihre nationale Selbſtändigkeit ſicherzuſtellen. 8 Millionen Tſchechen hätten der deutſchen politik die Alternative geſtellt, an einer neuen Seite den hineinſchieben zu laſſen oder bei einer An⸗ nerion Böhmens ſich mit einem neuen nationa⸗ len Fremdkörper zu belaſten. Ddieſem Ruß⸗ land hätte ferner das Dordringen zum atlan⸗ tiſchen Ozean, alſo die Zertrümmerung Schwe⸗ dens und Norwegens ebenſo ſchwer verwehrt werden können wie die Befriedigung der alten und das Dordringen vom Kaukaſus her nach allen Richtungen Dorderaſiens hin: Der Kuf⸗ teilung Geſterreichs wäre die Türkei gefolgt, und das Derſchwinden dieſer Gegengewichte hätte das Geſpenſt eines„koſakiſchen Eurova“ in Rieſengröße am Horizont erſcheinen laſſen. rem Maße als zu Bismarcks Seiten, die Nolle des Fuchſes in dieſer societas leonina zugefallen! Drohende, weltenweite Perſpektiven, die ſich vielleicht nur in langen Zeiträumen hätten verwirklichen können, deren gefährlichen Keim die Jdee eines deutſch⸗ruſſiſchen Bundes ſicher⸗ lich im Schoße trug! Nlochte ſie immerhin dieſe oder jene Möglichkeit weiteren Gewinnes für Deutſchland noch in ſich ſchließen, die deutſche [Ppolitik wird wenig Grund haben, dem nach⸗ ſichere Beſitz der öſterreichiſch⸗ungariſchen Bun⸗ desgenoſſenſchaft zu erwecken geeignet iſt. Die zwingende, gebieteriſche Hotwendigkeit muß heute in polen und U ſunſere heutige Generation zu begehen hat, der hundertſte Geburtstag des großen Schöpfers unſeres Reiches, uns antrifft mitten in dem gewaltigſten Kampfe um die kkxiſtenz des Rei- ches ſelbſt. Um Bismarcks Lebenswert wird ordfrankreich und auf der Uordſee gerungen, ſeinem Wirken letzthin gilt der haß und der Angrif der Feinde; die ſpätgeborene Erkenntnis, daß Sedan und die Kaiferkrönung von ODerſailles eine neue Groß⸗ macht mit eigenen Anſprüchen und eigenem Willen hervorgebracht, hat den alten Groß⸗ drückt. Und wie wir das Werk des politiſchen weit hinauswirken che Spanne ſeines indk⸗ haben wir in dieſen t, daß ſehen über die zeitli viduellen Daſeins, ſo ſeines Werkes lebt und wirkt und zum Siege führt. Darin liegt letzten Endes der Sinn dieſes 1. April oiß, ein Sinn, wie er tiefer und gewaltiger in keinem nationalen Gedenktag zu finden iſt, den unſer bolk im Laufe ſeiner Geſchichte erlebt und gefeiert hat. Ueber alle partetung und alle Meinungsverſchiedenheit hinweg, welche die Betrachtung von Bismarcks innerer politik bis jetzt noch auslöſen kann, erhebt ſich rein und klar und frei von Zwie⸗ und der in ihm verkörperte Wille zum reali⸗ ſtiſchen Erfaſſen der ſtaatlichen Tebensnotwen⸗ lens ſtecht im Grunde das ganze Geheimnis ſeines weltgeſchichtlichen Wirkens, und hier liegt denn auch das feinſte und tiefſte Problem der Bismarckbiographie: wie aus dem Partei⸗ polttiker ſeiner erſten Mannesfahre ſchließlich der Realpolitiker erwächſt, der frei von theore⸗ tiſchen Formeln alles bedingungslos der Rück⸗ ſicht auf die vitalen Aotwendigkeiten der Staatsperſönlichkeit, der er diente, unterzu⸗ ordnen ſich gewöhnte. Fern und weit über alles ſtellt er die auswärtige Intereſſenpolitik. ohne Sentimentalitüät und Rückſicht auf gewollte oder gedachte Ideenverbindungen mit auslän⸗ diſchen Mächten, und erſt wenn das haus ge⸗ ginnen: das iſt der Kern von Bismarcks Staatskunſt, ein uns heute ſo ſelbſtverſtänd⸗ licher und doch erſt von ihm zu erneuter Gel⸗ tung gebrachter einfacher Grundſatz. Der Staat, von deſſen Intereſſe er ausging, war Preußen. Bismarck war preußiſcher Staatsmann und ſetzte ſich, als er 1862 ans Ruder kam, ſofort voll und ganz innerlich gleich mit den Erforderniſſen des frideriziani⸗ ſchen Staatsgedankens, als deſſen Wieber⸗ erwecker er dem hiſtoriſchen Betrachter er⸗ ſcheint; hat er doch ſelbſt die ganze Geſchichte preußens vom Jode des großen Königs bis zum Beginn ſeiner eigenen Miniſterſchaft als nichts weiter angeſehen, denn eine ununter⸗ brochene KRette„verpaßter Gelegenheiten“. Friedrich der Große hatte als erſter preußi⸗ ſcher König vor der Welt kundgetan, daß preu⸗ ßiſches und öſterreichiſches Intereſſe nebenein⸗ ander im alten Reiche nicht beſtehen konnten; er hatte den deutſchen Dualismus, den Wett⸗ kampf zwiſchen den beiden ums Reich recht eigentlich erſt proklamiert. Bismarck aber iſt der Dollender und der Ueberwinder dieſes Dualismus geworden. Er hat Preußen nach Königgrätz geführt und ohne das gab es kein Sedan und kein neues Reich, aber er hat dieſes neue Reich auch zu dem engen Bund mit dem beſiegten, doch abſichtsvoll nicht gedemütigten Oeſterreich geführt, zu einem Bunde, deſſen Segen wir in der engen Waffenbrüderſchaft dieſer Tage erſt völlig begreifen. Das Ringen die Dölker der habsburgiſchen Monarchie leh⸗ mit Oeſterreich erfüllt die erſte Periode ſeiner donarliſche berbindung zwiſchen Karlsruhe und 8 Einheit. Bundesſtaatlich-konſtituttonell war die licht die eherne Geſtalt des Reichsbaumeiſters prinz Friedrich von preußen, der Herzog 5 Ernſt II. von Gotha zugehörten; es war auch digkeiten. Denn in dieſer Richtung ſeines Wil⸗ ſichert, dann mag im Innern der Rusbau be⸗ ßen. Ueben einigen ſchwäbiſchen Politikern, die immer vereinzelt und geſondert blieben, waren eigentlich nur badiſche Kreiſe dem kleindeutſchen Gedanken, der 1848 in der paulskirche geſchmiedet war, hier im Süden treu geblieben. da waren in heidelberg die politiker, die ſich um Tudwig Häußer ſcharten, da war vor allem der kleine, aber zielbewußt wirkende Kreis von Männern, die in der badi⸗ ſchen Hauptſtadt dem Großherzog Friedrich und der Großherzogin Cuiſe naheſtanden. Die Berlin hatte den Karlsruher Hof zum Mittel-⸗- punkte all der Beſtrebungen werden laſſen, 75 im Süden auf eine Dereinigung der chen Staaten mit Preußen hinarbeite⸗ ſer Vereinigung die einzig mögliche Cöſung des deutſchen Einheits⸗ problems erkannten. Eine hingabe an den nationalen Gedanken des Jahrhunderts war aber nur denkbar, wenn auch den fretheitlichen, Ronſtitutionellen Forderungen der Zeit Genüge getan würde. So entſtand das Programm der Kleindeutſchen der öoer Jahre: bundesſtaat⸗ liche Einigung Deutſchlands unter preußiſcher Führung, aber zugleich auch Umwandlung der Einzelſtaaten im Sinne des Konſtitutionalts⸗ mus und Bewahrung eines CTeiles der landes⸗ fürſtlichen Selbſtändigkeit innerhalb der neuen füddeutſ ten, weil ſie in die Anſchauung der Fürſtengeneration, der Fried⸗ rich von Baden, Großherzogin Cuiſe, der Kron⸗ das politiſche Glaubensbekenntnis des Uatto⸗ nalvereins von 1839 und ſeiner Politik, in dieſem Sinne entfaltete in den Jahren 1861 bis 1865 der Miniſter Friedrichs von Baden, der Freiherr von Roggenbach, jene Wirkſam⸗ koit, die ob der intereſſanten Perſönlichkeit dieſes„deutſchen Whig“ und wegen ſeines eigentümlichen Perhältniſſes zu Bismarck ein reizvoll-eigenartiges Kapitel in des großen KHanzlers politiſchem Leben bildet. Preußen ſollte nach dem Willen des Uatio⸗ nalvereins die einigende Dormacht des neuen Deutſchland werden. das kam ohne Swelfel den ſtaatlichen Staatstendenzen der friderizia⸗ niſchen Monarchie entgegen. Aber Preußen ſollte ſich zugleich auch dem liberalen Zeitgeiſte öffnen, und daran war in der Seit, als Bis⸗ marck ans Ruder kam, am allerwenigſten zu denken. Denn Bismarck war ja Miniſter ge⸗ worden, weil alle anderen verfügbaren Per⸗ ſönlichkeiten den Willen der Krone nicht hatten durchſetzen können gegenüber einer Kräftigen und zum äußerſten entſchloſſenen Parlaments⸗ oppoſition; Bismarck allein hatte es gewagt, dieſe Aufgabe auf ſich zu nehmen und hatte durch ſein entſchiedenes Dorgehen den Konflikt zwiſchen Krone und liberaler Dolksvertretung zum Sieden gebracht. So galt er in ganz Deutſchland als die vollendete Derkörperung der Reaktion, als der preußiſche Junker, der den Abſolutismus und das Preußentum ver⸗ trat und die nationalen Beſtrebungen der Libe⸗ ralen befehdete.§o entfremdete ſich der preu⸗ ziſche Staatsmann, weil er die Intereſſen des ſpreußiſchen Staats und ſeiner Krone verfocht, ſeben diejenigen nationalen kreiſe, welche die Machtmittel des preußiſchen Staates den kon⸗ ſtitutionellen und nationalen Idealen Deutſch⸗ lands dienſtbar machen wollten und von dem preußiſchen Staate für die ihm zuerkannte Dormachtſtellung in dem zu gründenden Keiche das Gpfer ſeiner eigenen inneren und äußeren ſeſchloſſenheit verlangten. Es war mehr als atz der Taktik: Bismarck ver⸗ ſolgte die Politik, die ihm von dem ſpezifiſch? preußiſchen Intereſſe aus geboten ſchien, und ſie ſollte und mußte ihn dann freilich zur KAus. einanderſetzung mit Oeſterreich und zum Zu⸗ ſammenſchluß mit den Südſtaaten führen; aber nur ein Gegenf 1. Seite er wollte dafür nicht auf die Autorität der preußiſchen Krone und auf all das, was Preu- zen von ſich aus an Macht erwerben Konnte verzichten. Wege wandle. Man begreift daher den Gegenſatz, die kleindeutſchen Kreiſ ſprüche waren nur ein leerer Fetzen Papier geweſen, ſolange nicht die preußiſch-öſterreich. Waffen dieſe Tande den Ddänen entriſſen hatten. Dafür verlangte Bismarck vom Standpunkte des preußiſchen Staates aus Zugeſtändniſſe, wie ſte dem preußiſchen Intereſſe entſprachen. Die deutſchen politiker dagegen, hinter denen ſchon ſeit Beginn des Feldzuges eine hoch⸗ gehende nationale Erregung ſtand, reklamierten die Herzogtümer als deutſchen Beſitz für den Herzog, wollten in dem Feldzug nur eine ſelbſtverſtändliche Pflicht der deutſchen Groß⸗ mächte ſehen, die ſie für die gemeinſame deutſche Sache ohne Entſchädigung zu leiſten hätten, und wollten durch die Schöpfung eines neuen Einzelſtaates den bundesſtaatlichen Charakter des kommenden Reiches verſtärkt ſehen. Dor allen Roggenbach ſtand an der Spitze der auguſtenburgiſchen Agitation, und auf dieſe Weiſe geſtützt, lehnte der Herzog alle Forderungen Bismarcks ab. Damit gab er dieſem die Gelegenheit zur Annexion, und dies glaubten nun die Leute um Roggenbach als einen erneuten Beweis annehmen zu dürfen, wie ſo weit der preußiſche Miniſter von der ideenwelt des deutſchen Nattonalgedankens entfernt ſei. Uiemals war die Kluft zwiſchen Preußen und dem zu Opfern an die Keichsidee bereiten Südſtaat größer als damals, da Preu ßen den eben erſt werdenden neuen Einzelſtaat aus preußiſchem Intereſſe heraus einfach an⸗ nektierte Kleindeutſch und antibismarckiſch war damals die Loſung, und der Fall Bis- marcks ſchien zur Reichsgründung führen zu Rönnen, und da daran nicht zu denken war— denn vom Boden eines Kleinſtaates aus ließ ſich keine politik großen Stiles machen— nahm Roggenbach ſeinen Abſchied, die Durch ſetzung ſeiner Jdee von Reich und Uational- ſtagt auf eine beſſere Zeit verſchiebend, die freklich für ihn nie angebrochen iſt: alles in allem ein menſchlich feiner und geiſtvoller, aber politiſch unglücklicher Widerſacher Bis⸗ marcks und zugleich auch der edelſte Repräſen⸗ tant einer allgemeinen Strömung, die wir in dex Dorgeſchichte der Reichsgründung wirkſam ſehen und die doch, trotz alledem, an dem Werke Bismarcks nicht ſpurlos vorübergegangen iſt. Dieſes Werk freilich iſt aus anderem, weni⸗ ger geiſtigem Materiale geſchaffen. Nan weiß, wie die Derhältniſſe raſch genug ſich zuſpitzten und gerade über der ſchleswig⸗-holſteiniſchen Jrage der Kampf zwiſchen Oeſterreich und Preußen entbrannte. Daß dieſer Kampf die Entſcheidung über den großdeutſch-kleindeut⸗ ſchen Gegenſatz bringen mußte, war allen klar, und ebenſo offenbar war es, daß vor dieſer Frage alles andere weit zurück in die hintere Ainie treten mußte. Uiemand hat das ſchärfer eingeſehen, als die Kleindeutſchen im Süden: obwohl ſie nicht einverſtanden waren mit Bis⸗ marcks Politik und am allerwenigſten in der Frage, die jetzt den Anlaß zum Entſcheidungs⸗ kampfe bot, ſo haben ſie ſich doch vollkommen — und ohne Zögern auf die Seite Bismarcks ge⸗ ſtellt, zuletzt auch Roggenbach in einem be⸗ kannten Briefe, den er am 1. Juli 1866, noch vor Königgrätz an Bismarck geſchrieben Hat. Freilich, die Kleindeutſchen waren im Süden dünn geſät, und ihre auguſtenburgiſche Agita⸗ tion hatte noch wider ihren Willen Waſſer auf die Mühlen der Großdeutſchen geleitet. So ſtand dann der ganze Süden auf Oeſterreichs Seite im Kriege gegen Preußen; hat doch ſelbſt Sroßherzog Friedrich damals der Dolksſtim⸗ mung nachgeben und den Krieg an preußen erklären müſſen. Doch ein Feldzug von wenigen Wochen klärte die deutſchen Verhältniſſe: Oeſterrelch ſchted aus dem Bunde, der Deg zur Einheit war frei. Die Kleindeutſchen im Süden jubelten; Gro ein Miniſterium aus den Reihen ihrer Führer, mit Mathy und Jolly an der Spitze, und trat ſo⸗ ſort mit Preußen in Unterhandlung, um ſich an den Korden anzuſchließen, indem er zugleich die auftauchende Idee eines ſüddeutſchen Son⸗ derbundes— eines neuen Rheinbundes!— verwarf. Bismarck aber lehnte die Kusdehnung des direkten preußiſchen Machtgebietes nach Süddeutſchland ab, doch wohl, weil er dem zu erwartenden gewaffneten Widerſpruch Frank⸗ reichs, fetzt noch nicht entgegentreten konnte. Er defolgte das Syſtem der Annezionen im Hor⸗ Die CLiberalen in den Süd⸗ und Mittelſtaaten dagegen machten eine Politik vom Standpunkte des noch nicht gewordenen Deutſchland und verlangten, daß Preußen bun⸗ desſtaatlich-konſtitutionelle und nicht preußiſche in den Staatsgedanke e gleich von Anfang an wohl miteinander vereinbar ware zu dem Konfliktsminiſter gerieten, und Bis- man ben einen der ander marck weiß noch in den„Gedanken und Er- ſie erkannten, innerungen“ viel von dieſer Gegnerſchaft zu Endes zum glei berichten. Uach ſtärker aber wurde die Span⸗ lenkte. Nle nung, als 864 der Krieg mit Dänemark ſteg⸗ reich beendet war und nun die Entſcheidung Bund anger über die Zukunft Schleswig-Holſteins fallen Zeit mußte. Segitimer Herr der beiden Tänder war deutſ der Herzog von Auguſtenburg, aber ſeine An⸗ Seueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) den, um die preußiſche Monarchie abzurunden, und fügte die übrigen, nicht annektierten Staaten nördlich des Mains zum Norddeutſchen Bunbe zuſammen. Damit war dem friderizant⸗ ſchen Machtintereſſe, dem er bis dahin gedtent hatte, Genüge getan, und zugleich der Anfang zum neuen Keiche gemacht. Die Süddeutſchen haben ſich raſch mit dieſem Wandel der Dinge ausgeſöhnt; ſie begriffen jetzt, daß preußiſcher und deutſche Reichsidee ſehr n, ohne daß en unterwarf, und daß Bismarcks Politi letzten chen Siele wie ihre eigene, hin⸗ hr als einmal hat Baden in dieſen Jahren die Aufnahme in den Noroödeutſchen egt, es war aber noch nicht die gekommen. Und auch in den anderen ſüd⸗ chen Staaten begann jetzt der Einheits⸗ gedanke Fortſchritte zu machen. In Bayern er⸗ hielt Fürſt Chlodwig Hohenlohe die Leitung der Geſchäfte, und auf ſeinen und des badiſchen Regenten Dorſchlag kam es zunächſt zu Schutz⸗ und Crutzbündniſſen mit Preußen und zu Mili⸗ tärkonventionen. Und um auch die weiteren Kreiſe des Volkes an das Zuſammenarbeiten mit dem Horden zu gewöhnen, ſchlug Bismarck die Einrichtung eines Jollparlaments vor, auf dem man zwar nur über wirtſchaftliche Gegen⸗ ſtände unterhandelte, das aber immerhin ſeit den Cagen der Paulskirche die erſte parlamen⸗ tariſche Körperſchaft war, in ber ſich das künf⸗ tige Deutſchland zuſammenfand. Am f ſten diente auch in den folgenden Jahren wieder Friedrich von Baden der Vorbereitung des neuen Reiches: er ſtellte ſein ganzes Mili⸗ tär unter die Ceitung eines preußiſchen Gene⸗ rals und ließ es nach preußiſchem Muſter organiſieren. Zo bereiteten Bismarck und die Südſtaaten alles vor für die Einheit. Das letzte hemmnis freilich lag immer bei Napoleon III. und Frankreich. Erſt als dieſes am Boden lag, konnte an die Krönung des Gebäudes gedacht den König von Bayern die Initiative ergrei⸗ fen, aber Tudwig II. ſtellte bei den Münchener Unterhandlungen ſehr große Forderungen; er wollte Militär und auswärtige politik behal⸗ ten, und wie wäre ſo eine wirkliche Reichs⸗ einheit möglich geweſen? Ganz anders Baden; dieſes erklärte Bismarck gegenüber ſchon am 2. Oktober ſeinen unbedingten Knſchluß, wäh⸗ rend heſſen und Württemberg einigen Dorbe⸗ halt machten. Es folgten die Derhanblungen zu Derſailles, in denen noch einmal die jahr⸗ hundertealten Probleme der deutſchen Geſchichte durchgeſprochen wurden; gegenüber dem ſtark unttariſch geſinnten Kronprinzen von Preu- ßen ſtanden Bismarck und Friedrich von Baden, die ſich nun völlig auf dem Boden des preußiſch-konſtitutionellen Bundesſtaates zu⸗ ſammengefunden hatten, ſtanden weiterhin Heſſen, Württemberg und Bayern mit den ver⸗ ſchiedenen Graden von Sonderrechten, welche ſie ſich vorbehalten wollten. Am weiteſten ging dabei natürlich der König von Bayern, denn Friede, der höher iſt als menſchliches Erken⸗ kraft und die Freudigkeit zum Tragen der un⸗ werden. Schon bald nach Sedan ließ Bismarck Mittwoch, den 31. März 1915. Er war abwechſelnd Atheiſt, Deiſt, Pantheiſt. Aber ſeine wilde, ruhelos umgetriebene Seele ward mächtig angezogen von der inneren Ge⸗ ſchloſſenheit und friedvollen Harmonte der pietiſtiſchen Kreiſe um Herrn von Thadden⸗ Crieglaff, in die er durch MRoritz von Blancken⸗ burg eingeführt worden war, ſo wenig ihm auch die in jenen Zirkeln herrſchende Gefühls⸗ ſeligkeit zuſagen mochte. Kllein aus ſo viel Herzen, die ſich zu dieſer Richtung bekannten, ſtrömten ihm ein heiliger Lebensernſt und eine warme Ciebe zu ſeiner nach ihrer Meinung verirrten Seele entgegen, die ihn feſſelten und trotz allen ſtolzen, ſelbſtherrlichen Widerſtrebens tiefinnerlich beglückten. Zwei Ereigniſſe brach⸗ ten den„Durchbruch“!: Der Tod Marie von Blanckenburgs, beren letztes, ſehnſüchtiges Ge⸗ bet für ſeine Bekehrung zum himmel empor⸗ ſtieg, und für deren Geneſung er beim Eintref⸗ fen der Aachricht ihrer tödlichen Erkrankung in tiefſter Inbrunſt zum erſten mal ohne Grü⸗ belei und Dernünftigkeit beten konnte.— Und die warme, tiefe, ſtarke, unentweihte Kraft der Tiebe, die ihm Johanna von Puttkamer ent⸗- gegenbrachte, und die ihn als religiöſes Erleb⸗ nis überwältigte, etwa ſo, wie Ulrike von Lepetzows kindliche Zuneigung Goethe. Er wird ehrfürchtig im Goetheſchen Sinne— er beugt ſich demütig vor dem Göttlichen in der Formung, wie er es in dem Leben und Sterben geliebter Menſchen beglückend wirkſam ſah. In langem, ſtolzem, oft verzweifeltem Ringen hat elbſtloſe- er ſeinen Gott gefunden, und es ward ihm der Glaube geſchenkt, der ihn zeitlebens nie mehr verließ, die Gewißheit und das Der⸗ trauen, daß ein perſönlicher Gott ſein perſönliches Schickſal allmächtig und all⸗ weiſe lenke und ſein Leben gnädig durchwalte. Aus dieſem Glauben floſſen ihm in ſeinem ſturmbewegten Feben immer wieder zu der nen, innere Ruhe, ſittlicher Halt, Dertrauen zu ſeiner Sendung, CTebensmut und Schaffens⸗ großen Ceben an ihn herantraten. Wäre er ohne dieſen oberſten Rückhalt mit dem ſouveränen Egoismus ſeiner aktiven, ſelbſtherrlichen Ich⸗Uatur zerſchellt, ſo wurde ihm dieſer ſchlichte, ehrliche, felſenfeſte Got⸗ tes- und Dorſehungsglaube— mag er auch nie ein kirchlich⸗korrekter, bibelbuch⸗ ſtabengläubiger Chriſt, regelmäßiger Kirch⸗ gänger und Abendmahlsgaſt geweſen ſein— der tragende Grund, die bewegende Kraft ſeiner Seele und ſeines heroiſch gelebten und ſich barlebenden Daſeins. Hus dem Bewußt⸗ ſein einer perſönlichen, göttlichen Teitung und Führung ſeines Tebens quollen ihm ſein ihn nie verlaſſendes Bedürfnis, mit Gott zu ver⸗ kehren und in ihm ſein„Sein zu ſchlichten“— das Gebet—, die echte Demut, die mit freiem, ſtarkem Stolz wohl vereinbar iſt, wahre Be⸗ ſcheidenheit, deren er ſich rühmen kann, ber Glaube an eine höhere, ſittliche Weltordnung, als deren dienendes Organ und Werkzeug er ſich ſelbſt fühlt, kühner Wagemut im Der⸗⸗ er war der einzige, der auch für ſich allein noch eine Macht dargeſtellt hätte; er beſaß ſtarke Mittel und eine aroße Tradition. Bis- marck hat es ſelbſt erzählt, wie er ſchließlich auch mit Bayern zum Abſchluß kam, und ſo der Anſchluß der ſüddeutſchen Staaten und da⸗ mit das Reich vollendet wurde. Der Anſchluß der Südſtaaten an den Hord⸗ bund iſt nur eine der vielen Aufgaben, die Bismarck in ſeiner ſtaatsmänniſchen Caufbahn zu löſen hatte, und es iſt ſicherlich keine der leichteſten geweſen. Ihre Löſung konnte nicht ohne Kämpfe, Mißverſtändniſſe und gegenſei⸗ tige Konzeſſionen ſich vollziehen— wo wäre es denn bei großen weltgeſchichtlichen Arbeiten jemals anders geweſen? Im Hrunde aber haben wir hier das letzte Reſultat unſerer gan⸗ zen deutſchen Geſchichte zu ſehen, das einge⸗ ſchloſſen lieat in dem Thema: Bismarck und die ſüddeutſchen Staaten. Bismarckes Frömmigkeit. Don pfarrer Klein⸗ Mannheim. Erich Marcks, der Bismarck-⸗Biograph, ſagt an einer Stelle:„All' ſein Teben lang haben dieſe zwei Richtungen ſich in Bismarck ſtoßen, vertragen, auseinanderſetzen müſſen, die rie⸗ ſige, ſelbſtherrliche Gewalt ſeines Ich und der Drang nach Anerkenntnis des Allgemeinen, Höheren, zumeiſt des Göttlichen. Ihre Aus⸗ Problem ſeines geſamten und auch ſeines reli⸗ giöſen Denkens“. In ſeinen Sturm. und Drangjahren 1858—1845, wo er der„tolle Bismarck“ war, konnte er zu keiner poſttiven Stellung zu Sott kommen. Er wurde von den ſchwerſten Zwetfeln am Sinn und Zweck des Cebens, an einer vernünftigen, ſittlichen Welt⸗ oronung, an einem lebendigen, vor allem aber perſönlichen Gott in den Liefen ſeiner dämoniſchen, leidenſchaftlichen Seele aufge⸗ wühlt. Don der offtziellen, dogmatiſch orien⸗ tierten Kirchenlehre fühlte er ſich abgeſtoßen. heilig-ernſter Pflichtbegriff, die Fähigkeit der trauen auf den Beiſtand höherer Miichte, ſein freiwilligen Unterordnung unter ſeinen könig⸗ droſſen arbeiten in dieſer Welt, mich Derlege heiten und Verdrießlichkeiten ausſetzen, wem ich nicht das Gefühl habe, Gottes wegen meine Schuldigkeit tun zu müſſen“. Im ſelben Brief leſen wir über ſeinen Glauben an einen göttlichen Weltenplan:„Wenn ich nicht an eine göttliche Ordnung glaubte, die dieſe deutſche Uation zu etwas Gutem und Großem beſtimmt hätte, ſo würde ich das Diplomaten⸗ gewerbe gleich aufgeben oder das Geſchäft gar nicht übernommen haben“. Dies allein ver⸗ bürgt ihm auch den Beſtand einer ſitt⸗ lichen Gemeinſchaft unter den Nen⸗ ſchen:„Wie man ohne Glauben an eine Ge⸗ meinſchaft, an eine geoffenbarte Religion, an Gott, der das Gute will, an einen höheren Kichter und ein zukünftiges Ceben, zuſammen⸗ leben kann in geordneter Deiſe, das Seine tun, und jedem das Seine laſſen, begreife ich nicht“.(28. 9. 70). Seine Dankbarkeit gegen Gott bringt er in rührender Deiſe oft zum Ausdruck, ſo beſonders ergreifend in einem Brief aus Darzin vom 1. Auguſt 1872 an Kaiſer Wilhelm.:„Ich habe im Rückblick auf mein Ceben ſo unerſchöpflichen Anlaß, Gott für ſeine unverdiente Barmherzigkeit zu danken, daß ich oft fürchte, es könne mir nicht ſo gut bis zu Ende gehen“. Don Gott fühlt er ſich an ſeinen Platz geſtellt und darum auch un⸗ ter ſeiner Obhut:„Ich habe, ſo ſchreibt er in einem Brief an General v. Gerlach.—4. Mai 1860, weder den königlichen Dienſt, noch eigene Ehre in demſelben, letzteres wenigſtens nicht vorbedachter Weiſe, geſucht, und der Gott, der mich unerwartet hineingeſetzt hat, wird mir auch lieber den Weg hinaus zeigen, als meine Seele darin verderben laſſen, ſo lange ich ehrlich ſuche, was Seines Dienſtes in meinem Amte iſt, und gehe ich fehl, ſo wird er mein tägliches Gebet hören und mein Herz wenden oder mir Freunde ſchicken, die das ver⸗ mögen.“ Warum er betet— verrät uns der Ausſpruch:„Die Uützlichkeit des Gebetes geheuren Derantwortlichkeiten, die in ſeinem liegt in der Unterwerfung unter eine ſtärkere Macht. Ich bin mir jener ſtärkeren Macht be⸗ wußt, die weder willkürlich noch launenhaft iſt“,(Ceſpräch mit dem Maler Richmond 1887). Und er ſchämt ſich nicht, von der Tribüne des preußiſchen Abgeordnetenhauſes am 8. 6. 65 zu bekennen:„Wenn ich mein Leben an eine Sache ſetze, ſo tue ich es in demjenigen Glauben, den ich nur in langem, ſchwerem Kampfe, aber in ehrlichem und demü⸗ tigem Gebet vor Sott geſtärkt habe!“ Daraus fließt ihm das unerſchütterliche Gott- vertrauen, von dem er an ſeine Braut am 7. 5. 47 ſchreibt:„Und ſetzet ihr nicht das e ben ein, ſo kann Euch das Teben gewonnen nicht ſein“, was ich mir ſo erläutere in meiner Art:„In ergebenem Gottvertrauen ſetz' die Sporen ein und laß das wilde Roß des Cebens mit Dir fliegen über Stock und Block, gefaßt darauf, darauf den hals zu brechen, abenk furchtlos, da Du doch einmal ſcheiden mußt von⸗ Allem, was Dir auf Erden teuer iſt, und doch nicht auf ewig“.— In der Keligton iſt ſeine Standhaftigkeit und ſeine treue Aus⸗ dauer im Dienſte des Daterlandes verankert, lichen und kaiſerlichen Berrn, ſeine tiefe Dankbarkeit gegen Gott für alles Glück und allen Erfolg, ſeine Standhaftigkeit gegenüber zahlloſen Widrigkeiten und in ſchwerſten Tebenskriſen, ſeine ſoziale Geſinnung als „praktiſches Chriſtentum“— wie er ſich aus⸗ drückte— ſein Glaube an die überſtnnliche Welt und die FJorteziſtenz der Seele nach dem Tode. Er kann bezeugen von ſich, daß das Bibelwort, das ihm einſt Schleiermacher bei der Konfir- mation zugerufen hatte:„Alles, was ihr tut, das tut von Hherzen, als dem Herrn, und nicht den Menſchen“ der Leitſtern ſeines ebens geblieben ſei. Er kann ſich über ſeine Cebensauffaſſung vor der Welt die ſelbſtherrliche, tiefſittliche Urkunde aus⸗ ſtellen:„Ich habe gelernt ohne den Dank der Welt zu leben, ich habe ihn erworben und verloren, ich habe ihn wieder gewonnen, ich habe ihn wieder verloren, ich mache mir garnichts daraus, ich tue einfach meine Dflicht“(28. Nov. 1881 im Reichstag). Wir hören aus ſeinem Munde:„Uur Demut führt zum Siege, Ueberhebung, Selbſtüberſchätzung zum Gegenteil“(29. Uovember 1871), und an Herrn Senfft v. Pilſach ſchreibt er unter dem 20. 3. 75.:„In ehrlicher BZuße tue ich mein Tagewerk“. Ein andermal ſagte er zu ſeinem Jugendfreund Motley! Er bhabe Beſchei⸗ ßherzog Friedrich berief einanderſetzung war das immer wieder friſche denheit gelernt; früher hätte er ſich für einen geſcheiten Burſchen gehalten, aber jetzt ſef er überzeugt, daß niomand den Ereigniſſen gohfsten ßönne. Er müſſe lachen, wenn er ſich hreiſen höre dls wefſo und narßerſohend, und als übe er großen Einfluß auf der Welt. Ueber ſein Chriſtſein äußert er am 28. 9. 70:„Denn ich nicht mehr Chriſt wäre, bliebe ich keine Stunde mehr auf meinem pPoſten. 45 Millionen ſtalt der Sittenlehre vorzugsweiſe beſtimmend für imnich ir rechtfertigen zu können. koitsperſypektive“: äußert er:„Was Sie da von meinem Werke ſagen, ſo ſteht es aroß aus, iſt aber doch nur ein frhiſchos, vergßngliches. wie er am 28. 9. 70 bezeugt:„Ich habe die Standhaftigkeit, die ich zehn Jahre lang an den Tag gelegt habe, gegen alle möglichen Ab⸗ ſurditäten, nur aus meinem entſchloſſenen Glauben. Uehmen Sie mir dieſen Glauben, und Sie nehmen mir das Daterland. Wenn ich nicht ein ſtrammgläubiger Chriſt wäre, wenn ich die wundervolle Baſis der Religion nicht hätte, ſo würden Sie einen ſolchen Bundes⸗ Ranzler garnicht erlebt haben“. Die Derpflich⸗ tungen der chriſtlichen Sittenlehre ſind maßgebend für ſeinen Staatsſozia⸗ lismus, für ſeine ſoziale politik: „Praktiſches Chriſtentum“, nennt er das; und von dieſer Betätiaung der chriſtlichen Sitten⸗ lehre auf dem Gebiete der Nächſtenliebe ſagt er im Reichstag am 9. Januar 1882:„Ich ſehe nicht ein, mit welchem Rechte wir für unſere geſamten Privathandlungen die Gebote des Thriſtentums anerkennen und ſie gerade bei den wichtigſten Handlungen, bei der wichtig⸗ ſten Betätigung unſerer Pflichten, bei der Teil⸗ nahme an der Geſetzgebung eines Candes von in den Hintergrund ſchieben wollen und ſagen: Hier haben wir uns daran nicht zu kehren. Ich meinerſeits bekenne mich offen dazu, daß dieſer mein Glaube an die Ausflüſſe unſerer offenbarten Religion in Ge⸗ Ich, der Miniſter dieſes Staates, bin Chriſt, und entſchloſſen, als ſolcher zu handeln, wie ich alaube, es vor Gott Er hat die Ewig⸗ Am 222 Was iſt zuletzt qroß? Deutſchland iſt groß, die Erde iſt arößer, und doch wie klein im Songenſpſtem, und nun Wenn ich nicht auf meinen Gott rechnete, ſo gar in der uraniſchen Welt. Und wie lange gäbe ich gewiß nichts auf irdiſche herren. Ich wird es dauern?“ hätte ja zu leben und wäre vornehm genug. res FLeben nach dem Code:„Ich habe Warum ſoll ich mich angreifen und unver⸗ keinerlei Zweifel Über ein zuküinftiges Ceben. Er glaubt an ein ande⸗ 9 5 Weitkvoch den 31. März 1915. Geueral⸗Anzeiger Vadiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblat⸗ 5. Seſte. denn das gegenwärtige iſt zu traurig und un⸗ pollkgommen, als daß es unſerem höchſten Selbſt entſprechen könnte. Es iſt offenbar nur ein Kampf, der vergeblich ſein würde, wenn er hier endete; ich glaube an eine letzte Vervoll⸗ kommnung.“(Zu dem engliſchen Naler Kich⸗ mond 1887). Und von der Tribüne des Vorddeutſchen Reichstages hören wir am J. März 1870 das mannhafte Bekenntnis zu einem Leben jen⸗ ſeits des Grabes.„Für jemand, der des Glau⸗ bens nicht iſt— zu dem ich mich von Herzen einem Leben in das andere, und wir ſeien im⸗ 5 ſtande, auch dem ſchwerſten Derbrecher auf ſeinem Grabe die troſtreiche Derheißung zu geben: mors janue vitae— der Cod iſt die Pforte zum Ceben— für jemand, der dieſe Ueberzeu⸗ gung nicht teilt, müſſen die Freuden dieſes Ce⸗ bens einen ſolchen Wert haben, daß ich ihn faſt um die Empfindungen, die ſie ihm bereiten, be⸗ neide; er muß in einer Beſchäftigung leben, die für ihn ſo befriedigende Erfolge aufweiſt, daß ich ſeinen Gefühlen darin nicht zu folgen ver⸗ mag, wenn er mit dem Glauben, daß ſeine per⸗ ſönliche Exiſtenz mit dieſem leiblichen Tode auf ewig abgeſchloſſen ſei, wenn er mit dieſem Slauben es überhaupt der Mühe wert findet, weiter zu leben“.— Er ſpeku liert über überſinnliche Welten:(14, 5. 90.) „Ob es wohl recht ſei, daß der Menſch zum Herrn der Schöpfung auserſehen ſei, ob nicht noch höher entwickelte Weſen denkbar und in 5 der Tat in anderen Weltteilen vorhanden 155 ſeien?“.. Ohne die aus der Beugung unter 5 Sottes Willen fließende Demut hätte der ge⸗ waltige, ſtolze Titan den Sturz innerlich nicht 5 Tage verwunden.. es hätte ein Unglück 5 gegeben! Aber er ringt mit Gott, grollt ihm, ringt wieder mit ihm und läßt ihn nicht, bis er ihn ſegne. Zu den Hochſchulprofeſſoren ſagt er am J. April 1895: doch ein einſichtigerer Regent, als irdiſche Fürſten ſein können, und es gibt unter uns viele Ceute, die mit dem Regiment der Dor⸗ ſehung innerlich, wenn ſie frei reden ſollen, auch nicht vollſtändig zufrieden ſind. Ich be⸗ mühe mich, es zu ſein, und das Gebet im „Vater unſer“:„Dein Wille geſchehe“ iſt mir immer maßgebend. Ich gebe mir Mühe, ihn zu verſtehen, aber verſteh'n tue ich ihn nicht immer!“ im: wieder. Aber er kann immer wieder bekennen, Was er ſchon als Geſandter auf die Frage, wie er Keyſerling antwor zurück!“ wenn uns unter dem 11. Oktobe wWhitman v geſchmiedeten prometheus berichtet: Blick fiel auf Bibel lag offe pitel 29 des B daß ich wäre w Haupte ſchien, Finſternis ging ſaßzen, mir au Zunge an ihrem Gaumen Klebte.“ geführt und ſ ſchlägt durch. Bergedorfer Dolksſchule am daß mer und Der luſt gehabt, kein Kind verloren anders, müßt ihr ſtill halten und es tragen Euch alt wird, wie ich, erinnern können, daß für Sorge und Arbeit“. tet: Macht war. Ja, Bismarck war ein der ſein Teben, nachdem er ſich frommer Mann Hermüchtnis an ſein Polk, ja an die Welt, daß welthiſtoriſch „Unſer Herrgott iſt Die Zweifel kommen immer einen radikalen Unglauben jüngerer Jahre losgeworden ſei, dem Grafen Alexander tete:„Den Dortrab meiner Sweifel, der ſich zu weit hinaus wagt, rufe ich Es greift uns tief an die Seele, r 1891 Sidney on dem geſtürzten, an den Felſen erzwungener Untätigkeit und Dereinſamung „Hlein den Schreibtiſch des Fürſten; eine n vor ſeinem Sitz. Es war Ka⸗ uches Hiob aufgeſchlagen:„O je in vorigen Jahren, da mich Gott behütete; da ſeine Ceuchte über meinem und ich bei ſeinem Cichte in der Da mich die Jungen und ſich verſteckten, und die Alten vor ſſtanden; da die Oberſten aufhörten zu reden, und legten ihre Hand auf den Mund; da die Stimme der Fürſten ſich verkroch, und die .Allein allmählich wurde ſeine Seele ſtille vor Gott, und die Dankbarkeit gegen den herrn und Lenker ſeines Schickſals, der ihn ſo wunderbar o überwältigend erhöht hatte, Er ſagte zu den Kindern der 16. Mat 1895: „Ich wünſche Euch, was Gott mir gegeben hat, ich nicht in meinem Hauſe ſchweren Kum⸗ in glücklicher Ehe gelebt habe. Wills Gott Ich ſelbſt kann hier nur ſagen, daß, wer von ſich im Jahre 1950 möge ich Gott dankbar bin für Alles, was ich erlebt habe, auch And das allerletzte Wort iſt ein Wort der Demut und Beſcheidenheit: Seine von ihm ſelbſt gewählte und beſtimmte Grabſchrift lau⸗ „Hier ruht Fürſt Bismarck, ein treuer bdeutſcher Diener Kaiſer Wilhelm.“ Einen Dtener nennt er ſich, er, der einer der größten Herrſcher im Reiche des Geiſtes und der zu Gott durch⸗ gerungen, vor Gottes Augen führte, und ſein gewaltiges Werk mit Gott getan hat! Es iſt wahrlich kein Zufall, ſondern wie ſein heiliges um mit Schiller zu reden,„ein Gott i ſt, ein heiliger Wille lebt“— wenn in Bismarcks letz⸗ der großer Kundgebung ſeiner auswärtigen Polftik im Deutſchen Reichstag, in der gewal⸗ tigen Septennatsrede vom 6. Februar 1888 das gewordene Wort fiel:„Wir Deutſche fürchten Gott, aber ſonſt nichts in der Welt“, und daß er im Blick werden könnte, die KRede ſchließt furcht“ vermeiden wollten. So mag ſein ver⸗ klärter Geiſt ermunternd, ſtärkend und tröſtend zurufen ſeinem von ihm einig und groß gemachten, nun in ſeiner Exiſtenz bedroh⸗ ten Deutſchland: der Herr kann große Dinge tun!“ 255 Bismarck in der deutſchen Dichtung. Hans Fecht, Heidelberg. Wir erleben ein tief ſymboliſches Geſchehen und eine jener ſeltſamen Zufälligkeiten geſchicht⸗ licher Entwicklung, auf die wir, ohne ſie faſſen zu können, immer wieder erſchüttert ſtoßen. Im hundertſten Jahre Bismarckſchen Lebens iſt uns die ſchwerſte und härteſte Belaſtungsprobe auf⸗ gezwungen, die dem Fortwirken des Bismarck⸗ geiſtes in uns aufgegeben werden konnte. Wir ſtehen vor der Entſcheidung, unterzugehen oder uns mit jenem Geiſte des real gebändigten Idealismus ganz zu erfüllen, der hier allein helfen kann, wie er einem tief widerſpruchsvoll und problematiſch gebauten Menſchen aus dem Chaos zum Werke geholfen hat. Wir erleben heute gleichſam alle, nach außen geſtellt und kosmiſch erſchütternd in ſeiner Unerbittlichkeit, das Bismarckchaos; wir wiſſen alle, daß daraus nur eine reſtloſe Erfüllung mit Bismarckgeiſt uns erlöſen kaun zum Bau eines bleibenden Bismarckwerkes, in dem wiy unſeren Enkeln eine Stätte des Friedens und der Arbeit zu ſchaffen hoffen. Einer der Größten unſerer Zeit hat das Wort ausgeſprochen, das einſt über dieſem Kriege und dieſen Jahren ſtehen wird. Thomas Mann bat in ſeinen Gedanken zum Kriege, ohne es vielleicht zu wiſſen, mit ein paar Sätzen den alten Bismarckgeiſt wieder zum Leben er⸗ weckt, der den Kampf nur liebt, weil er das Mittel zum Werke iſt, ihn aber darum auch ganz und reſtlos liebt. In dieſem Sinne ſind wir gewiß Feinde der„Ziviliſation“, wenn dieſe Bürgertum bedeutet, Feindſchaft dem Werke und Feindſchaft dem Kampfe, der Todesbereitſchaft gegenüber. In dieſem Sinne iſt aber auch der Geiſt Bismarcks nicht erſt im deutſchen Volke, ſeit Bismarcks Werk ſteht, ſondern war vor ihm in allen Großen, die in einer tieferen Bedeutung deutſch handelten. Bismarck in der deutſchen Dichtung ſuchen, heißt daxum, in ihr den Bismarckgeiſt ſuchen. Wir würden die heutige ernſte und ſchwere Be⸗ laſtungsprobe ſchlecht beſtehen, wenn der Geiſt Bismarcks nicht eine Möglichkeit und Aus⸗ wirkung des geſamten deutſchen Geiſtes von An⸗ beginn an wäre; wenn wir nicht die deutſche Dichtung nur aufzuſchlagen hätten, um in ihren höchſten Geſtalten ihm da und dort zu begegnen. Und doch ſteht uns ein Wunder bevor, nicht größer und nicht kleiner als jenes geſchichtliche, das wir heute in Bismarcks hundertſtem Ge⸗ burtsjahre zu erleben ſcheinen: wir finden das Rätſelhafte und nur auf einer höheren Stufe als der menſchlich⸗nächſten Auszulöſende, daß ein großer Dichter aus der Einſicht in die tiefen Er⸗ forderniſſe der Zeit eine politiſche Geſtalt ſchafft und in der Weſenheit ihrer Seele innerlich um⸗ ſchreibt, die erſt ein paar Jahrzehnte ſpäter in der Geſchichte erſcheint und das notwendige Werk baut. Bismarcks Geburtsfahr in dieſem ideellen Sinne liegt nicht im Jahre 1815, ſon⸗ dern ſieben Jahre früber, wo ein gleich großer genialer Menſch ſeine Seele aus ſeinem geiſtigen Geſicht heraus ſchuf. Im Jahre 1808 dichtete Kleiſt ſeine„Hermannsſchlacht“ da ſeine haß⸗ erfüllte gögantiſche Kunſt nirgends Gehör fand, „ſchenkte“ er nach ſeinen eigenen Worten das Werk den Deutſchen. Was er ihnen ſchenkte, war mehr: es war aus den Träumen ſeiner taten⸗ loſen Sehnſucht heraus die Seele des kommen⸗ den Geſtalters. Es iſt im tiefſten bedeutſam, daß ſo im Grunde der größte deutſche Heros aus den Händen des größten deutſchen Tragikers die Züge ſeines inneren Geſichtes empfing. Er hat dieſe Herkunft, die zugleich die Notwendigkeit ſeiner Exiſtenz umſchloß, nie verleugnet. Her⸗ mann der Cherusker träat die Züge Bismarcks; beide überwinden die Widerſprüche einer Welt, indem ſie ſie in ſich auskämpfen laſſen. Beide ſind in dieſem Sinne die Propheten und Heroen ihrer Zeit. Beide haben jenen Willen zum Kämpfertum von Schickſals wegen, der Pis⸗ marckgeiſt heißt und in beiden wohnt die Rätſel⸗ haftiakeit der Pläne, die Einſamkeit des Genies: in beiden der Haß des genialen Schöpfers. Eines hat Kleiſt ſeiner Geſtalt gegeben, das in großem Sinne nur wieder in Bismarck ſich zuſammen⸗ fand: den harten Willen zur Macht, dem der Zweck alles, das Mittel nichts bedeutet, und hinter dem doch in ſeltſamer Gegenſätzlichkeit eine fromme und weiche Ssele ſteßt, die in großen Augenblicken um eine Geringfügigkeit weinen kann. Nie wieder iſt Bismarcks widerſpruchsvolles Profil in der deutſchen Dichtung ſo rein heraus⸗ gemeißelt worden wie in dieſem Werk, das von ſeinem Namen nichts weiß; denn es zeichnet ihn als ewige geſchichtliche Notwendigkeit, die keinen Namen hat. Nie wieder wird es ſo rein erſcheinen, denn ſeine namenloſe Größe iſt in⸗ zwiſchen umriſſene Wirklichkeit geworden. Aus der zeitlichen Umgrenztheit die namen⸗ loſe Ewigkeit des Bismarckſchen Weſens heraus⸗ zutreißen und zurückznerobern: darum bemitht ſich alle Kunſt, die ſich ehrlich um Rismarck he⸗ müht. Lenbach bat es durch eine beſtimmte Art der Malerei verſucht, die er vor allem den alten + „ Worte:„Cott wird mit uns ſein.“ Jetzt Schöpfer hinzog. „Fürchte dich nicht, liebes Land, ſondern ſei fröhlich und getroſt— denn bekenne— der JTod ſei ein Uebergang von In gleicher Weiſe mißlang es den veniger ehrlichem Mut und licher Hingabe um Bismarck gerungen ſoweit es ſich Wiederkehr geſchichtlichen Kleinheit ewige Bismarckweſen, das ſich nur dem er⸗ ſchließt, der es vor einen gleich ewigen Horizont innerer Anſchauung zu ſtellen vermag.: Von dieſem Geſichtspunkt aus iſt die Wirkung von menſchheitlich tröſtender Bedeutſamkeit, die Bismarck in der Seele Konrad Ferdinand Meyers hervorrief. Hier weckt der geniale Staatenſchöpfer den genialen Dichter. Man weiß, daß die einzige große dichteriſche Frucht des ſiebziger Krieges in der Schweiz gereift iſt: es war C. F. Meyers erſtes reines Werk„Hut⸗ tens letzte Tage.“ An Bismarcks ragender Ge⸗ ſtalt fand ſich der große Schweizer Dichter in ſein Volkstum und Dichtertum zurück. Wer kann ſagen, wieviel in die ſpäte und reife Geſtalt Pes⸗ caras von Bismarckſchem Weſen hineingefloſſen iſt? Es iſt wie eine große ſymboliſche Hand⸗ lung, die da und dort alte Sagen überliefern: als Meyer an der Bündnergeſchichte von Jürg Jenatſch arbeitet, lebt er im Sommer 1874 im entlegenen Tſchamut am Fuße des Oberalppaſſes, innerlich noch immer erſchüttert vom Geiſte Bis⸗ marcks. Mit einem Führer, der in ſeiner Ju⸗ gend Leibgardiſt am päpſtlichen Hofe war, klimmt er eines Tages zum Rheinborn hinan; die ragenden Felswände ſcheinen die menſchliche Stimme herauszufordern, und der Führer weckt ihr Echo mit dem Namen Pius des Neunten. Meyer aber wird nicht müde, das ſchlafende Grollen der Tiefen mit einem Worte zu erlöſen, das hier geboren und beheimatet ſcheint:: mit dem Namen des großen Schöpfers Bismarck. Das Gedicht„Rheinborn, ſtammt daher, vorher ſchon halte der große Krieg das Gedicht vom „Deutſchen Schmied“ gereift: „Am Amboß ſteht der alte Schmied, Er ſchwingt den Hammer und ſingt ſein Lied. Er ſteht umlodert von Feuersglut, Die Funken ſpritzen wie rotes Blut. Hell klingt der Amboß, kurz der Spruch: „Drei Schläge tu' ich mit Segen und Fluch. Der erſte ſchmiedet den Teufel feſt, Daß er den Welſchen nicht ſiegen läßt. Den Erbfeind trifft der zweite Schlag, Daß er ſich nimmer rühren mag. Der dritte Schlag ertöne rein! Er ſoll für die deutſche Krone ſein!“ Am Amboß ſteht der alte Schmied, Er ſchwingt den Hammer und ſingt ſein Lied.“ Wenn Bismarck wie hier als Evlöſer derseige⸗ nen Innerlichkeit wirkt, ſo kann er es nur als ſelber geſteigerte innere Potenz. Daneben aber ſens, die nicht bewahrt und erhält. unſere Eltern erzählen hören, wie Bismarck von einer beſtimmten Zeit ſeines Lebens an gleichſam zu einer mythiſchen Perſönlichkeit ſich auswuchs, ſen Bismarck, der uns nicht nahe iſt als jene geiſtige Kraft, haben wir bei Theodor Fontane. Bismarck ſchon in manchen Zügen ſeiner realen Exiſtenz vieles von dieſem balladenhaft Unfaß⸗ baren an ſich trägt. Der Augenblick, wo er zur ren des platten Landes ſtellt, oder jener, wo ihn ſein König, der ihn wie etwas rätſelhaft Dunkles ſchaut, mit zweifelnder Seele ruft, haben jene verſchwimmende Größe, die wir aus alten Volks⸗ liedern und dem alten Volksglauben kennen. Da ſtehen wir ihm in der Tat wie den rätſelvollen Urgewalten der Erde gegenüber, nur noch ſtau⸗ nende Erwartung, die Fontane prachtvoll erlebt: „Eigentlich iſt mir alles gleich, Der eine wird arm, der andre reich, Aber mit Bismarck— was wird das noch geben? Das mit Bismarck, das möcht' ich noch erleben.“ Noch mythiſcher und größer, noch unfaßbarer wird dieſes Empfinden, wenn es mit dem Ver⸗ dämmernden der halladenhaften Landſchaft zu⸗ ſammenwächſt Wundervoll geſchieht dies in einigen Gegenwartsballaden Fontanes, die ſich vor allem um Kaiſer Friedrich den Dritten grup⸗ pieren. Am größten vielleicht aber doch in jenem Denkmal Bismarcks, das er am Tage nach Bis⸗ marcks Tode und zwei Monate vor dem eigenen erſchütternd und ewig emporgeſchichtet hat: Wo Bismarck liegen ſoll. Nicht im Dom oder Fürſtengruft, Er ruh' in Gottes freier Luft Draußen auf Berg und Halde, Noch beſſer:„tief, tief im Walde; Widukind lädt ihn zu ſich ein: „Ein Sachſe war er, drum iſt er mein, Im Sachſenwald ſoll er begraben ſein.“ Der Leib zerfällt, Aber der Sachſenwald, der hält; Und kommen nach dreitauſend Jahren Fremde hier des Weges gefahren Und ſehen, geborgen vorm Licht der Sonnen, Den Waldgrund in Efeu ſich eingeſponnen Und ſtaunen der Schönheit und jauchzen froh, So gebietet einer:„Lärmt nicht ſol— Hier unten liegt Bismarck irgendwo.“ In wunderbar ergreifender Weiſe iſt hier die Einſamkeit des Genies in den tröſtenden Zuſam⸗ menhang der Natur aufgenommen. Unſere rin⸗ genden letzien Zeiten haben ſie wieder daraus losgeriſſen und befreit. Selten ſind Dichter ein⸗ ſamer geweſen als unſere lebenden Großen. So der heute den Reihen der Todbereiten nicht nur ſich, ſon⸗ Holländern abſah; es iſt ihm trotz allem nicht ſucht, hat gibt es eine andere Anſicht Bismarckſchen We⸗ weniger ſeine Zeitloſtgkeit in ſich Wir haben es erlebt oder deren Schatten über ganz Deutſchland fiel. Die⸗ weniger ſagt und Es iſt kein Zweifel, daß Vefreiung ſeines Königs ſich in die Bauernſcha⸗ wurde der einſame Bismarck entdeckt, und zwar dort eutdeckt, wo er am einſamſten war; in der Stunde ſeiner Entlaſſung. Richard Dehme, draußen im Schützengraben und in dern uns allen einen gemeinſamen Lebensſinn ihn ſo in ſeinen„Glockenklängen an Bismarck am Tage ſeiner Amtsenthebung“ am ewigſten, ſtärkſten und ſymboltiefſten geſehen: Lauſche, du Erlauchter, Der du ſelbſt mit Kronen ſpielteſt, ſelbſt dem Lockruf der erhabnen Mutter folgteſt, der du mit umwölkter Stirne nun im abendſtummen Park die dunklen Lebensbäume ſiehſt vom ſchwacheſten Lufthauch ſchwanken: lauſche nur den fernen Glocken, Sohn der dunklen, immer jungen nimmer ſatten Mutter du: der Macht!— Heute erlebt das Volk, was vor kurzem noch die einzelnen erlebten; wir wären dem Unter⸗ gange geweiht, hätten wir uns nicht reſtlos mit Bismarcks Geiſte erfüllt. Heute erleben wir alle, was C. F. Meyer als einzelner erfuhr; daß Bismarck ungeweckte innere Kräfte ans Licht⸗ heben kann. Wir erleben Bismarcks rätſelvolles und widerſpruchsreiſes Schickſal an unſerer eigenen Unfaßbarkeit, ſeine tragiſche Einſamkeit an dem einſamen Geſchick, das wir durchzukämp⸗ fen haben. Bismarcks Geiſt iſt ein ſchöpferiſcher Geiſt; ſollte dieſe geſteigerte Seelenkraft unſeres Volkes nicht zum Werke hindrängen? Wir erwarten mehr als nach jedem anderen Kriege nach dem unſeren das epiſche Kunſtwerk, in dem ſich unſer Geſchick ſpiegeln ſoll; denn wir ſind dazu gereift. Sollte es uns beſchert werden, ſo wird Bismarck ſeine höchſte dichte⸗ riſche Verkörperung finden; denn unſere Zeit ſchildern, heißt ihn ſchildern, der namenlos über ihr ſchwebt. 2 Aus Bismarcks Altersweisheit. „Wenn die Deutſchen unter ſich zuſammen⸗ halten, dann iſt das ein Körper von ſo ſtarker Eiſen⸗ und Muskelkraft, daß er, von mehreren Seiten angegriffen, ſich doch ſeiner Feinde wird erwehren können, ſolange er— wie wir in germaniſcher Ruhe und Surückhaltung doch immer geſtimmt ſind— ſich nur ſeiner Ab⸗ hängigkeit erwehren will, ſich defenſiv verhält. Aggreſſive Kriege, ehrgeizige Kriege, Erobe⸗ rungskriege werden wir ja niemals führen. Was ſollten wir erobern? Man könnte uns eine Menge Dinge ſchenken, wir würden ſie gar nicht nehmen, und um ſo weniger möchten wir Gut und Blut unſerer Kinder und Kn⸗ gehörigen aufs Spiel ſetzen und die geſunden Knochen unſerer Tandsleute, um zu erobern. Eroberung liegt dem deutſchen ECharakter ab⸗ ſolut fern, und wir werden auf eine ſo wunder⸗ liche Politik, wie die franzöſiſche, jahrhunderte⸗ lang kann man wohl ſagen, geweſen iſt, uns nicht einlaſſen— ich will weiter in der Charak⸗ teriſtik nicht gehen. Auf Eroberungs⸗ und Renommierpolitik iſt der Deutſche überhaupt nicht berechnet, dazu ſind unſere Tandwehren, unſere Familienväter nicht da; ſie würden ſich wehren wie die Bären, wenn ſie im Lager an⸗ gegriffen werden, aber ſie werden ebenſowenig wie die Bären erobern wollen“ An die Rheinländer 18. Mai 1895. *** wäre, in der Mitte des Weltteils eine neue und mindeſtens jeder andern Großmacht ge⸗ wachſene deutſche Großmacht entſtehen zu ſehen. Ich habe bei meiner politiſchen Tätigkeit in dieſer Zeit ſtets die Sorge gehabt, daß wir meh⸗ reren uns überlegenen Großmächten gleichzel⸗ tig gegenüberzuſtehen haben würden, Koalittio⸗ Inen, denen unſere militäriſche Macht damals noch nicht gewachſen war. Heute, glaube ich, würde ſie es ſein, wenigſtens hoffe ich es zu Gott, daß ſie es iſt und auch bleiben wird.“ An die Südweſtdeutſchen 24. Juli 1892. 125* 2 „Wir können wohl einmal in Zorn geraten wieder zuſammen, weil wir aufeinander an⸗ gewieſen ſind, und namentlich ſo, wie das heu⸗ tige europäiſche Staatsgebilde iſt, können wir gar nicht, ohne einander Treue und Freund⸗ ſchaft zu halten, in eine ruhige Zukunft Euro⸗ pas blicken.“ An die Deutſch⸗Geſterreicher 15. Auguſt 1895. * 75** „Seit ich als Miniſter in Preußen und ſpäter in Deutſchland die Politik geleitet habe, bin ich ſtets beſtrebt geweſen, in den Be⸗ ziehungen zu dem Nordamerikaniſchen Freiſtaat das Entgegenkommen zu betätigen, zu dem der große Rönig Friedrich II. vor mehr als hundert Jahren die Grundlage gelegt hat, Das freundſchaftliche Verhältnis Deutſchland und den Dereinigten Staaten iſt wie ein Vermächtnis Friedrichs des Großen immer hochgehalten worden. Deutſchland und Nordamerika gehören zu den Staaten, die ſo glücklich ſind, nicht nötig zu haben, ſich in beneiden.. Ich erblicke in jedem Deutſchen, der hinüber nach Amerika geht, einen Pionier, der dazu beitragen wird, die beſtehenden guten Beziehungen zu fördern. Vertrauen zwiſchen Deutſchland und Nord⸗ amerika hat ſchon ſchwierige Proben beſtanden.“ Anſprache an die Deutſch⸗Amerikaner 8. Juli 1890. Im Grunde gab es kaum irgendeine Groß⸗ macht in Europa, welcher es erwünſcht geweſen und vom Leder ziehen, aber wir kommen immer indem er als erſter die Freiſtaaten anerkannte zwiſchen ſeit jener Seit von der preußiſchen Politik ihren gegenſeitigen Beziehungen um etwas zu Das gegenſeitige 3 Seite. 355 General⸗Anzeiger Badiſche 8 das kuffiſche Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 31. März. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Weſtlich von Pont⸗ àA Mouſſon griffen die Franzoſen bei und öſtlich von Regnievi. le 3 wie im Prieſterwald an, wurden aber unter ſchweren Verluſten zurückgeſchla⸗ ge n. Nur an einer Stelle weſtlich des Prieſter⸗ waldes wird noch gekämpft. Feindliche Flieger bewarfen geſtern die bel⸗ giſchen Orte Brügge, Chiſtelles und Courtrai mit Vomben, ohne militäriſchen Schaden anzurichten. durch eine Bombe in der Nähe eines Lazaretts In Courtrai wurde ein Belgier getötet, einer verletzt. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Das ruſſiſche Grenzgebiet nörd⸗ lich der Memel iſt geſäubert. bei Tauroggen geſchlagene Feind iſt in Richtung Skawdwilie zurückgegangen. Die in den letzten Tagen nördlich des Auguſto⸗ wer Waldes erneut gegen unſere Stellungen vorgegangenen ruſſiſchen Kräfte ſind durch unſeren kurzen Vorſtoß wieder in das Wald⸗ und Seengelände bei Sejny zurückgewor⸗ fſen. Die Zahl der ruſſiſchen Gefangenen aus dieſen Kämpfen bei Krasnopol und nördöſtlich iſt um 500 geſtiegen. Bei Kilmki an der Szkwa wurden wei⸗ tere 220 Ruſſen gefangſen genommen. Oberſte Heeresleitung. * Der kritiſche Moment. Laut„Mancheſter Guardian“ vom 25. 3. ſagte Hilaire Belloe in einem Vortvage in Mancheſter, daß das ſpäte Frühjahr oder der Frühſommzer kritiſch wird. Dann hat England Der ſein Kontingent zumeiſt im Feld, Rußland ſeine Häfen frei, und vielleicht ſind dann die Dardanellen offen. Zugleich haben Deutſchland und Oeſterreich die letzten ungedienten Leute ins Feld geſchickt. Im Oſten wollen die Deutſchen Warſchau nehmen, im Weſten den Gegner aufhalten. Tat⸗ ſächlich ſind ſie auch ſeit Mitte Oktober heinen Schritt zurückgedrängt worden. Was wir an Boden gewannen, beſagt nichts gegenüber den Verluſten. Zweierlei kann eintreten: die deutſche Linie zerbricht oder ſie muß verkürzt werden.„Aber wenn die Deutſchen Warſchau nehmen und große Verſtärkungen nach Weſten bringen, gewinnen ſie den Feldzug.“ Przemysl iſt ſekundür, und die Karpathen ſind gleichgültig, wenn Warſchau fällt. Die Forcierung der Dardanellen iſt keines⸗ wegs unzweifelhaft. Der franzsſiſche Tagesbericht. Paris, 31. März.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Abend: Während der Nacht zum 30. März beſchoß dur Feind wieder die Brücke bei Nieuport erfolglos. Am 30. März ſetzte die Kanonade auf der ganzen Front zwiſchen dem Meere und der Aisne aus. In der Champagne fanden im Gebiete von Perthes, Beauſsfour und Ville ſur Turba nur Artillerie⸗ und Minenkämpfe ſtatt, in welchen wir die Oberhand haben. In den Argonnen dauert der Kampf an einigen Stellen der Front mit Zähigkeit und Feſtigkeit fort, ohne eim bemerkenswertes Ergebnis. Geſtern fielen in das Fort Douamont ſüdweſtlich von Verdun einige 21 Ztm.⸗Granaten. Unſere Ar⸗ tillerie brachte die deutſchen Geſchütze ſofort zum Schweigen. Das Fort hat keinen Schaden erlitten. Im Weſttteile des Prieſterwaldes nahmen wir eine Reihe von Schützengräben und machten etwa 100 Gefangene, darunter einen Offizier und 3 Unteroffiziere. Trotz heftigen Gegenangriffen behaupten wir den den größten Teil der eroberten Gräben. Weſt⸗ lich Pont à Mouſſon nahmen wir auf der Straße von St. Pierre nach Regnieville in der Nacht zum 30. März die deutſchen Stellun⸗ wirklichen Selbſtändigkeit aller Balkanſtaaten die Mriegslage im Weſten. Kampfplatze des Hartmannsweilerkopfes wur⸗ den 700 kote Deutſche gezählt Sranzsſiſche Warnungen vor England. m. Köln, 31. März.(Priv.⸗Tel.) „Kölniſche Zeitung“ meldet von der hollän⸗ diſchen Grenze: Der Handelswelt und In⸗ duſtrie Frankreichs verſprachen Regierung und Parlament, um ſie über ihre jetzige Kriſe hin⸗ wegzutröſten, goldene Berge aus dem Ende des Krieges und dem, dank der Hilfe Englands, Dennoch beginnt es Ein⸗ zelnen zu dämmern, daß dieſe Träume für Frankreich trotz allem recht teuer werden könn⸗ ten. So ſchreibt der Sekretär des Syndikats der Handelsreiſenden, Humbert, in der„Hu⸗ manité“ warnend:„England bereitet ſich be⸗ keits vor, durch Zurückdrängung der deutſchen Produktion den interngtionalen Markt auszu⸗ nützen. Es hat ſeine Maßregeln ſchon dafür getroffen, doch andere werden folgen. Schon iſt es eifrig auf der Suche nach Agenten und Vertretern, die die deutſchen Agenten und Ver⸗ treter verdrängen ſollen. Seien wir deſſen ſicher, daß England nicht für rein politiſche Zwecke in den Krieg eingetreten iſt. Es wollte vor allem einen zu ſtark gewordenen Konkur⸗ renten ſchwächen und ſeien wir deſſen ſicher, daß, wenn England Agenten ſucht, es auch weiß, daß es die von dieſen geſammelten Auf⸗ träge auszuführen im Stande ſein wird. Es iſt in ausgedehnter Weiſe wirtſchaftlich dafür ausgerüſtet, weniger als Deutſchland, das iſt wahr, aber es wird dies ſchon zu ändern wiſſen. Damit ſcheint es aber, daß wenn wir geſtern die wirtſchaftlichen Vaſallen Deutſchlands waren, wir morgen die Englands ſind. Wer⸗ den wir bei dem Wechſel gewinnen? Die Kölniſche Zeitung bemerkt hierzu: So fängt man alſo, ſcheint es auch in Frankreich an, wenn auch nur noch vereinzelt zu erkennen und zu bekennen, daß England nicht für die vorgeſchützten politiſchen Ideale, ſondern um ſeines Geſchäftes Willen den Krieg führt. Das Geſtändnis von franzöſiſcher Seite⸗ iſt bemerkenswert. Die Teilung der Bärenhaut. Der Vorſtoß der verbündeten Flotten der Engländer und Franzoſen in die Dardanellen iſt zwar gänzlich mißglückt, hat jedoch ein Ergebnis gehabt, das ſich die Veranſtalter wohl ſelbſt kaum haben träumen laſſen. Unter die ſämt⸗ lichen Balkanvölker iſt von neuem der Zank⸗ apfel in Geſtalt der Frage, wem das viel⸗ begehrte Konſtantinopel zufallen ſoll und werde, geworfen worden, und ſie befinden ſich in hef⸗ tigſter Erregung, wie ein Blick in die Preſſe Rumäniens, Bulgariens und Griechenlands zeigt. Während es nicht unwahrſcheinlich iſt, daß ſich Rußland ſelbſt gegen die Beteiligung Griechenlands an den Kämpfen zur Bezwingung der Dardanellen und zur Eroberung Konſtan⸗ tinopels ſträubt, um nicht einen ernſthaften Mit⸗ bewerber mehr auf den Plan zu rufen, ſind ſich ganz offenbar Rumänen, Bulgaven und Grie⸗ chen, die ſich ſonſt als feindliche Brüder miß⸗ trauiſch gegenüber ſtehen, in dem einen Punkt einig, daß Rußland keinesfalls in den Beſitz Konſtantinopels gelangen darf, denn das würde auch nach ihrer Auffaſſung das Ende der bedeuten. Man geht kaum fehl, wenn man annimmt, daß ſich Venizelos von engliſchen Sirenen⸗ klängen hat leiten laſſen, als er die Beteiligung Griechenlands zuſagte, in der Annahme, daß dieſes wirklich berufen ſein würde, das Erbe der Herrſcher anzutreten, deren Namen der König der Hellenen trägt. Daß König Konſtantin das Trügeriſche in den engliſchen und franzöſiſchen Lockungen erkannt und eingeſehen hat, wie Grie⸗ chenland durch vorzeitiges Losſchlagen bei dem ſtark geſchwächten Zuſtaͤnd des Landes und bei der gänzlichen Unfertigkeit ſeines Heeres ſeine ganze Zukunft aufs Spiel ſetzen würde, beweiſt ſeinen klaren ſtaatsmänniſchen Blick Die griechiſchen Blätter ſpielen dieſen Gegenſatz der Meinungen, der in den beiden Perſönlichkeiten von König Konſtantin und Venizelos verkörperb iſt, mit echt ſüdlicher Leidenſchaftlichleit wieder. Der eine Teil klagt und jammert zum Stein⸗ erweichen, daß die geſchichtliche Stunde zur Er⸗ füllung der göttlichen Sendung des Hellenen⸗ tums ſchmählich verſäumt ſei, der andere ſtimmt dem König zu und rät, das griechiſche Pulver trocken zu halten, bis der richtige Angenblick ge⸗ kommmen ſei, die berechtigten Anſprüche der Hellenen geltend zu machen. Offenbar ſpeluliert man in dieſen Kreiſen, und wohl nicht mit Un⸗ recht, auf die Hoffnung, daß ſich Rußland und die Weſimn rig in di e. ſtünnnung deß künftigen Geſchics von Kun Grenzgehiet nördlie renzgebiet nordlte Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 24. März 19185. K. ſtantino geſchi Stunde für Griechenland geſchla⸗ gen habe— vorausgeſetzt, daß der Bär auch wirklich zur Strecke gebracht wird. Einen ganz ähnlichen Widerſtreit der Mei⸗ nungen findet man in der rumäniſchen Preſſe, ie wo ebenfalls ein heftiger Streit darüber tobt, was— Griechenland tun ſollte die um Take Jonescu für den Anſe Dreiverband eintreten, ſind natü das ſofortige Eintreten 6 Kampf auf Seite des mit Diejenigen, uß an den zuch für in den die Sorge wirkſam, daß Rußland ſeine Fauſt tſchaft in Konſtantinopel für Rumänien wichtiger ſei, als politiſchen Phan⸗ tomen nachzujagen. Eine in der Hauptſache ruhige und ge⸗ ſchloſſene Front weiſen die bulgariſchen Blätter auf, die von unbeſiegbarem Mißtrauen in die ſind und vuhig abwarten, bis für Bulgarien der heißerſehnte Augenblick gekommen iſt, eine alte Rechnung mit Serbien und, womöglich, auch mit Griechenland auszugleichen. Und während ſo Ruſſen, Franzoſen und Eng⸗ länder, Rumänen Griechen und Bulgaren über die Teilung der Türkei in Hitze geraten, ehe ſie ſie haben, ſitzen die Türken feſt und ſicher an den Dardanellen, bereit, neue Geſchwader, die in die Meeresſtraße einzudringen verſuchen möchten, ebenſo zuſammen zu ſchießen, wie das erſte. Rußlans ſerdert die Souveränität über Ronſtantinopel. Die„Rjetſch“ vom 19. März bringt als Leit⸗ artikel eine Auseinanderſetzung Miljulows, des bekannten Orientpolitikers und Beraters Saſo⸗ nows in den Fragen des nahen Orients, mit amtlichen Blätter Englands und Fraft eichs. Englands ablehnende Haltung gegen die ruſſi⸗ ſchen Anſprüche iſt für Miljukow eine zu ſchwer zu überbrückende Kluft, ſie wird damit abgetan, daß ſich England nach der„glücklichen kriege⸗ riſchen Entwicklung der nächſten Zukunft“ darein finden werde. Eingehender wird gegen die Pro⸗ paganda des„Temps“, die Straße zu inter⸗ nationaliſteren, polemiſiert.„Wenn wir uns nicht irren,“ heißt es,„hat bisher die Pariſer Zeitung noch nie mit ſolcher Beſtimmtheit über dieſe Fragen geſprochen.“ Zur Aufforderung des„Temps an die Neutralen, ihre Forde⸗ rungen jetzt bereits anzumelden, heißt es:„In der Entſcheidung des Schickſals der Meerenge ſcheiden ſich die Auffaſſungen des„Temps“ und der ruſſiſchen Politik. Die Loſung der Neutrali⸗ ſterung ſchlanlweg erſchöpft die komplizierte Frage für Rußland nicht, und wenn„die volle Freiheit des internationalen Weges“ doppelt Unterſtrichen wird, ſo bedarf dies einiger Vor⸗ behalte.“ Auch in den Ausführungen über das Schickſäl Konſtantinopels ſieht die„Rjetſch“ eine, wie ſie hofft, nicht abſichtliche, Unklarheit. Oberſter Geſichtspunkt aller Erörte⸗ rungen müſſe die ruſſiſche Souveräni⸗ tät über das zu erobernde Gebiet Darda⸗ nellen⸗ Konſtantinopel ſein, die detaillierte Regelung der Freiheit des inter⸗ nationalen Handels ſei curga posteriox. Leider, ſo bemerkt das Blatt, habe dieſe Freiheit durch den jetzigen Seekrieg ſehr gelitten Bei der Löſung der Dardanellenfrage könnte der Panama⸗ kanal als Vorbild dienen. Die Schwierigkeit läge nur in der Regelung der Durchfahrt von Kriegsſchiffen durch den, wie früher erwähnt, von Rußland befeſtigten Bosporus. Dieſe Frage berühre ja aber in keiner Weiſe die von den Bundesgenoſſen verlangte Freiheit des Handels. Die Balkanſtaaten und die Dardanellenfrage. Auf Grund eines Interviews mit einem bulgariſchen Politiker macht ein Leitartikel der „Nazione“, Florenz, aus Rom vom 24. 3. fol⸗ gende Ausführungen: Das Dardanellenbom⸗ bardement verfolgte vor allem als politiſches Ziel die Einwirkung auf Griechenland und Italien, die aber mißglückte. Rußland einer⸗ ſeits und England—Frankreich andererſeits haben bezüglich Konſtantinopels völlig ab⸗ weichende Intereſſen und Abſichten. Beide Gruppen bemühten ſich um die Wette, die Bal⸗ kanſtacten zu gewinnen, um ſo das Los Kon⸗ ſtantinopels zu entſcheiden. So ging in Sofia die Propaganda General Pagets neben und im Gegenſatz zu der Sawinskis einher. Kan! Die Afßpirationen Rußlands auf Konſtanti⸗ nopel ſtoßen auf den Widerſpruch aller Balkan⸗ ſtaaten. Auch Bulgarien iſt ruſſenſeindlich, ſo⸗ weit die Balkanpolitik Rußlands in Betracht kommt. Die von England gewünſchte Inter⸗ nationaliſierung der Meevengen iſt proble⸗ matiſch, weil ſie im Gegenſatz zu den ruſſiſchen Wünſchen ſteht, und ſo elaſtiſch, daß die In⸗ tereſſen der Balkanſtaaten zu kurz kämen. Dieſe haben alles Intereſſe an der Erhal⸗ tung der Türkei. Falls Konſtantinopel fällt, würden vorausſichtlich die Balkanvölker, insbe⸗ ſondere Rumänien und Bulgarien, die Inte⸗ grität der europäiſchen Türkei verteidigen. Je⸗ denfalls werden die Balkanſtaaten ſich nicht gegen ihre Intereſſen in den Konflikt zjehen laſſen. Die Karpathenſchlacht. Das Scheitern der ruſſiſchen Angriffe. *Wien, 31. März.(WTB Nichtamtlich.) Die Kriegsberichterſtatter der Blätter melden, daß in den Karpathen das heftige Ringen unter Aufrichtigkeit der Ruſſen und Engländer erfüllt 5 85 ſrici 0. der und dem Uzſoker Paß ſeien die Kämpfe von den Rußland verſstimmenden Ausführungen der ſetzen furchtbaren Verluſten der Ruſſen andauere. Namentlich„wiſchen der Dukla⸗Senke bisher noch nicht erreichter Hef⸗ tigkeit. Die Ruſſen griffſen in mehreren Linien an und verſchwendeten ihr Menſchen⸗ material in rückſichtsloſeſter Weiſe, doch ſcheitere der Anprall des Feindes überall an dem un⸗ durchdringlichen Wall der ver⸗ bündeten Truppen. Engliſche Lockungen für Geſterreich⸗ungarn. Unſere Leſer kennen die Sirenenklänge, die unlängſt vom Kanal zu unſeren Bundesbrüdern herüberſchallten. Man hörte auf einmal freund⸗ e in denen verſichert wurde, daß ſi gland auch nach einem Si Tripelentente 1990 7 jeder Schwächung der Monarchie im künftigen Friedensvertrag auf das entſchiedenſte wider⸗ etzen werde; ja man erklärte ſogar, der Beſland einer mächkigen öfkekreichſſch ungarfſchen Mon⸗ archie werde von allen engliſchen Politikern als eine Notwendigkeit fur die Erhaltung des euro⸗ päiſchen Gleichgewichts angeſehen. Einer unſerer Wiener Korreſpondenten hat bereits über die Aufnahme berichtet, die dieſe Lockungen in Wien gefunden haben. Man hat den dern geſagt, daß man nicht beabſichtige auf dieſe echt engliſche Heuchelei hereinzufallen und man hat ihnen den bitteren Kern ihrer füßen Worte bloßgelegt: dieſe Freundſchaftsbeteuerungen ver⸗ folgen nur den Zweck, die Bundesgenoſſen zu trennen nach dem Grundſatz: divicke et impera. Im gleichen Sinne äußert ſich der Wiener Korre⸗ ſpondent der Kreuz⸗Zeitung in einem Briefe vom 28. März, aus dem wir erſehen, daß England es mit der gleichen plumpen Intrigue auch in Konſtantinopel verſucht hat, Der ge⸗ nannte Korreſpondent ſchreibt: Iſt es an ſich ſchon vecht unterhältlich, die Londoner Herren jetzt plötzlich wieder nach allen früheren Großmäuligkeiten von der Er⸗ haltung des europäiſchen Gleichgewichts reden zu hören, ſo iſt es doppelt unterhaltend, wenn ſich plötzlich Engländer ſo ſ„ als hätten ſie ihr Herz für Oeſterreich⸗Ungarn entdeckt. Den Schlüſſel zum Verſtändnis dieſer Tatſachen wird man wohl am beſten in dem Umſtande finden, daß dieſe plötzlich ausgebrochene Liebenswürdigkeit nicht nut Oeſterreich⸗Ungarn, ſondern auch der Tür⸗ kei gegenüber an den Tag gelegt wird. Denn es iſt heute feſtgeſtellt, daß faſt un⸗ mittelbar vor dem letzten Verſuch der engliſch⸗ franzöſiſchen Flotte, in die Dardanellen ein⸗ zubrechen, von engliſchen Vertrauensmännern in Konſtantinopel mitgeteilt wurde, die Tür⸗ kei brauche ſich gar nicht vor England zu fürchten, und es werde ihr gar nichts ge⸗. ſchehen, wenn ſie nur von dem Bündnis mit Deutſchland und Oeſterreich-Ungarn abläßt. Es liegt auf der Hand, daß man in Kon⸗ ſtantinopel und in Wien das gleiche Ziel zu erreichen ſuchte. Worin dieſes Ziel beſteht, iſt klar: die engliſche Lockpfeife ertönte, uümn Oeſterreich⸗Ungarn von Deutſch⸗ land loszulöſen. Wir brauchen wohl nicht hinzuzufügen, daß man dieſes, wie oben bemerkt, rech! plumpe engliſche Manöver gänz⸗ lich durchſchaut und daß die eng⸗ liſchen Lockrufe durchaus veiß lorene Liebesmüh ſind. Es heisßt in der Tat eine ſtarke Zumutung an Oeſter⸗ reich⸗Ungarn ſtellen, wenn man ihm jeder Zerreißung und ſelbſt Englän. * — — 1 Mittwoch, den 31. Mürz 1915. General⸗Anzeiger 7. Seite. 15 A loſicht ſeh! gef dec ch in Lon idor mehr hingeben. Man kennt in Weſen wie Ziele als auc Taktik und Technik der er Politik vie zu genau, um auf ſo billigen Lein he Man weiß, was man von England at, und zwar ſchon ſeit; im Somn. Und Zar Man ſollte ſich ſionen N ei⸗ 8 e und bohrte rreich⸗Ungarn, die Ueber. 500 aus 5 9 1 nur en ſei. Wenn es jemals 5 feſt, daß b mehr beee hren iwel den. on, 31. 9 7 dicſe itey nich Sond Die„Times“ melden: Die Handelsſchiffe haben Schwierigkeiten, g Offiziere und Mannſchaften beizutreiben. Viele Schiffe müſſen ſich mit 2 Offizieren begnügen. Die Lücken in den Beſatzungen müſſen vielfach mit indiſchen Matroſen ausgefüllt werden. A De Wet unter Anklage des Bochverrats. Blpemfontein, 30. März.(WTB. NichtamtlichG.)) Meldung des Reuter'ſchen Bureaus: Gegen De Wet iſt Anklage wegen Hochverrats erhoben worden. Mannheim und Bismarck. Bismarck⸗Stiftung in Maunheim Am geutigen Tage dürfte es auch angezeigt ſein, daran zu erinnern, daß in unſerer Stadt einte Bismarckſtiftung beſteht. Don den ſehr jeſtigen Bürgerſchaft für die Errichtung des „Ismarck⸗Denkmals unſerer Stadt, das aner⸗ Anntermaßen eine hervorragende Sierde un⸗ eres Gemeinweſens bildet, geſpendet wurden, blieb eine ſtattliche Zumme übrig, die von dem Denkmalausſchuß der Stadt als Bismarck⸗ Stiftung überwieſen wurde. In dem zwiſchen der Stadt und dem geſchäftsführenden Ausſchuß für die Errichtung des Bismarck⸗Denkmals, vertreten durch den Dorſitzenden, Herrn Geh. Kommerzienrat Dr. Adolf Clemm, abgeſchloſſe⸗ nen Schenkungsvertrag heißt es: Don den für die Errichtung eines Bismarck⸗ Denkmals in hieſiger Stadt geſammelten frei⸗ Willigen Beiträgen ergab ſich nach geſtellter Schlußabrechnung ein Ueberſchuß, der durch Zuſchlag der Zinſen inzwiſchen auf J0 000 Ul. angewachſen iſt. Um den Abſichten der Geber tunlichſt zu entſprechen, wünſcht der geſchäfts⸗ führende Ausſchuß dieſe Zumme der Erziehung und Ermunterung der heranwachſenden Jugend unſerer Stadt zu patriotiſchem Denken, Fühle erheblichen Beträgen, die ſeinerzeit aus der Fürſten B dienſte um die Ent Reiches im beſonder en r eck ſ rrei ht werden lungen in 1860%0er e 1 warc. ortle ſener des 0 Widſte n. der tatsmänner, Fel 19 0 1 iſe zu gentum, jedoch unter den in ief 11 11929 5 Das kte 1 geſamten en ſind zur b §! näher bezeichneten patriotiſch 0 u. dgl. zu verwenden, welche am „Jjed den Jahres als Kuszeichnung für beſe gute Leiſtungen— namentlich in der deut und in gufſätzen über deut ſchichtl iche Themata— unter die Schüler Hof ſchichte und in einem Jahre nicht oder nur teilweiſe ver⸗ wendet werden, Erſparnis im nächſtfolgenden Jahre. ie Auswahl der Preiſe und der damit zu uden Kinder ſoll durch eine beſondere Kommiſſion geſchehen, welche beſteht .) dem Gberbürgermeiſter der Mannheim, als Dorſitzender, b) dem Stadt⸗ ſchulrat und den Ceitern der hieſigen Mittel⸗ ſchulen für die männliche und weibliche Jugend Fachbildungsanſtalten; Ausſchuſſes tunlichſt aus der Zahl derſelben zu entnehmend iſt.— lin dieſe Kommiſſton iſt der für An⸗ ſchaffung von Preiſen verfügbare Dermögens⸗ ertrag in einer Summe alljährlich rechtzeitig auszufolgen. * Eine Mannheimer Bismarck⸗ Erinnerung. Am 31. März 1900 fand die Enthüflung des Mannheimer Bismarck⸗Denkmals ſtatt. 855 Weiherede hielt Herr Geh K dommerzienrat D Adolf Clemm. Wir glauben im Sinne 11175 Mamnheimer Bismarckfreunde zu handeln, wenn wir ſie am heutigen Tage nochmals wiedergeben: Hochgeehrte Feſtverſammlung! Noch ſteht bei uns in lebhafteſter und ſchönſter Erinnerung jener herrliche und aufs Glänzendſte nerkaufene Feſttag des Jahres, an welchem in Anweſenheit unſeres geliebten Fürſtenpaares und der erlauchten Mitglieder des Großherzogl. Dauſes das Denkmal des hochſeligen Kaiſers Wilhelm J. enthüllt und damit ein unvergeß⸗ licher Ehrentag in die Analen unſerer Stadt ein⸗ gezeichnet wurde. Voll freudiger Hoffnung durften wir auch diesmal wieder der Teilnahme Seiner Königl. Hoheit des Großherzogs an unferem Feſte entge⸗ genſehen, da traf die uns betrübende Nachricht ein, daß Höchſtderſelbe in Folge Erkrankung ver⸗ hindert ſei, nach Mannheim zu kommen, und von ganzem Herzen bedauern wir, auf einen Glanzpunkt Unſerer Feier ichten zu müſſen. So wie am 14. Oktober ſchaven wir uns auch heute um 1894 Waee deſſ Unn- ert innen der hieſigen Schulen zu vertetlen⸗ Rann der Ertrag aus irgendeinem Grunde ner unſerer ſo erfolgt die Derwendung der! wo aus: Hauptſtadt weſen, das g wird richten und beric mit Ruhm und Ehre für ihn bedeckt äußerer und ſowie der ſelbſtändigen ſtädtiſchen Fort⸗ und die⸗ Wandlungen, welche c) einem Bürger, wel- erſten cher, ſolange Mitglieder des geſchüftsführenden für die Errichtung des Bismarck⸗ Pann Ver! Denkmals in hieſiger Stadt vorhanden ſind, tung M omente zur Selte ſtande nN. h im Namen d Mealhe die 0 7 vck Und lebhafteſte er eherner 0 ſufe um legen von der greß⸗ en Ver 9 5 und der heißen Da i Stadt e den Mannheim und a Badens zum Ehrenbür Und ſo ſtehen w der ſchöne Geda 3 und das wun imehr ferti iggef werden ſol Was F ſt Bismarck für das de weſen, das gehört der d unſterblichen Ver dienſte und ihre Blätter 1 innerer Widerſacher. Wei das d Volk in der des 19. durchzn⸗ an uns erziehen laſſen und i kung und Enf Hälf machen 85 e, de ulſchen zahre, ſo tritt uns großen it und bei jede letzten dief 105 len Gelegenheif die 1 5 t des Fürſter 27 entgegen,* 18 ele des er 125 der 2 5 on „ was Ringens e ver Heſt tgehaßter Mann trat er zu.ginn der Gder 99 5 als preußiſcher Miniſter v in die poli⸗ tiſche Arena, verkannt, geſchmäht, am Leben be⸗ droht, und dann geachtet, gefürchtet, verehrt und G bewundert, ſo ſehen wir ihn unentwegt ſeir Grundſatz verfolgen, das, was er einmal für das Richtige erkannt hat, auch unerſchütte zu erſtreben und durchzuführen, immer geleitet von dem Gedanken, im Dienſte ſeines königlichen Herrn und im Dienſte ſeines Vaterlandes zu ſtehen. Seine Mittel und Wege, um zum Ziele zu kommen, waren nicht immer die zarteſten, ſeine Blut⸗ und Eiſentheorie erſchien grauſam unnd die Praxis derſelben wurde aufs Härteſte empfun⸗ den. Allein wie ſchwer hatte das deu iſche Volk nicht ſchon gekämpft und gelitten. Wie große Opfer an Eut und Blut waren nicht ſchon von ihm geſor⸗ dert und freiwillig gebracht worden. Aber kein Verſuch, welcher Art ex auch immer geweſen war, führte zu dem erſehnten Ziel, der Einigung des deutſchen Vaterlandes und zu befriedigenden Zuſtänden. Bismarcks eiſerner Fauſt war es vorbehalten, den Knoten, in den Deutſchland verwickelt war, zu ut id aufs Neue ein Band zu flechten. we lchene je deutſchen Stämme heute in Anauflöslicher Weiſe verknüpft. So ſchwierig die Verhältniſſe waren, durch welche ſich Bismarck durchzukämpfen halt tte, ſo läßt ſich ni icht verkennen, daß ihm auch gür iſtige Er beſaß das un⸗! Briefe vom Kriegsſchau⸗ platz in Polen. Bei den Geſterreichern. Von unſerm zum deutſchen Heer in Polen euntſandten Kriegsberichterſtatter. Lodz, 25. März 1915. Wir waren bei den Deſterreichern, unten vor Petrikau. Wenn ich ein Romanſchriſtſteller wäre, und als ſolcher Anregungen ſuchte, ſo würde ich die verbündete Armeegruppe in Süd⸗ * yſten unſeres ſeldgrauen E Einerleis dieſem gegen⸗ über für meine Kriegsſtudien wahrſcheinlich be⸗ vorzugen. Schon weil das Gelände dort dem Auge mehr bietet. Die Oeſterreicher haben es in dieſem beſſer gefaßt, als wir in danſeen melancholiſchen Bzura⸗ und Rawkawinkeln. Die Piliza mit ihren Nebenflüſſen iſt ein viel Hette⸗ res und heitereres Waſſer und wenn es auch in ihrer Niederung an Sümpfen ebenfalls nicht und damit auch nicht an Grundwaſſer, das läuft, ſo liegen die Schüt⸗ äben doch nicht überall drunten im Tal. Sie 5 ſich vielmehr zum guten Teil auf dem Kamm anmutiger Höhen hin, grundwaſſerfrei und mit hochgemuter Ausſicht. Famoſe Leute, lauter martialiſche Kerls,— die bei den verbündeten Kords! Feſch und luſtig; von der Pedanterie, die uns num einmal im Blute ſteckt, von der ſchwerfälligen Bedächtig⸗ leit unſeres Landſturmmanns und der Abge⸗ 5 Wfeves Schützeng rabenhelden iſt bei ihnen nicht 5 3u Alles voll Jeben und gut ausgeruht! Lenaus Pußtapoeſie und Wallen⸗ ſteins Lager auf einem Brett! Kroaten, Ungarn, Polen, Rumänen: Type um Type. Und eine Kavalkade auf engem Waldpfade unter den hohen Kiefern, oder draußen zwiſchen den Wachholder⸗ ſtauden dahinfegender Offiziere, wie ſie uns hier begleitet, habe ich bei uns überhaupt noch nicht geſehen. Offiziere, die gern reiten, haben wir ja auch genug; doch läßt man ihnen wohl die Zeit nicht. Was man hinter unſeren Schützengräben zu Pferde trifft, reitet einen verdammt ver⸗ droſſenen Dienſttrab. Hut, wie die Gäulchen ausgreifen, wie herausfordernd ihr Wiehern her⸗ überklingt! Hinter ihnen hoch im Winde weht der meterlange Schweif: nicht ein Roß, dem er tierquäleriſch⸗engliſch verſtutzt wäre! Es ſieht ſoldatiſch aus, daß einem das Herz aufgeht. Da⸗ zu der Glanz der Uniformen: nicht ganz feld⸗ mäßig zwar im modernen Sinne, aber doch etwas fürs Auge! Man hat ſeine helle Freude daran, wie an ſo Manchem hier! Ein wenig Oeſterreicherei ſteckt uns ja allen im Blut. Schon unſer Marſch hinüber zu den Schwarz⸗ gelben und Grün⸗Weiß-Roten bringt eine Menge von Eindrücken,„bedeutend“ im Sinne Goetheſcher Proſa. Immerfort geht mir denn auch die Schilderung der Annäherung an die In⸗ duſtrieprovinz aus Wilhelm Meiſter durch den Kopf, während wir dahinfahren, ſo wenig, was wir ſehen, mit jenen Ideen an ſich zu tun hat. Inhalt und ſchneller Wechfel der Landſchafts⸗ bilder aber und ein gewiſſer dramatiſcher Aufbau darin iſts, der die Erinnerung weckt. Flache, elende Ebene zunächſt, üßer der düſtere ſchwere Wolzen dahintreiben. Rauher Wind und naſſ e kallte Luft. Auf einmal ein Schwarm von Danen dent von Krähen. Sie krächzen in der Luft, oder hocken faul, unnatürlich groß, mit Kufgepluſtertem Gefieder als ſchwarze Flecken ſo weit man ſieht auf dem kahlen, feuchten, ſandi⸗ gen Kartoffelland; nur wenige ſtolzieren lang⸗ ſam zwiſchen den verwaſchenen, zerfahrenen und zertretenen Furchen des VB Vorjahres umher. Da iſt die Wölbung eines alten Schützengrabens; und da, am Abhang einer flachen Bodenwelle, inmitten der krächzenden Toten vögel, drei hoch aufgeſchüttete, langgeſtreckte Maſſengräber dicht nebeneinander. Ihre Holzkreuze zeichnen ſich mahnend vom Firmament ab. Eines unſerer Schlachtfelder im Süden vor Lodz. Glende Dörfer dann, auf denen der Druck von Armut und Krieg gleichmäßig laſtet, deren Namen aber, ſo unbedeutend ſie ſind, künftigen Geſchlechtern erhalten bleiben werden durch die Kleingeſchichte der Dezembertage des vergange⸗ nen Jahres. Bei Rzgow kommen wir über den Ner, hinter dem unſere von Weſten her andrän⸗ genden Trupyen Stellung nahmen, als die von Süden und Oſten unerwartet heranbrandende neue ruſſiſche Flutwelle die Umklammerung des vor Lodz fechtenden Feindes und das dieſem zugedachte Tannenberg unmöglich machte. Wir überſchreiten die Landſtraße von Karpin nach Ragow, über die die Kolonnen der Diviſion Lietzmann und des Korps Scheffer⸗Boyadel da⸗ mals nahen mußten, wenn deren Auftrag, ſich von Oſten her hier vorzuſchieben und ſo den Ring um Lodz zu ſchließen, ſich als ausführbar erwieſen hätte. Sie blieben aus und galten für verloren,— bis ſie dann weit drüben im Nord⸗ oſten bei Brzezeny wieder auftauchten und mit und tapfere Armee. Zuſtim⸗ Kaufmann und Re chartert, ſie alle haben fü 9 ki ſer Auch für ich e hatle e Manöverbild. egrenzte Vertrauen ſeine tönigl. Herrn, er ſich verlaſſen auf 916 weiſe Strategie oltke und die von Roon neu organiſierte Er wußte auch, vaterkändiſ 9 m Empfinden begei⸗ ihm ſtand, welches nach Ein⸗ igigkeit von f ibherrliche m zu allen Opfern bereit war. Kai und ſein Heer an Einjgung Oes Vaterlan⸗ gen deutſchen das wollen wir nie⸗ ks Werk war es, ein von und 1 ner Wige 8 Und d vater⸗ che Auf⸗ brei e, und wie Genie es und dac⸗ D und die Verwirklick zu leiten, da mir 81 no ft und Kunſt, t uns deutſcher d r, haben uns gen patriotf vor der Ent kwickelung e ntd gerade ung über die z notwendig ſein. Die ſchwielige Hand, d eder 5 Inter 117 ßes und ſchöpfe⸗ andere Länder Vaterlandes für des ter 1 und die Innern 10 Kelun 8 Ausbildung einh ſorgt und er hat ferner dem Volk⸗ weitgehende Rechte verſchafft, weil er es für reif und würdig erachtete, ſolche zu ſeinem Wohl zu üben, weil er einen 99 15 d ſeſten E auben an dasſelbe mes Herz 8 die ums Da⸗ Gebieter deſſen alledene Die⸗ ner er bis letzten Atemzug desfelben war, empfing er die gleiche wahrhaft königliche Treue zurück und der hochſelige Kaiſer Wilheſm hat ſeiner Wertſchätzung für den Surſten Bismarck einen den Ausdruck in einem Glückrn ben vom Jahre 1888, welches Tag, an dem der h5 und Gnade und enpfindungspollen Worte unſeres Heldenkgiſers wollen auch wir in dieſer weihe⸗ Saunde auf uns einwirken laſſen und Gott danken, daß uns Bismarck gegeben ward, 5 eeerergake-—.. reicher äber die Straße nach Strykow zu den Unſeren ſtießen. Petrikau. Ein für polniſche Verhältniſſe hübſcher und guterhaltener freundlicher Ort; heute der Oeſterreicher, ehedem der des ruſſiſchen Gouverneurs dem auch Lodz unter⸗ ſtand. Und nun wird die Landſchaft ſchnell ab⸗ 9 ceicher. In ein Höhengebiet geht es hinein. Wir kommen an endloſem öſterreichi⸗ ſchen Troß vorüber. Ganz kleine Wagen, die ſchwerlich irgendwo ſtecken bleiben werden; frei⸗ lich geht nicht viel darauf. Davon kleine, aber kräftige und lebendige Pferde. Langhörniges, wunderſchönes, ungariſches Vieh wird vorüber getrieben; es ſieht blank aus, als ob es eben aus dem Stall käme. Viel gekämpft worden iſt in dieſerkegend offenbar nicht, nur ſelten ſieht man ein zuſammengeſchoſſenes Haus, ein niederge⸗ branntes Gehöft. Vor den Häuſern der Dörfer befaſſen ſich öſter⸗ reichiſche Truppen mit Quartierarbeit. Alle Fuhrparks ſind tadellos aufgefahren; endlich kommt auch die iebe Sonne heraus. Von der Front her kein Schuß; faſt iſts wie ein friedliches Wir kommen am Quartier der Diviſton vorüber; ihr ritterlicher Führer, Felbd⸗ marſchalleutnant v. Sch. begrüßt uns. Alles iſt in ſchönſter Ordnung; die Ruſſen ſind ruhig— „ein fairer Gegner auf dieſem Teil des Kriegs⸗ ſchauplatzes, dem wir unſererſeits demgemäß auch fgir begegnen“— die Auartiere leſdlich, die Verpflegung gut und die Stimmung der Truppe usgezeichnet. Ad. Zimmermann, Kriegsberichterſtatter. (Schluß folgt.) 5 irkt hat, ſo hat 8. Seite Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 31. März 1915. der uns aus trüber Vergangenheit zu lichter Ge⸗1Kundgebung. Eintrittskarten an den bekannten aus der entſprechenden Kavallerie und Train.] an, nahm das holländiſche Schiff in Schlepptau genwart führte. Die Dankbarkeit gegenüber dem Fürſten Bis⸗ marck hat uns dies Denkmal errichten laſſen, dem Schmied der deutſchen Einheit, dem Baumeiſter des deutſchen eiches, dem größten Staatsmann ſeines Jahrhunderts, den wir mit Stolz den Ghrenbürger unſerer Stadt nennen, dam ſei dies Denkmal geweiht. Und nun danke ich allen Denen aufs Herzlichſte, welche durch ihre Spen⸗ den und durch ihre ſonſtige Beihilfe die Errich⸗ tung dieſes Denkmals ermöglicht haben und ich ühergebe dasſelbe hiermit der Stadt Mannheim und überweiſe es ihrem Vertreter als ein Mark⸗ ſtein und Erinnerungszeichen für die uns durch Bismarck erkämpfte Einheit. Bewahren Sie es als ſolches und ſchätzen Sie es zit allen Zeiten, in guten und in böſen Tagen und wenn dieſe letzteren wieder einmal kommen ſollten, dann, liebe Jugend, der Dir die Zukunft gehört, richte Dich auf und ſtähle Deinen Mut an dem Vorbild dieſes echt deutſchen Mannes, an dem Vorbild des eiſernen Kanzlers, des Für⸗ ſten Bismarck, der die Verkörperung des alt⸗ preußiſchen Wahlſpruches war: Mit Gott für König und Vaterland! und den auch wir uns zu eigen machen wollen in der Faſſung: Mit Gott für Fürſt und Vaterland, für Kaiſer und Reich! In dieſem Empfinden rufe ich: Das eherne Standbild des Fürſten Otto von Bismarck, es rage hinein ins neue Jahrhundert! Die Hülle ſte falle! ANus Stadt und Land. Mannheim, 31. März 1915. Uebertragung von kontingent und Durch⸗ ſchnittsbrand anbranntweinbrennereien. Die„Karlsruher Zeitung“ teilt mit: Mit den Bundesratsverordnungen vom 15. Oktober 1914(R. G. Bl. S. 436 ff.) und vom 4. Februar 1915(R..Bl. S. 57 ff.) ſind Beſtimmungen exlaſſen worden, die es den Branntweinbren⸗ nern ermöglichen, den Durchſchnittsbrand, ge⸗ gebenenfalls auch das Kontingent ganz oder teilweiſe auf eine andere Brennerei zu über⸗ tragen. Zweck der Beſtimmungen iſt die Er⸗ höhung der Branntweinbeſtände, namentlich für techniſche Zwecke, jedoch unter tunlichſter Scho⸗ nung der Rohſtoffe, die für menſchliche und tie⸗ riſche Ernährung verfügbar bleiben müſſen. Nach den Beſtimmungen können die Brannt⸗ weinbrenner den ihnen für das Betriebsjahr 1914/15 zuſtehenden Durchſchnittsbrand nebſt dem Kontingent oder Teile davon au einen an⸗ dern Brennereibeſitzer verkaufen, wenn ſie die ihnen zugeteilte Alkoholmenge aus irgend einem Grunde nicht ſelbſt herſtellen wollen oder kön⸗ nen. Die Uebertragung iſt zuläſſig, einerlei, vb es ſich um Abfindungs⸗ oder Verſchlußbren⸗ kereien handelt und ohne Rückſicht darauf, aus welchem Grunde der Brenner ſeine Alkohol⸗ menge nicht ſelbſt erzeugen kann oder will. Es ſteht auch nichts im Wege, den Durchſchnitts⸗ braud und das zugehörige Nontingent auf eine Brennerei einer andern Brennereiklaſſe, z. B. von einer landwirtſchaftlichen auf eine gewerb⸗ liche Brennerei, zu übertragen. Die Obſtklein⸗ Hrennereien und die Stoffbeſitzer ſind jedoch von der Vergünſtigung ausgeſchloſſen. Zur Beſchleunigung der Uebertragung iſt ein vereinfachtes Verfahren(Ausſtellung von Er⸗ ubnisſcheinen eingeführt worden. Hierwegen, 0 über die Bedingungen, unter denen die gung zugelaſſen werden kann, erteilen ie Hauptſteuerämter und Finanzämter auf Wunſch weitere Auskunft. E Ernennung im Eiſenbahndienſt. Der Groß⸗ Hherzog hat dem Oberſtationskontrolleur Ferdi⸗ nand Beuz beim Güteramt Freiburg unter Er⸗ ntennung zum Bahnvepwvalter die Stelle des Vorſtehers eines Stationsamtes J übertragen. * Ernennung im Poſtdienſt. Dem Ober⸗Poſt⸗ aſſiſtenten Albert Blüm in Mannheim wurde der Titel Poſtſekretär verliehen. Wohltätigkeits⸗Vorſtellung im Bernharbus⸗ hof am Oſtermontag. Ihre letzte Wohltätigkeits⸗ vorſtellung zu Gunſten des Roten Kreuzes Mannheim veranſtaltet die Freiwillige Sanitäts⸗ Aund Hilfskolonne Mannheim unter Leitung des Herrn J. J. Holz am Oſtermontag, abends 8Uhr, im großen Saale des Bernhardushofſes. Für dieſe hat ſich wiederum in anerkennens⸗ werter Weiſe Opernſängerin Fräulein Lieſe Scheffelt, die ſchon bei der erſten diesjähri⸗ gen Veranſtaltung das Publikum mit ihren ſchönen Liedern entzückte, bereit erklärt, mitzu⸗ wirken. Ebenſo hat Herr Rechtsanwalt A. von Harder die Rede übernomnen. Deun muſika⸗ liſchen Teil des Abends hat die Feuerwehr⸗ kapelle Friedrichsfeld übertragen bekommen. Die lebenden Bilder„Unter dem Roten Kreuze“, die allgemein gut gefallen, werden den Schluß des Programms bilden. Verein für Volksbildung. Auch wir möchten unſern Mitgliedern den Beſuch der Bismarck⸗ feier heute(Mittwoch) abend 8½ Uhr im Nibe⸗ lungenſgal ſehr empfehlen. An dieſer National⸗ ſeter ſollte niemand fehlen, mag er ſonſt ſtehen, wo er will. Bismarck verdient es um unſer gänzes Volk. Das Programm und die Mit⸗ wirkenden hürgen für eine machtvolle deutſche Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Oſterkanzert im Roſengarten. Die zahlreichen Freunde guter Militärmufik werden mit lebhaftem Intereſſe vernehmen, daß am Oſterſonntag abend im Nibelungenſaale ſtattfindende große Oſterkonzert das Muſik⸗ korps des Fuß Artillerie Regi⸗ Ments Generalfeldzeugmeiſter (Branden burg) Nr. 3 aus Mainz unter der Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters Jul. Klippe gewonnen wurde. Dieſe Kapelle hat bereits öfters hier konzertiert und jedesmal, wenn ſie im Roſengarten auftrat, großen Erfolg bbint Unterſuchungsrichter in Stellen und an der Abendkaſſe zu 20 Pfg. * Der Pfülzerwald⸗Verein E. V. teilt uns mit, daß zu den beliebten Sonntagsfahrkarten 3. Klaſſe zu M..20, die zur wahlfreien Hin⸗ und Rückfahrt nach Neuſtadt oder Bad Dürkheim und zur Benützung der Eil⸗ und Sonntagszüge berechtigen, Anſchlußfahrkarten ab Neuſtadt a. H. am Fahrkartenſchalter in Ludwigshafen a. Rh. Hauptbahnhof erhältlich ſind. * Apollo⸗Theater. Von Donnerstag bis ein⸗ ſchließlich Samstag bleibt das Theater der Kar⸗ woche wegen geſchloſſen. Sonntag, 4. April, be⸗ ginnt mit 2 Vorſteklungen täglich die Dengg'ſche Geſellſchaft ihr Gaſtſpiel. Dasſelbe bringt eine Reihe ganz hervorragender Neuheiten die ander⸗ wärts den größten Erfolg erzielt haben. Oſter⸗ ſonntag gelangen 3 Einakter zur Aufführung von denen die Hoſenknöpf von Neal u. Ferner Unlängſt in München über 50 Aufführungen erlebten. Oſtermontag erlebt in 2 Vorſtellun⸗ gen der neueſte Schwank von Neal und Ferner „Jeſſas, der Storch“ ſeine Mannheimer Erſt⸗ aufführung. Das Gaſtſpiel Dengg iſt nur auf einige Tage berechnet. Polizeibericht vom 31. März 1915. Körperberletzung mit tötlichem Er⸗ folge. Der im Polizeibericht vom 19. Februar d. Is. erwähnte 2% Jahve alte Erich Schmitt, welcher am 18. gl. Monats nachmittags 3 Uhr auf dem Gelände der Meerwieſen von dem 16 Jahre alten Milchburſchen Otto Hönig aus Dallau nit einem Flobertgewehr fahrläſſiger Weiſe in den Kopf geſchoſſen wurde, iſt infolge der erhal⸗ tenen Verletzung am 30. d. Mts. mittags 12½ Uhr im Allgemeinen Krankenhauſe hier geſtorben. Unfälle. Beim Verladen von Bauholz auf einem Lagerplatz im Induſtriehafen ſtieß am 27. d. Mts. nachmittags ein 46 Jahre alter Zimmer⸗ mann von hier mit der rechten Körperſeite gegen ein Stück Holz und erlitt dadurch einen Rippen⸗ bruch. Der Vexletzte mußte am 29. d. Mts. im Allgemeinen Krankenhauſe aufgenommen werden. Unfälle. Am 29. d. Mts. nachmittags wollte ein 51 Jahre alter verh. Tiefbauunternehmer von Feudenheim die Breiteſtraße bei] und P 1 über⸗ ſchreiten und lief dabei aus Unvorſichtigkeit gegen einen in der Fahrt befindlichen Straßenbahn⸗ wagen, wurde zu Boden geworfen, und trug an⸗ ſcheinend einen Schädelbruch davon. In bewußt⸗ loſem Zuſtande wurde der Verletzte mittelſt Sani⸗ tätsgutomobils in das Allgem. Krankenhaus über⸗ führt.— Geſtern Abend 7 Uhr brach vor E 1 hier ein verheirateter Kaufmann von hier infolge von Epileptiſchen Krämpfen zuſammen und mußte mit⸗ telſt Droſchke in ſeine Wohnung verbracht werden. Verhaftet wurden 30 Perfonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Amburg wegen Brandſtiftung und Untreue ausgeſchriebener Ma⸗ ler von Herborn, eine von der Amtsanwaltſchaft in Neuſtadt c H. wegen Unterſchlagung verfolgte Kellnerin von dort, ein Ausläufer von Traun⸗ ſtein, ein Hausburſche von Kelheim, zwei Taglöh⸗ ner bon hier, ein Schloſſer von Zürich, ein Tag⸗ löhner von Sattelbach, ein ſolcher von Waldhof und zwei von hier, alle wegen Diebſtahls bezw. Einbruchsdiebſtahls und ein Maſchiniſt ven Al⸗ bersweiler wegen Körperverletzung. „ Eiſernen Kreuz ausgezeichnet %%%%%%%%%eeeteeeeeeeteeeseseeeeeeeeeteeeeeeeeeeeeeeee Gefreiter der Landw. Ferdinand le Pretre, Landw.⸗Reg. Nr. 40, 8. Komp., Eichendorffſtr. 9 wohnhaft, nachdem er kürzlich bereits zum Ge⸗ freiten befördert worden war. Letzte Meldungen. Die Kriegslage im Oſten. Berlin, 31. Mürz.(V. unſ. Berl. Büro.) Aus Wien wird der„B..“ gemeldet: Wie aus Petersburg gemeldet wird, ſchreibt Oberſt Schuski in der„Birſhewija Wjedomoſti“, daß die Deutſchen alles aufbieten, um ihre beiden Hauptaufgaben zu erfüllen, neue Armieen unter die Waffen zu bringen, um den günſtigen Augenblick zum Losſchlagen zu benützen. Der militäriſche Mitarbeiter der„Rietſch“ legt dar, daß die ruſſiſchen Operationen bei Prasnysz nur 0 90 langſam vorſichgehen. Im Raume der Pilitza habe eine ſtarke deutſche Offenſive eingeſetzt; um Lomza und Suwalkt ſeien die deutſchen Unternehmungen noch nicht beendet. Vor April ſei an Unter⸗ nehmungen größeren Stils am linken Weichſel⸗ ufer nicht zu denken. Der Nampf um die Bardanellen. Berlin, 31. März(Von u. Berl. Bürp.) Aus Athen wird der„B..“ gemeldet: Nach Meldungen aus Lemnos entwickelt ſich dort ein wahres Völkerbabel. Die Stärke der bis⸗ her auf der Inſel eingetroffenen engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Truppen wird auf 30—35 000 veran⸗ ſchlagt. Die Armee beſteht aus dem 175. fran⸗ zöſiſchen Infanterie⸗Regiment, das kürzlich in Tyon aus dem Freiwilligen⸗Jahrgang 1915 und einigen Kompagnien Reſerviſten aus Marſeille und Lyon gebildet wurde, aus einem Regiment Chaſſeurs'Afrique, entſprechender Artillerie und Genietruppen und leichter Kolonial Kaval⸗ lerie; desgleichen aus engliſchen Regimentern auſtraliſcher und kanadiſcher Herkunft, die letzt⸗ hin aus Aegypten herangeſchafft wurden, ſowie Die Engländer üben ſtrenge telegraphiſche Zen⸗ ſur aus, miſchen ſich aber ſonſt nicht in die Ver⸗ waltung der Inſel. Nicht alle Truppen ſind auf dem Lande untergebracht; ein großer Teil bleibt auf den Schiffen und landet zu Gefechts⸗ übungen im Hafen. Bei Mubdros liegen 50 größere und kleinere Schiffe, Kriegsſchiffe aller Art und franzöſiſche Ozeandampfer. Vor eini⸗ gen Tagen fuhren 3 Dampfer mit Truppen nach unbekanntem Beſtimmungsort ab Ebenſo reiſte General'Amade mit dem Stab ab. Man vermutet, daß die Truppen entweder nach Aegyp⸗ ten gehen oder an einem Punkte Syriens lan den ſollen, um die Verbindung der an der ägyp⸗ tiſchen Grenze operierenden türkiſchen Truppen mit Pospoli zu unterbrechen. Ein anderer Dampfer ſoll angeblich Truppen nach Samos befördern. Der Bandelskrieg. Rotterdam, 31. März.(WTB. Nicht⸗ amtlich.)„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ meldet aus London. Nach den letzten Angaben ſind 56 Paſſagiere und 55 Mann der Beſatzung des„Falaba“l umgekom⸗ men. ORotterdam, 31. März.(Von unſ. Berichterſtatter.) In einem Newyorker Tele⸗ gramm behauptet der Daily Telegraph, daß die deutſchen und öſterreichiſchen Handelsdampfer, die bei Kriegsaus⸗ bruch Zuflucht in den Häfen der Vereinigten Staaten ſuchten, durch gewiſſe Maßnahmen der amerikaniſchen Behörden ſeeuntauglich gemacht werden ſollen. Dieſe Maßnahmen werden in der Entfernung der wichtigſten Teile der Maſchinen beſtehen. Dadurch ſoll ver⸗ hindert werden, daß ſie ſich heimlich mit Kanonen und Munition verſehen und ebenſo heimlich die Häſen verlaſſen und alsdann als Hilfskreuzer auf die Handels⸗ ſchiffe Jagd zu machen. Zu dieſem Schribte ſoll ſich die Regierung der Union ent⸗ ſchloſſen haben, weil angeblich einſge dieſer Schiffe ſchon verſucht hatten, ſich heimlich in Hilfskreuzer zu verwandeln. London, 31. März.(WT7B. Nichtamtlich.) Die Schwierigkeiten mit den Londoner Dockarbeitern ſind duadurch beigelegt worden, daß die Schiffsbeſitzer entſchloſſen ſind, den Arbeitern eine weitere Aufbeſſerung von 3 Pens pro Tag zu gewähren. Berlin, 31. Mürz.(.unſ. Berl. Büog.) Aus Chriſtiania wird der„B..“ gemeldet: Alle norwegiſchen Daumpfer, die im Vorjahre von Deutſchland nach Swinemünde und Kiel eingebracht wurden, ſollen vom Priſen⸗ gericht in den nächſten Tagen freige⸗ geben werden. Der Dampfer„Modig“ ſei bereits geſtern in Kiel freigelaſſen worden. Dieſe deutſche Entſcheidung erweckt hier große Genugtuung, da die Schiffe wegen des herrſchen⸗ große Werte für Norwegen repräſentieren. Engliſche Schiffsunfälle. London, 31. März.(WTB. Nichtantlich.) Die am 29. März in Chatam abgehaltene gorichtliche Unterſuchung ergab, daß die Tor⸗ pedobvots⸗Zerſtörer am 24. März den Kreuzer „Undauted“ vammten. Der Bug der Zerſtörer drang tief in den Kreuzer ein und tötete 2 Mann der Beſatzumg. Die Urſache des Zu⸗ ſammenſtoßes iſt Nebel. London, 31. März.(WTB. Nichtamtlich.) Das„Reuterſche Bureau meldet aus Madrid: Der engliſche Dampfer„Traſtburg', der bei Cap Spartel ſtrandete, befindet ſich in ge⸗ fährlicher Lage. Die zu Hilfe geeilten Schiffe mußten wegen des Sturmes nach Gibraltar zurückkehren. Einige Mann der Beſatzung be⸗ finden ſich noch an Bord. London, 31. März.(WTB. Nichtamtlich.) Ein Daily⸗Telegramm aus New⸗Orleans mel⸗ det: Der amerikaniſche Dampfer„Heredia“ ſtieß im Nebel mit dem engliſchen Dampfer „Paviſien“ zuſammen, Pariſien liegt an der Miſſiſſippi⸗Mündung. Beide ſind ſchwer be⸗ ſchädigt.„Heredia“ brachte noch den Kohlen⸗ dampfer„Theodere“ zum Sinken. Engliſche Rückſichtslsſigkeit. ORotterdam, 31. März.(Von unſ. Be⸗ richterſtatter) Aus Mmuiden wird gemeldet: Der„Wtotorlupper Coruelia⸗Glazina, aus Kattwifk, den man als Frachtſchiff eingerichtet hat, verließ am letzten Samstag Umuiden, um Waren nach Yarmouth zu bringen. Dort ange⸗ kommen, wurde dem Schiff mitgeteilt, daß man nicht geſtatten könne, daß es ſeine Ladung löſche, es mrüſſe ſofort in See ſtechen. Papiere dieſes holländiſchen Schiffes in geradezu muſterhafter Weiſe ausgeſtellt waren, ſchien die engliſche Seebehörde dem Schiff nicht recht zu trauen. Allein der Kapitän legte Berufung gegen dieſe Maßnahmeregel ein und begann alsdann mit der Löſchung der Ladung. Als Antwort auf ſeine Berufung traf am folgenden Tage ein Befehl der Londoner Admiralität ein, daß die Löſchung der Ladung zu unterbrechen ſei, und das Schiff ſpfort in die See zu ſtechen habe Dagegen half lein weiterer Widerſpruch, es wurde dem holländiſchen Schiffe noch nicht ein⸗ mal Zeit gelaſſen, ſich ſeeklar zu machen. Ein Schleppdampfer von der Hafenbehörde fuhr vor⸗ den Mangels an Frachtſchiffen außerordentlich 5 Obgleich die und ſchleppte es aus dem Hafen, worauf es ſeinem Schickſal überlies. Wie rückſichtslos die engliſche Behörde handelte, beweiſt ſchon, daß es dem Schiff noch nicht einmal einen Lotſen ge⸗ ſtattete. * Der 100. Geburtstag Bismarcks. Berlin, 31. März. V. unſ. Berl. Bur.) Für die morgige Gedenkfeier am Natto⸗ naldenkmal des Fürſten Bismarck iſt folgendes Programm vorgeſehen: In der Wandelhalle des Reichstagsgebäudes verſammeln ſich bis ſpäteſtens 11½ Uhr der Reichskanzler, die ſtimmführenden Bevoll⸗ mächtigten zum Bundesrat, die Ritter des Schwarzen Adlerordens, die preußiſchen Stgats⸗ miniſter, die Präſidenten. Vigepröſidenien, Schriftführer und Quäſtoren des Reichstages und der beiden Häuſer, des preußiſchen Land⸗ tages, die Generäle und Admiräle, die inaktiven Staatsminiſter, Fürſt Otto von Bismarck, die übrigen Mitglieder des Bundesrats, des Reichs⸗ tags und der beiden Häuſer, des preußiſchen Landtages, der Oberpräſident des Stadtkreiſes Berlin, der Polizeipräſtdent von Berlin, die Bertreter rer Reſidenzſtädte Berlin, Potsdam und Charlottenburg, die militäriſchen Apord⸗ nungen, das Zentralkomitee zur Errichtung eines Nationaldenkmals für den Fürſten von Bismarck, Berliner Bismarck⸗Ausſchuß und Vertreter des Korps„Hannovera“. Um 12 Uhr begeben ſich die Verſammelten un⸗ ter Führung des Reichskanzlers und des Pröſi⸗ denten des Reichstages über die große Freitreppe nach dem Denkmal. Während dieſer Zett ſingt der Berliner Sängerbund 3 Lieder. Der Reichskanzler und der Präſident des Reichstages begrüßen den inzwiſchen in Beglei⸗ tung des Oberbefehlshabers in den Marken vor dem Denkmal vorgefahrenen Vertreter des Kaiſers, Prinzen Wilhelm von Preußen. Gedenkworte des Reichskanzlers und Nieder⸗ legung des Kranzes des Bundesrats. Der Präſi⸗ dent des Reichstages bringt das Hoch auf den Kaiſer aus und legt den Kranz des Reichstages nieder. Die Ehrenkompagnie präſentiert, die Verſammelten ſingen unter Begleitung der Militärmufik„Heil dir im Siegerkranz“. Wäb⸗ rend des Geſanges der Schulkinder legen die übrigen Abordnungen, die ſich in der Wandel⸗ halle verſammelt hatten, Kränze nieder. Darguf allgemeiner Geſang des Liedes„Deutſchland, Deutſchland über alles“ unter Begleitung der Milttärmuſik. eine Beleuchtung des Abends 7 Uhr findet Denkmals ſtatt. EBerlinz31. Mörz(B. unſBerl. Bürrs Eine Anregung, die für induſtrielle Werke vor⸗ bildlich ſein ſollte, hatte die Direktion des Krupp Gruſon⸗Werdes itt Magdeburg gegeben Büulrch Anſchlag in der Fabril wurde, wie der„B. 8 aus Magdeburg telegraphiert wird, beſtimmt, daß frühere Werkangehörige, die un Kriege verwundet wurden pder erkrankten und ſofern ſich eine geeignete Beſchäftigung für ſie findet. * London, 31. März.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Times“ meldet aus Kairo vom 25. ds. Mts.: Das Begleitſchreiben des Finanz⸗Bei⸗ rates zum Budget 1915/16, das heute ange⸗ nommen wurde, weiſt darauf hin, daß die ge⸗ ringe Nachfrage nach Baumwolle die Einnachme der Landesbewohner um 13 Millionen ägyp⸗ tiſche Pfund verringert habe⸗ London, 31. März.(WTB. Nichtamklich) Der„Daily Telegraph“ meldet aus Montregal vom 29. März: Vom 15. April ds. Is, ab wird die Briefmarkenſteuer von 1 Cts für jeden In⸗ lamdsbrief eingeführt. Brieſe an Soldaten ſind befreit. größte Freube maldzen Sie unfeten tapſeten delogruuẽ n tail einer echten „Sglem Gold Zigarette! 1 8 4 5 8.10 Preis 3 5 6 8 10 pig d Stck 20 Sick feldpostmàssig verpackt ponef 50 Stck feldpostmässig verpadtt E e Orient TJebaktu Cigaretengbenidze, Dresden Inh. Hugo Zetz,Hoklietersrut S M. d. Kenigs Sachseg Trustfrei! infolgedeſſen für dienſtunfähig entlaſſen und nur. u leichteren Arbeiten fähig oder nur als beding arbeitsfühig erklärt worden ſind, kunlichſt de wieder eingeſtellt werden ſollen, * Seueral⸗Anzeiger Badiſche (Abendblatt) Neueſte Nachrichten. Bismarek als Vokswirt. Ich sehe im doch vor mir, den großen Ber- liner Volkswirt, wie er sich in seinen tiefgründigen Vorlesungen über Finanzwirtschaft mit Bismarck auseinandersetzte. Kein geringerer, als Adolf Wagner war es, und er mußte bei aller Fhr- furcht vor dem Genie Bismarcks doch zuweilen abweichende Meinungen äußern. lu solchen Fällen pflegte er zu sagen: gewiß, Bismarck hat hier geirrt, aber er hatte Größeres, Wiehtigeres zu tun, er hatte keine Zeit, die volkswirtschaft- lichen Probleme bis in ihre letzten Tieſen kinein Zu verinlgen Die neuere Generation wird vielleicht hinzu- jügen, daß auch ein Bismarce, wie vor ihm Luther und Goethe, Nind seiner Zeit war, daß et in manchen Fragen des Arbeiterschutzes nicht um- leruen bbonnte und zu sehr Wächter der europäi- schen Politik war, um die Bedeutung der kom- menden weltwirtschafflichen Interessen vorauszu- ahnen. Und doch spricit auch aus den volkswirt⸗ Schafflichen Leistungen und Bestrebungen Bis- marck der sichere Blick des Genies. Mit emner erstaunlichen Anpassungsfähigkeit wußte er auch lnier dag z. Zl. Notwendige und erreichbare her- auszugreifen. Nicirt inmner konnte er alles sagen Was er wollte, nicht immer war es ihm vergönnt, das öffentſich bekanntgegebene Ziel zu erreichen, nicht immer hat das Erreichte die verdiente gul- Und doch baben wir gerade jetzt aſle Ur- sache, danlchar zu Bismarck als Volkswirt auf- zublicken. Nicht nur deshalb, weil wir seinen Humdertsten Geburtstag feiern, weil wir das, was er uns hinterließ gegen eine Welt von Feinden verteidigen mũssen. Sondern vor allem deshalb, wWeil wir immer allseifiger erkennen, wie sicher die Grundlagen seines Werkes sind. Eine seiner größten vofleswirtschaftlichen Taten wWar der Uebergang vom gemäßigten Freihandel zum Schutz der nationalen Arbeit im Jahre 1879. Der ungeheute Aufschwrurg der deutschen Indu- Strie hatſe dazu geführt, daß Deutschlaud aus einem Getreideausfthrland ein Getreideeinfuhr- land geworden war. Immer drückender wuürde für die deutsche Landwirtschaft der Vettbewerb les bifligen überseeischen ünd osteuropfischen Getreides. Deutschland stand am Scheidewege o0b 285 seine—5— eee N wolle Oder sich Gaen den Vebergang zum Zollschutz die blühende eigene Laudwirtschaft erhalten wolle. Wo wären wir heute, wenn Bismarck damals den Schutz der deutschen Landwirtschaft nicht als eine nationale Notwendigkeit erkannt hätte? Heute, wo die russischen Horden uns die Saaten zu zerstampfen und Eugland uns die Zufuhr des überseeischen Getreides abzusperren sucht? Wem es heute nicht wWie Schuppen von den Augen fällt, daß der Agrar- Schutz im Interesse der Reichssicherheit und nicht im ausschließlicten Interesse der ostelbischen Groggrundbesitzer exfolgte, der wird auch in die- Ser großen Zeit nichts zulernen und nichts verges- Sen, Ich glaube, daß die weitaus größte Mehr⸗ heit unseres Volkes die Schutzzollpolitck Bis- marcks henute als eine volkswirtschaftliche Groß- tat dankbar anerkennt. Was einst unser größter volkswirtschafthicher Apostel— Friedrich List— in seinem Nationalen System der politischen Oekonomie gegen das unseren Interessen ſeind- nche von England übernommene„Manchester- tum“ gepredigt, das fand in Bismarck— dem größten Tatenmenschen— seine Vollendung. Würdig reiht sich dem die von Bismnarck ein- geflihrte staatliche Arbeiterversicherung au. Das Reich miisse 80 führte er aus— die Arbeifer- versicherung im öffentfich rechtlichen Wege or- ganisieren, um dadurch einen„tatkräftigen Be. Weis“ seines Wollwollens für die unteren Millio- nen zu führen; um ihnen„die Ueberzeugung all⸗ mahlich einzubürgern, daß der Staat sich ihrer mcht bloß erinnert, wenn es gilt, Rekruten 2zu Sſellen oder Steuern zu bezahlen, sondern auch au sie denkct, wenn es gilt, sie Zzu schützen und zu Stiitzen, damit sie mit ihren chwachen Kräften auf der großen Heerstraße des Lebens nicht über- raumt und niedergetreten werden“ Niemand hat dizze Uneicherheit der Arbeiterexistenz ergreifender geschildert, niemand das Uebel leräftiger an der Wurzel gepackkt. „Geben Sie 80 er— dem Arbeiter das Pecht auf Arbeit. geben Sie ihm Arbeit, 80 lange er gesund ist.„ sichern Sie ihm Pflege, Wermn er krandt, Versorgung, wenn er alt ist. dam, glaube ich, werden die Herren vom Woyde. ner Programm ihre Lockcpfeife vergebens blasen.“ Auch hier der wundervolle Tatenmensch, der worbandene Schäden zu verbessern wußte, statt zu Gunsten von Zukunftstràumen der Masse 7. 2t. ein um 50 härteres Los zu wünschen. Wenn neur; das deutsche Volk geschlossen wWie ein Mann da- steht, 80 danen wir das mit der von Bismarck Blickt man weiter auf die Bestrebungen Bis- marcks, das Reich finauziell auf eigene Füße zu Sstellen, die Reichseisenbahnen einzuführen, damit das Reich— wie auck Friedrich List wüuschte der„Eisenbahnkönig von Deutschland“ werde, so kann man nur bedauern, daß sie nicht zum Ziele führten. Auch volkswyirtschafllich hat er Jroßes vollbracht, Gröberes vielleicht noch ge⸗ vollt. Möge dieser kurze Ueberblick dazu bei- tragen, auch Bismarck als Volkswirt zu verehren, ihm den schuldigen Dant auch hier volfl und gang eutgegenzubriugen. A. Seldmarket, Bank- und Börsen Wesen. Auleihe in den Vereinigten Stasten. „Rußkoje Slowio““, Moskau, vom 17. März wird aus Petersburg lelephoniert: Es sind einige Er- gebnisse der Verhandlungen bekaunt geworden, die unser Finanzministerium mit großen amerl⸗ kanischen Banken fühlrt. Es sich um die Eröffnung eines Kredites bei amerikanischen Bauken zur Bezahlung der in Amerika gemachten Bestellungen russischer Firmen und der russi- schen Regieruug. Vorderhand haben die amerika- nischen Banken dem Finanzmigaisterium einen Kredit bis zu 50 000 000 Dollar eröfinet. Der Hauptteil dieses Betrages entiällt auf Staatsbestel⸗ Nussische lungen. Für die Nöte der Privatindustrie wWerden nur etwa 12½ Mitlionen Dollar zur Verſügung gestellt. Berliner Eilektenbörse. WITB. Berlin, 31. März. Im Zusammenhang mit den bevorstehenden Feiertagen war der Ver- kehr an der Fonds-Börse wieder Wenig lebhaft. Für heimische Anleihen erhielt sich durchaus eine leste Stimmung. Russische Werte zu Arbitrage- Zzwecken zu besseren Kursen begehri. Von In- dustriewerten hatten nur einige lebliafteres Ge- schäft, So Lorenz und Mix à Genest, die sich Wesentlich höhler stellten. Die Jendenz war auch sonst bei allerdings recht beschräukten Um⸗ sätzen fest. Der Satz für tägliches Geld War Wegen des Quartalwechsels 6 Prozent, Privat- diskont 476 Prozent. Ausländische Valuten zogen etwas an, insbesondere auch österreichische. Newekorker Eflektenbörse. N. wW G. 30. März. Bei fester Grundstimmung gestaltete sich das Ge- Schäft an der heutigen Börse recht lebhaft. Das Interesse der Spekulation wandte sich wiederum den industriellen Spezialwerten zu, die bei größe- rem Umsatz neue Kurssteigerungen erzielten. Füh⸗ rende Eisenbahnwerte lagen in Reaktion auf die vorausgegangenen Steigerungen etwas schwächer. Am Schlug der Börse war die Haltung unregel⸗ mäßzig. Die Umsätze erreichten 680 000 Stück, die höchste Zilfer seit Beginn des Jahres. NEWVORK, 30. März.(Devisenmarkt) 30. 29. Tenden ar efff,f,,. Stelig stetig Geld auf 24 Stunden(Durohschnfttsrate) 17% 159— Geld letztes Darlenbeen—.— Slohtwechsel Berltn 83³⁰0 831 Sfohtwechsel Farts 530.75.37.— Weohsel auf London(60 Tage)ꝛ„.77.25.70.25 Weohsel auf London(Cable Transfers)...80.25.8— Sſüiber Bulslt̃onnnndn 50/ů 50 NEWVORK, 29. März.(Schluss-Notſerungen.) 30 29. 30. 8 Atoch. Top, Santa ße Nat. Baitw. of Mex. 4% 4% oonv, Bonds 99%½% 890%½ few Vork Centr. o. 85% 88½ Balt. Ohlo%½ Sds, 36%—— flo. Ont& West o. 27½ 27½ Ches. Ohio 4½ Bs. 74/—— Rorfolk& West, o. 101½¼ 105%ö 8 Norſh. Pao, 3 8üs,. 65——Forthern Paolfle o, 1047 1055 North. iae Pr. rennsylvanls dom. 103%¼ 107½ 4 Bonds 92%——hHeading oom.. 146¾8 147. St. Louſs ang 8 Ogioagb gooßk is⸗ Franzo. pr. 4 Bds.———— land Faolf,. Rallw. 31½, South. Padffio 4 Ohio, Fook Isl, Torf.— 1929 N08 923%——Sou hern Paelfſo. 88¼ 87%8 Unſon Paoſtio bonv. 2 25 South. Ballw. dom. 16% 168., 4 Bonds 95% 85¼¼ Sobth. Railw. prof. 83— 33 Unſted S ates 28d8. 88% 98/ Union Paoiflo o. 2— 5 12575 Unlon Prolfſo pre!. Atoh. 18 Santa Fe 1— 99½% 99% Nabssh pref, 2 115 and Onio 7200 72705 West Maryland pref——— Canada Pablfle. 162½ 184— Amalgam, Copp. o. 6% 82 Ohes.& Obio o. 43%¼ 4 dd 15 31%½ 30%/ Chio.A iW.St.Faulo. 89105 895% 0. o. pref.——— Cotorado u. South. 26/—— Amerle, ooom. o. e. Denv.& Rlo Gr. o. 7 6% Amer.Smelt.fef.o. 888˙/8 693%/ Erio oom. 23 23˙ do, Sugar fef. o. 775 bals aie pre 0 deine en Seel, 88 88, rle 2te pref. oel. 36% Greal Kobth, pref. 117˙5 11825 0 a 35% 35— Gr, Korth. Ore Oert.—— Consoidated Gas ilinols Oentr. oom. 75 98 prf— n. Metro 75—Senera r..— 5 9 92 5 62— 15055 1——— lley oom.— ational Lea 5 5 Uashe. 118.— 120— Unit.Stat. Steels g. 480% 480% MHissour. Gans oom. 12½ me M pr. 105ʃ½ 105½% f Cans. pr. 34 12½ Utah Copper oom.—— Mlasvurf Pacſlic 12⸗/ 11½ Urgin. Car. Ohom..——— Sers Roebuok com. Matzelel und industrie. Weitere Steigerung der dentschen Stahl- erzeugung. Nacht den Erhebungen des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller betrug die Fluß- stahlerzeugung im deutschen Tollgebiet während des Monats Februar 1915 insgesamt 946015 t gegen 003 790 t im Januar. Die tagliche Exzeu- gung belief sich auf 30 417 t(gegen 21 801üt im August, 25 508 t im September, 33 34l t im Ok⸗- tober, 37 501 t im November, 37 670 t im Dezem- ber und 38 552 f im januar). Die Erzeugung ver- tellte sich auf die einzelnen Sorten wie kfolgt wiobei in Klammern die Erzeugung für Januer (WIB. Niichtamilich) 4% für die Kriegsfürsorge etwas Besonderes zu tun, dundustrie-Zeitung Siemens-Martinstahl 389 941 t(395 900), Salirer Siemens-Martinstahl 15 308'(16 730 9, basischer StahHformguß 26 742 t(23 335), saurer Stahlformguß 8 053. 7066), Tiegelstahl 7359 Tonnen(9 655), Elektrostahl 9 981 t(759). Von den Bezirken sind im Februar 1915(ge- scher genüber Jauuar) beteiligt: Nhieinland- Westfalen mit 546 931 t(563 534), Schlesien mit 82 011 k (79 555. 9, Siegerland und Hlessen-Nassau mit 10 275 t(22 650 0. Nord-, Ost- und Mitteldeutsch- land mit 30 911 t(38 431), Königreich Sachsen mit 18 253 t(18 428), Süddeutschland mit 10 455 Tonnen(0925 0, Saargebiet und bayer. Rhein- pfalz mit 82 827 t(77 666 0, Elsag-Lothringen mit 84 108 t(85 586), Luxemburg nut 62114 t (68 020 9. Wie sich die gesamte Flußstahlerzeugung seit dem Kriegsausbruch und im verflossenen ſehre entwickelt hat, zeigl unsere nachstehende Tabelle. Wiußstahlerzeugung Deutschlauds. 1915 1914 in Tonnen zu 1000 kg. Januar 963.790.602.480 Februar 946.015.509.785 März——.634.297 April—.488.545 Mai—.577.970 juni—.558.317 Iuli—.627.803 August— 567.618 September— 663.448 Oktober— 900.522 November 900.357 Dezember 941.964 14.973.106 Auf die einzeluen Sorten verteilt sich die Ge- samterzeugung des verklossenen Jahres wie folgt (in Tonnen): Thomasstahl-Rohblöcke 8169 183, Bessemerstahl-Rohblöcke 100 617, Basische Mar- tinstahl-Rohblöcke 3 940 215, Saure Martinstahl- Rohblöcke 274 32l, Basischer Stahlformguß 211 005, Saurer Stahlformguß 87243, Tiegelstahl 95 096, Elektrostahl 89 336. Nach den einzelnen Bezirken betrug die Jahres- erzeugung in: Rheinland-Westfalen 8 420 706. Schlesien 1 173 066, Siegerland und Hessen-Nas- sau 306 309, Nord- Ost- und Mitteldeutschland 604 703, Königreich Sachsen 259 695, Sücddeutsah⸗ land 144 126, Saargebiet und bayerische Rnelg⸗ plahz 1 300 248, Elsaß-Lothringen 1 513 844 und Luxemburg 1 160 229 Tonnen. Lur Kriegsfürsorge- In der am 27. März stattgehabten Generalver- sammlung der Brandenburger Spiegelglas Ver- sicherungs Aktien Gesellschaft in Berlin wurde auf Anregung des Vorstandes eine Sammlung unter den Mitgliedern der Verwaltung und unter den erschienenen Aktionären zu Gunsten der „Nationalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen“ veranstaltet, die über 2 000 Mark ergeben hat. Es wäre zu Wünschen, daß das hiermit gegebene gute Beispiel nicht nur in den Generalversammlungen anderer Versiche- rungsgesellschalten, sondern auch in den General⸗ versammlungen der Alctien-Gesellschaften anderer Art Nachahmung fände, weil angenommen werden dark, daß die Aktionäre gern bereit sein werden, wenn die Dividende in Rücksicht auf die Zeitver- hältnisse über Erwarten gut ausgefallen is,. Gotthatrdwerke.U, für elektro- chemische Industrie, Bodio(Schweig). Der Verwaltungsrat der Gotthardwerke. tiengesellschaft für elektrochlemische Industrie in Bodio(Schweiz), die vor mehreren Jahren be- kanntlich durch die Motor Aktiengesellschaft für angewandte FElektrizität in Baden(Schweiz) So⸗ wWie die Sücddeutsche Disconto-Geselischaft.-G. und die Firma L. Weil u. Reinhardt, beide in Mannheim, gegrünckst wurcle. verteilt, wie wir Fren, für das Geschäftsjahr 1914 wiederum eine Dividende von 8 Prozent wie im Vorjahre. Verkehr. Wheinschiffahrt.-G. vorm. Vendel Nen vnheim. Unser gestriger Bericht über die Hauptver- sammlung der genannten Gesellschaft enthält be⸗ dauerlicherweise einen Fehler. Wir bemerkten, dah in der Vermögeusrechnung auf beiden Seiten neben dem Strich M. 1 966 032 zweifelhafte For- derungen aufgeführt werden. Es handelt sich, wWie Wir berichtigend ſeststellen, um M. 2 402 850 Avaldebitoren und Avalkredlitoren. Warenmärkte. Berliner UMetreidemarkt. WITB Berlin 31. März. Frühmarkt. kamen keine Notierungen zustande. Schluß: Es landen keine Notierungen statt. Im Hinblick auf die bevorstehende mehrtägige Unterbrechung war der Geschäftsverkehr pein- lich Klein, die Stimmung jedoch gut behauptet. Für alten, trockenen Mais pet loko und auf Abladung Es ausländische Gerste forderte man M. 620.— bis M. 630.— Am Mehlmarkt ist leichtes Sbeigen der Preise zu bemerken. Maismehl wurde ge⸗ sucht und mit M. 92.— bis M. 95.— gehandelt. Chiengoer Warenmarkt. WITB. Chicag o, 30. März. Weizen. Aur ungünstige Nachrichten über den Stand der Erute, geringe Ankünfte im Inland, sowie hausselautendes Liverpool gewannen die Preise am hiesigen Markt gleich zu Beginn bis 3 cts. Im weiteren Verlaur bekanntwerdende Meldungen über umfangreichr Verschiffungen bewirkien, daß der Markt in fester Haltung schlogß. Die Preise hatten Besserungen von 3% bis 1½ C. aufzuweisen. Mais. Der Markt setzte fest mit Kursaufschlä- gen von s C. ein, wWozu insbesondere höhere Kabelmeldungen von den ausländischen Plätzeu, geringe Aulünfte im Innern und Käufe der Loko- Waren-Interessenten beitrugen, die sich iu Mai⸗ Ware eindeckten. Armour war als Käufer flir juli Ware am Markte. Schluß fest bei Kurs-Bes- serungen von 1½—1 C. oHicado, 30. März, 3⁰ 29 30. 2. Weizen Maf 153.— 149%% Schwelne: Jull 123— 121 05 sodwere 0.85— Rais Rel 75 109.% Speok 15—920.12..22 iuli 76 1 72% Schmalz: Der,.15 10.25 Hafer Ma 57.8% 57 8 1 10.4⁰ 10 5⁰0 Sohwelnezuf. ult———.— J. Mest. 91 000 108 000 Pork: Mal 17.80 17.4 dv, Ohloago 18 000 28 000 ull 17.80 17.83 Scohwolne! Rippen: Nai 10.02 10.02 leſohte.80 657— Jun 10.80 10.32 New-Forker Warenmarkt- Newyork, 30. März.(WIB. Nichtamtlich). Der Markt wies heute während seines ganzen Verlaufes eine feste Grundstimmung auf. Veran⸗ lassung hierzu waren Meldungen über einen weniger günstigen Stand der Ernte. Die Ereise gewannen schließlich 37 bis%4 5 uEW.-VORK, 30. Rärz. 30. 29. 39. 2. Weſzen Mai 187 705 185½ Boggen Juli 131 ½% 128%Hals toed S0 7 4og2 Red 184.7% 161% Rehl 600 000 675•685 No. 1 Morth 164.½ 163—(feireldefe: Hlafer Io00 000-0b0—— Lverpool 12— 10.35 5 jlunf———.— London 12— 12— 2 20. 28. 29. Sohmalz: Petroleum: West. sim. 10.10 1020 stand. Whit. 75 ½75 Talg 710⁴ 77 in tanks.5⁰0.50 4 Spezſel.—.— Ored. Balan..45 1˙45 Baumwollsaat- Ter öl per März.73.81 Tucker; Baumw. Vellow.80.60 Oent. 98 Fat. 488 Fetroleum: NMal 4080— refin ſ. ess. 10,.25 1025 Jul.88 Zahlungseinstellungen, Liczuicdlationen und Konkurss Chemnitz: Goldwarenhändler Simon Klein; Frankensteip(chles.): Firma Richard Völ- kel u. Co., Dampftischlerei und Holzbearbeitungs- labrik; Freiburg Gchles): Baugenossenschaft „Trautes Heim“ E. G. m. b..; Marienburg! Mollereibesitzer Jakob Turker; Seuften⸗ berg: Möbelhändler Oswald Friebe. Letzte HMandelsnachriehnten, r. Düsseldorh, 31. März.(Priv.-Telegr.) Für das abgelaufene Geschäftsſahr kann pei der Düsseldorfer Baubank Akt.-Ges. Düsseldorf wie⸗ der keine Dividende verteilt werden. r. Düsseldorf, 31. Marz.(Priv.-Tel) Zu der geplanten Kapitalserhöhung der Aachener Lederwerke A Ges. Aachen von 1% Millionen Mark hören Wir, daß de neuen Aktien den Aktig⸗ nären zum Kurse von 110 Prozent derarſig an- geboten werden sollen, daß auf 11 alte Aktien eine neue Aktie huzubezogen werden kanu. Für das abgelaufene Geschäftsjahr konimt eine Divi⸗ dende von 10 Prozent gegen 7 Prozent im Vor- lire in Vorschlag. WꝗIB. Berlin, 3I. März.(Nichtamtlich) In der heutigen Generalyersammlung des Kali⸗ syndikates berichtet der Vorstand über das lau ſende CGeschaftsjahr. Die in 8 4 des Gesellschafts- vertrages enſhaltene Kündigungsklausel Wurde auf den 31. Dezember 1017 hinausgeschobeu, 80 daß jeder Gesellschafter berechtigt ist, bis zu die- sem Termin den Syndikatvertrag zum 31ʃ. Dezem fer 1917 aufzukündigen. 0 .ũã ãõpDDDDSTETTTT——— 5. Preuss,-Züddeutsshe(231. Kal. Preuss.) Klassen-leiterie. J0 ger am 18.-Id. Aprif staltünd. Ziehung babs ſeh noeh Lose abzugedes Preise für 1—— 103 + KI. NM. 20— 10. 50 160. 5. Kl. M. 25.— 50.— 100.— 200.— 4 u. Ir. Bad. Lotterie- Einnehmer Telephon 1983. Guljabr, Mannheim 100 E 85 23. 8 Verantwortlich: 5 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; 55 kür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Erust Müller; flir den Handelsteil: r. Adolf Agthe; tür den Inseratenteil und Geschäftliches Fritz lees Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruekerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. begonnenen, von unserem jetzigen Kaiser weiler Arbeiterversicherung. angegeben ist): Ihomasstahl 479 860 f(492 4ʃ8 Tonnen), Bessemerstahl 9681), basi Wurde bis zu M. 630.— bezahlt. Für rollende Auszug maus der deutschen Konkursliste- ee Porto u. Bestellgeld 15 Pf. Gewinul. 4. u. ö5. Kl. 35 Fff für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbhaum; Dank aus. sprechen wir auf Danksagung. Für die zahlreichen Beweise herzlicher Teilnahme beim Hinscheiden unseres für sein Vaterland ge- storbenen einzigen, lieben Erich Matern diesem Wege unsern tielgelühlten Mannheim(Alphornstr. 27), 30. März 1915. Die Minterbiiebenen. 40826 Todles-Anzeige. Tieferschüttert teilen wir hierdureh milt, dag gestern Nacht 11½ Uhr mein lieber Gatte, unser Schwager und Onkel Sottfriecl ZBens im Alter von 72½ Jahren sanft entschlafen ist. Mannheim-Waldhof, den 31. März 1915. Die trauernden Hinterbliebenen: Marie Bens geb. Elise Hering geb. Helm Peter Hering Familie Stumpf Die Beerdigung fludet am Freitag, den 2. April 1915, mittags 2½ Uhr von Waldhof, Hubenstr. 8, aus statt. Uieber Schwiegervater, Sehmitt eeeeeeeneeteenemmmmdmmands — in verschiedenen hechfeinen Ausführungen gst abzugeben. Beste belsgenheit für Wiederverkäufer! Wunder C 3. 18 FTreppe hoch. a Mlree Hilfoarbeiter für die 50074 Slereolysie⸗Abteilung ſofort geſucht. Dr. H. 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Telet rc Herrer Laß⸗ 55 ei deutſche Art. 785 farc an aus unſeren großen Tagen Flats von Panl Burg. m Lolk Formel für den Schutz des Inhalts Fortſetzung. zu etröle Frau duckte ſich erſchauernd in den üße Lbas Segen ſein, die Stunden bis fetzt, Abl, mtied?— Und was kommen wird—1“ am Wf wird kommen!“ hob die Greiſin „Darauf müſſen wir gefaßt ſein, ge⸗ Bohn⸗ alles. Und du, mein gutes Kind ae g. dich recht verſtand, haſt du dir deinen epagr ie anders, wohl nicht einmal gar ſo Nähelnd mannhaft gewünſcht, wie er es jetzt hete für ihn und ſein Kind! Hilf deinem Zin it allen Kräften! Das wird von uns erlangt.“ bl. obe Aufland auf und trat vor ihren Schrank, zog Aſen auf und beugte ſich ſuchend darüber. großen Leinentuche kam ſie zurück die Schere zur Hand. als haben wir keine Stunde gehärmt feie mit unſeren Händen. Wenn du Fafen kannſt, komm und hilf, Verband⸗ en zuf richten. Früher wurde Charpie ge⸗ Jetzt ſchneidet man ſaubere und gleich⸗ ee 8 here ſchnitt das weiße Tuch. Auf und ab. —— Streifen fielen in den Frauenſchoß. derte. Da ſah ſie die alte Exzellenz ſtrengen Blicke an. zoeh beſinne dich! Wir Jagemannfrauen immer getan. Und hat doch keine un aus dem Kriege wiederkommen ſiebe antt Wie unter einem Schlage zuckte die ndt ſchan zuſammen. de Herres änd! Du mußt eine rechte Frau wer⸗ loit ſchb en Krieg. Dein Wiſſen und Denken mit ſeg. iet. 2427 ets geſallen, aber es iſt doch nur as Seueral⸗Anzeiger VBadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Zur Nachbehandlung von „ Kriegswunden ⸗ sowie bei Rheumatismus, Ischias, Gliederreissen ete., empfehlen wir Hartmann's Fapack-Kompressen Elfel-Fango— Fangoplast Engros-Vertrieb vou Bergmann's Sauerstoffbäder Kohlensäure-Bäder m. d. Kissen und„Zeo“ Badesalz und Mineralwasser Fichtennadel-Extrakt Verbandstoffe— Inhalations-Apparate Sömtliche Kräftigungsmittel Artikel flüir Lazarett- u. 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Be⸗ zirksamt die Enteignung Das Kriegsministerium ſprach kürzlich in der Preſſe den Wunſch aus, man möge unſeren tapferen Feldgrauen als Liebesgabe Kriegsüberſichtskarten ins Feld ſenden. Und dies mit Recht;: denn die täglich aus dem Felde bei uns einlaufenden Be⸗ ſtellungen auf Ueberſichtskarten beweiſen das Verlangen unſerer Krieger nach denſelben. Was nützen dem Soldaten im Felde alle Zeitungsnachrichten, wenn er ſich nicht au Hand einer 11 Ueberſichtskarte über die Krtegsereigniſſe ortentieren oder feſtſtellen kann, wo er ſich eigentlich im Feindesland befindet. Wir empfehlen deshalb als willkommene Liebesgabe unſeren Kriegskarten⸗Atlas, ent⸗ haltend 11 Ueberſichtskarten, und zwar: 1. Oſten: Deutſch⸗ ruſſiſcher Kriegsſchau⸗ plagz. 23 Galiztſcher Kriegsſchauplatz, 3.„ Aeberſichtskarte von Rußlaud mit Rumäntien, 46. Weſten: Karte von Mitteleuropa (Frankreich, Belgien), Karte von Frankreich, Paris und Umgebung, Karte von England, Karte vom ſerbiſchen Kriegs⸗ ſchauplatz, Karte v. geſamten türkiſch. Kriegsſchauplatz. Wir verſeuden dieſen äußerſt praktiſchen Kriegskarten⸗Atlas, der wenig Platz im Tor⸗ niſter beauſprucht, zum Ausnahmepreiſe von Mk..80 Boreinſendung lauch in Brief⸗ marken] erbeten. Der 1155 Maßſtab der Karte gewährt ein überſichtliches Bikd und die Ortſchaften, auf die es bei Verfolgung der Kriegsereigniſſe in erſter Reihe ankommt, jebe aus führlich berückſichtigt. Wir geben 1 Hindenburg⸗Bild umſonſt! DrrrrrrrBrrr—— Beſtellen Sie bitte heute noch. Ihr An⸗ riger im Felde kann ſich beim Studium teſer Karten, die er immer und immer wieder zur Hand nimmt, trübe Gedanken, die ihm im Schützengraben kommen, am beſten vertretben. Vaterländiſche Verlagsanſtalt Berlin W 57— Pallasſtr. 10-11. * den Büchern. Jetzt kommt das Leben an dich, jetzt faßt dich die wahre Menſchheit an, der Krieg Habe Mut und Vertrauen. Wir haben doch unſern lieben Gott!“ „Wenn mir mein Mann „Das müſſen alle fürchten, Lina in ihrer Küche, die Kaiſerin in Berlin für den Kaifer und ihre ſechs Söhne.“ „Furchtbar iſt der Krieg!“ „Kind, darüber ſind wir nicht zum Richter be⸗ ſtellt. Gott hat ihn gewollt, alſo ertragen wir ihn und haben unſere Männer, Brüder und Söhne ſchweren Herzens hingegeben an dieſen furcht⸗ baren Krieg. Segne ſie der Himmel, alle die Tauſende, Hunderttauſende! Kommen ſie uns wieder heim, dankbar wollen wir ſie begrüßen, als hätte ſie uns der liebe Gott von neuem ge⸗ ſchenkt. Sterben ſie uns, ſo bleiben ſie unſer Stolz, unſer größter Stolz und unſer ewiges Erinnern.“ Elenas Hände ließen die Schere fallen. Das Leimen entglitt ihren Fingern. Groß ſah ſie die alte Frau an, die wie eine Prophetin mit ihrem weißen Haar in dieſer ſpäten ſchlafloſen Nacht vor ihr ſaß. „Oma, du kannſt das ſagen; hundertſiebzig deinen Mann und jetzt deinen Enkel——1“ „Und bin vierundachtzig Jahre alt. Vergiß das nicht! Was von allem auf der Welt kaun ich mit mir in die Ewigkeit nehmen, als den Stolz, daß Mann und Enkel, Deutſche heut und Deutſche immer unſern Herd, unſere Gräber be⸗ ſchirmen? Damit will Stolz, den kann mir Erde rauben.“ Dies hohe Wort aus einem Herzen voll aßge⸗ klärter Weisbeit tat eine frohe und helle Weite vor Eleng auf. Staunend und ſchweigend nahm ſie ihre Arbeit wieder zur Hand. Und eine ganz geringe Hoffnung, ja eine Ge⸗ wißheit glomm in ibrem Herzen: Er wird wie⸗ derkommen, wird nicht ſterben in diefem Kriege, 17 Du hacht achtzehn⸗ hingeben müſſen ich gerne ſterben. Und dieſen kein Feind, keine Macht der ſonſt hätte die kluge Zigeunerin etwas davon geſagt. Was ſie weisſagte, war auf keinen Krieg, auf Erbardt nicht gemünzt. Mögen ſich Urenkel und Urenkel tauſendmal umbringen, noleumarbeiten im Wege [ſod. deren bevyollmächtigten der Haferbeſtände ausge⸗ ſprochen iſt, erſuchen wir die Beſitzer von Hafervor⸗ räten, die Anfuhr ſelben— geſackt— au das Lager des Kommunalver⸗ bandes i. Viehhof erſt dann auszuführen, wenn von uns eine ſchriftliche Auf⸗ forderung hierzu ergeht, Ohne uünſere Genehmi⸗ gung darf an dem Hafer⸗ beſtand nichts verändert werden. Die Abgabe des Hafers der⸗ 11. Seite. Dresdner Bank Filiale MANNHEIM P 2, 12, Planken. ——. f Fernspr. 3596 Arbeiter- und Personal- 3U 8 Akctienkapital und Reserven Mark 281000000 Besorgung aller bankgeschäftfichen angelegenheiten. 4 Bontroll-Apparate —5 Zahlreiche Referenzen erster Firmen C. Fischel b8.3 Bekanntmachung. Wir macten darquf aufmerksam, dass pon Personen, welche Unterstützungsanträge bei der Zentrale für Krlegsfürsorge stellen, Bekanntmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Autrag geſtellt, ſolgende Pfand⸗ ſchetne des Städtiſchen Leihamts Mannheim, au Pferdebeſitzer erfolgt das Familienstammbuch oder älinliche] welche angeblich abhanden von uns aus Dienstags gekommen ſind, nach§ 23 persondlaustoeise, sotie regelmässig auch] der Leihamtsſatzungen un⸗ nachmittags für die Buch⸗ ſtaben—K, Donners⸗ tags nachmittags für die Buchſtaben—Z, jeweils zwiſchen—5 Uhr. 23. Märzl915. das IIlletsbuch vorzulegen sind. mannhelm, 20. Iärz 1015. giltig zu erklären: Lit. B 1I Nr. 49273 Lit. B 1 Nr. 39274 Lit. B I Nr. 39275 40802 Arbeitsvergebung. Für den Neubau der R 2⸗ Schule ſoll die Lieferung und das Verlegen von Li⸗ Thermalbadhaus. des öffentlichen Angebotes—22 Hotel u. Badhaus Tähringer Hof. Bevorzugtes Familienhotel I. Ranges. Günstige Pensiousbedingungeu. Prospekte. Mannheim, 2 8 vom 22. Juli 1914, Zentrale für Kriegsfürforge% 8 Sch 100b. Jund Biehhoes, vom 27. Okt. 1914 acht⸗ un ie es. 2 15 Im Auftrage des Baden-Baden. Die Inhaber dieſer Kommunalverbandes: Pfandſcheine werden hier⸗ Krebs. 4450 mit aufgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine inner⸗ halb e4 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Be⸗ kanntmachung angerechnet beim Städt. Leihamt Lit. O5, 1 geltend zu machen, widrigenfalls die Kraft⸗ — Grosser Park. Otto Koberling. vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ner⸗ ſehen bis ſpäteſtens Samstag, 3. April 1915, vormittags 10 Uhr au die Kanzlei des unter⸗ mtes(Rathaus 1, 3. Stock, Zimmer Töted Nussischer bgf grossen Gaxten, Moderner Komfort, Speiseterrasse mit Rerrlichem Blick auf das Kurleben, Einzelzimmer ung abgeschlossene Wohnungen mit Privatbad, Hlektrisch Licht, Gentralheizung, Pension, Arrangements. loserklärungobengenaun⸗ ter Pfandſcheine erſolgen wird. 4384 Maunbeim, 30. März 1915. Stäbtiſches Leihamt. Einquartierung mit vorz. Verpfleg. w. billigſt ange⸗ nommen. 3, 19, J 99870 Baden Haus I. Ranges, e 1 der Kaiser- Allee imeigenen 12046 No. 125) einzureichen, wo⸗ ſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchtenener Bieter Vertreter erfolgt. Angebotsformulare ſind vom Montag, den 29.d. Mts. ab im Baubüro R2 koſten⸗ los erhältlich, daſelbſt wird auch jede gewünſchte Aus⸗ kunft erteilt. Mannheim, 26.Märzi915 Städt. Hochbauamt: Perrey. ohne daß einer dem andern ins Auge ſieht, was geht das mich und meinen Erhardt an?— Neben dem jungen Weibe im weißen, weich⸗ anſchmiegenden Nachtkleide ſaß die alte Frau, noch immer in ihrer wallenden kniſternden Staatsrobe, aufrecht und ſtreng. Sie ſchnitten und fälteten Leinen Stunde um Stunde. Saßen ſo nahe beieinander, daß der warme Hauch der Jugend die fahle Wange des Alters ſtreifte, aber ihr Denken war weit, weit voneinander und wandelte gar verſchiedene Wege. Elena wünſchte ihrem Manne Mut und gutes Glück, fröhliche Heimkehr. Die alte Exzellenz hatte den Brief von St. Orleans im Herzen und grübelte über das große Wunder nach, das dem treuen Bur⸗ ſchen in Frankreich begegnete, als er den Frank⸗ tireur, den Mörder ſeines Hern aufhängte, den Schuft, der ſeinem Herrn ſo ähnlich ſah, Haar und Bart und Augen hatte wie der Rittmeiſter von Jagemann. Den Mörder henkte und den Sohn laufen ließ, weil ein hoffendes Weib auf Knien für ihn bat. Durch die Fenſter ſchlich der Morgen und ſpann ſeine grauen Fäden um die beiden un⸗ gleichen Frauen. Räderrollen, Hufgetrappel ſcholl von fern und kam mit immer lauterem Dröhnen näher, bis unter die Fenſter. Pferde wieherten dem jungen Tag entgegen. Elena trat ans Fenſter und zog die Vorhänge zurück. „Kanonen! Sieh Oma, bis zu den Bergen hin die ganze Straße. O dieſes Deutſchland Soldaten!“ Vor dem Hauſe wurde hart eine Trommel ge⸗ rührt. Da ſchrak die alte Exzellenz aus ihren Gedanken auf. „Es iſt heller Tag, Eleng. Willſt du denn gar nicht ruhen?— Wir haßen beute an den Solda⸗ tenzügen harte Arbeit; ſchlaf doch noch ein paar Stunben!“ „Ich fände doch keine Ruße. Oma. Laß nur!“ „Jugend und Schſaf kinden ſo leicht zueinan⸗ der. Geß nur zu Beit! Und menn es dir in deinemt Zimmer gar ſo ſchreckſich iſt. fannſt dit in ein Haar Tage zu Marta Rinkleben aufs Kand fahren. Auch ihr Mann iſt im Kriege, ſie iſt deine alte Freundin, die dich verſtehen wird. iſt unerſchöpflich an Nicht wahr?)d verband der mittelbadiſchen Zuchtgenoſſenſchaften. Der auf 11. und 12. Mai 1915 fallende Zentralzuchtuiehmarkt in dfenhurg wird in dieſem Jahre nicht abgehalten. Freiburg i. Br., den 26. März 1915. Der Verbandspräſident: 4433 Dr. Becken, Tugelaufen 5 Mittelgroßer weißer Spitzer männlich, langhagrig, ſeit 14 Tagen zugelaufen. 50048 Dammſtr. 25, part. „Dma, du biſt ſo klug und gut!“ neigte ſich Elena über die welke Frauenhand. Nach ein paar Stunden ſaß die alte Exzellenz ſchon wieder friſch beim Morgenkaffee und las Zeitungen. Sie hatte ſich, als wollte ſie gut⸗ machen, mehrere große Zeitungen zugleich be⸗ ſtellt. Beim Zimmern. „Habe Nachtwache an der Bahnſtrecke gehabt und bitte um warme Atzung, Oma Exzellenz. Machen Sie mal den Anfang mit Ihren Liebes⸗ gaben!“ rieb er die Hände und ſetzte ſich im Seſſel behaglich zurecht. Trank und erzählte mit Eifer. „Dieſe Nacht hätten Sie dabei ſein müſſen, Oma, wie ein Zug nach dem andern über meine Brücke raſſelte, hundert Wagen, tauſende Sol⸗ daten überall her aus Deutſchland! Her und hin und hin und her. Das war ein Stolz und eine Qual für unſereinen, wenn ſo ein paar Jungens in ihren grüngrauen Röcken, ſo ein ſchmucker Leutnant aus dem Fenſter zufällig auf einen herunterguckte.. ich hätte allemal den ganzen Kram, meine Achtzig Jahre hinſchmeißen mögen und hinter dem letzten Wagen dreinrennen: nehmt mich mit, nehmt mich doch mit! Ich habe meine alte Knarre gepackt, daß mir die Fäuſte krachten, und habe mich nicht ge⸗ ſchämt, wie ein Bengel in die dunkle Nacht hin⸗ auszuheulen. Wie mich mein Wachtkamerad um ein Streichholz bat, habe ich auf ſeinen jungen Backen auch Tränen geſehen.“ Der alte Kammerherr ſchnäuzte ſich wuchtig Und ſteckte die Naſe tief in ſein Taſchentuch. „Ja“, kam es endlich wieder hoch, und ſeine grauen Augen blickten weich ins Helle,„ja, wes⸗ halb ſoll man ſich denn ſeiner Rührung ſchämen? — Es iſt doch ein Jammer, ein wahrer Jammer, und ein aroßer, großer Stolz für uns, liebe alte cagemann! Daß wir das noch erleben dürfen! Man bäfte 8 17 7 keine Ruhe im Grabe gehabt bei dieſen Zeiten. Drei ſo herrliche Burſchen winkten mir zu, warfen Blumen aus dem Fenſter. (Jortſezung folgt) eifrigen Leſen betraf ſie Freund 7 Mittwoch, den 21. März 1915 bestehen laut Angabe Ula⸗ Drä⸗ d. Grossherzogl. chem. 5 Prüfungs-Station f. d. — Ul len Gewerbe, Darmstadt, — ITa aus einemzweckmässſg Analyse: Eiwelss 17,82000, Feit 5, 1% TZusammengesetzten, Leclihin 0,4%, Lösf. Kohlehydrate 30.89%. unlösliehe Kopleßyerate hechprazentigenNähr 11,20%, Kolanusspulver.00%, Nähr- 3771 Aalze 3,90 0. Wasser.43% 100%.. EKräftigungsmittel. Für Ernährung sorgen Eiweiss und Zucker. Ausdauer u. Kraft veneihen Kola und Lecitnin. Vor Durchfall schütren Hafermehl und Kakao. F. K. Art.-Regt. schreibt: re.- O. Tabletten sind ganz vorzüglieh, insofern, als zie bei grossen Anstrengungen und Hungergefuhl elitiigen und neu beleben. Einj.., stud- m., San.-Unterolſizier, Füs.-Regt. schreibt: Iare G- C. Tabletten koben mir zelbst, die auel einigen Kameraden, die sich dus Pruparat von ihren Eltern zenden liessen, dei Durchfall ꝛwie auch bei grossen Anstrengungen sehr gute Dienste geleistet. Hebe besonders den angenelmen Geschmack hervor. Abtiührüchen Prospekt durch Chemisch · pharmazeutische Fabrih Or. Jo Mayer, Wiesbaden. Zu haben in Sehachteln à 48 Tabl. zu Mk..50, à 24 Tabl. Mx..85 in den meisten Apotheken und Drogerien, bestimmt bei: Apotheken: Schwan-, Löwen-, Peli- kan-Apotheke. Drogerien: Medizinal-, Merkur-, Drogerie Schmidt, Storchen-Drogerie, Ludwig & Schütthelm. 40701 11U-Aiwawadbaus-.40 Schinden, Schäufele, Kiunbachen, Jungen, gut geräuchert. 2502 Kirſchwaſſer von der Bad. Landwirtſchaftskammer Zwetſchgen-, Himbter⸗, Heidelbeer⸗, Hollunder⸗, Wachholder⸗ und Mirabellengeiſt. Schwarzwaldhaus, Marhiftraße. ——— 55 VBeteranen⸗Verein Mannheim. Todes⸗Anzeige. Unſer Kamerad, Herr Reſtaurateur Joſef Englert iſt geſtorben. Die Beerdiguung ſindet Donners⸗ tag, den 1. April 1915, nachmittags 4 Uhr ſtatt. Der Verein ſammelt ſich um ¼4 Uhr an der Leichen halle. Um zahlreiche Veteiligung bittet Katholiſche Gemeinde. Donnerstag, den 1. April 1918. Hründonnerstag. Jeſuitenkirche. Bon 6 Uhr an öſterliche Beicht.— 6 Uhr Austeileu der hl. Kommunion.— 7 Uhr Aus⸗ teilen der hl. Kommunion.— 8 Uhr Austeilen der . Kommunion.— 10 Uhr feierl, lev. Hochamt und ſsterliche Austeilung der hl. Kommunion; nach dem Hochamte feierliche Uebertragung des Allerheiligſten in die Krypta und Abräumung der Altäre, hierauf Betſtunden in der Krypta während des Tages. Abends 7 Uhr Trauermette. Untere kathol. Pfarrkirche. Von morgens 8 Uht an öſterl. Beicht.— Um 6 7 und 8 Uhr Austeilung der hl. Kommunion.— 9 Uhr Hochamt, nachher Pro⸗ zeſſton mit Uebertragung des Allerheiligſten, nachher Anbetung bis zum Abend.— ½8 Uhr Mette. Herz⸗Jeſu⸗irche, Neckarſtadt. Beichtgelegenheit non morgens 6 Uhr an.— Die hl. Kommunion wird ausgeteilt von 6 Uhr an alle halbe Stunde nach Be⸗ dürfnis und im Hochamt. ½10 Uhr Hochamt. Von—5 Uhr Betſtunden. Abends 8 uhr Trauermette. Hl. Geiſt⸗Kirche. Von 6 Uhr an Beicht.— ½7, ½% und 8 Uhr hl. Kommunion.— 10 Uhr levit. Hochamthernach Prozeſſion und Beginn der Betſtunden, — Nachm.—3 Uhr für Erſtkommunikanten Mädchen. ——4 Uhr für Erſtkommunikanten Knaben.— Abends ½8 Uhr Trauermette. Liebfrauenkirche. Von 6 Uhr an Beichtgelegen⸗ —55 Uhr levittertes Hochamt.— 8 Uhr abends nda 87. Joſefskirche, Lindenhof. Von 6 Uhr an Beicht.— 9 Uhr Hochamt, hierauf Anbetungsſtunde vor ausgeſetztem Allerheiligſten bis abends 7 Uhr. — 7 Uhr Trauermette. St. Bonifatiuskirche. Von 6 Uhr an öſterl. Beicht.— 7 Uhr der hl. Kommunſon.— 8 Uhr Amt mit Austeilung der hl. Kommunion, Aus⸗ Fue des Allerheiligſten bis 6 Uhr abends.— Abends 8 Uhr Trauermette. ranziskuskirche, Waldhof. Von 6 Uhr an üerl. Beicht.— 8 Uhr Hochamt, während desſelben wird die hl. Kommunion ausgeteilt.— Nachmittags — Uhr Betſtunden.— Abends ½8 Uhr Traner⸗ mette. St. Antoniuskirche, Rheinau. ½7 Uhr Beicht. — ½8 Uhr Hochamt.— 8 Uhr Andacht; Predigt H. H. Frantzen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde. (Schloßkirche). Gründonnerstag, den 1. April, vormitt. 10 Uhr, deutſches Amt mit 1 und Spendung des hl. Abenbdmahls.(Stadtpfarrer Dr. Steinwachs). Evangelſſch⸗proteſtantiſche Gemeinde den 1. April 1915. Trinitatiskirche. Abends 8 Uhr Paſſionsandacht, Stadtpfarrer Schenkel. Abendmahlsfeier. Einzelkelch. Konkordienkirche. Morg. 10 Uhr Predigt, Stadt⸗ vikar Deſſecker, Abends 6 Uhr Abendmahlsfeter, Stadt⸗ pfarrer von Schöpffer. CTheiſtuskieche. Abends 8 Uhr Abendmahlsfeier, e lche u ds 8 Uhr Abendmahlsfei eden en r Abendmahlsfeier, Stadtvtkar 11 5 Johanniskirche. Abendsſed Uhr Abendmahlsfeier, Stadtuikar Faller. Sutherkirche. Ahends 8 Uhr Gedächtnis für die Wefallenen.—— Stadtpfr. Dr. Lehmann. iffenhauskapelle. Morg. 1 Uhr Miſſtonar Keller. Abends 8 Uhr Abendmahlsfeter, Pfarrer N. luskirche Waldhof. 10 Uhr Gottesdienſt. tadtteil Neckarau. Vormitt. ½10 Uhr Predigt, Pfarrer Noll. Abends ½8 Uhr Abendmahl. Stadtteil 9 Vorm. ½10 Uhr Paſſions⸗ geg gtden denn wul Wereie Stadtpfarrer Vath, heil. Abendmahl mik Vorbereitung(Kollekte). N 2 — Rr. Wahlbezirk Die Abgrenzung der Wahlbezirke, die Wahllokale und die Namen der ahlkommiſſionsmitglieder werden nachſtehend zur öffentlichen Kenntnis gebracht⸗ ſtraße, Waſſerwerk, Wil⸗ —————........——— helmſtraße, Zechenſtraße, Bezeichnung des Wahlbezirks Wahlko mmiſſionen 1⁵ Rheinau: An den40 Mor⸗ gen, Diſtelſand, Düſſeldor⸗ſchule ferſtr, Edinger Riedweg u. Zimmer 1 ppp————————ů Wahlkommiſſionen die Herren: Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neneſte Nachrichten.(Abendblatt) *——.........̃ʃ̃̃̃—ñ Bekauntmachung. egeinung des. Wch Die Grſatzwahl zur II. Kammer im 62. Landtags⸗ Wahlbezirks lokal wahlkreis— Stadt Mannheim V betr. 888 Nachdem der Abgeordnete zur zweiten Kammer der Ständeverſammlung 14] Mheinau: Altriperſtr., Hilda⸗ für den 62. Wahlkreis(Stadt Mannheim VY) Herr Kaufmann Albert Süßkind Caſterfeldſtr., Däniſcher ſchule in Mannheim durch Tod ausgeſchieden iſt, fällt die Vornahme einer Erſatzwahl Tiſch, Graßmanuſtr., Im Rheinau nötig. Gemäß höchſter Entſchließung Großt. Bad. Miniſteriums des Innern Herrenſand, Larlsruher⸗Zimmer 1 vom 13. Februar 1915 Nr. 4139 findet die Erſatzwahl am 4444 ſtraße, Langer Riemen, D st den 8. April 1915 beſerſte, Sllerſtadterler⸗ goferſtr. aAdt— onners 1 N* b 15 8 U1 manſtd eeedeneefte. 8 nds 1 niaſtraße, Rotterdamerſtr., ſtatt Vortmitzann hr Ruhrorterſtraße, Schiffer⸗ att. ſtadterſtraße, Schwaben⸗ heimerſtr., Stengelhofer⸗ Rheinauhafen und Schiffe. die Herren: — Emil Heckelſtr. rechts, Haardtſtr., Rangterbahn⸗ hof, Speiererſtr., Wald⸗ parkdamm, ſowie von Neckarau: Ablerſtr., Kl. Ablerſtr., Fabrikſtations⸗ ſtraße rechts, Mönchwörth⸗ ſtraße, Neckarauerſtr. links bis 251 u. rechts bis 162 Neckarau: Friedhofſtr., Geierſtr., Gießenſtraße. Herrlacherweg, Herrlach⸗ ſtraße, Katharinenſtraße, Schulſtr., Traubenſtraße, Wingertſtraße Neckarau: Dorfgärten⸗ ſtraße, Fiſcherſtr., Germa⸗ niaſtr., Hangſtr., Kaiſer Wilhelmſtr. Luiſtenſtr., Marktpl., Neugaſſe, Pfarr⸗ gaſſe, Rathausſtr., Rhein⸗ gärtenſtraße Neckarau: Aufeldſtraße, Blumenſtr., Friebrichſtr., Ratſchreibergaſſe, Roſen⸗ ſtraße, Schmiedgaſſe, Wörthſtraße Neckarau: Angelſtr., Bel⸗ fortſtr. Eiſenbahnſtr. Feu⸗ denh. Brücke, Frtedensſtr., Großfeldſtr., Gummiſtr., Karpfenſtr., Kleine Str., Kuhunterhorſt,Malauweg, Maxyſtr., Morchfeldſte.Neu⸗ dammſtr., Rheuaniaſtraße, Schwetz, Landſtt., Schwing⸗ ſtraße, Voltaſtraße, Wald⸗ hornſtraße, Wundtſtraße rauenſtr., Nadlerſtraße, ſiertr elſtr., Schillerſtr., Schitzenſte., Keane, Webeimfre 15 5 8 Biethenſtraße 5 Feudenheim: Brunnen⸗ Vorſt.: Pfliegner Joſ., Stadtv., Emil Vorſt.: Speidel Peter. Stadtv., Katha⸗ „: Noll F.., Stabtv., Kaiſer Borſt.: Barp Lubw., Stabtrat, Frie⸗ Zimmer 2 Prot.: Vorſt.: Süß Friedr., Stodtrat, Frie⸗ U im: erſtx. Nleb⸗ Ziegeleti, Eſſenerſtr., Frie⸗ drichsfelderweg, Grenz⸗ Heckelſtr. 20. hoferſtr., Hallenſtr., Hallen⸗ Gaddum Jakob, Prokurtſt, weg, Hallenbuckel, Harpe⸗ Waldparkdamm 1. nerſtraße, Heuweg, Markt⸗ Fuchs Karl, Schloſſer, Emil platz, Mülheimerſtr., Poſt⸗ Heckelſtraße 14, ſtraße, Relaisſtraße, Rohr⸗ Gramlich Heinrich, Architekt, hoferſtraße, Schwetzinger⸗ Waldparkdamm 1, landſtraße, Waldſeeſtraße, Heinlein Pius, Werkmeiſter, Zündholzfabrik, Zwiſchen⸗ Emil Heckelſtraße 26. ſtraße. rinenſtraße 538. Rheinau⸗ : Frey Georg, Stadtrat, Ste hoferſtraße 26. : Zunker Hermann, Kaufuf Karlsruherſtraße 38. Bohne Auguſt, Werkme Stenugelhoferſtraße 11. Erlenbach David, Dire Karlsruherſtraße 17, Menger Ludwig, Verwa Neuhoferſtraße 2a. 4 4 : Wöllner Wilhelm, Sta Relaisſtraße 60. : Heß Johann, Kaufmann, Jaisſtraße 172. 8 Rennig, Karl, Privatm Relaisſtraße 169, Stroh Heinrich, Werkme Poſtſtraße 2, Weber Heinrich, Tüncher Relaisſtraße 82, Wir laden die Wahlberechtigten zur Stimmabgabe mit dem Aufüge daß nach 8 Uhr abends— auch von ſolchen Wahlberechtigten, die ſchon Schneider Heinrich, Prokuriſt, im Wahllokal anweſend waren— kein Stimmzettel mehr angenommen w Schulſtraße 55. Mannheim, 29. März 1915. ut., Schloſſermeiſter, 20 Feiel 11 25 8 Der Stadtrat: Ditter Joſef, Sattler, Fried⸗ v. Holkander. Ben hofſtraße 12 0 baaees eeeeeeeeeee.— Zoller Wilß, Kaufm., Katha⸗- rinenſtraße 7. Wilhelmſtr. 4. —5 Emil, Kaufmann, uiſenſtraße 19. Körner Phil., Privatmann, Kaiſer Wilhelmſtraße 48, Kober Val., Wirt, Fiſcherſtr. 19, Schwabe Brund, Mechantker, Germaniaſtraße 40. drichſtraße 88. Reichle Ambros, Kaufmann, Friedrichſtraße 22. 1755 Hann Gg., Kanalbaunnter⸗ nehmer, Roſenſtraße 85, Kolb Peter, Vandw., Friebrich⸗ ſtraße 38, Weber Friebdr., Kaufmann, Friedrichſtraße 88. schieden: Aus dem Kreise meiner Mitarbeiter sind im Kampfe für das Vaterland für immet ge- 5 SBartmann, Johann Wipfel Emil, Ingenſenr, Nen⸗ dammſtraße 6. 5 Karg Franz, Milchhändler, Belfortſtraße 32, Menges Leop., Schloſſermſtr., Belfortſtraße 20, Schlachter 545 Schuhmacher⸗ meiſter, Frfebensſtraße 28. der Emil, Stadtr., Wei⸗ Faaſteate i. Krämer Pet. Sbw., Hauptſtr. 81 Wirth Ludw., Kanſmann, Zie⸗ ühenſtraße 50. uber Johaun, Stadty., Eich⸗ faee e Manz, Hermapn Maschinenschſosser, Reser vist ſtraße, Diakoniſſenſtr.Eich⸗]Feuden⸗ aumſtraße 9. Feldſtraße, Feudenheimer Zimmer baumſtr. Eintrachtſtraße, heim Prypt.: Sohn Hugo, Kaufmann, Pfalz⸗ Mühlhölzer, Hoh redigt, fähre, Heddesheimerſtr., aſtanienſtr., Kirchbergſtr., Kronenſtr., Löwenſtraße, Neckarſtr., Paulusbergſtr., Ane e Ringſtr., Schweizerſtr., Se⸗ genheim. Landſtr. Wall⸗ Beinbergz ſtr., einbergſtr., ſowie Neu⸗ Oſthekm s Käfertal: Baumſtraße, Faſanenſtr., Gartenſtraße, Gewerbſtr., Grauer Weg, Grohbergſtr., Jägerſtraße, Maunhelmerſtraße, Kurze Mannheimerſtr., Nelken⸗ ſtraße, Aeuß. Querſtr., Roll⸗ hühlſtraße, Sandgewann, Scheibenſtr., Siemensſtr., Unionſtr., Weinheimerſtr. Käfertal: Auerhahnſtr., Bahnhofſtr., Brauſtr., Kä⸗ fertalexrwald, Kirchplatz, Ladenburgerſtr., Lamperk⸗ heimerſtr., Obere Riedſtr., Poſtſtr., Rebenſtr., Waſſer⸗ werkſtr., Aeußere und In⸗ nere Wingertſtr., Worm⸗ ſerſtraße, Waldhof: Atzelhofſtr., Alte rankfurterſtraße, Franziskusſtraße, Garten⸗ ſtadt, Sandtorferſtraße, Schießplatzſtr., Speckweg, Tannenſtr., Waldſtraße. Sandhofen: Dorfſtraße, Gaswerkſtr., Haufſtr., Heſ⸗ ſiſche Straße, Kalthorſtſir., Karlſtr., Leinpfad, Neu⸗ rottſtr., Kolonieſtr., Papy⸗ rusſtr., Petersauerſtraße, Sandhoferſtr., Spinnerei⸗ ſtraße, Südd, Juteinduſtr., Zellſtofffabrit, Ziegelgaſſe, Induſtriehafen u. Schiffe. Sandhofen: Birnbaum⸗ ſtraße, Teutſche Gaſſe, Domſtiftſtraße, Fahrgaſſe, Garnſtr., Hintergaſſe, Pariſer Pfad, Sackgaſſe, Schönauerſtraße, Wein⸗ heimerweg. Sandhofen: Alter Fried⸗ hofweg, Ausgaſſe, Bartho⸗ lomäusſtr., alkengaſſe, oher Weg, Kirchgäßchen, rlegerſtraße, Obergaſſe. Ober⸗ und Unterneugaſſe, arhof, Scharhoferſtr., Sonnenſtraße, Untergaſſe, Viernh.⸗Weg, Wilhelms⸗ wörthſtr., Zwerchgaſſe. ſtraße 1. : Lechleiter Jakaß, Schloſfer, Vorſt.: Michel Karl, Stadtrat, Kurze Vorſt.: Wolfgang Gg., Stadtv., Obere Vorſt.: Geil Aug., Stadtv., Gartenſtadt Vorſt.: Kremer Joh., Stadtrat, Pariſer Pfad 26 Vorſt.: Rupp Peter, Stadtrat, Schar⸗ Eichbaumſtraße 22, Schaaf Wilhelm, Kaufmann, Neckarſtraße 7, Wühler Adam, Landwirt, Ein⸗ trachtſtraße 27. Mannheimerſtraße 24. Neff Philipp, Kaufmann, Ge⸗ werbſtraße 19. 75 errwerth Franz, Fabrikant, aumſtraße 5a, e! Strubel Johann, Zimmer⸗ meiſter, Maunheimerſtraße 66, Urban Ernſt, Architekt, Nel⸗ kenſtraße 14. Riedſtraße 51. Singer Otto, Kaufm., Innere Wingertſtraße 10 b. 3 Frdr., Kaufm., Obere edſtraße 9, Sponagel Oskar, Tüncher⸗ meiſter, Poſtſtraße 8a, Würtele Mich. Schnetdermſtr., Rebenſtraße 7. Kehl Franz, Geſchäftsführer, Gartenſtadt. Beiſel Jak., Verwalter, Wald⸗ ſtraße 13, Schmitt Gg., Fabrikant, Tan⸗ nenſtraße I8, Wetzel Frz., Schneidermeiſter, Waldſtraße 75. Boffo Hrch., Kaufm., Karlſtr. 80. Fren ßerd., Magazinverwalter, Sandhoferſtraße 13, Gött Hrch, Privatm., Sand hoferſtraße 116, BaroSeb.,Wirt,Zellſtoffkolonie erbel Jak. III., Stadtrat, eutſche Gaſſe 19. ö Reinert Friedrich, Buchhalter, Schönauerſtraße 8. Herbel Audr., Werkmeiſter, Beamter, Ersatzreser vist e Reinle, Wilhelm Fahrikarbeiter, Ersatrreset᷑vist Ridacker, Ludwig Schlosser, Reser vist NRückert, Heinrich Schlosser, Landwehrmann Weidmapn, OCarl Beamter meiner Filiale Köln Unteroffizier. Die Namen dieser, in Feindesland auf dem HFelde der Ehre Gefallenen werden von mir stets in hohen Ehren gehalten werden, wie sie unver- gessen im Herzen Aſſer bleiben, die ihnen im Leben nãher gestanden. Mannheim, 30, März 1915.— 40825 Schweißer, Musketier Hage, Clemens Schmied, Landwehrmann Pariſer Pfad 14, 8 5 Neudecker Georg, Landwirl, Der Facharbeitsnach⸗ Deutſche Gaſſe 4, weis für das Wirtſchafts⸗ Roland Leonhard, Kaufmann, gewerbe iſt geöffnet: Birnbaumſtraße 22. Karfreitag, L. April 1915 vormittags 10 1 Uhr, Oſterſonntag, 4. u. Oſter⸗ montag, 5. April 1915 hoferſtraße 19. Wernz Peter, Kaufmann, Ober⸗ gaſſe 14. Lorenz Ernſt, Waiſenrat, Schar⸗ hoſerſtraße 5, Schmitt Andr. III., Maler⸗ meiſter, Scharhoſerſtraße 15, Umſtätter Tobias, Sattler, Ausgaſſe 38. räume ſind an dieſen geſucht Mannheim, 30. März 1615. Städtiſches Arbeitsam. Vermischtes jeweils vorm. 10—1 lihr. Kinderloſes Ehepgar für Die übrigen Geſchäfts⸗ Hünsmeiſterſtelle Angeb unter Nr. Schuge und Mübel Tagen geſchloſſen. 4s 50675 an die Geſchäftsſtell Ankauf Ankauf! Herren⸗ u. Damendien dringend. Bedarf zahl Preiſe. 18N euügt. eran Starkand. 1