2 — IIIIaEi 14 —— — —4 E 2 —— 8 ? Bezugspreis: 80 Pfg. monatſich, Bringerloſm 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im Vierteljahr. Einzel⸗Rr. 5 pfg. Anzeigen: Kolonek⸗Seile 80 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Hk. 3 ſlbi Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: gebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirkſchaſt: Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. LelegremmAbreſſe: sGeneralanzeiger Naumzeim“ Sernſprech⸗Rummern: berleitung u. Buchhaltung 1440 Buchdruck⸗Abtn 1 Schriftleitung Verſandleitung u. Derlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7869 „„„„„ 3877 ichlen Zweigſchriftleitung in Verſen Nr. 189. Mannheim, Donnerstag, 15. April 1915. (Abendblatt.) Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 15. April. (WTB. Amtlich.) wWeſtlicher Ariegsſchauplatz. Zwiſchen Maas und Moſel kam es geſtern nur zu vereinzelten Kämpfen. Bei Marcheville erlitten die Franzoſen in dreimaligem erfolgloſem An⸗ griff ſchwere Verluſte. Oeſtlich der Straße Eſſey Flirey dauerte der Kampf um ein kleines Grabenſtück bis in die Nacht hinein fort. Am und im Prieſterwaldeſcheiter⸗ tenfranzöſiſche Angriffe. Feindliche Abteilungen, die gegen unſere Stellungen nordöſtlich von Manonviller vorgingen, wurden von unſeren Sicherungstruppen mit ſchweren Verluſten zurückgewor⸗ fen. Südlich des Hartmannsweiler⸗ kopfes verſuchten die Franzoſen fünf Mal dergeblich unſere Front zu durchbrechen. Im Uebrigen fauden in den Vogeſen nur Artilleriekämpfe ſtatt. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Lage blieb un verändert. Oberſte Heeresleitung. +* 2+** Die Kriegslage im Weſten. Die franzöſiſche Offenſive. Es hat ſich bei der franzöſiſchen Offenſive, die nach Meinung des„Svenska Dagbladet“ vom 9. April nicht imſtande war, die ſtarben deutſchen Linien zu durchbrechen, wiederum gezeigt, daß der weſtliche Kriegsſchauplatz ſtrategiſche Fineſſen von der Bedeutung der Hindenburgiſchen Streiche nicht zuläßt. Vermutlich war auch die Hauptabſicht nicht, Gelände zu gewinnen, ſon ⸗ dern die Bindung möglichſt ſtarker deutſcher Kräfte, um die Unterſtützung der Oeſterreicher in den Karpathen zu verhin⸗ dern. Eine ſolche Abſicht iſt jedenfalls miß⸗ glückt, da zweifellos die dortigen Miß⸗ erfolge der Ruſſen in den letzten Tagen eine Folge der Ankunft friſcher deutſcher Streitkräfte ſind. Im übrigen ſcheinen die Kämpfe auch in den Kar⸗ pathen am toten Punkt angekommen zu ſein. * Ein Pariſer Mitarbeiter der Neuen Zürcher Zeitung ſchreibt: Man beginnt jetzt in der Ausſicht auf die große Offenſive alle früher als untauglich Ent laſſenen und Zurückgeſtellten unter die Fahne zu rufen. Ich habe einen faſt einäugigen, einen lungen⸗ kranken, einen an der Fettſucht, einen anderen an der Leber leidenden Mann einreihen ſehen, die alle ihr Lebtag kein Gewehr angerührt haben. Zwei von ihnen ſind völlig ungebildet und können in Bureaus nicht verwandt wer⸗ den. Es bleiben nurmehr gewiſſe Klaſſen der Territorialreſerve zur Verfügung, die noch nicht einberufen worden ſind, Männer von 45 bis 48 Jahren. Unleugbar ſei, daß ſich in den milttöriſchen Operationen eine neue Tätigkeit vorbereite. So errichte die ſchwere Artillerie dene Plgfthorrden für bie Sumonen, bir urt alf Da5 bergebliche Nuſtürnen der Ir inzoſen gegen deulſche Nauer. Fene 185 — gemeinen hinder den gegenwärtigen Linien aufgeſtellt werden, was indes nicht ſagen wolle, daß es ſich darunm handle, eine Rückzugs⸗ bewegung durchzuführen. Der Formenkram, das Handwerksmäßige und die Untätigkeit der Perwaltung hätten ſich nicht geändert. Während es den Soldaten an Leibwäſche mangle, machten die Burcaus den Hilfsgeſell⸗ ſchaften, welche ſolche liefern wollten, allerlei Schwierigkeiten, und in den Depots häuften ſich 900 000 Hemden auf. Kleidung und Ge⸗ ſundheit der Mannſchaften bildeten die ge⸗ ringſte Sorge der Militärverwaltung, die alle ihre Bemühungen der Nahrung und der Mu⸗ nition zuwende. Das engliſche Dreimillionen⸗ heer. Nach einer Meldung aus Petersburg erklärte der Präſident der Oktobriſtenpartei Gutſchkow in einer Sitzung der Partei⸗ leitung laut„Golos Moskwi“, die Entſchei⸗ dung im Weltkriege falle im Mai dur ſch drei Millionen engliſcher Sol⸗ daten. Wir raten Herrn Gutſchkow die „Daily Mail“ vom 10. April zur Hand zu nehmen. Er würde ſeine Zuverſicht auf die an⸗ geblichen gewaltigen und ſiegbringenden mili ⸗ täriſchen Anſtrengungen Englands bedeutend herabſtimmen, wenn er die dort vorgebrachten Beſchwerden lieſt. Wir haben lein den Zentral⸗ mächten ebenbürtiges Heer, wir werden es nicht haben, ſo lange England nicht die allgemeine Dienſtpflicht einführt, das iſt die Quinteſſenz der beweglichen Klagen dieſes engliſchen Blat⸗ tes, die einen ſchneidenden Gegenſatz zu dem Optimismus des Herrn Gutſchlow bilden: Bisher iſt nur ein kleiner Teil des britiſchen Volkes in Waffen gegen eine Nation, die ihre tauglichen Truppen nach Millionen zählt. Wir können in dem gegen⸗ wärtigen großen Kampfe nicht mit ſolchen leichten Hilfsmitteln Erfolg er⸗ ringen, nicht Belgien und Nord⸗Frankreich befreien, noch viel weniger einen zufrieden⸗ ſtellenden Frieden diktieren,— wenn wir nicht den gleichen Grad von Tatkraft und ſcharf kon⸗ zentrierter Anſtrengung wie der Feind ent⸗ falten. Nur die Einführung der allge⸗ meinen Dienſtpflicht kann die neuen Ar meen des Königs in voller Stärke er⸗ halten. Dies würde auch eine überwältigende moraliſche Wirkung auf den Feind ausüben und als ein Zeichen betrachtet werden, daß England den Willen hat zu ſiegen und entſchloſſen iſt, den Krieg mit aller Stärke durchzuführen Die Daily Mail konunt der Wahrheit ent⸗ ſchieden näher als Herr Gutſchlow. Es fehlen die Soldaten, aber es fehlen auch Maf⸗ fen und Munition, ohne die auch drei Millionen nichts ausrichten können, und dieſe fehlen, weil der engliſche Staat das eine Zauber⸗ wort nicht angewandt hat, das Deutſchlandesz Stärke geſchaffen, Organiſation. Scharfe Worte der Anklage gegen die Regierung wegen grober Berſäumniſſe in dieſer Richtung ſchreibt die„Times“ vom 10. April. Sie greift Lloyd George wegen des Vorſchlages an, Weine auf die Abſtinenzliſten zu ſetzen, und ſchreibt: Es liegt kein Sinn und Verſtand darin, dem Reichen, nur weil der Arbeiter Bier trinkt, das gleiche Getränk aufzudrängen, während er ſelber etwa Rotwein vorzögo. Dann könne man ſchließlich auch alle Leute zwingen, zum Früh⸗ ſtück Hering anſtatt Filet de Sole zu eſſen, oder zu laufen, anſtatt im Kraftwagen zu fahren. Außerdem bedeutet das Verbot eine ſinnoſe Un⸗ gerechtigkeit Auſtralien und Frankreich gegen⸗ über. Man ſoll nicht vergeſſen, daß der Hauptgrund unſtierer Mumition⸗ not durchaus nicht in der Trinkfrage, ſondern in der ungenügenden Organiſation unſerer nationalen Hilfsguellen liegt. Die Verantwortung dafür wollte niemand übernehmen, einer ver⸗ kroch ſich hinter dem andern, während der Nation immer verſichert wurde, daß alles mit Hochdruck arbeitet, und gegenteilige An⸗ nahmen ebenſo unwiſſend als unverſchämt wären. Die Admiralität ſang das gleiche Lied, und drei Monate uner⸗ ſezlicher Zeit wurden verloren. Selbſt ſeht ſind wir noch weit von der Voll⸗ klommenheit entfernt, und inzwiſchen wird uns amtlich verſichert, daß die Trunkſucht die Herſtellung verzögert. Die Antwort des Volkes iſt einſtimmig. Die Regierung ſoll die Abſtinenz anordnen, ſoweit ſolche unbedingt notwendig iſt, um den Krieg zu einem erfolg⸗ reichen Ende zu führen, aber durchaus nicht, um die Temperenzbewegung zu ſtärken. Nicht Whisky und nicht der Arbeiter, ſondern der Mangel an Vorausſicht und Organi⸗ ſation ſind die Urſachen bei der Unzulänglich⸗ keit der Munitionsherſtellung. Herr Gutſchlow ſollte auch dieſen Times⸗ Artikel leſen, der ſehr zutreffend eine der großen Schwächen der engliſchen Demokratie aufdeckt. Er würde dann wohl reſtlos die vollkonmene Grundloſigkeit ſeiner zuperſichtlichen Ankündi⸗ gungen für den Mai einſchen Die engliſche Demokratie hat bisher weder die ſtaatlich⸗organi⸗ ſatoriſchen, noch die national⸗ſittlichen Kräfte entwickelt, die allein ſchlagfähige Millionenheere ſchaffen können. Daily Mafl und Times ſind gewiß unverdüchtige Zeugen für dieſes Urteil. DLomdon, 15. April.(W7B. Nichtamtl.) Die Times meldet: Wie verlautet, werden denr⸗ nächſt alle waffenfähigen Staats⸗ beamten aufgefordert werden, in die Armer Feindliche Flieger uber Freiburg. Freiburg, 15. April.(WiB. Nicht⸗ amtlich.) Heute Nacht zwiſchen 11 und 12 Uhr wurden in Abſtünden von 15 bis 20 Minuten 3 feindliche Flieger über der Stadt ge⸗ ſichtet, wurden aber durch die Abtwpehrkanonen wieder vertrieben. Dem Vernehmen mach ſind einige Bomben abgeworfen worden, ohne jedoch, ſoweit bis jetzt bekannt iſt, irgend welchen Schaden angerichtet zu haben. Die Engländer als Berren in Nordfrankreich. Rotterdam, 15. April.(Von un Berichtorſtatter) Wie aus Havre gemeldet wird, kehren die in Havre, St. Wreſſe⸗Calais und Dünkirchen amtierenden engliſchen Mili⸗ tärbehörden immer unverhüllter den Herren⸗ Standpunkt heraus. So wurden in den ge⸗ nannten Städten von den Engländern ver⸗ ſchärfte Maßregeln gegen die dort weflenden Fremden ergrrffen und zwar, wie mam ſagt, vorwiegend gegen die in großer Anzaßl ſich herumtreibenden Belgier, von denen viele nicht im Beſitze genügender Ausweispapierr ſein ſollen. So mußten einige fremdländiſche Jour⸗ naliſten vor einigen Tagen Hapre ſofort ver⸗ laſſen mit der Begründung, daß ſie laſtige Aus⸗ länder ſeien. Seit einiger Zeit geben die Eng lärtder in Habre auch eine Wochenſchriit wutler 2. Seite Seneral⸗Anzeiger Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 15. April 1915. dem Namen„The Haugar Herald“, heraus Und ſind jetzt dabei, für ihre Soldaten, bevor Dieſe zur Front gehen, ein Lichtſpieltheater ein⸗ zurichten. Der franzsſiſche Tagesbericht. Paris, 15. April.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht vom Mittwoch abend: Bei Berry⸗au⸗Bac nahmen wir geſtern abend einen deutſchen Schützengraben. Die Feinde er⸗ oberten ihn während der Nacht zurück; aber wir konnten uns in unmfttelbarer Nähe in einem neuen Schützengraben einrichten. In der Champagne verſuchte in der Gegend von Perthes ein deutſches Infanterie⸗De⸗ tachement aus den Schützengräben herauszu⸗ kommen, wurde aber durch unſer Feuer ſofort arngehalten. In Eparges ſtieß ein feindlicher Gegenangriff geſtern abend bis vor Combres vor. Er wurde durch unſere Artillerie ſofort angehalben. Im Walde von Ailly verbreiterten wir unſere Front und wieſen einen Gegen⸗ angriff zurück. Gefangene, eine 37 Zentimeter⸗ Hamone, viele Gewehre und Munition blieben in unſerer Hand. Der Seelrieg. Stark überfällig. London, 15. April.(WTB. Nichtamtl.) 8 Fiſchdampfer aus Grimsby mit 10 bis 12 Mann Beſatzung ſind ſtark überfällig; ſie wurden aber noch nicht amtlich als verloren erklärt. Ein Emden⸗Idpll. Im Indiſchen Ozean liegt eine Gruppe von Koralleninſeln, genannt Chagosinſeln. Die Hauptinſel, Diego Garzia, wird von 40 Euro⸗ päern und 500 Eingeborenen bewohnt und ge⸗ hört Großbritannien. Vier Monate nach Aus⸗ bruch des Krieges, ſo erzählt„Melbourne Argus“, fährt eines Tages die„Emden“ in den Hafen, um Kohlen einzunehmen und den Schiffskörper abzukratzen. Der höchſte Beamte, ein ältlicher Herr, unterhandelte mit dem Kapi⸗ tän Müller und erhielt die Auskunft ganz im Stile der deutſchen Generalſtabsberichte: „Ich führe Manöver mit der britiſchen Marine gaits.“ Dieſe Erklärung wurde angenommen, denn der Kriegslärm war noch nicht bis zu dem weltverlorenen Eiland gedrungen. Müller wußte auf allerhand Fragen keinerlei politiſche Neuigkeiten zu erzählen. Schließlich aber fiel ihm ein, der Papſt geſtorben wäre. Der Beamte fand den Kapitän in jeder Beziehung bor hinreißender Liebenswürdig⸗ keit. Der letztere ſchickte ſogar zwei von ſeinen Leuten auf das Motorboot des Beamten, um deſſen Maſchine ausbeſſern zu laſſen. Der Kapitän empfing mehrmals Beſuche an Bord, lehnte aber alle Einludungen wegen Mangels an Zeit höflich ab. Zum Abſchied ließ er bei ſeinem alten Freund eine Flaſche Wein und eine Kiſte Zigarren mit ſeiner Beſuchskarte abgeben. Die„New York Times“ fügen aus der Sidney Abendpßſt“ noch eine kleine Geſchichte dazu. Kapitän Müller hatte den glänzenden Einfall, um die Reinigung des Schiffskörpers zut befördern, auch die Inſelbewohner zu der Arbeit heranzuziehen. Sie taten es ſehr gern, beſonders da ihr Eifer nicht nur durch den Hingenden Lohn, ſondern auch durch ein be⸗ ſonderes Angebot des Kapitäns angeſpornt wurde. Der Kapitän ermunterte ſie nämlich, recht viele Briefe zu ſchreiben, die er aus Ge⸗ fälligkeit mitnehmen wollte. Die Garzianer ſetzten ſich nach des Tages Arbeit nieder und ſchrieben zahlreiche Briefe, die nun, falls ſie nicht verloren gegangen ſind, das große Ereignis der Emdenviſite in der ganzen Welt verkünden wer⸗ den.„Daily Telegraph“ nennt den ganzen Vorgang eine Komödie auf hoher See. Während die britiſchen Schiffe die Meere nach der„Emden“ durchſuchten, arbeite⸗ teten die britiſchen Bewohner von Diego Garzia im Schweiße ihres Angeſichts, um ihr eine höhere Die engliſchen Weit Geſchwindigkeit zu verleihen. Kapitäne dachten von der„Emden“: weg kann ſie nicht ſein, da ſie ſehr bewachſen ſein muß.“ dachten:„Wir wollen ſie recht ſauber kratzen, damit ſie ſchlank weiterfahren kann.“— Als die letzte Muſchel vom Rumpf gekratzt und der letzte Brief in den improviſierten Poſtſack ge⸗ fallen war, ſtach die„Emden“ mit flatternden Wimpeln und einem Abſchiedsſalut aus ihren Kanonen in See. Die„New Vork Times“ fügen boshaft hinzu, auf dem Eiland ſei eine Woche lang ein Volks⸗ feſt gefeiert worden;„Daily Telegraph“ aber meint, es ſei auch ohne dies ſchon gut geweſen. Vom öſtlichen Kriegsſchauplaz. Die Krankheit des ruſſiſchen Generaliſſimus. Rotterdam, 15. April.(Von unſ. Berichterſtatter.) Ueber die angebliche Erkran⸗ kung des ruſſiſchen Generaliſſimus Groß⸗ fürſten Nicolai Nicolajewitſch, die in einem Leberleiden beſtehen ſollte, verlautet hier fol⸗ gendes: Mit dem„Attentat“ auf den Groß⸗ fürſten hat es zwar ſeine Richtigkeit, nur han⸗ delt es ſich um ein Attentat im eigentlichen Sinne des Wortes, ſondern um die Erwide⸗ rungeinestätlichen Angriffs, den ſich der Großfürſt einem ſehr hohen Offizier gegenüber hatte zu Schulden kommen laſſen. Das war nach der Winterſchlacht in Maſuren, die mit der Vernichtung der 10. ruſſiſchen Armee endete. Der Oberkommandierende die⸗ ſer Armee, General Baron Sievers wurde zum Generaliſſimus befohlen, um ſich über die Nie⸗ derlage zu rechtfertigen. Der Großfürſt ver⸗ gaß ſich dabei ſoweit, den General zzuohr⸗ feigen. Baron Sievers war aber aus an⸗ derem Holz geſchnitten als etliche ſeiner Kame⸗ raden, denen es ähnlich ergangen ſein ſoll. Er beantwortete die Beleidigung damit, daß er ſeinen Revolver zog und auf den Groß⸗ fürſten ſchoß. Der Schuß ging dem Gene⸗ raliſſimus in den Bauch, war aber nicht tötlich. General Sievers tötete ſich dann ſelbſt durch einen Revolverſchuß. Dies wurde ſeinerzeit bei Gelegenheit ſeiner Beiſetzung auch bekannt. Die Geſchichte mit dem Groß⸗ fürſten aber vertuſchte man. Aus einem Geſpräch mit Bindenburg. Die ausführliche Schilderung eines Beſuches im Hauptquartier Hindenburgs und des Ge⸗ ſpräches mit dem Feldmarſchall, die G. Caba⸗ ſino⸗Renda im Giornale'Italia ver⸗ öffentlicht hat und über die ſchon einiges tele⸗ graphiſch bekannt geworden iſt, liegt jetzt im Wortlaut vor, und es iſt von Intereſſe, noch einige Einzelheiten nachzutragen. Der italieniſche Berichterſtatter knüpft an ein Wort Friedrichs des Großen an:„Die Kraft der Staaten beſteht in den großen Männern, die die Natur hier zu günſtiger Zeit geboren werden läßt.“ In den Tagen, in denen Deutſchland ſein Daſein gefährdet ſieht, erſteht ihm immer der Führer und Retter: 1814 war es Blücher, 1864, 1866 und 70 war es Moltke, und 1914/15 iſt es augenſcheinlich Hindenburg. Die Verehrung, die er heute in Deutſchland genießt, iſt unbeſchreiblich, und ſeine Geſtalt beginnt bereits etwas Sagenhaftes zu bekommen„Hin⸗ denburgs Aeußeres Die Leute von Diego Garzia aber entſpricht vollkom⸗ men dem Bilde, das ein jeder ſich von dem Beſieger der Ruſſen in den drei gigontiſchſten Schlachten, die die Geſchichte kennt, macht. Eroß, maſſig, rauh, eine aufrechte, von den Jahren nicht gebeugte Geſtalt, die alle in der Nähe durch ihre Größe und Maſſe beherrſcht. Der Kopf klein wie der eines Ringers. Ein breites und ſtrenges Geſicht; die Haare weiß, aber ſtattlich und wie an einer Bürſte geſchnit⸗ ten. Der Schnurrbart, in deſſen weißen Haaren noch etwas Blondes durchſchimmert, aufwärts gewendet; unter den dichten Augenbrauen ſehr bewegliche blaue Augen, bald ſtreng, bald gut⸗ mütig, die er oft beim Sprechen ſchließt. Die Stimme ernſt, tief, gelaſſen. Eine Geſtalt, die beim erſten Anblick, trotz der Unterſchiede in den Einzelzügen, an die Bismarcks erinnert.“ Das Geſpräch mit dem Feldmarſchall beginnt mit Erinnerungen an Italien. „Lange in Rom leben war meine größte Sehn⸗ ſucht,“ erklärt Hindenburg.„In den 45 Jah⸗ ren meines Militärdienſtes konnte ich ſie nicht befriedigen. Aber das erſte, was ich nach meinem Abſchied int April 1911 tat, war, daß ich mit meiner Frau nach Rom entwich, um dort ein paar Monate zu bleihen.“ Hindenburg ſpricht vom alten und neuen Rom, und er beweiſt dabei eine erſtaunliche Gedächtnisſtärke. Als der Ita⸗ liener ſeine Bewunderung ausdrückt, erwidert er:„Wer Strategje lehrt, darf nichts ver⸗ geſſen, auch wenn bei der unendlich großen Zahl von Einzeldaten und Eindrücken, die ſich häufen, das Vergeſſen leicht wäre.“ Der Feldmarſchall nimmt im weiteren Ver⸗ lauf des Geſpräches Gelegenheit, die Fabeln, die am Anfang des Krieges über ſeinen ſchlech⸗ ten Geſundheitszuſtand verbreitet waren, zu widerlegen; er erzählt die Ge⸗ ſchichteſeiner Wiederberufung nach dem Ausbruch des Krieges und kommt dann auf Tannenberg zu ſprechen. Im ruhigſten Tone ſagt er:„GEewiß, auf einem Gebiet, das viermal ſo⸗groß wie das von Sedan iſt, wurden die Ruſſen in der einfachſten Art, die die Kriegs⸗ kunſt lehrt, wie in einer theoretiſchen Uebung eingekreiſt. In der Mitte hatten ſie eine ſehr gute Stellung eingenommen und ſich auch gut darin befeſtigt. Aber ſie waren in der Mitte! Genau um Mittag kam einer unſerer Flieger mit der Nachricht, daß die Einkreiſung vollendet wäre, und ich gab den Befehl zum allgemeinen Vorrücken Von Oſtpreußen ſpricht er als von ſeiner eigentlichen Heimat.„Ich bin hier ein wenig in meinem Hauſe. Ich bin Oſtpreuße und erkläre es jetzt mit Stolz, weil ich gewiſſer⸗ maßen mein Haus vor dem Feinde beſchützt habe. Als ich mich zur Schlacht von Tannenberg be⸗ gab, mußte ich durch meine Beſitzungen— und ich hatte da das Gefühl, nicht wie ein Führer eines Heeres, ſondern wie ein Privatmann zu gehen, der ſein Haus und ſeine Familie ver⸗ teidigt..“ An jeden Winkel Oſtpreußens knüpfe ſich für ihn eine Erinnerung aus ſeinem Leben.„Gewiß hat mein Oſtpreußen,“ fährt Hindenburg fort,„harte Tage durchlebt. Zwei⸗ mal mußte man die Ruſſen bis zur Mitte herein⸗ laſſen, um ſie in unſerer Zange zu ſaſſen,— wie manchmal die Chirurgen warten müſſen, daß ein Geſchwür veif wird, um es vollſtändig beſei⸗ tigen zu können. Sie werden, als Sie das Land beſuchten, mit Ihren Augen die Ruinen geſehen haben, die ſie hinter ſich gelaſſen haben. Ich bin gewiß nicht übertrieben empfindlich, und ich glaube im Gegenteil, daß der Krieg um ſo barm⸗ herziger iſt, je rückſichtsloſer er geführt wird, da er bald den Frieden bringt. Der menſchlichſte Krieg iſt der von kürzeſter Dauer. Trotzdem finde ich aber, daß, was die Ruſſen getan haben, jede düſterſte Einbildungskraft überſteigt. Der Einfall in Memel 3z. B. iſt eine richtige Räuberepiſode geweſen: das Böſe um des Böſen willen, ohne jeden militäriſchen Zweck, den es in dieſer Gegend nicht geben kann. Audererſeits ſind ähnliche Handſtreiche nicht zu vermeiden, da ich nicht alle meine Truppen längs der Grenze wie eine Sanitätskette ausdehnen kann. Das beſte Mittel, die Sicherheit der Grenzländer zu er; reichen, iſt es, die Ruſſen endgültig zu ſchlagen.“ Cabaſino⸗Renda ſpricht darauf von Generalſtab, der Dreiheit Hindenburg, Lu⸗ dendorff, Hoffmann, und er hat auch für die beiden letzteren Worte des höchſten Lobes Die Unterhaltung kommt dann auf die Ga ribal⸗ dianer und Garibal di, über deſſen Feld⸗ züge Hindenburg mit einer Genauigkeit der Daten und Oertlichkeiten ſpricht, wie man ſie nur in einem Kriegshandbuch findet„Eins der Mittel des Erfolges von Garibaldi,“ ſagt er,„war die Begeiſtevung, das heilige Feuer, das in ihm das Bewußtſein entzün⸗ dete, für eine heilige und gerechte Sache zu kämpfen. Und dieſes hilft auch heute, und zu unſerm Glück haben es auch wir!“ Gegenüber dem heutigen Krieg erſcheinen aber alle Schlach⸗ ten der Vergangenheit„veraltet“. Der Feld⸗ marſchall erinnert an St. Privat, wo er mit⸗ kämpfte:„Es war eine ſchreckliche Schlacht, in der von vielen Bataillonen nur ein Offizier blieb — und trotzdem konnte man ſagen: eine Parade⸗ ſchlacht. Vom Pferde herab konnte ich, der ein⸗ fache Offizier niederen Grades, nicht nur alle feindlichen Linien unter den Augen haben, ſon⸗ dern die Bewegungen von ganzen Diviſionen verfolgen. Heute wüßten wir ohne Telephon und Telegraphen nicht, was ſich 200 Meter von uns entfernt ereignet.“ Hindenburg erzählte die merkwürdige Ge⸗ ſchichte einer ruſſiſchen Fahne mit der deutſchen Inſchrift„In treuer Kameradſchaft“, die ber der Konvention von Tauroggen der General Vork dem Regiment des ruſſiſchen Generals Diebitzſch geſchenkt hatte und die nun gerade das Jägerregiment Vork dem Regiment Die⸗ bitzſch entriſſen hat, und er ſchloß dann die Unterhaltung mit den bemerlenswerten, ſchon bekannt gewordenen Worten über das ruſ⸗ ſiſche Heer, das, wofür untrügliche Anzeichen vorlägen, ſchon mürbe würde, und dem Ausdruck der unerſchütter⸗ lichen Ueberzeugung von dem end⸗ gültigen Siege der deutſchen Waffen. * Das Scheitern der ruſſiſchen Gffenſive in den Narpathen. JBerlin, 15. April.(Bon u. Berl. Büro) Aus Wien wird der„B..“ gemeldet: Die amtlichen ruſſiſchen Berichte betonen, daß die Armeen der Verbündeten unabläſſig an⸗ ſehnliche Verſtärkungen bekamen und daß der dem ruſſiſchen Vormarſch in den Kar⸗ pathen entgegengeſ Widerſtand überaus hartnäckig ſei. Die Ruſſen hätten deshalb mit ungeheuren Schwierigkeiten zu kämpfen, die noch durch die Verhältniſſe empfindlich verſchärft würden. Aus den amtlichen ruſſiſchen Dar⸗ ſtellungen ergibt ſich auch, daß die Ruſſen fa ſt durchweg jenſeits der Karpathen⸗ grenze auf galiziſchem Boden ſtehen. „Rußki Invalid“ beſchäftigt ſich mit der Wiedereroberung der Bukowing durch die öſterreichiſchen Truppen ſowie deren weiterent Vorrücken und nennt dieſe Wendung „ſenſationell“. Italien und die Zentralmächte. Ein deutſchfreundlicher Italiener. Der am 13. April im 77. Lebensjahre an Lungenentzündung verſtorbene Profeſſor Graf Domenico Gnoli verdient auch in Deutſchland ein dankbares Andenken. In ſeinen hiſtoriſchen und literariſchen Studien beſchäftigte er ſich gern mit Deutſchland, ins⸗ beſondere mit Goethe, für deſſen Bekannt⸗ werden in Italien er eifrig wirkte. Als nach Die Witwe. Von Karl Berner. Sie trägt ihr dunkles Ehrenkleid „Und blickt ins blaſſe Abendrot; Sie trägt ihr ſcheues, ſchweres Leid Wo fern das letzte Leuchten ſtirbt, Hat ihm der Sieg den Tod gebracht. Sie weint. Und eine Grille zirpt Wie damals in der Wundernacht Als ſie in ſeinen Armen lag Und ihres Magdtums kühler Stolz Bei Grillenſang und Amſelſchlag In ißres Blutes Gluten ſchmolz Durch ihren Leib ein Schauer rinnt Ob ſchmerzend auch die Wunde klafft: In ührem Schoße wächſt ſein Kind Und einer deutſchen Mutter Kraft. Aus dem Türmer“(Herausgeber J. E. Irhr. von GSrotißnß: Berlaa von Greiner u. Pfeiffer, SDmntiaen. 8 — Briefe vom Kriegsſchau⸗ platz in Polen. Von Frühlingsahnen, Nreuzen und Medaillen. Von uuſerm zum deutſchen Heer in Polen entſandten Kriegsberichterſtatter. * Lodz, den 10. April. 1 „Schon die Abendglocken klangen“ Ganz ſtimmt es nicht damit. Eines fehlt dazu; gerade die Glocken nämlich. Denn die Glockenſtuben der Türme in den Ortſchaften ringsum und mit ihnen die ehernen Heerrufer des Friedens ſind längſt heruntergeſchoſſen; gar zu oft iſt die Kriegsfurie im Kampf um Polen über das Land dahingebrauſt, ſeit man die letzte Ernte barg. Und mit dem Pfarrer hat ſich der Glöckner ſchon vor Monaten davongemacht. „Aber dennoch liegt etwas von der ſeierlichen Stimmung des unvergleichlichen Kreutzerſchen Chors über der von verlaſſenen Schützengräben durchwühlten Flur, durch die ich dahinwandle. Was ſich ringsum breitet iſt nur endloſes, braungraues, zerſtampftes und zerfahrenes votes Kartoffelland, mit öden Brachen dazwiſchen. Hier und da ein düſtres Kieſernwäldchen; und noch nirgends wirkliches junges Grün. In den Dörfern troſtloſe Ruinen und Brandſtätten in ſchwerer Menge; das alles ſieht nicht gerade aus wie eine Einladung zu geruhigem Verweilen und zu holder Raſt„bis der Morgenruf er⸗ ſchallt.“ Und doch liegt etwas wie eine ganz leiſe Verheißung für dieſes morgen, liegt etwas wie Frühlingsſtimmung über dem Land. Die Sonne hat den Tag über geſchienen, ziemlich warm ſogar, und erſt ganz kürzlich iſt ſie unter den Horizont geſunken. Immer wieder hat die Lerche nach dem Knaben Lenz Ausſchau gehal⸗ ten; einmal ums andere hat ſie ſich trillernd hundert Meter hoch in die Luft geſchraubt. Doch ſie hat ihn noch nicht geſehen und ſich dann jedesmal ganz ſchnell wieder fallen laſſen. Jedenfalls aber meint auch ſie, daß er bald kommen muß. Die Kätzchen ſchaukeln leiſe an den Erlen der Dorfſtraße, und ſuo ein Buſch ſteht, ſieht man beim Herantreten an den Spitzen der Zweige immerhin einen kleinen, kleinen grünen Spritzer. Die Kiebitze jagen einander im Hochzeitsflug. 8 „Und die Flur im Schlummer liegt...“ Auch das trifft nicht völlig zu. Von der Feldpoſt⸗ ſtation hinter der Höhe drüben traben die Poſt⸗ reiter nach allen Richtungen der Windroſe hin ſchwerfällig durchs Gelände. Der helle, ge⸗ ſtreifte, derbe Leinenſack im Sattel birgt die Grüße aus der Heimat für die Kompagnie, die Batterie, die Schwadron; möge er für all die Braven, die hier am Feind liegen, nur frohe Zeitung bringen! Wo am Wege eine Hütte er⸗ halten iſt, plaudern die Mannſchaften, die darin liegen, noch unter der Tür. Sie warten auf Briefe. Da arbeiten ſich auch ein Paar Gullaſch⸗ kanonen behaglich ſchmauchend durch den Saud, der hier Landſtraße heißt, hinaus in die Schützengräben: und dort, wo das Herrenhaus inmitten dunkler alter Tannen gelegen iſt, pufft ruckweiſe eine kleine, weiße Dampfwolke gen Himmel. Die Lokomobile des Gutshofs iſt alſo bei der Arbeit; ſie treibt auch jetzt, wie mitten im Frieden, die Dreſchmaſchine, einſtweilen aller⸗ dings im Dienſt fremder Gäſte; daneben aber plagt ſie ſich mit der Erzeugung von elektriſchem Licht für den Stab der Diviſion, der zur Zeit das„Schloß“ bewohnt,— und dann allerdings auch für das Quartier des Pionierhäuptlings, deſſen Vielſeitigkeit ihr die Nebenleiſtung ſchlau aufgedrungen hat. Da werden im Herrenhaus rechts vom Eingang die Fenſter hell; aha es iſt Tiſchzeit, ſie ſetzen ſich jetzt dort zum Abend⸗ brot! Beim Ruſſen vorn poltert es von Zeit zu Zeit noch einmal auf; man hört das ferne Singen der Granaten und ihren dumpfen Auf⸗ ſchlag. Hoffentlich hat er ſich vergeblich Mühe gegeben, und nur ein paar Löcher mehr irgend⸗ wo in den Acker gebohrt. Von unſerer „Schweren“ am Waldrand zur Linken kracht es zum letzten Mal für heute zurück. Dann ſtürzt ſie ſich nicht mehr in Unkoſten; mag„er“ ruhig ſeine Brummer verplempern; bei uns iſt Feier⸗ abend. Wenn er was will, ſoll er deutlicher werden. Aber er wird nicht wollen; er hat wohl noch genug von neulich, vor drei Wochen, her. 5 Durch den Abend kommt in ſcharfem Trabe ein Offizier daher.„Nanu, Herr Rittmeiſter? So ſpät noch? Und zur Tiſchzeit?“ Es iſt der Adjutant der Diviſion. „Ich habe es ſehr eilig! Befehl des Herrn Generals! Es ſind Eiſerne Kreuze angekom⸗ men. Ich reite hinüber nach dem Feldlazarett, einem ſchwer Verwundeten ſeines zu bringen. Dem armen Kerl geht es ſchlecht. Bauchſchuß. Ich ſoll ſehen, ihn noch am Leben treftn 8 Dr preſſe Schm der er die tels, Kathe ſeind Künft ſpäte. Iur noſtre und führt D Pe anitli imelde der 8 ührig Sür Erft ling Ernſt nadie⸗ freiw. tenſt Phflit Franz von Rammn Men von 2 ſchon 174 C 1 Antere dorf. Die Der Erde hat a wohl Heide! zigen 3 ringei Vvon Durch Kuf ei bau, ein gu berg ſtell Dden. eineen keit ge wunde oder ziehen röſten empfu Trupz Reiſe mehrt mit ei an ſei eintra gen 2 Und tig! ging. vegim welche will. Da⸗ Diviſi Hbhöchſt des Thüri mir fahrt in de⸗ 2 anmtlich.) 8 Reſ. Sonntag an der Domterstag, den 15. April 1915. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) B. Seite. dem Beginn des Weltkrieges die Dreiverbands⸗ preſſe die Deutſchen mit Verleumdungen und Schmähungen überhäufte, war Gnoli einer der erſten, der dieſem Lügenfeldzug in Rom mutig entgegentrat und Deutſchland gegen die Anklage der Bar barei verteidigte. er dies ſchon im September während des Rum⸗ mels, der ſich wegen der Beſchießung der Kathedrale von Reims erhob, in einer deutſch⸗ ſeindlichen Verſammlung des internationalen Künſtlerveveins getan hat, vereinigte er ſich] ſpäter mit andern geiſtigen Führern Italiens zur Herausgabe einer Wochenſchrift„Italic noſtra“ die mit Nachdruck gegen die Kriegs und Deutſchenhetze einen ehrlichen Kampf führt. 0 de 4 14 Die Cürkei im Uriege. Die Kämpfe im Naukaſus. Petersburg, 15. April.(WTB. Nicht⸗ Der Generalſtab der Kaukaſusarmee meldet: In der Richtung auf Tſchorok und an der Küſte dauern die Kämpfe an; auf den übrigen keine Veränderung. Für das vaterland gefallene Badener. Erſatzreferviſt Hochbautechniker Paul Deim⸗ läing und Joſeph Schmid von Karlsruhe, Ernſt Uhrig von Grötzingen bei Durlach, Gre⸗ nadier Wilhelm Wolf von Bockſchaft, Kriegs⸗ freiw. im Regt. 110 Seminariſt Auguſt Har⸗ tenſtein von Heidelberg, Reſ. im Regt. 109 Philipp Hanſelmann von Grünsfeld, Musk. Franz Heim von Rüdental, Franz Bühler von Gamshurſt, Unteroff. N Johann End von Rammersweier, Kriegsfreiw. Kaufmann Julius Mentzel von Freiburg, Reſ. Alfred Häuſel von Doſſenbach, Auguſt Jäger(deſſen Bruder ſchon gefallen iſt) von Müllen, Musk. im Regt. 174 Gnit Schlachter von Säckingen, Musk. Oito Schläfle von Emmingen ab/ Egg, Mar⸗ tin Höättich von Grimmelshofen, Unteroff. d. im Regt. 112 Erwin Urich von Oefrin⸗ gen, Joſeph Gerteis von Zechenwihl, Reſerv. im Regt. 111 Joſeph Hoher von Stadel bei Markdorf. Aiton Fröhle aus Großſchönach hei Pfullendorf, Kriegsfreiwilliger Dragoner⸗ Karl Kohler, Lehrer von Bonn⸗ orf. 8— 8 Nie Beidelberger Station in Velecz. Der große Weltkrieg, der alles auf dieſer Erde durcheinandergerüttelt Aund gewirbelt hat, hat auch zwei Namen zuſammengebracht, die wohl kaum je in einem Atem genannt wurden: Heidelberg und Volocz! In dem kleinen ſchmut⸗ zigen Karpathendorfe, das man trotz ſeiner ge⸗ ringen Entfernung nur in vielſtündiger Fahrt von Munkaes aus erreichen kann, begrüßt den Durch reiſenden bei der Einfahrt in den Bahnhof Auf einem langgeſtreckten ſchmucken Baracken⸗ bau, von einer Roten Kreuz⸗Fahne umflattert, ein großes Schild mit der Inſchrift: Heidel⸗ herger Verband⸗ und Erfriſchungs⸗ ſtelle Großherzogin Luiſe von Ba⸗ den. Hier hat das Heidelberger Rote Kreuz eine neue ſegensreiche Stätte für ſeine Wirkſam⸗ keit geſchaffen, und mehr als. einer der ver⸗ wundeten Krieger, die aus dem Felde kommen, oder der kampffrohen Soldaten, ins Feld ziehen, wird dieſe Tafel wie einen liebevollen, tröſtenden Gruß aus der Heimat in der Fremde empfunden haben und empfinden. Als der Trupp der Heidelberger Station von ſeiner Reiſe aus Tpurnai nach ſtrapaziöſer Fahrt und mehrtägigem ungeduldigem Wart die en in Munkacz mit einem wahren He 1ß hunger nach Bet Gtigung an ſeinem Beſtimmungsort Volocz am 12. März eintraf, ſtand ihm zunächſt neben einer g geräumt⸗ Br 15 2 Nach demde nur ein an eine Verwundetenbaracke angebauter wiirz ziger Raum von wenigen Quadratmetern für ſeine ſchwere Arbeit zur Verfügung. In dieſer Miniaturküche mußte käglich oft für me ihr als 700 Verwundete gekocht und gewir f in dieſer fürchterlichen Enge für vielen körperlich oft gan nz Hilfloſen geſorgt wer Was hier von Mitgliedern der Station 0 zu jenen ſtillen gr erfre herweiſe in dieſen An Zei⸗ ſpruch auf Anerkennung und rn, die ja ten öfter ohne Beachtung nur um 887 Sache ſelbſt willen freu⸗ dig dargebracht wurdei Da gab es ſchwerſte lebeit in Fülle, ein Dienſt ohne Raſt und Ruh. 7 5 rbrochen kamen neben den endoſen Ver⸗ wundetenzügen die Schwerverletzten in Sani⸗ kätsautos, gebrechlichen Landwagen oder zu Fuß auf der ſchlangenartig ſich windenden Etappenſtraße, die von der Front über die Kar⸗ pathenpäſſe führt, zum Voloczer Bahnhof, wo ſie von den dort ſtationierten ſächſiſchen Sani⸗ tätern auf Bahren oder ihren Rücken in die be⸗ reitſtehenden Eiſenbahnwagen getragen und ab⸗ geladen oder in die proviſoriſche Verwundeten⸗ baracke überführt wurden, um dann von unſerer Station erfriſcht, gelabt und durch Verab⸗ reichung von Liebesgaben geſtärkt und erfreut zu werden. Wie oft wurde noch in ſpäter Nacht ſtr inde von unſerem eigenen Wachtpoſten die Ankunft eines neuen Zuges gemeldet, dann ohne Zögern die Stationsmitglieder von dem eben erſt au iigeſuchten Lager ſofort auf⸗ ſprangen, um dann auf dem kümmerlich be⸗ leuchteten Bahnhofsgelände bei eiſiger Kälte über die zahlreichen Schienen hinweg die ſchwe⸗ ren Kannen und Keſſel mit Suppe und Tee, die guvoßen Körbe mit Brot zu den Verwundeten zu ſchleppen oder ihnen ſonſt Linderung und Pflege zu verſchaffen. Am 26. März konnte die von öſterreichiſchen Pionieren erbaute Dienſtbaracke eröffnet und ihrer ſegensreichen Beſtimmung übergeben werden. Es war eine ſchöne und erhebende Stunde für alle Mitglieder der Station, als ſie an jenem Tage, begleitet von den eingeladenen deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Offi⸗ zieren, einen Rundgang durch die zweckmäßigen ſauberen Räume machten und nun der frohen Ausſicht leben durften, jetzt in noch reicherem Maße als bisher die große und ſchwere Aufgabe erfüllen zu können. Eine langgeſtreckte, ge⸗ ſchützte und doch offene Halle, die mit dem Ge⸗ leiſe, auf dem die Verwundeten ausgeladen werden ſollen, gleichlauſend gerichtet iſt, ermög⸗ licht es, den Schwerverletzten einen luftigen und ſonnigen Aufenthaltsort während der Ver⸗ pflegung zu gewähren. Ein dahinter gelagerter großer Speiſeſgal geſtattet gleichzeitig und raſch 150 Verwundete zu ſpeiſen. Ein kteinerer, ſehr freundlich ausgeſtatteter Raum iſt für die ver⸗ wundeten Offiziere und zugleich auch als Speiſe⸗ zimmer für die Station beſtimmt, und alle andern Räume, die große Küche, die Spültüche, beide mit breiten Schalterfenſtern verſehen, die Vorratskammer, das Verwaltungszimmer, die Wohnung der Köchin und Putzfran, find ſehr geſchickt an die Haupträunte angegliedert. Eine kleine Ecke iſt dann noch für ein ſogenanntes „Damenzimmer“ abgeſpart worden, um den dienſttuenden weiblichen Mitgliedern der Sta⸗ tion die Möglichkeit zu geben, mit einem Buche oder einer Handarbeit ungeſtört eine Ruheſtunde verbringen zu können. Die freudige Genugtuung über den ſo ge⸗ lungenen Bau kam auch bei der ſchlichten Er⸗ öffnungsfeier zum Ausdruck, wo bei einem ein⸗ fachen von den Damen in jeder Beziehung„ge⸗ ſchmackvoll“ zugerichteten Imbiß in den Trink⸗ ſprüchen auf die verbündeten Monarchen und auf die hohe Schutzfrau der Vevband⸗ und Er⸗ friſchungsſtelle Großherzogin Luiſe dankbar aller Förderer gedacht wurde. Und ſo iſt an einem bis vor Kurzem kaum ge⸗ kannten und faſt nie genannten Ort, der mit ſeinen zahlreichen improviſierten Baxackenbau⸗ ten den Eindruck eines in der Wildnis entſtan⸗ denen Goldwäſcherdorfes macht, eine Stätte edler Menſchen⸗ und Vaterlandsliebe entſtau⸗ den. Ein Stück echteſtes Alt⸗Heidelberg in die jetzt kampfdurchwühlten Karpathen verlegt! Mannheim 7 Der Mannheimer Landſturm m Felde. Fort. 10. April. Der geſtrige 9. April war inſofern ein erinne⸗ rungsreicher Tag für das J. Landſturm⸗ Infanterie⸗Bataillon aus Mann⸗ heim, als 200 Kameraden, die bisher alle ſtra⸗ paziöſen Anſtrengungen des Feldzuges mit den übrigen Mannſchaften geteilt und Schulter an Schulter bei Sturm und Regen, Wind und Son⸗ nenſchein mit ſchwer gepacktem Torniſter mar⸗ ſch iert und treu auf ihrem verantwortungsvollen Poften ausgeharrt haben, aus dem Bataillon ausſchieden, um an die Front zu gehen. Obwohl die Krieger mit frohem und heiterem Gemüt Abſchied von ihren Kameraden nahmen, ſo dürf⸗ 3 ten ſich doch bei manchem Stunden der Sehnſucht an die im Bataillon verlebte Zeit einſtellen, Stunden der Erinnerung an aufopferungsvollen und ſtrengen Dienſt, aber auch an Stunden treuer Kameradſchaft und enger Waffenbrüder⸗ ſchaft Es war 4 Uhr nachmittags, als ſich das Kom⸗ mando, das aus jüngeren Jahrgängen beſtand und zunächſt nach einem großen, dem Feinde abgenommenen Truppenübungsplatz zur Neu⸗ formation befördert wird. am Bahnhof der Ge⸗ meinde C. feldmarſchmäßig aufgeſtellt hatte. Der Fithrer des Bataillons, Herr Hauptmann Ritter hielt an die Mannſchaft eine begeiſternde An⸗ ſprache, in der erz unächſt darauf hinwies, daß einer großen Anzahl von Kameraden nach acht⸗ monatlichem Feldzug nun die ehrenvolle Auf⸗ gabe zuteil geworden ſei, eine Kommandierung nach einem Truppenübungsplatz zur gefechts⸗ mäßigen Ausbildung zu erhalten. Er ſei da⸗ von überzengt, daß die ſcheidenden Kameraden, die ihrem bisherigen Poſten mit Fleiß und Um⸗ ſicht vorgeſtanden hätten, auch dann ihre Pflicht treu erfüllten, wenn ſie dem Feinde Auge in Auge gegenüberſtehen, um das Vaterland und Haus und Familie zu beſchützen. Redner ſchloß mit dem Wunſche auf glückliches Wiederſehen in Mannheim nach einem ſiegreichen Krieg und mit einem dreifachen Hurra auf Kaiſer Wilhelm und Großherzog Friedrich von Baden, in das das Kommando kräftig miteinſtimmte. Zur Verabſchiedung hatten ſich an dem Bahn⸗ hof eingefunden die Kompagnieführer der vier Kompagnien, nämlich die Herren Leutnant Schicck von der., Hauptmann Panther, von der., der Streberkompagnie, Hauptmann Blümcke von der., Hauptmaunn Biehl (aus Schwetzingen) von der 4. Kompagnie und Bataillonsadjutant und Offizierſtellvertreter Seidle. Außerdem hatte die Streberkom⸗ pagnie Aufſtellung am Bahnſteig genommen und ſang ihren ſcheidenden lieben Kameraden als letzten Abſchiedsgruß zu das beliebte Lied „In der Heimat, in der Heimat, da gibts ein Wiederſehen“. Und unter den Akkorden dieſes immer gerne geſungenen Liedes und einem Hoch des Herrn Hauptmann Pauther fuhr das Kommando ab, begleitet von den beſten Wün⸗ ſchen der„Zurückbleibenden. ANus Stadt und Land. Mannheim, 15. April 1915. )CC0 Eiſernen Krelz Mshezeichel οοοοο,%%„eee, 0 59 69e 29˙˙88 „% Unteroff. Heinr. Brand, Pionierbataillon 14, Monteur bei der Firma Benz u. Co., wegen Entſchloſſenheit und Tapferkeit vor dem Feinde bei den Weihnachtskämpfen im Oberelſaß. Veranlagung der Vermsgens⸗ und Einkommenſteuer. Bei der Einkommenſteuererklärung iſt auch in dieſem Jahre daran feſtzuhalten, daß ifeſtſtehende Bezüge, wie 15 inkt ihrem Stande am 1. April 1915 entſprechenden Jahres⸗ betrag augegeben werden müſſen, wandelbare Be⸗ züge dagegen(3. B. die Einkünfte aus Liegen⸗ ſchaften oder Gewerbebetrieb oder Lohn oder Tan⸗ tiemen und Dividenden) nach dem tatſächlichen Er⸗ gebnis des Kalenderjahres 1914 oder bei Gewerbe⸗ treibenden, deren Geſchäftsjahr nicht mit dem Ka⸗ lenderjahr übereinſtimmt, das gewerbliche Ein⸗ kommen nach dem tatſächlichen Ergebnis des letzten vor oder auf 1. April 1915 abgeſchloſſenen Ge⸗ ſchäftsjahrs; ſollten wandelbare Bezüge noch kein Jahr lang fließen, ſo müßte der vorausfichtliche erſte Jahresbetrag in die Steuererklärung ein⸗ geſetzt werden. Das Militäreinkommen der Angehöri⸗ gen des aktiven Heeres iſt, ſo lange der Krieg dauert, von der Einkommenfteuer befreit; es it daher nicht in die Einkommenſteuererklärung auf⸗ zunehmen; ebenſo nicht das Militäreinkommen der zum Militär⸗(Feld)⸗eiſenbahndienſt herangezoge⸗ nen Eiſenbahnbeamten und arbeiter. Ferner gel⸗ ten nicht als ſteuerbares Einkommen die Bezüge (3. B. freie Wohnung), die einem zum Kriegsdienſt einberufenen Angeſtellten oder Arbeiter oder ihren Angehörigen von ihrem Arbeitgeber freiwillig, alſo ohne rechtliche Verpflichtung gewährt werden, end⸗ lich die Beihilfen, die den in Staatshbetrieben be⸗ ſchäftigten Arbeitern oder ihren Angehörigen wäh⸗ cend des Kriegsdienſtes vom Staat neben der Un⸗ terſtützung aus Reichsmitteln anſtatt des Lohres gezahlt werden. Dagegen gelten auch künftig als ſteuerbares Gim⸗ kommen alle Dienſtbezüge, die den im Vertrags⸗ verhältnis ſtehenden nicht zu den Beamtenanwär⸗ tern zählenden ſtaatlichen Bedienſteten und den Staatsbeamten während ihrer Einberufung zum Kriegsdienſt weiter gewährt werden. Mieteingänge, die im Jahre 1914 infolge des Krieges geſtundet worden ſind, zählen gleichwohl zum Einkommen des Jahres 1914; wo aber die Miete auf Grund einer Vereinbarung ganz oder zum Teil endgültig erlaſſen worden iſt, fällt die Steuerpflicht für dieſen Teil weg. Für Dividen⸗ denpapiere(Attien), die im Jahre 1914 keine Diwi⸗ dende abgeworfen haben, iſt dieſes Jahr kein Ein⸗ kommen anzumelden, für andere das Einkommen, das ſie dem Beſitzer abgeworfen haben. Bei feſt verzinslichen Wertpapieren iſt der Jahreszins in die Steuererklärung einzuſetzen, wenn die Zinſen⸗ zurzeit auch nicht gezahlt werden; nur dann, wenn ſchon jetzt beſtimmt feſtſteht, daß die Zinſen über⸗ haupt nicht, alſo auch nicht nachträglich, bezahlt werden, dürfen ſie bei der Ermittlung des ſteuer⸗ baren Einkommens weggelaſſen werden. Die letztere Vorausſetzung kann aber bei den Wertpapieren feindlicher Staaten, deren Zinſen während des Krieges nicht ausbezahlt werden. nicht als gegeben angeſehen werden. Dieſe Zinſen ſind daher zu deklarieren. Wie herzlich dankbar die im Felde ſtehenden Krieger, die keine Eltern oder ſonſtigen Anverwandten haben und deshaſß keine Liebesgaben erhalten, für die kleinſte ihnen zuteil werdende Aufmerkſamkeit ſind, geht aus einem uns vorliegenden Brief eines Mann⸗ heimer Kriegers hervor, in dem dieſer ſich für ein ihm überſandtes Paket bedankt und dabei be⸗ merkt, daß dieſes Paket die erſte ihm zugekom⸗ meue Liebesgabe ſei, ſeitdem er im Felde ſtehe⸗ da er weder Eltern noch Anverwandte habe. Die Adreſſe des Kriegers iſt auf unſerer Redaktion zu erfahren. * Die Kriegsſpende des Badiſchen Philologen⸗ vereins iſt auf 3924.50 Mark angewachſen. Bis jetzt wurden 900 Mark Unterſtützung an zwei Witwen mit Kindern gewährt und 200 Mark an den Roten Halbmond abgeführt. Verband Südweſtdeutſcher Induſtrieller. Morgen Freitag, 16, April, abends 8 Uhr findet im Hotel„National“ in Mannheim die neunte ordentliche Mitglieder⸗Verſamm⸗ lung des Bezirksvereins Mann⸗ heim Ludwigshafen⸗ Worms des Verbandes Südweſtdeutſcher In⸗ duſtrieller ſtatt. Die Tages⸗Ordnung lau⸗ tet: J.„Induſtrie und Krieg, gleichzeitig eine Er⸗ örterung der wichtigſten die ſüdweſtdentſche In⸗ Buſtetz berührenden Tagesfragen.“(Referent: Der Verbandsſyndikus Dr. P. Mieck⸗Mann⸗ heim.) 2.„Ueber den gegenwärtigen Stand der Krafkberſorgung der badiſchen Induſtrie“(Re⸗ lerent: Diplom⸗ Wee K. Flügel, Waſſer⸗ And er reitet weiter. Eiſerne Kreuze? Rich⸗ tig! Davon habe ich ſchon gehört, ehe ich fort ging. Auch, daß der Oberſt des Infanterie⸗ regiments, deſſen Stab im nächſten Dorfe liegt, welche e n hat, und ſie abends verteilen will. Vielleicht komme ich noch zurecht dazu. Das Regiment— wie ſeine Brigade, Diviſion und das ganze Korps mimiut e höchſt ruhmvollen Platz ein in der G eſchick chte des Feldzuges in Polen. Es dienen, viel Thüringer in ihm; auf dem Wege hinüber geht mir eine kleine Erinnerung von der Winter⸗ fahrt des Kaiſers nach Polen her durch den Kopf, in der es eine Rolle ſpielt. Eine Abordnung des Regiments mit der Jabne war an jenem Landſtraße dicht vor dem Schloſſe Radziwill, dem Ziel der Kaiſerfahrt, aufmarſchiert, und der Kaiſer ſchritt ihre Stirn Es waren ausſchließlich Träger des Kreu⸗ zes von Eiſen. „Wofür haben Sie das Kreuz bekommend“ fragte der Kaiſer einen Mann. „Fihr Heehe hunderteinundochzig, Ew.„Male⸗ ſtet“ ſächſelte der Angeredete ſtramm in der be⸗ ſonderen thüringiſchen Klangfarbe. „Und Sies“ Dieſelbe Antwort. „So, ſo!“ Der Kaiſer nickte und ſchritt weiter. „Und Sied“ Auch der dritte Mann trug ſein Kreuz„fihr Heehe hunderteinundochsig!l“. „Ach was? Für Höhe 181? Na, wo war denn das fragte der Kaiſer. Kerchhofe, Ew. Mafeſtet!“ gab der Kriegsmann zurück. Daß der aller⸗ Böchſte Kriegsberr vielleicht nicht ganz genart di 7 12 2 5 5 166 unterrichtet ſein könnte, we 1 55 Rolle gerade die Höhe 181 und der Kirchhof auf ihr in den Kämpfen um Lodz geſpielt hat, und daß er ſich demgemüß erſt nach der Lage der erſteren erkundigen mußte, das war ein Gedanke, der dem tapferen Reſerviſten offenbar fern lag. Höhe 8 181! Wer ſollte ſie nicht en Sie liegt Lulomierſk, ſüdlich von Bechize, und behe den dortigen Ner⸗Uebergang. Am 2. Dezember hatte ſie das Regiment geſtürmt und ſie dann drei Tage lang in blutigem Ringen gegen einen überlegenen Feind gehalten. Davon, daß es ſich nicht werfen ließ, hing für Alles, was von Uns noch nicht viel weni⸗ von Ner focht, ger wie ah. zither hat das Regimant nioch meh wie einmal an heißen Tagen mit dem Ruſſen die Klinge gekreuzt. Nie wieder au ſo augenfällig enkſcheide ndem Punkte. Darum be⸗ trachtet jeder im Regiment die Tage von Höhe 181¹ als das große Ereignis des Feldz uges in ſeinem bisherigen Verlauf überhaut und dieſe ſelbſt unter der kleinen Zifſer der deutſchen Generalſtabskarte, nach der man ſie im Regi⸗ꝛ ment benennt, als weltbekannt. So geht es im übrigen jeder einzelnen Truppe mit ihren Schlachtfeldern und ihren großen Tagen, und doch hat die Welt aus Gründen, die ihre Berechtigung haben mögen, bisher von Zeit und Ort ſo mancher Heldentat nur ſehr wenig verraten bekommen. Es mag hier dahi: igeſte Üt be eibe A, etwa die neueſten Ereigniſſe tage von Nieborow ſind nun auch ſch acht Wochen ins Feld gegangen— in der Ein⸗ ſchätzung durch das Regiment mit der Erinne⸗ rung an jene Dezembertage einigermaßen in 95 11 Uicht Weltbewe jer b getreten ſind, Ich weiß es nicht, möglich wäre es. Denn es hat auch er wieder tüchtig herangemußt—„ganz klotzig“ wie die Leute auf Befragen verſichern. Das Blut ſo manches von deuen, die damals bei Niebonow auf ihre Erlebniſſe bei„Heehe hun⸗ derteinundochtzig“ noch ſo ſtolz waren, hat her aufgehört, durch die jungen Adern zu pul⸗ ſen. Dafür ſind denn auch neue Eiſerne Kreuze angetroffen,— eben die, die heute ausgegeben werden— und dazu eine ganze Anzahl ſachſen⸗ weimariſche Medaillen, die der Großherzog ge⸗ ſchickt hat. Im Ganzen ſollen 30 Kreuze und 50 Medaillen verteilt werden. IE. Als ich— etwas verſpütet— an Ort und Stelle eintrefſe, iſt die Verteilung bereits in vollem Gauge. Auch wer ſie nur als Zeuge mitmacht, wird den Abend nicht ſo leicht ver⸗ geſſen. Wer die Armee nur in der Heimat und im Frieden geſehen hat, der kennt ſie nicht! Man muß ſie ſehen, no ſie ganz unter ſich iſt, wie hier im Felde! In wie ſelbſtverſtändlicher Harmonie — wenigſtens bei der kämpfenden Truppe— der ganze Apparat von oben bis unten ineinander greift! Wie jeder die Stellung des anderen ach⸗ tet, wie der Vorgeſetzte im Untergebenen immer in erſter Linie den Soldaten und damit den Kameraden ſieht, der Soldat im Vorgeſetzten den Mann, deſſen Wort bedingungslos gilt, deſſen Vorz ellung einer ee Uicht bedarf, und der dafür den Löwenanteil der Ge⸗ fahr auf ſich nimmt, wenn es vorwärts geht gegen den Feind! Vorwärts gegen den Allesbe⸗ zwinger Tod, der ſie alle beide, den Prinzen, 825 beim 0 Dienſt tut, wie den Acker⸗ vielleicht ſchon im nächſten Augenblick als die entſeelte, hier wie als wertloſe Hülle eines, der war, gemeinſam auf dieſelbe Decke ſtrecken wird! Wie da alle Poſe von den Men⸗ ſchen fällt, wie die militäriſche Form den Ver⸗ kehr nicht erſchwert, ſondern erleichtert, wie alle Pexſönlichkeitswerte neben ihr Raum haben, wie ein Tadel den, den er trifft, zur Einkehr und zum Nachdenken veranlaßt, und wie ein Lob das Auge ohne alles Getue in Stolz und Freude aufleuchten läßt! Und nun erſt eine Auszeichnung für die Dauer, die dem, der ſie erhält, keiner wieder nehmen kann! Seht euch an, wie die Leute daſtehen, wenn ſie ſie bekom⸗ men! Wer der Abſchaffung ſolcher Auszeich⸗ nung dann noch das Wort reden kann, der weiß nichts von den Menſchen, weiß insbeſondere nichts von ihren guten Eigenſchaften und iſt entweder ein Narr oder ein Griesgram! Der Mond iſt aufgegangen. Sein Schein liegt voll auf dem Dorf, auf den Häuſern wie Ruinen. Kleine Lichter tanzen auf dem Staubecken der Mühle. Dort, wo die Straße ſich zu einer Art Gutshof erweitert und ſonſt der Vogt, der Ortsvorſteher, gewohnt hat, iſt Leben. Das Nachtgeſtirn ſpiegelt ſich in blankem Mekall; die Regimentskapelle ſteht da unter„Rührt euch!“ Und durch die Reihen der Regimentsan⸗ gehörigen, die daneben, vor dem Hauſe des ver⸗ floſſenen Wogt,— heute dem Quartier des Regi⸗ mentsſtabs,— angetreten ſind, wandelt Fie Hünengeſtalt des Oberſten. Der Regiments⸗ adiutant mit einer langen Liſte hält ſich an ſeiner Seite. Ein Offiziersſtellvertreter mit knecht, einem Notisbuch und ein Unterofftzier mit einer Donnerstag, den 15. April 1915. Indbuſtrieller.) 3. Die bdeutſchem Privateigentum und deutſchen Forde⸗ rungen im feindlichen Ausland. 1. Elwaſge An⸗ träge und Verſchiedenes. * Zweiter vaterländiſcher Abend des Männer⸗ vereins der Friedenskirche zu Gunſten der Zentrale für Kriegsfürſorge. Die Notwendig⸗ keit der Beſchaffung neuer Mittel für unſere hilfsbedürftigen und verwundeten Krieger hat] Kini genannten Vereins veranlaßt, in am kom⸗ den Vorſtand des einen zweiten vaterländiſchen Abend menden Sonntag, den 18. April, zu veranſtal⸗ zen und zwar abends 8 Uhr in den Hai⸗ ſerſälen, Seckenheimerſtraße 112. Der Ein⸗ trittspreis iſt 30 Pfg., Saalöffnung 7 Uhr. Den Hauptvortrag hält Herr Pfarrer Go del⸗ mann⸗Oftersheim. Der volkstümliche Rebner, noch vom erſten vaterländiſchen Abend in b ſter Erinnerung, ſpricht über das Thema:„Eine Wanderung über die hei Saarbuyg.“ Gemeinſame Geſänge muſikaliſche Vorträge werden den Abend verf nern„ ch her Beirat des Verbandes Südweſt⸗ Ha Sicherung von Schlachtfelder ſ lle zerſtört und dort lagernd 110 0 Iten. Unfälle. Auf der am 13. d. M. vormittag chen gegen ein in der Fahrt befii n dol* wobei es vormittags arbeiterin ung.— 2 einem Fabrikhofe in mittags einem ein ſo Möhner von hier durch er eine er⸗ in 40 Jahre alte von Frieſe n zmittags und Hilfsbereit⸗ für dieſen Abend Mit⸗ Reſſpurce⸗Geſellſchaft . B. ereignete ſich der gewiß ſeltene und er⸗ freuliche Fall, daß gleichzeitig zwei Mitalieder, die Herren David Kahn und Heinrich Stock⸗ hei m, für 50jährige treue Mitgliedſchaft zu Ehvennmtgliedern der Geſellſchaft ernannt wur⸗ den. Die Verſammlung begleitete dieſe ein⸗ ſtimmig gewährte Auszeichnung mit lebhaftem Beifall und den beſten Wiünſchen für die ver⸗ 1527 Geſellſchait um Odenmalbklub. Wie ſchon berichte wurde, hat der Odenwaldklub ſeine gen mieber aufgenommen und zwar zwanglos je nach Jahreszeit und den Fortſchritten der Natur ſich richtend. In der Pfalz beginnen die Kirſchen zu blühen und bald werden unter den wärmeren Sonnenſtrahlen die weißen Dolden ſich entfalten. Dieſem Frühlingserwachen foſgend hat der Klub für den nächſten Sonntag ſeine Wanderung in die Blütenhaine der Pfalz angeſetzt. Um den Weg nach dem Ludwigshafener Bahnhof zn ſpa⸗ ren, ſoll diesmal mit der Rhein⸗Haardtbahn ge⸗ ſahren werden und zwar ab Colliniſtraße 7 Uhr 31 Min. bezw. Paradeplatz 7 Uhr 36.(Fahrpreis nach Mardorf und zurück aß Dürkheim nach Be⸗ lieben M..10.) Die Wanderung beginnt in Mardorf und führt durch die Blüttenpracht bei Lambsheim und Kallſtadt. Von da kwird aufgeſtiegen zum Peters kopf, dann die Harden burg und Limburg beſucht und in Bad Dürkheim endet dann die Wande⸗ rung. In Dürkheim iſt Einkehr im Winzerver⸗ ein vorgeſehen. Kein Wandersmann vergeſſe ſich mit dem nötigen Brot zu verſehen. Als Kaffee⸗ raſt iſt das Kurhaus Hirſch in Hardenburg be⸗ ſtimmt, dies als beſonderer Hinweis fffr die teilnelmenden Damen. ie Wanderung bürfte etwa 7 Stunden umfaſſen ſie kann aber von we⸗ niger Wanderfüchtigen ſchon guf dem Peterskopf 5 abgebrochen werden. Anollothenter. Heute Donnerstag findet di Abſchiedsvorſtellung der Geſellſchaft ſeult und gehen die 3 Einakter darunter die mit ſo großem Beifall düfgenommenen„Hoſenknöpf“ von Neal u. FJerner in Szene. Freitag bleibt das Theater geſchloſſen. Samstag beginnt wie hereits mitgeteilt, Direktor Förſter ein kurzes Gaſtſpiel mit der Operette„Der liebe Pe p.“ Polizeibericht vom 15. April 1915. Brandausbruch Vermutlich inß uch.)infolge Kurz⸗ ſchluſſes brach geſtern Nacht etwa 108%½% Uhr in einer Halle eines Fabrikamwoſens auf dem Lin⸗ denhof Feuer aus, durch welches das Dach der D —2 Pareſchachel voll des Segens bon fre appſchachtel voll des Segens von Kreu 1 Medaillen ſchließen ſich an. Und in einem kleinen Abſtand, das Offizierskorys. Der Mond mirft tieſe Schatten. Das ſchafft er 9 und ſein Licht iſt wunderſchön mit einem tich ins Bläuliche. Zum Leſen aber langt es nicht, jedesmal. ehe er einen Namen nennt, läßt der Adfutant denn auch die elektriſche Taſchen⸗ laterne aufblitzen. Für den, der Augen Hat, zu ſehen, ein wundervolles Nachtbild mit dem Reiz des Gebeimnisvollen, den das Mondlicht Allem Abt, wobei es mitwirkt. Da iſt der dunkle Block der Kapelle mit dem leiſen Funkeln der Inſtru⸗ mente. Da ſind, ſtramm ausgerichtet die trotz⸗ dem leicht veyſchwommenen Geſtalten der zu Dekorierenden. Es ſind vorwiegend kleine Kerls, und wenn einer die an ihn gerichteten 5 n ortet, klingt ſeine Stimme hell und ſchwef abgeſetzt. Dann hört man wieder das ſonous. ruhige A. beruhigende Argan des Oberſt. Die Wucht ſeiner Erſcheinung— er ragt um Haupteslänge über alles Voll empor— u. ſeine Haltung ließen ihn ohne weiteres als Mittel⸗ punkt der auch wenn die ng ni ein Uebriges täte. Do das geſchieht auch noch, inſofern nämlich, der inwerfer des Adjutanten ſeine Züge alle Augenblicke als die einzigen ringsum ſcharf ber⸗ vortreten läßt. So ſchreitet er die Reihen Mann für Mann ah. Jeder Einzelne wieder⸗ holt, nachdem der Adjutant ihn genannt, ſeinen Namen und ſeinen Grad. Der—— eine Bemerkung dazu.„Sie kenne ich. waren das, ͤ 0 ſind Sie im Zivile“ — zum Neckarvorland fü wo⸗ bei er einen doppelten Bruch des kels davontrug.— Vor& 3 Nr. Vormittag ein 50 Jahre alter ainem von Ludwigshafen bahnwagen räckwärts gehe dabei gegen einen aus kommenden Wagen. Er vom Bahnräumer des Wagens gedrückt. Verletzungen am Kopf hat der Verunglück innere Verletzungen davongetragen. Sämtlich Verletzten fanden Aufnahme im Allgemeinen Kran⸗ kenhauſe hier Verhaftet wurden 14 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Aus dem Großherzogtum. ) Pforzheim, 14. April. Der Bürgeraus⸗ ſchuß bewilligte 200 000 Mark zur Anſchaffung von Fleiſch. Es ſollen noch 1600 Schweine zum Einfrierenlaſſen bei der Zentraleinkaufs⸗ geſellſchaft beſtellt werden. 300 Schweine hat die Stadt ſchon gekauft, ebenſoviel haben die Metz⸗ ger einfrieren laſſen. (Konſtanz, 14. April. Wegen ſchwerer Wechſelfälſchungen wurde dieſer Tage der Gü⸗ terhändler Max Rothſchild in Kreuzlingen feſtgenommen. Rothſchild, der allgemein als ver⸗ mögender Mann galt, ſcheint ſchlecht ſpekuliert zu haben. Letzte Meldungen. Italien und die Jentralmächte JBevlin, 15. April.(Von u. Berl. Biiro.) Aus Bern wird gemeldet: Ant Dienstag abend fand, wie das Berner Tageblatt berichtet, auf der hieſigen italieniſchen Geſandtſchaft ein Diner ſtatt, zu dem der öſterreichiſche Militär⸗ 1 chen⸗ 10 wollte geſtern Streckenarbeiter lommenden Straßen⸗ darf,“ ſo ſchreibt das Blatt,„dieſen friedlichen Verkehr als ein gutes Zeichen dafür anſehen, daß eine Entſpannuug eingetreten iſt und daß eine Verſtändigung der beiden Regle⸗ rungen dem Abſchluß nahe iſt. JBevlin, 15. April.(Von u. Berl. Büro.) Aus Rom wird der„B..“ gemeldet: Den Ausführungen der führenden ruſſiſchen Blätter über die flawiſchen Anſprüche auf die Adria⸗ Kütſtenländer und die italieniſche Intereſfen⸗ ͤ ĩͤvb ͤv Sie wiſſen doch, wie ich meine? Sind aber trotz⸗ dem ein ordentlicher Mann, wie ich ſehe.“— „Sie ſind Einjähriger? Ich freue mich aufrich⸗ tig, wieder einmal einen Einjährigen des Regi⸗ ments zu Geſicht zu bekommen. Es iſt lange her, duß ich keinen mehr geſehen habe. Ihre Kameraden, ach, wo ſind ſie hin! Sie ſind Jenen⸗ ſer Student?“—„Kriegsfreiwilligers 17 Jahres Schon Gefreiterd Und zu dem Eiſernen Kreuz nun auch noch die Medaille? Sie ſind ein Junge, der das Herz auf dem rechten Fleck hat und aus dem etwas werden kann im Leben. Ich gratuliere Ihnen.“ Und der eine iſt Friſeurgehilfe im roten Jena, und der andere ein tapferes Schneiderlein aus Eiſenach, und da ſteht ein Betriebsleiter aus dem Muſenſitze Weimar und der da iſt Wirt⸗ ſchaftseleve aus dem Schleſiſchen. Und der Kriegsfreiwillige hat als Stellmacher im Ge⸗ ſchäfte ſeines Vaters nächſtens ausgelernt. Einer, ein Reſerviſt, iſt bereits mehrfacher Vater, u. ein anderer erwartet Familie, hoffent lich wird es ein ſo braver Bengel, als Sie einer geweſen ſein müſſen, nach Ihrem Benehmen vor dem Feind!“ Einer will nach dem Friege heira⸗ ten—„ſehen Sie zu, daß Sie daun zu der Medaille des Herrn Großherzogs auch noch das Eiſerne Kreuz heimbringen!— die meiſten aber ſind, wie ſie wenigſtens behaupten in weiblicher Boziehung in keiner Weiſe feſtgelegt. „Das iſt verhältnismäßig das Angenehmſte für einen Soldaten vor dem Feind!“ meint der Herr Oberſt in einem Falle. Ich habe nie jemand bei Mondenſchein ſc ſtolz grinſen ſehen, wie hinterher den bartloſen Jüngling, mit dem der Herr Oberſt die„Tänze“ gehabt hatte. Erſtens, daß der„Alte“ ſich ſeiner früberen„Tat“ und damit ſeiner werten Perſon überhaupt erinnert und dann, daß er ihn trotz dieſer Tat gelobt harte! Er botte ſichs nämlich einmal geleiſtet, als Fernſprechordonnauz einzu⸗ ſchlafen,— ächlich eine üble Sache im Sbe Schluß folgt⸗) Na, das ſveut mich, nach den Tänzen, die Wir it gehubt habent! (rFenuer zu bewältigen, war erfolglos. durchgeführt werden konnte, ging ein Teil des der Expleſivn war furchthar. wurden flogen nach allen Richtungen. In dem veröffentlichten Notenwechſel über un⸗ ſere in Gefangenſchaft geratenen britiſche Reg gegenwärtigen Krieges über 1000 Offziere und Manſchaften der deutſchen Marine von britt⸗ ſchen Kriegsſchiffen auf See während in keinem Falle nur ein Offizier oder Mann der britiſchen Kriegsmarine Deutſchen gerettet wurde. Demgegenüber wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt: In den Fällen in welchen britiſche Kriegsſchiffe von deutſchen Unterſeebooten verſenkt wurden, kommt die Ret⸗ tung der außer Frage, da die Unterſeeboote hierzu außer Staud waren. 28. Auguſt, bei den Vorſtößen gegen die engliſche Küſte, am 2. November und 16. Dezember wur⸗ den Torpedobvote vernichtet; aber die britiſche Regierung kann dieſen Fall nicht wohl im Auge haben, da ſie den Verluſt von ſtreitet. ging zwar das engliſche Schiff„Tiger“ und einige engliſche Torpedoboote unter: aber auch dieſe kann die britiſche Regierung nicht meinen, da ſie amtlich erklärte alle Schiffe, Schlacht beteiligt waren, ſeien zurückgekehrt. zer„Pegaſus“ in dem engliſchen Hafen Kenſing⸗ 5 1 ton durch den kleinen Kreuzer„Königsberg“ attachs und ein anderer Herr der öſterreirhiſch⸗ pernichtet. Die Königsberg beſand ſich außer⸗ ungariſchen Geſandtſchaft geladen war.„Man balb des Hafens und konnte ſelbſtverſtändlich nicht zur Rettung der Beſatzung in dem feind⸗ lichen Hafen eingreifen. Schlacht bei Coronell, in welcher am 1. Novem⸗ — zwei engliſche Panzerkreuzer verſenkt wur⸗ en. ren unſere Schiffe durch einbrechende Dunkelheit außer Sicht. Sie ſetzten alles ein, aber nicht finden und wußten nicht einmal, ob er überhaupt untergegangen ſei. Daß von der Beſatzung des Panzerkreuzers Good Hope nie⸗ mand gerettet werden konnte, Als„Monmouth“ ſank, war nur„Nürnberg“ in der Nähe. Warum von dieſem Schiffe niemand gerettet wurde, läßt ſich aus einem Brieſe des Sohnes des Grafen Spee erkennen, der ſchreibt: Keinen Mann konnten wir retten, einmal wegen der hohen See, die die Ausſetzung eigener Boote unmöglich machte, dann auch, weil neue Feinde da waren, auf die wir zuhielten.“ Auch der deutſche Geſchwaderchef Graf von Spee ſchreibt in einem Brief: tungsarbeiten.“ ein, hervorzuheben, daß bei den Falklandsinſeln, als unſer„Scharnhorſt“ mit wehender Flagge bei hellem Tage unterging, niemand gerettet wurde, trotzdem zahlreiche britiſche Schiffe in der Nähe waren. während dem Verlaufe des Krieges den deutſchen Schiffen nie Gelegenheit bot, Beſatzungen britiſcher Schiffe zu retten. Aus Amſterdam wird der B. Z. gemeldet: Ueber die britiſchen Verluſte bei Reuve Chapelle berichtet General Freuch am 5. April: Mann, verwundet 359 Offtziere, vermißt 23 Offiziere, 1728 Mann. hinzu; die Ergebniſſe die wir erreichten, waren ſo groß und weitreichend, daß die Koſten nicht als ſchwer bezeichnet werden können. Die briti⸗ ſchen Verluſte wurden in ein vaar Tagen wie⸗ der ausgeglichen. Zum Schluß weiſt noch einmal auf die Notwendigkeit unbeſ ter Munitionsvorräte hin. Verluſtliſten 8000 Mann aufweif amflich.) Mancheſter OQuardian ſchreibt: Man erwarte für die aller nächſte Zeit eine Erklärung Uber den Zeitpunkt der nächſten Wahlen. Es wer⸗ Iden zwei Moöglichketten in Detracht gesogen, Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) gemeinſchaft gegenüber dem Germanismus hält G e'Italia“ entgegen: Die Ziele Italiens werden böswillig entſtellt. Sie ſind: Verbeſſerung der Stellung in der Adria. In dieſenn Punkt kennt Italien keine Rückſicht Sie werden für ſeine diplomatiſchen und kriegeriſchen Handlungen beſtimmend ſein. Die Exploſion in Lerwick. Berlin, 15. April.(Von u. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird der B. Z. gemeldet: Die ſchwere Exploſion in Lerwick auf der Shetland⸗ inſel hat eine der größten Niederla⸗ gen für Schiffsmunition veruich ⸗ tet. 5 Perſonen wurden dabei getötet und 20 ſchwer vermundet. Das Feuer brach in der Netzſtrickerei aus, die dicht neben dem Muni⸗ tionslager ſich befindet. Der Verſuch, das Die ge⸗ des Munitivuslagers verau⸗ führliche Nähe laßte die Behörde, die ſofortige Räumung der D ganzen Gegend zu verfügen. Ehe dies jedoch Gewalt Viele Häuſer Die Trümmer Munitionslagers in die Luft. Die ſchwer beſchädigt. Eine Jurechtweiſung. Berlin, 15. April.(WTB. Nichtamtlich.) Unterſeeboſotsbeſatzungen weiſt die ierung darauf hin, daß während des gerettet wurden, von den engliſchen Bejatzung natuegemäß Im Gefechte bei Helgoland am Fahrzeugen be⸗ Im Gefechte bei Doggerbank am 24. Januar die an der Am 20. September wurde der engliſche Kreu⸗ Es bleibt ſomit nur die Den Panzerkreuzer„Good Hope“ verlo⸗ konnten ihn iſt einleuchtend. „Der„Monmouth“ verſank mit wehenderßlagge. „Leider berbot die ſchwere See die Ret⸗ Niemand fällt es in Deutſchland Aus Vorſtehendem geht hervor, daß ſich Die engliſchen Verluſte. Berlin, 15. April.(V. unſ. Berl. Bur.) Getbtet 190 Offtzicre, 2877 8173 Mann, French fügt wurden ränk⸗ „Times“ berichtet, daß die letzten 7 engliſchen en. Die Wahlen in England. Mancheſter, 15. April.(WIB. Nicht⸗ Der Londonen Korreſpondent des Frans die erſte iſt eine formelle Wahl, die den bis, herigen Beſitzſtand nicht verändert und der nach dem Kriege eine richtige Parteiwahl folgen wird. Die zweite Möglichkeit wäre en Ausdehnung des parlamentariſchen Abſchnittez bis zum Ende des Krieges. Ein dritter Aus, weg wäre, die Wahl trotz des Krieges in nor maler Weiſe abzuhalten. Dieſer Ausweg findet jedoch wenig Anhänger und auch die formele Wahl unter dem Schutze des zwiſchen den Par⸗ teien geſchloſſenen Wafſenſtillſtandes würde auf Schwierigkeiten ſtoßen, da ſich einige Gruppen der Wählerſchaft weigern, die Ab⸗ machungen der Partei einzuhalten. Asquit) gab auch keine Erklärung darüber, velchen Weg er einzuſchlagen gedenke. Engliſches Ehrenwort. Berlin, 15. April.(Von u. Berl. Büro Aus Amſterdam wird der„B..“ gemeldel Die„Times“ meldet aus Newyork: Die eng. liſchen Schiffskapitäne und Matroſen, die geſtern aus der Gefangenſchaft des„Kronprumm daß ſie nach England zurückkehren würden, um gegen Deutſchland zu kämpfen, obwohl ſie als Bedingung ihrer Freilaſſung ihr E gaben, keine Wafſen gegen Deutſchland zu füthren. Der Nampf um die Dardanellen. Berlin, 15. April.(Von u. Berl. Biroy⸗ Aus Genf wird der„B..“ gemeldet: Nach einer hier vorliegenden Meldung ſoll das eng liſche Linienſchiff„London“, das den Torpedobootszerſtörer„Renars“ bei einern Erkundungsfahrt in den Dardanellen verfolgte, von dem Feuer der türkiſchen Batterien ſtarl beſchädigt worden ſein. ORotterdam, 14. April.(Von unſ. Be, richterſtatter.) Aus Sofia wird gemeldet, daß der„Dnewik“ berichtet, General Radko Dimitriew werde vom Zaren den ruſſiſchen Für ſten titel erhalten. Dimitriew iſt bekannt, lich der General, der aus ſeinem Vaterlande verbannt wurde und dann ruſſiſche Dienſte nahm. O Rotterdam, 15. April.(Von un Berichterſtatter.) In allen Häfen an der fran⸗ zöſiſchen Küſte herrſcht große Tätigkeit, wobei ſich aber ein Mangel an Arbeitskräften bemer, bar macht. Um dieſem einigermaßen abzu⸗ helfen, verwendet man ſeit einiger Zeit Hun derte von deutſchen Kriegsgefangenen zum Löſchen der Schiffsladungen. Mafland, 15. April.(WTB. Nichtaunt⸗ lich.) Heute morgen iſt die Arbeit ord⸗ nungsmäßig wieder aufgenommen ſehen. London, 18. April.(WTB. Nichtamtlich⸗ Daily Telegraph berichtet aus Newyork: Amt⸗ lich wird erklärt, daß die britiſchen Kreuzer keine Vorräte aus Newyork erhalten hätten, um die amerikaniſche Neutralität nicht zu ver⸗ letzen. N Am 6. April starb den Heldentod fürs Vaterland unser lieber Verbandsbruder — Franz Pfeffer Stud. phll. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. 3137 Vorhand ehemal. Abiturtenten dor Lessingschule Mannheim. Katholiſche Gemeinde. Freitag, den 16. April 1918. Jeſuitenkirche. Morgens von 8 bis ½8 Ubr öſterl. Beicht und Gelegenheit zur hl. Kommunion ½8 Uhr Schilergottesdienſt. Für Zuckerkranke sind sämtliche uuon Aleuronat-Gebäcke gegen Brotmarken wieder erhältlich. 3 Alfredd Hrabowski, D 2, Telepb. 2120 Dellkatessen Teleph. 2120 Singetroffen — gabe zentnerwelſe am kleinen Seeee ee Wilhelm“ entlaſſen wurden, erklären einſtimmm, worden. Die Stadt hat ihr gewöhnliches Auz⸗ Maaunn delvper rtaund. mſ. Be⸗ meldet, reral, vom ſten⸗· ekannt⸗ erlande Dienſte n un.; r fran⸗ wobei demerk. abzu⸗ t Hun⸗ „ Bum btant.“ t ord⸗ umen s Auß Drnmerzing, den 15. Aprül 1915. General⸗Anzeiger Badſſcche Beuefte Nachrichten.(Abendblat⸗ 7 — 8 des Stahl- werksverbanddes. Nach der beute Mittag veröfientfichten Privat- depesche unseres Düssekorfer.—Mitarbeiters hat der Versand des Stahlwerksver- baudes in-Produłten eine weitere hocherfreu- licke Steigerung erfahren. Er betrug im Mäar z d. J. insgesamt 351 560 t gegen 256 905 kim Februar 1015 und 3560 528 f im Mäarz 1914, War 4180 84 655 t höher, ais im Vormonat, und 208 968 Tonnen niedriger, ak im gleichen Monat des Vor- janres. Wie einschneidend diese Versandsteige rimg ist, HAßt sich am besten daraus ersehen, daß im Miirz d. Js. bereits G8,31 Prozent— also fast zwei Drittel— der Beteiligung abgesetz wurden gegen 40,58 Progent— odder fast einhalb — im Vormonat. Ueber die Entwickelung des Gesamtversandes in den einzemen Mo- naten gibt unsere nachstehende Tabelle Aus- kunft. Gesamtvers 9 5 Kohstahlgewicht) 1914 1913 in Tonnen Pue 255 016 455 191 535 625 Februar 255 905 482 925 506 417 14 e 351 560 560 528 562 279 IIIIlil— 512 445 566 289 — 552 872 567331 VV— 565 153 605 317 CC— 470 422 505 697 Augusnt— 94 984 524 540 September— 245 194 320 392 Gkieber— 280 570 524 891 November— 246 088 462 195 Dezember— 258 189 457 472 Zusammen— 47234 561 6338 454 Vom Gesamtabsatz entiallen aui die einzel. nen Hauptgruppen folgende Beträge: Halbzeug 86865 t gegen 66 050 t im Februar 1915 und 153 170 t im Marz 1914, mithin gegen 15 Vormonat 20 815 t mehr und gegen den März Is. 66 305 t weniger; Eisen bahnmate- ial 160 435 f gegen 140 400 t im Vormonat und 200 325 f im März v. Js., was einer Steigerung von 19 945 t gegen den Vormonat entspricht, wäh⸗ end gegen den gleichen Monat des Vorlafires ein Mitiderversand von bloß 45 890 t vorliegt; Formeisen 104 250 f gegen 60 365 t im Februar 1915 und 201 033 t im Mäarz 1914, also gegen den Vormonat 43 895 t mehr und gegen den März 1914, der allerdings die höchste Ver- sandzifler im ganzen Jahre aufwies, immerhin noch 96 773 t weniger. Zieht man auch hier die Beteiligungs fern in B: acht. 80 fallt die»erhältnismäßig größte Steige⸗ rung des Formeisenversandes als be- sonders günstiges Zeichen in die Augen. In Prer zenten der Beteiligung wurden nämlich abgesetzt: beim Halbzeug 76,32 gegen 58 im Vormonat; beim Eisenbahnmaterial 74,86 gegen 68,57; beim Formeisen dagegen 49,60 gegen 28,72 im Vormonat. Der gesamte Formeisenabsatz er- scheint gegenüber Halbzeug und Eisenbahn- material immer noch recht bescheiden. Das fin- det seine natürliche Erklärung in dem Darnieder- liegen des Baumarktes. Die verhältnismäßig 80 bedeutende Steigerung dieses Absatzes ist aber ein neuer wichtiger Beleg für die Erstarkung un⸗ Seres gesamten Wirtschaftslebens. Halbzeug 1915 1914 1913 in Tonnen arr 51832 143 002 152 734 Februrtre 66050 134 480 140 386 Marz: 386865 153 170 151 688 e— 133 841 138 71⁰ ——— 131378 141 628 CC— 130 998 132 028 — 128 056 107 586 —5 15 165 127504 September— 36 748 142 522 iobhbrere— 46 023 157 607 November— 38 717 147 194 Dezember— 49 893 130538 Zusammen—.— 1 141 480 1 680 125 Eisenbahnmateria! 1915 1914 1913 in Tonnen Januar 211300 229 821 FebruaT-r 140 400 214 567 229 850 16035 206 325 232 437 — 199 139 234 252 — 231072 237194 — 252 056 281 930 Juli— 186 231 242 402 — 61390 261222 September— 150 741 247 325 Oktober— 159 973 239 405⁵ November— 149 911 211321 Dezember— 167877 232 504 Zusammen— 2190672 2879 609 Formeisen 1915 1914 1913 in Tonnen 51343 100790 143 070 En 38 133 860 136 175 Mar:-· 104 260 201033 178 152 C—. 179 465 193 327 — 190 422 188 509 FICCC 182 099 191359 156 135 155 709 — 18 420 135 823 September— 57 705 130 5⁴5⁵ tober— 74574 127 879 November— 57 460 103 680 zember— 50 419 94 430 Zusammen— 140 40 1 778 658 Handels- und Industrie- Seldmarket, Bank- und Börsen- wWesen. Berliner Effektenbörse. WIB. Berlin, 15. April. Der Börsen- verkehr war auch heute recht lebhaft. Feste Stimmumg herrschte besonders füir heimische An leihen. Kriegsanleime zogen im Kurse an. Iprozentige Feichsanleinhe sowie Preußische Konsols wyären rege begehrt. Von Iudustriewerten waren Montan⸗ papiere bevorzugt. Phönix Bergbau, Gelsen- kirchen und Aumetz Friede sind als höher und bei guter Kauffust zu nenden. Auf andere Werte drũckte teilweise fealisationsneigung. Rhein Metall und Rottweiler sind als abgeschwächt zu bezeichnen. Ausfäindische Devisen und Valuten gaben Weiter nach, mit Ausnahme von öster⸗ reichischen, die fest lagen. New-orker Effektenbörse. WIB. Newyork 14. April. In der heutigen Börse gestaltete sich das Geschäft überaus rege. Die Tendenz in der ersten Börsenhälfte wWar fest, wobei sich das Hauptinteresse den Spe- Zialwerten zurichtete. Bethlehem Steel tmter- lagen einer fieberhaften Kursschwankung. Der Kurs, der um 20 Dollars haussierte, gab später- hin den ganzen Gewinn wieder her. Daneben er- kreuten sich Kupferwerte lebhafter Kauflust. Amal- gamated erzielte bei großen Umsätzen eine be- trächtliche Kurssteigerung. Demgegenüber waren die führenden Spekuiationspapiere sehr nachlassig. Gegen Schluß schwächte sich der Markt infolge größerer Realisationen ab und die Haltung der Börse war ziemlich meinheitlich. Umgesetzt wurden 1 045 000 Shares. NEWVORx, 14. Aprl.(Devtsesgerkt.) 14. 10. Tondene ar geliii,i tost test Geld auf 24 Stunden(Durohschntttsrate) 2½¼ 214 Gsld letztes Darleben 2¹¹b 2¹. Slohtwechsel Berllnn— 813/. Sjobtweohsel Farisss.225.32.50 Weohsel auf London(80 Tages)—.—.78.50 Weohsel auf London(Oahle Transfers)...79.75.79.75 Siee?ss 4% 49.½% NEWVORx, 11. Aprfi.(Schluss-Motterungen) 70. 14. 10. Atoh. Top. Santa F& Nat. Rallw. of Hex. 8½ 6½ 4% opnV. Bondss— 102— ew Vork Centr. o. 87704 Balt. Ohio 4% Sds.—— 88½ 40. Unt& West o. 27½/ 23— Ches. Ohio 4½ B6s.²ꝗʃ⅛ñĩ 75—Norfolk& West. o. 104½, 5 North. Pab. 3 Bds.—./ Northern Paoiflo 64 108- North. Pab. Pr. Llen Pennsylvanla oũ w. 109.— 4 Bonjs—290% Beadlng oom.— 15⁰07/. St. Louls and St. Ohloags Rock la⸗ Franzo. br. 4 Eds. 77% 68.— land Paelf. Rallc.— 34½% South. Pachflo 4 ohlo. Rock 18l. Torf. 1— 1929 s— 88¼Soutbern Paolfſo.— 817//. unog an debeb South. Rallw. oom.—— 18¼ 4 Bonds 95½ South. Rallw/, pref.—— 58ʃ United States 2808. 990% 961½ Unlon Padifſo.. 131— 1300% lich, med.sane re Unlon Paolfio pref. 80% 80% 102¼ 102% Mabask pref..%½ 3— gallimors ang Oöo 78% Lest Haryand pret 28— Canada Paolflo. 168½ 168.— Amalgam. Copp. o. 205% Odes. 4 Ohlo o.— 45¼ Amerio, Can dom.—— 84½ hfo,Ilw.St.Paufo.—— 91½ do. do. pref., 884 Golorado u. Soutnn.— 1891% Amerig. Lopom. o. 71— Denv. 4 Rlo Gr. a. 8— 9½ Amer-Smelt.Knef. o. 71— Erie oom. 28½ 27½% do. Sugar Ref. o. 1052“. 108.— Erle 1st pref. 4— Anao. Popp.Rln. 6.——1 Erie Ate pref. 3½ Bethlehem Steel, Groat Nortk. pref.— 119/ OCentral Leather, Gr. North. Ore Cert. 8% 38½ Consolidated das 123¼/ 121½, ſlede 117 5 Generel Elst.. 147. 14 5 815— 5 20 5 141½ 141—Kational lea. 2 99 5 5 5— 121— Unſt.Stat Steelse 58½ ⸗ Mlosour. Cans, oom.—5 13½ Unlt Stat.Steels pr. 8. 1085% Missour. Cans. br. 155 7 25 82 5 5— firgin 4 28— aront Faen 15 Sers Roebudk oom. 139— 139— was englische Kriegsdeflzit. Sellr lehrreich ist nach„Economist“ vom 10. 4. der Weg des englischen Budgets von der Wiege pis zum Grabe in den verschiedenen Schätzungen und dem Abschluß. Der erste Voranschlag im Mai 1914 balancierte mit 210,4 Millionen Nund Einnahme und 210,2 Millionen Ausgabe, der zweite im Juni mit 20% 1 Mill. Einnahme und 207 Millionen Ausgabe, der dritte im November (erster Kriegsvoranschlag) Uamte 211,2 Mill. Einnahme und 3532,5 Mill. Ausgabe, der vierte, auch im November, 200% Mil. Einnahme und 532,6 Mill. Ausgabe, Der tatsächliche Abschluß am 31. März 1915 aber zeigte 226, Mill. Pfund Einnahme und 564, Milt. Ausgabe, also ein glat- tes Defizit von 337 Mill. Piund. Gent der Krieg noch ein Jahr mit den augenblicklichen Jages- kosten vem wenigstens 2 Mill. weiter, 0 Steht für den 31. März 1016 ein Defizit von 450 bis 550 Mill. in Aussicht, wenn der Schatzkanzler nicht seir großbe Ersparnisse macht. Das 186 für einen Verzicht auf die Akziseeimahmen ge⸗ rade nicht sehr ermutigend. Nandel und incustrie. Verschäürtte Austuhrverbote. Der Neichsauzeiger entllält in Nr. 86 tolgende Bekanntmachung: „Aufgrund des§ 2 der Kaiserlichen Verordnung vom 31. Juli 1914, betreffend das Verbot der Aus- juhr und Durchfuhr von Waffen usvi, bringe ich nachstehlendes zur öffentlichen Kenntnis: Das Verbot der Ausfuhr und Durch- fuhr von Dynamomaschinen, Elektromotoren, Umformern, Transformatoren, Drosselspulen und fertig gearbeiteten Ankern und Kollektoren, das Sich seither nur auf die für Schiffe, Scheinwerfer und Anlagen für drahflose Lelegraphie und Tele- phonie bestinnnten Maschinen und Vorrichtungen der bezeichneten Art bezog(s. Bekanntmachung let Emil Schröder in Vogelsmühle bei des Reichskanzlers vom 12. Februar 1915, Ziffer! — Reichsanzeiger Nr. 37 vom 13. Februar 1915 —„, ͤwird hiermit auf alle Dynamomaschinen, Elektromotoren, Umformer, Transformatoren, Drosselspulen, fertig gearbeiteten Anker und Kol- lektoren ausgedehnt.“ Berlin, den 12. April 1915. Der Reichskanzler. Im Auftrage: Richter. Deutsch- Amerikanischer Wirtschatts- Verband. Das Direktorium des Deutsch Ameri-⸗ kanischen Wirtschafts Verbandes trat am 12. April in Berlin zu einer stark be⸗ suchten Sit-ung zusammen. Aus dem dem Direſe- torium erstatteten Geschäftsbericht ergab sich die erfreuliche Tatsache, daß die sachliche Arbeit des Verbandes in einer außerordentſichen Verstärkung der Mitgliederzahl ihre Würdigung der an den Arbeiten des Verbandes interessierten Kreise der deutschen Industrie und des deutschen Handels gefunden hat. Der Verband, der am 1. Oktober 1914 485 Mitgkedsfirmen zählte, um⸗ faßt heute in den 848 ihm angehörenden Firmen einen überwiegenden Teil der an dem Handel und der Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten betei- ligten deutschen Kreise. Neben der wachsenden Zahl der Einzelmitgfieder sind dem Verband Seit Oktober eine Reihe von Körperschaften rößerer Bedeutung weiterkhin beigetreten, o üU. à. die Handelskannnern Beriin, Cön, Elberfeid, Frarbefurt à.., Börsenverein der deutschen Buchhäncler zu Leipzig. Exportyverein im Königreich Sachsen, Dresden, Fabrikantewerein der Sichsischen Sficherei- und Spitzenindustrie, Platen i.., Schutzverband gegen die Vertrustung der Mar- garine in Deutschland. Hamburg, Verband der Leipziger Leiprig, 15 Verband Sächsischer Industrieer, Beden, Verband Deutscher Schokoladeſabrikanten, Dresden, Verein Berſiner Raufleute und Berkn, Verein Hamburger Reeder Hamburg. Da durch die Neuanmelfdungen zum Vverband beinahe eine Verdoppelung der Mitgliederzahl stattgehunden hat, wurden zur Vertretung wichti- ger bisher noch micht im Verband vertretener Industrietter, Branchen und Industrien Zuwahlen zum Direk- torum und Großen Ausschuß vorgenommen. In das Direktorium des Verbandes wurde für den Börsenverein Deutscher Buchhändler dessen Vor- sitrender, Herr KRommerzienrat Geheimer Hofrat Karl Sigismund in Berkin, zugewählt, ferner als Vertreter der Bergischen Handelskammer zu Lennep deren Vorsitzender, Herr Fabrikbesitzer Lennep. Die Iätigkeit der von dem Verband errichteten Geschäftsstelle in New Vork hat sich schon jetzt als außerordentlich nützlich bewährt und sie wird von den Mitgliedern in steigendem Maße in Anspruch genommen. Die Beratungen des Verbandes betratfen weiter, außer der Stellungnahme zu den vod engiiscker Seite in Szene gesetten Behauptungen ũbet eine aligemeine Boykottierung gegen amerihanische Waren in Deuischland, über die schon berichtet wurde, eine längere vertrauliche Aussprache über den gegenwärtigen Stand des detrtsch-amerikani- schen Güteraustausches. Weitechin wurden wick⸗ tige Fragen der hünftigen deutschen Betäüigung allt dem amerikanischen Wirtscnaftsmatkt und deren sachgemäße Unterstützung gegenũber ein⸗ seitiger Preßbeeinflussung von frauzösisch-eng- lischer Seite erwogen und das Präsidium des Verbandes mit der Einleitung der Untersfützung diesbezliglicher Bestrebungen in den Vereinigten Staaten und in Deutschland beauftragt. Anregun⸗ gen aus Mitgliederkreisen zur Aufhebung der Ab- hängigkeit vom englischen Einfluß bei Handels- gepflogenhteiten führten seiteus des Verbandes unter aà. zu Verhanellungen mit den maßgebenden deutschen Schiffahrtslinien, die sich grundsatzlich bereit erklärten, den geäußerten Wünschen in Verbindung mit den übrigen ilmen nahestehenden Sclliffahrtslinien näherzutreten. Warenmärtete. Mannbheimer Produktenbörse. Mannheim, 15. April.(Amtliche Notierungen.) Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahufrei Mannheim. 15. 72. Humänische Gerslgle 4—.— Hals mit Sack alter Ernte 62,63 50.81 5„„ 80.61 58.59 Rotklee: Ffälrer———— Ratensgss—„ Luzerne Nallener————ů— Eösparssiſßſßſ—— Weiren-Auszugsmehf(00)) 47.75 47.75 Woeizen-Brotmehf m. 10% Bofgenbeimisoh. 43.85 25 olzen-Brotmahl m. 30% g. Roggenbm. 40.75 40.75 Roggenmehf mindestens 62% o1g 41.75 41.75 Stact, festgesote Säckerpreis frei Haus für NMannhei vom Kommunalverhand. Mannheimer Produktenbörse. Nächsten Samstag vormittag 11 Uhr findet eine Sitzung des GesamtVorstandes den Börse statt mit der Tagesondnung: Gründung einer Südwpestdeutschen Handelsbank für laudwirtschaftliche Erzeugnisse in Mann heim. Diese Gründung findet statt im Hinblick aul die Grümdung einer ähnlichen Bande, welche vorige Woche in Bertin stattfand, damit die Interessen Süddeutschlands in etwaigen Geschäften mit der Kriegsverwaltung nicht vernachlässigt werden. Derliner Getreſldemarfrt. Berlin, 15. April. Am hertigen Früh-⸗ markt wurde Runder Mais mit M. 615.— bis M. 630.— per Tonne notiert. Sonst fanden beine Notierungen statt. Getreideschluß: ohne Notierung Das Geschäft am Getreidemarkt war heute wieder ziemlich ruhig. Mais war von den Großmülilen Sehr begehirt, mit M. 615.— bis Mark 630.— notiert. Einzeine Posten bis M. 640.— ge⸗ handelt. Für neu eingetroffene ausländische Gerste wurde bis M. 670.— gefordert. Am Mehimartz wurde Weizenmehl und Roggenmehl gekauft ohne wenig veränderte Preise. Stärkere Nachfrage herrschte für Maismehl, das zu M. 83.— bis Marte 93.— gehandelt wurdle. Reis- und Maistnenl un- veränckert. Newryorker Warenmarkt. neyork, 13. April. 13. 12 13.* Welren: Hewyork loko 10.15 10.10 loke 2 fed 185.½ 165.%8 per April.53.64 per Nal 160./ 162.% per Mal.88.79 per Jull 1 1 131.% por iuff 10.18 10.11 NaIs loko 80. 81.— der August 10.80 1024 Nekl spr. w. 675.6U p. September 10.41 10.34 detreldefr. per Oktober 10.580 10.44 Lwerpool 12.— 12.—[Petroleum;: London 12.— 12.— reffn. l. cas. 10.10 10.10 Baumwolle: stand wnlt⸗ 750 750 Ank.. atl. H. 45 000 29 000 In tanks 450.50 in Golhäfen 15 000 17 000 Ored. Balas.40.0 im lanern 22 00⁰⁰ f1 ⁰⁰ο lewyork, 13. +*—(Kaffee.) Mo. 7, IokO 77I,, ber AprH per Mal.90——— Innl—.—, per J ijaf 7.08-, per August— per September per Oktober—.—, per berember por Januar 15, 735— per Februar.44.— Umsatz: 00 000. Shiengeer Warenmarkt. eeasd, 12. April. 13. 12. 13. 12. Weren Hai 158./ 157% Schweme: Jull 183. 24— sohwers.05— 705 Aals 17 5 055 78 88.12..82 1— Schmalz:— Hafer Mal 58.% 57 1½ Mai 10.12 1022 Sohwelneruf. iuli 10.37 10.50 J. West. 84 000 87 000 Fork: Mai 17.80 1245 dv. Ohloage 15000 28 00⁰ iuli 17.60 15.00 Sohwelne: Rippen; Ma 10.07 19.45 lelokte 7 720— Juli 10.40 10.45⁵ r. Düsseldorf, 15. April.(Privat-Telegr Die NMitgliederversammlung des Vereins deutscher LNietenfabrikanten beschloß eine sofortige Preiserhöhung um M. 20— pro Tonne für Kessel-, Schiffs- und Brückenmeten 290.— pro Tonne; der Preis für Sorfimentsnieten wurde durch Ermäßigung des Rabattes um 5 Pro- zent auf 40 Prozent erhöht. Gleichzeitig wrrde der Verkauf für das 3. Quartal freigegeben. r. Düsseldorf, 18. April.(Privat-Telegr.) Für das abgelaufene Geschäſtsjahr der„Finken- berg“.-G. für Portland-Zement. und Wasserkalk-Fabrikation in Eunt⸗ gerloh kommt keine Dividende zur Verteilung gegen 4 Proz. im Vorjahre. Nach Abzug der Ab- schreibungen von M. 38 270 gegen A 168 ver⸗ bleibt ein Reingewinn von M. 83 964 gegen 8l 870. Nach Dotierung verschiedener Sorten werden 27 964 gegen 25 870 M. auf neue Rechnung vorge- tragen. Ueberseeische Schiffs- Telegramme. (Drahtbericht der Holland-Amerika-Linie, Rotterdam.) Newyork, 14. April. Dampfer Ry n dam“ am 3. April ab Roiterdam, ist heute nien eingetroffen. Mitgeteilt durch die Generalagentur Gunidlach u. Baèrenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz I. direkt am Hauptbahnhof, Telefon Nr. 7215. Zahlungseinstellungen, Licgufclationen und Konkurse. Aus der deutschen Konkursliste. Grebh& Frühauf.-G. in Liquidatfon Fforzhein. BNC. Pforzheim, 14. April. Nach einer Mitteilung des Liquidators der Firma Greb und Frühauf(Bankgeschäfh, die im vorigen Jahre re Jahlungen eingestellt hat, soll in den nächsten Tagen auf die Forderungen an die Firma eine erste Abschlagszahlung von 10 Prozent geleistef werden. Das Gesamtergebnis wird auf etwas über 40 Prozent geschiatzt. C Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; 5 kär Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den luseratenteil und Geschäftliches Fritz Joos, Druck und Verlag der Dr. H. Haasschen Buchdruckerei, G. m. b. H. Tendent: Hals fester. Woſgen, Roggen ung Raſer obns An · gedet, Direltor: Ernst Müller. auf M. 195.— und für Dimensionsnieten auf Mark 6. Seite. SGeneral⸗Anzeiger ⸗ Zu verkaufen: Ein paar ſchwere Arbeitspferde Gine Partie Grünkern(a. Euppenfrucht) Zur Saat: Gerſte, Hafer, Ackerbohnen. Ein Waggon Kartoffel(Woltnann 30. Anfragen unter Nr. 440285 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Ein Faß helles Vaſeline⸗Oel Badiſche Neueſte Nachrichten. Donnerstag, den 15. April 19185, Seeeesssess Nesees Damen⸗Fahrrad gut erh. Schwarzwald. 480 m dl. d. M. BSGosessesssesessseseeessee Warme Heilquellen rorproero selt Jahrhunderten bewährt gegen heumatismus, Gicht, sowie gegen Kriegsverwundungen aller Art. Eine: 2 hohe Preiſe für getr. 555„Zusführiichen Prospekt durch gie Zahle Kleider, Schuhe, Wildbad. 8 Kgl. Badverwaltung. e,e Stiefel u. Möbel. 397500 ο ccc 9 90 Majettſchyk, E 4 6. zu kaufen geſ. Angeb. unt. Nr. 3141 d.Geſchaftsſtelle. 68691 Phofographapparat zu Fauf. geſ.(912) Angeb. u. Nr. 50401 a. d. Geſchäfksſt. 22 fin Stollen Wir vergeben an jedem Ort Fabhrikreste-Verkauf .eig. Rechg. Wohnung genügt. Textilwarenvertrlebsge- selischaft, Strassburg 1.., Hohenlohestrasse 24. 12067 Tüchtiger . ebhalter für dauernde Stellung zum möglichſt ſofort. Gintritt geſucht. eietgesache In ein. rituell., ifrael., Heff Familte, in welch. u. einige jungeseute wohnen, wird. einen jungen Maun vollßt. Penſion geſ. Angeb. u. Nr. 3130 an die Geſchäftsſtelle. Je—4 Zimmer für Büro (vart. oder 1 Treppe]) und Wohnung (1 oder 2 Treppen hoch zum Höchſtgebot abzugeben. Ehem. Jabrit Or. W. Hagenburger, Oggerzheim Lffentliche Verſteigernag. Freitag, 16. April 1913, nachmittags 2 uéhr werde ich in Mannheim im Pfanblokal d 6, 2 im Auftrag deſſen den es an⸗ geht, gemäß 8 379 d. H. G. B. gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: 30 Fl. Selt, Marbe: Feiſt Trochen, 30 Fl. üchtes Schwarz⸗ wälder Kirſchwaſſer, 28 Fl. Deutſch Cognae, darunter 1 Fl. Coguge⸗ Verſchnitt. Maunheim, 15. April 1915. Sommer, Gerichtsvollzieher. Mißfarbene Zähne Zwangs verſteigerung. Freitag, 16. April 1915, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandkokal 6, 2 dahier gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 50397 1 Standuhr, 1 Bade⸗ wanne u. a. m. Maunheim, 15. April 1915. Weber, Gerichtsvollzteher. Zwangsverſteigerung. Freitag, den 16. April 1915, nachmittags 2 Uhr werde ich am Rathaus in Feudenheim gegen bare Zahlung t. Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: —— Bruchleidende! Umnbedling sieher 39989 halten meine vorzügl. Bruechbandagen selbst den Selnwersten Bruch. Für jeden besonderen Fall Spezial-Anfertigung in eigener Werkstatte. Ebenso anerkannt tadellos sind die von mir hergestellten Leibbinden, Geradehafter, Arm- u. Bein-Maschinen das Litera. zimmer für Damen und Herren. ——— Separate Anprobier- in feber beltebtgen Stückzahl zu haden 8 7 255 Schokolade⸗, Kaffee⸗ Friechrieh Hyö, 2, 1 Lee 2 27 5 Feruspreeh. 460 Spezlalgeſchäkt 8 Umsicherzu gehen, in bewührt beſter Lage von beachte man genau Mannheim weg. größerem 142 Flaſchen verſchied. Grvortweine als: Musca⸗ teller, Vortweine, Scherry, Madeira und Malaga. Mannheim, 15. April 1915. Hlee, Gerichtsvollzieher. Prſpal⸗ Usbücher Hauszi Dr. H. Baasie Bucidruckeref] Ein doppeltſitziger —— Kinderſportwagen Verlangen Sie im Laden 1 zu 21 111 3 gc, Helftelen 8 eeeeeeeeeee 8 355 Exiſtenz Angebot! Nachweisb. ganz vorzüg⸗ liche, angenehme, ſichere Exiſtenz für Familie oder mehrere Damen. Unternehmen billigſt gegen bar zu verkauf. Erforder⸗ lich(inkl. Warenlager) nur zirka Mk. 3000.— Käufer wird eventuell vollſtündig fachmänniſch eingearbeitet Angebote unter Nr. 3140 an die Geſchäftsſtelle d Bl. äußerſt preisw. z. verk.. Otto Albers, G 3, 84 oder —8 Zimmer⸗ Wohnung 1 Tr. hoch ſowie trockenen Lagerraum. auf 1. Juli zu mieten ge⸗ ſucht. Angebote mit näher. Angaben unter Nr. 50340 Militärfreie Bewerb. wollen Offerten mit Zeugnisabſchriften u. Angabe der Gehalts⸗ anſprüche einreichen unter G. 232 an Haaſenſtein& Vogler A. G. Mannheim. —: Jüngeres Fräulein mit etwas Büro⸗ Laden 290 arbeiten vertraut Läden 5 in eine hieſige tieknnn garrenfabrik geſ. Laden Angeb. u. Nr.50599 an die Geſchäftsſt. Mädchen für kleinen Haushalt geſucht. 50402 Lahr, Neeckarau Friedrichſtr. 10 mit großem Schaufenſter an ſehr guter Lage per 1. Juli zu vermieten.(½8 Auskunft bei K. Wolf⸗ Schüfler, Jungbuſchſtr. 3 Lollrlings-Sesuche Hafenſtr. 10 4 Zim. e Nenen Abbellager kein Laden. rn 8, wet Jubeh, e 14 er Zahntechn. 10 i 77 i üher. ee 3755 15 Wöchterinnenhein B 11 7 e tt Wegen iu Kaufmänniſche zu e früher ſe ohlen. In Maunheim:„ 50058 ug billig zu verk. 31283 2 fl. 5 B. St. 5 Gaibe, de. eee Bornbesget, E f B2, paft ehrlingsſte k H 4, 22 e du 4* in einer hieſigen Cigarren⸗ 8129 eeeee Kinderwagen fabrik Mage 4170 St. 118, 1 G. Scmie Sedenge 7 8. el Ofen 1 i. ſchön. Auswahl preisw.]unter Nr. 50400 an die 7 L2 eeen Otto Albers, C 3, 24.Geſchäftsſtelle ds, Bl. ſedri 9 1 o 8 Kein Laden, nur Lager( 5 Herer Gcher Mültelfr. 6 bis Waldpark, garantiert ohne Tünstliche Essenz hergestellt, 99728 5 5 15 6 25 3 81 1 Seee g n Andenken mit blauen deshalb 80 wohlbeksrumlich!— Selchenhertrauf tolſen suchen„20, J. Sl. 1 9 7„ Dirſch⸗Drog. Stein 5 Jedermann kanm sich einen gesunden, natürliehen Essig leistent 9 8 Verkauſe im Auftrage 3 e leigg, eau, 65———— 1 Fagnt⸗ n10 Zimmer f 0g. 6. ographie. 1 De vaeene, CLommis ze e 29a.. 02 päter zu vermieten. 5 2 2 2 e ee Waschen Sle sich den Kopf er Aberbe 2, e Jebreglt verſelt kalen 2. Et ailtein en ginen 15 Nr ˙ TMIIHH 88 1 Küchenſchr, 1 Kleider⸗ cpeſe woen im part. vermietel werden. 5 2 Zugelzuten 5 Icang t weitlade e Roſt. Zuſchr. u. 314 a. d. Geſcht. Näheres Büro n 6, 28. ScnNn 1 Waſchtiſch, 2 Stühle, ein 8 47887 eon, Hochfeing Sohellfsche, TZRKOpTF. Spiegel billig zu verk. 8 Suche für meinen Sohn 5 4 abel Arn Sch ecſele ae der. Krmppmihiſeſe. a 8 poon e Zuſchriſten erbeten unt. Neu herger. ſehr kreund⸗ 5 beb. Schlelen, Meente, 5re uer Srae ennae mit vehchengeruch ff eeeeee Katpfen, Bachforeſlen, 2% ettwefler zugelaufen. 1 F 0 Zuvekläſſige Fran zurz gx. Hof m. kl. Werkſtatt oo. 10 „FJohles, unrennee Haar zu reinigen, evptl. auch für Magazin ſof, bill zu verm. Nhein- 1 MWesersalm 5 55 Vor- ubmdes Haar Mithilfe im Haushalt, 3124 Nah iin 3. Sl. bel Mohr od⸗ ei! ude B 4 U 1 725 iige: Denalume ee Haarneden norddeutſche Raiſerkrone Seckenheimerſtr. 75. 4 Str. b. Semnth, Mollſtr:?: Bi sude Bratbuoklinge. Aterricht Besze und ifieste Hann norbdeutſche Frühroſen Hanshälterin a Schmeſirgerfraſe 11 en J Lnab 11 14 e d ee Eon nur mii dem achw]rzen Komptf von 10 Zeutner an oſſe⸗ pausl. Arbet burch bew, I Jne e ſch * A Mstfut Schwar rahkz. eintde rahrne nans Sο ᷑nE. G. n- b.., Beriin.. n 5 en e 9:„ e 5 Ewischen ꝙ 1 und ꝙ 2. Abitur. gegr. 1872 Erbättlich in Apotneken, Drogerien, Partümerie- und Friseur-Oeschzften. Gebr 5 Weil dele Gene Jere Finner. Wohnun kn C 0 roaß. frei. Maunheim. Teleph. 1888 efl. Anerbieten unter ſofort zu vermieten. Nahr, W. 5 77 Nr. 3121 a. d. Geſchäftsſtelle.]! Bürv, Augartenſtr. 93. lei 8 Prinz. Ging Arm in Arm mit einem alten lieben ihr Vaterland Deutſchland einer ſo ſehr an allem ſchwerer trugen?— Die Greiſin machte 1 Di e 8 eut 2 Art Profeſſor, den er ſonſt nie ſeinen Freund ge⸗ wie der andere. Die unfruchtbaren Parteipro⸗ ſich ihre Gedanken darüber, während ſie ihre 6 „nannt hatte. Sie trugen beide alte verdrückte gramme ſind abgetan, die grauen Theorien des Hilfsdamen im Frauendienſt beſuchte⸗ ſa 1 5 Soldatenmützen auf ihren weißen Köpfen und allzulangen Friedens, der Klaſſenhaß iſt in die So ein Sorgloſer war wohl der Joſias Jage⸗ eit Ein Roman aus unſeren großen Tagen ſtellten ſich breit vor der Exzellenz auf, die ſtolz Ecke geſtellt. Vaterlandsliebe iſt wieder unſere mann auch geweſen. Ging in den Krieg und an von Paul Burg. an ihnen vorüberwollte. Religion!“ ging in eine neue Leidenſchaft hinein. Mit dem an Geſetzliche Formel für den Schutz des Juhalts„Leben Sie wohl, Freundin Jagemaun!“ Die alte Exzellenz wollte ſich dieſem politi⸗ gleichen leichten Her Die nach ihm kamen, 2 in den Vereinigten Staaten von Amerika: ſalutierte der Prinz vor ihr. Erſtaunt ſah ſie ſchen Männergeſpräch entziehen. Da hielt er ſie mußten es dann büßen. 0 Copyright by Grethlein& Co. G. m. b. H. auf. 5 beim Aermel feſt und ſah ihr luſtig ins Auge⸗ Es war ja nicht am Tag, daß die Hand ſeines— Leipzig 1914. Ja, ja! Jetzt geht es in den Krieg!„Ja, Oma ſo iſt es. Ueber allem die Vater⸗ Blutsbruders, das Kind ſener unſeligen Angele 21 Fortſeeni Beim Stabe und im Gliede wollten ſie uns landsliebe! Das iſt überhaupt bei den Deutſchen den Hans Martin hinterrücks gefällt hatte. Die alte Frau nickte wortlos, nahm ihre 5d nicht mehr haben. Da gehen wir als Frei⸗ die größte Leidenſchaft, kommt noch vor der Freilich der Burſche in ſeinem Briefe beſchwor ar 118 7 5 85 1 e wor nahm ihre 5 willige mit, nicht Profeſſor?d— Frauenliebe. Das ſehen Sie ja an einem ſo die Aehnlichkeit mit Stein und Bein. Ein d0 Kraft Eunden hätte nicht die Siebzig mitgeweſen und anno 1914 zuhauſe alten Junggeſellen wie mir. Wunder hatte er es genannt, was doch nur Ver⸗ 5 5 70 923 bn— Das wäre mir ein ſchlechter wenn 55 Gnade gehabt hätten, mich geltung eines blinden Schickſals war. ane Spaß.“ zu erhören, damalss ie alte Frau blieb ſtehen. Das Bild den 8 der, Wahrheit„„Es können aber doch nicht alle... wollte Na, wir wollen uns tröſten über den großen Seage verſchwanem 135 Tränen vor ihren 1 0 z Er⸗ die Erzellenz widerſprechen. Aber der Prinz Schmerz, uns das eiſerne Kreuz von 1914 holen, Augen. al 1 Nee Sl ied. 15 ließ ſte nicht erſt zu Worte kommen. das Siebziger haben wir ja ſchon. Ich warte Um ihres Hans Martin Tod wollte ſie nicht ſc and ſie vor ihrer Was alle pwas nicht alle.. Ich bin ſeden Tag, daß Majfeſtät dieſen ſchönen Orden mehr mit Gott hadern; das war ja nun ſchon ſiüch 15 1 all in ildern ein Grauen und ſiebzig ein junger Bengel geweſen und hahe erneuert.“ ſo linge her. Und ſie war ſelder e l. 35 Herzen zu Gott. mitgemacht. Und beute, wo es um ganz was„Durchlaucht ſind ja ganz verwandelt! Erſt Da lernt ein Menſch ſtille werden über ſein de e und überdachte andres geht, heute ſoll ich zuhauſe bleiben, ſoll ſo ein ausgeſprochener Friedensfreund die armes Leben. 1 15 börte. nicht mithluten und mitbauen dürfen an dem laugen Jahre perſetzte ſie ihm für ſeinen] Daß der Fluch doch die Kinder nicht träfe! 0 d 0 Erba großen Reiche, das aus dieſem Kriege heim. Spott auch ihrerfeits keck einen kleinen Hieb. Der Mörder Hans Martins hatte einen b 15 5 einhardt, kommen wird, 80„Unſer durchlauchtiger Prinz waren doch wohl] Sohn gehabt, den man damals laufen ließ⸗ ſe 0 155 ätzen. Das wird's! Oder meinen Sie, gute Jage⸗ immer neben ſeinen züchteriſchen und Pflege-] Der Enkel war ein Mann geworden in den il pied bni Ta 5 iß zwar geſagt, mann, alle Sozialdemokraten,„Jußen, Pfaffen beſtrebungen im Obſthauen und Gartenwirtſchaf⸗ langen Jahren. Ihm wuchſen wieder Kinder Weſte 155 Oi Are Aufmarſch nach und Junker zögen umſonſt an einem Strick.“ ten auch ein begeiſterter Anhänger der Friedens. auf. Wenn Erhardt an dieſe Menſchen geriete! es auch nichts von en Frisgeriſchre denman auch Hier ſiel ihm der Proſeſſar ins Wort, der bewegung——⸗ Die Welt iſt ja ſo klein. Wer achtzig Jahre m 5 8 00 Abſolute Wee 19 ſtrich. Gutmütig polterte der alte Prinz die Ant⸗ geworden iſt, hat es oft erlebt, daß ſich Menſchen K dasn„nie belleben Urſache und Wirkung zu ver⸗ wort beraus. inden, die ſich im e ſuchen 9* ——505 einen Generalſtab unſerer wechſeln, teuerſter Prinz. Ich bin der Anſicht,„Sie müſſen mich auch noch damit andden. fAber We ue Joſias nun doch* B ee enn Gr gegen die halbe Welt daß alle die Parteien nur deshalb ſo ſchnell unter Jetzt mögen alle Aeppelbäume ohne mich zu⸗ gefühnt war mit ihres Haus Martins Tod 8 ein alter Man dae 5 doch auch ſchon einen Hut, will ſagen unter den Helm des Kai⸗ ſehen, wie ſie wachſen und tragen. Und den wenn die Enkel den alten Haß vergeſſen hatten Jelde durften ch wohl nicht. Die im ſers geſchlüpft ſind, weil ſie einſach Angſt haben. Friedensverein ſchmeiße ich zur Bude raus. dwenn Erhardt garnicht nach Frankreich zog, een ih 98 8 inſtens einmal an Deun der Ruſſe, kommt er ins Land, fragt nicht Heute morgen haben mir die Kerle noch einen gegen Rußland kämpfte! Ias 0 ihne 0 5 daheim ſchreihen. viel: Biſt du rot oder blau?— Er ſchießt.. Aufruf zum Unterſchreiben geſchickt. Gegen den Es mußte ſchon mit einem neuen Wunder, 85 18555 15 0 im der ganzen Welt lein Darum Reetet die Vernunft Krieg!— Das iſt doch lächerlich! Wenn mit Gottes größtem Zorne zugehen, daß der Ge Ant 5 8868 duchl daus 55„Vernunft! Moral! Ja, das laſſ' ich auch gel⸗ Deutſchland einen Krieg hat, bekennt ſich ein Enkel der Wallonin ihn auch in den Steppen e Brinz beharrt ten, aber nicht Angſt!“ fuhr der Prinz den Prp., deutſcher Straßenkehrer ſo wenig zu Friedens⸗ der Weichſel traf. 1 40 eee mit der er ſich gern ein⸗ feſſor—„Mann, Sie wollen ein Jugendbild. traktätchen wie ein deutſcher Prinz. Das iſt Wäre doch Erhardts Marſchztel das ferne⸗ N ee er e mit ſeinen— ſein?— Da müſſen Sie aber ſetzt umlernen. meine Unterſchrift!“ ballte er die Fauſt. ferne Moskau! Sehnlich wünſchte es die alte der 5 17 ein Deutſcher bat Angſt, verſtanden!— Hoch. Da nahm die alte Frau die Gelegenheit wahr Frau, die im heißen Mittag durch die fille wieder einmal recht achtung vor jeder Partei! Dieſe Männer alle und eilte die Treppe hinab. Stadt wanderte, dachte erſchauernd an das Ende 55 1 1 mit einem Grol auf ihn ein. bat, das fann ich Jbnen vielleicht beſſer erkllären,„Aber ein paar Siebesgaßen bitte ich mir aus, der Helden, die einſt in Rußland am Froſte 7 dar 5—5 der neue Morgen verſöhnte die bei⸗ 8 5 Oma!“ rief er ihr noch über das Geländer nach. ſtarben, im Schnec geendet waren. Der Tod 5 täußerung geleitet, ie reine Vaterlands.„Anſtändige Zigarren!“ war überall.— A Die Exzellen lam von einer Sitzung imt Behe. Jawoßl und bravo dafür! Der Fürſt Dieſe Männer nahmen alles auf die lei 75 92 auf die 5 9 SKune, Lunt der Tnde zeramene ie der ung der erſhee Meenrer ans der Stabt, ſie Schulter. Licke wub Krizt. Ober dis bie ger Weten ee 8 6