ben, litik AEEBEHEAEEEENAHHEAEAAAEEEAAnnmenrne gemngspreis: 80 pfg. monaffich, Pringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl.Poſtaufſchlag M..72 um Vierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Behklame⸗Seile.20 Uck. Anzeiger der at anubeim und Lelegramm „Seneralanzeiger Fernſprech⸗Nummern: Oberleitung u. Buchhaltung 140 Buchdruck⸗Abteilung... 541 Schriftleitnng 877 Verſandleitung u. Derlags⸗ buchhandlung 218 Uu. 7569 Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Kbendblatt nachmittags 5 kimtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft. Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Kene ſowie Winterſport; ee Frauen⸗Blatt. Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung —— Nr. 207. Iweigſchriftleitung in Berlin Ahr —— Mannheim, eee 25. April 1915. (Nittagblatt.) Kein Sonderfriede mit England. Berlin, 24. April.(WTB. Amtlich.) Die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: Von verſchiedenen Seiten hören wir, daß in Stadt und Land Gerüchte über eine An⸗ bahuung von Friedensverhand⸗ lungen in Umlauf geſetzt werden. Des Nä⸗ heren wird angedentet, daß vorbereitende Schritte zur Herbeiführung eines Sonder⸗ friedens mit England auf der Grund⸗ lage gemiſſer engliſcher Wünſche und Forderungen im Gange ſeien oder in Gang gebracht werden ſollen. Kein Urteilsfähiger kann daran denken, die für Deutſchland günſtige Kriegslage zugunſten eines vor⸗ zeitigen Friedensſchluſſes mit irgend einem ſeiner Feinde preiszu⸗ geben. Nach der vorläufig allein möglichen allgemeinen Umſchreibung des Kriegszie⸗ Je s, die der Reichskanzler in ſeinen Reden gegeben hat, müſſen wir jeden Vorteil der militäriſchen Lage benützen, um die Sicherheit zu ſchaffen, daf keiner mehr wagen wird, unſeren Frieden zu ſtören, und dabei mufßt es bleiben. Die Gerüchte über deutſche Friedensneig⸗ ungen ſind, gegenüber unſerer unverminder⸗ ten Entſchloſſenheit zur Niederkämpfung der Gegner, törichte oder böswillige, auf jeden Fall aber müßige Erfindungen. * Dieſe beſtimmte und erſchöpfende Erklärung der deutſchen Regierung wird in Deutſchland nahezu ungeteilten Beifall finden und dem feindlichen wie dem neutralen Auslande ein neuer Beweis von Deutſchlands Entſchloſſen⸗ heit und Stärke ſein. Unſere Kriegslage— das erfahren wir und unſere Feinde heute aus berufenem Munde— iſt ſo vollkommen befrie⸗ digend, daß wir wirklich keinen Anlaß haben, uns auf die Sonderfriedensgelüſte des einen oder anderen unſerer Feinde einzulaſſen, an denen ſie wohl insgeſamt kranken. Deutſch⸗ land aber nicht. Neun Monate ſtehen wir nun ſchon Schulter an Schulter mit unſeren Ver⸗ bündeten im ſchwerſten Kampf, aber vom Kanal von Ypern bis zur Maas und Moſel, von der Grenze Oſtpreußens bis zu den Kar⸗ pathen und den Dardanellen haben unſere Jeinde auch nicht einen ſo ſtarken Erfolg tu erzielen vermocht, daß Deutſchland ſich ſagen müßte, das Spiel beginnt für Zentraleuropa verloren zu gehen, wir tun beſfer uns nach einem billigen Sonderfrieden mit dieſer oder jener Macht umzuſehen, unter weitem Ent⸗ gegenkommen gegen deren Wünſche. Nein, die Lage iſt wirklich nicht ſo, mögen wir nur an das Fiasko der Dardanellenaktion, den Zu⸗ ſammenbruch des ruſſiſchen Anſturmes in den Karpathen, an die andauernd ſcheiternden Offenſiven in Frankreich oder an die Blockade Englands durch unſere U⸗Boote und die in der Iriſchen See verſteckte engliſche Flotte denken. Wir mitſamt unſeren tapferen und zähen, zum Kifernen Durchhalten nicht minder entſchloſſe⸗ Das Kriegsziel. nen Verbündeten haben keinen Anlaß, den Kampf unzeitig abzubrechen, bis das Ziel er⸗ reicht iſt, das wir uns ſtecken mußten um unſerer Zukunft willen und das der Reichskanzler ſchon am 2. Dezember im Reichstage in fol⸗ genden Worten umſchrieben hat:„Wir einigen uns in dem Gelöbnis, auszuharren bis zum letzten Hauche, damit Kinder und Enkel in einem ſtärkeren Deutſchland frei und geſichert gegen fremde Drohungen und Gewalt an der Größe des Reiches weiterbauen können. Wir halten durch, meine Herren, bis wir Sicherheit haben, daß keiner mehr wagen wird, unſeren Frieden zu ſtören, einen Frieden, in dem wir deutſches Weſen und deutſche Kraftentfaltung entwickeln wollen, als freies Volk.“ Die Norddeutſche Allgemeine Zeitung wie⸗ derholt in anderen Wendungen dieſen Gedan⸗ kengang. Es gilt die kriegeriſchen Erfolge aus⸗ zunutzen, bis wir eine militäriſch⸗politiſche Lage in Europa geſchafft haben, die uns hin⸗ reichend Sicherheit vor neuen Ueberfällen gibt, bis alſo auf der Gegenſeite das Friedens⸗ bedürfnis infolge der Niederlagen ſo groß iſt, daß unſere Feinde bereit ſind, die Bürgſchaften für unſere Sicherheit zu geben, die wir fordern müſſen. Es iſt kein Zufall, daß die Norddentſche All⸗ gemeine Zeitung im Rahmen dieſer allge⸗ meinen Grundſätze vor allem den Gerüchten über deutſche Wünſche nach einem Sonder⸗ frieden mit England ſcharf und entſchieden entgegentritt. Uuſere Leſer wiſſen, daß be⸗ ſtimmte kleine Kreiſe in Deutſchland, die im Vorwärts, im Berliner Tageblatt und der Welt am Montag zu Worte kommen, dieſen Gedanken eifrig fördern. Die Theorie iſt be⸗ kannt: Deutſchland hat Frankreich und Ruß⸗ land militäriſch niedergezwungen, aber Eng⸗ land kann es nicht beſiegen. Es wird alſo am beſten ſich mit ihm verſtändigen. Dann gibt es zwei Sieger: England und Deutſchland, letz⸗ teres wird zwar auf Erreichung mancher Ideale verzichten müſſen, aber ez bekommt glänzende Entſchädigungen irgendwo in Afrika. Die Meeresherrſchaft bleibt unbedingt England, das dann auch unbedingt ſtets die Möglichkeit behält, den Kanal zu ſperren, unſere Verbindung alſo mit unſeren alten und neuen Kolonien zu zerſtören, unſeren See⸗ handel lahmulegen. Deutſchland aber darf Englands Landſoldat ſein und in künftiger Zeit ſeine trefflichen Heere wieder gegen Ruß⸗ land bluten laſſen, ſobald dieſes ſich wieder auf ſeine alte Feindſchaft gegen England be⸗ finnt. Die Regierung erklärt, daß ſie mit ſol⸗ chen Beſtrebungen nichts gemein habe; es iſt vermutlich verſucht worden, es ſo darzuſtellen, als ob Herr von Bethmann⸗Hollweg etwa ge⸗ neigt ſei, gegenüber England eine Politik ge⸗ fährlicher Nachgiebigkeit zu treiben, wie ſie manche demokratiſchen Kreiſe in Deutſchland im vollſten Einklang mit engliſchen Wünſchen und Forderungen vertreten. Der Reichskanzler zerſtört heute dieſe Hoffnungen und Wünſche, er wird wie gegen Rußland, ſo auch gegen England die günſtige militäriſche Lage bis zu dem Punkte ausnutzen, daß wir die volle Sicherheit unſerer weltwirtſchaftlichen und weltpolitiſchen Entwicklung gewinnen, die England am Kanal, in Nordfrankreich und Belgien, in den Dardanellen, in Aegypten, am Perſiſchen Golf bedroht, und es wird— das enthält die ſtarke Abweiſung der Sonderfrie⸗ denswünſche Englands und ſeiner demokrati⸗ ſchen Freunde in Deutſchland— keine diplo⸗ matiſche Lage herbeiführen, die uns in eine Front mit Großbritannien gegen Rußland bringt, die England geſtattet, uns als„Kon⸗ tinentaldegen“ zu mißbrauchen. Uebrigens hat ſchon vor einigen Tagen in der Kreuz⸗Zei⸗ tung der folgende Satz geſtanden:„England ſteht heute wie Napoleon I. vor 100 Jahren der Welt mit ſeinen Anſprüchen und Hoff⸗ nungen gegenüber. Es richtet ſich dabei in erſter Linie gegen uns. Und dieſe Einſicht wollen wir uns nicht verſchleiern laſſen. Artikel wie die genannten(Berliner Tageblatt uſw. D. Schriftl.), die übrigens, wie wir mit Grund annehmen dürfen, nicht die Anſicht un⸗ ſerer leitenden Kreiſe wieder⸗ geben, tun das. Sicherlich nicht mit Abſicht, aber es ſind auch Bemühungen am Werke, die mit Abſicht darauf arbeiten. In praxi können ſie nur auf einen Frieden mit England unter Aufgabe der deutſchen Weltziele hinauskom⸗ men und auf eine Bereitſtellung der deutſchen Macht im engliſchen Intereſſe gegen Rußland.“ Es iſt dem Sinn nach dasſelbe, was uns heute die Norddeutſche Allgemeine Zeitung verſichert und wir zweifeln nicht, daß das deutſche Volk ſich in vollſtem Einklang mit den Anſichten und Zielen der Regierung gegen⸗ über England befindet, abgeſehen von den ſchon gekennzeichneten Kreiſen, die aber keinen Widerhall finden werden, da ihre Beſtrebun⸗ gen unweigerlich— um ein Bismarck⸗Wort zu werden—,„auf ein vollſtändiges Indienſt · ſtellen unſerer Politik in die engliſche“ laufen müßten. Die ruſſiſche Gefaht. In einer Zuſchrift werden wir darauf hin⸗ gewieſen, daß doch Bismarck es geweſen ſei, der 1888 mit dem Gedanken geſpielt habe, Rußland durch Abſprengung der Gebiete ſeiner Fremdvölker, in erſter Linie der Ukrainer, in ſeiner Offenſtvkraft zu ſchwächen. Wir vermuten, daß der Einſender die unlängſt erſchienene Schrift von Rohrbach:„Bis⸗ marck und wir“ gerade geleſen hat. Rohrbach wiederum zieht ſeine Kenntnis von den ukrai⸗ niſchen Dingen aus den Schriften des Bundes zur Befreiung der Ükrainer. Was die Führer der Bewegung nicht zu wiſſen oder zu erwäh⸗ nen brauchten, das mußte Rohrbach wiſſen und erwähnen, daß nämlich 1888 die europäiſche Konſtellation eine andere war als heute. Da⸗ mals war England noch ſo wenig unſer grim⸗ miger Feind, daß ſelbſt noch wenige Jahre ſpäter Bismarck gegen die Erwerbung Helgo⸗ lands Widerſpruch erheben konnte mit der Be⸗ gründung, daß für den Fall eines neuen deutſch⸗franzöſiſchen Krieges Helgoland beſſer in Englands Händen bliebe, da es dann nicht für die Franzoſen als Stüßzpunkt dienen könne. Wir wiſſen, wie gründlich ſich die europäiſche Lage ſeitdem geändert hat, was Bismarck nicht erahnen und nicht in ſeine, noch abſolut kontinentale Rechnung ſtellen konnte. Aber Rohrbach hätte in ſeiner Betrachtung über die ukrainiſche Bewegung dieſes weſentliche Moment unſerer gegen⸗ über Englandgänzlichgeänderten Lage durchaus berückſichtigen müſſen, um ſeine Leſer nicht zu trügeriſchen Schlüſſen gu verleiten. Was 1888 noch möglich geweſen wäre, daß unſere Politik ihr Geſicht ſcharf nach Oſten wendete, kann heute aus Riüüäckſicht auf England nicht mehr geſchehen. Das iſt die einfache und klare Lage. Wir müſſen unter allen Umſtänden gegenüber England die Hände frei behalten, dürfen uns nicht, wie wir ſchon ſagten, in eine Politik feſtbeißen, die uns dauernd an unſeren Oſtgrenzen— diplo⸗ matiſch oder militäriſch— beſchäftigen würde. Das würde aber geſchehen, wenn wir uns dazu bewegen ließen, eine Politik der Befreiung der Fremdvölker in Rußland aktiv zu fördern. Nehmen wir an, es gelänge, die Ükrainer mit deutſch⸗öſterreichiſcher Hilſe zu befreien. Dieſes neue, ans Schwarze Meer grenzende, Ruß⸗ lands Kornkammer und ſeine größten Kohlen⸗ vorräte enthaltende Staatsweſen würde unter dem ſtändigen Angriff und Wiedereroberungs⸗ ſtreben des Großruſſentum liegen und ſeine Schutzmächte damit dauernd im Oſten gefeſſelt und zu einer ſtändig aktiven Politik genötigt ſein. Der deutſch⸗engliſche Gegenſatz ſchließt eine derartige Politik aus und bedingt eine Zurückhaltung, die nicht mit Intereſſenloſig⸗ keit gleichbedeutend zu ſein braucht. Und zwar kann ſich das Intereſſe aktiv in folgender Rich⸗ tung bekunden: Uns will ſcheinen, als ob die Ukrainer und die übrigen Völker die Fäden von 1905, die ſpäter grauſam zerriſſen wurden, wieder aufnehmen und mit ihrer doch nicht unbeträchtlichen Macht— die Ukrainer behaupten, das herrſchende Volk der Groß⸗ ruſſen mache nur 48 Prozent der Geſamtbevöl⸗ kerung aus— darauf hinarbeiten ſollten, daß Rußland ein Nationalitätenſtaat aufliberaler Grundlage werde, wäh⸗ rend er heute ein Nationalitätenſtaat iſt, in dem das Großruſſentum die übrigen Nationa⸗ litäten vergewaltigt. Wir glauben, die Ukrainer, die in der erſten Duma mehr als 30 Abgeordnete hatten, und die übrigen Fremd⸗ völker werden auf die Dauer auf dieſe nüch⸗ terne Weiſe weiterkommen, als durch das Be⸗ treiben von Staatsgründungen, die aus ihren eigenen Kräften heraus ſchwer zu halten und don draußen kaum zu ſtützen ſein werden, Eine ſolche Politik des nächſten und mit eini⸗ ger Kraftanſpannung wirklich erreichbaren und haltbaren Zielets wird von Deutſch⸗ land und Oeſterreich⸗Ungarn her ſicher alle moraliſche Förberung finden, die ſie verdient. Ein Rußland, das auch in ſeinen Verfaſſungs⸗ grundlagen ein wirklicher Nationalitätenſtagt auf liberaler Grundlage wird, wird innere Aufgaben genug vorfinden, um gweckloſen Ausdehnungsdrang der Moskowiter zu bän⸗ digen. Wir glauben, daß eine derartige Um⸗ bildung Rußlands die Kriegsgefahr im Oſten bedeutend herabmindern würde. In dieſer er⸗ reichbaren Aufgabe könnten ſich die Auto⸗ nomiebeſtrebungen der Ükrainer und die Wünſche der Zentralmächte wohl begegnen. Das ruſſtſche Problem iſt zunächſt nicht die Zertrümmerung von außen, ſondern die Um⸗ bildung von innen. Und die Fremdvölker in Rußland werden zunächſt zeigen müſſen, ob ſie Kraft und Energie, Klugheit und polittſche Reife genug beſitzen, dieſes neue, ihnen Frei⸗ heit gebende Rußland zu ertrotzen. G. * Der Friedensfreund für den Krieg. JBerlin, 25. April.(Von u. Berl. Büro.) Der belgiſche Miniſter Vandervelde hat, wie der „Vorwärts“ herichtet, diefer Tage in Pavis eine Mede gehalten. Herr Vandervelde bekannte ſich auch in dieſer Rede als eeee und ſozialiſtiſcher Friedensfreund, aber als Friedensfreund, erklärte er, müſſe er 2* den Hrieg ſprechen. In drei Gaſtalten ſei Belglen fleiſch gelworden; Int König, im ee von Brüſſel und im ene von Mecheln. Dey Köni 7— die alte 805 riſche Eigenſchaft der belgiſchen Raſſe en (Dieſe Raſſe iſt aber etwas jungen Datums D. Red.) Dann kam Herr Vandervelde zu einer Beirachtung Deutſchlands Bei der Gelegen⸗ heit grüßte er Herrn Karl Liebknccht als„Helben⸗ und ſeine intime Kennt⸗ nis Deutſchlands badr daß er den euvas Ler 50f 15 Frelbeege Profeſſor v. 5 Güvernitz einen Greis nannte Herr Van volde ſchloß ſeine Rede wie folgt: Zorn gegen jene unſerer Geſinnungsge ſen, —7N — 2 1 teßt. 2. Seite. General⸗Anzeiger ⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Sonntag, den 25. April 1915. Die Oſterſchlacht in den Karpathen Wien, 24 April. Ueber den Oſter⸗ kampf um die Kobila wird aus dem Kriegspreſſequartier gemeldet: Das große Ringen in den Karpathen erreichte ſeinen Höhepunkt in der Oſterſchlacht. Die gewaltige ruſſiſche Offenſive hatte um den 20. März beginnend im Gebiet der Ondawa an weſtlichen Flügel nach anfäng⸗ lichen kleinen Erfolgem einen nicht zu brechen⸗ den Widerſtand gefunden. Die oßfervollen An⸗ ſtürme im Waldgebirge zwiſchen dem Lupkower⸗ und Uszoker Paß hatten nicht mehr zu erzielen vermocht, als daß unſere keilartig bis gegen Baligrod vorgeſchobene Stellung allmählich in eine gleiche Linie mit dem weſtlichen Flügel auf den Höhen knapp hinter der ungariſchen Grenze bei Telepotſch, Zellß, Nagypolany und Ju⸗ haszlak zurücklgenommen worden war. Nun be⸗ ſchloß die ruſſiſche Heeresleitung einen Durch⸗ bruch aus der Gegend des Lup⸗ ower Paſſes, Mezoelaborcz, beiderſeits es Laborozfluſſes, welchem Vorhaben nebſt den dort bereits kämpfenden Truppenmaſſen der größte Teil der vor Przemysl frei gewordenen Einſchließungsarmee als friſche Reſerve gewid⸗ met war. Ein Gelingen dieſes Durchbruchs in der Richtung gegen Homonna würde die ſo ſtandhaft verteidigte Stellung des weſtlichen Flügels im Ondawagebiet unhaltbar gemacht und die im Waldgebirge lämpfenden Streit⸗ krüfte im eine ſchlinnne Lage gebracht haben. Die Angriffsrichtung war ſomit gut gewählt und verhieß nichts weniger als die ſiegreiche Ent⸗ ſcheidung der ganzen Karpathenſchlacht. Das Kaupffeld, das bei dem geplanten Durch⸗ bruch zunächſt in Betrachtung kam, waren das Laborczata! und die beiderſeitigen Begleit⸗ höhen füdlich Mezoelaborcz. Weſtlich des Tales verläuft parallel mit dieſem ein langgeſtreckter Bergrücken, aus deſſen Oberteil einzelne Kuppen herausragen; 0 dagegen ziehen ſich vom Hauptkamm des Gebirges verſchiedene Berg⸗ rüicken herab zum Flußfe, die durch Zuflüſſe des Laborcz voneinander getrennt ſind. Unter dieſen fällt beſonders jener auf, der ſich von der Höhe Brinovpa abzweigt und den Raum zwiſchen der Bilſava und der Virava in reicher Gliederung ausfünlt. In der Kobila erhebt ſich der Berg⸗ Tlicken zu einer Höhe von 340 Meter und ſendet ſeine Abzweigungen über die Javirska Hegye⸗ cfaba. An die Mürdung der Vilſava in den Laborez und über die Höhe 584 öſtlich Balintpuſzta, von wo der Uhliskorücken ſüd⸗ weſtlich, ein anderer als Troſtyanski Vroh ſüd⸗ würts und endlich ein dritter als Kudronci füd⸗ öſtlich verläuft. Der eben geſchilderte Raum mußte im Kampfe die bedeutendſte Rolle ſpielen. In ihm war es wieder die Kobila, deren dauernder Be⸗ ſitz über den Ausganug des Kampfes die Eutſcheidung brachte. Der Anprall der ruſſiſchen Maſſen erzielte nach wechſelvollem Kampfe in der Mitte der Front einen Erfolg, der am 2.., dem Karfreilage, die Zurücknahme der ganzen zwiſchen der Virava und des La⸗ borez kämpfenden Gruppe bis zur Höhe des Jzbugvabela zur Folge hatte. Nur der äußerſte rechte Flügel unter Oberſt Krebs behauptete ſich zähe in ſeiner Stellung auf dem Rücken nach Kudrovei hart gegenüber der Kuppe 584. Der Reſt des rechten Flügels unter Oberſt Kemmel klammerte ſich noch an das letzte Ende des oberen Teiles vom Troſtyauski Vrch an. Kobila und Uhlisko waren in Feindes Hand. Unter diefen Umſtänden mußte auch die weſtlich des La⸗ borcz klämpfende Gruppe beim erſten Morgen⸗ grauen am Karſamstag den Rückzug gegen Oskroeske antreten. Schon waren aber Ver⸗ ſtärkungen im Anmarſch, das deutſche Beskiden⸗ korps, deſſen vorderſte Abteilungen am 3. 4. beim rechten Flügel eintrafen, der gleich der Mitte ſofort zum Angriff vorging, unterſtützt von mehreren Batterien, die von den Höhen öſtlich Briefe vom Kriegsſchau⸗ platz in Polen. Sachſenherzoge im Felddlager an der Rawka. Von unſerm zum deutſchen Heer in Polen ent⸗ ſandten Kriegsberichterſtatter.) Lodz, den 21. April. Dieſes Rawa iſt einer der Punkte unſerer Front, an denen es ſo leicht nicht Ruhe gibt, ſeit die Thüringer es im Dezember unmittelbar vor dem heiligen Abend geſtürmt haben. In einer der Kirchen des Ortes wurde dann Weihnachts⸗ gottesdienſt gehalten. Kaum war das„Vom Himmel hoch da lomm ich her“ verklungen, und Diis Gotteshaus wieder leer, da fuhr ein ruſſiſcher großer Brummer hinein, ſchnitt es genau in der Mitte auseinander und verwandelte es in eine maleriſche Ruine. So wußte man wenigſtens von vornherein, was hier los war! Zur weite⸗ zen Orientierung ging ein großer Brummer un⸗ Amittelbar vor dem Stabsquartier nieder. Der kiefe Trichter, den er in den Straßendamm ge⸗ ſch 5 die Breſchen in der Wand des Hau⸗ ſes Andenken noch heute vorhanden Wie bei der Kirche war es auch hier ein wahres Wun⸗ der, daß die Sache glimpflich ablief. Der Oberſt⸗ leutnant, der das Regiment der Rawaſtürmer geführt hatte, war gerade zu Pferde geſtiegen und knapp um die nächſte Ecke, als das Ding vor dem 115 dem +5 kam, zamen utant, Stabsa rdon⸗· Virava bei Vilag Flankenfeuer herüberſandten. Begleitet von einer Gebirgsbatterie und zwei Feldgeſchützen, drang die Gruppe Kemmel im Verein mit deutſchen Verſtärkungen auf dem Rücken des Troſtyanski Vrch vor und erſtürmte wieder die nächſte Höhe 584, einen wichtigen Zugang zur Kobilahöhe. Auch die Mitte war nicht müßig geblieben. Trotz großer Verluſte durch Artillerie⸗ und Infanteriefeuer drangen unſere Truppen vor. Oberſtleutnant Baloz kam mit ſeinen Honveds bis dicht an die Höhe von Uhlisko an, die er erſtürmte, als die dom Ober⸗ ſten Kemmel zur Hilfe abgezweigte Abteilung flankierend eingriff. Fünfhundert Ruſſen blie⸗ ben in unſeren Händen. Kaum hatte Baloz ſich auf dem Höhenkücken feſtgeſetzt, als Major Krimm die Batterien der Oberleutnants Kunze und Brandil heranbrachte und damit der Front eine ſo gute Stütze gab, daß vorgeſchobene Teile der Mittelgruppe auf dem äußerſten Ausläufer des Javriskarückens feſten Fuß faſſen konnten. Am(. April, am Oſterſonntag, wurde der An⸗ griff, an dem nun auch die zweite Staffel der deutſchen Verſtärkung öſtlich des Laborczafluſſes eingreifend teilnahm, allgemein. Der rechte Flügel arbeitete ſich auf dem von Höhe 584 gegen Kobila führenden Rücken wacker weiter vor, weſentlich gefördert durch Gebirgsgeſchütze, die dicht bei der Infanterie blieben. Plötzlich machte ſich in der rechten Flanke vom Orte Virava her ein kräftiger ruſſiſcher Angriff geltend. Doch die Deutſchen, die zunächſt betroffen wurden, bildeten raſch eine Front zur Abwehr. Zu ihrer Unterſtützung eilte Oberſt Krebs herbei und die Batterien bei Vilag donnerten gleichzeitig in des Feindes Flanke. Unter großen Verluſten muß⸗ ten die Ruſſen bald wieder in die Tiefe zurück, um Deckungen bei Virava zu gewinnen. Die Mitte machte gleichfalls Fortſchritte. Oberſt Klein arbeitete ſich auf dem Javiskarücken ein gutes Stück vorwärts. Oberſt Phleps drang von Ühlisko ſo weit vor, daß er die Lücke zwi⸗ ſchen jenen und dem rechten Flügel ſchloß. Ober⸗ leutnant Keill nahm mit ſeinen Haubitzen eine günſtige Gelegenheit wahr, von einer Höhe des Javirskarückens vorzugehen, um die Deutſchen gut unterſtützen zu können, die ſich gegen den ſich von Javirska nach Alſocſebeny hinziehenden Rücken entwickelten. Unſer linker Flügel der bis weſtlich Laborez zurückgenommenen Truppen war ebenfalls zum Angriff übergegangen. Die Artillerie fuhr im Laborcztale auf und unter⸗ ſtützte hervorragend den ſchönen Angriff der Deutſchen, den unſererſeits Oberſt Hausmann mit den Gruppen des Oberſtleutnant Adenck und des Majors Waechter mitmachten. Gefördert durch die am weſtlichen Laborczufer vordringen⸗ den Abteilungen des Majors Schoen, drangen die Verbündeten in die Stellungen bei Hegyes⸗ ezeben trotz des heftigſten feindlichen Artillerie⸗ ſeuers ein. Die übrigen Teile der linken Flügel⸗ gruppen gingen wieder auf dem Rücken weſtlich des Laborez vor. Sie krafen die Ruſſen in gut befeſtigter Stellung ſüdweſtlich Felſoeczebeny, wo ein Gebirgsrücken gegen Weſten abzweigt. Auf dieſem liegt die Kuppe 468, die Major Lieb⸗ hart trotz heftigſten Flankenfeuers erſtürmte, aber gegen die immer wieder heranflutenden Gegenangriffe nicht zu halten vermochte. Der 5. April, der Oſtermontag, brachte auf dem öſt⸗ lichen Gefechtsfeld den vollen Erfolg. Deutſche und öſterreichiſch⸗ungariſche Batterien wetteifer⸗ ten miteinander, um die zwiſchen Höhe 584 und Kobila angelegte ſtarke Stellung des Feindes zu erſchüttern. Dank dieſer Vorbereitung könnte die Gruppe des Oberſten Kemmel um 3 Uhr nachmittags die Stellung erſtürmen. Auch der andere Zugang zur Kobila, die Javirska, wurde vom 40. Infanterie⸗Regiment im unwiderſteh⸗ lichen Angriff eingenommen, wodurch die Deut⸗ ſchen endlich des Flankeufeuers ledig wurden, das ihnen bisher das Vordringen auf den ſich gegen Alſoczebeny herabziehenden Rücken un⸗ möglich gemacht hatte; damit gewannen ſie end⸗ gültig den Abſchnitt des Vilſavatales. Inzwi⸗ ſchen hatte ſich auch das Geſchick der Kobila er⸗ füllt. Von Javirska her flankiert, an der Seite des Rückens der Höhe 584 von den Deutſchen und den Honveds des Oberſtleutnants Baies arg bedrängt, unterlagen die Verteidiger dem 4. osniſch⸗herzegowiniſchen und dem 89. und 90. Als der Krach vorüber war, wehte der Schnee durch drei Löcher, die vorher noch nicht da waren, in ihr gemeinſames Wohn⸗ und Schlafzimmer. Das eine davon machte ſich genau über der „Kriegskiſte“ des Adjutanten, dem vorſchrifts⸗ mäßigen Hauptmannskoffer breit, in dem dieſer gerade, zum Glück in gehückter Haltung, gekramt hatte! Auch das zweite Quartier des Stabes wurde zuſammen geſchoſſen. Im dritten haben die Herren bis jetzt wieder Glück gehabt. Doch auch der verwegenſten Verſicherungsgeſellſchaft würde der Nachweis, daß das in Rede ſtehende Junggeſellenheim einſtweilen unverſehrt geblie⸗ ben iſt, dieſes als„Riſiko“ ſchwerlich annehmbar erſcheinen laſſen. So iſt es wohl zu verſtehen, daß die Herren bei aller Ehre fürs Regiment wie für ſie ſelbſt jedesmal einigermaßen erleich⸗ tert aufatmen, wenn ihr Landesherr den üblichen Teller Suppe heil hinter ſich hat, den er nach ſei⸗ nen Beſuchen in den Schützengräben bei ihnen einzunehmen pflegt. 1870 waren die Prinzen und Fürſten ſoweit ſie kein Kommando führten, bei der zweiten Staffel des Großen Hauptquartiers. Das war ſo ange⸗ ordnet und ſie konnten nichts dagegen tun; ich trete alſo keinem von ihnen nachträglich zu nahe, wenn ich die Vermutung ausſpreche, daß ſie dort weder durch Chaſſepotfeuer noch durch platzende Granaten übermäßig behelligt worden ſein wer⸗ den. Diesmal iſts anders. Die hohen Herren — durchgeſetzt; ſie machen ſomit zunächſt Alles mit, was dieſen beſchieden iſt, und ſind außerdem ſo nahe an dem Feind, daß ſie nach Belieben, na⸗ meutlich aber auch„wenn etwas los iſt“, in der vorderſten Linie erſcheinen können. von dieſer Gelegenheit reichli haben ihre Zuteilung zu Stäben in der Front terieregiment, die Major Kuchinka zum te heranführte. Der endgültige Sieg war auf dem wichtigſten Teile des Gefechtsfeldes er⸗ rungen. Weſtlich des Laborez brachte der Oſter⸗ montag noch nicht die Entſcheidung. Wohl drang die Gruppe des Oberſt Hausmann gegen die Höhe bei Felſoeczebeny vor, kam aber durch Flankenfeuer, das von der Kuppe 468 aus Ge⸗ ſchützen und Maſchinengewehren herüberſchlug, in eine recht mißliche Lage. Major Liebhart tat mit den Seinen das Möglichſte, die Höhe zu erſtürmen. Die Angreifer kamen bis auf 30 Schritte an die Stellung des Feindes heran, vermochten aber nicht, ſich durch die Drahtver⸗ haue durchzuarbeiten. Immerhin lenkten ſie die Aufmerkſamkeit von der Gruppe Hausmann ab, welche die kritiſche Situation raſch überwunden hatte und ſtürmend in die erſte Stellung des Feindes auf der Kuppe von Felſoeczebeny ein⸗ drang. Am 6. April kamen deutſche Verſtärkungen auch auf dieſem Teile des Kampffeldes an. Im Verein mit dieſen friſchen Truppen gelang die Wegnahme der Höhe 468. Oberſt Hausmann vertrieb den Feind nach verluſtreichem Kampfe auch aus ſeiner zweiten Stellung auf der Fel⸗ ſbeczebenyer Kuppe, doch leiſteten die Ruſſen in dem dahinter gelgenen ſehr ſtarken Stützpunkte zäheſten Widerſtand, an dem ſich drei mit größ⸗ ter Tapferkeit durchgeführte Stürme brachen. Nun wurden Gebirgsgeſchütze herangebracht, die den Stützpunkt überaus wirkſam unter Feuer nahmen. Bei Morgengrauen des 6. April wurde der Sturm gemeinſam mit einer zur Ver⸗ ſtärkung herangekommenen deutſchen Abteilung wiederholt und brachte die Verbündeten endlich in den Beſitz dieſes heiß umſtrittenen letzten Stützpunktes des Feindes. Der gut angelegte ruſſiſche Durchbruch war vereitelt. Dieſer ſchöne Erfolg der Oſterſchlacht war allerdings mit ſchweren Verluſten erkauft. Allein von der öſterreichiſch⸗ungariſchen Armeegruppe, die bei⸗ derſeits des Laborcz ſocht, paſſierten in dieſen ſchweren Tagen 2300 Verwundete die Kranken⸗ ſchubſtation Koskocz. Auch von den Deutſchen, die ſo hervorragend in den Kampf eingegriffen hatten, gelangten 800 auf dieſem Wege in die rückwärtigen Heilanſtalten. Der ſchließlich er⸗ rungene Sieg war aber für die ganze Kar⸗ pathenſchlacht, wie die folgenden Ereigniſſe zeigten, von entſcheidender Bedeutung. Ner öſterreichiſch⸗ungariſche Tagesberich. Wien, 24. April.(WT7B. Nichtamtlich.) Amtlich 24. April 1915, mittags: zufan wird verlautbart: In den Karpathen ſtellenweiſe hefti⸗ ger Geſchütz kampf 5 Im Abſchnitt des Uſzokerpaſſes wäh⸗ rend des Tages vereinzelte Vorſtöße der Ruſſen, die durchwegabgewie⸗ ſen wurden. Nachtangriffe des Fein⸗ des ſcheiterteu neuerdings unter großen Verluſten des Gegners. Die ſonſtige Lage iſt unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. Der Sturm gegen den Uzſoker Paßz. EBerlin, 25. April.(Von u. Berl. Büro.) Aus dem öſterreichiſchen k. k. Kriegspreſſequarkbier wird unterm 24. April gemeldet: Trotz der ſchweren Verluſte, welche der Feind vor 2 Tagen beim Sturm auf die öſterreichiſch⸗ ungariſchen Stellungen nördlich des Uzſoker Paſſes erlitt, erneuerte er die wüten⸗ den Anſhrengungen, um ſich dieſes wich⸗ tigen Zugangstores nach Ungarn wer draußen herumhört, wied mir beſtätigen müſſen, daß das im Hinblick auf die Truppe ſehr gut iſt. Das Ausland aber kanu ſich ſelbſt aus⸗ malen, wie gierig die deutſchen Bundesfürſten auf die ihnen in Ausſicht geſtellte endliche Befrei⸗ ung aus dem Zwangsinſtitut des Reiches ſein müſſen, wenn es hört, daß ſie wie in Flandern und der Champagne, ſo auch hier im ſtolzen Polen, in den vorderſten Schützengräben zu fin⸗ den ſind,— ganz vorn, wo ſie ebenſo gut, wie der erſte beſte Reſervemann aus Nakel oder Kobbelbude von einem ruſſiſchen Scharfſchützen durch die Schießſcharte umgelegt werden können, wenn er Glück hat und ſie Pech haben. Unſeren Leuten aber an der Böſchung wie im Unterſtand, die die Gefahr kennen, entgeht es nicht, daß all' das doch etwas anders ausſiehk, als man es ſich — ſeien wir ehrlich— vor dem Kriege vorgeſtellt hat. Der Poſten lugt durch das Schießloch hinüber zum Feind.„Peng!“ platzt ſeitab ein Schrapnell und zaubert das beliebte runde Wölkchen an den ehrwürdigen Himmelsdom.„Sſſ“ pfiff es gleich darauf an ihm vorbei. Der kurze, ſcharfe Knall des Gewehres drüben kommt erſt nach; und hin⸗ ter ihm rieſeln ein paar Körnchen Sand von der Erdwand. Da treten ein paar Offiziere im Gänſemarſch aus der nächſten Enge des Grabens heraus und zwängen ſich einzeln an ihm vorüber. Er reißt die Knochen zuſammen; oder, wenn es ein alter Herr iſt, bringt er es vielleicht auch nur zu dem ſogenannten Kriegshonörchen. Erſt hin⸗ terher wird ihm die Lage klar:„Donnerwetter, das war ja unſer Großherzog!“ Oder ſie liegen, während draußen der Kame⸗ rad, der„dran“ iſt, über ihr Wohl und Wehe ie machen ch Gebrauch, und wacht, in ihrem Loch an der Rückwand des Gra⸗ zu bemächtigen. Staffelförmig in Kolon nen vorgehend, ſtürmte er ohne jede Schonum ſeines Menſchenmaterials gegen die öſterreichiſch ungariſchen Poſitionen an. Mehrfach kam er bis an die Stacheldrahtverhaue heran. Unſe⸗ Truppen ließen ihn kaltblütig herankommen m eröffneten erſt aus ſicherer Schußnähe do Feuer mit verheerender Wirkung Sturmangviff auf Sturmangriff brach zuſammen, bis die Ruſſen auch dieſen Verſuch als hoffnungslos einſtellten. Nach anderen Meldungen iſt im oberen Tal der Cziroka der Freitag ruhig verlaufen. Vorher hatten Tag und Nacht heftige Kämpfe ſtattgefunden, in denen jeder An⸗ griff der Ruſſen blutig zuſammenbrach. Man nimmt an, daß das der letzte Durch⸗ bruchsverſuch der Ruſſen geweſen iſt. * Ruſſiſche Flieger über Neidenburg. Allenſtein, 24. April.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Die„Allenſteiner Zeitung“ meldet: Zwei ruſſiſche Flieger erſchienen heute früh über Neidenburg und warfen Bomben ab. Am Bahnhof wurde einiger Schaden angerichtet. In einem Zuge wurden auch die Fenſterſcheiben zertrümmert. Zwei Kinder wurden leichtver⸗ letzt. 4 9*** Die Türkei im Kriege. Ein türkiſches Ariegsziel. Süuberung des perſiſchen Golfes von den Engländern. Konſtantinopel, 24. April.(WTB. Nichtamtlich.) Bezüglich der Meldung des „Rietſch“ von der Beſetzung Kasri Schirins, eines nahe der Grenze Mittelperſiens gele⸗ genen Ortes, ſchreibt„Tasvir⸗i⸗Efkiar“!? Es iſt unrichtig zu behaupten, daß die Türken dieſen Ort beſetzt hätten. Vielleicht durchzogen ſie, von den Perſern mit offenen Armen emp⸗ fangen, die Stadt, um an die Befreiung Südperſiens zu gehen. Das Blatt drückt die Ueberzeugung aus, daß nicht nur Baſ⸗ ſora, ſondern auch Südperſien und der ganze perſiſche Golf von den Engländerngeſäubert werden würde. Itglien und die Zentralmächte. Eher eine Entſpannung. * Zürich, 24. April. Die italieniſcheöſter⸗ veichiſchen Verhandlungen werden, wie zuver⸗ läſſige Meldungen aus Rom beſtätigen, ſtetig weitergeführt. Geſtern hatte Füpſt Bülo w eine Unterredung mit Sonnino, heute ſpricht man von einer weuen Unterredung mit Sonnino, die Fürſt Bülow gemeinſam mit dem öſterreichiſchen Botſchafter Macchio beim italie⸗ niſchen Miniſter des Auswärtigen haben wird. Geſtern hat der frühere franzöſiſche Miniſter Hanotaux eine Unterredung mit Sonnino. Heute reiſt Hanotaux wieder nach Paris ab. Berlin, 25. April.(Von u. Berl. Büro.) Aus Bern wird gemeldet: Dem Berner„Bund, welcher bekanntlich über gute Informationen aus Italien verfügt, veröffentlicht unter dem Titel„Zur Haltung Italiens“ folgendes: Beſonderen Anſaß zu neuen Erörterungen bot eine Unterredung Sonninos mit dem öſterreichi⸗ ſchen Botſchafter Maochio. Ueber Inhalt und Ausgang der Unterredung verlautet nichts; da⸗ her iſt für Vermutungen freier Spielraum Nach Berichten, welche uns vorliegen, iſt zur Be⸗ nis kein Grund Man daher bens im warmen Stroh. Da heht eine Hand den Vorhang, der den Unterſtand„Zum Affenkaſten“ von der profanen Außenwelt ſcheidet. Ein Offi⸗ zier guckt herein. Eine angenehme Duftwolke von gebratenem Speck und mäßigem Knaſter, manchmal freilich auch minder edler Herkunft ſchlägt ihm entgegen.„Laſſen Sie ſich nicht ſtö⸗ ren!“ kliugt es herein.„Sehe ſchon: es geht gut! Na, Morjen!“ Der Vorhang fällt. Und weiter iſt er, ehe ſie ſich noch halbwegs hochgerappelt haben. Eigentlich hätte er ſagen müſſen:„Rieche ſchon... Die im Bau grinſen.„Du, Paul, das war doch wieder kein anderer wie der Her⸗ zog? Na, der wird die Naſe nicht ſchlecht voll haben!“ Und ſie machen ein paar Witze, die nicht übertrieben ehrerbietig klingen. Aber ſie ſehen in dem häufigen Erſcheinen der hohen Herrel eine recht beträchtliche Beſtätigung mehr der Tatſache, daß in dieſem Kriege jeder, der zur Nation gehört, ſeine Haut allerperſönlichſt mit zu Markte trägt, und daß zum Mindeſten in die⸗ ſem Punkte, wie es in der preußiſchen Verfaſſung heißt, Standesvorrechte nicht ſtatthaben. Hier im Schützengraben lauert der Tod hinter jeder Ecke,— ſogar wenn es ganz ſtill iſt. Uebrigens haben ſie ihre Fürſten auch in den großen Kris⸗ gen unter ſich geſehen. 5 Die tragen das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe nicht nur ihrer Stellung wegen oder als Aner⸗ kennung für das Verhalten ihres Landes und ſei⸗ ner Söhne. Sie wirken durch ihr perſönliches Auftreten anfeuernd auf die Truppe, und das er⸗ heblich, was militäriſch ſeinen hohen Wert hat, Wenn ſie nur mit dem Stabe ritten, wäre das nicht ganz dasſelbe, und erſt recht nicht, wenn ſie ruhig daheim geblieben wären in ihren Reßden⸗ —— 0 ge 2 Reu der ſcher pen La Ein der erſt 2 8 mnit⸗ det: Früh Am htet. iben ver⸗ 0 n TB. des ins, jele⸗ Es rken gen mip⸗ ng rückt aſ⸗ und den irde. lk. haben. Vielleicht auch aus den Miazka⸗Kämpfen. General⸗Anzeiger« Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Nüttagblatt) 8. Seite. Sonmtag, den 25. April 1915. wohl die Meinung äußern, daß eher eine Entſpannung eintreten werde. ABerlin, 25. April.(Von u. Berl. Bur.) Aus Rom wird gemeldet: In der letzten Zeit fanden mehrfach längere Beſprechungen zwi⸗ ſchen dem öſterreichiſchen Botſchafter und dem Miniſter des Aeußeren ſtatt. Peppino Garibaldi. Paris, 24. April.(WTB. Nichtamtlich.) „Petit Pariſien“ meldet aus Rom: Peppino Garibaldi hat dem König von Italien den Wunſch aller Soldaten der Gariboldiner Legion übermittelt, in die italieniſche Atmeeeingereiht zu werden. Die Ant⸗ wort des Königs wird geheim gehalten. Berlin, 25. April.(Von u. Berl. Bur.) Aus Mailand wird gemeldet: Zu den vielen grundloſen Gerüchten, welche in dieſen Tagen die erhitzten Gemüter beſchäftigen, gehört, wie man dem„Lokalanzeiger“ meldet, auch die geſtern vom Mailänder„Avanti“ gebrachte Nachricht, wonach am letzten Dienstag der König Pepino Garibaldi empfangen und mit ihm die Bildung eines Freikorps für den be⸗ vorſtehenden Krieg erörtert habe. Die Nach⸗ richt iſt ſchon deshalb unzutreffend, weil Pe⸗ pino Garibaldi Rom am vorigen Samstag ver⸗ laſſen hat und nach Paris geveiſt iſt, wo er ſich noch befindet. Die Nämpfe bei Npern. Engliſch⸗franzs ſiſche Ein⸗ geſtändniſſe der Niederlage. London, 24. April.(WTB. Nichtamtlich.) Reutermeldung. Freuch meldete geſtern, daß der Feind am 22. April abends die franzöſi⸗ ſchen Truppen zur Linken der engliſchen Trup⸗ pen in der Nähe von Birſchoote und Langemarck nördlich von Mpern angriff. Eine heftige Beſchießung ging voraus, bei der der Feind viele Apparate zur Hervorbringung erſtickender Gaſe benutzte. Aus der Menge der erzeugten Gaſe geht hervor, daß dies nach einem vorbedachten Plane im Widerſpruch mit der Haager Konvention geſchehen iſt. Die Franzoſen mußten ſich infolge der Gaſe .— 8 m. SS Cal. 2 Oſe deufschen fortschritte am Iger-Hanal. nach dem Kanal bei Poenghe zurückziehen und wir waren gezwungen, unſere Linie in Uebereinſtimmung mit der franzöſi⸗ ſchen zu ändern; unſere Front blieb intakt. Außer dieſem Angriff auf unſerer äußerſten Linken fand ein ſolcher auch gegen die Lauf⸗ gräben öſtlich von Ypern ſtatt, er iſt aber ab⸗ geſchlagen worden. Der Kampf nördlich von err. nnnn Uebrigens erlebt man ja auch bei den Stäben allerlei. Der Herzog von Coburg z. B. muß aus den Tagen unmittelbar vor dent Falle von Lodz recht intereſſante perſönliche Erinnerungen Seither iſt er häufig in den Schützengräben vor Rawa zu kreffen, wo Landeskinder von ihm be⸗ ſonders kitt Wache halten. Er begegnete dort bis vor Kurzem regelmäßig dem Prinzen von Meinigen, dem Maler, der hier als Reſerveoffi⸗ zier Frontdienſt tat und zwar als der Eifrigſten er. Im Nebenamt widmete ſich der Prinz der bei ſeiner Truppe beſonders dankbaren Auf⸗ gabe der Führung des Kriegstagebuches. Die Schütte Stroh des nicht mehr ganz jugendlichen Herrn war ſelbſtverſtändlich um nichts beſſer als die der anderen! Kürzlich iſt auch er zu einem Stabe verſetzt worden. Der Großherzog von Weimar war in der ützenlinie, als ſein Regiment vor Lodz in entſcheidender Stunde angriff. Wenn ich nicht ſehr irre, hat ſich das neulich vor Nowe Miaſto wiederholt. Ich perſönlich habe ihn zuerſt auf dem Schlachtfeld von Nowoſolna, und zwar nur von einem Adjutanten begleitet, in der Zone heftigen Artilleriefeuers getroffen. Es war das kein geſuchtes Hineingehen in die Gefahr, denn von zwei Artilleriebeobachtern abgeſehen, war lein Menſch in der Nähe, der das bewundernde Publikum für ſolch' forſches Nuſtreten hätte ab⸗ können. einmal wir Schlachten⸗ mit der g Binde waren zunächſt Paris, 25. April.(WTB. Nichlamtlich.) Amtlicher Nachmittagsbericht vom 24. d..: Ergänzende Berichte ſtellen feſt, unter welchen Bedingungen es den Deutſchen vorgeſtern ge⸗ lang, unſere Linien nördlich von Ypern zwiſchen dem JYſerkanal und der Straße von Neuve⸗Chapelle zur Zurück⸗ weichung zu zwingen. Schwerer gel⸗ ber Rauch ſtieg von den deutſchen Schützen⸗ gräben hervor, wurde vom Nordwinde getrie⸗ den und übte auf unſere Truppen eine völlig erſtickende Wirkung gus, welcher bis in die Stellungen der zweiten Linie verſpürt wurde. Ein geſtern vorgenommener Gegenangriff ge⸗ ſtattete uns, einen Teil des verlorenen Gelän⸗ des wieder zu gewinnen. Unſere Stellungen ſind vollkommen befeſtigt. Die Kampfhand⸗ lungen dauern mit Unterſtützung der engliſchen Kräfte noch an. Der Feind unternahm Angriffe in Eparges, an der Perte de Vache und im Walde von Apremont. Er wurde aber überall zurückgeworfen. Die deut⸗ ſchen Angriſſe im Walde von Barry, am Reichsackerkopf wurden durch unſer Feuer auf⸗ gehalten. Der Feind erlitt ernſte Verluſte. * Berlin, 24. April.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Voſſiſche Zeitung“ meldet aus Baſel: Im Fechttale handelt es ſich in der Haupt⸗ ſache nur um Kämpfe lokalen Charakters mit wechſelndem Erfolg. Nach den Gefechten bei Metzeral und im Fechttale wurden die deutſchen Sanitätstruppen von den Franzoſen bei ihrer Arbeit im Auffuchen von Verwun⸗ deten wieder beſchoſſen. Ganz beſonders haben es die Franzoſen auf die deutſchen Sa⸗ nitätshunde abgeſehen, von denen ſie ſchon manchen erſchoſſen haben, der einem fran⸗ zöſiſchen Verwundeten das Leben gerettet hat. Lyon, 85. April.(WTB. Nichtamtlich.) Nouveliſte meldet aus Paris: Der Marine⸗ miniſter hat beſchloſſen, daß keine Mann⸗ ſchaft der Jahresklaſſe 1917 der Kriegs⸗ flotte einverleibt werden ſoll. London, 24. April.(WTB. Nichtamtlich.) Die„Times“ erfahren, daß alle Fabriken in Lancaſhire, die in gewöhnlichen Zeiten Textilmaſchinen herſtellen, jetzt Kriegsmaterial fabrizieren, und zwar hauptſäöchlich Beſtandteile von Gewehren. —— Der Seekrieg. Der Untergang eines eng⸗ liſchen Unterſeebootes. Paris, 25. April.(WTB. Nichtamtlich.) Das Journal meldet aus London: Die Nach⸗ richt des deutſchen Admiralſtabes, die beſagt, daß ein engliſches Unterſeeboot verſenkt wor⸗ den ſei, hat ſich noch nicht beſtätigt, doch glaubt man, daß die Nachricht richtig iſt. Deutſchland und Sie norwegiſche Neutralität. Kopenhagen, 24. April.(WꝰTB. Nicht⸗ amtlich.) Wie bereits mitgeteilt worden iſt, ſind die norwegiſchen Sachverſtändigen in der Angelegenheit des Tankdampfers„Belridge“ zu dem Ergebniſſe gekommen, daß„Belridge“ von einem deutſchen Unterſeeboote torpediert worden ſei. Das Beweismate⸗ rial war dem norwegiſchen Geſandten in Ber⸗ lin übermittelt worden, der es unter der Hand der deutſchen Regierung weiter gab. Der Ge⸗ ſandte telegraphierte an das Miniſterium des Aeußern in Chriſtiania, daß die deutſche Re⸗ gierung in Anbetracht des Umſtandes, daß dem deutſchen Admiralſtab von keinem Unter⸗ LNπT. ſeeboot ein Bericht über die Torpedierung der zugegangen ſei, das ihr zugegan⸗ gene Beweismaterial für keine genügende Grundlage für die ſichere Annahme halte, daß„Belridge“ von einem deutſchen Torpedo vernichtet worden ſei. Die deutſche Regierung erſucht deshalb, daß ihr möglichft bald die in der„Belridge“ gefundenen Sprengſtücke vor⸗ gelegt werden, damit auch die deutſchen Sach⸗ verſtändigen ſie unterſuchen können. Sollte das Ergebnis der Feſtſtellung ſein, daß„Bel⸗ ridge“ von einem deutſchen Unterſeeboot tor⸗ pediert worden iſt, ſo wird die deutſche Re⸗ gierung nicht zögern, ihr Bedauern darüber auszuſprechen, daß es natürlich nie⸗ mals die Abſicht der deutſchen Regierung oder der Kriegsmarine geweſen iſt, ein nor⸗ wegiſches Handelsſchiff anz u⸗ greifen. Sollte es ſich zeigen, daß die beiden Regie⸗ rungen über den Fall nicht einig werden, ſo ſchlägt die deutſche Regierung vor, den Fall gemäß der Haager Konvention einer Unter⸗ ſuchungskommiſſion zu überweiſen. Die nor⸗ wegiſche Regierung hat ihren Berliner Ge⸗ ſandten telegraphiſch aufgefordert, der deut⸗ ſchen Regierung mitzuteilen, daß die norwe⸗ giſche Regierung mit Befriedigung die Erklä⸗ rung der deutſchen Regierung entgegen genom⸗ men hat und der Ueberweiſung der Frage an eine Unterſuchungskommiſſion gemäß der Haager Konvention vollkommen zuſtimme, falls es ſich zeigen ſollte, daß die beiden Regie⸗ rungen darüber uneinig ſind, ob„Belridge“ von einem deutſchen Unterſeeboot torpediert worden iſt. Die an Bord der Belridge“ ge⸗ fundenen Sprengſtücke und das vorliegende ſchriftliche Beweismaterial werden baldigſt der deutſchen Regierung überwieſen werden. Ehriſtiania, 24. April. Sämtliche Blät⸗ ter veröffentlichen heute den Telegrammpwechſel in der Angelegenheit des Dampfers Belridge und bezeichneten Deutſchlands Auftreten als nicht nur unbedingt korrekt, ſondern als ge⸗ radezu liebenswürdig entgegenkommend, was im ganzen Lande Freude und Zufriedenheit er⸗ wecken werde, als Ausdruck von Deutſchlands Wunſch der Achtung der Rechte des neutralen Norwegens. Das norwegliſche Volk werde dies zu wiürdigen wiſſen, um ſo mehr, da man micht gewohnt ſei, daß die kriegführenden Länder im dem Grad die völkerrechtlichen Regeln beob⸗ achteten, wie Deutſchland es in dieſem Falle getan hat. Die Baltung der Dereinigten Staaten. Berlin, 25. April.(V. unf. Berl. Bur⸗) Aus Kopenhagen wird gemeldet:„Daily News“ meldet aus Waſhington: Die Ant⸗ wort der Vereinigten Staaten auf die letzte deutſche Botſchaft iſt am Freitag dem Grafen Bernſtorff überreicht worden. Staatsſekretär Bryan erklärt in ihr u. a. noch: Die Union werde zu keinem Zeitpunkt und unter keiner Form auch nur ein einziges ihrer Rechte als neutraler Staat zu Gunſten eines der kriegfüh⸗ renden Länder aufgeben. Die Union erkenne das Durchſuchungsrecht als ſelbſtverſtändlich an, ebenſo das Recht auf Anwendung der Regeln über Konterbande auf Handelsartikel. Sie hält daran feſt, daß die Durchſuchung als notwendige Sicherheitsmaßregel zur Vorbeugung und Ver⸗ meidung von Fehlgriffen gegenüber neutralen Sthiffen diene. Die Union erkenne ſerner das Recht der Blockade an, könne aber darüber hin⸗ aus keine Zugeſtändniſſe machen. Es folgt dann die bekannte Wendung über die Ausfuhr von Waffen und Munition, die aus angeblichen Neutralitätsrückſichten die amerikaniſche Regie⸗ rung nicht verhindern könne. Wilſon ſpricht. Berlin, 25. April.(Von u. Berl. Büro.) In der Rede auf dem Bankett der vereinigten 0 5 Präſident Wilſon u. a. noch folgendes: lich ſehen, wie der Artilleriekampf ſtand und was ſeine Truppen machten. Augenblicklich be⸗ ſucht der Großherzog, wie der Herzog von Co⸗ burg, alle paar Tage die Schützengräben der Rawka⸗Rylsk⸗Linic. Irgendwo in dieſer Gegend hat eine Brigade ihr Quartier, deren Stab der hohe Herr kürzlich in deſſen Heim überraſchte. Er hatte dem Herrn General ein paar gute Zigarren mitgebracht. Unglücklicherweiſe fiel es den Ruſſen ein, gerade während„„ in den Gutshof, auf dem die Brigade damals lag, hineinzufunken. Es half nichts, man mußte ein Häuschen weiter gehen, und zwar war dieſer ſtrategiſche Riickzug ziemlich dringlich, da eine Granate bereits in einen Schuppen unmittelbar neben der Hütte des Generals hineingeſauſt war. Die Herren mach⸗ ten alſo, daß ſie hinauskamen. Doch vor der Tür ſtockte der Großherzog plötzlich. Sie haben doch nicht etwa meine Zigarren vergeſſen?“ erkundigte er ſich. Und als er beruhigende Auskunft er⸗ hielt, meinte er:„Das wäre aug geweſen Sſe taugen nämlich wirklich was. Wer das Muſterköfferchen von Kriegszigarren⸗ taſche zu Geſicht bekommt, das der Herr Groß⸗ herzog hier im Felde bei ſich führt, wird übri⸗ gens ſchon nach ſeinem Aeußeren unter allen Umſtänden zu der Vermutung kommen, daß der Inhalt„was taugt“. Der Großherzog wie der Herzog fühlten ſich inmitten der beſcheidenen, kamaerhbſchaſtlichen Geſelligkeit, die das Leben im Felde geſtattet, en endecken, Der Großherzog wollle alſo ledig⸗ ſcheint, ein Schweiger. Doch von Zeit zu Zeit erzählt er dann eine kleine, charakteriſtiſche Be⸗ obachtung oder Erinnerung; ſehr lebendig und ſehr auf Wirkung geſtellt. Der Herzog von Co⸗ burg iſt anfangs ebenfalls ſtill, taut aber allmäh⸗ lich auf. Es iſt ja viel engliſches Blut in dem Herzog. Doch er iſt in Deutſchland erzogen und iſt, ſedes Wort läßt das erkennen, durch und durch ein deutſcher Fürſt geworden. Ich glaube, Sir Grey würde nicht viel Freude an ihm haben, wenn er ihn im Kreiſe deutſcher Offiziere ſähe. Und hörte! Ad. Zimmermann, Kriegsberichterſtatter. Nus dem Mannheimer Runſtleben. Theaternachricht. In der Aufführung von„Ueber unſere Kraft“ am Montag ſpielt Fritz Alberti die Rolle des Pfarrer Sang. Die Vorſtellung beginnt um 8 Uhr. Am Mittwoch wird der erſte Teil von Hebbel „Nibelungen“,„Der gehörnte Siegfried“ und „Siegfrieds Tod neu einſtudiert gegeben. Die Spielleitung hat Richard Weichert⸗ Die Kammerſängerin Hermine Boſetti aus München wird am Sonntag, 2. Mai, als„Königin der Nacht“ in der Oper„Zauberflöte“ und am 4. Mai, als„Violefta“ in„La Travfata“ am hieſig Hofth 3 gaſtieren. Der Kartenberkauf beginnt am Montag, 23. April, vormittags 10 Uhr, an der Hoftheaterlaſſe. : 2 Diens offenbar ſehr wohl. Der Großherzog iſt, wie es „Es iſt nicht zweifelhaft, daß die dom⸗ mende Zeit den Vereinigten Stag⸗ ten eine ſchwere Prüfung aufer⸗ legen wird. Wir werden die Ver⸗ mittler für die Welt werden und wir werden eines Tages dazu berufen ſein, eine entſcheidende Rolle in der Rege.⸗ lung dieſes blutigen Konfliktes zu ſpielen. Weiterhin griff Präſident Wilſon verſchiedene Perſönkichkeiben an, deren einziges Vergnügen darin beſtehe, die Vereinigten Staa⸗ ten zu verleumden, gerade als ob dieſe Perſonen es darauf ankommen laſſen wollten, um jeden Preis die amerikaniſche Nation in 1 verſetzen. Wilſon erklärte:„Unſere Neutralitckt leitet ſich nicht aus einem ſchwächlichen Gefhl der Furcht her oder aus Scheu vor der Verxand. wortung. Wenn irgend einer durchaus Streit haben will, ſo mag er ſagen:„Hier ſteh ich“. Daß Amerika nach der Haltung, die es in dieſem Krieg bewieſen hat, eine Rokle bei der Friedensvermittlung ſpielen könnte, iſt wohl 888 8 Staatsſekretär v. Tirpitz. Der Glückwunſch des Kaiſers. Berlin, 24. April.(WTB. Nichtamklich) Der Kaiſer hat dem Staatsſekretär des Reichsmarineamts, Großadmiral v. Tirpitz, anläßlich des 50jährigen Dienſtjubilckuns fol⸗ gende Order zugehen laſſen: „Großes Hauptquartier, 24. April 1918. N ſpreche Ihnen zu dem heutigen Gedenktage Ihres vor 50 Jahren erfolgten Eintritts in den Marine⸗ dienſt meinen herzlichſten Glückwunſch aus und gebe gleichzeitig meiner Freude darüber Aus⸗ druck, daß es Ihnen mit Gottes Hilfe vergönnt iſt, dieſen Tag noch im aktiven Dienſt und in voller Rüſtigkeit zu begehen. Ich benütze gern auch dieſen Anlaß, Sie, meiner wärmſten Dankbarkeit für Ihre dem Vaterlande durch den erfolgreichen Aus⸗ bau der Marine geleiſteten großen Dienſte zu ver⸗ ſichern. Mit berechtigtem Stolze können Ste heute auf dieſes Ihr Lebenswerk blicken, deſſen Bedey⸗ tung der gegenwärtige Krieg in das höchſte Licht gefetzt hat. Als äußeres Zeichen meiner dank⸗ baren Geſinnung verleihe ich Ihnen hiermit diet Schwerter zum Kreug der Großkomture des König⸗ lichen Hausordens von Hohenzollern. (geg.) Wilhelm I..“* 1 Her Krieg in den Kolomien. Blockgde gegen Ramerunmn. Paris, 25. April.(WTB. Nichtamtlich.) Das Amtsblatt gibt bekannt, daß der Befehls⸗ haber der alliierten Flotte vor Kamerun am 20. April den deutſchen Behörden der von den Alliierten no chnicht beſetzten Teile Kameruns ſowie dem Generalgouverneur von Fernando Po mitteilte, daß am 23. April Mitternacht an die Blockade über die Küſte von Kame⸗ run zwiſchen den Mündungen des Akwayafe⸗ Fluſſes und des Bimbia⸗Creck⸗Fluſſes, ſowie zwiſchen den Mündungen des Samaya⸗Fluſſes und des Kongo⸗Fluſſes verhängt wurde. Den in der Blockadezone ſich befindlichen neutralen oder befreundeten Schiffen wurde bis 28. April Mitternacht eine Friſt zum Verlaſſen der Blockadezone geſetzt. Gegen jedes Schiff, das die Blockade zu verletzen ſucht, wird gemäß der internationalen Rechte vorgegangen werden. 1 Die Gärung in Marokko. Paris, 25. April.(WTB. Nichtamtlich.) Der Temps meldet aus Barcelona: In der ſpaniſchen Zone von Marokko fanden in den letzten Tagen Kämpfe zwiſchen den Anhängern Raiſulis und den Anhängern von Cherſes Ueltet Aſſet ſtatt, um ſie zu zwingen, Raiſuli als Führer anzuerkennen. Während des Kampfes wurde ein Leutnant und 3 Sulis getötet. 2 2 Die Nartoffelverſergung in Groß⸗Barlin. ſe Ber in, 25. April.(Von unſ. Berl. Bürg.) Der Vorſtand des Deutſchen Städte⸗ tages hat geſtern abend unter Vorſitz des Ober⸗ bürgermeiſters Wermuth ſeine Verhandlungen über die Kartoffelfrage zu Ende geführt. Als be⸗ ſonkers wichtig wurde erachtet, daß eine den Ver⸗ hältuiſſen der Stadt gerecht werdende Gronze zwiſchen der minderbemittelten Bepölkerung, für welche die öffentliche Kartoffelberſorgung Peſtimmt iſt, und der ſonſtigen Bevölkerung gezogen, wird. Ferner erſcheint notwendig, daß dem freien Hau⸗ del, ſoweit er die Verſorgung der minderbemittel⸗ ten Bevölkerung nicht ſtört, die Möglichkeit, die übrige Bevölkerung mit Kartoffeln zu verſorgen, nicht beſchränkt wird. Gewünſcht wird ccuch, daß von den Städten zunächſt nur vorläufige Aumel⸗ dungen des vorausſichtlichen Bedarfs gefordert werden. 2 — 55 5 Zilfstötigkeit. Der Jahresbericht der Deutſchen Geſellſchaft fü Waufmanns EArx holungsheime, 9 ts für 1914 ſteht in beſo des Krieges. Die Geſellſchaft hat bei Kriegs⸗ ausbruch ſofort ihre Heime als Laze⸗ rette zur Verfügung geſtellt und es haben ihnen bis zum Schluß des Jahres üher 19 08 berwunbete Sölbaten aus allen Stäu⸗ den und Landesteilen Geneſung gefunden. Geſellſchaft hat es als Ehrenpflicht 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger 4 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Sonntag, den 25. April 19185. den verwundeten Kriegern die beſte 2 angedeihen zu laſſen. Bis zum Krie waren ſämtliche Heime der Geſellſ ſetzt, die Anzahl der Verpflegungstage belief ſich bis dahin auf rund 52000. Von den Gäſten waren 34 Prozent verheiratet, ein Beweis, daß die von der Ge f enen Einrichtun⸗ gen gerade auch für Verheiratete ein dringendes Bedürfnis darſtellen. Unter den Gäſten befan⸗ den ſich guch weniger bemittelte, ſelbſtändige Kaufleute in großer Zahl. Bei den geographi⸗ ſchen Zuſammenſtellungen zeigt es ſich, daß die Heime aus allen ilen ſchlands beſucht werden. Im Mai dieſes wird zu den beſtehenden Heimen der Geſellſchaft als ſechſtes Heim ein neuerbautes großes Heim in Bad Für das im Vau befindliche t iſt Bad Landeck gewählt. Die eiten für weitere Heime ſind im Gange. Großherzogin Bilda von Baden in Weinheim. Weinheim, 24. April. Hilda traf heute vormittag ſchon kurz telegraphiſch in Weinheim ein Hof“ ab. 0 befanden ſich nebſt einer Hofdame der Kammer⸗ Unter Führung des Großh. Amtsvorſtandes Herrn Oberamtmann Dr. Hartmann beſuchte Frau Großherzogin Hilda ſodann ſämtliche hieſigen Lazarette, zuerſt das Lazarett l im ſtädt. Krankenhauſe, wo ſie faſt eine Stunde weilte und verſchiedene Damen vom Frauenverein und Roten Kreuze ſich vor⸗ ſtellen ließ. Dann begab man ech in das Laza⸗ rett des Freudenberg ſchen Logterhauſes, ſowie in dasjenige in der Frauenarbeitsſchule und zu⸗ letzt in das Lazarett im Gräflich Berckheim'ſchen Schloß. Es gibt im ganzen hier 4 Lazarette, in denen z. Zt. mehr als hundert Verwundete verpflegt werden. Die Großherzogin unterhielt ſich huldvoll mit jedem einzelnen Soldaten und Überreichte jedem eine Anſichtskarte mit dem Bildnis des Großherzogs. Ueber die prächtige Lazaretteinrichtung im gräflichen Schloſſe ſprach ſich die Großherzogin ſehr erfreut aus und er⸗ kundigte ſich nach dem Befinden der Gräflich Berckheim ſchen milie. Nach Einnahme des Mahles im Hotel„Pfälzer Hof“ fuhr Ihre Kgl. Hoheit nach Wiesloch weiter, um dort gleichfalls die Lazarette zu beſichtigen. Die ganze Stadt Hatte aus Anlaß des hohen Beſuches feſtlichen Flaggenſchmuck angelegt. +* 5 Vorarb Großherzogin ½ Uhr, wie Mannheim. Selbſthilfe der Bevölkerung bei Einteilung der Brotvorräte. Beim Lebensmittelamt haben ſich in den letzten Tagen die Geſuche derjenigen gehäuft, die mehr Brot beanſpruchen, als jeder Perſon geſetzlich zu⸗ Das Amt kann nur die dringendſten Ge⸗ ſuche befriedigen, wobei es ſich an ganz beſtimmte Weifungen des Kommunalverbandes zu halten hat. Wer über das geſetzliche Maß hinaus Brot ver⸗ Praucht, kann immer nur aus denjenigen Mengen einen Zuſchuß erhalten, die andere Leute erſpa⸗ ren. Groß ſind aber dieſe Mengen nicht. Die Be⸗ vökerung muß ſich ſo gut als möglich ſelbſt zu hel⸗ ſen ſuchen. Jede Familie dürfte in ihrem Ver⸗ wandten⸗ und Bekanntenkreiſe ſolche Familien haben, die rus irgend welchen Gründen ihre Brot⸗ marken nicht gufbrauchen. Es iſt doch heute ein ſelbſtverſtän⸗liches, freundſchaftliches und vater⸗ ländiſches Verhalten, wenn ſich die durch Ver⸗ wandtſchaft und Bekanntſchaft zuſammenhängen⸗ den Familien gegenſeitig mit Brotmarken aus⸗ Helyen. Es iſt eine gute Handlung, aber weniger eine Gnade als eine Pflicht, wenn jemand Brot⸗ marken, die er übrig hat, einem andern überläßt, der ſich übrigens eines ſolchen Geſchenkes keines⸗ wegs zu ſchämen braucht. Alle diejenigen, die Marken erübrigen, jedoch niemand kennen, der ſie noch brauchen könnte, ſind zwar nicht geſetzlich, aber doch moraliſch verpflichtet, ihren Ueberſchuß an Marken der Allgemeinheit zur Verfügung zu ſtellen, ſie alſo dem Lebensmittelamt zu überſen⸗ den. Niemand braucht zu fürchten, daß ihm da⸗ rum ſein geſetzlicher Brotbanſpruch für den näch⸗ ſten Monat verkürzt wird.— Das Lebensmittel⸗ amt iſt übrigens an den Nachmittagen ſtets ge⸗ ſchloſſen. e * Rotes Nreuz, Mannheim. Es ſei auch an dieſer Stelle nochmals darauf hingewieſen, daß im Hauptlager vom Roten Kreuz Mannheim, Charlot⸗ kenſtraße 10eine Liſte von bedürf⸗ tkigen Mannſchaften im Felde aufliegt. Am dieſe Adreſſe können entweder unmittelbar Viebesgaben geſchickt, oder das Rote Kreuz mit der Ueberſendung beauftragt werden, wobei ſeweils der Name aund der Wohnort des Spen⸗ ders angegeben werden wird. Es wäre ſehr erwünſcht, daß unſere Truppen im Felde auch durch ſolche Spenden einzelner Perſonen er⸗ freut werden. * Jur Wohnungsfrage während der Xriegszeit. Die Mietervereinigung ſchreibt uns: Eine Fa⸗ milie, beſtehend aus Mann, Frau und einem Kind, mietet eine Wohnung von 7 Zimmern und zieht ſie am 1. Juli 1914. Fer Mann wird in den erſten Mobilmachungstagen einberufen. An Mietzins iſt bis heute nichts gezahlt worden. Der Vermieter, welcher ſeine Hypolhekenzinſen doch auch bezahlen muß, bat Gelegenheit, die Wohnung oder doch einen Teil durch anderweite Vermietung zu verwerten. r Frau auf die geſamten Mietz drei Zimmer wä riegs lich ein und z Barentſchädigun ſie ſolle ih ſtung die ül“Ligen! mer der Wohnung n. Alle Vorſchläge wurden aber abgelehnt, obwohl die Wohnung nur zum Teil möbliert war, und zwar mit der Begründung: der Mann ſei im Felde. ickſtände, räume ihr zeit unentgelt⸗ t als Die Folge war, daß beide Eheleute auf Räu⸗ mung verklagt wurden und Räumungsurteil er⸗ ging, nachdem dem Ehemann gemäß Bundes⸗ ratsverordnung vom 14. Januar 1915 ein Ver⸗ treter beſtellt war. Es ſei geſchwiegen von den Schwierigkeiten der Vollſtreckung! Jetzt endlich iſt die Wohnung leer geworden, nachdem das Urteil am 16. März ergangen iſt. Eine derartige Halsſtarrigkeit eines iſt unter keinen Umſtänden zu billigen. voll anzuerkennen, daß der V ieter in di Falle das weitgehendſte Ent Miet egenkommen ge und jede nur denkbare Rückſicht auf den im J befindlichen Ehemann genommen hat. unvermeidlich, daß unter ſolchem Verhalten eines böswilligen Mieters auch ſolche leiden müſſen, welche ihren Pflichten nachzukommen ſich bemühen. Auch vom Standpunkt der Mieterintereſſen iſ ein ſolches Verhalten eines Mieters aufs Schärfſte zu verurteilen, es ſteht auf derſelben Stufe mit dem Verhalten eines Vermieter nach 15jähriger Mietzeit von ſeinem v koſtſpielige Herrichtung der Wohnung verlangt, obwohl die Wohnung beim Einzug nicht neu hergerichtet war, und obwohl der Mieter ſeiner⸗ ſeits erhebliche Aufwendungen für die Wohnung gemacht hatte. * TCagerbeſtandsaufnahme über Reis ete. Laut Bundesratsbeſchluß vom 22. April 1915 iſt die Enteignung der in Deutſchland befindlichen Mongen von Reis, Bruchreis unmd Reisfuttermehl angeordnet wor⸗ den. Es werden daher ſämtliche Perſonen, die vorgenannte Waren in Gewahrſann haben, auf⸗ gefordert, ihre Beſtände ſofort anzumelden. Formulare für die Anmeldung ſind bei der Handelskammer Mannheim zu haben. * Bitte um einen Photographen⸗ Apparat. Wir erhalten folgende Zuſchrift: Ein Mann⸗ heimer Vizefeldwebel beim Stabe einer im Oſten befindlichen höheren Kommandoſtelle bittet um gütige koſtenloſe Uebevlaſſung eines guten, brauch⸗ baren photographiſchen Apparates mit Platten etc. zum Feſkhalten verſchiedener intereſ⸗ ſanter Kriegserinnerungen und Kulturbilder. Bitt⸗ ſteller würde jede Aufnahme dem Spender zur eigenen Verfügung zurückgeben und verpflichtet ſich, den Apparat nach Rückkehr in die Heimat in unbeſchädigtem Zuſtand zurückzugeben. Nähere Auskunft in der Expedition dieſes Blattes. Nus Staòt und Land. Mannheim, 25. April 1915. 3 28 dem eeeeοοοο Eiſernen Krenz ausgezeichnet Jakob Breitwieſer, Werkzeughärtner bei Beng, der au den Kämpfen in den Vogeſen teil⸗ genommen hat, erhielt das Eiſerne Kreuz zwei⸗ ter Klaſſe. Er war bisher der einzige Land⸗ ſturmmann ſeines Bataillons der die Auszeich⸗ nung erhielt. Fähnrich Martin Stemmle beim Inf.⸗ Regt. 81, Sohn des Architekten M. Stemmle, Mannheim, für Verdienſte vor dem Feinde, bei den Kämpfen in Flandern. Trauerfeier für Direktor Beinrich Irſchlinger. Für Grweiſung der letzten Ehre hatten ſich die Freunde Direktor Heinrich Irſchlingers geſtern nachmittag an ſeiner Bahre im Kbema⸗ torium des hieſigen Friedhoſes, wo die Ein⸗ äſcherung ſeiner ſterblichen Reſte ſtattfand, zu⸗ ſammengefunden. Außer den nächſten Angehöri⸗ gen, Vertretern verſchiedener Korporationen und einem ſtattlichen Chor der Liedertafel und vielen Freunden war als Vertreter der Stadt Herr Bürgermeiſter v. Hollander erſchienen. Der blumenbedeckte Katafalk war umrahmt von Lorbeergrün und zu beiden Seiten hatten die zwei Banner der Liedertafel und die Fahne des Männergeſangvereins„Frohſinn“ Aufſtellung genommen. Das äußerſt ſtimmungsvolle Horn⸗ quartett„Da unten iſts Friede“, von Mitglie⸗ dern der Kapelle Petermann unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Becker wirkungsvoll durchgeführt, leitete die Feier ein. Nach einem Harmoniumvorſpiel ſang der Chor der Lieder⸗ tafel hierauf Schuberts„Sanktus“. Die Trauerrede leitete Herr Vikar Achtnich (ein Sohn unſeres Stadtpfarrers Achtnich) mit dem Bibelwort ein„Es ſollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen“, um dann den Lebenslauf des im 70. Lebensjahre Dahingegan⸗ genen kurz zu ſkizzieren. Seine weiteren Worte gründete er auf den 90. Pfſalm, 2. Vers„Herr Gott du biſt unſere Zuflucht für und für“. Nicht nach langem Krankenlager, ſondern unerwartet und ſchnell iſt der Entſchlafene von uns gegan⸗ gen. Er iſt auch in gewiſſem Sinne ein Opfer des Krieges geworden. Schon im letzten Sont⸗ mer wollte er ſich zur wohlverdienten Ruhe zu⸗ rückziehen. Aber durch die entſtandenen Lücken, Er macht ſenen Mieters folgende Vorſchläge: Er verzichte die der Krieg riß, nahm er erneut ſeine Tätig⸗ kor der Aktienbrauerei Löwenkeller i rückſtehen zu dürfen im Ebenſo wie vorher e ei Poſten in unermübdlicher Pflicht⸗ treue aus, und ſo laſteten bei ſeinem Alter die Sorgen und Mühen ſchwerer auf ihm. Auch für die Angehörigen fand Herr Vikar Achtnich troſt⸗ Worte und gedachte beſonders des fernen und anderen Ge⸗ e Angehörigen zu betäti⸗ atte er in unſerer Stadt. Herz und eine offene Hand ſuchte ihn auch an legenheiten gegen iola 15 hier an irden. Oft hat rgelegt und heute und Medes, Immer! preiſen 1 des 8 iſt er eingegangen zu och und heilig iſt m Gott, der alles um zu lol en mit denen, die Und zu dieſem Gott wollen wir en aufheben, denn alles menſchliche zlichkeit und nur Gott und ſein Wer⸗ g. Einen Troſt aber bietet uns das Herr Gott du biſt unſere Zuflucht für “, Die Menſchen kommen und gehen Laßt uns in der ihn ſind. und fü und machen anderen Platz. Zeit die Ewigkeit erkennen. Nach dem Gebet legte Herr Rudolf Kramer einen Kranz für die Liedertafel, deren Ehren⸗ präſident er zuletzt war, nieder und widmete dem Verſtorbenen Worte des Andenkens. Die Lie⸗ dertafel hat durch ſein Hinſcheiden einen ſchwe⸗ ren Verluſt erlitten. Obwohl er kein eigent⸗ licher Sänger war, war er doch ein begeiſterter Freund des deutſchen Lindes. All ſein Fühlen u. Denken galt der Mannheimer Liedertafel und in ſeiner 25jährigen Vorſtandſchaft war wohl keine Veranſtaltung, die er nicht leitete. Und nachdem er dem Vorſtand nicht mehr ange⸗ hörte, kam er noch immer zu den Sitzungen. Er hat uns die Treue gehalten bis zum Grabe, wir werden ihm ſie halten weit über das Grab hin⸗ aus, ſolange die Liedertafel beſteht, wird ſein Name mit ihr verbunden ſein. Für den engeren Ausſchuß der Mann⸗ heimer Sängervereinigung legte Herr Direktor Leininger einen Kranz nieder und wies darauf hin, daß auch dieſe in ihm einen ſchweren Verluſt erlitt. Unter Hervorhebung ſeiner Verdienſte um das Unternehmen legte Herr Direktor Grottſchneider im Namen des Aufſichtsrats und Vorſtandes der Aktien⸗ brauerei Löwenkeller einen Kranz nieder. Herr Prokuriſt Waldeck rief ein Nievergeſſen nach Unter gleichzeitiger Niederlegung eines Kranzes für den Männergeſangverein„Liederkranz“ und Herr Dehlinger für den Männergeſang⸗ verein„Frohſinn“, indem er betonte, daß trotz Heinrich Irſchlinger ein echter Liedertäfler ge⸗ weſen ſei, er doch auch für den„Frohſinn“ viel übrig gehabt habe. Unter Harmoniumklängen ſank der Sarg nun⸗ mehr hinab in die Tiefe, damit die menſchliche Hülle Heinrich Irſchlingers für immer dieſer Welt entziehend. Der Chor ſang hierauf noch das Flemmingſche„Ueber den Sternen“ und Herr Vikar Achtnich ſprach das Schlußgebet. Mit dem Hornquartett„Wie ſie ſo ſanft ruhn“ fand ſchließlich die Trauerfeier ihren Abſchluß, trotz ihrer Schlichtheit ein erhebendes Gefühl hinter⸗ laſſend. 0. Erneute ärztliche Unterſuchung der unaus⸗ gebildeten, zum Dienſt mit der Waffe ausge⸗ hobenen Landſturmpflichtigen. Laut Bekannt⸗ machung des Bezirkskommandos haben ſich fol⸗ gende unausgebildeten, zum Dienſt mit Waffe ausgehobenen Landſturmpflichtige der Geburtsjahre 1893 bis 1876 einſchließlich: a) welche bereits bei Truppenteilen eingeſtellt waren und wegen Untauglichkeit wieder ent⸗ laſſen wurden, b) welche einberufen, am Geſtel⸗ lungstage aber als untauglich wieder entlaſſen wurden, c) welche bei der Landſturm⸗ muſterung(Kriegsmuſterung) die Entſchei⸗ dung: Feldartillerie, Kavallerie und Train erhalten haben(nicht diejenigen, welche bei den ärztlichen Unterſuchungen am 22., 23. und 24. April 1915 hierzu eingeteidt wurden), behufs ärztlicher Unterſuchung erneunt zu melden. Die bei der Landſturmmuſterung zu Fußtruppen Ausgehobenen haben ſich alſo nur zu melden, falls ſie wegen Untauglichkeit bereits wieder entlaſſen waren. Auch die für unabkömmlich erklärten Mannſchaften, ſo⸗ fern ſie unter die oben angeführten Abſchnitte a, b und à gehören, 6 zu erſcheinen. Die ſich im Poſt⸗ und Eiſenbahn⸗ dienſt befindlichen ſind defreit. Es haben zu erſcheinen: in Mannheim, Hof des Bezirkskommandos, G 7, 5: 1. Am Dienstag, den 27. April 1915, vormittags 8 Uhr: Geburtsjahrgang 1893, 1892, 1891, 1890. 2. Am Dienstag, den 27. April, nachmittags 4 Uhr: Geburtsjahrgang 1889, 1888. 3. Am Mittwoch, den 28. April 1915, vormittags 8 Uhr: Geburts⸗ jahrgang 1887, 1886, 1885. 4. Am Mitwoch, den 28. April 1915, nachmittags 4 Uhr:Geburtsjahr⸗ gang 1884 und 1883. 5. Am gang 1882, 1881, 1880, 1879 und am Freitag, den 30. April 1915 vormittags 8 Uhr: Geburtsjahr⸗ gang 1878, 1877, 1876. Die Militärpapiere ſind mitzubringen. Es iſt zu beachten, daß unent⸗ ſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer un⸗ richtigen Zeit ſtreng beſtraft wird. * Mutmaßliches Wetter am Montag u. Diens⸗ tag. Zwar iſt der Hochdruck in Nordeuropa weiter geſtiegen, aber von Italien her macht ein Luft⸗ wirbel ſeinen Einfluß bis nach Mitteldeutſchland geltend. Darum iſt für Montag und Dienstag an⸗ fangs bielfach betvölktes, ſtrichweiſe regneriſches und kühles, dann allmählich wieder aufheiterndes Wetter zu erwarten. Donnerstag, den 29. April 1915, vormittags 8 Uhr: Geburtsjahr⸗ Aus dem Großzherzogtum. J Weinheim, 24. April. Der Kaufmann Hermann Fuchs von hier, der als Unteroffizier der Reſ. den Heldentod ſtarb, hinterließ durch letztwillige Verfügung der hieſigen Gemeinde 3000 Mark zur Verteilung an bedürftige Witwen von im gegenwärtigen Kriege gefallenen heimi⸗ ſchen Kriegern. Der Gemeinderat hat unter herz⸗ lichſtem Dank das Vermächtnis angenommen. Letzte Meldungen. Der drohende Ausſtand der engliſchen Bergarbeiter. *London, 25. April(WTB. Nichtamnl) Der Ausſchuß der Bergavbeiter Groß⸗ britanniens hatte geſtern eine Unterredung mit Asquith. Der Ausſchuß unterbreitete dem Miniſter ein Geſuch, die Regierung mige eine gemeinſame Konferenz einberufen, in der die Grubenbeſitzer und die Bergarbeiter Groß⸗ britanniens vertreten ſein ſollen. Asquith er⸗ klärte, er werde am Montag in der Lage ſein, eine endgültige Antwort zu geben. Die Berg⸗ arbeiter⸗Konferenz vertagte ſich bis dahin. * Köln, 24. April.(WTB. Nichtamtſich. Von S. M. dem Kaiſer iſt auf das Huldigungs⸗ telegramm des Oberbürgermeiſters anläßlich der 100jährigen Zugehörigkeit der Stadt Köln zu Preußen nach⸗ ſtehendes Telegramm eingetroffen: Gro⸗ ßes Hauptquartier, 24. April.„Für treues Ge⸗ denken anläßlich der 100jährigen Zugehörigkeit der Stadt Köln zur Krone Preußens meinen wärmſten Dank. Die Stadt kann ſtolz ſein auf die Ruhmestaten ihrer Männer und Jüng⸗ linge, deren Kraft und Heldenmmt zum Schutze des Vaterlandes gegen den Anſturm der Feinde hervorragend beitrugen. Möge die rheiniſche Metropole ſich auch im kommenden Jahrhundert als ein feſtes Bollwerk am deut⸗ ſchen Strom erweiſen und der Kölner Bürger⸗ ſchaft des deutſchen Ars Glück und Wohlergehen in reichem Maße be⸗ ſchieden ſein.“ Wilhelm.“ EJBerlin, 25. April.(V. unſ. Berl. Bur.) Aus Genf wird gemeldet: Auf Grund der Meldung:„Zeppeline nähern ſich Englands Küſte“ unternahmen am Freitag abend mit den engliſchen auch franzöſiſche Flieger Erkundun⸗ gen. Die Flieger kehrten ergebnislos zurück. Der„Temps' bedauert, daß die franzöſiſche Re⸗ gierung die Abſicht einer Buchausgabe der im „Journal“ offiziell erſchienenen Berichte von den augeblichen Greueltaten der deutſchen Soldateskg aufgegeben habe. Das Buch ſollte nebſt Wiederholungen jener Behauptungen einen Anhang der Zeugen⸗ ausſagen und Illuſtrationen enthalten. Das Miniſterium Viviani verlor aber infolge der neueſten Enthüllungen über die Art der Beſchaf⸗ fung einer Anzahl jener Dokumente das Ver⸗ trauen zur ganzen Sache. Berlin, 25. April.(Von u. Berl. Bur) Aus Rotterdam wird gemeldet: Der Stu⸗ dent Khalil, welcher den Mordanſchlag hatte, wurde in Kairo gehängt. Konſtantinopel, 24. April.(WT. Nichtamtl.) Kriegsminiſter Enver Paſcha iſt zum Generaladjutanten des Sultans ernannt worden. Syon, 25. April.(WTB. Nichtamtlich.) Aus Toulon wird gemeldet: Der Komman⸗ dant des Torpedobootes„Dague, das vor Antivari geſunken iſt, wird vor ein Kriegsgericht geſtellt werden, um ſich wegen der Verſenkung des Schiffes zu ver⸗ antworten. Salem Alei 8 2 8 2 preis Ne 32 A388 3* + 5 DOpfg.d. SR. 20 Sck felpostmdsgi Semrt Rr 30 eeee D Porio! Oriert. Tabakau. Ci FbrVenidze DrSden Airne eke SMd.Nniqs v Secheen gegen den Suſtan von Aegypten unternommen Trustfrei! Ex. We ben e en 8 3 Sonntag, den 25. April 1915. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Wirtschaffliche Wochenschau a. Mannhei m, BB. April. Woche für Woche mehren sich die Anzeichen für eine fort- sehreitende Erstarkung des deut- schen Wirtschaftslebens. Nach den Ermittelungen des Landesbankrats Reusch be- trugen die Mehreinlagen bei den deutschen Sparkassen im Monat Februar ds. Js. 290 Millionen Marle gegen 73,5 Mill. M. im gleichen Monat des Vorjahres— also das Vierlache! So lange die deutschen Sparkassen bestehen, ist diese Zahl nur einmal übertroffen worden. Nicht in den ſetten Friedensjahren, Wo das Geld so leicht durch die Finger rollte. Sondern im Januar 1915 — dem sechsten Kriegsmonat— mit seinem er- staunlichen Zuwachs der Spareinlagen um 390 (128) Mill. M. Diese Zahl ist nur deshalb nicht erreicht worden, weil der Januar als Zahlungs- termin eine unvergleichlich größgere Bedeutung hat, wie der Februar. Im Verhälmis zum Vor- jahr ist eine Wweitere Kräftigung vorhanden. Sie beruht im wesentlichen auf geringeren Rück⸗ Zzahlungen. Sicherlich spielten hierbei schon Vorbereitun- gen auf die z weite Kriegsanleihe eine große Rolle. Sie erklären mit die beispiellos Schnellen Einzahlungen. Bis zum 21. ds. Mts. Waren bereits 70 v. H. des gezeichneten Betrages von 9050 Mill. M. eingezahlt. Soviel war nach den Zahlungsbedingungen erst am 22. Juni dem dritten Einzahlungstag fällig. Und wWir haben kaum den ersten verstreichen sehen! Eine solche Entwickelung ist nur bei einem Starken Anlagebedürfnis möglich. So-⸗ lortige Einzahlungen werden als wilkommene Kapitalsanlage betrachtet. Die Kriegsanleihen er- freuen sich bei steigenden Kursen eines lebhaften Begehrs. Es kann gar lbein Zweifel darüber be- stehlen: 8s01lIten wir im Herbat eipe dritte Kriegsanleihe auflegen müs- sen, s0 wird ihrmindestens ein eben⸗ bürtiger Erfolg beschieden sein. Das steigende Anlagebedürinis fühirt zu einer Erweilterung des freien Börsenverkehrs. Wenn sich auch im Hinblick auf den heran- nahenden Ultimotermin eine leichte Abschwächung bemerkbar macht, so läßt sich doch nicht ver⸗ Fennen, daß der freie Börsenverkehr an Bedeu- tung gewonnen hat. Das sicherste Zeichen daflir ist die Tatsache, daß den Großbanten ihre selbst- gewällte Enthaltsamkeit lästig zu werden beginnt. Herr von Gwinner hat den jetzigen Zustand als auormal bezeichnet und die Hoffnung auf eine baldige Neuregelung ausgesprochen. Daran sind Weitgellende Folgerungen auf eine Wiedereröff- nung des offiziellen Börsenverkehrs geknüpft wor⸗ den. Wir glauben zu Unrecht. Die Gelahren einer vorzeitigen Eröffnung sind größer, als ihre Vorteile. Die große Masse braucht den Börsen- verkehr nicht. Wenn aber die Großbanken mit einem Gelülll des Unbehagens auf die wachsende Bedeutung der Provinzbanken und Bankiers blicken, so wird man ihnen entgegenhalten, daß uns ein bißchen Dezentralisation auf diesem Gebiet gewiß niohts schaden kan n. Beim Rleiuisch Westfälischen Kohlensyudikat sind im Monat März 6368 971 t gefördert worden gegen 5 656 604 t im Vormonat Februar. Die arbeitstägliche För- derung stellte sich auf 235 888 t gegen 235 692 t im Vormonat und 177 816 i im August 1914. Der Absatz betrug 65,74 v. H. der Beteiligung, hat sich also gegen den August, wo er bloß 33,35 v. H. erreichte, nahezu verdoppelt. Die Verhand- lungen zur Erneuerung des Kohlen- Syudikats sind insofern einen Schritt vor⸗ Wärts gekommen, als mit dem preußischen Berg⸗ kiskus eine Verständigung über dessen Beitritt zum Syndlikat sowie die Höhe der ihm zustehen- den Beieiligungsziffer erreicht worden ist. Das Ziel ist allerdings nach den Ausführungen der Köln. Zig. noch lange nicht erreicht. Schwierig⸗ keiten sollen besonders einige der großen Outsider machen, welche die jetzige Zeit für geeignet hal⸗ ien, um für sich noch einige besondere Vorteile herauszuschlagen und zum Nachteil der Gesamt- heit für lange Zeit sicherzustellen. Der Mangel an Oemeinsinn berührt immer peinlich. Geradezu verwerklich ist ein solches Vorgehen aber n einer Zeit, wWo alle Schichten des Volkes Gut und Blut zur Niederringung der Feinde einsetzen. Die Roheisenerzeugung Deutsch⸗ lands ist im März auf 938 438 t gestiegen, War also um 134 815 t größer, wie im Februar. Auch die arbeitstagliche Roheisenerzeugung weist eine kortlaufende Erhöhung auf. Sie betrug im März 30 272 b gegen 28 701 t im Februar ds, Is. und 18 925 t im August 1914. l Verhandlungen zur Syndizlerung der-Produkte werden nach dem Ge⸗ Schäftsberient der Oberschlesischen Eisenbahnn-Be- Garfs-.-G. erusthaft fortgesetzt. Wir hoffen, daß sie zu einem günstigen Abschluß führen Werden. Der Verband treidebörsen und-Märkte hat an das Reichsamt des Intiern eine Eingabe gerichtet, die süddeutscher Ge- sich nüt der Beschlagnahme der Futtermittel zu Gunsten der Bezugsvereinigung der Deutschen Landwirte G. m. b. H. beiaßt und die Bitte aus- spricht, daß diese zu einer möglichst baldigen Erklärung darüber veranlaßt wird, ob sie die be- schlagnahmten Futtermittel übernehmen will oder nicht. Wir haben schon einmal Bedenken darüber geäußert, daß nicht zu Gunsten der Allgemeinheit, sondern zu Gunsten privater Vereinigungen, hinter denen ganz bestimmte Erwerbsinteressen stehen, Beschlagnahmungen vorgenommen werden. Hat man sich aber einmal zu einem solchen Schritt entschlossen, so muß er doch unter möglichster Schonung der übrigen Erwerbsinteressen durch- gelührt werden. Dahin gehört aber, wie die Ein- gabe ausführlich begründet, eine möglichst schnelle Abnahme der beschlagnahmten Vorräte. Im ganzen genommen zeigt unser Wirtschafts- leben eine solche Fülle von innerer Kraft und Ent- nöglichkeit, daß auf uns sicher nicht der stolze Ausspruch der Amerikaner Zutrifft, daß ihnen heute alle Völker in dieser oder ſener Weise so weit verschuldet seien, daß sie jedes Volk bankerott machen könnten. Die 10 Millionen Dollar deutscher Schatzanweisungen, welche die Amerikaner neuerdings übernommen haben, be⸗ rechtigen kbeineswegs zu einem solchen Aus- spruch. In Bezug auf die anderen Völker mag ein gut Teil Wahrheit in der Behauptung liegen. Auch das stolze England verzichtet auf eine Zweite innere Anleinhe und sucht sich seine silbernen Kugeln jenseits des großen Wassers zu holen. Damit hebt London seinen größten Rivalen New- Vork selber in den Sattel. Der aber spielt in die- sem Weltlorieg je länger je mehr die Rolle des tertius gaudens. Geldmarket, Bank- und Börsen- Wesen. verschlebung der Ultimoliguldation autf Ende Mai. Frankfurt(Main), 24. April.(WIB. Nicht⸗ amtlich) Der Börsenvorstand faßte unter dem 23. April folgende Beschlüsse: Die Fällig- keit aller auf Ultimo April ds. Js. geschlossenen oder latfenden Geschäfte sowie der Zahltag aller Ultimogelder wird auf Ultimo Mai 1915 festge- setzt. In allen Fällen, in denen die Fälligkeit der Geschäfte von Ultimo April 1015 auf Ultimo Mai 1915 festgesetzt ist, befrägt der Zinsfuß für den Monat Mai fünf Prozent, und sind diese Zinsen Ultimo Mai 1915 zu bezahlen. Bei Lombard- darlehen ist der Geldnehmer berechtigt, bis zum 26. April 1915 zu erklären, daß er das Darlehen Ultimo April 1915 zurückbezahlen will. Ebenso hat der Käufer das Recht, bis 26. April 1915 zu erklären, daß er die gekauften Wertpapiere ganz oder teilweise in den Mindestbeträgen des er- minhandels am Ultimo April 1915 abnehmen wWill. Der Verkäufer hat sich hierauf bis zum 28. April 1915 zu erkhiren. Wird diese Erklärung nicht innerhalb dieser Frist abgegeben oder lehnt er die Lieferung ab, so sind für diese Engage- ments für den Monat Mai 1915 3½ Prozent Zin- sen Ultimo Mai 1915 zu zahlen. Wochenamswels der Bank von Frauk⸗ reich vom 15. April. Franos gegen dle Morw. Barvorrat in Golggg 4228 087.000— 25323 000 Barvorrat in Sliber 377 044000— 448 000 Zuthaben im Ausland 58254⁵ 000— 28965 000 Weohsel, vom Moratorlum moht betrolfenes 229 907 000 4169900 gestundets Weohsg 2554637000— 28 080 000 Vorschuss auf Wertpaplere 666571 000— 5073 000 Kriegsvorschüsse an den Staat 100 000 000 Notenumau[s 1500 581 000—* 7784-7 000 Staatsguthaben 101 727000 37 955 000 Prlvatgutnaben 2323 851 000 8304f 000 Amsterdlaamer HEflektenbörse. AuSTERDAH, 21. April. Devisenmarkt.) 24. 23. Soheck auf Berlin 81.95——52.35.— 5ʃ.75——52 25.— Soheok auf London 12.14½12.49½ 12.14½—12.19½ Soheok auf Paris 47.58.—7. 75— 4758.470. Soheck auf WIien——.——.—.— Londoner Effektenbörse, Lonbon, 23. April. 8. 22. 23. 22. 2½ Engl. Konsols. 668/ a 60 e Nissourl Kansas. 12 13% 47 2% lapan. V. 1905 37⁵ Unlon Pablfiod 407. 137%5 Perüvlan oom.% Unſt.Stat.Steel oom. 98 60.— do, pref. 103% 1057½ Privaldiskont. 90ů— Atohlson 107½ 110˙0% Süiher 23.7/8 23% FrHDD 30— NMandel Lardel Sencdessürie bie ATumtdtkameze dles dteutschen wirt⸗ schaftfichen Erfolges in Russland. „Rietsch“ vom 14. 4. berichtet, daß in der am 13. März in der Zentralstelle der Vertreter des Börsenhandels und der Landwirtschaft slattge⸗ habten Sitzung Maßnahmen zur Bekämpiung des deutschen Handels beraten wurden. Aus den auf die Umtrage an die Börsenausschüsse erfolgten Antworten gellt hervor, daß die Grundursachen der deutschen Erfolge in Rußland darin zu er- blicken sind, dag die deutschen Firmen lauge Kre- dit zu günstigee Bedingungen gewähren, ihre Fabritate den örtlichen Bedingungen des Mark. tes aupassen und weit billiger als die Firmen an⸗ derer Länder verkaufen. Die russischen Industriellen müßten dem deut- gTGBere V schen als Muster folgen. Einige Bör- senkomitees äußerten sich dahin, dagß man dem kommenden Handelsvertrag mit Deutschland besondere Aufmerk⸗ samkeit schenken müßte. Deutsche Steinzengwarenfabrik für Hunmalisation und Chemische Industrie Friedrichsfeld(Baden) In der gestrigen Hauptversammlung wurden Sämtliche Anträge der Verwaltung genehmigt, dem Vorstande und Aufsichtsrat Entlastung erteilt und die Verteilung einer Dividende von 10 v. H.(i. V. 16 v..) beschlossen. Den Geschäftsbericht und das Gedenkblatt zum Bjährigen Bestehen der Ge- sellschaft haben wir in Nr. 185 vom 13. ds. Mts. ausführlich besprochen. Ausdehnung der österreichischen Holz- imdtstrie im Kriegszeiten .— Ein Beweis für die günstige, innere Lage der österreichischen Hokzindustrie ist die Tat⸗ Sache, daß die bekannte, auch am deutschen Eichennlarkt eine Rolle spielende Hokzggroßhand- lung Philipp Deutsch Söhne, Agram (Kroatien) mit dem Bau einer Tanninfabrik zur Verwertung der in fhren Eichenwaldungen an- fallenden geringwerſigen Erzeugnisse jetzt be- ginnt. Die Anlagen werden in Sziszek an der Save errichtet und dienen der Herstellung von über 3 Millionen Zentiner Tannin. Zwei öster- reichische Bankinstitute sind an dem Unternehmen beteiligt. Die neue Tanninfabrik wird das größte Unternehmen dieser Art, das überhaupt besteht, darstellen. Aussenhandel des New-korker Hafens im NMonat März. London, 24. April.(WIB. Nichtamtlich) „Times“ melden aus New Vork: Nach einem Bericht der Zollbehörde in New Vork über den Außenhandel im März betrug die Ein- kuhr aus Deutschland ſber New Vork 200 660 Lst. gegen 2 292 113 Lst. im März 1914. Die direkte Ausfuhr nach Deutschland betrug nur 3481 Lst. und die indirekte Einfuhr nach Deutsch- land sucht der Korrespondent der„Iimes“ aus den Verschiffungen nach neutralen Ländern ab- zuleiten. Die Ausfuhr nach Dänemark und Schwe⸗ den betrug im März beinahe das Doppelte der Ausfuhr im Februar, die Ausfuhr nach Hollaud weist eine Vermehrung von 50 Prozent auf. Die angefühlrten Ziffern für März 1915 und März 1914 sind: Für Holland 1 922 263 Lst. und 898 240 Lst., für Schweden 1 544 370 und 128 815 Lst. Ffir Dänemark 1 084 292 und 93 302 Lst., Norwegen 548 017 und 108 270 Lst. Griechenland 653 640 und 18 489 Lst. Italien 1 743 048 und 420 602 Lst. Die Gesamtausfuhr betrug 2 383 905 Lst., was gegen März 1914 eine Zunahme um 89 Prozent bedeutet. Die Ausfuhr nach England Welst eine Abnahme von 6811 705 Lst. und nach Frankreich 4 751 937 Lst. auf. Die Einfuhr aus England betrug 2714000 Lst., das sind 60 000 Lst. wenjger als 1914. Die Einfuhr aus Frankreieh weist eine Verminderung von un⸗ gefähr 50 Prozent auf. Verkehr. Nheimschiffuhrs. k. Mannheim, 24. April.(Privatbericht.) Wäbrend der Wasserstanddes Rheins inn den letzten Tagen täglich zurückging, wurde gestern am Hüninger Pegel wieder ein Steigen von 3z1 em gemeldet; da von überall Regen ge- meldlet wird, dürfte ein weiteres Steigen zu er- Warten sein. Die Frachten sind immer noch sehr ge- drückt und haben noch dieselben niedrigen Notierungen wie in der Vorwoche. Es fanden zu folgenden Sätzen Notierungen statt: Für Rohprodukte wie Salz, Abrannten Stahlab⸗ Fälte ete. nach dem Mittelrhein pro Ztr. 24—294 Pfennig, für Bretterladungen ab Mannheim nach dem Mittelrhein für 1oo Stück%2 Bretter 3 bis%.20, für Bretterladungen ab i nach dem Mittelrhein pro Waggon 15, für Kallksteine ab Budenheim nach Oberkassel bei viertel Löschzeit%4 Pig., bei halber Löschzeit 2½ Pfennig pro Zentner, die Verladungen in Oberkassel gehen scht langsam von statten. Die Talschlepplöhne stehen 139 unter dei Normaltarif, Schleppkraft steht genügend zur Verfügung. In den letzten Tagen gingen wiele leere Kähne nach Ruhrort, die Kohlen- fracht wird mit 80 Pfennig pro Tonne nach Mannheim-Rheinau notiert, ab Wesseling wWürde für Ladungen Braunkohlen-Brikets 70 Pfennig pr. Tonne notiert. WMarenmörkte. Mammbheimer Vrodulktenbörse. Mannheim, 24. April. lIn der heutigen Vorstandssitzung wurden die Vorbereitungen für die am Donnerstag stattfindende ersammlung unter Belzug von Interessenten besprochen und einstimmig ge- nehnügt. Anmeldung der Reisbestände bei der Tentraleinkaufsgenossenschalt. Berlin, 24. April.(WIB. Nchtamtich) Die Zentraleinkaufsgesellschaft in Berlin telit mft: In der Bundesratsverordnimg über Reis vom 2. April wird bestimmt, daß die am 26. April vor- handenen Reismengen der Zentraleinkaufsgeseſi- schaft anzuzeigen sind. Wie wir erkahren, hat die Bestimmung den Sinn, daß ckiejenigen, dlie Reis in Gewahrsam haben, re Bestände unver- züglich aufzmehmen und ihre Anzeige darüber 5O rechtzeitig abzusenden haben, daß diese sodeg. teus am 29. April bei der ee schaft in Berlin eintrifft. Budlapester Getreidemarlrt. Budapest, 24. April.(WIB.) Hoffziel Bunte Bohnen 95—96, weiße Bohnen 100—102, Linsen 125—135, Hirse 65—66, Kartoffeln(Pester- boden) 14—14.50; alles Parität Budapest. Ver- kehr geschäftslos. Wetter: schön. Amsterdamer Warenmarit. ABSTERHDAE, 24. April.(Sohinbkurse.) 24. 23. Rubsl,— loke—— 6621 nal 875 Lelnsl, oben toro—. 50.1½ 5 K I. August 88.5 127˙ Hal- kaftee, 0 48.——.— Amsterdam, 24. April.(Kaffes.) Santos Hal per Sept. 31.½, per Dex. 30./ 5 8 72 Letzte Mandelsmachriehten. Berlin, 24. April.(WITB. Amtlich.) Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ meldet: Ein a merikanisches Banken konsortium übernahm deutsche Reichsschatzan⸗ Weisungen von neunmonatlicher Laufzeit im Betrage von 10 Millionen Dollars und hat sie in seine Kundschaft untergebracht. Die Transaktion dient zur Verstärkung der deutschen Guthaben in den Vereinigten Staaten. IBerlin, 28. April. Von uns. Berl. Bur.) Aus Wien wird gemeldet: Die Bilanz der öster- reichischen Länder-Bank weist einen Rein- gewinn von 9 638 478 Kronen auf. Es soll eine Dividende von 4% gezahlt werden. Die Ergeb⸗ nisse der Londoner sowie der Pariser Filiale und der Bergischen Kreditbank sind nicht ein- bezogen. EIBerlin, 23. 5 Berl. Bur.) Die Ban que April. Von uns. Aus aris wird gemeldet: tusse francais e erhöht ihr Kapital um 2 Mittionen Rubel behufs Erwerbung der Filiale der Rigaer Kommerzbank. Berlin, 25. Kpril. Von uns. Berl. Bur-) Aus Bremen wird gemeldet: Die Vereinig- ten Bremer Portland-Zement- Werk e, Porta Union, schlagen 39%(. V. 0 vor. Schiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbesirk r⸗ 1 Angekommen am 28. April. „Fendel“, Dinkelacker, v. Kehl, 1900 Dz. Stckgt. „Vereinigg. 17“, Poenger, v. Rotterdam, 4800 5 Stückgut. Hafenbezirk Nr. 2. Angekommen am 22. April. „Vereinigung 43“, Mettra, v. Rotterdam, 5000 Dz. Kopra und Baumwolle. „Anna Kath.“, Heck, v. Jagſtf., 1740 Dz. Steinſalz. Hafeubezirk No. 3. Angekommen am 23. April. „Käthchen“, Schmitt, v. Uerding, 2350 Dz. Zucker. „Rheinau“, Tepper, v. Ruhrort, 15000 Dz. Kohlen. „Paul“, Will mann, v. Prosper, 11070 Dz. Kohlen und Koks. „H. P. Diſch 10“%, Kohlen. „Raab Karcher 31“, Keſſel, v. Duisburg, 12 654 Do⸗ Kohlen und Roheiſen. Geſchäftliches. Die Ziehung der Roten 7 Geldlotterie des Bad. Landesvereins findet garantiert und un⸗ widerruflich am Freitag den 30. April in Karl⸗ ruhe beim Notariat 3 ſtatt. Loſe ſind noch ſo lange Vorrat reicht, a 1 Mk., 11 Loſe 10 Mk. bei Lotterie⸗Unternehmer J. S kürmer Straßburg i.., Langſtraße 107, Filiale Kehl a. Rh., und allen bekannten Losverkaufsſtellen zu haben. Stern, v. Walſum, 15 990 Dz He e Ae 1 Ae—.— Unübertroften in seiner U. 20 0 5 zu haben. Verantwortlich: Flir Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; ſür Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agike; ſür den Inseratenteil und Jeschäſtliches Frit⸗ Jo Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. 5 l. Direktor: Müller. eecse ee Den Heldentod fürs Vaterland — ſtarb am 15. April unſer lieber guter Sohn und Bruder 3561 0 9 2 Hans Heinri Unteroffizier der Neſ. im Greu.⸗Regt. 110 Auguſt Heinrich Luiſe Heinrich. Nnzeim, Iſtraße 27. Lagerbeſtandsaufnahme über Neis ze. Laut Bundesratsbeſchluß vom 22. April iſt die Enteignung der in Deutſchland befind⸗ lichen Mengen von Reis, Beuchreis, Neis⸗ ſuttermehl angeordnet und der Zentralein⸗ kaufs⸗Geſellſchaft m. b. H. in Berlin das Recht auf Erwerbung der in F1 zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen eingeräumt worden. Es werden daher ſämtliche Perſonen, die vorgenannte Waren in Gewahrſam haben, For⸗ erſucht, ihre Beſtände ſofort anzumelden. mulare für die Anmeldung ſind bei der Han⸗ delskammer Mannheim zu haben. 41139 Handelskammer für den Kreis Mannheim. Kaffee Habsburg D 2, 4— ann den Planken Jeden Soynntag und Feiertag Lünstler-Konzert D Neuwe Mapelle! 2g 40864 9 Empfehle eute sowie zeadden Tag friseh gebackene Fluss-Fische nebst % Lüter neuer Wein 25 Pig. Hchachtend Martin chenk. Tel. 7551. 1 Pian 250, 1 Klavier, 1 Harmon. a. 150., auch zu verm. 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April 1915 Rafche Hilfe faneenumuiggammnnmnmncunmunmgnningfebnnaadkumnawnngnununupznnamnummummunnngeunn 5 Fehlende oder nicdtt ausreichende Betriebskraft behebt man am schnellsten und zweckmäßigsten durch e pe LOGKONMOBILEN Heißdampf mit Ventilsteuerung„System Lentz HEINRICI L AN 22 MANNTHEINI Beginn neuer los durch Dr. Lehramt Einl., nsttut Schwarz ahkz. Frim., Abitur. gegr. 1872 Mannheim, Prosp. Frei. 50077 Zwei gebildete Herren, Eude 20, wünſchen franzöſ. eptl. engl. Aonverſation. Zuſchr. unter Nr. 8560 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Spanischen Unterricht erte ilt fornando 10882, U 7, 20, l. 90 Durlach i. Baden. Süddeutſches Landſtädt⸗ chen m. 15000 Eiuwohn. in unmittellbarer Nähe der Haupt- und Reſi⸗ denzſtadt Karlsruhe, mit dieſer durch elekt. Bahn verbunden. Angenehm. u. bill. Aufenthalt für Private, penſionierte Offigziere u. Beamte. Alles Näh. d. Proſpekt, welch. unentg. abgeg. w. Das Bürgermeiſteramt Durlach i. Baden. 11884 —————— Wer? liefert ſoſort 20 Liter Vollmilch. 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