Beyngtprels: 80 Pfg. menafſich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl Poſtaufſchlag M..72 im Dierteljahr. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Auzeigen: Molonel-Seile 50 pfg. Reklame-Seile 1. 20 Nuk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 3 Uhr Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswiriſchaft: General⸗ der St Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Umgebung „Generalanzeiger Raundeim“ Sernſprech⸗Rummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Schriftleitung 37¹ Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung.218 uM. 7359 Sweigſchriftleitung in Berlin TCechniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 213. —— Mannheim, Mittwoch, 28. April 1915. —.— der deutſche Tagesbericht. Groſes Hauptauartier,. April. (B. Amtlich.) Weſtlicher Ariegsſchauplatz. In Flandern verſuchten die Eng ⸗ länder auch geſtern das verlorene Ge. lände wieder zu erobern. Nachmittags ſetzten ſie beiderſeits der Straße DJperu⸗ Pilkem zum Angriff an, der 200 Meter vor unſerer Stellung vollkom⸗ men zuſammenbrach. Das gleiche Er⸗ gebnis hatte in den Abendſtunden ein zweiter engliſcher Vorſtoß weiter zſtlich. Auch hier hatte der Feind ſtar ke Verluſte. Auf dem weſtlichen Kanalufer griff der Feind nicht an. In der Champagne wurde heute Nacht nördlich von Le Mesnil eine umfang ⸗ reiche franz öſiſche Befeſtigungs⸗ gruppe von uns geſtürmt und gegen mehrere feindliche Gegenangriſfe ſiegreich behauptet und ausgebaut. Der Feind erlitt ſtarke Verluſte. 60 un⸗ verwundete Franzoſen, 4 Maſchinengewehre und 13 Minenwerfer blieben in unſerer Hand. Zwiſchen Maas und Moſel fanden am Tage nur heftige Artilleriekämpfe ſtatt. Ein ſtarker franzöſiſcher Nachtan⸗ ariff im Prieſterwalde wurde blutig und für die Franzoſen verluſtreich abge⸗ ſchlagen. Gegen unſere Stellung auf dem Hart⸗ mannsweilerkopf haben die Franzoſen nach den mißglückten Vorſtäßn vom 26. April keine weitere Angriffe verſucht. Bei Altkirch ſchoß einer unſerer Flieger ein frau⸗ zöſiſches Flugzeug ab. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Durch Angriff ſetzten wir uns nordöſtlich und öſtlich von Suwalki in den Beſitz ruſſiſcher Stellungen auf einer Frontbreite von 20 Kilo⸗ meter. Nördlich von Prasuisz wurden geſtern 2 Offiziere, 470 Ruſſen gefangenge⸗ nommen und 3 Maſchinengewehre erbeutet. Oberſte Heeresleitung. die Schlacht bei npern. ORotterdam, 28. April.(Von unſerem Berichterſtatter.) Im„Nieuwe Rotterdamſche Couront“ umterzieht ein holländiſcher Miltäx die deutſchen ud franzöſiſchen CEuiliſhe Muurſſe bel Ppern Hlullg Ein den e * eee 75 e eene Kriegsberichte über die füngſten Kämpfe an der Nſer einem Vergleich und kommt zu dem Schluß, daß die Deutſchen ungweifelhaft bei Steenſtrate und Langemark einen ſehr großen Erfolg errungen haben, den übrigens auch die Franzoſen in ihrem letzten Bericht zugeben müſſen. Damit haben die Deutſchen wieder einmal die Okffenſiv⸗ Verſuche der Verbündeten ge⸗ brochen und ſind ſelbſt zur Offen⸗ ſive übergegangen. In dem Verlauf ſeiner Betrachtungen beſpricht der Verfaſſer auch die letzten Kriegsberichte der„Times“, wobei die Gefechte um den Hügel 60 als vielverſprechende engliſche Erfolge hingeſtellt wurden. Er bemerkt dazu, daß die Engländer wieder einmal maßlos übertrieben hätten, denn es zeigte ſich doch im weiteren Verlauf der Ereigniſſe, daß die Engländer nicht im Stande waren, dieſen angeblich großen Er⸗ folg zu einem weiteren Angriff auf die deutſche Hauptſtellung auszunützen. Sie blieben viel⸗ mehr ſtehen, wurden ſelbſt von der deutſchen Infanterie angegriffen und zurückgeworfen. Der Fachmann ſchließt ſeine Ausführungen folgendermaßen: Es iſt klar erſichtlich, daß durch die Gefechte der letzten Tage die geſamte engliſch⸗franzöſiſche Front in Flandern nachdem Süden zurück⸗ weichen mußte. Vorausſichtlich werden ſich mm Ppern im den nächſten Tagen wichtige, ——— vielleicht entſcheidende Gefechte ahwickeln. ORotterdam, 2. April.(Von unſ. Be⸗ richterſtatter.)„Nieuwe Rotterdamſche Gou⸗ rant“ meldet aus Flandern, daß in den letzten Tagen beſonders ſcharf um das Kaſtell von Vicogne gekämpft wurde. Das Kaſtell iſt ein aus einem alten Kloſter gebildetes Jandgut, das zwiſchen der Pſer und dem Orte Stuivenkerke liegt und zwar dort, wo der Fluß eine ſcharſe Biegung nach Tervaete zu macht. An dieſer Stelle hatten die Deutſchen ſchon vor einiger Zeit Poſten vorgeſchoben und unternahmen dann einen heftigen Angriff auf das Kaſtell, das durch Belgier verteidigt wurde. Ueber den Ausgang dieſes Kampfes liegen noch keine Mel⸗ dungen vor. OQRotterdam, W. April.(Von unſ. Be⸗ richterſtatter.) Aus Calais wird der„Tyd“ gemeldet, daß in Dünkirchen, Calais und Bou⸗ logne immer wieder lange Bahnzüge eintreffen, die die Verwundeten von der engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Yſer⸗Front zurückſchaffen. Der franzsſiſche Tagesbericht. Paris, 28. April.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von heute mittag: Nördlich von Ppern dauern unſere Fortſchritte, ſowie die Fortſchritte der engliſchen Armee an. Wir machten zahlreiche Gefangene und erbeuteten Material(Minenwerfer und Maſchinenge⸗ wehre). Auf der Front Les Eparges— St. Remi— Graben von Calonne wurden die deutſchen Angriffe vollkommen zurückgeworſen. An einer Stelle zählte ein Offizier etwa tau⸗ kummengebrochen ſſher Erfolg i der Champagn .eee . ſend Tote. Am Hartmannsweiler⸗ kopf gingen wir zur Offenſive über und rückten vor. Nachdem wir den Gipfel wieder eingenommen hatten, rückten wir um 200 Meter auf dem Oſthange vor. Die Stinzbomben. Der Streit um die Stinkbomben, ſagt Nieuws van den Dag“ vom 24. April kann die Neutralen kalt laſſen, ſo lange kein formales Kriegsrecht dadurch verletzt wird. Das e„Turbinit“, deſſen Gaſe, wie man zu ſeiner Verherrlichung ſchrieb, ganz Gruppen„Boches töteten, iſt ſedenfalls nicht beſſer als eine deutſche Stinkbombe. die mißglückte Landung an den Dardanellen. Konſtautinopel, 28. April.(WSB. Nichtamtlich.) Bei dem geſtrigen Empfang aus Aulaß des Jubiläums des Sultaus teilte ber Kriegsminiſter ein Telegramm des Be⸗ fehlshabers der 5. Armee Liman Paſcha mit, daß das Zentrum und auch der rechte Flügel des Feindes vollſtändig geſchlagen und Hoffnung vorhanden ſei, daß auch der linkt Flügel geſchlagen werde. * Nach einem Amſterdamer Telegramm vom geſtrigen Tage wurde antlich aus London ge⸗ meldet:„Der allgemeine Angriff der Flotte und der Armee gegen die Dardanellen wurde am Montag wieder aufgenommen. Die Ausſchiffung der Truppen, die von der Flotte gedeckt würde, begann am Sonntag vor Tagesanbruch an mehreren Stellen der Halbinſel Gallipoli und lang trotz des heftigſten Widerſtandes des ſeindes, der ſich ſtark verſchanzt hatte. Bis abends waren große Truppenmaſſen gelandet und zuſammengezogen worden. Landung und Vormarſch der Expeditionstruppen dauern an.“ Die durch dieſen Bericht in den Dreiverbands⸗ ländern erweckte Freude hat nicht lange vor⸗ ehalten, ſofern die Wahrheit unter unſeren Fenden bekannt gegeben wird. Die Engländer 15 ſelbſt von großen Truppen⸗ maſſen, die gelandet wurden. Nach den türkif Berichten waren es vier Briga⸗ den. Nehmen wir eine Brigade zu 6000 Mann, ſo waren es mindeſtens 24 000 Mann, die ausgeſchifft worden ſind, un⸗ gerechnet Artillerie und ſonſtige Spezial⸗ truppen. Dieſes große Heer iſt von den kürkt⸗ ſchen Truppen entſcheidend geſchlagen und zum Teil ins Meer geworſen worden. Nach der ſchweren Niederlage, die der rechte Flügel und das Zentrum erlitten haben, wird die Vernich⸗ tung des linken Flitgels nicht lange auf ſich warten laſſen. Es iſt ſchnelle und gründ⸗ liche Arbeit geleiſtet worden. Deutſche Füy⸗ rung und türkiſche Tapferkeit haben ſich zu einem ſchönen Erfolge vereinigt. Daß die feindlichen Truppen landen konnten, iſt vermutlich nicht einmal ein Augenblickserfolg geweſen. Die türkiſche Heeresleitung hat die großen Truppen⸗ maſſen ruhig landen laſſen, um ſie dann um ſo vernichtender ſchlagen zu können. Nach dieſem Erfolge, der uns gezeigt hat, daß die Dardanel⸗ len auch von der Landſeite her in ſtärkſtem Verteidigungszuſtande ſich befinden, können wir mit Zuverſicht erwarten, daß auch weitere Landungsverſuche kläglich ſcheitenn werden So⸗ 2. Seite. General⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 28. April 1915. wohl Eugländer wie Ruſſen werden ihre Hoff⸗ nungen auf den Beſitz von Konſtantinopel und der Dardanellen nicht in Erfüllung gehen ſehen. Die Türken, unterſtützt von ihren deutſchen Bundesgenoſſen, ſind militäriſch ſtark genug, um ihre Haupiſtadt und damit die Unabhängig⸗ keit ihres Reiches zu verteidigen. Nee Vernichnung bes Panzer⸗ krenzers Löon Gambetia. Brindiſi, 28. April.(WTB. Nichtamtl.) Von den Ueberlebenden des„Léon Gambetta“ erfährt man, daß das Schiff in der linken Seite von zwei Torpedosgetroffen, in 10 Minuten verſank. Die Zahl der Ueberleben⸗ den beträgt 136. Man fiſchte 58 Lelchname autf, die heute morgen mit militäriſchen Ehren auf dem Friedhof von Caſtrijano beigeſetzt wurden. * Ro m, W. April. Nichtamtlich.) Der„Meſſagero“ ſchreibt: Das franzöſiſche Pan⸗ zerſchiff„Leon Gambetta“ befand ſich nach einer Patrouillenfahrt im Kanal von Or⸗ ranto auf der Fahrt nach Malta, wo es ſich mit anderen Kreuzern vereinigen ſollte. Gegen 1 NI WTB. Uhr begegnete es einem Segelſchiff mit italieni⸗ ſchem Signalzeichen. Der Kreuzer forderte das Schiff auf zu halten, und durchſuchte es. Die ütalieniſchen Papiere waren vollſtändig in Ord⸗ nung. Das Segelſchiff hatte kaum die Fahrt wie⸗ der auſgenommen, als„Leon Gambetta“ von einem Torpedo getroffen wurde, der im Waſſer einen großen Zulaufskanal nach dem Maſchinen⸗ um und den Dynamos öffnete. Das Schiff verſank. Infolge der vollkommenen Dunkelheit konnte es keine Nachrichten geben und ſank in 20 Minuten unter. Zwei von den ins Meer gelaſſenen Schaluppen mit Matroſen ken⸗ terten. Eine andere mit 108 Matroſen konnte gerettet werden. Eine italieniſche Bark, die um 7 Uhr morgens nuch dem verlorenen Anker fuchte, ſah die Scha⸗ kuppen und lam ihnen zu Hilfe. Ein Geſchwader von italieniſchen Torpedobootszerſtörern kdam um 3 Uhr nachmittags in Leuca mit Kleidern für Die Ueberlebenden an, die narhts nach Syrakus ahreiſten, darunter waren 10 Offiziere. Iialien und die Zentralmächte. Die Verhandlungen zwiſchen Meſterreich⸗Ungarn u. Italien. In der heutigen Mittagsausgabe haben wir eine Mittetlung des Berliner N⸗Korreſponden⸗ ten der„Fraukf. Ztg.“ wiedergegeben, der zu⸗ ſolge die Unterhandlungen über ſchwierige Dif⸗ ferenzpunkte bereits hinweggekommen ſeien Und nran ſich über verſchiedene Punkte geeinigt habe. Im Grundton ſtimmt mit dieſen zu⸗ verſichtlichen Auslaſſungen eines ſicher gut Unterrichteten Journaliſten der folgende Ar⸗ tikel der„N. Geſellſch. Correſp.“ überein, der wohl auf die gleiche gute Quelle zurückgeht: Die bekanntlich in Wien geführten Verhand⸗ lungen zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Ita⸗ lien über eine Veränderung der Grenzen der beiden benachbarten Reiche haben während der letzten Tage Anlaß zu allerhand Gerüchten gegeben, die zwar nicht an die Oeffentlichkeit gelaugt, wohl aber von Mund zu Mund weiter getragen worden ſind und unnötige Beun⸗ ruhigung hervorgerufen haben. Es iſt klar, daß über den Inhalt und den Gang der Ver⸗ handlungen nähere Angaben nicht gemacht werden können; die Regierungen mit Recht das ſtrengſte Geheimnis über ſie. Soviel darf indes geſagt werden, daß gegen⸗ wärtig kein Grund vorliegt, angeſichts des bei den beiden Parteien vorhandenen guten Wil⸗ lens daran zu zweifeln, daß ſie ſchließlich zu einer Einigung gelangen werden. Verhand⸗ lungen ſolcher Art haben ja eine gewiſſe Aehn⸗ lichkeit mit kaufmänniſchen Geſchäften, bei denen es eberfalls eine Weile zu dauern pflegt, bis eine Uebereinſtimmung erzielt wird, und dieſe Uebereinſtimmung wird gewöhnlich da⸗ durch herbeigeführt, daß jeder der miteinander Verhandelnden dem anderen durch Nachgiebig⸗ keit entgegenkommt, ſodaß endlich eine mittlere Linie gefunden wird, die beide Teile gleicher⸗ maßen befriedigt. Es genügt, anzudeuten, daß die Verhandlungen zwiſchen Oeſterreich⸗ wär Ungarn und Italien ſich dieſer„mittleren Linie“ neuerdings beträchtlich zu nähern ſcheinen. Wir fügen dieſen Ausführungen noch das folgende Telegramm der„Köln. Ztg.“ an: Zürich, 27. April. Die Tribuna und das Giornale'Italia beſtreiten entſchieden die von franzöſiſchen Blättern wiedergegebene Behaup⸗ tung, als ſei zwiſchen Italien und den Dreiver⸗ bandmächten ein Abkommen ſozuſagen abge⸗ ſchloſſen worden. Die Tribuna wandte ſich mit einer Anfrage an die engliſche Bot⸗ ſchaft, und erhielt dort die Auskunft, ob⸗ wohl eine gewiſſe Zurückhaltung notwendig ſei, könne doch erklärt werden alles, was inbezug auf die Abmachung zwiſchen Italien und dem Dreiverbandge⸗ ſagt und geſchrieben würde, ſei lediglich ders Ergebnis einer blühenden Phan⸗ taſiſe. Das Giornale'Italia warnt ſeine Leſer vor alarmierenden Gerüchten, und weiſt darauf hin, wie in den verſchiedenen Ländern faſt zu gleicher Stunde die widerſprechendſten Nachrichten über die Verhandlungen in Rom verbreitet würden. Der ruſſiſche Botſchafter wird am 12. Mai in Rom erwartet. und ſo umfaf Reedereien zugegangen. Es wäre auch nicht nötig geweſen, da das norwegiſche Strafgefetz bereits Strafbeſtimmungen enthält für denSchiffs⸗ führer, der unberechtigt die norwegiſche Flagge führt, oder im norwegiſchen Fahrwaſſer irgend eine Flagge führt, wozu er nicht berechtigt iſt. Die norwegiſche Regierung hat auch ſeinerzeit bei der britiſchen Regierung Vorſtellungen erhoben in Anbetracht der Gefahren, die der norwegiſchen Schiffahrt auf Grund einer Mitteilung des bri⸗ tiſchen Auswärtigen Amtes über die Führung neutraler Flaggen auf britiſchen Handelsfahrzeu⸗ gen drohen. Jur Beurteilung der Kriegslage. IV.(Schluß.) Berlin, den 23. April 1915. Die volkswirtſchaftliche Kriegsbereitſchaft Deutſchlands hat ſich überhaupt feſter begründet erwieſen, als man im Auslande geahnt hatte. In Deutſchland ſelbſt hat es in dieſer Hinſicht nicht an Bedenken gefehlt. Wir müſſen uns erinnern, daß der Gedanke an die Möglichkeit eines ſo tief ſſend in alle Lebensverhältniſſe ein⸗ greifenden Volkskrieges wie des gegenwärtigen ſich bei uns erſt ſeit wenigen Jahrzehnten, etwa ſeit 1877/88, im Zuſammenhange mit dem ſtarken wirtſchaftlichen Aufſchwunge des Lan⸗ des, beſonders auf den Gebieten der Induſtrie und des Handels, und mit den ſich erweiternden Aufgaben der auswärtigen Politik des Reiches entwickelt hat. Dadurch iſt innmnerhin erklärlich, daß die Wichtigkeit der Beziehungen, die in einem Kriege der gedachten Art zwiſchen den militäriſchen und volkswirtſchaftlichen Intereſſen des Landes be⸗ ſtehen, bei Ausbruch des gegenwärtigen Krie⸗ ges noch nicht in allen beteiligten Kreiſen zum Bewußtſein gekommen war, und daß infolge⸗ nach Berlin. und Opfer peſt und Wien nach Berlin zu gelangen. *8 Odeſſa, Der Handelskrieg. Norwegen und die falſche Flagge. Ehriſtiania, 27. April. Vom öftlichen Kriegsſchauplatz ueber Budapefſt und Wien Petersburg, 28. April.(WB. Nicht⸗ amtlich) In einem Artikel über die Kriegs⸗ lage führt die Nowoje Wremja aus, daß die Karpathenkämpfe zu große Anſtrengungen erforderten, um nur als Flügel⸗ deckung zu dienen. Es liege daher anſcheinend in der Abſicht der Kriegführenden über Buda⸗ 28. April.(WTB. Nichtamtlich.) Der Zar iſt heute morgen hier eingetroffen. (WTB. Nichtamt⸗ deſſen in der volkswirtſchaftlichen Vorbereitung des Krieges noch manche Lücken beſtanden. Glei⸗ ches gilt von den Vovbereitungen zur Ueberwin⸗ dung der Schwierigkeiten ſozialer Natur, die mit einem ſolchen Kriege unvermeidlich verbunden ſind. Aber, dank den kerngeſunden Grundlagen unſeres Staatsweſens und Volkstums, der über⸗ all entflammten Vaterlandsliebe, Opferfreudig⸗ keit und Hilfsbereitſchaft iſt es verhältnismäßig ſchnell gelungen, auf allen Gebieten des wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Lebens Zuſtände her⸗ uſtellen, die für die Dauer des Krieges, wie lang ſie werden mag, nicht nur erträglich ſind, ſondern auch den ungeſchwächten Fortbeſtand unſerer Volkskraft gewährleiſten. Als wirtſchaftliche Kriegsvorarbeiten, die ſich als muſtergültig herausgeſtellt haben, verdienen die dem finanziellen Gebiete angehörenden her⸗ vorgehoben zu werden. Sowohl unſere ſtaat⸗ liche wie unſere vollswirtſchaftliche Finanzkraft hat ſich als ſolide begründet erwieſen, daß wir uns als den weiteſtgehenden Anforderungen ge⸗ wachſen betrachten dürfen, die der Krieg in dieſer Beziehung an uns noch ſtellen mag. Vieles hat bewahren lich) In einem Artikel des„Hamburger Frem⸗ denblattes“ vom 9. April, der die Ueberſchrift„Ver⸗ ſchiedene Auffaſſung der Neutralität“ trug, war behauptet worden, die norwegiſche Regierung habe den Antrag norwegiſcher Reedereien, eine Ver⸗ ordnung zu erlaſſen, ſolchen Ausländern, die die norwegiſche oder irgend eine Flagge führen, wozu ſie nicht berechtigt ſind, die Einfahrt in norwegiſche Häfen und die norwegiſchen Territorialgewäſſer zu verbieten, abgelehnt.— Wie dem Korreſpondenten des Wolffburean im Miniſterſum des Auswärtigen mit der Bitte um Weiterverbreitung an die deut⸗ ſche Preſſe mitgeteilt wird, iſt der norwegiſchen Regierung kein derarkiges Geſuch norwegiſcher ur Erreichung dieſes Zieles zuſammengewirkt. Aber hohe Anerkennung verdient auch die weit⸗ blickende Fürſorge, die die führenden Kreiſe un⸗ ſerer Deutſchen Reichsbank, Kriegsbereitſchaft rechtzeitig zugewandt haben. Nicht in gleichem Maße vorbereitet waren wir bei Ausbruch des Krieges u. a. auf die einge⸗ tretene Möglichkeit, daß wir bezüglich der Volks⸗ ernährung ganz allein auf unſere eigenen Mittel angewieſen ſein könnten. Inzwiſchen iſt es ge⸗ lungen, Anordnungen zu treffen, die uns ge⸗ ſtatten, auch in dieſer Beziehung der Zukunſt ohne Sorge entgegenzufehen. es ſich mit den mancherlei anderen Schwierig⸗ inanzwelt, an ihrer Spitze die Leitung der unſerer finanziellen Aehnlich verhält keiten wirtſchaftlicher und ſozialer Natur, die der Krieg erzeugt hat. Nicht als ob die Daheimgebliebenen ſich nunmehr der Notwendigkeit weiterer Opfer und Entſagungen enthoben glauben und untätig den weiteren Lauf der Dinge abwarten könnten! Un⸗ erläßliche Vorbedingung der glücklichen Durch⸗ führung des Krieges iſt vielmehr, daß der Geiſt, der bisher, wie im Heere und in der Flotte, ſo einmütig in unſerem Volke geherrſcht hat, und dem wir, nächſt Gott, in erſter Linie unſere bis⸗ herigen Erfolge verdanken ungeſchwächt bis zu⸗ letzt lebendig und wirkſam bleibe. Wir ſind aller Vorausſicht nach vom Ende noch weit entfernt. Schwereres, als der Krieg uns bisher auferlegt hat, kann uns noch bevor⸗ ſtehen. Darüber darf unſere Siegeszuverſicht nicht hinwegtäuſchen. Berechtigt iſt dieſe nur, ſo lange ſie auf dem unbeugſamen Willen der Nation, zu ſiegen, beruht. Zu deſſen Erhaltung und Stählung nach Kräften mitzuwirken, jede Regung von Kleinmut im Keime zu erſticken, iſt deshalb die Pflicht jedes Vaterlandsfreundes. v. Blume, General d. Inf. z. D. Die„Neutralität“ der Vereinigten Staaten. Die Kriegslieferungen. Amerikaniſche Zeitungen bringen ſeit geraumer Zeit Berichte über die Lieferung von Kriegs⸗ bedarfsartikeln an die Ententemächte. Einem kaliforniſchen Blatt entnimmt die„Neue Zürcher Zeitung“ vom 23. April folgendes: Das für die Verbündeten beſtimmte Kriegs⸗ materiul wird nunmehr von den amerikaniſchen Produzenten nach Kanada verſchifft, von wo es auf britiſche Schiffe überladen und nach Eng⸗ land transportiert wird. Auch für Frankreich und Rußland beſtimmte Waren machen den⸗ ſelben Weg und werden dann von England aus weitergeleitet. Die Verbündeten haben durch Agenten oder direkt ſozuſagen ſämtliche Waffen⸗ und Munitionsfabriken der Vereinigten Staa⸗ ten für ſich verpflichtet. Natürlich ſuchen dieſe Fabriken das zu verheimlichen, aus Furcht, ſie müßten ihre Liefe⸗ trungen einſtellen; denn ſäüämt⸗ liches Material iſt Kriegskonter⸗ bande. In den Vereinigten Staaten beſtehen 57 Fabriken, die ausſchließlich Waffen oder Muni⸗ tion fabrizieren. Sie beſchäftigen in normalen Zeiten etwa 20 000 Arbeiter; aber jetzt, wo ſie mit zwei⸗ und dreifacher Ueberzeit arbeiten, ſind es deren ungefähr 50 000. Die Waffen⸗ und Munitionsfabriken ſtellen keine Sprengſtoffe her. Das iſt eine Induſtrie für ſich, die aus etwa 103 Fabriken beſteht, deren Produktion ſich ſeit dem Kriege verdoppelt hat. Manche Schießbaumwolle⸗Fabriken arbeiten in drei Schichten. Dieſer Maſſenbedarf hat natürlich eine Steigerung der Preiſe zur Folge. So be⸗ ſtellte die franzöſiſche Regierung im Februar 24 Millionen Pfund Schießbaumwolle, die in gewöhnlichen Zeiten mit 20 bis 25 Cents das Pfund bezahlt wird, zu 65 Cents das Pfund. Dazu kommen Ausrüſtungsgegenſtände für Truppen und Tiere, Schuhe, Geſchirr, Sättel, gegerbtes Leder uſw. Der europäiſche Krieg bedeutet für Amerika offenſichtlich ein rieſiges Geſchäft. Geſchäft iſt Geſchäft. Im„Avanti“ vom 23. April findet ſich die folgende, dem Blatte aus New Pork zu⸗ gegangene Kritik der amerikaniſchen Neutralität: Das amerikaniſche Volk iſt religibs und neu⸗ tral. Aber Religion und Neutralität ſind heilig und unverletzlich nur ſolange, als ſie nicht gegen die Geſchäfte verſtoßen. Geſchäft iſt Geſchäft. Kriegsfahrten eines Neutralen. Wer ſich davon überzeugen will, daß die echten Deutſchſchweizer in dem gewaltigen Kampfe, den die beiden großen Vormächte des Deutſchtums gegen eine Welt von Neidern und Haſſern zu beſtehen haben, mit Herz und Gemüt auf unſerer Seite ſind und unſerer gerechten Sache ehrlich den Sieg wünſchen, mag ein Buch zur Hand nehmen, das in den nächſten Tagen erſcheinen wird und unter dem Titel„Durch Frankreich und Deutſchland während des Krieges 1914/15“ die Beobachtungen und Erlebniſſe eines Schweizers, G. W. Zimmerli, ſchildert). Man erkennt aus dieſem Buche, daß traurige Geſellen von der Art der Hodler und Spitteler denn doch nur ver⸗ einzelte Ausnahmen ſind und der Vernichtungs⸗ krieg der Engländer, Ruſſen und Franzoſen gegen das Deutſchtum in der deutſchen Bevöl⸗ kerung der Schweiz das Bewußtſein der Zuge⸗ hörigkeie zu uns nach Abſtammung, Anſchau⸗ ungsweiſe und Kultur verſtärkt und gehoben Das Buch lehrt freilich auch, daß, ſeit dem hat. Beginn des Krieges, zwiſchen dem deutſchen und dem franzöſiſchen Teil der Schweiz eine tiefe Kluft, die ſchwer zu überbrücken ſein wird, ent⸗ iſ iſt. Am Anfang Oktober führte unſeren Schweizer ſein Weg nach Frankreich.„In Angelegenheiten der Menſchlichkeit und Nächſtenliebe, die dazu die der Krieg ſchlägt, ein wenig zu lindern!— mußte er ſich aun den Sitz der franzöſiſchen Regierung, die dienen ſollte, die ſchweren Wunden, damals in Bordeaux war, begeben. Mit einiger Spannung ſah er ſeinem Aufenthalt in Genf entgegen. Denn der Gegenſatz der Raſſen in der Eidgenoſſenſchaft hatte ſich ſo ſcharf zugeſpitzt, wie man es früher nie für möglich gehalten haben würde. Gleich hinter Lauſanne bekam Zimmerli einen Geſchmack von der Stimmung der welſchen Schweizer, als einige junge Bur⸗ ſchen in den Zug ſtiegen und franzöſiſche Spott⸗ lieder auf die Deutſchen zu ſingen begannen. Da er eine Berner Zeitung in Händen hielt, flogen ihm bald zum erſten Mal die lieblichen Worte„Sale Pruſſien“ und„Boche“ ins Gehör. Dann folgten franzöſiſche Gaſſenhauer des üb⸗ lichen ſchlüpfrigen Inhaltes, bis die Mitreiſenden ſich dieſe Beläſtigung verbaten. In Genf, deſſen Bewohner ja ſtets franzöſiſches Weſen nachge⸗ äfft haben, trug die Mehrzahl der Frauen und Mädchen Bändchen, Roſetten oder Schleiſen in den franzöſiſchen Farben und die Wirtin des Gaſthofes, in dem Zimmerli abſtieg, erzählte ihm, daß man ihr in den erſten Tagen des Krieges den größten Krawall bereitete, weil ſie Münchener Bier ausſchenkte. Als Zimmerli ſich in einem Kaffeehaus in deutſcher Sprache mit einem Freunde unterhielt, tönte ihm von Neuem das Schimpfwort„Sale Pruſſien“ entgegen, in den Schaufenſtern der Zigarrenläden lagen fran⸗ zöſiſche Poſtkarten mit den Abzeichen der Ver⸗ bündeten und an den Straßenecken hingen Auf⸗ rufe„Pour les pauvres Belges!“ Die Strecke Genf⸗Bordeaux legt man im Frie⸗ den in 16 bis 18 Skunden zurück. Drei Monate nach Ausbruch des Krieges brauchte man dazu Lyon herrſchten nach 10 Uhr abends völlige Dunkelheit und Stille und vom Hauswirt ſeines Gaſthofes hörte Zimmerli, daß nach der Kriegs⸗ erklärung furchtbare Auftritte ſtattgefunden hätten: ein deutſcher Spion wäre auf offener Straße derart mißhandelt worden, daß er ſeine Eingeweide im Stiche ließ. Aehnliche Roheiten wurden ihm oft genug in Frankreich mit zyni⸗ ſchem Behagen mitgeteilt. In Bordeaux wurde Zimmerli abgeſtoßen durch die einen ſo ſchroffen Gegenſatz zu deutſchen Verhältniſſen bildende Nachläſſigkeit und Unſauberkeit, die in Frank⸗ reich für die öffentlichen Einrichtungen ebenſo kennzeichnend iſt wie für das häusliche Leben bis in ſeine intimſten Einzelheiten hinein. Bei der Beſichtigung der ſehensweretn Bauten der Stadt fiel ihm an einem Turm der Kathedrale ein Ge⸗ rüſt auf. Man erklärte ihm, dort oben wären die Apparate für die drahtloſe Telegraphie auf⸗ gebaut, und er erblickte dieſe unförmlichen Bal⸗ kenwerke dann auch auf der hochgetürmten Kirche St. Mihil:„So oft man mir ſpäter mit dem Kulturrummel von Reims kam, mußte ich an die Kathedrale von Bordeaux denken.“ Die unter dem Eindruck der erſten großen deutſchen Siege erfolgte Flucht der Regierung von Paris nach Bordeaux hätte, ſo ſollte man meinen, einen ernſten Eindruck auf die Bevölke⸗ rung hervorbringen müſſen. Das war jedoch in keiner Weiſe der Fall:„Die Pariſer Herren brachten Lanz Paris mit nach Bordeaux, und was im Trubel der Weltſtadt unbemerkt bleibt oder wenigſtens verdeckt wird, das trat in der großen Provinzſtadt unangenehm ans Tages⸗ licht. Im Kaffee Bordeaux dem vornehmſten Kaffee der Stadt, drängten ſich Diplomaten. Abgeordnete, Geſchäftemacher, Zuträger, große und kleine Advokaten mit aufgeregten Geſten und lautem Geſchwätz. Im„Chapon fin“ hatten die Pariſer Dämchen ihr Hauptquartier aufge⸗ ſchlagen, und obgleich die Militärbehörde den Zehn⸗Uhr⸗Abend⸗Schluß befohlen hatte, ver⸗ ſtanden es dieſe doch, die Nacht bei Saus und Braus durchzubringen. Wo dieſe Pflanzen ſich zeigen, da fehlen in Frankreich allemal auch nicht ihre männlichen Partner und mit Schau⸗ dern erzählte man ſich in den Kreiſen des guten Bürgertums von Bordeaux, daß hohe Regie⸗ rungsſpitzen mit dabei geweſen ſeien. Man lebte und ließ leben, trotzdem das Geld bedenk⸗ lich knapp geworden war; ſchon im November gab es ſtädtiſche Aſſignaten zu 50 Centimes und neuerdings wurden ſogar folche zu 25 Centimes ausgegeben. Auf den Straßen verkauften Händ⸗ ler Schweinchen aus Pappe mit nickendem Preußenkopf und Preußenhelm und in einer Buchhandlung erwarb Zimmerli, als Andenken an die vielgerühmte„eulture frangaiſe“, eine Poſtkarte, die mit einem daumengroßen Stück Haut und der Ueberſchrift:„Preußenhaut, abge⸗ zogen vom Koſaken Petronow“ geſchmückt war. Lebhaftere Beachtung als den mangelhaften Karten vom Kriegsſchauplatz, auf denen die Stellungen der kämpfenden Heere ſebbſtperſtänd⸗ lich ſalſch angegeben waren, wandte das Publi⸗ kum den Karten zu, die Europas Neueinteilung nach Friedensſchluß zur Anſchauung brachten. Da waren die beiden deutſchen Großmächte völlig verſchwunden. Belgien hatte das Rhein⸗ land und Weſtfalen, England Hannover und Oldenburg, Dänemark den Norden ein 85 8 .—— * Meittvoch, den 28. April 1915. General⸗Anzeiger Badiſche Reueſte Nachrichten.(Abendblatt) 4 Seite. Und das kapitaliſtiſche Amerika nützt den Krieg, um große Geſchäfte zu machen. Bei Ausbruch des Krieges waren die eng⸗ liſchen Finanzleute Kreditoren von 25 Milliar⸗ den Francs auf amerikaniſchen Banken, und die Furcht, der engliſche Kapitalismus werde dieſe Summen von den Banken ziehen, erzeugte eine wahre Panik, die einige Tage hindurch den Geldmarkt lähmte. Aber dann erklärten die Engländer, ſie wollten Getreide, Pferde, Wafſen eic. kaufen, um ſo Amerikas Schuld England gegenüber zu tilgen. Und dies erklärt, weshalb Wilſon, nachdem er Friedensgebete angeordnet und feierlich die ſtritteſte Neutralität verkündet hatte, doch Züge voll Gerüt zum Töten und zur Verlängerung des Krieges nach Kanada abgehen ließ, was nach geſunder Logik eine tatſächliche Verletzung der Neutralität be⸗ deutet. Wilſon iſt wahrſcheinlich ein aufrichtiger Gläubiger und ein glühender Verehrer des Frie⸗ dens. Aber gegenüber dem kategori⸗ ſchen Imperativ der Großbanken mußte er das Haupt beugen und der Sache ihren Lauf laſſen. Auf dieſe Weiſe wurde ein chriſtliches, friedliches, neutrales Volk zu dem wirkſamſten Gehilfen des gegen⸗ wärtigen Gemetzels, wenn anders wahr iſt, was jüngſt Lloyd George ſagte, daß der End⸗ ſieg nicht von einer Frage der Menſchen, ſondern der Waffen und Munition abhänge. Allerdings hat in Amerika die fozialiſtiſche Partei vom Parlament ein Geſetz gefordert, das jede Art Ausfuhr nach jedem kriegftthrenden Lande verbiete, um die Völker zu einem ſchnelleren Frieden zu zwingen. Aber das chriſtliche Volk hörte nicht auf den Ruf einer ſo wenig heiligen Partei. Und die Sozialiſten blieben allein. Ein Sozialdemokrat gegen den Vorwärts. In der neueſten Nummer der ſozialiſtiſchen Monatshefte übt Auguſt Winnig in einem Aufſatz„Unſer Zentralorgan“ eine ernſte Kritik an der Haltung des Vorwärts, die, wie der Verfaſſer ſagt, zu einem„peinlichen Uebelſtand“ geworden iſt. Daß die Kriegspolitik der zen⸗ tralen Parteibehörden von der überwältigenden Maſſe der Genoſſen drinnen und draußen gebil⸗ ligt wird, erſcheint dem Verfaſſer als erwieſen, der Parteitag könne dieſe Billigung nur noch beſiegeln. Aus dieſem Grunde verlangt der Verfaſſer als ſelbſtverſtändlich, daß der Vor⸗ wärts, das einzige ſozialdemokratiſche Rlatt, das im Auslande geleſen werde, die Politik der Partef vertrete, wozu er ſich bisher habe nicht entſchließen können. Der Vor w ärts ſchä⸗ dige dadurch die deutſche Sozialdemo⸗ kratie, indem er deren Anſehen i m Auslande herabſetze. Auch gefährde der Vorwärts durch ſeine Haltung gerade die Wiederherſtellung guter internationaler Bezieh⸗ ungen. In dem Aufſatz heißt es u..: Wir können uns zu einer neuen Internatio⸗ nale doeh nicht etwa auf dem Weg zuſammen⸗ finden, daß die deutſche Sozialdemokratie in Sack und Aſche für die Vermeſſenheit büßt, das gleiche Recht zur nationalen Selbſtbehauptung beanſprucht zu haben, wie die franzöſi⸗ ſchen und engliſchen Sozialiſten, ſon⸗ dern, wenn überhaupt möglich, dann nur in der gegenſeitigen Anerkennung dieſes Rechts. Die Haltung des Zentrofaroons aber nährt und be⸗ ſtärkt die Auffaſſung der ausländiſchen Genyſſen, daß ſich die deutſche Sozialdemokratie einer Todſünde geges den Geiſt des internationalen Sozialismus ſchuldig gemacht habe, und ſich erſt entfühnen müſſe, ehe ſie der Freundſchaft wieder würdig ſei. Aleine Kriegszeitung. Die niederträchtige Nampfes⸗ weiſe der Engländer. In den Kämpfen bei Neuve⸗Chapelle haben die Engländer ſich, wie unwiderlegbar er⸗ wieſen iſt, einer gegen alle Grundſätze des Völ⸗ ervechts berſtoßenden, geradezuperbreche riſchen Kampfesweiſe bedient, die durch internationalen fügung geſtellten Feldpoſtbrief eines zuverläſſi⸗ gen Mitkämpfers und Beobachters beſtätigt wird:„., den 11. April 1915. Als ich Dir zuletzt ſchrieb, waren wir nach Norden zu⸗ rückgeworfen worden, um den Engländern Neuve⸗Chapelle wieder zu entreißen. Aber als wir da waren und gerade noch in die letzten Aus⸗ läuftr des zum Stillſtehen gelangten Kampfes kamen, wurde Neuve⸗Chapelle aufgegeben, da es nkuer Opfer nicht wert und ohne ſtrategiſche Bedentung erſchien. Wir wären den Englän⸗ dern gern an den Leib gegangen. Ich kann Dir leidei unſere Fahrt nach Flandern nicht ein⸗ gehend ſchildern. Eins aber haben wir alle geſehen: was wir auch hier im Schützengraben geleiſtet und ausgehalten haben und was die dort in Rußland auch leiſten mögen, es reicht nicht an das heran, was unſere Jungens dort oben in Flandern leiſten. Kämpfe von wildeſter Erbitte⸗ rung, die ſtärkſte Artillerie gegen ſich, ſtändig halb im Waſſer, ohne Schutz bietende Unterſtände,— und damm: dieſe vopkeiner Schandtat zurückſchreckenden Hunde, die Eng⸗ länder, gegenüber! Die Kämpfe bei Neuve⸗ Chapelle z B. begannen damit, daß eine lange Reihe Inder ohne Gewehre mit weißen Fahnen, anſcheinend als Ueberläufer, nach den deutſchen Gräben lief. Als ſie dort hereingelaſſen wurden, warfen ſie Handgranaten unter die Unſeren, und nun ſtürmſen die Engländer und Kanadier an. Dadurch kamen ſie in einen Teil unſerer Grähen und machten einige hundert Gefangene. nächſten Morgen, bei erneutem Angriff, trie⸗ ben ſie dieſe Gefangenen vor ſich her, ſodaß wir Deutſchen nicht ſchießen konn⸗ ten und der wildeſte Bajonettkampf entſtand. Es ſtanden in den Gräben nur je ein Bataillon der ... Fäger ber, er und der er. Gegen dieſe ſtürmten 48 engliſche Bataillone in achk Reihen an, 48 gegen 31 Unſere Jungens, Weſtfalen, ſchlugen ſich wie die Verzweifelten. Ihre helden⸗ mütige Aufopferung brachte den engliſchen An⸗ griff zum Stehen. Die Engländer hatten ſicher geglaubt, mit ihren 48 Bataillonen die deutſche Linie durchbrechen zu können. Zwei engliſche Kavalleriediviſtonen ſollen zum Weiterſtoß auf Lille bereit geſtanden haben. So hat der mit gewaltigen Menſchenopfern unternommene Sturm den Engländern weiter nichts als einigen unppeſentlichen Geländegewinn gebracht.“ Für das Vaterland gefallene Badener. L1. d. R. im Leih⸗Dragoner⸗Regt. 20 Lothar v. Fries, Oberlt, d. L. Kaufmann Karl von Pfail und Et, d. R. Rechtspraktikant Oskar EE— 0 2 Eeee Herzen Deutſchlands mit Rußland, das ſich bis über Berlin ausdehnte, zuſammen. Oeſterreich war aufgeteilt zwiſchen Serbien, Kroatien, Rumänien, Rußland und einem Königreich Ungarn. Im Dezember und Januar dieſes Jahres be⸗ trat Zimmerli von neuem franzöſiſchen Boden. Diesmal in Paris. Er fand ein anderes Paris, als er früher gekannt hatte. Der Fremdenver⸗ kehr war verflattert, das Treiben auf den Boulevards viel weniger vege als ſonſt und das Geſchäftsleben flau. Jeder Betrieb, der nicht mit Heereslieferungen zu tun hatte, ſtand beinahe ſtill und Zimmerli bringt dies auch mit dem franzöſiſchen Charakter in Zuſammenhang. Es iſt dem Franzoſen in dieſer Zeit einſach unmög⸗ lich, dauernde, geordnete Arbeit zu leiſten. Da⸗ für reichen ſeine Nerven nicht aus. Sein Ver⸗ bündeter, der Engländer, hat dieſe Schwäche ſchnell erſpäht und nützt ſie nach Kräften aus. Man ſieht in Paris eine Menge Geſchäfte mit engliſchen Firmen und Aufſchrifſten. Es war kein einig Volk von Brüdern, das man in Paris erblickte. Ueberall hielten die Soldaten der ver⸗ ſchiedenen Länder ſich eng zu einander und die Engländer ſtolzierten mit breiten Ellenkegen, die Pfeiſe im Mund, großſpurig einher, mit un⸗ verkennbarer Geringſchätzung auf die Franzoſen herabſchauend. Von 8 Uhr abends ab fiel die Stadt in Dunkelheit doch hinter den verhängten Fenſtern trieb nicht der Ernſt, ſondern der Leichtſinn ſein Weſen. Tieftraurig ſtimmte der Anblick der vielen bettelnden Kinder, denen man anwerkte, daß ſie wirkliche Not litten, aber das Ungemach des Krieges pochte auch an die Häuſer beſſerer Familien, von denen manche ſich der äußerſten Einſchränkung befleißigten. Von der törichten Spionenfurcht der Pariſer bekam un⸗ ſer Gewährsmann einen Begriff, als vor ſeinen Augen in einem Kaffeehaus ein Herr bedrobt And faſt verprügelt wurde, weil der Kellner in ſeinem Hutfutter den Namen einer deutſcken Firma entdeckt hatte:„Ich liebäugelte beruhigt ntit meiner ſchwarzen Kopfbedeckung, denn ſie E eine engliſche Firma.— war aber in ttgart gelauft,“ * Abſchen und Ekel empfand Zimmerli beim An⸗ hören der auf den gemeinſten Ton geſtimmten Lieder, die er in den Pariſer Singſpielhallen zu hören bekam und die meiſt in unflätigen Be⸗ ſchimpfungen des Deutſchen Kaiſers gipfelten. In einem Kaſperletheater wurde die ganze kaiſer⸗ liche Familie mit einem langen Hindumeſſer hin⸗ gemetzelt, ſodaß ein roter Saft an der äußeren Bühnenwand herablief:„Kinder, Mädchen und Alte ſchrieen im Chor:„Boches! Boches! Boches!“. Ich werde das wohl nie mehr aus meinen Ohren herausbringen! Die Schamröte ſtieg mir ins Geſicht! Ich glaube, wir von der deutſchen Volksgenoſſenſchaft haben Franzoſen⸗ tum Und franzöfiſche Kultur in unſerem Frem⸗ denduſel immer zu hoch eingeſchätzt und werden gut daran tun, gewiſſe Anſchauungen gründlich umzugeſtalten..“ Dr. A. von Wilke⸗ gunſt und Wiſſenſchaft. Die„Aeademie Fraugaiſe“ gratuliert Spitteler. Im Verlauf der geſtrigen Sitzung hat die „Acadamie Frangaiſe“ beſchloſſen, dem dentſch⸗ ſchweizeriſchen Dichter Carl Spitteler zu ſeinem 70. Geburtstag ein Glückwunſchtelegramm zu überſenden. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. Philharmoniſcher Verein: Wohltätigkeitskonzert. Es wird auch an dieſer Stelle nochmals darauf hingewieſen, daß der Anſpruch der Mitglieder auf Plätze zu den ermäßigten Mitgliederpreiſen Frei⸗ tag, den 30. ds, um 1 Uhr erliſcht. Der Vorſtand teilt ferner mit, daß die Ver⸗ anſtalter des Vaterländiſchen Kunſt⸗Abends den Muſenſgal für den Abend des 8. Mai dem Phil⸗ harmoniſchen Verein in liebenswürdiger Weiſe abgetreten haben. den nachſtehenden, der„N. G..“ zur Ver⸗ Am Diefenbacher von Karlsruhe, Schulkandidat Otto Markert von Teutſchneureut, Musk. Johann Zirkel von Wiesloch, Unteroff. im Regt. 170 Johann Pferſching von Bruchſal, Kriegsfreiw. Heinrich Waechter und Kriegs⸗ freiwilliger im Regt. 110 Ferdinand Philipp von Heidelberg, Inf. im Regt. 111 Johann Rohr von Ketſch, Kriegsfreiw. Karl Fritſch von Friedrichsfeld, Unteroff. Martin Mechler, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Hof⸗Ahorn, Hauptmann im Regt. 40 Hevelke, Lt. im Regt. 111 Huſemann von Raſtatt, Musk. Lukas Gerſtner und Musk. Rangierer Mar⸗ kus Schoch von Langenbrand, Landwehrmann im Inf.⸗Regt. 110 Joſ. Klumpp von Roten⸗ fels, Schütze Wilhelm Fuchs von Emmen⸗ dingen, Dragoner Chr. Brüſtle von Reichen⸗ bach, Kreuzwirt Joſeph Bauer von Bieberach, Lt. d. L. Gerichtsaſſeſſor Dr. Walther Schil⸗ ling, Ritter des Eiſernen Kreuzes, und Kriegs⸗ freiwilliger Rudolf Maier von Freiburg, Unteroff. d. Reſ. Franz Raver Birkle von Oberglottertal, Kanonier im Regt. 14 Joſeph Maier von Fahrnau, Musk. Joſeph Hoff⸗ mann von Hochſal, Unteroff. d. R. im Regt. 112 Adolf Wilhelm Weniger, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Hüfingen, Militärkran⸗ kenwärter Joſeph Riedle von Litzelſtetten und Kriegsfreiw. Auguſt Schnepf von Ettlingen. Mannheim. Merkblatt für die Hinterbliebenen der gefallenen oder infulge von Wunden und ſonſtigen Kriegs⸗ dienſtbeſchädigungen geſtorbenen Teilnehmer am Kriege 1914. A. Gnadengebührniſſe. 1. Hinterkäßt ein gefallener uſt. Kriegsteilneh⸗ mer eine Witwe oder eheliche legitimierte Abkömm⸗ linge, ſo werden für einen gewiſſen Zeitraum nach dem Tode des Kriegsteilnehmers Gnaden⸗ gebührniſſe gewwährt. 2. Gnadengebührniſſe können auch gewährt wer⸗ den, wenn der Verſtorbene Verwandte der auf⸗ ſteigenden Linie, Geſchwiſter. Geſchwiſterkinder oder Pfegekinder, deren Ernährer er gang oder überwiegend geweſen iſt, in Bedürftigkeit hinter⸗ läßt, oder wenn und ſoweit der Nachlaß nicht aus⸗ reicht, um die Koſten der letzten Krankheit und der Beerdigung zu decken. 3. Der Antrag auf Zahlung der Gnadengebühr⸗ niſſe iſt entweder an diejenige ſtellver⸗ tretende Korpsintendautur, zu deren Geſchäftsbereich der Truppenteil uſw. des Verſtor⸗ benen gehört, oder an das für den Wohn⸗ oder Aufenthaltsort zuſtändige Bezirlskommando zu richten. Letzteres ſorgt dann für die Weidergabe. An Belegſtücken ſind dem Ankrage beizufügen: a) eine Beſcheinigung des Truppenteils uſw. über die Höhe des Gnadengehalts oder der Gnadenlöhnung des Verſtorbenen und über die Dauer der Empfangsberechtigung. b) eine militärdienſtlich beglaubigte Beſchei⸗ nigung über den Tod des Kriegsteilnehmers, ec) in den Fällen zu 2 außerdem eine amtliche Beſcheinigung über den Verwandtſchaftsgrad und das Verhältnis zum Verſtorbenen. Können Beſcheinigungen der zu à und b erwähn⸗ ten Art nicht gleich beigebracht werden, ſo ſind be⸗ ſtimmte Angaben über den Dienſtgrad, die Dienſt⸗ ſtellung und den Truppenteil oder die Behörde des Verſtorbenen erforderlich und als Ausweiſe über den Tod die in Händen der Antragſteller befind⸗ lichen Mitteilungen der Truppenteile uſw., Aus⸗ züge aus Kriegsrangliſten oder Kriegsſtammrollen, Todesanzeigen und Nachrufe der Truppenteile und Behörden im Militär⸗Wochenblatt oder in ſon⸗ ſtigen Zeitungen und Zeitſchriften beizufügen. Auch ein Hinweis auf die Nummer der amtlichen Verluſtliſten würde genügen. Auf Antrag ſtellt das Zentral⸗Nachweiſe⸗Bureau des Kriegsminiſteriums in Berlin NW. 7, Doro⸗ theenſtr. 48, beſondere Todesbeſcheinigungen aus. B. Verſorgungsgebührniſſe. 4. Nach Ablauf der Gnadenzeit erhalten die Wilwe und die Kinder— letztere bis zu 18 Jahren — Witwen⸗ und Waiſengeld, ſowie Kriegswitwen. und Kriegswaiſengeld. 5. Der Antrag auf Bewilligung der Verſorg⸗ ungsgebührniſſe zu 4 iſt an die Ortspolizei⸗ behörde“) des Wohnorts oder des an⸗ läßlich des Krieges gewählten Auf⸗ enthaltsorts zu richten. An Belegſtücken find beizufügen: .) die Geburtsurkunden der Eheleute(kön⸗ nen wegfallen, wenn die Geburtstage aus der Heiratsurkunde erſichtlich ſind oder wenn nur Waiſen⸗ und Kriegswaiſengeld beanſprucht wird oder wenn die Ehe über 9, Jahre beſtanden hat); .) die Heiratsurkunde oder, wenn Waiſen aus mehreren Ehen verſorgungsberechtigt ſind, die betreffenden Heiratsurkunden(Ge⸗ burts⸗ und Heiratsurkunden der vor dem 1. 4. 1887 verheirateten, bei der preußiſchen Militärwitwenkaſſe verſicherten Offiziere und Beamten befinden ſich in der Regel bei der Generaldirektion der preußiſchen Militkärwitwenpenſions⸗Anſtalt in Berlin W. 66, Leipziger Str.); .) die ſtandesamtliche Urkunde oder an ihrer Stelle andere Nachweiſe(Beſcheinigung des Truppenteils, Beileidsſchreiben des Kom⸗ mandeurs, Komp.⸗Chefs pp.) über das Ab⸗ leben des Ehemanns und, falls die verſor⸗ gungsberechtigten Kinder auch ihre leib⸗ liche Mutter verkloren haben, noch die ſtan⸗ ) Hinterbliebene von Zivilbeamten haben ſich an die letzte vorgeſetzte Behörde des Verſtorbenen zu wenden. Auſtelle der gebüh Uszüge aus gungen in Hriften zuläſſig, die in desbeamten koſtenfrei ausgeſtellt werden, die ent⸗ ſcheidende Tatſachen ergeben und die maßgebenden Daten in Buchſtaben ausgeſchrieben euthalten. desamtliche Urkunde über das Ableben der Ehefrau; 4.*) die ſtandesamtliche Geburtsurkunde für jedes verſorgungsberechtigte Kind unter 18 Jahren; amtliche Beſcheinigung darüber, daß a) die Ehe nicht rechtskräftig geſchieden oder die eheliche Gemeinſchaft vicht rechtskräftig aufgehoben war(kann weg⸗ fallen, wenn in der Sterbeurkunde die Ehefrau des Verſtorbenen mit ihrem Ruf⸗, Mannes⸗ und Geburtsnamen als deſſen Witwe bezeichnet, oder die Hei⸗ ratsurkunde nach dem Tode des Ehe⸗ mannes ausgeſtellt iſt); p) die Mädchen im Alter von 16 Jahren und darüber nicht verheiratet(oder ven⸗ heiratet geweſen) ſind; e) keins der Kinder im Alter vom Beginn des 6. bis zum vollendeten 12. Lebens⸗ jahre oder wer von ihnen in die An⸗ ſtalten des Potsdamſchen Großen Mili⸗ tärwaiſenhauſes aufgenommen iſt(für Kinder von Offizieren und höheren Bo⸗ amten überhaupt nicht erforderlich); 6. gerichtliche Beſtallung des Vormundes oder Pflegers; 7. Außerdem iſt in dem Antrag anzugeben: a) ob und wo der Verſtorbene als Beam⸗ ter im Reichs⸗, Staats⸗ oder Kommu⸗ naldienſte, bei den Verſicherungsanſtal⸗ ten für die Invalidenverſicherung oder bei ſtändiſchen oder ſolchen Inſtituten angeſtellt war, die ganz oder zum Teil aus Mitteln des Reichs, Staates oder der Gemeinden unterhalten werden; b) der zukünftige Wohnſitz der Witwe. C. Kriegselterngeld. 6. Den Verwandten der aufſteigenden Line (Vater und jeder Großvater, Mutter und jede Großmutter) kann für die Dauer der Bedürftig⸗ keit ein Kriegselterngeld gewährt werden, wenn der verſtorbene Kriegsteilnehmer a) vor Eintritt in das Feldheer oder b) nach ſeiner Entlaſſung aus dieſem zur Zeit ſeines Todes ader bis zu ſeiner letzten Krank⸗ heit ihren Lebensunterhalt ganz oder uberwiegend beſtritten hat. 5 Der Antrag iſt ebenfalls an die Ortspoli⸗ zeiverwaltung des Wohnorts oder des anläßlich des Krieges gewählten vorübergehenden Aufenthaltsorts zu richten. Ihm iſt eine ſtandesamkliche Sterbeurkunde über den Gefallenen uſw. oder, falls eine ſolche noch nicht zu erlangen iſt, ein Auseis dar zu 8 bezeichneten Art beizufügen. Nus Stadt und Land. s Maunheim, den 28. April 1915. 1 Der Semmerfahrplan +4* in Baden. Die amtliche Karlsruher Zeitung ſchreibt: Der in Friedenszeiten alljährlich auf 4. Mai eingetretene Fahrplanwechſel auf den Großh. badiſchen Slaatseiſenbahnen findet im lauſen⸗ den Jahre nicht ſtatt. Der beſchränkte Friedens⸗ fahrplan vom 2. November 1914 bleibt bis auf weiteres in Kraft. Er wird jedoch mit Wirkung vom 1. Mai 1915 durch die Führung eines wei⸗ teren Schnellzugspaares— Züge D 15 und D 78 — zwiſchen Weil⸗Leopoldshöhe und Frankfurt am Main und je eines Eilzugspaares auf den Strecken Freiburg—Heidelberg— Züge 7 und 16 — und KonſtanzOffenburg— Büge 157 und 160— erweitert. Außerdem werden vom 1. Mai an auf einzelnen Strecken wegen des Arbeiter⸗ verkehrs werktags regelmäßig Perſonenzüge ge⸗ fahren. Auch ſind zur Bewälticgung des zu er⸗ wartenden ſtärkeren Sonn⸗ und Feiertagsver⸗ kehrs und zur Bedienung des Ausflugsverkehrs für die in Betracht kommenden Strecken beſon⸗ dere Sonn⸗ und Feiertagszüge vorgeſehen, die regelmäßig verkehren werden. Die Einlegung der weiteren Züge ſowie die Einführung eines beſchränkten Friedensfahr⸗ plans auf den linksrheiniſchen Etſenbahnſtrecken, die vom Chef des Feldeiſenbahnweſens für den J. Mai 1915 genehmigt wurde, bedingen eine Reihe von Aenderungen im Fahrplan der zurzeit verkehrenden Perſonenzüge. Bei den neuen Schnell⸗ und Eilzügen ſind zahlreiche Unterwegshalte vorgeſehen, die, ebenſo wie die angeordneten Halte bei ſämtlichen Schnellzügen in Müllheim, nach Wiedereröffnung des Bahnhofs Baſel Bad. Stb. und der damit zuſammenhängenden Aufnahme des Durchgangs⸗ verkehrs nach und von der Schweiz vorausſicht⸗ lich nicht in vollem Umfange werden beibehalten werden können. Sämtliche Aenderungen, die mit dem 1. Mai ds. Is. im Perſonenzugsſahr⸗ plan eintreten, ſind in dem neugedruckten Aus⸗ hangfahrplan und dem anfangs Mai zur Aus⸗ gabe kommenden grünen Kursbuch— kleine Aus⸗ gabe— enthalten. Das Kursbuch wurde dadurch weſentlich verbeſſert, daß die Schnell⸗ und Eil⸗ zugsverbindungen ſowie einige günſtige Perſo⸗ nenzugsverbindungen der von den Städien Straßburg, Frankfurt a.., Köln, Hamburg, Berlin, Stuttgart, München Salzbuecg, Wien, Baſel S..B. und Zürich ausgehenden beden⸗ tenderen Strecken aufgenommen worden ſind. Der Verkaufspreis für das Kursbuch mußte mit Rückſicht auf die beträchtliche Erweiterung etwa 80 weitere Druckſeiten— auf 50 Pfg. er⸗ höht werden. Mit den für den Sommer d. J. vorgefehenen Verbeſſerungen trägt der Perſonenzugsſahrpſfan der Großh. badiſchen Staatseiſenbahnen im Hin⸗ blick auf die burch den Krieg geſchaffenen Zeit⸗ verhältniſſe allen begründeten Anſprüchen voll⸗ auf Rechnung. Durch eine fortgeſetzte Beohach⸗ tung der Verk ſtaltung und genaue Feſt⸗ ſtellung der Be güge wird geprüfd 4 ſich——5 im Laufe des Sommers auf einzelnen Strecken eine Einſchrän der 1 der Perſonenzüge Ss n 5 Bah 1 — 4. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 28. Aprit fots. Wenn feindliche Flieger keommen ſollten! einem Rhe Von inauer Bürger ſchrieben: Zu der Bekanntmack liche Flieger lommen ſollten“ 1 Anhang oder Zuſatz hervorheben: Die Warnr g. e iſt vonſeiten der Stadtverwal⸗ tung ſehr gut eingerichtet, aber man ſollte auch an die Vororte der Stadt Mannheim denken, be⸗ ſonders Sandhofen und Rheinau, gerade letzteres ntit ſeinen vielen Fabrik wird wohl in erſter L Flieger ſein. Es wäre wünſchens! Orten durch ein be Einwohner gewarnt von Mannheim we hier daum gehört werden. * Ernennung zum außerordentlichen Pro⸗ feſſor. Der Großherzog hat dem Privatdozenten in der theologiſchen Fakultät der Univerſirät Heidelberg, Lic. theol. Hermann Strath⸗ mann den Titel außerordentlicher Profeſſor verliehen. * Verſetzt wurde Eiſenbahnſekretär Albert Rachel in Karlsruhe als Stationskontrolleur zum Güteramt Freiburg. * In der letzten Sitzung des Badiſchen Roten Kreuzes, der die Großherzoginnen Hilda und Luiſe und Prinzeſſin Max anwohnten, wurde das Rechnungsergebnis von Auguſt 1914 bis Ende März 1915 mitgeteilt. Die Einnahmen des Baßdiſchen Roten Kreuzes beliefen ſich in dieſem Zeitraum bis Ende des verfloſſenen Monats auf 2189 000 Mark und die Ausgaben auf 175 000 Mk. Außerdem waren bei dem Depot des Roten Kreuzes in der Landesgewerbehalle Karlsruhe Naturalgaben im Geſamtwert von rund 600 000 Mark geſpendet worden. * Die vom Badiſchen Kunſtverein für das Raote Kreuz veranſtaltete Lotterie von Werken badiſcher Künſtler hat ein ſehr ſchönes Ergebnis gezeitigt. Schon jetzt vor Beendigung der end⸗ gültigen Abrechnung können 10 000 Mk. abge⸗ liefert werden. * Kriegsinvaliden, die ihre bisherige Berufs⸗ ſtellung nicht wieder einnehmen können, ſind ge⸗ Heben, ſich zur Erlangung einer Stellung an den Deutſchen Induſtrieſchutzverband Dresd en, Sidonienſtr. 25, J, zu wenden. Meldeformulare ſind auf den Rathäuſern erhältlich. Die Ver⸗ mittlung geſchieht völlig koſtenlos. *Flottenbund deutſcher Frauen, Ortsgruppe Mannheim. Es ſei nochmals auf den heute Mittwoch abend um ½9 Uhr, im Saale der Kunſthalle, ſtattfindenden Vortrag mit Lichrbil⸗ dern von Frl. Dr. Soſie Bernthſen aus Heidelberg hingewieſen. Herr Hofopernſänger Eromer hat der Veranſtaltung in freundlicher Weiſe zugeſagt, ſie durch den Vortrag eines Lie⸗ des zu verſchönen. Karten ſind an der Abend⸗ kaſſe zu erhalten. * Der Krieg gegen das„franzöſiſche“ Wiid wird jetzt in den Jagdrevieren des Amtes Offen⸗ zurg mit Energie aufgenommen. Ein Teil der Jagden iſt ſeit langer Zeit in den Händen ſol⸗ cher Jagdpächter, die in Elſaß⸗Lothringen wohnen und mit franzöſiſchen Gaſtſchützen zu⸗ ſammen das Waidrecht ausübten. So war cs ſchon ſeit Mitte des vorigen Jahrhunderts im Großherzogtum Baden, als der Rhein noch die beiden großen Nationen ſchied. Zu den heutigen Jagbpächtern auf den Gemarkungen des Kreiſcs Offenburg gehört auch der bekannte lothrin⸗ giſche Großinduſtrielle de Wendel, der ſeit Ausbruch des Krieges ſich in ſeinem geliehten Franzoſenland befindet, und der alſo die Jagd auf ſeinen Pachtungen in Baden nicht ausüben kaun. Die Staatsbehörde hat jetzt den Abſchuß des Reh⸗ und Faſanenbeſtandes durch einhei⸗ miſche Jäger angeordnet. Gartenbauverein„Flora“. Die geſtrige Mit⸗ gliederverſammlung im Saale der„Lie⸗ dertafel“ hatte ſich wieder eines guten Beſuches zu erfreuen. Nicht der letzte Grund hierfür lag wohl in der neben der üblichen Verloſung ſtattfindenden Stecklingspflangen⸗Verteilung. Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Vorſitzenden, Herrn Nikolaus Roſenkränzer, der auf die Pflege der jungen Pflanzen hinwies, hielt Herr Garteninſpektor Henſel einen Vortrag über das Stiefmütterchen“. Die einzelnen Arten und Klaſſen des Stiefmütterchens zunächſt kurz ſtretfend, verbreitete ſich der Redner dann über des eigentliche Stiefmütterchen, Penſee genannt MWola tricolor mäxima). Es iſt unſtreitig der beſte und dankbarſte Frühlingsblüher. Durch die Kunſt des Gärtners können in ihm herrliche Far⸗ Benſpiele erzielt werden. An einer kleinen Zu⸗ ſammenſtellung erläuterte er einzelne Farben⸗ arten. Er bezeichnete ſie als grundfarbige, ge⸗ ſtreifte marmorierte, vierfarbige, gekrauſte und nriſchfarbige. Das Stiefmütterchen eignet ſich be⸗ jonders zur Beetpflanzung. Es iſt hierbei jedoch eine beſondere Aufmerkſamkeit der Samenbildung zuzuwenden, da die einzelnen Sorten, ſofern ſie gemiſcht ſtehen, ſich leicht gegenſeitig befruchten. Die vielfarbigen Bepflanzungen find für den Be⸗ ſchauer naturgemäß anziehender als die einfar⸗ bigen. Das Stiefmütterchen eignet ſich aber auch infolge ſeines Farbenreichtums zu Bindezwecken. Die Anzucht geſchieht am zweckmäßigſten durch Samen; ob im Herbſt oder Frühjahr, muß die Praxis ergeben. Sobald die Pflanzen ein wenig erſtarkt ſind, ſind ſie in lockere Erde zu verſetzen. Zum Schluß bemerkt Redner, daß das Stiefmüt⸗ terchen in ſeiner Anſpruchsloſigkeit bei einiger aufmerkſamer Behandlung viel Freude bereitet, nur dürfe man es ſeinem Namen entſprechend eben nicht ſtiefmütterlich behandeln.— Die Anwe⸗ ſenden dankten die Ausführungen durch herzlichen Beifall. Anſchließend fand die Stecklingspflanzen⸗ perteilung und Pflanzerwerloſung ſtatt, die wie⸗ ber viel freudige Gefichter hervorrief. 0. * Kriegspoſtkarten⸗Enutwürfe. Aus Karlsruhe ird berich Uel u vor einiger Zeit aus⸗ erb zur Erlangung ſtaltet von dem bildender durch den 8 Künſtler chteten Karls⸗ ruher Hil dende Künſtler, wurde am den. Die Preis 8, Prof. kmann und Prof gen. Eingegangen n dieſen erhielten je 100 Mark:„Patrpuille 1915“ von Karl Bartels, „Abſchied“ von W̃ m Hempfing,„Trüm⸗ mer“,„Abend“,„Morgenſonne“ von Hermann Goebel,„Abſchied“ von Frau Hagemann, „Pieta“ von Hans Adolf Müller,„Vöglein 1“ von Fräulein Berta Welte,„Ich hatt' einen Kameraden“ von Hans Reger; ferner je 50 richter, Prof. Gi Mark:„Flamme“ von W. Mo rano,„Nach dem Gefecht“, von Karl Strempel. Alle Beſchlüſſe des Preisgerichtes wurden einſtimmig gefaßt. * Milchpreiserhöhung. Die erſte Mylkerei⸗ Genoſſenſchaft der Milchhänder,(Rheinl iſche Milchzentrale Bechtolsheim und Wendelsheim) e. G. b. m. H. zu Mannheim, erhöht den Milch⸗ preis ab 1. Mai auf 26 Pfg. per Liter, bisher wurden 24 Pfg. bezahlt. Vergnügungen. *Union⸗Theater(U. I. Lichtſpiele) P 6, 23/2]. Der neue Spielplan mit dem gaktigen E ſell⸗ ſchaftsdrama„De „Der König des Meeres“. Einzig in der Art iſt ſeine meiſterhaft ausgeklü⸗ gelte Handlung; ſpannend und überraſchend wirken die Vorgänge. Neben dieſer Filmſchöp⸗ fung und dem überaus feſſelnden Beiprogramm. erſcheint noch eine Serie ganz neuer Kriegsbe⸗ richte, in der u. a. die öſterreichiſchen 30,5 cen⸗ Mörſer in Tätigkeit gezeigt werden. Gerichtszeitung. Mannheim, 27. April.(Strafkammer.) Vorſ.: Landgerichtsdirektonr Dr. Viſcher. Ein eigenartiger Gewaltakt führte den 27 Jahre alten Aſſiſtenten Georg St. aus Staufen vor die Strafkammer. Die Oeffentlichteit war ausgeſchloſſen, aber der Tatbeſtand war ſchon ſeinerzeit bei der Verhaftung des Angeklagten bekannt geworden. Der Aſſiſtent hatte ein Verhältnis mit der Kontoriſtin Toni., einem bildhübſchen, aber flatterhaften Mädchen, das auch ihm die Treue nicht lange hielt. Wütend darüber beſchloß er, ihr einen Streich zu ſpielen. Durch einen Brief, den er durch ſeine Haus⸗ wirtin, eine ledige Näherin, ſchreiben ließ, lockte er das Mädchen in ſeine Wohnung, feſſelte und knebelte ſie. Er erhielt 6 Wochen Gefängnis. Verteidiger:.⸗A. Dr. Rothſchild. Der Hausburſche Johann B. und der Ausläu⸗ fer K. ſtiegen in der Nacht zum 29. März d. J. im Café Germania von der Kegelbahn aus ein und entwendeten Lebensmittel im Werte von 35 Mark und 50 Pfg. bar. B. war früher bei dem Wirt in Stellung geweſen und kannte die Oertlichkeit. Das Urteil lautete auf je vier Monate Gefängnis. Der Taglöhner Ernſt R. täriſchen Proviantmagazin, wo er arbeitete, Lebensmittel weggenommen und einen Helm unterſchlagen haben. Er hatte zu dem betr. Sol⸗ daten geſagt, indem er deſſen Helm in die Hand nahm, den könne er ſeinem Buben ſchenken. Der Soldat hatte gelacht, aber R. hatte Ernſt ge⸗ macht und den Helm mitgenommen. Als er heute gefragt wurde, ob er ſich nicht gedacht habe, daß der Soldat ſeinen Helm nicht ver⸗ ſchenken könne, erwiderte er, er ſei nicht beim Militär geweſen und wiſſe das nicht. Unter Freiſprechung von dem Diebſtahl erhielt R. wegen der Unterſchlagung eine Geſamtſtrafe von 5 Wochen Gefängnis. Als Ausläufer auf dem Rathauſe beſchäftigt, erbrach der 16jährige Lndwig E. in Weinheim zweimal einen Pult und nahm das erſtemal 26 Mk., das zweitemal 51 Mk. heraus. Damit erfüllte er ſeine Hauptwünſche: er kaufte ſich Gamaſchen, eine Mundharmonika, Schokolade u. dergl. Als er auch ein Feldpaket zurecht machte, fiel die Sache auf und man ging ſeinem Reichtum auf die Spur. 43 Mk konnten dem be⸗ ſtohlenen Beamten noch zurückgegeben werden. Da der Diebſtahl die Merkmale der Erſchwerung trug, ſo wurde auf eine Gefängnisſtrafe von 6 Wochen erkannt. Vert.:.⸗A. Dr. Weinberg. Die Taglöhner Georg Ballreich, Georg Diehl und Johannes Seemuth aus Altluß⸗ heim holten am 17. März d. Is. auf dem Inſult⸗ heimer Hof 15 Zentner Kartoffeln, die ſie nicht gekguft hatten aus einem Gewahrſam, zu dem ſie nicht den Schlüſſel hatten. Jeder erhielt drei Monate Gefängnis. Wegen einiger dreiſter Einbruchsdiebſtähle hatte ſich vor zwei Monaten der Maurer Adam Stutz aus Wallſtadt mit noch vier anderen An⸗ geklagten vor der Strafkammer zu verantwor⸗ ten. Während die anderen geſtändig waren und ſich verurteilen ließen, machte Stutz Schwierig⸗ keiten und berief ſich für ſein Alibi auf einen Zeugen Krämer, der zum Militär eingezogen worden war. Seine Sache wurde alſo ausge⸗ ſchieden und kam heute nochmals zur Verhand⸗ ſoll in einem mili⸗ lung. Es handelte ſich um Einbrüche bei Karls⸗ ruher im Induſtriehafen und bei Schreiber in der Neckarvorſtadt. So frech Stutz bei der erſten Verhandlung geweſen war, ſo klein war er heute, da der Zeuge erſchienen war. Dieſer verſagte vollkommen, was Stutz wohl vorausgeſehen hatte. Er wurde zu 2 Jahren 6 Monaten Zucht⸗ haus verurteilt. Einen unüberwindlichen Hang zum Stehlen hat die 46 Jahre alte verehelichte Katharina Seiler aus Rohrbach bei Heidelherg. Man ſieht es der gut gekleideten rüſtigen Frau nicht an, daß ſie über die Hälfte ihrer Lebensjahre im Zuchthaus zugebracht hat. 27 Jahre im Zucht⸗ haus! Soviel iſt aus den verleſenen Strafen zu⸗ ſammenzurechnen. Davon einmal von 1899 bis einem Stück. Und ſie iſt rbe geworden und hat ihre Finger 1 men gelernt. Als ſie kürzlich in! de, nahm ſie die Gelegenheit wahr und i ſe des Landwirts Philipp 1 Teil davon in Papier, das iß, teils in einem Abort verſteckte, als ſie ſich verfolgt ſah. Sie ſagt, ſie ſei in Not geweſen, da ihr Mann krank ſei und nichts ar⸗ beiten könne und ſie für ein Kind, das ſie in fleß habe, 20 M. monatlich zu zahlen gehabt habe. Unter mildernden Umſtänden wird ſie zu einem Gefängnis verurteilt. erſ ung der Kartoffelhöchſt⸗ Kartoffelhändler Jakob Heinrich 1 Mal unter Anklage. Neulich iſt er mit einer Geldſtrafe von 3 Mk. belegt wor⸗ den. Er hat Kartoffeln zum Preiſe von 7,50 Mk. kauft, während der Höchſtpreis auf 6 Mk. feſt⸗ geſetzt war. A. hatte ſeinen Lieferanten gela⸗ den, der dem Gerichtshof vorrechnete, daß ihn ſelbſt die Kartoffeln, die von Bromberg kamen 1 alität waren(Up to date), ohne Generalunkoſten auf 6,60 Mk. zu ſtehen kamen. Als er das Geſetz über den Höchſtpreis zu kriti⸗ ſieren begann und darauf hinwies, daß man im Rheinland überhaupt keinen Höchſtpreis gehabt und ihn in Ludwigshafen wieder abgeſchafft habe, unterbrach ihn der Vorſitzende, das gehöre nicht zur Sache. Bezüglich zweier Fälle wurde das Verfahren gegen den Angeklagten einge⸗ ſtellt, wegen des dritten Falles wurde auf eine Geldſtrafe von 20 Mark erkannt. Vert.: R. A. Dr. Neumann. 1909 10 Jahre an nicht De⸗ A. zum z * Der verhängnisvolle Queckſilber⸗Kontakt bder Rohrpoſtanlage im Schalterraume des Maun⸗ heimer Telegraphenamts. Urteil des Reichsgerichts vom 27. April 1915. sk. Leipzig, 27. April.(Nachdr. verb.) Wie exinnerlich, hat das Reichsgericht bereits am 12. Januar dieſes Jahres den Reichspoſtfiskus verurteilt, dem Telegraphenbeamten Straßer in Mannheim die Differenz zwiſchen ſeiner Penſion und dem ihm bei Dienſtuntauglichkeit zu zahlen⸗ den Gehalt nebſt Schmerzensgeld zu zahlen. Straßer war erkrankt und hatte ſich peuſionieren laſſen müſſen. Seine Penſionierung führte er zurück auf die Einwirkung der Verdunſtung und Verdämpfung, die von dem Queckſilber ausginge, das bei Benutzung der elektriſch betriebenen Rohrpoſtanlage verſpritzt wurde. Die Rohrpoſt⸗ anlage war in einem der drei Schalter des Dienſtraumes angebracht. Zu ihrem Betrieb diente ein Kontakt, bei dem die Schließung des elektriſchen Stromes durch die Einführung einer Gabel in zwei mit Queckſilber gefüllte Näpfchen erfolgte, in die je ein Ende des Leitungsdrahtes mündete. 5 Es ſtellten ſich noch bei mehreren anderen bei dem Schalterraum beſchäftigten Beautten gleiche Erkrankungserſcheinungen ein. Von ihnen machte der Obertelegraphen⸗Aſſiſtent Benſel in der Hauptſache dieſelben Anſprüche geltend, indem er die Differenz zwiſchen ſeiner Penſion und ſeinem Gehalt in Form einer Rente einklagte. Das Landgericht Mannheim gab dem Klage⸗ anſpruche ſtatt u. das Oberlandesgericht Karlsruhe wies die hiergegen vom Reichs⸗ poſtfiskus eingelegte Berufung als unbegründet zurück. Den Ausführungen der Berufungsinſtanz ſind noch folgende bemerkenswerte Einzelheiten zu entnehmen: Daß der Kläger den Schuldbeweis nicht hin⸗ reichend erbracht hat, iſt unerheblich, da die Nicht⸗ erfüllung der den Aufſichtsbeamten obliegenden Pflicht auf der Hand liegt. Schon der verhält⸗ nismäßig große Verbrauch von Queckſilber und das Herumliegen von Queckſilberteilchen auf dem Fußboden hätte ſie aufmerkſam machen und zu einer Prüfung der Anlage veranlaſſen müſſen. Es konnte ihnen nicht entgangen ſein, daß die Beamten, welche die Näpfchen zu füllen hatten, häufig Queckſilber auf den Boden fallen ließen. Mindeſtens iſt die Tatſache, daß verdampfendes Queckſilber— beim Gebrauch der ſchlecht funk⸗ tionierenden Anlage verbrannte fortgeſetzt Queck⸗ ſilber— der Geſundheit ſchädlich iſt, ganz allge⸗ mein bekannt. Sie mußte auch dem Vorſtand des Telegraphenamtes und den Aufſichtsbeamten bekannt ſein. Dazu gehören Feringe chemiſche und phyſikaliſche Vorkenntniſſe, die jedem Volks⸗ ſchulbeſuch entnommen werden können. Bei eini⸗ gen anderen Beamten, die dauernd in dem Raume zu ſchaffen hatten, waren bereits Krank⸗ heitserſcheinungen eingetreten und zwar geraume Zeit vorher. Das hätte die Aufſicht veranlaſſen müſſen, nicht zu warten, bis dringende Beſchwer⸗ den kamen, ſondern einen mediziniſchen Sachver⸗ ſtändigen zuzuziehen, der die Räume auf ihre hygieniſche Beſchaffenheit prüfte. Dann hätte ſie Gelegenheit gehabt, ſich zu vergewiſſern, ab die Rohrpoſtanlage nicht wenigſtens als mitwiykende Urſache in Betracht käme. Der beklagte Fiskus wandte ein, daß der ärztliche Sachverſtändige es nicht für angezeigt gefunden habe, die Anlocge zu unterſuchen. Dies iſt aber begreiflich, da ihm keinerlei Andeutungen in dieſer Richtung gemacht worden waren. Selbſt auf die ſchriftliche Vor⸗ ſtellung des Klägers hin iſt eine nähere Prüfung der geſundheitsſchädlichen Wirkung der Anlage nicht vorgenommen worden. Der beklagte Fiskus legte auch in dieſem Falle Reviſion beim Reichsgericht ein, die jedoch vom 3. Zivilſenat des böchſten Gerichtshofes ebenſalls als unbegründet zurückgewieſen wurde. (Aktenzeichen III. 534/14.) Briefkaſten. Ku. Sie können nach allgemeinen Rechtsgrund⸗ ſätzen verlangen, daß der Vermieter die Störung des vertragsmäßigen Gebrauchs durch Lärm(an⸗ dauerndes Klavierſpiel) beſeitigt und zwar harben Sie hierauf ein Klagerecht gegen den Vermieter auf Unterlaſſung, ſelbſtverſtändlich aber auch das Recht auf Kündigung ohne Einhaltung der Kün⸗ digungsfriſt. Drohen Sie dem Vermieter dieſes Vorgehen bei Nichtbeſeitigung des Lärms an. Letzte Meldungen. Die Behandlung der gefangenen A⸗Boets-⸗ Mannſchaften. Berlin, 28. April.(Von u. Berl. Büro) Aus Amſterdam wird der„B..“ gemeldet: In Erwiderung verſchiedener Anfragen erklärte Marineminiſter Churchill im Unterhaus: Eine beſondere Behandlung ſei nur derjenigen deutſchen Unterſeebootsmannſchaft zugedacht worden, die in mutwilliger Weiſe Nichtkombat tanten, Neutpale und Frauen auf hoher Ser tötete. Unterſeebvotsmannſchaften, die vor dem 18. Februar gefangen wurden, würden wie ge⸗ wöhnliche Kriegsgefangene behandelt, aber, fuhr Churchill fort,„wir können Perſonen, die Kauffahrer und Fiſcherboote, oft ohne jede War⸗ nung und ohne Rückſicht auf Menſchenleben ſyſtematiſch vernichten, nicht in der gleichen Weiſe wie ehrliche Soldaten behandeln. Er⸗ eigniſſe, wie das Verſenken der„Oriole“ und der„Falaba“ zwangen uns, alle U⸗Boots⸗ Mannſchaften, die nach dem 18. Februar ge⸗ fangen genommen werden, in eine beſondere Kategorie einzureihen.“ Churchill fuhr ſort, er könne jetzt nicht ſagen, inwieweit es möglich ſein werde, am Ende des Krieges die einzelnen Perſonen direkt oder indirekt verantwortlich zu machen, oder in welcher Form eine beſondere Genugtuung von den ſchuldigen Staaten ver⸗ langt werden könne. Die Bedingungen, unter denen ſie gefangen gehalten würden, ſeien jedoch in jeder Hinſicht menſchliche Churchill führte weiter aus:„Vergeltungsmaßregeln gegen unſere eigenen Offiziere können uns nicht veranlaſſen, von einer Politik abzuweichen, die wir als menſchlich gerecht betrachten.“ Im Oberhaus ſprach Kriegsminiſter Kit⸗ chener über die Einzelhaft briti⸗ ſcher Offiziere, die von der deutſchen Regierung als Vergeltungsmaßregel für die Be⸗ handlung der kriegsgefangenen U⸗Boots⸗Mann⸗ ſchaften in England angeordnet wurde, u. g. folgendermaßen: „Die Haager Konvention erlaubt die Einzel⸗ haft Kriegsgefangener mw als unumgänglich notwendige Sicherheitsmaßnahme. Seit vielen Jahren ſpielte ſich Deutſchland vor der ganzen Welt als große militäriſche Nation auf. In überreichem Maße erwies es ſeine militäriſche Geſchicklichkeit und ſeinen Mut, aber gerade des halb ſollte Deutſchland eine Standarte militäri⸗ ſcher Ehve und Haltung aufſtellen, die die Ach⸗ tung, wenn nicht gar die Freundſchaft der Nakſonen fordert. Skatt deſſen ließ ſich Deutſch⸗ land zu Handlungen hinreißen, die ſeine mili⸗ täriſche Ehre ſicher ewig beſchmutzen werden und in der barbariſchen Wildheit mit Derwiſchen im Sudan wetteifern. Ich glaube nicht, daß es einen Soldaten irgend einer Nationalität gibt, 5 ſich ber ſen aus des Schandflecks jämt, v ſein Waffenhandwerk beſchmutzt“ Soviel Worte, ſoviel Verdrehungen und Ent ſtellungen. Die Nämpfe im Naukaſus. Petersburg, 28. April.(Nichtamtlich) Der Generalſtab der Kaukaſus⸗Armee keilt unterm 25. April mit: In der Richtung auf Olty und an der Küſte ſetzten unſere Truppen ihre Offenſive fort. Im Tale des Maſchkert hatte unſere Kapallerie ein Gefecht mit Kur⸗ den und zerſtreute und warf ſie nach Süden zurück. Auf den übrigen Abſchnitten keine Ver⸗ änderung. 15 * 285 Berlin, 28. April.(Von u. Berl. Bur.) Aus Chriſtiania wird der„B..“ ge⸗ meldet: Nach 7 Sitzungen hinter verſchloſſenen Türen nahm das Storthing ſämtliche Rüſtungsforderungen an. Der Kriegsminiſter hat von der Geſamtannahme durch das Plenum ſein Verbleiben im Amt ab⸗ hängig gemacht, da die Kommiſſion in den Vorberatungen einen Teil der Forderungen geſtrichen hatte. Worin dieſe Forderungen beſtehen, iſt bisher noch nicht bekannt. Wie „Aftenpoſten“ meldet, würde hierüber bald eine amtliche Kundgebung erſcheine. Berlin, 28. April.(WTB. Nichtamtlich.) Es wird uns mitgeteilt, daß die An⸗ gaben in unſerer Konſtantinopeler Meldung vom 26. April, die größte Brückeüber den Euphrat bei Djerabliſſe(nicht Dſcherabu⸗ lus) ſei von der Gutehoffnungshütte in Ober⸗ hauſen gebaut, unrichtig iſt; vielmehr hat die Brückenbauanſtalt der Dortmun⸗ der Union Dortmund, Abteilung der deutſch⸗luxemburgiſchen Bergwerks⸗ und Hüt⸗ ten⸗A.⸗G. die eiſerne, 800 Meter lange Brllcke über den Euphrat in 12 Monaten, von denen 9 Monate in die Kriegszeit fielen, geliefert und errichtet. Kapſtadt, 28. April.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Die Uniontruppen, welche die Stakion Prekkopjes bewachten, wieſen einen Angriff einer deutſchen Abteilung zurück, die 700 Mann ſtark war und 12 Kanonen(2) mit⸗ führte. Der Feind ließ 25 Tote und Verwun⸗ dete zurück(und die engliſchen Berluſtesz A 12 7 2 8 5 7 S Milbvoch, den 28. April 1915. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Lucdwigshafener Walzmühle udwigshafen a. Rn. in der beutigen Hauptversammlang, che vormittags 11% Uhr stattfand, Wwaren 4(89 000 Stimmen durch 15 Aktionäre vertreten. Der Vor- sitzende, Herr Nommerzienrat Franz Ludo- wWici, führte einleitend aus: „Wir haben uns heute über den Abschluß eines Geschäftsjahres zu unterhalten, welches, Wie Kein krüheres vorher, durch ganz außergewöhnliche Ereignisse beeinflußt worden ist. Der Ende Juli ausgebrochene Krieg steltte unser Unternehmen mit seinen ausgedehnten Be- niehungen zu fast allen Exportläindern der Wielt plötzlich vor groge Gefahren. Um sich ein eini- germaßen Zuverlässiges Bild von der Beeiuflus- sung besonders unserer sliddeutschen Mühlen- jndustrie durch den Ausbruch des Krieges machen zu können, muß zunächst in Berücksichtigung ge⸗ zogen werden, daß ungefähr 90 Prozent des gan- zen Umsatzes sich auf den Verkhehr mit dem Aus- lande erstreckten und daß dieser Verkæehr natur- gemäß in weit größerem Umfange durch die in- ſolge des Krieges eingetretene Unsicherbeit der Meere um der damit zusammenhängenden Trans- Atni in Mitleidenschaſt gezogen wurde, als das bei anderen Unteruehnumgen der Fall war, deren Iatigkeit sich vorwiegend im In- lande voflxieht. Meine Herren! Es dürfte Ihnen inleressani sein, zu erfahren, daß jahraus jahrein mehr als M. 200 000.— direkt und indfret an Versiche- rungsgebihren allein in unserem Unteruehmen aufgewendet werden müssen, um nur das Risiko gegen rein elementare Schäden einiger- maßen zu decken, während es gegen die gewalti- gen Nisſben, welche die Konjunlettren des Welt⸗ marktes mit sich zu bringen pflegen, keine Ver- sicherung gibt. Meine Herren! Wenn Ihnen in unseren jähr- lichen Generalversammlungen die Ziffern unse- rer Bilanzen vorgelegt werden, s0 pflegen wir uns in der Regel mit dem Ausdruche der Befriedigung über ein relatiyx günstiges Pesultat zu begullgen, aber es erscheint mir geboten, in dieser nach jeder Richtung hin außergewöhnlichen Zeit doch be- Sonders darauf hinweisen zu sollen, daß es sich bei unserem günstigen Abschluß keinesfalls ledig- lich um Cufallsgewinne handelt, sondern daß es des Einsetzens einer weit umfassenden Tätigkeit in Verbindung nit gewalligen Kapitalaufwendun- gen bedlurfte, um dieses Ergebnis zu erreichen. Meine Herren! Ich glaube keine Iudiskretion zu begellen, wenn ich Ihnen sage, daß sich unser Waren-Umsatz pro Jahr auf ca. 40—45 Milbonen Mark beläuft und wenn Sie diesen Umsatzziflern das Ihnen vorliegende Ergebnis gegenüberstellen und Sie eine gleiche Gegenüberstellung bei agde- ten Industriezweigen versuchen, so werden Sie zugeben müssen, daß wohl bei keiner Industrie die Gewyinne im Verhältnis zu den Werten der Verarbeitenden Rolistoffe und den mit dem Ein- und Verkauf verbundenen Risiken so gering sind, Wie bei der Mühlenindustrie. Meine Herren! Es mag sonderbar klingen, aber es entspricht den Iatsachen, daß sich die Aufwendungen, welche allein für die Beschaffung des Verpackungsmaterials, also der leeren Säcke, welche für den Versand der verschiedensten Fabrikate aus unseren vier gesonderten Betrieben erforderlich waren, den Betrag des Reingewinnes nicht unerheblich übersteigen, d. h. also mit an- deren Worten, daß der auf das zur Verarbeiſung gebrachte Rohmaterial entfallende Fabrikatione- gewinm selbst bei unserem relativ günstigen Er- gebnis, auf die 100 kg gerechnet, noch nicht ain⸗ mal dem Werte des leeren Sackes entspricht, wel⸗ cher zum Versand von 100 kg Fabrikaten benutzt werden muß. Meine Herren! Es ist notwendig, alles dieses eiuma! öffenflich auszusprechen, weil die Ergeb- nisse unserer Mühlenindustrie vielfach und beson- ders in diesem Jahre Beurteilungen begegnen, die nur aus einer vollständigen Verkennung der eigen⸗ artigen Lage dieser Industrie zu erklären sind. Im übrigen verweise ich Sie aui den Bericlit des Vorstandes, dessen Inhalt wir in vollem Um⸗ ſange bestätigen können. Die Gründe, die uns bewogen haben, Ihnen eine Erhöhung der Dividende um 2 Prozent M. 60 000.— vorzuschlagen, sind im Vorstands- bericht miigeteilt, jeh möchte jedoch hinzufügen, daß interhalb der Verwallung zunächst nicht die Absicht bestand, diese Erhöhung eintreten zu las- sen, daß wir aber den aus den Kreisen unserer Ationäre an uns herangetretenen Wünschen, außer den im Vorstandsbericht angegebenen Gründen, auch deshalb glaubten nachgeben zu Sollen, weil unsere Aktionäre sich mit Recht dar- auf berufen konnten, daß sie, als unsere Betriebe vor Jahren durch Feuer zerstört wurden, sich den völigen Ausfall der Dividende gefallen jassen mußten. Ueber die Verwendung des Vorirages möcliten wir Ihmen in der jetzigen Zeit keinerlei Vorschläge FE machen. Durch die bekanmten, im Interesse der Sicherung der Vofksernährung erlassenen Jesetze ist uns für absehbare Zeit fast jede seibständige Tätigkeit entzogen. Wir werden mit einer dau- ernden und erheblichen Einschränkung unserer Betriebe zu rechnen haben, während die im Iate- resse der Erhaltung unserer geschäftlichen Or- ganisation erforderlichen allgemeinen Aufwendun gen ihren Fortgang nehmen, eine Tatsache, welene ebenfalls bei der Beurteilung des diesfährigen Resultates nicht außer Acht gelassen wer⸗ den dari. Wie Sie aus dem Bericht des Vorstandes er- sehen, haben wir ums bei der Kriegsanleihe des Jahres 1914 mit M. 100 000.— beteiligt und ich möchte Ihnen heute mitteilen, daß wir zuch von der Kriegsanleihe von 1915 noch 1 Million Mark übernommen haben.“ Nach diesen Ausführungen des Herru Vor- sitzenden wurden die Vorschkige der Verwaltung einstimmnig genehmigt und Vorstand und Auf⸗ sichtsrat Entlastung erteilt und die Wiederwahl des bisbherigen Aufsichtsrats beschlossen. Es gelangt somit eine Dividende von 12 f. H. (i. V. 10 v..) zur Verteilung, während auf neue Nechnung M. 322 652(150 308) vorgetragen wer⸗ den. Dem Vorstand, der sich in der außerge- Wöhnkichen Lage auf der Höhe seiner Zeit be- kfunden habe, wurde aus der Versammlung Dänd umd Anerkennung ausgesprochen. Aul die Frage nach den Aussichten des neuen Geschälts- jahres, erwiderte Herr Kommerzienrat Artmann, daß dasselbe sich gut angelassen habe. Die Fabrik sei gut beschäftigt, doch müsse immerhin mit einem Produttionsausfall gerechnet werden, s80 daß ein gleich günstiger Abschluß vorgelegt wer⸗ den könne. Die Bilanz sei jedoch mit groger Vorsicht aufgestellt, so daß man mit einem ge- wissen Optimismus in die Zukunft blicken könne. Der Vorsitzende schloß die Versammlung mit dem Wunsche, daß die nächste Hauptversammlung im Frieden statffinden möge, aber in einem Frie- den, wie wir ihn brauchen, der uns die Sicherung für die Zukumft bringt. Geldmarket, Bank- und Börsen- wesen. Berliner Effektenbörse. Berlin, 2. April. Am heutigen freien Verkehr an der Börse machte sich eine rege Festigkeit be- merkbar. Die guten Gerüchte vom Roheisenver- band machten einen recht günstigen Eindruck, der besonders für die schweren Montanpapiere zum Ausdruck kam, von denen Phönix Bergbau und Laurahütte gesucht waren; von Oberschlesischen Werten wWar Caro Hegenscheidt gesucht; auch in den Aktien der chemischen Werte fanden lebhafte Umsätze statt. Bei reger Nachfrage blieben hei- mische Anleihen gut behauptet. Ausländische Devisen ruhig und unverändert; auch Geldsatze unverändert. HMandel umnd Imdduskrie. Heddernheimer Kupferwerk& Süd- deutsche Kabelwerke.-G. im Frankfurt Aim Main und Mannheim. In der heutigen in Frankfurt a. M. stattgehabten Aufsichtsratssitzung wurde die Bilanz und der Geschäftsbericht für das Jahr 1914 vorgelegt und genehmigt. Die Bilanz schließt einschließlich Vortrag und nach Abzug der ordentlichen Abschreibungen von M. 365 885(M. 406 136) mit einem Reingewinn von M. 1 334 333 gegenüber M. 1 150 958 im Voxjahre. Der auf den 28. Mai ds. Js. einzuberufenden Hauptversammlung soll vorgeschlagen werden, Rückstellungen und Extraabschreibungen in Höhe von M. 320 000 vorzunehmen, eine Dividende von 7 Proz. wie im Vorjahr zu verteilen, und den Rest von M. 329 967 auf neue Rechnung vorzutragen. Hur HKriegskonfunktur der Kriegs“ UMndustrie. Nach den Erhebungen des Vereins Deut⸗ scher Eisen und Stahl-Industrieller betrug cie Flußstahlerzeugung im deut⸗ schen Zollgebiet während des Monats März 1915 insgesamt 1 008 273 t gegen 946 191 t im Februar. Die tägliche Erzeugung belief sich auf 40 677 t(gegen 21 801 t im August, 25 509 t im September, 33 341 t im Oktober, 37 501 t im No⸗ vember, 37 679 t· im Dezember, 38 552 k im Januar und 39 425 f im Februar), Die Erzeugung verteilie sich auf die einzelnen Sorten wie folgt(Wobei in KRlammern die Erzeugung für Februar angegeben ist): Thomasstahl 553 156 t(479 860), Bessemer- stahl 14 808 t(0 681), Basischer Siemens Martius- stahl 451 706 t(389 875), Saurer Siemens-Martins- stahl 15 875 t(15 308), Basischer Stahlfornmguß 34 507 t(26 960), Saurer Stahllormguß 10771. (8053 9, Tiegelstahl 8105 t(7462), Elektrostahl 9255 f(8902). Von den Bezirken sind im März 1915(gegenüber Februar) beteiligt: Rhefn- land-Westfalen mit 680 280 t 646 875, Schlesien mit 96 211(82 011 0, Siegerland und Hessen-Nassau mit 23 725 t(10 275), Nord-, Ost- und Mitiet⸗ deulschlaud mit 45 612 t(30 911, Königreien Sachsen mit 21 424 t(18 253), Süddeutschlandd mit E pfalz mit 95 290 t(82 827 h, Elsaß-Lothringen mit 100 568 t(84 108), Luxemburg mit 72 925 t (62 114). Aus diesen Feststellunngen ersieht man, daß die Flußstahlerzeugung genau so wie die Roheisen- erzeugung und die Kohlenförderung seit dem ersten Kriegsmonat eine fortlaufende Besserung aufweist. Sie hat im Monat März zum ersten Mal seit dem Kriegsausbruch wieder eine Million über- schritten. Auch die tägliche Erzeugung hat sich mit 40 677 t gegen bloß 21 801 t im August gegen- über dem ersten Kriegsmonat nahezu verdoppelt. Nachstehend unsere gewohnte Tabelle: Blußstahlerzeugung Deutschlauds. 1915 191⁴ in Tonnen zu 1000 kg. Januar 963.790.602.480 Februar 946.015.509.785 März.098.273.634.297 April—.488.545 Mai—.577.970 juni 85.558.317 Juli—.627.803 August— 567.618 September 663.448 Oktober— 900.522 November 900.357 Dezember 941.964 14.973.100 Warenmärkte. Serliner Getreidemarkt. Berlin, W. April. Frühmarkt. Runder Mais 610—630. HKleiner, feiner Mais 630—640. Ausländische Weizenkleie 41.— Ausländische Roggenkleie 42.—. An der Mittagsbörse fanden keine Notie- rungen statt. Das Geschäft am Getreidemarkt war ziemlich still, und die Umsätze besonders für Loko- ware waren sehr eng begrenzt. Guter Mais wurde von den Mühlen begehrt und zeitweise—3 M. höher bezahlt als gestern. Beste, feine Sorten stell- ten sich auf 630—640 M. Lokogerste war nicht angeboten. Für rollende Ware forderte man 650 bis 660 Mark. Weizenkleie wurde mit 42., Roggenkleie mit 44 M. gehandelt. Versleherungswesen. Framkfurter Allgemeine Versieherungs-⸗ AG., Frankfurt a. M. Die Gesellschaft versendet eben an ihre Ak. tionäre den 50. Rechenschaftsbericht für das Jahr 1914. Der Verlauf des Jahres wird trotz des Krieges als zufriedenstellend bezeichnet. Eine Ausnahme machte die Transport-Versiche- rung und die Feuer-Rückversicherung. Der Gewinn beträgt einschließlich Mark 948 856 Vortrag: M. 3 902 191 gegen 3 758 588 im Vorlahr. Die Veberschüsse betragen in der Glas- Versicherung: M. 193 980(i. V. M. 155 800); Un⸗ fall- und Haftpflicht⸗Versicherung: M. 1 3890 065 (i. V. M. 1 187 410); Einbruch-Diebstahl-Versiche- rung: M. 733 570(. V. M. 613 478); Wasser⸗ leitungsschaden-Versicherung: M. 373 665(i. V. M. 182 50)); Feuer-Versicherung: M. 534516(i V. erbrachte die Feuer-Rückversicherung Mark 217556). Die Transport-Versicherung hatte Mark 195 925 Verlust gegen M. 281 00 Gewinn im Vor- jahre. An Zinsen und Mieten gingen Mark 1765 356 ein, WoVο⁰n M. 788 344 in den Gewinn⸗ Ziflern der einzelnen Branchen enmalten sind, 50 daß M. 978 512 aus den Erträguissen von Kapital und FReserven herrühren. An Kursgewinn wer⸗ den M. 10 370 verrechnet, an buchmäßigem Kurs- verlust M. 313 128(i. V. M. 245 203). Die allge⸗ meinen Unkosten erforderten M. 348 760(i. V. Mark 349 111), die Steuern M. 229 340(i. V. Mark 211 085). In der Trausport Versicherung ermäßigte sich die Prämieneinnaſune von Marz 4 270 243 auf M. 2955 095, an Schäden wurclen bezahlt M. 1 561 729 gegen M. 1 782 596 in 1918. Die Reserven erhöhten sichi um M. 120 000.— auf M. 1 550 000.—., Der Rückgang in den Prämien⸗ einnahmen ist durch den Rückgang der Einiuhr und Ausfuhr erkkrlich. Der Verlust entstand da- rell, daß bei Ausbruch verschiedene Versiche- rungen mit Einschluß der Kriegsgefahr liefen, die Schäden brachten. lu der Glas Versiche- rung wurden an Prämien M. 929 039 gegen M. 996 388 im Vorjahre vereinnahmt. An Schäden Waren 11808 im Betrage von M. 379 645 zu ver- zeichnen. Die Spiegelglaspreise waren im Laufe des Jahres 1914 luwerändert hochl. In der Un- kall- und Haftpflieht Versicherung Wurden M. 11,247 Mill.(i. V. M. 10,831 Mill.) an Prämien eingenommen; für Rückversicherungs- prämien M. 3,707 Mill.(i. V. M. 3,605 Mill.) be⸗ zalilt. Die bezahlten Schäden für eigene Rech- nuiig stellten sich auf M. 3,260 Mill.(i. V. Mark 3,371 Mill), Die Verwaltungskosten betrugen M. 4,311 Mill. gegen M. 4,096 Mill. i. V. Die Prämienreserve erhöhte sſen von M. 2139 auf M. 2 434 Mill., die Prämieniberträge ermäßigten sieh ven M. 2,708 auf M. 248898 Milkionen. In der Einbruen Diebstakh!- Versiche-⸗ UHg Wurden an Prämien M. 2223 643 gegen M. 2 415 749 in 1913 vereinnaumt. Es ereigneten 12 288 t(10 727), Saargebiet und bayerische Rhein-sich 6677 Schãden im Betrage von M. 877 415 gegen M. 900 719 im Vorjahre. In der Wasser⸗ leitungsschäden- Versicherung Wur⸗ den an Prämien M. 1 073 282 gegen M. 482 007 im Vorjahre vereinnahmt. Es ereigneten sich 7048 Schäden im Betrage von M. 517 727 gegen M. 188 461 in 1918. In der Feuer Rück- versicherung betrugen im Vorjahre die ver- einnahmten Prämien M. 5,6 Mill. und die Schäden M. 2,72 Mill. Im Geschäftsjahre kam das direkte Feuer-Versicherungs-Geschäft hinzu, das nach dem Jahresbericht günstig verlaufen ist. Durch die Fusion mit der Deutschen Feuer Versicherungs Aktien- Ge- sellschaft, Berlin, und die Ueber⸗ nakme des deutschen Geschäftes der Commercial Union Versicherungs⸗ .-., hatte die Gesellschaft am Schlusse des ersten Geschäftsjahres im Feuerversicherungs- Geschäft bereits einen Bestand von 522 442 Vex- sicherungsscheinen. Die Prämieneinnahme be- trug M. 8 547 Mill.; für Rückversicherungen wur⸗ den M. 2,490 Mill. verausgabt. Die Schäden be- trugen im Geschäftsfahre für gezahlte und zurlich- gestellte Sclriden M. 3,931 Min. An Ueberschuß Werden, wie bereits erwähnt, M. 534 016 ausge⸗ wWiesen, nachdem an Prämien-Ueberträgen und Schadenreserven M. 5,65 Millionen vorgetragen werden. 5 In der Lebens Rück Versicherung beträgt die Versicherungssumme M. 1 033 634.—. die von der Frankfurter Lebens-Versicherungs⸗ Aktien-Gesellschaft übernommen wurden. Ein Gewinn wird hier nicht ausgewiesen. Die Kapitalanlagen beziffern sich auf M. 23 501, 200.— erststellige Hypotheken, Mark 13 729 206 in Wertpapieren und M. 4892 218 Grundbesitz. Von beliehenen Liegenschaften sind 181 in Frankcfurt a. Main, 7 in Berlin und 1 in Offenbach. Für die Ermitflung des Beleihungs- wertes werden die Vorschriften des Kaiserlichen Aufsichtsamtes zu Grunde gelegt. Die Effekten sitid spezifiziert und zu den im Dezember 1914 niedrigst bekannten Kursen in die Bilanz auige- nommen. Unter den Wertpapieren sind 956 Ak⸗ tien der Frankona, Rück- umd Mitversicherungs⸗ Aktien-Gesellschaft, 700 Aktien der Rückversiche- rungs-Gesellschaft Europa, 5 000 Aktien der Frankfurter Lebens-Versicherungs-Aktien-Gesell- schaft und 100 Aktien der Deutschen Seeversiche-⸗ rungs-Aktien-Gesellschaft in Hamburg enthalten. In der Vermögensrechnung sind augerdem an Bankguthaben M. 726929 und Nassenbestand ., 185 172 ausgewiesen An Ausständen Sind M. 2099 492 bei Versicherungs-Unternehmungen und M. 3386 295 bei Agenten vorhanden. Die Gesellschaft besitzt sämtliche 5 000 Aklien der Franhfurter Lebens-Versicherungs-Aktien-Geę⸗ sellschaft, deren Erträgnis aus dem Jahre 1914 nicht in die Gewinn- und Verlustrechmung pro 1914 aufgenommen wurde: Die Dividende für 1914 gelangt ebenso wie die Dividende aus dem Aktienbesitz in Frankona- und Europa-Aktien erst in der Jahresrechnung pro 1915 zur Aufnahme. Der Gewinn von M. 3902 181 soll wie folgt verteilt werden: M. 2375 000.— Dividende gleiexk M. 125.— auf 19000 Aktien(im Vorjahre Mark 2000 000.— gleich M. 125.— auf 16 000 Aktien), M. 40 000.— Abschreibung auf Hauskonto(i. V. M. 30 000.—), M. 20 000.— Abschreibung auf Mobiliar-Konto(i. V. M. 20 000.—), M. 401 618 Tantiemen(i. V. M. 424 932), M. 180 000.— Gra⸗ tilikationen(i. V. M. 120 000.—), M. 50 000.— in den Pensionsfonds, M. 5 700.— für Talousfeuer urid M. 829 862.— Gewingwortrag(i. V. Mark 948 856). Wie berichtet wird, nahmen die ersten Monsie des Jahres 1915 einen der Zeitlage entsprechenden nicht unbekriedigenden Verlauf. eMüe Fesdcecnten. r. Düsseldorf, 28. April.(Priyat-Telegr) Der Aufsichtsrat der Düsseldorfer Ma⸗? sSchinenbau-.-G. vormals J. Losen- hausen beantragt 6 PxOZ. Dividende gegen 10 Proz. im Vorjahre zur Verteilung. r. Düsseldorf, 28. April.(Privat-Telegr) Das Kaliwerk Großherzog v. Sachsen kann wieder keine Dividende verteilen. Der Gewinn wird zurückgestellt. eeen 0 Srolæ ceinden ringsum iſt und bleibt Myrrholin⸗Seife unverändert wie ſelt 20 Fahren, die bekannte einzigartige Hautpflege⸗ Ge/,/ ſundheitsſeife zu Hauſe und im Felde. Stſick 55 Pfg. überall erhältlich, 2458 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Frite Goldenbaum; lür Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaumę kfür Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: J..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agihe; kür den Inseratenteil und Geschältliches Eritz ſog Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schien Buchdruckerei, G.., b. H. Direktor: Ernst Müller. 75 6. Seite. Handels⸗Hochſchule Mannheim Dounerstag, den 29. Aprel 1915 beginnen folgende 45 Borleſungen und Uebungen: 4562 Stunde Dozeut Thewa Gebäude Saal vorm. 10—12 Schröter Uebungen in d. Buch⸗ Haltg f. Fortgeſchr./ A 1, 2 10 10—12 Meltzer Poliliſche Arithmettk mit Uebungen 12—1 Schröter Theorien u. Syſteme der Buchhaltung K 4 1 12—1 Altmaunn Finanzwiſſenſchafſt 4 4, 1 2 nachm —5 Altmaun Allgem. Volkswirt⸗ ſchaftslehre 4K 4. 1 3 —6 Stahl Engl. Handelskorre⸗ ſpondenz A 3, 6 1 —7 Glauſer Wortbildungslehre A 3, 6 —7 Begro Italien. Haudels⸗ korreſpondenz +43, 6 2 8— 7 Schott Einf. in die Praxis der Statiſtik K 4. 1 9 —7 Stahl Die neuere vaterl. Literatur Deutſch⸗ lands II. 4 1, 1 8 7— Glauſer Uebungen in d. Wort⸗ bildungslehre 4A3, 61 —9 Stahl Lektüre ausgewählt. Texte engliſcher Schriftſteller +489, 6 2 — Brehm Das Recht der Ge⸗ werbeordnung +94 14. 1 2 —·9 Ksburger Ausgew. Teile.Ver⸗ ſicherungsbetriebs⸗ lehre Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Gemeinde. Donnerstag, den 29. April 1918. Jeſuftenkirche.7 Uhr Seelenamt für Lubwig Pſtſter u, ſeine Ehefrau Katharing Emilie.— Abends ½8 Uhr Anudacht für Heer und Vaterland mit Segen. etenmm Cakl Pffterer u Kelet. empfiehlt ſichzur Beſorgung von Rechtsaugelegenheiten insbeſondere Betreibung von Forderungen, Fertigung non Verträgen und Bittgeſuchen, Auskunft in Ene. 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Ausbildung zum künftigen Beruf und Arbeitsvermittelung in der Geſchäftsſtelle B 5, 1611 Auskunft und Rat erteilt. Dieſelbe iſt Werktags vormittags von 9 bis 12 Uhr und nachmittags(mit Seneral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath 4% à 103% rüczahlbare Teilſchuldverſchreibungen der Clektrizitäts⸗Attien⸗Geſelſchaft vorm. W. Lahmeyer de 6o., Frankfurt a. Main, Taunns⸗Amlage ö. In der am 28. März 1915 durch den Königlichen Notar, Herrn Juſtisrat Dr. zur. Albert Kallmann, hierſelbſt, vorgenommenen ſiebzehnten Verloſung unſerer vierprozentigen zu 103% rückzahlbaren Teilſchuldverſchreibungen vom Jahre idos wurden folgende Nummern zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1915 gezogen: à Mt. 1,000.— Nr. 013, 022, 032, 093. 103, 132, 138, 165, 224, 393, 557, 6ʃ5, 712, 810, 827, 847, 929, 941, 991, 995, 1116, 1162. 1162, 1864, 1442, 1449, 1527, 1529, 1541, 1350, 15038, 1723, 1775, 1847, 1915, 1928, 1947. Vie Einlöſung geſchieht zu Mk. 1,030.— pro Schuldverſchreibung vom 1. Oktzber 1915 ab, gegen Auslieferung der betreffenden verloſten Stücke nebſt unverfallenen Conpons und Talons bei folgenden Stellen: in Frankfurt a. M. bei der Kaſſe der Geſellſchaft * ** „ Dresdner Bank in Frankfurt a. M. Filiale der Bank für Handel und Induſtrie „ den Herren Grunelius& Co. in Berlin„„Dresduer Bank „„ Bank für Handel und Induſtrie „„Deutſchen Bank „„Berliner Handels⸗Geſellſchaft in Darmſtadt„„ Bank für Handel und Induſtrie in Gotha„„ Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp Ll.⸗G., Filiale Gotha, und den ſonſtigen Nieder⸗ laſfungen dieſer Firma 5 in Mannheim„„ RMheiniſchen Creditbank und deren Filialen in Zürich„„ Schweizeriſchen Kreditauſtalt. Fraukfurt a. Main, den 26. März 1915. Elektrizitäts⸗Actien⸗Geſellſchaft vorm. W. Lahmeyer& Co. der Deutſchen Bank Filiale Frankfurt 12085 P 2, 12, Pfanken. Dresdner Bank Fiſiale MANNHEIM Licht⸗ u. Kraftinſtallativnen Bewerbungen wolle Zeug⸗ nisabſchrift und Gehalts⸗ Ausnahme Samstag] von 8 bis 5 Uhr geöffnet. Maunheim, den 26. April 1915. Der Bezirksausſchuß Mannheim f. Kriegsinvaliden⸗ Fürſorge. von Hollauder. Katzenmaier. eeeeeeeeeeeeeee Vehanntmachung. Nach 8 22 der Feldpolizei⸗ urduung(8 368 Ziff. 9 des .⸗St.⸗G.) iſt das unbe⸗ fugte Vetreten fremden Gigentums verboten und wird mit Geldſtrafe bis 60 Mk. oder Haft bis zu Des⸗ leichen wird nach§ 37 Abſ. 6 der Feldpolizeiord⸗ uung gemäß 8 145 Ziſſer 3 PB.⸗Str.⸗G. an Geld bis zu 20 Mk. beſtraft, wer außer den Fällen des 8 22 unbe⸗ fugt über fremde Aecker, Weiden oder Schonungen fährt, reitet oder Vieh treibt. 45⁰ Wir bringen dies zur Kenntnis mit dem An⸗ fügen, daß Uebertretungen Annachſichtlich durch unſer Jeldſchutzperſonal zur An⸗ Fegeige gebracht werden. Mannheim, 26. April 1915. Städt. Gutsverwaltung. 12 Krebs. Beteiligung „en Ausbeutung eines— vornehmen, hohen Ge⸗ winn bringenden Unter⸗ nehmens, von höchſt. Stelle protegiert, wird ein ſeriöſ. Herr mitgut. Beziehungen und gewandtem Auftreten geſucht. Erforderlich ſind M. 2000.— bar. Gefl. An⸗ gebote mit genaner Dar⸗ legung der Verhältniſſe und bisheriger Tätigkeit unter Nr. 3692 au die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. erbeten. •%% ieeeeeeeeeeeeee 2 Denterplihe 2. Rang, weg. Trauer abzugeben. 50740 Näh. Beilſtr. 1, 2. St. Bekaunmachung. Daßs ſtädt. Seihamt— Abt II— Lit. B 8, 20, enkünftig nur noch Diemstag vormittag und nur für Pfänderaus⸗ Iſungen, Scheinernener⸗ ungen und Erhebung von Mehrerlöſen geöffnet. Maunhelm, 27. April 1918. Die Berwaltung der ſtädt. Seihämter. 4556 Jwangöbverſteigerung. Dounerstag, den 29. April 1915, uachtmnittags 2 Uhr, werde ich im pfand⸗ Lokal d 2hier gegen Bar⸗ zuhlung im Vollſtreckungs⸗ Wege Aee verſteigern: Mödel aller Art, 1 Regiſtrierkaſſe, 3 Mu⸗ firwerke, 1 Sluückſpiel. Mannheim, 28. April 19165. Noſter, Nelmlschtes Gutſptel. Teunis⸗Part. it t. * Granatreife werden umgearbeitet mit Schloß u. Sicherheitskette für 6., mit Vergoldung und eiſernem Kreuz 2 M. mehr. 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