15. fiehlt ſich Bluſen kl. 51168 ich durch hven ühner⸗ zugen, enhaut ſchmerz⸗ gefahrl. ſietet 'hafen. he gs Bezugspreis: 80 Pfg. monatſich, Pringerlohn 30 Pfg., durch die poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im vierteljahr. Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 80 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Nk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Umgebung Tele le⸗ „Generalanzeiger Nanmeim“ Fernſprech⸗Rummern: Gberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗AHbteilung.. 341 Schriftleitung 9+*»- 87 Verſandleitung u. 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Wer Luſt am Kom⸗ binjeren hat, kann ſich ja nun auch die ver⸗ ſchiedenen Möglichkeiten ausrechnen, wie der Krieg noch zu vermeiden wäre. Indes wird man gut tun, auf dieſe letzten Möglichkeiten keine allzu großen Hoffnungen mehr zu ſetzen. Vorderhand ſteht es noch ſo, daß die Straße, daß die rollenden Franes und Sovereigns ſchon einen erſten Sieg erfochten haben und da die Dinge immer ihren Schwerpunkt in ſich ſelber tragen, iſt die Wahrſcheinlichkeit vorhanden, daß dem erſten Sieg der zweite folgt. Politiſch unterrichtete Leute denken ſich die Weiterentwicklung ſo, daß die Mi⸗ niſter vor die Kammer gehen und ſich ein Vertrauensvotum von ihr erbitten; ein Vertrauensvotum heißt das, für alle Fälle Dann wären ſie gedeckt und könnten beginnen, wonach ihr Herz ſtrebt, zu deutſch alſo, den Krieg anfangen. Es hat in dieſem Moment wohl wenig Sinn, noch dar⸗ über zu ſtreiten, ob der Dreibund for⸗ mell gekündigt worden iſt oder nicht. Nach unſerer Kenntnis iſt eine ſolche Auf⸗ kündigung nicht erfolgt, wenigſtens gegenüber Deutſchland nicht. Aber es iſt, wie die Dinge liegen, wirklich nur eine Formſache und würde den Kriegsbeginn, wenn er beſchloſſen wäre, kaum um eine Stunde aufhalten. Wie Rumänien, falls Italien los⸗ ſchlagen ſollte, ſich ſtellen wird, iſt im Augen⸗ blick noch gar nicht zu ſagen.(Wir verweiſen übrigens auf die Meldung der„Köln. Ztg.“, die wir im heutigen Mittagsblatt wieder⸗ gegeben haben. D. Schriftl.) Das gleiche gilt von der vorausſichtlichen Haltung Bul⸗ gariens und Griechenlands. Wenn wirklich verſichert worden iſt, Bulgarien und Griechenland würden neutral bleiben, ſo muß man ſich gewärtig halten, daß alle dieſe Er⸗ klärungen doch nur angeſichts beſtimmter Eventualitäten abgegeben wurden. * Die folgende Meldung der„Köln. Zlg.“ liegt zwar vor der Entſcheidung des Königs über Beibehaltung des Kabinetts Salandra, bietet aber doch manche Anhaltspunkte zur Beurteilung der kommenden Ereigniſſe und ſei daher wiedergegeben: Zürich, 16. Mai. Nach den aus Itolien eintreffenden Meldungen iſt die Frage, ob der König den Rücktritt des Miniſteriums Sa⸗ landra nicht annehmen oder Salandra mit der Neubildung des Miniſteriums betrauen werde, noch nicht entſchieden. Man glaubt, der letztere Fall habe mehr Wahrſcheinlichkeit füc ſich. Dann würden über den bisherigen Beſtand binaus einige Miniſter ohne Porteſeuille er · nannt werden. Als ſolche kämen in erſter Linie in Frage der Abgeordnete Boſelli aus Turin, den der König auf heute zu ſich berufen hat, dann die Radikalen Fera Girardini und Ag⸗ nelli, die Republikaner Pantano und Varzilai und der interventioniſtiſche Sozialiſt Biſſolati. Alle ſeien Interventioniſten und würden in der bisherigen Zuſammenſetzung des Kabinetts eine entſchiedene Schwenkung nach links verurſachen. Die Meldungen be⸗ haupten, man halte unter den heutigen Um⸗ ſtänden eine neutraliſtiſche Richtung im Miniſterium für unmöglich, und es heiße, Giolitti und ſeine Anhänger hätten dies einſehen müſſen. Die Neutraliſten könn⸗ ten wohl in der Kammer auf eine Mehrheit rechnen, ſie hätten aber die Mehrheit des Volkes gegen ſich. Bemerkenswerr iſt, daß die Giolitti naheſtehende„Stampa“ heute ehenfalls der Meinung iſt, daß der Krieg für IFtalien unvermeidlich ſei. Dos Blatt glaubt, das Miniſterium werde mit dem Entſchluß, in den Krieg einzugreifen, vor die Kammer treten. Sonnino gegen Giolitti. Gerade heute, da wir die Nachrichten von der Fortdauer des Kabinetts Salandra⸗Sonnino erhalten, verdient unſere Aufmerkſamkeit ein vor einigen Tagen erſchienener Artikel des Giornale 'Italia, der den Regierungsſtandpunkt gegen Giolitti verteidigt. Dieſes Blatt iſt eine Gründung Sonninos und der Artikel iſt ver⸗ mutlich von dem Miniſter des Auswärtigen ſelbſt verfaßt. Er enthält alſo in etwa das Programm der auswärtigen Politik des Kabi⸗ netts Salandra⸗Sonnino, ob nur das ſeitherige oder auch das zufünftige, werden wir bald wiſſen. Das Giorfiale d Italia richtet die fol⸗ genden offenen Worte gegen Giolitti: Italien hat in der furchtbaren europäiſchen Kelſe, die alle politiſchen und moraliſchen Werte umwirft, und über das Schickſal der europäiſchen Völker entſcheidet, die heilige Pflicht gegen ſich ſelbſt: mit jeglichem Mittel die elgenen nationa⸗ len Beſtrebungen zu verwirklichen. Die erſte Sorge der Regierung war die Reorgani⸗ ſation des Heeres, das durch Sorgloſigkeit der früheren Miniſterien arg desorganiſiert war. Es wurde durch außerordentliche Opfer und Mühe zu einem machtvollen Werlzeug des nationalen Willens. Nicht minder ſchwierig war die diplomattſche Arbeit, die Deſterreicher zur Anerkennung unſeres Rechtes zu bewegen. Das einzige Mittel, unſe⸗ ren nationalen Beſtrebungen zum Siege zu ver⸗ helfen, war der feſte Wille, auch bis zu den dußerſten Folgen zu gehen. Die große Mehrheit des Volkes ſtand hinter der Re⸗ gierung, einig, zu allem bereit. Nur in den höheren Geſellſchaftsſchichten und unter den politiſchen Führern fehlte die Disziplin. Ein erſtes Anzeichen der beklagenswerten Disziplin⸗ loſigkeit war Giolittis Brief an Peano mit der berühmten Phraſe des„parecchio“. Dieſe un⸗ glückliche Handlung Giolittis, die die italieni⸗ ſchen Friedensfreunde und unſere Feinde ermu⸗ tigte, ließ ſich nur ſchwer wieder ausgleichen und gut machen Mit Mühe wurden die Verhand⸗ kungen wieder aufgenommen. Oeſterreich machte ſehr langſam ganz kleine Zugeſtändniſſe. Da ſo Oeſterreich nicht vorwärts zu bringen war, und ein Sonderfrieden mit Rußland drobte, ſuchte die italieniſche Regierung, um der Iſolierung zu entgehen, die Lage gegenüber dem Dr eibverband durch diplo⸗ matiſche Aktion zu klären und er wog den Fall unſeres Einſchreitens an Seite des Dreiverbandes. Gegenüber Oeſterreich blieb die Regierung feſt auf ihrem Standpunkt des Mindeſtmaßes der nationalen Beſtrebungen. Die Wiener Regierung gab nur ſehr zögernd nach und ihre Zuge ſtändniſſſe ſind noch immer ſehr weit von unſerem Min⸗ deſtmaß entſernt. Jetzt waren Stillſchweigen, Disziplin und Eintracht nötiger als je. Da brach die Bewegung in pazifiſtiſchen Abgeordneten⸗ kreiſen aus, eine parlamentariſche Raſerei, wie Mannheim, Montag, 17. Mai 1915. Die ilalienriſche Kriſe. ſie höchſtens ſüdamerikaniſcher Länder würdig iſt, traf die Sache des Friedens, flößte dem Geg⸗ ner Stärke und Hoffnung ein. Nicht genug, Giolitti wurde von der Regierung hinzugezogen. Und Giolitti brach in dieſem Augenblick die Ein⸗ tracht, verletzte die ſchuldige Rückſichtne⸗me, ſprach ſich gegen den Krieg aus und ſchwächte ſo die diplomatiſche Aktion der nationalen Regie⸗ rung gegenüber dem Gegner, warf den Zweifel in die Seele der Bürger— eine richtige und wirk⸗ liche Sabotage der höchſten Intereſſen des Va⸗ terlandes. Gegen dieſen ſo beklagenswerten Akt Giolittis muß die Regierung Front machen, ge⸗ gen den Fraktionsgeiſt, der dem Gegner frommt, ſich wenden. Das Parlament entſcheide zwiſchen der Regierung und den Quertreibereien eines Politikers, die uns vor uns ſelbſt und der Welt herabſetzen. In den Händen der Regierung liegt das Anſehen, die Zukunft, der gute Name des Landes. Die Stimmung in Mailand. Berlin, 17. Mai.(Von u. Berl. Bur.) Aus Lugano wird der„B..“ gemeldet: Mailand bietet heute das Bild einer Stadt, über der die Atmoſphäre eines nahen Un⸗ wetters laſtet. Die Gemüter ſind eher gedrückt, als froh erregt. Die Straßen ſelbſt ſind voll Menſchen, meiſtens find es Männer: In der„Galerie“ bilden ſich zahlreiche Grup⸗ pen, in denen die politiſche Lage erregt be⸗ ſprochen wird. Beinahe jedermann trägt ein patriotiſches Abzeichen. Viele, beſonders die Studenten tragen ein mit„A baſſo Giolitti“ oder„Morte a Giolitti“ bedrucktes Band auf dem Hut. Der Zorn und Haß gegen Giolitti iſt ſo groß, daß jeder andere Haß von ihm verdrängt wird. An verſchie⸗ denen Straßenecken ſieht man noch die Bruch⸗ ſtücke von Plakaten in den Landesfarben, auf denen man leſen kann:„Entweder Kriog oder Revolution“. Heute früh fand in Rom eine große Demonſtration vor dem Quirinal ſtatt.—„Secolo“ meldet, daß ſich heute früh in Genua und Turin große Stu⸗ denten⸗Demonſtrationen ereigneten. Der Druck der Kriegsparteien. Lugano, 16. Mai. Der Avanti ſchreibt zur Kammereröffnung, die Kriegsparteten machten ungeheure Anſtrengungen, um die Abgeordne⸗ ten glauben zu machen, das ganze Land wolle den Krieg. Die Verſchwörung der Preſſe ſei auf der Höhe. Kriegeriſche Kundgebungen würden aufgebauſcht zu großen Ereigniſſen, umgekehrt aber neutraliſtiſche Gegenbewe⸗ gungen gehemmt.'Annunzio erklärte vor der Volksmenge, er ſelbſt habe höhere Offi⸗ ziere des italieniſchen Generalſtabs nach Paris und London begleitet, um mit den dorkigen Generalſtabsoffizieren die Kriegspläne zu prü⸗ fen und ſie mit denjenigen Italiens in Ein⸗ klang zu bringen, hauptſächlich was die Dar⸗ danellen anbelange. Reſerviſten gegen den Krieg. Mailand, 14. Mai. Der Avanti bringt mehrere Spalten von Nachrichten über die Ab⸗ reiſe der zu den Fahnen berufenen Reſerviſten aus ihren Heimatorten. Am Bahnhofe betei⸗ ligten ſich die Reſerviſten an den Kund⸗ gebungen gegen den Krieg. In vielen Orten haben die Frauen die Initiative zu ſolchen Kundgebungen ergriffen. Pariſer Meinungen und Erwartungen. Berlin, 17. Mai.(Von u. Berl. Bur.) Aus Stockholm wird der„B..“ gemeldet: Der Pariſer Korreſpondent des„Stockholmer Dagbladet“ meldet: Man will wiſſen, daß Italien bereits ſeinen Entſchluß gefaßt habe und behauptet, die poiltiſchen und finanziel⸗ ſchwach. Allerdings hat man Oeſterreie eeeeeeeee, len Vereinbarungen, die getroffen wurden, zu kennen. Die Kriegslage. Deutſche gehren und deutſches Sichwehren. „Mancheſter Guardian“ vom 12. Mai ſagt verbiſſen: Deutſchland lehrt uns eine ganz neue Art der Kriegführung(Städte ver⸗ brennen, mit Maſchinengewehren auf Ge⸗ ſangenenmaſſen ſchießen, Bomben auf fried⸗ liche Dörfer, Brunnenvergiftung, Verſenken eines nichtarmierten Dampfers). Die Be⸗ lehrung Amerikas darin beginnt ſoeben. Viel⸗ leicht iſt letzteres„zu ſtolz zu fechten“. Es hat eine ſehr ſchwierige Aufgabe: ſelbſt mit der Möglichkeit eines Bürgerkrieges hat Wilſon zu rechnen. Inzwiſchen wird Deutſch⸗ land mit ſeinen Belehrungen fortfahren. Und England ſteht nur auf ſich allein. Da muß es fragen: Wie konnte Deutſchland ſo gegen die Triple⸗Entente ſta n d⸗ halten? Seine Verbündeten ſind rekatiy unkterſchätzt, ſeine Niederlagen übertrie⸗ ben, ſeine Siege übergangen. Krieges(der ja längſt über den Anfang hin⸗ aus iſt), auch nicht die rein mechaniſche Or⸗ ganiſation, ſondern die ganze Ueberlieferung Trotzdemm Deutſchland iſt die Seele dieſes Kampfes. Der Grund dafür iſt nicht die Vorbereitung des einer vollkommen disziplinierten Organiſation im Dienſte des Staates. Das iſt die gute Seite dieſer Staatsautokratie. So monſtrös die An⸗ ſchauung vom Monarchen und dem Staate als eines halbgöttlichen Weſens iſt, ſie erzeugt Hingabe und Vaterlandsliebe im gewöhnlichen Bürger. Kann England ſich davon etwas zu eigen machen ahne Opfer an Freiheit und Duldſamkeit? Vaterlandsliebe hingabe ſind in Fülle da. Aber der Sinn für Ordnung, Syſtem, Vorausſicht war niemals die ſtarke Seite im engliſchen Weſen. Der Sieg der Verbündeten iſt ſicher, aber nur, wenn ſie die ganze Kraft anwenden. Und Englandarbeitet nachneun Mona⸗ ten immer noch nur mit halbem Druck. 2 Millionen junge Männer ſind ins und Selbſt⸗ Heer gegangen,—2 Millionen in der Kriegs⸗ induſtrie tätig. Sonſt geht aber alles ſeinen Privatgeſchäften nach. Kann die Regierung keinen Weg finden, dieſe Reſerbe an Tatkraft zu organiſieren? Der Engländer iſt bereit wie nie, ſich dem ſo erfor⸗ derlichen Prozeß der Organiſation zu unter⸗ werfen. Er hätte die Verſtaatlichung des gan · zen Handels mit geiſtigen Getränken ertra⸗ gen; ſtatt deſſen findet er die Aufſicht über dieſen Verkauf, nicht mehr. Die weitergehende Maßregel wäre ein Sinnbild geweſen. Das enthält uns die Regierung vor. Wird ſie ſtatt deſſen nun mehr Tatkraft, Trieb zum Han⸗ deln und Organiſation für den Krieg haben? Wir wollen nicht perſönlich werden. Aber die Nation erkennt ein oder zwei Männer in der Regierung und in der Oppoſition, die Ent⸗ ſchluß, Herrſchergabe und Einbildungskraft haben. Sie will, daß dieſe ſte führen und ſie zu der Tatkraft bringen, die allein uuſeren Verbündeten die Hilfe bringen können, ducch die der Stolz Deutſchlands überwunden wird. Frankreich und die Nriagslage im Gſten. 5 Aus Genf wird uns geſchrieben: Nachrichten aus Paris zufolge fanden in den letzten Tagen wiederholt Miniſterberstungen ſtatt, denen in politiſchen Kreiſen große Bedeutung beigemeſſen wird. Bei aller Spannung, mit der man die General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 17. Mai 1915 n Italien verfolgt, gilt es doch als icher, daß die Urſache der Bewegung len Kreiſen mehr in den Kriegs⸗ ereigniff ſten zu ſuchen iſt. Die Abberu⸗ fung des Generals Amade hat bei einem Teil N ſind, daß nicht Amade he General Hamilton für den Dardanellen verantwort⸗ n ſei und daß es ein Zeichen der rordnung Frankreichs unter Eng⸗ „wenn nun Amade zum Südenbock rde. Noch ſchwerer bedrückt die fra ſche Regierung die Entwicklung der Dinge in Galizi Man iſt noch im Unklaren darüber, welchen Umfang die Niederlage der Ruſſen bei Tarnow und Gorlice annimmt, rechnen, daß die ruſſiſche Offenſive endgültig gebrochen und dadurch auch die Kriegslage im Weſten weſentlich geändert werden lönnte. Lelkte, die als unterrichtet gelten, wollen denn auch bereits wiſſen, daß ſich im Schoße des Kabinetts unter Führung Ribots eine Gruppe gebildet habe, die dem völlig unter eng⸗ liſchem Einfluſſe ſtehenden Delcaſſé ent⸗ gegenarbeite. Dabei mag auch die Rückſicht auf die ſich ſtetig verſchlechternden franzöſiſchen Finanzen eine Rolle ſpielen, in der Hauptſache aher wird es von der Geſtaltung der Dinge auf dem galiziſch⸗polniſchen Kriegsſchauplatze ab⸗ Hhängen, ob die Gerüchte von einer franzöſiſchen Kabinettskriſe eine wirkliche Unterlage erhalten. vom weſtlichen Uriegs⸗ ſchauplatz. Die erneute Beſchießßung von — Dünkirchen. ORotterdam, 16. Mai.(Von unſerem Bkrichterſtatter.) Wie aus Paris gemeldet wixd, iſt die letzte Beſchießung der Feſtung isder ſehr wirkungsvoll geweſen. In der Zeit zwiſchen 6 und 7 Uhr morgens am ½2Mai fielen ungefähr zehn Granaten in die Stadt. Kaum war das erſte Geſchoß eßßlodiert, ſo wurde der geſamte Alarmapparat S in Bewegung geſetzt. Auf dem me wurde die weiß⸗blaue Flagge gehißt und ununterbrochen wurde die Sturm⸗ glocke geläutet, ein Zeichen für die Be⸗ wohner, daß ſie in den Kellern zu verbleiben häben, was ſie ſich auch nicht zweimal ſagen ſößen. Gleich nach den erſten Glockenſchlägen alte ſich alles in die Keller geflüchtet und die Straßen waren wie auf einen Zauberſchlag leer. Wie groß der angerichtete Schaden in Diünfirchen war und wie groß die Zahl der Obsfer, wird nicht geſagt. Man erfährt aber, daß zu derſelben Zeit wie Dünkirchen auch die mihr ſüdöftlich liegende Stadt Bergues umter das deutſche Feuer genommen wurde. Hier flizrztem nach einer amtlichen Angabe mehrere Häuſer ein. Wie über Dünkirchen, war gulich üßer dem Rathauſe von Bergues eine deut⸗ ſche Taube erſchienen, um den deutſchen „Kgnonieren das Ziel genau anzugeben. Erlebniſſe eines engliſchen ffiziers bei Ypern. Ein Kompagnie⸗Offizier, deſſen Bataillon zur Lahore⸗Diviſion gehört, gibt in der „Morming⸗Poſt“ vom 12. Mai eine Beſchrei⸗ bung von den letzten Kämpfen. Er bemerkt, daß das Bataillon tatſächlich ein anderes iſt galssdas beim Ausmarſch. Nur 4 der urſprüng⸗ lichen 31 Offiziere ſind nicht getötet, verwun⸗ det oder invalide.„Am 24. April mittags be⸗ Hannen wir einen 53⸗Kilometer⸗Marſch, den Wir am 25. April vormittags beendeten. Wir Des deutſchen Kriegers höchſtes Gebot.) „Sreut euch des Lebens und flürchtet nicht den Tod!“ uns das Paradies als eine Stükte, wo der Tod nicht Zutritt hat, noch Krankheit, noch Mangel. Wir haben ſchlecht geträumt. Das Paradies iſt unterm Angeſicht des Todes. Ums Lebenden iſt das goldene Zeitalter ein verfunbenes geweſen, und das Paradies war ein⸗ mal am Anfang der Bibel, ſollte einmal wieder⸗ bamen in unerkundeten Bezirken jenſeits des Pein! und tauſendmal nein! Wir Kämpfer Wiffens beſſer. Das Paradies iſt auf Erden unter us und iſt auf der ſchmalen Grenze zwiſchen Deben und Tod. Welche gehen auf dem däm⸗ wernden Wege vom reichbehangenen Frucht⸗ Batum zu den dunkeln Zypreſſen, die wandeln im Paradieſe. Das Paradies, laßt es uns glauben, iſt und muß ſein in unſerm Leben irgendwo. Wer ſah je den Himmel blauer und die Blu⸗ men lieblicher oder die Mädchen reizender und *) Die Zeitſchrift„Der Panther“ veröffentlicht in ihven Maiheft Giſerne zehn Gebote an die deut⸗ ſchen Krieger, in Worte gebracht von einem Infan⸗ 5 f Das ſiebente 17040 e i Gebot In Belgien unternahm der Feind heute Nacht waren an dem Südteil der Linie und wurden unmittelbar nach dem nördlichen Teil, nörd⸗ lich von Mpern, weiter geſandt. In den frühen Morgenſtunden des 26. kamen wir in den Kampf. Bei Tagesanbruch mußten wir über 1 Kilometer offenes Land hügelauf ſtürmen. Es war abſoluter Mor d. Das Ergebnis war, daß die Briga de 60 Pro⸗ zent ihrer Stärke verlor und die Diviſion, welche 12000 Mann ſtark in den Kaeunpf trat, nur mit 5000 Mann wie⸗ der herauskam. Wir konnten nicht dicht an die Deutſchen herankommen, brachten ſie aber zur Räumung einer Höhe, gruben uns ſelbſt ein und haben dieſe Linie bisher ge⸗ halten. Wir glaubten, die ganze Sache wäre ein großer Erfolg, denn wir dachten, als wir zum Angriff vorgingen, daß wir glatt durchbrechen würden. Aber wir fanden nachher, daß unſere Diviſion nur einen Gegenangriff zu machen hatte, um die deutſche Front aufzuhalten, was auch geſchah. Höhere Offiziere ind mit dem, was unſere Diviſion tat, ſehr zufrieden und nannten unſere Tätigkeit einen großen Erfolg. Sie ſagten, daß wir die Lage gerettet und drei andere britiſche Diviſionen vor der Umzingelung bewahrt hätten. Die Offi⸗ zi ersverluſte allein müſſen ſich auf etwa 400 beziffern, abgeſehen von der kanadiſchen Diviſion. Die Kanadier fochten außerordentlich tapfer, aber mit ungewöhnlich großen Verluſten, ſchlimmer als wir, wie ich vermute. Das deutſche Geſchützfeuer war ſchrecklich. Wir wurden von drei Seiten be⸗ ſchoſſen, von vorn, von hinten und in der rech⸗ ten Flanke, und ſie unterhielten das Feuer Tag und Nacht ſechs Tage hindurch. Wie einer von uns lebend herausgekommen iſt, weiß ich nicht.“ Er beſchreiht dann die Wirkung der giftigen Gaſe und fährt fort:„Unſere Leute haben alle Flanell⸗Reſpiratoren, welche in eine Na⸗ tronlöſung getaucht ſind und ſo den Erfolg zu nichte machen, aber die unangenehme Wirkung auf die Augen nicht hindern. Die Deutſchen haben dieſes Gas auch in einigen ihrer Gra⸗ naten verwendet, aber in dieſem Falle tut es keinen großen Schaden. Soweit wir es be⸗ urteilen können, ſcheinen die Deutſchen keinen Mangel an Munition zu leiden. Ein deut⸗ ſcher, bei Mpern durch die Kanadier gefangen⸗ genommener Offizier ſagt, daß es ſich für die Deutſchen um eine Anſtrengung auf Tod und Leben handle, um durchzubrechen, und wenn es ihnen dieſes Mal nicht gelingen ſollte, wür⸗ den ſie bald nachgeben müſſen. Es iſt aber ſchwierig, irgendeiner Sache, die ein deutſcher Offitzier ſagt, Glauben zu ſchenken. Ich wünſchte nur, es wäre wahr! Hat man bereits mit der Hinausſendung der neuen Armeen begonnen? Wir brauchen mehr Leute hier draußen, beſonders wenn derartige Stöße gemacht werden ſollen. Sie ſind ſehr koſtſpielig, ſowohl hinſichtlich Mann⸗ ſchaften wie Offizieren. Ich ſehe aus der geſtrigen Verluſtliſte, daß 38 Offiziere der Territorialtruppe getötet und 75 verwundet ſind. Ich kann mir nicht helfen, daß alle dieſe Verluſte unter ben Offizieren der Territorial⸗ truppe eine außergewöhnlich ernſte Sache für das Land ſind, da viele dieſer Leute die Leiter großer Handels⸗ und Induſtrieunternehmen ſind und ihr Verluſt für viele Geſchäfte ein ſchwerer Schlag ſein wird. Die franzsſiſchen Berichte. Paris, 17. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern Nachmittag: ging? Wann war das Herz ſo übervoll von der Schönheit des Lebens? Oder empfand einer die Treue ſeines Weibes je ſo köſtlich wie der Wehr⸗ mann, der unterm feindlichen Feuer den Brief aus der Heimat lieſt? Oder trat je einem Jüng⸗ ling der in den Adern ſeiner Zukunft lagernde Reichtum ſo blühend und ſo hebenswert vor die Seele, wie dem jungen Infanteriſten, der vorm Sturmangriff über ſich nachſinnt? War dem Bauersmann ſein heimiſches Stückchen Erde je ſo lieb und ſo feſt ans Herz gewachſen, da er es noch friedlich bebaute, als jetzt, wo er in Fein⸗ deserde mit Pickel und Spaten ſchanzt und ſeiner Scholle gedenktꝰ Sie alle ſtehen unterm Angeſichte des Todes. Aber das Leben ſtrahlt unterm Todesſchatten weit köſtlicher und blühender ihnen als je zuvor. Schönen Frauenaugen unter dunkeln Wimpern gleicht das Erleben unterm Schatten des Todes. Euer Leben, Krieger, ſteht unterm Schatten des Todes und jeder Augenblick iſt ein Abſchied von eurem Leben. Eure Tage ſind ſorglos. Zinſen und Ge⸗ haltsabzüge quälen nicht eure klaren Stirnen. Auch nicht die üble Laune eines Reicheren, von dem ihr abhäugt, oder die drohende Entlaſſung, die Arbeitsloſigkeit, das Gejammer der darben⸗ den Weiber und Kinder. Ihr habt euer täglich Brot und Kleider, ohne darum zu ſorgen, und für eure Angehörigen, falls ſie in Not geraten ſollten, tritt die Gemeinde ein. Darum wart ihr niemals ſo ſehr freie Männer wie jetzt. Ihr braucht nicht mehr unwillig den Hut abzuziehen und ehrerbietigſt einen zu grüßen, den ihr ins⸗ ſchwellender als der Soldat, eh' er zum Kampfe drei Gegenangriffe gegen Steenſtraate und Umgebung; der dritte bei Morgengrauen unternommene war beſonders heftig. Die Angreifer wurden zurückgeworfen und erlitten ſchwere Verluſte. Zwiſchen Richbour⸗Lavoille und La Guinquerne nahmen engliſche Trup⸗ pen heute Nacht mehrere deutſche Schützen⸗ gräben ein. Südlich Arras ſchlug man ſich die ganze Nacht mit Erbitterung. Auf den Oſt⸗ hängen und Südhängen der Lorettohöhe ge⸗ ſtattete uns ein harter Kampf mit Granaten einige Fortſchritte zu machen. In Neuville ſuchte der Feind vergeblich uns die Häuſer zu entreißen, welche wir geſtern Abend nahmen. Von der übrigen Front nichts zu melden. Paris, 17. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht vom 16. ds. Mts, abends: Am Nachmittag warfen wir in Steenſtraate 4 deutſche Gegenangriffe mit vollem Erfolge zu⸗ rück. Wir behaupten alle geſtern eroberten Stellungen und befeſtigen unſeren Gewinn, deſſen Bedeutung durch die heftigen Kraft⸗ anſtrengungen des Feindes unterſtrichen ſind. Weiter ſüdlich brachten die engliſchen Truppen den Deutſchen eine ernſte Schlappe bei und nahmen ſüdweſtlich von Richebour⸗Lavallé einen Kilometer Schützengraben ein. Gleichzeitig kamen wir nordöſtlich von Feſtubert einem Gegenangriffe in Richtung von La Quinguerne voran und gewannen in einer Front von 600 Metern 150 Meter in der Tiefe. Die deutſchen Verluſte ſind ſchwer. Die engliſchen Fortſchritte dauern an. Auch nördlich Arras fuhren wir fort, unſere neue Front zu befeſtigen, indem wir den Feind aus mehreren Stellungen ver⸗ jagten, wo er noch eingeniſtet war. Unſere Truppen zeigten in dieſem Kampfe um jeden Fuß Geländes zähe Energie. Wir gewan⸗ nen 200 Meter auf dem Höhenvorſprung, wel⸗ cher von der Lorettohöhe gegen die Zuckerfabrik Souchez auslief. Wir nahmen weitere Häuſer bei Neuville ein und brachten einen deutſchen Feſſelballon zum Platzen. In der Champagne brachte uns eine rein örtliche Kampfhandlung einen glänzenden Erfolg ein. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag ſprengte der Feind eine Mine hinter unſerer erſten Linie. Acht deutſche Kompagnien ſtürmten ſofort gegen unſere Stellung vor und faßten in einem ausſpringenden Winkel Fuß. Wir mach⸗ ten ſofort einen Gegenangriff und nahmen einen Teil der verlorenen Stellung wleder. Wir mach⸗ ten 70 Gefangene, darunter 3 Offiziere. Am Tage unternahmen wir einen zweiten Gegenangriff. Dieſer mit großem Schwung, mit Bajonett und Handgranaten durchgeführte Gegenangriff ver⸗ ſchaffte uns die ganze Stellung wieder. Wie wir mit Sicherheit feſtſtellen können, erlitt der Feind ungeheure Verluſte. In der Tat ſtellten wir in den Schützengräben und Bruſtwehren über 1000 tote Deutſche feſt und machten 300, darunter 9 Offiziere, zu Gefangenen und erbeuteten auch dabei 6 Maſchinengewehre. Deutſche Flugzeuge über Amiens und Nanch. Syon, 17. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Rouvelliſte“ meldet: über Amiens und Nancy wurden am Freitag verſchiedene deut⸗ ſche Flugzeuge beobachtet. In Amiens wurde eine Bombe geworfen, wobei ein Haus be⸗ ſchädigt wurde. Sonſt wurde kein Schaden augerichtet. Engliſche Sklaverei. ORotterdam, 16. Mai.(Von unſerem Berichterſtatter.) Der Arbeitsinſpektor von Leeds erſtattete gegen die Patronenfabrik von Green⸗ wood and Batley Ltd. die Anzeige wegen übermäßig langer Arbeitszeit. Zwei Mädchen im Alter von 16 und 18 Jahren hatten ununterbrochen 25½ bezw. 30 Stunden gearbeitet. Eines der Mädchen war während 7 Tagen nicht aus ſeinen Kleidern herausgekom⸗ men. Gegen die Eigentümer der Fabrik iſt das Strafverfahren eingeleitet worden. Aus einer Gerichtsſitzung, in der ſich andere Fabrikanten wegen ähnlicher Menſchenſchinderei zu verant⸗ machen, wo ihr am liebſten ausſpucken möchtet. Wenn ihr grüßt, iſt eure Bruſt gewölbt, euer Rücken grade und die Stirne aufrecht und frei euer Blick. Euer Gruß iſt ſtolz. Er iſt eine Ehrenbezeigung von Mann zu Mann. Keiner darf ihn verächtlich überſehen, der Dank auf euren Gruß iſt ſelbſtverſtändlich. Aus eurem Gruß und aus dem Dank der Vorgeſetzten ſpricht euer Gehorſam und die Achtung eures Gehor⸗ ſams. Euer Leben iſt ſtolz und ſorgenlos und voll von mannigfaltigen Schönheiten. Euer ſchön⸗ ſtes Erlebnis aber iſt der Sieg. Schon als Kna⸗ ben ſeid ihr niemals glückſeliger geweſen, als wenn ihr über die Gefährten im Spiel geſiegt hattet. Der Erfolg eurer Leiſtungen iſt in eurem kurzen oder langen Leben eure Feſtfreude ge⸗ weſen. Es gibt aber keine größere Mannes⸗ freude, als mit den Waffen in der Hand den Feind niederzukämpfen, Mann gegen Mann tapfrer und ſtärker zu ſein.— Der Kampf der Geiſter ſei edler?— Deutſche, habt ihr vergeſſen, daß euer Herkules im Geiſte, daß unſer Bis⸗ marck ſich anſtatt der Feder die Piſtole ſo oft und ſo heiß in die eiſerne Hand gewünſcht hat! Ein Held ſein! gibt's ein ſchöner Wort? Der Anblick eines Helden und die Kunde von ihm zuckt von Herz zu Herz wie mit elektriſchen Strömen, durchzittert ein ganzes Volk. Das Gedächtnis des Helden— abertauſend Sterne werden vom Himmel fallen, aber die Erinne⸗ rung an ihn wird die Sterne überdauern. Was iſt Schöneres auf Erden als ein ſiegreicher Mann, und was iſt erhabener als ein Volk von geheim verachtet, ihr braucht keinen Bückling zu worten hatten, ging hervor, daß die Arbeſtgeher den Patriotismus ihrer Arbeiterinnen angeblich ſo anzufeuern verſtehen, daß dieſe ſelbſt ver⸗ langen, Ueberſtunden machen zu dürfen Die Arbeiterinnen kaufen ſogar von ihrem eigenen Lohn das nötige Schmieröl für die Maſchinen. Dieſe Fabrikanten, die ſich ſo geſchickt auszu⸗ reden wußten, wurden freigeſprochen. Das neue portugieſiſche Kabinett. Berlin, 17. Mai.(WTB. Nichtamtlich) Die hieſige portugieſiſche Geſandtſchaft erhielt folgendes Telegramm. Liſſabon, den 16. Mai, nachmittags 4 Uhr: Die Revolutions⸗ bewegung, die in Portugal ſtattfand und die von der Marine ausging wurde von der Armee aufgenommen. Das Mi⸗ niſterium Rimento da Caſtro gab ſeine De⸗ miſſion. Der Präſident der Republik be⸗ ſtätigte folgendes Miniſterium: Vorfitz und Inneres: Joao Chagae, Juſtiz: Paolo Falſao, Finanzen: Barros Queiros, Krieg: Baſtlio Coſta, Auswärtige Angelegenheiten: Albes Veiga, Offentliche Arbeiten: Magalhaes Lima, Unterricht und bis zum Eintreffen des Mi⸗ niſters des Außern in Liſſabon und proviſo⸗ riſch auswärtige Angelegenheiten: Joſs Caſtro. Die neue Regierung wird von allen Seiten unterſtützt. Im ganzen Lande herrſcht vollkommene Ruhe. Der Kapf um die Dardanele Teindliche Angriffe unter großen Verluſten zurüm⸗ geworfen. Konſtantinopel, 17. Mai.(Wg. Nichtamtlich.) Das Hauptquartier meldet: In der Dardanellenfront bei Arri Burnu unternahmen drei feindliche Bataillone mit Genietruppen geſtern früh in die Stellungen unſeres rechten Flügels wiederholt Angriffe, durch die wir überraſcht werden ſollten. Die Feinde wurden jedesmal mit Ver⸗ luſten zurückgeworfen und durch Gegenangriffe bis in ihre Hauptſtellungen vertrieben. Wir zählten 300 tote Feinde in der Umgebung dieſer Stellungen. Der Ge⸗ ſamtverluſt des Feindes bei den Angriffen beläuft ſich auf 1500 Mann. Wir erbeuteten 200 Gewehre und eine Menge ſonſtiges Kriegsmaterial. Unſere eigenen Verluſte ſind verhältnismäßig ſehr gering. Feindliche Schiffe beſchoſſen geſtern erfolglos unſere Batterien am Eingang der Meerenge. Dieſe Batterien feuerten in die feindlichen Stellungen von Sed ul Bahr. Drei Geſchoſſe trafen das engliſche Panzerſchiff„Ven⸗ geance“. Unſere Flieger warfen mit Er⸗ folg Bomben auf den Sed ul Bahr ſtehenden Feind. Am 1. Mai ließ das franzöſtſche Panzerſchiff„Viktor Hugo“, das im Golf von Akaba kreuzte, ein Waſſerflugzeug aufſteigen, das von unſerem Feuer beſchädigt ins Meer ſtürzte. Am 2. Mai wollte dasſelbe Panzer⸗ ſchiff in einer Schaluppe eine Abteilung landen. Die Schaluppe wurde mit einem Verluſte von 5 Toten und Verwundeten ver⸗ trieben. Der„Viktor Hugo“ zog ſich hierauf zurück. Von den übrigen Fronten iſt nichts von Bedeutung zu melden. ſiegreichen Männernd Die ihr den Dankchoral auf abendlich dämmerndem Schlachtfeld erlebt habt, ihr Glücklichen, wißt es. Darum, Krieger, freut euch des Lebens, des ſchönſten und ſtolzen, und fürchtet nicht den Tod. Iſt unter euch einer, der von ſich ſagen könnte, ich habe ihn nie gefürchtet? Den niemals das Bangen mit betäubenden Fittichen überkam? Bangen vor dem dunkeln, ungewiſſen Etwas? Ich möchte die Hand dieſes Mannes faſſen und das Knie vor ihm beugen. Aber noch kenne ich ihn nicht, ich warte ſeiner noch. Zu euch allen, Kameraden, hat eine Stimme geklungen, war's die eigene, war's des Freundes Stimme, die Stimme hat euch verſucht und hat ſo zu euch geſprochen: Es wäre ſchade um dich, wenn du ſtürbeſt. Du biſt ein wertvoller Menſch, biſt ein Kulturmenſch. Es iſt deiner nicht wür⸗ dig, eines Kulturmenſchen nicht würdig— hörſt du auch recht: nicht würdig!—, ſein Leben in Gefahr zu bringen und freventlich— verſtehſt du wohl: freventlich!— aufs Spiel zu ſetzen. Der Krieg iſt ein Verbrechen gegen die Kultur .. oder ſo;: du biſt ein Jüngling reich an kno⸗ ſpenden Hoffnungen, über deinen Locken ſchwebt die Zukunft gleich einer goldnen Wolke. Die Augen deines Geſchlechts und derer, die dich kennen, hängen voll Erwartung an dir. Und ſolchen Reichtum wollteſt du wegwerfen wie einen zerriſſenen Geldbeutel? Deine volle Börſe in einen Abgrund?.. oder ſo: du biſt ein acht⸗ barer Mann und biſt Famtlienvater. Deine treuerfüllte Pflicht war es, deine Lieben zu er⸗ halten durch deine Kraft, und darum iſt's dir Pflicht, deine Kraft ihuen zu erhalten. Die Be⸗ — æę¶ꝶſ]]!]]]fTfTfßßfßßßdßßß ⁵— ̃ èͤ önnte, 8 das rkam? twas? n und me ich timme undes id hat 5 dich, zenſch, wür⸗ hörſt zen in rſtehſt ſetzen. Fultur n kno⸗ chwebt Die dich Und wie Börſe n acht⸗ Dein zu er⸗ 0 2 r Be⸗ Montag, den 17. Mai 1915. Seneral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) J. Seile. Auſſiſche Angriffe im Kaukaſus ſiegreich ab⸗ geſchlagen. Berlin, 17. Mai.(Von u. Berl. Bur.) lẽus Konſtantinoßel wird der„B..“ ge⸗ keldet: Als Ergänzung der erfreulichen Nachrichten von den Dardanellen kommen zuch vom Kaukaſus Nachrichten über große Siege. Tanin“ meldet hierzu: Ein zehn⸗ (ägiger heftiger ruſſiſcher Angriff am Haſſan⸗ kala⸗Paß wurde mit großen Verluſten den Feind abgeſchlagen. für (Von einem Berliner Korreſpondenten.) Berlin, 15. Mai. Urſprünglich hatte es nicht in den Abſichten der Regierung gelegen, den Reichstag noch ein⸗ mal in der ſommerlichen Zeit zu bemühen. Der Etat(oder was in dieſem Ausnahmezuſtand ſo heißt) ſollte genehmigt werden und dann wolte⸗ man den Parlamenten— beiden, dem preußi⸗ ſchen und dem Reichsparlament— Ferien bis zum Herbſt, von dem wir alle hoffen, er die Möglichkeit der Rückkehr zu den Werken des Friedens uns bringen wird. Aber in deu Kreiſen der Abgeordneten war man mit dieſer Geſchäftsverteilung nicht einverſtanden. Der erſte Widerſpruch kam aus dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe; nachdem man dort dem nicht unberechtigten Verlangen ſtatt⸗ hatte, verſtand ſich das gleiche Ver⸗ beim Reichstag dann von ſelbſt. Frei⸗ lich, indem man die nächſte Sitzung auf den Dienstag der Vorpfingſtwoche anberaumte— alſo auf einen Termin, wo ſonſt die Pfingſt⸗ pauſe längſt begonnen hatte— deutete man bereits an, daß man nur wenige Tage beiſam⸗ men bleiben, bloß ein paar dringliche und un⸗ aufſchiebbar gewordene Materien aufarbeiten wolle. Als weſentlichſte Aufgabe dieſer Pfingſt⸗ tagung ward dabei das Stickſtoffmonopol be⸗ zeichnet. Inzwiſchen hat ſich nun heraus⸗ geſtellt, daß dieſe Vorlage ſich doch nicht ſo gaunz im Handumdrehen verabſchieden laſſen wird. Es ſind(wann wäre es Monopol⸗ plänen der Regierung anders ergangen?) aller⸗ lei Bedenken und Einwände angemeldet wor⸗ den und ſo kann kaum mehr die Rede davon ſein, daß es der Kommiſſion gelingen wird, den weitſchichtigen Entwurf ſchon jetzt für die Voll verſammlung reif zu machen. So neigt man denn einſtweilen— auch das kann in dieſen Zeiten freilich ſtürzen über Nacht— in Regie⸗ kungs⸗ und parlamentariſchen Kreiſen dazu, in dieſer Woche nicht ſchon die großen, ſonderm erſt die Pfingſtferien beginnen zu laſſen. Will ſagen: man wird nach dem Feſt vorausſichtlich noch einmal vor der Herbſtverſammlung zu⸗ ſammenkommen, um zu erledigen, was zu er⸗ ledigen iſt, oder genauer: was unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden ſich erledigen läßt. Die Neuordnung und Ausweitung der Fürſorge⸗ maßnahmen für die Kriegsinvaliden und die Hinterbliebenen unſerer gefallenen Kämpfer wird dazu allerdings nicht gehören. Im Haus⸗ haltsausſchuß hat ſich der neue Schatzſekcetär ſehr lebhaft und ſehr nachdrücklich dagegen ge⸗ wandt und man wird ſeine Gründe reſpektieren müſſen. In der Tendenz ſind wir uns ja alle einig. Wir alle haben den brennenden Wunſch, den Braven, die ihre bürgerliche Exiſtenz und ihr junges Leben dem Vaterlande zum Opfer brachten, dies Opfer zu danken und, ſoweit Menſchen das vermögen, es mildern zu helfen. Aber über dieſe grundſätzliche Bereitſchaft hinaus wird ſich zur Stunde kaum etwas feſt⸗ ſtellen laſſen. Erſt wenn das Ende des Krieges da iſt und wir„Kaſſe machen“ können, wird ab⸗ zuſehen ſein, welche Summen wir zu ſol Neeeeeeeeee 2 ſtimmung über dein Leben gehört nich⸗ dir, noch dem König noch dem Staat, ſondern deinem treuen Weibe und deinen Kindern ſo ſprach's, wie beredt! wie feurig! wie angenehm überzeugend! Aber es hat auch heimlich ge⸗ flüſtert von Freund zu Freund— die Dunkel⸗ männer werden ſo leicht Freunde—: Du biſt dumm, wenn du nicht alles Erlaubte tuſt um dem Tod zu entgehen. Die Pflicht iſt Gebot für uns Bürger des zwanzigſten Jahr⸗ hunderts. Pflichterfüllung Leredelt die Men⸗ ſchen und iſt die Trägerin der ſeeliſchen Ent⸗ wicklung. Darum tut eure Pflicht. Aber— merkt ihr die ſchleimigen Fühler des Phariſäer⸗ geſchmeißes!— nichts darüber. Nicht weniger als eure Pflicht, aber beileibe! auch nicht mehr. s wäre dumm und nicht einmal edel. Pflicht des Soldaten iſt zu tun, was ihm befohlen iſt. Initiative aus Hingabed Streberei. Tut, was befohlen iſt, aber— nicht ein Titelchen darüber. O ihr niederträchtigen Schelme mit dem Tu⸗ gendthermometer in den Händen und mit dem böſen Schlamm in der Herzgrube! Glaubt ihr, Kameraden, ich rede von Leuten, deren es nicht viele gibt oder die in Gefängniſſen ſitzen oder geüchtet leben? Nein, ſie ſtehen am liebſten grad unter der Sonne und blinzeln nicht einmal, gehen frei und geachtet unter euch um⸗ her als eure Kameraden und ſcheinen ſo treu⸗ berzig, ach ſo biedere Ehrenmänner. Und ſind doch Verräter an der gemeinſamen Sache. Sie predigen: Meidet den Tod. Euer Glaubensbe⸗ ——55 aber ſoll lauten: Wir fürchten den Tod das höchſte dbes aidt kin wer Erleben als unterm An⸗ Ende auswerfen müſſen und auswerſen können. Einen Augenblick hatte man daran gedacht— wir haben das ſchon in dieſen Blättern ange⸗ deutet— daß der Kanzler, der im März dem Reichstag fern geblieben war, diesmal wieder vor den erwählten Vertretern des deutſchen Volkes erſcheint und ſeine Auffaſſungen über den Stand der Dinge, der militäriſchen und der allgemein politiſchen darlegen ſolle. Dieſe Ab⸗ ſicht iſt inzwiſchen wohl als aufgegeben zu be⸗ twachten. Wir durchleben wieder einmal Tage, in denen alles im Fluſſe zu ſein ſcheint. Das iſt die rechte Stunde kaum zu autoritativen Be⸗ trachtungen von der Miniſterbank des Parla⸗ ments. Es ſei denn, daß man abſolut farblos zu ſein verſuchte und an ſolcher Farbloſigkeit, die zudem doch auch nicht die Mißdeutung durch Uebelwollende ausſchlöſſe, haben wir am Ende kein Intereſſe. Aus den gleichen Erwägungen te ſich auch die Ausſprache über unſere rtigen Beziehungen. Bliebe höchſtens ebiet der Ernährungs⸗ und Zenſurfragen. ſer wir glauben nicht, daß man Neigung wird, dieſe Probleme jetzt breit in der Oeffentlichkeit zu erörtern. Zum Teil, weil alles Weſentliche bereits in der Kommiſſion geſagt wurde, zum anderen(was die Zenſur angeht) weik, nun ja, weil das, mit Fontanes altem Herrn von Brieſt zu reden, ein„weites Feld“ iſt. das Vaterland gefallene Badener. Trompeter Guſtav Hammer, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Karlsruhe, Dragoner Guſtav Hurſt von Wöſchbach, Joſeph Weiß von Stettfeld, Straßenwart Nibolaus Unſer von Steinmauern, Musk. Emil Rahner von Hörden, Kriegsfreiw. Karl Stahlberger von Rotenfels, Unteroff. Auguſt Kleinath von Pforzheim, Erſatzreſ. Guſtav Nonnen⸗ mann von Grunbach, Kriegsfreiw. Gren. Karl Fr. Letſche von Huchenfeld, Georg Franz Weitlauff von Heidelberg, Musk. Ernſt Hormuth von Rohrbach bei Heidelberg, Entil Weltle aus Zienken, Emil Ruch von Ehrenſtetten, Landwirt Emil Schweizer von Hofsgrund, Steindrucker O. Marx von Lahr, Mesner Ludwig von Quenandon von Burkheim a.., Landſturmmann Franz Rei⸗ ſer von Dauchingen, Musk. Edmund Kohl⸗ brenner von Binzgen, Landwirt Emil Schlecht von Vellingen, Unteroffiz. d. Reſ. Ad. Weniger, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Hüſingen und Landwehrmann Alfred Schär von Doſſenbach. Jür Nus Stadt und Land. * Mannheim, den 17. Mai 1915. ben. Eiſernen Krenz gusgezeichnet Feldzahlmeiſter Otto Looſe bei der Erſatz⸗ Abteilung Feldartl.⸗Regt. 15. Fürſorge für die gefangenen badiſchen Uriegsteilnehmer. Auf Anregung der Großherzogin Luiſe hat der Badiſche Landesverein vom Roten Kreuz eine Fürſorge für die gefangenen badiſchen Kriegsteilnehmer in die Wege geleitet und mit deren Durchführung die Auskunftsſtelle des Ortsausſchuſſes vom Roten Kreuz in Freiburg beauftragt. Zur Ausführung dieſer Fürſorge iſt eine Feſt⸗ ſtellung der ſämtlichen in Kriegsgefangenſchaft geratenen badiſchen Kriegsteilnehmer beabſich⸗ tigt, die einmal im privatrechtlichen Intereſſe zur Sicherung des Nachweiſes über den Ver⸗ mißten Kriegsteilnehmern als wünſchenswert erſcheint und ſodann eine Verſorgung bedürf⸗ tiger Kriegsgefangener ermöglichen ſoll. Die Bezirksämter ſind von dem Großh. Mini⸗ ſterium des Innern angewieſen, zum Zwecke der Feſtſtellung der in Kriegsgefangenſchaft gerate⸗ nen badiſchen Kriegsteilnehmer die Angehörigen zur Anmeldung der Kriegsgefangenen aufzufor⸗ dern und die Anmeldungen der Auskunftsſtelle des Ortsausſchuſſes vom Roten Kreuz in Frei⸗ burg zu übermitteln. Von dieſer Auskunftsſtelle werden ferner Nachforſchungen nach Vermißten ausgeführt. Wer ſolche Nachforſchungen wünſcht, hat dies der Auskunftsſtelle unter genauer Angabe von Name, Vorname, Geburtstag und Geburtsort, ſowie Truppenteil und Militärrang des Ver⸗ mißten mitzuteilen. Zugleich iſt, ſoweit bekannt, der Tag(oder doch die ungefähre Zeit) anzu⸗ geben, ſeitdem der Bezeichnete vermißt wird, wie auch der Ort oder die Gegend, wo er in Ver⸗ ſchollenheit geriet; auch ſoll erwähnt werden, ob und welche Schritte bereits zur Ermittlung des Vermißten getan wurden und mit welchem Er⸗ gebnis; bereits eingezogene Auskünfte beim Zentralnachweisbureau des Kriegsminiſteriums, bei der Auskunftsſtelle für Kriegsgefangene des Roten Kreuzes in Genf, beim Truppenteil oder bei Kameraden des Vermißten ſind der Aus⸗ kunftsſtelle zu überſenden. Soweit von einzelnen örtlichen Vereinigungen vom Roten Kreuz— wie insbeſondere vom Be⸗ zirksausſchuß Heidelberg— ſolche Erkundigun⸗ gen bereits vermittelt wurden, können Geſuche aus ihrem Bezirk auch bei dieſen Vereinigungen angebracht werden, die deren Weiterleitung be⸗ forgen werden. Auch werden die Bürgermeiſter⸗ ämter Angehörige von Vermißten auf Wunſch bei Abfaſſung des Geſuchs an die Auskunftsſtelle tunlichſt unterſtützen. Apollo⸗Theater Mannheim. Kanonenfieber. Oder„Das kommt dadon— wenn manu einen ſchwungvollen Titel hat, zu dem man den geeig⸗ neten Inhalt nicht finden kann. Aber das macht garnichts, man iſt bei einem Schwank ja an⸗ ſpruchslos. Und da er einen„zeitgemäßen“ An⸗ ſtrich hat, kann man ſogar„befriedigt“ ſein. Ein junger Ehemann und Leutnant d.., der kein Leutnant iſt und deshalb auftatt an die Front nach dem entlegenen Karſtädt ausrückte, gibt der Handlung Richtung, die ſich aber nur aus allerlei jomiſchen Zwiſchenfällen zuſammenſetzt. Aber wenn dies alles nicht wäre, ſo wären noch genü⸗ gend Tollheiten, die andauernd zum Lachen veizen, über die Bühne gepurzelt, die ganz in der dar⸗ ſtellenden Geſellſchaft begründet ſind. Edmund Loewe als Hans Bergfeld, Carl Thiemeenn als Stadtrat Tymian, Guſtab Beer als Leopold Hallers löſten ſich gegenſeitig ab, das Publikum zum Lachen zu zwingen. Daneben ſtellten Heinrich Gothso als Wirt und Max Ehrlich als Kellner zwei köſtliche Typen auf die Bühne, die in Maske und Spiel gleich charakteriſtiſch und wirkſam waren. Als Bergfelds junge Gattin entwickelte Helene Merbiola wieder alle ihre Vorzüge, die wir ſchon aus früheren Gaſtſpielen kennen. Ein Wohllaut der Stimme paart ſich mit einem edlen Spiel, das gewiſſermaßen einen angenehmen Ruhepunkt in der übrigen Tollheit bietet. Und die übrigen Darſteller fügen ſich harmoniſch in das Ganze ein, ſo beſonders Ellen Anacker, Thilde Dierkens, Thereſe Gaßner, Leop. Bauer als Dr. Schmidtlein, Georg Paulſen als ſchnei⸗ diger Detektiv, Emil Sachſe und Hans Peter. Die zu dem Schwank geſchriebene Muſtk, die trotz ihrer Gefälligkeit keinen Anſpruch auf Originali⸗ tät macht, brachte das Orcheſter unter Leopold Binders Leitung mit gutem Geſchmack heraus. Das Publikum ließ die gute Stimmung von der Bühne auf ſich einwirken und tollte mit, und ſein Beifall war ein kaum enden wollender. * Auszeichnung. Dem Maſor der Landwehr Franz Mackle, Kommandeur des Landſturm⸗ Infanterie⸗Bataillons Freiburg No. 3, wurde vom Großherzog das Ritterkreuz erſter Klaſſe 155 Schwertern vom Zähringer Löwenorden ver⸗ iehen. Verordnungsblatt des kgl. bayr. Kriegsminiſte⸗ riums zum Stabsarzt befördert. * Staatsprüfungen für das höhere Lehrfach. Die Nr. 16 des Schulverordnungsblattes ent⸗ hält eine Bekanntmachung des Großh. Unter⸗ richtsminiſteriums vom 14. Mai d. Is., nach der für die Kandidaten des höheren Lehramts, die zum Heer eingezogen ſind und deshalb an der Staatsprüfung des Jahres 1915 nicht teilnehmen konnten, ſowie für diejenigen Kandidaten, welche aus demſelben Grunde trotz beendigter Vorbe⸗ reitung ſich der Prüfung im Jahre 1916 nicht unterziehen können, nach Beendigung des Krie⸗ ges eine beſondere Prüfung abgehalten werden ſoll. Um eine Benachteiligung der Kriegsteil⸗ nehmer gegenüber ihren Studiengenoſſen, die vom Kriegsdienſt befreit waren und die Staats⸗ prüfung nach der vorgeſchriebenen Studienzeit ablegen konnten, zu verhüten, iſt weiter beab⸗ ſichtigt, Kandidaten, die bhne Eintritt des Kriegs⸗ zuſtandes in den Jahren 1915 oder 1916 zur Prü⸗ fung gelangt wären, wenn ſie die beſondere Prüfung beſtehen, unter die Praktikanten ihrer Prüfungsjahrgänge 1915 und 1916 einzureihen. Bei der vorausſichtlich noch längere Zeit anhal⸗ tenden Ueberfüllung des höheren Lehrerſtandes hat es auch für die zum Heer eingezogenen Kandidaten, die ihre Studien noch nicht beendigt haben, keinen Zweck, ihre Meldungen zur Prü⸗ fung zu übereilen, es empfiehlt ſich vielmehr für ſie, nach Friedensſchluß zuerſt ihre unterbroche⸗ nen Hochſchulſtudien unbeſorgt vollſtändig zu be⸗ enden und die vorgeſchriebenen beiden ſchrift⸗ lichen Hausarbeiten mit aller Sorgfalt anzuferti⸗ gen, um ſich ſo ein befriedigendes Prüfungs⸗ ergebnis zu ſichern. Da den Kriegsteilnehmern bei ihrer ſpäteren Einreihung in die einzelnen Prüfungsjahrgänge die Kriegszeit angerechnet werden wird, hat eine Hinausſchiehung der Prü⸗ fung um dieſe Zeit keine Benachteiligung für ſte zur Folge, ſondern lediglich eine entſprechende Abkürzung ihrer nach dem Probejahre liegenden Volontärzeit. * Geſchäftsjubilaum. Ant 20. Mai feiert der Magazinsbeamte Ferd. Frank bei der Firma Heinrich Lanz ſein 25jähriges Geſchäfts⸗ jubiläum. *Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich geſtern nachmittag im Hauſe des Berliner Atelier H 1, 1. Die Ehefrau des Schreiners Adam Zwintzſcher aus Edingen, wollte ſich mit ihrem Manne pho⸗ tographieren laſſen. Während der Ehemann hinaufging, um zu ſehen, ob noch jemand im Welier anweſend ſei, ſtürzte die Frau die Keller⸗ treppe hinunter. Sie zog ſich einen Schädelbruch und Geſichtsverletzungen zu und mußte ins All⸗ gemeine Krankenhaus überführt werden. * Von der elektriſchen Straßenbahn abgeſtürzt iſt geſtern abend um 11 Uhr der etwa 35 Jahre alte Schiffer Georg Wahl in der Neckarſtadt. In bewußtloſem Zuſtande wurde er ins Allge⸗ meine Krankenhaus gebracht, wo ihm der linke Arm amputiert werden mußte. * Tödlicher Unglücksfall. Während der kurzen Abweſenheit der Mutter kam geſtern vormittag 9 Uhr das 6 Jahre alte Töchterchen Charlotte des Privatmannes Georg Bender, wohnhaft Meerfeldſtraße 78, der Gasherdflamme zu nahe. Die Kleider des Kindes fingen Feuer und es zog ſich ſo ſchwere Brandwunden zu, daß es ihnen um ½ Uhr im Allg. Krankenhaus, wohin es verbracht wurde, erlag. * Manſardendiebſtähle. Am 14. Mai von nachmittags 12½ bis 7½ Uhr in dem Hauſe Werderſtraße Nr. 32 eine ſilb. Damen⸗Remon⸗ toiruhr mit Goldrändern, weißes Zifferblakt, das Glas etwas zerſprungen, arabiſche Zahlen, ohne Sekundenzeiger, Fabriknummer unbekannt: 1 ſilberne Damenhalskette mit kleinen Gleichen; 1 brauner, ziemlich großer Geldbeutel zum Aus⸗ einanderklappen, 3 Fächer und ein Nebenfach mit 40 M. Inhalt.— Am 14. Mai von morgens 6½ bis nachmittags 5 Uhr im Hauſe Mollſtraße Nr. 18 ein grünlicher, ziemlich großer Geld⸗ beutel, 2 Fächer mit Nickelklappverſchluß mit 10 Mark Inhalt. * Leichenländung. Am 5. Mai wurde bei Bu⸗ denheim im Rhein die Leiche eines unbekannten Mannes geländet, welche ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen hat und deſſen Geſichtszüge in⸗ folge der ſtarken Verweſung nicht mehr erkenn⸗ bleib der Kriegsgefangenen, wie auch als Beförderung. Der Oberarzt der Landwehr bar ſind. Die Leiche war bekleidet mit Rock Grundlage fur die Nachforſchungen nach ver⸗a.., Herr Dr. Carl Cahn hier, wurde laut aus ſchwarzem Kammgarnſtoff, ſchwarzer Hoſe, J7C—— 22 e 2 E eee FCCCC( UU———— geſicht des Todes, und kein ſchöneres Sterben gibt es, als unter dem Sonnenlächeln des Lebens. Allen Völkern von Hebräern und Griechen herauf hat von jeher der Mann als Edelſter ge⸗ golten, der freiwillig für ſein Volk in den Tod geht. Die Geſchichte rühmt, die Dichter ſingen von ſolchen Männern. Ihr Schickſal leuchtet Lerklärt zu uns herüber über die Nebel von Jahrtauſenden. Was macht ihr Sterben unſterblich?— Daß ſie ſterben?... Millionen Menſchen vergehen zwiſchen dem längſten und kürzeſten Tage; Altersſchwäche, Paralyſe, Syphilis, Krankheit, Unglücksfälle raffen ſie hinweg. Der Tod iſt er⸗ haben nur, ſobald wir neben ihm ſtehn und ſeinen Fittich an unſere Schläfe ſtreifen fühlen, fern von uns erſcheint er gewöhnlich. Oder wie ſie ſterben?d.. Auf dem Schlachtfeld, Mann gegen Mann, Wafſen in der Hand! Gewiß, es iſt ſchön, dieſes Sterben inmitken blutiger Roſen, aber den wenigſten iſt ein ſolches Sterben in dem Kriege beſchieden, und von dem Schönen bis zum Erhabenen kreiſen noch viele Geſtirne. Wofür ſie ſterben, dem gilts! Fürs Vater⸗ land zu ſterben iſt ſüß“ ſagte ein römiſcher Dich⸗ ter; wir wiſſens beſſer: es gibt nichts auf Erden, was darüber ginge. Herbei, ihr Namen! Leonidas der für Grie⸗ chenland fiel, Scävola und Eurtius für Rom, Arnold Winkelried für die Schweiz. Herbei, dn herrliches Heer der Namenloſen, die ſolches in der Stille und unbemerkt getan haben, die ihre Perſönlichkeit wegwarfen, weil ſie glaubben, durch ihren Tod mehr zu ſchaffen als durch ihr Weiterleben. Es gibt wahrlich nichts Größeres als ſolches Opfer. Und kein Größerer iſt je über die Erde gegangen, als der ſein Leben opferte, nicht für ſeine Familie, nicht für ſein Volk, der es für die Menſchheit opferte.— Wer leugnet's, Chriſt oder Nichtchriſte Deutſche Krieger, wofür kümpft ihr, wofür letzten, höchſten Endes, wofür?— Exiſtenz⸗ kampf, Selbſterhaltungskrieg, Verteidigung von heiligſten Gütern, von Weib und Kind, Haus und Hof, Kapital und Arbeit— ſtarke Gründe, gewiß. Aber könntet ihr nicht auch weiterleben ohne Weib und Kind und Kapital? Opfert man ſein Leben für Dinge, die nicht das Leben voll und ganz ausmachen! Ober würde der tapſerſte Infanteriſt im Zivilrock ſich mit Ueberlegung Umbringen laſſen, um ſein Weib zu retten, oder ſein Kind oder das Kapital? Unter Millionen einer, und der wäre kein Mann. „Verteidigung“ ſchreit's aus den Leitärtikeln. Führen wir wirklich einen Verteidigungskrieg? Seien wir ehrlich und ſtolz. Ein Volk, das vor fünfundvierzig Jahren auf den Plan der Welt getreten iſt: hier bin ich, richtet euch danach! Ich bin ein ſtarkes Volk und dürſte nach Betätigung. Ich bin einmal da und trotze auf mein Recht zu leben. Richtet euch ein!— Im Gleichnis: in ein engbewohntes Haus kommt plötzlich eines Abeubs ein Gaſt, ungeladen, unwillkommen. Der ſpricht: Rückt zuſammen mit Tiſch und Bett, ich habe bisher im Keller gehauſt, aber jetzt und fortan will ich mit euch wohnen. So ſind wir auf den Plan der erſtaunten Erde getreten. Unſer Tun war Kraft, unſere Ernte tärkung, unſer Vorwärtsſchreiten Entwick⸗ lung. Wir waren gleich einem jungen Baume, den der Förſter in eine junge Pflanzung ſetzt, damit er wachſe und gedeihe. Und ſiehe, der junge Baum wuchs ſo üppig und ſchnell, daß er den Wurzeln der Schweſterbäume den Saft und ihren Blättern das Licht raubte. Wer mag den Baum deshalb ſchelten? Aber den Förſter? Uns hat einer eingeſetzt, der über das Schelten er⸗ haben iſt. Unſer Recht iſt von Schickſals wegen. Wer quengelt da noch von Verteidigungskrieg? Wenn die Völker, denen wir als Notwendigkeit Licht und Nahrung, das iſt Ehre und Reichtum, beſchnitten haben, ſich gegen uns verbinden ⸗ iſt's Verteidigung, daß wir uns wehren? Der Kaufmann, der gegen das Syndikat an⸗ kämpft, nennt er's Verteidigung?— Konkur⸗ venz, Machtprobe, Entwicklungskampf. Klingen die drei Worte nicht ſtählern und hell und ſtolz! Was iſt dagegen„Verteidigung“,„Selbſterhal⸗ tung“? In dieſen krümmt ſich's wie eine Raupe, in jenen verſammelt ſich der Leib des Löwen zum Sprung. Schämt ihr euch nicht, Deutſche, das Ausland anzurufen als Richter über die Ge⸗ rechtigkeit euxer Taten? Deutſche, deren Ofſen⸗ ſivgeiſt die Welt ſtaunen macht, bitten um Abſo⸗ lution bei Menſchen! Recht wars, daß ſte euch draußen verleumdeten und höhnten, denn wer nicht berufen iſt zu richten, der verſucht zu rechten. „Deutſche Krieger, wißt ihr jetzt, wofür ihr kämpft?— Für die Entwicklung unſerer Kraft, für die Durchſetzung unſeres Geiſtes, für die Zu⸗ kunft des Volkes. Ein Himmel von goldenen Wolken hängt über unſeres Volkes Zukunft. Euer Leben iſt zu arm, um dieſer Zukunft ein J. Seite. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 17. Mai 1915, ſchwarzer Weſte, grauem Normalhemd, grauen, baumwollenen Socken, ſchwarzen Schnürſchuhen, ſchwarzem Schlips mit weißen Sternen, weißem Vorhemd mit blauen Streifen, Stehkragen, Gummihoſenträger, weiß mit blauen Längs⸗ ſtreifen. In den Taſchen fanden ſich 2 weiße Taſchentücher, eines gezeichnet„F..“, das an⸗ dere„F. B.“, ein Geldbeutel mit.55 M. In⸗ halt, eine Zylinderuhr ohne Kette, ein Okulier⸗ meſſer mit einer Klinge. Der Verlebte könnte ſomit ein Gärtner geweſen ſein. Um ſachdien⸗ liche Angaben zur Ermittelung der Perſönlich⸗ keit erſucht die Schutzmannſchaft. * Aufgefundene Fahrräder. Am 5. Mai in der Gartenfeldſtraße hier ein Wandererrad, Nr. 40278, ſchwarzer Rahmen, auſwärtsgebogene Lenkſtange, braun und weißgeſtreifte Griffe, Sattel mit Filzüberzug, Freilauf.— Am 5. Mai in Käfertal ein Torpedorad, ſchwarzer Rahmen und Schutzbleche, gelbe Felgen mit ſchwarzen 15 St ebogene Lenlſtange ohne Gr Einfahrt des Hauſes P 7, 20 hier eine Kiſte, 1,30 Meter lang, 1 Meter hoch und 1 Meter breit, entwendet, enthaltend: 5 Paar Damen⸗ ſpangenſchuhe Art. 515 à 3,95., 5 Paar Rind⸗ hoxdamenſtieſel, Derby Lackk. a 8,50., 2 Paar Cheyr.⸗Da ſchnürſtiefel Art. 8308 à 12,50., 7 Paar Chevr.⸗Damenſchnürſtiefel Art. 8323 à 950., 6 Paar desgl. Art. 8322 A 10,50., 5 Paar desgl. Art. 8053 à 11,50., 3 Paar Chevr.⸗Halbſchuhe Art. 8316 à 10,50., 3 Paar desgl. Art. 8303 à 10,50., 2 Paar Imt. Chevr.⸗Damenſtiefel Art. 101 àa 5,95., 1 Paar Chevr.⸗Halbſchuhe Art. 8302 à 10,50., 2 Paar Schafleder⸗Damenknopfſchuhe Art. 121 4 3,95., 4 Paar Roßbox⸗Mädchen⸗Schnürſtiefel Art. 481 4 8,50., 5 Paar rindslederne Laſchenſchuhe Art. 1971 à 7,50 M. 5 Paar desgl. Art. 393 à 7,95., 1 Paar Roßbox⸗Damenſpangenſchuhe Art. 315 à 3,95 M. Artikelbezeichnung und Preis ſind in die Sohlen geſtempelt. Die Kiſte iſt gez. R. A. 169 Kaiſerslautern. Polizeibericht, Töklicher Unglücksfall. Am 16. d.., Vormittags 8 Uhr, kam in einem unbewachten Augenblick die 5 Jahre alte Chaxlotte Bender in der Küche ihrer elterlichen Wohnung, Meerfeld⸗ ſtraße 78, dem brennenden Gasherd zu nahe, wo⸗ bei ihre Kleider Feuer fingen. Das Kind trug am ganzen Körper Brandwunden davon und wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht, woſelbſt es nachmittags halb 1 Uhr ſeinen Verletzungen exlegen iſt. Unfälle. Im Hauſe K 2, 18 ſtürzte am 14. d. Mis,, nachmittags eine 57 Jahre alte Straßen⸗ bahnſchaffnerswitwe beim Wäſcheaufhängen von einem Stuhl herunter und brach den rechten Un⸗ terarm; außerdem erlitt ſie noch mehrere Haut⸗ abſchürfungen am Kopfe. Sie wurde am 15. d. M. ins Allgem. Krankenhaus aufgenommen.— Ein 13 Ne alter Realſchüler von hier wurde am 14. d. Mks,, nachmittags etwa 7 Uhr, auf dem Marktplatz I von einem Hunde in das Geſicht gebiſſen, wo⸗ durch er eine ziemlich tiefe Fleiſchwunde davon ge⸗ tragen hat. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Stra⸗ ßenbahnwagen der Linie 3 und einem ſolchen der Vinie 10 erfolgte am 15. d. Mts., nachmittags 5 Uhr 45 Min. auf der Brückenſtraße bei der Feuerwehr⸗ kaſerne, wodurch der Verkehr etwa 10 Minuten lang geſtört war, Perſonen wurden dabei nicht verletzt. Menſchenzuſammenlauf. Geſtern nach⸗ mittag halb 6 Uhr ſtieg eine im Allgem. Kranken⸗ hauſe hier untergebrachte ledige Kellnerin von Mutterſtadt durch ein Abortfenſter auf das Dach des Krankenhauſes und ſchrie:„Ich habe furcht⸗ bare Schmerzen.“ Durch das Krankenhausperſonal wurde dieſelbe wieder in ihr Zimmer zurückver⸗ bracht. Es entſtand durch dieſen Vorfall vor dem Krankenhaus ein Menſchenzuſammenlauf von über 100 Perſonen. Verhaftet wurden 16 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Drer Miltfonſtel zu gründen, aber nſcht reich genug, daß ihr nicht mit eurem Blute den Grund dieſer Zukunft feſtigen müßtet. Fürchtet nicht den Tod Eure Propheten, ihr Kämpfer, ſind jetzt die Idealiſten. Drängt die Mantelſchleppenträger der Kultur mit ihren Phraſenſchellennarrenkappen von euch, ſie machen euren Mut ſcheu mit ihrem Geklim⸗ per. Leſt auch nicht ſoviel in den ängſtlichen Bilanzen des Verſtandes, horcht auf die Stimme eures Herzens. Nicht der Verſtand und ſeine gehorſame Maſchine zeugen große Taten, ſon⸗ dern die Kraft des Gemüts und ſeine ſeurigen Handlungen. Euer Herz aber ſpricht ſo zu euch: Deutſche Kämpfer! Es gibt kein höheres Ziel für menſchliches Tun als die Vereinigung aller Menſchen in ein Wollen; ſolches birgt die Zu⸗ künft. Aber die Gegenwart zeigt Menſchen zu Völkern und Stagten vereinigt, edle und unedle und mittleren Grades. Das edelſte Volk aber iſt Heruſen, ſtändig ſeine Kraft zu mehren und ſeinen Geiſt den andern aufzuzwingen, wachſend und verwachſend von Tag zu Tag bis auf den großen Tag der Zukunft. Laßt uns glauben, Kameraden, glauben, daß daß wir die Edelſten, daß wir berufen ſind. Wir glauben an unſer Heer und an den Staat. Wir glauben an den Genius unſeres Volkes. Wir glauben, daß aus dieſem Genius das Genie ein⸗ zelner Männer geboren werden wird wie Athene aus der Stirn des Zeus, um unſerm Volk in die Berge und Täler der Zukunft vorauszuſchreiten. Wer hält ſein Leben zu koſtbar, um für ſolchen Glauben zu bluten Wer wüßte ſtolzer und freu⸗ diger, weil für herrlichere Ziele zu ſterben, als ihr? Und weſſen Sterben gründete größeren An⸗ ſpruch auf Unſterblichkeit? 5 Deutſche Krieger, wer wollte euch noch ermah⸗ nen; Fürchtet nicht den Tod! Stimmen aus dem Publikum. Zum Wettbemerb der Schule im Ochſenpferch. In dankenswerter Weiſe hat ſich die Stadtver⸗ waltung zu einem Konkurrenzausſchreiben für die Schule im Ochſenpferch entſchieden; ſie doku⸗ mentiert damit, daß in dem bisherigen Syſteme der Stadt, der Ausſchaltung der Mannheimer Privat⸗Architekten bei ſtädtiſchen Bauarbeiten, eine Wandlung eintreten könnte. Schon dieſer erſte Verſuch zur Beſchreitung anderer Bahnen bei der künſtleriſchen Bearbeitung ſtädt. Bau⸗ werke iſt, abgeſehen von dem ſozialen Streben zur Beſchäftigung der hieſigen Privat⸗Architek⸗ ten während der Kriegszeit, höchſt lobenswert; es ſei aber im Intereſſe weiterer Kreiſe hieſiger Privat⸗Architekten geſtattet, zu dieſem bevorſte⸗ henden Wettbewerb einige Anregungen über die Art der Ausſchreibung ſelbſt zu geben. Das Programm ſoll möglichſt kurz ſein und es ſollen keinerlei Auskünfte an einzelne In⸗ tereſſenten gegeben werden, es ſei denn, daß dieſe Auskünfte ſchriftlich allen Bezieher des Pro⸗ grammes genau mitgeteilt werden. Das Programm ſoll durchaus präziſe ſein und nicht vielerlei Auslegungen zulaſſen, es ſoll nicht dehnbar ſein, und vor allem, es ſoll nicht Be⸗ ſtimmtes verlangen, und im gleichen Satze(wie wiederholt geſchehen)„andere Löſungen“ auch noch als ſtatthaft bezeichnen, welche„andere Lö⸗ ſungen“ aber bei der Entſcheidung einen Vorzug genöſſen vor jenen Löſungen, welche ſich genau an das Programm hielten. Es ſollen im Preisgerichte eine größere An⸗ zahl Privat⸗Architekten mitwirken, da nur der Privat⸗Architekt, welcher ſelbſt im harten Kon⸗ kurrenzkampfe lebte, ein richtiges Empfinden für ſeine Standesgenoſſen u. deren Intereſſen hegt. Durch das Programm ſoll feſtgelegt ſein, daß jeder Teilnehmer am Wettbewerb nur einen Entwurf einreichen darf; daß dieſer Entwurf nur als Bleiſtiftſkizze(was zur Beurteilung vollauf genügt) eingeſendet wird, und daß nicht mehr als —2 Perſpektiven, eine beſtimmte Zahl ſei ange⸗ geben und ein ganz beſtimmter Maßſtab für die Bildebene, eingeliefert werden dürfen, dieſe Per⸗ ſpektiven auch nur in Graphitſtift. Ein Preisrichter darf für evtl. ſpätere Weiter⸗ bearbeitung des Projekts nicht herangezogen werden. Die Abſtimmung über die Preisbewertung der einzelnen Entwürfe hat geheim, d. h. mittelſt Stimmzettel zu geſchehen; beſondere Wortführer für die Entwurfserklärung ſind unzuläſſig. Zur Begründung dieſer Ausführung möge die Tatſache dienen, daß in verſchiedenen Städten unſeres engern und weiteren Vaterlandes Ent⸗ ſcheidungen über Wettbewerbe fielen, welche in den weiteſten Kreiſen der deutſchen Architekten⸗ ſchaft Widerſpruch erregten; auch in Mannheim wurden leider wiederholt Entſcheidungen getrof⸗ fen, welche den Fachkundigen gar ſonderbar be⸗ rührten, z. B. die letzte Konkurrenz des Grab⸗ mal des Oberbürgermeiſters Martin betreffend. In dieſer Konkurrenz waren für das Denkmal griechiſche Formen verlangt und eine Bauſumme von 15000 Mk. feſtgeſetzt; leider fielen der erſte und zweite Preis auf einfache, ſehr ſkizzenhaft gegebene Grabſteine, welche weder griechiſche Formen zeigten, noch die Hälfte der ausgewor⸗ fenen Bauſumme erreichten; die von den 50 Ent⸗ würfen ſehr merkwürdig abweichende, flüchtige Darſtellung der zwei preisgekrönten Entwürfe ließ allerlei Betrachtungen zu. Von keinem Stande werden ſo viele Opfer im Intereſſe der Allgemeinheit verlangt, wie von jenem der Künſtler im allgemeinen und der Privat⸗Archi⸗ tekten im beſonderen bei einem Wettbewerbs⸗ weſen, welches mehr oder weniger ein Glückſpiel darſtellt, mit einem leider oftmals enorm hohen Einſatze; denn ſolche Konkurrenzen erforderk wochen⸗ oder monatelange Arbeiten, welche ſehr viel Geld koſten. Jeder Arbeiter, jeder Hand⸗ werksmeiſter, jeder Arzt uſw. verlangen mit Recht eine Vergütung für ihre aufgewandte Zeit und Mühe, der Architekt dagegen muß, um Auf⸗ träge zu erhalten oder um eine Hoffnung auf einen Wettbewerbsſieg zu erlangen, oftmals ſchwere finanzielle Opfer bringen, welche ihm niemals etwas nützen, die ihm vielleicht noch ſchaden können, wenn in der Oeffentlichkeit ſeine Erfolgloſigkeit bekannt und irrtümlich falſch auf⸗ gefaßt wird. Von Rechts wegen müßte jede Arbeit einer Konkurrenz bezahlt werden, und ſei die Bezah⸗ lung auch noch ſo gering; jedes Projekt einer Konkurrenz ſtellt eine perſönliche Arbeitsleiſtung dar, und hat Anſpruch auf Anerkennung und Bezahlung, letztere iſt jedoch unmöglich bei einer beſchränkten Anzahl von Preiſen und bei dem bisherigen Syſtem der Konkurrenzen. Es wäre zu begrüßen, wenn die Konkurrenz für die Schule im Ochſenpferch auf anderer Baſis als wie die der bisherigen Konkurrenzen zur Erledi⸗ gung käme, etwa wie jene der Sladt Hamburg oder eine andere Art; zweifellos wäre dies eine Tat der maßgebenden Kreiſe, welche mit Recht eine ſoziale genannt werden müßte, und welehe in allen Fachkreiſen hier und auswärts ein leb⸗ haftes, dankbares Echo erwecken würde. Adificator. Gerichtszeitung. * Lampertheim, 15. Mai. Die Räuberbande und Hehlergeſellſchaft die im letzten Winter Lampertheim und Umgebung unſicher gemacht hatte und die im Januar durch die Gendarmerie feſtgenommen wurde, wurde durch die Strafkammer abgeurteilt. Die Haupt⸗ hehlerin und Anſtifterin Ehefrau M. F. Hahl erhielt 2 Jahre Zuchthaus, ihr Ehemann einen Monat Gefängnis, ihre 14 Jahre alte Tochte⸗ einen Verweis, ihr Sohn ſteht im Felde und wird ſpäter zur Verantwortung gezogen. Weiter erhielten die Jugendlichen P. Stephan 1 Jah: 3 Monate, Georg Grieſer 1 Jahr 6 Monate, Gg. Weidenauer 1 Jahr 3 Monate, M. F. Hahl 1 Jahr 9 Monate Gefängnis. Miriſf deutſcher Luftſhiſteauf Hoper.Elliß Ner San überſcritten Beginn der Kä Der deutſche Tagesbericht. WTB. Großes Hauptquartier, 17. Mai.(Amtlich.) weſtlicher Ariegsſchauplatz. Nördlich von Ypern weſtlich bei Steenſtraate und Het wir unſere vorgeſchobenen Slellun⸗ des Kanals Sas gaben gen auf und zogen die dort ſtehenden ſchwa⸗ chen Kräfte, um Verluſte durch zu ſtarkes feind⸗ liches Artilleriefeuer zu verhindern, in un⸗ ſere Hauptſtellung am öſtlichen Kanal⸗ ufer zurück. Südlich von Neuve Chapelle halten die Engländer noch die Teile unſcres vor⸗ die ſeit dem geſtrigen Befecht derſten Grabens, Kampfe in ihrer Hand ſind. dauert dort noch an. 80 Das Nördlich von Arras bei Ablain und Neuville wieſen wir franzöſiſche Angriffe ſehr verluſtreich für den Gegner ab. Bei Ailly und im Prieſterwalde haben ſich geringfügigere Infan⸗ teriekämpfe entwickelt. Unſere Luftſchiffe machten erfolg⸗ reiche Angriffe die Kriegs⸗ häfen Dover und Calais. Oeſtlicher Rriegsſchauplatz. An der Du biſſa, in Gegend Eiragola und Czekiſzki ſowie ſüdlich des Niemen bei Mariampol und Ludwinow wurden feind⸗ liche Angriffe abgewieſen. Unter den bei Schawli gemachten ruſ⸗ ſiſchen Gefangenen wurden Rekruten des Jahrganges 1916 feſtgeſtellt, die eine Ausbildung hinter ſich auf nur vierwöchige hatten. Südsſtlicher Nriegsſchauplatz. Unſer Vormarſch zwiſchen Pilica und oberer Weichſel, ebenſo auf der Front Sambor⸗Stryi⸗Stanislau wird fort⸗ geſetzt. Bei Jaroslau und nördlich iſt es an mehreren Stellen gelungen, den San zu überſchreiten. Um Przemysl wird gekämpft. Oberſte Heercsleitung. * Der Sieg im Südoſten. Berlin, 17. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Aus Petersburg wird der„B..“ gemeldet: Der Petersburger„Njetſch“ erfährt aus maß⸗ gebender Quelle, daß man dort die ſtrate⸗ giſche Ueberlegenheit der deutſch⸗ öſteyreichiſchen Oſtarmee aner⸗ kenne. Das Blatt bezeichnet die Kämpfe zwiſchen Weichſel und Karpathen als von eminenter Wi die Bevölkerung auf, die dortigen Vorgänge nicht zu überſchätzen und ihnen gegenüber Ruhe zu bewahren. Wien, 17. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegspreſſequartier wird gemeldet: Der Kommandant der IV. Armee General der Infanterie Erzherzog Joſef Ferdinand hat an das XIV. Korps nachſtehenden Befehl erlaſſen: Ich beſichtigte heute das Gefechtsbild Jäger⸗ haus 402 und Kote 419 und konnte mich per⸗ ſönlich von der ungeheuren Stärke dieſer in mehreren Linien angelegten fein d⸗ lichen Stellungen überzeugen. Mit Bewunderung gedachte ich hierbei der ruhm⸗ vollen Kämpfe, welche das XIV. Korps hier in dieſem Raume führte und mit Rührung ge⸗ dachte ich der vielen tapferen Soldaten, welche ihr Blut und Leben laſſen mußten. Für das XIV. Korps bildet dasheldenmütige Ringen um die Höhen ſüdlich Tar⸗ now eine neue Ruhmestat, welche ihm wieder meine Anerkennung und Dank ſichert. Ich baue auch für die Zukunft felſen⸗ feſt auf mein heldenmütiges Korps. General — der Infanterie Erzherzog Joſef Ferdinand, kommandierender General der IV. Armee. chtigkeit, fordert aber pfe um Przemysl Stuttgart, 17. Mai.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Der König hat, wie der Staats⸗ anzeiger ſchreibt, am 14. und 15. Mai die 26. königl. württ. Diviſion in Ruſſiſch⸗ Polen beſucht und hat dann über Karls⸗ ruhe in Schleſien die Rückreiſe angetreten, Die Ankunft in Karlsruhe erfolgte geſtern vormittag. Die engliſchen Verluſte an Offizieren. EJBerlin, 17. Mai.(Von u. Berl, Bur.) Aus Amſterdam wird der„B..“ gemeldet: Die engliſchen Offiziersverluſte wachſen der⸗ artig an, daß Erſatz faſt unmöglich wird. Die letzte offizielle Liſte enthält 200 Namen von Offizieren, von denen 14 der Marine und 186 dem Seere angehören, Außerdem veröffentlichen die Londoner Zei⸗ tungen noch die Todesanzeigen von 65 ge⸗ fallenen Offizieren, deren Namen bisher noch nicht in den Verluſtliſten erſchienen ſind. Dieſe miteingerechnet ergeben ſich 111 Tote, 142 Verwundete, 10 Vermißte und zwei an Gas⸗ vergiftung Erkrankte. Von höheren Offtzieren ſind 10 Oberſtleutnants und Regimentskom⸗ mandeure ſowie 8 Majore aufgeführt. Seit längerer Zeit werden auch wieder größere Verluſte der indiſchen Truppen bekannt. Während der größte Teil der Verluſte auf die Gefechte in Flandern enk⸗ fällt, haben auch die bei den Dardanellen kämpfenden Truppen ſtarke Abgänge zu ver⸗ zeichnen. Zahlen werden hier nicht an⸗ gegeben. „Cuſitania“ u.„Mauretänia“, Stockholm, 17. Maj.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Das„Svenska Dagbladet“ bringt einen von Strindberg ſtammenden Ar⸗ kikel über den Fall der Luſitania, in welchem mit dem Motto aus dem Jahrbuch der Navy leagun: Die See kann nur einen Gebieter tragen und dieſer Gebieter muß das britiſche Reich ſein, deſſen Marine die Seeverkehrs⸗ wege jeder Art beherrſchen muß, an denen das Reich Intereſſe hat, daran erinnert wird, daß in dem engliſchen Marinebudget die beiden Cunarddampfer Luſitanſg und Maurentia eine beſondere Stellung einneh⸗ men. In dem Marinevoranſchlag für 1911 iſt eine jährliche Unterſtützung von 2 700 000 Kronen für das militäriſche Bereitkhabten dieſer beiden Dampfer aufgenommen. Dieſer Anſchlag iſt nicht mit anderen Subſidien der Cunard⸗ Geſellſchaft zu verwechſeln und er iſt jähr⸗ lich ſeit der Indienſtſtellung der beiden Handelsdampfer bewilligt worden. Der Verfaſſer ſchildert weiter die Jahrbücher welchen die große Bedeutung der„Enormous ſubſidized merchant cruiſers“(der rieſigen unter⸗ ſtützten Handelskreuzer) Luſttania und Maure⸗ tania behandelt wird. Er betont, daß es darin heißt, ihre offizielle Probefahrt wurde untet Leitung von techniſcher Beamten der Cunard⸗ linie und der Vertreter der Admiralität aus geführt. Betreffs der Beſhückung, heißt es weiter in dem Jahrbuch, werden die geſamten Dampfer faſt ebenſo ſtark ausgerüſtet, wie die Cuntry-Klaſſen unſerer Panzerkreuzer. Dazu ſagt der Verfaſſer: es wäre eigentümlich, wenn dieſe Dampfer in ihrem transatlantiſchen Ver⸗ kehr ſich der Millionen, mit denen ſie das Marine-Budget belaſteten, nicht würdig ek⸗ weiſen. Dies ſcheint unwahrſcheinlich. Vorſichts⸗ halber hätte die Admiralität der Luſitania wik auch der Mauretania die Beförderung bon Paſſagieren verbieten müſſen. 5 ——ä— Geſchäftliches. * Das Große Los der Bad. Rote 4 Geldlotterie von 10000 M. fiel nach Mannheim und wurde vom Lotterie⸗Unternehmer J. Stürmer, Straß⸗ burg i.., Langſtraße 107 bar ohne Abzug aus; bezahlt. Auch von den übrigen Haupttreffern ſwur⸗ den ſchon mehrere erhoben. Die nächſte Badiſche Wohltätigkeits⸗Geldlotterie findet garantiert am 27. Mai ſtatt. Zur Verloſung kommen 2327 Geld⸗ gewinne im Betrage von 27 000 M. mit Haupttreſfer von 10000 M. Loſe à 1., 11 Loſe 10., ſind, ſo lange Vorrat, bei Lotterie⸗Unter⸗ nehmer J. Stürmer, Straßburg i.., Langſtr. 1075 Filiale Kehl a. Rh., Hauptſtraße, und allen Los⸗ verkaufsſtellen zu haben. CCCCCCCͤĩ˙»¹9 ͤ⁰ͤ⁰ ͤ000T0T0T0ç/8— Der Frühling naht mit Brausen trifft man jetzt alle tüchtigen Hausfrauen beim Haus vn dem General⸗Reinemachen, an. Der beſte 995178 wie ſeit Fahren, iſt dabei der bekannte Luhns Waſch⸗ — der Navy leagun von 1907 und 1908, in Extrakt mit Rotbaud. i räumbs gandgeböris! Nicht⸗ Staats⸗ ai die i ſch⸗ Karls⸗ treten, geſtern an Bur) neldet: n der⸗ glich ilt 200 4 der ehören, Zei⸗ 65 ge⸗ r noch Dieſe e, 142 Gas⸗ tzieren tskom⸗ Seit ßere ꝓpen il der n ent⸗ Mellen u ver⸗ an⸗ dia“. Nicht⸗ bringt n Ar⸗ ſelchem Naby ebieter ritiſche rkehrs⸗ denen wird, t die und inneh⸗ 1911 g von iſche iden nſchlag unard⸗ rbücher 8, in rmous unter⸗ Naure⸗ darin Unter unard⸗ dus⸗ lotterie wurde Straß⸗ 15 aus⸗ n wur⸗ gadiſche rt am J Geld⸗ einem 11 Loſe Unter⸗ tr. 107, n Los⸗ ee —— und 1 trifft fex, w Waſch jehörigl 5 * Montag, den 17. Mai 1915. Geueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) G. Sen. — Farbenfabriken vorm. Friedrieh Bayer&(o. Leverkusen. In Ergänzung unsres Berichts in Nr. 141 über die Hauptversammlung vom letzten Samstag tra- gen wir jetzt aus dem Geschäftsbericht noch folgendes nach: Der im August ausge⸗ prochene Weltkrieg habe natürlich auch auf den Geschäftsbetrieb der Gesellschaft, der zum weit⸗ aus grögten Teil auf den Handel mit dem Ausland angewiesen ist, schädlich eingewirkt. Bis zum Krieg habe sich das Geschäft in Farben und phar- mazeutischen Produkten normal weiter entwickelt. Während der Mobilmachung sei vorübergehend eine Stockung eingetreten. Aber auch nachdem die inländischen Verkehrswege dem Handel wie⸗ der geöffnet waren, habe die allgemeine Unsicher- heit über die künftige Gestaltung des Wirtschafts- lebens angehalten. Die Fabrikation sei durch die Einberufung vieler Arbeiter und Beamten erheb- lich beeittträchtigt worden. Den Abnehmern sei es ebenso gegangen. Doch sei die Textilindustrie vielfach mit Kriegslieferungen beschäftigt worden. Infolgedessen habe sich auch der Farbstoffbedarf wieder gehoben, so daß die Gesellschaft in Deutschland und Oesterreich-Ungarn wieder einen verhältnismäßig günstigen Umsatz erreichen konnte. Der Handel mit dem Ausland sei durch das Ausfuhrverbot für Farbstoffe, dem bald auch ein Ausfuhrverbot für die wichtigsten pharmazeuti- schen Produkte folgte, gehemmt worden. In das feindliche Ausland habe die Gesellschaft seit Aus- bruch des Krieges überhaupt nichts mehr gelie- ſert. Das Geschäft mit dem neutralen Ausland sei auf die Ausfuhrbewilligungen beschränkt, die von der Regierung erteilt werden. Der Gesamt- gewinn sei nicht unerheblich zurückgegangen. In Anpassung an die durch den Krieg geschaffene Lage habe die Gesellschaft ihre Fabrikation teil- weise umgeändert und erweitert, so daß sie die ihr verbliebenen Arbeiter vollauf beschäftigen konnte. Von den Werksangehörigen seien 525 Beamte und 2 820 Arbeiter zu den Fahnen einbe- rufen. Davon haben 20 Beamte und 135 Arbeiter den Heldentod gefunden. So lange das Dienstver- hältnis zu den einberufenen Werksangehörigen ruhe, lasse die Gesellschaft ihren Angehörigen eine Kriegsunterstützung zuteil werden. Die von der letzten Hauptversammlung be⸗ schlossene Erhöhung des Aktienkapi-⸗ tals(von 36 auf 54 Mill. D. Schriftl.) sei noch vor dem Krieg zur Durchführung gekommen. Die endgültige Abrechnung mit den Banken habe aber noch nicht stattgefunden. Das Ergebnis des laufenden Geschäfts- jahres sei noch ganz unbestimmt. Die Gewinn- und Verlustrechnung der beiden letzten Geschäftsjahre ergibt folgende Uebersicht: 10 (in Mark) 1914 1913 Rohgewinn 27.989.777 29.568.272 Allgem. Unkosten.659.430 3 494.941 Obligationszinsen.125.000.125.000 Abschreibungen.072.967.055.048 Wohlfahrtszwecke 600.000 600.000 Reingewinn 13.532.380 15.293.282 Gewinnvortrag.963.452.468.569 Reingewinn einschl. Vortrag 15.495.832 16.761.851 Hiiernach bleibt der Rohgewinn nur um .58 Mill. hinter dem Vorjahr zurück. Die all⸗ gemeinen Unkosten stellten sich jedoch um Mark 164489 höher, während für Abschreibungen, die schon im Vorjahr 9,05 Millionen M. überstiegen, wiederum M. 17910 mehr verwendet werden. Infolgedessen ist der Reingewinn um 1½75 Millionen Mark kleiner, wie im Vorjahr. Sin⸗ schlieblich des um M. 404 883 größeren Vortrages standen 15,49(16,76) Mill. M. zur Verfügung. EFutsprechend den Vorschlägen der Verwaltung beschloß die Hauptyersammlung vom 15. d. M. folgende Gewinnverteilung: wie schon gemeldet, 19 v. H.(i. V. 28 v..) Dividende auf das alte Aktienkapital von 36 Mill., was Marke 6840 000(10 080 000) erfordert; ferner 9,5 v. HH. Dividende auf das nur zur Hälkte anteilberechtigte neue Aktienkapital von 18 Mill.., was weitere M. 1710 000 beansprucht; trotz der bedeutenden Frhöhung des Aktienkapitals ist das gesamte Divi- dendenerfordernis um M. 1 530 000 auf Marke 8550 000 gesunken. Auch die satzungsmäßigen Gewinnanteile sind um M. 113 400 auf M. 405 000 ermäßigt worden. Im Interesse der Hinterbliebe- nen gelallener Beamten und Arbeiter und zur Unterstützung durch den Krieg in ihrer Erwerbs- Ahigteit geschädigter Werksangehöriger ist eine Million Mark für einen Kriegsinvaliden- 1 onds zurückgestellt worden. Hieraus und aus den Eiusen dieses Kapftals sollen neben den vor- bandenen Unterstützungsfonds in Notfällen Zu- chüsse zu den gesetzlichen Invaliden- und Hinter- bliebenenrenten gewährt oder auch die Errich- ſung eines Invalidenheims ermöglicht werden. Wie äden Vorfahren, sind auch diesmal ,ieder außer den für Beamten- und Arbeiter-Wohlfahrtszwecke vorweg zurückgestellten M. 600 000.— noch Mark 200 000.— als Reserve für Wohllahrtsanlagen ge⸗ nehmigt worden. Von einer Erhöhung der Son- derrücklage, die im Vorjahr 4 Mill. M. erhielt, Wurde diesmal abgesehen. Statt dessen ist der Vortrag um M. 3377 380 auf M. 5 340 832 erhöht worden. Nach der Vermögensrechh ung hat sich das Aktienkapital auf M. 54(30) Mill. erhöht, Während die Anleiheschuld unverändert M. 25 Millionen beträgt. Die Rücklagen 1 und II haben sich zusammen auf M. 2532(21,32) Mill. erhöht. Sie erreichen fast 47 v. H. des neuen Aktienkapi- tals, so daß eine diesjährige Zuweisung sehr wohl unterbleiben konnte. Die laufenden Verbindlich- keiten sind um M. 4,85 Mill. auf M. 14,06(18,91) Mill. gesunken. Auch die Ausstände— ohne Bankguthaben— gingen um M. 1,25 Mill. auf M. 13,98(15,53) Mill. zurück. Die Beteiligungen haben sich auf M. 14,19(13,03) Mifl. erhöht. In bar, Wechseln, Guthaben bei der Reichsbank und sonstigen Banken waren M. 38,60(27,44) Mill. vorhanden, also M. 11,25 Mill, mehr, wie im Vorjahre. Die Warenvorräte einschließlich der Rohstoffe, Halbfabrikate und Materialien sind auf 24,64(22,00) Mill. gestiegen. Maschinen und Ge⸗ räte stehen mit M. 17,51(15,80) Mill, Gruadstücke und Gebäude mit M. 34,81(33,72) Mill. zu Buch. Geldmarkt, Bank- und Birsem- Wesen. Frankfurter Hffektenbörse. Frankfurt a.., 17. Mai.(Priv.-Tel.) Die politische Konstellation wurde heute von der Börse wesentlich unfreundlicher be⸗ urteilt. Der König von Italien hat die Demis- sjon des Ministeriums Salaudra nicht angenommen. Diese Nachricht Wirkte auf die gesamte Haltung verstimmend ein. Das Geschäft war ruhig. KRealisatio- nen machten sich in einzelnen Werten der Kriegs- materialienindustrie bemerkbar. Stark ge⸗ drückt wurden Deutsche Waffenfabrik. Benz- aktien und Adlerwerke Kleyer. Auch in Montan- papieren sind Kurseinbußen zu bemerken. Zu nennen sind ferner bei schwacher Tendenz Ad- ler und Oppenheimer, die Aktien des Anilinkonzerns gaben ebeufalls etwas nach; die übrigen Märkte sind bei den bescheide- nen Umsätzen ziemlich gut behauptet. Die Anleihemärkte lassen mäßige Ab⸗ schwächung erkennen. Der Privatdiskont notierte 4 Prozent und darüber. Von Devisen Italien und Wien höher. Rerliner Effektenbörse. Berlin, 17. Mai.(WIB.) Der freie Bör-⸗ senverkehr stand völlig unter dem Druck der Ungewigheit über die weitere Entwick⸗ lung der italienischen Politik. Allenthalben suchte man die auf Spekulation gemachten Käufe a bzustoßen ohne immer für die Angebote Käufer zu finden. Man sprach von Kursrück⸗ gängen von 5 bis 20 Prozent; Deutsche Waffen verloren einige Prozent mehr. Nur ger iunge Einbußen, nämlich um kleine Bruchteile eines Prozents erlitten deut- sche Anleihen; auch ausländische Valuten blieberi bei sehr geringen Kurssätzen gut behaup- tet. Lägliches Geld 3½ Prozent, Privaſdiskont 4 Prozent und darüber. MHancef und industrie. Stahlwerkswerhand A. du., Düsseldort. WIB. Düsseldorf, 17. Mai.(Nichtamtl.) Der Versand des Stahlwerksyerban-⸗ des betrug im April 1915 insgesamt 300 115 Tonnen(Rohstahlgewicht) gegen 351 560 Tonnen im März 1915 und 512 445 Tonnen im April 1914. Der Versand ist also um 45 445 t niedriger, wie im Vormonat und um 206 330 t niedriger, wie im April 1914; doch ist hierbei zu berücksichtigen, daß der April einen Arbeitstag weniger hat. wie der Vormonat. Vom Aprilversand entfallen auf Halbzeug 80 143 t gegen 86 365 t im Vormonat und 133 841 t im April 1914, auf Eisenober- baumaterial 132 210 t gegen 160 435 t bezw. 199 139 t, auf Formeisen 93 702 t gegen 104 260 t bezw. 179 405 f. r. Düsseldorf, 17. Mai.(Privat-Tel.) Zu den von dem WIB. mitgeteilten endgültigen Ver⸗ sandziffern im Monat April hören wir, daß der Versand insgesamt 56,87 Prozent der Beteiligung erreichte gegen 65,31 Prozent im Vormonat März und 95,02 Prozent in derselben Zeit des Voriah- res. Der Halbzeugversand machte 70,42 Prozent aus gegen 76,32 bezw. 117,00 Prozent. In Eisenbahnmaterial wurden 61,79 Prozent ver- sandt gegen 74,80 bezw. 92,09 und in Formeisen 44,41 Prozent gegen 4,00 Prozent bezw. 85,09. Gesamtversand(Rohstahlgewicht) Mennbhelmer PDroduktenbörse. Mannheim, 17. Mai.(Amtliche Notierungen.) Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahnfrei Mannheim. 17. 10. Rumünfſsche Gerste 60,.— 61-62 50 Mals mit Saok alter Ernte. 59.— 50•61 1* 5„ neuer„) 50,-55,— 57.50-58.50 Röüttee Mallenernrnrn 3* 5 5 Luzerne Rallener Esparsetie Welzen-Auszugsmehl(00)) 43.25 47.75 RBelnes Welzenmehl 82%ig?)—— 46,25 5 Welzen-Zrotmohl 93% g)—.— 44x575 Roggenmehl minestens 32%19 5) 40.50 40.50 J Bückerpreis frel Haus für MHannhelm Stadt, festgesetzt vom Kommunalverband. J je nach Aualltät. Tendenz; Gerste und Mals flau. Mannheimer Marktberleht vom 17. Mal. 22 Heldelbeeren p. Ffund.00—.00 Trauben per Pfund..00.00 Pfirsiche per Pfund..00—.00 NMüsse per 25 Stllok.20—.25 Haselnlsse per Pfund.00—.00 Eier per 5 Stlok.55—.70 Butter per Pfund.50—.80 Handkäse 10 Stuok..50—.70 FCCCCC 80— Karpfen Bresem per Ffund 0 Heoht per Pfund 1 Bärsch ger Pfund..7 Weissfisohe per Pfd. 9955 0 2222 Rotkohl per Stlok.00.—.09 Weisskohl per Stulok.00—.00 Welsskraut p. Ffd...00—.00 Kohlrabi 3 Knollen,.40—0 10 9⁰ 0⁰ 88 9 Kopfsalat 15 Stlok.05—0. Endivlensaſat p. Pfd..00—0. Feldsalat per Portion.10—9. Sellerle per Stck.08—.12 Zwiebeln per Pfund..40—.50 Rote Büben p. Pfd..070.10 Weisse Hüben p. Stk..000.00 Gelbe Rühen Büschel.12—.48 Carotten per Pfund.10—.14 Pflückerbsen per Ffd..00—.00 Reerettig per Stllok.10—.25 .40—.50 1¹ 1 Laberdan per Pfd.. 0. Stookfisohe p. Pfund Kabelfaauu 0. Soplachs.00 Babkflsone 0. Hase per Stck.00— Reh per Pfund 0. Hahn(lunger).Stulok 3. Huhn Cunges).Stüek 2. Feldhühn per Stuok.00—0. Ente per Stuck 3. Tauben per Paar 1. Gans lebend p. Stüok.00—.0 Gans gesohl, p. Stllok.03—.00 Ziokelohen.50—.50 888888888888888888 5 Kastanlen Aepfel per Pfund Zwotsohgon.00—.00 Birnen por Pfung.45—.0 Pirsohen per Pfund. 00.00—.00 25 8 — — Berliner Getreidemarkt. Berlin, 17. Mai.(WIB) Am Früh- markt kamen folgende Notierungen Zustande: Rlinder Mais(la) 570 bis 595, mittlere Ware Mark 500 bis 569, kleiner, feiner Mais M. 580 bis 600, ausländische Gerste M. 600 bis 615, feine Gerste M. 616 bis 635, ausländische Weizenkleie Mark 43.50, ausländische Roggenkleie M. 43.50, aus- ländische Hirse M. 600.—. An der heutigen Mittagsbörse kamen keine Notierungen zustande. Die endenz des Getreidemarktes war heute fester und die Preise durchschnittlich M..— bis M. 10.— höher, da seitens der Provinzhändler starke Kauflust herrschte und dadurch die Angebote bedeutend verringert wurden. Alter, guter Mais wurde zu 1915 1914 1913 in Tonnen Jan 916 28191 535 625 Febrlarr 266 905 282 925 506417 Makkk 99 562 279 Kprili::: 996 ¶2 566 289 IT— 552 872 567 331 AIiTCT— 565 153 605 317 IIITT— 470 422 505 697 Auguttt— 94 984 524 540 September 245 104 520 392 Seorrr— 280 570 524 891 November 246 088 462 195 Dezember— 268 189 457 472 Zusammen— 4734 561 6338 454 Halbzeug 1915 191⁴4 1913 in Tonnen Jnfrfrf 143 002 152 734 Februar 66050 134 489 140 386 Mal 888 153 170 151688 Apfll 8918 133 841 138 710 N— 131378 141 628 A— 130 998 132 028 Ii— 128 056 107 586 Augut— 15 165 127 504 September— 36 748 142 522 Oktober— 46 023 157 607 November— 38 717 147 104 Dezemher— 49 893 130 538 Zusammen— 1141 480 1 680 125 Eisenbahnmaterial 1915 1914 1913 in Tonnen !n 211 390 2209 821 Februar 140 400 214 567 229 856 N 089 206 325⁵ 232 437 Al!̃ü 20 199 39 234252 — 231 072 237 194 RAtin— 252 056 281 930 T 180231 2242 402 August— 61 390 261 222 September— 150 741 247 325 Oktobern— 159 973 239 405 November— 149911 211321 Dezember 5— 167 877 232 504 Zusammen 2190 672 2879 609 Formeisen 1915 1914 1913 — in Tonnen Januß 100 799 143 070 FSBrüfßk 999 133 869 136 175 Marr I020 201 033 178 152 All 179 465⁵ 193 327 Mi— 190 422 188 509 IIIiIiT— 182 009 191359 UIfß 156 135 155 709 August 3—— 18 429 135 823 Septembherr— 57705 129545 Getrtrtrrr— 74574 127 879 November— 57 460 103 680 Dezembef— 50 419 94 430 Zusammen— 1402 409 1 778 658 Warenmärkte. M. 570 bis M. 595, mittlere Sorten zu M. 500 bis 560, kleine, feine Ware von M. 580 bis Mark 600 gehandelt. Für ausländische Gerste forderte und bezahlte man M. 600 bis M. 615. Ausländi- sche Kleie wurde zu unveränderten Preisen um- gesetzt. Ausländische Hirse zu M. 600 umgesetzt. Für Maismehl wurde M. 65 bis M. 67 bezahlt. Maisfuttermehl wurde mit M. 36 bis M. 39 notiert. betzte Mandelsnachrienten. Heidelberg 17. Mai. Priv.-Tel.) in der heutigen Hauptyersammlung der H e i dee. berger Straßen- und Bergbahn.G. Warem 1 165 von 1285 Alttien vertreten. Die Dixi- dende wrurde auf 3 v. H. gegen 4 v. H. im Vorjahr kestgesetzt. EBerlin, 17. Mai. Von uns. Berl. Bur.) Die B. Z. meldet: In der heutigen Hauptwersammlung der KöIn-Rottweiler Pulverfabriken gab der Vorsitzende Geheimrat Hagen einen Rückblick über das 25jährige Bestehen der Gesell- schaft und wies mit Genugtuung auf die reichen Ergebnisse hin. Den Aktionären sei in diesem Zeitraum eine Durchschnittsdividende von zirka 15 Prozent bezahlt worden. Der Ausblick in die Zukunft Könne die Verwaltung nicht nur innerlich befriedigen, sondern auch die Akctionäre nach der materiellen Seite mit Zuversicht erfüllen. Des wei⸗ teren besprach der Vorsitzende die Lösung der Kartellverträge mit den ausländischen Teineh- mern; es bestehe auch nicht mehr die loseste Ver- bindung mit dem Auslande. EIBerlin, 17. Mai.(Von uns. Berl. Büro) Heute Vormittag hielt der Zinkhüttenver- band eine Gesellschaftsversammlung ab. Es Wurde festgestellt, daß der Absatz in Zink ent⸗ sprechend der dureh den Krieg geschaffenen Ver- hältnisse befriedigend blieb. Nach den bisherigen Vorbesprechungen unter den amwesenden Ver⸗ tréetern besteht die Wahrscheinlichkeit, daß die Preise unverändert bleiben. Die Sitzung dauert — Paris, 17. Mai.(WTB. Nichtamti.) Im- schluß an die Rede Ribots im Senat bespricht der Temps die letzten finanzijellen Maßnah men Frankreichs und erklärt, infolge der Verlängerung des Nrieges würde die Erschließung neuer Hilfsquellen nötig. Frankreich kaufe meist im Auslande, besonders in den Vereinigten Staaten. Es hätte aber leider Schwierigkeiten, Zahlung für, die Käufe im Auslande zu leisten, da die ran- zösischen Anleihen in den Vereinig- ten Staaten eine flaue Aufnahme fan⸗ den und die Vereinigten Staaten nicht gewillt seien, Frankreich Kredit einzuräumen. Frankreicli schloß deshalb ein Abkommen mit Eng⸗ land, nach welchem Frankreich 500 Millionen Goid nach England schicke, England dagegen Frankreich einen Kredit von 1,5 Mifliarden zur Bezahlung der französischen Käufe in Nord- amerika und England eröffnet. So wird diese Schwierigkeit gelöst, aber eine derartige Operation dlirfe nicht allzuoft erneuert werden. Es sei unzulässig, ja sogar gefährlich, wenn man Aus- gabenohnegenaue Buchführung häufe, sich dann an den Finanzminister wende und ihm sage:„Schaffen Sie Rat.“ Die Regierung und die Kammer sollten aus der mutigen Warnung Ribots Nutzen ziehen. Man dürfe nur die Ausgaben mit dem festen Willen, zu sparen, bewilligen. Wasserstandsbeobachtungen im Monat Mai. Pegelstation vom Datum Hhein 12. 13. 115. 18. Huningen“)...72.9.93.91 286 288 Abende 6 Unr Koh!! 263 357.73.0 367 255 Nachm. 2 Unr Maxau.29.20.35.37.%½.31 Lachm. 2 Uhr Napnhelm.50.73 44 2%4 ½60 Korgens? Uhr Hainz 1741.84 186.55 1%.B. 12 Unr Kaud.96.08.08.08 86 Vorm. 2 Uhe Köln 203.00.04.0 Haohm., 2 Uar vom Neckar: Hannhelm.58 4 470 40 42 vorm. 3 Ubr Heilbronn.58.84.70 G7s Vorm. 7 Uhr ) Bedeokt 4. 11. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: J..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; 5 für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. 5 Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. Eincuartierung übernimmt mit voller Pension(gute Betten) Gasthaus zum Walfisch, EA, 8 arl Feuerstein Telephon 7667. 41394 8. Seize. Kriegsminiſterium I. 622/4. 15. K. R. A Be 1 5 1 0 Bekanntmachung betreſfend vorratserhebung und veſchlagnahme über Gummibereifung für Uraftfahrzeuge jeder Art. Nachſtehende Verfügung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht mit dem ö jede Uebertretung(worunter auch verſp vollſtändige Meldung fällt), ſowi zur Uebertretung der erl nicht nach den allgei den Belagerungszuf Artikel 4 Ziffer 2 des 6 Kriegszuſtand vom 5. Nov der Bekanntmachung üb 2. Februar 1915) mit Ge 8 Bon der Berfügung be Meldepflichtig und b geſetzten J Vorräte an Vollreifen) fi FFrahrzeugen 8 2 8 Von der Verfügung betroffene Perſonen, Gefellſchaften uſw. Von dieſer Verfügung betroffen werden: a) ade Perſonen und Firmen, die die in 8 1 auf⸗ geführten Gegenſtände in Gewahrſam haben, ſöweit die Vorräte ſich in ihrem Gewahrſam und/ ober bei ihnen unter Zollaufſicht befinden; b) alle Kommunen, öffeuttich rechtliche Körper⸗ ſchaften und Becbände, die ſolche Gegentände in Gewahrſam haben, ſoweit die Vorräte ſich in ihrem Gewahrſam und/ oder bei ihuen unter Zollaufſicht befinden; alle Empfänger(in dem unter a und b be⸗ zelchneten Umfang) ſolcher Gegenſtände nach tpfang derſelben, falls die Gegenſtände ſich am Meldetage auf dem Verſand befinden und nicht bei einem der unter a und b aufgeführten Perſonen uſw. in Gewahrſam undſoder unter Zyllaufſicht gehalten werden. Vorräte, die in fremden Speichern, Lagerräumen und anberen Auſfbewahrungsräumen lagern, ſind, falls der Verfügungsberechtigte ſeine örräle nicht unter eigenem Verſchluß hält, von den Inhabern der betreffeuden Aufbewahrungsräume zu melden und gelten als bei dieſen beſchlagnahmt. Sind in dem Bezirk der verfügenden Behörde igſtellen vorh en(Zwetgfabriken, Filtalen, veigbureaus und dergl.), ſo iſt die Hauptſtelle zur dung und zur Durchführung der Beſchlagnahme⸗ mmungen auch für dieſe Zweigſtellen verpflichtet. außerhalb des genannten Bezirks(in welchem die Hauptſtelle beſindet) anſäſſigen Zweigſtellen den einzeln betroffen. 8 8. UAmfang der Meldung. Die Meldepflicht umfaßt außer den Angaben über tsmengen noch folgende Fragen: n die fremden Vorräte gehören, welche ſich bef wahrſam des Auskunſtspflichtige ve 1 b) oc, und gegebenenfalls durch welche Stelle ze⸗ reits von anderer Seite eine Beſchlagnahme der Vorräte erfolgt iſt. 8 4. Inkrafttreten der Verſügung. Für die Meldepflicht und die Beſchlagnahme iſt der am 17. Mai 1915(Meldetag) mittags 12 Uhr be⸗ ſtehende tatſächliche Zuſtand maßgebend. Für die in 82 Abſatz o bezeichneten Gegenſtände treten Meldepflicht und Beſchlagnahme erſt mit dem 8 955 oder der Einlagerung der Gegenſtände in aft. Beſchlagnahmt ſind auch ale nach dem 17. Mai zetwa hinzukommenden Gegenſtände. 5. Beſchlagnahmebeſtimmungen. Die beſchlagnahmten Reifen und Schläuche ver⸗ Weu in den Lagerräumen und ſind kulichſt ge⸗ ſvirdert gufzubewahren. Es iſt eine Lagerbr rung einzurichten und den Polizei⸗ und Militärbehörden jederzett die Prüfung der Lager ſowie der Lagerbuch⸗ führung zu geſtatten. 5 6. Weldebeſtimmutigen. VDie Meldung hat unter Benutzung der amtlichen 28. 18 zu erfolgen, für Edrucke in den Poſtanſtalten 1. und 2. 1 8ieih Fub. ft Klaſſe Dem Meldepflichtigen wird anheimgeſtellt, in der Meldung ein Anugebot zum Berkauf eines Teils iner Beſtäude oder der ganzen Beſtände zu machen. Wettere Mitteilungen irgend welcher Art darf Rie Meldung nicht enthalten. Die Meldezettel ſind an die Köͤnigliche Inſpektlon Berlin⸗Schöneberg Weere i ausgefüllt bis zum 27. Mai 1915 einſchlteßli eknzuveichen. An dieſe Stelle ſind auch alle Anfragen zu richten, welche die vorliegende Verfügung betreffen. Karlsruhe./B., den 10. Mat 1918. B. ſ. d. ſt. Gen. Kom. Der Chef des Genueralſtabes J. B. Melchior Obherſtleutnant. E — Klein Baby behaglich die Flaſche trinkt leer Nun ſchreit es und ſtrampelt und möce noch mehr. Voll Freude die Eltern und Tauten es ſehn Nyrmomter Mulzola, badurch iſt's geſchehn. Glas M..— Zu haben in Apotheken u. Drogerien. Hauptniederlage: Julius Feiler, Pforzheim. 12107 Den Heldentod fürs Vaterland fand auf agnagne wangob 2 3 fandlokal Uinde riah! Unferriehf .„ Abitur. heim. Pr nmun Nr. SPaniscaen Uster erteilt fernando Losse, 97 4167 Ig. Dame, konſerv. geb., erteilt gründl. Klavierunterricht zu mäß. Hanorar. Anmeld. tittags. Neuoſtheim, Dürerſtr. 4g. St. 5 eeeeeeeeeee weiß, ſchwarze Ohren, famKopfe braune Flecken Näh. Tehner, C1, 3. Für Wanderungen, Sonntags, auch Abends, wünſcht Anſchluß allein⸗ ſtehender gebildeter Herr, Mitte 40, mit natürlichen neuzeitlichen Anſchauun⸗ ben. Briefe unt. Nr. 4406 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 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