mneeeeeeeeeeeeeee iulnummbunbbeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeen nnee —— 8.—. ——— eeeeeeeeeeeceeeeeeee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehhhheeeeeeeeeeeeeeeet + . 2 — tenbaſis Derttung, Bezugszdeelt: 80 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im Dierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Renlame⸗Seile..20 Nk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung „Generalanzeiger Raunheim“ Fernſprech⸗NRummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 341¹ Schriftleitunng Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7569 Sweigſchriftleitung in Berlin Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Ahr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beil ür Li 0 8 age für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und irtſchaft; Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; ainhen Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptguartier, 21. Mai. (WTB. Amtlich.) weſtlicher Ariegsſchauplatz. Nördlich von Npern griffen farbige Franzofen nachts unſere Stellungen öſtlich des Kanals an. Der Kampf iſt dort noch im Gange. Ein am ſpäten Abend beginnender An⸗ griff der Engländer ſüdlich Neuve Chapelle in Gegend von Laquinquerne brach in unſerem Feuer zufammen. Nordöſtlich Arras ſchoſſen wir bei Fresny ein feindliches Flugzeug herunker. Ein weiterer von den Franzoſen geſtern nachmittag im Walde von Ailly angeſetzter Angriff ſcheiterte unter erheblichen Verluſten für den Feind, der einige Gefangene in unſeren Händen ließ. Geſtlicher Kriegsſchauplatz. In Gegend Schawli fanden nur klei⸗ lere Gefechte ſtatt. An der Dubiſſa gelangte unſer Augriff öſtlich Podubis bis Betygola. Er brachte uns weitere 1500 Gefangene ein. Auch öſtlich Mi⸗ loſzajcie und Cemigola wurden die Ruſſen über den Fluß geworfen. Weiter füdlich ſteht der Kampf. Die Reſte der ſüdlich des Niemen geſchlagenen ruſſiſchen Kräfte ſetzen ihre Flucht in Richtung Kowuo fort. Südsſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Lage bei den deutſchen Truppen iſt unvevändert. Oſtlich Jaroslau wur⸗ den geſtern Gefangene gemacht, die nicht mit Gewehren, ſondern mit Giſenkeulen aus⸗ gerüſtet waren. Von der Armee des Goeneraloberſten von Mackenſen und der übrigen im Verbande der öſterreichiſch⸗ungariſchen Heert kämpfenden Truppen wurbden ſeit dem 1. Mai 104000 Gefangene gemacht und 42 Geſchügze ſowie 253 Maſchinengewehre erbeutet⸗ Dieſe Zahl iſt in den bereits veröffentlichten Geſamtzahlen enthalten. Oberſte Heeresleitung. * Elemenceau über den Ernſt der Lage. Im„Homme enchaine“ vom 14. Mai führt Clemenceau aus: Es iſt wahr, daß unſere Front ſeit ſechs Monaten trotz großer Men⸗ ſchenverluſte ſichtbar dieſelbe geblieben iſt; aber die gute Jahreszeit beginnt ja eben erſt, und wenn die Feinde furchtbare Anſtrengungen machen, ſo ſetzen wir ihnen oft einen unbeſieg⸗ baten Widerſtand entgegen. Ich gebe zu, daß die Deutſchen zu leicht nach Libau, einer Flot⸗ im Baltiſchen Meer von großer Be⸗ gekommen find. Wenn auch die ruf⸗ ſiſche Niederlage in Galizien nicht den Umfang hat, den Berlin verkündet, ſo beſtreitet doch ein unparteiiſcher Militärſchriftſteller in der „Gazette de Lauſanne“ nicht die Bedeutung des deutſchen Erfolges in der„rieſigſten Schlacht, die bis dahin die Kriegsgeſchichte kennt“. Es iſt auch nicht unmöglich, daß die Zeppe⸗ line ſchließlich über London fliegen werden, wie ſie über Paris geflogen ſind. Die Deutſchen ſollen auch nicht auf die Hoffnung, Calais zu nehmen, verzichtet haben. Ich erkenne auch an, daß ſie bei Ppern Fortſchritte gemacht haben. Alles in allem iſt der Krieg, wie die Times vor kurzem ausgeführt, nicht bloß eine Epiſode in unſerem Leben— der Krieg kann auch nicht nur einen Teil unſeres Lebens bilden: er iſt eben unſer ganzes Leben. Und das, was die Times ſo richtig für England geſagt hat, möge auch für unſere Regierung eine Lehre ſein. Bedingte Freude im Drei⸗ verband. Italiens finanzielle und militäriſche Schwäche. — Ein Engländer gegen Italiens Forderungen in Dalmatien. Schon ſeit einer ganzen Reihe von Tagen ſteht es feſt, daß Italien für ſein„Glück und ſeine Größe“ an der Seite des Dreiverbandes ſechten wird, und man ſollte meinen, daß darob ungeheueren Jubel im Dreiverbande herrſche. Aber dem iſt nun durchaus nicht ſo, in die 1 fließen vielmehr mehrere recht bittere opfen. Noch hat Italien nicht den erſten ßgegen ſeine früheren Bundesgenoſſen abfeuern laſſen und 1 macht ein franzö⸗ ziſcher General, Avon, ganz beſtinunte und für Italien nicht eben ſchmeichelhafte Vorbehalte gegen deſſen Eingreifen. Im „Eelair“, vom 15. Mai ſchreibt dieſer anſchei⸗ nend recht nüchtern und fkeptiſch veranlagte Offizier: Wenn Italien ſich dem Dreiverband anſchließt, ſo tut es das in ſeinem eigenen Intereſſe, und wenn wir ſeine Mitwirkung wünſchen, ſo ge⸗ ſchieht es nicht, weil wir ſeiner Hilfe bedürfen, ſondern nur zum Zwecke eines gemeinſamen Vorgehens, das Italien größere Vor⸗ teilebringtals uns. Wenn alſo ein Ver⸗ trag zuſtande kommt, ſo müßte er auf der Grund⸗ lage unbedingter Gleichheit geſchloſſen werden. Dieſer Grundſatz würde aber verletzt, werden, ſwenn wir und England den Italtenern das für die Kriegführungnötige Geld vor⸗ ſtrecken ſollten. Solch ein Voyſchuß würde letzten Endes den Steuerzahlern beider Länder, die ohnehin genug zu tragen haben, zur Laſt ſallen. Wann und ob ſolch ein Vorſchuß zurück⸗ gezahlt wird, iſt außerdem immerhin zweifelhaft. Bei dem Abſchluſſe des Geſchäfts iſt ferner nicht zu überſehen, daß die italieniſchen Truppen, wenn auch an ihrer Tüchtigkeit im allgemeinen nicht gezweifelt werden ſoll, zunächſt doch unmöglich dasſelbe leiſten kön⸗ nen wie die unfrigen, die durch neun Mo⸗ nate erbitterter Kämpfe mit einem 19 und vortrefflich geſchulten Gegner geübt ind. Wenn man daher die jungen italieniſchen Truppen in ber erſten Zeit Schulter an Schulter mit unſeren„poilus“ wollte kämpfen laſſen, ſo würden daraus wahrſcheinlich Mißer⸗ folge entſtehen, wie wir ſelbſt ſie in der erſten Zeit zu verzeichnen hatten. Alſo keine Ver⸗ miſchung der beiden Heere, jedes muß ſein eigenes Operationsgebiet haben. Wenn un: ler dieſen Umſtänden die Italiener zu vi el fordern ſollten, ſo würden wir ihnen lieber raten, in ihrer Neutralität zu verharren. Der General wird wahrſcheinlich nicht ſo ſanz unrecht haben mit ſeiner ſleptiſchen An⸗ icht, daß das Eingreifen Italiens Engländern und Franzoſen wenig militäriſchen Nutzen te, aber ihren Geldbeutel erheblich 8 brin 2 unte, wenn ſie den Raubzug zur beſchweren Mannh eim, Freitag, 21. Mai 1915. dlen Kriegsſchaulitzen ————— Aaliens Eingreifen. finanzieren ſich entſchließen ſollten, aber in Italten wird dieſe Warnung eines militäriſchen indigen Italien etwas zu pumpen, wohl nicht eben freundliche Gefühle wecken, nicht die Zuverſicht erhtöhen, die doch ſicher eine ihrer weſentlichſten Stützen in dem Vertrauen auf Englands und Frankreichs offene Taſche hat. Nach einer andern Seite hin hat einem Engländer das Eingreifen Italiens Be⸗ denken erzeugt. Es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß die Verſprechungen, die der Dreiverband Italien gemacht hat, um es in Bewegung zu ſetzen, die ſüdſlawiſche Frage außer⸗ ordentlich verwickeln werden. Das Problem der Zukunft Dalmatiens erhebt ſich drohend. Es iſt anzunehmen, daß der Drei⸗ verband in Hinſicht auf Dalmatien den Italte⸗ nern gewiſſe Zuſicherungen gemacht hat, die in den ſchroffſten Gegenſatz zu den Anſprlüchen der Großſerben auf dieſe Küſtenſtriche treten würden. Unter dieſem Geſichtspunkt behandelt Arthur Evans im Mancheſder Guardian vom 13. Mai das Eingreifen Italtens. Er findet, daß ein Preis zu hoch ſei für die Teilnahme Italiens: die Freiheit der Serbokraten, die durch die ge⸗ heimen Verhandlungen mit Italien tatſächlich bebroht ſei. Evans ſchreibt: Dieſe Verhandlungen begannen in Rom, wur⸗ den fortgeſetzt in Paris und beendet in der fran⸗ zöſiſchen Botſchaft in London. Sie bewegen ſich ganz im Geiſte des alten Metternich und wur⸗ den deshalb ſo heimlich geführt und hinter dem Rücken der Serben. Die Abmachun⸗ gen zwiſchen den Ententemächten und Italien, oögleich im Prinzip fertig, gehen über die Gren⸗ zen des ethnographiſch Erlaubten hinaus. Ita⸗ lien erhält Norb⸗Dalmatien mit Zava und Se⸗ benico, mit Hinterland und Juſeln bis zur dina⸗ riſchen Kette. Die Bewohner ſind zu 96 Prozent Serbokraten, 600700 000 ſollen einem fremden Volke unterworfen werden. zu aus Unkenntnis, redet es doch in einem offt⸗ ziellen Bulletin von einer rein ſerbiſchen Stadt wie Raguſa als von einer„italieniſchen“. In Rußland iſt der Einfluß des Synods dafür, um vom orthodoxen Serbien die katholiſchen Kroaſen fernzuhalten. Aber es hat doch eines großen Druckes ſeitens der Verhündeten bedurft, damt Rußland in der dalmatiniſchen Frage nachgab. Gegen die italieniſche Politik, eine Schranke mitten in der künftigen ſüdflaviſchen Jöderation aufsurich⸗ ten, erheben ſich ſchon Stimmen in Frank⸗ reich, Italiens Politik bedroht die Stellung Paſchitſchs in Serbien, wo man, nach pri⸗ vaten Quellen, in der Armee ſchon nach einem Waffenſtillſtand mit Oeſterreich ſtrebt. Außerdem macht ſie zwiſchn Serbion und Bulgarien alle VBerſöhnung über Ma⸗ zebonien unmöglich. Dies dalmatini ſche Abenteuer wird kein Segen für Ita⸗ lien ſein Wir müſſen fragen: Iſt Eugland Frankreich e daß Giolitti die Partner einer ſolchen Abmachung gegen die ſüd⸗ ſlawiſche Union oder nicht?;? 5 228 2„Mancheſter Guardian“ bemerkt dazu, die ift die erſten Einzelheiten übder dieſe Viit ſtr ern land mitteltt Verhält es ſich ſo, wie dargeſtellt, ſo wäre das eine ſſehn ernſte Sache, denn das Prinzip, für das England ficht, iſt das der Freiheitl der Natio⸗ nalitäten. Eine ſolche Abmachung würe alſo ein ſehr übles Omen. Es würde die Serben entmutigen und jede Eiwi⸗ gung mit Bulgarien antsſchließen, außer⸗ dem Oeſterreich die Shmpa liheiſen der Südflawen wieder gewiumem und der Entente einen ſchweren moraliſchen Schlag verſetzen. Es ſei zu hoffen, daß Italien das einſteht. Jeden⸗ falls müſſe dem engliſchen Parlament und Volk Aufklärung gegeben werden, bevor England Teilhaber eines ſolchen Paktes werde. Auch wir ſehen dieſer Aufllärung mit Spannung und Intereſſe entgegen. Auf jeden FFall iſt ſicher, daß der Dreiverband in Italien einen Bundes⸗ genoſſen bekommt, der ihm in finanzieller und biplomatiſchev Hinſicht manche Verdrießlich⸗ keiten bereiten wird, die in der militäriſchen Hilfe kaum einen Ausgleich finden werden. So wenig einen Ausgleich finden werden, daß wie wir im Mittagsblatt mitgeteilt hahen, franzöſiſche Offiziere ſich dahin getzußert haben, es wäre wünſchenswerter, wenn Itaſien ſich ruhig verhielte, da Frankreich ihm ſonſt Ver⸗ ſtärkungen ſchicken müßte— die 200 000 Mann ſtarke Lyoner Armee. RKeine geeinte Nation. d. k. Wien, 19. Mai.(Von unſ. Korreſp.) Die durch die Wiederberufung des Kabinetts Salandra—Sonnino geſchaffene Lage wird am deutlichſten durch die Abreiſe Giolittis nach Turin gekennzeichnet. Es geht daraus Verantwortung für de Vorſchläge, die das Kabinett der Kammer ſitachen wird, nicht mit der Regierung keilen will. Ob dieſe Stellungnahme Gioliktis die nächſte Entwicklung der Dinge noch beeinfluſ⸗ ſen wird, läßt ſich noch nicht ſagen, iſt aber wenig wahrſcheinſich. Das Kabinett Salandra—Sonniub hak ſich in der letzten Woche in ſeiner Politik nicht durch den Umſtand beirren laſſen, daß breite Schichten des Volkes ſich ihr gegenüber ab⸗ lehnend verhielten. Allerdings iſt zu der offenen Oppoſition der ſozialdemokrallſchen Partei gegen die Boteiltgung am Kriege mi⸗ mehr auch die Giolittis hinzugekreten, eiſſe Oppoſition ällerdings, die darauf verzickſtet, ſich auf parlamentariſchem Boden geltend gu machen, die aber trotzdem vorhanden iſt und in dem wichtigſten Stammlande des König⸗ reiches, in Piemont, einen ſehr ſtarken Rück⸗ 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) halt beſitzt.— Augenblicklich dürfte dieſe Oppoſition dem Kabinett Salandra—Sonnino kaum irgendwelche Schwierigkeiten bereiten, allein ſie iſt da und ſomit iſt das vorläufige Ergebnis der Politik des Kabinetts Salandra die Spaltung der Nation in zwei Lager: in dem einen ſteht die Oppoſition, nämlich die Arbeiter, Geſchäftsleute und Fabrikanten, alſo jene Schichten, die in der Hauptſache die Laſten des Krieges zu tragen haben, in dem anderen die Studenten, Beamten und die Deute, die von der Hand in den Mund leben. — Die große Entſcheidung findet alſo keine geeinte Nation. * Der italieniſche Ariegstaumel in neutraler Beleuchtung. m. Köln, 21. Mai.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Chriſtiania: Morgenbladets langjähriger Mitarbeiter in Rom ſchreibt heute Über die italieniſchen Kriegskundgebungen u. .: Es erſcheine faſt unfaßlich, daß ein Volk ſo darauf verſeſſen ſein könne, ſich in die Schrecken des Krieges zu ſtürzen, daß es mit Licht und Laterne nach einem Vorwand ſuchte. Ganz unfaßlich er⸗ ſcheint dieſe Kriegswut, wenn die Nation tatſächlich alles, was ſie erſtrebt, auf fried⸗ lichem Wege erreichen kann, während ſie doch damit rechnen muß, daß der Ausfall des Krieges ſie möglicherweiſe dieſer Aus⸗ ſichten berauben könne. Die Erklärung könne allein in den örtlichen Verhältniſſen geſucht werden. Ein Volk, deſſen größter Teil weder leſen noch ſchreiben könne, das zudem ein Temperament wie Pulver habe, gebe ja einen ungewöhnlich günſtigen Boden. Die aufwiegleriſche Bewegung für die Teilnahme am Kriege ſcheine einen ſolchen Umfang angenommen zu haben, daß ſie den Deitern ſelbſt über den Kopf ge⸗ wachſen ſei. Aus der Heftigkeit der Sinnes⸗ bhbewegung eines Italieners könne man über⸗ haußpt nie ſchließen, wie tief oder wie lange ſie anhalten werde. Er fährt auf wie eine Rakete, die bekanntlich zuerſt mit heftigem, lautem Ziſchen und Sprudeln emporſteigt, um ſich plötzlich, wenn ſie den Höhepunkt erreicht habe, in friedliche Leuchtkugeln römiſchen Lichts, wie ſie die Norweger bezeichnenderweiſe nennen, aufzulöſen. Ob die Bewegung diesmal ſo kief gehe, daß ſie mehr bedeute, als es ſonſt Regel ſei, laſſe ſich ſchwer ſagen; aber wenn die Kriegserklärung ſich zurückhalten ließe, ohne daß die entfeſſelten Leidenſchaften ſie ſo⸗ fort durch eine Revolution oder einen Blürgerkrieg rächten, dann ſei es eher wohl möglich, daß die Rakete diesmal als ein fried⸗ liches römiſches Licht enden werde. *Stctockholm, 20. Mai. Die größte Provpinzzeitung, eine der einflußreichſten Zei⸗ en edens, die liberale Göteborgs dels⸗ und Seefahrtszeitung, ſchreibt über Fralien: 85 Ees iſt treffend geſagt worden, daß Italien jetzt ohne Waffengang ſoviel gewinnt, wie es nie durch Eroberung im Krieg hätte hoffen können. Aber trotzdem will es kämpfen, denn die Ehre der Nation ſtehe auf dem Spiel, unbe⸗ kannt aus welcher Urſache, ſofern nicht Ver⸗ ſprechungen an die Weſtmächte in Wirklichkeit binden. Die Kriegspartei ſieht kroſenrot, räſonniert nicht, ſondern heult und geht mit geballten Fäuſten drauflos. Chauvi⸗ niſten und Republikaner wirken in ſchöner Ein⸗ tracht zuſammen, um das Land in den Krieg zu treiben, was wie eine Verrücktheit er⸗ ſcheint. Man muß vor dieſem Abenteuer, in das Italien ſich jetzt zu ſtürzen ſcheint, er⸗ beben. Die Möglichkeit liegt nahe, daß Deſterreich⸗Ungarn und Deutſchland mit Ruß⸗ land Frieden ſchließen, da es ſcheint, daß das letztgenannte Land nichts bei der Fortſetzung des Krieges gewinnen, wohl aber verlieren kann, und was ſollte Italien in ſolchem Falle gegen die kampf⸗ und ſieggewohnten deutſch⸗ iöſterreichiſch⸗ungariſchen Streitkräfte ausrich⸗ ten? Schwerlich würde dieſe Kraftmeſſung lang⸗ wierig ſein, ſie würde von einem Frieden ab⸗ gelöſt werden, worin ſämtliche alten und heißen nationalen Wünſche, nach denen Italien nun nur die Hand auszuſtrecken braucht, für im⸗ mer verloren gingen. Daß ein ſo ſchmäh⸗ licher Ausgang die gefährlichſten inneren Be⸗ wegungen in Italien hervorrufen würde, iſt offenbar. Wiederum iſt ſchwer zu ſehen, was Italien gewinnen kann durch einen Verſuch, in die bergigen und gut verteidigten Gegenden jenſeits ſeiner Nordgreuze vorzudringen. Die italieniſchen Streitkräfte würden verbluken und die Kampfluſt in blutigen und fruchtloſen An⸗ ſtürmen der befeſtigten Stellungen derbrennen, wozu noch die Niederlage gegen unbezwingliche Vorſtöße käme. Ungefähr 30 Jahre hat das deutſch⸗öſterreichiſch⸗italieniſche Bündnis be⸗ ſtanden, und Italien hat ihm ſeine ſichere Stel⸗ lung, die es dadurch bekommen hat, ſowie ſeine Entwicklung zur Großmacht, ſeine ökonomiſche Konſolidierung und ſeine Kolonialmacht zu ver⸗ danken. Je mehr Mächte ſich um die Aufgabe, die beiden Zentralmächte zu vernichten, verſam⸗ meln, und je größere Anſtrengungen ſie machen, ohne daß es ihnen glückt, deſto ſchlimmer machen ſie ſich gerade die Gefahr, die ſie aus der Welt ſchaffen wollen.„ Juverſichtliche Stimmung in Wien. Berlin, 21. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Aus Wien wird der„B..“ unterm 20. ge⸗ meldet: Erſt die ſpäte Abendſtunde löſte die Spannung, die heute den ganzen Tag über ge⸗ herrſcht hatte. Vor der italieniſchen Borfchaft fanden ſich nur wenige Perſonen ein; die in der Umgebung der Botſchaft vorſichtshalber aufge⸗ ſtellte Polizei fand nicht den geringſten Anlaß zum Einſchreiten und wurde um 9 Uhr abends zurückgezogen. Der italieniſche Botſchafter iſt noch in Wien. Man nimmt an, daß der morgige oder übermorgige Tag die formelle Ent⸗ ſcheidung in den Beziehungen zu Italien bringen wird. Die gerade heute vom galiziſchen und polniſchen Kriegsſchauplatz vorliegenden günſtigen amtlichen Berichte tragen das ihrige dazu bei, um die Stimmung des Publikums angeſichts der Möglichkeit einer neuen Verwick⸗ lung im Weltkrieg zu heben. Die Extra⸗ ausgaben mit den Berichten über die römiſche Kammerſitzung fanden reißenden Abſatz und bis in die ſpäten Abendſtunden ſtand das Publikum in Gruppen auf der Ringſtraße und erörterte leb⸗ haft die neuen politiſchen Ereigniſſe. Die Geſamtſtimmung iſt zuverſicht⸗ licher als je in den abgelaufenen neun Monaten. Kundgebungen in Budapeft. * Budapeſt, 21. Mai.(WTB. Nicht⸗ amtlich) Geſtern fanden große Kund⸗ gebungen ſtatt, hervorgerufen durch die Nachrichten von den Vorgängen in Italten und in der italieniſchen Kammer. Eine tauſend⸗ köpfige Menge zog, patriotiſche Lieder ſingend, unter Hochrufen für Deutſchland und die Tür⸗ kei zuerſt vor das deutſche Konſulat, wo„Die Wacht am Rhein“ geſungen wurde, hierauf vor das kürkiſche Konſulat, wo Hochrufe auf die Türkei ausgebracht wurden. Sie verſuchte vor das Gebäude des italieniſchen Konſu⸗ lats zu dringen, wurde aber von der Polizen daran gehindert, welche die Menge aufforderte, das Gaſtvecht nicht zu verletzen. Die Menge zerſtreute ſich in vollſter Ordnung. ** Italiens angebliche Verpflich⸗ tungen gegen den Dreiverband * Baſel, 20. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Privatmeldung des Baſeler Anzeigers aus Chiaſſo erklärt Italien ſeine Haltung mit der Drohung Englands, die Enge von Gibraltar zu ſchließen, falls Italien nicht mit den Dreiverbandsmächten gehe. Falls es ſich jedoch anſchlöſſe, ſei ihm ein engliſcher Vorſchuß von drei Milliarden Lire und die Garantie für ungeſchmälerten Beſitz der Oeſterreich⸗Ungarn abzunehmenden Gebiete angeboten worden, wogegen es ſich verpflichten mußte, von ſeinen Truppen 150000 Mann an die Dardanellen und 300000 Mann in der Champagne abzugeben. 85 Italiens Neutralität gegenüber der Schweiz. ElBerlin, 21. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Bern wird der B. Z. gemeldet: Die ita⸗ lieniſche Regierung hat dem„Bund“ zu⸗ folge, die bereits ſchon früher abgegebene Neu⸗ tralitätserklärung gegenüber der Schweiz wiederholt. Italien und die Türkei. Konſtantinopel, 21. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der italieniſche Bot⸗ ſchafter hatte geſtern Nachmittag Unter⸗ redungen mit dem Groß⸗Weſir und dem Miniſter des Innern. Der Schutz der deutſchen Intereſſen in Italien Bern, 21. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Wie der„Bund“ mitteilt, hat die deutſche Re⸗ gierung den ſchweizeriſchen Bundes⸗ rat erſucht, den Schutz der deutſchen Intereſſen in Italien zu über⸗ nehmen. Der Bundesrat erwiderte zu⸗ ſtimmend.. Die Behandlung der in Deutſch⸗ land lebenden Italiener. Berlin, 21. Mai.(WTBB. Nichtamtlich.) Die Morgenausgabe des„Lokal⸗Anzeigers“ enthält die nachſtehenden Vermerke: Im Hin⸗ blick auf die Ausſchreitungen in den Straßen Londons und in Italien halten wir in Deutſchland ſelbſtverſtändlich daran feſt, wehr⸗ loſe Ausländer nicht zu beläſtigen, auch wenn ſie Angehörige von Staaten ſind, die gegen uns Krieg führen. Vom Botſchafter bis zum Arbeiter ſollen und werden auch die Italiener in Deutſchland unbehelligt bleiben, nachdem wir uns mit Italien nicht durch unſere Schuld auf feindlichem Fuß befinden. Allgemein gilt für uns: In Deutſchland iſt keine Hei⸗ mat für das SHeldentüm der Straße. Die Viktoriaſtraße, in welcher das Heim der italieniſchen Regierung liegt, wurde geſtern Abend zwiſchen der Margarethenſtraße und der Tiergartenſtraße von dem öffentlichen Verkehr geſperrt. An der Straßenecke fanden kleinere Anſammlungen Neugieriger ſtatt, die durchaus ruhig ſich verhielten. Die Fenſter des Botſchafterpalaſtes nach der Straße waren nicht erleuchtet. Berlin, 21. Maf.(Von unſ. Berl. Büro.) Italieniſche Blätter haben in den letzten Tagen vielfach in einer Abſicht, die nicht mißzuverſtehen iſt, berichtet, daß die unter uns weilenden Ita⸗ liener Angriffen und Mißhandlungen ausgeſetzt wären. Von den zuſtändigen Stellen hat das er⸗ freulicherweiſe bisher immer dementiert werden können und wir halten es für ſelbſtverſtändlich, daß es auch weiter ſo bleibt. Gewiß iſt die Er⸗ regung, die das deutſche Volk angeſichts der neszeſten italieniſchen Entwicklung beherrſcht, un zu begreiflich; aber noch ſelbſtverſtändlicher ſcheint uns, iſt, daß wir unſere Empfindun⸗ gen zu bemeiſtern wiſſen und ihnen nicht Leute zum Opfer fallen laſſen, die an dieſer Entwicklung ſicher unſchuldig ſind und zumeiſt ſchon aus boirtſchaftlichen Gründen ſie aufrichtig bedauern. Es bleibt dabet, was wir neulich hier ſchon ſagt⸗n: Die Italiener, die ſich in unſeren Grenzen hier aufhalten, ſind unſere Gäſte und bleiben es, ſelbſt wenn der latente Kriegszuſtand von heute in den wirklichen Krieg übergeht. Wir ſind überzeugt, daß das deutſche Volk ohnehin in ſeiner Geſamtheit ſich deſſen bewußt iſt, daß durch Akte der Aufregung und Siedehitze unſerer gerechten Sache am wenigſten gedient würde. Berlin, 21. Mai.(Von u. Berl. Bürb.) Aus München wird der„B..“ gemeldet: Gegenüber der vom Mailänder„Secolo“ auf⸗ geſtellten Behauptung, daß die in Oeſterreich⸗ Ungarn und Deutſchland lebenden Italiener zurückgehalten und mißhandelt würden, ſtellt der hieſige italieniſche Generalkonſul feſt, daß an dieſen ganzen Erzählungen kein wahres Wort ſei. ö Der Kampf um die Dardanellen Tapfere und erfolgreiche Verteidiger. KNonſtantinopel, 21. Mai.(Wes. Nichtamtlich.) Das Große Huaptquartier mel⸗ det von der Dardanellenfront: Am 19. Maf wurden die befeſtigten Stellungen des Feindes bei Ari Burnu angegrif⸗ fen. Dank der wunderbaren Tapferkeit un⸗ ſerer Truppen wurde das vorgeſetzte Zielerreicht. Auf dem rechten und linken Flügel wurde der Feind aus ſeinen befeſtig⸗ ten Stellungen verdrängt. Im Zentrum näherten wir uns bis zu den Verſchanzungen des Feindes und nahmen 2 Maſchinengewehre, Am Nachmittag verſuchte der Feind einen Gegenangriff unter dem Schutze ſeiner Schiffe gegen unſeren rechten Flügel, wurde aber mit ſehr ſtarken Verluſten zu⸗ rückgeſchlagen. Unſere Flieger leiſteten gute Dienſte während unſerer Angriffe. Im Süden wurde ein feindlicher Gegen⸗ angriff bei Sed ul Bahr in der Nacht vom 18. auf 19. Mai leicht abgeſchlagen. Die feindlichen Schiffe vor den Ein⸗ gängen der Meerenge tauſchten gewohnheits⸗ mäßig Schüſſe mit unſeren vorgeſchobenen Batterien. Der Panzer„Charlemagne“ wurde von einer Granate getroffen. Die feindliche Artillerieſtellung beim Lager des Feindes bei Sed ul Bahr wurde von unſeren Küſtenbatterien wirkſam beſchoſſen, ſo daß der Feind gezwungen war, ſeine Artillerieſtellung zu ändern. Von den übrigen Kriegsſchauplätzen iſt nichts Wichtiges zu melden. ORotterdam, A. Mai.(Von unſ. Be⸗ richterſtatter.) Ueber die Kämpfe an den Dar⸗ danellen meldet der„Daily Telegraph“ über Mutros folgendes: Geſtern wurde Kalid⸗Bahr und Iſchanak mit ſchweren Geſchützen beſchoſſen. Die auſtraliſchen Truppen rückten darauf in einer Front vor, die in einem großen Halbkreiſe beſtand. Dieſe be⸗ gann in einem Punkte, dem Süden der Durla⸗ Bai, und ging nach der ſüdlichen Richtung der Halbinſel, wo die Verbündeten gelandet ſind. Zwei Meilen hinter ihrer Feuerlinie haben die Auſtralier gute Verſchanzungen angelegt. Allein es iſt ſehr ſchwer, die Batterien der Türken un⸗ Deutſche Kriegsbriefe. Trieſter Kriegstheater. Trieſt iſt unſtreitig eine der ſchönſten und wir⸗ kungsvollſten Theaterdekorationen des Herr⸗ gotts auf dieſem großen Welttheater. Schon in ſeinem terraſſenförmigen Aufbau an den weiß⸗ leuchtenden Abhängen des wilden Karſtgebirges hat das alte Tergeſte der Römer etwas vom an⸗ tiken Theater, während in der Tiefe das ewige Meer mit immer wechſelnden, unendlich vielge⸗ ſtaltigen und maleriſch einzigartigen Effekten mitſpielt. Und es iſt vielleicht mehr als ei Hloßer Zufall, daß ein Sohn dieſer Alexander Moiſſi, zu den größten Schauſpielern Deutkſchlands zählt. Deutſchlands, nicht Ita⸗ tens, obwohl er italieniſche Eltern ſein eigen nennt und die Vaterſtadt in der Zuſammen⸗ ſetzung ihrer Bürgerſchaft und ihrer Verwal⸗ tung faſt zu drei Viertel italieniſch iſt. Um wie⸗ viel bedeutfamer erſcheint noch, wenn man etwas in die hiefigen Verhältniſſe hineingeſchaut hat, der eigenartige, aber wohlbegründete Schritt von Reinhardts glaubhaftem Romeo, im Augen⸗ blick des Kriegsausbruchs ganz in der neuen Heimat aufzugehen und dies auch äußerlich durch ſeinen Eintritt in den deutſchen Heeres⸗ dienſt zu bekräftigen. Ich kann mir denken, daß dieſer Prophet bei ſeinen früheren Landsleuten nicht viel gelten wird. Aber das geht anderen Leuten auch ſo, und Moiſſi mag an das Wort des deukſcheſten aller deutſchen Dichter acht haben:„In 3j3jCCTCTCCCTCłͥÿEůͤ Meinung dieſer Leute mußte die St ad 4 deiner Bruſt ſind deines Schickſals „Denn auch in Trieſt iſt nun einmal das Ge⸗ fühl der„Unerlöſtheit“ groß und„Madre Italia“ mögen in dieſen Stunden, wo die öſter⸗ reichiſchen Vermittlungsvorſchläge bekannt ge⸗ worden ſind und bei den Irredentiſten Trieſts natürlich tiefſte Enttäuſchung hervorgerufen haben, die Ohren nicht ſchlecht klingen. Nach Vereini⸗ gung Trieſts mit Italien die erſte und oberſte Forderung der italieniſchen Diplomatie ſein, und da die öſterxeichiſchen Vorſchläge doch nicht ohne vorherige Beſprechung mit den ita⸗ lieniſchen Unterhändlern veröffentlicht worden ſind, ſo iſt man auf ſeiten der Irredenta kon⸗ ſterniert. Offiziell iſt man natürlich ganz fried⸗ lich geſonnen geweſen und hatte in Ruhe abge⸗ wartet, was bei den Verhandlungen in Rom herauskommen würde. Aber dieſe Ruhe war nur ſolange echt, als man mit Sicherheit auf die „Erlöſung“ auch Trieſts rechnete. Was hatte man nicht alles ſchon für die langſame, aber vollſtändige Italieniſierung der Stadt getan, die mit ihren koſtbaren italtieniſchen Renaiſſancce⸗ paläſten des Rathauſes, des Statthaltergebäu⸗ des und des Tergeſteums, der neuen Börſe, und des palaſtartigen Verwaltungsgebäudes des Oeſterreichiſchen Lloyd herab bis zu den un⸗ glaublicherweiſe ganz nach italieniſchem Muſter gekleideten ſtädtiſchen Poliziſten, die den in deut⸗ ſcher Sprache Auskunft Heiſchenden angeblich nicht Rede und Antwort zu ſtehen vermögen, weil ſie nur der italieniſchen Sprache mächtig ſind— und das, wohlgemerkt, nicht in einem kleinen ſtockitalieniſchen Neſte, ſondern im öſter⸗ reichiſchen Haupthandelshafen Trieſt. Nun weiß man ja freilich von den Tagen her, wo der frühere Statthalter Prinz Hohenlohe die von ihm verfügte Abſetzung italieniſcher Beam⸗ ten in Trieſt mit dem Amte bezahlen mußte, was die Gkocke im hieſigen Municipium geſchla⸗ gen hat. Verantwortliche und unverantwort⸗ liche Hetzer, alte, vor der Militärdienſtpflicht ſichere Advokaten und ihr Anhang haben ſeit Jahren für Trieſts Anſchluß an Italien gear⸗ beitet u. der öſterreichiſchen Staatsverwaltung, den deutſchen Beamten und vor allen den Ge⸗ ſchäftsleuten Schwierigkeiten über Schwierig⸗ leiten gemacht. Auf ſie muß alſo die Nachricht, daß Italien anſcheinend ſelbſt gar keinen ſo großen Wert auf ihre Gewinnung als künftige Untertanen legt, oder aber daß Oeſterreich in dieſer Frage mit Erfolg feſt geblieben iſt, wie eine Bombe gewirkt haben. Da wäre natürlich dieſen Kreiſen ein friſcher, fröhlicher Krieg viel lieber. Und den erhoffen ſie von der eben be⸗ kannt werdenden Tatſache, daß Salandra mit dem alten Kabinett am 20. vor die Kammer tre⸗ ten wird. Bis dahin geht es hier in Trieſt wie in der Pauſe eines ſpannenden Theaterſtückes vor dem Schlußakt zu. Die Deutſchen hoffen, hier die zweitſtärkſte politiſche Richtung dar⸗ ſtellen, wiſſen nicht, bb ſie lachen oder weinen ſollen. Es iſt das reine theatrum Tergeſteum. Alle die langen Kriegsmonate hindurch hatte Trieſt faſt keinen Anteil an dem großen Kriegs⸗ theater. Wohl ſtockte Handel und Wandel und der winterliche Reiſeverkehr nach den iſtriſchen und dalmatiniſchen Häfen, vor allem aber der nach Aegypten und dem Orient blieb aus. Aber da die engliſch⸗franzöſiſche Flotte niemals, wie man urſprünglich gefürchtet batte, Trieſt oder die Italiener fürchten und die Slowenen, die doch wenigſtens dem unmittelbar davor gelager⸗ ten öſterreichiſchen Reichskriegshafen Pola einen Beſuch abſtattete, und anderſeits Italien ruhig blieb, ſo hatte man ſich ſchon vollkommen an die neuen, wenn auch nicht gerade angenehmen Ver⸗ hältniſſe gewöhnt. Nun ſteht man plötzlich im Mittelpunkt der Ereigniſſe und reibt ſich er⸗ ſtaunt die Augen. Es war noch bis in die letzten Tage hinein ſoweit doch ganz erträglich im Lande geweſen. Ja, Trieſt hat vielleicht bis heute überhaupt noch die verhältnismäßig beſten Lebensverhältniſſe gehabt. So iſt es die ein⸗ zige Stadt in Oeſterxeich, die keine Brotkarte kennt, da es der Verwaltung noch immer möglich war, ein einheitliches und überaus ſchmackhaftes Brot zu ſchaffen. Da⸗ neben liefert die unendliche See täöglich die ſchönſten Fiſche und rings auf den Bergen gibt es Wein, Oel, Feigen und Orangen in unend⸗ licher Fülle. Das Friaul— zurzeit noch öſter⸗ reichiſch— liefert als hauptſächlichſtes Gemüſe⸗ land der ſchwarz⸗gelben Monarchie die Frühge⸗ müſe, und während man ſich daheim in Deutſch⸗ land noch an der weißen Herrlichkeit der Baum⸗ blüte erfreut, gibt es hier bereits Kirſchen und Erdbeeren in Maſſen, ſodaß der aus nordiſchen Kriegsgebieten kommende Reiſende faſt betäubt vor der göttlichen Fülle und Schönheit des füd⸗ lichen Segens ſteht. 5 Aber freilich ruht unter den weißen, gelben und roten Roſenfluten, mit denen uns die wär⸗ mende Adriaſonne gleichfalls überſchüttet, für die Trieſtiner die Schlange der Ungewißbeit der Lage. So kommt es denn auch, daß das ſchöne neue Exrelſior Palace⸗Hotel, ein von reichsdeutſchen Geſellſchaft er! 2 B Freitag, den 21. Mai 1915. — Fe —— t Fen r r AK A Frreitag, den 21. Mai 1915. Seneral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath) 8. Seite. ſchäßlich zu machen, weil ſie ſich in aſematten befinden, die man in Felſen gehauen hat. Der Kriegsberichterſtatter der„Times“ berich⸗ let gleichfalls über Mutros folgendes: Der Sü⸗ den der Halbinſel iſt durch einen Bergrücken von Achibaba beherrſcht, wo die Türken in Feſtſtellun. gen ſtehen. Dieſe könnten die Truppen der Ver⸗ bündeten erſt erlangen, wenn das nördliche Ufer erreicht werden kann. Hinter dieſer Stellung von Achibaba liegen aber wieder neue, die ebenſo ſtark ausgebaut ſind. Alle dieſe Stellungen müß⸗ deen erſt Hügel nach Hügel, Schützengraben nach Schützengraben genommen werden, bevor die 1 Landarmee ihr Ziel wird erreichen können. Bis Ietzt haben die Verbündeten noch keine wichtigere 5 Stellung in ihren Händen. Sie erreichten das eine Ergebnis, daß ſie durch die bisherigen Kräfte die Stärke der feindlichen Stellungen erkaun⸗ ten. Wir fechten, ſagte der genannte Berichter⸗ ſtatter, gegen ein tapferes und gutes Heer, das gut geführt wird und das ein nicht zu unter⸗ ſchätzender Gegner iſt. Die Männer, die gegen unſere Truppen kämpfen, ſind aus demſelben Holze geſchnitzt, wie diejenigen, die unter Osman. Paſcha ſtanden. Nur mit dem Schwerte in der Hand, können wir uns nach Konſtantinopel einen Weg bahnen. Jeder Fußtritt Bodens muß er⸗ kämpft werden, genau wie in Frankreich unſere Truppen, und die Franzoſen haben ſchwere Opfer bringen müſſen, nur, um für das Eingreifen neuer Verſtärkungen einen Stützpunkt zum wei⸗ teren Vordringen zu ſchaffen. * Ein ruſſiſches Schlachtſchiff im Schwarzen Meer geſunken. O Rotterda m, 21. Mai.(Von unſerem Berichterſtatter.) Nach einem Bukareſter Tele⸗ gramm ſoll das ruſſiſche Schlacht⸗ ſchiff„Panteleimon“ geſunken ſein. Aus Galatz wird dazu gemeldet: Laut Erzählungen hier eingetroffener Ruſſen wurde „Panteleimon“, als er auf der Höhe von Midia kreuzte, torpediert. Er iſt binnen wenigen Minuten geſunken und die Be⸗ ſatzung von ungefähr 1400 Mann ertrunken. Wie es heißt, ſoll er eine Truppenabteilung an Bord gehabt haben. Bekanntlich ſpielte der„Panteleimon“ unter dem Namen„Potemkin“ eine große Rolle, als vor etwa 10 Jahren die ruſſiſche Schwarz⸗ mieer⸗Flotte revoltierte. Die Corpedierung der „Tuſitania“. Ein ſchwediſcher Nommentar zum Fall„Cuſitanis“. Ernſt Liljidahl ſchreibt im„Aftonbladet“ vom 12. Mai: Nur die Neutralen und unter ihnen vorzugsweiſe die nordiſchen Länder ſind in der Lage, den Fall der Torpedierung der „Luſitania“ leidenſchaftslos und ſachlich zu be⸗ utellen.— Man darf wahrlich nicht kategoriſch die Innehaltung der Geſetze des Friedens inr Kriege verlangen. Jede Kathederauseinander⸗ ang und Moralpredigt iſt vergeudete Denk⸗ aft, wenn man glaubt, damit Kanonen zunu Schweigen zu bringen. Der moderne Krieg iſt durch drei Momente charakteriſtert: 1. die Millionenarmeen und die Meilen langen Schlachtfelder, 2. das offene Meer als Kriegsſchauplatz, hundert 3. die intime Berührung der Neutralen mit Die Folge davon iſt, daß der Krieg nicht lokaliſiert werden kann. Alle Völker ſind Glieder eines Körpers und werden deshalb ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen. Darin liegt keine be⸗ ſondere Verwilderung des Krieges, ſondern nur eine Erweiterung der Kriegskunſt durch voll⸗ konmenere Technik und Organiſation. Amerika hat England unterſtützt, indem es ihm u. a. Munition verſchaffte. Das mußte Deutſchland verhindern. Die Verſuchung lag für England nahe, Zivilperſonen als Geiſeln auf dem Transport mit⸗ zunehmen und das neutrale Rechts⸗ bewußtſein dadurch zu düpieven, daß es einen Luxusdampfer mit Konterbande befrachtete, um bei deſſen Torpedierung ethiſche Entrüſtung in der ganzen Welt hervorzu⸗ rufen. Deutſchland hat gewarnt, es hat alſo vollkommen offen und ehrenhaft gehandelt. Man kann ſich auf verſchiedene Weiſe militäriſche Vorteile durch Zivilgeiſeln verſchafſen. Eine iſt Rußlands Verfahren, Frauen und Kinder vor die Schützengräben zu treiben, eine andere nicht davon verſchiedene die, welche England und Amerika im Bunde benutzt haben, das eine, um ſich Patronen, das andere, um ſich Geld zu verſchaffen. Das deutſche U⸗Boot würde nur dann eine Schuld treffen, wenn es, ohne Gefahr, ſelbſt in Grund geſchoſſen zu werden, Anſtaltben zur Rettung der Opfer unterlaſſen hätte. Mein Gewiſſen kann nur England und Amerika die Schuld zuſchreiben. Andere Schwe⸗ den denken anders, ohne daß ſie darum parteiiſch zu ſein brauchen. Militäriſch liegt der Grund einfach ſo: die Munition auf der„Luſitania“ hätte ſchätzungs⸗ weiſe 150000 Deutſchen das Leben koſten können. Dies zu verhin⸗ dern, war der Zweck der Torpedie⸗ vung. England hat natürlich das Recht, ſich dieſe Munition zu verſchaffen, aber es darf nicht durch rein barbariſche Mittel geſchehen. Es bleibt unfaßbar, wie England die Paſſagiere, die ſicher von der Gefahr nicht gewußt haben, ſo gefühllos hehandeln konnte, wie es hier ge⸗ ſchehen iſt Die amerikaniſche Tuſitania⸗ Entrüſtung. In dem„Correo Eſpanol“, Madrid, vom 11. Mai führt eine Zuſchrift aus: Den heutigen Blättern entnehme ich, daß man in Alicante die obrigkeitliche Genehmigung zur Abhaltung einer Proteſtverſammlung wegen der Torpebierung der„Luſitania“ nachgeſucht hat. Ich bin ſicher der Erſte, der dieſes Schiffsunglück beklagt, kann aber nicht umhin, mein Erſtaunen auszudrücken über die Entrüſtung, welche dieſer Fall in der ganzen Welt, beſonders in New Pork, ausgelbſt hat. Ich ſage das, weil wir Spanier doch daran denlen ſollten, daß während unſeres Krieges mit den Vereinigten Staaten der Poſtdampfer „Alfonſo JII.“ bei Los Colorados, nahe Habana, ſowie der Poſtdampfer„Santo Domingo“ in den mexikaniſchen Gewäſſern von den Yankees in den Grund gebohrt wurden. Beide Dampfer gehörten der Compania Transatlantica Eſpanola und hatten den Ver⸗ ſuch unternommen, die Blockade der Inſel Cuba zu durchbrechen, taten alſo das gleiche wie die „Luſttania“. Damals proteſtierte niemand, und das bedeu⸗ tet doch wohl, daß unſere Schiffe und unſere Menſchenleben anſcheinend nicht ſo viel wert waren ſdie die der Herren Engländer. Wenn die Spanier an dieſe vergangenen Tatſachen denken, ſo werden ſie wieder mit etwas mehr eeeeeeee Ruhe und Kühle die gegenwärtigen Dinge be⸗ trachten, welche lediglich eine Folge der ob⸗ waltenden Umſtände ſind. Wollen wir ſchon proteſtieren, ſo wollen wir es gegen die Mordtaten tun, welche täglich gegen unſere Landsleute in Mexiko verübt werden, gegen die bis⸗ her kein Volk der Welt Proteſt eingelegt hat. Ich bedauere, wie geſagt, die Opfer der Luſitania“⸗Kataſtrophe,— von ſeiten der * P Deutſchen aber kann ich in der Verſenlung dieſes Dampfers nur ein gerechtes Verteidigungsmittel erblicken. Die Kabineitskriſe in England. * London, 21. Mai.(WTB. Nichtamtl.) Dey Parlaments⸗K Dev dorreſpondent der Dailh News ſchreibt zur Kabinettskriſe: Die Ankündigung, daß Asquith und Grey ihre Sitze behalten würden, geſchah, um die ver⸗ bündeten und befreundeten Re⸗ gierungen zu beruhigen. Die Unio⸗ niſten verlangten die gleiche Zahl liberaler und unioniſtiſcher Miniſter, alſo zehn Sitze für die Oppoſition. Sicher ſei der Eintritt Bonar Laws, Balfours und Chamberlains, unbe⸗ kannt dagegen, ob Kitchener dem Kabinett angehören werde. Die Weſtminſter Gazette betont, daß die Kriſis lediglich aus den Verhältniſſen der inneren Politik entſtanden und es das einzige Ziel des Wechſels ſei, eine Regierung zu ſchaf⸗ ſen, die admiraliſtiſch beſſer ſei und leichter die vereinte Unterſtützung des Parlaments, der Preſſe und des Publikums finden würde. Wenn eines dieſer Ziele nicht erreicht würde, ſei der ſel nur eine Verſchlimwmevung. Das Blatt hebt hervor, daß die Unioniſten die Verpflichtung übernehmen, ihre ganze Partei und ihre Preſſe zu kontrollieren, was bei dem nötigen Druck möglich ſei. Die Morningpoſt ſchreibt u.: Die Zukunft beider Parteien wird von ihrem Siege abhängen. 0 Wenn ſie ihr Anſehen verlieren, ſo iſt das Parteiſyſtem zu Ende und die Nation wird nach einer neuen Regie⸗ vungsformel ſuchen müſſen. Die Daily News führt aus: Die Libe · ralen fragen, was aus dem Homerule, dem Waliſer Kirchengeſetz und den Parlamentsakten werden wird und ſie findet die Antwort darauf in unbeſtimmten Verſicherungen und Formeln, aber das Leben iſt bekanntlich den Formeln un⸗ günſtig. Das Blatt weiſt darauf hin, daß die Arbeiterpartei und die nationaliſtiſche Organi⸗ ſation außerhalb des Parlaments verpflichtet ſei. Der Parlaments⸗Korreſpondent des Daily Chronicle ſchreibt u.: Asguicth hab eine ſehr wenig beneidenswerte Aufgabe. Die Schwierigkeit, ein gewöhn ⸗ liches Parteikabinett zu bilden, wird im vor⸗ läufigen Falle faſt übertroffen, wo die An⸗ ſprüche anderer Parteien zu beßriedigen ſind. Faſt alle bisherigen Miniſter haben ihre Porte⸗ feuille zur Verfügung geſtellt. Bonar Law war anfangs gegen eine Koalition, doch wurde am Montag noch ſeine Genehmigung nachträglich nachgeſucht, worauf Bonar Law auch zuſagte. Das Parlament vertagte ſich auf Z. Juni anſtatt bis 8. Juli. Alle Wettrennen hören während des Krieges auf, mit Ausnahme der Rennen in Newmarke. Eine Debatte über die allgemeine Wehrpflicht im engl. Unterhauſe. London, 21. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Im Unterhaus fragte Rees, ob die Regierung ausgebildete deutſche Kriegsgefangene auf Paſſagierdampfern internieren werde, da der Feind unbewaffnete Schiffe zer⸗ ſtöre, ſerner ob man erbeutete deutſche Dampfer möglichſt für Paſſagierdienſt benutzen wolle. Lloyd George erſpiderte: Erſteres ſei nicht beab⸗ ſichtigt, letzteres geſchehe bereits. Der Nationa⸗ vor kurzem entlang wanderte. der nach Capodiſtria und Pirauo fahrenden Lokalbobte ruht der Schiffsverkehr faſt völlig. Der Oeſterreichiſche Lloyd, der ſonſt eine unend⸗ liche Menge von Schiffen nach dem Ovrient, Aegypten, Indien und Oſtaſien expedierte, hält zurzeit nur zwei Linien nach Dalmatien aufrecht und an Laſtſchiffen ſieht man nur einige Ita⸗ liener und Griechen, die Getreide, Reis und Baumwolle löſchen. Alles ſteht ſozuſagen auf dem Sprunge, denn obwohl Trieſt eine offene Stadt iſt, kann man ja doch nie wiſſen Und jedes Kaffeehaus iſt zur Bühne gewor⸗ den, auf der die Strategen der drei verſchiedenen Trieſter Nationalitäten ihre Künſte zeigen und die Pläne des künftigen Kriegstheaters auf⸗ machen. Gerade über dem deutſchen liegt mein Arbetszunmmer. Der Blick von ihm gebt weit hin über die dunkle See, auf der ab und zu rote und grüne Lichter, Scheinwerferſtrahlen und Leuchtturmflammen aufzucken. Und ein Blumen⸗ duft von ſüdländiſcher betäubender Fülle ſchlägt herauf. Dazu ſpielt die Kaffeehausmuſik den Enzugsmarſch aus dem„Tannhäuſer“. Paul Schweder, Kriegsberichterſtatter⸗ Weltkvieg und Volkszahl. Wie der Weltkrieg auf die Bevölkerungszahl und damit auf die künftigen Machtverhältniſſe einwirken wird, wird in einer Arbeit im nich⸗ ſten Heft der Grenzboten unterſucht. Wenn man behauptet hat, daß die Verluſte an Menſchenleben durch den Krieg von keiner nennenswerten Be⸗ deutung für die Bevölkerungszahl wären, da ein Land wie Deutſchland ſie mit ſeinem großen Ge⸗ burtenüberſchuß; in wenigen Monaten erſetzen könnte, ſo wird dieſer Optimismus den Tatſachen wenig gerecht, zumal da in dieſem Weltkriege mit ſolchen Rieſenzahlen gerechnet werden muß. Einen Anhalt für die Beurteilung gibt der Ein⸗ fluß des Krieges 1870/71 auf die Bevölkerungs⸗ zahl Deutſchlands und Frankreichs. Die Zahl der Eheſchließungen, die 384267 im Jahre 1809 bekragen hatte, ging 1870 um mehr als 70 00⁰ auf 313 961 zurück, und ſie hob ſich auch 1871 nur um noch nicht 23000 auf 336 745. Erſt 1872 ſchnellte ſie um 87 000 empor und erreichte damit auch verhältnismäßig einen Höchſtſtand. Die Ge⸗ burtenzahl ſank 1871 um mehr als 162 000, von 1635 646 auf 1 473 492, anſtatt entſprechend der Bevölkerungszunahme um 2030 009 zu ſteigen; die Zahl der Sterbefälle ſtieg 1870 nur um 30 000, aber 1871 abermals um 88 000. Die Bevölke⸗ rungszunahme war 1870 infolge der hohen Ge⸗ burtenzahl noch übernormal, 11,/1 pro Mille ge⸗ gen 10,9 im Vorjahre, ſank aber 1871 auf 4ů„9 um erſt 1872 wieder die etwa normale Höhe von 10, zu erreichen. 1871 allein betrug der Ausfall an Bevölkerungszunahme alſo etwa 6 pro Mille 250 000. Das iſt der wirkliche Einfluß des Krie⸗ ges von 1870/71, der ſo ſtark war, obwohl der ganze Krieg im Auslande geführt wurde und Seuchen nicht ausbrachen. Die Verluſte durch feindliche Waffen und durch Krankheit uſw. im deutſchen Heer, die ſich 1870/7/1 nur auf 40 881 heliefen, ſtellen alſo nur etwa 17 Proz., nur ein Sechſtel der durch den Krieg verurſachten Hem⸗ mung des Bevölkerungswachstums dar. Noch jetzt zeigt ſich die Minderzahl von Geburten im Jahre 1871 darin, daß im Jahre 1911 am 1. nuar in Preußen vorhanden waren: im Jah 1869 Geborene 461 724, 1870 Geborene 478 924 1871 Geborene 406 036, 1872 Geborene 516 984 Der Jahrgang 1871 weiſt alſo gegenüber den Nachbarjahren noch jetzt eine Minderzahl von faſt 73000 bezw. 111000 auf. Setzt man nun gegenüber den Ziffern von 1870 die gewaltig er⸗ höhte Stärke des deutſchen Heeres in dieſem Welt⸗ kriege, die jetzt vielleicht ſchon die vierſache Höhe und bei langer Ausdehnung des Krieges die fünf⸗ oder ſechsfache Höhe erreicht, ſo wird eine entſprechende Steigerung der Verluſte des Hee⸗ res an Toten und ein Ausfall in der Geburten⸗ zahl der Jahre 1915 und 1916 in vier⸗ bis ſechs⸗ facher Höhe zu erwarten ſein. Nicht ganz ſo groß, weil diesmal ſehr jugendliche Kriegsfreiwillige und auch mehr ältere Leute zur Fahne herange⸗ zogen ſind und weil auch die Geburtenziſſer auf etwa drei Viertel der damaligen Zeit goſunken iſt. Aber ſelbſt der vierfache Verluſt an Men⸗ ſchenleben und Geburtengusfall würde die Ver⸗ minderung des Bevölkerungswachstums für Deutſchland auf eine Million, alſo 1½ der natür⸗ lichen Bevölkerungsvermehrung eines Jahres be⸗ deuten. Die ruſſiſchen Verluſte an Menſchenleben FFTTTPTbTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTTCTCTTCTCTTTTT ſind zweifellos ungeheuer groß; man wird ſchon liſt Lynzl fragte wegen der Unterſtützung iriſcher Zeitungen. Birell lehnte es ab, Mitteilungen zu machen. Markham fragte, ob die Regierung Nachrichten darüber beſäße, daß ihre Blätter mit deutſchem Geld ſubven⸗ tioniert würden. Birell verneinte. Lynzl fragte, ob jene Blätter größeren Schaden anrich⸗ ten als die Londoner Zeitungen, denen die Re⸗ gierung jetzt nachgeben müſſe. Es erfolgte keine Antwort. Nach einer Erklärung Asquiths ſagte in der Debatte Herbert(lib.), die Regierung müſſe die allgemeine Wehrpflicht vor⸗ bereiten. Kitchener würde beſſer an die Spitze der Armee geſtellt werden, er habe ſich nach dem langen Aufenthalt im Orient den Um⸗ ſtänden nicht angepaßt, die den Kriegsminiſter unter dem parlamentariſchen Regime umgäben. Waſen(lib.) trat für die allgemeine Wehrpflicht ein und erklärte ſich entſchieden dagegen, daß ein Miniſter eine Rede vor Handlungsgehilfen halten müſſe, um ſie zum Eintritt in die Armee zu bewe⸗ gen. Griffith(lib.) plädierte ebenfalls für die hrung der allgemeinen Wehrpflicht; es ſei Mehrheit auf beiden Der Premierminiſter en des Hauſes dafür. müſſe das wiſſen. Tenant ſagte: Er ſei nicht ermächtigt, eine Erklärung der Regierung über ihre Politik in dieſer Hinſicht abzugeben. Das Haus müſſe wohl überlegen, ehe es ſich zu einer Politik entſchließe, das der britiſchen Ueberzen⸗ gung und dem Genius fremd ſei. Rothero ſagte, der Weizenpreis könne auf eine ſolche Höhe ſteigen, daß er den Willen der Nation ſchwächen könne, den Krieg mit einer ſolchen Vollſtändig⸗ keit fortzuführen, die allein die Opfer, welche die Nation bringe, rechtfertigen könnte. Die Orga⸗ niſierung der Verproviantierung der Nation müſſe daher in größerem Maßſtabe durchgeführt werden als bisher. Der ſchwerſte Teil des Problems ſei die Höhe der Fleiſchpreiſe; die hohen Preiſe für Futtermittel hätten die Folge gehabt, daß die Landwirte anfänglich alles ent⸗ behrliche Vieh verkauften ſodaß das Fleiſch zuerſt billig war, aber der Viehbeſtand ſauk dabei auf einen gefährlichen Punkt. Jetzt treiben die Fut⸗ termittelpreiſe die Fleiſchyreiſe in die Höhe. Die Hilfsquellen des Reiches für Nahrungsmittel für Menſchen und Vieh müſſen organiſiert werden. Ritchener ruft nach Soldaten. *London, 21. Mai.(WB. Nichkamkl) Die Blätter bringen großgedruckte An⸗ zeigen, daß Kitchener neue Soldaten verlange. Der Aufruf wird an allen Süraßen⸗ ecken angeſchlagen. Das Kriegsamt gibt bekannt, daß das Alter auf 40 Jahre er⸗ höht und die Körpergröße auf 5 Fuß 2 Zoll herabgeſetzt wird. eetesteeetteeseeeeteteeteteeseessseeesseseeeeeeeetessetee — Ehren⸗ Eine heldenhafte Batterie. Am 16. Oktober ging bei der 2. Batterie des Jußartillerie-Regiments Nr. 19 der Befehl ein, eine ſchwere Feldhaubitze mit 2 Munitionswagen während der Nacht über die im feindlichen In⸗ fantertefeuer liegende Ebene bis nach den vor⸗ derſten Schützengräben bei C. vorzubringen⸗ Sie ſollte von hier aus eine Fabrik einſchießen, welche einen ſtarken Stützpunkt für den Feind bildete, Hierzu war es nötig, das Geſchütz über den weichen Ackerboden hinweg zu bringen und auf dem nach vorn fallenden Hang, dem Feinde deutlich ſichtbar, aufzuſtellen. Bei Tagesanbruch ſtand das Geſchütz mit den beiden Wagen auf ſeinem Platze, begünſtigt durch das nebelige Wetter war es gelungen, den Feind vollſtändig zu überraſchen. Erſt nachdem die vorgebrachten Granaten verfeuert waren, eröffnete der Feind einen Schrapnellhagel auf das Geſchütz, der aber glück⸗ licherweiſe viel zu weit ging. Die Fabrik war wohl durch viele Schüſſe durchlöchert, aber noch nicht ganz zerſchoſſen wie befohlen. Die Mann⸗ ſchaften mußten deshalb weitere Munition über Wteet die deckungsloſe Ebene herbeiſchaffen. Nach denr VVVVTTTTCTVTCTCTCTTT jetzt die Hemmung der nalü en B vermehrung auf mehr als 1½% 2 Millionen en müfſen, aber bei dem ungeheuren Gebur⸗ teſten ertragen. inge für Frank⸗ es Krieges vort gden iſt, kann man reich. Obwohl eine Verluſt 1870/71 nicht veröffen ſchätzen, daß die Verluſte de d wenn 21 3 Nngt m 8 an zu dem Ergeb daß erluſte an Bevöl⸗ kerung durch den Krieg(abgeſehen von der mehr als Millionen zählenden Bevölkerung von Elſaß⸗Lothringen) rund 3 Millionen, das Drei⸗ fache vom Verluſte Deutſchlands, faft 2 Prozent ſeiner Einpohnerzahl betrug. Bedenkt man nun, daß Frankreich alle Kräfte zuſammenrafft und vielleicht die fünf⸗ bis ſechsſache Zahl der Soldaten von 1870 ius Feld ſtellt, daß der Krieg wiederum auf franzöſiſchem Boden geführt wird, ſo wird man die Menſchenverluſte Frankreichs auch auf das Vierfache, auf minde ens 3½% Mil⸗ Itonen, vielleicht ſogar 2½ Millionen annehmen müſſen. Das bedeutet aber für Frankreich einend ungeheuren, tatſächlich unerſetzlichen Verluſt von 394•—6½% Proz. ſeiner Volkszahl, der nicht wie⸗ der ausgeglichen werden könnte, auch wenn das Land nicht unter der künſtlichen Herabdrückung der Geburtenzahl litie. Dementſprechend muß Frankreichs militäriſche und polltiſche Bedentung immer mehr ſinken. ——— 4. Seite. General⸗Auzeig endbl Freitag, den 21. Mai 1918 Wiedereröffnen gegeben werden. 3. Koſten entſtehen Franzoſen das unmittelba Näl 1. Deutſchland ſtand an zweiter Stelle haubitze Einrichtungen er⸗ Geſamtdeplacement der fertigen Schie —*——— 2 le ſeiner tapfer nen, daß bei den iegsmarine)(Stand am 15. Mai 1914) in Ton⸗ hierdurch nicht ſtören, Sbild berückſichtigt 1000 Klgr. ergab folgende Reihenfolge Schuß verfeuert und die 5 040 To., 2. Deutſchland 1019 n reinigte Staaten 909 780 To. h den von uns an verſchiedenen 1 ogenen Erkundigun igen beſteht keine 1. England udes dar um eine Grobſchni genügend war, zog ſchaften in einen De durch ein Wunder war verwundet wo igung in Mannheim. einen Volltreffer kein befeſtigter Plaz n0 tionswagen von Seit dazu ausgeſtale!l + ö waren. 21. Mai 1915. naturgemäß der all⸗ 4 1 Der Leutnant Schlü weite Teil ihrer Au, leihung des Eiſernen obwaltenden V Verhältmiſſen tr 1 der unerſchrockenen 2 ntworten. zier Oeſtreich aus Cle II(Hilfsbeobachter), J. len bei enl Mel 4 Wünſche aus 0 3 nier Hohlfeld ſuls. Die italie 2877 erle u des e 38ſiſche b 55 1 6.— 17 Johnt 4 P aris 5 21. Mai.(Wꝭ B. Nichtamtlich)* 0 v Amtlicher Bericht vom 20. Mai 14 Jm Geſecht bei L. wobei die 1. B die ter r niedergel and 19115 imt icher Beri 20. nachmittags: Feldartillerie⸗Regimer 9 in ſe e8 eine dankbare, beifä llige 8 vom auf 20. Na 9 ſeindliches Granatfeuer geriet und ein er arbeiter. e Ereigniſ ſe zur Meldung. b0 1 Teil der Geſchützbedienung getötet und ver hat verfi Zien Jr 8 1 7* det wurde, war der Gefreite Pohlmann aus gl der einer Zur Min iſt erkriſe in England. 5 Enger i. Weſtf., Kr. Herford, ein glänze(Jungdeutſc ö.) f m. Köln, 21. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die 2 0 8 12 F7* b 7 e 1 75 2 Bande ſenr die Kaꝛ Jterſt Erntea 1755 beite 1 Peteiligen, unter„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Kopenhagen: 7 0 te Ferſe abgeſchoſſen, bald darauf hlener Perſonen, für die 6 her bei uns„Berlinske Tidende“ erfährt aus London: Die 8 erhielt er einen Schuß in den Rücken, trotzdem auf den bad 7040 1 ſe richtete er ſein Geſchütz weiter. Sch ließlich auf n une 125 noch bekannte Kra 5 miniſterielle„Weſtminſter Gazette“ hebt her⸗ 5 5 und 2 8 ſe 8 81 wurde er noch durch einen Gran zalſplitter am lin⸗ larten werden. Die Abgabe dern elt en daß die Umbildung der eng⸗ 8 ken Arm verletzt. Trotz der heftigen Schmerzen, Fahrkärten erfolgt nur aufgrund von we die T bleiben kur⸗ liſchen Regierung keinespegz 2 LUlmm 2 g 4 77 die ihm dieſe Wunden Gerurſarhen m aßten, Hab ee die von den Juttendn 115 Bl ätter ſind klein, kaum fing 1 einen Zweifel an dem günſtigen. er nur bis zum Schluß vorzüglich weiter(Wandervogel, Pfad.) aus kr un fallen ab. Am ſtärk⸗[Ausgang des Krieges rechtfer⸗ gerichtet, ſondern auch die G zbedienung, den. Die V i ‚ 97%§55 0 8 d Viffirn 5 Reben tige has Ausland täte gut, zu bedenken die nach Verwundung des Geſe hützführers und deutſchland⸗Bund 1e Anderungen in 5 liſch 117 8 infolge des urngewöhnl lich ſchweren Granat⸗ die uer der arbeitung ſowie nd uch 12 nen in e een 1 feuers ängſt lich gu werden begann fortgeſetzt jugendlichen* 505 fall im E 51 91 05 75 5 9 bere Urſoachen hätten. ermutigt und zur Erfüllung ihrer Pflichten an⸗ 1 0 der ermã 5 Urſa⸗ 99 1 cheit Gpz poſitionelle Stimm geſeuert. Pohlmann iſt als Schwerverwundeter Lel ſ lei ne 8 8 555 Ver⸗ ung in in Chalons in franzöſiſche Gefan⸗ Lebensjahr cht aft der lät 1 11 en, aber harm⸗ Sinnland. haft geraten. Eine Anerkennung aus franz ſiſchem M 5 22 f 5 ine Anertennung aus franzöſi 00 n 2 ittmilbe. Die mpfung 8 3 Mai 1 0 Für ſein glänzendes Verhalten wurde er mit Aus Konſtan 37). Mai, wird geſ n: 10 5 eleh 985 dem Schnitt 85 5 85 21. Mai.(Priv. Tel) Die dem Eifernen Kreuz 2. Klaſſe und der St. Vor wenigen Tagen ſand auf dem k abe 55 1 9 Striehe 0 55 eglngeen„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Kopenhagen; Heinrich⸗Medaille ausgezeichnet, die zu tragen Friedhof die Beerdigung eines fro 88 Sen b uig Die„Nowoje Wremja“ tadelt gewiſſe Aus, Aar boffentlich bald verzönnt ſein wird. liſchen Offisieks ſtatt, wobei ein franzö⸗ fäufig allein in Betracht kommt. Es laſſungen der Helſingforſer Bläkter, F 2 8 4 iſcher Oberſt zu k den dem Offizi er das letzte Ge⸗ frühzeitiges Ausbreche 1d die eine 123. E n fei dli che Stim⸗ Kaltblüti R 5 2 ich ein frühzeitiges Ausbrechen ur n m N oir 15 7 1 Akeit und Ausdauer keite gebenden franzöſiſchen Soldaten einige Vernichten der verkümmerten Triebe, die ohne⸗ mung verrieten. So habe das Blatt Uuſt —— Mgarte ſyr 7 55 15 775 f im feindlichen Feuer. ie bece iün e Heren Nach: hin hten“ ſagte: Es liege ihm am Herzen, zu den b Durch beſondere Kaltblüt tigkeit und Ausdauer Soldaten über zwei Punkte zu ſprechen. Vor +. unfruchthar bleiben und auch kein brauch⸗ Aura“ einen Auffatz über die Teilnahme 538 7 Jah 7—2 7 8— 0 holg für das nächſte Jahr geben Finnlands an den ruſſiſchen Kriegsausgaben ‚ 50 0 kann aber auch eine Bekämpfung 325 kur feindlichen Feuer hat ſich der Gefreite Rei⸗ allem mi n verſtorbene n tapferen Krie⸗ der Mil ilben An 96 en helaubten Reben vornehmen. enthalten und es gewagt, Oſterreich-Ungarn v ⸗ Meuſelwitz bei Leipzig von der in O. ſagen. Dann möchte er aber 6 55 den in Oeſterreich gemachten Erfahrungen 5 das Muſterland einer gerechten Verteilung Nernprech Abteilung 12 ausgezeichnet Am 7. der tapferen deutſchen Armee ſeinen Dank aus⸗ eignet ſich dafür eine Beſpritzung mit ſtark ver⸗ der gemeinſamen Staatsausgaben und als ein 1 7 einer Juanterie Brigade 5 5 1 8 dünnter Schwefelkalklöſung(ein Teil der käuf⸗ Vorbild für Rußland hinzuſtellen. 4 atton[kung, die den Kriegsgefangenen in Konſtanz lichen Schwefelkalkbrühe auf 40 Teile Waſſer). 5 2 8— beſand ſich in einem Unterſtande, am Straßen⸗ zuteil werde, und er lege es den franzöſiſchen Auch Schmierſeife mit Tabakextrakt, wie ſiie Ein Seegefecht im Finniſchen 0 graßen, in der Nähe der Ferme R. Nachmittags Gefangenen dringend ans Herz, ſich deſſen durch i ſegen den Heuwurm verwendet wird, kann gute erſchienen Wier feindliche Flugzeuge und an⸗ kadelloſe Führung würdig zu erweffen. f8 Dienſte feiſten Für die Bekämpfung vor dem Meerbufen. 725 ˖ D0 Austr 11 11 8 ſchließend d daran b Ferme durch feind tem ſchlugen rech 8 des Ur nand erweiſe, indem ſie ihn mit denſelben 5 ein, ſodaß der Brigadeſtab genötigt war, ſein grabe, wie die eigenen Kameraden, Schwer verletzt Standort ſeitwärts zu verlegen. Unbeirrt durch herzigkeit, die er als ſeindlicher Offitter gar beit 905 3. Zt. hier itzen oder Bepinſeln m. Köln, 21. Mai.(Priv.⸗Tel)) Der ig von Schwefelleber„Kölniſchen Zeitung“ wird aus Stockholm ge⸗ 8 meldet: Laut„Stockholms Tidningen“ haben f Reiſende, die am Mittwoch aus Süd⸗Finnland benen 5 erad 95 h geſtern bei der Ar⸗ tontage weilende ver⸗ die unmittelbar neben ihm einſchlagenden Ge⸗ nicht genug würdigen könne. beiratete Monenr Heinrich Peirt don der nach Haparanda kamen, erzählt, daß im ſin⸗ ſchoſſe blieb der Gefreite Reimann an ſeinem 5 Firma Kühnle, Kopp u. Kauſch, Frankenthal. niſchen Meerbuſen eine ſo heftige Beſchießung Apparate, nach dem Eir gen jeder Granate ſeine Leitung prüfend. Nachdem Letztere be⸗ ſchädigt war, reparierte er ſie im ärgſten Feuer und fand auch noch die Zeit, um einen Kamera⸗ den, der ſchwer verwundet auf der Straße lag, in ſeinem Unterſtande zu bergen, von wo der⸗ 1 8 8 Es fiel ihm ein großes Eiſenſtück auf den Kopf gehört wurde, daß in Helſingfors der Erd⸗ Falen Locht in der Kochliſte und zertrümmerte ihm die Schädeldecke. Der boden und die Häufer zitterten. Ferner wird 0 Verunglückte fand Aufnahme im Allg. Kranken⸗ erzählt, daß ein ruſſiſches Kriegs⸗, Sie ſuurt C0 Zeit, Arbeit u. Feuerung! aus 8 Fl baus. 8 fahrzeug in ſcheinbar ſehr ſchlechtem Gerichtszeitung. Zu ſt 8 n d Helſingfors gekommen ſei. ſelbe nach der Beſchießung abgeholt werden! Die Waßerkeuftemagen des Murgwerkes Aus dem Schöffengeri(Sitzur 2 Die W᷑ K gr 18 Schöffengericht.(Sitzung vom 20. N konnte. Gefreiter Reimann wurde für ſein Der Mannheimer Bezirksverein] Mai.) An Raub grenzt die Tat, wegen der ſich der Athener Schwindelnachrichten 8 wackeres Verhalten mit dem Eifmen Kreuze deutſcher Ingenieure hielt geſtern abend holländiſche Matroſe Wilhelm Ceelen zu ver⸗ Konſtantinopel, 21. Mai.(WB. Nicht⸗ im Saale der Loge Wilhelm zur Dankharkeit antworten hat. Am 6. April ſaß er abends mit an⸗ amtlich.) Die„Agence Milli“ teilt mit: Das U 8 ſeine übliche Verſammlung ab. Von beſon⸗ deren Matroſen bei einem alten, weißhaarigen„Echo de Bulgare“ veröffentlicht eine Depeſche derem Intereſſe war der Vortrag des Herrn La nann, der ebenfalls auf einem damals im aus Athen, nach welcher die türkiſchen Geſamt⸗ annheim. Dipl.⸗Ing. E. Treiber über„Die Waſ⸗ Aheinauer Hafen gelegenen Schiff bedienſtet war. verluſte bisher 55 000 Mann betragen ſollen. De. Uſerkraftanlogen des MurgwerkesDer ale Peann zablte den iungen Matroſen darunter 0000 Gefangene Dieſe Nuheit Pfingſten 1915. und anderer neuerer Werke.“ Der einige Glas Bier und machte ſich auf den Heim⸗ verſetzt uns in Erſtaunen und Entriſtung. 8 Referent gibt zunächſt an einem reichen Skizzen⸗ weg. Zwei der Burſchen ſchloſſen ſich ihm an, un⸗ erwarten immer derartige Verleumdungen 8 Wieder ſchwingt die Standarten, und Planmaterial eine Ueberſicht der Geſamt⸗ terwegs griff ihm der eine, eben der heute ange⸗ Athener Quellen. Trotzdem ſind wir Der den Silberſchaum, anlage und zeigt an vielen intereſſanten Zeich⸗ klagte Cee len, in die Hoſentaſche, aund entriß ihm überzeugt, daß die Athener Kreiſe, die nicht weit 5 05 ſtreift den Garten nungen die Konſtruktion und Wirkungswe ſe krotz Gegenwehr ſeinen Geldbeutel. Der alte Mann von den Kriegsſchauplätzen entfernt ſind, die 1 Der Erde mit ſonnigem Traum. der maſchinellen Einrichtungen. Das noch im] mußtke zuſehen, wie Ceelen einen Betrag aus Verluſte der Alliierten gut kennen und die erſten Ihre lockendſten Lieder Bau befindliche Murgwerk iſt Deutſchlands dem Geldbeutel herausnahm und als er inſtändigſt ſein werden, die derartige Lügen mißbilltgen. Singen die Vögel größte Hochdruckwaſſerkraftanlage. Es wird in bat, ihm doch den Geldbeutel zurückzugeben, be⸗* Ke VVVVV zwei Abſchnitten ausgebaut. Am erſten Aus⸗ kam er ihi k mit 1 einer e Re⸗ ür0 dehrſt du wirklich uns wleder, 80 58 llte ſich heraus, daß ſamt ſfe Berlin, 21. Mai.(Von unſ. Berl. Bürg. 0 Pfingſten, im Maienſcheind bau wird das Geſälle der Murg ſelbſt ausge⸗ densart. S 570 u Und 68 belane glenh Pank ee, bon 5 nittzt, für den zweiten Ausbau iſt die Anlage 64 M. aus dem Beutel ſeh 5 lang gleich 5 b 55 A1 bes Oer Rings iſt die Welt voll Schrecken von Talf ſperren im Raumünzach⸗ und Schwar⸗ andern Tages, den 2 13 en. D 0 Geld der 6 525 11 5 85 itung herausgeben, 1 Und voll Grauen und Not, zenbachtal vorgeſehen, die zwei Staubecken von 55 e e been gönt v u 5 das Verdienfttreuz All deine Blüten bedecken bezw. 10,6 Millionen Kubikmeter Stauinhalt 0 5 Sasberr e, Nicht ihr blutiges Rot. bilden. Das zufließende Murgwaſſer kann in 5 10 ed n ans beſtte* Zſchob 21. M(Priv.⸗ Teleg einem rund 320 000 Kubikmeter faſſenden San J 8 ſcho hau, ai. Doch deines Geiſtes Wehen Imerbecken für die Stunden der Höchſtbelaſtung 58(Zenſiert Berlin.) In der Scharfenſteinet Macht uns die Erde licht, fſaufgeſpeichert werden; die Talſperren dagegen 7 2 Baum wollfabrik.⸗G. entſtand geaen Läßt uns aufs neue ermöglichen den Ausgleich des Zufluſſes über 55 Abend beim Ausrücken der Maſchinen 8 Glauben und Zu verſicht. ein oder mehrere Jahre. Bei einem mittleren 97 55 Feuer, das ſich mit großer 585 agten 10 1 Nutzgefälle von etwa 140 Meter und einer größ⸗ f breitete und die achtſtöckig vik, in 2 n8, 1e iriſchaftlich 2 orarheitende aſſerme 1 2 5 5 85 Feſt des Lichtes und Lebe ten wirtſchaftlich zu verarbeitenden Waſſermeng⸗ kranten ſei aß 0 Was auch noch kommen mag 5 Kubikmeterſekunden beträgt die Höchſt. erinnern könne, während der ſechs⸗ der ungefähr 350 Arbeiter beſcen ſid 11 0 von 17,5 Kubikmeterſekunden beträgt die Höchſt⸗. 1 30 5 51 den Leuchte uns nicht e e leiſtung der erſten Ausbauſtufe rund 25 500 bs., wöchentlichen Unterſuchungshaft, heute eſeinäſcherte. Vier Arbeiter kamen in Heiligen Geiſtes Tag! 1 0 uudenn, Tat in vollem Umfan Das Urteil ger ie] Flammen um. E. Lamb die Jahreserzeugung etwa 42 Millionen Kilo⸗ 15 lautete auf 6 Woe Gefänguis 1 L. O an* al 8 ü 5555 ſererosſele desenen deielg e Geſchäftliches. Eine Anzahl Bittgeſuche Meter, rzielbare öchſtleiſtung 9 ee wird ihm nicht angerechnet.* Auch zur Kriegszeit werden die deutſchen I 5 Durch Einbez ziehung eines weiteren Staubeckene VVUVF Frauen darauf bedacht ſein, ſchöngepflegtes 1 5 5 5 im Felde weilenden bon 74 Millſonen Kubikmeter Inhalt könnte die Haar zu deſtben ſich au erballen; denn ni eimer Kriegern bei uns vor und geben des Murgwerke weitere PS 70 2 ichte wir unſeren Leſern von dieſen Bitten Ker 99 1is ſeſeides derden 15 A 55 Wefall 95 en ehr als eine ſcleche 15 0 2 1 2 11 128 N Dam 8 eh in der Hoffnung, daß ihnen nach Möglicht keit ſtufe zwiſche enn dem 2 cken unt lerhalb 25 Wildbad int Schwarzwald. Der Kurbetrieb 8 ten iſt es nun trotz aller Mühe 11· Prengel 8 Erfſilkung gewährt werden kann. des Hochdruettraftbaues und der freſen Ft hat mit dem 1. Mai in gewohnter Weiſe begon⸗ eine ſchöne, haltbare Friſur zuwege zu 0 Ein Krieger im Oberelſaß und ein Angehöri⸗ ſtrecke 915 17 Aieem ban a 8 5 1 5 Zur Zeit ſind 100 verwundete da ihr Haar an reichlichem 90 10 Urecke in 3 3 und 9) 2 5 ich Ur 5 ger des Grenadierregiments 110 wünſchen je errichtenden Stauwehr ein Niederdruckkraftwerk Offiziere und Mannſchaften hier. Legeſee deden eneers dele einen Gummimantel. Zwei weitere Krie⸗ erbaut. Die des Niederdruckwerkes be⸗ bon a durch ſeine Wirkung. In geringer Menge Der um Ueberlaſſung je eines F ern⸗ 8 gt rund 4 Millionen Kilowattſtunden. Der Briefkaſten. trocken in Haar geſtreut und verbürſtet, glaſes und verſprechen dieſe Gläſer ne in beiden Werken er; zeugke Strom wird in einem Has. 1. Ein gigden bren datiertes, geſchriebenes tigt Pal na alles überſchüſſige Fett, die Koßf endigung des Feldzuges den Beſitzern mit De etrennt angelegten Schaltha f110 000 Volt 5 8 Das ufbellen Beſitze 9 getrennt angelegten Schalth⸗ S auf 0000 Volt] und unterſchrie ben ament, in dem auch der haut macht es gleichzeitig rein und weiß. d zurückzuſtellen. Ein Mannheimer Landſtur rm- gewandelt und durch zwe ernleitungen denOrt, in welchem es geſchrieben iſt, handſchriftlich[ Haar wird weich und voll, die Friſur 7 mann, Vater von 6 Kindern. der in„Bergien Verteilungsanlagen in Karlsruhe und Rheinau angegeben ſein muß, genügt vollſtändig. Die mühelos und erfreut durch ihre Haltbarkeit. Jede* ſtelt, bittet um einen Revolver. Auch er(Mannheim) zugeführt. Die Hochbauten des notarielle Mitwirkung iſt nicht vonnsten. 2. Das Dame mache einen Verſuch. Bei Damenfriſeuren wil Rieſes Geſchenk nach Friedensſchluß zurück⸗] Werkes ſchließen ſich in ihrer Bauweiſe dem eigenhändige ament kann ivatbe„und ährte Jabritet erſelke, Eende wänſcht ein anderer San⸗ Schtvarzwoldcharalter an und fügen ſich har⸗ bebahek, 2s keng aber auch den Aneksgerigt zu eg aut Late—.—— 18 8 Die agen: Die het⸗ eng⸗ begs gen fer⸗ enken, olitit Ueberschuß der Eimuhr Über die Ausfuhr, ferner don dem„Corriere“ aufgeworfenen Frage, wie rurchtbaren Frage“ nicht ausxeichen. Eine Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Krieg und Wirtschaft in Ralien. Wir haben schon heute Mittag geschildert, welche Wunden der Krieg dem italienischen Außenhandel geschlagen hat. Eine bis auf die neueste Zeit fortgefüthrte Statistik des„Cor- riere della Sera“ macht darüber genauere Augaben. Was zimächst die Einfuhr anbetrifft, so be- trug sie in Tausenden von Lire: 1914 1913 Abnahme Januar-Jull.097.215.139.893 42.67 august-Dezember 784.835.505.745 720.910 1915 1914 Abnahme Janur 169.335 260.922 91.587 Februr 245.868 297.672 51.804 Mirz 250.680 323.007 53.318 684.892 881.601 196.709 Wie man sieht, hat die Einiuhr seit dem Aus- pruch des Krieges sehr erheblich gelitten. Allein in den letzten fünf Monaten des verflossenen Jahres ist sie um 721 auf 785 Mill., alsos fastauf die Hälfte des Vorfjahres zurück⸗ gegangen! Die Besserumg der Einfuhrzif- ſern für die Monate Januar bis März 1915 bat nicht etwa als ein Amzeichen für einen Um- schwung in der wirtschaftlichen Lage des Landes zu gelten. Sie erklärt sich im Gegenteil aus dem Kriegsfieber, das die militärischen Rüstungen und die Aufwenctungen dafür gewaltig gesteigert und Selr bedeutende Importe, namentlich aus Amerika, notwendig gemacht hat. 10 Die Ausfuhr stellte sich wie folgt: 1914 1913 ++ Zunahme — Abnahme Januar bis Juli.464.620.392.288. 72.332 August bis Dez. 753.280.119.349— 366.069 1915 191⁴ januar. 180.132 179.344 788 Februar. 1092.409 197.899—.490 Marz: 252 404 228.361 + 24.043 624.946 605.604 + 19.341 Auch hier sind die Verschiebungen sehr be- trächtlich, namentlich in den ersten fünf Kriegs- monaten. Iimmerhin sind die Rückgänge weniger beceutend als in der Einfuhr. Die kcleine Er- nöhung im Monat März mag auffallen. Sie wird aber sofort verständlich, wenn man berücksichtigt, daß der zum Vergleich stehende Monat des Vor- jahres besonders niedrige Ziffern aufzuweisen ſatte. LDeberhaupt bewegen sich die Vergleichs- zahlen von 1913 durcweg auf sehr niedrigem Stande, weil 1913 bereits ein Jahr der Depression für Itallen war. In den ersten sieben Monaten 1014 hatte diese Erscheinung sich noch Ver⸗ schärft; die Einfuhr hatte im Verhältnis zu der gleichen Zeit in 1913 bereits eine Abnahme von 43 Millionen Lire aufzuweisen. Unter diesem Oesichtspuntte gewinnen die Ziffern des„Corriere della Sera“ eine erhöhte Bedeutung. Was die einzelnen Nohstoffe anbelangt, s0 Waten die erheblichen Rückgänge in der Ein- fuhr von Kohle und Baumwolle zu verzeichnen gewesen. Allein an Kohlen wurde eine Million Tonnen weniger eingeführt. Der Verkehr in Wolle und Häuten ging auf die Hälfte 2zUrück, die Eiseneinfuhr erreichte sogar nur ein Drittel des früheren Umianges. Aehnliche Verschiebungen, die einer völligen Umwälzung auf dem Gebiete des Außenhandels gleichkommen, weisen mehn oder weniger alle Rohstoffe aus. Von besonderem Interesse ist eine Zusammen- stellung, die die Passivätät der Handels- bilanz Italiens zeigt, wie sie aus dem aus dem Ausbleiben der Nimessen der italieni- schen Auswanderer sowie aus der Unterbindung des Fremdenverkehrs in Itallen hervorgeht. In Tausenden von Lire ergibt sich das folgende Bild: 191⁴ 1913 Januar bis Juli 6232.506 745.605 August bis Dezemb. 31.555 386.396 Danach hat sich die kommerzielle Unterbilanz Italiens von 632 Miflionen Lire(i. V. 745 Millio- net) in den ersten sieben Monaten des Jahres 1914 auf 31 Millionen in den letzten fünk Mo' naten ermägigt. Daraus Schlüsse zu Gunsten dder italienischen Wirtschaft zu ziehen, wäre natürlich grundfalsch. Vielmehr erklärt sich die Besserung der Passivität der Handelsbilanz Ita- liens daher, daß durch die Herabminderung der Einfuhr von 785 Miltionen allein in fünf Monaten die Lage eine völlige Verschiebung erfahren hat und der Spiegel, der das italienische Wirtschafts- bild reflektieren soll, in Scherben geschlagen ist. Zum Schlusse kommt der„Corriere della Seras“ in dem Kommentar zu seiner Statistik auf das Goldagio in Italien zu sprechen, das, wie bekannt, gegenwärtig 10 Prozent beträgt. Der es möglich war, daß ein Agio in dieser Höhie sieh hat bilden köunen, weicht das Blatt vor- sichtig mit der Begründung aus, daß die vorhan- Schwächliche Ausrede! Hätte sich der„Corriere“ der kleinen Mühe unterzogen, auf den gegenwärti⸗ gen Notenumlauf Italiens und auf die Deckungs- verhältisse einen Blick zu werfen, so würde er der„domanda formidabile“ leicht die Antwort ge- funden haben. Und wenn das Blatt vorgibt, den offensichtlichen Ruin der italienischen Wirtschaft zu beklagen, der bei einem Eingreifen Italiens in den Krieg katastrophalen Umfang annehmen wird, so sind die darüber vergossenen Tränen nach der Vossischen Zeitung doch nur Krokodils- tränen. Unter denen, die systematisch zum Kriege gehetzt und dadurch die jetzige Lage ge- schaffen haben, steht der„Corriere della Sera“ an erster Stelle. Wie rückständig das Land in sozialer HHin- sicht ist, zeigt am besten die Streikstatis- ti k, für die uns freilich nur ältere Angaben vor- liegen, die wir dem„Corriere della Sera“ in Er- irmerung bringen wollen. Im Jahre 1001 hatte Italien, das doch nur halb soviel Einwohner zählt, wie Deutschland, 1 668 Arbeitsstreitig- keiten, d. h. 577 Streiks mehr, wie wir. Die Zahl der Streienden und Ausgesperrten betrug aber 412 761 Köpfe oder 352 085 mehr, wie bei uns! Nun war diese Zahl damals bei uns freilicei außerordentlich niedrig. Sie ist aber trotz dop- pelt S0 starker Gesamſbevölkerung und umer- gleichlich stärkerer Industriealisierung auch in dem Krisenjahr 1911 immen noch geringer, wie in Italien. Im genannten Jahr wurden in Italien 408 860 Streikende und Ausgesperrte gezählt gegen 356 163 in Deutschland. Neuere Zahlen stehen uns für Italien jeider nicht zur Verfügung. Schon die mitgeteilten Angaben lassen aber die in- nere Fäulnis der italienischen Würtschaft erkennen. Wenn ein Agrarland, Wie Italien, dauernd höhere Streikzifiern aufweist. wie ein Industrieland mit doppelt großer Bevölke- rung, so müssen schwerwiegende Schäden in der Grundbesitzverteilung und überhaupt in sozia- ler Hinsicht vorliegen. Das ist ja auch tatsäch- lich in weitgehendstem Maße der Fall. Einen Mittelstand gibt es in Italien überhaupt nicht. Es bestehen die schroffsten Gegensätze zwischen Arm und Reich, die der Krieg sicher- lich in ungeahntem Maße verschärferi wWird. Die Staatsschuld ist bereits beängstigend angewachsen. Sie betrug Anfang 1914 bereits 14 500 295 274 Lire mit einem jährlichen Zinser- fordernis von 509 537 714 Lire. Dazu konnnen die vielen kurzfristigen Schatzscheinemissionen und die Ende des vorigen Jahres zu einem Kurse von 97 v. H. begebene%prozentige innerhalb 25 Jahren zum Nennwert rückzahlbare Kriegsanleihe von einer Milliarde Lire. Die derzeitige Ge- samtschuld des italienischen Staates darf man da- her auf rund 16 Milkarden Lire veranscnlagen. Es besteht gar kein Zweifel, daß das Land die Kosten eines Krieges nicht aus eigener Kraft tragen kann. Es wird zum LKostgünger Englands oder Frankreichs werden, deren Mittel ohnehin stark in Anspruch genommen sind. Seldmerkt, Bank- und Böirsen- Wesen. Frankfurter Effektenbörse. R. Frankfurt a.., 21. Mai.(Privs Tel.) Die Grundstimmung der Börse kennzeich- nete sich heute als ziemlich fest. Die zur italienischen Frage vorliegenden Nach-⸗ richten sind bereits eskomptiert. Indu- striewerte wiesen größtenteils Kursbesseruegen aull. Deckungen führten hauptsächlich zur Be⸗ ſestigung, hervorgerufen durch den dreifägigen Schluß des Verkehrs. Bessere Haltung zeigten auch Moritanaktien, Bismarckhütte, auch Hohen- lohe stand in Nachfrage, letztere auf Gerüchte über befriedigende Geschäftslage. Von Kriegs- Werten bonnten sich deutsche Waſſen gut er⸗ nolen. Auch Loewe, Rheinisch Metall anziehend. Chemische Werte fester, dagegen Gummi Peter schwächer. Auf dem übrigen Gebiet ist die Ten- denz gut behauptet, das Geschäft aber still. Berliner Effektenbörse. Berlin, 21. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Wenn auch natürlich das Geschäft im Hinblick auf die bevorstehende Entscheidung Italiens und die dreitägige Unterbrechung im freien Börsenverkehr eng begrenzt ist, so war doch die Stimmung als zuversichtlich bei festen Kursen zu bezeichnen. Für führende Kriegswerte, sowie für einige andere Papiere wagte sich zu höheren Kursen Kauflust hervor. Ebenso wie heimische Renten vermochten sie ihren Kursstand leicht aufzubessern. Devisen und Geldmarkt unverändlert. New-Korker ERffektenbörse. Newyerk, 20. Mai.(WIB.) Auch heute war der Verkehr an der Flfektenbörse recht sehleppend, da die Spekulanten die Entwiek⸗ lung der Ereignisse erwarten Wollten und die werkaufslust infolgedessen wenig lebhaft War. Demgemäß hielt sich natürlich auch der Umsatz in sehr engen Grenzen und stellte sich schließlich nur auf 274 000 Stücke Aktien. Die LTenden war bei Eröffnung der Börse gut behauptet. Einige Daten zu einer Beantwortung dieser Spezialwerte konnten infolge der günstigen Ge⸗ schäftsgänge nit höheren Kursen einsetzen. Später machte sich infolge von Stückmangel eine leichte Befestigung bemerkbar, doch schwächta sich die Haltung in den Nachmüttagsstunden wie⸗ der ab. Zum Schluß der Börse herrschte schließ- lich eine stetige Haltung. Mandlel und Industrie. Meorg A. Jusmatzi.-., Dresden. Die gestrige Hauptversammlung ge⸗ nehmigte nach kurzer Aussprache den mit 933 540 M. Verlust ergebenden Abschluß jfür 1914. Bei Punkt 4 der Tagesordnung, Aufsichts- ratswahl, teilte der Aufsichtsratsvorsitzende Gen. Justizrat Kempner(Berlin) mit, daß er sowohl wWie seine Kollegen Prof. de Ruyter und Geheim- rat Prof. Paasche die Versammtung bäten, sie unter Verzicht auf die rechtzeitige Kündigung aus dem Aufsichtsrate zu entlassen, um allen wei⸗ tern Polemiken, die sich etwa an ihr ferneres Verbleiben im Aufsichtsrate knüipfen könnten, die Spitze abzubrechen. Einstimmig wurde dann be- Schlossen, die Zahl der Aufsichtsratsmiiglieder auf 12 zu erhöhen und die Herren Kommen ien- rat Bankdirektor Herrmann(Deutsche Banlg), Bankdirektor v. Nlemperer Oresdner Banl9, Bankdirektor Wittenberg(Nationalbank für Deutschland), Hugo Herbst(Berliner Handels- gesellschaft), Adoff Wolff(S. Bleichröder), Bank- direktor Palmié(Allgemeine Deutsche Kreditan- stalt), Bankdirektor Gentner(Mitteldeutsche Pri- vatbanle), Bankdirektor Böhm(Bayrische Vereins- bane), Bankedirektor Hamonn(Bayrische Handets- bank), Bankdirektor Niehoff(RNheinische Kredit- bane), Bankier Hans Arnhold(Gebrüder Arn- hold in Dresden) und Bankier von der Heydt(von der Heydt u. Co.) in den Aufsichtsrat zu berufen. Die weitern Punkte der Tagesordnung, die Satz- ungsänderungen betrafen, wurden meist einsttim- mig genehmigt. Nach Schluß der Tagesordnumg sprach Bankdirektor Kommerzienrat Herrmann dem bisherigen Aufsichtsrat den Bane der Aktio- näre aus für die erfolgreichen Bemühungen, die darauf abzielten, den englischen Akctienbesitz end- gültig und unwiderruflich in deutsche Hände überzuleiten. Als äußeres Zeichen, daß die Ak- tien der Jasmatzi-Gesellschaft sich nunmehr voll in deutschem Besitz befinden, haben sich, wie bereits gemeldet, die Stagtsregierungen von Sach- sen, Preußen und Baden véranlaßt gesehen, unler dem 17. d. M. die staatliche Aufsicht über die Gesellschaft und die ihr angeschlossenen Unter- nehmungen aulzuheben. Ferner gab Bankdirek-⸗ tor Herrmanmn bekannt, daß seitens der Verwal- tung bei den zuständigen Ministerien der An⸗ trag gestellt worden sei, den bisherigen Boykott über die Gesellschaft rückgängig zu machen und sie an den Militärlieferungen zu beteiligen. Ferner betonte er, daß der ernsthafte Wille bei der Gesellschaft bestehe, nunmehr mit allen übrigen deutschen Zigarettenunternehmungen die denkbar freundlichsten Beziehungen zu unterhalten und die Hand zum Frieden in der Tabakindustrie zu bieten. Er erwarte, daß dieses Anerbieten ein freundliches Echo auf der Gegenseite finden möge. Ferner seien Anträge auf Aufnahme den Zigaretten- schutzverband und in den Verband zur Abwehr des Tabaktrusts gestellt worden. Spinnerei und Weberei, Hättenheim- Benteld. Im Anzeigenteil veröffentlicht die Gesellschaft die Aufforderung zu der Samstag, den 26. Juni, vormittags 11 Uhr in Frankfurt a. M. stattfinden- den 33. ordentlichen Hauptversammlung. in Wersieherungswesen. Versicherungsgesellschaft Thurimgia Erturt. Die am 20. ds. Mts. stattgehabte Hauptver- sammlung der Versicherungsgesellschaft Thu- ringia genehmigte den ihr vorgelegten Jahresab- schluß pro 1914. Das Geschäftsergebnis war in allen Branchen beiriedigend, wenn auch die Ein- wirkungen des Krieges und zwar besonders auf das Gewinnergebnis der Lebensversicherungs-Ab- teilung recht fühlbar waren. Der Veberschuß be- trägt nach reichlicher Dotierung der Prämlen- und Schadenreserven M. 3001 641(1913 Mark 3052 792). Nach Ueberweisungn von M. 1 313 401 (1913 M. 1178 408) an die mit Auspruch auf Divi- dende Versicherten der Lebensbranche sowie nach Absetzung der statutarischen und vertragsmäßi- gen Tantiemen und fRemunerationen von Mark 131532 gelangt eine Dividende von M. 400.— pro Aktie(wie im Vorſahre) mit M. 1 200 000 zur Verteilung, während den Extraprämienreserven der Feuerversicherung M. 200 000, der Einbruch- diebstahlversicherung M. 50 000, der Glasver- sicherung M. 10 000, der Wasserleitungsschäden- versicherung M. 10 000 und der Unfall- u. Haft⸗ pflichtversicherung M. 50 000, sowie dem Gra- tifikations- und Unterstützungsfonds M. 50 000 überwiesen und auf neue Rechnung M. 76 708 vorgetragen werden. Die Sachversicherungs- branchen(die Gesellschaft betreibt außer der Feuerversicherung auch die Versicherung gegen Einbruchdiebstahl, Beraubung, die Glas-, Was- Serleitungsschäden- und Valorenversicherung ge⸗ gen Mietwerlust, Betriebsunterbrechung und Zuckerpreisdifferenzen) tragen zum Gewinn des Jahres 1914 M. 1 369 005.— bei, die Lebens- branche, die Unfall- und Haftpflichtbranche Marig 392 363. Die Zins- und Mieterträgnisse sind bei den einzelnen Branchen in Einnahme gestellt. Der Bilanzwert der Effekten stelſt sicn, einschlleßlich M. 2000 000 Kriegsanleihe, auf M. 6 306 174, der Besitzstand an Hypotheken, Grundschulden und Kommunaldarlehem auf M. 68 361 100, der Grund- besitz auf M. 2 6882 927. Das Akiengapital von dem zwanzig Prozent eingezahlt sind, beträgt 9 Millionen Mark, die Deckungsreserven Mark 74 608 340, wovon auf Extra-Prämienreserven der Sachbranchen und der Unfall- und Taftpflicht⸗ branche M. 4 000 000 entfallea, die sonetigen Kapital- und Spezialreserven der Gesellschaft Mark 6 135 530, der Gratifikations- und Unterstũtzungs- fonds M. 97 036. Der bisherige Verlauf des Ge- schäftsſahres 1915 ist normal. Warenmärkte. Berliner Getreidemarkt. Berlin, 21. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Am heutigen Frühmarkt kamen folgende Notierungen zustande: Runder Mais Ia. 600— 012 Hl. runder Mais mittel 520—593 KA. Perl⸗ Mais 600—630, ausländische Gerste Ia. 633— 648„, ausländische Gerste mittel 620—632 M ausländische Weizenkleie 43% H, ausländische Roggenkleie 44, ausländische Gerstenkleie 44 Mark. WIB. Berlin, 21. Mai. An der beutigen Mittagsbörse kamen keine Notierungen zu- stande. Da sich vermehrte Nachfrage auf Lokoware zelgte und andererseits das Angebot in einwand- freier Ware nur gering war, gestaltete sich die Tendenz des Getreidemarktes als fest. Man bezahlte für guten alten Mais M. 600—630, für mittlere Ware M. 520—503, für Perlmais M. 600 bis 630, ausländische Gerste wurde höher und-La. Sorten mit M. 633—648 gehandelt. Die Preise für ausländische Kleie waren unverändert. Shiengeer Warenmarkt. onieaad, 20, mal. 20. 19. 20. 18. Welzen Mal 152 ½ 151./ Schwelne: Jult 125 ⁰ 125 ½¼ sohwere—.40— Nals NMal 73.% 72¾ Speok.—— 878.0˙ Jull 75 5 75½ Schmalz: Hafer Hal—— 51.— Mal.52 9 Sohwelnezuf. jull.75 90. l. West. 000 000 122 000 Pork: Mal 17.⁵5 12⁵ dv. Ohloago 00 0⁰0 33 009 Iuli—— 171. Sohweine: Rippen: Mal 10.40 10.30 lelohte—.5⁰ jull—.— 10.47 New-korker Warenmarkt. Mewyork, 20. Mal. 9 219 20. Weizen: Baumwalle: 15 loko 2 Red—.— 161./ Newyork ſoko.00.50 per lal—.— 154.½ per Mal 938 92 per juli— 131.%½ per Jjull.58.43 Mais loko— 381⁰4 per August.75 958 NMehl sSpr. W.— 655.6˙³⁸ per September.81.5⁰ Getreſdefr. per Oktobor.49.78 Llvoerpoo!—— 12.— per Dezember 10.18 00.00 London—.— 10.%[Petroleum: Baumwolle: reffn. J. oas.— 10.10 Ank. l. atl. H. 00 000 18 000 stand Whft⸗—.5⁰ in Golfhäfen— 12 900 in tanks—.50 im innern— 10⁰⁰ Ored. Balan.—.3⁵ MeWHVOrK, 20. Mal.(Kaffoe.) Ho. 7, loko%8 ber Hal Be50., per Jun!—, per jult.49-, per August-.58, per Septembor, .00—, per oktober—.—, ßber bezember.00 per januar 16, .00,— per Februar 90.00.— Letzte Handelsnachriehten. r. Düsseldorf, 21. Mai.(Pr.-Tel.) In der heutigen Hauptyersammlung der Kaliwerke Großgherzog von Sachsen-G. wurde mitgeteilt, daß der Versand keinen Verdienst zu- ließ, man hoffe aber, im Herbst einen großen Ah⸗ satz zu haben, um die normalen Abschreibungen zu verdienen, Schacht 2 sei 448 m abgeteuft, und man hoſſe, bei 450—460 m das obere Kalilager zu erreichen, was in den nächsten Tagen der Fall sein dürfte. Die nötigen Mittel seien für die beiden Schachtaulagen auf rund 800 000 M. veranschlagt. Bei geregelten Verhältnissen würde man in etwa 7 Monaten Beteiligung beim Kalisyndikat beantragen Können. r. Diüisseldorf, 21. Mai.(Privat-Telegr.) Der Verband der Spinner von Zwelzylindergarnen in Münster i. W. hat am 20. Mai die Preise für sämtliche Sorten Webcops um 2 Pfig. pro Pfund erhöht. Die letzte Preiserhöhung wurde am 6. Mai vorgenommen. Wetteraussicht. f. mehrere Tage l. Jeraus Aul Erund der Negeschzz des Nefchs-Wetter-Hiensles. „ Mal:(Pfingsten.) Wolkig, teils heiter, ziemlioh Wwarm. 24. Hal: Warm, heiter. 25. Mal: Warm, Sonnensoheln, schwül. Gewitter. 28. Mal: Bewölkt, trübe, Regen, tells klar. 27. Mal: Helst bedeckt, Rogen, kühler. 28. Maf: Vietfach helter, kühler, Wingig. 28, Mal: Meist heiter, sohw/ül, Meigung zu Gewiitter. Verantwortlich: Flir Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: J..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; 5 für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. Am Pfingst-Sonntag u. Montag Beginn 4 Uhr. Srrrrre Seueral⸗Auzeiger Freitag, den 21. Mai 1915. Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hier⸗ mit unter Bezugnahme auf die 88 24—30 der Sta⸗ tuten zu der 41446 9 enö h nant 7 Samstag, den 26. Juni 1915, vormittags 11 Uhr im Büro der Dresdner Bank in Franffurt a.., Gallusanlage? Lattſindenden Do eiddan Gatnor Geh 90 Tdentlichen Geueralverſammlung 33. Ordentlichen Generalverſammlung eingeladen. Zur Teilnahme an der Generalperſammlung ſind nach 88 26 und 27 der Statuten alle Aktionäre Derechtigt, welche ſpäteſtens 3 Tage vor der General⸗ verſammlung vor 6 Uhr abends ihre Aktien entweder bei unſerer Geſellſchaftskaſſe in Hüttenheim, „ der Dresdner Bant in Frantfurt a. Main, den Herren C. Schleſinger, Trier& Co., eſ. auf Aktien in Verlin, 10 Diseonto⸗Geſellſchaft in „ der Mülhauſer Discontobank, Mülhauſen im Elſaß, binterlegt haben. Nach§ 26 der Statuten berechtigt jede Stamm⸗ aktie von M. 500.— zu einer Stimme, jede Vorzugs⸗ aktie von M. 1000.— zu 2 Stimmen. Tages⸗Ordnung: J. Vorlage des mit den Bemerkungen des Auf⸗ ſichtsrates verſehenen Geſchöftsberichtes nebſt Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechuung per 31. Dezember 1914. 2. Enutlaſtung des Aufſichtsrates und der Direktion. Hüttenheim, im Mai 1915. Die Direktion. Lnd e e KNürParkE Konzerte. Eintritt 20 Pfg. a Persoll. Die Kurverwaltung. iB Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Gemeinde. Samstag, den 22. Mai 1918. Pfingſtvigil.— Bigilfaſten. Jeſuitenkirche. 6 Uhr hl. Meſſe.— ½7 Uhr Pro⸗ phetteen, hierauf Taufwaſſerweihe etwa 7 Uhr feierl. Lev. Hochamt.— /10 Uhr hl. Meſſe.— Von 3 Uhr an Beichtgelegenheit.— Abends ½8 Uhr Matandacht mit Prozeſſion und Segen, zugleich Andacht für Heer und Vaterland. Wszüg aus dem Standesamtsregiſter fir die Stadt Ludwigshafen. Mai Verkündete: 17. Joſef Wilhelm Kaufmann, Heizer und Katharine Wunner . Ferdinand Heinrich Abdam Jaun, Kaufmann und Ywonne Marie Adolfine Jenny Thsmon 18. Johann Ludwig Keßler, Dreher und Anna Hirſch Mai Verchelichte: 18. Bißwanger Johann Friebrich, Maſchinenhaus⸗ gehilſe u. Eliſgbethnmüller geb. Schenermann Mai Geborene: 15. Emma Hedwig, T. v. Friedrich Wilhelm Bayer, Fabrikarbeiter 18. Jakob Richarb Otto, S. v. Heinrich Götz, Fahrik⸗ arbeiter 15. Paula, T. v. Johaunes Kaiſer, Rangierer 16. Karl Theodor, S. v. Johannes Lipponer, Tagner 15. Fakob Nikolaus, S. v. Jakob Hartmeyer, Tagner Guſtay Walter, S. v. Guſtav Scherer, Maſchiniſt 14. Lofenz Georg, S. v. Lorenz Gröſchel, Kaufmann 14. Weie Gleonore, T. v. Karl Friederich, Fabrik⸗ heizer . Frieba, T. v. Georg Ziegler, Fabrttarbetter 18. Siegfried, S. v. Rudolf Wradatſch, Fabrikarbtr. 18. Helmut. S. v. Karl Stein, Fabrikarbeiter 12. Anng Marte, T. v. Karl Hoffmann, Schloſſer Mai Geſtorbene: 16. Heing Walter, S. v. Georg Friedrich Renner, Kaufmaun, 1 J. a. 28. Wilhelm, S. v. Wilhelm Barth, Monteur, 11 J. a. 16. Frieda, T. v. Ernſt Rudol rüner, ſt Grüner, Fabrikar 8. Georg Friedrich, S. v. Geor drt Jabrikarbeiter, 10 J. a. 18. Amalie Katharine Juliane Weis geb. Naſt, 69 J. a. Die beſten Liebesgaben kind nerveuſtärtende, durſiſtinende, Huſte 8 Katarrh unlerdrückende ſuft Huſten und Centurin⸗Bonbons. Ju allen Geſchs mehmen mit Erfolg„Pyrmonter Nermenté Glas M..— Zu haben in Apotheken u. Drogerien. — Ferment Arztfch Smpfohlen. Hauptniederlage: Julſus Feiler, Pforzheim. 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Für Wederverkäufer: und der Marine dürfen während der 1000 Stuek.— M. 500 Stuck.25 M. Für alle Zuschriften an die Angehörigen des Heeres nur dlese Umschläge und Karten verwendet werden. Lieferung nach auswärts nur gegen Vorauszahlung des Betrages zuzüglich Porto. Veflag des General-Anzeiger „Badische Neueste Nachrichten“ Sküble Hausſchzeiderin Kalbeetelke. 0 Umzüge beſorgt Peter Wagner, H 7, 44 Tel. 2162. 94178 Krlegsdauer Höchſte Jast fe gelragene Kleider, Schuhe und Koffer Andr. Mech, 8 1, 10 99585 Zeſundes ſchön. Mädchen au Kindesſtatt abzugeb. Zuſchriften unt. Nr. 4610 au die Geſchäftsſtelle d. Bl. Tee-Kenner trinken Schokoeladen- Greulichs Hall. Tees ihres extrazarten blumi- gen Aromas, ihrer er⸗ giebigen edlen Qualität und verhältnismäßigen Billigkeit wegen(99385 P. EfGd. 80 Pfg.,.- U..25. iang, Miete abzahl. 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Wo könnte der Kranke und Erholungs⸗ bedürftige auch wohl angenehmeren Aufenthalt finden, iute in der alben Deutſch⸗Ordens⸗Reſidenz an der Tauber, welche jetzt im herrlichſten Blüten⸗ ſchmuck prangt.— Die anerkannte Heilkraft der Karlsquelle bei Zucker, Fettſucht, Magen⸗ und Darmleiden, Gallenſteinen, Leberleiden, Gicht, Rheumatismus und ſonſtigen Stoffwechſelleiden führt Mergentheim auch in dieſem Jahre neben den bisherigen regelmäßigen Beſuchern wieder vice neue Freunde zu. Beſonders frequentiert iſt Mergenſheim in dieſem Frühfahr von Kriess⸗ welche hier von chren Verwun⸗ und Erholung finden.— kunft iſt in jeder Beziehung Vorſorge gekroffen. * Kriegsſaiſon in Marienbad. Aus dem pöhrrri⸗ ſchen Weltkurort Marienbad wird uns geſchrieben: Fernab von allen Kriegsſchauplätzen gewährleiſtet Marienbad auch in dieſem Sommer einen durch⸗ culs ruhigen, ſicheren Aufenthalt. Der Kurort iſt wie in normalen Jahren in jeder Hinſicht gerüftet zur Safſon, deren offtzielle Eröffnung am 1. Mai durch die feierliche Weihe der Brunnen in alther⸗ gebrachter Weiſe erfolgte. Es finden nun auch wieder dreimal täglich die regelmäßigen Kurkon⸗ zerte ſtatt, und auch das Kurtheater, das Kurhaus, die Leſeſäle uſw. haben ihre Pforten aufgetan. Sämtliche Hotels, Privatlogierhäuſer, Cafss, Aus⸗ flugspunkte uſw. ſind gröffnet, und weilen auch bereits wieder viele Kurgäſte hier, deren Zahl ſich bon Tag zu Tag in erfreulicher Weiſe mehrt. Das herrliche, ſommerlich⸗warme Lenzwetter der letzten rerorbaleszenten, Für zweckmäßige Unter⸗ ſtig beeinflußt, ſodaß die Kurſtadt wieder das ge⸗ wohnte liebliche Frühlingsbild: ein einziger großer blühender Garten, bietet, ſo recht geeignet zu be⸗ ſchaulichem Kurgebrauch. Bäder und Brunnen, die in vollem Umfange, wie in Friedenszeiten, dem Kurpublikum zu ausſchließlichem Gebrauche zur Verfügung ſtehen, werden wieder fleißig beſucht, So geht Marjenbad mit voller Zuverſicht der be⸗ ginnenden Kriegsſaiſon entgegen. Büchertiſch. * Auf Hindenburgs Siegespfuden. Winter⸗Gin⸗ drücke an der preußiſch⸗polniſchen Schlachtfront von Erich Köhrer. Mit 34 Abbildungen(Con⸗ cordig Deutſche Verlags⸗Anſtalt, G. m. b. H. in Berlin, SW. 11) Preis: Geheftet 1 M. * Im Krieg in Paris. Beobachtungen eines Fernsprecher 7777. Oniſenring bon C. Straße geh. per 1. Jun zu verm. Näh. 2. St. 4543 Hähe Sauptbahnhof, Schöne gr. 2 Zimmerw. .Bad(Stockw.) nebſte Zub. p. 1. Juli zu verm. Kepplerſte. 13, J. Si. Neuban Hohwieſenſtraße 9a 82 tellen finden Städt. Arbeſtzant Maunnheim. Litera N 6 Nr. 3. Telephon 1855 und 1858. nepen dem neuen Skraßen⸗ Koſtenloſe bahndepot ſchöne Stellenvermittlung. 3 Zimmer Wohnungen billig zu vermieten. 4011ʃ Karl Lnd wig. 3 Elegante Bauſchloſſer für hier und Hochpart.⸗Wohuung ch auswörke 5 Zimmer, Diele, große Spengler u. Anſtekateure Terraſſe und Zubebür mu Effendreher für hier und Centralhelzung per ſofort 1 Werkzeng deeher zu vermieten. 40990 Näher, daſelbſt, ober“ 1 M 1 Treppen bei J. Halrg. 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Der Verfaſſer, der im Janucgt d. J. als Angehöriger eines neutralen Staales und als deutſcher Journaliſt nach Paris gereiſt iit, hat ſich dort mehrere Tage aufgehakten, Er hatte ſich das Ziel geſteckt, die Wahrheit über den See⸗ lenzuſtand der Franzoſen, über ihre Hoffnungen und Vefürchtungen, über militäriſche und polk⸗ tiſche Strömungen und Ziele, über die Wirkungen des Krieges auf Geiſt und Moral, auf ihre Kunſt und Literatur an Ort und Stelle zu ergründen. Der deutſche Leſer wird aus den Darſtellungen Bratters entnehmen, daß wir es woſtlich der Boge⸗ ſen mit einem innerlich geſchwächten, haltloſen, vom Opiumrauſch ſchattenhafter Hoffnungen be⸗ nebelten Feind zu kun haben, der dem inneren Wochen hat die geſamte Vegetation äußerſt gün⸗ deutſchen Journaliften im Januar 1915 in Paris land————— Zuſammenbruch näher ſteht, als wir es in Deutſch ⸗