t mit rund ei iluno ächſt 44 2 Bezugspreis: 80 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im Vierteljahr. Einzel⸗Nr. 8 Pfg. Auzeigen: Nolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile...20 Hck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: der Stadt Man! 4 und Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung KAmtliches Verkündigungsblatt für den kKimtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Techniſche Rundſchau; Rannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Lelegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Maunheim“ Fernſprech⸗NRummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 34 Schriftleitung Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7869 Zweigſchriftleitung in Berlin Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. —— 55 Nr. 256. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 25. Maf. (WTB. Amtlich). weftlicher Ariegsſchauplatz. In Flandern ſetzten wir geſtern unſere Angriffe Richtung Ppern fort, erſtürmten die Vlaminghe⸗Ferme, das Schloß nördlich Wieltje, die Bellewaarde⸗ Ferme und näherten uns Hooge. Bei dieſen Kämpfen fielen 150 Gefangene und 2 Maſchinengewehre in unſere Hand. Südlich Armentieres zwiſchen Neuve Cha⸗ pelle und Givenchy und nördlich der Lorettohöhe wurden feindliche Teilangriffe blutig abgewieſen. Bei Neuville kamen in dem Graben bereit⸗ geſtellte Sturmtruppen des Feindes durch unſer Artilleriefeuer nicht zur Entwickelung. In Cambrai wurde durch den Bomben⸗ wurf eines franzöſiſchen Fliegers beim Verlaſſen des Gottesdienſtes 5 Perſonen getötet und 12 Franzoſen ſchwer verletzt. Bei St. Quentin ſchoſſen wir ein feind⸗ liches Luftzeug herunter. Geſtlicher Kriegsſchauplatz. An der Dubiſſa öſtlich Roſſienie grif⸗ fen unſere Truppen gegenüberſtehende ſtarke ruſſiſche Kräfte an, ſchlugen ſie und warfen ſie unter empfindlichen Ver⸗ luſten über den Fluß. 2240 Gefan⸗ gene und 5 Maſchinengewehre wurden er⸗ beutet. Weiter ſüdlich ſcheiterten teil⸗ weiſe ſehr heftige ruſſiſche Angriffe aus Richtung Eiragola unter großen blu⸗ tigen Opfern für den Gegner. Südsſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Armee des Generaloberſten von Macken⸗ ſen hat geſtern nördlich von Przemys! die Offenſive erneut aufgenommen. Der Angriff führte wieder zu einem vollen Erfolg. Die ſtark befeſtigten Orte Droho⸗ jow, Oſtrow, Radymno, Wyſocko, Wietlin, Makowisko und die Höhen nordweſtlich Bo⸗ browskan, ſowie öſtlich Cetula wurden ſtür⸗ mender Hand genommen. Bisher fielen 153 Offiziere und über 21000 Mann als Gefangene, 39 Ge⸗ ſch ütz e, darunter 9 ſchwere und mindeſtens 140 Maſchinengewehre den verbündeten Fchentende Fortſchrite bei dpern. RRNrD eeee Mannheim, Dienstag, 25. Mai 1915. I Galizien Ner Krieg mit Iialien. Truppen in die Hand. Die Ruſſen erlitten außergewöhnlich hohe Verluſte. Oberſte Heeresleitung. Die Beſchießung der titalieniſchen Gſtküſte. Die erſten italieniſchen Gefangenen. Wien, 25. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Bei der Flottenaktion warf ein öſterreichiſcher Flieger 14 Bomben bei Venedig. Im Arſenal entſtand ein Brand. Ein Zerſtörer wurde ſtark beſchüdigt. Bei Porto Corſinp entſtand ein heftiger Kampf, an dem der Zerſtörer„Scharfſchütz“, der Kreuzer „Novara“ und ein Torpedoboot beteiligt waren. Die Verluſte der„Novara“ betrugen 4 Mann tot, 8 Mann verwundet. Die Ver⸗ luſtee der Italiener ſind 10 und 20 mal ſchwerer. Ancona wurde von dem Gros der Flotte beſchoſſen. Bedeutende Zer⸗ ſtörungen wurden angerichtet. 2 Dam⸗ pfer verſenkt, der Neubau auf der Werft demoliert. Bei Barletta wurde der italieniſche Zerſtörer„Turbine“! lahmgeſchoſſen und ergab ſich. 35 Mann der Beſatzung, darunter der Kom⸗ mandant und die Offiziere, wurden gefangen genommen. Angſt und Sorge in Venedig. JBerlin, 25. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Aus Athen wird der„B..“ gemeldet: Zahl⸗ reiche aus Oeſterreich in Korfu angekonmene griechiſche Reiſende verſichern, daß ſeit drei Ta⸗ gen ununterbrochen italieniſche Truppen nach der Grenze befördert werden. Bei den Solda⸗ ten ſei aber kein Enthuſiasmus zu bemerken. Bei der Bevölkerung der italieniſchen Grenzſtädte herrſcht Unruhe und Nieder⸗ geſchlagenheit. Benedig wird von allen Perſonen, die die Mittel dazu beſitzen, eiligſt verlaſſen. Die italieniſche Behörde hätte ſogar die Kirchen von allen Kunſtwerken ent. blößt und dieſe nach dem Innern des Landes geſchafft. Die Kirchen ſeien mit Holzverſchlä⸗ gen umgeben, über die zum Schutz gegen Flie⸗ gerbomben Sandſäcke gelegt wurden. Die Kunſtſchätze des Muſeums wurden in Sicherheit gebracht. Auf den Balkons der meiſten Hä ſer Venedigs ſind Maſchinengewehre aufgeſtellt, als Abwehr gegen Flieger. Unter den Einwohnern der Stadt, die eine Verſchwörung vorausſagen, herrſcht völlige Panik. 8 Grenzgefechte. m. Köln, 25. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet von der holländiſchen Grenze: Laut einer über Paris weitergege⸗ benen Meldung der Giornale'Italia ſoll es am 28. Mai morgens abermals zwiſchen ita⸗ lieniſchen Alpenjägern und einer öſterreichi⸗ ſchen Streifwache, die auf italieniſches Gebiet gedrungen war, zu einem Zuſammen ſt o 8 gekommen ſein, wobei die Alpenjäger eine kräftige Verfolgung aufgenommen hatten. mit ſtürmiſchen Hochrufen Das augenblickliche Verhält⸗ nis Deutſchlands zu Italien. Berlin, 25. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Vielfach wird mit einer gewiſſen Lebhaftigkeit die Frage erörtert, ob deun auch wir ſchon im Kriege mit Italien uns befänden. Im Grunde iſt es eine Doktorfrage, vielleicht künnte man ſagen: eine Spielerei; denn daß der Krieg, den Italien Oeſterreich⸗Ungarn er⸗ klärt hat, zugleich auch uns gilt, und daß er von uns mitallem Nachdruck geführt wird, liegt auf der Hand. Aber offiziell, das iſt richtig, iſt eine Kriegs⸗ erklärung noch nicht erfolgt. Fürſt Bülow hat nur, nachdem die italieniſche Regie⸗ rung dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Botſchafter die Päſſe zugeſchickt hatte, von der Konſulta die ſeinigen verlangt. Er wird wohl bei dieſer Gelegenheit die italieniſchen Herren darauf hingewieſen haben, daß unſere Truppen und die öſterreichiſchen auf allen Fronten ſo durch⸗ einander gemiſcht zuſammenſtünden, daß jeder Schuß auf die Oeſterreicher zugleich auch unſere Soldaten treffen muß und daß damit dann der Kriegsfall gegeben wäre. Im übri⸗ gen aber ſteht es ſo, wie wir ſchon im Morgen⸗ blatt ſchrieben: Wir haben keine Veranlaſſung, den Italienern ihr Unternehmen zu erleichtern und ihnen die Verantwortung vor der Ge⸗ ſchichte abzunehmen.— F ür ſt Bülo w wird heute in der Nordſchweiz erwartet. Vermut⸗ lich wird er dann morgen ſchon in Berlin eintreffen. In der vorigen Woche hieß es, der Kanz⸗ ler würde, wenn der Reichstag nach dem Be⸗ ginn der kriegeriſchen Ereigniſſe von neuem zuſammentrete, das Wort nehmen zu Da⸗ legungen über die militäriſche und politiſche Geſamtlage. Heute hören wir, daß das nwicht beabſichtigt iſt. Demnach würde der Reichstag am Freitag nur eine reine Geſchüftsſitzung abzuhalten haben. Patriotiſche Nundgebungen in Geſterreich⸗lingan. Wien, 25. Maj.(WTB. Nichtamtlich.) Nachmittags verſammelten ſich vor dem Kriegsminiſterium einige Hundert Perſonen, wovon die Mehrzahl Fähnchen in den öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen und deutſchen Farben trugen. Nach einer Anſprache zogen ſie, auf dem ganzen Wege aus den Fenſtern der Häuſer empfangen, nach Schönbrunn, wobei ſie die ihnen begegnenden Offiziere und Soldaten insbeſondere deutſche Krieger mit Hochrufen auf die verbündeten Heere begrüßten. Vor der Schönbrunner Schloßbrücke ſang man die Volkshymne und „Heil Dir im Siegerkranz“ und brachte Hoch⸗ rufe auf die verbündeten Monarchen aus, worauf ſich der Zug auflöſte. Prag, 26. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Im Laufe des heutigen Vormittags wiederholten ſich die patriotiſchen Kundgebun⸗ gen. Ein Zug, in welchem Fahnen mit den Bildniſſe der beiden Monarchen getragen wur⸗ 1000 (Abendblatt). ——— Uſſen gefangen. den, bewegte ſich unter Hochrufen auf die ver⸗ bündete Monarchie und Heere und unter Pereatrufen auf Italien zum deutſchen Kon⸗ ſulat, wo die Volkshymne und„Die Wacht am Rhein“ geſungen wurde. Hierauf ging der Zug zum Radetzky⸗Denkmal, wo abermals die Volkshymne und patriotiſche Lieder geſungen wurden. Die romiſchen Betzsepeſchen des„MRatin“ von Sonnine inſpiriert. ORotterdam, 25. Mai.(Von unſerem richterſtatter.) Unter jenen franzöſiſchen Blät⸗ tern, die ſich die Aufhetzung Italiens gegen ſeine beiden früheren Bundesgenoſſen beſonders an⸗ gelegen ſein ließen, ſpielte der„Matin“ eine her⸗ vorragende Rolle. Seit Beginn des Krieges wurde in ſeinen römiſchen Telegramm fortge⸗ ſetzt gegen Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn gehetzt, indem das Blatt gleichzeitig vor allem in dieſen Drahtberichten den Italienern klarzu⸗ machen ſuchte, es läge in ihrem urelgenſten In⸗ tereſſe, an der Seite des Dreiverbandes gegen die beiden Kaiſermächte zu kämpfen. In den letzten Monaten nun nahmen die römiſchen Telegramme des„Matin“ einen ſo gehäſſigen Ton gegen Deutſchland und Oeſterreich an, daß man ſich förmlich darüber wundern mußte, daß die ſonſt ſo ſtrenge italieniſche Zenſur ſolche Depeſchen paſſieren ließ. Noch auffallender war, daß die römiſchen Telegramme des„Matin“ in den jüng⸗ ſten Wochen über alle Vorgänge in der Conſulta geradezu erſtaunlich genau Interrichtet waren. Jeden Schritt und Tritt des Fürſten von Bülow wußte der„Matin“ aus Rom zu melden. Dieſe ungewöhnlich gute Berichterſtattung über diplo⸗ matiſche Vorgänge erklärt ſich, wie wir jetzt er⸗ fahren, daraus, daß der römiſche Sonder⸗ berichterſtatter des„Matin“ ein italie⸗ niſcher Prinz und hoher Beamter der Conſulta iſt. Infolge ſeines Amtes ſitzt er in allernächſter Umgebung Sonni⸗ nos und ihr Korreſpondent kann auf Grund zu⸗ verläſſigſten Erkundigungen mitteilen, daß alle gegen Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn ge⸗ richteten römiſchen Telegramme des„Matin“ eigentlich auf Sonnino zurückzuführen waren. Die verſchleppte italieniſche Mobilmachung. Wir müſſen jetzt in Ruhe und Diſziplin war⸗ ten, ſagt Mario Mariani im„Secolo“ vom 21. Mai, bis die Regierung, vom Vertrauen der ganzen Nation getragen, ihre Anordnungen gibt. aus Ungeduld, ſondern weil ich den Geiſt und das Syſtem der Deutſchen kenne, will ich trotz⸗ dem reden. Seit neun Monaten haben wir mobiliſiert“ und die Deutſchen Zeit mit Illuſionen verloren. Unſer Generalſtab muß Richter über den Beginn der Operationen ſein, aͤber ſoviel iſt gewiß: Deutſchland hätte, an unſerer Stelle, den Krieg ſofort am 16., als der König Salandras Demiſſion ablehnte, begon⸗ nen, und Salandra hätte, wenn er deutſcher Reichskanzler wäre, zu Cadorna geſagt: General, leßt haben Sie die oberſte Gewalt, die Kanonen haben das Wort. Statt deſſen „machen wir ſeit fünf Tagen die deutſche Trup⸗ penkonzentration an unſerer Grenze. Bülow und Macchio können ſich, ſo geiſtig langſam ſie eee eee E2 als Deutſche ſein mögen, jetzt doch keiner Ein⸗ bildung mehr hingeben. Shalb ſind ſie ge⸗ 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 25. Mai 1915. blieben? Sie wollen Zeit gewinnen, und wir geben ſeit fünf Tagen uns zu dem Spiel her umd ratſchlagen über die Form der Kriegserklärung. Das heißt die Gefahr verkennen. Am 30. Juli hieß es in Berlin: Vom Augenblick der ruſſi⸗ ſchen Mobiliſierung an bedeuten auch nur ſechs Stunden Verzögerung auf ſeiten des Kaiſers und des Generalſtabes Verrat am Volk. Machen wir uns keine Illuſionen. 300 000 bayeriſche und ſächſiſche Landſtürmer ſtehen bereit. Sowie die Sanbrücken befeſtigt ſind, werden fünf bis ſechs Armeekorps aus Galizien heranrücken und gegen uns losbrechen. Italiens militäriſche Ceiſtungsfähigkeit. Im Berner Bund weiſt der bekannte, ſehr ruhig abwägende und objektive Militärkritiker H. Stegemann darauf hin, daß die Italiener mit einem Heere von 1 200 000 Mann rechnen, daß es aber zweifelhaft ſei, daß daraus entſprechend ſtarke und operationsfähige Armeen gebildet werden können. Stegemann rechnet mit höch⸗ ſtens 800 000 Mann erſter Linie und 400 000 zweiter Linie. Es ſei durch eifriges Organiſieren viel geſchehen, um eine tüchtige, gut ausgerüſtete Truppe ins Feld ſtellen zu können. Aber das Heer ſei entſprechnd dem verſchiedenartigen Charakter der Bevölkerung nicht einheitlich ver⸗ anlagt. Man habe durch ſtarke Einrahmung der weniger widerſtandsfähigen Süditaliener mit Piemonteſen und Lombarden den Halt der Trup⸗ pen verſtärkt. Ueber die einzelnen Truppengat⸗ tungen urteilt Stegemann:„Die Artillerie iſt gut und wie die Spezialtruppen der Alpini und Berſaglieri von Korpsgeiſt erfüllt, die Maſſe der Infanterie muß ſich noch erpro⸗ en. Sehr ſchwach an Zahl iſt die Kavallerie, überhaupt das Pferdematerial des Landes für Sattel und Deichſel gering und daher ein Be⸗ wegungskrieg erſchwert. Ob das Sani⸗ tätsweſen den Maſſenverluſten eines modernen Feldzuges gewachſen iſt, wird der Ernſtfall lehren.“ Das iſt ein neutrales, ohne jede Vor⸗ eingenommenheit abgegebenes Urteil. Frankreichs Freude über Ita⸗ liens Treubruch. Paris, 25. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Mel⸗ dung der Agence Havas: Der Kriegsminiſter hatte an die Generale Joffre und Gourant folgendes Telegramm gerichtet: Wir erhalten von unſerem Botſchafter in Rom eine Depeſche, daß Italien ſich ab 24. Mai mit Oeſterreich⸗Ungarn als im Kriegszuſtand befin⸗ det, betrachtet. Unſere Truppen werden die Nachricht von dem Eingreifen unſerer lateiniſchen Schweſter mit freudi⸗ ger Begeiſterung aufnehmen. Italien er⸗ hebt ſich um an unſerer und unſerer Verbünde⸗ ten Seite den Knampf für die Zivili⸗ ſatlon gegen die Barbarei zu führen. Judem wir unſeren Waffenbrüdern von geſtern und morgen einen herzlichen Willkommen bieten, begrüßen wir in ihrer Intervention ein neues Pfand unſeres endgültigen Sieges. Die Baltung der Bälkanſtaaten. Wir haben im Mittagsblatt Nachrichten wiedergegeben, aus denen hervorgeht, daß Ru⸗ mänien und Bulgarien nicht gewillt ſind, ſich durch das Hervortreten Ibaliens zu einer anderen Politik als der ihrer eigenen wohlerwogenen Intereſſen fortreißen zu laſſen. Depeſchen der„Köln. Ztg.“ aus Bukareſt und Sofia beſtätigen, daß die Bemühungen des Kampf auf höhe 850 Von unſerem am öſter⸗ung. Kriegsſchauplatz weilenden Berichterſtatter. In den Karpathen, Anfang Mai 1915. Unterhalb des Usſokpaſſes auf galiziſcher Seite liegt, ſich in der faſt ſengenden Sonne badend, der Ort Cianki. Hinter ihm ſteigen ſanft bewaldete Höhen empor, zwiſchen den Waldparzellen gleißend gelbe Felder. Unten aber das prallrot bedachte Bahnhofshaus von Eianki als ragend beherrſchendes Zeichen der ganzen Bahnſtraße. Auf dieſes Stationshaus, auf dieſe Bahnlinie, auf dieſe Wälder und Hügel vor und um Cianki hatten es die Ruſſen ſeit ge⸗ raumer Zeit abgeſehen. Es hätte ihnen nicht übel gepaßt, dieſe Straße ganz in die Hand zu bekommen, um hier Truppen und Munition vorwärts zu bringen, um dem Uzſokpaß näher zu ſein— und noch um vieler anderer Gründe wegen, die eben ein Feind hat, der durchaus ins Ungarland an dieſer Stelle einbrechen möchte. Leider hat„der Ruß“— wie ſich alle Mannſchaf⸗ ten ausdrücken— auch hier Pech: denn am Uzſolpaß hält ein eiſerner General— Exzellenz Szurmay—, halten eiſerne Kerntruppen treue Wacht, haben auf Cianki Acht und die armen Muſchiks oder die über alle Erwartung guten Finnen, die hier immer wieder reihenweiſe in den ſicheren Tod geſchickt werden, ohne daß da⸗ mit auch nur ein Zoll Boden von ihnen erobert wäre, rufen unſer tieſſtes Mitleid hervor. Wir kamen in jener Nacht an, die von den zu neuerlichen wütenden Angriffen in ſie zu öffnen. Dreiverbondes, auch Rumänien und Bulgarien an ſeinen Wagen zu ſpannen, bisher nicht von Erfolg begleitet geweſen ſind. In Bukareſt trat der Dreiverband in letzter Zeit mit neuen Vorſchlägen hervor, um die Regierung zur Aufgabe ihrer Neutralität zu bewegen. Ehe der Miniſterpräſident Bratianu auf eine Unter⸗ ſuchung dieſer Vorſchläge einging, die, wie ver⸗ lautet, weit entfernt von dem Standpunkte der rumäniſchen Regierung liegen, forderte er Bürg⸗ ſchaften, die nicht erfüllt wurden. Die direkten Verhandlungen zwiſchen Bukareſt und Peters⸗ burg ſcheinen auf dem toten Punkt angelangt zu ſein. Bratianu bleibt der vor Beginn des europäiſchen Konfliktes angenommenen Haltung treu, vor allem die rumäniſchen Intereſſen zi wahren, ungeachtet der neueſten Komplikationen der internationalen Lage, und er wird von dieſem Wege ſich weder durch ausländiſchen Druck noch durch inländiſche Bewegungen ablenken laſſen. Aus Sofia meldet die„Köln. Ztg.“ vom 21.: Die italieniſche Telegraphen⸗Agentur Ste⸗ fani überſchwemmt in gewiſſenloſer Plumpheit den Balkan mit Nachrichten aus Italien, die, planmäßig auf Krieg geſtimmt, alles betonen, was in dieſer Richtung in Italien geſchieht. Erſt auf dem Umweg über Berlin erfährt man auf dem Balkan, daß Italien nicht nur auch ehrliche Männer, ſondern Friedensfreunde be⸗ ſitzt, und daß die Mehrheit der Italiener im Kriege gegen die chemaligen Bundesgenoſſen nicht das Mittel ſehen, Italiens Anſehen und Macht zu fördern. Auf die nüchternen Bulgaren machen die Zungenverrenkungen der italieniſchen Eiſerer den Eindruck unſäglich komiſch wirken⸗ der, krankhafter Ueberreizung. Dabei wird das Verhalten der Kriegspartei mit derben Ausdrücken belegt, die man in Italien nicht wiederholen wird. Die Bedeutung des Auf⸗ tretens eines neuen Gegners wird nicht verkannt, aber der Wert des noch nicht ausgenützten un⸗ geheuren Schöpfbeckens von Men⸗ ſchen in Deutſchland und Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und unſere alterprobte Or⸗ ganiſation richtig in Rechnung geſtellt gegen⸗ über der kläglichen Bettelei des Dreiverbandes um Hilfe. Die ita⸗ lieniſche Forderung an Oeſterreich⸗Ungarn, ganz auf ein Vorgehen gegen Serbien zu verzichten, iſt beſonders geeignet, den Bulgaren die Augen über den Wert der italieniſchen Freundſchaft für Es finden keinerlei förmliche Verhandlungen mit dem Dreiverband ſtatt Das Verſprechen des Verbandes, die ſich auf oriechi⸗ ſches und ſerbiſches Gebiet ausdehnen, ſteid im⸗ mer noch nicht ſchriftlich genau feſtgelegt. Wie ſtellt ſich Rußland zu den Forderungen Italiens? „Svenska Dagbladet“ vom 18. Mai ſtellt verſchiedene ruſſiſche Preſſeſtimmen über die Frage zuſammen: Wie ſtellt ſich Rußland zu den italieniſchen Forderungen?„Nowoje Wremja“ hat gegen zu weitgehende italieniſche An⸗ ſprüche Einſpruch erhoben. Die Kadettenorgane „Rjetſch“ und„Petrogradelli Kurier“ weiſen ſie ebenfalls zurück als Verbrechen gegen die dieſem ganzen Kriege zu Grunde liegende Forde⸗ rung der Befreiung und Vereini⸗ gung der Völker, beſonders der Süd⸗ ſlawen. Rußlands Werk auf dem Balkan würde nur halb getan. Serbien würde das be⸗ unruhigende Moment werden, ſtändig bereit zu Ausſchreitungen, ſtändig im Zwiſt mit Italien. In entgegengeſetzter Richtung äußern ſich „Birſhewija Wjedomoſti“ und„weropski“: Man müſſe auf Italiens Forderun⸗ gen eingehen, weil ſeine Hilfe zu wertvoll ſei. Später ſchließt ſich„Rjetſch“ dieſem Programm an, fordert aber, keine neuen mazedoniſchen Fragen“ für Italien zu ſchaffen. Ein anderes ruſſiſches Blatt befürchtet, daß Serbien ſich Oeſterreich nähert, der Richtung Cianki gewählt wurde. Um fünf Uhr früh durch das wuchtige Echo heftiger Kanonade erweckt, wußten wir raſch, daß heute ſich Beſonderes begibt und dankten dem Glücks⸗ gott des Kriegsberichterſtatters, daß er uns die 7 0 der feindlichen Angriffe miterleben läßt. Bevor wir vom Standort des Armeekomman⸗ dos Szurmay aus die Autos zur Auffahrt be⸗ ſteigen, empfängt uns der General. Einer jener Menſchen, die in der Geſchichte dieſes Weltkrie⸗ ges ihr Denkmal bekommen werden. Wetter⸗ harte Züge durchfurcht von Energiefalten, Stirne und ſcharf vorſpringendes Kinn als Symptome ungeheurer Willenskraff, das Auge durchdringend funkelnd— und große Güte, mildes menſchliches Verſtehen auch in ihnen— ſo ſteht der Heerführer vor uns, für den Alle ſeiner Armeegruppe, bis zum letzten Mann blindlings zu ſterben bereit wären, denn der letzte Mann auch iſt für ihn Soldat— und Menſch zugleich. Das wiſſen ſeine Leute— und daher iſt der Uzſokpaß, das ſo heiß begehrte Durchbruchsziel der Ruſfen, uneinnehmbar. „Wir ſitzen feſt und unverrückbar auf dieſem Sattel. ,“ ſchließt die Exzellenz ihre kern⸗ haften Worte. Und jetzt fahren wir hinauf, die Worte neue Tat werden ſehen. Das Auto nimmt ſpielend die nicht weniger denn 16 Serpentinen vom Fuß bis zur Paßhöhe. Je mehr wir ihrer hinter uns haben, deſto grandioſer wird das alpine Bild bald entſchwindet der acht⸗, zehnmal genoſſene Blick auf den talgebetteten Ort und es umgeben wenn man Italien zu weit entgegenkomme. Eine ſolche Drohung ſcheint wirklich von ſerbi⸗ ſcher, allerdings nicht führender Seite ausge⸗ ſprochen zu ſein. Alle dieſe Erörterungen zeigen, welches Cewicht man unter den Südſlawen darauf legt, dieſe kitzlichen Fragen ohne allzu große Schädigung der eigenen Intereſſen zu löſen. Einem Mitarbeiter des„Giornale d Italia“ gegenüber hat der neue ruſſiſche Geſandte in Rom, Giers, geäußert, er ſetze die lebhafteſten Hoffnungen auf das ruſſiſch⸗italieniſche Einver⸗ ſtändnis, verhehle ſich aber nicht, daß ein gewiſſer Gegenſatz zwiſchen den ſlawiſchen ſind italieniſchen Intereſſen beſtehe. Rußland erkenne gewiſſe italieniſche Anſprüche an und freue ſich, bei deren Verwirklichung mit⸗ tun zu können. Aber die Italiener dürfen ihrer⸗ ſeits nicht vergeſſen, daß Rußland eine ſlawiſche Macht und der natürliche Beſchützer der Sla⸗ wen ſei. In Serbien iſt man offenbar nicht ſehr er⸗ baut über den reichlichen Anteil der Oſtküſte des Adriatiſchen Meeres, der Italien überlaſſen werden ſoll. Miniſterpräſident Paſchitſch äußerte jüngſt: Serbien ſei nicht einmal eingeladen, an den Verhandlungen zwiſchen dem Dreiverbande und Italien über die Verteilung an dieſer Küſte teilzunehmen. Ner Arübel7 des öſterteicziſch ftalieniſchen Vertrages. dk. Wien, 22. Mai.(Von unſ. Korreſp.) Die öſterreichiſch-ungariſche Regierung hat in ihrer Note vom 21. Mai unter Berufung auf den Wortlaut des am 5. Auguſt 1912 erneuer⸗ ten Vertrages der italieniſchen Regierung be⸗ kanntgegeben, daß ſie deren Erklärung, den Ver⸗ trag als null und nichtig zu betrachten, nicht zur Kenntnis nehmen könne. Die Feſtſtellung der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Regierung entſpricht vollſtändig den Tatſachen, da die Behauptung der italieniſchen Regierung, daß Oeſterreich⸗ Ungarn durch die Eröffnung des Krieges gegen Serbien den Artikel 7 des Vertrages verletzt habe, nicht zutrifft. Die„Wiener Deutſche Korreſpondenz“ bemerkt hierzu: Der Artikel 7 befand ſich nicht in den Ber⸗ einbarungen, die am 20. Mai 1882 unterzeich⸗ net wurden, ſondern wurde erſt bei der Erneue⸗ rung und beſtimmteren Faſſung des Vertrages im Jahre 1887 über Verlangen des damaligen italieniſchen Miniſters des Aeußern Grafen Robilant eingeſchaltet. Dieſe Ergänzung Artikel 7— verpflichtete Oeſterreich⸗Ungarn und Italien zu vorheriger Verſtändigung und gegenſeitigen Kompenſationen für den Fall, daß ſich eine der beiden Mächte genötigt ſehe, den Status quo auf dem Balkan durch eine zeitweilige oder dauernde Okkupation zu ändern.— Da von italieniſcher Seite bereits gelegentlich der Ein⸗ verleibung Bosniens ſowie gelegentlich des Ausbruchs des Krieges und zuletzt im Dezember 1914 behauptet wurde, daß der im Artikel 7 vor⸗ geſehene Fall eingetreten ſei, ſoll kurz ſolgendes feſtgeſtellt ſein: Als 1908 in der italieniſchen Kammer von oppoſitioneller Seite behauptet wurde, daß Italien nach Artikel 7 berechtigt ſei, für die Einverleibung Bosniens Entſchädigun⸗ gen von Oeſterreich Ungarn zu fordern, erklärte der damalige italieniſche Miniſterpräſident Tit⸗ toni, daß das nicht der Fall ſei, da Artikel 7 nicht die vor ſeiner Vereinbarung erfolgte Be⸗ ſetzung Bosniens ins Auge gefaßt habe, ſondern allfällige neue Gebietserwerbungen Oeſterreich⸗ Ungarns auf dem Balkan.— Der Ausbruch des Krieges mit Serbien begründete ebenfalls keine Entſchädigungsanſprüche Italiens, denn es lagen diesbezüglich die beſtimmten Erklärungen — 5— Grün liegen die Weiden und Wieſen. Auf manchen Teilkämmen, faſt durchwegs aber auf der von ferne grüßenden Polonina rung gleißend weißer Schnee. Faſt unbegreiflich, daß hier im dichten Schneetreiben, bei eiſiger Kälte im ſtrengſten Winter Geſchütze heraufgebracht wur⸗ den— und doch lauern ſie aus all dieſen ſo friedlich ſcheinenden Höhenwäldern. Knapp vor Paßhöhe an einer Serpentinwen⸗ dung überraſcht uns ein freudiger Anblick: ein auf allen Wegſäumen gelagertes raſtendes Marſchbataillon. Durch den herrlichen Früh⸗ lingsmorgen ſind die Leute heraufgewandert, die kriſtallklare Luft hat ſie erquickt, ihre Geſich⸗ ter ſind friſchgebräunt, ihre Mienen froh und unverdroſſen— lauter prächtige Menſchen, die mit Freude in den Kampf für Dieſes ſchöne Vaterland ziehen. Während wir ſie grüßen, ſteigt ein heißes Dankgefühl für ſie in uns auf und ein ſtilles Gebet: mögt Ihr Alle wieder⸗ kehren! An einen gigantiſchen Felsblock gelehnt ein Viadukt— auf ſeinem Seitenpfeiler hämmern, ſchaufeln, graben in der Sonne gedrungene breite Geſtalten: es find gefangene Ruſſen, Sibiriaken, Kirgiſen, Tſchunguſen— glücklich, nicht mehr jenſeits der Berge zu ſtehen, wohin jetzt unſere Geſchütze brüllend feuern. Denn wir ſind bereits auf voller Paßhöhe, haben dem ſeit Morgengrauen heute vielbeſchäftigten Artilleriekommandanten Exzellenz Feldmar⸗ ſchalleutnant Plank nur raſch guten Tag geſagt und dürfen nun die in voller„Arbeit“. be⸗ uns nur mehr herrlich einſame Triften, Schluch⸗ ten, Kamine,— im neuen ſatter werdenden 1 8 1 findlichen Batterien, die Beobachter— kurz die ganze Wald⸗ und Steinfeſtung, die man hier 7 des Wiener Auswärtigen Amtes in Petersburg und Rom vor, daß keine Gebietserwerbung ge⸗ plant ſei und die beſtimmte Erklärung des da⸗ maligen italieniſchen Miniſters des Aeußern San Giuliando an den engliſchen Botſchaf⸗ ter Sir Renell Rodd, daß Oeſterreich⸗ Ungarn keine Gebieterwerbung beabſichtige.— Was endlich drittens den neuerlichen Anſpruch Sonninos gegen Mitte Dezember 1914 anlangt, der ſich auf die Tatſache des Ein⸗ marſches der öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen in Serbien ſtützte, ſo war dieſer Anſpruch eben⸗ ſowenig begründet, denn erſtens war damals Belgrad von dieſen Truppen eben geräumt wor⸗ den, aber ſelbſt wenn das nicht der Fall geweſen, konnte unter der im Artikel 7 vorgeſehenen zeit⸗ weiligen oder dauernden Okkupation“ nicht eine durch die Kriegführung bedingte Beſetzung ver⸗ ſtanden werden, ſondern nur eine Okkupation ähnlich der, wie ſie ſeinerzeit in Bosnien er⸗ folgt war. Die Anſprüche, die von italieniſcher Seite au uns geſtellt wurden, waren aber nicht nur an ſich im Artikel 7 nicht begründet, ſondern auch hin⸗ ſichtlich des Gegenſtandes der Forderung. Italien verlangte bekanntlich zunächſt das Trentino als Entſchädigung. Die öſterreichiſch⸗ ungariſche Note vom 21. Mai 1915 erwähnt unter anderem, daß Anſprüche, die ſich guf den Artikel 7 begründen, niemals auf Gebiete der vertragſchließenden Teile, ſondern einzig und allein auf die Balkanhalbinſel bezug haben konnten.— Daß das keine perſönliche Auf⸗ faſſung des öſterreichiſch-ungariſchen Miniſters des Aeußern Freiherrn von Burian iſt läßt ſich durch eine amtliche Feſtſtellung belegen. Im Laufe der bereits erwähnten Erörterung in der italieniſchen Kammer im Jahre 1908 erklärte Tittoni mit Bezug auf den Artikel 7, daß dieſer das Trentino niemals als Entſchädigungsobſekt ins Auge gefaßt habe, ſondern von Oeſterreich⸗ Ungarn ausdrücklich gegenteilige Erklärungen abgegeben worden ſeien. Die Kriegslage im Weſten. Engliſch⸗Calais. Ein Brief eines Franzoſen aus Calais an einen im Auslande lebenden Freund wurde ſeinerzeit im„Osmaniſchen Lloyd“ veröffent⸗ licht und fand auch ſeinen Weg in die deutſche „La Plata⸗Zeitung“ vom 1. April Er möge hier in neuem Abdruck folgen. Eingangs er wähnt er die verſchiedenen Denkmäler von Calais, die an die glorreiche Kampfzeit der Franzoſen gegen die engliſchen Eindringlinge vor einem halben Jahrtauſend erinnern.„Der Herzog von Guiſe auf der Place'Armes zittert vor Wut bei jedem Les und No.“ Weiter heißt es dann: 18 Eindruck, daß England uns eine wertvolle m. täriſche Hilfe leiſtet, wenn dieſe auch nicht einen unbeſtrittenen Nutzen Englands in unſerem Kampf für unſere nationale Exiſtenz bietet. Und ſolange es den Verbündeten nicht gelingt, das Schlachtfeld nach Deutſchland zu verlegen, wirt es ſchwer ſcheinen, den engliſchen Hilfstruppen in Frankreich den regelrechten Genuß der Freiheſ⸗ ten zu verſagen, die vom Völkerrecht jeder Truppe, wo ſie ſich auch befinden möge, zugeſtan⸗ den werden. Ihr da unten ſeid nicht angewidert durch die täglichen Vorgänge von der ekel⸗ haften Erſcheinung eines fortwäh⸗ renden Eindringens einer fremden Macht, die unter dem Schein der Freundſchaft ſich in unſere Verteidigungslager, in unſeren Küſtenſchutz, unſere Feſtungen, Forts, Batterien, Arſenale, Kaſernen, Mairien, Archive uſw. ein⸗ miſcht. Denn alles das befindet ſich augenblick⸗ lich tatſächlich in den Händen unſerer Verbünde⸗ ten von drüben. Vor ihnen haben wir keine Ge⸗ der liebe Gott machen will, daß wir eines Tages wieder, in nicht allzu ferner Zukunft, welche haben können. Feind errichtet, be⸗ zum Bollwerk gegen den ſichtigen. Von dem innen zur Kommandanten⸗Woh⸗ nung, Kanzlei und Telephonſtation umgewan⸗ delten Wächterhäuschen am Viadukt führt der Weg zur offenen Nammhöhe, die hier in die breite Straße gegen Cianki hinüber mündet. Schon als wir dort im Wächterhaus zwiſchen Drähten, Telephonapparaten, ausgebreiteten Karten umſchwirrt von Befehlsrufen in haſti⸗ gem Gehen u. Kommen bewegter Ordonnanzen, wichtiger Kundebringer mit Exzellenz ſprachen, erzitterten die putzigen Scheiben der Stube von den Ausfeuerlagen der Geſchütze. Jetzt aber, links und rechts von der Bergſtraße draußen, donnern wuchtige Schläge— zuerſt der furcht bare Knall,— zwiſchen Tannen lohen zuckend tote Feuergarben hervor, dann pfeift es über meinem Kopf. Aber das Pfeifen wird überheult von einem dumpfen, rollenden Poltern— es iſt als ob gigantiſche Fabelweſen, Kyklopen mit un geheuren Felsblöcken einander bekämpften— als ob im nächſten Augenblick dieſe Berge berſten müßten, als ob wir hinter einem unſichtbaren, feuerſpeienden Vulkan ſtünden— dann poltert es, grollt es weiter, weiter— akuſtiſche Phäno⸗ mene unergründlicher Art. Das waren die ſchweren Haubitzen, die Luft,; Berge, Geſtein erbeben machten— nur unſere führenden Offiziere ſprachen in dem entſetzlichen Chaos ruhig weiter. während die Bodie⸗ nungsleute der Artillerie neue Mengen der tot⸗ bringenden Geſchoſſe vorüberſchafften. Auf drolligen, braven Tragtieren, von dunkelbrau⸗ nen Bosniaken geführt, ſchleppen ſie neues Fut ter für die hungrigen Schlüpde der Kangnen in Aus Euern Zeitungen ſchöpft Ihr nur den heimniſſe mehr hier, und ich frage mich, wie es Nnnenr — 22 1 335 ⸗ „ ene ͤ Äũus.. ÜeAÄ———b4lñ. ² U—, ↄ]——euAu „%ͤͤ ³˙¹A Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Dienstag, den 25. Mai 1915. Bei dieſen bitteren Erwägun⸗ die das traurige Schauſpiel 1 g Übernommenen fremden Herr⸗ ſchaft auf einem Teil des franzöſiſchen Bodens in miy aufſteigen läßt. Die Ereigniſſe dieſes Jahres haben deutlich die tiefgehende und unab⸗ wendbare Aenderung in der Stellung Englands erkennen laſſen, ſowohl vom völkerrechtlichen als vom militäriſchen Geſichtspunkt aus. Das„un⸗ verwundbare“, vom Meere beſchützte und von ſeinen Schiffen verteidigte England iſt plötzlich irgendeinem Haudſtreich, Angriffen, der Hun⸗ gevsnot oder gar de Invaſton ausgeſetzt. Gegen den färkſten Rivalen, den es gefunden, verteidigt es ſich nur noch mit der Hinfe ſeiner Erbfeinde. Es ſieht, wie ber Rivale ſich in Antwerpen einge⸗ richtet har, wo ſein Vorgehen nur durch die tung gelhhidert wird, die er der Neutralität Ho lands zullt. Er könnte ſich an einem anderen Punf Belgiens eine Flottenſtation ſchaffen. Aucg könnte er ſeine militäriſche Aktion auf den Norden Frankreichs konzentrieren und darauf eusgehen, in ſeiner gewohnten Art eine feindliche Küſte der engliſchen gegenüher einzurichten. Hat Aunter folchen Umſtänden England noch immer die Möglichkeit, ſich die franzöſiſche Sonveräni⸗ lät an dieſer Küſte Frankreichs mit allen mög⸗ lichen Folgen gefallen zu laſſen? Oder iſt dieſe franzöſiſche Souveränität nicht ſchon jetzk mit einer politiſchen Hypothek belaſtet, die in dem alles überwiegenden Intereſſe um die Sicherheit Englands beſteht? Hängt die Feſtſetzung Eng. lands in Calais von einer Erlaubnis Frank reichs ab, die dieſes je nach ſeinen Intereſſen widerufen könnte, gerade ſo, wie es in der rich⸗ iigen Einſchätzung ſeiner Intereſſen dieſelbe übernommen hat? Mein lieber Freund! Calais f klängere Zeit engliſcher, als man in Paris und Petersburg glauben will, und unſere Freunde, die Engländer, werden, auch wenn ſie es wirklich aufrichtig wollten, weder wäh⸗ rend des Krieges nochnachheres ver⸗ Jaſſen können. Derſelbe W̃ ſitz von Calais im Mittelalter für ſie hatte, tritt abermals hervor. Calais iſt die auf die engli⸗ ſchen Küſten gerichtete Waffe. Die Engländer haben ihre Hand darauf gelegt, ſie werden un können es nicht mehr loslaſſen. Der franzsſiſche Tagesbericht. * Paris, 25. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Bericht von geſtern vormittag:: An mehreren Stellen zwiſchen Steenſtraate und Wpern unternahm der Feind Angriffe, nach⸗ dem er zuvor erſtickende Gaſe in Anwen⸗ Jung gebracht hatte. Die Angriffe wurden zurück⸗ geſchlagen. Im Gebiete nördlich von Arras Dauerten die Kämpfe die ganze Nacht hindurch fort. Wir machten 120 Gefangene. Nördlich des Dorfes Neuville⸗Saint Vaſt unternahm der Feind mehrere Gegenangriffe, welche durch unſer Feuer angehalten wurden. Der Artilleriekampf dauert mit Heftigkeit fort. Neue Nachrichten aſſen die Ausdehnung der Schlappe hervortre⸗ ten, welche die Deutſchen am Abend des 22. Mai und in der Nacht vom 22. zum 23. Mai in dieſem Gebiete erlitten hatten. Trotz der bedeutenden in aller Eile herbeigeführten Verſtärkungen und trotz der Kräfte des 2 oder Zmal erneuten Stoßes mißlangen dem Feinde alle Verſuche. Er erlitt beträchtliche Verluſte. Von der übrigen Front iſt nichts zu melden. *Paxris, 25. Mai.(WTB. Nichtamil.) Amtl. Bericht von geſtern abend: Zwiſchen Nieuport und Mpern lebhafter Artilleriekampf, welcher durch ſehr wirkſames Feuer unſerer Artillerie gegen die Ortſchaften von Raverſyde(füdweſtlich Oſtende) hervorgerufen war. Nördlich La Baſſs zeitigten die Angriffe der engliſchen Truppen neue Fortſchritte. Nördlich von Neuville⸗Saint Vaſt verſuchten die Deutſchen mit ſehr bedeuten⸗ den Kräften ein Eingreifen. Sie wurden unter unſer Artilleriefeuer genommen und der Angriff wurde ſofort zum Stehen gebracht. Sie erlitten große Verluſte. Wiv vernichteten in erbitterten Bajonettkämpfen die Kräfte, welche uns gegen⸗ iſt au f —.— W rt, den der Be⸗ über ſtanden und erbeuteten mehrere Maſchinen⸗ gewehre. Auf der übrigen Front keine Verän⸗ derung. Bericht des Generals French. London, 25. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) French berichtet: Unſere Artillerie brachte heute 3 deutſche Bataillone zum Schweigen. Oeſtlich von Mpern entwickelten die Deutſchen früh⸗ morgens Infanterieangriffe unter dem Schutze giftiger Gaſe, während die Artillerie gleich⸗ zeitig mit erſtickenden Gaſen gefüllte Ge⸗ ſchoſſe abfeuerte. Unſere Truppen waren ge⸗ zwungen, einige Laufgräben zu verlaſſen. Der Jeind drang an ein oder zwei Stellen durch unſere Glieder. Der Kampf dauert noch an. * London, 25. Mai.(WTB. Nichtamtlich). Der Kriegskorreſpondent John Buchanan mel⸗ det der„Times“ aus dem britiſchen Kriegs⸗ preſſequartier: Der Feind beſitzt eine er⸗ ſtaunlichmächtige Maſchinerie und wenn wir uns nicht eine Maſchinerie von gleicher Kraft verſchaffen können, wird er die überlegene Gefechtskraft unſerer Soldaten zu nichte machen. Seine Maſchinerie beſteht aus einer großen Zahl von Geſchützen und Ma⸗ ſchinengewehre und einen anſcheinend unbe⸗ ſchreiblichen Vorrat hocherploſiver Geſchoſſe. Wer die Geſchichte aufbrachte, daß den Deut⸗ ſchen die Geſchoſſe ausgingen, leiſtet den Alliierten einen ſchlechten Dienſt. Die„Daily Mail“ berechnet in einem Leit⸗ artikel, in welchem das Blatt Kitchener erneut angreift, daß die Engländer täglich 200 Mann an Toten und Verwundeten verlieren. Der Feekrſeg. Stockholm, 25. Mai. Nichtamtl.) Der ſchwed. Dampfer„Hernos zon Hernö⸗ ſand iſt am 23. Maji öſtlich der Söderarm⸗Lotzen Station auf eine verankerte Mine ſtoßen und nach 6 Minuten geſunk Beſatzung von 22 Mann wurde gerdstte 8 2 8 Japan und China. London, 24. Maf.(WTB. Nichtamtlich). Reuter meldet aus Tokio: Der Miniſter des Aeußern Baron Katoerklärte im Par⸗ lament in Beantwortung von Interpellatio⸗ nen: Die Regierung ſchloß ein Compreß mit China, um einen Krieg zu vermeiden, Die Rückgabe von Kiautſchou war beſchloſſen, ehe die Verhandlungen eröffnet wurden. Keine fremde Macht habe eingegriffen. London, 24, Maj.(WTB. Nichtamtlich). Reutermeldung aus Peking: Die Ver⸗ einigten Staaten haben hier eine Note überreichen laſſen, in welcher es heißt: Amerika, könne kein Abkommen zwiſchen China und Ja⸗ pan anerkennen, das die Vertragsrechte der Vereinigten Staaten und ihrer Bürger in China, die politiſche und territoriale Integri⸗ tät Chinas oder die Politik der offenen Tür verletzte. Eine gleichlautende Note iſt auch Japan überreicht worden. 1 1 en. 115 8** 2— Reiſeberichte eines Neutralen aus Deutſchland. „Ein ganzes Volk im Kriege“ leitet in der „Times“ vom 20. Mai ein Neutraler eine Reihe von Berichten über Deutſchland ein. Schon bei der Grenzüberſchreitung, ſagt er, macht ſich bemerkbar, daß der Preußenge ſeiner Schroffheit gemildert und im Schtdinden aber die Entſchloſſenheit des ge⸗ g* ——— veichen Ende iſt darum nicht geſchwächt. Die Unterſuchung an der Grenze iſt zwar ſtreng, aber ſtatt mit der früheren Schneidigkeit wirß ſie mit viel freundlichem Entgegenkommen ge⸗ handhabt. Aeltere ſüddeutſche Landſturmſolda⸗ ten, in altmodiſchen Uniformen, mit veralteten Gewehren, dienen als Grenzwache. Es herrſcht eine gemütliche, zuverſichtliche Stimmung. Alles geht wie gewöhnlich,— vernimmt man gleich an der Grenze—, Nahrung überreich vorhan⸗ den, Züge gehen auf die Mimtte. Perſonal und Verkehrston im Heere ſind gänzlich verändert. Freundlichkeit und Um⸗ gänglichkeit finden ſich in einem Maße, wie es früher als diſziplingefährdend angeſehen und zwiſchen Vorgeſetzten und Untergebenen undenk⸗ bar geweſen wäre. Das Junkertum iſt dezimiert. Der neue Geiſt hat die innere Feſtigkeit noch geſtärkt. Wohl hat Berlin, abgeſehen von dem knapp und ſchlecht gewordenen öffentlichen FJuhrweſen, das alte geſchäftige Ausſehen; Theater, Muſeen, Wirtſchaften ſind geöffneb wie im Frieden. Aber die freundlichere, wei⸗ chere Art der jetzigen Umgangsformen hat aus der lauten, anmaßenden, großſprecheriſchen Stadt der Emporkömmlinge eine Stadt ge⸗ macht, die viel ſympathiſcher iſt als das frühere Berlin. Dieſe äußere Milde darf jedoch nicht über die ſtrenge Entſchloſſenheit täu⸗ ſchen, den Krieg zu ſiegreichem, ehrenvollem Ende zu führen. Ge⸗ waltige Anſtrengungen werden gemacht, die Kräfte der ganzen Nation ſtraff zuſammengefaßt. Niemand glaubt an ein raſches Ende. Ueberall beſteht unerſchütterliches Vertrauen. Nahrung iſt reichlich vorhanden. Nie hat Gefahr beſtanden, daß Deutſchland wirklich aus⸗ gehungert würde. Kaffee und Reiswaren wer⸗ den zwar trotz der großen Antwerpener Vorkäte ſchon knapp; aber damit findet man ſich ab. Das Land rüſtet ſich, in reger Arbeit ſich ſelbſt zu erhalten. Auf dem Lande arbeitet Alt und Jung, um die ausgehobenen Soldaten zu er⸗ ſetzen; die große wird durch Ochſen und Kühe erſetzt. Auch der Nachſchub von Soldaten bleibt reichlich. Der diesjährige Jahrgang iſt eben eingezogen und ſtrömt mit Muſik und Geſang in ſichtbarer Freude zu den Fahnen. In den Garniſonen ſind mehr Soldaten als im Frieden. Wo ſonſt 1500 Mann ſtanden, ſind jetzt 6000 uſw. Der Landſturm iſt zu, irgendwelchen militäriſchen Dienſten noch nicht herangezogen. Die militäriſchen Hilfsquellen Deutſchlands ſind noch heute ungeheuer. Die große Zuverſicht iſt zwar nicht mehr, wie An⸗ fangs, auf Erwartung großer entſcheidender Siege begründet. Man erwartet allenfalls die Einnahme Warſchaus, aber die Aufmerkſam⸗ keit richtet ſich mehr auf die Weſtfront. Schlimmiſtenfalls, meint man, würde es ge⸗ nügen, dieſe Weſtfront zu halten und andere Mittel wirken zu laſſen, wie U⸗Boote und Zeppeline. Man bildet ſich gern ein, daß die -Boote Englands Ueberſeehandel unterbun⸗ den haben. Daher die Freude über die Luſi⸗ tanig. Bei dem ungenügenden Verſtändnis flüür die Vergehen anderer Völker fällt es nie⸗ mand ein, zu bedenken, daß dieſe Kataſtrophe auch noch andere als gute Folgen für Deutſch⸗ land haben könne.(2) 1 N Kleine Ariegsnachrichten. Hannovoer, 25. Maj.(WTB. Nichtamtl.) Der Kaiſer verlieh Genergl Emmich in An⸗ exkennung ſeiner Verdienſte auf dem galiziſchen Kriegsſchauplatz das Eichenlaub zu dem bei Lüttich erworbenen Orden Pour le merite. — Zahl beſchlagnahmter Pferde ͤvbTbbT Paris, 25. Mai.(WTB. Nichtamtlich). Generald Amade iſt in Paris eingetrof⸗ fen und vom Kriegsminiſter Millerand emp⸗ fangen worden. London, 24. Mai.(WTB. Nichtamtlich). In Mancheſter, Liverpool und verſchiedenen anderen Städten werden die Fleiſcher⸗ läden nunmehr nur noch drei Tage in der Woche geöffnet ſein. Mannheim. An mein Vaterland. Hier im fremden Lande, Fleh ich ſo heiß für dich— Und treue Heimatsbanden, Knüpfen feſter ſich um mich. Heil ſei Euch Brüdern Alle, Die ihr kämpft um deutſches Recht— Euer Ruhm ſoll wiederhallen, Im künftigen Geſchlecht. Ja Heimat teure Heimat, In Treue denk ich dein.— Gedenk der deutſchen Helden, Die dir ihr Leben weihn. Und wenn ihr durchgerungen, Euch ſtrahlt das Morgenrot. Sollen danken unſere Zungen, Dem Helfer in der Not. ‚» Luiſe Stamm⸗Kolbenſchlag. Mannheim⸗Deidesheim⸗Chicago, 19. April 1915. Vorſtehendes Gedicht wurde uns von hieſigen Verwandten der Verfaſſerin zur Verfügung ge⸗ ſtellt, und da es ein erfreuliches Bild der Stim⸗ mung unſerer Landsleute in Amerika gibt, glaubten wir es unſern Leſern nicht vorenkhalten zu ſollen.„„ Weitere Bittgeſuche. Zwei Maunheimer in den Hochvogeſen wün ſchen je einen Regenmanteh, auch für ein Jern⸗ glas wäxren ſie dankbar, in ihrem Brieſe ſagel ſie: Schon wiederholt haben wir in Ihrer un täglich von dort nachgeſandten Zeitung von Bitten unſerer Kameraden aus dem Felde an die verehrte Mannheimer Bürgerſchaft und deren ſchnelle Erfüllung geleſen und geſtatten wir, uns ebenfalls eine ſolche an Sie zu richten, mit der Bitte um Bekanntgabe in der Zeitung. De haben wir in den Hochvogeſen glücklich ein Regenmantel Mein Korporal und ich bitten Sie, mal i Mannheimer Bürgerfchaft nachzuhören, viel⸗ leicht, daß Ihnen ein oder 2 Exemplare zur Ver ſügung geſtellt werden. Unſerer Dankbark; en Sie verſichert ſein. Wir ſind beide große ſchlanke Figuren, die Dicke iſt im Laufe des Feld vollſtändig verſchwunden, fühlen uns trogdem recht wohl. Vor kurzer Zeit noch, daß unſere gleiche Bitte von anderer ſchnell erfüllt wurde. Weil wir nun Ihre in Anſpruch nehmen, ſind wir ſo frei und gleichzeitig um ein Fernglas. Dieſe Bi ſchon ſo oft in der Zeitung geſtanden, vielleich findet ſich für uns auch noch eins. Den ehrlichen Spendern würden wir gerne ei denken aus dem Felde mithringen. Zin Voraus danken wir Ihnen beſtens für Ihre Bemühun⸗ gen und wären Ihnen ſehr verbunden, wenn Sie uns über den Erfolg unſerer Bitte baldigſt unterrichten würden.(Die Adreſſe iſt auf un⸗ ſerer Schriftleitung zu erfahren.) den Forſt. Auf einmal ein grelles, ſpitzes Knal⸗ len— es flitzt mit ſtrenenartigem Gequietſche in die blaue Ferne hinaus— das rattezt und knat⸗ tert nun im Echo gauz helltönig, ſaſt ſopran⸗ haft: die leichten Feldkanonen miſchen ſich in das Morgenkonzert des Todes. Einige Sekunden vergehen nach dem tollen jagen über alle Gipfel und Firne der Schallwellen und auf den ſich in wundervoller Sonnenklarheit dem Auge drüben, etliche tauſend Meter weit bietenden Kämmen und Hügelwellen tanzen die blutrot⸗weißen Schrapnellwolken auf oder es ſchießen die tief⸗ dunklen Erdfontainen der Granateneinſchläge meterhoch empor: wehe den Ruſſen, das waren 5 refſer. Seit Wochen— erzählt uns General⸗ ſtabshauptmann Fiſcher vom Stabe Szurmays, Iſuchen ſie die Batterie hier, die jetzt ihren Rorgenangriff abwehren. Denn Clanki ſollen Aund werden die Ruſſen nicht erreichen. Weiter geht die Höllenmuſik. Von jenſeits klappt das charakteriſtiſche Doppelgeräuſch ruſſi⸗ ſcher Geſchütze beim Ausfeuern herüber: bem⸗ bem In unſerer Gruppe wirds einige Mamente ſtill— jeder zählt, wir wiſſen, das Geſchoß muß hier irgendwo in der Nähe ein⸗ ſchlagen— ſchauen alle inſtinktiv in den flim⸗ mernden Aetherraum. Aber aus einer ganz an⸗ deren Richtung fährt in unſer ſchweigendes Warten der Exploſionslärm nieder— eine Wendung dorthin und wir ſehen auf der Straße ſelber, 400 Schritt weit eine Staubwolke auf⸗ wirbeln. Zwei Minuten ſpäter wiederholt ſich dasſelbe Spiel und wieder krepiert der bleierne Gruß von drüben ſern vom Ziel. „So planlos hat die ruſſiſche Artillerie noch nie gefeuert, wie ſeit einiger Zeit hier und auf allen Fronten. Früher hatten ſie einen Punkt präzis im Ziel— letzt verſtreuen ſie die Ge⸗ Woſſe in weiten Diſtanzen. Rohre und Rich⸗ herüber— und mit freiem Auge kann man jetzt auch ruſſiſche Einſchläge auf dem Wieſenhang ſehen— weit vor den dort eingegrabenen Reſer⸗ ven.„Sie haben heute einen Munitionszug be⸗ kommen und verpulvern gleich eine ganze Menge davon ohne jede Dekonomie Zwei Reiter ſprengen von der eben beſchoſſe⸗ nen Straßenkreuzung zu unſerer Lichtung her⸗ auf: ein preußiſcher Verbindungsoffizier von der benachbarten Südarmee. Lachend erzählt er raſch, wie nur ganz kurze Diſtanz vor ihm und ſeinem Burſchen ein Schrapnell ſeine Streu⸗ ung verſprühte. Er hat eine wichtige Meldung der Artillerie⸗Exzellenz zu überbringen, wir weiſen ihm den Weg— die Zähne blitzen im Gruß und der deutſche Feldgraue reitet zu den ungariſchen Brüdern am Karpathenpaß weiter. Hier iſt von je alles Eines, ein Wille, eine Ar⸗ beit, ein Denken, ein Fühlen: die Moskowiter zu vertreiben. 955 Ein ſonnenfrohes Bild des kommenden Sie⸗ ges war das. Aber es gibt vor dem Sieg unend⸗ lich traurige Dinge und wir dürfen uns ihrer nicht entziehen. Zwei Tragbahren werden vor der kleinen Hütte hinter der Batterie nied ſtellt. Auf beiden liegen nur leicht Verwundele — Und doch iſt ihr Fall einer von den vielen, in denen eine ergreifende Tragik hineinſpielt: Der Korporal wurde beim heutigen Morgenangriff der Ruſſen im Schützengraben an der leicht verletzt. Hinter der S Hilfsplatz den man an einer etwas legenen Mulde errichtete, hat er den erſter band erhalten und zwar von jenem Sanitäts⸗ mann, der jetzt neben ihm auf der zweiten Bahre gebettet liegt. Dieſer hatte kaum dem Verwun⸗ das dichte Geößf ſplitter in den linken Fuß bekam. Und da brauchte er, der noch eine Minute vorher den Korporal verbunden, ſelber Hilfe, Nun liegen die Beiden, der Soldat und ſein Samariter hilf⸗ los— dem Krieg für geraume Zeit entzogen— ein ſeltſamer Anblick. Sind aber Beide doch frohen Mutes.„Uns werdens net lang im Spital haben“, ſagt der Korporal. Und in drei Wochen wird er vielleicht wieder irgendwo draußen einen Hilfplatz aufſuchen. Wie viele ſolche heitere Helden traf ich ſchon! Es ſind noch die Glücklicheren. Denn bald tauf ſah ich unter dem mittagsheiß ſtrahlenden enith ein düſteres Nachtbild des HKrie⸗ r hatten uns eben, ſtaunend genug, die noch im ſtreugſten Winter durch Schnee und Eis unter unſäglichen Mühen 900 Meter heraufge⸗ ſchleppten hunderterlei Verpflegungsvorräte in den Baracken der Höhenſtation batrachtet, als wir an den aufgeſtapelten rieſigen Heu⸗ und Stroh⸗ pyramiden einem kleinen Trupp leicht Ver⸗ wundeter begegneten. Sie harrten der ſung. In ihren verwitterten Zügen hatten Erlebniſſe wochenlangen Verweilens in ützengräben des Gebirges Runen gezeichnet nicht zuletzt die blutige Morgendämmerung des heutigen ruſſiſchen Angriffes Nach ſtundenlanger Wanderung bekommen ſie jetzt den erſten warmen Schluck, leeren ihn haſtig und mit Behagen zugleie Einige ergühl i die mir baben ſie ſchon zu fügt ein Leutnant hinzu. Hoch über uns kreiſt, in 1500 Meter Höhe, einer unſerer Flieger. Denn er kam aus dem deten treue Hilſe geleiſtet, als er ſelbſt einen durch * Urtal und ſenkte ſich nun tiefer über die jenſeiti⸗ Spei⸗ gen Höhen der ruſſiſchen Stellungen. Ich ſehe jetzt an dieſem Tage alles aus der Perſpe knirſchender Erbitterung gegen den Fein der ganz primitiven und von keiner ſtrateg Sachlichkeit getrübten Erkenntnis, das w mit allen erdenklichen Mitteln beibringer müſſen: weder hier, auf dem Karpathenwald noch an ſonſt einem anderen Fronttefl gibt für ihn künftig mehr ein Vorwärts. Und alles was wir in dieſen Stunden bei den Truppen Szurmays nuch ſehen durften, träftigte dieſe Zuverſicht: die ſchwere Arbe Artilleriebephachters— Major Schulz hat auf dem wichtigſten Poſten das Kommando der uns durch telephoniſche Schießbefah mehrere Batterjen, deren Schlünde wenig kunden ſpäter nach den ſicher eingeſehener eingeſchoſſenen ruſſtſchen Stellungen Vernichtu ſandten, unſere abſolute artilleriſtiſche 1 legenheit in unvergeßlicher Weiſe demonſtrie — bei der Talſahrt die wiederholt den Weg kreu zenden Abteilungen! gefangener Ruſſen, Zahl als wir unten ankamen, von 400 ber auf 600 geſtiegen war und der Aufmarſch n prächtiger Reſerven. abends noch gehoben, als die Meldung von Erſtürmung des Oſtroy durch die benach Armeegruppe Hofmann einlangte. ſchon an dieſem Tage für uns Alle nur eine Frage der nächſten Zeit, daß bald von den leczten Höhen auf galizi geworfen und dann über die E nordwärts verjagt würden. Es nicht vergeſſen werden, daß an dem Werk der erzene General Szurmay Löwenanteil erkämpft und erſiegt hat, Pudolf Kaſt Den 4. Seite. General⸗Auzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 15 Dienstag, den 25. Mar 1918. Nus Stadt und Land. Mannheim 25. Mai 1915. Perſenalveränderungen der Armee innerhalb des 14. Armeekorps. Es wurden befördert: Zu Fähnrichen die Unteroffisziere Eber Batl. Nr. 14, Graf v. Rave Hohenberg, Kohl, Gieß Aretz, Dink mar, Zimmer, im Pion⸗⸗ v. Spreti, Frhr. Göler burg, Irhr. v. Meyern im Leib⸗Gren.⸗Regt. Nr. 109; ler, Contoumas, Klein, Inf.⸗Regt. Nr. 112. Zu Leutnants die Offizieraſpiranten: Baelz, Feldw.⸗Leutn.(Stockach), zum Leutn. d. Landw.⸗Inf. 2. Aufgeb. mit Patent vom 22. März 1915, jetzt Stockach; Wolter(Freiburg), im Landw. Inf.⸗Regt. Nr. 9; Baier(Stockach), i. Landw.⸗ Inf.⸗Regt. Nr. 22; Hutter(Lörrach), Lud⸗ wig(Offenburg), im Landw.⸗Inf.⸗Regt. 47; Carlein, Ganz, Hüber, Kupfer⸗ ſchmidt, Mehr, Por zelt(Karlsruhe), Rieger, Ritter, Rügamer(FKarlsruhe), Schuſter, Zimmermann Karlsruhe), Volk(Heidelberg), im Landw.⸗Inf.⸗Regt. 49; Ritter(Ludwigshafen), Rieſterer Mann⸗ heim), Zimmermann(Heidelberg), G örig (Mannheim), im Inf.⸗Regt. Nr. 87; Zun⸗ ker(Mannheim), im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. 110; Henninger(Karlsruhe), Simon, Walz, (Offenburg), im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 206; Kon⸗ krad(Heidelberg), im Füſil.⸗Regt. 40 Lud⸗ wig(Heidelberg) im Inf.⸗Regt. Nr. 53; Ahl⸗ haus, Elſishaus(Mannheim), Junk (Heidelberg), Röhrich, Schwermer(Mann⸗ beim), Wörner(Heidelberg), im Gren.⸗Regt. 110, Baier(Heidelberg), Hall(Mann⸗ heim), Haßlach(Bruchſal), von Neuen⸗ ſtein(Heidelberg), im Inf.⸗Regt. 111; Har⸗ ter(Pforzheim), im Inf.⸗Regt. 112; Brau⸗ ſer, Bauermeiſter, Kaiſer, Behrendt (Freiburg), im Inf.⸗Regt. 113, Bachmann (Mannheim), Schäfer Freiburg), Wink⸗ ker(Offenburg), im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 110. Zum Oberleutnant der Leutnant d. Reſ. des Drag.⸗Regts. Nr. 14, Schneider(Frei⸗ burg). Zum Haußtmann der Oberleutnant der Landw.⸗Inf. 1. Aufgeb. Becker(Karlsruhe, letzt B. Stabe d. 51. Landw.⸗Inf.⸗Brigade. Ein Patent ſeines Dienſtgrades erhielt der d. D. v. Barſewiſch(Karlsruhe), zu⸗ ſetzt v. Stabe d. Gren.⸗Regts. Nr. 12, bisher der Fliegertruppen wieder ein. Außerdem werden Manteure und Mechaniker gebraucht. Näheres iſt znd Anzeigenteil dieſer Nummer zu erſehen. ii Gefangenenfürſorge. Auf die im heutigen Amklichen Verkündigungsblakt erſcheinende Be⸗ kauntmachung machen wir beſonders aufmerkſam. enVon der dentſchfeindlichen Preſſe in Nordame⸗ rika. Es wird uns geſchrieben: In dem Briefe eines Deutſchamerikaners heißt es:„Als Vertre⸗ ter des deutſchen Preßkomitees der Städte Albany und Amfterdam im Staate Newyork möchte ich 1, Ihnen mitteilen, daß die Aktien der Singer⸗Näh⸗ mia chinenfabrik zum allergrößten Teil in den Händen eines Herrn Clark in Copperſtone,.⸗Y., ſipd, der ſomit eine Menge Geld von Deutſchland einninunmt. Derſelbe Herr hat, da er auch poli⸗ kiſchen Ehrgeiz beſitzt, die bedeutendſte Albanyer Morgenzeitung, die Knicker⸗bocker⸗Preſſe in ſeine Hand gebracht. Dieſe Zeitung iſt nun eines der gehäſſigſten deutſchfeindlichen Städten. Bemühungen unſeres Komttees, Herrn 5 vorübergehend geholfen. die engliſchen Hetzlügen und erlogenen berichte auf der erſten Seite mit großen Uebe ſchriften zu bringen und in Leitartikeln d land uſw. zu toben. 5 erläßt die Staatsanwaltſchaft Darmſtadt folgen des Ausſchreiben: 5 1 Heſſen) die 58 Jahre alte, allein ſtehende Witwe des Nikolaus Frödert, Wil Eheleuten ein kleines Haus Räumen des Erdgeſchoſſes. in Es 1 Frödert Ehefrau im Hofe vor der Haustüre ur Daß hergewandert ſeien. Schränke, Schubladen und Töpfe nach Eßware — töpfe, worunter ſie einen Topf Sauerkraut, vo deſſen Inhalt ſie anſcheinend feſtſtehenden Meſſers mit einer 12—14 Zent hapdt,Schlißmann im Inf.⸗Regt. Nr. 112; Hsden ler, Müller, Koch, Rhein, Merkle, im zun ichft im 1. Landſt.⸗Inf.⸗Bataillon Blätter in dieſen Hat eine perſönliche Vorſprache unſeres Komitees bei dem Redakteur, einem gewiſſen Arnold, nur Die Zeitung fährt fort, Sieges⸗ 1⸗ über die deutſche Barbarei der Zeppelinfahrten nach Eng⸗ Zu dem Raubmordanfall in Lampertheim Ju der Nacht vom 21. auf 165 Mai 1915 wurde in Lampertheim(Groß⸗ helmine geb. Maiſchein, durch einen Meſſerſtich in die lnke Bruſtſeite nachts zwiſchen 3 und eUhr getötet. Die Getötete bewohnte in der Neuſchloßſtraße zuſammen mit den Val. Frödert getrennten kommen als Täter anſcheinend zwei Perſonen in Betracht, vielleicht zwei junge etwa 18 Jahre alte Burſchen, die näher nicht beſchrieben werden können, ob⸗ wohl ſie am Nachmittag vor der Tat die Val. 5 Eſſen augeſprochen haben; ſie gaben dabei an, ſie hungrig und heute ſchon von Darmſtadt Die Täter haben in der die beiderſeitigen Wohnungen trennenden Küche die Durchſucht und zwei Taſſen Kaffee getrunken. In einem Seitengebäude öffneten ſie die Einmach⸗ 88 mit den Händen agaßen und teilweiſe nebenhinwarfen. Der oder die Täter dürften im Beſitz eines wahrſcheinlich langen und ziemlich breiten ſtarken Klinge heſchriebenen Meſſer zu ven, ſowie nach dem zeſtem Wege der unter⸗ ſuchen und auf zeichneten Stac iwaltſchaft zu melden. Ge⸗ wurde nichts, da die Täter bei der ihrung der Tötung infolge der Hilferufe Ueberfallenen die Flucht ergriffen haben. darmſtadt, 24. Mai 1915. Gr. Staatsanwalt⸗ t Dr. Schwarz, ſowie Daniel eilten ſofort an den Tatort und können wir weiter mitteilen: Die erſtochene Frau Frödert 1 hat ihren Mann, der Fabrikarbeiter war, vor etwa vier Jahren durch den Tod verloren. Die Leute be Müllers, Rembold, Glaſer, Stritt ſaßen ein die Frau nach im Füſil.⸗Regt. Nr. 40) Meczger im Inf.⸗ Tote Von dieſem Regt. Nr. 111; Drumm, Hinsberg, Voll.e der in eini ichelchen e war, lebte die e eigentliche Beſchäftigung oder ſi ſt nicht. Man kann daraus äter von Lampertheim waren vermuteten. Wahrſcheinlich iſt ſichtigt geweſen. Täter verſuchten zuerſt durch die verſchie⸗ denen Fenſter der Küche und des Schlafzimmers einzudringen, wobei auch ein Küchenſenſter in Stücke ging. Schließlich gele es ihnen aber durch die Küchentüre einzudringen, worauf ſie ſich in der oben angegebenen Weiſe ſtärkten. Hierbei haben ſie das Küchenfenſterchen mit Tuche zugehängt, damit das angezündete Licht nicht nach außen dringt. Als dann die Täter in die Schlafſtube der Frau F. einzu⸗ dringen verſuchten und Frau F. nach der Urſache ſehend, ſelbſt öffnete erhielt ſie jedenfalls ſofort von dem einen der Täter den tödlichen Stich. Als durch die gellenden Schreie die benachbarten Eheleute. herbeieilten, waren die Täter ver⸗ ſchwunden und Frau F. lag mit der tiefen Stich⸗ wunde im Herz verblutet am Boden. Der Stich wurde mit voller Wucht von oben herab geführt, ſodaß die tiefe Wunde etwa 5 Zentimeter breit wurde. An dem Tatort fand man noch ein Beil, einen Holzknüpel u.., welche jedenfalls bei dem Einbrechen benützt werden ſollten und die aus dem Holzſtall herbeigetragen waren. Gerichts⸗ chemiker Dr. Popp⸗Frankfurt ſowie der auf daetyloſkopiſchem Gebiete erfahrene Kriminal⸗ wachtmeiſter Retel⸗Darmſtadt machten noch am gleichen Tage entſprechende Aufnahmen und Feſtſtellungen, Kriminalkommiſſar Daniel weilte auch am erſten Feiertage zwecks weiterer Feſt⸗ ſtellungen am Tatorte, doch war es bisher nicht möglich, der Tat verdächtige Perſonen feſtzu⸗ ſtellen. * Apollo⸗Theater. Heute Dienstag verabſchie⸗ det ſich die Edmund Loewe⸗Geſellſchaft in„Ka⸗ nonenfieber“ vom hieſigen Publikum. * Mutmaßliches Wetter am Mittwoch und Don⸗ nerstag. Der Hochdruck im Oſten und Südoſten behauptet ſich. Auch für Mittwoch und Donners⸗ tag iſt bei ziemlich hohen Temperaturen zwar eine gelegentliche Gewitterſtörung, im übrigen aber trockenes und warmes Wetter zu erwarten. Polizeibericht. Selbſtmordverſuch. In ihrer Wohnung auf dem Waldhof verſuchte ſich am 22. ds. Mts. abends etwan9 Uhr eine Taglöhnersehefrau, ver⸗ mutlich wegen Familienzwiſtigkeiten, durch Ein⸗ nehmen einer giftigen Flüſſigkeit das Leben zu nehmen. Sie wurde in ſchwerverletztem Zuſtande in das allgemeine Krankenhaus hierher über⸗ führt. Raſcher Tod. Auf dem Speckweg bei Waldhof brach am 22. ds. Mts. nachmittags 184 Uhr ein 66 Jahre alter verwitweter Händler von dort infolge eines Herzſchlages zuſammen. Er wurde in bewußtloſem Zuſtande in das Vereins⸗ lazarett Franziskushaus in Waldhof verbracht, woſelbſt ſchon nach einigen Minuten der Tod ein⸗ trat. Unfälle. Beim Verladen von Eiſenteilen in einem Fabrikbetriebe auf Waldhof fiel am 19. ds. Mis. bormittags einem 19 Jahre alten Tag⸗ löhner von Käferthal ein ſolches auf den linken Fuß und erlitt er einen Bruch der großen Zehe. — Im Hauſe Gontardſtraße 8 öffnete ein 16jäh⸗ riger Metzgerlehrling eine Limonadenflaſche, wobei dieſe zerſprang und ein Glasſplitter ihm die Sehne des linken Unterarms durchſchnitt. — Einem 43 Jahre alten ledigen Gußputzer ſtürzte am 21. ds. Mts. im Hauſe Friedrichsplatz Nr. 1 eine eiſerne Türe auf die linke Hand, wo⸗ hei er ſich eine Sehnenverletzung zuzog.— Aus Unvorſichtigkeit brachte am 22. ds. Mts. ein 18 Jahre alter Schloſſer von hier in einer Werk⸗ ſtätte auf dem Lindenhof den rechten Arm zwi⸗ ſchen Scheibe und Treibriemen und erlitt er einen Oberarmbruch.— Am Pfingſtſonntag vormit⸗ iags kam auf der Dorfgärtenſtraße in Neikarau die Ehefrau eines Tiefbauarbeiters, welche ihr 2 Jahre altes Kind auf dem Arm trug, zu Fall, Noy Ver⸗ bruch erlitt. nahme im allgemeinen Krankenhaus hier. ſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Neues aus Tudswigshafen. n letzungen davon. Er fand Aufnahme im ſtädt nnachmittag wurde ein 11 Jahre altes Mädchen das im Rheine gegenüber der Rennershofüber n das Kind gerettet hätten.— Am Sonntag ver übte ein Invalide in ſeiner Wohnung Unfug, ſo 7* ſein. Verdächtige Perſonen ſind ſeſtzu⸗ einem Meſſer einen tieſen Stich in den Hals. E ——5 ſuch Blut⸗]mußte ins Krankenhaus verbracht werden. wobei das Kind einen rechtsſeitigen Oberarm⸗ Sämtliche Verletzte fanden Auf⸗ Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen ver⸗ p. Ludwigshafen, 25. April. Am Sams⸗ tag nachmittag ſtürzte ein 16 Jahre alter Speng⸗ lerlehrling vom dritten Stock eines Neubaues in der Rhonnſtraße ab. Glücklicherweiſe fiel er auf Eingreifen Italiens erhofft. einen Sandhaufen, und kam mit leichteren Ver⸗ Krankenhaus.— Aus den Anlagen des Ruder⸗ hauſes wurde am Samstag nachmittag ein neues Opelfahrrad No. 398 966 geſtohlen.— Sonntag fahrt ſeine Füße baden wollte, von den Wellen mit fortgeriſſen und wäre zweifellos ertrunken, wenn nicht Paſſanten den Vorgang bemerkt und daß ſchließlich die Polizei zu Hilſe gerufen wurde. In ihrem Beiſein verſetzte ſich der Invalide mit Stimmen aus dem Publikum. Schauſpiel⸗Spielplan im Hoftheater betr. Wir ſchließen uns der Anſicht des geehrten Vorredners im Abendblatt vom 22. Mai voll⸗ kommen an. Auch wir halten es für ein trau⸗ riges Eingeſtändnis von Gefühlsarmut und Un⸗ vermögen, die Größe und den Ernſt der Zeit zu begreifen, mit dem Wunſche„herzlich zu lachen“ jetzt vor die Oeffentlichkeit zu treten. Hoffentlich decken ſich unter„den zahlreichen P⸗ und) Abonnenten“ nicht allzuviele. B. und S. Ein langjähriger B⸗Abonnent und z. Zt. everwundeter Kriegsteilnehmer findet es nderbar, daß Einſender des Artikels„Der Schauſpiel⸗Spielplan unſeres Hoftheaters“ zur Zeit das dringende Bedürfnis hat, ſich öffentlich von Herzen auszulachen. Schreiber dieſer Zeilen verſichern, daß es uns Krieger, ſei es im Schützengraben, ſei es im Lazarett, ſehr ſonder⸗ bar berührt, derartige Eingeſandts in der hei⸗ matlichen Zeitung zu leſen. Jedenfalls hat Zeichner des Artikels keine Angehörigen im Felde und hat aufgrund ſeiner ſozialen Lage überhaupt den Ernſt der Zekt noch nicht verſpürt. kann Einſender nur ** Schauſpiel⸗Repertoir des Huftheaters. Der Verfaſſer des Artilels in Nr. 253 Schau⸗ ſpielplan des Hoftheaters betr. hat mir aus der Seele geſprochen. Ich hatte eine Zurechtweiſung im gleichen Sinne bereits geſchrieben und bin nur durch Arbeit an der Zuſendung verhindert worden. Ich wollte dem Herrn, der ſo gern von Herzen lachen möchte, nur wünſchen, daß er hie Und da Zeuge ſein könnte, wenn auf dieſe oder jene Art die Nachricht zu einer Familie gelangt, daß Vater, Sohn oder Bruder ihr Leben im Felde laſſen mußten. Wenn der betreffende Herr, nachdem er Zeuge eines ſo herzbrechenden Jam⸗ mers geweſen wäre, noch Luſt zum Lachen hat, dann iſt eben, wie man ſo ſagt, Hopfen und Malz verloren. Wir, die wir unſer Liebſtes hin⸗ gegeben haben, müſſen nur ſchmerzhaft fühlen, daß es zu ſchade iſt, daß auch für ſolche Undank⸗ bare ſolche ſchwere unerſetzlichen Opfer haben ge⸗ bracht werden müſſen. Wenn man nicht ſelbſt mittrauern kann, ſollte man wenigſtens derartig verletzende Taktloſigkeiten unterlaſſen. Eine an⸗ ſpruchsloſe Strophe, die ich mal irgendwo geleſen habe, ſagt: Wenn Du ein armes Menſchenkind In bangem Schmerz ſiehſt weinen, So kannſt Du Deine Tränen lind Vereinen mit den ſeinen. Du kannſt mit mildem Troſteswort Ihm vor die Seele treten, Geteilter Schmerz iſt halber Schmerz: Ihr könnt zuſammen beten! Letzle Meſdungen. * 2 Der Urieg mit Italien, Die Beſchießung der italieniſchen Oſtküfte. Wien, 25. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der telegraphiſche amtliche Bericht über die Flottenaktion am Morgen des 24. Mai hat fulgenden Wortlaut: Heute vor Sonnenaufgaug, alſo geuau 12 Stunden nach der Kriegserklärung ſeitens Ita⸗ liens führte die k. k. Flotte gleichzeitig eine Reihe erfolgreicher Aktionen an der Oſtküſte Italiens von Venedig bis Barletta aus. In Venedig warf ein Marineflieger 14 Bomben, erzeugte im Arſenal einen Brand, bewarf auf einem Bahnhof die Oel⸗ behälter und die Hangars in Lido. In dem ſehr engen Kanal von Porto Corſini war der; Zerſtörer„Scharfſchütze“ eingedrungen, bis er ſich plötzlich unmittelbar neben einem voll⸗ beſetzten Schützengraben ſah. Von der völlig überraſchten Beſatzung wurde ein großer Teil niederge⸗ ſchoſſen, worauf jedoch drei ganz verſteckte Strandbatterien ein heftiges Feuer aus ca. 12 Zeutimeter⸗Geſchützen, auf den vor dem Kanal liegenden Kreuzer„Novara“ und das Torpedoboot„Achtig“ eröffneten. (Fortſetzung des Berichts bis Redaktionsſchluß noch nicht eingetroffen.) Was man in England von dem ORotterda m, 25. Mai.(Von unſerem Be⸗ richterſtatter.) Die Londoner Preſſe, zeigt ſich natürlich über den ſchamloſen Treubruch Italiens hoch erfreut, ohne ſich jedoch zu einem vorzeitigen „[Siegesjubel hinreißen zu laſſen.— So meint der „„Daily Telegraph“, es ſei noch zu frü h vor⸗ auszuſehen, welche Folgen der Entſchluß Ita⸗ liens, das Schwert zu ziehen, auf den Krieg haben werde. Sicher ſei nur das eine, daß dadurch eine große Wendung im ganzen Feldzuge herbeige⸗ „führt werde. Jedenfalls werde die italieniſche Flotte in Gemeinſchaft mit der franzöſiſchen und engliſchen die Herrſchaft im Mittelländiſchen und vJoniſchen Meere ausüben und auch in den Dar⸗ Verbündeten Olfe leiſten. Das Eintreſen Itg⸗ liens in den Weltkrieg werde auch auf die Bal⸗ kanſtaaten großen Eindruck machen.(5) Die Baltung des Vatikans. Lugano, 24. Mai. Der katfoliſche Corriere'Italia ſchreibt über die Haltung des Heiligen Stuhles gegenüber dem nun aus⸗ gebrochenen Kriege:„Die katholiſche Kirche, vertreten in der erlauchten Perſon ihres Ober⸗ hauptes und in den ihr beiſtehenden Organi⸗ ſationen, iſt erhaben über jede durch die ver⸗ änderte Lage der Staaben und Nationen be⸗ dingten Sonderbeſtrebungen. Ihre Worte gleiten hinweg über vorübergehenden Inter⸗ eſſen und Streitigkeiten. In dieſem Sinne kann man ſagen: der Heilige Stuhl iſt unbe⸗ teiligt an den gegenwärtigen Kriege, vielmehr erhaben über das Schickſal unſeres Vaterlan⸗ des in dieſer Stunde, obwohl ſolche Nichbein⸗ miſchung gewiß keine Gleichgültigkeit bedeutet. Denn, wenn er auch nicht an den Kämpfen der Nationen teilnimmt, teilt er doch die Leiden und Aengſte der in den Krieg verwickelten Völker.“ Die Aufnahme der Ariegs⸗ erklärung in Bayern JBerlin, 25. Mai.(Von u. Berl. Büro) Aus München wird der„B..“ gemeldet: Die Nachricht von der Kriegserklärung Italiens an Oeſterreich⸗Ungarn wurde, wie der„B. 3. aus Bayern berichtet wird, überall mit tiefer Entrüſtung über den unerhörten Treubruch gegen unſeren Bundesgenoſſen aufgenommen. In München brachte nach Bekanntwerden der Nach⸗ richt eine zahlreiche Menge uerſt dem König Ovationen dar, die mit dem Abſingen patrioti⸗ ſcher deutſcher Lieder und der öſterrei wchen Kaiſerhymne endete. Dann zog die Menge zur öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen Geſandtſchaft. Dort hielt ein Beamter eine Anſprache, in der er den Dreibund feierte. Stürmiſche Hochrufe wurden auf den Kaiſer von Oeſterreich und die verbündete Monarchie ausgebracht. Dann erſchien der öſterreſchiſch⸗ ungariſche Geſandte auf dem Balkon und richtete folgende Worte an die Menge:„Der Kaiſer und König Ludwig von Bayern haben uns mit prachtvollen Worten den Weg nach vorwärts gewieſen. Wir folgen den Spuren des Feindes auf dem Wege. Der Kaiſer gehr voran. Rufen Sie mit mir: Es lebe der Kai⸗ ſer, es lebe das glorreiche deutſche Reich, es lebe Oeſterreich⸗Ungarn, die Türkei und es lebe Bayerns geliebter König.“ Begeiſtert ſtimmten die Verſammelten ein und viele ſan⸗ gen die öſterreichiſch⸗ungariſche Volkshymne barhäuptig. Die engliſchen Verluſte. London, 85. Mai.(WTB. Nichtamtlich) Die neueſte Verluſtliſte gibt 320 Offi⸗ ziere und 3450 Unteroffiziere und Mannſchaf⸗ ten an, darunter rund 500 Mann vom Linien⸗ ſchiff„Goliath“, 5 5 Pavis, 25. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Temps“ berichtet, daß ein deutſches Flug⸗ zeug, welches vorgeſtern Paris überflog 8 Bom⸗ ben abgeworfen habe. 5 fielen in der Nähe des Eiffelturmes nieder, eine davon mitten in eine Schar ſpielender Kinder, glücklicherweiſe ohne zu platzen. Es wurde nur ſehr wenig Schaden verurſacht. Das Flugzeug überflog ſodann Ja⸗ vel und warf noch 3 Bomben, welche in der Rue Chaſſeloup Laubat niederfielen, ohne großen Schaden anzurichten. Nach wenigen Minuten entfloh das Flugzeug, da ſechs franzöſiſche Flie ger zur Verfolgung aufgeſtiegen waren 8 Flugzeug war ſo unkenntlich g.„ daß es einen fratezöſiſchen Voiſin⸗Zweidecker ähulich ſah und erſt erkannt wurde, als Bomben fielen Konſtantinopel, 25. Mai.(WTB. Nicht⸗ amtlich) Die amtliche Nachricht vom Verluſt des Panzerſchiffes der ruſſiſchen Flotte im ſchwarzen Meer„Panteleimon“ war bis heute nur aus ausländiſchen Telegrammen bekannt geworden. Später wurde amtlich mit⸗ geteilt, daß das Panzerſchiff von einem kürki⸗ ſchen Unterſeeboot verſenkt worden iſt. Die Türkei hat bisher das Vorhandenſein des Un⸗ terſeebvotes, ſolange nicht das Ergebnis be⸗ kannt war, verheimlicht. Für Erſchöpfte Die große, erfolgveiche Verwendung, welche 5 einzigartige Kräftigungsmittel„Bioſon“ in Dasar ten, Kraukenhäuſern, durch Krankenkaſſen für Ver⸗ wundete, Erſchöpfte, Erkrankte, Blutarme, A jowie nach großen Blutverluſten, fieberhaſten heiten, in der Rekonvaleszenz, bei Magen⸗ un Darmerkrankungen, Ernährungsſtörungen, Mattig⸗ keit, Schwäche, bei Kindern in der Entwickelung (Schule) und überall da findet, wo es gilt, dem Kör⸗ per raſch die verminderte Lebensenergie auf denkbar beſte Weiſe zu erſetzen, hierdurch den Kräfteverfall aufzuhalten und zur raſcheren Geneſung beizutra⸗ gen, iſt in der Wirkſamkeit dieſes Pluthildende! Kraftſpenders begründel. Bioſon hat dreimal ſo vie Nährkraft wie Fleiſch. Es wird nach Profeſſor von Noorden ebenſo gut wie dieſes ausgenützt. Geſchndack und Zubereitung wie Kalao. Bioſon wird von kei⸗ nem anderen ähnlichen Mittel in ſeinen kräftigen den, belebenden Eigenſchaften und ſeiner Billigkeit übertroffen was in jeßier Zeit größter Sparſamkeit von hoher Bedeutung iſt. Das große, lauge au⸗ danellen und an der Kleinaſiatiſchen Küſte den reichende Paket M..50(50 Pfeuwig einbegriffen in Apotbeken, Drogerten. ——— 2—— ———2.— 9282 ˙ 2— kelung n Kör⸗ enkbar verſall izutra⸗ denden ſo viel ör von ſchmac on kei⸗ auf, als man nach der Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) vom westdeutschen Eisenmarkt. Von unserem Düsseldorfer Mitarbeiter.) Im Laufe des Monats Mai sind auf dem Eisen- markcte kaum nennenswerte Veränderungen einge⸗ treten. Bei ausreichender Beschäfti⸗ güng, die die verbliebenen durchschnittlichen zwei Drittel der Leistungsfähigkeit der Eisenimdu- Strie in Auspruch nimmt, glaubt man in den Kreisen der Eisenindustriellen zuversichtlich, auch durch den Sommer zu kommen. Infolge der günstigen Kriegslage hat man sich im Inneren des deutschen Reiches wieder an eine ruhige Ent- Wicklung der Wwerktätigen Arbeit gewöhnt, beson⸗ ders weil auch der Eisenbahnverkehr nahezu wie⸗ der normale Formen angenommen hat. Der Be- dark der Heeresverwaltung ist so groß, daß die Werbe angestrengt arbeiten müssen, um jed. Nach- ſrage nach Erfordernis nachkommen zu können. Durch die starke Verwendung von Koks zu Mischungszwecken, die befriedigende Ergebnisse gebracht haben, läßt sich auch die Versorgung mit Brennstoffen wieder besser durchführen. Und wWas die Hauptsache ist das Geld bleibt im Lande, weil alle Militärartikel von uns selbst geliefert werden können. Wo es sich um Hler- stellung von Rüstungsgegenständen handelt, haben die Behörden auch die Arbeiterfrage geregelt, so daß hier mit genügend Kräften ununterbrochen in Tag- und Nachtschichten gearbeitet werden Kann. Die private Uuternehmungslust, nament- lich die Bautätigkeit, entwickelt sich da- gegen aus erklärlichen Gründen vorderhand noch ziemlich langsam Das Ausfuhrgeschäft Köngte yiel gröger sein, wenn man nicht zuerst an die Bef riedigung des eigenen Bedarſes zu denlen hätte; die Nachfrage aus den neutralen Ländern ist noch immer rege, wobei die Preisbewilligun⸗ gen noch höher sind, als die deutschen Inlands- notierungen. Unter diesen Umständen kann die deutsche Industrie auch weiter zuversichtlich ab- Warten, bis ihr die deutschen Waffen den Frie- den bescheren. Im Roheisenverband ist die Abschluß⸗ ttigkeit für das laufende Quartal beendet, und der Auftragsbestand gewährleistet einen Versand von monatlich runck 60 Prozent wie bisher. Die Erzzufuhr könnte wesentlich größer sein, Wenn mehr Arbeitskräfte zur Verfügung ständen. Die Preise haben selbst für die minderwertigen Erz- sorten eine ungewöhnliche Höhe erreicht. Der Verhauf über den 30. Juni 1915 hinaus soll so- Wonl vom Siegerländer Eisensteinsyndikat als auch wom Essener Roheisenverband erst näch⸗ sten Monat frei gegeben werden. Im deutschen Stahlwerksverband weist der deſinitive Aprilversand doch noch erheblich höbere Ziffern vorher veröffentlichten Schätzung der Verbandsleitung annehmen kounte. Für den Monat Mai ist mit mindestens demselbes Absatz zu rechnen. Iu Eisenbahnmateria! ist die Geschäftslage unverändert. Hier sichern die staatlichen Bestellungen den Werken Beschäfti⸗ gung im bisherigen Umfang. In Halbzeug mehrt slehu der Bedarf, weil immer mehr Werke dazu übergelen, infolge der hohen Preise für-Pro- dukte lalbzeug auszuwalzen. Das Formeisen- geschäkt ist ziemlich still. Die deutschen Trä. gerhändler-Vereinigungen haben beim Stahlwerkes⸗ Verbanct den Antrag gestellt, die bisherigen Händ⸗ lergewinne etwas zu erhöhen, weil infolge des Krieges die Unkosten derartig gestiegen Sieid, daßg die Großhändler oſt nur einen Verdienst von 2 M. an der Loune haben, da die Unterhäuck⸗ ler und Verbraucher sowie Konstrukteure verhält⸗ nisntäßzig hohe Rabatte beziehen. Der Antrag beim Stahlwerksverband lautet dahin, den Händ⸗ lergewinn um 2., den Konsumentengewingn um 5 M. und die Gewinne auf Lagerverkäuſe um 10 Mark pro Tonne zu erhöhen. Von den.Pro- duten befindet sich Stabeisen in dder besten Ver- kassung. Der durchschnittliche Marktpreis Stellt heute auf 140 M. ohne Abzug ab Oberhausen gegenüber einem Mindestpreis der Vereinigung von 135 M. Die Lieferfristen der Werke bewegen sich zwischen 6 bis 10 Wochen. Auch in Walz- draht ist noch reichlich zu tun, wobei ebenfalls höhere Preise als die der Vereinigung erzielt Weis den. Besonders begehrt sind von Drahtwaren gezogene Drähte und Stacheldraht, die zu an⸗ Zjehenden Preisen aus dem Markte genommen Werden. Auf dem Blechmarkte kosten Grob- bleche neute 140 M. mit 1½ Drozent Skonto ab Essen oder Siegen. Derselbe Satz wird auen für Mittelbleche erzielt, wogegen Feinbleche auf 160 bis 165 M. stenen. Das Schiffisbau⸗ sStahlkontor hat für Marineliejerungen flott zu tun, dagegen in Friedensartikeln nur geringe Beschäftigung; dieses Kontor besorgt bekannt⸗ lich auch das Ausfuhrgeschäft der Gropblechver-⸗ einigung, wobei wesentlich höhere Preise erziekt Werden als im lalande Auf dem Rökhren⸗ markte nimmt das Geschäft seinen normalen Fortgang. Die mehrfach erhöhten Preise wWerden Sowohl für Gas- als aucli für Siederöhren schlank. Wweg erzielt. Die Preisvereinigung, die noch bis Ende nächsten Monats läuft, dürfte in der im Juni stattfindenden Mitgliederversammlung aber- mals um einen gewissen Zeitraum verlängert wer⸗ den. Bandeisen kostet für das laufende Quar- tal noch immer 150 M. Mindestpreis. Im deuischen Kleineisengewerbe bes⸗ sert sich die Geschäftslage, soweit tägliche Ge- brauchsgegenstände und besonders Heeresbedarf in Frage kommen, von Tag zu Jag, da immer mehr Beiriebe dazu übergehen, sich für Herstel- lung von Militärartikeln einzurichten. Schrau⸗ ben und Nieten liegen unverändert. Für Keiten gelten ab 1. Mai die erhöhten Preise, ucd verschiedene Zweige des Kleineisengewerbes haben infolge der weiter gestiegenen Herstellungs- kosten ihre Preise erneut heraufgesetzt, bezw. die Rabatte ermäßigt. Ueber die Verhandlungen zur Bildung eines allgemeinen Rohstahlyerbandes ist zu berichten, daß im Monat Juni eine Volxersamm- lung der deutschen Stahlwerksbesitzer stattfinden soll, um den nummehr fertiggestellten neuen Ver- tragsentwurf durchzuberaten. In der am 18. Mai abgehaltenen Ausschußsitzung wurde dieser neue Vertragsentwurf noch einigen redaktionellen Aenderungen unterzogen. Für den 11. Juni ist eine Versammlung der Stahlwerksbesitzer in Aus- sicht genommen. Veber die Aussichten läßt sich auch heute weiter nichts sagen. Seidmarkt, Bank- und BSirseg- wesen⸗ Sicherer Wrfolg der österreichisch- ungarischen HKriegsanleihen. Eine aus Wien, den 23. Mai datierte Mel- dung besagt:„Die Blätter stellen übereinstimmend ſest, daß der gestrige Zeichnungstag(22. Mai) ein geradezu glänzendes Ergebnis hatte. Bei den Bankenschaltern herrschte stürmischer Andrang. Die angemeldeten Swmnen waren viel größer, als an einem frühern Tage. Die Zeich- ner erhöhlen vielkach ihre bisherigen Anmeldun gen mit der Begründusg, daß der Krieg mit Ita⸗ hen unvermeidlich geworden sei. Die großen, gestern gezeichneten Summen berechiſgen zu der sicheren Erwartung, daß der Erfolg auch die- ser Anleihe ein ganzer sein wird.“ Framkfurter Hffektenbörse. R. Frankfurt a.., 5. Mai.(Priv.-Tel.) Die Treulosigkeit der Italiener hat es fertig gebracht, Oesterreich-Ungarn den Krleg zu erklären. Nirgends war lheute Unruhe zu bemerken, da man allgemein der Ausicht ist, daß Deatschlaud im Bunde mit Oesterreich und der Türkei auch noch mit dem neuen Gegner kertig werden wird. Die klingende Beloh⸗ uung des Verrats, den Italien an seinen bisheri- gen Bundesgenossen begeht, möge es ruhig von England empfangen. Der reie Verkehr wWar nach den Feiertagen ruhig. Mau disku- tiert das Eingreifen des sag. Bundesgenossen. Die Kürsbewegung, soweit man davon spre- chen kann, brachte nur geringe Aende- rungen. Etwas lebhafter wurden Daimler Motoren, Waffen, Loewe gehandelt. Montan⸗ papiere sind etwas höher bezahlt. Mati bemerkte Käufe für ausländische Rechnung. Die übrigen Gebiele zeitigten nur geringes Geschäft. Die Tendenz ist aber gut belauptet. erliner Effektenbörse. Berlin, 25. Mai.(WIB.) Die Meldung von dem Beginn der Feindseligkeiten zwischen Oester- reich-Ungarn und IIalien beeinträchtigte die züversichtliehe Stimmung an der Fondsbörse nicht im mindesten. Umsätze kamen zwar zustande, aber die Kurse, die angegeben Wurden, zeigten Besserungen auf gegen die vorwöchigen. Auslandische Valuten Wurden Sehr wenig gehandelt. Die Kurse wWiesen keine Ver⸗ anderung aul. Waochenausweis der Vereinigten New⸗Korker Ranken vom 22. Wuz. „ Darleben.421.030.000— 19.440 000 Barvorrat, eigener 4428 240.000.919.000 5 Bundes-Reservebank 118.920.000—.329.009 8 anderer Banken. 34.020.000—.910.000 zusammen Barbestünde. 581.189.000.240 000 Deposten, kurzfrlstige.381.060.000— 16.879.000 9 langfrlstige 132.780.000— 780.000 zussmmen 26 J0.00%%— 17.00.900 Rotenumlaun 37.940.000 90.000 178.580.000.630.000 Surplus New- Torker Eflenktenbörse, WIB Newyork, 24 Mai. Der Grund- ton an der Börse War fest und das Geschäft Wieder ziemlich lebhaft. Die Werte der durch Kriegsaufträge bevorzugten Unternehmungen setzten iulolge andauernder Nachlrage nit Besse- rung von 1 bis 3 Dollar ein. Später War die Tendenz infolge von spekulativen Abgaben Wie: der etwas matter und so waren teilweise ziem- lich starke Rlickgänge in den Kursen zu verzeich- nen. In den letzten Stunden der Börse kam jedoch inſoige von Rückkäufen Wieder eine Zuversicht⸗ liche Stimmung zum Durchbruch, so daß die Börse bei fester Tendenz schloß. Umgesetzt Wurden 535 000 Aktien. NManclel und industrie. Deutsche Arbeit! In der jetzigen Kriegszeit, in der alles darauf ankommt, die wirtschaftlichen Verhältnisse des Vaterlandes zu stärken und nicht unnötig bedeu- tende Summen ins Ausland fließen zu lassen, sollte man es für selbstverständlich erachten, daß auch beim Einkauf von Schreibmaschinen aus- schließlich deutsche Fabrikate berücksichtigt wer⸗ den. Es ist daher ganz unbegreiflich, daß immer noch eine ganze Reihe größerer Geschäftshäuser, Behörden und offizieller Körperschaften, ja so- gar die zum Zwecke der wirtschaftlichen Verteidi. gung gegründeten Kriegs-Gesellschaften nach wie vor ausländische Schreibmaschinen auschaffen. Und dies nicht etwa auf Grund einer Qualitäts- vergleichung, sondern lediglich aus alter schlech⸗ ter Gewohnheit, weil vielleicht eine Angestellte die betreffende Maschine gewöhnt ist, oder aus Gedankenlosigkeit, einer besonders geschickten Akquisition eines Vertreters ausländischer Fabri⸗ Vate nachgebend!. Es handelt sich hier um Millio- nen-Werte, die dem deutschen Volke entzogen werden, trotzdem die Erfahrung der Behörden und Geschäftshäuser, die bisher deutsche Maschi- nen benutzt haben, bewiesen hat, daß unsere deutsche Arbeit bei billigerem Preise mindestens ebenbürtig ist. So hat ja die deutsche Schreib- maschine in Friedenszeiten es sogar fertig ge. bracht, erfolgreich den südamerikanischen Markt in kreier Konkurrenz zu erobern. Es bedarf zweifellos nur dieser Erklärung, um die maßgebenden Stellen zu veranlassen, diese Millionen von Mark der vaterländischen Industrie zuzuführen, statt dem„neutralen“ Auslande ier des Wortes ureigenster Bedeutung Waffen schmie- den zu helfen. Emglische Kohlenpreise und HKohlennus⸗ Hunlnr“ Nach der„Morning Post“ vom 18. 5. haben die bedeutendsten Londoner Kohlenhändler als Ergebnis einer Besprechung mit dem HHaudels- miuister Runeiman die Einführung einer Ver⸗ diensteinschränkung im Sommerverkauf von Haushaltkohlen beschlossen. Das Abkommen wird auch auf den Winter ausgedehnt werden. Der Kohlenausfuhr Ausschuß er⸗ lägt folgende Bekanutmachung: Da Erlaubnisge- Ausfuhr von Kohlen nach neutralen Ländern jetzt auch nötigenfalls ohne Angabe des Schiffsnamens eingereicht werden können, s0 soll⸗ ten die Antragsteller ihre Anträge baldmöglichst einreichen. Iun Zuküeft wird die Entscheidung des Ausschusses nicht durch die Tatsache beeinflußt, daß die in Frage kommenden Kohlen schon ver- schickt sind oder daß das Schiff Verzögerung er⸗ litt oder durch außerhalb des Rahmens liegende Gründe, Es wird betont, daß der Kohlenausfuhr⸗ Ausschuß nicht selber die Erlaubuis erteilt, und daß es unnütz ist, auf Grund einer gegenteiligen Auffassung an den Ausschuß zu telegraphieren. Derartige Jelegramme werden nicht berücksich⸗ tigt. suche für die Verkehr. BDie Schiffahrt and der Krieg. Die Schiffahrtswelt leidet, wie die„Morning Post“ in illrem Tagesbericht vom 10. 5. ausführt, ser unter dem Kohlenausfuhrverbot. Die Er- laubniserteilung ist mit beträchtlicher Verzöge- rung für die Dampfer verkcnüpft, die meisten Ree- der ziehen aber vor, Beschäitigung an anderen Märkten zu suchen. Daher hat Nordamerika heute den größgten Anteil am Kohlenhandel nacn anderen als den verbündeten Ländern in Händen, und viele Schiſſe, die sonst Kohlen von Englaud nach Südamerika bringen, gehen jetzt nach vir⸗ ginischen Häfen, Die Nachfrage nach Dampfern in Nerdamerika ist jetzt fast geringer als das An⸗ gebot. Die hohen Frachtraten sind dahler rapid im Fallen. Vor einer Woche wurden von Nev, Vork nach Montevideo noch 38 sh Lonnenfracht bezalilt, während der letztgezahſte Satz nur 34 sh beträgt. Nach brasilianischen Häfen sind Schiffe Schwerer zu bekommen, und so werden nach Rio 37 Sh, nacht Sautos sogar 30 sh bezahlt. Solange Italien ati den Feindseligkeiten nicht teilnimmt, Wird es zweifellos schwer durch die Eiuschrän⸗ kung der britischen Kohlenausſuhr betrofſen, da die Staatsbalinen fast ginz auf Wales- und Tyne- Kohle augewiesen sind. Seit Jahresbeginn haben diese Verbraucher große, stetig wachsende Men⸗ gen bester amerikanischer Steinkohle verwendet, die sie meistens in auf Zeit genneteten Dampfern herüberbrachten. Für Einzelreisen gecharterte Dampfer von Baltimore oder Virginia nach west⸗ italienischen Häfen erhielten 45 sh Tonnenfracht. Nach Eintritt Italjens auf der Seite der Verbünde- ten wird es wieder das Recht haben, seinen Be⸗ darf aus der gewohnten Quelle zu beziehen. Die Getreideverschiffungen von Kauada ge- schehen meistens in auf längere Zeit von der fran- zösischen und britischen Regierung gemieteten Dampfern, was billiger kommt als dlie Fracht für Einzelreisen. Kürzlich wurden 2. B. Schiffe ge⸗ chartert zu 8 sh 13 p das Quarter für die Reise von Motitreal nach einem Hafen im Bristol-Kanal. Von dort ist noch reichlich Getreide zu verschif- ſen, obgleich Anfang des Jahres große Mengen über die Vereinigten Staaten verschifft wurden. Nach Herauskommen der neuen Ernte wird große Nachfrage nach Schifſen sein, welche die Ernte nach England zu bringen haben. Dieser Fall wird aber nicht vor zwei bis drei Monaten ein- treten. Die Ernte wird etwa 13 Millionen Quar⸗ ter höher sein als irgendeine vorherige. Die britische Regierung chartert weiter Damp-⸗ er für indischen Weizen, und da die Frachtrate von 50 sh die Reeder zu befriedigen scheint— Was sie auch wirklich sollte—, so haben die Be- hörden diese Ziffer als Höchstsatz für die Reise von Karachi(dem Hauptausfuhrort) nach Frank⸗ reich oder England festgesetzt. Die Verschiffun- gen gehen ständig voran, aber es ist fraglieh, ob die Regierungsmaßnahme den Brotpreis beein- flussen Wird. Es ist zu fürchten, daß sie den Ge- treidehändlern einen zu großen Einfluß auf die Weizenmärkte eingeräumt hat. Infolge der Re⸗ gierungscharterungen fühlen die Reisverschiffer die Knappheit an Dampfern sehr und bieten 87 Sh 6 p von Saigon nach Frankreich gegen 80 sh vor kurzer Zeit. Der Mangel an Dampfern führt sie sogar dazu, auf Seglerverschiffungen zurückzu⸗ greifen. Warenmärkete. Berliner Getreidemarkt. Berlin, 25. Mai.(WITB) An der heutigen Mittagsbörse kamen kkeine Notierungen zustande. Die politischen Besorgnisse ließen die Fr= derungen ziemlich hochschnellen. Die Lagerbesitzer verhalten sich infolgedessen sehlr zurücdchaltend, feiner Mais wurde mit 605 bis 617, Mittelware mit 530 bis 604, Cinquentine⸗ Mais mit 610 bis 635 M. gehandelt. Auch für ausländische Gerste Waren die Forderungen er⸗ höht. Gute Sorten notierten mit 635 M. bis 653, Mittelsorten mit 625 M. bis 634. Die Preise waren wenig verändert. Einige Nachfrage herrschte für Lupinen. Chicagoer Getreidemarkt. Chicago, 24. Mai.(WIB.) Der Weizen⸗ markt eröffnete anfangs schwächer infolge von Meldungen über einen günstigen Saatenstands- bericht aus dem Nordwesten. Dann war der Markt Wieder fester auf ungünstige Nachriehten aus Kan⸗ Sas. Trotzdem am Schlusse des Marktes große Verschiffungen stattfanden, schIO5 der Markt doch in Schwacher Haltung. New-Vorker Warenmärkt. Newuyork, 2d. Mai.(WITB.) Der Weizen. markt War im Einklang mit Chicago bei Eröff⸗ nung schwach, dann vorübergehend fester, doch am Schlusse des Marktes Wie bei Eröffnung schwach. Der Baumwollmarkt war bei Er⸗ öffnung stetig auf Käufe der berufsmäßigen Spe⸗ kulation. Späterhin waren die Preise nachgebend auf Verkäufe des Auslandes sowie New-Orleaus,. Schlieglich war die Haltung wieder besser auf Käufe der Konunissionshäuser. Der Schluß wWar behauptet. Geſchaftliehes. * Wundſein der Haut iſt vielfach ein Mangel an Reinlichkeit oder einer überaus feinen Haut⸗ oberfläche. Dieſes Wundſein findet ſich gewöhn⸗ lich an f e ſich aneinander reiben oder durch Schweiß gereizt werden. So namenklich zwiſchen den Achſelhöhlen, an den Oberſchenkeln und am Geſäß. Ganz beſonders werden Säuglinge und korpulente Leute von dieſem läſtigen UHebel geplagt. Bevor es zu offenſichtlichem Wundſein der Haut kommt, bildet ſich eine entzündliche Röle an den betreffenden Hautſtellen, welche daun zu näſſen anfangen. Gegen dieſe äußerſt läſtigen Exſchei⸗ nungen des Wundſeins ſind Waſchungen und Ein⸗ reibungen von Obermeyer s Herha⸗Sciſe von der vorzüglichſten Wirkung. Für kleine Kin⸗ der, korpulente Leute und alle mit reizbarer Haut, namentlich auch für Tourxiſten iſt der Gebrauch von Obermeyer's Herba⸗Seife ein unenkbehrliches Hilfsmittel. Herba⸗Seife iſt in allen Apotheken, Drogerien und Parfümerien à Stück 50 Pfg., ver⸗ ſtärktes Präparat M..— erhältlich. eeen HKriegsversieherung mit alsbaldiger Vollzahlung im fodesfalle. GothmaGer Lebens-Vers.-Bank a. G. Bezirksbnro: Augusta-Anlage 17. Nel. 7554 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Pr. Fr. Goldenbaumg für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung; I..: Ernst Müller; 3 für den Handelsteil: Dr. Adolf Agtlie? für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b.. Direktor: Erust Müller. Dienstag, den 25. Mai 1915 Rrrrrrrrrrrrrrereerrerereer Albeta Gnlicile Hluller uune Mlunrenn Selt dahten la taucenden uo Aν Muibluller uetigendet fepporrugen a20 dcual u, Hcrren, 2 Der große Krieg. Roman von Poths 1 N* 1* Wegner. 6) Fortſetzung. Leutſtetten wußte den Brief ſaſt ſchon aus⸗ wendig. Aber kaum hatte er dem Burſchen ſein Pferd übergeben und ein paar Biſſen, die dieſer ihm gebracht, zu ſich geirommen, ſo zag er ihn wieder hervor, um ihn beim trühen Schein einer Petroleumlampe, die an der Wand hing, aufs Neue zu leſen. „Halloh, Herr Oberle einen Schluck, Sie haben i da ſein Rittmeiſter zu, der zuſammen mie an⸗ deren Offizieren um ein mächtiges Biwackfeuer in der Nähe ſaß und reichte ihm ein Glas heißen Groggs, „Auf Ihr Wohl, Die ite, rief iym Herr Rittmeiſter“, nahm Leutſtetten dankend an, und die Herren rückten zuſammen, um ihm Platz zu machen. Beim Klingen der Gläſer wurden nun die einzelnen Erlebniſſe des Tages eifrig beſprochen, bis einer nach dem anderen ſich ſtill zurückzog, um ſeinen Gefechtsbericht zu verfaſſen, die Verſuſtliſten feſtzuſtellen, oder um an ſeine Lieben zu Hauſe zu ſchreiben; zu letzteren gehörte auch Leut⸗ ſtetten. So blieb es im Biwack noch lange lebendig, bis die Müdigkeit nach und nach alle überwäl⸗ tigte und der Schlaf ſie in ſeine Arme ſchloß. Nur Schnarchen und die Schritte der ausge⸗ ſtellten Wachen, das Anrufen der Patrouillen und Ordonnanzen, ſowie das Scharren der Pferde wurde ziveilen noch laut. 105 Eine ſtechende, von einem grauen Dunſtſchleier umhüllte Sonne, die baldigen Regen verhieß, ſtieg am Morgen des fünften Auguſt am Himmel auf. Im ganzen Lager regte ſichs ſchon. Die weſtpreußiſchen und thüringiſchen Ulanen mit den zweiten Totenkopfhuſaren trabten bereits zux Rekognoszierung aus, worauf die bayriſchen Cheveaulegers und Ulanen folgten. Auf der Bitſch⸗Lembacherſtraße ging es nach der Sauer, welche die deutſchen und franzöſiſchen Armeen von einander trennte. Hinter den Bayern ſchob ſich das Gros der dritten Armee den Vogeſen In den Dörfern, welche die Kavalleri f ſierte, war es noch ſtille hier und da zeigten, ſchaute drein, verrieten aber keine beſ 8 tgarden . auf ernſten eiligen Rück⸗ zuges der Diviſion Douay, doch lonnten ſie deut⸗ lich auf den Höhen des weſtlichen Ufers der Sauer große feindliche Truppenmaſſen erkennen. Dort hatte Mae Mahon ſeine Hauptſtellung genommen und ſie durch Erdaufwürfe, Verhaue und Stacheldrähte in den Weinberg art ver⸗ rkt, daß ein Angriff äußerſt ſchwierig war. n Brei verwandelt. Aber tro h die wacker vorwärts marſchierenden itſchen Truppen die Stimmung nicht verder⸗ zen, ſondern halfen ſich mit luſtigen Soldaten⸗ liedern und Humor über das Ungemach hinweg. Die Rekognoszierungen am 3. Auguſt hatten ergeben, daß Mace Mahon ſeine Truppen immer tzentrierte und vom Süden her ſort⸗ d 4 mehr k während neue Verſtärkungen erhalte. Infolge⸗ deſſen ließ der Kronprinz die dritte Armee näher an den Sauerbach heranrücken und von Lembach und Langenſulzbach aus eine Rechtsſchwenkung ausführen. bayeriſche Korps ſollte bis auf weitere Ordre in ſeiner Stellung verbleiben. So ward es heute im bayriſchen Lager ſchon früh ſtille. Nur die flackernden Wachtfeuer zu beiden Seiten der Sauer flammten in langen Reihen durch die regenſchwangere Nacht.— Da plötzlich!— es mochte etwa halb drei Uhr ſein, knallte heftiges Gewehrfeuer vom Weſten her⸗ über. Rittmeiſter Groß, der mit Leutſtetten zu⸗ ſammen in einer Stube ſchlief, ſprang auf und ſchaute hinaus. Doch es war nichts zu ſehen.— Jetzt ließen ſich auch aus der Gegend von Gün⸗ ſtedt und Schwabach Schüſſe vernehmen. „Soll ich alarmieren laſſen?“ fragte ſtetten. „Vorläufig noch nicht. Es werden wohl nur Vorpoſtenplänkeleien fein“, meinte der Ritt⸗ meiſter.„Doch wollen wir für den Fall, daß der General noch nicht aufmerkſam darauf geworden wäre, ihm Meldung erſtatten.“ Leut⸗ em Nur das dort kantonierende zweite ———— In demſelben Augenblick erſchien der General, deſſen Quartier neben dem ihren lag.„Guten Morgen, meine 9* *.0 will ſelbſt rekognoszieren. ehl.— Geſtatten Herr General, daß „Ich habe nichts dagegen,“ gab der Komman⸗ dant zurück. Leutſtetten entfernte ſich raſch, und nach wenigen Minuten ſtanden Leute und Pferde ſchbereit und die Patrouille vitt am Rande Sauerbaches entlang in den Morgen hinein. 5 zor dem Dorfe Dieffenbach ankamen, den Höhen gegenüber die franzöſi⸗ cht achtfeuer lodern und hörten ein Gewirr von Signalen, das auf eine größere Bewegung der feindlichen Truppen ſchließen ließ. Man könnte faſt glauben, Mae Mahon ſei im ff, abzumarſchieren,“ bemerkte der General. „Scheint auch mir ſo“, ſtimmte der Adjutant zu. Leutſtetten war ebenfalls dieſer Meinung, denn ſein ſcharfes Auge hatte beim Anbruch der Morgendämmerung vor Eberbach eine größere Kolonne erſpäht, die ſich in nordweſtlicher Rich⸗ tung zurückzuziehen ſchien. „Wäre doch ärgerlich, wenn ſie uns entwiſch⸗ ten und wir die Fühlung mit ihnen verlören,“ bemerkte darauf der General.„Reiten Sie zu⸗ rück, Herr Oberleutnant und erſtatten Sie dem Diviſionskommandeur Meldung.“ „Zu Befehl!“ Damit wandte Leutſtetten ſein Pferd und jagte in ſcharfem Galopp davon. Unterdeſſen waren jedoch die nötigen Vor⸗ kehrungen ſchon getroffen, die zahlreichen Vor⸗ poſten, zwei Bataillone Siebenunddreißiger und die Baterie Caſpari hatten Befehl erhalten, auf der Wörtherſtraße vorzurücken und Wörth an⸗ zugreifen. Kaum war daher Leutſtetten in Mall⸗ ſtadt eingetroffen und hatte ſeinen Auftrag aus⸗ gerichtet da krachten auch ſchon die erſten deut⸗ ſchen Granaten, und gleich darauf ſchlugen in Wörth die Flammen auf. Zehn Minuten ſpäter waren die Ner im Beſitz des nur ſchwach be⸗ ſetzten Städtchens. Damit hielt General von Walter ſeine Aufgabe vorerſt für gelöſt und ließ das Gefecht abbrechen. Unterdeſſen waren aber die Bayern bereits von Langenſulzbach aus vor⸗ gegangen und in den Froſchweiler Wald einge⸗ drungen.— Da plötzlich ein ſcharfer Knall, ein Vordermann brach, ins Herz getroffen, zuſam⸗ men.— Pif! Paff! ſauſte es nun von dem Nie⸗ derwalde herüber, und eine feuerſpeiende Linie tat ſich vor den bayer. Jägern auf. In einem Nu hatten ſie ſich hinter den Bäumen des Hoch⸗ waldes gedeckt und erwiderten nun das Fener mit aller Kraft, das zwei nachrückende Batail. lone noch verſtärkten. Allein die feindliche Ueber⸗ macht war zu groß, und da die Artillerie durch den Wald verhindert war, wirkſam einzugreifen, wären ſie verloren geweſen, hätte nicht im ugenblick der höchſten Not das 3. Bataillon der ger eingegriffen, indem es ſich unbemerkt in die linke Flanke der Franzoſen einſchob und die Zu⸗ aven und Chaſſeurs de Vincennes zum Rück⸗ zuge zang. Zwar gingen die Zuaven verſtärkt aufs neue vor, wurden aber abermals zurückge⸗ worfen, und erſt, als ein preußiſcher Ordon⸗ nanzoffizier den Befehl überbrachte, das Gefecht ſei abzubrechen, zogen ſich die bayeriſchen Jüger unter fortwährendem Feuer vonBaum zu Baum langſam zurück. Der Kanonendonner, der von den Bahern herüberſchallte, hatte auch General Kirchbach be⸗ ſtimmt, ſein Korps wieder in Geſfechtsbereit⸗ ſchaft zu ſtellen. Ebenſo waren die Württem⸗ berger über Sußburg vorgegangen, und da in⸗ zwiſchen auch alle übrigen Korps der dritten Armee mit ihren Spitzen bereits in den ihnen beſtimmten Stellungen angelangt waren, gab Kronprinz Friedrich Beſehl zum allgemeinen Angriff auf die jenſeitigen Höhen, worauf ſich alsbald ein heftiger Artilleriekampf entwickelte. Allein alle Verſuche, welche während des Vor⸗ mittags gemacht wurden, die ungemein ſtarke Höhenſtellung der Franzoſen zu erſtürmen, ſchlugen fehl. Die ſchon einmal gewonnenen Höhen vor Elſaßhauſen und Froſchweiler mußten wieder aufgegeben werden. Nur ein⸗ zelne Abteilungen in gedeckter Stellung hatten ſich am rechten Ufer der Sauer behaupten kön⸗ nen. Aber wenigſtens war doch das Hervor⸗ brechen der Franzoſen verhindert worden, und das Gros der dritten Arme rückte immer näher heran. Kaffee Hag und ſeine Ausgiebigkeit. Bisweilen beſteht immer noch das Vorurteil, daß Kaffee Hag, der coffeinfreie Bohnenkaffee, weniger ausgiebig als anderer Kaffee ſei. 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Dis 5000 Mk. in Schecks entgegengommen Mannheim, 25. Mai 1915. Stadtkaſſe: Röderer. Fiſcherei⸗Verpachtung Samstag, 29. Mai 1915, Vormittags 11 Uhr ver⸗ pechten wir auf unſerem Wtns, Juiſenring 49, das Recht zur Ausübung der von dem ſtädt. Fiſchwaß ze Igb. Nr. 16810, beim ſog. Bau, frühere Gemarkung Neckaran. Maunnheim 21 Mai 1915. Städt. Gutsverwaltung. Fiſcher; Graßperſteigerung. Freitag, 28. Mai 1915, vormittags ½9 Uhr verſteigern wir im Rat⸗ haus in Sandhofen das Graserträgnis pro 1915 der nachverzeichneten ſtädt. Wieſen der früheren Ge⸗ markung Sandhofen. Rohrlachgraben, Wind⸗ berggraben, Hoſenlipsgra⸗ ben, Kanalgraben, Ellen⸗ und Bruchgraben, Kirſch⸗ waſengraben, Herrenwies⸗ graben, Hubhacke, Rhein⸗ damm, Hirtenwieſe, Wieſe und Rain im Wilhelms⸗ wörthkopf, in der Krimm und die Neuwieſen. Maunheim, 19.Mai 1915. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. 4656 Arbeitsvergebung. ſaltarbeiten ſowie die Her⸗ ſtellung des ſchmiedeiſer⸗ nen Geländers zur Ein⸗ friedigung der Schulhöfe Krebs. 4858 für die B 2 Schule ſollen Die Lieferung von Ba⸗ im Wege des öffentlichen Angebotsvergebenwerden. Augebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens Mittwoch, 16. Juni d.., vormittags 10 uUéhr an die Kanzlei des unter⸗ Amts(Rathaus N 1, III. Stock Zim. Nr. 125] einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der⸗ ſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter oder deren bevollmächtigte Ver⸗ treter erfolgt. Angebotsvordrucke ſind im Baubüro R2 koſtenlos erhältlich, daſelbſt liegen auch die Zeichnungen und Bedingungen während der züblichen Büroſtunden auf und wird jede gewünſchte Auskunft erteilt. Eine Verſendung von Zeichnungen und Ange⸗ botsvordrucke findet nicht ſtatt. 4650 1 Zuſchlagsfriſt 3 Wochen. Mannheim, 22. Mai 1915. Städt. Hochbauamt: ungen, Gicht, Bheumatis- mus, Ischlas, Erkältungen, Schubverletzungen, sowie Frauenkrankheiten. Bekauntmachung. Den Betrieb der ſtädtiſchen Flußbäder betr. Das ſtädtiſche Männer⸗ freibad an der Stephanien⸗ promenade, ſowie dasffrei⸗ bad im Rhein bei Neckarau find von jetzt an von morgens 5 Uhr bis zum Eintritt der Dämmerung täglich, an den Sonntagen jedoch nur bis abends 5 Uhr geöffnet. Schulpflichtigen und noch jüngeren Kindern iſt die Benützung der Bäder von abends 6 Uhr ab unterſagt. Maunheim, 20. Mai 1915. Bürgermeiſteramt: von Hollander 4649 Sauter Pflaſterarbeiten im Mannheimer Hauptgüter⸗ bahnhof etwa 5300 qm Granit⸗Kleinpflaſter, etwa 1900 am Großpflaſter in 4 Loſen nach der Finanz⸗ miniſtertalverordnung v. 3. 1. 07 öffentlich zu ver⸗ geben. Pläne und Be⸗ dingnishefte auf unſerer Kanzlei, Tunnelſtraße 5 zur Einſicht. Kein Ver⸗ ſand nach auswärts. An⸗ gebote— Vordrucke dazu auf unſerer Kanzlei— mit Aufſchrift„Pflaſter⸗ arbeiten im Hauptgüter⸗ bahnhof“ ſpäteſtens bis 4. Juni d. Is, vormittags 11 Uhr, verſchloſſen und poſtfrei bei uns einreichen. Zuſchlagsfriſt 8 Tage. Mannheim, 22. Mai 1915. eeeee „. eſundes ſchön. Mädchen an Kindesſtatt abzugeb. Zuſchriften unt. Nr. 4510 Perrey. an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Raſche Hilfe- Dop Aſummmnumnnmmemeunemennneunennemetteehmemnnuneamnetenmimnnan Fehlehde oder nicht ausreichende Betriebskraft behebt ma am schnellsten und zweckmäfßigsten durch LOKOMOBILEN Heifdampf mit Ventilsteuerung„System Lentz K AmFude der Bayr. Alpen. Kriegslahr 1915 besoudere Vergünstigungen. Anfragen an den Kurverein. 1635⁴4 Elte ſüntennnenm LAN2Z. 15 8 1 2 8 1 Ausgabe der Brot⸗ und Mehl⸗Marken für Juni Die Ausgabe der neuen Brot⸗ und Mehl⸗Marken, die vom 29. Mai bis 25. Juni gelten, erſolgt am 26., 27. und 28. Mai. Jeder Hauseigentümer oder ſein Vertreter(Ver⸗ walter, Hausmeiſter oder dgl.] erhält vom Lebens⸗ mittelamt durch die Poſt Ausweiskarten zum Brot⸗ und Mehlmarken⸗Empfang für ſeine ſämtlichen Mieter. Er muß die Karten den Mietern(Haus⸗ haltungsvorſtänden) unverzüglich zuſtellen. Gegen die Ausweiskarten erhalten die Haushaltungen die ihnen nach den Liſten des Lebensmittelamts zuſtehende Anzahl von Brotheften und Mehlmarken auf derjenigen Stelle, die auf der Ausweiskarte genaunt iſt. Es ſind 10 ſolcher Abholſtellen über das ganze Stadtgebiet verteilt. Die Ausweiskarte enthältzugleich eine Empfangsbeſtätigung über erhaltene Brothefte und Mehlmarken, die vom Haushaltungsvorſtand zu unterſchreiben iſt. Der Haushaltungsvorſtand braucht jedoch die Heſte und Marken nicht ſelbſt abzuholen, ſondern kann jede beliebige Perſon damit beauftragen. Er muß ihr nur die unterſchriebene Ausweiskarte mitgegeben werden. Diejenigen Haushaltungen, denen keine marfen zugsteilt worden ſind, müſſen nach den Liſten des Lebensmittelamtz noch über Mehlvorrat verfügen und haben daher keinen Anſpruch auf Mehlmarken. Beſchwerden werden bei der Abholung unter keinen Umſtänden entgegengenommen. Wer glaubt, auf mehr Brothefte und Mehlmarken Auſpruch zu haben. als ihm zugeteilt ſind, muß dies vom 29. Mai ab in Verteilungs⸗ u. Auskunftsſtelle im Verſammkungsſaa“ des Roſengartens(Eingang vom Friedrichsplatz) per ſönlich vorbringen. Mannheim, 22. Mai 1915. Bürgermeiſteramit: Dr. Finter Verhaltungsmaßregeln bei Gasgeruch. Räume, in welchen es nach Gas riecht, dürſen nicht mit offenem Licht(Kerzen, Lampen, brennenden Zigarren, angezündeten Streichhölzern ꝛc) betreien werden. Man achte darauf, daß dieſe Vorſicht auch von dritten Perſonen geübt wird.—— Natürlich iſt auch der dauernde Aufenthalt, ins⸗ beſondere das Schlafen in ſolchen Räumen ſchädlich und daher zu vermeiden.— Sobald Gasgeruch bemerkt wird, öſſne man Fenſter und Tüxren und ſtelle gute Lüftung(Durchzug) her. Man wende ſich ſofort an den nächſten Juſtallaten oder an die Wache des ſtädt. Gaswerls in K 7. 1 5 jederzett telephoniſch erreſchbar iſt. 4655 Mannheim, den 18. Mai 1915. Die Direktion 325 der ſtädt. Waſſer⸗, Gas und Elektrizitätswerte. Pichler. eee —— fl 5 * * 140 Weensdeg, den 25. Mai 1915. General⸗Auzeiger 7. Seite. Freiwillige Flugſchüler die Inſpektion der Fliegertruppen wieder Es kommen vornehmlich ſolche jungen Leute über 18 Jahre in Betracht, die neben der erforderlichen Intelligenz und tüchtigen chaften über Vorkenntniſſe in der Bedienung und Pflege von Flugmotoren beſitzen. ſellt ein. araktereigenſ Außerdem werden Monteure und Mechaniker 41484 gebraucht. Meldungen an: Inſpektion der Fliegertruppen Herlin⸗Schöneberg, Alte Kaſerne(Fiskaliſcheſtr.) anllung im Veſcafang un Smilghunden Es gingen ein: Zuſammen r Entgegennahme 8 Die Geſchäftsſtelle d. Bl. Transport Mk. 331.50 VVVVVVVVV„ 350 klaſſe VIr Wohlgelegen„ Mädchen 5 8 8 7.— JJ)))GGCGCG00G0GT0T0T0T0B——e2eùü Lervieltalugungend enstag abend⸗Kegel⸗Geſellſchaft im d Abschrif Schüzenhaus Feudenhem„.— und Absohr ten auf Fran Hekene Gormann?»„„—Schreibmaschinen. Frl. Anna Mohr, L II, 0 55 VVVVPen dereenn N. M. D.%ͤ fkr. kurechrrüt' gent.) 055 eg oere er wnte mgsderbneß 05 PFernspr. 4301. FVVVVVVT„08— Ungenannt„„ 15 1 74278 M. D.* 5.50 Mk. 407.05 weiterer Gaben iſt ſtets Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath) Reine abfärbende Waſſerereme!!!! nicht ab Elegante n Fabrikant: Tarl Schuhpuß N ig i N gibt ohne Mühe tadelloſen, tiefſchwarzen Byforkige Tieferung! Auch Senunfeit und Seifenpulver Schneekönig(erſtflaſſ. Produkt) u. 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Durch Arttkel I1 der Bundesratsverordnung vom 17. Mai 1915(.⸗G.⸗Bl. S. 282), betr. Aenderung ber Bekanntmachung über die Regelung des Verkehrs mit Gerſte vom 9. März 1915, wird die Verwendung von Gerſte in folgenden Punkten weiter beſchränkt: 1. Von der Beſchlagnahme betroffene Gerſte darf zur Herſtellung von Bier nicht mehr verarbeitet werden. 2. Die Unternehmer landwirtſchaftlicher und ge⸗ werblicher Betriebe dürfen ihre Vorräte an inländiſcher, von der Beſchlagnahme betroffener Gerſte zür Herſtellung von Nahrungsmitteln (insbeſondere Mehl, Graupen, Malzextrakt), zur Herſtellung von Gerſten⸗ und Malgzkaffee ſowiezur Herſtellung von Grünmalz für Brannt⸗ weinbrehizrei und Preßhefefabrikation dann nicht verürbeiten, wenn ſie nicht in ihren Be⸗ trieben bereits vor dem 17. Mai derartige Ver⸗ arbeitungen vorgenommen haben. Die Vorräte, die nach Ziffer 1 und 2 nicht ver⸗ arbeitet werden dürfen, können nach 8 14 der Bundes⸗ ratsverordnung über die Regelung des Verkehrs mit Gerſte vom 9. März 1915(.⸗G.⸗Bl. S. 139) zu Gunſten der Zentralſtellezur Beſchaffung der Heeresverpflegung oder einer von dieſer beſtimmten Perſon euteignet werden. Nach Artikel 2 der eingangs erwähnten Bekaunt⸗ machung ſind ferner folgende Anzeigen zu erſtatten: Bierbrauereien, die mit Beginn des 25. Mai 1915/⸗ Gerſte in Beſitz haben, ſind verpflichtet, die Vorräte und ihre Eigentümer dem Deutſchen Brauerbund E. V. in Berlin⸗Charlotteuburg, Kantſtraße 10, bis zum 1. Juni 1915 anzuzeigen. Die Anzeige über Vorräte, die ſich zu dieſer Zeit auf dem Transporte befinden, iſt unverzüglich nachdem Empfange von der empfangenden Bierbrauerei zu erſtatten. Dasſelbe gilt für Unternehmer landwirtſchaftlicher uund gewerblicher Betriebe, die vor dem 17. Mai 1915 nicht Gerſte zur Herſtellung von Nahrungsmitteln (insbeſondere Mehl, Graupen. Malzextrakt), zur Her⸗ ſtellung von Gerſten⸗ und Malzkaffee ſowie zur Her⸗ ſtellung von Grünmalz für Branntweinbrennerei und Preßhefefabrikation verwendet haben. Vorräte, die zehn Doppelzentner nicht überſteigen, ſind nicht an⸗ zuzeigen. Wer die Anzeige nicht in der geſetzten Friſt er⸗ dige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu naten oder mit Geldͤſtrafe bis zu 1500 M. beſtraft. Zegen der Anzeigevordrucke für die Bierbrauereien verweiſen wir auf unſere Bekanntmachung vom Heutigen betr. den Berkehr mit Malz. Mannheim, den 23. Mai 1915, Großh. Bezirksamt Abt. I. 5030 Gefangenenfürſorge betr. Auf Anregung Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Luiſe hat der badiſche Landesverein vom Roten Kreuz eine Fürſorge für die gefangenen badiſchen Kriegsteilnehmer in die Wege geleitet und mit deren Durchführung die Auskunftsſtelle des Orts⸗ ansſchuſſes vom Roten Kreuz in Freiburg beauftragt. Zur Ausführung dieſer Fürſorge iſt eine Feſt⸗ ſtellung der ſämtlichen in Kriegsgefangenſchaft gerate⸗ nen badiſchen Kriegsteilnehmer beabſichtigt, die einmal im privatrechtlichen Intereſſe zur Sicheru Lach⸗ weiſes über den Verbleib der Kriegsgefangenen, wie auch als Grundlage für die Nachforſchungen nach miß briegsteilne 8 ünf 8 2 vermißten Kriegsteilnehmern als wünſchenswert er der Militärbehörde frei fliegen zu laſſen und fremde ſcheint und ſodann eine Verſorgung bedürftiger Kriegsgefangener ermöglichen ſoll. 5027 Zum Zweck der Feſtſtellung der in Kriegsge⸗ fangenſchaft geratenen badiſchen Kriegsteilnehmer bis 1. Juni ds. Is. die Kriegsgefangenen—in Mann⸗ heim bei den Polizeiwachen— in den übrigen Ge⸗gelangt, hat dieſe unverzüglich der nächſten Orts⸗ meinden des Amtsbezirks bei den Bürgermeiſteräm⸗ polizeibehörde abzuliefern. tern anzumelden; gleichzeitig weiſen wir darauf hin. daß künftighin in Kriegsgefangenſchaft geratene Kriegsteilnehmer jeweils alsbald bei den bezeichneten Stellen gemeldet werden mögen. Haft beſtraft. Auch kann auf Einztehung der Tauben, Von der Auskunftsſtelle des Ortsausſchuſſes in Freiburg werden ferner Nachforſchungen nach Ver⸗ mißten ausgeführt. Wer ſolche Nachforſchungen wünſcht, hat dies der Auskunftsſtelle unter genauer Angabe von Name, Vorname, Geburtstag und Ge⸗ burtsort, ſowie Truppenteil und Mklitärrang des Bermißten mitzuteilen. Zugleich iſt, ſoweit bekannt, der Tag(oder doch die ungefähre Zeit) anzugeben, ſeit dem der Bezeichnete vermißt wird, wie auch der Ort oder die Gegend, wo er in Verſchollenheit gerietſmit wiederholt zur öffentlichen Kenntuis. auch ſoll erwähnt werden, ob und welche Schritte be⸗ reits zur Ermittlung des Vermißten getan wurden und mit welchem Ergebnis; bereits eingezogene Aus⸗ künfte beim Zentralnachweisbüro des Kriegsmini⸗ ſteriums, bei der Auskunftsſtelle für Kriegsgefangene des Roten Kreuzes in Genf, beim Truppenteil oder 0 +—7— g Band XIII.⸗Z. 5 Firma 3 Geſchäftsfn bei Kameraden des Vermißten ſind der Auskunfts„W. FJuchs Geſellſchaft iſt als Geſchäftsführer der ob ſich unter ſeinem Beſtande fremde Tauben befinden fordern wir die Augehörigen derſelben auf, ſpäteſtens und muß hierüber ſtändig unterrichtet ſein. — Bekanntmachung Ankauf von Pferden durch die Heeresver⸗ waltung betr. Die Militärverwaltung würde gerue ihren Pferde⸗ bedarf durch unmittelbar frethändigen Kauf bei den decken. Als Höchſtpreiſe für den Ankauf gelten: für Reitpferde 1800 M. für warmblütige Zugpferde 1950. für ſchwere kaltblütige Zugpferde und für beſonders ſchwere warm⸗ blütige Zugpferde(Maſchinenge⸗ wehrkompagnien) 2100 7 Landwirte, welche kriegsbrauchbare Pferde beſitzen und abgeben möchten, werden erſucht, hiervon der Laudwirtſchaftskammer jeweils auf 1. und 15. jeden Monats Kenntnis zu geben. Die Landwirtſchafts⸗ kammer wird die Anmeldungen dem ſtellv. General⸗ kommando übermitteln und den Aumeldenden mit⸗ teilen, ob die Militärverwaltung auf den Ankauf der Pferde Wert legt. Landwirte, welche auf dieſe Weiſe Pferde direkt an die Heeresverwaltnug verkaufen, ſind berechtigt, bei den Pferdeverſteigerungen der Landwirtſchaftskam⸗ mer unter den üblichen Bedingungen Erſatzpferde zu ſteigern. Der unmittelbare Verkauf an die Mili⸗ tärverwaltung bietet außerdem den Vorteil, den Preis, den die Heeresverwaltung anlegen kann, voll zu er⸗ halten. 5025 Karlsruhe, den 12. Mai 1915. Der Borſitzende der Badiſchen Landwirtſchaftskammer: gez. J..: Sänger. Verordnung, betreffend die Verwendung von Tauben zur Beförderung von Nach⸗ richten vom 31. Juli 1914. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen, verordnen auf Grund der Vorſchrift im 8 4 des Geſetzes betreffend den Schutz der Brieftauben und den Brieftaubenverkehr im Kriege, vom 28. Mai 1894(Reichsgeſetzbl. S. 463) im Namen des Reiches, was folgt: 5020 § 1. Die Verwendung von Tauben zur Beförde⸗ rung von Nachrichten ohne Genehmigung der Militär⸗ behörde wird mit Gefängnis bis zu drei Monaten beſtraft. § 2. Für die Erteilung der Genehmigung ſind zuſtändig das Geueralkommando, das ſtellvertretende Generalkommando, der Gouverneur oder Kommandaut einer Feſtung, ſowie der Marine⸗Stationschef, in deſſen Bezirke die Tauben auffliegen ſollen. § 3. Vorſtehende Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Urkundlich unter Unſerer Höchſteigenhändigen Unterſchrift und beigedruckten Kaiſerlichen Inſiegel. Gegeben Neues Palais, den 31. Juli 1914. (L..) gez. Wilhelm gez. von Bethmann⸗Hollweg. * Verordnung. Die Polizeiſtunde betreſſend. Die Verordnung vom März 1915(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 55) wird mit ſofor⸗ tiger Wirkung aufgehoben. Karlsruhe, 18. Mai 1915. Gr. Miniſterium d. Innern von Bodmann. 8217 Verfügung. Auf Grund des 99 unter b des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Junt 185ʃ verbiete ich für das Gebiet des Groß⸗ herzogtums Baben, daß in den Städten mit über 10000 Einwohnern nach 12 Uhr nachts und in den übrigen Gemeinden nach 11 Uhr nachts in Wirt⸗ ſchaften ber Wirtſchafts⸗ betrieb fortgeſetzt wird. Dieſes Verbot erſtreckt ſich auch auf Veranſtaltungen von Vereinen und ge⸗ ſchloſſenen Geſellſchaften in Wirtſchaften, auch wenn nur Mitglieder und per⸗ ſönlich eingeladene Gäſte zu den Veranſtaltungen Zutritt haben, findet aber keine Anwendung auf die Verabreichung vonSpeiſen und Getränken an Fremde, welche inGaſthäuſernüber⸗ nachten oder auf der Durch⸗ reiſe in ſolchen anhalten. Wer das Verbot über⸗ tritt öder zu ſolcher Uebertretung auffordert oder aureizt, wird, wenn die beſtehenden Geſetze keine höhere Freiheits⸗ ſtraſe beſtimmen, mit Ge⸗ fängnis bis zu einem Jahr beſtraft. 5933 Das Berbot tritt ſofort mit feiner Verkündung in Kraft. 5033 Karlsruhe, 14. Mai 1915. Stellv. Generalkommando des XIV. Armeekorps. Der ſtellv. kom. General, Freiherr v. Manteuffel, General der Infanterie. Verordnung. (Bom 22. Oktober 1914). Den Schutz der Brieftauben und den Brieftaubenverkehr im Krieg betreff. Auf Grund des§ 29 Abſ. 1 und. ſoweit Brief⸗ tauben in Frage kommen, auf Grund des§ 41a des Polizeiſtrafgeſetzbuches wird mit ſofortiger Wirkſam⸗ keit verordnet was folgt: § 1. Es iſt verboten, Tauben ohne Genehmigung Tauben zu töten oder einzufangen. § 2. Jeder Beſitzer von Tauben hat feſtzuſtellen, § 3. Jeder, der in Beſitz einer fremden Taube § 4. Zuwiderhandlungen, werden, ſoweit nicht nach den beſtehenden Geſetzen eine härtere Strafe verwirkt iſt, mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark ſoder mit ſoweit es ſich um Brieftauben handelt, erkannt werden. Karlsruhe, den 22. Oktober 1914. Großh. Miniſterium des Innern. Der Miniſterialdirektor gez. Pfiſterer. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hier⸗ Deffentliche Jenpfung betr. Die ſeit 19. April l. Is. geimpften Kinder welche aus irgend einem Grund nicht zur Nachſchau gekom⸗ men ſind, müſſen am Donnerstag, 27. Mai, nachmittags 3 Uhr, nach⸗ träglich borgeſtellt oder triftigentſchuldigtwerden. Nach dieſem Termin kann der Impfſchein nicht mehr koſtenlos abgegeben wer⸗ den. 50²⁸ Mannheim, 22. Mai 1915. Großh. Bezirksamt. Waſſerverſorgung von Feudenheim betr. Zwecks Verlegung eines Waſſerrohres wird die Kreisſtraße Nr. 146 von der Käfertalerſtraße bis Kreisweg Nr. 4 und der Kreisweg Nr. 4 von der Kretsſtraße Nr. 146 bis Feudenheim vom Diens tag, den 25. ds. Mts. an bis auf Weiteres für Fuhrwerke geſperrt. Mannheim, 22. Mai 1915. Großherz. Bezirksamt, Polizeidirektion. Mannheim, den 18 Mai 1915. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion Abteilung Ga. Zum Handelsregtſter 8 Johannes Wollenſchläger Geſellſchaft ausgeſchieden. Herrenloſe Hunde betr. Zugelaufen und bei Ro⸗ ſalie Zorn, Böckſtraße 6, 4. Stock, untergebracht ein herreuloſer Hund, Wolfs⸗ hund, männlich, ſchwarz. 5 Fund beir. In der Zeit vom 1. Mal bis 15. Mai 1915 gefunden und auf dem Fundbureau, Zimmer 11, der Polizei⸗ direktion z. Auſbewahrung abgegeben wurde: Ein Eherlng J.., ein Geldbentel mit Fünfmark⸗ ſchein, ein Geldbentel mit 10 Mk. 5 Pfg., zwei Ein⸗ markſcheine, ein Fahrrad, 5 Paar Fußſchlüpfer, eine Handtaſche, 3 Schlüſſel und Geldbeutel, eincheldbeutel mit 119 Mk., ein Zwanzig⸗ markſchein n Kollier⸗ Anhänger, ein Geldbentel mit 71 Pfg. Falls ſich ein Empfangs⸗ berechtigter nicht recht⸗ zeitig meldet, geht das Eigentum an der gefunde⸗ nen Sache bliunen Fahres⸗ Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Zum Handelsregiſter& wurde heute eingetragen: 1. Band III,..⸗Z. 197 Firma„Heinrich Schlerf in Mannheim. Bertha Hietz, Karlsruhe, iſt als Einzel⸗Prokuriſt beſtellt. 2. Band V,.⸗3. 200, Firma„Eugen Oſtander“, Mannheim. Karl Oflander Ehefran, Emtlie geb. Brei⸗ denbach, Mannheim. iſt als Einzel⸗Prokuriſt be⸗ ſtellt 3. Band XII,.⸗g. 170, Firma„Gebr. Jacob“, Mannheim. Die Geſell⸗ ſchaft iſt mit Wirkung vom 7. Januar 1915 aufgelbſt und das Geſchäft mit Ak⸗ liven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Vietorgacob als alleinigen Inhaber übergegangen. 4. Band XV,.⸗. 171, Firma„Theodor Lan⸗ dauer“, Mannheim. Theo⸗ dor Landauer Ehefrau, Frieda geb. Würzweiler, Mannheim, iſt als Einzel⸗ Prokuriſt beſtellt. 5. Band XVI,.8. 17, Firma„Samſon& Co.“ Maunheim. Albert Meier, Maunheim, iſt als Pro⸗ kuriſt beſtellt. 5035 Mannheim, 22. Mai 1915. GOr. Amtsgericht Z. I. Zum Handelsregiſter B Band XII..⸗Z. 14, Firma „Orenſtein& Koppel— Ar⸗ thur Koppel Aktiengeſell⸗ ſchaft“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung mit dem Hauptſitze in Berlin wurde heute eingetragen: Regierungsbaumeiſter Korn iſt aus ud ausgeſchle⸗ den. Oberingenieur Hugo Schröder, Ber in⸗Frie⸗ denau, iſt zum ſtellvertre⸗ tendenVorſtandsmitgltede (ſtellvertretend. Direktor) ernannt. Die Prokura des Hugoschröder iſterloſchen. Mannheim, 21.Mai 1915. Gr. Amtsgericht Z. I. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Malzkaffeefabrikanten Palentin Knieriem in Mannheim wurde nach rechtskräftigerBeſtätigung des Zwangsvergleichs 8005 gehoben. 50⁰ Maunheim, 17. Mal 1915, Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts 2 6. ſtelle zu überſenden. i heschrz Mannheim, 15. Mai 1915. 597 mit beſchränkterHaftung“ 5 annheim den 5 Mat 1 in Mannheim wurde heute Mannheim, 12.Mat 1915.] Großherz. Bezirksamt, g Gr. Bezirksamt. Abt. I. eingetragen: 4991 Gr. Amtsgericht Z. I. Polizeidirektion. Veruntwortklicher Redakteur Fritz Joos.— Druck und Verlag Dr. 5. Haas'ſch⸗ Druckerei, G. m. b. H.