üdene 19. gezugspreis: 80 pfg. monatlich, Bringerlohn 50 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag N..72 im Vierteljahr, Einzel⸗Rr. 5 Pfg. Anzeigen: NKolonel⸗Seile 30 Pfg. Beklame⸗Seile.20 Mk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: der Stadt Mannbeim und Amgebun N Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Telegramm⸗Hdreſſe: „Generalanzeiger Mannßeim“ Sernſprech⸗Rummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 341¹ Schriftleitunnl g 377 Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung. 218 u. 7569 Zweigſchriftleitung in Berlin Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaſt; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 258. Mannheim, Mittwoch, 26. Mai 19 15. (Abendblatt). Kräftige Abwehr der feindlichen Angriffe im Weſten. Siegreiche Fortſetzung der neuen Offenſive am San. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 26. Mai. WTB.(Amtlich.) weſtlicher Kriegsſchauplatz. Ein nächtlicher feindlicher Vorſtoß gegen unſere neu gewonnene Stellung weſtlich des Teiches von Bellevaarde wurde leicht abgewieſen. Die Zahl der den Engländern entriſſenen Maſchinen⸗ gewehre hat ſich auf 10 erhöht. Nordöſtlich Givenchy gelang es farbigen Engländern geſtern abend ſich eines vor⸗ ſpringenden Teiles unſeres vorderſten Gra⸗ bens zu bemächtigen. Weiter ſüdlich zwiſchen Lievin und der Lorettohöhe ſetzte nachmittags ein großer tiefgegliederter franzöſiſcher Angriff ein. Er iſt vollkommen geſcheitert. Nördlich und ſüdlich der Straße Sou ch e z⸗ Bethune war es dem Feinde anfangs ge⸗ lungen, in unſere Gräben einzudringen. Nächtliche Gegenangriffe brachten uns jedoch wieder in den vollen Beſitz unſerer Stellung. 100 Franzoſen blieben als Gefangene in unſerer Hand. Auch ſüdlich Souchez brachen mehrfach wie⸗ derholt ſtarke Angriffe, die von weißen und jarbigen Franzoſen gegen unſere Linie ſüdlich Souchez gerichtet waren, dicht vor den Hinder⸗ niſſen völlig zuſammen. Der Gegner erlitt überall ſehr ſchwere Verluſte. Bei den Kämpfen an der Lorettohöhe zeichnete ſich ein ſchleſiſches Infanterie⸗Regi⸗ ment beſonders aus. Ein feindlicher Vorſtoß im öſtlichen Teile des Prieſterwaldes wurde leicht abge⸗ wieſen. Südlich Leus wurde von unſeren Fliegern ein feindliches Flugzeug abgeſchoſſen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Einzelne ſchwache Nachtangriffe wurden leicht abgeſchlagen. Südsſtlicher Ariegsſchauplatz. Der Angriff der Armee des General⸗ Oberſten von Mackenſen ſchreitet gut vorwärts. Südöſtlich Radymnuso iſt nach heftigem Kampf der Ort Swiete genommen. Oſtlich Radymno wurde, nachdem öſterreichiſche Truppen den Brückenkopf weſtlich des San erſtürmt hatten, auch der Uebergaug über den San erawungen. Weiter nördlich erreichten unſere Truppen nach Kampf die Gegend öſtlich Lacy, öſtlich Laszki und die Linie Kor zenica⸗ Zapolow(an der Lubaſcowka). Die Beute an Gefangenen und Material wäch ſt. Oberſte Heersleitung. der Urieg mit Italien. Deutſchland und Italien. JBerlin, 26. Mai.(Von u. Berl. Bur.) Italieniſche und deutſche Truppen ſind bisher noch nicht aneinander geraten. Es liegt auch noch keine Kriegserklärung Italiens vor. Heute verlautet übrigens, daß am Frei⸗ tag im Reichstag doch wohl die ita⸗ lieniſchen Dinge beſprochen wer⸗ den würden und daß auch der Kanzler ſich bei der Gelegenheit vernehmen laſſen würde. Es ſcheint aber wohl, daß die endgiltigen Ent⸗ ſchlüſſe hierüber noch nicht gefaßt ſind. Fürſt Bülow in Berlin. Berlin, 26. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Fürſtin und Fürſt Bülow ſind heute in Berlin eingetroffen. Italiens Abmachungen mit dem Dreiverband. Berlin, 28. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) In einer römiſchen Meldung des Amſterdamer „Telegraph“ wird auf Grund einer halbamt⸗ lichen Mitteilung beſtätigt, daß die italieniſche Regierung vor der Kriegserklärung an Oeſter⸗ reich⸗Ungarn eine weitreichende militäriſche und politiſche Abmachung mit dem Dreiverband ab⸗ geſchloſſen hat. Der Zweck dieſes Uebereinkom⸗ mens wird wahrſcheinlich vorläufig noch nicht bekanntgegeben werden. In dieſer römiſchen Meldung wird hinzugefügt, daß Italien durch dieſe Abmachung der Erklärung vom 4. Septem⸗ ber 1914 beigetreten iſt, durch die ſich England, Frankreich und Rußland verpflichten, keinen Sonderfrieden zu ſchließen. Ein anderer Punkt des Uebereinkommens be⸗ zieht ſich auf das Zuſammenarbeiten der Streitkräfte zu Waſſer und zu Lande mit denen Englands, Frankreichs und Rußlands. Die italieniſche Regierung ſoll auch die Erklä⸗ rung abgegeben haben, daß es nicht in ihrer Abſicht liege, eine beſondere militä⸗ riſche Aktion zu führen, ſondern daß im allgemeinen ihre Armee und Flotte die Operationen der übrigen Verbün⸗ deten unterſtützen ſolle. Man erwartet, daß bald ein italieniſches Expedi⸗ tionskorps auf Gallipoli gelandet wird. Was von Victor Emanuels Verſprechungen zu halten iſt. Berlin, 26. Mai.(Von u. Berl Büro) Aus Wien wird der„B..“ gemeldet: In einer neuen, vom Miniſterium des Aeußern veröffent⸗ lichten Denkſchrift über die italieniſch⸗öſterreichi ſchen Verhandlungen wird auch ein Telegramean Könio Viktor Emanuels an Kaiſer Franz Jo⸗ ſeph vom 2. Auguſt 1914 wiedergegeben. Es iſt die Antwort auf die Depeſche des Kaiſers Franz Joſeph, die dem König mitteilt, daß auch der Kaiſer infolge der Einmiſchung Rußlands in den Konflikt mit Serbien und der Mobiliſie⸗ rung der ruſſiſchen Armee die allgemeine Mobil⸗ machung angeordnet habe; zugleich gab der Kai ⸗· ſer der Befriedigung Ausdruck, auf die Unter⸗ e Bundesgenoſſen rechnen zu können. Das Antworttelegramm des Königs lautet: „Ich habe das Telegramm Eurer Majeſtät er⸗ halten. Ich brauche nicht zu verſichern, daß Italien, welches alle nur möglichen Anſtreng ⸗ ungen unternommen hat, um die Aufrechterhal⸗ tung des Friedens zu ſichern, alles, was in ſeiner Macht liegt, tun wird, um möglichſt bald an der Herſtellung des Friedens mitzuhelfen, daß es gegenüber ſeinen Verbündeten eine her zli ch e und freundſchaftliche Haltung be⸗ wahren wird, entſprechend dem Drei. bundvertrage, ſeinen aufrichtigen Gefühlen und den großen Intereſſen, die es wahren muß. Patriotiſche Nundgebungen in Geſterreich⸗Ungan. Wien, 26. Maj.(WTB. Nichtamtlich.) Die patriotiſchen Kundgebungen der letzten Tagon erreichten geſtern in einer vom Wiener Gemeinderat veranſtalteten Rie⸗ ſen⸗Demonſtration an dem Radetzki⸗Denkmal, und vor dem Kriegsminiſterium ihren Höhe⸗ punkt. Die Kundgebung, an welcher viele Tauſende aus allen Berufen teilnahmen, ver⸗ lief ſehr würdig und zeigte, wie ſeit 10 Kriegsmonaten Staat und Stadt angeſichts des neuen Feindes aufrecht und entſchloſſen daſteht. Die Ausführungen der Redner, die den verbündeten Monarchen ſowie der Ruhmestaten der verbündeten Armeen und Flotte ſowie deren Führer gedachten, fanden begeiſterte Zuſtimmung bei der Menge. Ein Skurm der Entrüſtung ging durch die Maſſe, ſo oft ein Redner den verabſcheuungswürdigen Verrat Italiens erwähnte. Die Manifeſtan⸗ ten begaben ſich hierauf in geſchloſſenem Zuge unter den Klängen der Muſikkapelle und unter Abſingung patriotiſcher Lieder Über die Ring⸗ ſtraße, wo ſie von dem hunderttauſende ſpa⸗ lierbildenden Publikum mit begeiſterten Zu⸗ ſtimmungsrufen und von den dicht beſetzten Fenſtern des Palais und der Hotels der Ring⸗ ſtraße mit Tücherſchwenken begrüßt wurden, zum Denkmal des Feldmarſchall von Albert, wo ſich die patriotiſchen Kundgebungen er⸗ neuerten und worauf ſich der Zug in Ruhe auf⸗ löſte. Die Stimmung in Südtirol. In Nr. 138 der„Zürcher Neueſten Nachr.“ leſen wir folgendes Stimmungsbild aus Süd⸗ tirol: Meran, 18. Mai 1915. Man macht ſich nur ſchwer einen Begriff von der Volksſtimmung, die heute das Tirol durchbrauſt. Das iſt der Volksſturm, der durch alle Täler toſt. Es iſt ein umgewandeltes Volk. Niemand hat wohl in⸗ brünſtiger den Himmel angefleht, daß wenigſtens mit Italien der Friede erhalten bleibe, als Tirol. Man hatte genug des Kriegsſchreckens mit Ruß⸗ land und Serbien. Wie viele brave Tiroler ſind nicht ſchon als Helden in den Karpathen, in Galizien und Polen gefallen. Man hat darum der Regierung in Wien Dank dafür gewußt, daß ſie ein gerade für das Tirol an ſich bitter ſchmerz⸗ liches Opfer bringen und das eigen tliche Welſchtirol preisgeben wollte, damit ein Krieg mit Italien vermieden werde. Seit aber das Volk vernahm, daß Italien das Bündnis bereits gekündigt und einen Kriegsvertrag mit unſeren Feinden eingegangen hatte, da war es mit einem Schlage anders. Anders auch, ſeit verlautete, was Italien von uns alles verlangte, wenn es Friede halten ſolle. D⸗ war nichts anderes als das Anſinnen an Oeſterreich, Selbſtmord zu begehen. Und das wagte uns der Bundesgenoſſe von 30 Jahren zu bieten, mehr als man einem Todfeind bieten dürfte. Jetzt loht es und ſtürmt es im Titoler Volk vom Inn bis zur Drau und zur Etſch, ſtürmt und loht wie wohl ſeit dem großen Befreiungskampf gegen die Franzoſen 1809 nie mehr, loht und ſtürmt in Zorn und Entrüſtung, aber vor allem in heiliger Begeiſterun g. Und doch iſt kein Volkshaß da, nicht Haß gegen das arme, irregeführte italieniſche Volk, nicht der Ge⸗ danke nach Vernichtung des anderen, ſondern jener der Verteidigung des eigenen Herdes bis zum letzten, aber auch allerletzten Bluts⸗ tröpfen. Die Empörung richtet ſich gegen die Verantwortlichen am Kriege. Uebrigens braucht der Tiroler nicht zu haſſen, um ſich zu hegeiſtern, das liegt nicht in ſeiner Art. Wie das flammt diesſeits und jenſeits des Brenner, im Inntal, Oeztal, Pinzgau, im Puſtertal und Gröden, im Paſſeyer und Burggrafenamt bis zu oberſt in die Berge hinauf. Es iſt, als ob die Heldengeſtalten eines Hofer, Speckbacher und Haſpinger, jene des Heldenmädchens von Bruneck wieder den Gräbern entſtiegen wären und aufmunternd und ſegnend durch die Gaue wandelten. Alles, alles, was noch nicht an den Fronten oder der Grenze ſteht, eilt zu den Waffen, 16⸗ und 17jährige Knaben, 60⸗ und 70jährige Greiſe greifen nach dem Stutzen, Frauen und Mädchen helſen, was ſie nur helſen können. Auch nicht einer iſt, der zittert und zagt, nicht einmal in den bedroh⸗ ten Grenzdiſtrikten. So ſichere Siegeszuverſicht wie jetzt herrſchte bei weitem nicht beim Kriegs⸗ ausbruch im Auguſt gegen Rußland⸗Serbien. Jeder iſt überzeugt, daß ſo viel Unrecht, wie uns mit dieſem neuen Kriege angetän wird, nimmer ſiegen kann, ſo lange der Herrgott ſeine Hand nicht ganz von der Menſchheit weggezogen hat und dieſe Ueberzeugung weht wie ein heiliger Glaube durchs ganze Land. Jetzt heißt's leben und ſterben, kämpfen und ſiegen für unſer heiß⸗ geliebtes Land Tirol, für das jeder jauchzend, ſiber auch mit ſauſenden Schlägen in den Tod geht.„Gott ſchütze dich, du liebes, teures Land Tirol,“ noch ſterbend werden es unſere Kämpfer ſtammeln. Der letzte Gruß an die Heimat, das letzte Gebet für ſie. 0 Neutrale Verurteilung von Italiens Verrat. m. Kön, 26. Mai.(Privat⸗Telegr.) Die ganze ſchwediſche Preſſe verurteilt aufs ſchärfſte Italiens Auftreten. Die radikale und ſtark dreiverbandsfreundliche„Dagens Nyhe⸗ ter“ ſchreibt: Der Uebergang von Italiens Neutralität zu einer Kriegsſtellung gegen die Verbündeten, deren wohlwollende Unter⸗ ſtützung Italien mehr als 30 Jahre bei allen ſeinen Unternehmungen genoſſen, das iſt eine Erſcheinung, die eine Neuheit in der Weltgeſchichte iſt. Sie bedeutet ein Auslöſchen von allem, was man Treue und Ehre in der Politik nennt, ein offenes Verkünden durch den Staat des alten lateini⸗ ſchen Sprichwortes: homo homini lupus. Die Staaten ſind Wölfe, die ſich über einen Ka⸗ meraden in der gemeinſamen Jagd ſtürzen, wenn ſie glauben, damit zu einer guten Beute zu kommen. Italiens Haltung war: Zucker und Falſchheit zum leitenden Gedanken des Staates erhöht,— ein trauriges Beiſpiel, nach BVenedig mit Bomben belegten und Sceeherrſchaft. 2. Seite. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Mittwoch, den 26. Mai 1915. welchem man ſich frägt, welche Zukunft Europa bevorſteht, wenn dieſer Verrat von allem, was Ehre und Recht bedeutet, deſſen Leitſtern werden ſoll. Die Stimmung an der Sſter⸗ reichiſch⸗italieniſchen Grenze. Berlin, 26. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Wien wird der B. Z. gemeldet: Die Grazer „Tagespoſt“ meldet aus Cormons, dem(inzwi⸗ ſchen von den Italienern) beſetzten Grenzorte in Friaul. Cormons macht einen traurigen Ein⸗ druck. Die Läden ſind größtenteils geſchloſſen, auch die Lebensmittelgeſchäfte. Die Bewohner⸗ ſchaft iſt, wie überhaupt die Einwohner von ganz Friaul, ſtreng kaiſertreu, wünſchen nichts ſehn⸗ licher, als den Sieg unſerer Waffen, um ja nicht an die„Befreier“ zu ſallen. Auch bei den Ita⸗ lienern aus dem Königreich, die hier anweſend ſind, ſieht man, wie die Leute über den Krieg denken. Jeder Einzelne ergeht ſich in Schmäh⸗ ungen gegen die italieniſche Regierung, beſon⸗ ders gegen Salandra und den gekauften 'Annunzio. Ruſſiſcher Rat für Serbien. Die„Kambana“ vom 16. Mai entnimmt dem Rußkoje Slowo“ vom 6. Maji die folgenden Ausführungen: Paſitſch wollte bei der Nachricht von den Abmachungen mit Italien abdanken. Dazu hat er einfach nicht das ethiſche Recht. Auf Serbien blickt die ganze Welt, und von ſeiner Jugend erwartet man noch viel. Vor allem hat noch niemand Länder abgetreten, die ſich noch unter Oeſterreich befinden. Italien muß dieſe erſt mit Gewalt unterwerfen. Die Wünſche Ita⸗ liens berühren nicht nur die Serben, ſondern das ganze Slawentum. 200 000 Serben, die unter Italien kämen, find nichts im Vergleich zu 8 Millionen Slawen in den Ländern, die Serbien nicht bekommt. Wenn mit Serblen der Banat, Syrmien, Bosnien, Herzegowina, Mittel⸗ und Süddalmatien vereint ſind, iſt die politiſche Vereinigung der ſerbiſchen Nation vollendet. Das eigentliche Kroatentum aber wird nicht in das künftige Serbien eintreten, weil es einen be⸗ ſonderen Zweig des Slawentums darſtellt. Viel⸗ leicht wird, wenn Serbien ſtark genug iſt und es die ungehenren Grenzfragen, wie die albaniſche und mazedoniſche, glücklich löſt, die Mehrheit dieſes Volles(der Südflawen) nach Belgrad ſtreben. Heute iſt die Vereinſgung der Kro⸗ aten und Slowenen unter König Peter proble⸗ matiſch. Wirtſchaftlich werden die In⸗ tereſſen Serbiens befriedigt durch Nordalbanien mit Durazzo und San Giovanni die Medua, ſo⸗ wie Raguſa in Dalmatien— damit hat es einen Ausgang zum Meere. Bulgariens Jurückhaltung. Wir haben ſchon mehrere Stimmen aus Bulgarien angeführt, die zeigen, daß ange⸗ ſichbs der ſchwierigen Lage des ruſſiſchen Heeres wenig Neigung in den politiſchen Kreiſen des Landes beſteht, ſich auf dem Altar des Drei⸗ verbandes zu opfern. Die der Regierung naheſtehende„Kambana“ vom 16. Maf legt die Gründe dieſer Zurückhaltung klar und ſcharf dar: Der Glaube daran, daß das gewal⸗ tige Rußland ſiegen wird, wird auch bei den größten Ruffophilen immer kleiner. Rußland ift nicht mehr zur Offenſive fähig und kann ſich nicht einmal in ſeinen heutigen Stellungen halten. Die Engländer und Fran⸗ zoſen ſind gleichfalls zum Angriff nicht in der Lage. Die Hoffnungen auf den Sieg des Drei⸗ verbandes verflüchtigen ſich mehr und mehr. Auch die Hilfe Italiens ändert daran nichts mehr, ſondern nur, wenn die anderen neutralen Mächbe dazu kommen, alſo in erſter Linie Bulgarien. Jetzt hoffen Franzoſen und Ruſſen auf Erleichterung durch Italien, aber„deſſen Armee wird in kurzer Zeit geſchlagen ſein, und die Tauſende von Verwundeten, die im den erſten Tagen in die italieniſchen Städte kommen, werden den Fun⸗ „Italien wird ganz allein f ken der Revolution entzünden, die auch ohne Krieg vor der Tür ſteht“. Bulgarien aber bleibt neutral, einmal, weil Italien ſehr wenig Ausſicht auf Sieg hat, und ferner, weil auf der andern Seite die„Toten⸗ gräber“ Bulgariens— Serbien und Rußland —ſtehen. Ausſchreitungen in Rom gegen öſterreichiſches Eigentum. m. Köln, 26. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung meldet aus Zürich: Aus Mailand wird berichtet: Einer Meldung aus Rom zufolge kam es heute in Tivoli zu feindlichen Ausſchreitun⸗ gen der Bevölkerung gegen den Palazzo'Eſte, der Eigentum eines verſtorbenen 5ſterreichiſchen Erzherzogs iſt. Das öſterveichiſche Wappen wurde heruntergeriſſen, die Tricolore auf dem Gebäude aufgepflanzt. Sodann wurden Verſuche gemacht, die Türen zu erbrechen und das Mobi⸗ liar zu zerſtören. Erſt durch das Verſprechen, daß das Schloß in italieniſchen Beſitz übergehen werde, konnte die Menge vom Dorgermeiſter von weiterer Zerſtörung abgehalten werden. Ein königlicher Erlaß erhöht den Fond zur Unterſtützung von Familien, deren Erncchrer un⸗ ter die Waffen gerufen worden ſind, auf 15 Mil⸗ lionen Lire. Ganz Frankreich freut ſich. Pavis, 26. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Poincars erfuhr während der Reiſe zu den Armeen in den Vogeſen und Lothringen die Teilnahme Italiens am Kriege. Er telegra⸗ phierte ſofort dem König von Italien, ganz Frankreich freue ſich in dem Gedanken, daß die beiden Schweſternationen wieder gemeinſam für die Verteidigung der ſchwerbedrohten Ziviliſa⸗ tion und für die Befreiung der unterdrückten Völker kämpfen. Poincarc drückte ferner die wärmſten Wünſche für den Sieg der tapferen italieniſchen Truppen und für eine glückliche Verwirklichung der nationalen Wünſche Ita⸗ liens aus. * Geſterreichs Siege 25 über Italien. In ſeinem ergreifenden Aufruf an ſeine Völ⸗ ker beſchwört Kaiſer Franz Joſef die großen Er⸗ innerungen ſeiner Jugend herauf, die ſich an die Namen Novara, Mortara, Cuſtozza und Liſſa knüpfen. Es iſt die unerbittliche Wahrheit der Vergangenheit, daß die Fürſten und Völker Italiens auf dem Schlachtfelde noch niemals Glück hatten gegen Oeſter reich. Als Pie⸗ mont⸗Savoyen unter Karl Albert J. 1818 den Kampf gegen Oeſterreich begann, erfocht ſchon am 25. Juli der greiſe Radetzky ſeinen großen Sieg bei Cuſtozza. Schon damals zeigte ſich, was in allen ſpäteren Kämpfen wiederkehrte: „Der Verpflegungsdienſt, der im italieniſchen Heere von Anfang des Krieges an ſich als ſchlecht organiſtert gezeigt hatte, verſagte in Rieſen Tagen ſo völlig, daß viele Regimenter garnichts erhiel⸗ ten; die Hitze war drückend, die entkräfteten Sol⸗ daten fielen durch Sonnenſtich, vor Durſt und Hunger“— dieſe hiſtoriſchen Feſtſtellungen ſind um ſo einwandfreier, als ſie von einem italieni⸗ ſchen Geſchichtsſchreiber von Ruf, Pietro Orſt, ſtammen. 1849 folgten die glänzenden Siege der Oeſterreicher bei Mortara am 20. und Novara am 23. März. Am Abend des letzten Tages ſtand Karl Albert lange auf der Stadtmauer von No⸗ vara, die Arme über die Bruſt gereeuzt, und überließ ſich den Erinnerungen ſeines Lebens. Vor einem Jahre, gerade auch am 23. März, hatte er in Turin, vom Königspalaſte aus, den Krieg erklärt, und nun brachte der Jahrestag die ruhm⸗ loſe Vernichtung ſeines letzten Heeres. Er brach unter der Verantwortung zuſammen und legte zugunſten ſeines Sohnes Victor Ema⸗ nuel II. die Krone nieder. Deſſen Regierung brachte freilich die Einigung Italiens, aber die Siege bei Montebello, Magenta und Solferino erfochten die franzöſiſchen Wafſen und die gezo⸗ genen Kanonen des dritten Napoleon, deſſen Wille ſchließlich doch Italiens Schickſal entſchied, trotz der hochtönenden Phraſe„Ttalia kara da se“ ertig werden“). Das D Stammland des Königshauſes, Savoyen mit Nizza, mußte an den„Befreier“ Napoleon abge⸗ treten werden;— der einzige nationale Krieg, den Italien ſeitdem führen könnte, müßte ſich alſo gegen Frankreich richten, das uralt⸗italieni⸗ ſches Gebiet annektiert hat. Das haben die Ita⸗ liener anſcheinend ebenſo vergeſſen wie die Tat⸗ ſache, daß der Tag von Sedan und Bismarcks Wohlwollen es war, die dem General Raffaele Cadorna es erlaubten, am 20. September 1870 bei Porta Pia eine Breſche in die Mauer der ewigen Stadt zu legen und Rom zur Hauptſtadt Italiens zu machen. In der Zwiſchenzeit aber hatte Italien während der deutſchen Helden⸗ kämpfe von 1866 bekanntlich die Niederlagen von Cuſtozza und in der Seeſchlacht ber Siſſa zu bu⸗ chen— zu Waſſer und zu Lande von den Oeſter⸗ reichern geſchlagen. Die Vergangenheit ſtreckt ihre Geiſterhände aus nach der Seele der Leben⸗ den; man hätte glauben ſollen, daß ſie die ſinn⸗ loſe Kriegsbegeiſterung in dem Waffengang gegen Oeſterreich ſehr zu dämpfen geeignet geweſen wäre. Die Erkrankung des RNönigs von Griechenland. Athen, 26. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Verſpätet eingetroffen: Nachdem im Laufe des geſtrigen Tages in dem Befinden des Königs eine verhältnismäßige Beſſerung eingetreten war, verſchlimmerte ſich heute infolge von Schwächeanfällen der Zuſtand des Königs bedenklich. Gleichzeitig zeigte ſich am Wund⸗ kanal ein dunkelroter Fleck. Dieſe Abzeichen geben zu Beſorgniſſe wegen einer etwa⸗ igen Vergiftung Anlaß. Gegen Mittag trat eine Beſſerung ein. Als der Verband heute morgen von der Wunde entfernt wurde, war der rote Fleck am Wundkanal geſchwun⸗ den. Die Temperatur des Königs ſank wäh⸗ rend der Nacht nicht tief unter normal. Die Temperatur beträgt heute 37,1. Trotz ver⸗ hältnismäßiger Beſſerung muß der Zuſtand des Königs beſorgniserregend betrachtet werden. Die Teilnahme der Bevölkerung des ganzen Landes iſt recht groß. Das Palais war die ganze Nacht von Tauſen⸗ den belagert. Der Kampf um die Dardanellen Schlechte Ausſichten. m. KHöln, 26. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die „Kölniſche Volkszeitung“ meldet aus Peters⸗ burg: Die„Nowoje Wremja“ beſpricht aus⸗ führlich die Lage an den Dardanellen und betont, daß die Nachrichten aus Athen über Erfolge der Verbündeten unglaubwürdig ſeien. Die engliſchen Berichte hätten bis jetzt noch nicht die Einnahme einer einzigen Ort⸗ ſchaft auf den Höhen der Gallipolihalbinſel zu melden gewußt. Infolgedeſſen dürfte die Operation nach ſo langen Anſtrengungen als erfolglos betrachtet werden. London, 28. M(WTB. Nichtamtlich.) als Mai. „Daily Tebegraph“ meldet unterm 25. Mai über den Kampf auf Gallipoli: Die Türken brachten große Verſtärkun⸗ gen heran. So oft der Feind zurückgeſchlagen wird, kommen friſche Truppen und der Kampf wird erneut. Die Türken verfügen für den Angriff auf unſere Stellungen über 200 000 Mann. Die feindliche Flotte iſt ebenfalls tätig. Der Kampf ſpottet jeder Beſchreibung. Zeit⸗ weiſe werden gleichzeitig Angriffe aus allen Richtungen gemacht. Die ganze Halbinſel iſt eine Hölle heulender Geſchoſſe. Es iſt nicht zu verwundern, daß unſere Fortſchritte langſam erreee E r A ſind, ungeachtet der ſchwierigen, gefahrvollen Aufgabe. Schwere Verluſte der auſtra⸗ liſchen Diviſion. ‚ m. Köln, 26. Mai.(Priv.⸗Tel.) „Köln. Volksztg.“ meldet aus London: Die Kolonialausgabe des„Stampa“ euthält die Angabe, daß in Kairo 6000, auf Malta 2100 und in Englaud 900 verwundete Soldaten der auſtraliſchen Diviſion ſich be⸗ fanden. Die Kölniſche Volkszeitung bemerkt hierzu: Die Diviſion umfaßt 16 Batafllone mit je 960 Mann, alſo etwa 15 000 Mann. Da die Toten zweifellos nach den üblichen Verhältniſſen 3000 Mann betragen, ergibt ſich ein Geſamt⸗ verluſt von 12000 Mann. Die Abrechnung mit England. Das neue engliſche Nabinett. London, 26. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterbureau. Das neue Ka⸗ binett ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Premierminiſter Asgquith, ohne Amt Lord Lansdowne, Lord⸗Großkanzler Sir Stan⸗ ley Buckmaſter, Lord⸗Präſident des Ge⸗ heimrats Lord Crewe, Lord⸗Geheimſiegel⸗ bewahrer Curzon, Schatzkanzler Me Kenna, Innenamt Sir John Simon, aus⸗ wärtige Angelegenheiten Grey, Kolonie Bonar Law, Staatsſekretär für Indien Chamberlain, Krieg Lord Kitchener, Kriegsmunition Aoyd George, 1. Lord der Admiralitſt Balfour, Handel Runzi⸗ mann, Präſident der Lokalverwaltung Long, Kanzler des Herzogtums Laneaſter Churchill, Chefſekretär für Irland Bi⸗ rell, Sekretär für Schottland Me Kinnon Wood, Präſident des Ackerbauamtes Sel⸗ bourne, 1. Kommiſſär für Arbeiten öffent⸗ licher Bauten Harcourt, Präſident des Unterrichtsamtes Henderſon, Altorney⸗ General⸗ Sir Eduard Tarſon. * Deutſchfeindliche Ausſchrei⸗ „tungen in England. Mancheſter, 26. Mai('TB. Nicht⸗ amtlich.) Der„Mancheſter Guardian“ meldek; In Ryhl fanden am Freitag deukſch⸗ feindliche Ausſchreitungen ſtatt, die einen ſolchen Umfang annahmen, daß bei der Hilfloſigkeit der Polizei Militär aufgeboten werden mußte, um die Menge zu zerſtreuen. Am Samstag herrſchte zwar Ruhe in der Stadt, aber der Polizeimeiſter befahl, daß alle Schank⸗ wirtſchaften um 6 Uhr abends geſchloſſen ſein müßten. Die Soldaten waren hierüber ſehr unzufrieden. Die Lage wurde beunruhigend. Der Brigadegeneral Dunn begab ſich zur Poli⸗ zei und erklärte, daß die Wirtſchaften bis um 9 Uhr offen bleiben. Er ſagte in einer Anſprache an die Soldaten, er habe keine ſpätere Poltzei⸗ ſtunde erwirken können, er habe aber ſein Wort dafür verpfändet, daß keine weiteren Ausſchrei⸗ tungen vorkommen würden. Wie London den Untergang der„Cuſitania“ erfuhr ſchildert der Londoner Berichterſtatter des Madrider„K B G“ ſeinem Blätte vom 16. Mai: Die erſte Zeitung, welche die tragiſche Nach⸗ richt brachte, war„The Star“. Ein Zeitungs⸗ junge am Strand rief ſie aus: Letzte Ausgabe! — Das Arſenal von venedig Eine der erſten Kriegshandlungen, die der von den Italienern heraufbeſchworene Feldzug zur Folge gehabt hat, war die erfolgreiche Tat bſter⸗ Teichiſcher Sseflugzeuge, die das Arſenal in ſichtlichen Schaden hervorriefen. Der kühne Vorſtoß wird in Italien einen nachhaltigen Eindsvuck hinter⸗ laſſen; handelt es ſich in dem Arſenal von Vene⸗ dig doch um eine Bauanlage, die durch die Jahr⸗ hunderte den Ruhm der Stadt begründen und mehren half und die als eines ihrer Wunder galt. Das Arſenal war in alten Zeiten nicht Rur Venedigs berühmteſtes, ſondern auch ſein mützlichſtes Bauwerk; die gewaltigen Flotten, die hier entſtanden, bildeten die Grundlage ſeiner Die Gründung des Arſenals an ſeiner jetzigen Stelle reicht bis in das Jahr 1104 zurlck; 1304 wurde es zum erſten Male weſent⸗ lich vergrößert, und in den folgenden Jahrbun⸗ Jerten fanden noch fünfmal großeErweiterungen 5 Wie es ſchon früh der vielgevühmte Mit⸗ telpunkt des Drängens nach der Seeherrſchaft bei den Italienern wurde, dafür iſt der klaſſiſche Ausdruck die berühmte Schilderung, die Dante in ſeiner„Göttlichen Komödie“ im 21. Geſange des„Inferno“ von dem geſchäftigen Treiben in Venedigs Schiffbauwerkſtatt gegeben hat: „Als ob wir in Venedigs Zeughaus wären, Wenn man das zähe Pech im Winter braut, Schadhaft gewordne Schiffe neu zu teeren,— Denn ſchiffen kann man nicht; ſtat Der ſich ſein neues Schiff, der flickt das lecke, Das viel gereiſt, und ſtopft ihm Ripp' und Haut; Der hämmert am Galion und der am Hecke, Der drehet Tau, der ſchnitzt am Ruderſchaft, Der beſſert aus des Segels ſchwache Flecke..“ In Venedigs Glanzzeit beſchäftigte das Arſe⸗ nal nicht weniger als 16 000 Arbeiter, eine Zahl, die an ſich ſchon die ganze Größe dieſer Seemacht in ein helles Licht rückt; dann, mit zunehmendem Verfall, ging die Arbeiterzahl ſchnell zurück und betrug im 17. Jahrhundert nur noch 3000, um gegen das Ende der Republik auf etwa 2500 her⸗ abzuſinken, wozu ſich allerdings für außerge⸗ wöhnliche Arbeiten noch die Handwerker und „Facchini“, die Gepäckträger der Stadt, geſellen mußten. Heute iſt das Arſenal eine weitläufige Anlage von Werften für den Schiffsbau, von Baſſins, Trockendocks und Magazinen, großen Werkſtätten und einer Geſchützgießerei. Im ganzen hat die Anlage die ſtattliche Größe von etwa 33 Hektaren und iſt mit Mauern und Feſtungswerken rings umſchloſſen; jedem Nicht⸗ berufenen wird der Zutritt ſtreng verwehrt. Ein prächtiges Frührenaiſſanzetor, das aus der Mitte des 15. Jahrhunderts ſtammt, erhebt ſich an ſeinem Eingange, und davor ſtehen die vier berühmten Marmorlöwen, von denen einer im 17. Jahrhundert vom Pyraus in Athen hierher überführt worden iſt. Um die Mähne des Löwen, der ſich auf ſeinen Hinterfüßen aufrichtet, ziehen ſich zwei Inſchriften in Schlangenform, die Runen zu ſein ſcheinen und gegen Ende des 10. Jahrhunderts von einer nordiſchen Völkerſchaft, die die Leitwache der byzantiniſchen Kaiſer bil⸗ dete, darauf geſetzt ſein ſollen. Ueber dem Ein⸗ gangstor, der eine Art Triumphbogen mit Bild⸗ hauerarbeiten von Schülern Sanſovinos iſt, er⸗ hebt ſich eine Statue der hl. Juſtine von Cam⸗ pagna; über dem Innentor des Veſtibüls ſteht eine kleine Statue der hl. Jungfrau von Sanſo⸗ vino. Eine beſondere Sehenswürdigkeit des Arſenal von Venedig ſtellt ſein Muſeum dar, das mit Rüſtungen, Waffen und Schiffsmodellen ge⸗ füllt iſt. Die verſchiedenartigſten Erinnerungen aus Venedigs großer Vergangenheit ſind hier zuſammengebracht, echte und angebliche Tro⸗ phäen. Man ſieht da den ſog. Lederhelm Attilas und das Geſchirr ſeines Pferdes, echte Helme von venezianiſchen Kreuzfahrern, Waffen und Fahnen aus der Schlacht von Lepanto und ſchließlich auch Folterwerkzeuge der Inquiſition. Eine beſonders koſtbare Reliquie im Muſeum des Arſenals ſind die Reſte von dem letzten, herr⸗ lich geſchmückten Bucentaur, dem Prunkſchiff, auf dem amHimmelfahrtstage der Doge im feier⸗ lichen Zuge aufs hohe Meer hinausfuhr, um Venedig aufs neue mit dem Adriatiſchen Meere durch das Verſenken eines Ringes zu vermählen. Dieſes letzte Staatsſchiff war 1729 gebaut wor⸗ den; es fand aber ein ruhmloſes Ende, als es 1798 die Franzoſen, die jetzigen Verbündeten, aus Habgier zertrümmerten. Marſchall Bindenburg vor Newyork. Die Kölniſche Zeitung entnimmt die folgende unterhaltende Phantaſie, die einer ameri⸗ kaniſchen Feder entſtammt, der Mai⸗Num⸗ mer von Marec Clures Magazine. Dieſes Maga⸗ zin gilt als eine der beſten New Norker Monats⸗ ſchriften, deren Bezieherzahl auf 4 bis 500 000 berechnet wird. In ihm erzählt ein erfundener Berichterſtatter namens James E. Langſton von demgroßen Krieg zwiſchen Deutſchland und Amerika im Jahre 1921. Der Weltkrieg, der jetzt tobt, iſt beendet worden durch einen Friedenskongreß in Genf. England iſt durch den Verluſt ſeiner See⸗Oberherrſchaft infolge des deutſchen Unterſeebootkrieges ttef gedemütigt und iſoliert. Da verfällt Deutſchland darauf, um ſich für ſeine Verluſte zu rächen und um die Amerji⸗ kaner vom ſüdamerikaniſchen Markt zu vertrei⸗ ben, über die gänzlich ungerüfteten Vereinigten Staaten herzufallen. Zunächſt verſperrt es durch eine kunſtvoll herbeigeführte Exploſion die Durchfahrt durch den Panama⸗Kanal, ſo daß die amerikaniſche Flotte, in zwei Hälften geteilt ſich nicht gegenſeitig zu Hilfe kommen kann. Dann kommt die deutſche Flotte mit der großen In⸗ vaſionsarmee über den Atlantiſchen Ozean. Nem Vork zittert. Tag um Tag und Nacht um Nacht ziehen angſtvolle Menſchenmaſſen durch die Straßen und ſpähen nach dem Himmel, ob die erſten Zeppeline ſichtbar ſind. Alles iſt ver⸗ dunkelt, die Lichter der Hotels, der Nacht⸗ reſtaurants ſind überall ausgelöſcht. Eine Ver⸗ tleidigungsarmee unter dem Kommando des Generals Leonard Wood iſt gebildet und erwar⸗ tet die Deutſchen. Dann beginnt ein großer Kampf zwiſchen deutſchen und amerikaniſchen Unterſeebooten, Flugzeugen und Luftſchiffen, in dem die Deutſchen ſiegen; es gelingt ihnen, 150 000 Mann an der Küſte von Long Island zu landen. Sie marſchieren nun guf New Pork⸗ Die e,rerer,. —————————— r „ * c ee ADf nn 5 Mittwoch, den 26. Mai 1915. Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. 500 Fahrgäſte ertrunken! Verſenkung der„Luſi⸗ tania“!“ Es war zur Stunde, wo eie Menſchen⸗ welle aus den Geſchäftsſtätten der Eity ſich nach dem Weſt End richtet. Anfangs glaubte man die Nachricht nicht. England hielt die„Luſitania“ dank ihrer großen Schnelligkeit für unverwund⸗ bar. Niemand hatte daran gedacht, woran jetzt alle Welt denkt: daß ein Schiff von 790 Fuß Länge, mit einer Schnelligkeit von 25 Knoten dahinfahrend, ein gleiches Ziel bietet wie ein Schiff von 300 Fuß Länge mit einer Schnelligkeit von 9½ Knoten. Mit andern Worten, man hatte wohl die Schnelligkeit, aber nicht die maſſige Größe der„Luſitania“ berückſichtigt. Lißerdem batte man den Vorſichtsmaßregeln der Admira⸗ lität vertraut. Zuerſt wurde daher der Verkäufer des„Star“ von einem Schutzmann wegen Ver⸗ kreitung falſcher Nachrichten angehalten, aber ſogleich wieder auf freien Fuß geſetzt, als der Schutzmann ſich von der Richtigkeit überzeugt hatte. Und in zehn Minuten war ganz London unterrichtet. Von einem bis zum anderen Ende der Stadt ſprach man von nichts anderem. Die Zeitungen, vor allem der„Star“, hatten phan⸗ aſtiſche Auflagen. In der Untergrundbahn, in den Reſtaurants und Straßenbahnen ließ man ich ganz gegen den engliſchen gute Ton in Ge⸗ prüche ein, um Angaben und Anſichten über die Kataſtrophe auszutauſchen. Die neutralen. Muß Schweden blind neutral ſein? Es iſt eine bequeme Sache, ſagt„Dagen“ vom 18. Mai in einem Leitartikel, einen politi⸗ ſchen Gegner dadurch abzutun, daß man ihm lede Einſicht und jedes Rechtsbewußtſein ab⸗ ſpricht. Noch ſchlimmer, wenn man ihn als„ge⸗ kauft“ hinſtellt. In ſolchem Fall fordern wir: heraus mit den Beweiſen! Die Neutralitätserklärung Schwedens ſckließt für ſeine Bürger nicht aus, daß ſie ſich dach beſtem Vermögen die Bedeutung des jetzigen Kampfes fürs eigene Land klarzumachen ſuchen. Daß in Schweden auf dem Boden geſchichtlicher Ueberlieferung, Raſſengemeinſchaft, ähnlicher Kultur und mannigfacher Beziehungen eine Meinung gewachſen iſt, die mehr mit Deutſch⸗ land als mit den Ententemächten ſympathiſiert, ſollte nicht Verwunderung, noch weniger Ent⸗ rüſtung hervorrufen. Deutſchland iſt die germa⸗ niſche Hauptmacht auf dem Feſtland, das Boll⸗ werk gegen Oſten. Daß ſich ſonſt gegeneinander ſtrebende Mächte wie England und Rußland zu⸗ ſammenfinden, um ſie zu vernichten, ſollte ein bedeutſamer Fingerzeig für Schweden ſein, daß es als Nation nicht gleichgültig dieſem unnatür⸗ lichen Bunde zuſchauen darf. In Norpwegen. haben ſich einflußreiche Stimmen hören laſſen, daß man nicht länger annehmen könne, daß England dasſelbe Intereſſe wie bisher daran habe, Rußlands etwaige Anneltionspläne auf der ſkandinaviſchen Halbinſel zu verhindern. Die einzige Großmacht, die unter den jetzigen Verhältniſſen Skan din a⸗ viens Freiheit und Unabhängig⸗ keit aufrechterhalten kann und will, iſt Deutſchland— voraus⸗ geſetzt, daß wir ſelbſttun, was an uns iſt. Die ſkandinaviſchen Völker wärden ja wohl einen Machtfaktor darſtellen, wenn ſie gemeinſame außenpolitiſche Intereſſen hätten und warme Freunde der Landesverteidigung wären. Aber Norwegen hängt ſtark von Eng⸗ land ab und ſeine Arbeiter ſind noch militär⸗ feindlicher als die Schwedens. Dänemark dürfte ſchwerlich für eine Politik der Annäherung an Deutſchland und der Wacht gegen Rußland zu haben ſein. Der neue Skandinavismus iſt alſo als Sicherheitsſchutz unzureichend. Darum die Kälte großſchwediſcher Kreiſe gegenüber der Dreikönigszuſammenkunft. 5 Der Umſtand, daß alles, was gegen die Landesverteidigung iſt, mit ſeinen Sympathien auf ſeiten der Entente ſteht, ſollte beweiſen, wis —.— General Wood verſucht vergebens, zunächſt Brooklyn zu halten, dies wird im Sturm erobert, und nun fordert Marſchall von Hindenburg, der kommandiert, New Vork zur Uebergabe auf. Die Art, wie er den befehlenden amerikaniſchen Offi⸗ zier dazu auffordert, iſt ſo uramerikani ſch gedacht. Der Zeitungsberichterſtatter erzählt: „Um Mitternacht gab General Wood die letzten Befehle für den äußerſten Widerſtand bis zum letzten Mann und zur letzten Kanone, und als der deutſche Feldherr wieder Offiziere ſandte, die unter der Parlamentärflagge die Uebergabe von Manhattan Island(der Inſel, auf der New Nork liegt) verlangten, war ſeine Antwort ein entſchloſſenes Nein. Indeſſen verſuchte er doch mit Unterhandlungen Zeit zu gewinnen und ein paar Stunden ſpäter begleitete ich eine Abord⸗ nung von amerikaniſchen Generalſtabsoffizieren mit Gegenvorſchlägen; ſie fuhren auf einem Boot den Gaſt River hinauf. Ich ſehe v. Hinden⸗ burg noch vor mir, wie er in ſeinen hohen Stiefeln und ſeiner Uniform am Fuß des zer⸗ trümmerten Piers der Brooklyn⸗Brücke ſtehend, die Abordnung empfing:„Alſo Sie wollen keine Uebergabe? Sie glauben noch Widerſtand leiſten zu könnens?“ fragte er. Der amerikaniſche Offi⸗ zier, gereizt von dem Hochmut dieſer Frage, be⸗ merkte, gewiß wollten ſie das, und ſie dächten es zu beweiſen.„Sos“, ſagte v. Hindenburg, und er blickte auf die Bedienungsmannſchaft, welche gerade ein Geſchoß von einer halben Tonne Gewicht in ein 11⸗Zoll⸗Belagerungsgeſchütz lud, das, auf der Plattform ſtand.„Welches iſt da drüben Woolworth Building?“ fragte er, über den Fluß hinüberlugend.„Der größte von allen Wolkenkratzern, Exzellenz, antwortete man ihm, unnational, wie furchtbar weltfremd dieſe Poli tik iſt. In Frankreich und England wächſt nationales, faſt überpatriotiſches Empfinden in Schweden wünſchen die„Internationalen“ aus ſozialiſtiſchem Lager bis weit hinein ins liberale, daß die Neuttalität blind ſei. Ehronik der Nriegsereigniſſe. (Fortſetzung.) 2. Mai. Ypern und Poperinghe von der bür⸗ gerlichen Bewohnerſchaft geräumt. Mehrere Tauſend Flüchtlinge aus Dünkirchen in Calais.— Der eng⸗ liſche Panzer„Vengeance“ an den Dardanellen beſchädigt. Untergang eines engliſchen U⸗Bootes durch Mine. 3. Mai. Neue Beute und weitere Gefangene bei der Verfolgung der Ruſſen auf Riga und Mitau.— Durchbrechung der ganzen ruſſiſchen Front in Weſt⸗ galizien durch die verbündeten Trup⸗ pen unter Führung von Mackenſens. Der Uebergang über den unteren Du⸗ najee erzwungen.— Bei der Verſen⸗ kung des Fiſchdampfers„Columbia“ zwei deutſche Torpedoboote durch eine engliſche Zerſtörerdiviſion in Grund gebohrt.— Kriegszuſtand für Tripo⸗ lis im italieniſchen Miniſterrat be⸗ ſchloſſen, nachdem in einer Schlacht am 29. April die Italiener mehrere Hun⸗ dert Tote verloren. al. Einnahme von Zevenkoote, Zonnebeke, Weſthoek, vom Polygoneveld Wald und Nonne Boschen in Flandern.— Schleuniger Rückzug der Ruſſen in Weſtgalizien. Bisher 30 000 Gefangene, 2 Geſchütze, 64 Maſchinengewehre und unüberſehbares Kriegsgerät er⸗ beutet.— Vernichtung eines engliſchen Unterſeebootes durch ein deutſches Maxrineluftſchiff.— Beſchädigung eines engliſchen Linienſchiffes der„Formi⸗ dable“⸗Klaſſe durch deutſche Flieger⸗ bomben am 26. April in Weſtdiep.— Das engliſche Panzerſchiff„Agamem⸗ non“ durch türkiſche Granaten be⸗ ſchädigt.— Im Verlauf der diploma⸗ tiſchen Verhandlungen in Rom über Italiens Forderungen an Oeſterreich erfolgt die Ankündigung, daß der Kö⸗ nig und die Regierung nicht an der Einweihungsfeier für das Garibaldi⸗ Denkmal in Quarto teilnehmen. Eroberung von Ferme Vanheule, Eſterneſt, Schloßpark von Herenthage und Het Pappotie⸗Ferme in Flandern. Durchbrechung der dritten befeſtig⸗ ten ruſſiſchen Stellung in Weſtgalizien nördlich der Waldkarpathen. Rückzug der Ruſſen im Weſtabſchnitt der Kar⸗ pathenfront. Die Franzoſen aus ihrer Stellung im Ailly⸗Walde geworfen. 2000 Gefau⸗ gene.— Ueberſchreitung des Wisloka durch die Verbündeten. Einnahme des Duklapaſſes. Fortſchritte an der Lup⸗ kowpaßſtraße Tarnow wieder in öſter⸗ reichiſchem Beſitz. Der Kaiſer auf der Durchreiſe nach Weſtgalizien in Berlin.— Niederlage der Ruſſen bei Szadow und Roſſinie. — Voller Erfolg der Verbündeten und Rückzug der Ruſſen am unteren Duna⸗ jec. Teile des rechten Flügels der Heeresgruppe v. Mackenſen ſtoßen auf weſtlich vom Lupkowpaß aus den Kar⸗ pathen weichende ruſſiſche eafHRN Der Eunardampfer„Luſitania“ beim Vorgebirge Old Head of Kinſale durch ein deutſches-⸗Boot torpediert und untergegangen.— Vertagung von Se⸗ nat und Kammer in Italien bis zum 20. Mai.— Ultimatum Japans an China. Mai. —* 6. Mai. 7. Mai. 8 feindlicher Zer⸗ ſtörer durch unſere Küſtenbatterien in Beſetzung von Trippden 8. Mai. Libau durch Uebergang der Nl—— it den gotiſchen Linien „Ach ja! in Gold, wenn ſie den Turm mit einem einzigen Schuß„Nun paſſen auf: Fertig!“ Wir verſtopften uns die Ohren, als der Schuß krachte, und einen Augenblick ſpäter ſchien der koſtſpieligſte und zierlichſte Turm der Welt in ſeinen Grundmauern zu ſchwanken. Dann als die tauſend Pfund ſchwere Granate in der 27. Etage einſchlagend, im Innern des Baus explodierte, ſtrömten Wolken von gelbem Rauch aus den zuſammenſtürzenden Wänden, und der ungeheure Aufbau von 24 Etagen über der Zackt⸗ gen Wunde des Turms neigte ſich nach Oſten und kam als ein Stück herunter, ſeine tauſende Tons Gewicht von Stahl und Eiſen geradeswegs über die Breite des Broadway ſchleudernd. „Sehr gut“, nickt v. Hindenburg.„Es ſieht nett aus, wie ſie fallen. Ich denke, wir verſuchen 8 noch mit einem andern? Was iſt denn das für einer zur Linken?“„Das iſt Singer Building, Exzellenz,“ antwortete der Offizier.„Gut. Alles fertig?“ Die Tragödie wiederholte ſich, und 600 Menſchen mußten ihr Leben laſſen, als der große Turm zur Erde fiel. Leute, die einen Augenblick vorher noch ruhig ihrer Beſchäftigung nach⸗ gingen, wurden vom Pflaſter weg in die Ewig⸗ keit befördert.“ So wird erzählt, wie Hindenburg mit den Wolkenkratzern von Newyork umſpringt. Als man die Wirkung der Beſchießung ſieht, wird doch über die Uebergabe beraten. Während die⸗ ſer Beratung, bei der Theodor Rooſevelt natür⸗ resgruppe von Mackenſen über den Wislok. Bis jetzt 70000 Ruſſen ge⸗ ſangen, 38 Geſchütze, darunter neun ſchwere, erbeutet.— China nimmt Ja⸗ pans Forderungen an. 9. Mai. Bei Ypern der Feind aus ſtarken Stellungen geworfen.— Uebergang Mackenſens über den Wislok. Zurück⸗ weichen der Ruſſen auf Mielec und über die Weichſel. Die Linie Uzſoker Paß Komancza— Krosno Debica Szozuein von den verbündeten Trup⸗ pen überſchritten.— Meldung von der gegenſeitigen Beſchießung zweier eng⸗ liſcher Geſchwader bei Bergen vom 7, zum 8. April.— Eintreffen Gio⸗ littis in Rom. Der Kaiſer auf dem ſüdöſtlichen Kriegs⸗ ſchauplatz.— Großer franzöſiſch⸗eng⸗ liſcher Angriff ſüdweſtlich Lille.— Der Stobnica⸗Abſchnitt, die Brzezanka und der untere Wislok von der Armee v. Mackenſen erreicht. Southend und Weſteliff an der Themſemündung durch deutſche Marineluftſchiffe mit Bomben belegt. In den Landungs⸗ kämpfen auf Gallipoli ein viermaliger Angriff der Engländer bei Ari Burnu abgeſchlagen.— Ankunft der Reſt⸗ mannſchaft der„Emden“ in Damaskus. 10. Mai. Für das Vaterland gefallene Badener. Landwehrm. im Reſ.⸗Regt. 40 Hugo Rudolf von Impfingen, Musk. Franz Alois Dölzer von Hochhauſen, Unteroff. Hugo Endres, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Großrinder⸗ feld, Gefr. Gottfr. Hemberger von Ober⸗ ſcheidental bei Mosbach, Kriegsfreiw. im Reot. 113 Seminariſt Friedrich Bartmann von Schönbrunn bei Eberbach, Unteroff. d. L. Jul. Schumm, Ernſt v. Khuon⸗Wildegg, Prokuriſt Joſeph Haas und Richard Berthy, ſämtliche von Mannheim, Off.⸗Stellv. Heinrich Bun⸗ gert, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Heidel⸗ berg, Kriegsfreiw. Jul. Philipp und Ser⸗ geant im Regt. 110 Franz Hartung von Schwetzingen, Kriegsfreiw. Julius Leib⸗ brand, Musk. Guſtav Endlich und Gren. im Regt. 110 Auguſt Zovn, ſämtliche von Pforz⸗ heim, Reſ. Kaufmann Wilhelm Dahn und Bierbrauer Fritz Scheuenſtuhl von Durlach, Kriegsfreiw. Gefr. Ludwig Neßmann von Ettlingen, Reſ. Landwirt Otto Lumpp von Schöllbrunn, Johann Schwarz von Otten⸗ heim, Maler Joſeph Sachs und Emil Bur⸗ gert von Lahr, Kaufmann Willi Grieſin⸗ ger von Riegel, Kaufmann Gerhard Wacker von Endingen, Gefr. Karl Hamberger von Lehen bei Freiburg, Otto Hahn, Kriegsfreiw. im Regt. 113 Karl Rudmann und Kauſmann Guſtav Sillmann, ſämtliche von Freiburg, Musk. Heinrich Raufer aus Wittental, Füſil. Fritz Gimbel aus Mengen und Kriegsfreiw. im Regt. 114 ſtud. jur. Oito Altenſtein von Waldshut. Fähnrich und Offizierſtellv. Kurt Stritt, Kriegsfreiw. Gefr. im Regt. 109 Apotheker Adolf Kißling, Kriegsfreiw. Gefr. Lehrer Ludwig Nagel, Oberleutn. Hanns Barck, Ritter des Eiſernen Kreuzes, Gefr. d. Reſ. Guſtav Hoffmann, Kriegsfreiw. im Feldart.⸗Regt. 14 Franz Eiſert, Musk. im Regt. 111 Rudolf Neff, Unteroff, im Regt. 0 Prokuriſt Albert Leonhardt, Musk. im Regt. 111 Otto Holloch und Kriegsfreiw. im Regt. 109 Karl Joſeph Müller ſämtliche von Karlsruhe, Musk. Adolf Schwinn von Dain⸗ bach, Kan. Joſeph Karl Stein bach von Waldmühlbach, Erſatzreſ. Heinrich LJenz aus Neckarwimmersbach, Musk. Joſeph Kapsrei⸗ ter von Durlach, Musk. Jakob Völker von Ottenau, Gefr. im Regt. 111 Adolf Nach⸗ Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Urmetzer von Alois Mül⸗ Bühlertal, Heil⸗ und Simon Gabele von Freiburg, Fritz Fiſcher von Oberweiler, Unteroff. Albert Schöpflin von Lörrach, Kriegsfreiw. Robert Wasmer von Haltingen, Musk. Johann Friedrich Ritz von Kirchen, Reſ. Karl Held von Bieſingen, Inf. Schreiner Fritz Otto Eichin von Enden⸗ burg, Vizefeldw. Eugen Weckerle von Ten⸗ gen, Gren. im Regt. 110 Konſtantin Ruh von Bieſendorf bei Engen, Unteroff. im Regt. 114 Karl Maier von Nenzingen bei Stockach, und Leutn. Otto Herzog, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Oberlauchringen. Mannheim. Drei Wünſche. Und als der grauſame Krieg nun lam, Da nahm er mir den Bräutigam Und hat in den Waffenrock ihn geſteckt, In den Mantel, der unſere Grauen deckt, Und täglich und ſtündlich vom Tode umgeben, Der jeden Augenblick umlauert das Leben. O, könnt' ich nur teilen ſein Geſchick, Auch, wenn wir nimmermehr zurück! Und als der grauſame Krieg nun kam, Er uns den Gatten und Vater nahm Und hat in den Waffenrock ihn geſteckt, In den Mantel, der unſere Grauen deckt, Und täglich und ſtündlich vom Tode umgeben, Der jeden Augenblick umlauert ſein Leben. Es betet ein Kind, zum Himmel den Blick: „Du lieber Gott, ſchick bald den Vater zurück, Begleitet von einer Mutter Flehen, Ihr Kind nicht vaterlos zu ſehen. Und als der grauſame Krieg nun dam, Eines greiſen Mütterleins Sohn er nahm Und hat in den Waffenrock ihn geſteckt, In den Mantel, der unſere Grauen deckt, Und täglich und ſtündlich vom Tode umgeben, Der jeden Augenblick umlauert ſein Leben. Wie war ſie ſo ſtolz auf ihren Sproß, 79 Der nun gebettet in der Erde kühlem Schoß. Mit Wehmut gedenkt ſie der Worte ſein: „Auf Wiederſehen, lieb' Mütterlein!“ Ja, das Wiederſehen nur geſchieht, Wenn der Tod auch in ihr Häuschen zieht Und ein Mütterlein läſſet dahin geh'n, Wo ihre Seelen ſich wiederſehn. Margarete Baumann. 1 Aus Stadt und Land. Mannheim, 26. Mai 1915. Ernennungen, Verſetzungen, Juruheſetzungen ꝛc. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſen H bis K ſowie Ernennungen, Berſetzungen ete. der nichtetat⸗ mäßigen Beamten. 928 Aus dem Bereiche des Miniſteriums des Gr. Hauſes, der Juſtiz und des Auswärtigen. Beamtencigenſchaft verliehen: der Maſchinenſchreiberin Alwine Dihl mangn beim Amtsgericht Gernsbach. 4 Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Innern. Uebertragen: 5 dem Aktuar Wilhelm Rügner eine nichtetak⸗ mäßige Aktuarſtelle beim Bezirksamt Ettenheim, dem Aktuar Theodor Gble eine nichtetatmäßige Aktuarſtelle beim Bezirksamt Stockach. W Alkuar Heinrich Göltz in Waldshut zum Be⸗ zirksamt Stockach; die charakt. Polizeiſergeanten (Polizeikommiſſäranwärter): Roberr B ecker in Mannheim nach Karlsruhe, Karl Enzmann in Karlsruhe nach Mannheim; die Schutzleute: Joſ. Zickgraf in Freiburg nach Heidelberg, Friedrich Fuß in Baden nach Mannheim. Großh. Verwaltungshof. Beamteneigenſchaft verliehen: bei der der Wärterin Hedwig Pflegeanſtal chen mit ihren Maſchinengewehren Mannheimer Leldpoſl⸗ briefe. Stimmungsbild aus dem Felde. Lang hab ich geſucht, und endlich fand ich dein letztes Quartier: ein Friedhof am Ende jener franzöſiſchen Ortſchaft. Es däm⸗ merte, und der Nebel begann, ſeinen feuchten Schleier langſam kaſtend auf die Erde zu ſen⸗ ken. Drüben vom Gefechtsfeld fiel hin und wieder ein Schuß, ſonſt ſtörte nichts die Ruhe der einbrechenden Nacht... Ich ſand das Grab mieines lieben Kameraden. Friſch glänzte noch die liebevoll aufgezeichnete deutſche Druckſchrift am Kreuz Dort hinter den Kreuzen der Friedhofmauer legte die Sonne ihr rotes Band rund am lang, als wollte ſie den heutigen Tag zum Abſchied um⸗ armen. Tief verſunken betrachtete ich dieſes wunder⸗ volle Bild... Da klingt leiſe von ferne eine Melodie an mein Ohr, ein Choral!— Iſt das ein unſichtbarer Engelchor?— Nein, in der Seimat hab ich das ſchon gehört. Wie wun⸗ dervoll das klang! Es war Muſik, die hundert Jahre die gleiche geblieben: tiefe, ernſt emp⸗ fundene Kunſt. Hinter dem Gottesacker ſteht das Goktes⸗ haus. In dieſes folgte ich der Muſik und ſchlüpfte leiſe durch den Türſpalt in den faſt dunkel gewordenen Raum. Durch die bunten Scheiben drang das Licht gedämpft und um⸗ geſtimmt herein. Ich drückte mich ſtill auf den nächſten Stuhl, um weiter zu lauſchen; kein Menſch war ſonſt in der Kirche. Allmählich dunkelte es mehr und ſcharf umrahmten die ſtrammen gotiſchen Pfeiler und Bogen den Altar mit dem Chriſtusbild. Lange Zeit ſaß ich da und meine Seele beugte ſich vor der hier empfundenen Größe, und nie hab ich ernſter gefühlt, daß wir armen Menſchen⸗ weſen uns im Letzten gleich einem Blinden führen laſſen müſſen, Als ich mich an dieſer Andacht erbaut hakte und die Muſik zu Ende war, trat ich wieder aus der Kirche. Und wer kommt vom Chor herunter? Einige Kameraden, die zuſammen 4. Seite. Mittwoch, den 26. Mai 1918. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Fina uhnverwaltung.— Ernannt: zum Bauaſſiſtent 5 Telegraphenmeiſter Hu Schaller in Karlsruhe; zum Lotomotiv Reſerveführer Florian Daum in Karlsruhe; Hallenmeiſtern: die Lademeiſter: Wilh. GEiſen⸗ beiſer in Karlsruhe und Franz Bruder in Karlsruhe; zum Lademeiſter: Bremſer Blaſius Schweizer in Freiburg. Etatmäßig angeſtellt: als Lokomotibheizer: Freiburg;: Vertragsmäßig aufgenommen: als Lokomotivheizer: Albert Burtmi Waibſtadt. Joſ. Schlatte rer in von Verſetztt: Bahnmeiſter Ferdinand Reich in poldshöhe nach Efri rchen, Betric Viktor Keller in rlsruhe nach Lahr Stationsaufſehe heim nach Buch mann in He Schmi d Zuruhegeſetzt: wegen vorgerückten Alters, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte: Rottenführer Gebhard Martin in Schwacken⸗ reute(auf Anſuchen); wegen leidender Geſundheit, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte: Zugmeiſter Friedrich Burghardt in Frei⸗ Durg. Entlaſſen: Lokomotivheizer(Reſerveführer) Adalb. Wink⸗ ler in Pforzheim. Geſtorben: Betriebsaſſiſtent Anton Göbel in Mingols⸗ heim, Amtsdiener Karl Henrich in Mannheim. Miilitäriſche Auszeichnung. Fhilipp bacher, Kanzleiaſſiſtent bei der ſtädtiſchen Straßenbahn Mannheim, Unteroffizier, 10. Kom⸗ pagnie, Landwehr⸗Infanterie⸗Regiment No. 235 wurde am 12. Mi mit der Großborzogl. Badi⸗ ſchen ſilbernen Verdienſtmedaille, am Bande der Karl Friebrich Militär⸗Verdienſtmedaflle gusge⸗ zeichnet. *Die Eichenrinde iſt wegen des ſtarken Leder⸗ verbrauchs zu Kriegszwecken gegenwärtig ein ſehr geſchätzter und gut bezahlter Artikel Die Land⸗ wirte im Kinzigtal, Renchtal und auch im Oden⸗ wald, mo ſolche junge Eichen viel gepflanzt wer⸗ den, exlöſen jetzt aus der Rinde ſchöne Summen. Zum Schälen der Eichen werden bekanntlich ruſ⸗ ſiſche Gefangene vom Heuberg verwendet, die von fachkundigen Landſturmmännern bewacht werden. Stimmen aus dem publikum. Kriegszeiteinkünfte. Einer Rotiz in Ihrem Blatte entnehme ich, daß die Grenze für das pfändungsfreie Einkom⸗ men auf M. 2000.— hexaufgeſetzt worden iſt. Mancher Familienvater wird dennoch beſonders in jetztger Zeit hart betroffen. Es müßte noch unterſchieden werden zwiſchen ledigen und ver⸗ heirateten Perſonen und ferner in Bezug auf die Anzahl der vom Familienoberhaupt zu unterhal⸗ tenden zur Familie zählenden Perſonen und dem⸗ entſprechend im einzelnen Fall eine Grenze ge⸗ zogen werden. Der Krieg währt nun ſchon 10 Monate und dauert vielleicht noch viel länger als noch einmal ſo lange. Für das Sinken der Kaufkraft einer Mark iſt noch kein Stillſtand abzuſehen. An Brotmarkenzuteilung iſt kein Mangel, aber es ſehlt an Geld für Bvot. Die knapp bemeſſenen Einkünfte z. B. der ſogenannten Kriegsaushilfen ſind ſehr aufbeſſerungsbedürftig. Ohne gehöri⸗ gen Stoß und Fingerzeig geſchieht aber nichts. Die Bedrängten ſind zu anſtändig ihrerſeits zu verlangen und haben auch zu befürchten, ſich in Nachteil zu ſetzen, wenn dies Verlangen von ein⸗ zelnen Schwachen ausgeht. Es erſcheint deshalb Rotwendig, daß eine Anregung auf dieſem Wege ergeht. Auch hier wäre eine Familienkopfzulage ſehr am Platze. Wenn der Krieg, wie anfangs angenommen, nur einige Monare gedauert hätte, ſo wütrde eine nur wenigſtens für die Ernährung hinreichende Bezahlung zur Not genügt haben. Doch reicht dieſe ſchon lange nicht mehr aus, da N N Bruch das Harmonium und eine irgendwo aufgefun⸗ dene Geige geſpielt hatten. Der Turm der Kirche war— die Beobachtungsſtelle einer un⸗ ſerer Batterien. Gefreiter E. Vanoli. Beitrag aus der Liller Kriegszeitung Nr. 6 vom 1. Januar 1915. 2363 Wie man im Felde über Italiens Verrat denkt. Ein Feldzugsteilnehmer äußert ſich folgender⸗ maßen: „Wir können nur hoffen, daß die Erfolge, die wir jetzt überall haben, das Ende des Krieges raſcher herbeiführen und Italien ſich wieder auf ſich ſelbſt beſinnen laſſen; wenn nicht, dann ſoll es uns finden. Aendern wird dieſer Verrat an dem Endergebnis nichts, der Krieg wird länger dauern und die Opfer werden größer werden, aber auch das Gewohnheitsmäßige wird in dieſem Moment verſchwinden und neue Begeiſterung, neue Leidenſchaft wird unſere Herzen erfüllen und wenn es uns jetzt manchmal mit Macht heimwärts zieht, ſo wird mit dem Verrat Italiens der innere Wegweiſer nach Italien zeigen und die niederträchtigen, feigen er werden bekommen, was ihnen gehört, das bin ich ſo ſicher, als ich es bin, daß Sie mir dieſen Gefühlsausbruch nicht übel nehmen 5 2 E General⸗Anzeiger« Badiſche die Kaufkraft der Mark allmälig bis zu 50 Pro⸗ niſt. Es kommt fe Hhinzu, daß nunmehr Aufwendungen für koſtſpielige turen und Reuanſchaffungen von Bekl ſtücken ete. beim einzelnen Familienm dringend notwendig werden, die auch(ich nur die Schuhſohlen) um Vieles teurer geworden ſind und(zum Glück, ſollte man ſagen) auf Kre⸗ dit nichts gegeben wird. Es wäre an der Zei daß nach dieſen Richtungen hin etwas geſchähe von Seiten derer, die es angeht. * Theaterwünſche. In Ihrer Abendausgabe vom 20. d. leſen wir unter der Ueberſchrift„De Spielplan unſeres Hoftheaters“ die Aus gen eines unzufriedenen Theaterabonnenten, auf die wir uns eine Erwiderung von hier aus nicht verſagen können. Der Einſender Dr. M. erkennt dankbar daß die Bühnenleitung bemüht geweſen iſt Spielplan literariſch und intereſſant zu g In dieſer Hinſicht alſo wurde ſeinem? drang genügt, andererſeits rügt er aber Mangel an Luſtſpielen und da von Schauſpielen, die geeignet ſind ſeine Nerven zut kitzeln und ſeine ausgeruhten Lachmuskeln in Bewegung zu ſetzen.— Sollte man es für mög⸗ lich halten, daß in der heutigen Zeit, wo die ganze Welt in Trauer iſt, wo täglich ſo viele von uns ihr Leben vorne laſſen und kaum noch eine Familie in der Heimat ſein dü ie ni durch Verluſt eines lieben Angehö Anverwandten ſchwer betroffen wurde, noch ein Menſch mit derartigen Wünſchen an die Deffent⸗ lichkeit tritt. Wenigſtens haben wir, die wir hier draußen das ganze Elend dieſes furchtbaren Krieges ſo unmittelbar vor Augen haben, für derartige Anliegen kein Verſtändnis, und wir nehmen im Intereſſe unſerer Lieben in der Hei⸗ mat an, daß dieſe ſonderbaren Wünſche eines Einzelnen mit den Gefühlen der Allgemeinheit nicht im Einklang ſtehen. Wenn man einerſcits mit vollem Recht unſeren Frauen den Zeitver⸗ hältniſſen entſprechend, das Tragen von Schmuck und auffallender Kleidung verſagt, dann ſollte man andererſeits auch bemüht ſein, derartige Ge⸗ lüſte nach Luſt⸗ und nervenkitzelnden Schau⸗ ſpielen zu unterdrücken. Aus dem Felde in Norbfrankreich. ** 2* 1 (Hiermit ſchließen wir die Erörterung dieſer Angelegenheit und bitten, weitere diesbozügliche Einſendungen zu unterlaſſen. Schriftleitung.) Aus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 25. Mai. Das Graham ſche Schlößchen im Stadtteil Handſchuhsheim iſt in den Beſitz des bisherigen Verwalters des Anweſens, Herrn Pollich, übergegangen. Der engliſchen Farmilie Graham gehörte das Schlößchen etwa 50 Jahre laug. Der letzte Beſitzer weilte feſt alle Sommer eine Zeit lang auf ſeinem Beſitztum und hat für Handſchuhsheim manches Gute getan. In⸗ folge des Krieges ſah er ſich veranlaßt, das An⸗ weſen, einen vornehmen und geräumigen Herr⸗ ſchaftsſitz, zu veräußern. Im Handſchuhsheimer Schlößchen iſt bekanntlich im Jahre 1798 der Heidelberger Maler Karl Rottmann, ein Sohn des Zeichners Rottmann, geboren, wovon eine an dem Hauſe befeſtigte Inſchrift Kunde gibt. I Lützelſachſen, 25. Mai. Der 65jährige Gemeindearbeiter Michael Kratzer von hier, ein Witwer, verübte im Gemeindewalde, wo er mit Rindenſchälen beſchäftigt war, Selbſt⸗ mord durch Erhängen. Als Beweggrund wird ein langwieriges Leiden angegeben. ):( Bruchſal, 25. Mai. Der auf dem Felde der Ehre gefallene Leutnant im 2. badiſchen Dra⸗ goner-Regiment Nr. 21, Stucken, hat mit letzt⸗ williger Verfügung den Armen der Stadt Bruchſal 10000 Mark vermacht. )10 Karlsruhe, 25. Mai. Deutſche Flücht⸗ linge aus Italien paſſieren ſeit einigen Tagen in großer Zahl den hieſigen Bahnhof. Jaſt alle er⸗ zählen, lt.„Bad. Preſſe“ von dem flegel⸗ und und pöbelhaften Auftreten eines Teils der italie⸗ niſchen Bevölkerung, von Plünderungen und der Demolierung deutſchen und öſterreichiſchen Gigen⸗ tums. Alles geſchehe unter den Augen der Poli⸗ zei, die erſt dann einſchreite, wenn es zu ſpät iſt. 216 Pforzheim, 25. Mai. Mancher unſerer Mitbürger, deſſen Wiege in Italien ſtand, iſt ent⸗ rüſtet über den Verrat der italieniſchen Regie⸗ rung, durch den er nun in ſeiner Exiſtenz ſchwer geſchädigt wird. Viele der hieſigen Italiener ſind gar nicht geſonnen, augenblicklich in ihre Heimat zurückzukehren, nachdem ſie bei uns eine zweite nicht minder hochgeſchätzte Heimat und reichlichen Verdienſt gefunden haben. Pfalz, Beſſen und Amgebung. * Neuſtadt a.., 19. Mai. Durch einen Sturz vom Rade iſt der Gewehrfabrikant W. Fahner aus Suhl ſo ſchwer am Kopfe verletzt worden, daß er nunmehr im hieſigen Diſtrikts. krankenhaus, ohne das Bewußtſeln wiedererlangt zu haben, verſchieden iſt. Jen. Der Krieg mit Italien. Letzie Meld Die Rückkehr des Fürſten Bülow. Zürich, 26. Mai.(Nichtamtlich). Fürſt Bülow iſt geſtern auf dem hieſigen Bahnhof von dem deutſchen Geſandten in der Schweiz und dem Generalkonſul von Zürich, du Foure, empfangen worden, die den Fürſten bis Egliſau geleiteten. Vor der Abfahrt von Zürich ſtattete Bülow dem ſchweizeriſchen Bundesrat ſeinen Dank für die muſterhafte Organiſation des Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) riſchen Geleits durch die Schweiz, ſowie die liebenswürdige Aufnahme und für die tlei Ehrenbezeugung ab. Ebenſo dankte Baron Macchio dem Bundespräſidenten tele⸗ graphiſch im gleichen Sinne. JBerlin, 26. Mai.(Von u. Berl. Bur.) Fürſt und Fürſtin Bülow ſind heute morgen aus Rom hier gegen 9 Uhr auf dem Anhalter Bahnhof eingetroffen und haben im Hotel Adlon Wohnung genommen. Mit dem Zuge kamen auch über 120 Deutſche, die gleichzeitig mit dem Fürſten infolge des Kriegsausbruches Italien verlaſſen hatten, nach Berlin. Zum Empfang des Fürſtenpaares, in deſſen Gefolge ſich die übrigen Herren unſerer Botſchaft beim Qutrinal befanden, hatten ſich nur einige Ver⸗ wandte des Fürſten und Herr Adlon auf dem Bahnſteig eingefunden. In einem Mietsauto begab ſich das Fürſtenpaar ins Hotel, wo es einige Zeit bleiben wird. Der Fürſt ſieht ſehr gut aus, aber die Ereigniſſe der letzten Zeit haben ſeine Stimmung ſichtlich beeinflußt. 2 Abreiſe es italieniſchen ſchafters in Berlin. 11 11 —— SE= 3. Mai.(Von unſ. Berl. 2 italieniſche Botſchafter Bollati, eſtern ſeine Päſſe verlangt hat, iſt mit dem ſeiner Botſchaft heute früh.27 Uhr luhalter Bahnhof abgereiſt. 5 Ein Nenigswort. Berlin, 26. Mai(Von u. Berl. Büro Aus München wird der„B..“ gemeldet: V den„Münchener Reueſt. Nachrichten“ aus Wien berichtet wird, war der Kardinalfürſt⸗Erzbiſchof von Wien Dr. Piffl vor einigen Monaten in Rom und wurde vom König Viktor Emanuel empfangen. In dieſer Audienz wurde auch vom Krieg geſprochen und das Verhältnis Italiens gegenüber ſeinen Bundesgenoſſen geſtreift. Der König ſagte zum Kardinal Dr. Piffl:„Man kann ganz beruhigt ſein; ich wäre der erſte aus dem Hauſe Savoyen, der ſein Wort bräche.“ In dieſem Zuſammenhang möchten wir noch anfügen, daß, wie uns berichtet wird, König Viktor Emanuel III. noch am 6. Mai dem Kronprinzen zu ſeinem Ge⸗ burtstage gratuliert hat. Am 4. Mai aber hat ſeine Regierung den Dreibund gekün⸗ digt und noch früher hatte ſie ſich an die Entente⸗ mächte gebunden. München, 26. Mai.(WB. Nichtamt⸗ lich.) Der bisherige italieniſche Geſandte Tou⸗ raſi della Torretta iſt heute vormittag nach der Schweiz abgereiſt. Die KAriegslage im Gſten. *Petersburg, 26. Mai.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Der Rußki Invalid ſchreibt über die Kriegslage, daß der ruſſiſche Rückzug aus Gali⸗ zien nur erfolgt ſei, um den Feind von der Baſis Krakau und ſeinen guten Eiſenbahnverbindun⸗ gen abzubringen. Die derzeitigen von deutſchen und öſterreithiſch⸗ungariſchen Trupzen eingenom⸗ menen Linien werden jetzt von den ruſſiſchen Nida⸗Linien aus bedroht. Es ſo⸗ aber nicht aus⸗ geſchloſſen, daß die Ruſſen ſich ſelbſt von der Nida⸗Linie zurückziehen würden, weil der ruſſiſche Winterplan noch nicht voll zur Altrführung ge⸗ kommen ſei. Die Urſache dafür, daß die ruſſi⸗ ſchen Heere in Galizien abziehen mußten, ſei, daß die Engländer und Franzoſen an der Weſt⸗ front nicht genügende Initiative entfalteten und die deutſchen Truppen dort nicht nügend ge⸗ bunden hätten. Nach den„Rjetſch“ ſind jetzt an der deutſch⸗ öſterreichiſchen Front von Opat⸗Kolomea 35 Armeekorps zuſammengezogen, es ſei onzu⸗ nehmen, daß jetzt die große Entſcheidungsſchlacht vorbereitet werde. Dieſer Hauptſchlag ſei als das wichtigſte Ereignis in dem Weltkriege zu be⸗ trachten es werde durch die verwickelſten politi⸗ ſchen und ſtrategiſchen Verhältniſſe verurſacht. Feſtgeſtellt ſei die Gruppierung der Kräfte noch nicht, deshalb ſei es ungewiß, wo der Haupt⸗ ſchlag falle. Das neue engliſche Nabinett. JBerlin, 26. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Aus Amſterdam wird der„B..“ gemeldet: Das neugebildete Miniſterium Asquith, deſſen Zuſammenſetzung jetzt vorliegt, übernimmt aus dem früheren rein liberalen Kabinert neben dem Miniſterpräſidenten nur die Miniſter Grey (Aeußeres), Kitchener(Krieg), den Han⸗ delsminiſter, ſowie die ſogenannten Saretäre für Schottland und Irland. Zu dieſen ſechs Liberalen kommen neu ſieben unioniſtiſche Mini⸗ ſter, darunter Lansdowne, Balfour und Carcon. Die Zuſammenſetzung des neuen Kabinetts bedeutet den völligen Bankerott des Miniſteriums Asquith. An der Spitze des Marineminiſteriums, des Kolonialminiſte⸗ riums und des Juſtizweſens ſtehen jetzt Kon⸗ ſervative. Ein Konſervativer hat die an⸗ geſehenſte Stellung im Kabinett, die des Groß⸗ ſiegelbewahrers. Der Führer der Konſervativen im Oberhaus, Lord Lansdowne, iſt— ein in England bisher unbekannter Rang—„Mini⸗ ſter ohne Portefeuille“ geworden, d.., er hält ſich für die Nachfolge Asquiths oder Greys in Zur.) Bur.) Bereitſchaft und übt bis dahin die leitende Kon⸗ trolle im neuen Kabinett aus. Ein Novum iſt auch die Schaffung des „Miniſteriums für Kriegsbedarf“; eine höf⸗ liche Umſchreibung für eine erhebliche Ein⸗ ſchränkung und Beaufſichtigung des Kriegs. miniſters Lord Kitchener. Daß Lloyd George mit dieſem Amt betraut und zu dieſem Zwetk vom Finanzminiſterium beſeitigt wird, iſt ein weiterer großer Erfolg der Konſervativen, die den Schatzkanzler wegen ſeiner revolutiondren „Budgets⸗ und Finanzmaßnahmen“ ſeit Jah⸗ ren mit ihrem Haß verfolgen. Ein offenes Eingeſtändnis einer ſchweren Niederlage iſt die Entfernung Churchills aus der Admitali⸗ tät und ſeine Unterbringung in einen ver⸗ ſteckten Winkel des Kabinetts, auf den rein dekorativen Poſten des Kanzlers des Herzog⸗ tums Lancaſter. Die draſtiſche und offen das bisherige Ka⸗ binett beſchämendſte Neuberufung iſt aber die Ernennung des„Rebellen“ Sir Edward Car⸗ ſon zu dem höchſten richterlichen Amt, des Mannes, der an der Spitze der offenen bewaff⸗ neten Ulſtermeuterei gegen die Regierung ge⸗ ſtanden hat. Der Nampf um 0 Sie Dardanellen. London, 26. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Reuterbureau meldet unterm 23. Mai von den Dardanellen über Tenedos: Da ein raſches Vorrücken auf der Halbinſel Gallipoli wegen der beſonderen Stärke der feindlichen Stellung nicht möglich iſt, richten ſich die Truppen er Alliierten in den gewonnenen Po⸗ ſitionen ein, verſtärken ſich und ruhen zu neuen Kämpfen aus. Unſere Front befindet ſich jetzt dicht bei dem Dorfe Krithia, um deſſen Beſitz hart gekämpft wurde. Mehr als einmal erreichten die unſrigen die Häuſer, aber der Feind beherrſchte den Platz uned ſeine Zugänge mit Maſchinengewehren und es erwies ſich als unmöglich die Häuſer zu behaupten. Konſtantinopel, 26. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Ergänzenden Meldungen zufolge s fand die Torpedierung des„Penke leimon“ durch ein türkiſches Unterſerboot am 22. Mai im Schwarzen Meere unweit des Ein⸗ ganges vom Bosporus ſtatt. Die ruſſiſche Anute in Finnland. Stockholm, 26. Maj.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Das Aften⸗Bladet veröffentlicht einen Brief von Finnland, in dem es heißt, das öffentliche Leben im Lande iſt völ⸗ lig gelähmt. Die Zeitungen werden von der Kriegszenſur geknebelt, da es hier ſtrenger iſt als in Rußland. Jedes Wort über die Ge⸗ fühle und WWünſche des Volkes wird mit Ge⸗ fängnis oder Ausweiſung beſtraft. Die Auf. faſſung, daß Finnland im gegenwärtigen Weltkriege ganz auf Rußlands Seite ſteht iſt grundfalſch. Von einer Zuſtrömung finnlän⸗ diſcher Kriegsfreiwilliger zur ruſſiſchen Armee weiß man hier in Finnland nichts. Daß ein⸗ zelne ſittlich verkommene oder von wirtſchaft⸗ licher Not gedrängte Menſchen ſich zum Mili⸗ tärdienſt anwerben ließen, mag geſchehen ſein, aber Finnland ſelbſt will nach wie vor nichts vom Zarismus wiſſen. Rußlands unerhörtes Vorgehen in Finnland während der letzten Monale hat in den weiten Schichten der Bevölkerung das Gefühl der Loyalität ertötet. Man hofft, nach der Welt⸗ kriſe eine Neugeſtaltung den Sbellung von Finnland oder wenigſtens die internationale verbürgte Wiederherſtellung der finnläni⸗ ſchen Selbſtverwaltung. Finnland 2 nicht am Rande eines Aufruhrs, Einſicht, daß der fortgeſetzte Kampf für die nationale Selbſtändigkeit unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen troſtlos iſt, zwingt ein neues politiſches Ideal hervor, umſo 1 ſelbſt bei dem finniſchen Teile der Bevölee, rung; nicht zum Wenigſten bei den finniſchen Bauern wächſt ein immer ſtärkeres Gefühl der Zuſammengehörigkeit mit der german ſchen Welt. Deutſche Flugzeuge über Paris. Paris, 26. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Das„Petil-Journal' meldet: Drei deutſche Flugzeuge flogen vorgeſtern vormittag über die Umgebung von Paris. Als ſiie ſich dem nördlichen Teile von Paris näherten, 22—1 den ſie von franzöſtſchen Fliegern entdeckt un verfolgt. Die deutſchen Flugzeuge warfen Vomben ab, doch wurde niemand getroffen. Ueber den Sachſchabden liegen noch keine nähere Meldungen vor. Briefkaſten W. Die fragliche Verordnung iſt mit dem Tage der Verkündung, alſo mit dem 18. Mai 1915, ir Kraft getreten. Die Verordnung hat inſoweit rückwirkende Kraft, als beſtehende Pfändungen hinſichtlich der nunmehr fällig werdenden Beträge ihre Wirkſamkeit verlieren, wenn die Pfändung heute nach der neuenVerordnung untuläſſig wärr. M. H. 850. Wenn die Miete monatlich bezahlt wird und keine andere Vereinbarung beſteht, iſt auch die Kündigung monatlitchr. 1 Mittwoch, den 26. Mai 1915. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) . Sette. 22.. ÄK. die Ertragnisse im Textilgewerbe. Die Betriebsergebnisse der Aktiengesellschaften des Textilgewerbes sind für das Jahr 1914 trotz des Krieges noch immer recht befriedigend. Zwar ist ein Rückgang im Neingewinn und in der Dividende eingetreten, aber beide Mal ist der Plekgang nicht besonders hoch, jedenfalls steht aber die absolute Höhe des Reingewinns und der Diricende noch immer recht günstig. Im ganzen haben im ersten Vierteljahre 1915 116 Aktienbe- triebe illre Geschäftsabschlüsse für 1914 ver- gleichbar mit dem Vorjahr veröffentlicht. Bei desen Gesellschaften ist das Aktienkapital von 28 Milionen Mark auf 22288 Millionen ge- wachsen. Der Reingewinn betrug naca Abzug der Verluste 15,53 Prozent des Aktienkapltats gegen 16,89 im Jahre zuvor. Die Abuahme stellt sich aut 1,36 Prozent. Die Dividende ſiel von 9,4 auf 8,1 oder um 1,3 Piozent, also im nämlichen Grade, wie der Reingewinn zu nekgegangen ist Die Zahl der Gesellschaften, die mit Verlust àr- beiteten, ist uur wenig größer geworden, cker Feingewinn der übrigen ist sogar gegen 1913 et⸗ was gestiegen. Da auch die Summe der Ab⸗ Schreibungen gewachsen ist, so stellt sich das Ge- Samtergebnis als durchaus befriedigend dar. Von großem Interesse ist num die Bewegung der Er- trägnisse in den eitzelnen Zweigen des Textil bes. Betrachten wir zunächst die Be- wegung des S0 erhalten wir folgen⸗ des Bild: des. Aktlenkapflal Reingew. in Proz. 7914 in 1000 U. des Aktlenkapft. 1913 191⁴4 Baumwollsplnnerelen. 15 25 444 18,68 15,52 Baumwollweberelen 10 1160⁰0 10581 13.92 baumwollspinnwweberelen 2⁰ 48 0⁴⁰0 14.03 11,7 Lammgarnsplnnereſen. 13 27 335 11.52 1180 Wollgewerbe ohne Ramm- garnsplnnerelen 12 2³ 850 1548 17½2 Lelnen u. jutehersteltung 17 31 272 20,48 22719 Seldenweberelen 3 70⁰⁰ 18,48 18.02 Sonstige Wenderted 18 28 885 3142 2282 Färberel, Appretur eto. 8 12 840 10,15 770¹ Wir sellen hier in einigen Zweigen noch eine mehr oder weniger starke Zunahme des Neinge⸗ winns, nämlich in den Baumwollwebereien,aim Wolgewerbe mit Atsschluß der Kammgarnspinne⸗ reien und in der Leinen- und Juteherstellung. Bei den Kammgarnspinnereien und den Seidenwebe- reier ist der Rückgang gering, sehr erheblich st er eigentlich nur bei den sonstigen Textilfabriken. Wieht so günstig wie die Bewegung des Reinge⸗ Winns gestaltete sich die Entwicklung der Divi- dende. Hier zeigen alle Zweige eine Abnahme, die irem Grade nach sehr verschieden ist. Die Verkürzung der Dividende ist im allgemeinen bei den Zweigen, die einen hölleren Reingewinn als 1013 erzielten, darauf zurüickzuführen, daß starke üekstellungen oder erhebliche Vorträge für 1915 erfolgt sind. Die Dividende stellte sich bei den nämliehen Gesellschaften in den einzemen Zwei⸗ gen des Textilgewerbes in Prozenten des Aktien- kapitals, wie folgt: 1913 1914 Abnahme Baumwollspinnerslen 106 98*0 Baumwollweberelen 32 772 1⸗0 Baumwoflspinnwebereſlen 7¹7 572 155 Lammgarnspinnerelen.8 576 172 Vollgewerbe ohne Kammgarnspinnerelen 3,8.3.5 Lelnen und juteberstellung 12 106 974 Seſdenweberefen 9571 954 Sonstige Textſtfabriken. 151 1255 255 fürderel, Appretur eto..7 2³ 251 Am stärksten War die Abnahme in der Gruppe Sonstige Textilfabriken. Dieser Abnahme komun der Rückgang in der Färberei, Appretur usw. sehr nahe. Dann folgen der Reihle nach die Baumwoll- Spintereien, die Baumwrollspinnwebereien, die Kammgarnspinnereien, die Baumwollwebereien, das Wollgewerbe ohne Kammgarnspinnereien, endlich an letzter Stelle mit dem geringsten Rück⸗ gang die Leinen- und Juteherstellung sowie die Seiclenwebereien. Geldmarkt, Bank- une Böirsen- Wesen. Staud der Badischen Bank am 23. Mai. egen di gogen die 9585 de Aktiva ein Harz) 1015 Lorwoone 9049 1444½1040 454 Metall-Bestand.. 6346 7514. 26 605 Reloks- u. Darlenns-Kas- 5 17 40% 86855 sen-Scheine 148 532—— 1631 30ʃ2 150. 827 040 fHotes anderer Banken 762 510 35 410 16107 441— 671 022 Wechseldestana 11896 6782— 8868f 15850 8558—J 603 225 lombarddarlehen. 431 80.— 139 700 1427 588.— 803 550 Effoktenbestanda 3160— 91744 5482 888. 184 188 Sonstige Atva 7532 928— 6ʃ7 655 222 PaSSIV a. 000(unver.) Srundkapltall. 9000 000(uaver.) 2 250000 2 ver.) Reservefonds 2250 000(unver.) V55 15128 288 100 Hotenumlauf. 15 609 100— 15 400 15010 782— 152614 Depositen 9717 182+— 366 009 565 548,. 21 502 Sonstige Passllia 917110, 1682 Metalldegkun egen 40,45% in der Vorwoone und 2 5 des Notenumlaufs 40,66% 1,57% im Vorlahr. Württembergische Kriegskreditbaul- .-., Stultgart. Nach dem Geschäftsbericht über die erste Schäftsperiode vom 8. Sepiember 1914 bis März 1915 Wurden von 371 Kreditgesuchen Auträge mit 1 593 470 M. genehmigt. Als Ge⸗ 80 55 285 ein Bünstiges Zeichen für die Wirtschaftslage ist es anzüsehen, daß in den letzten Monaten die Rücle zahlung der Kredite teilweise eingesetzt hat. Ver- schiedene genehmigte Kredite wuürden überhaupt nicht in Auspruch genommen, es war in diesen Fallen lediglich ein Akct der Vorsicht der Antrag- steler, sich einen wWeiteren Kredit zu sichern. W die Scherheiten der Kredite anlangt, so steht — die hypothekarische Deckung im Vordergrunde. Die Bank schließt mit einem Feingenvun von 1174½ M. ab, aus dem 5 Prozent gleich 588 M. zur Bildung des gesetzlichen Reservefonds und 11154 M. zur Bildung einer besonderen Reserve für etwaige Verluste aus Forderungen verwandt Werden sollen. Eine Dividende, die höchstens 4 Prozent betragen darf, kommt somit für die erste Geschäftsperiode nicht zur Vexteilung. Frunkfurter Effektenbörse. R. Frankfurt a.., 26. Mai.(Priv.-Tel.) Der Börsenverkehr war heute ruhig. Die Jen- denz war fest. Einzelne Spekulationspapiere lie- Ben weitere Kurserhöhungen erkennen. Die be⸗ gehrten Rlistungspapiere sind gefragter. FEr- Wähnenswert sind Köln-Rottweiler, Loewe und Deutsche Wafſen und Munition; Daimler Motoren gut behauptet. Montanpapiere sind wenig be⸗ achtet; chemische Aktien lassen weitere Erhöh⸗ ung der Kurse erkennen. Holzverkohlung zu- nächst anziehend, später mäßig abgeschwächt. Elektrowerte ruhig. In Bankaktien und Schiff⸗ fahrtswerten nur geringes Angebot. Kriegsan- leihen fest. Am Geldmarkt ist der Verbehr wei⸗ ter belanglos. Das Geschäft in italienischen Noten hat vollständig aufgehört. Berliner Eflektenbörse. Berlin, 25. Mai.(WIB.) Der Geschäfts⸗ verkehr der Börsenbesucher hielt sich in ziem- lich bescheidenen Grenzen. Immerhin War fest⸗ zustellen, daß die Nachfrage hinter dem Angebot tur wenig zurückbleibt. Durchweg wurden frühere Kurse genannt. Bevorzugt wurden deut- sche Erdöl und Bismarcchütte. Auch für deutsche Anleihen, insbe- sondere für Kriegsanleihen, herrschte recht feste Stimmung. Am Valutenmarkt zeigte sich Bedarf für nordische Noten. àm Geldmarkt uimmt die Flüssigkeit sehr zu. Tägliches Geld zu 3 Progent und darunter zu haben. Privatdiskont unter 4. Bei Schluß des Börsenverkehrs schwäch⸗ ten die Kurse bei großer„5„ allge⸗ mein etwas ab. Neworker Nflektenbörse. Newyork, 2B. Mai.(WITB) Die Un te r- nehmungslust an der Börse war infolge des reservierten Verhaltens der Spekulation im Hin- blick auf die europäischen Ereignisse gering, die Haltung bei schwacher Grundsliimmung Schwanken d. Nur für einige Werte der Ausrüstungsgesellschaften zeigte sich zeitweise lebhafteres Interesse. Größere Umsätze fanden in den Aktien und Vorzugsaktien der Republik Twons Steele statt, die artfänglich 2½ bezw. 3½ Dollar anziehen konnten auf Erwartung der Wie⸗ derauſtiahme einer Dividendenverteilung aur ctie Vorzugsalktien. Als später bekanmnt Wurde, daß bei dem heutigen Direktorenrat diesbezüglich kein Beschluß gefaßt wurde, fielen die Kurse 2% bzw. 5 Dollar. Auch Chicago Back Island und Pacifie Waren niedriger auf Gerüchte, die besagten, daß die Zinsen auf Obligationen, die Jjuli fällig wer⸗ den, nicht bezahlt werden dürfen. Auf den übri⸗ gen Umsatzgebieten waren die Kurse um Bruch- teile niedriger. Schlußtendenz war schwach. Um: gesetzt wurden 203 000 Aktien. NEWVORkK, 25. NMal.(Devlsenmarkt.) 2⁵ 24. Tondenz fünr asg— fest Geld auf 24 Stunden(Durohschnſttsrate)/— 10¹ Geld letztes Darleben—.— Slontssopsel Senlnü¶n 83.— 82˙⁰ Sichtwechsel Paris.33.—..33.— Weohsel auf London(60 Ta ge)..75.75.75.75 Wechsel auf London(Oadie ieer.78 85—.78.85 Silber Bulllons 49.% MEWVORK, 25. Hal,(Sonds- und Aktlenmarkt.) 25. 24 e ee Fe Nat. Raitw. of Hex. o Oconv. Sonds—= O9ie newNork Centr. o. 8alt Ohio 4ů—ð 75 68/8 88— do. Ont& West o. Ohes. Ohlo 4½ 72 74— NMorfolk& West. o. North. Pao. 3 815 63% 63%8 forthern Paoſfio o. North. Pas. Pr. 85 4 Bonds St. Louis and 85 Franzo, pr. 4 a St. Louis S. F. 5 8f. South. Fabifid c 4 1929 ꝗ⁰½h Union Paoltio oonv. 4 Bonds Unſted Slates 280s8. 5 1185 85 Santa ße Pennsylvanla com. Beading oom. Onoagb Rock Is- land Paolf. Railw. Ohio. Rook Isl. Tort. Southern Paolfio. South. Rail. oom. South. Raiw/. prel. Union Fadifio o. Union Paoifio prel. 90 Wabash pref. Westkaryland pref gellimorse and Ohio Amalgam. Oopp. o. Canada Padiflo Amerlo. Gan Ches.& Ohlo o. do. do., prof. Amerlo. Looom. o. amer,Smelt.KRef.0. do. Sugar Rsf. o. Anad, Copp. Ain. 0. Bethlenem Steel Central Leather Consolidated das Generaſ Eleoty. c. Herxid. Pefroleum Ratlonal Loa. Unlt.Stat. Steels o. Ohlo.MIIV.St.Paulo. Colorado u. South. Erie oom. kErie 18t pref. Erie 2te pref. Grest Korth. pfof, Gr. Morth. Ors Cert. Ilinols Oentr. oom, 108 Interbhorgh. Metrop. *„ Hr- Lehigh Valle/ oom. Loulsv. u. Hashv. 11005 118.— Unit.Stat. Steels pr. Alssdur. Cans. com.—— 112 Utan Copper boom. Hiesour. Gans, pr. 30— 29— Uirgin, Car. Ohem. 6. 30— 88. Missouri Pabihio., 12½ 12/ Sers Roebuok oom. 135.— 133.— Englischer Amleihemarlet und Wirt- schaftslage. Dem„Berner Tagblatt“ vom 20. 5. wird aus London geschrieben: War man schon unangenenm übel tascht von dem ungenügenden Erfolig der Kützlich ausgegebenen südatrtkanischen Anleihe, die inzwischen auf 1 Prozent unter den Ausgabe⸗ preis gesunken ist, s0 hat der Migerfolg der indi- schen Bahmanleihe, die vor einigen Lagen aufge-“ 8 5 1 legt wurde, einen unzweifelhaft schlechten Ein- druck gemacht, denn er zeigt gegen Erwarten, daß der Anleihemarkt an Aufnahmefähigkeit oder an Auinahmelust entschieden eingebüßt hat. In dem einen Fall handelte es sich um eine% Prozent Anleihe mit kurzer Einlösungsfrist, für die man wegen des flotten Abgangs ähnlicher Anleihen für Australien einen guten Begehr erhofft hatte, im andern Fall um eine langfristige, von der in- dischen Regierung garantierte 4% Prozent An- leihe für 3½ Millionen Pfund Sterling, die bei einem Zeichnungspreis von 99 Prozent als durch- aus billig erachtet wurde. Frotzdem sind nur 23 Prozent des angebotenen Betrages gezeichnet Worcken, infolgedessen die Anleihe heute an der Börse nominell zu 1 bis 2 Prozent unter dem Ausgabepreis notiert wurde. Mit einiger Span⸗ nung sieht man jetzt dem Ergebnis der Vvor⸗ gestern zu 99 Prozent aufgelegten 6 Prozent ſünf⸗ jährigen argentinischen Anleihe für 5 Millionen Pfund Sterling entgegen. Es scheint fast, als ob die Aufnahmelust für feste Anleihen durch Xlie täglichen Angebote von Schatzwechseln unterbun- den Worden wäre. Insgesantt hat die Regierung jetzt für 154 Millionen Pfund Sterling Schatz- wechsel ausstehen. Auch der holländische„Ielegraaf“ vom 19. 5. abends bemerkt, daß Anleihen, selbst gut fun- dierte, laue Aufnahme finden. Die sonst so ein- träglichen Emissionsgeschäfte seien seit Kriegs- ausbruch sehr zurückgegangen. Für eine etwaige Kriegsanleihe Wird das Publikum seine Spar⸗ pfennige nötig haben. Da Ein- und Ausfuhr sich nicht mehr ausgleichen, sind ungünstige Wech⸗ selkurse und Goldausfuhr zu erwarten. Gegen Europa allerdings ist Englands Wechselſkurs gün- stig wegen der Aufnahmen der Bundesgenossen, sowie auch vieler Neutralen, gegen Amerika aber bereits ungſünstig. Für amerikanische Lieferum- gen nicht nur an England, sondern auch an ver- bündete und Befreundete kommt England aut. Daher muß eine Goldabgabe der Verbündeten ge⸗ fordert werden. Frankreich tat es schon, Ruß- land muß es bei dem beispiellosen Tiefstand des Rubels auch tun. Ihr eigenes Interesse verlangt, daß eine Störung des internationalen Geldmarktes vermieden wird. Im Absatz nationaler Erzeuguise wird Eng⸗ lauti seitens der Kolonien unterstdtet durch Liefe⸗ repgsaufträge, besonders Bahnba in Australien, veährend sie atidererseits, naute itliaht Geireide, Obst, Holz usw. in England sinfünren. Austra⸗ Lien. zieht Auswanderer aus Süfimerika an. In 1gentinien droht dem beher-schenden wirt⸗ schaftlichen Einfluß Euglands der systematische Wettbewerb der Vereinigten Staaten. Nur bei Chiles Salpeterausfuhr ist Engiands noch unbestritten. Mandel und industrie. Verband deutscher Spiritus- und Spiri-⸗ umosen-Interessenten. Auf der Tagesordnung der bevorstehenden Hauptversammlung des Verbandes deutscher Spiritus- und Spirituosen-Interessenten in Berlin stehen dem Vernehmen nach auch Erörterungen über eine Eingabe an den Bundesrat betreffend Erhöhung der Spiritusversteuerungen, Herab- setzung des Zolles für Spiritus zu Genußzwecken, Verlängerung des Branntweinsteuerkredits. Wei⸗ ter soll über die Frage der Branntweinbesteuerung nach dem Krieg sowie über die Bekämpfung der ausläudischen Liköre beraten wWerden. Schwedlisches Ausfuhr-Verbot auf Durch⸗ Huhr ausgedehnt. Eine Mitteilung der norwegischen Gesandt- schaft an das norwegische Auswärtige Amt gibt nach„Dagbladet“ vom 21. 5. folgendes bekannt: „Waren, welche unter Ausfuhrver- bot stehen, dürfen gur durch Schweden gehen, wenn sie das Land auf einem Grenzort durch- laufen, Wo ein geordneter Güteraustausch mit dem Auslande stattfindet und wenn außerdem bei der Einführung durch Papiere festgestellt wird, daß die Ware für den Durchgangsverkehr be- stimmt ist. Die Bestimmung vom 9. 10. 14 wird damit aufgehoben, nach welcher die mit Aus⸗ fuhrverbot belegten Waren auch befördert wer⸗ den können, wenn der ausländische Bestimmungs: ort durch Belege festgestellt ist. Als Erklärung kügt die Gesancktschaft hinzu, daß zwischen Schweden und Rußland augenblick⸗ lich kein geordueter Güteraus⸗ tausch stattlindet. Solche Waren, die dem schwedischen Ausfuhrverbot unterliegen, können daher Schweden nicht auf dem Wege zwischen Rufßland und Norwegen passieren. Waremmärkge. Urerliner Getreidemerkt. WIB. Berlin, 20. Mai. Am heutigen Fr ü-⸗ markt kamen folgende Notierungen zustande: Rinder Mais Ia M. 610—625, Mitteware M. 535 bis 608, Perlmais M. 615—640, feine ausländische Gerste M. 640658, Mittelware M. 630—688, ausländische Weizenkleie M. 43,50, ausländische N Roggenkleie M. 44, ausländische Gerstenkleie M. 44. 5 Au der heutigen Mittagsbörse keine Notierungen Zzustande. Der Verkehr am Getreidemankt war heute nicht sehr lebhaft. Da das Angebot vom Ausland sehr beschränkt ist, sind die Händler bei der Herausgabe von Olferten sehr vorsichtig, und die Preise dtaher fester und zirka M. 5 bis 8 höller. Es wurde gefordert und bezahlt für Ia Mais M. 610-—625, mittlere Sorten M. 535—608, Perlmais M. 615 040, ausländische Gerste Mark 640658, nüttlere Ware M. 630—638. Die Preise für ausländische Kleie sind unverändert. Chicagoer Warenmarkt. Chicago, 25. Mai.(WIB). Weizen ep- ölfnete wenig ſest in Erwartung auf einen ungün⸗ stigen Bürobericht sowie auf ungünstige Saaten⸗ Staridsberichte aus dem Nordwesten e aus 85 gentinien. 1 stige Meldungen aus Argentinien, so daß die Preise nach den ersten Umsätzen 1 bis 4 C. nie- driger waren. Im späteren Verlauſe des Mars tes war er Wieder befestigt auf ungünstiges Wet⸗ Schluß ſest. New-NLorker Warenmarkt. Newyork, 5. Mai.(WIB.) Der Baum. Wollmarkt war anfänglich schwächer auf Verkäuſe des Auslandes, dann fester auf speku⸗ latiyve Abgaben. Der Schluß war sehr schwach auf Verkäufe des Lokohandels. Der Kaffeemarket war bei Begine stetig auf geringe Zufuhren aus Santos. Im späteren Verlaufe schwächer auf Verkäufe 895 eee Schluß stetig. 8 5 Amerikanischer Eisen- und Stahlmerkt. Veber die Lage am amerikaſhischen Eisen- und Stahlmarkt wird der Köln. Zig. aus Pittsburg gemeldet: Die Stimmung des Roheisenmarktes ist fest bei ziemlich lebhafter Nachfrage. Man erwartet baldigst eine Erhöh⸗ ung der Preise. Für sämtliche Stahlerzeugnisse herrscht rege Nachfrage. Es sind große heimi⸗ sche Aufträge für Waggons, Platten, Halbzeug und Baustahl eingegangen, so daß der Umfang des Geschäfts als günstig bezeichnet werden kann. Auch die vom Ausland einlaufenden Auf⸗ räte. Preise sind ſest. JBerlin, 26. Mai.(Von uns. Berl. Büro) Aus Paris wird gemeldet: Auf Ankündigung des Finanzministers wird die Pariser Börse vom juni bis Ende September Samstags schlossen. EBerlin, 26. Mai.(Von uns. Berl. Büro) Aus Amsterdam wird gemellet: Das Han⸗ delsblatt teilt mit, daß die Anleihe, welche die niederländischen Wer kreugen und ria! aufgenommnien hatten, Waffen- und Munitionsfabrik dienen soll. Eisen bahnmate⸗ ausgefallen. WTB. Montreal, 26. Mai.(Nichtamtlich) Die Einnahmen der Canadian Pacifie Eisen bahn betrugen in der dritten Maſwoche 1575 000 Dollar. Das bedeutet gegen das Vor- jahr eine Abnahme von 624 000 Dollar. Tahlemggseinstellungem, Liezufclationen und Kenkurse. Aus der deutschen Konkuzw,lste. Auerbach(Vogtl): Stickmaschinenbesitzer Ernst Müller; Berlin: Kaufmann Oswaldh Teitelbaum; Bochum: Kaufmann Hugo Ahl⸗ bäumer, alleiniger Inhaber der Firma Ahlbäumer u. Führ; Köln(Riliein): Stahlphosphorbronze- kabrik und Eisengiegerei Schmidt u. Stein G. m b..; Hohensalza: Kaufmann Konstantin Lipinski; Leipzig: Kaufmann Paul Rosenthal; Magdeburg: Nachlaß des früheren Gast⸗ Wirts Gustayv Fichtler; Rotthalmünster: Kaufmann Ludwig Nazinger; Straßburg Els.: Nachlaß des Pfarrers Emil Schweitzer; Weißenfels: Kaufmann Rudolf Martin. Kriegsversicherung mit Vallzaklamg Izz Todesfalle. Gothaer Lebens-Vers.-Bunk a.. RBezirksbüro: Augmsta-Anluge 17. Tel. 7554 41472 eeeeeeeeee Verantwortlich Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: für Lokales, Provinziales und Serie I..: Ernst Müller; 55 kür den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b.. Direktor: Ernst Müller. ter aus Indiana sowie hausselautende eeee träge sind weiterhin befriedigend. Die allge nieine Lage ist als 21¹ Letzte HMandlelsnaehriehten. 5 Dr. Fr. Goldenbaum; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz J008. 75 Der Maismarkt eröffnete stetig 00 gün⸗ 8 * ge„ FA briEe onNN zur Erstellung einer Die Verhandlutigen mit Holland seien zufriedenstellend 6. Seite. Nachrichten.(Abendblatt) „den 26. Mai 1915. eez 2 Handels⸗Hochſchuleannheim Abendvorträge im Somnier 1915. Nächſte Vorträge Freitag, den., 11. und 18. Juni, abends à Uhr in der Aula der Handels⸗ Hochſchule A 4, 1 von Proſeſſor Dr. Thorbecke über das Thema 4657 Die Kriegsſchauplätze.(Inhaltsangabe.) 1. Der weſtliche Kriegsſchauplatz: Das deutſch⸗ franzöſiſche Grenzgebiet und Belgien— die Schau⸗ plätze des Bewegungs⸗ und Stellungskriegs— die Nordſee als Kriegsgebiet gegen England der Machtbereich der deutſchen U⸗Boote. 2. Der öftliche Kriegsſchauplatz: Oſtpreußen und die baltiſchen Provinzen— Polen— die Karpathen und Galizien— Ungarn und ſeine Grenzen, beſon⸗ ders gegen Serbien— die Adria. 3. Der orientaliſche Kriegsſchauplatz: Konſtan⸗ tinoppel und die Meerengen Kleinaſien und Axmenien— Rußland in Kaukaſten und Perſien— der Angriff auf Aegypten— England in Südperſien, Meſopotamien und Arabien Suezkanal und Bagdadbahn. 5 Karten für dieſe Vorträge zum Preiſe von 30 Pfg. ſind zu haben: Bei den hieſigen kaufmänniſchen Vereinen, bei dem Techniſch⸗In⸗ düſtriellen Vereine, bei den hieſigen Gewerkſchaften, bei den Pedellen der Handel⸗Hochſchule in A 4, 1 und A 1, 2 und an der Abendkaſſe. Der Rekltor. Sanitäts⸗Kolonne Mannheim. Aufforderung! Am Montag, den 31. Mai beginnt ein neuer Kurs für 41488 Hilfskrankenträger Anmeldungen hierzu von kräftigen, militärfreien Leuten werden im Bureau der Freiwilligen Sanitäts⸗ kolonne, Prinz Wilhelmſtraße 20, 1 Treppe hoch, vor⸗ mittags—12, nachmittags—6 Uhr entgegenge⸗ Die Führung. Kirchen⸗Anſage. Katholiſche Gemeinde. Donnerstag, den 27. Mai 1915. Jeſuitenkirche. ½10 Uhr Engelamt für Katharing Möller.— Abends ½8 Uhr Matandacht mit Segen, zugleich Andacht für Heer und Vaterland. Baden-Baden. Hotel u. Badhaus Tähringer Hof. Bevorzugtes Familienhotel I. Ranges. Thermalbadhaus.— Grosser Park. Günstige Pensionsbedingungen. Prospekte. 12029 Otto Koberling. 25 8 Dr. Riqcharò Aahyn Anna H ahn, geb. Gtarre Vermhlie Mannheim, Mai 7955 Einquartierung mit ganzer Verpflegung wird angenommen Sbelsewirſchaft Siſcer. B.4. Schiffahrts⸗Nachrichten vom Mannheimer Bafenverkehr. Hafenbezirk No. 4. Angekommen am 20. Mai. „Boruſſia,“ Timmer, v.'dam, 2380 Dz. Stckg. „Fendel 58,“ Odenwald, v. Weſſeling, 14000 Dz. Brilett. Angekommen am 22. Mai. „Mannheim 42,“ Hauk, v. Offenb., 7000 Dz. Hafer. „Aywyk,“ Adam, v. Anſterdam, 600 Dz. Stückgut. „Rhenus 32,“ Spruit, v. Mülheim, 150 Dz. Stckg. „M. Stinnes 83,“ Lohmann, v. Ruhrort, 3870 Dz. Kohlen. 4738 Haſenbezirk No. 3. Angekommen am 22 „M. Stinnes 36,“ Sellerbeck, v. Ruhrort, 14980 Dz. Kohlen. „Mars, Mundſchenk, v. Ruhrort, 12850 Dz. Koks. Hafenbezirk Nr. 4. Angekommen am 23. Mai. „Hafſia,“ Janſſen, v. Rotterdam, 500 Dz. Stückgut. Haſenbezirk No. 5. Angekommen am 20. Mai. „Elfriede,“ Höflich, v. Amöneburg, 8250 Dz. Stckg. „Maria Mathilde,“ Meidt, v. Weſſeling, 6150 Dz. Briketts. „Harpen 57.“ Schwenzer, Kohlen, Angekommen am 21. Mai. 9. Ruhrort, 10200 Dz. „Redemptor“, Hempken, v. Lüttich, 4040 Dz. Kohl. „Vater Jahn“, Beckenhaupt, v. Duisburg, 11320 Dz. Kohlen. „Dei Gratia“, Kimpel, v. Weſſeling, 5750 Dz. Brik. „Harpen 73“, Schwenzer, v. Rort, 9800 Dz. Kohl. „Marg.“, Brauer, v. Gelſenkirchen, 9570 Dz. Kohl. Haſenbezirk No, 7. Angekommen am 20. Mai. „Conr. Helene,“ Bretzer, b. Neuß, Maſchinen. Angekommen am 20. Mai. „Iſala“, Boxlag, von Zwollen, 5000 Dz. Torfſtreu. „Rheinfels“, Braun, v. Weſſelingen, 9160 Dz. Brik. „Fritz“, Weber, v. Oberhauſen, 6800 Dz. Koks. Angekommen am 21. Mai. 1000 Dz. „Narolina,“ Scheitel, v. Duisburg, 1900 Dz. Scckg. Hochbauarbeiten zur E ſtellung eines Keſſelhauf und eines zretterhe für die neue Betriebs⸗ werkſtätte in etzingen nach Finanzminiſterial verordnung vom 3. 1. 07. öffentlich zu vergeben. a) Keſſelhaus: Blech⸗ nerarbeiten(30 m Abfall⸗ rohre aus verzinktem Eiſenblech, 32 mm Schmied⸗ eiſenrohre) Dachdeckerar⸗ beiten(360 am Pappbdach), Glaſerarbeiten(146 am Verglaſung eiſ. Fenſter), Schreinerarbeiten(2 Ein⸗ gangstore), Schloſſerar⸗ beiten(Beſchlagen von 2 Tore, 1050 kg Schacht⸗ gitter), Schmiedeiſen⸗ fenſter(3700 kKg Schmied⸗ eiſenfenſter). b) Bretter hageinfriedigung: Zim merarbeiten Los I u. II Guſ. 2400 am Bretterhag), Schloſſerarbeiten Los 4, II und III(zuſ. 46000 Eiſengerippe für die Bret⸗ terhageinfriedigung, 300 Kg Stacheldraht, J⸗Giſen pfoſten 300 Stück). Zeich⸗ nungen, Bedingungen u. Arbektsbeſchriebe anWerk⸗ tagen auf dem Bauburecau der Betriebswerkſtätte Schwetzingen(Heidel⸗ bergerſtraße) zur Einſicht; dort auch Abgabe der An⸗ gebotsvordrucke. Angebote verſchloſſen, poſtfrei und mit der nötigen Aufſchrift einzureichen für a) Keſſel⸗ haus bis Montag, den 7. Juni 1915, vormittags 11 Uhr, für b) Bretterhag⸗ einfriedigung bis Don⸗ nerstag, den 10 Juni 1915, vormittags 11 Uhr beim Baubureau Schwetzingen, woſelbſt auch die Eröff⸗ nungſtattfindet.Zuſchlags⸗ friſt je 3 Wochen 41468 Manuheim, 21. Mai 1915. Gr. Bahnbauiuſpektion II. Zwangsverſteigerung. Dounerstag, d. 27. Mai 1915, nachm. 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 ev. am Pfanborte gegen Barzahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 51407 Möbel aller Art, 2 neue Badeöfen und Badeein⸗ richtung, neu. Mannheim, 26. Mai 1915. Roſter, Gerichtsvollzieher 7 Fiſcherei⸗Verpachtung Samstag, 29. Mai 1915, Vormittags 11 Uhr ver⸗ pachten wir auf unſerem Büro, Luiſenring 49, das Recht zur Ausübung der Fiſcherei von dem ſtädt. Fiſchwaſſer Lgb. Nr. 16810, beim ſog. Bau, frühere Gemarkung Neckarau. Maunheim' 21. Mai 1915. Städt. Gntsverwaltung. K ermisehtes 7 Jagd. Geſchonte Wald⸗ und Feldjagd in der Nähe von Mosbach, Rehe, Haſen, Hühner, Auer⸗ u. Birkwild ſof. abzug. Angeb. u. Nr. 4726 an die Geſchäftsſtelle. Tandſturn Anträge für Lebens verſicherungen ein⸗ ſchließlich der Kriegs⸗ verſicher ohnecrtra⸗ prämie, werden ent⸗ gegengenomm. durch M. Burk, Waldpark⸗ ſtraße 25. Tel. 7204. 2 401135 Herzlichſte Bitte Wer? gibt einem armen, ſchwachen, ſchwer leidenden Manne mit ebenfalls leid. Frau, welche in tunlichſter Bälde zur Erholung in eine waldreiche, geſunde Gegend in ein Pripater⸗ holungsheim ſollen, die gitt. 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