gezugspreis: 80 Pfg. monatlich, Bringerlohm 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im vierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Nck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 49 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung Anzeiger adt Mannheim und Amgebung Lelegramm-⸗Adweſſe⸗ „Generaſanzeiger Maunbeim“ Fernſprech⸗RNummern: Gberleitung u. Buchhaltung 1449 Sweigſchriſtleitung in Berlin Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Haus wirtſchalt; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 260. Frunzöſiſche Durchbruchsverſu Vorausſichtli der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptguartier, 27. Mai. (WTB. Amtlich). e, weſtlicher Ariegsſchauplatz. Ungeachtet ihres gänzlichen Mißerfolges vom 25. Mai erneuerten die Franzo⸗ ſen ihre Durchbruchsverſuche zwi⸗ ſchen Vermelles und der Loretto⸗ höhe. Sehr ſtarke Kräfte wurden auf dem ſchmalen Raum von 10 Kilometer zum Sturmangeſetzt, die Angreifer aber überall zurückgeworfen. Wir ſind in pollem Beſitz unſerer Stellungen. Eine ungemein große Zahl franzöſi⸗ ſcher Gefallener liegt vor den deut⸗ ſchen Gräben. Ein weiterer franzöſiſcher Angriff richtete ſich am ſpäten Abend gegen die Linie Souchez Neuville. Hier iſt dicht ſüd⸗ lich Souchez der Kampf noch nicht völlig ab⸗ geſchloſſen. Beim Friedhof von Neupille ſchanzten die Franzoſen aufrecht ſtehend, indem ſie zur Deckung in vorangegangenen Kämpfen gefangene Deutſche verwendeten. Bei einer Erkundung nördlich Dix⸗ muhyden nahmen wir einen Offizier und 25 Belgier gefangen. Kleinere feindliche Vorſtöße bei Soiſſons und im Prieſterwalde wurden abge⸗ wieſen. Ein Luftangriff wurde mit Er⸗ folg auf die Befeſtigungen von Southend an der unteren Themſe ge⸗ macht. Geſtlicher Nriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert. Südsſtlicher Ariegsſchauplatz. Sowohl nordöſtlich Przemyſl, als auch in Gegend von Stryi ſchritt der Angriff unſerer Truppen rüſtig vorwärts. Die Beute und ſeine ſonſtigen Ergebniſſe ſind noch nicht zu überſehen. — Oberſte Heeresleitung. * Beſchießung von Przemysl. Berlin, 27. Mai(Von u. Berl. Büro) Aus Wien wird der„B..“ gemeldet: Die ruſſiſchen Militärkritiker kündigen an, daß die —47 Umgruppierung der ruſſiſchen Armee nunmehr er⸗ folgt iſt. Oeſterteich⸗Ungarns Aeroplane hät⸗ ten Lemberg überflogen. Przemysl werde dauernd beſchoſſen und man ſolle ſich dor Augen halten, daß dieſe Feſtung nur eine Maodiſche Bedeutung für Rußland habe.(“) 98 ro Mannheim, Donnerstag, 27. Mai 1915. he unter ſchweren Verluſten geſcheitert. kre Erfolge unſerer Waffen um Przemysl. N 757 N 774. 2 75 e. N +, Oie 3. Befogerung von Lzemgel. 7 TL 8 1 7 „M N9% 15 180%½ 7 7 7— Der ruſſiſche Gouverneur hat Cemberg verlaſſen. Berlin, 27. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Aus Wien wird der B. Z. gemeldet: Der Gene⸗ ralgouverneur von Galizien Graf Bobrinski hat am 9. Mai Lemberg verlaſſen und als Reiſeziel Petersburg angegeben. Der Stadtgouverneur hat angekündigt, daß Graf Bobrinski nicht mehr auf ſeinen Poſten zurück⸗ kehren werde. Ein ſpaniſcher Militär über die Narpathenſchlacht. Der militäriſche Mitarbeiter des Madrider „Correo Eſpanol“ vom 16. Mai ſchreibt: Die energiſche Offenſive der Deutſchen und Oeſterreicher auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz wird als das glänzendſte Kapitel des gegen⸗ wärtigen Feldzuges in die Geſchichte übergehen; nur vergleichbar mit jenen denkwürdigen Tagen von Namur, Lüttich, Mons, Charlzroi, Mau⸗ beuge und Antwerpen, an denen ſich die kaiſer⸗ lichen Waffen nicht minder mit Ruhm bedeck⸗ ten. Deutſche und Oeſterreicher haben einen underbaren Beweis von Gemeinſchaftsſinn und Einigkeit gegeben. Der ſtrategiſche Ge⸗ danke des deutſch⸗öſterreichiſchen Oberbeſehls iſt bewundernswert. Er verdiente es, daß ſeine Verwirklichung ſich zu einem Triumph geſtaltete, und ſo iſt es gekommen. Das engliſche Linienſchiff „Najeftie in den Grund gebohrt. Konſtantinopel, 27. Mai. (WS B. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Milli: Das engliſche nienſchiff„Majeſtic“ iſt heute früh vor Sed ül Bahr in den Grund gebohrt worden. Die vorgeſtrige Verſenkung des „Criumph“ iſt nach amtlichen tür⸗ kiſchen Meldungen durch ein deut⸗ ſches Unterſeeboot herbeigeführt worden. ** „Majeſtic“ war ein Linienſchiff von 15 140 Tonnen Waſſerverdrängung. Die Geſchwin⸗ digkeit betrug 17,5—18,7 Knoten. Ausgerüſtet war es mit 4 Geſchützen zu 30.5 Ztm., 12 zu 15,2 Ztm., 16 zu.6 Ztm. und 4 zu.7 Ztm. Mit dem„Majeſtic“ zuſammen hat die Flotte der Verbündeten mindeſtens ſieben Linien⸗ ſchiffe, nämlich„Irreſiſtible“,„Ocean“,„Go⸗ liath“,„Triumph“,„Majeſtic“,„Bouvet“ und „Gaulois“, dazu eine ganze Anzahl wertvoller kleinerer Schiffe, darunter drei Unterſeeboote verloren. Zum Untergang des Linien⸗ ſchiffes„Triumph“. Konſtantinopel, 27. Mai.(WB. Nichtamtlich.) Ueber den Untergaug des Linienſchiffes„Triumph“ erfährt der Vertreter des Wolff⸗Telegraphenbureaus noch folgende Einzelheiten: Die Torpedierung des Schiffes, das tagelang in den Gewäſſern von Ari Burnu gekreuzt, und die türkiſchen Stellungen be⸗ ſchoſſen hat, erfolgte am 25. Mai um 12% Uhr nachmittags vor Artrurnu. Eine furcht⸗ bare Exploſion legte den Triumph innerhalb einer Minute auf die Seite, in weiteren 7 Mi⸗ nuten lag das Schiff mit dem Kiel nach oben, worauf es raſch ſank, ſodaß nur ein kleiner Teil der Beſatzung gerettet werden konnte. Die durch die Torpedierung des„Goliath“ hervorgerufene Nervoſität unter der Flotte der Alliierten nahm infolge des Unter⸗ gang des„Triumph“ ſichtlich zu. Die feindlichen Schiffe mieden den Aufenthalt in der Meerenge. Die„Qucen Elizabeth“ hielt ſich meiſt verſteckt. Die Schiffe werden von einem Ring von Torpedobooten umgeben. (Albendblatt). Beldenmütige Verteidiger. London, 27. Mai.(Nichtamtlich.) Reuterbureau meldet von den Darda⸗ nellen über Tenedos unterm 23. Mai: Der Angriffauf Krithia wurde faſt bis an den Rand des Berges durchgedrückt. Wie die Soldaten ſagen, drangen einige Truppen in dasſelbe ein. Tatſächlich aber war es un⸗ möglich, das Gelände zu behaup⸗ ten. Die Verluſte waren ſehr ſchwer, wie in den härteſten Kämp⸗ fen dieſes Krieges. Als die Offiziere be⸗ gannen die erſchöpften Mannſchaften wieder zu ſammeln, befanden ſie ſich etwa 1000 Pard von Krithia entfernt. Hier kam das Vor⸗ rückenzum Stehen. Eine beklagenswerte Erſcheinung in den Verluſtliſten iſt der hohe Prozentſatz an gefallenen und verwundeten Offizieren. Die Türken legen beſon⸗ deres Geſchick an den Tag, die Offi⸗ ziere wegzuſchießen. Nach jedem Vor⸗ rücken vergingen Tage, bis das beſetzte Ge⸗ lände von den einzelnen Scharfſchützen geſäu⸗ bert werden konnte. Sie verſteckten ſich mit einer Wochenration von tauſend Patronen in Erdgräben und richteten vielen Schaden an. Einige färbten ſich das Geſicht und die Hände grün und behängten ihre Uniform mit Blät⸗ tern, um ſich der Farbe der Umgebung an⸗ zupaſſen. Unhaltbare Tage der Englän⸗ der in den Dardanellen. Berlin, 27. Mai.(Von unſ. Berl. Bur) Aus Konſtantinopel wird der B. Z. gemeldet: Die Engländer haben hei Ari Burnu ſo ſchwere Verluſte erlitten, daß ſie ge⸗ nötigt waren, einen Waffenſtillſtand zu erbitten, um ihre zu Tauſenden um⸗ herliegenden Toten begraben zu künnen. Ihre Lage hat ſich weiter erheblich ver⸗ ſchlechtert und gilt als unhaltbar, zumal da nach dem Verluſt des„Triumph“ eine wirkſame Un⸗ terſtützung der Operation durch die Flotte ausge⸗ ſchloſſen erſcheint. Die geſchickte Aufſtellung der türkiſchen Artillerie. London, 27. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Eine Reuterdepeſche aus Kairo betont den großen Verluſt an britiſchen Offizie⸗ ren bei der Landung bei Sed ul Bahr. Die Verbündeten hatten die größten Schwie⸗ Das rigkeiten die Lage der türkiſchen Artillerie feſtzuſtellen. Sobald ein Flieger oder Ballon aufſtieg, verſtummte das Feuer. Mau glaubt, daß die Geſchütze nachts auf unterirdiſchen Wegen ihre Stellungen ändern. Türkiſcher Tagesbericht. Konſtantinopel, 27. Mai.(WT7B. Nichtamtlich.) Das Große Hauptquar⸗ tier gibt unterm 26. Mai bekannt: An der Dardanellenfront bei Ari Burnu und Sed ul Bahr heftiges Geſchütz⸗ und Ge⸗ wehrfeuer auf beiden Seiten. Der Panzer, der unſere rumeliſchen Stel⸗ lungen von der Bucht von Morto her beſchoß, zog ſich unter dem Feuer unſerer anatoliſchen Batterie zurück. Heute ſchickte der Kreuzer „Jules Michelet“ nach dem Hafen Bo⸗ droum ein mit Soldaten beſetztes Schiff mit einem Geſchütz, um eine Landung zu verſuchen 2. Seite. General⸗Ameiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath Donnerstag, den 27 Mai 1915 Er beſchoß gleichzeitig die Stadt. Durch unſer Feuer wurden ein feindlicher Offizier und 16 Mann getötet und 5 verwundet. In dem von uns genommenen Schiff, das an Land gezogen wurde, erbeuteten wir ein Gee⸗ ſchütz, acht Gewehre und eine Kiſte Munition. Unſererſeits wurden drei Soldaten und zwei Perſonen verletzt. Auf den anderen Kriegsſchauplätzen ereignete ſick nichts Wichtiges. 54* 2 Der Krieg mit Italien. Die diplomatiſche Lage. EBerlin, Mai.(Von u. Berl. Bur.) Der Reichskanzler hat geſtern mit den Vertretern der Parteien konferiert und ſetzt dieſe Beſprechungen heute fort. Dar⸗ nach darf als ſicher gelten, daß der Kanz⸗ lexr morgen im Reichstage das Wort nehmen wird, um ſich über die durch den Anſchluß Italiens an die Dreiverbands⸗ mächte und ſeinen Eintritt in den Krieg ge⸗ ſchaffene Lage zu äußern. Ob ſich an die Darlegungen des Kanzlers, wie der„Vor⸗ wärts“ heute früh anzudeuten ſchien, eine Er⸗ örterung knüpfen wird, iſt noch nicht end⸗ gültig entſchieden. Im Allgemeinen nimmt man an, daß das nicht geſchehen wird. Die politiſche Lage hat ſich im übrigen in den letzten Tagen kaum geändert. Noch immer liegt eine Kriegserklärung Italiens hier nicht vor; aber das iſt, wir können das nur immer wiederholen, weſentlich eine Farce, die man hier durchſchaut. Der Zweck der ganzen Uebung iſt natürlich, da es inbezug auf Deutſchland an jedem, aber auch jedem Kriegsgrund fehlt, Italien in die Rolle des Angegriffenen zu bringen. Tat⸗ ſächlich befinden wir uns ſelbſtverſtändlich auch ohne ausdrückliche Kriegserklärung mit Italien in dem Kriege, den es zyniſch vom Zaune gebrochen hat. Intereſſant wäre natürlich die Frage nach dem vorausſichtlichen Verhalten Rumäniens und dann auch Bul⸗ gariens. Gerade hier aber wird aus wohl zu begreifenden Gründen im Augenblick ſich nicht viel ſagen laſſen. Feſtſteht nur das eine, daß Rumänien ſich bisher weder nach der einen, noch nach der anderen Seite gebunden hat. Es beſteht keine Abmachung, wie man hier annimmt, mit Italien und es beſteht auch noch keine S mit Rußland, England und Frank⸗ beich. Einſtweilen hat Rumänien noch die Politik der freien Hand, Grund genug, daß es gerade um deswillen von beiden Mächte⸗ gruppen eifrig umworben wird. Von dem Verhakten Rumäniens wird im weiteren Ver⸗ laufe auch das Bulgariens abhängen. An ſich wäre Bulgarien wohl nicht abgeneigt, auch fürderhin eine für Oeſterreich wohl⸗ wollende Neutralität zu bewahren, aber am letzten Ende wird ſein Handeln von Ru⸗ mänien beſtimmt werden. Der König im Hauptquartier. Rom, 27. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Der König, der den Oberbefehl über das Dandheer und die Marine übernommen hat, iſt in der Nacht vom 25. zum 26. ds. nach dem Großen Hauptquartier abgereiſt. Das Amts⸗ blatt veröffentlicht einen königlichen Erlaß, der den Prinzen Thomas von Savoyen, dem Onkel Königs, zum Generalvertreter während der Abweſenheit des Königs von der Hauptſtadt ernennt. des Italien erklärt den Blockadezuſtand. Rom, 27. Mai.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Stefani: Da die ita⸗ lieniſche Regierung der Anſicht iſt, daß einige Häfen der albaniſchen Küſte Oeſterreich⸗Un⸗ garns zur heimlichen Verproviantierung ſeinen Schiffseinheiten diene, erklärte ſie am 26. Mai den Blockadezuſtand über: 1) die öſterreichiſch⸗ungariſche Küſte von der Grenze im Norden bis zur montenegriniſchen Grenze im Süden einſchließlich aller Inſeln, Häfen und Buchten, 2) die albaniſche Küſte von der montenegriniſchen Küſte im Norden bis zum Kap Kephal einſchließlich im Süden. Die Er⸗ klärung bezeichnet die geographiſche Blockade⸗ grenze in ihrer Länge und Breite und fügt hinzu, daß die Schiffe befreundeter und neu⸗ traler Mächte eine von dem Oberbefehlshaber der Seeſtreiträfte feſtgeſetzte Friſt haben, um frei in der Blockadezone zu fahren. Gegen die Schiffe, welche die Sperrlinie Kap Otranto und Kap Kephal zu durchfahren verſuchen oder durchfahren, wird gemäß den Regeln der internationalen Rechte und der beſtehenden Verträge verfahren werden. Ein Erlaß des Feſtungskom⸗ mandanten von Trient. Berlin, 27. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Aus Innsbruck wird der„B..“ gemeldet: Der Feſtungskommandant von Trient hat eine Kundgebung an die Bevölkerung der Feſtung er⸗ laſſen, in welcher er die Uebernahme der geſam⸗ ten Zivil⸗ und Militärgewalt für den Feſtungs⸗ bereich anzeigt und die Einwohnerſchaft auffor⸗ dert, allen Befehlen ſtrikteſten Gehorſam zu lei⸗ ſten. Er ermahnt ſie, nicht nur ihre Pflicht als Staatsbürger zu erfüllen, ſondern darüber hin⸗ aus alle Kräfte in den Dienſt des Vaterlandes zu ſtellen. 1 Keine Mitwirkung Italiens in den Dardanellen. Berlin, 27. Mai.(Von u. Berl Büro.) Aus Konſtantinopel wird der„B..“ gemeldet: Unterrichtete Kreiſe ſind der Ueberzeugung, daß der Anſchluß Italiens an den Dreiverband keinen Einfluß auf deſſen Aktionen gegen die Dardanellen haben werde, weil Italien keine darauf bezüglichen Verpflichtungen übernommen habe. Italien und der Dreiverband. Der Sonderberichterſtatter des„Petit Pari⸗ ſien“, G. de Maiziere, berichtet in der Num⸗ mer vom 23. Mai aus Venedig über eine ver⸗ trauliche Mitteilung, die ihm ein italieniſcher General gemacht. Danach hat der franzöſiſche Botſchafter Barrère 1902 auf beſondere Veranlaſſung des Königs von der italieniſchen Regielrung die Zuſicherung er⸗ halten, daß Italien nicht gegen Frankreich vorgehen würde. Das iſt der Anfang der Annäherung geweſen, die ſich jetzt zum Bünd⸗ nis verdichtet hat. Dies iſt Barrère und Del⸗ caſſé in erſter Linie zu danken, die Preſſe iſt dabei aber eine außerordentlich große Hilfs⸗ macht geweſen. Bülow gründete zwar 2 Zei⸗ tungen in Rom, die für Deutſchland eintreten ſollten. Da dies aber jedermann wußte, ſo haben ſie nicht den geringſten Einfluß gehabt. Die übrige italieniſche Preſſe aber— und ſie bildet tatſächlich in Italien die öffentliche Meinung— verſtand es, das Volk von der Notwendigkeit des Krieges zu überzeugen. engliſche Militärwochenſchrift„The Broad Arrow“ brachte am 12. März dieſes Jahres die folgenden, angeſichts der jetzt ein⸗ getretenen Ereigniſſe beſonders bedeutſam und intereſſant erſcheinenden Ausführungen über Italiens Haltung: „Seit Kriegsbeginn hat eine ſtarke Kriegs⸗ partei die Regierung zur Aufgabe der Neu⸗ tralität und zum Anſchluß an die Verbünde⸗ ten gedrängt. Das Land iſt jedoch nicht reich und trägt noch ſchwer an den Folgen ſeiner überſeeiſchen Abenteuer. Außerdem wäre es für ein Mitglied des Dreibundes doch nicht ſchicklich(becoming) geweſen, ſich gegen ſeine alten Freunde zu wenden, ſolange nicht ſeine Intereſſen direkt angetaſtet wurden. Italien weigerte ſich im Auguſt, ſeine Kräfte mit denen der Bundesgenoſſen zu vereinigen, weil ſeiner Auffaſſung nach die Vertragsbeſtim⸗ mungen das nicht erforderten, aber es ſind doch zwei ganz verſchiedene Dinge, paſſiv neutral zu bleiben und als ak⸗ tiver Gegner aufzutreten. Mit der Einnahme der Dardanellen durch die Ver⸗ bündeten könnte ſich jedoch Italiens Geſichts⸗ punkt ändern. Es gehört eben zu den zahl⸗ reichen Staaten, für die im nahen Oſten, deſſen Schwerpunkt in den Dardanellen liegt, viel auf dem Spiele ſteht. Undenkbar iſt es, daß Italien untätiger Zuſchauer bleiben ſollte, während die Balkan⸗Probleme gelöſt werden; ſonſt hätte es nicht beſtändig an Ver⸗ ſtärkung und Verbeſſerung ſeiner Wehrkraft gearbeitet und andere lange Zeit erfordernde Kriegsvorbereitungen getroffen. Sobald Italien ſich entſcheidet, bei der Abänderung der Karte Europas mitzuwirken, wird es ein wertvoller Helfer ſein. Aus Gen. Zupel⸗ lis neuerlicher Kammerrede iſt die Abſicht ſolcher Mitwirkung klar er⸗ ſichtlich. Er ſagte damals, daß während des Winters der Krieg unmöglich oder doch nur in engen Grenzen möglich ſei, da die Alpen noch verſchneit ſeien. Aber jetzt, da der Frühling gekommen und der Zuſammenbruch der Türkei bevorſteht, muß Italien ſeine Lebensintereſſen in der Adria, auf dem Bal⸗ kan und im Mittelmeer wahren. Darüber be⸗ ſteht kein Zweifel, denn die Italiener habhen von Anfang an jhre. Neutra⸗ lität nur mit Zorn ertragen.“ Neutralität Dänemarks. Kopenhagen, 27. Mai.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Das Miniſterium des Aeußern gibt bekannt: Anläßlich der Teilnahme Italiens am Kriege hat die däniſche Regierung beſchloſſen, den kriegführenden Mächten mit⸗ zuteilen, daß die Politik der Neutra⸗ lität Dänemarks auch gegenüber dieſer Kriegserweiterung gelte. Die Die Erkrankung des Nsnigs von Griechenland. m. Köln, 27. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Wien: Der Zu⸗ ſtand König Conſtantins hat ſich ver⸗ ſchlimmert. Profeſſor Kraus aus Berlin und Profeſſor Eiſelsberg aus Wien, die nach Athen berufen worden waren, trafen ſich auf dem Weg in Dedeagatſch, wo ſie von einem griechiſchen Kriegsſchiff erwartet werden, um ſie in ſchnellſter Fahrt nach dem Piraeus zu bringen. Berlin, 7. Mai.(Von unſ. Berl. Bur.) Wie die B. Z. meldet, hat die hieſige griechiſche Geſandtſchaft heute Vormittag über das Befin⸗ Gefangene Feinde. Von den Weinbergshöhen ſtampft, ſo ſchredot uns eine Mitarbeiterin aus einer rheinländiſchen Sterdt, ein Trupp von der Arbeit kommender, Ruſſen hinunter in die Baracken der dt. Zwiſchen ſonnengelben Butterblumen⸗ rn, die zur Trübſal unſerer Winzer die Schieferpfade der Rebfelder überwuchern, ſteigen die grauen ſtummen Geſtalten herab wie eine ſchuldige furchtſame Herde. Mit heftig ſchlenkern⸗ den Armen, geduckten Nacken und auf klappern⸗ den Stiefelabſätzen ziehen ſie des Weges, ihre Blicke werden mißtrauiſch und verdrießlich, ſo⸗ hald ſie unter Menſchen kommen. Und doch tut ihnen keiner etwas, nicht einmal durch Blicke kränkt ſie ein Vorüberſchreitender. Eine ältliche Zeitungsfrau haſtet mit ihrer Ledermappe durch die Straße, voll Frauen⸗ mitgefühl ſieht ſie auf die kleine Truppe, und ſie murmelt:„So werden unſere armen Leut' auch geführt.“ Die Frau würde ihnen ſicherlich einen Biſſen oder einen Trunk reichen— ſo ſieht ſie aus. Aber die gefangenen Ruſſen trauen ihren deutſchen Feinden keine menſchliche Behandlung zu, ſie ſind argwöhniſch, ſcheu, immer, als lauere etwas Schlimmes hinter ihnen. Wo ſie in einem Dorf arbeiten, haben die Leute Mitleid mit ihnen:„Es ſind gar zu armſelige, hungrige Kerle, zum Umhauchen dürr und durchſichtig,“ ſagen ſie, und ſie reichen ihnen eine Schnitte Brot oder einen Becher Kaffee, keine Leckerbiſſen etwa, denn das wäre ein Unrecht, begangen an unſeren eigenen kämpfenden deutſchen Jungen. eh einer im Gefangenentrupp, der etwas vom deutſchen Laut verſteht, dann beginnt bei ihm das große kindliche Wundern und Staunen, und mit Blicken, Bewegungen und in gebrochenem Geſtammel gibt er kund, daß er es kaum faſſen könne, daß man in Feindesland menſchlich, ja ſogar gut gegen ſie ſein könne. Der ruſſiſche Soldat glaubt im Krieg und im Frieden überhaupt nicht an etwas Gutes oder Gerechtes, denn die ihm Vorbilder ſein ſollen, töten in ſeiner Seele jedes Empfinden für Treu⸗ ſein und Gerechtigkeit, die weiſen ihm Raub. und Plündergriffe. Erſt jetzt wieder hat der Ruſſen⸗ general Baron Tierers ſeinen Soldaten das Räubern von„Amtswegen“ anbefohlen. So war es immer in Rußland. Der Vornehme ſtiehlt die Rubel zu Tauſenden, der Geringſte nimmt die Kopeken, und beide rühmen ſich ihrer„Großtat“ mit prahlendem Munde. Die ſchändlichſten Aus⸗ führungen gelten bei ihnen als die großartigſten. So war es in allen ruſſiſchen Kriegen. Weiß man doch aus dem ruſſiſch⸗japaniſchen Kriege, daß ruſſiſche Soldaten, von ihren Vorgeſetzten aufgemuntert, ihre chineſiſchen Quartier⸗ und Koſtgeber mit beiſpielloſer Dreiſtigkeit ausplün⸗ derten und daß ſie die friedlichen alten Be⸗ gräbnisſtätten der Chineſen ſogar ausräuberten und zerſtörten, die chineſtſchen Familienfriedhöfe, die durch Generationen hindurch mit aller Liebe und Geſchicklichkeit erhalten und gepflegt werden und das koſtbarſte Heiligtum der Chineſen bil⸗ den. Taten⸗ und hilflos mußten ſie dieſen bei⸗ ſpielloſen Roheiten der ruſſiſchen Soldaten zu⸗ ſehen. Wereſſajew, ein angeſehener ruſſiſcher Schrift⸗ ſteller und Arzt, hat einmal erzählt, daß die So daten die Särge der Chineſen pfeifend und ihrer Teekeſſel benutzten, während die weißen Totengerippe die Aecker beſäten. Die Chineſen rangen verſtändnislos die Hände und ſagten in ihrer wunderbaren Ruhe und Geduld: Krieg iſt Krieg, das verſtehen wir, aber daß ihr unſere Totenſtätten ſchändet, das begreifen wir nimmer. Wie dieſe grauen, nackengekrümmten Menſchen herab von unſern Weinbergen kommen, ſteigen in mir Bilder früherer Erlebniſſe auf. Das war aber in den ruſſiſchen Oſtſeepro⸗ vinzen, wo ich Gelegenheit hatte, ruſſiſches Soldatentum, vom hohen General bis hinunter zum gemeinen Grenzkoſaken, in ſeinem ganzen Tiefſtand zu beobachten. Morſche, wie von Wilden aufgerichtete Holzhütten waren die Kaſernen, deren Fenſter im Winter mit Säcken und Strohdecken verdichtet wurden. Alles hatte einen ſo bedürftigen, ungedrillten, ſpaßigen An⸗ ſtrich. War Rekrutenaushebung oder etwas Aehnliches, dann wurde im ſtädtiſchen Teehaus der Waſchkeſſel angefeuert, um für die Soldaten den Frühtrunk zu kochen. In langer Kettenreihe ſtanden ſie ſtundenlang wartend auf der Straße, um einen Becher dünnen Tee und ein Drei⸗ kopekenbrötchen zu bekommen, und ſie kamen alle hungriger zurück, als ſie hingegangen waren. Wenn für die Einwohner des kleinen balti⸗ ſchen Städtchens die Schlafeuszeit hereinbrach, und die Hoftore verriegelt wurden, dann zogen die ruſſiſchen Soldaten zu einem Erholungsgang in geſchloſſenem Trupp ſingend durch die engen Gartenſtraßen. Mir ſchien ihr Geſang immer wie unter Tränen und Schluchzen, ſchwermütig =und bang. Eines ihrer Lieblingslieder hatte den Refrain: Tſchupa ſchi, tſchupa ſcha— was die johlend zerſchlugen, das Hoſz zum Anfeuern den des erkrankten Königs Konſtantin das el. gende geſtern Abend 10 Uhr in Athen aufge⸗ gebene Telegramm erhalten: Allgemeinbefinden zufriedenſtellend. Temperatur 37,2, Puls 90. Fürſt Bülows Sendung. (Von einem Berliner Korreſpondenten.) —Berlin, 26. Mai. Fürſt Bülow iſt wieder heimgekehrt; ſeine römiſche Miſſion iſt beendet; ſtatt der Diploma⸗ ten werden die Militärs nun das Wort haben. Wir alle hatten an dieſe Sendung, weil ſie uns das letzte, aber auch das ſtärkſte Beſchwörungs⸗ mittel ſchien, große Hoffnungen geknüpft. Die haben ſich nicht verwirklicht. Dennoch wird man nicht, wie das von ein paar Voreiligen ver⸗ ſucht worden iſt, von einem Scheitern ſprechen dürfen. Scheitern kann nur, was überhaupt ausführbar iſt. Das Unternehmen aber, zu dem Bernhard v. Bülow aufgeboten wurde und dem er ſich, nicht um von Menſchen Lohn zu erhal⸗ ten, ſondern als ein zum höchſten Opfer bereiter Patriot zur Verfügung ſtellte, war nicht aus⸗ zuführen. Fürſt Bülow ſelber iſt ſich darüber wohl kaum im Zweifel geweſen. Er war nicht in ſehr zuverſichtlicher Stimmung, da er im Dezember über die Alpen zog. Er hielt es für ſeine deutſche Pflicht, dem Vaterlande, das in der Stunde der Not ihn rief, zu Dienſten zu ſein. Aber er ging, möchten wir glauben, an die ehrenvolle, doch undaukbare Aufgabe in dem dumpfen Gefühl heran, daß es zu ihrer Löſung zu ſpät wurde. Ganz frei war Italien wohl ſchon ſeit geraumer Friſt nicht mehr. Es hatte längſt das Spiel mit beiden Händen begonnen und war, indes es offiziell, weil es aus dieſer, ſagen wir einmal, Vielſeitigkeit im Frieden Vorteile zog, als unſer Verbündeter ſich führen ließ, insgeheim zum ſtillen Teilhaber und Ver⸗ bündeten der uns feindlichen Mächtegruppe ge⸗ worden. Aber vielleicht wäre eine Möglichkeit geweſen, die italieniſche Regierung, die jg keine anderen Grundſätze und Verpflichtungen binden als der ſog,„heilige Egoismus“, aus dieſer Verſtrickung noch zu befreien. Zu Anfang des Krieges, damals, als unſere Truppen in einem beiſpielloſen Siegeszug Belgien und Nord⸗ frankreich überrannten und Leichtfertige ſchon Wetten anſtellten über den Tag des Einmarſches in Paris. Um jene Zeit hätte ein beherzter Mann, der in Rom Einfluß und Autorität be⸗ ſaß, die Italiener gerade, indem er ſie an ihrem heiligen Egoismus packte, am Ende noch mit fortzureißen vermocht. Er hätte ihnen ſagen können: überlegt Euch, was Ihr tut. Euer Zögern bringt Euch ins Verderben. Sehet, dieſe Deutſchen ſind unüberwindlich. 1870 hat der alte Kaiſer Eurem erſten Viktor Emanuel den geplanten Treubruch verziehen. Heute würde das deutſche Volk ein Zurückbleiben und Beiſeiteſtehen Euch nicht mehr vergeſſen Wir neigen zu der Annahme, daß Fürſt Bülow im Auguſt und September von ſich aus auch in ähnlichem Sinne auf die italieniſchen Staats⸗ männer einzuwirken verſucht hat. Aber er war damals fern vom Schuß, war ein Privatmann, wennſchon einer von höchſter Diſtinktion und Herrn von Flotow fehlte zu ſo kühner Ueber⸗ redung wohl die Eignung. Zwar hat er Italien mit ſo zäher Liebe umfaßt, daß er, auch als ſein Amt auf den Fürſten Bülow über⸗ gegangen war, im Lande verblieb und ſich einſt⸗ weilen drei Eiſenbahnſtunden von Rom ver⸗ ankerte. Aber dieſe Liebe, ſcheints, ward nie erwidert. Und dann kam die Schlacht an der Marne und unſer Rückzug an die Aiſne und nun wars mit einem Mal zu ſpät geworden. Seither glaubte man in Italien, wie auch ſonſt allenthalben in der nichtdeutſchen Welt(man muß in der Kriegszeit im neutralen Ausland geweſen ſein, um von der Stärke dieſer uns gan; unverſtändlichen Empfindungen eine Vorſtellung zu haben) nicht mehr an die Möglichleit eines Witzköpfe als ein Lohlied auf die ruſſiſche Kohl⸗ ſuppe ausdeuteten, die den Soldaten alle Tage bis zum Ueberdruß verabfolgt wurde. Geſanges⸗ munter ſind die ruſſiſchen Soldaten alle. Auch der Seelenbedrückte ſingt ſeine Not heraus; es gibt richtige Gefangenenlieder, eines davon Heißt: Ich ſbe Ich ſitze hier und weine Und kau' mein bißchen Brot, Als Hund ich euch erſcheine, Als Menſch bin ich euch tot. Das baltiſche Städtchen, in dem ich mich da⸗ mals befand, wurde als Kurort von den reichen und vornehmen Ruſſen-Familien beſucht, es gab dort im Sommer viele hohe Offiziere, die mit ihren Familien und einem Rattenſchwanz von Dienſtboten die reizenden, bis auf den Samovar eingerichteten Wohnhäuſer bezogen. Unter den Offizieren, die Gattinnen hatten, die wie Fürſtinnen auftraten, fand ich beiſpiellos un⸗ wiſſende Köpfe, fragte mich doch dort ein höherer Offizier, ob Berlin„ein Land“ ſei! Bei dem Priſtoo(Polizeiinſpektor), der meinen Paß und Aufenthaltsſchein häufig durchſab, entwickelten ſich jedesmal geographiſche Streitig⸗ keiten, die das Wiſſen oder richtig Nichtwiſſen des Herrn in faſt polizeiwidriger Weiſe bloßleg⸗ ten. Daß Hamburg eine deutſche Stadt, oben⸗ drein keine unbedeutende ſei, war ihm ſehr ſchwer beizubringen, ebenſo die Tatſache, daß in Deutſchland auf den Schulen weder ruſſiſch ſchreiben noch ruſſiſch ſprechen gelehrt werde. — heute, wo mancher ruſſiſche Soldat in eutſches Leben, in deutſche Arbeit Iineinblickt, wird er das Wundern Hründlich lernen. Ein 2— reergbnnrn r— n 5 —————2———— — ne ee Donnerstag, den 27. Mai 1915. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 8. Seite. pölligen deutſchen Sieges. Und zu dem Zug der Herzen— denn etwas dem Herzen ähn⸗ liches bergen auch die Italiener in der Bruſt— der ſie je und je zu Frankreich trieb, geſellte ſich die Furcht vor einer ſpäteren Rache der beiden Weſtmächte, für die man in dem doch einmal wachgerufenen Mißtrauen Deutſchlands und Oeſterreichs kein ausreichendes Gegengewicht ſah. Das war die Situation, die Fürſt Bülow in Rom vorfand und was er aus ihr gemacht hat, bleibt aller Ehren wert. Er hatte von vorn⸗ herein nicht mehr tun können, als die Dinge, die zum mindeſten im Prinzip beſchloſſen waren, hinzuhalten. Das hat er durch fünf Monate fertig gebracht und hätte es wohl noch länger fortzuſetzen vermocht, wenn ihm nicht auf ſeinem Wege mancherlei Störungen begegnet wären, über die noch ſpäter zu reden ſein wird. Fürſt Bülow hat, als der Termin für das militäriſche Eingreifen bereits feſt ſtand, Italien noch eine Miniſterkriſe beſchert und es bewirkt, daß unſere Alliierten von ehegeſtern doch mit recht zwie⸗ ſpältigen Empfindungen und ohne innere Ge⸗ ſchloſſenheit in dieſen„Erlöſerkrieg“ gehen. Wem derlei gelang, der hat nicht vergebens ge⸗ arbeitet. Unter den verſchiedenen diplomati⸗ ſchen Unerquicklichkeiten dieſer Zeit, bleibt Fürſt Bülows Sendung die erfreulichſte Epiſode. Schon weil ſie uns das Bild eines Mannes zeigte, der ſelbſtlos ſeinen Ruhm aufs Spiel ſetzte und ſich hingab, von keinem anderen Ge⸗ danken bewegt, als bis zum letzten Hauch dem Vaterlande zu dienen. Nee Abrechnung mit England. Das neue engliſche Kabinett. London, 27. Mai.(WTB. Nichtamtlich). Daily News ſchreibt zur Kabinettsbildung: Wenn es wahr iſt, daß die Unjoniſten auf Haldanes Rücktritt beſtanden haben, ſo füh⸗ ten fie einen unwürdigen Feldzug, der den Staat eines ſeiner geſchickteſten Staats⸗ männer beraubt hat. Der Rücktritt Lord Fiſhers wird mit Beſorgnis betrachtet. Balfour war ebenſo wie Ehurchill für den Dardanellen⸗ feldzug verantwortlich. Da Chur⸗ chill ein Amt mit wenig Arbeit erhält, ſo wird er genug Muſe haben, ſeine Mitwirkung mit Balfour in der Verwaltung der Admiralität fortzuſetzen, das iſt durchaus nicht be⸗ ruhigend und, der unbeiß xa edtir gendſte Zug der neuen Anordnung. Sür und gegen Nitchener. Aus Anlaß der Angriffe der„Daily Mail“ auf Lord Kitchener fanden laut„Daily Chro⸗ niele“ vom 22. Mai in der Londoner City viele Kundgebungen zugunſten Kitcheners ſtatt. In der Fondsbörſe und der Baltic⸗Börſe wurden Exemplare der„Daily Mail“ öffentlich ver⸗ brannt. Auf der Fondsbörſe fand man am ſchwarzen Brett den Anſchlag:„Deutſchlands neuer Bundesgenoſſe— die Daily Mail.“ Unter der Ueberſchrift„Der gefallene Abgott“ greift„Daily News and Leader“ vom 21. Mai Lord Northeliffe aufs heftigſte an. Er habe damals durch die„Times“ für die Ernennung Lord Kitcheners als des beſten Mannes zum Kriegsminiſter ſo laut ſeine Stimme erhoben, und nun ſolle eben derſelbe Kitchener ſchuld daran ſein, daß es mit dem Kriege ſo ſchlecht geht. Der Artikel ſchließt mit den Worten: „Lord Northeliffe iſt heute die größte Geſahr, die das britiſche Reich bedroht, noch unheim⸗ licher als der Feind im Felde.“ Der„Daily Chronicle“ vom 22. Mai ſtimmt in dieſe Abfertigung der Northcliffe⸗Preſſe ein und ſagt u..: Wenn die Art des Angriffs, wie er geſtern auf den Chef der Reichstruppen gemacht worden iſt, im Zeitungsweſen üblich 2 alter gemütlicher Winzer, unter deſſen Aufſicht die ruſſiſchen Kriegsgefangenen zwiſchen den Rebhängen unſerer frühlingsherrlichen Moſel⸗ ſtadt ſchaffen müſſen, meinte freilich:„Der Ruß' iſt zu ungewandt für die Weinbergarbeiten, denn was weiß er vom Wein, wo er doch daheim bloß ſeinen Schnaps kennt.“ Der Alte hob dabei mit ſachter Hand eine werdende Weinblüte, die unter den nächſten heißen Sonnenſtrahlen aufbrechen wird. Und unten auf dem tieferliegenden Straßenbild verſchwanden die ſtummen grauen Geſtalten der ruſſiſchen Soldaten. Mannheimer Feloͤpoſt⸗ briefe. Meine erſte Wache in Feindesland! C. 25./26. Febr. 1915. Lebensgefährlich war ſie nicht! Aber trotzdem intereſſant genug, daß ſie verdient, ein Blatt in meinem Tagebuch zu füllen. Es war am 25. 2 als einige Kameraden und ich den Befehl er⸗ hielten(aus gewiſſen Gründen) als Wache auf⸗ zuziehen, bei den Schanzarbeiten und Schützen⸗ gräben vor der Stadt. Um 1 Uhr begaben wir uns dann mit unſerem Wachhabenden in unſere Wachtſtube, welche ſich in einer ehemali⸗ 4 bei Wachtſtube befand. Die erſte Ueberraſchung Betreten der Stube war nicht die an⸗ genehmſte, denn die Bude befand ſich in dem benkbar primiitivſten Zuſtande. Das ganze wird, ſo dürften wohl bald Diſziplin, Loyalität und Kameradſchaft im Dienſt verſchwinden. Auch das Vertrauen des Publikums würde hier⸗ durch beſeitigt werden. Schon der vorhergehende unpatriotiſche Feldzug, der von„Times“, „Daily Mail“ und„Evening News“ geführt wurde, hat eine ernſte Wirkung in Deutſchland gehabt. Wieder abgedruckt in deutſchen Zei⸗ tungen, haben die„Times“ Artilel die feind⸗ lichen Leſer erfreut, wie keine Neuigkeiten aus England vorher. Deutſchland iſt durch ſie zu der Anſicht gekommen, daß die Führer der Na⸗ tion unfähig ſind. Die Kupferlieferungen Amerikas. erlin, 27. Mai.(Von u. Berl. Büro.) Aus Amſterdam wird der„B.“ gemeldet: Aus Newyork wird mitgeteilt: Mit welchen Un⸗ mengen Kupfer die Vereinigten Staaten ihre „ſtrikte Neutralität“ verſehen, läßt ſich aus de⸗ Ausfuhrſtatiſtik entnehmen, derzufolge allein in der am 15. Mai abgelaufenen Woche die ameri⸗ kaniſche Kupferausfuhr nach Frankreich und England etwa 11 502 000 Pfund betrug. ** m. Köln, 27. Mai.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Chriſtiania: Morgenbladet zufolge ſind die beiden direkten Telegraphen⸗Kabel zwiſchen Norwegen und England ſeit mehreren Tagen unterbrochen. Es iſt unbekannt, welche Urſachen zu Grunde liegen. Waſhington, 2. Mai.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Meldung der Aſſociete Preſſe: Die Vereinigten Staaten haben in Lon⸗ don angefragt, was die Ankündigung der Admiralität bedeute, daß neutrale Schiffe einer Erlaubnis bedürfe, die Nordroute um die britiſchen Inſeln nach Skandinavien zu be⸗ nutzen. Die amerikaniſchen amtlichen Kreiſe verſtehen nicht, weshalb neutrale Schiffe an der Benutzung einer Route außerhalb territo⸗ rialer Gewäſſer verhindert werden ſollen. Man faſſe die Ankündigung als eim Verbot eines großen Teiles des Ozeans für den neu⸗ tralen Handel durch das Legen von neuen britiſchen Minenfeldern auf. Wafhington, 27. Mai.(WTB. Nicht⸗ unttlich). Meldung des Reuterſchen Bureaus⸗ Der britiſche Botſchafter hat am 23. Mai dem Staatsdepartement eine formelle Erklärung überreicht, um Mißverſtändniſſe über die un⸗ offizielle Mitwirkung der Handelsbeiräte des Staatsdepartement betreffend Baumwoll⸗ ladungen aufzuklären. Die Neutralen. Ein ſpaniſches Urteil über Seutſchen Militarismus. Der Kanonikus Dr. Angel Amor Ruibal richtet im Madrider„Correo Eſpadol“ vem 17. Mai, im Anſchluß an den Aufruf deutſcher Hochſchullehrer, an Prof. Dr. B. Herder in Freiburg einen offenen Brief, in welchem er nach einer Würdigung deutſcher Wiſſenſchaft und Charakteriſierung des Nutzens, den das Aus⸗ land aus ihr gezogen, auch auf den Militar.s⸗ mus zu ſprechen kommt: Wir Spanier, die wiv wohl wiſſen, was wür⸗ diger Militarismus, was Vaterlands⸗ und Bür⸗ gerſinn bedeuten, ſehen in dem deutſchen Miſ⸗ terismus eine hohe ſoziale Tugend, nicht nat vereinbar mit der höchſten Blüte der Wiſſen⸗ ſchaft, ſondern geradezu die allgemeine Erund⸗ lage für Kultur und Ziviliſation im Irleden Mobiliar beſtand aus einem kleinen und einer kleinen Bank, welche Platz bot für kaum drei Mann. Und demnach war ich nicht wenig überraſcht, als ich an der Wand wahrhaf⸗ tig eine Bibliothek entdeckte. Der Beſtand der⸗ ſelben war nun äußerſt komiſch den Verhält⸗ niſſen angepaßt. Das ganze Leſematerial bil⸗ dete nämlich ein Stoß alter Zeitungen, die vor Monaten ſchon aus allerlei deutſchen Druckereien hervorgegangen waren, und dem praltiſchen Sinne der Wachtpoſten ihr heutiges Beſtehen noch verdankten. Und wir waren in der kom⸗ menden Nacht unſeren Vorgängern nicht weni⸗ ger dankbar, als wir aus Langeweile die faſt vergilbten Vogen durchblätterten. Der Tür gegenüber befand ſich ein alter flämiſcher Kamin, wie man ihn hier ſaſt in allen Häuſern findet. Neben ihm lag ein ſchöner Holzſtoß, den wir im Laufe des Nachmittags noch durch weiteres ſammeln vergrößerten. Wir machten es uns nun ſo bequem wie möglich. Die erſten Poſten von uns zogen auf Wache und wir andern ver⸗ trieben uns die Zeit mit allerlei Getändel. Beim Hereinbrechen der Nacht machten wir ein ordent⸗ liches Holzfeuer in den Kamin und bald verbrei⸗ tete ſich eine wohltuende Wärme in der Stube. Es war eine trauliche Stunde als wir ſtill und jeder in ſeine Gedanken verſunken daſaßen und das Holz im Feuer kniſterte. Draußen begann der Regen an die beiden Fenſter zu klatſchen und der Wind ſang in dem Kamin ſein düſteres Lied. Um 6 Uhr kam dann unſere Verſtärkung, welche uns unſere Abendration mitbrachte. Nun zündeten wir einige Stearinkerzen an, deren Lichtreflexe ganz geſpenſtiſch auf den kahlen Wänden hin und herhuſchten. Dann verzehrten Tiſchchen wie ihren Schutz und ihre Stltze in den ſtürmi⸗ ſchen Zeiten des Krieges. Im Gegenſatz zu dieſer Form kennen wir aber auch jenen anderen verwerflichen Militaris⸗ mus, der in ſkrupelloſer Weiſe von jenen aus⸗ geübt wird, die gegen den deutſchen Militaris⸗ mus eiferu. Er wird charalteriſiert durch Zu⸗ ſammenballen amorpher und heterogener Völler⸗ ſchaften, eines Konglomerats bezahlter Wilden ohne Nationalgefühl und Vaterland, die nach Europa geſchafft werden, nur um gegen unſere Raſſe und gegen unſere Ziviliſation zu kämpfen. Dieſer Militarismus der Verbündeten wird verſchlimmert durch den brutalen,„die Meere monopoliſierenden“ Navalismus der Engländer, welche immer neue Rechte erfinden, um ihre Uſurpationen und Räubereien zu rechtfertigen. Der Verrat gegenüber dem Starken und die Be⸗ drückung des Schwachen ſind die charakteriſtiſchen Merkmale des perfiden Albion. Gegen ſolchen Militarismus Einſpruch zu erheben, iſt ein gutes Recht. Am Schluß ſeines Briefes verſichert Ruibal, daß die Mehrzahl der Spanier Deutſchfreunde ſeien und jeden Sieg der Deutſchen mit Freude begrüßten. Die Kriegsſchäden in Gſtpreußen. Die Kriegsſchäden in Oſtpreußen ſind jetzt, dem„Holzmarkt“ vom 25. Mai 1915 zufolge, nach ziemlich ſorgfältigen Schätzungen auf etwa 3½ Milliarden Mark feſtgeſtellt. Der Preußiſche Landtag hat fürs erſte 400 Mil⸗ lionen Mark vorſchußweiſe bewilligt; ſpäter wird das Deutſche Reich die geſamten Koſten übernehmen müſſen. Der Wiederaufbau iſt auf drei Jahre berechnet. Es ſind faſt 20 000 Wohnhäuſer der Vernichtung anheimgefallen, außerdem eine große Fülle von Landwirt⸗ ſchaftlichen Hilfsgebäuden, ſtaatlichen und kommunalen Bauten, Wege und Bahnbrücken uſw. Auch die Telegraphen⸗ und Telephon⸗ anlagen ſind total zerſtört. Es werden unge⸗ fähr 80 000 Wohnungseinrichtungen neu zu beſchaffen ſein. Ganz Deutſchland wird es als eine Ehren⸗ pflicht betrachten, am Wiederaufbau der ſchwer heimgeſuchten Provinz mitzuwirken und ſie die furchtbare Not bald vergeſſen zu machen, die die ruſſiſche Horde über ſte gebracht. Die Jukunft unſeresRolonial⸗ beſitzes. Der Ausſchuß der Deutſchen Kolonjalgeſell⸗ ſchaft hat in ſeiner Sitzung vom 21. Mai fol⸗ gende Kundgebung beſchloſſen: Verſchiedene in der Preſſe wiedergegebene und beſprochene Aeußerungen, wonach man einzelne Teile unſeres Kolonialbeſitzes leichten Herzens aufgeben könne, veranlaſſen zu der nachſtehenden Erklärung: Der Ausſchuß der Deutſchen Kolonialgeſell⸗ ſchaft vertritt den Standpunkt, daß in erſter Linie ſelbſtverſtändlich das Feſthalten bzw. die Rückgabe der deutſchen Kolonien zu for⸗ dern iſt. Dieſer Stellungnahme entgegengeſetzte Aeußerungen von einzelnen Mitgliedern der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft ſind als perſön⸗ liche Anſichten zu betrachten. Welche kolonialen Wünſche ſonſt aufzu⸗ ſtellen ſein werden, kann zurzeit noch nicht öffentlich erörtert werden. Chronik der Kriegsereigniſſe. (Fortſetzung.) 11. Mai. Kampf um die Loretlo⸗Höhe, Ablain und Carency.— Durchbrechung der gegen die Verfolgung Widerſtand in gemütlicher Ruhe und prachtvoller Stimmung unſer beſcheidenes Abendbrot und doch dachte jeder von uns mit Schaudern an die Nachtwache, denn draußen heulte der Sturm ungeſchwächt Fort, und der Regen ſchlug noch in dicken Tropfen praſſelnd an die Scheiben. Um 11 Uhr kam die Runde an mich und Freund L. Punkt 11 Uhr ſtanden wir fertig, das Gewehr umgehängt und gingen hinaus in die ſtürmiſche Nacht und löſten die ſtehenden Poſten ab. Einige Scherzworte mit den Abziehenden, dann waren wir allein mit uns und unſeren Gedanken in Nacht und Grauen. Den Kragen hochgeſchlagen, die Hände in den Manteltaſchen vergraben, be⸗ gannen wir unſer ewiges Auf und Ab. Ein eigenartiges Gefühl iſt es für einen Neuling, ſo mutterſeelenallein da draußen in wildem Wet⸗ ter zu wachen. Eine Flut von Gedanken ſtürmt auf den Einſamen ein, und wühlt in den tiefſten Falten ſeiner Seele. Ich glaube es iſt keine Schande, geſtehen zu müſſen, daß ſelbſt ein Ge⸗ fühl wie ſtilles Heimweh mich auf Augenblicke ſchwermütig bewegte. Wenn es eine Schwäche iſt, nun, dann wird ſie entſchuldigt durch die Umſtände, aus denen ſie hervorging. Der Him⸗ mel war grau und düſter verhangen. Der Regen peitſchte mir das Geſicht und der Sturm heulte ſeine traurigen Sänge durch die Nacht. Und da ſtieg dann leiſe und ſcheu das Gefühl in mir empor, das wir Heimweh nennen. Trotz der ſchaurig ſchönen Romantik der Nacht war ich doch nicht wenig froh, als die zwei Stunden endlich vorüber waren, wir abgelöſt wurden, und bald darauf vor den lohenden Flammen am Kamin ſaßen, um unſere naſſen Kleider trocknen zu laſſen. Da machte ſich dann endlich auch der leiſtenden ruſſiſchen Linien bei Besko, Brzozow, Luteza und Debrica. Ruſ⸗ ſiſcher Angriff von Sanok her zurück⸗ geſchlagen. Rückzug der Ruſſen von der Nidafront. Nach Sieg bei Bali⸗ über grod Uebergang von Vortruppen den San bei Dwernik. Die ruf achten Armee zwiſchen Uzſok in die Niederlage Sitzungen des verſtärkten Haus⸗ haltsausſchuſſes des Reichstages zur Beratung über das Militärhinterblie⸗ benen⸗ und Verſorgungsgeſetz. Mit⸗ teilung der deutſchen Regierung über die Verſenkung der„Luſitania“ an die Vereinigten Staaten von Amerika und die europäiſchen neutralen Mächte. Die„Luſitania“ war bewaffnet und hatte wie ſchon öfter Kriegsmaterial, 5400 Kiſten Munition u. Konterbande an Bord.— Wegen der Verſenkung der„Luſitania“ Ausbruch von deutſch⸗ feindlichen Ausſchreitungen(Mißhand⸗ lung, Plünderung, Zerſtörung) in Liverpool und London, ſpäter auch in Kapſtadt und Johannesburg. Der San zwiſchen Sanok und Dynow von den verbündeten Truppen über⸗ ſchritten, die Gegend von Rzeſzow er⸗ reicht. Dorf Carency und der Weſtteil von Ablain von den Deutſchen geräumt. In Mittelgalizien die Gegend Dubiecko—Kolbuszowa, in Südpolen von der Armee v. Woyrſch Kielee ge⸗ nommen. Eroberung der Höhen öſt⸗ lich des oberen Stryjtales durch die Armee v. Linſingen.— In den Ver⸗ folgungskämpfen bisher 143 500 Ruſſen gefangen, 100 Geſchütze und 350 Ma⸗ ſchiengewehre erbeutet.—An den Dar⸗ danellen Vernichtung des engliſchen Linienſchiffes„Goliath“, Beſchädigung des Kreuzers„Implacable“.— Beſet⸗ Lupkow und verwickelt.— 2. Mai. — e 13. Mai. zung von Windhuk durch Botha. Rücktrittserllärung des italieniſchen Miniſteriums Salandra. Die Vortruppen der Armee v. Macken⸗ ſen vor Przemyſl und links des unte⸗ ren San.— Unruhen und Kundgebun⸗ gen für den Krieg in Rom, Mailand und anderen italieniſchen Städten.— Die Verhaftung aller Staatsangehöri⸗ gen feindlicher Länder im Alter von 17—45 Jahren in England beſchloſſen. Bei Ypern ſeit 22. April 110 Offiziere, 5450 Mann unverwundet, 500 Ver⸗ wundete gefangen. Deutſche Unterſeelopte im Mittelmeer gemeldet.— Ueberreichung der amerk⸗ kaniſchen Note zu der„Luſitania“⸗An⸗ gelegenheit in Berlin.— Der König von Italien hat den Rücktritt des Miniſteriums Salandra nicht ange⸗ nommen. Erfolgreiche Luftſchiffangriffe auf Dover und Calais.— Uebergang über den San bei Jaroslau und nördlich. Kampf um Przemyſl. Drohobyez ge⸗ nommen.— Erklärung des Grafen Tisza im ungariſchen Abgeordneten⸗ haus über das öſterxeichiſch⸗ungariſche Angebot an Italien. Größere Kämpfe ſüdöſtlich Przemyfl und bei Stryj.— Der Reichskanzler gibt dem Reichstag die Zugeſtändniſſe Oeſterreich-Ungarns an Italien be⸗ kannt. Mannheim. Kriegsküchenzettel, Bitte aufheben! 14. Mai. 15. Mai. 16. Mai. 17. Mai. 18. Mai. Bitle ausſchneiden! 1. Tag: Tapiokaſuppe. Hackbraten und Spargel und Kartoffel⸗ gemüſet). 2. Tag: Kerbelſuppe, Spinat und übrigen Hack⸗ braten und Kartoffeln. 3. Tag: Spinatſuppe, Heringskartoffelne). 4. Tag: Dicke Wurzelſuppe, Klöße und Dürr⸗ obſts). eeeee Schlaf bemerkbar und eingerollt in meine Decke, ſtreckte ich mich auf den kalten Steinflieſen aus und dank meiner Müdigkeit verfiel ich auch bald in einen tiefen Schlaf. Es gab aber krotzdem ſächte, in denen ich beſſer geſchlaſen habe. In; zwiſchen hatte der Regen nachgelaſſen und als ich um 5 Uhr zum zweitenmal auf Poſten zog, war das Hin⸗ und Herwandern doch ſchon etwas angenehmer, wenn auch gegen Morgen eine ſchneidende Kälte einſetzte. Den Morgen bis zu unſerer Ablöſung verbrachten wir dann noch mit allerlei Kurzweil, wie dem kochen von heißen Getränken, da wir mit Kakao, Kaffee, Tee und Bouillonwürfeln reichlich verſehen waren. Um 1 Uhr zogen wir dann etwas über⸗ nächtigt zum Quartier zurück. Aber kaum dorten angekommen harrte unſerer ſchon wieder eine Enktäuſchung, denn ſtatt des erhofften Schlafs wurden wir zum Dienſte befohlen. 2365 Das war meine erſte Wache in Feindesland, das heißt im Etappengebiet, denn ſonſt wäre ſie wohl nicht ſo ruhig verlaufen, C. M. Kunſt und Wiſſenſchaft. Zeugniſſe zum Deutſchen Auſſtieg. Der kürzlich verſtorbene Leipziger Hiſtoriker Karl Lamprecht hat ſich noch kurz vor ſeinem Tode mit der Herausgabe eines Buches beſchädigt, das eine quellenmäßige und urkund⸗ liche Illuſtrierung ſeiner, die großen kultuxellen Zuſammenhänge mit geiſtigem Tiefblick durch⸗ leuchtenden bekannten letzten größeren Arbeit Deutſcher„Aufſtieg 1750—1914 werden ſollte. — C 1 *5 1155 4. Seite. Seneral⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 27. Mai 19155 5. Tag: Peterſilienſuppe, Mangold und Gelbe⸗ rübenküchlein. 5. Tag: Gerſtenſuppe mit Gelberüben⸗), Fiſch⸗ küchlein von Klippfiſch, Salats). 7. Tag: Bohnenſuppe mit Schwein⸗ leiſchs). Kochvorſchriften: 755 Spargel und Kartoffelgemüſe (für einen größeren Familientiſch, für den Stan⸗ genſpargel oder ungemiſchter Spargel zu teuer wäre). Man ſchält 2 Pfund mittelſtarken Ge⸗ müſeſpargel, ſchneidet ihn in fingerlange Stücke, kocht ihn in Salzwaſſer gar. Gekochte Kartoffeln werden geſchält in dicke Scheiben geſchn tten, ebenfalls 2 Pfund. Beides wird vermiſcht und in folgendem Beiguß aufgekocht: von 50 Gramm Fett oder Kunſtbutter und 3 Löffel Mehl wird mit der Spargelbrühe ein ſchlichter Beiguß ge⸗ kocht, den man nach Belieben mit einem Eidotter abziehen kann. 2) Heringskartoffeln. 3 Pfund Kar⸗ toffeln,—5 Heringe, etwas Milch, Salz, Zwie⸗ bel pder Lauch. Die gekochten geſchälten Kar⸗ toffeln werden in Scheiben geſchnitten, die Heringe gewäſſert, geputzt und in Würfel ge⸗ ſchnitten. Die Heringsmilch wird gut verrührt und mit etwas Milch vermiſcht. Auflaufform ausſtreichen, lagenweiſe Kartoffeln, Hering, ge⸗ wiegte Zwiebel oder Lauch legen; mit der Heringsmilch übergießen 34 Stunde backen. 3) Dürrobſt. Das Obſt wird über Nacht eingeweicht, nachdem man es vorher gut ge⸗ waſchen hat. Am anderen Morgen kocht man das Obſt 5 Minuten mit dem nötigen Zucker auf, ſetzt es raſch in die Kochkiſte und läßt es in zwei Stunden fertig kochen. Der Unkerſchied zwiſchen Dürrobſt, das auf dem Herd gekocht iſt und ſolchem, das in der Kochkiſte gekocht iſt, iſt ein ganz bedeutender, in der Kochkiſte quillt das Obſt langſam auf und wird ganz aufgeſchloſſen, wie es ſonſt niemals erreicht werden kann. 4) Gerſtenſuppe mit Gelberüben. Die Gerſte wird mit kaltem Waſſer und Salz über langſamen Feuer gekocht(am beſten in der Kochkiſte) unterdeſſen hat man Gelberüben in Stiftchen geſchnitten und in etwas Fett weichge⸗ kocht; man fügt die Rüben zu der Gerſtenſuppe, gibt noch einen Eßlöffel gewiegte Peterſilie da⸗ zu und läßt nochmals aufkochen. ) Fiſchküchlein von Klippfiſch. Man nimmt zu gleichen Teilen Fiſch und Kartoffeln; der ſorgfältig von Haut und Gräten befveite Fiſch, ſowie die gekochten, geſchälten Kartoffeln und eine große Zwiebel werden durch die Hack⸗ maſchine getrieben. Dann füllt man 1 Ei, fein⸗ gewiegte Peterſilie oder Schnittlauch hinzu, ver⸗ ſucht die Maſſe ob ſie ſcharf genug iſt, formt runde Küchlein, die man in heißem Fett raſch braun bäckt. Das Fett wuß ſehr heiß ſein, ſonſt zerfallen die Küchlein. 6) Bohnenſup-ppe mit Schweine) fleiſch. 1 Pfund Bohnen wird über Nacht eingeweicht, am andern morgen mit demſelben Waſſer aufgeſetzt, dann legt man Pfund Schweinebauch in die Brühe und ſtellt es in die Kochkiſte. Nach 2 Stunden nimmt man den Topf heraus, ſchneidet das Fleiſch in Stückchen, gibt gekochte in MWürfel geſchnittene Kartoffeln dazu und läßt nochmals gut aufkochen. Bitte aufkleben! Bitte ausprobieren! *** Was der Juni für die Küche bringt. Wild: Rehbock, Friſchling. Wer in der Lage iſt, Wild zu zahlen, ſoll es unbedingt eſſen, Ragout oft billig zu haben. Geflügel: Gans, Ente, junge Hähnchen, Taube, Huhn. Fiſche: Aal, Forelle, Lachs, Scholle, friſcher Hering, Seezunge, Steinbutt, Klippfiſch, Stock⸗ fiſch, Schellfiſch, Kabeljau. Gemüſe: Spargel, Kohlrabi, Bohnen, Karotten, Erbſen, Rhabarber, Stachelbeeren, Salat, Spinat, Dillkraut, holländiſche Gurken, Blumenkohl, Sauerampfer, Rettig, Radieschen. Früchte: Unreife Stachelbeeren, Erdbeeren, Kirſchen, Johannisbeeren, Aprikoſen. Schalentiere: Hummer, Krebſe, Krabben. *** Arbeitskalender für den Garten. Bei Trockenheit reichlich gießen; bei Regen⸗ wetter jauchen, beſonders Kohlarten. Jäten, hacken, gießen, ſind jetzt die Hauptar⸗ beiten im Garten. Auf leergewordenen Beeten können noch Salat, Rüben, Sellerie, Lauch, gepflanzt werden. Bäume mit Bordelaiſer Brühe ſpritzen. Unge⸗ ziefer bekämpfen. Stiefmütterchen, Vergißmeinnicht und Silenen gusſäen Abgeblühte Roſen abſchneiden. Gold⸗ lack pickieren. M Die Stimmung der Deutſchen in Amerika. (Aus einem an einen hieſigen Bürger gelangten Brief!). A. Houſton(Texas), N. April 1915. Mit Bangen erwarten wir jeden Tag die Nachrichten und wenn ſolche gefärbt erſcheinen, dann leſen wir durch die Zeilen und treffen im⸗ mer das Richtige. Die Alliierten haben wieder tüchtig Haue bekommen und wir atmen wieder leichter. Die Amerikaner ſind größtenteils mit Auns, namentlich die Intelligenteren. Die Deut⸗ ſchen hier waren noch nie ſo einig und die Vater⸗ landsliebe dominiert in ſolchem Maße, daß man es früher nicht für möglich hielt. Was haben wir ſchon Geld geſammelt. Na, da ſollten Sie einmal zuhören, wenn ruſſiſche Greueltaten ge⸗ meldet werden. Bei uns gibt es keine Furcht. Dieſer Tage habe ich einen Brief aus New Drleaus bekommen von einem bedeutenden Baumwolltaufmann. Unter Anderem ſagte er darin, daß unſere Farmer ihre Baumwolle zut Hungerpreiſen an England verkaufen müſſen, während die Großkapitaliſten das Kriegsmate⸗ rial nach den Alliierten ſchicken, um Milliarden einzuheimſen. Ferner, daß man ſie einerſeits als Truſt verfolge und anklage und andererſeits unterſtütze. Im Weiteren, daß Amerika eine chriſtliche Nation ſein wolle und den Menſchen⸗ mord in großen Maſſen fördere. Daß 280 Fabriken ihre Arbeit einſtellen müſſen, weil ſie keine Farbſtoffe aus Deutſchland beziehen kön⸗ nen. So fragt er auch, was haben denn die un⸗ ſchuldigen Frauen und Kinder in Deutſchland und Oeſterreich verbrochen, daß wir keinen Wei⸗ zen für Brot ſchicken dürfen? So etwas nenne man hier Chriſtimität. So geht es aber weiter. Dieſer beherzte Mann heißt D. E. Lyday. So gibt es aber noch Viele. Alſo habt guten Mut. Das amerikaniſche Volk iſt nicht gegen uns. Wir durchleben eine bittere Zeit. Kein Geſchäft, ein Handel und dazu noch ſchweres Regenwelber, welches Ueberſchwemmungen verurſacht und viele Menſchenleben koſtet. Auch das wird wieder anders. Wir haben immer wieder einen Taler für die Sammelbüchſe. Unſer Präſident A. Hellberg iſt unermüdlich an der Arbeit. Er ver⸗ kauft eiſerne Ringe zu einem Taler pro Stück, ferner Knöpfe ſchwarz⸗weiß⸗rot, Poſtkarten, Er⸗ innerungsdiplome uſw., alles für die deutſchen Frauen und Kinder, deren Ernährer im Felde ſtehen. Ich wünſche, Sie würden an ihn einen angemeſſenen Brief ſchreiben, damit er weiß, daß ſeine mühevolle Arbeit auch Euch bekannt iſt. Nun bedauern wir ſehr, daß ſo viel edles Blut vergoſſen wird mit ſolch verſchiedenartigem Ge⸗ ſindel. Aber wir werden ein heiliges Denkmal in unſeren deutſchen Seelen bewahren für jeden Einzelnen, der den Heldentot gefunden und wollen es gerne mit Taten beweiſen. Möge nun das gütige Geſchick dem ganzen deutſchen Vater⸗ lande, ſeinem Volke und ſeinem großen verdienſt⸗ vollen hochverehrten Kaiſer alles Glück zuwen⸗ den. Gott ſei mit Euch Allen und gebe Euch bald den wohlverdienten Sieg und ſomit der ganzen Welt den langerſehnten heiligen Frieden, — Aus Stadòt und Land. Mannheim, 27. Mai 1915. eeeeeeeeedeee Mit 8 dem rrrrrrrrrrrnr 2 Eiſernen Krelz Uusgezeichnet Stadtverordneter Rechtsanwalt Dr. Max Jeſelſohn, der als Kriegsfreiwilliger einge⸗ rückt iſt, wurde, nachdem er zum Leutnant be⸗ fördert, jetzt wegen ſeiner hervorragenden Be⸗ teiligung bei den Kämpfen am Hartmanns⸗ weilerkopf und Reichsackerkopf mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet. Offizierſtellvertreter K. Schmitthelm von Mannheim⸗Waldhof, welcher am 23. Auguſt v. Is. als Unteroffizier einberufen wurde, erhielt am 4. April d. Is. anläßlich der Kämpfe um Mpern das Eiſerne Kreuz. Ein feindliches Sliegergeſchwader ſuchte heute früh, vom Weſten kommend, die Stadt Ludwigshaſen heim. Das Geſchwader beſtand aus 6 Fliegern, die über die Stadt Lud⸗ wigshafen eine größere Anzahl Bomben— man ſpricht von 15— warfen, wodurch leider mehrere Perſonen ihr Leben einbüßten, teils ſchwer oder leicht verwundet wurden. In Mit⸗ leidenſchaft gezogen wurde beſonders der Stadt⸗ teil Mundenheim. In der Bremſerſtraße blieb eine Bombe unexplodiert liegen, die Straße iſt abgeſperrt. In Frankenthal wurden 3 Bomben abge⸗ worfen die aber keinen Schaden anrichteten. Gegen ½8 Uhr früh entfernten ſich die feind⸗ lichen Flieger, gegen die mit Abwehrkanonen und Maſchinengewehre geſchoſſen worden war, wie⸗ der in weſtlicher Richtung. Bei dem Rückflug mußte in der Nähe von Geinsheim eines der Flugzeuge infolge Beſchädigung des Apparates eine Notlanbung vornehmen. Die Inſaſſen, zwei franzöſiſche Offtziere, wurden feſtgenommen und nach Speier verbracht. Der angerichtete Sachſchaden iſt unbedeutend. Die Bevölkerung wird nochmals aufs dringendſte ermahnt, die Anordnun⸗ gen aufs genaueſte zu befolgen, die für den Fall feindlicher Fliegerbeſuche in den Zeitungen mehrfach erlaſſen worden ſind. Dieſe Anordnungen beſagen, insbeſondere, daß die Bewohner ſich beim Nahen der feind⸗ lichen Flieger in die unteren Stockwerke oder in die Keller begeben ſollen, daß Türen und Fenſter im Erdgeſchoß zu ſchließen und die Rolläden herabzulaſſen ſind. Der Aufenthalt in Höſen und auf den Balkonen oder in der Nähe von Fernſtern und von ins freie führenden Türen iſt, wenigſtens in den unteren Stockwerken, zu vermeiden. * Kirchliche Ernennung. Der Großherzog hat für die kathol. Pfarrei Stupferich, Deka⸗ nats Ettlingen, den Pfarrkuraten Joſeph Schmitt in Baiertal ernannt, ferner aus der Zahl der von dem Grzbiſchöflichen Ordinariate vorgeſchlagenen drei Bewerber auf die katho⸗ liſche Pfarrei Freiburg⸗Günterstal, Dekanats Freiburg, den Pfarrer Dr. Joſue Uhlmann in Murg a. Rh. deſigniert. Der Erzbiſchof hat die Pfarrei Sölden, Dekanats Breiſach, dem bis⸗ herigen Rektor des Dißzeſanmiſſionsinſtituts Dr. Konſtantin Rapp in Freiburg verliehen. 50jähriges Dienſtjubiläum. Herr Kapitän Daniel Nepp aus Caub feiert am 28. Mai ſein 50jähriges Dienſtjubiläum. Herr Nepp iſt am 28. Mai 1865 bei der Cöln⸗Düſſeldorfer Dampf⸗ ſchiffahrts⸗Geſellſchaft eingetreten und führt ſeit einigen Jahren das erſtklaſſige Perſonenboot „Katſerin Auguſta Viktoria“. Kapitän Nepp hatte während ſeiner Dienſtzeit die Ehre, Seine Majeſtät den Deutſchen Kaiſer Wilhelm II. Amal an Bord zu haben und iſt er mit dem Roten Adler⸗ orden 4. Klaſſe ſowie einer goldnen Uhr und Kra⸗ vattennadel ausgezeichnet worden. 222222222222222822222222 222½feen222 * 88„„%„e 258888 2222 7 2922 2222 2 2222 4 2 7222 Or 2 E1 Un 2222 2222 2222 e 2 96 Frühjahrsligarunde Mann⸗ heim⸗KLudwigshafen 1915. Fußball⸗Club Phönixr Mannheim gegen Fuß⸗ Dall⸗Club Pfalz Ludwigshafen. Im weiteren Verlaufe der Frühjahrsligarunde trafen ſich am Pfingſtmontag obige Mannſchaf⸗ ten auf dem Sportplatz des erſtgenannten Ver⸗ eins bei der Fohlenweide. Die beiden Mannſchaften treten mit reichlicher Verſpätung zum Kampfe an. Phönix⸗Mannheim hat Platzwahl, Pfalz Anſtoß. Nachdem der Schiedsrichter, Herr Späth, zu letzterem das Zeichen gegeben hat, kommt Pfalz gleich vor das gegneriſche Tor, wo es ſchon in der 2. Minute einen ergebnisloſen Eckball erzielt. Die Pfalz⸗ Mannſchaft findet ſich raſch zuſammen und führt das Spiel in einem flotten Tempo durch. Sie iſt daher in den erſten Minuten etwas überlegen. In der 9. Minute muß der Phönix⸗Torwöchter mehrfach rettend eingreifen. In der 12. Minute gelingt es dann dem Mittelſtürmer von Pfalz, Dolland, allein durchzubrechen und durch einen Schuß in die Torecke den 1. Treffer für ſeine Farben zu erzielen.:0 für Pfalz. Das Spiel gleicht ſich jetzt allmählich aus und bleibt es während der ganzen 1. Halbzeit. Eine Flanke der Rechtsaußen von Pfalz wird in der 25. Mi⸗ nute knapp neben das Tor geköpft. In der 77. Minute erzielt Phönix einen Eckball. Der Ball wird ſchön vor das Tor getreten und hier von dem Halblinken von Phönix, O. Schönig, auf das Tor geköpft, wo der Torwächter von Pfaſz jedoch glänzend rettet. Bald darauf hält der Pfalz⸗Torwächter einen ſchönen Schuß von D. Schönig, in der 35. Minute wehrt er einen Angriff des Phönix⸗Sturmes zur Ecke ab. Schließlich gelingt es alsdann Phönix in der 40. Minute den Ausgleich herzuſtellen. Der Rechts⸗ außen von Phönix hat ſich durchgebrochen und gibt alsdann den Ball an O. Schönig ab, der unhaltbar einſendet.:1. Bald darauf werden die Seiten gewechſelt. Halbzeik 111. Nach Wiederbeginn greift Pfalg etwas ſtärker an, doch gleicht ſich das Spiel ſofort wieder aus. In der 10. und 11. Minute erzielt Pfalz je einen Eckball. DerPhönix⸗Torwächter tritt hierbei mehr⸗ fach erfolgreich in Tätigkeit, ſodaß jeglicher Er⸗ folg ausbleibt. Einige Minuten ſpäter erzielt alsdann Phönix 2 Eckbälle, doch auch hier iſt es dank der gutenArbeit der Verteidiger und des Tor⸗ wächters, daß die Torzahl keine Veränderung er⸗ fährt. In der 26. Minute befindet ſich das Pfalz⸗ Tor in einer ſehr gefährlichen Lage, doch wird der ziemlich ſichere Erfolg im letzten Augenblick durch Hände verſcherzt. Ein Strafſtoß, den in der 28. Minute Pfalz wegen Hände verſchuldet, wird von der Verteidigung abgewehrt. Während ſo alle Be⸗ mühunggen von Phönix an der gegneriſchen Ver⸗ teidigung ſcheitern, gelingt es kurz darauf dem Mittelſtürmer Dolland zum zweiten Male die Phönix⸗Verteidigung zu durchbrechen und durch eine ſchönen Schuß in die Torecke ſeinen Farben die Führung zu bringen.:1 für Pfalz. Phönix iſt dadurch keinswegs entmutigt, ſondern greift im Gegenteil mächtig an, um die Niederlage wieder gutzumachen. Alle Vorſtöße, Durchbrüche und Kombinationsangriffe des Phönix⸗Sturms ſind jedoch vergebens, da Läufer und Verteidiger von Pfalz zuſammen eine faſt unüberwindliche Mauer bilden. In der 42. Minute ſcheint es, als ob der Erfolg bei Phönix unausbleiblich wäre. G. Schönig, der von der 2. Hälfte der 2. Halbzeit ab ſeinen Poſten als Verteidiger mit dem des halb⸗ rechten Stürmers vertauſcht hatte, bricht allein durch, der Pfalz⸗Torwächter, der die Gefahr er⸗ kennt, läuft aus dem Tor heraus, doch G. Schönig ſchießt an dem Torwächter vorbei— was wohl eine Kunſt zu nennen iſt— über das Tor hinweg. Da⸗ mit war auch der letzte Funke von Erfolg für Phönix exloſchen. Er erzielt bis zum Spielende nur noch einen Gckball, der jedoch an dem Reſultat nichts mehr ändern kann. Das ſehr abwechslungs⸗ reiche Spiel endet daher mit:1 Tor zugunſten von Pfaltz⸗Ludwigshafen. Das Wetter war ſchön, der Beſuch daher etwas ſchwach. FJ. M. Ergebniſſe vom Pfingſtmontag, den 24. Mat 1915: Phönix⸗Mannheim— Pfalz⸗Ludwigs⸗ hafen::2 1: PhönixLudwigshafen— Sp..⸗ Wal Tof: 28. wenn man die Ergebniſſe wie bei den Verbands⸗ ſpielen bewertet: —— FE . 2 4 2 Vereine. 82 2 88 832 8 2 85 rr Pfalz 2 319˙9 4421J27: Gbafeh 4 1 2˙0 412 217:446 Phönir N 2 88 Mhm, 112* 22 80 421J112:75 Vercin f.„e o: 2 218 Rafenſp N2: 21: 5 21341 218:51 4 Mhünir g3. 39. 9 2 Hihaſen 3 3ſ 2˙2 2. 23ʃ4 1139:1003 1903 6•1— 5 511 313 'hafen:2—12f82 Waldhof 5 8* 4136f-:162 8 J. M. Fußball⸗Reſultate. Am Pfingſtſonntag weilte der Verein für Raſenſpiele als Gaſt bei der Spielvereinigung Fürth. Er verlor zwar mit 41 Toren, doch iſt das Reſuktat durchaus lobenz⸗ wert, wenn man berückſichtigt, daß die Fürhe Mannſchaft 4 alte Meiſterſchaftsſpieler aufwies, während die...⸗Mannſchaft durchveg jungen Kräften beſtand. Neues aus Cudwigshafen. * Lebensgefährliche Berletzungen zag ſich ein 10 Jahre altes Mädchen in der Rahrlachſtraße 14 zu. Während der Abweſenheit der Gliern wollle es auf den brennenden Spiritusapparat Spiriing nachfüllen. Die Flaſche explodierte und die Kleiber des Kindes fingen Feuer. Es fand Aufnahme im Städt. Krankenhaus. von denen niemand ſpricht! Ein Kriegslied zur Verbreitung, Von Braven will ich ſingen, Von denen niemand ſpricht, Zum Schlaf die letzten immer, Die erſten beim Morgenlicht! Sie ſchleppen die Patronen Bis in die Feuer⸗Front Und tauchen mit Kanonen Hoch auf am Horizont! Sie hungern und ſie bluten Und klagen mit keinem Wort, Sie frieren und ſie dürſten Und gehn doch nicht fort. Und fliehn die Tapfern rückwärts, Sie bleiben ruhig ſtehn, Weil ſie nicht von der Seite Der Wunden und Toten gehn. Sie ſeh'n mit treuen Augen Die Sterbenden noch an; Sie haben ſtreichelnd getröſtet Noch manchen Reitersmann, Und fallen ſie, die Erde, Nimmt ſie nicht in den Schoß, Ich denke der armen Pferde Und an ihr ſchweres Los! Und wem dies Lied iſt lieber, Als manches Hurra⸗Lied, Hab, wenn der Krieg vorüber, Nun auch für ſie Gemüt! Kein Knecht mit böſer Peitſche Knall' wütend auf ihr Fell, Das wär' in Deutſchland wahrlich Ein trauriger Geſell! Max Bewer, Dresden⸗Laubegaſt. (Aus den„Wiener Tierfreund“). Letzte Meldungen. der Urieg mit Italien Berlin, 27. Mai.(Von u. Berl. Bur.) Aus Budapeſt wird dem Lokalanzeiger gemel · det: Wie das Blatt Az Eſt ausführt, haben die erſten italieniſchen Truppen⸗ bewegungen, worüber amtlich berichtet wurde, keine andere Bedeutung, als die De⸗ monſtrationen der Koſaken in den erſten Tagen des Kriegsausbruches in Ruß⸗ land. In der Umgebung der von Palmanowa⸗ Cervignano führenden Reichsſtraße, dort, wo ſie die italieniſche Grenze ſchneidet, erſchienen einige italieniſche Grenzreiter. Selbſtver⸗ ſtändlich endeten dieſe Plänkeleien mit dem Rückzug der Patrouille, deren Zweck lediglich Aufklärung war. An dem größten Teil den Grenzlinie haben ſich Grenzpatrouillen angeb ⸗ lich in Bewegung geſetzt. Unſere Grenzpoſten haben ſofort nach erfolgter Kriegserklärung ihre erſte Pflicht erfüllt, welche darin beſtand, gewiſſe Uebergänge zu zerſtören und mfli⸗ täriſch zu beſetzen. m. Köln, 27. Mai.(Priv.⸗Tel.) Dir Kölniſche Zeitung meldet von der holländiſchen Grenze: Über die Beſchießung einzelner Küſten⸗ orte zwiſchen Venedig und Trani enthalten din Meldungen engliſcher Sonderberichterſtatter bereits Einzelheiten: Die Beſchießung am Konar dauerte etwa 2 Stunden. Der durch einen Angriff bloßgeſtellte Bahnhof wurde ziemlich mitgenommen. Ein Lokomotipſchup⸗ pen ſtürzte ein, während vier Lokomotiven beſchädigt wurden. In der Stadt wurden —6 Einwohner getötet. Ein Zug hart an der Küſte verlaufenen Bahnſtrecke wurde obenfalls getroffen; konnte jedoch durchfahren. 5 5 Berlin, 27. Mai.(Von u. Berl. Büro. Aus dem k. k. Kriegspreſſequartier wird der „B..“ gemeldet: In rund 3 Wochen hat die Offenſtve in Galizten im Verein mit den Vor⸗ ſtößen in Südpolen und Kurlandeine Vier⸗ telmillion Gefangene gezeitigt. Lyon, 27. Mai.(WTB. Nichtamtlich) Der„Novelliſt“ meldet aus Paris: Die erſte Ausſtellung franzöſiſcher Spielwaren iſt er⸗ öffnet worden, durch die die deutſchen Waren erſetzt werden ſollen. 5F5 PPPPTTTTT0—0T00T0T0—TCT—T7T——T Millionen Frauen von West bis 08t% in der Auſicht, daß Zuhns Wa und Zus ene e 1 ai — FFE rereen S 8 1552285 and, 1915 Seneral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) e Selle Der Dank der italiener! Mit einer grenzenlosen Schamlosigkeit haben die italienischen Staatsmänner Salandra und Son- nind im Verein mit einer gewissenlosen Minder- leit von Kriegshetzern ihr Land in den Krieg init ihren ehemaligen Bundesgenossen gestilrzt. Die tieſe Erbitterung, die sich im Herzen des deutschen Volkes gegen diese Treulosigkeit ſest- getzt, Wird um so gröger, wenn man sich ver- gegenwärtigt, Was die italienische Volks- Wirtschaft den Deutschen zu verdanken hat, Deutsches Kapital und deutsche Intelligenz hat zum großen Teile das heutige moderne Ita- lien mit seinen mächtig aufblühenden Industrien geschaffen. Als die drohenden Kriegswolken den ſtalienischen Himmel immer stärker bewölkten, da verließben die Deutschen den ungastlichen Boden in Scharen. Und mit einem Schlage waren viele Fabriken und viele große kaufmännische Geschäfte ihrer Ingenieure und Leiter, ihrer Werkmeister und Angestellten beraubt. Da trat klar zu Tage, wWas besonders das industrielle Ober- und Mittelitalien deutscher Intelligenz und deutschem Fleiße zu verdanken hat. Die mäch- lig aufblühende Elektrizitätsindustrie ist fast aus- schlieglich eine Gründung deutscher Firmen. Ita- lien ist bekanntlich arm an Kohlen. Seinen Be- darf hierin deckt es aug Deutschland, zum größ- ten Teile aus England. Als Ersatz jür die Kohle haben die von großen deutschen Elektrizitätsunter- nehmungen gegründeten Werke in großgartiger Weise die reichen Wasserkräfte des Landes, be- sonders in der Poebene, verwertet. Mächtige Ueberlandzentralen bilden billige und überall leicht erreichbare Kraftquellen für zahlreiche In- dustrien. Auf dieser billigen Produktionskraft beruht zum großen Teile die blünhende Entwricke- lung der Baumwoll- und Seidenindustrie und der Maschinenindustrie, sowie ihre starke Konkur- renzſähligkeit. Großer Segen floß auch dem italienischen Wirtschaftsleben durch die wielen italieni⸗ schen Arbeiter aus Deutschland zu. Die italienische Auswandererschar, die alljähr⸗ lich bei Eintritt des Winters zurückkehrt, betrug 1910: 615 000, 1913: 873 000. Ein beträchtlicher Teil davon entfällt auf die Auswanderer nach Deutschland, der größere Teil geht allerdings nach Antexika. Die Beträge, die von diesen lleißi- gen und genügsamen itallenischen Erdarbeitern jedes Jahr von Deutschland aus nach der Heimat Wandern, werden auf eine halbe Milliarde Mark geschätzt. Ein noch reicherer Gewinn fällt Italien durceh die vielen deutschen Ver⸗ gnügungsreisenden zu, die jedes Jahr über die Alpen nach dem Lande ihrer Sehnsucht reisen. Der Deutsche stellt den weitaus größten Teil zu dem großen Fremdenheer, das einc aus- geckehnte Fremdenindustrie mit ungezählten Mil- lionen befruchtet. Gerade den tielveranlagten und schwärmerischen Deutschen zog es mit Vor- liebe an die blauen italienischen Meeresgestade, in das Märchenland der„Mignon“ mit seinen weißschimmernden Palästen unter ewigblauem Himmel. Das italienische Hotelgewerbe und die Eisenbahnen werden mit einem jährlichen Ausfall vom 800 bis 1 000 Millionen Lire zu rechnen haben. Der Deutsche wird lieber auf die laud- schaſtlichen Schönheiten verzichten, als sie mit einem äußerst bitteren Beigeschmack zu genie- Ben. Eine besonders starke Goldquelle wird für Italjen auf lange Jahre hinaus versiegen. Das italienische Wirtschaftsleben befindet sich schon jefzt in einer mißlichen Lage. Auch In Halien herrscht eine Lebensmittelteuerung. Durch ele Niistungsausgaben, die auf 3 bis 4 Milliar- dden Mark insgesamt zu verauschlagen sind, haben die Staatsfinanzen eine schwere Belastung erfah- ren. Die Staatsschulden sind auf insgesamt 16 Milliarden Mark angewachsen. Durch den star- en Gebrauch der Notenpresse ist die italienische Valuta um 10 Prozent gesunken. Wenn erst ein⸗ mal hunderttausende von Landessöhnen im Nanonen- und Maschinengewehrieuer verblutet Sind,— und zwar nutzlos, dafür sorgt schon der unbeugsame ille der siegreichen Zentral- nmehte—, dann werden auch diesem irregeleite- ten Volke schnell die Augen aufgehen. Der un⸗ endliche Wirtschaftliche Schaden aber, den sich Italien durch diesen Treubruch in frevelhafter Weise zugefügt hat, wird auf lange Jahre hinaus auf dem italienischen Wirtschaftsfeben schwer Aasten. delamaritt, Bamk- und Rörseg- Wesen. Der Frauk unter Vari! Wie„Morningbladet“ vom 23. 5. ſeststellt, ist zum ersten Male seit Kriegsbeginn der Franken- kurs am 22. 5. in Norwegen unter Pari(gleichy 72 Kronen) auf 71,75 und 71,25 Kronen für Ver- kauf und Kauf gesunken. Der höchste Kriegs- kurs war 78 Kronen. Stocichohn notiert 71,50 5(Und das, trotzdem Norwegen und en 80 an die Einfuhr angewiesen sind) Frankfurter Effektenbörse. R. Frankfurt a.., 7. Mai.(Priv.-Tel) Die weiteren guten Nachrichten von den Kriegs- schauplätzen waren geeignet, die Börse in einer festeren Grundstimmung zu bestärken. Die ſeste Haltung wurde aber später durch Reali- sationslust beeinflußt und ließ vereinzelt Ab- schwächungen erkennen. Unter einigen Schwan⸗ kungen konnten sich Kriegsmaterialwerte be⸗ haupten. Von chemischen Aktien schwächte sich Badische Anilin ab, Montanpapiere unverändert, heimische Anleihen sind gut behauptet. Der Ver- kehr war heute ruhiger, auch die Umsätze be- schränkten sich auf einzelne Spezialpapiere. Der Geldmarkt ist trotz vermehrtem Bedarf zu Mo- natsende leicht.„ Berliner Effektenbörse. WIB. Berlin, 27. Mai. Im Börsenverkehr überwogen anfangs Realisationen. Die hiermt verbundenen kleinen Abschwächungen waren je⸗ doch später mehr als eingeholt, als Meldungen über die türkischen Erfolge aàn den Dar- danellen bekannt wurden. Bei vorzüglicher Stimmung war das Geschäft bei durchweg anziehenden Kursen wesentlich unver⸗ ändert. Bevorzugt wWwaren die Aktien von Kriegs- bedarf herstellenden Fabriken. Ausländische Va- luten waren durchweg fest und höher. Begenr zeigte sich besonders für russische Noten. Besse- rungen erfuhren auch österreichische Noten. Täg- liches Geld 3 Privatdiskont unter 5 Pro- zent. 7 é 1 ᷑0 New-Forker Effektenbörse. WITB. Newyork, 20. Mai. Der Verkehr an der Effektenbörse war wiederum schleppend. Die Tendenz neigte sich vorwiegend zur Schwäche, wobei für einige Spezialwerte großes Angebot zu bemerken war; infolge von Stütz⸗ ungsläufſen, die zu er mäßigtem Kurs-⸗ 1iveau statfanden, gestaltete sich die Tendenz zeitweise fester; doch erwies sich die Schluß-⸗ tendenz als schwWa wbh, da die Erwartungen Hinsichtlich der Entwicklung der allgemeinen Ge. schäftslage weniger zuversichtlich erschienen. An Aktien wurden heute 303 000 Stück umgesetzt. Von der Londoner Rörse. Besonderes Aufsehen erregt in Londoner Bör- senkreisen zufolge der„Moming Post“ vom 21. 5. das andauernde Steigen des französischen Wechselkurses auf London, welcher nunmehr zwi⸗ schen 25,70 und 25,80 steht. Eine Erklärung hier- für ist in Aubetracht der großen Kredite welche England der französischen Regierung einräumte, nicht leicht zu finden. Natürlich ist es nicht das- selbe, ob die Regierung außerhalb des Landes große Nredite hat oder ob diese lüt den Privaſ- mann verfügbar sind, aber im gegenwactigen Falle und in Anbetracht eines so erhsten Stef⸗ gens im jranzösischen Wechselkurs solſte man er- Wäartet haben, daß es der Bank von Frankreien in irgendeiner Form möglich gewesen wäre, einen Teil dieser Kredite denjenigen zur Verfügung zu stellen, welche Rimessen nach hier machen müssen. Der Wochenausweis der Bank von Frankteich zeigt die Wirkung der letzten Goldverschiiflung nach England, denn der Goldbestand ist um 8 500 000 Pfund Sterling zurückgegangen. Der Petersburger Wechselkurs ist auf 122%, gestiegen. Der Bankausweis der Bank von England war ebemfals kein sehr guter, denn sowohl die Reserve wWie die Verhältuiszahl sind beträchtlich niedriger. Der Wochenausweis wird beeinflußt durch die Tatsache, daß währenct der Woche 1 638 000 Pfd. Sterling Gold ins Ausland gingen. Im Metall⸗ bestand ist ein Rückgang von 1922 000 Pfund Sterling zu verzeichnen; dagegen hat andererseits der Notenumlauf um 1 Million Pfiund abgenom⸗ men, so daß die Einschränkung in der Reserve netto 921 000 betrug. Die beabsichtigte Einrich⸗ tung von Sparkassenabteilungen seitens der grög- ten Banken wird begrüßt, da dadurch die Extra- ersparnisse, besonders der kleinen Leute, geför- dert werden und diese bei einer anscheinend be- vorstehenden Kriegsanleihe der Regierung ver- fügbar sind. Die Anleihe wird nach Meinung der Zeitung mit mindestens 4 Prozent verzinst werden. Mandel und industrie. Mungel an Zelluloseholz im Welndesland. .— Im Feindesland besteht bereits eine groß: Not in Zellulosehölzern, die in absehbarer Zeit die Papierlfabriken, welche holzlaserige Papiere herstellen, in Verlegenheit um die Aufrechterhal- tung ihrer Betriebe bringen muß. Es liegen uns zuverlässige Nachrichten über das neutrale Aus- land vor, denen zufolge Aufkäufer englischer Unternehmungen in Schweden und Amerika ge⸗ wesen sind, um Abschlüsse in Zellulosehölzern Abereiten. Die schwedischen Firmen lehn⸗ 75 wegen der Kriegsgefahr(Zellulos seholz ist trotz der Milderungerklärungen Deutschlands Banngut geblieben) Lieferungen ab; die Ameri- Laner konnten wegen großen eigenen Bedarfs, geringer Vorräte und der um fast 50 v. H. gestie- Hendels- und Industrie-Zelung genen Frachten keine Angebote machen. In Frankreich ist die Zellulosenot bereits sehr fünlbar. Die Regierung versucht nunmehr den Export zu fördern, jadem sie in kurzem der Kam- mer einen Gesetzentwurf vorlegt, gemäß welchem von jetzt an der Einfuhrzoll für die Dauer des Krieges ganz aufgehoben werden soll. Italjen hat bisher fast seinen gesamten Bedarf aus Oesterreich bezogen und muß, nachdem diese Zu- fuhr aufhört, ebenfalls bald in Verlegenheiten kommen. Bei der Bedeutung der Papiererzeu- gung für das gesamte Wirtschaftsleben wird man die Vorgänge an den feindesländischen Zellulose- märkten aufmerksam zu verfolgen haben. Warenmärkte. Mannbheimer Droeduktenbörse. Mannheim, 27. Mai.(Amtliehe Notlerungen.) Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahnfrei Mannheim. . 20¹. Bumünisohe dersdte 82,.— 51-62 95 Mals mit Sack gaſter Erxnte 59,.— 50-51 55„ neier 3 57.50-58.50 otklee: efälzer. 35 Itallenen——2* e. Luzerne Itallenen Esparsette Weiren-Auszugsmehl(00)) 48.25 47.75 Relnes Welzenmehl 82% 903—.— 46,25 5 Weizen-Brotmehl 7—.— 44,75 Rogbenmenl windestens 820/ g 5 40.50 40.50 J Bückerpreis frel Haus für Kannhelm Stadt, festgesetzt vom Kommunalverband. ) je nach Aualität. Tendenz: Alter Mals etwas gefragter, Futtergerste höber. Mannheim, 27. Mai. In der heute Nach- mittag im Saale der Effektenbörse stattgefundenen Versammung berichteten die Hlerren Emil Hirsch und Josef Zimmern über die am 20. Mai in Berlin stattgefundene Sitzung der Kommission des Deutschen Handelstages. Tlerr Eml Hirsch begrüßte die Anwesenden und berichtete zunächst über den Gesamteindruck der Verhandlungen, der ein glänzender gewesen sei. Der gesamte Handel von Rostock bis zum Boden- see sei vertreten gewesen, und erfreulich sei, daß der Handel sich endlich dazu aufgeschwungen habe, sich gegen die Agrarier zu vereinigen. Die drei preußischen Minister des Innern, der Land- Wirtschaft und des Handels hatten sich in einem Schreiben, das der Syndikus der Handelskammer Krefeld mitteille, an, die Hanglelskammermapfreu- gens gewarnt und diese gewarnt, in Rumänien Getreideeinkäufſe zu machen; sie würden dafür Sorge tragen, daß keine Wagen zur Verfügung Ständen. Umstandes, daß der deutsche Getreide-⸗ handel für cas Reich von weit⸗ gehendster Bedeutung sei, seti noch nicht oyrgekommen, und hätte die allgemeine Entrüstung der Versammlung hervorgerufen, Es solle also dem Getreidehandel, der soviel an Steu- ern und Lasten aufbringt, der Lebensnery abge⸗ schnitten werden. Gleichzeitig aber mit den Kommissionen des Eine solche einseitige Verkennung des Gerste mittel M. 630 bis 638, ausländische Wei⸗ zenkleie M. 43,50, ausländische Roggenkeleie M. 44, ausländische Gerstenkleie M. 44. An der heutigen Mittagsbörse kamen keine Notierungen zustande. Der Verkehr am Getreidemarkt war heute sehr eng begrenzt. Angevot in rollender Ware war kaum am Markt und das wenige, was an einwandsfreier Ware vorhanden war, wurde von den Provinzhändlern aulgekauft. Anderer- Seits Wwar auch die Nachfrage sehr gering, da die hohen Forderungen die Käufer abschreckten. Ia. Mais wurde zu M. 610—625, Mittelware zu M. 635—608 und Perlma. zu M. 615—640 ge⸗ hanclelt. Ausländische Gerste stellte sich auf M. 640—658, Mittelsorten auf M. 630— ae discha Kleie unverändert. Shiengoer Warenmarkt. WIB. Chicago, W. Mai. Der Mais- markt war heute stetig bei unveränderten Prei- sen auf Meldungen über ungünstige Saatenstands- berichte aus Jowa und Nebraska, zuviel Fegen, Deckungen sowrie kleine Der Schluß war fest. 5 New-Torker Warenmarkt. 5 WIB. Newyork, B. Mai. Der Kaffee: markt eröffnete willig auf enttäuschende Mel⸗ dungen aus Brasilien, Liquidationen, Verkäufe für Europa sowie der Kaſſeehändler, Schluß willig. Letzte Handelsnachriehten. r. Düsseldori, 27. Mai.(Privat-Telegr.) Bei der Aachener und Münchener Feuerversicherungs Gesellschaft in Aachen ergibt sich einschlieglich Mark 558 113 Vortrag gegen M. 849 061 im Vorjahre ein Reingewinn von M. 2 782 840 gegen M. 4187 350. Als Dividende kommen M. 500 für die Aktie gegen M. 600 im Vorjahre zur Ver- teilung. Zum Vortag auf neue Rechnung kon- men M. 607 260 gegen M. 558 113. Nach Mitteilung der Verwaltung haben dle ersten vier Monate des laufenden Jahres ein be- friedigendes Ergebnis gehabt. 27. Mai. r. Düsseldorf,(Privat-Telegr.) Der Verein deutscher Tafelwagen. Fabrikanten hat infolge der gestiegenen Herstellungskosten eine sofortige Preis- erhöhung um 3 Proz. beschlossen. r. Düsseldorf, Mai.(Privat-Telegr) Bel der Aachener Rückversicherungs⸗ Gesellschaft in Aachen verbleibt ein⸗ schließlich M. 350 710 Vortrag gegen M. 152039 im Vorjahre ein Reingewinn von 1302 450 gegen 1314615. Als Dividende kommen wWieder 140 M. für die Aktie zur Verteilung. Zum Vortrag auf neue Rechnung kommen M. 406 816 gegen 350 710. In den letzten vier Monaten des neuen Jahres war der Geschäftsgang in allen Rückversicherungszweigen güustig. Werkehr. 2 Handelstages tagte in Berlin der Deutsche Landwirtschaftsrat, dessen Beschlüsse, Schifferbörse zu Dulsburg-Ruhrork. die ei usschaltung des Handels Uter Duisburg-Ruhrogt, 28, Mal.(Amtſiohe Notierung en in A sschalt 5 5 I 5 5 bede nach Mark für die Tonne). Bergfahrtfraohten: naeh Coblenz dem Bericht der Bad. Landwirtschaftlichen Zig.—.—, St. doar——, Blingen—e, Halnz-Gustavsbucg.80, verlesen wurden. Das ist das, so führte der Red- ner weiter aus, was die Landwirtschaft offiziell Halnplätze bis Frankfurt a. N. 0,90, Mannheim 0,80, Karlsrüune 0,95, Lauterburg 1,05, Strabburg 1 5.30.— Schfepplöhns nach Coblenz—.— 81. Goar 0,55—0,00, Bingen 0,00—0,00, Malnz- Gustavsburg.80.0,00, Mainplätze bis Frankfurt A. N. 600.000, Will. Wir müssen fest entschlossen sein, diese e 0,00, Lauterhurg 0,00, 5 ece 5 hlenle Versuche illusorisch zu machen, und dem deut-⸗ 2,15.—000, 1 15 1 e N85 schen Hanudel seine Kraft und Macht zu erhal- ten. Zu dem gleichen Zwecke ist von Berlin, das gleichfalls entschlossen ist, mit allen Mitteln gegen diese Versuche vorzugehen, eine Eingabe ſormuliert worden, der wir zustimmen wercden. Herr Zimmern hatte diesen Ausführungen im Allgemeinen nichts beizufügen und verwies gleichfalls auf die Berliner Eingabe, aus der dlie zu unternehmenden Schritte ersichtlich sind. Die- selbe wird hierauf vom Syndikus, Herrn Dr. Lindemand, verlesen. Die Eingabe wWendet sich gegen die Aufrechterhaltung der einschränkenden Bestimmungen und die Verteilung durch die er- richteten Zentralstellen auch für das Leſlden 2,20, Sohled am.96, 8Gravenhage—.—, Zeeland 2,35. G Uebersssische Sehiffs-Telegramme Holland-Amerika-Linfe Rogterdam. Mannheim, 27. Mai. Vorgestern, am 25. Mai, von Newyork abgegangener Danpfer „Ryndamé kollidierte gestern mit nor⸗ wegischem Dampfer„Cuneo“, Der Dampfer „Ryndam“ hat darauf sämtliche Passagiere und Teile der Besatzung an andere Dampfer Üüber⸗ geben und kehrte mit dem Rest der nach Newyork zurück. Mitgeteilt durch die Generalagentur Gnndiaen & Bärenklau Nachf., Mannheim. Tel. No, 7215. neue Erntejahr. Herr Hirsch fſaste die Punkte der Eingabe Die nützlichste Liebesgabe nochmals Kurz zusammen. Die Landwirtschaft e 1 wolle die Bürokratisjerung des Getreidehandels 5 Vo für sich, der Handelstag wolle den Getreidehaude Darmerkrankungen, wieder in seine alten Rechte einsetzen. Durchfall tausendfach bewährte Unck das ist das, was dem entspricht, was vir VV alle wollen. Wir werden mit allen Mitteln diese Bestrebungen unterstützen und fördern, und Kasseler Hafer- Kakao. wenn es sein muß, auch eine Kampfstellung ein⸗(Jur echt in blauen Schachteln nehmen. Die hierauf folgende Abstimmung nie lose) ergibt die einstimmige Zustimmung zur Berliner Eingabe. Der Vorsitzende schließt die Versamm(— er el lung mit dem Hinweis, es nicht nur bei dem Be- schlusse bewenden zu lassen, sondern an seiner Durchführung mitzuwirken und treu zur Fahne des Getreidehandels zu stehen. Derliner Getreidemarkt. WIB. Berlin, 27. Mai. Am heuligen Früh⸗ markt kamen ſolgencke Notierungen zustande: Runder Mais Ia M. 610 bis 625, runder Mais mittel M. 535 bis 608, Perlmais M. 615 bis 640, ausländische Gerste M. 640 bis 658, ausländische Verantwortlick: 1 8 Füür Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; 13 für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum; für Lokales, Provinzlales und Gerichtszeitung: I..: Erust Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agile; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. 57 115 Direktor: Erust Müller. Seneral⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, 27 2 7+ 460 Günſtig für Modiſtin. Gutgehendes eingeführtes Putzgeſchäft in beſter Lage Mannheims wegen Heirat preiswert zu verkaufen. Angebote unt. Nr. 51427 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. Gebr. Schreibmaſchine gegenggmggmggeggnaemenhe Warenhaus ggeh Billige bebensmittel G. m. b. K Rettiche Bund 4 Pf. Spargel.. Pfd. 45, 28 Pf. iten Sdege deher altig 5 1. Marktplatz Trischez ſlemüge. Gurken Stack 30 Pf. Kopfsalat.. Stack 3 Pf. Kostenfrei bauisl. Sesgegesacee Stachelbeeren Pid. 25 Pf. Rhabarber.. Pfd. 9 Pf. dicne fee in jed. Gröbe u. Prelslage Eoke Heinrioh Lanzstrassse Oleanderbäume Raummangels wegen, ſow. Wohnun gen 1 gebrauchtes 3 Ani 5 p gi Knabenra vermittelt durch Murstwaren Käse Kolomalwaren Für llie Felunost— Frima Holsteiner Salami un imburger k. Maisgrles Pfd. 4 Zanrqdellenbutter Tube 65, 40 Pf. hofſtr. 13, 3 Tr. L* Cervelawurst.. Pfd. 220 Edamerr. ½ Pfd. es Pf.„Waba“ Honig-Ersatz Pfd. 68 Pf. Kondens. 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