. Bezugspreis: 80 pfg. monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtaufſchlag Nr..72 im Vierteljahr. Einzel⸗Rr. 5 pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 30 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Nk. Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) der Stadt 1 8 gebung Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 69 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Telegramm-Adreſſe: „Generalanzeiger Maunheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung... 341 Schriftleitung I Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung.. 218 u. 7869 Zweigſchriftleitung in Berlin ee 7„Almtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Beilagen: Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 291. Mannheim, Mittwoch, 16. Juni 1915.(Mittagblatt.) Der öſterreichiſch⸗ungariſche Tagesbericht. Wien, 15. Juni.(WT7B. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: 15. Juni mittags: Auſſiſcher Nriegsſchauplatz. Durch den Angriff der verbündeten Armeen entwickelten ſich nahezu an der ganzen Front in Galizien heftige Kämpfe. Die Truppen der Armee des Erzherzogs Joſef Ferdinand dringen nach der Beſitznahme von Sieniawa am Oſtufer des San in nörd⸗ licher und nordöſtlicher Richtung vor. Schloß und Meierhof Piskorowice wurden geſtern erſtürmt; zahlreiche Gefaugene. Unter erbitterten Kämpfen dringt die Ar⸗ mee des Generaloberſten von Mackenſen bei⸗ derſeits Krakowier und auf Oleſzyce vor. Anſchließend greiſen Truppen des Gene⸗ krals Böhm⸗Ermoli die Ruſſen öſtlich und ſüd⸗ öſtlich Moſzifka an, wo neue feindliche Stellungen die Richtung auf Grodek decken. Südlich des oberen Dujeſtr halten ſtarke ruſſiſche Kräfte die Brückenköpfe von Mikolajow, Zydaczow und Halicz gegen die vordringenden verbündeten Truppen der Ar⸗ mes Linſingen, während flußabwärts die Trup⸗ pen des Generals Pflanzer⸗Baltin vor Niz⸗ niow und Czernelica ſtehen und das er⸗ oberte Zaleſzozyki gegen alle ruſſiſchen Augriffe halten. Teile dieſer Armee zwangen in Beſſarabien die zwiſchen dem Dufeſtr und Pruth dort ſtehenden ruſſiſchen Kräfte er⸗ neut zum Rückzug und drängten ſie gegen Chotin und entlaung des Pruth zurück. 7 Die Zahl der in den galiziſchen Kämpfen ſeit dem 12. Juni eingebrachten Gefange⸗ nen erhöhte ſich geſtern wieder um einige Tauſend. Italieniſeher Nviegsſchauplatz. Neuerliche Verſuche det Italiener, an unſere Stellungen bei Tolmein und Plava her⸗ anzukommen, blieben wieder erfolglos. Geſteru herrſchte an den einzelnen Abſchnitten der JIſonzofront Ruhe. Die durch einen italleniſchen Parlamentär überbrachte Bitte, wegen der Beerdigung der Toten das Feuer einzuſtellen, wurde aus militäriſchen Gründen abgewieſen. An der kärntneriſchen Greuze er⸗ ſtürmte ſteiriſcher Landſturm Pal öſtlich des Plöckenpaſſes und wies drei Gegenangriffe des Feindes auf dieſen Grenzberg ab. Im Tiroler Grenzgebiet fühlte der Gegner gegen unſere Stellungen vor und un⸗ terhielt ein wirkungsloſes Artilleriefeuer. An einem Grenzpunkt zwang ein Gendarmerie⸗ poſten ohne eigene Verluſte eine italieniſche Kompagnie zum Rückzuge und nahm 58 Italiener gefangen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. ** 5 Eine gewaltige Schlacht tobt auf der ganzen aaen Sewul, 145 Karten 5 fteteen nbblatt und in der vorliegenden Ausgabe verduſchzulichen einen Teil des ausgedehnten die Entſcheidungsſchlacht am San und O oleſou, Oauueb½, Bofgeltes, O Hondb, N N Subeueg Dbrune GAu, Soſofu2. ufuie Labs, Febe * 5 Snun 0* Fuc . een e 2 c ., N 8 eue 0 e aſe, eeee 2— 90 eer 4 g 70. —— Kampfgeländes. Auf der Karte im geſtrigen Abendblatt iſt eingezeichnet: Czernelica, wo die Truppen des Generals Pflanzer⸗Baltin tehen, Zaleſzozyki, das gegen alle ruſſt⸗ chen Angriffe gehalten wird, Chotin in Beſſarabien, gegen das die Ruſſen zurlickge⸗ drängt werden. Die beifolgende Karte gibt oben links Wikolajow, dann Zydaezöw und Halicz, die Brückenköpfe, die von ſtarken ruſſiſchen Kraften gehen die anſtürmenden ber⸗ bündeten Truppen gehalten werden. In dieſem Raum hatten die Ruſſen bekanntlich mit ſtarken Reſerven, die aus der Linie Mikolgjow⸗Rohatyn vordrangen, eine verſucht, die zu einer vorübergehenden Beſetzung von Zu⸗ kawno durch die Ruſſen führte. Unſere heutige Karte zeigt auch Jezupol(ſüdlich Halicz), die Höhen weſtlich davon hat der rechte Flügel der Armee Linſingen geſtürmt. Die Mitteilungen aus dem öſterreichiſchen Kriegspreſſequartier, die wir weiter unten folgen laſſen, zeigen, daß am San und am Dujeſte Entſcheidungen weittragendſter Natur heran⸗ reifen. Die Lage iſt im großen ganzen nach den amtlichen Meldungen und denen der Kriegsberichterſtatter etwa folgende: Am San und an der Wiſznia iſt die ruſ⸗ ſiſche Front von Sieniawa bis nach Czernelicza durchbrochen. Die Höhen um Sieniawa ſind alle im Beſitz der Verbündeten. Im Raume um Moſeiſka 10 der Feind ſeit Sonntag Nacht in vollem Rückzuge. Moſeiſka ſelbſt iſt von Truppen des Generals von Marwitz genommen worden. Scharen von Gefangenen ſind eingebracht und dieſe Tatſache wird wohl auch auf jene feind⸗ lichen Kräfte ihre Wirkung nicht verfehlen, die am unteren San noch ſtandhalten. Durch den Eingriff der Verbündeten tobt die Schlacht längs der ganzen galiziſchen Front ſort und führt zum ſiegreichen Vordringen aller Armeen, trotz der verzweifelten Gegenwehr der Ruſſen. Die Eroberung von Sieniawa iſt ein Ereignis von größter Wichtig⸗ keit, deſſen Bedeutung die nächſten Tage lehren werden. Die ruſſiſchen Krüfte, die in der Schlacht am 13. und 14. Junt von der Armee Mackenſen geſchlagen waren, haben es nicht vermocht, in den vorbereiteten rückwärtigen Stellungen nord⸗ weſtlich von Jaworow(etwa 50 Kut. öſtlich Jarpslau am San) feſten Fuß zu faſſen, ſie wurden überall geworfen. Der vorliegende Be⸗ richt des öſterreichiſchen Generalſtabes meldet das weitere Vordringen von Trups pen der Armee des Erzherzogs Joſeph, Ferdl⸗ nand. Das Oſtufer des San in nördlicher und nordöſtlicher Richtung bis Piſkorowice (gnordweſtlich von Sieniawe) wurde am 14. geſtürmt und die Zahl der Gefangenen erheblich vermehrt Den Armeen Mackenſens müſſen ſehr heträchtliche gegneriſche Kräfte gegenübergeſtan⸗ den ſein, die vielſach auch die Offenſive er⸗ griffen. Die Armee dringt nun Anter erbitterten Kämpfen zu beiden Seiten von Kvalowitze und guf Oleſzyee(30 Kilometer öſtlich von Sienigwa) vor. Die Ruſſen ſin h bei und ſüdöftlich von Moſciſka im Rückzuge. Hier iſt die Armee des Generals Böhm⸗E Ermolli de⸗ Angreifer, deſſen Truppen in dem Raum ſpeſt⸗ lich von Moſeiſka dicht bei Sttwiaz und Koniuſzi⸗Siemianowski ſtanden. Der deutſche Bericht meldet noch, daß durch die ſcharfe Verfolgung auch die ruſſiſchen Trup⸗ am Dnjeſtr. pen ſüdlich der Bahn Przemyſl.—Lemberg zum Rückzug gezwungen worden ſind. Am Dujeſtr iſt die Lage folgende: Nach dem erfolgreichen Angriff der Trup⸗ pen des Generals von Linſingen über Zurawno, Halicz und Stanislau ſammelten die Ruſſen in der Linie Mikolajow—Rohatin ſtarke Kräfte und rückten über den Dujeſtr ſüdwärts gegen die Bahnlinie Litynia⸗Droho⸗ bycz—Zurawno vor. Die Armee Linſingen bricht aber am oberen Dujeſtr erfolgreich ein. Der Angriff auf Zydaczow ſchreitet vor⸗ wärts. Dieſer Ort und ſüdlich davon Ra⸗ buzno wurde am Sonntag genommen. Bei Derzow, 14 Kilometer ſüdlich von Mikolajow, wurden vier ſtarke Angriffe blutig abgeſchla⸗ gen. Der Feind ergriff die Flucht. Ruſſiſche Kräfte halten nach der vorliegenden amt⸗ lichen Mitteilung die Brückenköpfe von Mi⸗ kolajow, Zydaczow und Haliecz gegen die vordringende Armee Linſingen, wäh⸗ rend flußabwärts die Truppen des Generals Pflanzer⸗Baltin vor Nizniow und Czernelioza ſtehen. Hier wird öſtlich des Fluſſes in der Dnjeſtrſchleife ſüdlich der Me⸗ lizza blutig weiter gekämpft und das eroberte Zalefzykt gegen alle ruſſiſchen Angriffe gehalten. Am Pruth zeigten die Ruſſen große Hart⸗ näckigkeit. Teile der Armee Pflanzer⸗Baltin haben ſie aber neuerlich zum Rückzuge ge⸗ zwungen und den Pruth entlang gegen Eho⸗ tin gedrängt. HBor dem Wendepunkt des europäiſchen Xrieges. EBerlin, 16. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Dem Lokalanzeiger wird aus dem Kriegs⸗ preſſequartier gemeldet: Die Tätigkeit der Ruſſen während der letz⸗ ten Wochen verdient gewürdigt zu werden. Sie ſtanden, nachdem ſie ſoeben einen Rückzug unter den ſchwierigſten Verhältniſſen bewerk⸗ ſtelligt hatten, in der Abwehr gegen die me⸗ thodiſch zum Angriff auf die San⸗Stellung vorgehenden Verhündeten. In Süboſtgalizien und in der Bukowina hatten ſie eben als Amwort auf den Durchbruch am Dunafec eine neue Offenſive eingeleitet. Trotzdem wurden nicht nur ſämtliche Anſtrengungen der Ruſſen vereitelt, es wurden zu derſelben Zeit auch neue Erfolge erzielt. Die Armee wurde dauernd verſtärkt. Nur zu varzögern, nicht aber aufzu⸗ halten vermochte der Feind den Plan der Ver⸗ bündeten in Galizien. An allen Fronten zu⸗ rückgedrängt, an mehreren Stellen empfindlich geſchlagen und unter ſchwerſten Verluſten blu⸗ tend, fleht ſich nun der Feind den gewaltigen Anſtrengungen ſeiner Gegner gegenüber. Was die öffentliche Meinung unter dem Marſch der Verbündeten auf Lem⸗ berg vermutet, iſt der Aufbruch der ver⸗ biündeten Heere zumgroßen Schlag wider den wankenden Feind. Noch iſt mit dem üblichen Widerſtand der Ruſſen zu rechnen. Aber ebenſowenig wie der Feind bisher imſtande war, unſoren Willen zu beugen, ebenſowenig wird es ihm gelingen, dieſer neuen großangelegten Offen⸗ ſive der Verbündeten ſich zu entziehen. Dieſer Schlag köunte in ſeinen Folgen Lemberg be⸗ freien; er könnte aber auch das Gefüge der ruſſiſchen Hauptarmsee auf das 2. Seite. Seneral⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Mittwoch, den 16. Juni 1915. empfindlichſte erſchüttern und, wir hoffen, einen Wendepunkt imeuropä⸗ iſchen Kriege herbeiführen. Die Verzweiflungskämpfe der Auſſen in Galizien. Berlin, 16. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Aus dem öſterreichiſchen Kriegspreſſequartier wird gemeldet: Über die ruſſiſchen Verzweif⸗ lungskämpfe in Oſtgalizien wird gemeldet: Ohne Zweifel iſt der Ausgang dieſer Kämpfe, welche von Stunde zu Stunde an entſcheiden⸗ der Wichtigkeit zunehmen, nicht ſo hald zu erwarten. Angeſichts der geradezu ver⸗ zweifelten Anſtrengungen der Ruſſen, dieſe ihre vorausſichtlich letzte Stellung in Oſt⸗ galizien mit allen verfügbaren Kräften zu be⸗ haupten, kann gegenwärtig nur darauf hin⸗ gewieſen werden, daß die informierten Stel⸗ len überzeugt ſind, der gegenwärtige Kampf werde für unſere Waffen den denk⸗ bar günſtigſten Verlauf nehmen. Aus der ganzen Kampflage von Nordweſten bis Südoſten läßt ſich feſtſtellen, daß es dem Feind auf keinem Abſchnitt gelun⸗ gen iſt, ſich von der Front der Ver⸗ hündeten loszulöſen, was gleich⸗ bedeutend mit dem Umſtand iſt, daß ihm die Möglichkeit einer Umgruppierung in weiter zurückliegende Stellungen kaum mehr er möglicht iſt. Reiche Beute in der Bukowina m. Köln, 16. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die „Kölniſche Zeitung“ meldet aus dem Kriegs⸗ preſſequartier: Der Rückzug der Ruſſen aus der Bukowina, die ſie bis auf den letzten Mann räumen mußten, erfolgte ſo ſchnell, daß nicht nur an die Mitnahme der dort aufgeſtapelten Vorräte nicht gedacht werden konnte, auch zur Vermichtung blieb keine Zeit mehr. So fan⸗ den die Sieger ſehr große Mengen lebenden Viehs und noch große Mengen Getreide vor, ganze Waggonladungen in ungedroſchenem Zuſtand; ſo reichlich war der Überfluß, daß die Ruſſen, die die Vorräte aus allen Winkeln in die Bukowina geſchleppt hat⸗ den, weil ſie dort eine große Heeresaktion vor⸗ bereiteten, ihren Pferden zuletzt aus Mangel anm Stroh einfach das ungedroſchene Getreide zur Streu vorwarfen. Jetzt werden die er⸗ beuteten Vorräte natürlich ſorgſam geborgen. Wolhpnien unter militäriſche Aufſicht geſtellt. ORotterdam, 15. Juni.(Von unſerem Berichterſtatter.) Aus Stockholm wird ge⸗ meldet, daß einer Nachricht aus Petersburg zufolge„Nowoje Wremja“ berichtet, daß die ruſſiſche Regierung das Gouvernement Wolhynien unter militäriſche Oberaufſichtſtellte. Die Städte Kiew und Schitomir ſind infolgedeſſen von allen Juden und Fremden innerhalb vier Tage zu räumen. Daraus ſchließt man, daß Wol⸗ hynien als Grenzgebiet gegen Ga⸗ lizien bereits für gefährdet be⸗ trachtet werde. Ausmuſterung 15jühriger Knaben in Rußland. ORotterdam, 15. Juni.(Von unſerem Berſchterſtatter.) Wie die hieſigen Blätter aus Stockholm, Kopenhagen und anderen Plätzen melden, muſtern zur Herbeiſchaffung neuen Menſchenmaterials die ruf⸗ ſiſchen Konfuls bereits die 15jährigen ans, um ſie an die ruſſiſche Front zu ſchicken. geteilt Neue Beſchießung von Oſſowiec. Berxlin, 16. Juni.(Priv.⸗Tel.) Nach der „Poſt“ haben die Deutſchen die Beſchießung von Oſſowiec wieder aufgenommen. Die Drangſalierung der Deutſchen in Kufzland. Petersburg, 16. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Aus den bis zum 8. Juni in Mos⸗ kauer Zeitungen veröffentlichten neuen Liſten der ausgewieſenen Deutſchen geht hervor, daß die Ausgewieſenen faſt ausſchließlich den höheren Klaſſen angehören, z. B. Groß⸗ kaufleute, Ingenjeure und Techniker. Die⸗ jenigen Deutſchen, die noch nicht ausgewieſen worden ſind, werden gezwunglen, ihre bis⸗ herigen Wohnſtätten zu verlaſſen, weil man ihnen ein beſtimmtes Ghetto in einem ent⸗ legenen Stadtviertel als Aufenthalt an⸗ gewieſen hat. Petersburg, 16. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Nach Berichten hieſiger Zeitungen hat der Chef des Petersburger Bezirkes an⸗ geordnet, daß hohes Alter deutſcher und öſter⸗ reichiſcher Staatsangehörigen kein Recht gibt in Petersburg zu bleiben. Die Petersburger Polizei hat infolgedeſſen alle noch in Peters⸗ burg gebliebenen feindlichen Staatsangehö⸗ rigen ausnahmslos ausgewieſen. Petersburg, 16. Juni.(Nichtamtlich.) Nach Meldungen Petersburger Zeitungen hat der Stadthauptmann von Petersburg bei der Schließung der feindlichen Geſchäfte am 14. Juni für diejenigen feindlichen Geſchäfts⸗ inhaber Ausnahmen angeordnet, die ſla⸗ viſcher, franzöſi ſcher oder italie⸗ niſcher Abſtammung ſind. Für tür⸗ kiſche Staatsangehörige chriſtlichen Glaubens ſind dieſe Ausnahmen nur mit Genehmigung der Behörde ſtatthaft. der Fliegerangriff auf Karlsruhe. 22 Tote. Karlsruhe, 16. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Wie uns von amtlicher Stelle mit⸗ wird, ſind als Opfer des Flieger⸗ angriffs bis zur Stunde 22 Tote und 37 Verletzte feſtgeſtellt. Die Zahl der Verletzten dürfte ſich jedoch noch höher ſtellen. Rückſichtsloſe Vergeltung. EBerlin, 16. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Die Deutſche Tageszeitung ſchreibt zu dem Fliegerangriff auf Karlsruhe: Um nichts anderes, als um ein ſinnloſes und verruchtes Morden völlig am Kriege Unbeteiligter, namentlich unſchuldiger Frauen und Kinder hat es ſich bei dieſem Ueberfall auf die Hauptſtadt Badens gehan⸗ delt. Beſonders wird man es dabei in Deutſch⸗ land auf das ſchwerſte bedauern und verurtei⸗ len, daß dieſer Angriff zu einer Zeit geſchah, wo die Königin von Schweden als Gaſt des Großherzoglich badiſchen Hauſes in Karlsruhe weilte. Ueber die Antwort, welche Deutſchland auf dieſes verruchte Bubenſtück geben ſoll, kann es nach unſerer Ueberzeugung nur eine Meinung geben: Rückſichtsloſe Ver⸗ geltung. Jetzt ſollte man endlich mit einer entſprechendenoffenen Erklärung ein Exempel ſtatutieren. Am geeignetſten würde es wohl ſein, gewiſſe Teile des Weſtens von London als Vergel⸗ tungsmaßregel zu wählen, ſchon des⸗ halb, weil eine ſolche Maßnahme, da Paris nun einmal eine Feſtung iſt, den ſtärkſten Eindruck vor aller Welt machen würde. Insbeſondere ſollte die Häufung und Steige⸗ rung feindlicher Völkerrechtsbrüche Anlaß geben, in dem Unterſeebootskrieg gegen die Weſtmächte auch die letzten Rück⸗ ſichten fallen zu klaſſen Karlsruhe, 15. Juni. Zum Karls⸗ ruher Fliegerangriff ſchreibt der„Volks⸗ freund“: Die Franzoſen haben alſo wieder einmal mangels ſonſtiger größerer Kriegs⸗ erfolge an einer unbefeſtigten offenen Stadt ihre Wut ausgelaſſen. Wenn die Heeres⸗ leitung angeſichts ſolcher ſinnloſer Mordtaten kräftige Repreſſalien ergreift, kann man es ihr nicht verdenken. Was die Haltung der Bevölkerung betrifft, ſo muß geſagt werden, daß die Maß⸗ nahmen und Vorſchriften der Behörden zum Verhalten bei Fliegergefahr in keiner Weiſe beachtet wurden. Erſt als die Bomben platzten und ſich die Opfer im Blute wälzten, dann verzog ſich alles ſchleunigſt in die Häuſer. Vorher ſtanden aber auf allen Straßen und Plätzen Gruppen von Menſchen, die ja nichts verſäumen wollten. Man kann ruhig ſagen, daß die Menſchenopfer zu ver⸗ meiden geweſen wären, wenn alles ſich ſtrikte beim Ertönen der Warnungsſignale in die Häuſer begeben hätte. Vielleicht läßt ſich dies die Bevölkerung endlich zur Warnung dienen. Der Krieg mit Italien. Gute Ausſichten für die Geſterreicher. E Berlin, 16. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Der Kommandant einer gegen Italien operie⸗ renden Armee empfing den Kriegsbericht⸗ erſtatter des Berliner Tageblatts und äußerte ſich zu ihm über die Lage auf dem ſüdweſt⸗ lichen Kriegsſchauplatz wie folgt: Die Entwick⸗ lung der Verhältniſſe übertrifft alle meine Erwartungen. Wenn wir nicht ſchon jetzt angreifen, ſo geſchieht das bloß, weil der richtige Augenblick noch nicht gekommen iſt. Die Italiener begannen mit Schändung alter Frauen, Plünderungen, was mich nicht überraſcht. Daß der Gegner Kriegsberichte verbreitet, welche es mit der Wahrheit nicht genau nehmen, iſt nicht tragiſch zu nehmen. Das iſt eine Krank⸗ heit der Anfänger. Wenn er ſieht, daß ſich ge⸗ wiſſe Dinge nicht verſchweigen laſſen, ſagt er die Wahrheit. Ich ſehe den kommenden Ereigniſſen mit der allergrößten Zuverſicht entgegen. Der italieniſche Bericht. Rom, 15. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Be⸗ richt der Oberſten Heeresleitung. Längs der Grenze Tirols und des Trentino iſt nichts Be⸗ merkenswertes zu melden. Im Bezirk Cadore beharrte der Feind bei ſeinen Nachtangriffen gegen den Monte Piano, welche er den ganzen Tag durch Artilleriefeuer der Forts platzweiſe vorbereitet hatte. Die Angriffe wurden zurück⸗ geworfen. Unſere Artillerie führte im Hochtale von Cordevole eine Exploſion des Munitions⸗ depots bei Corte herbei und beſchädigte ſehr ſtark die ausgebauten feindlichen Schanzwerke. In Kärnten ſetzten wir erfolgreich das Bom⸗ bardement von Malborghetto fort, wo wir eine Exploſion im unteren Teile des Forts Henſel hervorriefen. Ueber die kühnen, von den Alpini in der Nacht vom 11. zum 12. Juni in der ſchwierigen Zone von Volajalpe ausgeführten Operationen werden folgende Einzelheiten be⸗ kannt: Trotz des erbitterten Widerſtandes des Diebſtählen und Feindes, der ſich in den Felſen eingerichtet hatte, wurde er vertrieben. Er ließ Waffen, Muni⸗ tion und Bomben in unſeren Händen. Viele ergaben ſich, da ſie nicht fliehen konnten. Sie waren von dem Schwunge unſerer Truppen ent⸗ ſetzt. In der Zone von Monte Nero beſtrich unſere Artillerie ein feindliches Lager und brachte die Truppen zur Flucht gegen Plezzo. Uebereinſtimmende Erklärungen von Gefange⸗ nen, die bei Plava gemacht wurden, zeigen, daß die Verluſte des Feindes bis jetzt ſehr ernſt ſind. Das Verhör von Gefangenen ergab, daß die Mehrzahl von ihnen aus Truppen ſtammt, die bisher gegen die Serben operiert haben. In Monfalcone verſuchte der Feind, einen Wald einzuäſchern, wurde aber durch unſer Gewehr⸗ feuer zurückgeworfen und die Flammen gelöſcht. Die ungewöhnliche Hitze der letzten Tage erhöht beträchtlich die unvermeidlichen Unbequemlich⸗ keiten des Lebens im Felde, aber unſere uner⸗ müdlichen Truppen ertragen ihre Wirkung mit Geduld und unerſchütterlicher Heiterkeit. Die Futuriſten im Felde. Berlin, 16. Juni.(Von u. Berl. Bur) Aus Lugano wird gemeldet: Im italieniſchen Heer ſtehen etwa 80 italieniſche Abgeordnete. 'Annunzio hat Order erhalten, ſich in Uni⸗ form zu werfen und ſich auf Befehl ſofort zu ſeinem Regiment zu begeben. Auch die Fu⸗ turiſten, die ärgſten Kriegshetzer, ſind meiſt als Freiwillige zur Front ab⸗ gegangen. Marinetti, ihr Führer, hat der Mitwelt ſogar verlautet, daß er ſich zu dieſem Zwecke einer Bruchoperation unterzogen hätte. Die„Tribuna“ erfährt, der italieniſche Kriegsminiſter habe die Schweizer Behörde erſucht, über den Maler Ariſtides Sar⸗ torio(ehemals Direktor der Weimarer Kunſtſchule, ſeither Deutſchenfreſſer) Erkun⸗ digungen einzuziehen. Der Maler iſt am Iſonzo in öſterreichiſche Gefangenſchaft ge⸗ raten. Italien und die Schweiz. Baſel, 15. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Privatmeldung der„Bafler Nach⸗ richten“ ſind Unterhandlungen Zwiſchen Italien und der Schweiz im Gange, um die Fragen der Ein⸗ und Ausfuhr zu löſen. Der italteniſche Geſandte in Bern hat ſich nach Rom begeben. Von ſeiner Vermittlung wird Gutes erwartet, da er bereits früher dazu bei⸗ getragen hat, Schwierigkeiten zu löſen. Die fruchtloſen Bemühungen um die Balkanſtaaten. m. Köln, 16. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der „Kölniſchen Zeitung, zufolge berichtet der Mailänder„Secolo“: Die letzte Note Ru ß⸗ lands an Rumänien wiederhole nur den früheren Vorſchlag, der bereits als un⸗ annehmbar erachtet worden ſei. Man er⸗ warte einen neuen diplomatiſchen Schritt in Sofia. Es ſeien neue Verhandlungen im Gange. Die bulgariſche Antwort wird in einigen Tagen erwartet. Bulgarien verlange außer dem Gebiet, das es im Balkankrieg er⸗ obert habe, die Städte Monaſtir, Ochrida und Struma, außerdem möchte es die Freiheit haben, ſeinen Eintritt in den Krieg ſelbſt zu beſtimmen. Berlin, 16. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Aus Zürich wird gemeldet: Aus Sofia wird gemeldet: Auf Befehl ihrer Regierungen haben die Vertreter Griechenlands und Serbiens eine gleichlautende Note über⸗ reicht, worin beide feſt erklären, daß ſie den Vorſchlag des nicht annehmen. Außerdem haben die gleichen Mächte eine Proteſtnote an den Ver⸗ Der Johannistag als Nationalfeiertag des neuen Deutſchland. Einen ſehr beherzigenswerten Vorſchlag ſtellt Eugen Diederichs im nächſten Heft der „Tat“ zur öffentlichen Erörterung. Er erhebt Bedenken dagegen, den 4. Auguſt oder einen anderen hiſtoriſchen Gedenktag dieſes Krieges zum nationalen Feſttag zu erheben.„Viel richti⸗ ger iſt es,“ ſchreibt er weiter,„den zukünftigen Nationalfeiertag als Feſt des deutſchen Gedankens“ zu feiern, und ebenſo ſollen wir uns üherlegen, daß dazu eine entſprechende Juhesztät nötig iſt, in der es weder zu heiß nuch zu kalt iſt, in der die Menſchen zu Hauſe ſt und nicht auf Reiſen ſind, in der es keine ferien zibt; daß es ein Feſttag iſt, der eng der Nafur und Heimat verbunden iſt. Die beſten Monate dafür wären Mai und Juni. In den Mai fällt Pfingſten, ſodaß alſo nur Juni, etwa Sommers Anfang, in Be⸗ tracht kommen könnte. Einen Nationalfeſttag für Deutſchland zu dekretieren iſt ein Unding, er muß hervorbrechen aus alten, wenn auch viel⸗ leicht ſchlummernden Gefühlen, aber er muß auch zur richtigen Zeit geweckt werden. Der zu⸗ ige Feſttag muß einen ihn heiligenden Ge⸗ der würdig des großen Schickſals fftt, das ſetzt über Deutſchland gekommen iſt. Un⸗ reifen Männern, die mit ihr fielen, beſſer dan⸗ ken, als durch einen Erinnerungstag, bei dem es weniger feſtredneriſch zugeht, ſondern bei dem das Werden deutſchen Geiſtes uns vor Augen tritt, das in dieſen Schickſalstagen heißt: Selbſtbehauptung. Jene iſt des deutſchen Geiſtes männlichſte Eigenſchaft, ſie bedeutet Reifgewordenſein nach ſchmerzlicher Entwick⸗ lung. Nun gibt es bereits bei den Nordger⸗ manen einen Feſttag mit einem tiefen Natur⸗ ſymbol, es iſt der 24. Juni, der Jobannistag, und in der Vornacht brennen im Norden die Sonnenwendfeuer als Feſt der Jugend. Wir haben das Feuer als Feſtſymbolik bereits durch die Exrichtung der Bismarcktürme wieder auf⸗ genommen, und niemand mehr wird wohl darin Rückkehr zum Heidentum geſehen haben. Wir müſſen jetzt auch zum neuen Nationalfeſttag die Feuer auf den Bismarcktürmen entzünden. Wenn nun auch das Sonnenwendfeuer natürlicher⸗ weiſe mit altgermaniſchen Vorſtellungen zuſam⸗ menhängt, ſo können wir doch den Johannistag in gleicher Weiſe mit neuen Vorſtellungen er⸗ füllen, wie es ſpäter die Kirche getan hat, da ſie dieſen Tag Sankt Johannes, Jeſus liebſtem Jünger, weihte. Wir müſſen dieſen Tag weiter bilden zu einem Feſt deutſcher Seele. Die Senſe mäht bereits am Johannistag das erſte Gras, die Tage beginnen zu ſinken, es gilt, ſich zum Reiſſein zu bereiten, ein„Dennoch“ nach des Lebens Auſſtieg zum Abſtieg zu ſagen. Das Leid entwickelt die Kräfte des Menſchen. Wie es in der Havamal der Edda nach den neun Leidnächten am windbewegten Baum heißt: Wort fand mir das andere Wort, ein Werk das andere Werk“; ſo wollen wir nach dem Kriege mit dieſem Feſt bekennen, der Krieg hat neue Kräfte in uns entbunden. Man hat viel davon geſprochen, daß der Krieg ein neues religiöſes Leben erzeugen wird. Iſt dies der Fall, dann wäre ein Feſttag, der in Erinnerung an eine große Zeit uns in warmer Sommernacht hin⸗ ausführt in Wälder und auf Höhen, der uns nahelegt die Brüder der Heimat in Wald und Feld zu lieben(man denke auch an unſere den Gefallenen gewidmeten Eichenhaine) geeignet, dieſem neuen religibſen Leben Spielraum zu geben. Dann wird er uns Mahnung, daß jeder Einzelne an ſich geiſtig arbeite und damit zum Wohle des Vaterlandes wirke. Fühlen wir ſo ernſt, dann wird der Johannistag das Symbol des großen Gemeinſamkeitsgefühls aller Deut⸗ ſchen und Nordgermanen werden ſowie der Völ⸗ ker, die ſich zum deutſchen Geiſte rechnen. Ein Symbol der Naturliebe, der Treue und der Sehnſucht nach dem Unendlichen. Kein hiſtori⸗ ſcher Gedenktag kann ſich zum Symbol deutſchen Weſens erheben, aber am„Feſttag der deutſchen Seele“ laſſen ſich natürlich alle Gedenktage des Krieges, die Einigkeit des Volkes und ſeiner Opferwilligkeit zuſammenfaſſend feiern. Dieſer Tag fei dann auch berufen, daß ſich an ihm die deutſche Jugend in körperlichen Wettkämpfen er⸗ holt und in edlem Wetteifer Preiſe im Namen des Vaterlandes erkämpft. Darum ſei der Vor⸗ ſchlag ernſthafter Erörterung empfohlen.“ „Zu gedeihen begann ich(durch ſie) und bedacht zu werden, ich wuchs und fühle mich wohl, ein *— Ein Schlachtbild aus Flandern. Der Kriegsberichterſtatter der United Preß in Newyork, der ſich im Großen engliſchen Haupt⸗ quartier befindet, entwirft ein anſchauliches Bild von der ungeheuren Ausdehnung des flan⸗ driſchen Schlachtfeldes:„Unſer Auto hielt nach einſtündiger Fahrt an dem Fuße eines Hügels. Näher und näher hörten wir das Feuern, als wir an dem Abhang entlang gingen.„Wir wollen auf die Anhöhe ſteigen und ſehen was los iſt“, ſagte der Lazarettarzt,„wir können die ganze britiſche Infanterie von hier aus über⸗ ſehen.“ Zehn Minuten ſpäter waren wir auf der Spitze des Hügels.„Da liegt Oſtende, ſagte der Doktor,„und da iſt der Kanal. Sie können von hier aus die weiße Linje der Bran⸗ dung erblicken. Hier iſt Mpern und da iſt Armentisres.“ Vor uns erſtreckte ſich das unge⸗ heuer weite Schlachtfeld. Hier ſpielte ſich die ſtolzeſte und größte Schlacht zwiſchen Englän⸗ dern und Deutſchen ab, die die Kriegsgeſchichte kennt. Es war der erſte Tag des neuen Som⸗ merkrieges. Als wenn hundert Gewitter tobten. dröhnte es in der Luft. Wir verſuchten, einen allgemeinen Ueberblick über das weite Feld zu Es war unmöglich: überall Rauch⸗ Augen und ſo die dee eeene, lan Dpern als der hervorragertdſtt Vier⸗Verbandes, Maze⸗ donien an Bulgarien abzutreten, — Mittwoch, den 16. Juni 1915. General⸗Anzeiger Vadiſche Neuefle Nachrichten.(Mittagblatt) I Eeite. treter des Vier⸗Verbandes überreicht, aus Bomben abwarf, ohne irgendeinen Erfolg zu] der Beſtimmungen der franzöſiſchen Marine⸗ten Korreſpondenten ſofort zu desavonieren 5 115 e erzielen. 55 behärden nur am Tage über ausfahren, erreichen und zu entlaſſen, da er in Widerſpruch mit der Bund-Ver dag au dor obenerwabnten Baſs] Von den anderen Kriegsſchauplätzen liegen deshalb nicht die hohe See und müſſen in den Meinung der geſamten däniſchen maßgebenden nicht annehmen können. Alles dieſes dürfte die Löſung des Balkan⸗Problems unmöglich machen. Serbien und Bulgarien. Konſtantinopel, 15. Juni. Wie der hieſige Korreſpondent der Frankf. Ztg. zuver⸗ läſſig erfährt, lehnte Serbien die Vor⸗ ſchläge der Entente, wonach Serbien größere Gebietsabtretungen ſeines mazedo⸗ niſchen Beſitzes an Bulgarien auferlegt wer⸗ den, in ſchriftlicher Begründung kategoriſch a b. Abbruch der Verhandlungen Griechenlands mit dem Vier⸗Verband. ORotterdam, 15. Juni.(Von unſerem Berichterſtatter.) Aus Petersburg wird ge⸗ meldet:„Rußkoje Wjedomoſti“ berichtet, daß die Verhandlungen Griechenlands mit dem Vier⸗Verbande als ergebnislos auf un⸗ beſtimmte Zeit abgebrochen wurden. Albaniſcher Proteſt gegen den ſerbiſchen Einfall. Sofia, 16. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Bulgare: Die in Soſta anſäſſigen Albaner haben dem Vertreter der Großmächte eine Denkſchrift überreicht, in der ſie gegen den neuerlichen ſerbiſchen Einfall in Albanjen Verwahrung einlegen und in⸗ ſtändig um Ergreifung von Maßnahmen zur Räumung des albaniſchen Gobietes von ſer⸗ biſchen Truppen bitten. Der Kampf um die Dardanellen Türkiſcher Tagesbericht. Konſtantinopel, 15. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Das Hauptquartier teilt mit: An der Davdaunellenfront zerſtörte am Morgen des 13. Juni unſere gegenüber von Ari Burnu aufgeſtellte Artillerie eine Stel⸗ lung, die der Feind jüngſt ſür ſeine Bomben⸗ werfer errichtet hatte, ſowie ſeine Stellungen für Maſchinengewehre. Durch dieſes wirkſame Feuer unſerer Artillerie brach hinter den feind⸗ lichen Schützengräben ein Brand aus, der eine halbe Stunde dauerte. In der Nacht vom 13, zum 14. Juni drang eine unſerer kleinen Erkundungspatrouillen in die feindlichen Schützengräben von Sedd⸗ül⸗Bahr ein, erbeutete ein Maſchi⸗ nengewehr mit allem Zubehör, 15 Gewehre mit Bafonetten und eine Menge Patronen. Geſtern überflog einer unſerer Flieger mit Erfolg die Inſeln Imbros und Lem⸗ nos und warf Bomben auf ein feind⸗ liches Lager auf Lemnos. Unſere Kütſtenbatterien beſchoſſen geſtern die feindlichen Artillerieſtellungen bei Sedd⸗ül⸗Bahr, ſowie Lager und Transportſchifſe des Feindes. Der Feind, der faſt täglich denm wirkſamen Feuer dieſer Batterien ausgeſetzt iſt, ließ geſtern einen feindlichen Flieger über ſie aufſteigen, der ſieben keine neue Nachrichten vor. Die Türkezi und Bulgarien. m. Köln, 16. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die „Kölniſche Zeitung“ meldet von der italie⸗ niſchen Grenze:„Giornale'Italia“ erfährt: Nach einer ſtürmiſchen Sitzung des Komitees für Einheit und Fortſchritt in Konſtantinopel ſei der türkiſche Miniſter des Innern nach Philippopel abgereiſt, um dort mit einem Mit⸗ glied der bulgariſchen Regierung zu unter⸗ handeln. Nie Nhpechn KMfate Ne Abrechunng mit England. Tuglands Xriegslaſt und Ent⸗ ſehloſſenheit. London, 16. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Reuter meldet: Bei der Einbringung des Er⸗ gänzungsetats von 250 Millionen Pfund Ster⸗ ling im Unterhaus ſagte Asquith: Die täglichen Kriegsausgaben des letzten Jahtes betrügen 1% M Millionen Pfund Sterling und ſind jetzt auf 2 600 000 Pfund Sterling geſtiegen. Asquith fügte hin⸗ zu: Es ſei zu erwarten, daß ſie auf drei Millionen Pfund Sterling ſteigen würden, da mit der Aus dehnung des Kriegsgebiets die Verpflichtun⸗ gen gegen die Verbündeten wüchſen. Ueber die Umbildung des Kabi⸗ netts ſagte Asguith: Man würde der ganzen Welt zeigen, daß England ent⸗ ſchloſſener als je über alle Parteien hinweg die perſönliche, ſittliche und ſachliche Kraft zur Erzielung eines ſiegreichen Krieges einfetzen würde.(Lauter Bei⸗ fall.) Die Nützlichkeit der Repreſſalien. Berlin, 15. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Mitteilug des hieſigen amerika⸗ niſchen Botſchafters hat die großbritanniſche Regierung dem amerikaniſchen Botſchafter in London erklärt, daß die geretteten Be⸗ ſatzungen der deutſchen Unterſee⸗ bootte 8, 12 und 14 nach einem allgemeinen Kriegsgefangenenlager überführt werden und (dort geltan die gleiche Behandkung wie andere Kriegsgefangene er⸗ fahren ſollen.— Hierauf hat die deutſche Regierung unverzüglich angeordnet, daß die⸗ jenigen britiſchen Offiziere, die zur Vergel⸗ tung für die bisherige Behandlung der deut⸗ ſchen Unterſeebootsbeſatzungen in Offiziers⸗ gefangenenanſtalten verbracht worden waren, alsbald in Kriegsgefangenenlager zurück⸗ geführt und daſelbſt wieder in gleicher Weiſe wie die übrigen kriegsgefangenen Offiziere behandelt werden. Der hieſige amerikaniſche Botſchafter wurde hiervon mit dem Ausdruck des Dankes für ſeine erfolgreichen Bemühun⸗ gen in Kenntnis geſetzt. Unſere Unterſeeboste. Paris, 15. Juni.(WTB. Nichtahntlich.) Hier macht ſich allmählich Fiſchmangel geltend. Er wird hauptſächlich auf die Tätig⸗ keit der deutſchen Unterſeeboote zurückgeführt. Die Fiſcherboote können wegen —————— eee ee fiſcharmen Küſtengebieten fiſchen. Die Sendun⸗ gen aus Boulogne ſind auf ein Drittel zurück⸗ gegangen. Das Syndikat der Fiſchgroßhändler hat beſchloſſen, die Regierung zu erſuchen, Fiſch⸗ ausfuhr aus England durch Aufhebung des Einfuhrzolles heranzuziehen, um eine Beſſerung der ſchwierigen Lage herbeizuführen. London, 16. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Reuter meldet: Der Dampfer„Argyll“ aus Hull nach London mit einer Ladung von Fiſchen unterwegs, iſt heute um 6 Uhr früh in der Nordſee verſenkt worden. 42 Mann der Beſatzung und die Leiche des Kapitäns ſind in Harwich gelandet worden. Ein Proteſt Amerikas an England. Berlin, 16. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird gemeldet: „Philadelphia Ledger“ meint, Deutſchlands Antwort auf die amerikaniſche Note werde den Vorſchlag machen, daß Deutſchland die Unterſeebootblockade aufheben wolle, falls England der Einfuhr von Lebensmitteln für die deutſche Zivil⸗ bevölkerung keine Hinderniſſe mehr in den Weg lege. England werde es daraufhin wohl kaum vermeiden können, in Unterhand⸗ lungen einzutreten, um im Intereſſe der Menſchlichkeit und zum Schutz von Nicht⸗ kämpfern auf hoher See zu einer Verſtändi⸗ gung zu kommen. Die„Times“ bemerkt dazu: Geſtern iſt amtlich beſtätigt worden, daß die Vereinigten Staaten über eine Note an Eng⸗ land beraten, welche einen Proteſt gegen die willkürliche Handhabung der Blockade enthält. Wann der Proteſt abgehen ſoll, iſt unbekannt. Man glaubt, daß er bis nach Eintreffen der deutſchen Antwort ver⸗ zögert wird. * Kopenhagen, 15. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Geh. Oberregierungsrat Meyer⸗ Gerhard iſt heute nachmittag 4 Uhr aus New Nork auf dem Dampfer„United States“ hier eingetroffen. Er wurde von einem Ver⸗ treter der deutſchen Geſandtſchaft empfangen. Bald darauf fand eine Beſprechung in der deſutſchen Geſandt ſchaft ſtatt, Meyer⸗Gerhard fährt morgen nach Berlin weiter. Die Neutralen. Die däniſche Negierung gegen unverantwortliche Kriegs⸗ treibereien. Kopenhagen, 15. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Das Regierungsblatt„Politiken“ proteſtiert energiſch gegen die unverantwort⸗ lichen Verſuche des däniſchen Korreſpondenten der„Berlingske Tidende“ in Paris, v. Jeſſen, der gleichzeitig Mitarbeiter des„Temps“ iſt, die darauf hinzielen, Danemark in den Weltkrieg zu verwickeln. v. Jeſſen hat den bekannten Artikel im„Temps“ ge⸗ ſchrieben, in dem er heftige Angriffe gegen die däniſche Regierung richtete.„Politiken“ fordert die„Berlingske Tid.“ auf, den genann⸗ Punkt. Die große Ruine des Turmes der Tuch⸗ halle erglänzte ganz weiß im Sonnenſchein. Als ich vor einer Woche hier war, erſchien die Ruine immerhin noch wie ein vom Alter fleckiges Wrack. Wir ſahen, wie weiße Wölkchen rings⸗ berum explodierten. Es waren Schrapnell⸗ granaten; ſie ſpielten einen Zapfenſtreich auf der Stadt. Zwei Kirchenſpitzen ragten in den ſonnigen Himmel hinauf, und auch um ſie ſpiel⸗ ten die Schrapnellwolken. Unter dieſen Mauer⸗ ſpitzen floß ein See weißen Rauches, Jetzt fing ich an zu begreifen; das große Stadtpiertel des ſchönen alten Ypern lag unter dieſer Rauch⸗ wolke; die Häufer in den gewundenen alten Straßen zerſplitterten in Stückchen. Jede Minute verſchwand eine Kirchturmſpitze wie ein Licht das verlöſcht, und der alte Turm wurde für immer von dem Platze geriſſen, der ihm unter den Architekturſchätzen der Welt von jeher gebührte. Nur wenig konnte hier noch dem Un⸗ kergange entgehen. Die Sonne glänzte hell über der Stadt, in der Tod und Zerſtörung wütete. Die Steine, aus denen die Hßuſer einſt ſorgſam erbaut wurden, die Wohnhäuſer, die Kirchen, alles was von Generationen in Jahr⸗ hunderten geſchaffen worden war— es ging jetzt vor unſeren Augen der Auflöſung entgegen. Aber Ppern bildete nur ein Fleckchen in dieſer Landſchaft. Unweit davon lag Povyeringhe. Auch dort wirbelten Granaten umher. Ein dicker ſchwarzer Rauch ſtieg in den Vorſtädten aus der Erde. Es war anzunehmen, daß dort ein 42 Zentimetergeſchütz der Deutſchen explodiert war. Die Bewohner waren morgens geflohen, nach⸗ dem ſie alle die Schrecken und das Herzeleid durchgemacht hatten, das über ihre kleine Stadt ſo jaäh hereingebrochen war.„Da explodierk ein „Jack Johnſon“ in Ypern“, ſagte jemand aus unſerer Geſellſchaft. Wir ſehen die ſchwarzen Blitze eines deutſchen 42 Zentimetergeſchützes, das neben dem Turm der Tuchhalle platzte. So weit wir auch in dem Halbkreis des flandriſchen Landes umherblicken, überall gingen Geſchoſſe nieder. Auf einer Straße von 21 Kilometer zählten wir ſechs große Rauchmaſſen. Es waren keine einzelnen Häuſer, aber brennende Dörfer. Noch weiter hinaus erblickten wir einen gewalti⸗ gen Brand; plötzlich brach ſchwarzer Rauch durch das Gelb hindurch. Eine große Deſtilla⸗ tion, in die die Bauern von meilenweit her ihre aufgeſtapelten Getreidevorräte geſchafft hatten, hrannte.„Der ſchwarze Rauch deutet darauf hin, daß der Alkoholbehälter explodiert iſt“, ſagte der Arzt. Der große Brand der Deſtilla⸗ tton und die brennenden Dörfer ſvaren nur einige Punkte in dem ungeheuren Bilde, Im Vordergrund flog ein britiſches Luftſchiff, dem weiße Rauchwolken folgten, die aus deutſchen Schrapnells kamen. Sie ſtiegen in ſo regel⸗ mäßigen Reihen zum Himmel empor, als ob es chineſſſche Laternen wären, die an einem ſchräg ausgeſpannten Draht hingen.„Was würden wohl Julius Cäſar oder Napoleon über dieſe Schlacht gedacht haben“, ſagte der Doktor ruhig.“ Dritter Nonzertabend der Hoch⸗ ſchule für Muſik. Die abenderöffnenden„33 Veränderun⸗ gen über einen Walzer von Diabelli“ nennt kein Geringerer als H. v. Bülow„den Mikrokosmus des Beethoven'ſchen Genius überhaupt, ja ſogar ein Abbild der ganzen Ton⸗ welt im Auszuge.“„Alle Evolutionen des mu⸗ ſikaliſchen Denkens und der Klangphantaſie vom erhabenſten Tiefſinn bis zum verwegenſten Humor— in unpergleichbar reichſter Mannig⸗ faltigkeit gelangen in dieſem Werk zur beredte⸗ ſten Erſcheinung. Unerſchöpflich iſt das Stu⸗ dium derſelben, unaufgehrbar die in ſeinem Inhalte dem muſikaliſchen Hirne ganzer Genera⸗ tionen gebotene Nahrung“ fährt der ausgezeich⸗ nete Becthovenkenner und Interpret begeiſtert ort.— Fräulein Marta Braun, aus der Meiſter⸗ klaſſe Rehberg, die das Programm beſtritt, iſt ein echtes Pianiſtentalent und erfüllte alle For⸗ derungen, welche dieſes ſchwierige Werk an tech⸗ niſcher Subtilität, an Geſtaltungs⸗ und Charak⸗ teriſierungskunſt von ſeinem Juterpreten er⸗ heiſcht. Das Thema, ein rechter Biedermeier⸗ walzer, trat plaſtiſch hervor. Das Zitat aus „Don Juan“(„Keine Ruh bei Tag und Nacht“) erſchien ſinnig pointiſtert. Die fugierten Sätze zeigten erfreuliche Klarheit. Einzig die humor⸗ Seite durfte noch ſtärler hervorgekehrt wer⸗ en. In der As Dur Ballade op. 17 legiti⸗ mierte ſich Frln. Braun als Chopin ſpielerin von ebenſoviel Bravour als künſtleriſchem Fein⸗ emyfinden. Zum erſten Male erſchienen„‚Tröſtungen“, 5 ſtimmungsvolle, melodiſch anſprechende, har⸗ moniſch intereſſante Klavierſtücke von Heinrich Neal(Direktor des Heidelberger Konſervato⸗ riums), welche unſere Interpretin zu beſter Wirkung brachte. Mit Liſzt's Hochzeitsmarſch und Elfenreigen aus Mendelsſohn's„Som⸗ mernachtstraum“ fand der Abend einen glänzenden Abſchluß. Er gab erneut Gelegen. heit, die trefflich gebildete Technik, das bezwin⸗ gende Temperament, Muſikalität und Geſtal⸗ tungsvermögen zu bewundern. Alles in allem: Frln. Braun iſt ein Talent, das zu Großem berufen ſcheint. ck. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Thegternachricht. Die morgige Aufführung der„Widerſpenſti⸗ gen Zähmung“ findet zum Beſten der Penſtons⸗ anſtalt des Hoftheaters ſtatt. Die Mitglieder des Fyrankfurter Neuen Theaters(Leitung: Dr. Hanns Schindler) ſind für ein weiteres Geſamtgaſtſpiel gewonnen worden, welches Sonntag, den 20. Juni er., im Neuen Theater ſtattfindet. Zur Aufführung gelangt„Der Star“, Komödie in 3 Akten von Hermann Bahr, eines der erfolgreichſten Werke des Wiener Autors. Bevölkerung in Frankreich ein völlig falſches Bild über die politiſche Stellung Dänemarks verbreite und ungeſchickte unheilvolle Verſuche mache, Dänemark in den Krieg hereinzuzieh⸗n. „Politiken“ führt aus, es ſei außerordentlich bedauerlich, daß von unverantwortlichen dä⸗ niſchen Schreibern im Auslande unſere Neu⸗ tralität unter Diskuſſion geſtellt wird. Alle Dänen müſſen wiſſen, wie notwendig es iſt. zu betonen, daß unſere Neutralität auf Frie⸗ densliebe und dem feſten Willen beruht, in keiner Weiſe ein Glied in der einen oder anderen Kombination zu bilden und in dem guten Verhältnis zu allen Mächten und in vollkommener Unpartei⸗ lichkeit Neutralität zu bewahren. In dieſer Hinſicht beſteht zwiſchen den verantwortlichen Vertretern des däniſchen Volkes völlige Einig⸗ keit. Es genügt nicht, daß wir in Dänemark dies wiſſen, ſondern auch das kriegführende Ausland muß hiervon volle Kenntnis und in dieſer Beziehung Vertrauen haben. Eine Neutralitätsdebatte im Schweizer Nationalrat. Bern, 15. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Bei Beginn der Beratung des Geſchäftsberichtes für 1914 übte im Nationalrat der Präſident der Geſchäftsprüfungskommiſſion, Secretan.Lau⸗ ſanne, Kritik an der Praxis des Militör⸗ gerichts, insbeſondere an der Verurteilung der gegenwärtig der Militärgerichtsbarkeſt un⸗ terſtellten Zivilperſonen. Der Redner erklärte ferner, daß die Kommiſſtonsmehrheit mit der willkürlichen und ſchikanöſen Handhabung der Zen ſur nicht einverſtanden ſel. Bundesrat Hoffmann, der Vorſteher des politiſchen Departements, erklärte, auf eine Dis⸗ kuſſton über die Zenſur nicht eingehen zu wollen, da dieſe von Organen der Armee ausgeübt werde. Dagegen ſprach er über die von dem Bundesrat beſchloſſene ſogenannte Neutralitätszen⸗ 0 ur(Verwarnung, Suspenſſon und Unter⸗ drückung von Blättern), die ſehr maßvoll ge⸗ handhabt werde. Hoffmann führte aus: Man wird den Bundesrat eher deshalb kritiſteren können, daß er eine zu große Zurückherltung ge⸗ zeigt hat.(Beifall.) Wir haben leider mit der ganz falſchen Auffaſſung zu kämpfen, daß den Staat zwar neutral iſt, jedoch jeder einzelne machen könne, was er wolle. Das iſt grundfalſch, denn der Staat beſteht aus der Gemeinſchaft der Bürger. Hat der Staat Pflichten, hat ſie auch der Einzelne. Der ſchweizeriſche Bürger hat daher die Pflicht, ſeinen Sympathien und Anti⸗ pathien gegenüber den Kriegführenden Zwang auſzuerlegen. Der Bundesrat wird niemals Be⸗ leidigungen irgend einer Gruppe der Kämpfen⸗ den dulden, wird aber noch weniger dulden, daß verſucht fürd, die Richtlinien unſerer Neutrali⸗ tätspolitik zu verrücken, wie dies tatſüchlich ge⸗ ſchehen iſt. Der Bundesrat wird entſchloſſen auf dieſer Linie beharren und glaubt dabei der Zuſtimmung des weitaus größten Teiles des ſchweizeriſchen Volkes ſicher zu ſein,(Lebhafter Beifall.) 0 Stadlin(freiſinnig) ſtellt als Mitglied der Kommiſſionsminderheit den Antrag, die Zen. ſurfrage nicht zu diskutieren. Die Mehrheit der Kommiſſion, die ſich über die Zenſur mißbilli⸗ gend ausgeſprochen habe, ſei durch einen Zufall zuſtande gekommen. Ador(liberal⸗konſervativ) führte aus: Die Preſſe der Neutralen hat das Recht, auf Miß⸗ bräuche in der Kriegsführung aufmerkſam zu machen. Ich kann auf Grund meiner Erfahrun⸗ gen als Präſtdent des internationalen Roten Kreuzes verſichern, daß die Preſſe in dieſer Hin⸗ ſicht ſchon verdienſtlich gewirkt und manche Beſſe⸗ rung herbeigeführt hat. Die vom Bundesrat Hoffmann entwickelte Anſchauung über die Neu⸗ tralitätspflicht der Bürger iſt ganz germa⸗ niſche Auffaſſung und wird niemals in den Kopf eines Romanen hinein⸗ gehen. Wir ſind bereit, für den Staat jedes Opfer zu bringen, wahren uns aber mit Enk⸗ ſchiedenheit das Recht unſerer individuellen Frei⸗ heit. Den Antrag Stablin, die Diskuſſion zu ſchließen, lehnen wir als einen Verſuch ab, die Meinungsfreiheit zu unterdrücken.(Beifall bei den Welſchen und Sozialdemokraten.) Sig-Zürich(Soz.) bekämpfte den Antrag Stadlin ebenfalls und betonte das Recht des Parlaments, für Aufſicht und Kritik gegenüber den Maßnahmen des Bundesrats. Bundesrat Hoffmann hieit es doch für gut, daß die bedauerlicher Weiſe in Fluß gekommene Diskuſſion nun nicht abgeſchnitten werde. Stad⸗ lin zog darauf ſeinen Antrag zurück.(Heiterkeit.) Gaine(Soz.) proteſtierte gegen den Verſuch Stablins, eine Zenſur im Parlament einzufüh. ren.(Heiterkeit und Unruhe.) Er warf dem Präſidenten vor, daß er ihm abſichtlich das Wort nicht habe geben wollen.(Unruhe).— Präſident Bonjour ſtellt feſt, daß nach der Zurückzie⸗ hung des Antrags Stadlin die Diskuſſion frei ſel. Wider Erwarten meldet ſich jedoch kein Red⸗ ner zum Wort.(Allgemeine Heiterkeit.) Damit war der Abſchnitt erledigt. Der Bericht des politiſchen Departements über ſeine Geſchäfts⸗ führung wird genehmigt. f — 5 Die Sicherſtellung der Volisernährung. Erhöhung der Milchpreiſe gänzlich ungerechtfertigt. Stuttgart, 15. Juni.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) In einer nach Stuttgart einberufenen 4. Seite. General⸗Auzeiger„ Badiſche Neuefte Nachrichten.(Mittagblatt) Mittwoch, den 16. Juni 1915. Sitzung der im württembergiſchen Städtetag vereinigten Vorſtände der großen und mitt⸗ leren württembergiſchen Städte wurde geſtern die Milchpreisfrage beraten. Es kam zum Aus⸗ druck, daß eine Erhöhung der Milchpreiſe im gegenwärtigen Zeitpunkt und angeſichts der hohen Verkaufspreiſe für die übrigen land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſe gänzlich ungerecht⸗ fextigt, bei der allgemeinen Lage der Bevöl⸗ kerung bedenklich und mit ſchwerer Verantwortung verbunden ſein würde. Nach einem einſtimmig gefaßten Be⸗ ſchluſſe ſollen die einzelnen Stadtverwal⸗ tungen gegen etwaige Verſuche, die Milch⸗ preiſe zu erhöhen, mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln, nötigenfalls durch Feſtſetzung von Höchſtpreiſen auf der Grundlage der derzeitigen Preiſe, Stellung nehmen. Berlin, 15. Juni.(WTB. Amtlich.) Bei der anhaltenden Wärme leidet keine Frucht mehr als die Kartoffel. Wie bekannt, ſtehen genügende Mengen hiervon für die menſchliche Ernährung zur Verfügung, ſodaß wir Knapp⸗ heit nicht zu befürchten brauchen. Wir müſſen aber Bedacht darauf nehmen, daß nichts um⸗ kommt und verdirbt. Da bei der Bereitung von Roggenbrot friſche Kartoffeln oder Kar⸗ toffelflocken, Kartoffelwalzmehl, Kartoffelſtärke⸗ mehl und dergleichen verwendet werden muß, iſt es eine vaterländiſche Pflicht, jetzt diejenigen Produkte zurückzuſtellen, die ſich gut halten und aufbewahren laſſen, und vielmehr friſche Kartoffeln zu verwenden, die ſonſt bei der Hitze verfaulen und damit der Volksernährung verloren gehen. Man verwende daher ſoweit als irgend möglich bei der Bereitung von K⸗ und KK. Brot friſche und Kartoffeln der alten Ernte und bewahre Trocken⸗ pPräparate uſw. für ſpätere Zeiten auf. Mannheim. Bitte um eine Guitarre. Die 3. Landſturmkompagnie in Mosbach, Bahnwache, bittet edlen Spender um eine Gui⸗ tarre. Die Landſturmleute haben eine Kapelle gegründet und wären für eine Guitarre, deren weichen Klänge zu lauſchen nach anſtrengendem Wachdienſt eine ſchöne Erholung wäre, ſehr dank⸗ bar.— Ferner geht uns aus dem Felde die Bitte um die Vermittlung eines Spenders von einem Paar Wickelgamaſchen, die in Rußland notwendig gebraucht werden können, zu. Die Adreſſe iſt auf unſerer Redaktion zu erfahren. Aus Staot und Land. 8 Mannheim, den 16. Juni 1915. Mit dem%½½%%%%%%%%½% Eſſernen Kreuz ausgezeichnet Nr. 40, Prokuriſt der Eiſengroßhandlung M. Marum G. m. b. H. Mannheim, der bereits ſeit Beginn des Krieges im Weſten ſteht; zugleich wurde er zum Vizefeldwebel befördert. Kriegsfreiwilliger Hans Schmidt im Reſ.⸗ Inf.⸗Regt. Nr. 40 wegen Tapferkeit vor dem Feinde. Wilhelm Budich aus Mannheim vom Inf.⸗ Regt. Nr. 118. Ju dem Fliegerangriff in Karlsruhe. Die Namen der Getöteten und Verletzten ſind, ſoweit ſie bis jetzt feſtgeſtellt werden konn⸗ ten, nach der„Bad. Landesztg.“: Getötet wurden: Kaufmann Max Bene⸗ dix, Treitſchkeſtraße 1. Auguſt Jock(beide Beine aßgeriſſen), Obermaſchinenmeiſter, Rüppurrer⸗ ſtraße 25. Hermann Stock, Kaufmann, Werder⸗ ſtraße 23. Georg Lindenmayer, Kriegſtraße 66. Otto Guba, Schreinèr, Marienſtraße 16. Frida Feldmann, geb. Schwinn, Kaufmanns⸗Ehefrau, Steinſtraße 25. Philipp Schneider, Kanzlei⸗ diener, Leſſingſtraße 58. Frau Wilhelm Mohr, Leſſingſtraße 35. Obermaſchinenmeiſter Michael Schlager, Gartenſtraße 52. Friedrich Füller, Buchbindermeiſter⸗Witwe, Ritterſtraße 34. Roſa Streub. Heinrich Dahlinger, 10 Jahre alt. Kaufmann Edmund Schönwaſſer Ehefrau, Erb⸗ prinzenſtraße 28; deren 16 Jahre alter Sohn. Keſſelſchmied Kräher von Bulach. Buchbinder Karl Friedrich Förſter, Schützenſtraße 80. Va⸗ lentin Weingärtner von Oetigheim. Verletzt wurden: Setzerfaktor Adam Stein⸗ brenner, Viktoriaſtraße 15(ſehr ſchwer verletzt). Oberfaktor Auguſt Berggötz, Marienſtraße 52 (idſchwer). Wagenfabrikant Hermann Brand (ſchwer). Ehefrau Guſtav Greiner(eicht). Ehefrau Alfred Warmbrunn(leicht), ſämtliche drei Baumeiſterſtraße 32. Karolina Kuhn er), Mor uſtraße 57. Grete Merſer, 20 hre alt(leicht), Wer erſtraße 87. Schloſſer b Betz Ehefrau(leicht), Schützenſtraße 58. rl Baumbach, 12 Jahre alt(leicht), Schützen⸗ ſtraße 58. Tabakarbeiter Peter Zipperle(leicht), Untergrombach. Emma Maier, Zimmermäd⸗ chen aus Heidelsheim, wohnhaft Markgrafen⸗ ſtraße 36(leicht), Johann Köhler, Fuhrknecht, Rüppurrerſtraße 90(ſchwer). Anton Manz, 8 14 Jahre alt, Zähringerſtraße 39 (leicht). Frida Oberſt, Verkäuferin, Gerwig⸗ e 36(leicht). Soldat Karl Scholl, Gerwig⸗ aße 34(leicht). Schüler Guntermann, Ger⸗ vigſtraße 32(leicht). Kohlenhändler Gottfried Ludwig⸗Wilhelmſtr. 25, deſſen Ehefrau (beide leicht). Schüler Karl Frick, Englerſtr. 14 (leicht). zerlehrking Karl Brecht, Schwa⸗ Außerdem wurden Soldaten im Reſervelazarett Lehrerſeminar II leicht verletzt. Weitere Einzelbeiten. In einem Haus im Zirkel und in einem Hinterhaus der Waldſtraße durchſchlugen Bomben die Dächer der Häuſer, platzten im oberſten Stockwerk und ſchlugen bis zum zweiten Stockwerk durch. Die Verheerung, die die Bombe im Haus der Waldſtraße anrichtete, war groß. In einem unter dem Dach gelegenen Zimmer zertrümmerte ſie alles Mobiliar, Bett und Sofa wurden ganz auseinandergefetzt, Bettfedern, Polſterwolle, Glasſcherben bedeckten alle Zim⸗ merböden und waren weit bis auf die Treppen hinuntergeſchleudert.— Auf dem Schloß⸗ platz war eine Bombe auf dem Sockel des Denkmals des Großherzogs Karl Friedrich ex⸗ plodiert. Der Verlag der„Karlsruher Zeitung“ hat den Tod bezw. die ſchwere Verletzung zweier ſeiner älteſten, dienſteifrigſten und tüchtigſten Beamten, der Herren Obermaſchinenmeiſter Schlager und Faktor Steinbrenner, zu beklagen. Beide überſchritten auf dem Weg zur Druckerei den Rondellplatz, als eine der Fliegerbomben neben ihnen auf einen Sprengwagen nieder⸗ ſauſte, deſſen Führer ein Bein abriß und Herrn Schlager ſofort tötete, während Herr Steinbrenner von 7 Sprengſtücken getrof⸗ ſen wurde und bewußtlos vom Platze getragen werden mußte. Ein dritter, am Lidellplatze woh⸗ nender Beamter des Verlags entging mit Frau und Kindern mit knapper Not dem Tode durch ein Bombenſprengſtück, das die Decke ſeiner Wohnung zertrümmerte. Zwiſchen ½12 und ½% Uhr unternahm die Großherzogin Luiſe in Begleitung der Königin von Schweden im offenen Wa⸗ gen eine Rundfahrt durch die Stadt, beſichtigte die betroffenen Plätze und erkundigte ſich unter Ausdruck tiefſten Bedauerns nach den Opfern des Fliegerüberfalls. Die hohen Frauen wurden allenthalben ehrfurchtsvoll begrüßt.— Ueber die Beerdigung der Opfer iſt noch nichts näheres bekannt. * Militäriſche Beförderung. Vizefeldwebel der Reſ. Dr. Fritz Keck, Sohn des ſtädt Beam⸗ ten Friedrich Keck hier, wurde zum Offtzierſtell⸗ vertreter befördert. Er iſt zu Beginn des Krie⸗ ges bei einem Infanterie⸗Regiment eingezogen worden. In einem Waldgefecht in Bertri⸗ champs erlitt er eine ſchwere Verwundung am linken Oberarm. Nach ſiebenmonatlichem Auf⸗ enthalt in einem hieſigen Lazarett wurde er wieder zum Garniſonsdienſt fäßig und iſt gegen⸗ wärtig beim 2. Erſatz⸗Bataillon Greu.⸗Regts. 110 Schwetzingen. 67 Schulkinder an Fiſchvergiftung erkrankt. Aus Konſtanz wird gemeldet: Am vergan⸗ genen Donnerstag lieferte eine hieſige Fiſch⸗ großhandlung an das Konradihaus eine Sendung Fiſche, die am Freitag verſpeiſt wur⸗ den. Am Samstag erkrankrten plötzlich 67 Schulkinder des Hauſes, von de⸗ nen bereits zwei geſtorben ſind. Die Staatsanwaltſchaft hat ſofort eine Unterſuchung eingeleitet. Nach der Anſicht der Aerzte liegt eine Fiſchvergiftung vor. Doch wird wohl erſt die Sezierung der Leichen näheren Aufſchluß über die Urſache der Erkrankung geben. Merk⸗ würdig iſt, daß von derſelben Fiſchſendung der gleichen Firma eine größere Menge an hieſige Gaſthäuſer und Privatleute abgegeben wurde, ohne daß irgend eine Erkrankung aufgetreten wäre. * Goldene Hochzeit. Die Eltern unſeres Amts⸗ vorſtandes Herrn Geh. Regterungsrat Dr. Strauß, Herr Dr. W. Strauß und Gemah⸗ lin in Konſtanz, konnten vorige Woche das Feſt der Goldenen Hochzeit begehen. Das Jubelpaar hat, wie aus Konſtanz gemeldet wird, aus dieſem Anlaß dem dortigen Stadtrat eine Schenkung von 2000 Mark überreicht für ein etwa in der Stadt Konſtanz zu errichtendes Ge⸗ neſungsheim oder für ähnliche Einrichtung zugunſten feld. und kriegsbeſchädigter Vater⸗ landsverteidiger. * Dienſtjubiläum. Ein ebenſo ſchönes, wie ſel⸗ tenes Dienſtjubiläum feierte Herr Heinrich Kohl als Verwalter und Förſter der Reiß⸗Inſel während 30 Jahren. Dieſe lange Zeit, welche Herr Kohl im Dienſte der Familie Reiß ſteht, iſt aufs Neue ein Beweis für das ſchöne und patriarchali⸗ ſche Verhältnis des Hauſes Reiß zu ſeinen Ange⸗ ſtellten. Der prächtige Stand der Reiß⸗Inſel, der Wälder und des blühenden Wildſtandes verdanken ſich der Sorgfalt des Jagdhüters Herrn Kohl, dem die Inſtandhaltung der ſchönen und maleriſchen Inſel umſomehr ans Herz gewachſen iſt, als er ſchon die dritte Generation ſeiner Familie in die⸗ ſem Amte repräſentiert. Sowohl der Großvater des Jubilars, der bereits um die Mitte des vor. Jahrhunderts unter dem Grafen Sparree aus Karlsruhe als Jagdhüter die Faſaneninſel ver⸗ waltete, wie der Vater Michael Kohl ſtanden im Dienſte der Familie Reiß in der Hut über das ſchöne Jagdgut auf dem Eiland am Rhein. In dem heranwachſenden Sohn des Jubilars tritt jetzt die vierte Generation in das Amt ein. Herrn Kohl, der als Jubilar in vollſter Rüſtigkeit und unverminderer Pflichttreue in der anhänglichen Liebe an das ſeiner Obhut anvertraute herrliche Fleckchen heimatlicher Erde dieſen Tag beging, ſind noch eine Reihe von Jahren geſunder Arbeit mit herzlichen Glückwünſchen zu dieſem Arbeitsab⸗ ſchnitt in ſeinem Leben gegönnt! „25jähriges Arbeits⸗Jubiläum. Am 16. Juni iſt der Packmeiſter Michael Hauk 25 Jahre bei der Mannheimer Roßhaarſpinnerei und Fabrik techniſcher Gewebe Müller u. Link in Mannheim tätig. Mit Rückſicht auf die Zeitlage wurde von⸗ Weiterem Abſtand genommen und dem Inbilar zwei! feitens der Firma ein Geldbetrag überwieſen. Mutmaßliches Wetter am Donnerstag und Freitag. Der Hochdruck im Oſten beherrſcht die Wetterlage. Für Donnerstag und Freitag iſt weiterhin trockenes und warmes Wetter zu er⸗ warten. Aus dem Großherzogtum. OHemsbach, 15. Juni. Am 11. ds. Mts. ſeierte Herr Lehrer Zahnbauer dahier in voller körperlicher Geſundheit ſein goldenes Dienſtjubiläum. Letzle Meldungen. Das hersiſche Außland trägt die Bauptlaſt. Die gereizte Stimmung der Ruſſen gegen ihre Bundesgenoſſen. Petersburg, 15. Junj.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Die ermunternden Worte, welche die franzöſiſche Preſſe an Rußland richtet und die Anerkenntnis des ſchrecklichen Anſturms, den die Ruſſen ſeit Wochen aushalten müſſen, ver⸗ anlaßt Menſchikow, ſeinen franzöſiſchen Kollegen klar zu machen, daß die von ihnen gezogene Parallele zwiſchen der Schlacht an der Marne und der Schlacht am San nicht ganz richtig iſt. Er erklärt, damals habe die franzöſiſche Preſſe bezeugt, daß der ruſſiſche Angriff auf Oſtpreußen eine erlöſende Wir⸗ kung ausgeübt habe und daß gerade dieſes Manöver der damals noch nicht völlig konzen⸗ trierten ruſſiſchen Kräfte ausreichend geweſen ſei, den ſchweren Anprall der deutſchen Hee⸗ resmaſſen auf Paris aufzuhalten. Unzweifel⸗ haft ſei ja dieſer Anprall auch auf den heroi⸗ ſchen Widerſtand der engliſch⸗franzöſiſchen Ar⸗ mee geſtoßen, aber nur der ruſſiſche Einfall in den Rücken Deutſchlands habe die Deutſchen gezwungen, den Angriff zum Stehen zu brin⸗ gen und ſich von der Einnahme von Paris durch ein Manöver wie jenes, durch das Ant⸗ werpen genommen wurde, loszuſagen. Die er⸗ munternde Stimme der Havas⸗Agentur hat— wie Menſchikow bitter bemerkt— eine wichtige moraliſche Bedeutung in Anerkennung der Tatſache, daß die Hauptlaſt im gegenwär⸗ tigen Momente das heroiſche Rußland krägt. Dieſe Wahrheit iſt unſtreitig.— Sie iſt längſt offenkundig für die ruſſiſche Allge⸗ meinheit und wir können unſeren Bundes⸗Ge: noſſen nur dankbar ſein für die völlige Ge⸗ wiſſenhaftigkeit, mit der ſie dieſe Tatſache an⸗ erkennen. 8 Die Bitte der Tiroler. Wien, 15. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegspreſſequartier wird gemeldet: Seit uns Italien den Krieg erklärt hat, laufen bei den verſchiedenen höheren militäriſchen Kommiandos und Behörden rührende, von alt⸗ bewährtem Patriotismus zeugende Bitten aus Tirol ein, die Verteidigung dieſes Landes möge doch den einheimiſchen Truppen anver⸗ traut werden. Das Tiroler Volk kann über⸗ zeugt ſein, daß die Heeresleitung die Gefühle, aus denen dieſe Wünſche hervorgehen, in vol⸗ lem Maße würdigt und daß die Zeit bald kommen wird, wo die tapferen Tiroler Trup⸗ pen, die ſich gegenwärtig noch auf den Schlacht⸗ feldern im Norden ſchlagen, den verhaßten Erbfeind bekämpfen und beſiegen werden. Deutſchland bereit— England völlig unvorbereitet. Kopenhagen, 15. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich.)„Politiken“ und„Handels Tidende“ ſchreiben über die Kriegsbereitſchaft: Die Erör⸗ terung der Frage der Einführung der Wehr⸗ pflicht in England gibt Veranlaſſung, deutlich den Unterſchied zwiſchen dem ſo vorzüglich vor⸗ bereiteten deutſchen Kriegsplane und(änglands völligem Mangel an Kriegsbereitſchaft zu ver⸗ anſchaulichen. Während das deutſche Syſtem die Anwendung aller Kräfte zur Durchführung des Krieges ermöglicht hat, ruft Engilands Eifer, nachzuholen, was verſäumt worden iſt, nur ein Verſchwenden an Menſchenle zen und Kapital hervor, das geeignet iſt, Beängſtigung in dem britiſchen Reiche zu erzeugen. Es iſt be⸗ reits dazu gekommen, daß, nachdem Kitcheners Heer mit den größten Anſtrengungen auf die Beine gebracht worden iſt, es noch nicht einmal die gewünſchte Stärke erreicht hat und man ſich genötigt ſah, ſich bedeutender Teile dieſer am beſten ausgebildeten Mannſchaft zu berauben, um ſie zur Anfertigung von Kriegsmaterial auszunutzen. Man vopferte alſo monatelang Zeit und Geld, um ein Millionenheer einzu⸗ üben und auszurüſten, um ſchließlich einzuſehen, daß man eine beſſere Verwendung für die Kräfte auf einem andern Gebiete hat. In Deutſchland iſt ein derertiges Herumtappen in Dispoſitionen unbekannt. Bezeichnend iſt, daß der bekaunte National⸗ ökonom Crommone im Jahre 1913 England vorgeſchlagen hat, praktiſche Bankleute, Ver⸗ ſicherungsleute und Handelsleute dem General⸗ ſtab als Zivilſtab anzugliedern. Die„Times“ bezeichneten damals den Gedanken als grotesk, es könnte dies vielleicht in Deutſchland eine glück⸗ liche Kombination ſein, aber in England ſei ſie völlig überflüſſtg. Jetzt iſt kein Menſch in Eng⸗ land, der den Gedanken noch grotesk findet. Vielmehr beginnt man jetzt bei Deutſchland in die Schule zu gehen und hat infolge der großen Ueberraſchungen, die der Krieg mit ſich gebracht hat, gleiche Inſtitutionen eingeführt. Wie Europa nach Beendigung des Krieges ausſehen wird, weiß keiner. Es ſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß nach dem Ende des Krieges das geſamte Erwerbsleben auf eine Grundlage geſtellt wird, daß jede Fa⸗ brik in eine Munitionswerkſtätte und jedes Handelsſchiff in einen Hilfskreuzer umgewan⸗ delt werden kann. Wenn nun ein leitender Staat Europas dieſes Syſtem wählt, werden alle gezwungen, nachzufolgen. Es ſieht beinahe ſo aus, als ob dies die Folge des Krieges ſein wird. Deutſche Tandung auf der ruſſiſchen Inſel Runs. Berlin, 16. Juni.(Von u. Berl. Büro.) Aus Stockholm wird gemeldet: Paſtor Zetter⸗ quiſt, welcher auf der von Schweden bewohnten ruſſiſchen Inſel Runb in der Rigaer Bucht tätig war, langte über Finnland in Stockholm an. Auf ſeiner zwölftägigen Reiſe durch Ruß⸗ land hatte er zahlreiche Offiziere in ruſſiſcher Uniform beobachtet, welche japaniſche Geſichts⸗ züge hatten. Ueber eine deutſche Landung auf Runß gibt der Geiſtliche folgende Schilderung: Am 1. Mai vor Tagesanbruch klopfte es am Pfarrhauſe an Draußen ſtanden deutſche Seeoffiziere und Marinemannſchaften. Auf ihren Mützenbändern las ich die Namen„Augsburg“ und„Lübeck“. Ich ließ ſie in den Gemeindeſaal eintreten und ſragte nach ihrem Begehr. Die Deutſchen ver⸗ langten, daß alle Männer zwiſchen 20 und 40 Jahren ſich ihnen als Gefangene ſtellen müßten. Ich wandte ein, daß die Bewohner der Inſel Runbö nach Raſſe, Sprache und Geſinnung als Schweden betrachtet werden müßten. Die Deut⸗ ſchen ließen nun ihre Forderung fallen und be⸗ gaben ſich auf ein Pfeifenſignal in den Wald. Sie waren nachts mit zwei großen Torpedo⸗ jägern angekommen, hatten die ruſſiſche Be⸗ wachung des Leuchtturms überrumpelt und ſprengten nun den Leuchtturm und den Petro⸗ leumtank in die Luft. Dann ſchiffte ſich die Landungsabteilung wieder ein. Der Deutſchenpogrom in Petersburg. Petersburg, 15. Juni.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Die„Nowoje Wremja“ meldet aus Mos⸗ kau vom 9. Juni: Seit dem 3. Juni haben ſich unter den Arbeitern der Manufakturfabrik von Prochorow epidemiſche Krankheiten verbreitet. Trotz ſofortiger ſtrengſter Maß⸗ nahmen haben die Krankheiten einen immer größeren Umfang angenommen. Die Arbeiter verlangten, den Leiter der Fabrik zu ſprechen. der erklärte, die nötigen Maßnahmen zur Ver⸗ hütung der Krankheit getroffen zu haben. Er warnte gleichzeitig vor dem Genuß rohen Waf⸗ ſers. Die Gerüchte über die Epidemie verbrei⸗ teten ſich ſchnell in allen Fabrikbetrieben mit der ungeheuerlichen Zudichtung, die Deut ſchen hätten das Waſſer vergiftet. Die Arbei⸗ ter der Fabrik Grüner verlangten die Aus⸗ ſchließung aller deutſchen Arbeiter und Ange⸗ ſtellten der Fabrikleitung. Am ſelben Tage ver⸗ ſammelten ſich Tauſende Reſerviſtenfrauen auf dem größten Platze Moskaus und erhoben Ein⸗ ſpruch dagegen, daß ihnen die beſtehenden Aus⸗ ſchüſſe keine Arbeit gäben, was eine Hun⸗ gersnot hrvorrufen werde. Dieſe beiden Ereigniſſe waren zweifellos die erſten Vorläu⸗ fer zu dem Deutſchenpogrom vom 10. Juni, welches den bekannten Aufruf des Generalgon⸗ verneurs von Moskau an die Bevölkerung ver⸗ anlaßte. Aus der Cuft gegriffen. Wien, 15. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Mel⸗ dung des Wiener K. K. Telegr.⸗Korr.⸗Bur. Meldungen von feindlicher Seite, nach denen bald das öſterreichiſch⸗ungariſche Kriegsſchiff „Tegethoff“, bald das Kriegsſchiff„Viribus Unitis“, bald wenigſtens ein Torpedoboot in der Adria torpediert worden wären, ſind gänz⸗ lich aus der Luft gegriffen. —2 Salemieikum Salem Gold Zigaretten Willkommensfe Liebesgabe Ne ZATSS.81 rreiss 3r 8890 d Sfck. %%——=—„—— c P — 9 —„—— Eeoe — Geeee. — G.. en g. 8· ausdehnen. Durch solche Betrachtung gewinnt Mittwoch, den 16. Juni 1915. Geueral⸗Anzeiger Badiſche Nenueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 8. Seite. Lebensmittelteuerung in Eng- land. Berlin, 15. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Bei der Beurteilung, welche die eben bekannt ge. wordenen Maiziffern des englischen Außenhan- dels in der Presse erfahren haben, wird vielfach, was iusbesondere die Nahrungsmitteleinfuhr be- trifft, ausschließlich von einer Verschiebung der Einfuhrwerte gesprochen, während die Menugen⸗ Ziffern außer acht gelassen werden. Auf diese kommt es aber wesentlich an, wenn man sich ein richtiges Bild von den Verhältnissen machen will. S0 hat sich z. B. der Wert der Weizenein fuhr gegen Mai 1914 von 2 464 000 Pfund Sterling auf 5 373 000 erhöht; dagegen erhöhte sich die eingeführte Menge von 6 046 000 Cvuyts. nur auf 7 284 00 Cwts. Es bedeutet dies eine Preissteigerung um 81 Prozent im Jahreslauf. Hafer sind 1 783 000 Curts. gegen 1 192 000 Cwts. eingeführt. Wenn aber der Wert der Ein- Humhr sich auf 1 021 000 Pfd. St. gegen 347 000 im Mai 1914 stellt, bedeutet das wiederum eine Preissteigerung um 97 Prozent. Es wurden 566 00 Cwts. Speck gegen 419 000 eingeführt. Die Steigerung des Einfuhrwertes von 1 427 000 auf 2 084 000 bedeutet eine Preissteigerung von 8 Proz. Wenn die Buttereinfuhr von 325 000 Cuyts. auf 275 000 Cyts. zurückgegangen ist, ist andererseits der Einfuhrwert von 1 798 000 Pid. Sterl. au 1 930 000 Pid. St. gestiegen, das macht eine Preissteigerung von 27 Proz. aus. Fleischkonserven sind. offenbar für mili- tärische Zweche, in einer Menge von 183 000 Owits. gegen 85 000 im Vorjahr eingeführt wor⸗ den. Die Erhöhung des Einfuhrwertes von 405 000 Pfd. St. auf 1 098 000 Pfd. St. bedeutet eine Preissteigerung von 26 Prozent. Für Tee stellt sich die Einfuhrmenge auf 22 087 000 Pfd. gegen 16 858 000 Pfd. im Mai 1914 und der Fin- fuhrwert auf 1 043 000 gegen 633 000 Pfg. St.; darauf berechnet sich eine Preissteigerung von 20 Prozent. Diese Liste ließe sich noch weiter Soviel ist sicher, daß ein überwie⸗ gender Prozentsatz in der Erhöhung der Einfuhr- werte auf teure Preise zurückzuführen ist. Auf- fallender noch ist ein Vergleich der Maiziffern mit den Aprilziffern. Es stellt sich z. B. her- aus, dagß Weizen, Hafer und Speck in erheblich geringerer Menge, dabei aber zu erheblich ge- stiegenen Wertziffern eingeführt worden sind. die Einfuhr- statistik ihre gebührende Beleuchtung. Geldmarkt, Bank- und Börsen- Wesen. Badische Anilin- und Sodafabrik, Lud- Wilgshafen a. Rh. Die Gesellschaft veröffentlicht im Anzeigenteil ckieses Blattes die am 10. d. Mts. ausgelosten Nummern ihrer 4% proz. Peilschuld-⸗ verschreibungen, Serie B vom Jahre 1908. Die Rückzahlung erfolgt zum Nennwert am 1. Oktober d. Is. bei der Gesellschaftskasse, der Nieinischen Creditbank in Mannheim und deren Zweigniederlassungen, der Württembergischen Vereinsbank in Stuttgart und deren Zweignieder. lassungen, der Bayerischen Vereinsbank in Mün⸗ chen und deren Zweigniederlassungen, bei der Deutschen Vereinsbank in Franlcfurt a. M. und deren Zweiguiederlassungen und schlieglich hei der Deutschen Bank in Berlin unct deren Filialen in Franickurt a. M. und München. Wochenausweils der russischen Staats⸗ Dbank vom 12. Juni. Aktiva.(in Millionen Rubel) geg. Vorw. Bestand an G0d 1573.5—.2 Aold Iim auslanld 124.3— 13.5 Allder und Soheſdemünzen 58.0—.8 „„„ Kurzfristige Schatzschennge 13573.1— 906 Vorsohüsse, sſohergestellt duroh Wertpaplers. 601.0 + 311.1 1 + 5 r 60.2—.4 Vorsohlese an Ansfalten des kleinen Kredits. 102.3—.7 Lorschüsse an Landwirte 2200—.3 Lorsohüsse an industrielle 11.1— 043 guthaben bel den Fllialen der Bank 473.1 L 67.5 Pasalva. Betrag der umlaufenden Noten. 3477.3 25.7 CCCCVVVVVVVVVVVVVVr e. ½—.8 Laufende fechnung des Staatssohatzees 430.9 49.7 kaufende fiechnung der Prlvaten. 746.3— 11.8 Amsterdamer Effektenbörse. AASTERDA, 18. Junl.(devisenmarkt) 15. 14. 50.92½—51.42½ 5ʃ.09—51.59— 11.36.—12.00— 110—412.00— 37.57½—39.17% 45.70—48.0— Sohsdk auf WMIen 3787½—36.17½ Amsterdam 15. Juni.(WIB) Die Fonds- börse war still. Offiziell: Sprozent. Nie- derländische Staatsanleihe 100%½(100—). In- oiziell: 3proz. Obl. Niederl. 72½(72860, e Dutch Petwolenm 543(588—), Niederl.- Sobeok auf Berlin. beok auf London deok auf Parles, (Nationalbans), Indische Handelsbank 181%(——), Atchison, Topeka u. Santa Fé 90%(90—), Rock Island (%%, Southern Pacific 88(S87½), Southern Rall- Ways 15(16—), Union Pacific 128¼(12876), Amalgamated 74%8(7576), United States Steel Corp. 58½(58 /e). Pariser Effektenbörse. P ARIS, 15. Junl 1915.(Kassa-Markt.) 15. 14. 15. 14. 3% Französ. Rente 72 50 73.75 Naltzeff-Fabrken, 4389 483 4% Spanler äussere 85,15 85.03 Le Raphte 386 365 5% Russen v. 1905 91 25 91— Tou[!aa 11.70 1170 3% Bussen v. 1896 52 25 62.50 Rlo Tinto 15.92 15 71 4% Türken. 59 89—[Capo Copper Banque de Parls Ohina Copper 2 Ersdit Lyonnals. 10 50 1050 Utha Oopper. 373.— 377 Unlon Parislenne. 560 Tharsls FeFBFBBCCCTCTN(—.— 143de Beers 306 306 Thomson Houston 575 577[Lena Goldflelds..—.— 48— BUUU 320— lägersfontaan. Brlansk 227 328 ⁴ äRandmines 127.— 128 Llanosoff— 327[Weohsel aufLondon———.— Londoner Effektenbörse. Lonbon, 14 junl. 14. 11. 14. 11. 21½% Engl. Konsels, 66/ 66/ J Missouri Kansas. 13¼¾ 12.— 4½0% Japan. v. 19805 80½ 90/ Unlon Paolflo. 134½¼ 133/ 4% flusson. 74½ 79.½ Unlt.stat.Steel oom. 63½ 62.— Peruvlan ooũmum.— Ibe Seers 11% 11%8 do., pre..—— Hilo Tinto 69 60.— Atohlison. 105½ 104½ Privatdiskont. 27%/ 25—15 Erle oom. 28½% 28% Silber 23½¼8 23½ Nevr-Torker Effektenbörse. Newyor k, 14. Juni.(WIB) Bei Eröfmung der Börse erwies sich die Tendenz als uneinheit- lich, doch schien der Grundton fest zu sein. Da nach den ersten Umsätzen in den Hauptwerten, von denen wieder einige stark begehrt waren, durchweg Kursgewinne zu verzeichnen Waren, benützte im weiteren Verlauf des Ver- kehrs die Spekulation das erhöhte Kurshiveau zu Gewinnabgaben. Das Geschäft, welches anfäng- lich einen lebhaften Charakter hatte, flaute später ab. Handel und inddustrie. Pfülzische Mühlenwerke., Mannhelm. Der Feingewinn beträgt nach Mk. 44 973.46 Zu⸗ kührung zum gesetzlichen Reservefonds und nach Mie. 309 938.50 Abschreibungen Mx. 1 044 903.24 einschließlich Mk. 160 000 Vortrag aus dem Vor- jahre. Der Aülsichitsrat beschloß, der Haupt⸗ Versanmlung vorzuschlagen, Mk. 240 000 als eine Dividende von 12 Prozent zu verteilen, Mk. 50 000 dem Delcrederekonto, Mk. 3000 dem Talonsteuerkonto, Mk. 100 000 einem er- richtenden Konto zur Bestreitung der durch den Krieg hervorgerufenen Beamten- und Arbeiter- unterstützungen und der allgemeinen Kriegsfür- sorge zu überweisen und Mk. 250 000 auf neue Rechnung vorzutragen. Die Hauptversammüng findet einer Anzeige in der vorliegenden Num- mer zufolge am 12. Juli, vormittags 11% Uhr, in der Rheinischen Kreditbank statt. Deutsche Erdöl-.-., Berlin. Berlin, 16. Juni.(Von uns. Berl. Bur.) Ueber den Anfang der gestrigen Generalversammlung haben wir bereits berichtet. Iim weiteren Verlauf der Hauptversammlung nahm der Ge- neraldirektor das Wort, um ausführlich über dlie einzelnen Anträge zu berichten. Zu den Debi- toren bemerkte der Vorsitzende, daß es auch bei den anderen Gesellschaften nicht nötig sei, unter den Debitoren die einzenen Schwestern- und Konsortium-Gesellschaften aufzuführen. Unter den Debitoren befindet sich auch die Firma Laubemühle mit—500 000 Mark. Außerdem ist die Laubemühle bei der„Austria“ Petroleum- Aktien-Gesellschaft mit 1 Million beteiligt. In Galizien hat nach Vertreibung der Rus- sen die Austria-Gesellschaft ihren Betrieb bereits Wieder aufgenommen. Der Schaden, welcher durch den Einfall des Feindes entstanden ist, ist größer, als vorher angenommen wurde. Unter den rumänischen Unternehmungen ist die Conkordia-Rumänische Peiroleums-Aktien- gesellschaft in Bukarest„das strengste Pferdeé. Die Conkordia schuldet am 1. Januar.4 Mill. Mark. Bei den neuen Werken dieser Gesellschaft hat man bereits neues Oel gefunden, aber die Quellen haben noch keine Eruktion gezeigt. Der Geschäftsbericht für 1914 wurde einstim- mig angenommen und die sofort zahlbare Dividende auf 12 Proz. festgesetzt. In den Aufsichtsrat neu gewählt wurden: Gel. Rat und Baurat Mathies, Bergwerksdirek- tor Paul Heymann, Bankdirektor Martin Schiff Bankdirektor Dr. Alexander (Orientbanl), Direktor Andreae, Pirektor Helf- und Direkfor Kruft aus Essen àa. Ruühr. Gegen dieses Abstimmungsergebnis wurde ein Protest Zzu Protokoll gegeben. Die xumänische Petroleum-Industrie im eraten Vierteljahr 1918. Die Petroleumerzeugung Rumäniens steigerte sich in den ersten drei Monaten des Jahres 1915 weiter. Der Monat Januar brachte eine Meuge von 168 561 Tonnen(i. Vorjahr 139 974 Tonnen), der Februar 137 966 To.(132 473 To.) und der Marz 162 158 To.(161 833 To.), so daß sich, wie Zu Hendete- und Inqusme Zehng schon kurz gemeldet, insgesamt 408 685 t(434 280 t) ergeben. Es haben sich aber für die rumä- nische Petroleum- Industrie außerordentliche Schwierigkeiten infolge der Unmöglichkeit, die großen Petroleunnmnengen zu lagern oder aber auszuführen, herausgestellt. Im„Moniteur du Pétrole Roumain“ wird bemerkt, daß die Steige- rung der Petroleumausbeuſe keineswegs will⸗ konnmen sei, wenn sie auch einen Beweis für das Vorhandensein reicher Petroleumlager bilde. Die Erhöhung der Förderung sei nicht auf eine er- höhte Jätigkeit zurückzuführen, sondern auf das Hervorbrechen einer ganzen Reihe neuer Petro- leinnquellen, die Ende 1914 und Anfang 1915 in Tätigkeit traten. Die Vermehrung der Erzeugung sei besonders den glänzenden Ergebnissen, die die Gegend von Baicoi geliefert habe, zuzuschreiben. Diese an sich günstige Eutwicklung werde aber dadurch gehemmt, daß die Ausfuhr, die am 11. Mai wieder aufgenommen worden war, am 2. Mai neuerdings vollstandig aufgehört habe. Diese mißliche Lage sei insbesondere durch die Sckwierigkeiten der Beförderung über die unga- rische Linien hervorgerufen worden. Am 27. Mai habe eine Besprechung des Hancelsministers mit den Direktoren der führenden Petroleumge- sellschaften stattgefunden, in der vor allem auch die Frage der Beschaffung von Lagerraumen für Petroleum erörtert wurde, die dadurch erschwert ist, daß es an Eisenblech fehlt und dieses aus dem Auslande nicht beogen werden kann. In einer neuen Versammlung am 12. Juni sollen dann die Gesellschaften mit geeigneten Vorschlägen an den Handelsminister herantreten. Maschinenfabrik Grevenbrolch, Greven⸗ brofch. Die gestern in Rön unter dem Vorsitz von Kommerzienrat Fritz Langen abgehaltene Haupt- versammlung, in der 10 Aktionäre 981 Stimmen vertraten, genehmigte den Abschluß für 1914, Setzte die Dividende auf 7 Proz. fest und erteilte der Verwaltung Entlastung. Ein satzungsgemäß aus dem Aufsichtsrat ausscheidendes Mitgliecd wurde wiedergewählt. Ein Aktionär bemängelte, daß die im Berichtsfahr vorgenommene Ent⸗ nahme vott 110 000 Mk. aus dem Erneuerungs- bestand, die für ein neu errichtetes Gebäude ver⸗ Wandt wurden, auf der Vermögensseite unter Ge- bäuderechnung nicht als Zugang und Sonderab- schreibung ausgewiesen werden. Ferner begrüßte er es, daß die Abschreibungen nicht mehr 80 hoch wie im Vorjahr seien. Amerikas Aussenhandlel im April 1916. Der soeben veröffentlichte Regierungsbericht weist wWie dem„Daih) Telegraph“ vom 9. Juni von seinem Finanzberichterstatter aus Newyerk gemeldet wird, eine April-Ausfuhr von 94 000 000 Dollar nach, also ein Mehr von 57 000 000 Dollar gegen das Vorjahr. Während im April 1914 18 000 000 Dollar nach Deutschland gingen, fehlt letzteres diesmal unter den Ausfuhrländern gänz- lich. Dieser Bericht ist der erste, der angibt, daß während des ganzen April keinerlei Waren, kein Kupfer, Harz, Baumwolle nach Deutschland gelaugteri. Die Verschiffungen nach Oesterreich-Ungarn betrugen nur 1240 Dollar gegen 2 000 000 Dollar im Vorſahr. Die Ausfuhr nach Deutschland ging in den 10 Monaten einschließlich April um 280 000 000 Dollar zurück. Auch die Einfuhr aus Deutschland betrug nur 2 600 000 Dollar gegen 16 700 000 Dollar im April 1914. Auf die ganzen 10 Monate berechnet ergibt sich, daß sie nur halb so groß ist wie im Vorjahr. Die Verschiffungen nach anderen Ländern im Laufe des April 1915 wiesen(in Mill. Dollar) folgende Steigerungen auf: Nach Frankreich 43, Italien 14, Niederlande 11, Norwegen 2,8, Schwe⸗ den 4,8, Rußlauck 2. Nur Italiens Ausfuhr nach Amerika zeigte im April eine Steigerung von 1 600 000 Dollar. Warenmörkte. Amsterdamer Warenmarkt. ARSTERDAN, 15. Junl.(Schludkurse,) 15. 14. RUbö!, notizlos Loke——.— 9 Juni—.——.— Leinöl, notlztos Loko———— 55 Ju—.——.— —5 por Jull-August—.——— Kaffee, ruhlg Loko 48.— 48.— Amsterdem, 15. Junl.(Kaffee.) Santos per Dez. 36.½, per März 35.—, Budapester Getreidemarkt. Budapest, 15. Juni.(WITB.) Große Freude verursachte am Getreidemarkt der Eintritt eines künleren Wetters und Regenmeldungen vom Lande, was für die Kernbildung und Getreide- reife vorteithaft ist. Das zu erwartende Erschei- nen einer neuen Getreide-Verwertungs- Verord- nung absorbiert das ganze Inſeresse. per Sept. 38 Londloner Metallmarkt. London, 11. unl. Kupfer: Kasss 86.½ 3 Monate 87¼ Eloktro ver kasse 96½, 3 Honate——, Bost-Selekted p. Kasse = 3 Honsto—. Zinn per Kassa; 175,—, Ronat August 170,%%, Blei loko ber Kassa 20.„ Zink: luni per Kassa 115, spätere Lleferungen 105.—. Antimon—— dQueckellber NIasgower Roheisenmarkt. Glasgou, 11. junl. Rohelsen, per OGassa 67, 1 NHonat 68/1, per 3 Honat—. Letzte Nandelsnachrichten, München, 15. Juni.(Priv.-Telegr.) Die Münchener Brauereien erhöhen vom Juni an den Bierpreis neuerdings um 2 Pfg. München, 16. Juni.(Von uns. Berl. Bur) Die Prinz-Regeuten.-G. schließt fün 1914 mit 57 285 Marle Verlust, wodurch der Ge⸗ samtverlust auf 497 045 Mark erhöht wird. Halle, 15. Juni.(Priv.-Telegr.) Die mittel. deutschen Kohlenhändler-Vereini gungen beschlossen, nachdem die Braunkohlen- Werke Mitteldeutschlands einstimmig vom 15. 16. Juni ab den Bierpreis neuerdings um 2 Pfg. 1 Mark erhöhten, vom 1. Juſi ab die Preise für erstlclassige Briketts von 88 ati 90 Pfg. für den Zentner zu erhöhen. Berlin, 15. Juni.(WIB. Nichtamrffich) In der heitigen Aufsichtsratssitzung der Werschen-⸗ Weißenfelser Braunkohlen Aktien Geseflschaft wurde der Recmtmgsabscitluß für 1914/15 von⸗ gelegt. Es wurde beschlossen, nach Vornahme von Abschreibungen in Höhe vom Mk. 1 314 204 gegenüber MIr. 1 213 308 im Vorjahre der auf den 29. Juni einzuberufenden Generalversammung die Verteilung einer Dividendevon 8 Proz. auf das Alctienkapſtal, das zum ersten Male in diesem Jahre in ganzer Hôhe vofl dividendenberechtigt ist, vorzuschlagen. Amsterda m, 16. Juni.(WIB. Nichtamftich) Das Verbot der Ausfuhr von Kartof⸗ feln vom 15. Ofctober 1914 ist Seitweilig a uf. gehoben worden. Bern, 15. Juni.(WIB. Nichtamflich.) Die Schweizer Staatsrechnung für 1914 schließt mit einem Ausgabenüberschuß von 22 533 117 Franken und mit einer Minderung des Kapitals von 1 436 036 Franben infolge des euro- pdischen Krieges ab. Darin sind die Ausgaben für die Mobilisierung nicht inbegriffen. Der Bunckesrat bezeichnet in seinem Bericht Über die Staatsrecimung eine durchgreifende Finauzreform als notwendlig. London, 16. Juni. WIB. Nichtamtlich) Eine Versammtung von Arbeitgebern der Textil⸗ Industrie in Manchester hat den Vore schlag des Handelsamts ihm den Streit der Textil-Andustrie zu vermittelu, angenommen. Uebersselsche Schlffs-Telegramme Molland- Amerika Linſe Rotterdam. Rofterdam, 15. Juni. Der Dampfer„Rof⸗ terdam, am 1. Juni von Newyork, ist heute Nachmittag angekommen. Der Dampfer wurde von England vier Jage in Dover festgehalten. Mitgeteilt dureh die Generalagentur 8 & Bärenklau Nachf, Maunbeim. Tel. No. 224 Verkehr. Sehlfferbörse zu Duisburg-Ruhrert. Dulsburg-fRuhrort, 15, Junl.(amtifohe Motie run en Nark für dle Tonne). Bergfahrttrachten: naeh 1 .St. doar—.—, Bingen——, Malnz Gustavsburg 0 00, Mainplätze bis Frankfurt a. M. 0,80, Nannhelm 0,60, Kar lsruhe 0,95, Lauterburg 1,05, Strabburg J. E..30.— Schlep löhns nach Coblenz—.— St. Goar 0,550,00. Bingen 0, bah nalng⸗ Gustavsburg 0,80-0,00, Mainplätze bis Frankfurt à. N..00—0,00, Rannbelm d,90—000, Karlsrung 0,00, Lauterburg 6,06, Strabbn I. EIs 0½00. Talfrachten(für Kohlenladunzen) Mk.: Acl 90—0,00, Arnhelm.00, Utrecht.00. Gouda.08-.00, Lelden 5005 8 0 ee Zeeland 0,00, Zoven- erg en„.00, Doesburg.00—.00, Langstraat 0. Jes! .00.000, Srürsel.0. Wasserwärme des Rheins am 16, Junt 17., 21½ C. Mitgeteilt von Leopold Sänger. SS————————————̃ñ̃ññññ— MWasserstandsbeobachtungen im Monat Juni. Pegelstation vom Datum Bemerkungen Rheln 11. J12.J 13. 14. J 15.J 16. Hunſngen“).. 292.90 290.90.90.3 Abends 6 Kehl.58.64.83.58.62.52 Nachm, 2 Uhr Maxau..28.38.38.31.27.29 Hachm. 2 Uhr annheim.59.78.66.72.85.67 Rorgens 7 Uhr Malinz.76.77.70.73.-B. 12 Uhr Kaub.86.90.97.35 Vorm. 2 Uhr Köln 270.68 270 27 Hachm. 2 Uhr vom Neckar: Mannheim 45 420.59.53.59.57 Vorm. 7 Uhr Hellbronn.60 9050 90.70.53.80.55 JVorm, 7 Uhr 18 8 ) lelter 95. Mitterungsbeobachtungen d. mefegrol, Statſon Manngelm 1—5 2— „*„5„ Datum Zelt— 72 328 3 — 55 28[85 2 8 3„( um 2 3—4 — 15. junſ Rorgens 7˙ 758.8 12.8 N2 Alttags 298 7584 2322 E4 5 Abends 9˙⁵ 756.4 185 NE 2 18. Junl Norgens 7⁰ 759.0 13.8 A 2 Höohste Temperatur den 15, Junl 23,59. vom 15.—16, Juni 10,80. — Tiekste Tempsratur Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenbaum: für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitung: I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der 5 Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direktor: Ernst Müller. General⸗Auzeiger iſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblath) Mittwoch, den 16. Juni 1915. 89—. ikK· KH. cſde gng egnt Kal 1 K Eohl⸗Fab,— Pfälziſche Mühlenwerke ſen am Rhein. W. S 5 ſen am Rhain Wie der amerikaniſche Singer⸗Truſt Mannheim. 1 277„Teil⸗ iein uns feinölichen England gegen die deutſche Induſtrie hetzt, heweiſt das—— ſchuldverſchreibungen Ser. B vom Jahre 1908 ſind gemäß dem Tilgungsplan 245 Stück zu Mk. 1000.— 3e NI gdentl. Generglverſanmlung am Samstag, 10. Juli 015, vorm. 11½ Ahr eder Penny, eben wird, biltt dem Felnd. Fln ſeder 5 m„ wWo er hergestellt ist, und bei Fehlen 5 1 187 284 320 344 304 2l denn man kann Brit Wapen er. im Lokale der Rheiniſchen Creditbank, Mann⸗ 21 0 5 50 5¹ 2 6 heim, wozu wir unſere Aktionäre einladen. 80 87 52 90 jerges t eabsleh 10 1069 1102 113 150 1 815 1 15 Naumann, Pfaäff Tagesordnun 8 1245 1250 1 255 2 0 0 80 15 Verftas, Erit Atrang. Phoentx; 9 245 256 270 1324 50 1435 Wertheim, Oss inger RHänmaschlnen 315 Vorlage der Bilanz, Bericht des Vorſtandes unß⸗ 1811 1580 134 1548 511 1685 sind Briisches F rerdienen ihren 5 1801 1809 1816 1840 1351 1973 al 102, etecre des Aufſichtsrates und Entlaſtung derſelben. 2104 2201 2289 2307 2333 2332 21 gungen nach Ueberei sse: Singer Faäh 118188 885 2. Beſchlußfaſſung über die Verteilung des Rein⸗ 2589 2642 2354 2875 28379 2943 Ltd., I Strset, Launceston. Adresse Von Agenten: PThe Market, Tavistoek; and gewinnes. 2950 2993 3056 3160 3188 3234 Shapel Street, Holsworthy. 3339 3371 3530 3638 3664 3681 Anmerkung: Rote-Kreus- Arbelter können ihre Maschinen, weun sle Britisches Fabrikat 3. Aufſichtsratswahl. sind, umsonst justiert bexommen. 7 123 In der Generalverſammlung ſind diejenigen Aktionäre ſtimmberechtigt, welche ihre Aktien bis 3626 3829 3843 3936 3957 4028 4121 4165 4167 4254 4276 4339 4373 4429 4499 4503 4538 4373 Benoy, Druekerei, Launceston. „„ Im Hinblick auf dieſes Vorgehen iſt es zum 1 Juli 1915 5 der Geſellſchaft ſelbſt 11 5051 5107 5108 5123 5ʃ61 522 ino e 5 108 oder bei der Rheiniſchen Credübank. mann⸗ 85 825) 8892 8425 3580 889l 5593 daher heilige Pflicht eines ſeben Jeulſchen heim, und deren gweigniederlaſſungen, bei der — 55 83 3880 4105 805 5500 Pfälziſchen Bank, Ludwigshafen d. Rhein und 8 610⸗ 5405 6202 6327 6333. 6396 6626 6669 6681 6804 7010 7178 7502 7627 7663 7768 7902 7976 8015 3261 8357 6436 8469 38534 8609 3645 8748 9110 9151 9182 9287 9295 9444 3469 9593 9657 9791 9803 9871 9950 9995 10058 100983 10120 10149 10165 10272 0349 10415 10489 10515 10578 10607 10618 10642 10675 10676 10700 10714 10832 10841 11300 11394 11450 11516 11550 11566 11697 11774 118/7 11875 11949 12001 12031 12137 12182 12210 1230/ 12322 12367 12487 12545 12554 12589 12600 12613 12682 12713 12800 12934 12952 13060 13155 13161 durch den Kauf deulſcher Nähmaſchinen die deutſche Induſtrie zu unterſtützen! De deulſche Nähmaſchinen-Induftrie wrbeh dede 44 illtonen Aehmaſeſen herſta ſteht an erſter Slelle in der Well! deren Sweigniederlaſſungen, ſowie bei der Mannheimer Bank, A⸗G., Mannheim, gegen zu erteilende Eintrittskarten hinterlegt haben. Mannheim, den 15. Juni 1915. Der Aufſichtsrat. Kirchen⸗Anſage. Epangeliſch⸗proteſtantiſche Gemeinde Mittwoch, den 16. Juni 1915. Verein Oeuiſcher Nähmaſchinen⸗Fabrikanten ⸗Verein Oeutſcher Nähmaſchinen⸗Händler c 347 35 340 22 Chriſtustirche. Abends 8 Uhr, Stadtvikar Deßecker au 155 1 1361 4 136²⁰ 13753 16776 13945 14129 Kutherkirche. Abenbs ½9 Uhr, Stadtvikar Lefholz ne 14225 14719 14785 14623 14883 14890 14895 Bauluskirche Walphof. Abends 8 Uhr Kriegs⸗ D Die Heimzahlung erfolgt zum Nennwert am Andacht. Stadtpfarrer Bufard. 5 1. Oktober 1915 gegen Rückgabe der betreffenden 2 50 Titel und der nicht verfallenen Zinsſcheine bet ber VVTVVVTFCVTVTTTTVTVTCTCTT 85 Geſellſchaftskaſſe in Ludwigshafen am Rhein, Allzufrüh und fern von seinen Lieben, starb am 80 8 ur 10 8— 8 5 45. März den Heldentod für Kaiser und Vaterland, mein 88 9 ert * Deutſchen Jank in Berlin, TJüber alles innigstgeliebter, herzensguter, unvergeßlicher 0 90 9 2 7 75 8 1 eee ee et a. Maln Gatte, seines Kindes treusorgender Vater, unser lieber 5 „„Deutſchen Vereinsbank in Frankfurt a. Main Sohn Bruder, Schwager, Onkel und Neffe 5* und deren Zweigniederlaſſungen, „„ Mheiniſchen Creditbank in Maunheim und deren Zweigniederlaſſungen, „„Deutſchen Bank, Filigle München in München „„Baheriſchen Vereinsbant in München und deren Zweigniederlaſſungen, Württembergiſchen Vereinsbank in Stuttgart Kirschen erand 25r. Ur angen sstücx eEF Zitronen s ster 85 57 Prima Spargel 30. Pfund 18 und posthule Heinrich Schweinurnt Weisskraut rer: 102. Erantz-Reservist im drenadler-Reg. 109 Mannheim(Gabelsbergerstr.), Wiesloch, 16. Juni 1918. und deren Zweigniederlaſſungen. Ind tietsten Schmerz 10 Die Verzinſung der verloſten Tailſchuldver⸗ 5 5 i n. 95 1 ſchreibungen bört mft dem 1. Otlober de Nrau ſan e 5 Grosse Hurken 22 2 feigen pte-230 Datteln 1. 38 6 80 Der Wert etwa fehlender, uoch nicht fülliger nebst Töchterchen Else 2 5 Sinsſcheine wird am Kapital in Abzug gebracht. Fhilipp Schwelnfurth und Frau(Hltern) 2 Camembert 28, Deſik.-Käse 14 1. 15 7 Einreichung iſt ein Nummernverzeichuis nebst allen Angehörisen. Spezialgries Pid. 382. zuftgen.. TIch hab' ein schönes, kurzes Glück besessen, Nun ruht es ewig unvergessen, Die Trennungsstunde schlug zu früh, Doch Gott, der Herr bestimmte sie. Kunsthonig. rund 40 Pr. Limburger... Prund 88 Pf. Oelsardinen vo 38 rr. fleisch- u. Wurstwaren vorrätig! hmoller Erste Mannhelmer Versſcherung gegen Ungerlefer, gegr. 900 e. berhardt Meyer Collinistr. 10 Mannheim leph. 2818 Beseitigt Ungeziefer jeder Art unter weitgeh. Garantie. Spezialist in radikaler Wanzen-Ausrottung Sudwigshafen a. Rhein, den 10. Junt 1918. Badiſche Anilin⸗ K Soda⸗Fabrik. 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Juni 1918. In tiefer Trauer: N Familie jean Zöller. Von Kondolenzbesuchen bitten wir abzusehen. »24fährige praktische Erfahrung Kellestes, grösstes und leistungsfähigstes Unker-⸗ nehmen am Platze 86405 Kontranent vleler staafllcher und sfädt, Behörden, Höhenluftkur Lehelingsgeſag 800 m kräft., reine Zuft, v. Wald, Zim. m. Penf..50 Mr. garren⸗Fabrik ſucht Statt jeder besonderen Anzeige, Nach schwerem Leiden entschlief heute Nacht in München mein teurer Mann, unser geliebter ‚ ˖ 2 8 non ZJ. Schnitzer. Muſik von Johann Strauß. i 5 i Spfelleitung: Karl Marz Ev. Pfarrhaus Mönchweiler b. Billingen, Schwarzw jungen Mann 1 Muſtkaliſche Leitung: Leo Körner Schwiegersohn aus gut. Familie mit der Kaſſeneröff.7 Uhr. Anf. 7½ Uhr Ende n. 10½ Uhr Herecht. 3. Ein. in die 8 Nach dem erſten und zweiten Aukte größere Pauſen Das Perſonal iſt angewieſen während des Orcheſter⸗ Vorſpiels Niemaudem den Zutritt zum Zuſchauer⸗ raum zu geſtatten. 52 e eſchr. Angeh. Nr. 51 40 a. d. Geſchäftsſt. 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Aaß in Feindeslaud, infolge eeeeeeee ietgesucne Mittwoch Donnerstag, ane Rathauſe gegen bare Zah⸗ Lerungs-6 0 und Samstag 8 Wien eus e lung im Vollſtreckungs⸗ onl 188 esüele 8 wege öffentlich verſteigern:— Geſucht Georg Roßnagel. 2 Schweine, Möbel u. S in ruhiger Gartengegend Ef en 8 onzer E Wir 8 dem eifrigen Süngerbruber ein.„ Verſchiedenes. blobo rrre en n enn 50 Möblierte Zintek. ebrendes Andenken jederzeit hewahren. 51929 Brehme, Gerichtsvollzieh.— Lehrlin 2 ee 5 0 0 De 0 ‚ mittwoch,—6 Uhr 3⁵¹ ee VBorſtand. Schneiderin mit guter Handſchrift zum möglichſt ſofortigen An⸗ Möbl Iimm. 5 Alt. 5 El ——— 5 tritt. Junge Leute, die ſchon einige Zeit in kaufm. 8 1757 0 uuetert seumnell und empſtehlt ſich in u. außer Bureauz tätig waren, bevorzugt. ſunder beff. 7 2 a m 0 8 5 onzer Tauerbriete 3—— bei W Nur ſchriftliche Angebote erbeten. 41704 Benngg Ang. u...3885 r. H. Hans chnung. 5 5 u. Hapalle Petermann. Buchdruckerel, Näh. T 5 2r. 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