bezugthreis: 80 Pfg. mematſtch, Bringerlohn 80 Pfg., durch die poſt einſchl. Poſtauſſchlag..72 im viertelfahr. Einzel⸗ Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Nolonel-Seile 50 Ppfg. Rellame⸗Seile 1. 20 Nck. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: nerul⸗ der S 4. tadt Mannheim und 2l mgebung 6 Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Ahr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr „Generalanzeiger Maunheim“ Sernſprech⸗Nummern: Oberleitung.Buchhaltung 149 Buchdruck⸗Abteilung... 341 Schriftleitunnngg Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung 218 u. 769 Sweigſchriftleitung in Berlin Kmtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Li iſ Bei ü i 8 ge für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 294. Man eim, Donnerstag, 17. Juni 1915. (Abendblatt). Srmnzöſſc englſce Luughruchwerfn he wiederum geſcheitert. Machenſen drängt den fliehenden Nuſſen in ſcharfer Verfolgung nach. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 17. Juni. (WTB. Nichtamtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich des Teiches von Bellewaards wurden die vorgeſtern verlorenen Gra⸗ benſtücke zumgrößten Teil zurück⸗ trobert. Die Engländer und Franzoſen ſetzten geſtern ihre Durchbruchsverſuche fort. Nörd⸗ lich des Kauals von La Baſſse wurden die Engländer von Weſtfalen und Sachſen im Handgemenge überwältigt und zu beſchleunigtem Rückzuge in ihre Stellungen gezwungen. Gegen die Front von weſtlich Lievin bis Arras richteten die Franzoſen fort⸗ geſetzt neue Angriffe. An der Loretto⸗ höhe wurde ihnen ein bpöllig zerſchoſſener Graben überlaſſen. Südlich Souchez gelang es ihnen, in einer Breite von etwa 600 Meter Fuß zu faſſen, doch wird noch gekämpft. An allen anderen Stellen wurden ſie blutig abgewieſen. Die unter größtem Munitions⸗ einſatz und ohne Rückſicht auf die ſchwerſten Verluſte geführten Angriffe haben ſomit wiederum mit einer Niederlage der Franzoſen Engländer geendet. Die für uns ſiegreichen Nahkämpfe legen erneut Zeugnis ab von der glänzenden Tapferkeit und unerſchütter ⸗ lichen Ausdauer unſerer Truppen. Mit dem gleichen Mißerfolge ſendig⸗ ten franzöſiſche Angriffe bei Mou⸗ lin ſous tous Vents. Wir nahmen dort 5 Offiziere, 300 Franzoſen gefangen. In den Vogeſen dauerten die lebhaften Kämpfe zwiſchen Fecht⸗ und Lauchtal geſtern noch an, kamen aber am Abend zum Still⸗ ſtan d. Abgeſehen von einem kleinen Gelände⸗ verluſt nordöſtlich Metzeral haben wir alle unſere Stellungen behauptet. 100 Gefangenue ſielen in unſere Hände. u ud * Die Behauptung des amtlichen franzöſiſchen Berichtes vom 16. Juni, 11 Uhr abends, daß die Kathedrale von Reims mit Brandgranaten beſchoſſen worden ſei, iſt unwah r. Unſer Feuer richtete ſich vielmehr gegen die Oſtkaſerne, ſowie gegen die SBatteriet an Gleisdreieck nörblich von Reims, die lebhaft auf unſere Stellungen gefeuert hatten. Gſtlicher Kriegsſchauplatz. Mehrere ruſſiſche Angriffe wurden abgewieſen. Sonſt keine beſonderen Er⸗ eigniſſe. Südsſtlicher Kriegsſchauplatz. Nördlich Sieniawa zwangen die Augriffe der verbündeten Truppen die Ruſſen zur Auf⸗ gabe ihrer Stellungen und zum Rückzuge auf Tarnograd. Die Armee des Generaloberſten v. Macken⸗ ſen drängt in ſcharfer Verfolgung dem Feinde nach. Dachn ow und Lu⸗ baſzow wurde geſtürmt. Das füdliche Smolickaufer wurde vom Gegner geſäubert, bei Niemirow der ruſ⸗ ſiſche Widerſtand ſchnell gebrochen, die Straße Niemirow⸗Jaworow überſchritten. Weiter ſüd⸗ lich gingen die Ruſſen gegen die Wereſgyca zurück. Südöſtlich der Dujeſtrſümpfe iſt die Lage unverändert. Oberſte Heeresleitung. Der franzsſiſche Bericht. Paris, 17. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht von geſtern abend: Nördlich von Ypern bemächtigten ſich die engliſchen Trup⸗ pen einer Reihe deutſcher Schützengräben. Weſt⸗ lich von La Baſſée wurden die von ihnen erziel⸗ ten Gewinne nicht behauptet. In den Abſchnit⸗ ten nördlich Arras gewannen wir an verſchie⸗ denen Stellen Gelände, beſonders öſtlich der Lorettohöhe, ſüdweſtlich und ſüdlich von Souchez und beim Labyrinth. Wir machten 300 Gefan⸗ gene und erbeuteten mehrere Maſchinengewehre. Südlich Arras beſchoſſen die Deutſchen die Stel⸗ lungen, welche ſie im Gebiete der Tous Vents⸗ Farm verloren hatten, heftig, ohne einen In⸗ fanterieangriff zu machen. Bei der Quennevieres⸗Farm warſen wir meh⸗ rere feindliche Gegenangriffe zurück. Wir dehn⸗ ten unſere Gewinne nordweſtlich der eroberten Schützengräben aus und machten etwa 100 Ge⸗ fangene, darunter 2 Offiziere. Auf Reims feuerte der Feind etwa 100 Granaten, darunter Brandgranaten. Etwa 10 Ge⸗ ſchoſſe fielen auf die Kathedrale. In den Vogeſen bedeutende Fortſchritte zu beiden Ufern der Fecht. Auf dem nördlichen Ufer be⸗ mächtigten wir uns des Braunkopfes. Der Feind ließ uns 340 Unverwundete, darunter 4 Offiziere, viel Material, zahlreiche Gewehre und 500 000 Patronen. Im Laufe des 15. Juni wurde Nancy, Saint Oie und Belfort von einzelnen deutſchen Flugzeugen mit einigen Bomben belegt. In Nancy wurden einige Zivilperſonen getroffen. Scheinheilige Entrüſtung der franzsſiſchen Regierung. m. Köln, 17. Juni.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet von der holländiſchen Grenze: Aus Paris wird gemeldet: Die franzöſiſche Regierung hat ſich, wie öffentlich bekannt, ſich zu ihrem Bedauern zu Vergeltungsmaßregeln wegen der ſchlechten Behandlung franzöſiſcher Kriegsgefangener in Deutſchland entſchließen müſſen. Es trifft zu, daß tauſend franzöſiſche Kriegsgefangene in die ungeſunden Sümpfe von Wies bei Veenen, wie bereits gemeldet, geſandt wurden. Infolgedeſſen wird eine gleiche Anzahl deutſcher Kriegsgefangener nach beſtimmten Teilen der franzöſiſchen Kolonien gebracht werden, um dort unter gleichen Be⸗ dingungen von Klima und Arbeit zu leben. Die„Kölniſche Zeitung“ bemerkt hierzu: Dieſe ſcheinheilige Entrüſtung ſteht der fran⸗ küf zöſiſchen Regierung beſonders gut zu Geſicht, als hätte ſie immer unſere Gefangenen gut behandelt, und als zwänge ſie erſt die Maß⸗ nahmen der böſen Deutſchen, die deutſchen Kriegsgefangenen ſchlechter zu behandeln. Wir hoffen, daß die deutſche Regierung ſich durch dieſe Maßregel der Franzoſen nicht warnen lafſſen wird. Angriffe unſerer Marine⸗ luftſchiffe auf Englands Nordoſtküſte. Berlin, 17. Juni.(WTB. Amtlich.) In der Nacht vom 15. bis 16. Juni haben unſere Marineluftſchiffe einen Angriff auf die Nordoſtküſte Englands ausgeführt. Ein be⸗ feſtigter Küſtenplatz wurde mit Bomben bewor⸗ fen, durch die eine Reihe induſtrieller Aulagen, darunter ein Hochofenwerk in Brand geſetzt und zum Teil zerſtört wurden. Die Luftſchiffe wurden ſtark beſchoſſen, be⸗ ſonders heftig von einer Strandbatterie. Letz⸗ tere wurde angegriffen und zum Schweigen gebracht. Die Luftſchiffe erlitten keine Be⸗ ſchädigung. Der ſtellvertretende Chef des Admiralſtabes: von Behnke. Der amtliche engliſche Bericht Haag, 17. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Der Nieuwe Courant teilt mit: Amtlich wird gemeldet: Ein Zeppelinluftſchiff beſuchte geſtern die Nordoſtlüſte Englands und warf Bomben ab, durch welche einige Brände ent⸗ ſtanden, die gelöſcht wurden. 15 Perſonen wurden getötet, 15 Perſonen verwundet. Die Beſuche der deutſchen Marineluftſchiffe an der engliſchen Oſtküſte mehren ſich. In ber Nacht vom 4. zum 5. Juni wurden erfo greiche Angriffe gegen die befeſtigte Humber⸗Mündung und den Flottenſtützpunkt Harwich ausgeführt, in der Nacht vom 6. zum 7. gegen die Docks von Kingſton und Erimsby am Humber. Welche Orte der neueſte Beſuch unſerer Marine⸗ luftſchiffe auserwählt hatte, ſagt der Bericht unſeres Admiralſtabes nicht; ſie haben wahr⸗ ſcheinlich die Striche nördlich des Humber auf⸗ geſucht, ſo daß in dieſen erſten Juniwochen die geſamte Oſtküſte Englands, von Harwich bis an die Grenze Schottlands ſich wieder einmal deut⸗ lich machen konnte, daß die Inſel nicht un⸗ angreifbar iſt. Auch der neueſte Beſuch hat offenbar guten Erfolg gehabt. Nur etwa 12 Stunden nachdem die Franzoſen in der offenen Stadt Karlsruhe unſchuldige Bürger ge⸗ mordet hatten, iſt ein befeſtigter Küſten⸗ platz an der engliſchen Nordoſtküſte mit Bomben belegt worden. Es ſind induſtrielle Anlagen, Darunter auch ein Hochofenwerk, zerſtört worden, was die Engländer angeſichts der allgemeinen und begründeten Klage über Munitionsmangel beſonders empfindlich wird. Der Fliegerangriff auf Karlsruhe, der bald darauf folgende Angriff deutſcher Marineluftſchiffe auf befeſtigte Plätze der engliſchen Nordoſt⸗ te— ſie machen wieder einmal den Unter⸗ ſchied klar zwiſchen der Kriegführung der weſt⸗ europäiſchen Vorkämpfer der Zwwiliſation und den Methoden der deutſchen Barbaren Wir wiſſen nicht, ob der Angriff unſerer Marine · luftſchiffe auf die Nordoſtküſte Englands im Zuſammenhang ſteht mit der Büberei gegen Karlsruhe und ſchon als Ver⸗ geltung für letztere anzuſehen iſt— wenn das der Fall, dann war es eine Repreſſalie, die ſich vor allem Kriegsrecht ziviliſierter Völker als ſolche verteidigen läßt, und dann wollen wir erſt recht hoffen, daß der uch unſerer Zeppeline noch viel ſtärkeren militäri⸗ ſchen Schaden angerichtet hat, als die erſie Meldung angibt. Ueber den Nacht vom 7. Juni enthält ein Privatbrief aus Hull, den die Nieuwe Rotterdamſche Courant veröffentlicht, folgende Einzelheiten: Wir erlebten am Sonntag gegen Mitternacht einen ſehr ernſtlichen Zeppelinan⸗ griff. Es entſtanden zwei Brände, ein Holzlager und ein größeres Bureaugebäude ſind verbrannt. Zahlreiche größere Gebäude ſind beſchädigt und erſchüttert, Tauſende von Fen⸗ ſterſcheiben zerbrochen. Es ſind zwiſchen 30 bis 40 Menſchen ums Leben gekommen. Viele Leute ſind verwundet. Als am folgenden Abend wieder ein Angxriff angekündigt wurde, zogen Tauſende, meiſt arme Leute, Bewohner kleiner Häuſer aus der Stadt ins freie Feld, wobei ſie Betten und ſonſtigen Hausrat mit⸗ nahmen. Die öffentlichen Anlagen würden den Leuten, die die Nacht darin verbringen wollten. freigeſtellt. Seither geht alles wieder den ge⸗ wohnten Gang. Ein engliſcherkohlendampfer geſunken. Stockholm, 17. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Beim Miniſterium des Aeußern eingelaufene Nachrichten zufolge iſt der engliſche Koh⸗ lendampfer„Arndale“, nach Archan⸗ gelsk unterwegs, am 12. Juni auf eine Mine geſtoßen und 13 Seemeilen von Cap Orlow geſunken. Drei Mann der Beſatzung ſind umgekommen. Mehrere Kapitäne teilen mit, ſie hätten Minen am Eingang des Weißen Meeres geſichtet. Kritiſche Nriegsdebatten im ngliſchen Unterhauſe. London, 17. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) (Unterhaus.) Chiozza Maney(iberal) kritiſierte die Methode der Rekrutierung, die Aufſtellung der neuen Armee würde 500 Millionen Pfund Sterling gekoſtet haben. Er fürchtet, daß Eng⸗ land den Krieg finanziell nicht weiterführen könne, die Regierung werde früher oder ſpäter zu einer Zwangsanleihe greifen müſſen. Es ſei zweckmäßig, ſie ſofort ins Auge zu faſſen. Das würde automatiſch bei der Nation eine Sparſamkeit bewirken. Der Schatzkanzler MeKeunga erwiderte, es werde häufig überſehen, daß wir gegen Jcbdeengut auf Hull in der * 2. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 17. Juni 1915. unſere Verbündeten gewiſſe Verpflichtungen übernommen haben, nicht nur ihren Handel offen zu halten, ſondern auch ihre Auslands⸗ käufe größtenteils zu finanzieren. Deshalb ſei ſofortige nationale und häusliche Spar⸗ ſamkeit notwendig. Wenn Chiozza Maney ſagt, England könne 4 Millionen Soldaten und 4 Millionen Munitionsarbeiter aufbrin⸗ gen, während 17 Millionen die gewöhnliche Friedensinduſtrie fortſetzen könnten, ſo glaube ich nicht, daß wir eine ſolche Reſervekraft an Induſtrie und unſerem Kapital haben. Im Inlande haben wir nicht genug Energie, alle Friedensgüter, deren wir bedürfen und alle Ausfuhrgüter zu erzeugen. Wir importieren von Amerika viel mehr für den eigenen Bedarf als im Frieden. Wir müſſen nicht nur unſere amerikaniſche Einfuhr bezahlen, ſondern auch diejenige anderer Staaten, müſſen aber die amerikaniſchen Werte nur in beſchränktem Um⸗ fange und zu niedrigſten Preiſen, alſo mit dauerndem Schaden unſerer Einnahmen ver⸗ kaufen. Erſt dann, wenn unſer eigener Bedarf gedeckt iſt, ommt der Überſchuß unſerer in⸗ duſtriellen Kraft für die Ausfuhr und zur Be⸗ zahlung der Einfuhr in Betracht. Wir müſſen alſo ſparſam ſein, um die Zahlungsſähigkeit gegenüber dem Auslande zu ermöglichen und müſſen deshalb große Opfer bringen, um die finanzielle Vormachtſtellung zu erhalten, um auch auf dieſem Gebiete Sieger zu bleiben. Sir Babburey beklagte die unnützen Ausgaben der Stadtverwaltungen und lehnte den Gedanken einer Zwangsanleihe für jetzt ab. Collins(liberal) forderte Luxus⸗ ſteuern, ſonſt würde die Erklärung zur Spar⸗ ſamteit keinen Eindruck auf die Arbeiter machen. Er ſchlug die Errichtung einer Zen⸗ tralſtelle vor, welche amerikaniſche Wertpapiere ablehne und gegen engliſche Staatspapiere eintauſchen und in New York verkaufen mitßte. Sir Henry Dalziel billigte die Bildung eines Koalitionsminiſteriums, da die frühere Regierung aus zu großem Selbſtvertrauen alle von außen kommenden Vorſchläge ab⸗ gelehnt habe. Der Redner begrüßte, daß ſchon 9Monate lang die Baumwolleinfuhr nach Deutſchland verhindert ſei und fragt, ob As⸗ quith, wie in Neweaſtle, den Munitionsmangel in Abrede ſtellen könne. Er äußerte ſeinen fortdauernden Zweifel an der Zweckmäßigkeit des Dardanellenunternehmens, welches viel ſchwerer ſei als die Nation ahnen konnte und ſprach die Hoffnung aus, daß Asquith erklären müſſe, daß die Regierung das Unternehmen ehenſo hoffnungsvoll anſehe, wie Churchill. Dillon(äiriſcher Nationaliſt) erklärte, ſeine Partei begreife nicht, weshalb die frühere Re⸗ gierung trotz ihrer Unterſtützung durch das Parlament zurückgetreten ſei, und bedauere, daß die Ulſterpartei nicht wie die Iren dem Miniſtertum ferngeblieben ſei. Asgquith erklärte: Seine Außerungen in Newoaſtle beruhten auf der Meinung der beſten Autorität in dieſen Dingen. Über bisherige oder künftige Operationen an den Darda⸗ nellen zu ſprechen, liege nicht imöffent⸗ lichen Intereſſe; ſie würden aber zum Erfolge führen. Markham(lib.) äußerte, der wegen der Kriegsführung beſorgten Nation könne die Kriegsverwaltung kein Siche⸗ rungsgefühl geben. Die Schuld an Mu⸗ nitionsmangel liege entweder beim Ordinance Office oder bei Kitchener. Der Redner griff Kitchener an, der im Kriegsminiſte⸗ rium nicht auf demrichtig en Platze ſtehe, und beſſer zum Höchſtkomman⸗ dierenden ernannt worden wäre. Er er⸗ zählte, daß Tauſende von Leuten, darunter Bergarbeiter monatelang gedrillt worden ſeien, ohne ein Gewehr zu ſehen; das ſei törichte Verſchwendung. Der Redner bedauert, daß Haldane, der beſte engliſche Kriegs⸗ miniſter nicht im Kabinett ſei und ſchließlich ſeine Freunde und das Kabinett unterſtütze, damit der Krieg erfolgreich zu Ende geführt wird. Hoffentlich halte der neue Schatzkanzler das Kriegsamt im Zaune. Englands gewaltige Kriegskoſten. London, 17. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Daily Telegraph“ ſchreibt: Der City wird über die außerordentliche Vermehrung der Kriegskoſten jedenfalls überraſcht ſein. Die Frage iſt, wieviel die Regierung der Bank von England an Vorſchüſſen ſchuldet. Asquith hat das ungeſagt gelaſſen. Anſchei⸗ nend lieh die Bank der engliſchen Regierung 40 Millionen Pfund und den Alliterten auf Rechnung der engliſchen Regierung erheblich mehr. Augenblicklich deckt die tägliche Bege⸗ bung von Schatzſcheinen die Kriegskoſten nicht. Es iſt klar, daß im Julieineſehrgroße Anleihe aufgenommen werden muß. Eine engliſche Kritik des Munitionsminiſteriums. Der„Economiſt“ vom 12. Juni greift das Munitionsminiſterium und im Zuſammen⸗ hange damit die allgemeine Wehrpflicht ziem⸗ lich heſtig an. Amateurſtrategie von Ziviliſten, ſagt die Zeitſchrift, iſt das aller beklagenswer⸗ teſte. Angewendet auf die Munitionsfrage bedeutet das: wir brauchen die Mitarbeit und Kontrolle der erſtklaſſigſten Geſchäftsleute, die mit den beſten Arbeiterführern zuſammen⸗ arbeiten. Iſt das Perſonal des neuen Miniſte⸗ riums unter dieſem Geſichtspunkte ausgeſucht, das die Aufgabe hätte, die Staatskontrakte durch Geſchäftsleute 1. Ranges abſchließen zu laſſen? Lloyd George iſt kein Geſchäſtsmann und nur von ſeiner Lieblingsidee, des Zwan⸗ gies,, beherrſcht. Das hat ſogleich lediglich Aufregung geſchaffen. Man ſieht jetzt ein, daß die Weigerung Kitcheners, die große moraliſche Kraft des Freiwilligendienſtes zu zerſtören, ihre ſehr feſten Gründe hat. Wenn wir offen ſprechen, ſo ſind die Fehler, die man Kitchener vorwirft, verſchuldet durch Eiferſucht zwiſchen Offizieren und Journa⸗ liſten im Kriegsminiſterium. Aber es geht auch nicht, daß Oberſten und Ge⸗ neräle etwa das Verwaltungsdepartement im Kriegsminiſterium wahrnehmen, das nach den Klagen im Parlament völlig verſagt hat. Wir haben von Oberſten gehörk, die Kontrakte über Raſiermeſſer abſchloſſen. Das geht nicht. Warum ſollen ſich Kitchener und Lloyd George nicht in die Sache teilen? Geſchieht das, ſo iſt alles getan. Man ſtelle nur den rechten Mann mit Geſchäftserfahrung und Organiſations⸗ talent an die rechte Stelle. Jetzt iſt die Aufgabe, den Krieg zu einem befriedigenden Schluß zu bringen. Wir haben mehr Soldaten, als wir bewaffnen und an die Front ſchicken können. Wir haben weniger Munition, als wir brauchen. Wir habon auch Not an Geld. Je mehr Rekruten wir ein⸗ ſtellen, umſomehr Arbeiter fehlen. Jegrö⸗ zer die Armee, umſo teurer iſt ſie und umſo weniger bleibt für die Verbündeten übrig. Die allge⸗ meine Wehrpflicht iſt ſehr gefähr⸗ lichfür die Einigkejtim Volke und * 8 die Beziehungen der Klaſſen zueinander. Wenn die Arbeit eingezogen werden kann, warum nicht auch das Eigentum? Na Die Neutralen. Die ſchwediſche preſſe für eine tatkräftige Neutralität. Stockholm, 17. Juni.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Nach einer Meldung des„Afton Bladet“ treten die Nyghe dagligt Allehanda in Leit⸗ artikeln für entſchiedene Gegenmaßregeln Schwedens gegen die ihm von einzelnen Krieg⸗ führenden zugefügten Schäden ein, welche der Lohn für Schwedens ſtrenge Neutralität ſeien. Proteſte ſeien nutzlos, Schweden diente den Verbandsmächten als Durchgangshafen für Waren. Zum Danke dafür laſſe man das, was Schweden direkt ſelbſt braucht, nichts ins Land. Die Blätter begrüßen daher die neuen Aus⸗ führverbote der ſchwediſchen Regierung, die gleichzeitig als Durchfuhrverbote für Rußland wirken. Sei fordern auch, daß der durchgehende Poſt und Telegrammverkehr eingeſtellt wird, ſolange England und Frank⸗ reich ſchwediſchs Briefe und Telegramme im Durchgangsverkehr beſchlagnahmen. Afton Bladet ſagt, unſere Geduld müſſe jetzt ein Ende haben. Allehanda wünſcht eine tatkräf⸗ tige Neutralität, die den Kriegführen⸗ den klar macht, daß, wer Schwedens Rächt verletzt, Gefahr läuft, es zum Feinde zu bekommen. 4 54 Der Urieg mit Italien. Kriegserklärung Italiens an die Türkei? ORotterdam, 17. Juni.(Von unſ. Berichterſtatter.)„Daily Telegraph“ meldet aus Rom: In den dortigen politiſchen Krei⸗ ſen werde gegenwärtig erwogen, ob es nicht vorteilhaft wäre, der Türkei den Krieg zu erklären, um einem läſtigen Zuſtand ein Ende zu bereiten. In dieſem Sinne wurde der italieniſche Botſchafter bei der Pforte be⸗ auftragt, nach Rom Bericht zu erſtatten. ORotterdam, 17. Juni.(Von unſerm Berichterſtatter.) Nach einer Meldung des „Daily Telegraph“ aus Rom fordert die„Idea Nazionale“ die Teilnahme Italiens an den Angriffen auf die Darda⸗ nellen. Der Streit um Albanien. Paris, 17. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Der „Petit Pariſien“ will wiſſen, daß der italie⸗ niſch⸗ſerbiſche Zwiſchenfall bezüglich Albanien bereits geregelt ſei. Serbien hat Italien über die Bedeutung des Vormarſches in Albanien aufgeklärt und gleichzeitig erklärt, daß der Vormarſch aufgehalten wurde. Wie die italieniſchen Auf⸗ ſchneidereien in Bolland wirken. ORotterdam, 17. Juni.(Von unſerem Berichterſtatter.) Bekanntlich ſprach kürzlich der hieſige italieniſche Geſandte ſeine Un⸗ zufriedenheit über die Haltung der hollän⸗ diſchen Preſſe zu dem Eingreifen Italiens in den Weltkrieg aus, indem er auch der Hoff⸗ nung Ausdruck gab, daß man in den Nieder⸗ landen Italien wohl anders beurteilen werde, 8— 8 wenn man einmal die Wahrheit kenne. überſchwemmt ſeit einigen Tagen die italie⸗ niſche Geſandtſchaft die Niederlande mit amt⸗ lichen Mitteilungen, die die angekündigte Wahrheit enthalten ſollen, aber mit ihren bombaſtiſchen Aufſchneidereien und Großſprechereien nur lächer⸗ lich wirkt. Während die Knappheit und ſtrenge Sachlichkeit der amtlichen Kriegs⸗ berichte Deutſchlands und Sſterreich⸗Ungarns, in denen ſelbſt über große Kriegsereigniſſe in der Regel nur mit wenigen Zeilen berichtet wird, hier einen ſehr guten Eindruck machen, lächelt und ſpottet man über die ſpalten⸗ langen italieniſchen Verlaut⸗ barungen. Heute liegen beiſpielsweiſe gleich drei ſolcher rieſenlangen italieniſchen Kriegsberichte vor, In großſprecheriſcher, aufſchneideriſcher Weiſe wird in den zwei erſten ausſührlich geſchildert, wohin hier und da ein Berſaglieri mit Todes⸗ verachtung, unvergleichlichem Mut und uner⸗ ſchütterlicher Vaterlandsliebe geklettert ſei. Ein gewöhnliches öſterreichiſches Grenzwärter⸗ häuschen wird als eine gewaltige Bergfeſtung dargeſtellt, die die Italiener nach dem Vorbilde der alten römiſchen Legionen im Sturm genommen hätten. * Die griechiſchen Nammer⸗ wahlen. Berlin, 17. Juni.(Von u. Berl. Büro.) Der Ausfall der griechiſchen Wahlen iſt nach den anfänglich ſo ganz anders lautenden Nach⸗ richten natürlich eine ſtarke Ueberraſchung ge⸗ weſen für alle Nun iſt freilich nicht geſagt, daß die veniſeliſtiſchen Abgeordne⸗ ten, ſelbſt wenn ſie die abſolute Mehrheit be⸗ ſitzen ſollten, ſof ort für einen Inter⸗ ventionskrieg zu haben ſein werden, Man darf ſogar weiter gehen und ſagen: Es iſt noch nicht einmal ſicher, daß Veniſelos ſelber, falls der König ihn wieder rufen ſollte, ſofort, wie er das im März vorgehabt hatte, griechiſche Truppen und Schiffe dem mittlerweſſe zum Vierverband gewordenen Dreiverband zur Ver⸗ fügung ſtellen würde. Ob er ſeine frühere Politik heute von neuem empfehlen würde, darf man einſtweilen noch als zweifel⸗ haft betrachten. Auch an Veniſelos werden die letzten Monate nicht ganz ſpurlos vorüber⸗ gegangen ſein. Er hat beobachtet, wie lang⸗ ſam das Dardanellenunterneh⸗ men fortgeſchritten iſt. Er hat weiter geſehen, daß Rumänien und Bulgarien die Sache ſich gründlich überlegt und erſt vor ein paar Tagen ihre Neutralität betont haben. Daß der Dreiverband ſeine Bemühungen um Griechenland wieder aufnehmen wird, ſo⸗ bald er Veniſelos am Ruder ſieht, darf man für ſicher halten. Vielleicht hat ſeine überaus rührige Diplomatie ſogar ſchon damit be⸗ gonnen. Aber ob ſie damit Erfolg haben wird, ſteht noch dahin. Die Vorausſetzungen ſind in Griechenland nicht dieſelben, wie in Italien. Volk und König ſind in Griechenland nicht für den Krieg. Es war im März in der Hauptſache Veni⸗ ſelos ſelbſt, der die Verantwortung für die vollſtändige Drehung der griechiſchen Po⸗ litik trug. Alles in allem: Man wird zu⸗ nächſt die weitere Entwickelung abgzu war⸗ vom„Eiſenbahnkrieg“. Aus dem Großen Hauptquartier wird Uns geſchrieben: Um einen Ueberblick über die Vorbereitungen für den„Eiſenbahnkrieg“ zu gewinnen, bedenke man, wie es in den kritiſchen Tagen Anfang Auguſt 1914 in Deutſchland ausſah: Es war Ferien⸗ und Reiſezeit. Die großen Truppenübungsplätze in jedem Korpsbezirk wa⸗ ren mit Truppen voll belegt. Der Güterverkehr ſtand auf gewohnter Höhe. Bis zuletzt glaubte alles an die Erhaltung des Friedens; auch ſonſt hätten Kriegsvorbereitungen der Eiſenbahnen aus politiſchen Gründen unterbleiben müſſen. Am 2. Auguſt wurde der Krieg erklärt. Alles, was unterwegs war, eilte zur Bahn, um die Heimat vor dem Einſetzen der großen Militär⸗ transportbewegungen zu erreichen, Angehörige ſuchten ihre Söhne und Brüder auf, ihnen vor dem Ausrücken ins Feld noch Lebewohl zu ſagen. Die nach den Uebungsplätzen ausgerückten Trup⸗ pen wurden ſchleunigſt in ihre Garniſonen zu⸗ rückbefördert. Die Bereitſtellung unſerer Armeen mußte zum Teil im induſtriereichen weſtlichen Grenzgebiete erfolgen Tauſende langer Militär⸗ züge ſollten dorthin fahren. Die Bahnhöfe mußten bis dahin von den großen Mengen be⸗ ladener und unbeladener Güterwagen geräumt ſein, um einer unentwirrbaren Verſtopfung im Aufmarſchgebiet vorzubeugen. Gleichzeitig ſetzten andere große Transport⸗ bewegungen ein, die unſer Paterkand in allen Richtungen durchzogen. Wagen und Reihen zuſammengekoppelter Loko⸗ motiven fuhren dorthin, wo nach ſorgfältiger Berechnung beim Beginn des Aufmarſches Wa⸗ gen⸗ oder Lokomotivmangel eintreten mußte. Die Lage unſerer verkehrsreichen und verkehrs⸗ armen Gegenden läßt die Hauptrichtungen dieſer Eiſenbahnbewegungen erraten. Dann die eigentlichen Mobilmachungstrans⸗ porte: Die Beförderung von Millionen von Reſerviſten und Landwehrmännern zu ihren Geſtellungsorten; daneben die Zufuhr von Ge⸗ rüt und Material für die Truppen und die Ar⸗ mierung der Feſtungen. Die ganz verſchiedene Bepölkerungsdichte unſeres Vaterlandes läßt auf die hauptſächlichſten Wege dieſer Transporte ſchließen. Aus den Gegenden Deutſchlands, wo unſere Pferdezucht blüht, rollten die Züge nach feſtſtehendem Plan an alle die Orte, wo zur Auf⸗ ſtellung der Feldformationen gegenüber dem Friedensbeſtande bedeutend mehr Pferde ge⸗ braucht wurden. Aus viehreichen Gegenden gin⸗ gen lange Züge mit Schlachtvieh zu den Armee⸗ konſervenſabriken.— Schließlich ſei noch der ge⸗ waltigen Bewegung gedacht, welche die Kohlen aus den großen Bergwerksrevieren den Häfen der Marine vom erſten Tage ab ohne Unterbre⸗ chung zuführt. Wenige Stunden nach dem Ausſpruch der Mo⸗ bilmachung gingen die erſten Züge an unſere Grenzen, um ſie gegen feindlichen Einfall zu ſchützen. Von Tag zu Tag ſchwoll dieſe Aufmarſch⸗ bewegung an, bis zu dem Zeitpunkt, wo unſere Armeen vormarſchbereit an den Grenzen ſtan⸗ den und unzählige Magazine hinter ihrer Front bis tief nach Deutſchland hinein planmäßig mit Lange Züge mit leeren Vorräten an Verpflegung, Munſtlon uſw. ge⸗ füllt waren. Ein Durcheinander gewaltiger Bewegungen auf den deutſchen Schienenwegen! Zug um Jag unter Berückſichtigung der jeweiligen, mit den Jahreszeiten ſich verſchiebenden Verhältniſſe, im Frieden feſtgelegt und nach Ausſpruch der Mo⸗ bilmachung pünktlich durchgeführt. Das war in großen Zügen die Friedensarbeit der Eiſenbahnabteilung des Großen General⸗ ſtabes in Berlin und ihrer Organe, der Linien⸗ Kommandanturen. Daß dieſe Arbeit ein c— 8 Zuſammengehen mit vielen anderen Behörben, namentlich den Eiſenbahnverwaltungen, zur Vorbedingung hat, liegt auf der Hand. Die Transportbewegungen auf den Eiſenbah⸗ nen ſind glatt verlaufen. Wie leicht konnte aber durch höhere Gewalt, menſchliches Verſehen oder auch verbrecheriſche Hand an irgend einer Stelle unſeres engmaſchigen Bahnnetzes eine ernſte Störung eintreten, welche die rechtzeitige Bereit⸗ ſchaft des Heeres an der Grenze in Frage ſtellen konnte. Die Eiſenbahnabteilung mußte daher bei ihren Vorarbeiten, die nach unſeren geographi⸗ ſchen Verhältniſſen eheſt zu erwartenden und ſchwerwiegendſten Störungen berückſichtigen. Die Organe der Eiſenbahnabteilung mußten auch durch mannigfache Friedensübung ſo geſchult werden, daß ſie mit ſachkundiger Hand, mit Ge⸗ ſchick und Verantwortungsfreudigkeit bei allen Störungen ſo eingriffen, daß trotzalledem das Ziel unſerer Transportbewegungen pünktlich er⸗ reicht wurde.— Wenn auch die Erwartungen eines glatten Aufmarſches nicht getäuſcht ſind, ſo darf man doch zuverſichtlich annehmen, daß man etwaiger Störungen Herr geworden wäre, und daß trotz aller Hemmniſſe die Armeen zur rechten Zeit an der Grenze bereit geſtanden hät⸗ ten. Dieſe Schulung der Militäreiſen⸗ bahn hat ſich aber auch während des Krieges belohnt gemacht. Wie die Truppenführer die Marſchkolonnen auf den Straßen je nach den eintreffenden Nachrichten vom Feinde auf neue Marſchziele leiten, ſo werden die auf den Schie⸗ nenwegen laufenden Heeresverbände unter Be⸗ rückſichligung der beſonderen Eigenarten der Eiſenbahnen je nach der operativen Lage in andere Richtungen gebracht. Die Geſchicklich⸗ keit der beteiligten Offiziere und Beamten in der Führung der„Eiſenbahnmarſchkolonnen hat zu den herrlichſten Erfolgen im Oſten und Weſten weſentlich beigetragen, ihren ſchönſten Lohn aber in den letzten Siegen in Galizien geerntet. Die Vorbedingung für dieſe Beweg⸗ lichkeit und Wendigkeit der„Eiſenbahnmarſch⸗ kolonnen“ iſt ein gut entwickeltes Bahnnetz. Das führt uns zur letzten großen Friedensauf⸗ gabe der Eiſenbahnabteilung: der Ueber'⸗ wachung des Bahnausbaues. Die Schwierigkeit dieſer Aufgabe lag darin, daß die Wege des deutſchen Handels oft andere geweſen ſind, als die Wege zu unſeren Feinden im We⸗ ſten und Oſten. Weit vorausſchauend, mußten die für die militäriſchen Bedürfniſſe und die für die Entwickelung von Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft erforderlichen Bahnbauten feſt geſtellt und die Dringlichkeit gegenſeitig ſorg⸗ ſam abgewogen werden.— Auch die Berückſich⸗ Nun tigung der militäriſchen Intereſſen bei kleineren Ausbauten mußte überwacht werden. Als der Aufmarſch unſerer Armeen an den e eWn er e Ken P·ͤ ͤ XÄTTT —2— 3 2 5 W +5 feindlichen Bahnen. Donnerstag, den 17. Juni 1915. Seneral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. ten haben. Daß Veniſelos über kurz oder lang wieder Miniſterpräſident wird, iſt jeden⸗ falls nicht ausgeſchloſſen. Als er aus ſeinem Amt ſchied, haben beide, der König wie der abgehende Miniſter, ihre perſönlichen Be⸗ ziehungen ſich nicht trüben laſſen. Die neue bulgariſche Note an den Dierverband. m. Köln, 17. Juni.(Priv.⸗Telegr.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Sofia: Geſtern iſt durch den Miniſterpräſidenten Radoslawow perſönlich eine Note an den Vierverband über⸗ peicht worden; ſie iſt jedoch keine Antwort auf die Verbalnote vom 29. Mai, worin der Vier⸗ verband um ein Bündnis bettelte. Die Balkanſtaaten und die VBerbündeten. Serbiſche Truppen, ſagt„Politiken“ vom 12. Juni, dringen in Albanien ein und nähern ſich der adriatiſchen Küſte. Man ſollte meinen, daß die Serben nach der öſterreichi⸗ ſchen Seite hin beſſere Verwendung für ihre Truppen hätten. Oſterreich⸗Ungarn ſcheint das ruhig mit anzuſehen, während es früher den ſerbiſchen Zug nach der Adria mit allen Mit⸗ teln zu verhindern ſuchte. Die öſterreichiſche Balkanpolitik iſt vollkommen anders orien⸗ tiert. Offenbar iſt der Wunſch, einen Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen Italien und Serbien hervor⸗ zurufen, ausſchlaggebend. Oeſterreich gönnt anſcheinend Serbien die Adriaküſte. Ob dieſe öſterreichiſche Hoffnung in Erfüllung geht, muß bezweifelt werden. Jedenfalls betrachtet der Dreiverband den Balkan jetzt mit großer Sorge. Rumänien hat eine gewaltige Enttäu⸗ ſchung gebracht. Die Regierung in Bukareſt iſt von den ruſſiſchen Angeboten nicht befrie⸗ digt, und die Verhandlungen ſcheinen tatſäch⸗ lich abgebrochen zu ſein. Ebenſo iſt es in Bulgarien, das man auch nicht mitbekommen hat. Man muß ab⸗ warten, ob ein etwaiger Thronwechſel in Athen eine Veränderung mit fich bringt. Nie amerinaniſche Kriegshilfe. Vom Kontreadmiral z. D. Kalau vom Hofe. Es iſt immer als ein gutes Recht der Krieg⸗ führenden angeſehen worden, mit allen Mit⸗ teln die Zufuhren zum Feinde, die deſſen mili⸗ käriſchen Widerſtand zu ſtärken geeignet ſind, zu verhindern. Grundſätzlich gilt, daß zwar die neutralen Staaten ſich jeder Begünſtigung der Kriegführenden zu enthalten haben, daß ſie aber für neutralitätswidrige Handlungen einzelner ihrer Angehörigen in der Regel nicht verantwortlich ſind, beſonders wenn dieſe Handlungen außerhalb ihres Hohheitsgebietes begangen werden. Dieſe Theorie hat wie manche andere in der Wirklichkeit verſchiedene Berichtigungen erfahren. Die Lieferung von Kriegsmaterial ſeitens einer neutralen Regie⸗ rung an einen oder beide Kriegführende iſt mit dem Weſen der Neutralität nicht ver⸗ einbar; dasſelbe gilt für Privatperſonen. Da⸗ bei iſt zu unterſcheiden, daß die Anfertigung des Kriegsmaterials für Rechnung eines Krieg⸗ führenden in den meiſten Fällen noch nicht eine Verletzung der Neutralität darſtellt, erſt der Transport dieſer Ware zum Feinde muß als neutralitätswidrig angeſehen werden. Neu⸗ trale Schiffe, die dem Feinde Kriegskonter⸗ bande zuführen, unterliegen deshalb mit Recht der Aufbringung, Konfiskation oder Vernich⸗ tung ſamt der Ladung. Gegen dieſe Strafe des neutralitätswidrigen Verhaltens iſt ein Ein⸗ ſpruch der neutralen Regierungen unzuläſſig. Die Lieferungen der amerikaniſchen Waffen⸗ induſtrie an die Feinde der Zentralmächte haben in dieſem Kriege bereits einen Wert von ſchätzungsweiſe 1000 Millionen Dollars erreicht und ſtellen ſomit einen unbeſtrittenen Rekord im Neutralitätsbruch auf; ohne dieſe Lieferungen würden unſere Gegner wahr⸗ ſcheinlich längſt zur Aufgabe des Widerſtandes gezwungen geweſen ſein. Nach der Theorie iſt die Regierung der Vereinigten Staaten nicht verpflichtet einzuſchreiten, weil die Zen⸗ tralmächte wegen der geographiſchen Lage Frankreichs und Englands und der eigenen unzureichenden Seeſtreitkräfte nicht in der Lage ſind, den Transport des in den Ver⸗ einigten Staaten hergeſtellten Kriegs⸗ materials an ihre Feinde gründlich zu ver⸗ hindern. Wohl aber ſind der Umſtand, daß die Munitions⸗ und Waffenfabrikation in den Vereinigten Staaten in vielen Fällen ledig⸗ lich für die ungeheueren Bedürfniſſe der einen kriegführenden Partei erſt eingerichtet worden iſt, ferner der Umſtand, daß nicht eine be⸗ ſchränkte Anzahl ihrer Bürger gewiſſermaßen in der Stille ſich damit beſchäftigt, die Krieg⸗ führenden einſeitig zu begünſtigen, ſondern weite Kreiſe und gerade die erſten Vertreter der Induſtrien, des Handels und der Reederei in aller Offentlichkeit daran beteiligt ſind, und die Tatſache, daß auf unſerer Oſt⸗ und Weſt⸗ front vorwiegend amerikaniſches Kriegs⸗ material zur Verwendung kommt, Momente von ſolcher Bedeutung, daß die Regierung der Vereinigten Staaten zu prüfen gezwungen ſein ſollte, ob hier nicht ihre Neutralität durch die gewaltige Ausdehnung des neutralitäts⸗ widrigen Handels der einflußreichſten Bürger aufs ſchwerſte verletzt worden iſt. Es iſt wirklich nicht einzuſehen, weshalb die Lieferung und Ausrüſtung eines Kriegsſchiffes wie die„Alabama“ durch engliſche Werften und Lieferanten von Ausrüſtungsgegenſtänden, gegen die die Regierung der Vereinigten Staa⸗ ten mit Recht und Erfolg proteſtierte, obſchon die bisherige Praxis keineswegs unbedingt da⸗ für ſprach, eine ſchwerere Verletzung der Neu⸗ tralität darſtellen ſoll, als die Maſſenlieferung von Kriegsmaterial, mit der der jetzige Weltkrieg im Gange gehalten wird und die im Werte tauſendmal größer iſt, als der Preis der„Ala⸗ bama“. Mit viel größerer Berechtigung können heute die Zentralmächte die Vereinigten Staa⸗ ten der neutralitätswidrigen Haltung beſchul⸗ digen als damals die letzteren die großbritanni⸗ ſche Regierung, die durch die ſtillſchweigende Duldung der neutralitätswidrigen Handlungen engliſcher Untertanen in England und den Kolonien bei der Ausrüſtung der„Alabama“ und ähnlicher Kreuzer die Konföderierten materiell und moraliſch geſtärkt und dadurch zur Verlängerung des Krieges beigetragen hatte. Der Präſident Wilſon hat, obſchon er bemüht war den den Vereinigten Staaten als neutrale Macht obliegenden moraliſchen Verpflichtungen gerecht zu werden— er ließ ſogar für den Frieden beten— nicht gewagt, ſeine Truſt⸗ magnaten zur Ordnung zu rufen; er handelt eben hier wie bei der Abfaſſung der„Luſitania“⸗ Noten offenbar unter dem Druck des verbünde⸗ ten anglo⸗amerikaniſchen Großkapitals. Das Ergebnis der Reichs⸗ wollwoche. In der zweiten Ausgabe der„Norddeutſchen All⸗ gemeinen“ vom 13. d.., Nr. 161, wird eine Reihe von Photographien mitgeteilt, die in der franzö⸗ ſiſchen Zeitung„Miroir“(Nr. 60 vom 28. 2. d.., Seite 9) veröffentlicht worden ſind. Dieſe Bilder eee ſollen gegen unſere tapferen Truppen den augen⸗ fälligen Beweis erbringen, ſie hätten in Frankreich und Belgien ſyſtematiſch die friedliche Bevölkerung ausgeplündert, um die vorhandenen Betten, Woll⸗ ſachen und Kleider fortzuſchleppen, die dann in Deutſchland für den militäriſchen Gebrauch weiter⸗ verarbeitet worden ſeien. Tatſächlich ſtellen die Bilder aber Vorgänge aus der Reichswollwoche dar. Im Zuſammenhang hiermit iſt es vielleicht von Intereſſe, etwas Näheres über das Ergebnis der Reichswollwoche zu erfahren. Nach Schätzungen kann man annehmen, daß das Ergebnis der Reichswollwoche auf eine kurze For⸗ mel gebracht, ſich wie folgt darſtellt: 1. Rund ½ Million Decken wurde den Truppen zugeführt. 2. Hundetttauſende von Weſten, Jacken und Ho⸗ ſen gingen den Soldaten im Felde zu. „Der aus der Anfertigung der Decken, Weſten, Jacken und Hoſen übrig gebliebene Reſt von nicht berwendbaren Stücken, Abfällen und Lumpen wurde für mehrere Millionen Mark an die Kunſtwollfabriken berkauft. Der er⸗ zielte Erlös iſt wiederum den Truppen in Form von Liebesgaben oder Wollſachen zugute gekommen. 5 4. Durch die Reichswollwoche iſt mittelbar und unmittelbar Tauſenden von Heimarbeiterin⸗ nen und vielen Tauſenden von Arbeitern in Kunſtwollfabriken auf Monate hinaus lohnen⸗ der Verdienſt geſchaffen worden. 5. Die gut erhaltenen Sachen(Männer⸗, Frauen⸗ und Kinderkleider) wurden in vielen Tauſen⸗ den von Stücken an die oſtpreußiſche und elſaß⸗ lothringiſche Bevölkerung abgegeben. Ein be⸗ deutender Reſt, der ſich ſchätzungsweiſe min⸗ deſtens auf mehr als 100 000 Anzüge dieſer Art beläuft, iſt zurückgelegt worden, um den aus Anlaß des Krieges invalide gewordenen Soldaten oder nach Schluß des Krieges den heimkehrenden Kriegern übergeben zu werden. Das Ergebnis aus der Reichswollwoche darf man ſomit auf viele Millionen Mark ſchätzen. 2 Sür das Vaterland gefallene Badener. Uoff, d. R. Raimund Sprinann, Lehrer in Karlsruhe⸗Daxlanden, Kriegsfreiw. Wilhelm Herlau auf Gut Scheibenhardt bei Karlsruhe, Grenadier Franz Kñaufmann von Hardheim, Landw. Joſeph Hofmann von Hochhauſen, Landſturmm. Otto Löffler von Gerichtſtetten, Metzger Oskar Rau von Asbach, Erf.⸗Reſ. Kaufmann Hermann Hahn von Hüffenhardt, Erſ.⸗Reſerv. Karl Edelmanun von Haag bei Eberbach, Landwehrmann Friedrich Graf von Neidenſtein, Landwehrm. Jakob Baßler von Kirchheim, Kaufmann Wilhelm Johann von Ziegelhauſen bei Heidelberg, Anton Sommer von Heidelberg, Musk. Joſeph Zatzler von Oeſtringen, Musk. Martin Appel von Oeſtrin⸗ gen, Uoff. Karl Kunle, Ritter des Eiſernen Kreuzes, von Lehningen, Kriegsfreiw. Guſtav Rothenſtein, Kriegsfreiw. Willy Simon von Pforzheim, Otto Greiner von Brötzin⸗ gen, Erſ.⸗Reſ. Johann Jakob Jock von Aue h. Durlach, Gefr. Philipp Stolz von Bühlertal, Sandgrubenbeſitzer Franz Hörth von Alt⸗ ſchweier, Erſ.⸗Reſ. Wilhelm Huſer von Ichen⸗ heim, Landwehrm. Emil Rieflin von Lau⸗ genwinkel, Kriegsfreiwill. Friedrich Heinzel⸗ mann von Burgheim, Gefr. Johann Georg Gerber von Mußbach, Kriegsfreiw. Gefr. Karl Friedrich Weiß von Neuſtaßt, Erſ.⸗Reſ. Adolf Emminger von Bad Dürrheim, Buch⸗ druckereibeſitzer Karl Rambold von Villingen, Landbriefträger W. F. Burger in Birkendorf, Hermann Fazis von Weil, Landſturmmann Emil Schneider von Tengen, Reſerv. Karl Jäckle von Weiler, Füſilier Joſeph Kramer von Wallhauſen, Friſeur Willi Hörig und Emil Stadelmann von Konſtanz. Mannheim. Ein humorvolles ruſſiſches Flugblatt. Die Ruſſen ſind doch harmloſe Leute. Seit Wochen bekommen ſie von unferen tapferen Truppen fortgeſetzt Prügel, ſodaß ſie ſich nur durch ſtetiges Zurückweichen retten können. Trotzdem finden ſie den Mut, unſeren Kriegern Märchen durch Flugblätter aufzutiſchen, die ſelbſt für den in völliger Unkenntnis der wahren Lage befindlichen ruſſiſchen Soldaten ein zu ſtarker Tabak ſind. So ſchickt uns ein Mannheimer Feldgrauer mit frohem Behagen folgende Zuſchrift: Am Pfingſt⸗Sonntag wurde folgender Brief (reſp. Flugblatt) von den Ruſſen zu unſeren Vorpoſten geworfen. Derſelbe war in ruſſiſcher und deutſcher Schrift gedruckt und hatte fol⸗ genden Wortlaut: Deutſche Soldaten! Wir bringen Euch die Wahrheit. Zum zweiten Male ſchleppt man Euch vor die Schan⸗ zen Warſchaus und zum zweiten Male wird Euer Blut fließen. Drüben in der Heimat weinen Eure Frauen und Kinder. Ihr ſelbſt leidet unſägliche Not und gehet ſicherem Ver⸗ derben entgegen. Rußlands Apmeen ſind groß wie das Meer, unmöglich iſt es, ſie zu durch⸗ brechen, unmöglich, unſer Rieſenheer zu be⸗ ſiegen. Deutſche Soldaten Ihr werdet betro⸗ gen, Eure Armee im Weſten iſt völlig von den Engländern und Franzoſen geſchlagen und flieht. 2 Millionen deutſche Soldaten ſind bereits tot und verwundet. In einigen Tagen werden die franzöſiſch⸗ engliſchen Truppen den Rhein überſchreiten. Der Krieg mit ſeinem unſäglichen Jammer wird nach Deutſchland hineingetragen, Euer Hab' und Gut wird ver⸗ nichtet werden. Deutſche Soldaten! Eure Führer wiſſen wohl, daß ſie den unermeßlichen Reſerven Rußlands gegenüber ohnmächtig find, aber ſie wollen lieber Euer Blut, als ihre eigene Eitel⸗ keit opfern. Was kümmert ſie menſchliches Elend! Während Ihr vor den Schanzen Warſchaus einem blutigen Zuſammentreffen entgegengeht, heult ſchon drüben in Eurem Vaterlande der Hunger. Eure Familien haben kein Brot. Nok, biktere Not geht in Eure Türe hinein. Was ſäumt Ihr noch? Jeder Tag dieſes ausſichtsloſen Kampfes bringt Euch Tod und Unglück mehr. Streckt die Waffen, kommt zu uns hinüber. Ihr habt bereits genug Beweiſe für Eure Vaterlandsliebe gegeben. Jetzt iſt es gerade Zeit, Eure Vernunft zu beweiſen. Wahnwitz wäre es, für eine verlorene Sache zu bluten, wir haben aus dem unzählbaren Menſchen⸗ material des ruſſiſchen Kaiſerreiches neue Mil⸗ lionen von Heeren in die Front gebracht und ſo geht Ihr völ ger Vernichtung entgegen. Ja, je länger Ih ausharrt, deſto ſchlimmer wird das Ende, deſto groger die Opfer, deſto trauriger wird das Los Eurer Familien ſein. Die Stunde ſchlägt, rettet Euch vor dem Ver⸗ derben. Die ruſſiſche Armee geſchehen 23. Mai 1915. Stellung Zabrze Clembohyrow gelegen an der Straße Suwalki (Kalwarja). (Unſere wackeren Feldgrauen werden dieſes Flugblatt mit heiterem Schmunzeln auf⸗ genommen haben. Schriftleitung.) Grenzen vollzogen war, und der Vormarſch be⸗ gann, begab ſich der Chef der Eiſenbahn⸗Ab⸗ teilung mit ſeinem Stabe als„Chef des Feld⸗ eiſenbahnweſens“ im Gefolge Seiner Majeſtät ins Feld. Mit dem Tage der Mobilmachung iſt die Stellung der Militäreiſenbahnbehörden gegen⸗ über den deutſchen Eiſenbahnverwaltungen völlig geändert. Sämtliche Eiſenbahnen Deutſch⸗ lands befinden ſich ſeitdem im Kriegs⸗Be⸗ triebe, d. h. die Bahnverwaltungen ſind be⸗ züglich der Einrichtung, Fortführung, Ein⸗ ſtellung und Wiederaufnahme des Bahn⸗Be⸗ triebes den Anordnungen des Chefs des Feld⸗ eiſenbahnweſens unterworfen. Die Ausfüh⸗ rungsanweiſungen für die Regelung des Kriegs⸗ betriebes gibt er durch die Linienkommandan⸗ turen; auch ſteht ihm für die Arbeit in der Heimat die Eiſenbahnabteilung des ſtellvertre⸗ tenden Großen Generalſtabes in Berlin zur Verfügung. Zu dem heimiſchen Bahnnetz trat bald Bahngebiet in eroberten Landes⸗ teilen hinzu. Unſere Truppen ſind in ſchnel⸗ lem Anſturm weit in das Innere des feindlichen Landes vorgedrungen, aber die Gegner haben auf allen Kriegsſchauplätzen noch Zeit gefunden, beim Rückzuge die meiſten größeren Brücken zu ſprengen und viele Tunnells zu ſperren. Die Schienenwege müſſen den vorwärts dringenden Armeen dicht auf den Ferſen bleiben, wenn an⸗ ders deren Vormarſch nicht gehemmt werden ſoll. Dies bedingt ſchnellfte Wiederher⸗ keltung und Inbetriebnahme der Für dieſe Aufgaben waren nach Ausſpruch der Mobilmachung zunächſt zwei Militär⸗ Giſenbahn⸗Direktionen aufgeſtellt, die den Eiſenbahnbetrieb in dem eroberten Gebiet ſo einrichten ſollten, wie elwa die Eiſenbahn⸗ Direktionen in der Heimat. Die eine der beiden Militär⸗Eiſen⸗ bahn⸗Direktionen wartete in Aachen auf den Zeitpunkt, wo ſie nach Belgien vor⸗ gehen könnte. Die mit den Truppen in vor⸗ derſter Reihe vorgehenden Offiziere der Eiſen⸗ bahnregimenter erkundeten die Bahnzerſtörun⸗ gen an den völlig verlaſſenen Eiſenbahnlinien, zunächſt bis in die Gegend Haſſelt—Löwen Namur Marloie. Abgeſehen von vielen klei⸗ neren Störungen, aufgeriſſenen Gleiſen, umge⸗ worfenen Maſchinen uſw. fand man 13 Brücken geſprengt und einen Tunnel durch mehrere mit Volldampf ineinandergeſahrene Lokomotiven geſperrt. Die Telegraphen⸗ und Fernſprech⸗ leitungen waren heruntergeriſſen, die Hierzu gehörigen Anlagen auf den Bahnhöfen un⸗ brauchbar gemacht. Außerdem befanden ſich die Gleisanlagen in Belgien zum größten Teil in einem recht vernachläſſigten Zuſtande: die Schienen waren ſchadhaft und in ſchlechter Gleislage. Häufig brachen die Weichen unter der Laſt unſerer Lokomotiven.— Da mußten die Eiſenbahntruppen ans Werk; ſie haben faſt übermenſchlich gearbeitet, um den vordringen⸗ den Armeen die Nachführung von Munition und Verpflegung zu ſichern. Oft mußten lange Militärzüge in dichter Folge über die Bahnen geleitet werden, nachdem notdürftig ein Gleis freigemacht und auf den Bahnhöfen Unteroffi⸗ ziere mit einigen Leuten den Betrieb übernom⸗ men hatten. Noch hatte z. B. Maſchine Lüttich nach Weſten hin überſchritten, als ſchon der erſte Zug mit deutſchen Truppen, die den bei Brüſſel Kämpfenden Unterſtützung bringen und bis Löwen vorfahren ſollten, in den Bahnhof einlief. Die vorliegende Strecke war gerade eben eingleiſig in Ordnung gebracht, Betriebsperſonal fehlte ganz, die Telephon⸗ oder Telegraphenverbindungen zwiſchen den Stationen waren noch nicht wieder hergeſtellt. Trotzdem fuhr Zug auf Zug auf Löwen vor, die entleerten Züge kehrten auf demſelben Wege zurück. Obwohl aus den Häuſern auf die Züge geſchoſſen und fortgefetzt feige Anſchläge gegen die Bahnen von einer ſinnlos verhetzten Be⸗ völkerung ausgeführt wurden, kam die Truppe doch rechtzeitig an den Feind und konnte zum entſcheidenden Sieg noch beitragen. Schritt für Schritt ging es mit der Wieder⸗ herſtellung und Inbetriebnahme der Bahnen vorwärts. Am 1. September zog die Militär⸗ Eiſenbahn⸗Direktion in Brüſſel ein, Ende Oktober rückte ſie nach Lille vor. An ihre Stelle traten in Lüttich und Brüſſel neugebildete Linien⸗Kommandanturen. Südlich der Militär⸗Eiſenbohn⸗Direktion 1 wurde die Militär⸗Eiſenbahn⸗Direktion II am 20. Auguſt in Ulflingen eingeſetzt, am 25. Auguſt nach Libramont und am 4. September nach Sedan vorgeſchoben. Ihr folgte bis Luxemburg eine neuformierte Linienkomman⸗ dantur. Die Gebiete der beiden Militär⸗Eiſen⸗ bahn⸗Direktionen wurden mit der Zeit ſo um⸗ fangreich, daß zwiſchen beiden noch eine dritte keine deulſche mit dem Sitz in Charleroi eingeſchoben werden mußte. Im Oſten iſt für das eroberte Gebiet Ruſſiſch⸗ 2 eine Linienkommandantur in Lodz ein⸗ geſetzt. Alle dieſe Behörden ſind militäriſch organi⸗ ſiert. Der Eiſenbahnbetrieb iſt militäriſch und wird in den Gebietsteilen dicht hinter der Front durch Eiſenbahntruppen, weiter rückwärts durch Perſonal, das von den deutſchen Eiſenbahn⸗ verwaltungen abgegeben iſt, geführt. Die Bautätigkeit der Eiſenbahntruppen er⸗ ſtreckte ſich in den erſten Monaten des Krieges vorzugsweiſe auf die Wiederherſtellung zerſtör⸗ ter Eiſenbahn⸗Kunſtbauten, um überhaupt mit Hilfe feldmäßiger Mittel ſchnell Bahnverbin⸗ dungen für die Zwecke der Armeen zu ſchaffen; in den folgenden Kriegsmonaten galt es, dieſe Bahnverßindungen zu größtmöglichſter Lei⸗ ſtungsfähigkeit auszubauen. Neue Vollbahnen wurden gelegt, wo die vorhandenen im mili⸗ täriſchen Intereſſe der Ergänzung bedurften, oder wo unſere Bahnen in das eroberte Land hinein keine Fortſetzung hatten. Bei den ungünſtigen Geländeverhältniſſen und dem ſchlechten Zuſtande der durch den naſſen Winter aufgeweichten Wege war man im vor⸗ derſten Teile des Operationsgebiets zur Anlage eines vielmaſchigen Netzes von Kleinbahnen, von Feld⸗ und Förderbahnen gezwungen, unt Munition und Verpflegung bis dieht an die Stellungen unſerer Truppen vorzuführen. Eine längere Feldbahn hat nur in Polen für den Nachſchub einer Armee vorübergehend Be⸗ deutung gewonnen. Anſelle der Notbrücken mußten im Laufe der Zeit zur Erhöhung der Betriebsleiſtung und 4. Seite General⸗Anzeiger hrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 17. Juni 1915. Nus Stadt und Land. * Mannheim, den 17. Juni 1915. 2 %%%%eee Mit— — dem οο%% e9ee Eſſernen Krenz ausgezeichnet eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeetee t 664 Die Telegraphenarbeiter Adolf Eppel, Un⸗ teroffizier der Eiſenbahnbau⸗Kompagnie Nr. 3 und Richard Wörz, Gefreiter und Fernſprecher beim Regimentsſtab Ref.⸗Inf.⸗Aegt. Nr. 40 für Tapferkeit vor dem Feind. %½½%%½% 39999988„„ *Ernennung. Bauführer Guſtav May bei der Bezirksbauinſpektion Heidelberg wurde zum Bauſekretär ernannt. * Militäriſche Auszeichnung. Obergefreiter Wilhelm Altvater, Sohn des Herrn Leon⸗ hard Altvater hier, der bereits vor längerer Zeit mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet wurde, hat neuerdings die Großh. Bad. ſilherne Ver⸗ „Dienſtmedaille am Bande der Militäriſchen Karl Friedrich Verdienſtmedaille erhalten. *Vorſichtsmaßregeln bei Fliegerangriffen. In Ergänzung der Verfügung vom 26. v. Mis. geben wir noch bekannt, daß bei etwaiger künftiger Fliegergefahr nicht nur durch Bölberſchüſſe, ſon⸗ dern auch durch das Pfeifen n mehreren Dampfſtrenen in verſchiedenen Stadtteilen und Straßen verläßt und im Innern von Gebäuden, am beſten in Kellern und den mittleren Stock⸗ werken, Schutz ſucht und nicht durch unverſtändige Neugierde ſich und andere in Gefahr bringt. Das Anſammeln auf Straßen oder öffentlichen Plätzen, das Aufſuchen von Balkonen oder gar von Dächern muß unter allen Umſtänden unter⸗ bleiben. Dabei weiſen wir insbeſondere auch auf die Gefahr hin, die durch Geſchoſſe der Ab⸗ wehrkanonen und Gewehrſchüſſe verurſacht wird. Gleichzeitig machen wir darauf aufmerkſam, daß Perſonen, die durch eigenes Verſchulden verletzt werden, worunter insbeſondere die Nichtbeach⸗ tung der belannt gegebenen Verhaltungsmaß⸗ regeln fällt, eines etwaigen Erſatzanſpruches ver⸗ luſtig gehen. Wer dieſen Anordnungen wiſſent⸗ lich oder leichtfertig zuwiderhandelt, hat unter Umſtänden die Erkennung von Freiheitsſtrafen auf Grund des 8 108 5 P. St. G. Z. zu gewär⸗ tigen. Zum 200. Jahrestag der Gründung Karls⸗ ruhes. Die„Karlsr. Zeitung“ ſchreibt: Die Re⸗ ſidenz hatte ſich für das Jahr 1915 zu einer ſtol⸗ zen Feier gerüſtet. Auf dem Gelände des im Herbſte 1913 aufgelaſſenen Staatsbahnhofes war eine kleine Stadt im Erſtehen begriffen, als der Krieg ausbrach. Man hatte geplant, das 200. Aabun des Gründungstages der Stadt Karlsruhe, den 17. Juni 1915 zu begehen; als Glanzpunkt der Feſtlichkeiten war eine Ausſtel⸗ lung beabſichtigt, die von dem hohen Stande des Gewerbefleißes, des Handwerks, der Kunſt und der Landwirtſchaft im Großherzogtum Baden ein Bild geben ſollte. Da bracs der Krieg aus und er machte auch durch dieſe Rechnung einen Strich: die Abhaltung der Ausſtellung mußte um zwei Jahre verſchoben werden und die Feſt⸗ feiern ſollen in der ernſten Zeit unterbleiben. So wird der bemerkenswerte Tag des Jubiläums der Gründung der badiſchen Hauptſtadt ohne be⸗ ſondere Feier vorübergehen, doch wird man ſei⸗ ner im Stillen gedenken, in der feſten Zuverſicht, die Feier umſo glanznoller und freudiger zu be⸗ gehen, wenn unſere heldenmütigen Truppen die Feinde auf allen Seiten beſiegt haben und die Wunden geheilt ſind, die der Krieg unſerem Volks⸗ und Wirtſchaftsleben ſchlug. * Terminverſchiebung für das Ausſchreiben „Mannheim im Kriege“. Wie aus einer im An⸗ zeigenteil veröffentlichten Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters erſichtlich iſt, wurde— viel⸗ ſach geäußerten Wünſchen entſprechend— der Zeitpunkt für die Einreichung von Zeichnungen „Mannheim im Kriege“, die auf Grund des ſtädtiſchen Ausſchreibens von hieſigen Künſt⸗ lern angefertigt und zur Erwerbung für die hie⸗ ſige Kriegs⸗Gedenkſammlung angeboten werden, auf 30. Juni einſchließlich, verſchoben. Die Einreichung der Zeichnungen und Skizzen hat .. y]ĩðx ²³ ˙ Badiſche bei der Kunſthalle zu erfolgen. Nähere Erlöu⸗ terungen zu dem Ausſchreiben werden an J tereſſenten abgegeben: in der Stadtr tur(Rathaus), in der Kriegs⸗Ausſtell Mannheimer Altertumsvereins(Großh. und in der Geſchäftsſtelle der ſtädtiſchen Kunſt⸗ halle. italieniſch 2411* 1881 1 zum Heeresdienſt Sch in dem es zut ſtellen, ein hieß:„Bezüglich Ihre⸗ egen zwecks Abreiſe nach J reiben liche Kolleger lien, um gegen Deutſchland zu kämpfen, das überlaſſen 60 + Del, E wir Ihnen. wo wir ſchon längere Zei unſer Brot verdienen, da bleiben wir ſolange bis uns Seine Majeſtät der Deutſche Kaiſer al weiſt. Es ſollen Sonnino, Salandra, Martino und Emanuel in den Krieg ziehen.“ * Das Feſt der filbernen Hochzeit begingen 12, heute Herr Ferd. Antz, Lagerverwalter im Kon⸗ 5 und deſſen Ehefrau Eliſabeth geb. ſumpverein Getroſt. * Kriegsunterſtützungen. ungen wurden bis 1. Juni 1915 im Amtsbezirk Mannheim 5 005 847.78 Mk. ausbezahlt. Davon An Kriegsunterſtütz⸗ entfallen auf die Stadt Mannheim nebſt Vororten: 207.78 Mk. und auf die Gemeinden des Land⸗ bezirks: 447 670.— Mk. 4 558 trängt das mit den Gemeinden des Landbezirks: 2252 631.88 Mk.; davon entfallen auf die Stadt Mannheim: 2 180 546.80 Mk. und auf die Gemeinden des Land⸗ bezirks: 72 085.08 Mk. Im Monat Mai wurden für die Stadt Mannheim nebſt Vororten: 647 088 Mk. 60 Pfg. an Kriegsunterſtützungen ausbezahlt. Wenn die Sommerſätze, wie ſie bis 1. Novemder 1914 bezahlt wurden, auch für den Sommer 1915 beibehalten beztw. wieder eingeführt worden wären, hätten die Unterſtützungen für den Mongt Mai für die Stadt Mannheim nebſt Vororten ungefähr: 541 488.80 Mk., alſo etwa 105 600 Mk. weniger be⸗ tragen.(Bez.⸗Amt.) Polizeibericht vom 17. Juni 1915(Schluß). Unfälle. In einem Fabrikanweſen an der Neckarxauerſtraße hat ſich am 15. ds. Mts. ein berh. FJabrikarbeiter von hier beim Eindämpfen von Roßhagren die beiden Füße derart verbrannt bzw. verbrüht daß er mittelſt Sanitätsautos in das All⸗ gemeine Krankenhau verbracht werden mußte. Auf der Mittelſtraße zwiſchen Lortzing⸗ und Lau⸗ rentiusſtraße ſtürzte am 16. ds. Mts., nachmittags das 4 FJahre alte Kind, Tochter einer in der Lang⸗ ſtraße 67 wohnenden Witwe, beim Ueberſchreiten der Mittelſtraße kurz vor einem herannahenden Straßenbahnwagen auf das Geleiſe der elektri⸗ ſchen Straßenbahn und exlitt dabei eine unbedeu⸗ tende Kopfverletzung. Durch die Geiſtesgegenwart des Führers, der den Wagen ſofort zum Halten brachte, wurde ein größeres Unglück verhüttet. Das Kind wurde von ſeiner Mutter in die elterliche Wohnung verbracht. Von einem bis jetzt noch unbekannten Radfahrer wurde geſtern Nachmittag 7½ Uhr auf der Breiten Straße vor R1 eine 61 Jahre alte Fabrikarbeiters⸗ ehefrau von Sandhofen angefahren und zu Boden geworfen. Sie erlitt dabei erhebliche Verletzungen am linken Unterarm, konnte ſich aber ſelbſt in ihre Wohnung nach Sandhofen begeben. Zimmerbrand. einem Zimmer im 4. Stock des Hauſes Hebelſtraße 13 enſtand am 16. ds. Mts., vormittags durch Kurzſchluß der elek⸗ triſchen Lichtleitung ein Zimmerbrand, durch wel⸗ chen die Drähte eines Kronleuchters ſowie die Holz. decke teilweiſe verbrannten. Das Feuer konnte durch die Ehefrau des Wohnungsinhabers wieder gelöſcht werden, ſodaß die alarmierte und an der Brandſtätte eingetroffene Berufsfeuerwehr nicht mehr in Tätigkeit zu treten brauchte. Der Geſamt⸗ ſchaden beträgt etwa 110 Mark. Fahrläſſige Brandſtiftung. Durch Spielen mit einem Benzintaſchenfeuerzeug hat ein 11 Jahre alter Volksſchüler von Feudenheim am 16. ds. Mts., zwiſchen 12 und 1 Uhr mittags auf dem Neckarvorland bei der Feudenheimer Fähre Betriebsſicherheit Brücken mit permanentem Charakter treten. Die Durchführung dieſer Bauten geſchah vorn im Operationsgebiet durch die Eiſenbahntruppen, im weiter rückwärts ge⸗ legenen Etappengebiet durch deutſche Privat⸗ firmen. Im Laufe des Krieges ſind bisher 104 größere Brücken gebaut, 8 Tunnels wieder her⸗ geſtellt und 14 größere Vollbahnen dem Be⸗ triebe übergeben. Etwa 160 Bahnhöfe ſind hin⸗ ſichtlich ihrer Gleisentwickelung, ihrer Aus⸗ und Einlademöglichkeiten ausgebaut, zahlreiche Ueberholungsgleiſe für die langen Militärzüge und eine Reihe von Verbindungskurven zwi⸗ ſchen wichtigen Bahnlinien gelegt. Die nachſtehende Zuſammenſtellung gibt einen Ueberblick über die Entwickelung des Militär⸗ betriebes in den von uns beſetzten feindlichen Gebieten; hierbei ſind die ruſſiſchen an Oſt⸗ und Weſtpreußen öſtlich der Weichſel angrenzenden Bahnen unberückſichtigt geblieben. Betriebsergebniſſe im eroberten Bahngebiet für Monat April 1915. Gahlen abgerundet.) . Streckenlängen am Monatsende. ein⸗ zwei⸗ zuſam⸗ gleiſig gleiſig men im Militär⸗Betrieb 3000 4100 7100 km b) verpachte 450 150 600„ e) nicht benußt 550 )) nicht wiederhergeſtellt 90 20 1 VVVV zuſammen: 4490 4805 8795 km II. Betriebsverwaltung. a) Betriebsämter C0 15 b) Maſchinenämter 25 c) Werkſtättenümter 10 d) Beſetzte Stationen 1200 e) Betriebswerkſtätten FNN 70 1 Gasanſtalten 5 g) Elektriſche Kraftanlagen 350 IHI. Wohlfahrtseinrichtungen. a) Entſeuchungsanſtalten 20 b) Badeanſtalten 3 e) Kriegsverpflegungs⸗Anſtalten 35 d) Verband⸗ und Erfriſchungsſteller⸗ vom Roten Kreununz e) Uebernachtungsanſtalten für Eiſen⸗ bahnperſonal ) Eiſenbahnerheie 5 IV. Leiſtungen der Fahrzeuge. Geleiſtete Wagenachskilometer 170 500 000 Km. Geleiſtete Zugkilometer 3 000 000 Km. Bei der Bewertung der Betriebsergebniſſe muß in Rechnung geſtellt werden, daß ſeit Uebernahme der Bahnen in ihrem oben geſchil⸗ derten Zuſtande erſt acht Monate vergangen ſind, und daß der öffentliche Perſonen⸗ und Güterverkehr noch im Entſtehen begriffen iſt. Die Eiſenbahnen würden ſicher ſchon jetzt größeren Anforderungen des öffentlichen Ver⸗ kehrs entſprechen können.— Dieſen von Monat zut Monat in feſtere Bahnen zu bringen, iſt Aufgabe der Militär⸗Generaldirektion in Brüſf⸗ Von dem Geſamtbetrag di eder Unterſtützungen mit 5 005 847.73 1— 1¹ 2 2 1 Reich: 2 753 215.85 Mk. und die Stadt Mannheim ſel, die ebenfalls dem Chef des Feldeiſenbahn⸗ weſens unterſteht. WTB. in Brand geſetzt. Das Jeuer wurde ommene Soldaten wieder gelöſcht. et wurden 25 Perſonen wegen ver⸗ er ſtrafbarer Handlungen. (Konſtanz, 16. Juni. die Magazine für Mehl und nicht ganz einwandfrei ſind, d s ſcheint, daß Kartoffeln hier enn es ſind ſehr Cuin 11 die) utner und das muffig gewor⸗ wohl auch zur Schweinefütterung verwendet werden mülſſe Pfalz, Beſſen und Umgebun ſt., 16. Juni. In der Voranſe abgelaufene Jahr uß von 70000 Mark htungen der Stadt ſind f r mit 104 00 M * pro 8 Flurbere iſt ſer Umſtände ſch in Einnahmen mit 927 mit 1647774., ſonach mit einem Fel von 700000., der durch E iſt. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Mehr an Umlagen von 37 000 M. Es iſt dem⸗ nach mit einer Umlageerhöhung von 10 Proz. das iſt von 180 auf 190 Prozent, zu rechnen. Das Budget wurde angeſichts der Kriegszeit ohne Debatte einmütig akzeptiert. 2722222222122̃reteeteeeee ee e ee 2 eeeeeeteeeseeeee4472: S 57 2715 + 1 2822 port⸗ZJeitung. 324 Srühjahrsligarunde Nann⸗ heim⸗Ludwigshafen 1915. Fußball⸗Klub Pfalz⸗Ludwigshafen gegen Fußball⸗ Klub Phönix⸗Mannheim. Im Kampf um die Führung in der Frühjahrs⸗ ligarunde trafen ſich am vergangenen Sonntag obige Mannſchaften auf dem Sportplatz des erſt⸗ genannten Vereins in Ludwigshafen bei ziemlich windigem Wetter. Obwohl ein höchſt intereſſanter, hartnäckiger Kampf zu erwarten war, da das Vor⸗ ſpiel mit einem Siege von Pfalz geendet hatte, war der Beſuch nicht beſonders ſtark. Um ½5 Uhr ſtellen ſich beide Mannſchaften dem Schiedsrichter. Pfalz hat Platzwahl und wählt den Wind im Rücken. Der Anſtoß von Phönix mißlingt. Der Pfalz⸗Sturm kommt im Gegenan⸗ griff gleich vor das gegneriſche Tor, wo der Tor⸗ wächter einen ſchönen Schuß des Mittelſtürmers Dolland hält. Das Spiel, das ſich ſofort aus⸗ gleicht und ſo faſt die ganze Hälfte der 1. Halbzeit bleibt, wird von beiden Mannſchaften in einem ungeheuer raſchen Tempo durchgeführt. Eine ſchöne Flanke des Halblinken von Phönix, O. Schönig, wird eine Beute der Pfalz⸗Verteidigung. Bei einem gefährlichen Vorſtoß des Pfalz⸗Sturms in der 6. Minute rettet der Phönix⸗Torwächter Her⸗ bert gut. Nach längerer Belagerung des Pfalz⸗ Tors erzwingt Phönix in der 10. Minute einen Eckball, der ihm jedoch nichts einbringt. In der 11. Minute bricht ſich Dolland allein durch, doch wird ihm von dem herausgelaufenen Phönix⸗ Torwächter Einhalt geboten. Eine gefährliche Si⸗ tuation vor dem Phönix⸗Tor in der 13. Minute wird durch Abſeits beſeitigt. Alle Angriffe, die von Phöniz fortwährend aufeinander folgen, wer⸗ den entweder durch Abſeits unterbunden oder ſie enden mit Schüſſen neben das Tor. Während alle Bemühungen von Phönix vollſtändig erfolglos ſind, gelingt es in der 20. Minute Dolland, nach län⸗ gerem Hin und Her vor dem Phönix⸗Tor, durch einen unhaltbaren Schuß in die Torecke den erſten Treffer für ſeine Farben zu erzielen.:0 für Pfalz. Phönix greift jetzt mit noch ſtärkerer Macht an und iſt daher bis zum Schluß der 1. Halbzeit ziemlich überlegen. Trotzdem gelingt es ihm bis Halbzeit nicht, den Ausgleich herzuſtellen. ſondern muß ſich mit einigen erfolgloſen Eckbällen abfin⸗ den. Halbzeit:0 für Pfalz. Der Anſtoß von Pfalz beim Wiederbeginn wird von der Phönix⸗Verteidigung abgewieſen. Die Um⸗ ſtellung, die Phönix in ſeinem Sturme nach Halb⸗ zeit vorgenommen hatte(der Halblinke vertauſchte ſeinen Platz mit dem Mittelſtürmer), erwies ſich ſchon in der 2. Minute als vorteilhaft. Einen ſchönen Kombinationsangriff des Innentrios kann der Halbrechte Heger durch einen ſchönen Schuß mit dem Ausgleichstor beendigen.:1. Bei einem Durchbruch des Phönix⸗Sturms in der 4. Minute ſchießt der Halblinke Kunzi ſchön auf das Tor, wo der Torwächter ſchlecht abwehrt, ſodaß der Rechtsaußen Voith den Ball erhält und mühe⸗ los zum 2. Tor für ſeine Farben verwandelt. 31 für Phönix. In der folgenden Viertelſtunde iſt Phönix überlegen, während der Pfalz⸗Sturm nur ſelten die Mitte überſchreitet. Der Pfalz⸗Tor⸗ wächter muß mehrfach in das Spiel eingreifen; mehrere Schüſſe, die in dieſer Zeit auf das Tor abgegeben werden, werden von ihm gehalten. Ein Strafſtoß, den Phönix in der 15. Minute wegen Faul in der Nähe des Strafraums verwirkt, wird von ſeiner Verteidigung abgewehrk. Nachdem Pfalz in der 20. Minute bei der Abwehr des Phönix⸗ Torwächters einen ergebnisloſen Eckball erzielt hat, gleicht ſich das Spiel wiederum aus. In der 26. Minute erzielt Phönix einen Eckball, der jedoch hinter das Tor getreten wird. Ein ſchöner Durch⸗ bruch des Phönix⸗Sturms in der 30. Minute endet mit einem unhaltbaren Schuß des Mittelſtürmers O. Schönig als Nr. 3 im gegneriſchen Heilig⸗ tum.:1 für Phönix. Bei einem Durchbruch des Pfalz⸗Sturms in der 35. Minute köpft Dolland über das Tor, bei einem andern in der 37. Minute Seeseeeeeete 229899%22 auf — ſchießt er knapp daneben. Ein Eckball in der 40. Minute bringt Phönix nichts ein. In der 43. Mi⸗ nute prallt ein ſchöner Schuß des Phönix⸗Halb⸗ linken Kunzi an der Latte ab. Gleich danach iſt das abwechslungsreiche Spiel zu Ende. Reſultat: :1 für Phönix⸗Mannheim. Das Spiel wurde von dem Schiedsrichter, Herrn Renz⸗Ludwigshafen, mit wenigen Ausnahmen gut geleitet. Vor dieſem Spiel kam auf demſelben Plaße zwiſchen den 2. Mannſchaften beider Vereine ein Freundſchaftsſpiel zum Austrag, in dem die Pfalz⸗ Mannſchaft mit:0 Toren Sieger blieb. Ergebniſſe vom Sonntag, den 13. Juni 1915: Pfalz⸗Ludwigshafen— Phönix⸗Mannheim: 128 (:). Phönix⸗Ludwigshafen—.f. R,⸗Mannheim::0 (:). Sportverein Waldhof— 1903 Ludwigshafen: 3 20. Wenn man die Ergebniſſe wie bei den Ver⸗ bandsſpielen bewertet, ergibt ſich folgende Ta⸗ belle: Vereine — 10 Das Nuſſenheer auf der Flucht Berlin, 17. Juni.(Von u. Berl. Büro Aus Bukaveſt wird der„B..“ gemeldet: Aus Galizien in Iſmail an der ruſſiſchen Grenze eingetroffene ruſſiſche Soldaten erklären, daß die vuſſiſchen Truppen auf der ganzen Linie furchtbare Verluſte erlitten haben. In den ſämtlichen ruſſiſchen Forts herrſcht förmliche Panik. Die Soldaten erzühl⸗ ten, daß ſie ſelbſt verwundet den Rückzug an⸗ getreten haben und drei Tage unddrei Nächte auf der Flucht waren, ohne auch nur einen Biſſen gegeſſen zu haben. Die Soldaten warfen Wafſen und Ausrüſtungs⸗ gegenſtände weg, um raſcher laufen zu können. EBerlin, 17. Juni.(Von u. Berl. Bur) Aus Wien wird der„B..“ gemeldet: Peters⸗ burger Meldungen verraten lebhafte Beſorg⸗ nis um das Schickſal Lembergs und bereiten darauf vor, daß die Überſchreitung des Dnjeſtr durch ſtarke Truppen der Verbündeten das Schickſal dieſer Stadt nicht unberührt laſſen könne und unter ſolchen Umſtänden müſſe die ruſſiſche Heeresleitung Vorkehrungen treffen und gegebenenfalls den Stützpunkt ihrer Unternehmungen von Lemberg weg in ein„weniger unmittelbar im Hauptbereich der kriegeriſchen Unternehmungen gelegenes Ge⸗ biet verlegen. Seuer in den Londoner Docks. Berlin, 17. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird der„B..“ gemeldet In den Docks im Oſten Londons brach am Dienstag Morgen das dritte Feuer in drei Tagen aus. Zwei Barken von zuſammen 150 Tonnen, mit Papier beladen, verbrannten in den Millwall Docks in Poplar. Das Feuer brannte ſich aus, aber die Feuer⸗ wehr hatte große Schwierigkeiten, andere in der Nähe befindliche Barken zu ſchützen. Berlin, 17. Juni.(Von u. Berl. Bur) Der Geh. Oberregierungsrat Dr. Meyer⸗ Gerhardt, der, wie gemeldet, nach Vollen⸗ dung ſeiner Aufgabe in Nordamerika von dort abgereiſt iſt, und im Auftrage des Botſchafters Graf Bernſtorff im Auswärtigen Amt münd⸗ lichen Bericht über die Lage in den Vereinig⸗ ten Staaten erſtatten ſoll, iſt, wie die B. 8. hört, geſtern abend in Berlin eingetroffen. Berlin, 17. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Aus Amſterdam wird der„B..“ gemeldet: Nach einer Lloydmeldung aus Nilfordhaven iſt der Dampfer„Strathnairn“ von Penartl nach Archangelsk unterwegs geſtern Nacht an der Küſte von Penbrole torpediert worden. Der Kapitän und 21 Mann der Beſatzung er⸗ tranken. London, 17. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Die Verluſtliſte weiſt 38 Offiziere und 3420 Mann auf. 22 ⁰yyy ðͤv Zwangsverſteigerung. Freitag, den 18. Juni 1915, nachmittags 2 Uhr bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 1 Bertiko, 1 Sofa und Verſchiedenes. Mannheim, den 17. Juni 1915. 52008 Haag, Gerichtsvollzieher. Cemberg vor der Näumung. werde ich in Rheinau auf dem Marktplatze gegen Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) FFC ð˙ͥVvd Vom Rleineisenmarkt. Die Lage des Kleineisenmarktes hat sich in den letzten Wochen, soweit die Beschäftigung in Be- tracht kommt, wenig geändert; soweit die Werke sich auf die Heereslieferung einrichten unck da- mit einen feilweisen Ausgleich zu dem starken Nückgang im Exportgeschäft erholſen konnten, um⸗ faßt die Beschäftigung etwa 50—50 Prozent der normalen Verhältnisse. Mit einer ähnlichen Zahl wird man auch für absehbare Zeit rechnen können falls nicht weitere Schwierigkeiten in der Arbei- terfrage eintreten werden. Die Kleineisenindu- strie beclarf mehr denn je geschulter Arbeiter, die sich beim Abgang nicht so schnell und vornehm- lich durch Arbeiter aus anderen Kreisen ersetzen lassen. Allerdings wird von Seiten der Militär- verwaltung nach Möglichkeit auf diese Verhält⸗ nisse Nicksicht genommen, namentlich wenn es sich um Werke handelt, die fast ausschließlich Militärbedarf herstellen. Den Preisen nach ist die Lage weniger befriedigend geworden, da die Werke nicht in der Lage sind, die sich fast über- stürzenden Aufschlage auf Rohstoffe durch ent- sprechende Höherstellung auch der Preise fün das Kleineisenfabrikat nur einigermaßen aus- gieichen zu können. So sind Bleche und Stabeisen innerhalb weniger Monate um 20 bis 30 Mk. pro Tonne im Preise gestiegen, Löhne und andere Aufwendungen für die Selbst⸗ kosten bewegen sich nach oben, wogegen für das Kleineisenfabrikat selbst bisher Aufschläge von nur etwa 10 bis 15 Proz. durchgesetzt werden. Der Beschäftigungsgrad in den einzelnen Zwei- gen ist, wie schon oben gesagt, ein sehr ver- schiedener. Bis an die Grenzen der Leistungs- jähigkeit beschäftigt sind die Waffen- und Munitionsfabriken; im Solinger Bezirk ist man mit der Lage des Geschäfts für die soge- nammten Schneidewaren weniger zufrieden. 80 äußerk sich eine Stahlwarenfabrik des dortigen Bezirkes, wie folgt: Die Geschäftslage hat sich gegen den Vor- monat im allgemeinen wenig geändert. In Stahl- waren(mit Ausnahme von Taschenmessern) ist das Geschäft etwas stiller geworden. Diejeni- gen Fabriken, Welche Heeresbedarfartikel an- fertigen, haben noch flott zu tun. Es herrscht nach wie vor Mangel au gelernten Arbeitern (wie Schlosser, Dreher, Hammerarbeiter usw.) Verkaufspreise passen sich den erhöhten aterialpreise usw. im allgemeinen an. Von einer größeren Schloßfabrik liegt die fol⸗ gende Aeußerung vor: Das Geschäft in Schlössern war in der letzten Zeit weiter ruhig. In den meisten Orten wurde entweder garnicht oder sehr wenig gebaut; die private Bautätigkeit ruhte fast ganz, sodaßg der Bedarf sehr gering war. In den Beirieben werden zurzeit auch wenig Leute beschäftigt, und dafür reichen die Aufträge durchweg aus. Der Besiand an Aufträgen ist klein, und in der gel kaun die Lieſerung sofort erfolgen(ab ager). Die Verkaufspreise wurden um 5 bis 10 Prozent erhöht; denn durch die wesentlich höheren Gestehungskosten wurde die Lieſerung zul früheren Preisen unmöglich. In landwirtschaſtlichen Geräten war bisher ein recht gutes Frühjahrsgeschäft zu verzeichnen, wWas auch darauf zurückzuführen ist, daß man im Gegensatz zu früher nach Möglichkeit zu Gun- sten dees deutschen Fabrikates sich vom Auslande emanzipiert. Auch die Heeresverwaltung zeigt fortgesetzt größeren Bedarf an Spaten usw. Die Schrauben- sollen infolge der ſetzt erneuert eingetretenen Erhöhung der sStabeisenpreise denmächst einer Korrektur nach oben unterzogen werden. In Drahtstiften läßt das Geschäft sehr viel zu wün⸗ schen übrig da es dem Baumarkte an Lebhaftig⸗ keit fehlt, und der starkeAusfall im Ausfuhrge⸗ schäft gerade in diesem Fabrikat sich besonders Leltend macht. einigung festgesetzt hat, werden im allgemeinen Die Preise, welche die Preisver- auch gehalten. Anfang Juli soll eine Sitzung cker Vereinigung stattfinden, um über Organisations. und Preisfragen zu beschließzen. Als besonders günstig wird die Lage der Fabriken beurteilt, die Bedarfsartikel für Automobile und Fahr- räder herstellen. Dort sind auch die Preise durchaus auskömmlich. Bank- und Börsem- wesen. Weitere Emtwrertung der russischas Währung- Die Kreditkanzlei orduete letzthin, der Birshe- wika Wedomosti vom 21 5½½.., zufolge eine Erhöhung des Wertes der englischen Valuta an, und zwar um 1% Rbl. für das Pfund Sterling. Diese Anordnung versetzte die Industriellen, die sich mit dem Metallimport, der sowohl für die ichen wie auch brivaten Fabriken eriorder- ist, belassen, in eine schwierige Lage. Es caß auf Nletalle, ſendels- un Slohtweohsel Berlin Weohsel auf London und Nietenfabri- kanten sind nur schwach beschäftigt. Die Preise eee NDee wWie in einer Denkschrift erwähnt wird, von den Importeuret in der Annahme akzeptiert worden sind, daß sie die Valuta zu 10.50 Rbl. erhalten. Die neue Auordnung der Kreditkanzlei macht es den Importeuren unmöglich, die übernommenen Bestellungen auf Metalle auszuführen, weil ihnen wWie sie erklären, die Ausführung der Bestellun- gen bei ctem neuen Kurs gewaltige Verluste ver- ursachen würde. Angesichts der Wichtigkeit der Frage fand am 4. d. Mis. eine besondere Beratung der Industriellen unter Beteiligung von Vertretern der interessierten Ressorts statt. Stand der Badlischen Bank am 16. Junz. egen die 1914 eoee AktIVa(in Hark) 7 799 456.+1 140 907 Retall-Bestand. Relche- u. Darlehns-Kas- 28 085f- 5 825 gen-Sobelne 769 009— 15 500 Voton anderer Banken 16 389 595. 214 666 Weohseldestanck 14 746 185. 709 950 Lombarddarlehben 7419 630. 556 250 1137 208-+ 13 191 Effektonbestand 4457 778. 321 053 9 631 648.— 62 033 Sonstige Aktiva.. 7963 0271 156 837 PassIva, 9000 000 cunver.) Grundkapltal 9000 000 Cunver.) 2 250 000 Cunver.) Reservefonds 2250 000(unver.) 17 532 900 1 385 200 Notenumlauf. 168 758 200 +1160 900 15 033 319-— 605 644 Tägl. falnge Elnlagen 10 829 038.—-1 503 342 — Einlag. m. Künd.-Frist 979 722 636 722 637 945-— 17 022 Sonstige Passiva 5⁰² 4⁴9 674 MHetalfdeckung des Notenumlaufs 38,88% gogen 40,960% in der Vorwoche und 44,48% Im VorJahr. gegen dle 1915 Vorwoche 6431 813— 43058 183 319½. 34075 1052 290.— 549 280 12 898 103 188 738 Frankfurter Effektenbörse. R. Frankfurt a.., 17. Juni.(Privat- Telegr.) Die Geschäftstätigkeit war heute im freien Ver⸗ kehr etwas lebhafter, In Nachfrage standen wie⸗ derum Montanaktien. Regere Umsätze sind auch Vereinzelt i Rüstungspapieren zu verzeichnen. Chemische Werte konnten sich gut behaupten; Banken lagen ruhig und behauptet. Etwas höhler bezahlt wurden Deutsche Bank. Von elektrischen Werten sind im Anschluß der Generalversammi⸗ lung Alckumulatoren Berlin rege gehandelt; Deutsche Erdölaktien erfuhren erfreuliche Steige rungen bei anziehender Kursentwicklung. Hlei⸗ mische Anleihen bei ruhigem Geschäft vorwiegend ſest. Von ausländischen sind rumänische Renten beachtet. Die Haltung des Devisenmarktes War ruhig; der Geldmarkt unverändert. NewLorker Effektenbörse. NEWVORX, 16. Junl.(Devisenmarkt) Tendenz für Geld Zeld auf 21 Stunden(Durohsohnittsrate) Beld letztes Darlehen— 340% — 478.50 Slobtweohsel Fariliss Tage Woohsel auf London(Oable Tra fers) Sülber Bulllonnn MEWVOREk, 16, Juni.(Sondss und Aktlenmarkt) 15. 15. Atoh. Top. Santa Fo 4% oonv. Bonds Balt. Ohlo 4½% Buds. Ches. Obio 4½ Bs. Morth. Pab. 3 Bds. North. Pab. Pr. 0 4 Bonds St. Louls and 81. Franzo. pr. 4 8ds. St. Louls S. F. 5 8d. South, Paolffo o 4 1929 /S Unſon Paoifio 1 st. Mt.19744 Bonds. 967% 285 100¼ 100¾ 105.— 11—117= —— Aissour. Cans, pr. Rlssourl Paolflo. Nat. Ballw. of Mex. 28 NewVork Centr. o. — 63% do. Ont& West o. „ANorfolk& West. o. . ortfern Paolfio o. Pennsylvania dom. 105.— 108⁰ — 65— Feading com. 165¼ 144½ —— 45.— Chioagdo Rock ls- land Paoif. Railw. 681/ Rodk island oom. Ohlo. Rock Isl.forrf. — 81%½ Soutbern Faoſſio. United States 2B8ds.————South. Rallw. oom. Unſted States Steel South. fallw. pref.— Corp.%½ Ponds Inſon Faolflo o. Atoh. Top. Santa F Unlon Paolflo pref. oom. 5 Wabash pref. do. prel. 8 West Maryland oom Sallimore and Onio 78— 74½ Amelgam, Copp. o. Canada Paolfſo. 152¾ 151% Amerlo. Can dom. Ches.& Ohlo o. 39%— do. do. pref. Obſo. MiIIw.St.Paulo. 2. 91½] Amerio. Logom. 9. Denver& Rio Gr. 6 Amer.Smelt.&Ref. o. Erie oom 26% ldo. Sugar Ref. o. Erle ist pref.— Anao. Copp. Nlin. o. Erle Zud pref. Zethlenem Steel. Great Korth. prei. 1163/ 1130% Cenral Leather Ar. Rorth. Ore Cert. 8 Consolidated das Ilinois Cen om. General Eleotr.., interborgk.„ rop. Merio, Fefroleum 0 2 7 and nit-Stat. Stsels o. 11 58 Cadgb nit.Stat.Steols pr. 109½ 1085/. do. pret. Utah Copper oom. Lehigh Valley oom. Megia, Car. OChem. o. Loulsv. u. Mashv. Searsgoebuck dom. MRlssour, Cans, oom. Warenmärkte. Mannbheimer Produktendörse⸗ Mannhelm, 17. Junj.(Amtliche Notlerungen.) Die Notierungen verstehen sich, wenn nicht anders bemerkt, für Lokoware gegen sofortige Kasse, per 100 kg in Reichsmark bahnfrei Mannheim. 17. 14. Rumünlsohe Futter orsto 64—85 64—65 5 75 NMals falt Saok alter Ernte 82—63 62.—63 „ neuer„ 52—-56.— 52.—-56.— * Rotkles: Ptälzer. 3 5 Italener Luzerne itaſione Esparset:e Welzen-Auszugsmehl 600) Relnes Welzenmenl 80/g?)) 1 Welzen-Brotmehlů!) Roghenmenl minsestens 82% 1g 5 0le nach Qualſtät. ) Bäckerpreis frel Haus für Nannheim Stadt, kostgesotzt vom Kommunalverband. Tendenz: Unverändert. Berliner Getreidemarict BerIin, 17. Juni.(WITB.) Am heutigen Fr ü h- markt kamen folgende Notierungen Zzustande. Runder Mais Ia Mük. 618—033, runder Mais mittel Mk. 540 617, ſeine ausländische Gerste Mk. 680—700, ausländische Gerste mittel Mk. 670 bis 678, ausländische Weizenkleie Ml. 49, ausländ. Roggenkleie Mk. 50, Pferdebohnen Mk. 660 bis 50.— 43.— 33.— 690, Lupinen Mr, 200—300. eer 5 Tee nd d ndustrie-Zeifung 1 nr Sichtbare Getreldevorräte in den Vereinigten Staaten. Newyork, 14. Juni.(WIB.)(Nachitrag.) Sichtbare Getreidevorräte an Hafer 8922, an Rog⸗ gen 308, an Gerste 1074. New-TLorker Warenmarkt. New Vork, 16. Juni.(WIB.) Der Baum- Wollmarkt eröfſnete scliwächer auf günstige Wochenberichte, kühlere Witterung und Abgaben von Lokofirmen. Schließlich erholt auf Käufe west⸗ licher Firmen. Schluß stetig. NewW²âyork, 16. Juni. 16. 15. loko 2 fed—.— 109.¼ per ljull 111.½ 107.%½ per Sept, 109./—.— Nais ſoko——.— Nehl spr. W..00.—.00.0 Getreldefr. Lverpool London BZaumwolle: Ank. I. atl. H. in Golfhäfen Saumwolle: Howyork loko per junt per Juli poer Zugust per Soptember per Oktober per Dezember Potroleum: reffn. l. oas. stand wlt. Welzen: 0 00 0 90⁰— 00 000 00 000 in tanks.— im innern 9000 0 000 Ored. Balan.— NRewyork, 16. luni.(Kaffee.) No. 7, loke%¾ ber lul.00 per Sept.91, per Dez,.94, per januar.00, per Närz.00. Chleageer Warenumarkt. Chicago, 16. Juni.(WITIB.) Der Weizen- markt war am Beginn für Juliware ſester auf ungünstige Witterungsberichte, dagegen Septem- berware niedriger auf Realisationen. Späterhin allgemein anziehend auf Meldungen kühlerer Wit⸗ terung im Nordwesten und Berichte von NRost- schäden in Nord-Dakota und lebhafte Käufe. Später nachgebend auf befriedigende Exportnach- frage. Schließlich aben wiederum gebessert aulf Käufe von Kommissionshäusern. Der Schluß War stetig. N omosado, 18, Junl. 16. .00— Sohweine: sohwere Welzen Jullf MHals Sept. Hafer juſi Sopt. Schweinezüt. J. West. b7. dv. Ohloago Jull Sohwelne: Sepl. lelohte.00.40 Steigende Warenpreise in Eugland. Nach dem Parlamentsbericht der„Times“ vom 11. Juni drückte Sir Daiel im englischen Unter- haus seine Enttäuschung darüber aus, daß der Handkelsminister seine Macht so wenig dazu ver- wendet, um die Preise der Lebensmitte! ucht derartig steigen zu lassen: Es kosteten Zz..: Juni 1914 Juni 1915 q p das Pfund n 24 8h 6 p bis 27 5 der Sack 48—53 sh 115 sh der Zentner 145 8h 60 sh der Zentner 98 sh 70 sh der Zentner 95 sh 7p das Pfund 11 p 5% P das Pfund 95 p 28 sh Mehl Butter Kan. Käse Irischer Speck Schott. Rindfl. Argent. Rindfl. Englischer raffin. Zucker 16 sh der Zentner Ein guter Jeil der Steigerung ist auf wilde Preistreibungen zurückzuführen; zum Beweis führt er den bekaunten Reingewinn der Nahrungs- mittellirmen Spillers und Baker in Cardiff an, der von 89 000 Pfcl. Sterling auf 367 865 Pfd. Sterling gestiegen ist. Von solchem ungeheuren Gewinn sollte der Staat nicht versäumen, sich seinen An⸗ teil zu holen. Wer bekkomumt ferner den um—11 sh höbteren Nutzen an jeder Tonne Kohlen? Der Redner fordert auch energische Maßregeln, um weitere Zufuhren von Baumwolle nach Deutschland zu verhindern. Minister Runeiman suchte in 1 Seiner Antwort die Kohlengrubenbesitzer zu verteidigen, mußte aber zugeben, daß deren Berechnungen erhöhter Be⸗ triebskosten bei wWeitem zu hoch sind. Er will sich bemühen, die Preise auf eine normale Grund⸗ lage herabzudrücken. An der Höhe der Weizen- preise ist nach ihm England unschuldig; Amerika macht die Preise, da Australien jetzt Weizen ein⸗ und ausführt, und Argentinien seine Erzeugnisse an die englischen Kolonien abgeben mußte Grögere Vorräte müssen stest im Lande gehalten werden, damit man bei einer mögl. Unterbrech- ung des Seeverkehrs nicht in Verlegenheit kommt, und es ist daller natürlich, daß die Cardiffer Firma infolge der steigenden Preise aus ihrem Lager größeren Nutzen zog. Jedoch hofft er, daß im nächsten Jahr 55 Um- gekehrte der Fall sein würde. In bezug auf Fleisch ist auf eine Vermehrung der Zufuhren nicht zu rechnen, da solche hauptsächlich für die englische und französische Armee verbraucht Würden. Baumwollschiffe wurden bereits zahl- reich aus Amerika aufgehalten zu Bedingungen, die für die dortigen Verkäufer gewiß befriedigend Waren. Auch baumwollene Garne sollten selbst ausgeführt werden. Man verlangt jetzt eine Ge- Währ von dem Käufer über die endgültige Ver- wendung des Materials. ODie Drangsalierung der neutralen durch die Engländer wird selbst den sehr ge- Guldigen Amerikanern zu viel. Wenn die Englän- der aber glauben, uns durch die Erschwerung der Baumwollzufuhr zu besiegen, 80 sollen sie sich gründlich getäuscht haben. D. Schriftl.) 110 Schiffahrt E7ECCCCCͥͤͤ ²˙ͥ Verkehr. Rheinschiffahrt. k. Mannheim, 17. Juni.(Privatbericht.) Der Wasserstand des Rlieines ist in den letzten Tagen keinen großen Schwankungen unterworfen gewe⸗ ser und sind die Notierungen noch ungelähr die gleichen der Vorwoche. Die Schiffe Können im⸗ mer noch mit voller Abladung nachl rheinischen Hafenplätzen Karlsruhe oder Lauter- burg gelangen; auch nach Kehl oder Straßburg ist ein bedeutendes Aufleichtern nicht nötig urd ſahren die Schiffe noch mit einem Tiefgang vor .05 m bis.10 m nach dorten. Während auf dem Neckar der Wasserstand in den letzten Tagen am Heilbronner Pegel 8 em in die Höhe ging, ist Siand von 55 em zurückgegangen. Im Verladebe- trieb ist es wieder ruhiger geworden; auch die Schiffsfrachten haben noch den alten sehir niedri- gen und unrentablen Stand. Es Wurden zuletzt bewilligt für Rohprodukte wie Salz, Sand, Ab⸗ rameten, Ton, Alteisen usw). von Mangheim nack dem Mittelrkein per Ztr. 2ν ˖ν Pig. abzügl. Pfg. Provision für Eisenerz ab Worms nacit Ruhrort per Ztr. bei%½ Ladèé- und Löschzeit 2 Pfig. abzügl. Pfg. Provision; für KNalksteine ab Budenheim nach Oberkassel 1% Pig. per Ztr. bei viertel— 2½ Pig. per Ztr. bei halber Lösch-⸗ zeit; für Hoktransporte ab Karlsruhe nach den Mittelrheinstationen per Waggon 10000 Mk. 14.50 bis Mk. 15.— desgleichen ab Mannheim per 100 Stüick/ Bretter Mk..80 bis 3 Mk. Fün Erxz ab Straßburg nach Nuhrort-Walsum per Ztr. 5 Pig.; für letztere Transporte werden die Schiffe meistens in Tagesmiete gechartert und je nach Größe der Schiffe Mlk. 20—24 Tagesmiete bei 15 tägiger Garantie bezahlt. Nach Amsterdam und NRotterdam wurden auch verschiedene kleinere Schifſe meistens in Tagesmiete angenommen; die meisten Schiffe erhalben im letzteren Falle freies Schleppen nach Ruhrort zurück, Die Nohlen kracht in Ruhrort wird noch mit 80 Pig. Per Tonne nach Mannheim-Rlieinau notiert nach dem Oberrhein nüt den üblichen Zuschlägen, nach Karlsruhe 15 Pig., nach Lauterburg 25 Pig., nacht KehlStraßburg 55 Pig. per Tonne; doch ist auch der Verladebetrieb in den Ruhrhäfen sehr stille. In Wesseling ist der Versand von Braunkohlen 2. Ct etwas lebhafter geworden; die Frachten da- selbst werden mit 10 Pig. per Tonne weniger alS die Ruhrfrachten notiert. Die Schlepplöh den iie folgt notiert: von Ruhrort oder K Mainz mit 3½—35% Pig, nach Mannheim 1I 44% Pfg. per Ztr., von Mainz nach Mannhei mit einem halben Pig. per Ztr. Von Maunheim nach Karlsruhe mit 1% Pig., nach Lauterburg m %½ Pig. nach Kell-Straßburg mit 3½ Pig. Zlr. Die Talschlepplöhne stehen 15 Proz. unter dem Normaltarif. Das Angebot von Schleppleraft gleich sich mit dem der zu befördernden Schliffe aus. Die Neckarschiffahrt ist auch wieder rull ger und durzi den Zzurlickgegangenen Wasserstaud selbst unrentabel geworden. Letzte Handelanschrichten- r. Düsseldorf, 17. Juni.(Pr.-Tel) Die Preise für Bleierzeugnisse Würden heute wWi um 2 M. pro 100 kg erhöht, so daßg sich die Prei für Großhändler auf 65.50 M. einschlieglich er Strohverpackung und der für Verbraucher auf 70 M. einschließlich der Strohyerpackung pro 100 kg stellt. Beide Frachtgrundlage Köln für Rlieinland und Westfalen und Mannheim für Sücdeutschland mit 1,5 Prozent Skonto. ligen Zinsscheine der Bproz. arzentialsen inneren Goldanleilhe von 1907 u Wiesen. Pegelstation vom Hhein 12. 15 1 Kehl Datum 4% 90.80.90.83 Haxau Mannhelm Mainz Kaub nRR vom Neckar: Mannheim Hellbronn⸗ ] Heſter 100. — 5 8888885 S gn 88 — Verautwortliebtß; Für 05 Goldenbaum für 1 P10pi8125 und Gerichtszei I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adol Agtle für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fri Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. m. Direktor: Ernst Müller. den ober- gestern wieder dieser Zuwachs auf den früheren 8. Seite. Seneral⸗Anzeiger 4 Badiſche Neueſte Nachrichten. Donnerstag, den 17. Junk 1918. Das gute (Abendblatt) gelingt es Dir. Voller Ersatz für Fleischl Probepackung 50 3 Veberall zu haben Die einzigste fleischlose Kraſtnahrung Dankſagung der Zentrale für Kriegs⸗Fürſorge 42. Veröſfentlichung der Namen von Spendern. Für die nachfolgenden, weiter geſpendeten Gaben wird auch an dieſer Stelle herzlichſt gedankt. I. Geldſpenden. a) Einmalige Gaben. Badiſche Brauerei M. 300; Braumeiſter Anton Bittl M. 50; Alfred Bodenheimer M. 250; Frau Emma Diffene M. 200 Dr. Karl Diffenée M. 200; Bierbrauerei Durlacher Hof vorm. Hagen M. 500; Brauereigeſell⸗ ſchaft Eichbaum vorm. Hofmann M. 500; Elektriſche Kraftnerforgung Akt.⸗Geſ. M. 200; Bürgermeiſter Dr. Finter M. 100, 5. Rate; Gemeindegericht in einer Schiedsſache M. 5; Handelskammer für Firma Gebr. B. M. 500; Dr. Wilhelm Haſenbach M. 200; Fabrikant A. Heymann Pk. 200; Eugenie Kahn Wwe. M. 50; Heinrich Küllmer M. 200; Phil. L. Le Leſſingſchule U. IVe hmann M. 50; 2; Johann Mehl M. 20; Karoline Münch M. 5; Niederbronner Schweſter M. 3; Entleerung der Sammelbüchſe im Friedrichspark 60, wovon die Hälfte dem Roten Kreuz zuſteht; Sammelbüchſenerträgnis beim vaterl. Vortrog des Herrn Bürgermeiſter v. Hollander am 2. Juni 1915 M. 38.11; Friedrich Sauerbeck M 20) Helmuth Sauer⸗ Beck M. 20; Frau Dr. Karl Sauerbeck M. 100; Nichard Sauerbeck M. 200; Rudolf Sauerbeck M. 50; Walter Sauerbeck M. 20 Skatklub Fürſtenberg M. 30; Mann⸗ heimer Eierteigwarenfabrik Herm. Soenker M. 30 Ungenannt M. 5 für Mat; Ungenannt M. 5 für Mai; R. Pl. M. 100; Großh. Bezirksamt, Polizeidirektion, Buße B.& Th. M. 20; F. F. 110 Buße M. 72; Un⸗ genannt M. 5; Werbeausſchuß M. 8879.45; A. Würz⸗ wetler Nachf, Sammelbüchſe M. 28.72. b Monatliche Gaben: G. Amend M. 5, 9. Rate; Rechtsanwalt Ernſt Baſſermann M. 300 für Junf; H. Bauer M. 2, 9. Nate; Beamten der Strebelwerke Akt.⸗Geſ. und zwar: Hering M. 10, Dreher M. 2, Hehner M. 2, Reichhart M. 3, Schreiber M. 3, Streicher 50 Pfg., Duckert M. 8, Siſenbruch M. 3, Hoffmann M. 1, Levlnger M. 2, Quaſt M. 2, Stern M. 2, Reichl M. 10, Alter 50 Pfg., Felder M. 1, Gauwitz 50 Pfg., Gräder M. 1, Horſt 50 Pfg., Leiſt M. 1, Müller 30 Pfg., Ralf 50 Pfg., Oſterroth 50 Pfg., Seubert 50 Pfg., Trinkle M. 1, Tieboll 50 Pfg., Zorn 50 Pfg., Oehl 50 Pfg., Hammel 50 Pfg., Häußler M. 1, Ott M. 1, Philipp M. 1, Deckler M. 1, Herold M. 2, Boſſert 50 Pfg., Kaab 50 Pfg., Gager 50 Pfg. Rau M. 1, Weber 50 Pfg., Nachtigal M. 10, Gaab M. 10, Krämer M. 1, Muſcheler 50 Pfg., Ringhauſer 50 Pfg., Rupp M. 3, Bonhaß M. 2, Cinko M. I, Keller M. 1, Laſchinger M. 1, Streib M. 1, ferner verſchiedene einmalige Beiträge M. 16.70; Beamten, Beamtinnen und Meiſter der Mannheim⸗ Bremer Petroleum⸗Akt.⸗Geſ. M. 220 für Mat; Be⸗ amten und Perſonal des Städt. Straßenbahnamtes Di. 514.58 für Mai; Hofrat Prof. Dr. Auguſt Behaghel M. 20 für Juni; Wärter Billmann M. 2 für Mai; Otto Boehringer M. 200 für Juni; Sekundärarzt Dr. Dietrich M. 10 für Mat; Dr. Deutſch M. 5 für unt; Architekt Johann Fiſcher M. 20 für Juni; trektor Theodor Frank M. 100 für Juni; Frankl & Kirchner M. 75, 1. Rate; Begmten der Firma Frankl& Kirchner und der Firma Oſann, Sponagel & Kirchner M. 26, 1. Rate; M. 5 für Mat; Geh. Kommerzienrat Engelhard M. 100 für Erle Erben M. 30, b. Rate; J. Gerner 2, 9. Rate; Max Goldſchmidt M. 500 für Mat und Junt; Oberarzt Dr. Harms M. 10 für Mai; Bikeltde Kunſtmühle Akt.⸗Geſ. M. 500 für Junt; irektor Dr. Max Heſſe M. 100 für Juni; Adolf ollerbhach M. 10 für Junt; A. Horbach M. 3, 9. Rate: Huber M. 5 für Mat; A. Knecht M. 3 für Mat; M. Krauß M. 1, 9. Rate; Firma Adolf Krebs M. 200 für Junt; Firma Kunheim& Co. M. 200 für Juni;: Angeſtellte der Firma Kunheim& Co. M. 122 fur Funt; E. Kunz M. 2, 9. Rate; Dr. Richard Laden⸗ burg M. 200 für Junt; K. Lang M. 2, 9. Rate; Lehrer und Lehrerinnen der Mann Volksſchule M. 3400 far Mat; Rechtsrat a. D. Leis M. 50 für Mai und Junt; Dr. Link M. ö für Mal; L. Löffel M. 2, 8. Nate; . Loeſchcke M. 25 für Mat; Ehr. Mater M. 1, 9. Rate; Hofrat Marx M. 500 für Mai und Junti; Direktor Naſer M. 100 für Junti und Jult; G. Niſpel M. 3, 8. Rate; Frau Cäcilte Oppenheim M. 100. für Junt; Deutſche Orhydrie.⸗G. M. 100 für Junt; L. Philipp M. 1, 9. Rate; Fritz Reuther M. 200 für Juni; Dr. Ribſtein M. 20 für Mat; G. Sexauer M. 5 für Juni; Gebr, Stmon M. 100 für Junt; Dr. Leo Simon M. 100 für Juni; Heddernheimer Kupferwerk& Süd⸗ deutſche Kabelwerke Akt.⸗Geſ. Abt. Südd. Kabelwerke M. 1000 für Mat; Generaldirektor B. Spielmeyer M. 200 für Mat; Beamten der Heddernheimer Kupfer⸗ werke& Süddeutſche Kabelwerke Akt.⸗Geſ. und zwar: Ungenaunt M. 30, Ungenannt M. 30, Ungenannt M. 3, Ungenannt M. 1, Ungenannt M. 1, Ungenannt M. 3, Ungenannt M. 3, Ungenannt M. 1, Ungenannt M. 1, Ungenaunt M. 1, Ungenannt M. 1, Ungenannt M. 17 Br. Marderwald M. 3, Schmitz M. 2, Ungenannt M. 2, Ungenannt M. 1, Ungenaunt M. 3, H. Schmitz M. 5, Ungenaunt M. 1, Ungenannt M. 3, Ungenannt M. b, Ungenannt M. 3, Ungenannt M. 2, L. Forsbach M. 3, Ungenannt M. 3, Ungenannt M. g, Ungenaunnt M. 3, Ungenannt M. 3, Ungenannt M. 8, Ungenannt M. 8, Ungenannt M. 3,⸗A. Faßnacht M. 2, Ungenannt M. 20, Ungenannt M. 1, Ungenannt M. 2, Ungenannt M. 2, Ungenannt M. 2, E. Kunicke M. 20, H. Theune Pi. 8, A. Kauffmann M. 3, Bender M. 3, A. Frank M. 3, N. Franz M. 3, Baro M. 3, Anker M. 3, Haas M. 3, Riechers M. 1; Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft Akt.⸗Geſ. M. 2000 für Junt; Neue Sunlicht⸗Geſellſchaft non 1914 m. b. H. Mannheim⸗Rheinau M. 1000 für Junt; M. Strubbe M. 5 für Mai; Firma Ferdinand Ulmann M. 50 für Juni; Verein badiſcher Zugmeiſter und Anwärter, Orktsgruppe Mannheim, Sammlung far April, Mai und Juni M. 342; Wärter Vogel M. 2 für Mat; Direklor Wagenmann M. 100 für Juni; Direktor Benno Weil M. 200 für Juni. II. Naturalgaben. Jakoß Durler, Emanuel Strauß, Max Baer& me, Heinrich Burt, Schirmer, Heinrich Schlerf, R. Feibelmann& Co., Central⸗Automat, Fuld N6, 18. III. Quartierzettel. Enſtar Mayer⸗Dinkel, Emil Engelhard, Ludwig Werner, Aug. Ludwig ſen., Wilhelm Gehrig, Leopold A, Jakob Stephan, Direktor DO. Löwit, Viktor Seopold Häußler, Joſef Pichler, Karl Wald⸗ uer. Weitere Fuwendungen in jeder Form wären bei der ſtändig wachſenden Jahl der Unterſtützungsbedürftigen dringend nötig und erwünſcht. Spenden nehmen außer der Stadtkaſſe(Schalter 5) ſämt⸗ liche hieſige Banken und Seitungen, die ſtädt. Sparkaſſe und die Liebes gaben⸗ abgabeſtelle— N 7, 18, ſowie der Verkehrsverein— entgegen. Lebens⸗ mittel u. dergl. können nur in N7, 18 werden. abgegeben 41701 2 7+* Rounheim im Kriege No Rgeiin n Kk! Ausſchreiben an die Künſtlerſchaft Maunheims. Vielfach geäußerten Wünſchen entſprechend wird hiermit bekannt gegeben, daß aufgrund diesſeitigen Ausſchreibens vom 17. Mai angefertigte Zeichnungen noch bis einſchließlich 30. Juni bei der Kunſthanle 55 7324 eingereticht werden können. 473 Mannheim, den 16. Juni 1915. Oberbürgermeiſter: Dr. Kutzer. rgermeiſter: unntmachung Diebold. zen 40 M. jähr⸗ eitere Dienſtjahr eines jeden ſeiner geſetzlichen oder dreijährigen Dienſtpflicht genügenden Sohnes. Der Anſpruch auf Aufwandsentſ der Stadt Mannheim wohnhaften? dem ſtädt. Militärbüro E 55, 16 hädigung der in 1 Tr. Zimmer 3, und der in den Stadtteiten Feudenheim, Käfertal, Neckarau, Rheinau, Sandhofen wohnhaften Perſonen bei dem betr. Gemeindeſekretariat zu erfolgen. Mannheim, 12. Juni 1915. Bürgermeiſteramt: . Hollauder. Bekanntmachung Nr. 20644 J. Im Intereſſe der Volksernährung erſcheint es dringend erwünſcht daß die diesjährige Obſt⸗ und Gemüſeernte in möglichſt großem um⸗ ſange für die kommende Verſorgungspertode nutz⸗ bar gemacht wirb. Zur planmäßigen wirkſamen Förderung dieſes Zieles ſollen für Frauen, die mit den Methoden der Konſervierung(Einkochen, Dörren zc. 2c.]) nicht oder wenig vertraut ſind, von der Zen⸗ trale für Kriegsfürſorge— Abteilung für kriegs⸗ gemäße Lebensweiſe— Obſt⸗ und Gemüſeverwer⸗ tungskurſe abgehalten werden, die am Montag, den 21. Juni in der Harmonie beginnen und daſelbſt täglich nachmittags von—6½ UÜhr ſtattfinden. Teil⸗ nehmenden bedürftigen Frauen iſt Gelegenheit ge⸗ geben, in dieſen Kurſen das eingekochte Obſt zu ganz billigen Preiſen zu kaufen. Die Anmeldungen zur Teilnghme, für die kein Entgelt erhoben wird, werden jetzt ſchon täglich nachmiktags von ½3 Uhr ab in der Harmonie entgegengenommen. Mannheim, den 16. Junt 1915. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Kirchen⸗An age. Katholiſche Gemeinde. Freitag, den 18. Juni 1915. Jefuiten⸗Kirche. ½6 Uhr hl. Meſſe, nach derſelben Austeilen der hl. Kommunion.— 6 Uhr zweite hl. Meſſe.— /7 Uhr Austeilen der hl. Kommunon. 7 Uhr Biſchöfliche hl. Meſſe.— ½8 Ubr bl. Meſſe u. Austeilen ber hl. Kommunſon.— 8 uhr Firmungs⸗ amt.— ½0 Uhr Spendung der heil. Firmung an die Firmlinge der Heilig⸗Geiſt⸗Pfarrei mit Predigt.— 3 Uhr Andacht zum hl. Geiſt für die ſ½8 Uhr Andacht für Heer und Baterland mit egen. 4788 Diebold. Perſonen hat auf Katzenmaier. eeeeeeeeeeeee ld zoahtge ermschtes Kaufmann u. ſtrebſam, 1 + 0 ſehr jg. gut. teh. aus: I. Gei ielen. Zuſchr Geſch keit und dazu den höchsten Nutzen für die Gesundheit durch Zubereitung mit einem nicht ranzig werdenden nnl-bal Flasche von 90 Pfg. Al. Den Geschmack verfeinert naturreiner Atronen-Saft; In fleschen wa.i- an Reformhaus Abersscle. 5 7, 168 Gleldelbergerstrabe) Fernsprecher Nr. 22. Sammlung für die Kriegsblinden. Es gingen weiter ein: Trausport Mk. 189.— G. S. 0 0 0 0.— N. 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Vollſtreckungs⸗ angeblich abhanden gekom⸗ wege öffentlich verſteigern: menſind nachs 23 der Leih⸗¶1 Schreibmaſchine, 1 Näh⸗ amtsſatzungen— 75 maſchine, Möbel u. ſonſt. erklären: 5 Mannheim 17.Juni 1915. id weber 8 85 Kit. BI Nr. 99409 9 Gerichtsvollzieher. vom 14. Junt 1915, dieſern— audſcheine werden hier⸗ mit aufgefordert, ihre An⸗ Wirtschaften ſprüche unter Vorlage der 185 Pfandſcheine innerhalb 4— 0 Wochen vom Tage des Er⸗ Gutgehendes machung an gerechnet beim 7 Städt. Leihamt Lit. G 5. Weinreſtaurant 17 widrigenfalls dieKraftlos⸗ 4 5182 erklärung oben genannter Näheres durch klandſcheine erfolgen[Levi& Sohn wird.%[o1, 4, Artiteſtr. Tel. 508. Mannheim, 18. Juni 1915. Foaumd- rosen Nuitsſtraße 18 auf 15. Sept. d. N neu zu Plekel und sonstige Haut- beſetzen. 51812 per bald zu vermieten. unter Garantie in einigen Tagen die echte„Junol- Creme“ à Dose Mk..—. Kurfürsten-Drogerie —— Schellfische Kabelſau Rotzungen Blaufelchen Bodensesforellen Bachforellen Salm usw. 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