vegugspreis: 80 pfg. monatſtch, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtauff chlag M..72 im Vierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 80 Pfg. Reklame⸗Seile..20 Mk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Almgebung 155 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens 9 Uhr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk MRannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Techniſche Rundſchau; Mannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Celegramtm-Adecpge: „Generalanzeiger Naunheim“ Fernſprech⸗Nummern: Oberleitung u. Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung.. 341 Schriftleitung 777 Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung„ 218 M. 7869 Sweigſchriftleitung in Berlin Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaſt; Nr. 302. Maunheim, Dienstag, 22.—.— 1915. 2 (Abendblatt). Der Kampf um Lemberg. Die Siegesbeute der Armeen Mackenſen ſeit dem 12. Juni 1915: 257 Offiziere, 58 800 Mann, 9 Geſchütze und 156 Maſchinengewehre. uſſiſche Vorſtellungen genommen. WeB. Wien, 22. Juni,.15 Uhr nachm.(Nichtamtlich). Borläufige Mel⸗ dung: Den Verbündeten iſt es ge⸗ lungen, die ruſſiſchen Vorſtellungen weſtlich und nordweſtlich Lem⸗ b ergs zu nehmen. Der deutſche Cagesbericht. Gr oſſes Hauptquartier, 22. Juni. EGre. Amtlich.) weſtlicher Auf dem weſtlichen Kanalufer nordweſtlich von Dirmuyden wurden feindliche Angriffe gegen drei von uns beſetzte Gehöfte abgewieſen. Nördlich von Arras fanden auch geſtern im Weſentlichen Artilleriekämpfe ſtatt. Ein franzöſiſcher Infauterie⸗ angriff am Labyrinth ſüdlich von Neu⸗ ville wurde um Mitiemnht zurückge⸗ ſchlagen. In der Champagne weſtlich von Per⸗ thes ſchoben wir nach erfolgreichen Spren⸗ gungen unſere Stellung vor. Auf den Maashöhen dauerten die RNahkämpf e unter ſchwerem Artilleriefeuer den Tag über an. Heute früh gegen 3 Uhr ſchritten wir zum Gegenangriff, fäuberten unſere Gräben vom einge⸗ drungenen Feind faſt vollſtändig und machten 130 Gefangene. Ein kleiner feindlicher Vorſtoß bei Marcheville wurde leicht abgewieſen. Oeſtlich von Lunville entwickelten ſich bei Leintry neue Vor⸗ poſten kämpfe. In den Vogeſen haben wir heute Nacht unſere Stellungen planmäßfig und ungedrängt vom Feinde auf das öſtliche echtufer öſtlich von Sondernach verlegt. Am Hilſenfirſt erlitt der Feind bei ernenten Angriffen wieder ernſte Ver⸗ Iu ſt e. Unſere Flieger bewarfen den Flughafen Courcelles weſtlich von Reims mit Bom⸗ ben. Feindliche Bombenabwürfe auf Brügge und Oſtende richteten keinen militäriſchen Schaden an. HWeftlicher Relegsſchauplatz. age iſt unverändert. 9770 öf amen 08 42 Vn 2———— = 222 1.ene ſean 2 eß 55 Südsſtlicher Kriegsſchauplatz. Die Kämpfe nördlich und weſtlich von Lemberg werden fortgeſetzt. Weſtlich von Zolkie w wurden die Ruſ⸗ ſen heute Nacht zum Rückzug aus ihrer Stellung gezwungen. Die deutſchen Truppen und das in ihrer Mitte kämpfende öſterreichiſche ungariſche Armeekorps hat ſeit dem 12. Juni, dem Beginn ihrer letzten Offenſive aus der Gegend vor Prze⸗ myſl und Jaroslau 237 Offiziere, 58800 Mann zu Gefangenen ge⸗ macht, 9 Geſchütze und 136 Maſchi⸗ neugewehre erbeutet. Oberſte Heeresleitung. ** Anverbindliches Friedens⸗ gerede. m, Köln, 22. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die „Kölniſche Zeitung“ meldet aus Zürich: Ein vatikaniſcher Gewährsmann erklärte dem Mai⸗ länder Vertreter der„Neuen Zürcher Zeitg.“, daß nächſtens in der Schweiz verſchiedene politiſche Perſönlichkeiten ſowohl des wie der Zentral⸗ mächte unverbindliche Beſprech⸗ ungen über die Grundlage eines Friedensſchluſſes haben würden. Die Zuſammenkunft gehe auf den Präſidenten 9 zurück. ie„Köln. Zeitung“ bemerkt, man wird 99 5 jetzt noch gut tun, ſich durch allerlei un⸗ verbindliches Friedensgerede nicht in dem Be⸗ wußtſein beirren zu laſſen, datztrotzallem noch viele ſchwere Kriegs⸗ arbeit nötig iſt, ehe wir den Frieden haben, den wir brauchen Die Juſtände in Moe bedenklich. m. Köln, 22. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der „Kölniſchen Zeitung⸗ zugehende Privatnach⸗ SRan 2 2 richten aus Rußland beſagen, daß die Zuf ſtände Zwiſchen i in Moskau bedenklich geworden. Söhne des abends 10 und morgens 5 Uhr darf niemand ohne beſondere Erlaubnis die Straßze betreten. Alle Haustüren müſſen verſchloſſen ſein. Eine neus ruſſiſche Partei. Der„Baſler Nationalzeitung“ vom 18. Juni] gehen aus Petersburg folgende Ausſührungen 3u: kann nur verhindert werden, wenn eine ſtarke konſtitutionelle Partei ſich ihr entgegenſelt. Die Bildun, einer ſolchen, die ſich liberale Partei nennen will, iſt nach den neueſten Nachrichten aus dem politiſchen Lager in die Wege geleitet. Ihre Grundlage ſoll ſehr breit ſff denn e Konſervative, wie Chwo⸗ ſtoff und bish 5 Kadetten, wie Tſcheinokoff gehören ihr ebenſo an, wie faſt alle Oltobriſten und Progreſſiſten. Legt man den Maßſtab der jeßigen Partei⸗ ſtärke in der Duma zu Grunde, ſo könnte die neue liberale Partei mindeſtens 250 Sitze ein⸗ nehmen. Würde es aber Neuwahlen geben, ſo käme ſie ſicher über 300 hinaus. Die inner⸗ politiſchen Strömungen, wie ſie jetzt zutage teten, erſchienen vör mehr als eine J ahr zehnt in der ruſſiſchen Preſſe, als der kuſſiſch⸗ſapaniſche Krieg ſich dem En de Wenn Rußland nicht ſiegt, wird der Zar zweifellos ſtatt der Schein⸗ verfaſſung eine Wirklich he und ſt ſtatt des Schein; parlaments eine wir bli che Kammer ge. währen müſſen Die Kräfte, um durch einen geſwiſſen Druck dieſe Zu⸗ geſtändniſſe zu erveichen, ſchließen 5 jetzt ſchon enger zuſammen. Die ruſſiſeh⸗polniſchen Juden und ihr Baterland. Aus ruſſiſchen und polniſchen Mitteilungen glaubte die„Indspendance Roun naine“ vom 16. 6. zu können, daß die Juden in Polen au ſcher Seite ſte hen. Deutſch. jüdiſche 15 zeßor ne ſprechen den Juden volle Gleich⸗ tigung. Die Lage der ruſſiſchen Juden, die ſich der 90 kſchen Armee hilfreich gezeigt, te u, ſei ſchlecht Dagegen ſagt die Et 2 Juißs in Lauſanne in der ſchen Verfolgungen verhindern die jüdiſchen Volkes nicht, mit allen ande⸗ Ruſſen für das gemeinſame Vaterland gu kämpfen, obwohl dieſes Vaterland hart gegen die Juden geweſen iſt und dem jüdiſchen Stamme die einfachſten Menſchenrechte noch nicht zugeſtanden hat.“— Ein Brief, gezeichnet„Ein ruſſiſcher Jude“, ſagt: Deutſchlands Einfluß auf Rußland „Gazette ren Eine realtionäre Politik nach dem Kriege des Wir wiſſen alle, daß der Sieg Deutſchlands den Sieg der Reaktion bedeutet, wogegen der Sieg der Verbündeten demjenigen der Freiheit gleichkommt. Er würde in Rußland den Anſtoß zu einem menſchlicheren Syſtem geben, und den Juden Gleichberecht zung mit allen anderen Ruſſen bringen.— Deswegen werden in Polen die Deut⸗ ſchen vom Haſſe der jüdiſchen Bevölkerung ver⸗ folgt. Leider hat Rußland in kurzſichtiger olitik die Anſiedelung der Juden außerhalb Polens ver⸗ boten; eingeſperrt in eng! Grenzen haben ſie ſich lediglich aus eigener Kraft entwickelt.— Trotzdem betrachten die Juden— ob Polen oder Ruſſen— Rußland als ihr einziges und wahres Vaterland, für welches ſie gerne ſterben würden.“ *. Berlin, 22. Juni.(Von u. Berl. Büro.) Aus Hamburg wird der B. Z. gemeldet: In der Nacht vom Sonntag zum Montag wurde der in Altong wohnende ruſſiſche Staatsange⸗ 1 Franz alte, Der Naun ich nach Hamburg begeben wollte. n ſteht im Verdacht, die letzten drei gro 5 in anee angeleg aben Die Kriegslage im weſten Furchtbare Verluſte der Fran⸗ 155 zoſen an der Corettohshe. Paris, 22. Juni.(WTB. Nichttamtlich.) Aus einer Zuſchrift an die„Guerre Soziale“ geht hervor, daß von der freiwilligen Slaven⸗Legion, die bei den Kämpfen nördlich Arras eingeſetzt waren, von 4000 Mann nur 900 Mann aus den Kämpfen zurück ⸗ gekommen ſind. Die Slaven⸗Legion war einer marokkaniſchen Diviſion von 28000 Mann zu⸗ geteilt. Die Verluſte der Diviſion ſind er⸗ ſchreckend geweſen, alle hohen Offiziere ſind gefallen. Auch an der Lorettohöhe ſeien die franzöſiſchen Verluſte er ⸗ ſchreckend. Die ganze H5 he ſei ein un⸗ geheure rFriedhof. 5 Die franzsſiſchen Be 22. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht von geſtern nachmittag: In dem Abſchnitt nördlich von Arras erzielten wir neue Fortſchritte gegen Soucheg, indem wir mehrere Schützengräben einnahmen und uns im Nord⸗ weſten dem Dorfe näherten. Die Artillerie⸗ kämpfe dauerten die ganze Nacht hindurch fort. Bei Dompierre weſtlich von Perronne wurde ein ſeindlt icher Angriff, dem die Sprengung dreier Minenherde vorangegangen war, ſofort durch unſer Artillerie⸗ und Infanterieſeuer an⸗ gehalten. Auf den Maashöhen im Abſchnitt des Grabens von Calonne behaupten wir trotz äußerſt heftigen Gegenangriffes, der mor- genns um 4 Uhr ausgeführt wurde, alle unſere geſtrigen Gewinne. In Lothr ingen bei Reillon machten wir weitere Fortſchritte. Die ganze ſeindliche Linie auf einer Front vyn 1500 Meter wurde von uns eingenommen. Gegen Ende des Tages verſuchte die feindliche Kavallerie einen Gegenangriff zu unternehmen; ſie wurde zerſtreut. Unſere Patrouille 16 5 den Kampfplatz verlaſſen hatte, Nähe von Chapelles, Condrezon 1 5 bois. Wir machten etwa 20 Gefangene. Gebiete von Bonhomme rückten wir auf nachbarte Höhe vor und erreichten den des Dorfes Bonhomme. Auch im Fecht os noch immer vorwärts. den Friedhof von Metzeral Siidweſten gewannen wi und machten 9 5 Gefange iſt die ben cels ziere 2. Seite. Seueral⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 22. Juni 1915. Paris, 22. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht von geſtern abend: In dem Ab⸗ ſchnitt nördlich Arras iſt die Lage unver⸗ ändert. Wir behaupteten das ganze eroberte Gelände. Heute fanden nur ganz lokale Infan⸗ teriekämpfe ſtatt, welche die Fronten nicht ver⸗ änderten. Der Artilleriekampf dauert wirkſam an. Unſer Flugzeuggeſchwader beſchoß feind⸗ liche Flugparks, äſcherte 4 Schuppen ein und traf 2 Flugzeuge ſowie einen Feſſelballon. Am Weſtrand der Argonnen unternahmen die Deutſchen am Sonntag abend oberhalb der Straße Vienne le Chateau⸗Hinarville einen heftigen Angriff. Unſere vorge⸗ ſchobene Linie gab an gewiſſen Stellen nach. Auf den Maashöhen in dem Abſchnitt des Grabens von Calonne warfen wir feindliche Gegenangriffe zurück und verbreiter⸗ ten ſodann unſere geſtrigen Gewinne. Die erſten Angriffe machten nur geringe Fort⸗ ſchritte, dagegen geſtattete uns ein zweiter An⸗ griff, 9 Schützengräben einzunehmen, welche wir am Sonntag beſetzt haben. Dieſe Gewinne wurden wie die vorherigen behauptet. In Lothringen erreichten unſere Patrouillen die Schanzwerke von Condrezon und fanden ſie un⸗ beſetzt. Die Deutſchen blieben bei ihrer Rück⸗ wärtsbewegung ſüdlich Leintry ſtehen. Im Elſa ß dauern unſere Fortſchritte bei ununter⸗ brochenen Kämpfen an. Nachdem wir den Friedhof von Metzeral erobert hatten, machten wir ſodann einen Sturm auf das Dorf, welches nach ſehr heißen Kämpfen eingenommen wurde. Wir erreichten die Südausgänge des Dorfes und unſere Linie bis 500 Meter öſtlich des Dorfrandes in Richtung auf den Meierhof vor. Wir machten in dieſem Kampf neue Ge⸗ fangene. Nördlich der echt unternahm der Feind einen Angriff gegen unſere Stellung am ceichsackerkopf, wurde aber völlig zurück⸗ gen Der Munitionsmangel der Alliierten. „22. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Unterſtaatsſekretär des Krieges Albert Dhoma traf in Bologne mit dem engliſchen Munitionsminiſter Lloyd George zuſam⸗ men. Befde hatten lange Beſprechungen vor, nämlich über die Verſtärkung der Ar⸗ tillerie der Verbündeten und über die Hilfe. welche die beiden Länder ſich zu leiſten vermögen, um die Munitions⸗ erzeugung noch zu erhöhen. London, 22. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Der Waliſer Kohlen⸗Magnat Thomas begibt ſich nach Kanada und den Vereinigten Staaten um gewiſſe Verhandlungen für die Liefe⸗ rung von Kriegsmunition zu leiten. Er wird von den Zeitungen als Inſpektor für dieſe Lieferungen bezeichnet. Paris Der Die amerikaniſchen Munitionslieferungen. Haag, 22. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Die hier vorliegende Newyork Times vom 21. meldet: Die Beethlehem Steel Compagnie ſtellt jetzt für die britiſche Regierung 85 000 Ge⸗ ſchoſſe täglich her. Die Geſamtaufträge der britiſchen Regierung hat zur Zeit einen Wert von 100 Millionen Dollar. Die American Lokomotiv Compagnie beſtellte bei dem Stahl⸗ truſt 25 000 Tonnen Stabſtahl zur Herſtellung von Schrapnells und Briſanzgeſchoſſen. Weitere Alagen über die 7 8 engliſchen Kriegskoſten Poſt“ vom 17. Juni klagt ber ble furchtbaren Kriegsausgaben. Das 19555 aufgeſtellte Heer verſchlang in 73 Tagen 121 Millionen Pfund Sterling, während die Flotte, welche ſeit Jahren ausgebaut wurde, 36 Millionen Pfund im gleichen Zeitraum koſt e, trotzdem auch hier ſicherlich Geld verſchleudert wurde. Aber die Koſten des Heeres ſind un⸗ —— es koſtet uns mehr als alle Armeen, welche Deutſchland und O allen Fronten haben. Es wäre intereſſant Millionen für die(vom militäriſchen Standpunkte) ganz unnützen Schilder und Zeitungsanzeigen für Rekru⸗ tierung ausgegeben ſind, und wie hoch die Ausgaben 5 die unverhält⸗ nismäßig viele verheirateten Männer im He 955 waren. Ferner wäre es lehrreich, zu hören, wieviel Ausg ben durch die Tatſache entſtanden, daß bei Kriegs⸗ ausbruch keine Vorräte an Gewehren, Munition und Kleidung vorhanden waren, und weil durch Nachläſſigkeit keine Anlagen vorhanden waren, welche dieſe Bedürfniſſe der neuen Heere an⸗ fertigen konnten. Asquith ſagte, daß im allgemeinen unſer Partei⸗Regierungsſyſtem ſich bewährt habe. Wenn das Hauptziel der Regierung das iſt, für d die Landesverteidigung zu ſorgen, ſo können wir nur antworten, daß unſer Partei⸗Regierungs⸗ ſyſtem in dieſer Lebensfrage gänzlich und abſolut verſagt hat. Die gewichtige Tatſache, welcher das Land gegenüberſteht, iſt die, daß wir tägbich 26000 0 0 Pfund ausgeben, die Hälfte der Summe hätte geſpart werden können, wenn wir, wie die übrige Welt, ein ver⸗ nünftiges Verteidigungsſyſtem gehabt hätten. Das iſt nicht, wie Asquith ſagt, eine blinde Ueberlegung der Ueberſpanntheit und Panik, es iſt die einfache, nacktle Wahrheit. Das Land hat große Hilfsquellen, aber wir haben einen langen Krieg vor uns.„Der Miniſter ſagt, wir müſſen bis zum Ende aushalten und ſparſam ſein.“ Wir müſſen an die Ausgaben denken und uns daran erinnern, daß der Krieg Jahre dauern kann und es ſich vielleicht um eine Reihe von Kriegen, die dicht aufeinander folgen, handelt Es muß geſpart werden. Die Regierung muß die eilig in der erſten Hitze eingegangenen Ab⸗ ſchlüſſe einer Durchſicht 15 Die ameri⸗ kaniſchen Abſchlüſſe wurden z.„nicht zu günſtigen Bedingungen Die Sache muß unterſucht und abgeändert werden. In den Regierungsabteilungen muß mit der Spar⸗ ſamkeit begonnen werden. Es gibt zu piele un⸗ nötige Geſchäftsſtellen, allein im Verſicherungs⸗ zweige ſind ſo viele Angeſtellte, daß ſie eine Diviſion bilden könnten. Auch bei den ſtädti⸗ ſchen Behörden wird zu viel Geld ausgegebe; Regierung und Privatleute müſſen ſparen. Eine engliſche Beruhigungs⸗ pille für Frankreich. ORotterdam, 21. Juni.(Von unſerem Be⸗ richterſtatter.) Unter dem Titel„Warum iſt die engliſche Front ſo ſchmal“ bringt der Pariſer „Temps an auffallender Stelle eine Zuſchrift aus London, die in der Hauptſache folgendes enthält: Vor einigen Wochen veröffentlichte ein franzöſtſches Blatt eine graphiſche Darſtellung, welche die Länge der Front in Frankreich ver⸗ anſchaulichte. Man konnte aus ihr wahrneh⸗ men, daß die Engländer ein ganz ſchmales Stück von der Front beſetzt halten, während der übrige lange Teil von den franzöſiſchen Truppen ver⸗ teidigt wird. Viele Franzoſen waren über dieſe Wahrnehmung erſtaunt. Obgleich noch keine Ziffern bekannt gegeben worden ſind, ſo weiß man doch allgemein, daß die Zahl der engliſchen Soldaten in Frankreich ſehr hoch iſt. Wie kommt es nun, daß ſie trotz ihrer großen Anzahl nur ein ſo kleines Stückchen Front beſetzt halten? Es muß zuerſt darauf hingewieſen werden, daß die Front von Belfort nach Dünkirchen, die die Franzoſen einnehmen, nicht überall gleich ſtark beſetzt iſt. Es gibt in ihr Abſchnitte, die durch ein Armeekorps, andere wieder, die nur durch ein Regiment verteidigt werden. Man darf alſo eſterreich auf zu hören, wie viele nicht immer die Kraft des Einen nach der Länge ſeiner Front beurteilen und 5 nicht vergeſſen, daß in der engliſchen Armee die Verhältnisziffer der Nichtkämpfer ſehr hoch iſt. Die engläſche Armee auf dem Kontinente iſt in Wirk⸗ lichkeit nur eine vorgeſchobene Linie. Je nach den Leiſtungen der Fabriken für Kriegs⸗ material wird ſie durch Nachſchübe vergrößert werden. Dafür wird nun ein großer Teil der Nichtkämpfer verwendet. Eine andere Urſache, weshalb die engliſche Armee keine lange Front verteidigt, iſt ihr Mangel an Artillerie und ſonſtigem Kriegszubehör. Die letzte miniſterielle Kriſe in England hat darüber genügend Aufſchlüſſe geliefert, die in Frankreich überraſchend gewirkt haben. Mit Erſtaunen fragte man ſich daſelbſt, wie es kommen konnte, daß ein ſo großes In duſtrieland wie England, deſſen Gebiet bisher unbeſchädigt geblieben iſt, nicht im Stande war, die für ſeine Armee not⸗ wendige Munition zu erzeugen. Man(agte über den ſchlechten techniſchen Dienſt in England, der ſich unfähig erwies, eine geregelte Produk⸗ tion zu organiſieren. Auch die Gleichgültigkeit der britiſchen Arbeiterſchaft fiel unliebſam auf. Dieſe Anklagen ſind vielleicht nicht ganz unbe⸗ rechtigt Aber ſelbſt wenn England über„Exper⸗ ten“, die keine Irrtümer begehen, und über eine für den Krieg begeiſterte Arbeiterſchaft verfügt hätte, wäre manche Verſpätung noch immer nſcht zu vermeiden geweſen. Dieſer liegen mehr all⸗ gemeine Urſachen zu Grunde. Vor allem iſt die Fabrikation von Kriegsmaterial eine ganz beſondere Induſtrie, die ſeit Jahren nicht das Fach der Engländer war. Bis nun England die für ſeine neue Kriegsinduſtrie notwendigen Ingenieure in Frankreich finden konnte und bis man ein beſonderes Arbeitsper⸗ ſonal eingeſchult hatte, verging eine koſtbare Zeit. Zum Glück ſind in England die Inge⸗ nieure und Arbeiter ausdauernd und ſtandhaft, ſie überwinden die größten Schwierigkeiten, um zum Ziele zu gelangen. Man darf ſich al ſo n Frankreich nicht entmutigen laſſen. Man kann bedauern, daß England in induſtriel⸗ ler und militäriſcher Beziehung ſo wenig 5 reitet war und ſich ſein Eingreifen verſpäte Wenn man aber ins Auge faßt, was England bis heute mit ſeinen beſchränkten Hilfsmitteln geleiſtet hat, ſo kann man mit Vertrauen einem Kampfe ug ent in dem von Monat zu 5 7 5 das engliſche Schwert immer gewichtiger wir Die Abrechnung nit Eulland Wie man mit England fertig werden muß. Ein hervorragender Amerikaner, deſſen Namen in zwei Erdteilen als Politiker und Wiſſenſchaftler einen guten Klang hat, ſchreibt der„Tägl. Rundſchau“: England iſt ein ſchönes, mächtiges Land. Mit ihm muß man wohl leben, und nach dem Kriege ſogar friedlich und freundlich leben. Mit ihm muß man ſpäter Geſchäfte machen, es belehren und von ihm lernen. Wie ſoll man aber den beſten Weg finden zu einer friedlichen Verſtändigung und zu einem dauernden Frie⸗ den? Man muß England ordent⸗ lich verhauen. England liebt keine andere Nation, aber es kann dasjenige Land reſpek⸗ tieren, das abgeſchloſſen und ruhig ſich als ebenbürtig erweiſt und England zu Nachſicht und Freundſchaft zwingt. Der Deutſche hat von jeher eine übermäßige Neigung zu Eng⸗ land, war beinahe bereit, als Weltbürger zweiten Ranges neben England ſtehen zu wol⸗ len. Alles, was England nicht als ſeines⸗ gleichen reſpektiert, wird von ihm zertreten und mißhandelt. Indien, Irland und das Kongogebiet ſind glänzende Beiſpiele dafür. Während Schottland, die Vereinigten Staaten und Südafrika es verſtanden haben, England ſo zu verprügeln, daß es ſich freute, den Frie⸗ den auf einer anſtändigen Baſis wiederherzu⸗ ſtellen und deswegen Englands Segen haben, werden Irland und Indien bis Tage ausgeplündert und verachtet. Liebe iſt für den engliſchen Politiker eine ſchöne weib⸗ liche Eigenſchaft. Sie gehört wohl als Zier in den engen Familienkreis und am Sonntag auf die Kanzel, aber wochentags, im Geſchäft und in der Politik, iſt für ihn ein häßlichez Unding. Engliſche Männer küſſen ſich nicht und wollen auch nicht von Männern geküßt werden. Auf der Baſis eines Kompromiſſes wird Deutſchland nie und nim⸗ mer eine dauernde Freundſchaft mit England herſtellen können. Wenn Deutſchl land England wirklich liebt, muß Deutſchland es dem lieben Gott nachmachen, der den züchtigt, den er liebt. Selbſt wir Amerikaner laufen Gefahr, daß wir England zuviel die Kur machen. Sobald wir das lun, werden wir auch getreten und verachtet. Un⸗ ſere tatſächliche Freundſchaft beruht auf Bun⸗ ker Hill und auf der Tatſache, daß wir im⸗ ſtande ſind, Kanada jederzeit zu nehmen und noch dazu ordentlich zu verhauen. Eine wert⸗ volle Freundſchaft in einer engliſchen Schule iſt undenkbar, ſolange die Betreffenden ſich nicht eim paarmal tüchtig verprügelt haben und gans genau wiſſen, woran ſie miteinander ſind. Das weiß jeder, der, wie der Schreiber dieſer Zeilen, ſeine Jugend unter der eng⸗ liſchen Fahne zugebracht hat. Rachegedanken überläßt England dem verweichlichten Frank⸗ reich; vor einem ſiegreichen Deutſchland, das ſeinen feſten Willen durchſetzen kann, wird England Reſpekt haben, und nur vor einem ſolchen Deutſchland. * Noch ein Zeuge für die Be⸗ ſtückung der„TLuſitania“. In Anbetracht des lebhaften öffentlichen Intereſſes, das ſich zurzeit an dem Noten⸗ wechſel zwiſchen der deutſchen und der amerika⸗ niſchen Regierung wegen der„Luſitania“⸗An⸗ gelegenheit knüpft, verdient die Ausſage eines deutſchen Matroſen vor der Polizeibehörde in Hamburg beſondere Beachtung. Dieſer, der jetzige Bote Emil Erich Richard Grabe, geboren am 24. Oktober 1888 zu Hannover, wohnhaft in Hamburg, Gluck⸗Straße 33a, 2. Etage, hat folgende amtlich beglaubigte Er⸗ klärung abgegeben: Nach Zeitungsnotizen iſt in New Pork ein deutſcher Seemann Guſtav Stahf feſt⸗ genommen worden, weil er entgegen der An⸗ gabe der Reederei der„Luſitania“ behauptet haben ſoll, daß das Schiff mit Kanonen ar⸗ miert ſei. Ich weiß beſtimmt, daß die Angaben des feſtgenommenen deutſchen See⸗ mannes richtig ſind und die Behauptung der Reederei dagegen auf Unwahrheit beruht. Ich habe vier Jahre auf engliſchen Schiffen zur See gefahren, darunter auch auf der„Luſi⸗ tania“ ſowie auf dem Schweſterſchiffe Maure⸗ tania“. Beide Schiffe waren gleich armiert. Auf der„Luſitania“ war ich dreimal an Bord beſchäftigt. Ich kenne das ganze Schiff genau und bin auch in der Lage, an der Hand einer Abbildung der„Luſitania“ genau die Stellen zu bezeichnen, an welchen die Kanonen feſt eingebaut waren. Im ganzen befinden ſich fünf oder ſechs 12⸗Zentimeter⸗Geſchütze an Bord, und zwar zwei im Achterdeck, zwei mitt⸗ ſchiffs und ein oder zwei am Vorderſchiff. Die Geſchütze waren dauernd mit ſchwerem Segel⸗ tuchleinen verdeckt. Die an Bord befindlichen Marinereſerven hielten regelmäßig übungen ab; ich habe ſie ſelbſt bei ihren Exerzitien be⸗ obachtet. Meine Ausſagen kann ich jederzeit Der Krieg als Arzt. Wir wußten lange nicht, ob der A uns trog. Wir hatten bisweilen ſchwächliche Leute in den Heeresdienſt eintreten ſehen, deren Konſtitution keineswegs den Strapazen ge⸗ wachſen ſchien, die ihrer warteten. Aber ſchon einige Wochen ſpäter war eine Veränderung feſtzuſtellen, der ganze Mann ſah geſünder aus, das Geſicht war gebräunt, friſch und reichlich durchblutet, die Haltung aufrecht geſtreckt. Die Menſchen bekamen etwas Lebendigeres, auch wenn die großen Strapazen des Dienſtes nicht ſpurlos an ihnen vorübergingen. Als ſie dann aus den heimatlichen Garniſonen in die Schlacht zogen und wir wieder von den furchtbaren Mühen und Entbehrungen hörten, die der Winterfeldzug mit ſich brachte, bangten wir bis⸗ weilen doch um die Geſundheit unſerer Brüder. Unſere Beforgniſſe aber waren unbegründet, man ſah zahlloſe vorübergehend aus jenen ent⸗ ſetzlichen Kämpfen Heimgekehrte, die nicht nur die Anſtrengungen überſtanden, ſondern auch ein friſches und geſundes Ausf ehen zeigten, gleich als ſtänden ſie erſt jetzt 0 Vollbeſitze ihrer Kraft. Sollte wirklich der Krieg mit ſeinen Schreckniſſen eine ſo ſtählende Wirkung aus⸗ üben? Man iſt jetzt in der glücklichen Lage, feſt⸗ ſtellen zu können, daß derartige Anſchauungen nicht auf ſubjektiven Impreſſionen beruhen. Deun auch die Vertreter der mediziniſchen Wiſſenſchaft ſtehen auf dem Standpunkt, den für viele Leiden als Arzt und Hygieniker Dahin zielende Beobachtungen und Betrachtungen veröffentlicht der bekannte Ber⸗ Hiner Kliniker Prof. Goldſcheider, Gene⸗ ralarzt und beratender innerer Mediziner bei einer Armee in der Zeitſchrift für phyſikaliſche und diätetiſche Therapie. Der Krieg hat einen merkwürdigen Einfluß auf den allgemeinen Geſundheitszuſtand aus⸗ geübt. Zahlreiche Menſchen, welche bei ſeinem Beginn an Beſchwerden gelitten haben, rückten ins Feld, ungeübt und ungewöhnt der An⸗ ſtrengungen, machten den Feldzug mit, ohne Rückſicht auf ſich nehmen zu können. Und es ging! Dies iſt eine merkwürdige Tatſache, für die es ſich wohl lohnt, die Urſachen aufzuſuchen. Zunächſt muß man daran denken, daß zahl⸗ reiche Schädigungen, die dem bürgerlichen Leben eigentümlich ſind, im Felde fehlen. Uebermäßi⸗ ger Alkoholgenuß, ungenügende Ernährung, unſolider Lebenswandel, ungenügender Schlaf bei ausſchweifendem Nachtleben, die Unſitten der üppigen Gaſtereien fallen hier weg. Streng geregelt fließt das Leben im Felde hin. Ueber⸗ maß an Alkohol und Tabakgenuß kommt nur ausnahmsweiſe vor, die übrigen Kulturſchädi⸗ gungen ſucht man vergebens. Die Koſt iſt ein⸗ fach und von allen Reizmitteln frei. Die Ge⸗ ſundung von Körper und Geiſt rührt von dieſer„ſpartaniſchen“ Lebensweiſe her, welche die Schädlichkeiten der Verweichlichung nicht kennt. Dazu kommt der dauernde Aufenthalt in der friſchen, keimfreien Luft. Trotz des un⸗ vermeidbaren Schmutzes ſind Schützengräben ſchlechten Wohnungen vorzuziehen. Lungen⸗ entzündungen kamen deshalb ſelten vor, ſie ſtammten immer häufiger aus Quartieren als aus Gräben. Wie aber kommt es, muß man fragen, daß dieſe Menſchenmaſſen auch im⸗ ſtande ſind, die großen körperlichen Anſtreng⸗ ungen und die Beanſpruchungen der Nerven⸗ kräfte zu ertragen? Die Urſache für dieſe ge⸗ waltige Steigerung der Leiſtungsfähigkeit des Organismus iſt begründet in ſeiner Fähigkeit, ſich den Anforderungen anzupaſſen. Jener beſitzt Regulationsvorrichtungen, die er bei jeder Störung ſpielen läßt und die übungs⸗ fähig ſind. Darauf beruht auch die Wirkung der phyſikaliſchen Heilmethoden, etwa der Waſ⸗ ſer⸗Behandlung. Dieſe ſind als den Organis⸗ mus ſtörende Eingriffe anzuſehen, gegen die jener ſeine Regulationseinrichtungen mobil macht und ſteigert. Alles das, was als Schädlichkeit für unſere Truppen erſcheint wie Kälte, Näſſe, Witte⸗ rungsunbilden, kräftigt ſie letzten Endes und härtet ſie ab. Der menſchliche Körper paßt ſich außerordentlich ſchnell ganz ungewohnten kör⸗ perlichen Anſtrengungen an, und das nachher ſich einſtellende Wohlbefinden iſt ein Beweis der günſtigen Einwirkung. Auch der Mangel an wirkt wohltätig auf die Nerven. Man lernt auf hartem Lager ungeachtet der Druckempfindungen ſchlafen und trotz des Ge⸗ Die Nervenempfindlichkeit wird 925 rabgeſetzt. Dadurch wird der aufregende Kufemhalt in Feuerſtellung erträglich gemacht: man wird kaltblütig. Die pſychiſche Beeinfluſſung geht noch weiter. Die mächtigen Gefühlsmomente, die der Krieg im Einzelnen auslöſt, überlagern die ſubjektiven Gefühle und Beſchwerden. Das Individuum vergißt ſich und ſeine Unannehmlichkeiten unter der Allgewalt der Verhältniſſe. Die Willens⸗ tätigkeit wird durch das gegenſeitige Beiſpiel und die Kameradſchaft, welche Vorgeſetzte und Untergebene zu einer einzigen willenserfüllten Maſſe zuſammenfügt, auf das denkbar höchſte Maß erhoben. Man will nicht krank ſein. Der Wille überwindet Hunger und Durſt, Kälte und Hitze, kurz jedes Unluſtgefühl. Auch die Affekte wie Furcht und Grauen meiſtert er. Endlich lernt er ungeahnte motoriſche Leiſtun⸗ gen hervorzubringen. Dieſe Willensſtärkung übt aber auch geradezu einen Einfluß auf die Geſundleit aus. Die Kräfte, die latent geblie⸗ ben waren, weil man ſie nicht benötigte, wachen auf. Die Anpaſſungsfähigkeit wird auf das äußerſte geübt, der Organismus lernt, große Leiſtung bei möglichſt ökonomiſcher Muskeltätig⸗ keit zu vollbringen. Herz und Atmung wird gekräftigt. Der Menſch wird Virtuoſe in aus⸗ dauernder Muskelarbeit bei möglichſt geringem Stoffumſatze. Der Wille unterſtützt auch den Heilprozeß. Willensſchwache Kranke laſſen ſich von ihrem Leiden unterkriegen und leiden mehr als die Starken, die ihr Lebensgefühl dauernd wachhalten. Der Krieg wird zu einem Erleb⸗ nis, das ſicher eine bleibende Wirkung im Sinne einer Steigerung des Perſön⸗ lichkeitsgefühles ausüben wird. Im ganzen genommen enthält die Erkenntnis der Wirkungen des Krieges eine hoffnungsvolle Perſpektive: es deutet nicht auf Abnutzung, alles vielmehr auf Erhaltung und Steige⸗ rung der Leiſtungsfähigkeit. Die unorganiſche Subſtanz wird durch Gebrauch abgenutzt, die organiſche gekräftigt. Alle dieſe heilſamen Folgen aber würden nicht eintreten, wenn das Menſchenmaterial von Haus aus nicht zum heutigen — A — Dlenskag, den 22. Juni 1915. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblathy 3. Seite. beeidigen. Ich bemerke noch, daß ich überzeugt bin, daß ſich gegenwärtig in der deutſchen Marine zahlreiche Mannſchaften befinden wer⸗ den, die gleichfalls auf der„Lufitania“ ge⸗ fahren haben oder beſchäftigt waren und meine Ausſagen eidlich beſtätigen können. der Krieg mi er Arieg mit Italien. Trieſt im Kriege. m Köln, 22. Juni.(Priv.⸗Telegr.) Die „Kölniſche Zeitung“ meldet aus dem Kriegs⸗ preſſequartier: Die italieniſchen Blätter erzählen ihren Le⸗ ſern tagtäglich, Trieſt ſei eine von Aufruhr, Seuchen und Hungersnot ſchwer heimgeſuchte Stadt und erwarte mit namenloſer Sehnſucht die Ankunft der ſtammverwandten Befreier. Ihr Kriegsberichterſtatter weilt jetzt in Trieſt und hat von allen dieſen Dingen zu ſeiner Freude nichts bemerkt. Wohl hat mehr als die Hälfte der Bevölkexung Trieſt verlaſſen. Viele Geſchäfte und alle Vergnügungslokale ſind ge⸗ ſperrt und der Hafenverkehr ruht vollſtändig. FJiedoch der zurückgebliebene Teil der Bevölke⸗ rung trägt die Laſt des Kriegszuſtandes ohne Murren. Der Kampf um die Dardanellen Engliſche Truppentransporte nach Tenedos. m. Köln, 22. Jum.(Priv.⸗Tel.) Einer Athener Meldung der„Kölniſchen Volkszei⸗ tung“ zufolge erklärt Neon Aſty, auf zwei engliſchen Rieſendampfern ſeien 12 000 Mann Verſtärkungen, beſtehend aus farbigen Truppen, für die Dardanellenoperationen in Tenedos eingetroffen. Die Beziehungen zwiſchen Bulgarien und der Cürkei. m. Köln, 22. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die „Kölniſche Zeitung“ meldet aus Wien: Nach einer Konſtantinopeler Meldung der Poli⸗ tiſchen Korreſpondenz iſt das Gerücht, wonach Talaat Bei nach Sofia gereiſt ſei zur Be⸗ ſprechung mit den dort weilenden Staatsmän⸗ nern erfunden, um den Eindruck hervorzu⸗ rufen, als ob das Verhältnis zwiſchen beiden Staaten infolge der Vierverbandsvorſchläge an Bulgarien einen beſorgniserregendn Charakter angenommen habe. Tatſächlich ſind die Regie⸗ rungen beider Stagten von den beſten Ge⸗ nungen gegeneinander erfüllt unß es werden alle Beſprechungen zwiſchen ihnen von freundſchaftlichem Geiſte geleitet. Der deutſche Geſandte insofia reiſt nach Berlin. JBerlin, 22. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Der Geſandte in Sofia, Wirklicher Geheimrat Michahelles, iſt von dort zu Beſprechun⸗ gen nach Berlin abgereiſt. Der Geſandte wird binnen kurzem auf ſeinen Poſten zurückkehren. Die Anweſenheit unſeres Sofiater Geſandten in Berlin gilt, wie man annehmen kann, der Erörterung der Lage in Bulgarien, die durch die neuen Angebote des Vierverbandes und durch die bekannten Gegen⸗ fragen der bulgariſchen Regierung geſchaffen wurde. * und Rumänien als unwahr. Gegen⸗ wärtig wird mit keiner fvemden Macht wegen der Haltung Bulgariens verhandelt. Die Reutralen. Ein Brief aus Spanien. Madrid, 11. Juni. „Ich danke Ihnen beſtens für Ihre freund⸗ lichen Mitteilungen vom 15. Mai und kann Ihnen auch heute wiederholt berichten, daß Spanien abſolut neutral bleibt. Spanien wird kein Kanonenfutter für die Alliierten liefern. Aber trotzdem werden von unſeren Gegnern die größten Anſtrengungen gemacht, auch Spanien in den Konflikt hinein⸗ zuziehen, doch die Haltung des Volles, des Heeres und der Kirche iſt in abſolut über⸗ wiegender Weiſe zu Gunſten Deutſchlands. Das Verhalten von Italien hat in Spanien einen ſehr ſchlechten Ein⸗ druck zu Ungunſten der Italiener hinterlhſen Vor etwa acht Tagen fand in Madrid ein aufſehenerregender Vortrag des Führers der äußerſten Rechte, Ju an Vazquez de Mella, gegen England und zu⸗ gunſten Deutſchlands ſtatt. Ohne Zweifel wird derſelbe auch in Deutſchland auszugsweiſe bekannt werden. Auch unſerem Kaiſer wurde eine große Lobrede zu teil.— Der Vortrag fand in dem Theater„De la Zarzuela“ ſtatt, welches für etwa 4000 Perſonen Plätze bietet. Weitere etwa 10 000 Perſonen, die den Beſuch des Vortrags beabſichtigten, konnten keine Eintrittskarten mehr bekommen. Die Logen waren beſonders für Damen reſerviert und war die Hochariſtokratie faſt vollſtändig vertreten. Faſt ſämtliche Hofdamen der Königin Victoria, die bekanntlich eine Engländerin iſt, waren anweſend. Die linksſtehende Preſſe, die ſonſt für alle Freiheiten eintritt, ſuchte die Auf⸗ merkſamkeit der Königin Victoria hierauf zu lenken, damit ſie eventuell die betr. Hofdamen maßregele. Dies iſt ſelbſwerſtändlich nicht ge⸗ ſchehen, und wäre auch ein ſehr gefährliches Spiel geweſen, denn die Königin iſt ſchließlich eine Ausländerin, von der ſich der ſpaniſche Hochadel nichts gefallen läßt. Es ſtellt ſich immer mehr heraus, daß die Spanier ſich ſehr deutſchfreundlich verhalten. Betreffs der„Luſitania“ hält die große Mehrzahl der Spanier das deutſche Vor⸗ gehen für durchaus gerechtfertigt. Als die Spanier im ſpaniſch⸗nordamerikaniſchen Kriege Munition und Lebensmittel nach Cuba ſchickten, wurden ihre Schiffe ebenfalls von den Yankees vernichtet und damals hat weder Hund noch Hahn danach gekräht Die uns freundlich geſinnte Preſſe zieht zwiſchen dieſen Geſcheh⸗ niſſen und den: Verſenken der„Luſitania“ die entſprechenden Vergleiche. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß Portuga! unter der neuen revolutionären Regierung mit interveniert, wenn nicht in Europa, ſo doch in Afrika, beſonders in Angola. Portugal hat ja weder Truppen, noch Munition, noch ſonſti⸗ ges Kriegsmaterial; auch iſt ein großer Teil des Volkes gegen Intervention, ſodaß es ſchließ⸗ lich möglich iſt, daß das Land doch noch ruh g bleibt. Schon ſeit Beginn des gegenwärtigen Krieges ſpricht man in Poctugal von einer Be⸗ teiligung und noch immer hat man ſich nicht dazu entſchließen können. * Stuttgart, 22. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich) Der König hat laut Staatsanzeiger 5755 den drei Söhnen des Herzogs Albrecht von Württemberg anſtelle der verliehenen Goldenen 0 Militär⸗Verdienſt⸗Medaillen das Ritterkreuz verliehen. ee ee 9. Mai geſehen. Um 7 Bei den Belden vor Arras. In dem deutſchen Tagesbericht vom 16. Juni hieß es: „An die Stellungen der mit großer Zähigkeit ſich behauptenden Bade⸗ ner an der Lorettohöhe wagt ſich der Feind nach ſeinen Niederlagen am 13. und 14. Juni nicht wieder heran.“ Dieſe hohe offizielle Anerkennung der hervor⸗ ragenden Tapferkeit unſerer badiſchen Truppen findet eine intereſſante Ergänzung in dem fol⸗ genden Briefe des Kriegsberichterſtatters Johs. Hirſch in der Dortmunder Zeitung: Während in Oſtgalizien die verbündeten Heere hinter den fliehenden Ruſſen her ſind, Höhen und Städte von ſtürmender Hand in Beſitz genommen werden und die Siegesnachrichten davon einen breiten Raum in der Preſſe einnehmen, tobt nun⸗ mehr ſeit vier Wochen an der äußerſten Front in Frankreich ein ſchwerer, wilder, männermordender Kampf, ſchwerer als man in der Heimat ahnt, deſſen Umfang und Bedeutung ihn an die Spitze der großen Offenſive in Galizien ſtellen.„Das iſt jetzt hier der Nabel der Welt“ ſagte mir ein Offizier des Armeekommandos bei einer ſehr ern⸗ ſten Diskuſſion über die unübertreffliche Energie, mit welcher die deutſchen Truppen den Durch⸗ bruchsderſuch Joffres am 9. Mai gebrochen haben. Den tapferen vorſtürmenden Helden in Galizien müſſen die todesverachtenden Kämpfer an der Front von Arras bis hinauf weit über Bethune als vollwertig an die Seite geſtellt werden. Ich ſtand geſtern vor dem Kommandanten eines Regiments, welches den ganzen Winter und auch in den letzten ſchweren Kampftagen auf der Lo⸗ rettohöhe gelegen hat, dem von den deutſchen und franzöſiſchen Waffen am heißeſten umbuhlten Kampffeld, auf dem die Deutſchen wieder die Stel⸗ lung einnehmen, wie vor dem 3. März. Damals kamen ſie bis dicht an die Kapelle von Notre Dame de Loretto. Man hat in Souchez eine Anſichtskarte der Kapelle gefunden, das einzige Bild, das von dem kleinen Wallfahrtskirchlein vielleicht exiſtiert. Die Kapelle, in romaniſchem Stil aus roten und weißen Steinen erbaut, trägt auf dem Bilde, das ich ſah, über dem ſpitzzulaufenden Giebel der Vor⸗ derfront ein Türmchen und in der Höhe von zwölf Metern in der Lichtung des Türmchens eine Glocke. An der Hauptfaffade führen zwei breite Pforten mit Rundbogen in das kleine Gotteshaus. Zwei Bäume zur Linken, ein Baum hinter der Kapelle, waren das einzige Grün, das auf dem Plateau ſichtbar war. In den Wintermonaten ſchoß die Artillerie die Steine der Kapelle in alle Winde. Ende Februar ſah ich nur mehr einige Trümmerzacken davon. Als die Deutſchen anfangs März die Kapellenſchutthaufen eroberten, hieben ſie auch den letzten Baum nieder, der im Granat⸗ regen Stand gehalten hatte, und jede Erinnerung an Pilgerfahrt und Faſten war für ewig vorbei. Nun liegen wir wieder hundertfünfzig Schritte von dem Platz, wo die Kapelle ſtand, entfernt. Welch ein winziges Stück Erde, und wieviel brave Fran⸗ zoſen mußten ſich dafür opfern! Mit welcher Wut und welcher Zähigkeit wurde hier monatelang hun⸗ dertfaches Leben vernichtet! Die Worte des Regimentskommandeurs, der von dieſen zermalmenden Kämpfen ſprach, durchbebte die hohe Bewunderung für den Heldenmut ſeiner Soldaten. Er wandte ſich gegen den Eindruck, als wenn die Kämpfe hier an der Weſtfront, die An⸗ ſtrengungen, welche die Mannſchaft ertrug, und ihve Erfolge geringer wären, als die im Oſten. „Im Oſten handelt es ſich faſt ausſchließlich um Offenſiwoperationen,“ ſagte der „hier befinden wir uns gegenwärtig in der De⸗ fenſive, aber unſere Soldaten, welche die koloſſalen Anſtrengungen und ſeeliſchen Erregungen aus⸗ halten müſſen, ſind meiner Anſicht nach ebenſo große Helden, wie unſere Krieger im Oſten. Wer, wie ich, perſönlich ſah, welch vernichtendem und geradezu überwältigendem Artilleriefeuer unſere Mannſchaft ſtundenlang ausgeſetzt iſt, weiß, daß mehr als menſchliche Kraft und menſchliche Nerven dazu gehören, das auszuhalten, und unſere Er⸗ folge ſind hier mindeſtens ebenſo groß als die im Oſten. Ich habe die Kämpfe auf der Lorettohöhe am e e dort erfolgt, ſo weiß ich: ſie haben ihr ⸗ eeee, gegeben, 50 ſie nicht mehr weiter konnten. Bei Uhr früh ſetzte das feindliche Artilleriefeuer ein, und bis 12 Uhr vormittags ſtürzten ſich tauſende feindlicher Granaten auf unſere Gräben. Das waren Mückenſchwärme von Geſchoffen. Wir, die wir auf den Beobachtungs⸗ ſtellen ſtanden, meinten, es ſei ausgeſchloſſen daß noch ein Mann im Graben am Leben iſt. Und als die Franzoſen dann mittags vorſtürmten, haben unſere braven Leute den Angriff mit ü licher Willenskraft abgewehrt. Und die Tage, die dann kamen, wawen keiner leichter. Reſerven aus allen Stellungen eilten uns zu Hilfe. Mann⸗ ſchaften und Offiziere erzählten mir, daß das Feuer von Ppern nicht ſo ſchlimm geweſen ſei und die Winterſchlacht in der Champagne ſei nichts gegen die Maikämpfe vor Arras. Sie erinnern ſich doch der Weihnachtsoffenſive Joffres, die am 17. Dezember begann: das war ein Kinderſpiel gegen das, was ſich ſeit dem 9. Mai an unſerer Front abſpielt. Eine devartige Artillerievorberei⸗ tung und Energie der Franzoſen, wie wir ſie jetzt kennen lernten, war noch nicht da, und als ſie in jenen Tagen, nicht einmal binnen zwölf Stunden, nein, ſtündlich, unausgeſetzt, in vier, fünf Linien nacheinander vorſtürmten, ſagte ich mir:„Wenn ihnen der Durchbruch hier und jetzt nicht gelingt, gelingt es ihnen niemals.“ Und es gelang nicht. Wie blindwütig die Angriffe waren, läßt ſich nicht ſchildern! Es kam wiederholt vor, daß ſich In⸗ fanterie und Maſchinengewehre verſchoſſen hatten. In vierfacher Uebermacht rannten ſie uns an, unſere Jungen aber mähten ſie nieder. Die Fran⸗ zoſen liegen uns fünf Meter gegenüber; eine Ent⸗ fernung von 25 Metern von den feindlichen Gräben halten wir gar nicht für ſchlimm. Ich möchte den Leuten daheim, welchen es hier zu langſam vor⸗ wärtsgeht, einen Monat Lorettohöhe verordnen! Dort ſieht jeder, tag aus, tag ein, dem Tode ins Auge! Und wie es jetzt ſchwer iſt, ſo war es auch den ganzen Winter. Was man in der Nacht mit ſchwerſter Arbeit geſchaffen hat, in zwei Stunden des folgenden Vormittags war es von den feind⸗ lichen Granaten wieder eingeſchoſſen. Schützen⸗ gräben? Die gab es oft nicht mehr. Unſere Leute lagen in Granatlöchern. Auch jetzt gibt es an manchen Stellen keinen Graben. Das iſt alles von den Granaten durchwühlt und geebnet. Tote liegen unter dem Schutt der um⸗ und aufgewühlten Erde, und ein Verweſungsgeruch, der in dieſen heißen Tagen einen ſtarken Brechreiz hervorruft, ſchleicht wie ein erſtickendes Geſpenſt von Graben zu Graben. Wieviel Hunderte, die in dieſen Stel⸗ lungen lagen— und was ich von dem ſchweren zofen— ſagen ſich:„Hier kommſt Du nicht mehr lebendig heraus.“ Ich ſelbſt hatte immer dieſen Gedanken, wenn ich im Schützengraben war, und dabei konnte ich mir eine Zeit dafür ausſuchen, in der nicht das heftigſte Artilleriefeuer auf der Höhe lag. Wer aus dem Gewirr der Gräben lebend herauskam, war glücklich! Dadurch, daß die Fran⸗ zoſen auch die rückwärtigen Straßen unter Feuer hielten, war die Herbeiſchaffung von Schutzhölgern für Unterſtände und des Proviants mit großen Schwierigkeiten verbunden. Meine Leute mußten oft zwei Tage in dieſem wahnſinnigen Feuer ohn warme Koſt an den Schießſcharten ſtehen. U wenn ich an den Winter denke]! Ich ertrag r eine ſchneidende Kälte, als daß ich bis an die Knie im Moraſt ſtecke. Die Leute hahen in ihrer Klei. dung, auf der erſtarrte Moraſtkruſten lagen, nicht mehr Menſchen geähnelt! wenn ſo die phyſiſche und pſychiſche Kraft meiner Leute gelitten hätte? Aber niein! Die Sieges⸗ zuverſicht ſtählt die jugendlichen Nerven, und keiner der braven Kämpfer verkennt es, daß es um diee Exiſtenz und das Leben von Deutſchland geht! Deshalb das Ausharren, das ans Titanenhafte grenzt! Und wenn ein ſchwacher Rückſchlag da oder Leben hin⸗ Gott, ich ziehe vor jedem deutſchen Soldaten Het Hut!“ So ſprach der Kommandeur. Und durch ſeine Stimme bebte und zitterte die Bewunderung füir die Helden hier im Weſten, die Toten in den Gra⸗ natengräben und für die Granitmauer der Leben⸗ digen. Ich aber wollte, daß ihr Ton wie der eherne Klang einer Glocke an das Ohr jener in der Heimat ſchlüge, denen die Mufik in den Nachtkaffees zu wenig luſtige Weiſen bringt. 2 r A!.!!! bb Ferdinand vielleicht aus Herinand, der Heer⸗ ſchehen ſi J: lange un Stacheldragtſtücke, Soldat die überall verſtreut liegen, Gemeinde von Cheratte Kreuze erheben ſich hier und da man:„Ehre den tapferen bebe u, die am 6. Auguſt 1914 für ihr Königin Eliſabeth, ebenſo wie ſtarben“ und darunter:„Zu Ehren unſeres teipferen Feindes, gewidmet vom K. b. Land⸗ ſturm⸗Inf.⸗Batl. Ansbach.“ Auf einem anderen „Den gefallenen Belgiern, deutſche Sol⸗ Das iſt die Ehrfurchtsbezeugung des Feindes. Kleine Pfähle mit den belgiſchen Farben werden durch verfilberte Guirlanden miteinander verbunden. Tſchakos, halbverwelkte Kränze, Torniſterſtücke liegen dort und um⸗ geben die Bilder des Königs Albert und der die Inſchrift: „Gott ſchütze Belgien und ſeinen König!“ Einige bundert Meter weiter an einem Schützengraben entlang, der in der Richtung des Jorts Barchan läuft, hat man einen Friedhof für die deutſchen Soldaten, die auf dem Schlachtfeld fielen, her⸗ gerichtet. Er iſt viel größer als der erſtere, er hat die Ausdehnung eines großen Dorffried⸗ hofes. Auch hier mahnt alles an den Krieg. Hier Stacheldraht, dort die Ueberreſte eines niedergebrannten Gutshauſes, während ſich in Kreuz: daten.“ der Nähe eines blühenden Obſtgartens, hinter einer Hagedornhecke, ein anderer Schützen⸗ graben verſteckt. Dreihundert Soldaten ſind hier begraben. Rechts ſind die Gräben der Offiziere, bei denen ein Kreuz ſteht, das die Namen der hier Ruhenden nennt. Unter einem großen Raſenplatz ſind die anderen Soldaten gemeinſam begraben. Kein Name wird er⸗ wähnt, nur auf einem ein paar Meter hohen Eichenkreuz feiert ein Offizier„den Ruhm der Helden, die für die Ehre und das Beſtehen Deutſchlands fielen.“ Die belgiſche Gemeinde von Wandre pflegt die Gräben der deutſchen Soldaten und ſorgt dafür, daß es nicht an Blumen fehlt.“ 55855 Zur Ehrenrettung des deutſchen LCeutnants. Es iſt wohl bisher allgemein die Anſchauung verbreitet geweſen, daß das Wort„Leutnant“ aus dem Franzöſiſchen ſtamme und nichts wei⸗ ter ſei als das in deutſcher Orthographie ge⸗ ſchriebene Lieutenant. Führten doch die deut⸗ ſchen Offiziere letzteren Titel, bis durch kaiſer⸗ lichen Erlaß vom 1. Januar 1899 die deutſche Schreibung Leutnant eingeführt wurde. In der Tat handelt es ſich um zwei ganz verſchie⸗ dene Worte, von denen das eine rein deutſchen, das andere franzöſiſchen Urſprunges iſt. Wort Lieutenant iſt Dr. Otto Sarrazin zu⸗ folge, dem wir dieſe Klarſtellung in der Zeit⸗ ſchrift des allgemeinen deutſchen Sprachvereins verdanken, im 15. Jahrhundert aus Frankreich nach Deutſchland gedrungen und hat ſich dort ſchnell verbreitet, und zwar im Sinne einer militäriſchen Statthalterwürde(Lieutenant ⸗ Statthalter). Das Wort Leutnant, das mit ihm verwechſelt wurde, iſt ein altdeutſches Wort und hat eine ganz andere Bedeutung. Der erſte Teil„Leut“ hängt mit dem altdeutſchen Lint⸗ Volk, Kriegsvolk zuſammen, das heute nur in der Mehrzahl als Leute üblich iſt. Das Grund⸗ wort„nant“ oder„nand“ aber bedeutet im Alt⸗ deutſchen der Wagemutige, Kühne. So iſt denn der deutſche Leutnant einer der das liut„nen⸗ det“, kühn macht. Dieſe Bezeichnung iſt zweiſel⸗ los deutlicher als das franzöſiſche, das Plaßz⸗ halter bedeutet. Der Stammd nand ſpielt übri⸗ gens in der deutſchen Namengebung eine große Rolle. Da iſt Eginand, der Schwertkühne,! + Das kühne; Gernand, der Speerkühne, Friednand, der Friedekühne. Siegnand, der Siegkühne. Und an erſter Stelle des Namens findet man den Namen nand in dem weiblichen Nanthild, kühne Kämpferin. Dieſe Nanten und Nanden zeigen deutlich, daß der Leutnant um viele Jahrhunderte älter iſt als der franzöſtſche „Statthalter“ aus dem 15. Jahrhundert. Das Wort Leutnant iſt übrigens, um einen weiteren Beweis für ſeine deutſche Herkunft zu er⸗ bringen, auch ein deutſcher Familienname. Das Berliner Adreßbuch enthält eine Anzahl von Perſonen, welche Leutnant oder Liente⸗ nant heißen. Büchertiſch. Der heilige Haß. Roman von Richard Voß. Verlag Ullſtein u. Co., Berlin⸗Wien. 3 Mark. Die tropiſche Schönheit des Wunderlandes Ceylon gibt dem neuen Werke von Richard Voß den Rah⸗ men, die dumpfe Auflehnung der Hindus gege die engliſche Gewaltherrſchafte iſt ſein J Halt. Wenige Monate, bevor durch Englands Sch Fackel des Weltkrieges entzündet wurde, Dichter ſeine Reiſe nach Indien unterr Er ſtellt dar, wie Millionen dort ſeufzend Stunde der Loslöſung erharren, die heilige die da kommen ſoll, und wie dann, furchtbar feſſelt, der brauſende Völkerſturm anhebhk. Stuttgarter Relieflarte Nr. 32: Die Adria mi Italien. Preis 25 Pfg. Franckh'ſch Verlag handlung, Stuttgart. Kampf der Deutſchen ſage, gilt auch für die Fran⸗ Wäre es ein Wunder, 4. Seite. General⸗Anzeiger VBadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Aus Staòt und Lans. * Mannheim, den 22. Juni 1915. Eiſernen Kreuz ausgezeichnet Leutnant Walther Mannheim, Sohn des Friedmann. „%%%½¼/“%6 7 „ aus Gg. Friedmann Bahningenieurs Oswald Fiedler, Prokuriſt der Firma Alb. Nahm u. Sohn, Mannheim: zugleich wurde er zum Kompagniefeldwebel befördert. * Ernannt. Verwaltungsaktuar Konrad Maier beim Bezirksamt Müllheim iſt zum Amtsaktuar beim Bezirksamt Staufen ernannt worden. Entlaſſen(auf Kündigung) wurde Eiſen⸗ bahnſekretär Karl Ruf in Donaueſchingen. * Militäriſche Ordensverleihung. Dem Leut⸗ nant d. Landw. Herrn Karl Kneucker, Regie⸗ rungsbaumeiſter beim ſtädt. Hochbauamt hier, der vor kurzer Zeit mit dem Eiſernen Kreuze gusgezeichnet, wurde auch der bayriſche Ver⸗ dienſtorden verliehen. * Mannheimer Bezirksverein deutſcher In⸗ genieure. Am Donnerstag, den 24. Juni, abends 8½% Uhr, wird der Geſchäftsführer des Vereins Deutſcher Maſchinenbauanſtalten, Herr Dipl.⸗ Ing. Frölich, Charlottenburg, im Saale der Loge Wilhelm zur Dankbarkeit, Schulhofſtr. 4 einen Vortrag(mit Lichtbildern) halten über „Der Krieg und das induſtrielle Wirtſchaftsleben unter beſonderer Berückſichtigung der Maſchinenin⸗ duſtrie“. Inhaltsangabe: Neue Verhält⸗ niſſe, neue Aufgaben— Aufrechterhaltung der Betriebe— Geld und Kreditverhältniſſe— Ver⸗ kehrsverhältniſſe— Rohſtoffverſorgung— Hee⸗ reslieferungen— Arbeiterverhältniſſe— Einfluß des Krieges auf die außerdeutſche Induſtrie— Die Induſtrie in den Kampfgebieten— Ausblick in die Zukunft.— Gäſte können durch Mitglie⸗ der eingeführt werden. *Hausfrauenorganiſation. Der Krieg hat dem Wort„Hausfrau“ wieder einen anderen und tieferen Klang als früher gegeben. Man hat eingeſehen, wie nötig die Mitarbeit der Frau in der Frage der Volksernährung zum Wohle der Allgemeinheit iſt. Alle Beſtim⸗ mungen der Regierung verſagen, wenn die Frau nicht vermag, ſich ihnen anzupaſſen, und in ihre Hand iſt ein überaus wichtiger Teil der Vollswirtſchaft gelegt. Vielen Frauen, die bis⸗ her nur privatwirtſchaftlich dachten, iſt es plötz⸗ lich klar geworden, daß ſie eine Verpflichtung dem Land gegenüber haben. Die Frauen haben ſich im allgemeinen— von dem kopfloſen Vor⸗ gehen der unſinnigen Maſſeneinkäufe der erſten Tage abgeſehen— durchaus bewährt und der naheliegende Wunſch iſt bei ihnen rege gewor⸗ den, das, was die ſchwere Not der Zeit ſie lehrte, feſtzuhalten zu Nutz und Frommen der Zukunft. In vielen Städten haben ſich darum Hausfrauenverbände gebildet, denen immer weitere folgen. Es iſt ſo ſelbſtverſtändlich, daß ſich die Frauen ſagen, wir wollen in Zukunft auch mitberaten und mitarbeiten an dem, was unſer ureigenſtes Feld, unſer gegebener Wir⸗ kungskreis iſt. Der Nationale Frauendienſt (Mannbeimer Vereinsverband) veranſtaltet in richtiger Erkenntnis der Wichtigkeit dieſer Zu⸗ ſammenarbeit aller Frauen am Montag, den 28. Juni, abends 8½ Uhr, eine große Haus⸗ frauenverſammlung im Bernhar⸗ dushof, in welcher über alle den Frauen am Herzen liegenden Fragen geſprochen werden wird. Es iſt dem Nationalen Frauendienſt ge⸗ lungen, zu dieſer Verſammlung eine der beru⸗ fenſten Rednerinnen zu gewinnen: Frau Martha Voß⸗Zietz aus Lübeck. Die Red⸗ nerin wird über die Notwendigkeit der Organi⸗ ſation der Hausfrauen ſprechen. Alle Mann⸗ heimer Frauen ſind herzlich eingeladen. Der Eintritt iſt unentgeltlich. * Deutſchnationaler Handlungsgehilſen Ver⸗ band. Der letzte Dienstag führte die Mitglieder mit ihren Damen im Vereinsheim„Zwölf Apoſtel“ zu einem Vortrag des Geſchäftsſtellen⸗ leiters, Herrn E. Sieger über„Meine Kriegs⸗ erlebniſſe in Südweſtafrika 1904/05 und in Flan⸗ dern 1914/15“, zuſammen. Der Vortragende ver⸗ ſtand es, an Hand einer Reihe überaus klarer und gut gelungener Lichtbilder ſeine damalige Ausreiſe und Ueberfahrt nach Deutſchſüdweſt zu ſchildern und daran anſchließend die Niederwer⸗ fung des Hererbaufſtandes in anſchaulicher und beraus feſſelnder Weiſe vor Augen zu führen. Der Vortrag wurde mit großem Beifall aufge⸗ nommen. Von der Ortsgruppe ſtehen 600 Mit⸗ glieder unter den Waffen. Um Lederſohlen recht haltbar zu machen und zugleich jede Näſſe vom Fuße fernzuhalten, empfiehlt ſich öfteres Beſtreichen mit Leinöl, be⸗ ſonders vor dem Gebrauch. Das Oberleder darf jedoch von der Flüſſigkeit nicht berührt werden, da 48. ſonſt hart wird und bricht. Dagegen erhal⸗ zen die Sohlen durch das Oel eine ungemein hohe Haltbarkeit. Ein Mittel, um auch vom Oberleder die Näſſe abzuhalten iſt, dasfelbe mit einem Schwämmchen anzufeuchten, wodurch ſich die Poren des Leders öffnen und dann das Schuhwerk mit reinem Schweinefett oder auch ſogen. Marsol einzureiben. Die ordentliche Hauptverſammlung des Ge⸗ ſamtvereins des Odenwaldklubs, die aus dem ganzen Großherzogtum beſonders ſtark, aber auch aus Baden, Bayern u. Frankfurt a. M. verhältnismäßig gut beſucht war, fand geſtern in Darmſtadt im Lokal der Vereinigten Geſell⸗ ſchaft unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Gläſſing ſtatt. Mit Rückſicht auf die Kriegszeit war von jeder Feier abgeſehen wor⸗ den. Der Vorſitzende begrüßte die Verſamm⸗ lung, insbeſondere den anweſenden Ehrenvor⸗ ſizenden Finanzminiſter Dr. Braun, wies auf den Ernſt der Zeit und die dem Deutſchen innewohnende Heimatliebe hin, welche uns eine nie verſiegende mächtige Kraft verleihe, um uns gegen eine Welt von Feinden ſiegreich verlei⸗ digen zu können. Der Odenvaldklub habe durch ſeine hübſchen Marſchleiſtungen zur Stählung von Körper und Geiſt beigetragen. Er gedenkt dann unſerer vor dem Feinde für das Vater⸗ land ſtreitenden Mitglieder und erheben ſich die Anweſenden zu Ehren der auf dem Feld der Ehre Gefallenen von den Sitzen. Die Anweſer heitsliſte ergibt, daß 35 Ortsgruppen mit über 100 Meilgliedern vertreten ſind. Der Verbands⸗ ſchriftführer verlieſt das vorjährige Protokoll, das Genehmigung findet. Der Bericht über die Klubtätigkeit im Jahre 1914/15 iſt in einem umfaſſenden, meiſterhaften, mit begeiſternder Liebe für die Sache geſchriebenen Aufſatz in dem Kluborgan„Unter der Dorflinde“ enthalten und bringt der Vorſitzende einzelne Stellen da⸗ raus zur Verleſung. Beſonders erwähnt er noch die auf dem Schlachtfelde gefallenen Klub⸗ mitglieder, erwähnt die Verdienſte des Wege⸗ bezeichnungsausſchuſſes und deſſen verſtorbenen verdienſtvollen Vorſitzenden, Oberamtsrichter Lud. Seibert, ſowie des Rentners H. Kich⸗ ber, erſucht die Ortsgruppen, die Wandertätig⸗ keit nicht einzuſtellen und erſtattet dem Schrif führer für ſeine verdienſtvolle Arbeit Dank. J warmen Worten gedenkt Oberamtsrichter Dr. Wünzer im Namen des Wegebezeichnungs⸗ ausſchuſſes, erwähnt nochmals die Verdienſte der verſtorbenen L. Seibert und Joſ. Greber⸗ Heidelberg, die er auch als Freunde feiert. Die Rechnung der Zentralkaſſe wird genehmigt und der Zentralausſchuß wiedergewählt. Neu wer⸗ den gewählt: Haller⸗Heidelberg und Feuer⸗ ſtein⸗Weinheim.— Ueber einen Antrag auf Verdeutſchung des Wortes„Odenwaldklub“ wird der Vorſtand beraten.— Finanzminiſter Dr. Braun regt die Abſchaffung der Verbandszeit⸗ ſchrift„Touriſt“, zum mindeſten die Verdeut⸗ ſchung dieſes Titels an. Exz. Braun empfiehlt weiter in ſeinen Ausführungen, daß die Orts⸗ gruppen in ihren Kreiſen für würdige Grab⸗ denkmäler und Gedenkſteine für unſere Krieger hinarbeiten. Das Miniſterium habe ein ent⸗ ſprechendes Ausſchreiben erlaſſen. Der Vor⸗ ſitzende ſagt geeignete Schritte zu. * Die 30. Hauptverſammlung des Vereins deut⸗ ſcher Roſenfreunde fand vom 18. bis 20. Juni in Karlsruhe in Verbindung mit einer Roſenaus⸗ ſtellung ſtatt. Naturgemäß war der Beſuch mit dem in ſonſtigen Jahren nicht zu vergleichen und auch die Zahl der Ausſteller war nur eine kleine. Aber immerhin boten die Verhandlungen viel In⸗ texeſſantes und für den Roſenfreund Lehrreiches. Die Wildlingsfrage, die Verwendung künſtlicher Düngemittel u. a. m. wurde in gegenſeitiger freier Ausprache erörtert und was man da hörte, war keine Theorie, ſondern reine und erprobte Praxis. Die Roſenausſtellung iſt auf dem ehemaligen Eiſenbahngelände im Stadtgarten untergebracht und zu einem Roſarium als dauernder Beſtandteil des Karlsruher Stadtgartens eingebaut worden. Dadurch erfährt dieſer in ſeiner ſelten geſehenen Schönheit als Erholungs⸗ und Aufenthaltsort in⸗ mitten der Stadt eine weitere Bereicherung. Für die Ausſteller waren 28 Ehrenpreiſe, darunter drei von der Stadt Karlsruhe, einer vom Großherzog und einer vom Prinzen Max geſtiftet, und zwölf Geldpreiſe ſowie zwei Medaillen zur Verteilung vorgeſehen. Die Anlage der Ausſtellung iſt ein Meiſterſtück der Gartenkunſt und hatte ſich denn auch eines außerordentlich guten Beſuches zu er⸗ freuen. Der eigentlichen Tagung voraus ging eine Zuſammenkunft in der Tiergartenwirtſchaft und ſchloß ſich dann ein Ausflug in die Umgebung an. Von Feſtlichkeiten wurden in Berückſichtigung der ernſten Zeit Abſtand genommen. Das Haupk⸗ verdienſt um das gute Gelingen der ganzen Ver⸗ anſtaltung iſt Herrn Gartendirektor Ries⸗Karls⸗ ruhe zuzuſchreiben, der in unermüdlicher Liebe zu ſeinem Garten und den Roſen im Beſonderen die Vorarbeiten und die Durchführung leitete. Be⸗ ſchlüſſe von allgemeinem Intereſſe wurden auf den Verſammlungen nicht gefaßt. *Mutterhaus für Kinderſchweſteru in Mann⸗ heim. Man ſchreibt uns: Als der Krieg ausbrach, Hand genommen. erhob ſich im Vorſtand ein Bangen, ob es unſerer jungen Anſtalt bei der vorausſichtlichen Teuerung der Lebensmittel und der Hinlenkung aller Inte⸗ veſſen auf den Krieg, die Kriegsunterſtützungen und das Rote Kreuz möglich ſein werde, ſich durch⸗ zuhalten und den notwendigen Aufwand an Geld⸗ mitteln zur Beſtreitung des Haushaltes, der Miete uſw. zu beſchaffen. Aber gottlob zeigte es ſich, daß unſere Befürchtungen nicht zutrafen, da unſere Freunde uns nicht im Stich ließen. Natürlich übten wir auch bei der Unſicherheit der politiſchen Lage Vorſicht und ſtellten Neuaufnahmen von Lehrſchweſtern zurück; im Haushalt ließen wir die äußerſte Sparſamkeit walten; jetzt erſt nehmen wir wieder Lehrſchweſtern auf. So war es mög⸗ lich, unſer ſchönes Liebeswerk bis zum heutigen Tage durchzuführen. Ja, es zeigte ſogar kräftige Lebensäußerungen durch zwei Neueinrichtungen im Anſchluß an die Kinderſchule und das Schweſtern⸗ haus. Zunächſt errichteten wir bei Ausbruch des Krieges, dem plötzlich entſtandenen Bedürfnis ent⸗ gegenkommend, eine Kinderſpeiſung in den Räumen unſerer Kinderſchule. Zu dieſer Speiſung ließen wir die Kinder aus ſolchen bedürftigen Familien zu, wo die Väter ins Heer eintreten und die Frauen tagsüber auf Arbeit mußten. Bald waren es 70 Kinder, die an den Mahlzeiten teil⸗ nahmen, nachdem uns von der Kinderhilfe des Roten Kreuzes noch eine Anzahl vorſchulpflichtiger Kinder überwieſen worden waren. Bis zum heu⸗ tigen Tage konnten wir den Kindern ein freund⸗ liches Heim bieten, in dem ſie nichts zu vermiſſen hatten. In der Freizeit ſpielen die Kleinen, und die Schulpflichtigen fertigen unter Leitung der Schweſtern ihre Schularbeiten an. Wenn es noch einmal einen Kriegswinter gibt, werden wir frei⸗ lich mit unſerer großen Hausgemeinde manchmal über die hohen Nahrungsmittelpreiſe ſeufzen müſſen, aber wir vertrauen, daß unſere Freunde ihre weitere Unterſtützung uns nicht verſagen wer⸗ den. Eine weitere Neueinrichtung riefen wir im April dieſes Jahres ins Leben, eine Nähſchulel Aus Graz wird der B. Z. gemeldet: Die ſcher Flieger warf auf Gürz Dienstag, den 22. Juni 1915. für ſchulentlaſſene Mädchen. Auch mit dieſer Gr ung kamen wir einem in der Gemeinde vor⸗ handenen Bedürfniſſe entgegen. Wir hoffen, daß durch die Angliederung an unſer Haus und da⸗ durch, daß der Unterricht in den Händen einer tüchtigen Lehrerin aus der Zahl unſerer Schweſtern +2 liegt, dieſe Nähſchule ſich fort und fort einer ge⸗ Der Unter⸗ deihlichen Entwicklung erfreuen wird. richt wird vor⸗ und nachmittags erteilt und 30 Mädchen nehmen zurzeit an den Kurſen teil. Sie finden ſich aus allen Gemeinden unſerer Stadt wie aus den Vororten in unſerem Haus zuſam⸗ men. Schließlich konnten wir in dieſem Jahre unſeren auswärtigen Stationen eine weitere in Rheinbiſchofsheim hinzufügen, und der Gemeinde in Unterſchüpf überließen wir für die Zeit der Feldarbeiten eine unſerer Schweſtern zur Behütung und Beſchäftigung der Kinder.— So können wir trotz des Krieges mit dem Fortgang, den unſer Liebeswerk genommen hat, zufrieden ſein. Das Jahresfeſt werden wir in dieſer ernſten Zeit im Herbſt in der Stille begehen; es wird ſich in der Hauptſache auf die gottesdienſtliche Feier beſchrän⸗ ken. Nun noch zum Schluß die Bitte an unſere Freunde, daß ſie nicht müde werden möchten in ihrer Fürſorge für unſere ſchöne und notwendige Liebesarbeit. Wenn die Unterſtützungen weiterer Kreiſe uns nicht fehlen, dann wird auch das fernere Wachstum des Hauſes nach innen und außen nicht ausbleiben. Gaben für die Anſtalt werden mit herzlichem Dank entgegengenommen im Mutter⸗ hauſe, Windeckſtraße 9, oder von Stadtpfarrer W. Sauerbrunn, Windeckſtraße 1. Letzte Meldungen. Der öſterreichiſch⸗ungariſche Tagesbericht. Wien, 22. Juni.(WT B. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart unterm 22. Juni: KRuſſiſcher Kriegsſchauplatz. Die Kämpfe um Lemberg dauern fort. Die ruſſiſche Verteidigungsſtel lung füdlich der Stadt wurde geſtern im Raume weſtlich Dornfeld von unſeren Truppen durchbrochen. Die Uebergängeüber den Szezerek⸗ bach wurden an mehreren Stellen in die Einzelne Befeſtigungsanlagen an der Weſt⸗ und Nordweſtfront von Lemberg ſind nach heftigen Kämpfen, in denen ſich die Wiener Landwehr beſonders tapfer ſchlug, in unſerem Beſitz. Deutſche Truppen erſtürmten die Höhen weſtlich Kulikow und ſchlugen alle Gegenangriffe der Ruſſen unter ſchwerſten Verluſten des Feindes zurück. Südlich des Dujeſtr iſt die allgemeine Lage un verändert. Auch geſtern wieſen die Truppen der Armee Pflanzer, wo ſie angegriffen wurden die Ruſſen unter großen Verluſten 3u r ü ck. Am Tau e weund in Polen hat ſich an der Lage nichts geändert. Italieniſcher Ariegsſchauplatz. Bei Plava wurden wieder einige feind⸗ liche Angriffe abgewieſen. Ein italieni⸗ erfolglos Bomben ab. An allen Fronten verſchießt der Feind viele Geſchützmunition, verhält ſich aber ſonſt paſſiv. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. * Bervẽ proteſtiert gegen den Fliegerangriff auf Narlsruhe. Paris, 22. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Guſtav Hervs proteſtiert in der Guerre Soziale gegen den Fliegerangriff auf Karlsruhe und erklärt: Der Angriff auf eine, wie er ſelbſt zugeſteht, offene Stadt, der ſo große unſchuldige Opfer gefordert hat, ſei peinlich. Die franzöſiſche Heeresleitung ſei zwar berechtigt geweſen, nach den deutſchen Fliegerangriffen auf die offene(2) Stadt Paris eine ſolche Vewzeltung zu üben, aber man hätte beſſer getan, ſtatt Karlsruhe Eſſen a. Ruhr, die große Munitionsſtadt Deutſchlands zu beſchießen; das hätte auch inen militäriſchen Zweck gehabt. Die Nämpfe am Iſonzo. Berlin, 22. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Grazer„Tagespoſt“ erhält vom italieniſchen Kriegsſchauplatz folgenden Bericht: mehrere Tage befinden wir uns in der Kampf⸗ linie am Iſonzo, einige Kilometer von der italieniſchen Grenze entfernt. Unſere Trup⸗ pen halten die höchſten Punkte etwa 1200 Meter beſetzt, die von den Italienern heftig angegriffen werden. Die feindlichen Kämpfer bleiben teils tot am Platze, teils kollern ſie ver⸗ wundet über die felſigen Stellen hinab. Sechs⸗ mal verſuchten die Italiener in den letzten 2 Tagen uns aus unſeren Stellungen zu werfen, jedoch vergebens. mit koloſſalen Verluſten zurückziehen, Zwei Tage hindurch wütete der Artillerie⸗ kampf, aber unſere Artillerie hielt ſich ausge⸗ zeichnet. Intereſſan! iſt hier die Haltung unſerer Zivilbevölkerung, die in großer Zahl daheim geblieben iſt. Ueber alles Lob erhaben iſt die mutige Haltung unſerer Frauen und Mädchen, die in aufopferungsvoller Weiſe ſich um die Verwundeten bemühen. Dieſe Aufopfe⸗ rung muß umſo höher eingeſchätzt werden, als der Zugang zu der Kampflinde meiſt dem ita⸗ lieniſchen Artilleriefeuer ausgeſetzt iſt. Die verluſte der britiſchen Bandelsmarine. London, 22. Juni.(WB. Nichtamtlich) Die Admiralität gibt ein Communique heraus, nach welchem ſeit Kriegsbeginn die Verlu ſte der britiſchen Handelsmarine 145 Schiffe mit einer Geſamttonnage von 524 080 Tonnen und 118 Fiſcherſchiffe mit einer Ge⸗ ſamttonnage von 19 924 Tonnen betragen. 80 Handelsſchiffe ſind von Unterſeebooten verſenkt worden, 50 wurden von Kveuzern verſenkt oder erbeutet, 15 haben Minen zerſtört, 24 Fiſcher⸗ boote wurden durch Minen und 94 durch Kriegsſchiffe zerſtört. Winſton Churchill als Cuft⸗ ſchiffahrtsminiſter. Berlin, 22. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Aus Genf wird der B. Q. gemeldet: Wie die „Information“ meldet, ſoll in England die Ab⸗ ſicht beſtehen, ein Miniſterium für Luftſchiff⸗ fahrt zu errichten, deſſen Leitung Winſton Churchill übernehmen ſoll. Das Scheitern des Dardanel⸗ lenunternehmens. Berlin, 22. Juni(Bon u. Berl. Büro.) Aus Konſtantinopel wird der„B..“ gemel⸗ det: gefangen genommen wurden, fand man Brief⸗ an Angehörige, die bewegliche Klagen über die Erfolgloſigkeit der bisherigen Kämpfe enthalten Mit bemerkenswerter Uebereinſtimmung bezeich⸗ als gänzlich geſcheitert und betonen die Schwere der Verluſte und das entbehrungsreiche Leben in den Schützengräben. Ebenſo übereinſtimmend iſt die Anerkennung der der türkiſchen Artillerie. Seitdem die deut⸗ ſchen Unterſeeboote die engliſchen Schiffe zur Zurückhaltung zwingen, hat ſſch, wie aus den Briefen hervorgeht, der Engländer einie ſtarhe Entmutigung bemäch⸗ tigt. Auch die Vernichtung eines engliſchen Feſſelballons hat deprimierend auf ſie gewirkt. Ferner erfährt der Korreſpondent, daß die Tür⸗ Munitionsniederlagen in der letzten Zeit viel Glück hatten. Vom preußziſchen Landtag. EBerlin, 22. Juni.(Von u. Berl. Büro.) Nachdem das Preußiſche Herrenhaus am Sams⸗ tag ſeine letzte Sitzung abgehalten hat, nahn man an, daß heute das Abgeordnetenhaus zum letzten Male ſachlich verhandeln würde. Das wird indes nicht geſchehen. Der Senivrenkon⸗ vent hat heute getagt und beſchloſſen, den Be⸗ richt der Budgetkommiſſion über die Auskünfte der Regierung zu den wirtſchaftlichen Fragen für heute von der Tagesordnung abzuſetzen. Dafür ſollen aber dieſe Dinge morgen verhan⸗ delt werden und man glaubt, daß es dann ziem⸗ lich eingehende Erörterungen geben wird. Ueber die Art, in der morgen der Bericht der Budget⸗ kommiſſion verhandelt werden ſoll, herrſchen aber, wie man uns mitteilt, noch einige Mei⸗ nungsverſchiedenheiten. Zu dem Ende ſoll heure Nachmittag nach der Plenarſitzung, die, wie geſagt nur kurze Zeit in Anſpruch nehmen wird, der Seniorenkonvent noch einmal beraten. Die ge⸗ nieinſame Schlußſitzung beider Häuſer wird dann, wie das ſchon wohl bekannt iſt, am Don⸗ nerstag ſtattfinden. * Paris, 22. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Der Petit Pariſien meldet: Die beiden Di⸗ viſionsgeneräle Barbot u. Stirn fielen bei den Kämpfen im Gebiet von Arras und bei der Farm Quienvierre. Remiremont, 22. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Havas⸗Meldung. Eine Taube überflog Remiremont und warf 5 Bom⸗ ben ohne Schaden zu richten. London, 22. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Die geſtrige Ver luſtliſte zählt 103 Offi⸗ zbere und 4289 Mann auf. Schon Jedesmal mußten ſie ſich Bei Engländern, die bei Sed⸗ül Bahr nen alle Briefſchreiber das Unternehmen todesmutigen Tapferkeit der tür⸗ kiſchen Soldaten und der Treffſicherheit ken bei der Beſchießung einiger Proviant⸗ und e. CG VVVTVTVVTVTTTTTTC General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Der Krieg und die russischen Banken. Immer drohender ziehen sich die Wolken über dem Lande aller Reußen zusammen. Die Ein- nahme Lembergs und damit im Zusammenhang die völlige militärische Niederlage ist nur noch eine Frage der Zeit. Wenn aber die militärische Macht Rußlands zusammenbricht, daun ist auch die wirtschaftliche Krise nicht länger autzuhalten. Es gehört zu den vielen Ueber- raschungen dieses Weltlerieges, daß das Land, dem die Versorgung seiner Bevölkerung am leicirtesten fallen mußte, unter einem Mangel an Vorräten und einer ungeheuren Jeuerung zu lei- den hat, während Deutschland, dessen Aushunge- rung man sich so leicht dachte, sogar einen Ueberfluß an Kartoffeln aufweist und mit reich- lichen Getreidevorräten in das neue Erntejahr Die Unfähigkeit der russischen Industrie ist über jeden Zweifel erhaben, die Russen selbst kihren ihre beispiellose Niederlage in Galizien zuf den Mangel an Munition zurück. Auf dem Kongreß der Industriellen, der Anfang d. M. unter ungeheurem Andrang eines aus den höchsten Regierungskreisen stammenden Publi- kums in Petersburg staatfand, erklärte der Mini- sterialdirelctor vom Handelsministerium, Herr Lit- Winow-Falinski, daß die entgleiste Finanz wirtschaft nur dann gehoben werden könne, wenn es Rußland gelingt, sich die wirtschaftliche Unabhängigkeit vom Auslande zu erkämpfen. Geschalle dieses nicht, so werde Rußland in einer noch viel schlimmeren Lage, als vor dem Kriege sein. Die Zahlungen für die passive Handels- bilanz und den für Rußland immer ungünstigen Wechseldistont würden die Finanzen noch wei⸗ ter desorganisieren. Die finanzielle Lage ist in der Taf z. Zt. sehr schlecht. Die lieben„Freunde“ wollen nichts mehr borgen und die vinnerene Anleihen bringen nichts mehr ein. Von der dritten inneren 5½ blieben ganze 60 Prozent im Besitz der Banken und der Staatsbank. Man kann sich denken, daß Das muß man auch bei einer Betrachtung der schlugziffern der russischen Banken immer im Auge behalten. Bis jetzt naben 11 russische Großbanken ihre Geschäftsbe- richte für das Jahr 1914 veröffentlicht. Den „Birshewiſa Wiedomosti“ vom 13. Juni eninehmen Wr darüber folgende Einzelheiten. Bei allen Banken mit Ausnahme der Wolga- Kama-Bank sind die Umsätze im Jahre 1914 zLurückgegangen. Dieser Rückgang ist teils durch diie Schließung der Börse hervorgerufen, teils durch die größgere Vorsicht der Banken und Schließlich dadurch, daß viele Zweigstellen der Banken sich im Gebiete der kriegerischen Opera- tionen befinden, wodurch ihre Umsätze auf ein Mindestmaß herabgemindert worden sind. Ferner belinden sich auch einige Zweigstellen an Orten, die augenblicklich vom Feinde besetzt sind. Außerdem konnte die Desorganisation des Kredit- wesens überlaupt nicht ohne Einfluß auf Iätigkeit cter Handelsbanken bleiben. Die allgemeinen Umsätze aller 11 Banken er- reichten folgende Ziffern 5 Milliarden Rubel): Unter. schied 2,94 .,60 Bagken; 1913 Vuolt Don 32.38 21,7 1014 20,44 23,37 —— wärtigen Handel Russische Handels- u. RCRWP Russisch-asiatische Sidierische Handels 5 Petersburger Intern Handels Petersburger Kommerz Biekonto u. Vorschuß 47½%0 41,0— 7,06 25,55 67,40 18,40 25,30 60,09 7531 1751C0 1524 42,30 3,00 8,04 55,61 3,65 9,36 13,31 .65 5,19 .89 2,51 1,99 0,10 2* stände im algemeinen nur wenig als im Vorjahre, wobel in einzelnen Geschäftszweigen, 2. B. bei Wechseldiskontierungen, der Gewinn einiger der größten Banken sogar entsprechend ausgefallen ist. sung der Börse ist es vollkommen verständlich, der Gewinn aus An- und Verkäufen von Wertpapieren sich als geringfügig herausgestellt iese Erscheinung ist übrigens in gleichem Mage auch bei den deutschen, französischen und Hendel ung betersburger Intern. Handels die .25 15³2 In Anbetracht der Schlies- Hlsscur-Cans. oom.— ner und protestierter Wechsel und zur Deckung etwa später hervortretender Verluste. Kraft dieser Umstände ist der in den Bilanzen ausgewiesene Reingewiun erheblich niedri- ger als im Jahre 1913, Wie aus folgenden Zahlen hervorgeht: Reingewinn in Mill. Rubel 1913 1914 9,10 7,50 5,36 4532 7,94 4,67 4,65 1,54 55 4,53 3,47 8,21 3,96 3,45 1,69 .64 4,02 Banken: e Wolga-Kama 0 Russische Bank für auswärt. Russische Handels- und Industrie Russisch-Asiatischke Sibirische Handes Petersburger Intern, Handels Petersburger Kommerz Diskonto- und Vorschuss 5 Petersburger Privat-Handels Rlisso Franggi; dn 9s In Aubetracht des geringeren Reingewinns haben es alle Banken für notwend'g gehalten, die Dividende für 1914 herabzusetzen, wobei zwei, nämlich die Russisch-Asiatische und die Peters- burger Privat-Handels-Bank, es sogar vorgezogen haben, die Dividende für das Rechnungsahr ganz ausfallen zu lassen. Die Russisch-Asiatische Bank begründet dies damit, daß die Mehrheit der Akctionäre sich in Frankreich befindet, wo eine Vorschrift erlassen worden ist, dag französische Banken, die vom Moratorium in Frankreich Ge- brauch gemacht haben, kein Recht haben, Dividen- den zu verteilen. Von diesem Moratorium macht aber die Russisch-Asiatische Bank zusammen mit den französischen Banken für gewisse Geschäfte in Frankreich auch Gebrauch, und eine Dividen- denzahlung kann darum für die Bank die Wir- kungen des Moratoriums aufheben. Von der Höhe der Dividenden, welche die 11 großen Banlen in den letzten 3 Jahren ausge- zahlt haben, gibt die nachstehende Aufstellung ein Bild(in Rirbeln): Banken: Weof nß Wolga-Kama Russische Bank für auswärt. Fadd!!! Russ. Handels- und Industrie Russisch-Asiatische Sibirische Handellss 1912 37,50 55,00 1013 1014 40,00 25,00 55,00 17,50 25,00 22,50 18,75 37.50 34,00 30,00 25,0 28,50 15,00 24,00 9,00 40,0 25,00 Diskonto- und Vorschuß. 25 Petersburger Kommerz: Petersburger Privat-Handels Russo-Frangaisse 3200 20,00 25,00 10,00 18,75 18,75 18,65 16,25 16,25 Seldmarkt, Bank- une Börses- Wesen. Berliner Effektenbörse. WIB. Berlin, 22 Juni. Wenn auch die Ten- denz durch kräftigen Rückhalt an den ſortschrei- tenden Waffenerfolgen der verbündeten Truppen in sich fest bleibt, so lieg sich anfangs der erzielte Höhenkurs nicht für die ganze Linie behaupten. Dies gilt bei kleinen Umsätzen besonders von Erd- ölaktien, Bismarcchütte und Hirsch-Kupfer, wo⸗ gegen führende Kriegsmaterial und Oberschlesische Werte lebhaft und höher Waren. Der heimische Rentenmarkt blieb unverändert ſest; die Devisen sind fester, Geldsätze unver- Andert. Newkorker Effektenbörse. NEWVORK, 21. junl.(Devisenmarkt) Tendenz für Gelg 2 Geld auf 24 Stunden(burohschniitsrate) Beld lotztes Darlehen Sſontwechsel Berlm Siohtweohsel Paris 2 Weohsel auf London(60 Tage) Wechsel auf London(Cable Transfers) Süder Bulllon NEWVORK, 21, Jun]. (Bonds- und Aktlenmarkt.) 195 Mlssdur, Cans, pr. 100.— Rissourl Paclne. Mat. Rallw. of Mex. NReWVLork Centr. o. do. Ont& Mest o. Rorfolk& West. o. Northern Paolfio.—— onnsylvanla doom. 108¾ Reanlüg dom. 144% Ohoags Zook ls- land Pacif. HalW.— Hodk Island oom. Chio, Rook IslJgrrf. Sou nern Padiſſo. South. Hallv. com. South. Rallw. pref. Unlon Faelflo o. Unlon Paolfio prei. Wabash pre. West Maryland oom Amalgam. Copp. 0. Amerto Can oon. do. do, pret. Amerle. Locom. o. amer.Smel,0, 0. do., Sugar fet. 0. Anad. Copp. Ain. o. einſe en Steel Cen val teaner Gusdda ed das UGeneratgleotr. 0. Hexo. Fer.ον,02 Hlattona, Lean UneStat. Stee,so, 6 UnitSta Stevis pr. Ulan Sopper do— Mrgin, Car. Une.n..— Searsgoenues oon. Atoh. Top. Santa Fe 4% donv, Zonds Balt. Ohio 4 2 8ds. Ches. Ohio 402 88. North. Pag, 3 Bds. North. Pab. Pr. 9 4 Bonds St. Louls and St. Franzo. pr. 4 88. St, Louis S. F. 5 3. South. 7 0 4 1928 K 5 Unlon Facifio 1 81. Mt.1973 4 Bonds. United States 28ds8. Unfted States Steel Corp. 5572. 5% Bonds Atoh. Taf. 8 Zanta Fë 887% 18 128%/ 100% 100% pre— 100 Faſihnote and Obie Canaua Paolflo Ches.& Ohio o. Ohlo.MIIw.St.Paul o. Denver& fio Gr. 7½ 14½% 152½ 132 33⁰ꝰ9 ˙4390ʃ 90% 80% Erie Ist pref. Srie And pref. Grea, Korth. pref. Gr. Korth. Ore Vert. Hülnois Cenr. oom. interborgh. Metrop 1 2 Pr. Kansas City and Soutbern u0. pref. Lehigh Valley gom. 118⁰2 1440 2 Loulsy. u. Nashv. 119½ 35,00 15 50⁰0 angefordert worden sei. Sen Iindusirie-Zeitung NMandel und industrie. Wereinigte Königs- und Laurahütte EBBerlin. Berlin, 22. Juni.(WITB. Nichtamtlich) In der Sitzung des Aufsichtsrats der Vereinig- ten König- und Laura-Hütte.-G. berichtete der Generaldirektor über das Ergebnis des dritten Viertels(Januar bis März) des laufenden Ge⸗ schäftsfahres 1914—15. Die nachteilige Einwir⸗ kung des Krieges auf die Erzeugung, den Absatz und Gewin sei geringer gewesen als im vergan- genen ersten Halbjahr; gegen das dritte Viertel- jahr des vorigen Geschäftsſahres(Januar bis März 1014), also gegen die Friedenszeit, bleibt die Kohlenförderung bei gleicher Fördertage zahl, um etwa 20 Prozent und der Absatz um 24 Proz. zurück. Der Verkauf der schlesischen Hütte an Walzeisen war um 20 Proz. geringer als im Vor- jahr. Der Rückgang der Erzeugung bewirkte eine Erhöhung der Selbsthosten, die für die Berg- werke durch die ab 1. Januar 1915 eingetretene Kohlenpreiserhöhung fast ausgeglichen wurde. Dagegen traten die besten Erlöse auf dem Eisen- markt den hohen Gestehungskosten gegenüber zunächst nock weiter in Erscheinung. Im Nöhrenwerk lag die Verwertung sogar unter der vorjährigen, sodaß der vierte Jahresgewinn der schlesischen Hütten den Vorjährigen nicht er- reicht. Dazu kommt, daß anstelle des besonders guten vorjährigen Ueberschusses, der seit Kriegs- beginn stilliegenden pollischen Hütten nur Aus- gaben stehen. Hiernach bleibt der Bilanzgewinn- Ueberschuß im Berichtsvierteljahr von 257 263 Mxk. um 145 620 Mk. gegen das Vorjahr zurück. Der am 1. April bestehende Auftragsbestand für die schlesischen Hütten— für die polnischen Hüt- ten liegen naturgemäß Aufträge nicht vor— hat einen Wert von 23% Millionen Mark und ist um 6% Millionen größer als am 1. Januar 1915. Warenmärkte. Getreidewochenbericht d. Preisberichts- stelle des Deutschen Landwirtschaftsruats vom 15. bis 21. Juni 1915. Die Frage, ob mit einer frühen oder späten Ernte zu rechnen sei, pflegt sonst gegen Ende des Erntejahres, wenn die alten Vorräte zur Neige gehen, viel erörtert zu werden. Dan der ge- troffenen Maßnahmen braucht uns diese Frage, wenigstens vom Standpunkte der Versorgung, diesmal nicht weiter zu beschäftigen. gerüstet sind. Infolge dieser günstigen Vorrats- verhältuisse hat die Reichsverteilungsstelle den Reichskonmmissar ermächtigt, den Kommunalver- bänden über den festgesetzten Bedarisanteil hin- aus Mehl zu einer höheren Brotversorgung der körperlich schwer arbeitenden Bevölkerung zu überweisen. Ist die günstige Getreidebiſanz das Ergebnis einer wWohl überlegten und mit peinlicher Sorg- falt durchgeführten Vorratseinteilung, so zeigt der jetzt herrschende Ueberfluß an Kartof- feln, daß man auf diesem Gebiete der Volks- ernährung die Verhältnisse weniger richtig einge⸗ schätzt hat. Wie der Minister des Innern in der Budgetkommission des Abgeordnetenhauses mit- teilte, habe sich aus den Aumeldungen der Kom- munen bei der Reichsstelle am 1. Mai ein Fehl- betrag von 6,5 Millionen Zentuern ergeben, wäl⸗ rend am 20. Mai nur ein Drittel dieses Bedarfs Es handelt sich jetet darum, die noch vorhandenen großen Mengen vor dem Verderben zu retten. Nachdem bereits Abmachlungen mit den Stärkefabriken und mit den Kartofſeltrocknereien zwecks Verarbeitung von 3 Millionen Zentnern Kartoffeln getroffen worden sind, hat der Bundesrat nunmehr verordnet, daß Bremnereien jeder Art bis einschließlich 15. Aug. Kartolfeln verarbeiten dürſen, ohne daß ihnen hieraus für die klinftige steuerliche Beha-dlung ein Nachteil entsteht. Ueberdies werden die Bäcker von der Behörde ermahnt, anstatt der Trockenfabrikate soweit als irgend möglich ktrische Kartoffeln zu verwenden.— Der mit die- Verhältuissen zusammenhängende rückgang em Kartoffelmarkt veram- laßt die Landwirte zu vermehrtem Verbrauch von Kartoffeln zur Viehfütterung und die Folge davon ist, daß die Nachfrage nach Futtermitteln merk. lich nachgelassen hat. Trotzdem infolge des bestehenden Waggonman- gels der Bezug aus Rumänien seit einiger Zeit beinahe volkommen stockt, und neue Zifuhren sich ie: mäßigen Greuzen halten, sahen die Be- sitzer von Mais sien veranlaßt, ihre Forderungen erhehlich zu ern Bigen. Guter zu Begind der Vorwoche es bis zu Mie, 615 ge⸗ Fracht hafte War zuletzt kaum zu Mk. 600 auf die star“ g rfichtte Städig vom 2 felegezogen 5kf, wWeit Nachfrege vorles. bere Wir kom- men nicht nur reichlich aus, Wir behalten viel⸗ mehr eine s0 ausehnliche Neserve, daß Wir auch für den Fall einer Verspätung der Ernte durchaus P IS- Mais, der noch ner- 3— Tübringen, zumal die Mihlen sich im Hinblick Preiee für Maisme voll. sien diese stand infolgedessen besser zu behaupten ver- mochten. Ausländische Gerste mußte gleichfalls etwas im Preise nachgeben, immerhin mußten Käufer bei spärlichem Angebot Preise von Mk. 635—660 bewilligen. Maismehl fand selbst bei 65 Mk. nur wenig Beachtung, auch in Graupen gestaltete sich das Geschäft zu Preisen von 80 bis 82 Mk. recht schleppend.— Zu der Frage der er- höhten Höchstpreise für Gerste nach der Verord- nung vom 9. März ist dem Deutschen Landwirt- schaftsrat nunmehr vom Reichsamt des Innern der Bescheid geworden, daß die halbmonatlichen Zu- schläge neben der Erhöhung von 50 Mark auf⸗ recht erhalten und nur durch 8 3 der Abände- rungsordnung in der Weise eingeschränkt wer⸗ den, daß nach dem 1. März 1915 keine weiteren Zuschlage hinzutreten. Danach ist also der Zu- schlag vom 1. März der letzte gewesen. Was den Wirtschaftsplan für das neue Erutejahr anlangt, so sind endgültige Entscheidungen noch nicht getroffen. Inzwischen hat der Bundesrat beschlossen, alle Kaufverträge über Getreide aus der inländischen Ernte des Jahres 19015 für nichtig zu erklären, ebenso über Futtermittel, die der Bekanntmachung vom 31. März 1915 unterliegen, und endlich über Roh- zucker, soweit die Verträge nach dem 31. 1915 zu erfüllen sind. Werliner Getreidemarixt WITB. Berlin, 22. Juni. Am heutigen Früh. markt kamen folgende Notierungen Zzustande: Runder Mais Ia. M. 616628, runder Mais mittel M. 535—612, Perlmais M. 620—637, feine auslän- dische Gerste M. 678—700, feine ausländische Gerste mittel 668—677, ausländische Weizenkleie M. 49, ausländische Gerstenkleie M. 50, Perlmais 8 M. 665—695, Wicken M. 600. WIB. Berli n, 22, Juni. An der heutigen Mit- tagsbörse kamen keine Notierungen zustande. Die rückläufige Preisbewegung am Getreide- markt für Mai setzte sich heute fort. Das Angebot in rollender Ware hat zugenommen, sodaß die For- derungen niedriger waren; trotzdem war bei den Kommissionären und Händlern die Kauflust ge⸗ ring. Auch im Lokoverkehr stellten sich die Preise um—5 M. niedriger. Rege Nachfrage herrschte für ausländische Gerste. Die Preise für die son- stigen Futterartikel waren im allgemeinen leicht abgeschwächt, die Veränderungen jedoch gering. Chileagoeer enengo, 5 15 102.9. Warenmarkt. % Sohwelne: sohwere Speok 2Schmalz: wetzen aa. nals Julf Sept. Jul „ Sopt, Schwelnezuf. J. West. dy. Ohioago Sohwelne: lelohte Hafer Juſi 00c8 745 Newyorker Warenmarit. HeWVOrk, 21. Junl. Baumwolle: Newyork loke per Junt per jull per August per September per Oktober per Dezember Petroleum: refin. J. oas. stand whlt. Welzen: loko 2 fled per Jjuli per Sept. 107.½ Hals ſoko Neh] spr. W. Getreldefr. Liverpool London Baumwolle: Ank. j. atl. H. in Golfhäfen 00 000 in tanks im innern 0 000 17000 Ored. Balan, Leizte Hanclelsnachrichten. r. Düsseldorf, 22. Juni.(Privat-Telegr In der heutigen Hauptversammlung der Cbem schen Fabrik vorm Weiler ter Meer in Verdingen, wurde die sofort zahlbare Dividende auf 8 Pro gegen 12 Proz. i. V. ſestgesetzt, Veber die sichten wurde mitgeteilt, daß der Betrieb Kriegszeit angepaßt wurde und daß die A sichten bis jetzt als befriedigend bezeichnet we den Können. Die hohe Unterschlagung die dem Werk vorgekommen sei, habe das Jakreser- gebnis nicht beeinträchtigt. Newyork, 22. Juni.(WIB. Nichtamtlick feutermeldung: Es verlautet, daß über kfranzösische Anleikhe von 75 Millionen Dollar zum 28 von verhandelt werde. 8000 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; kür Kunst u. Feuilleton: I..: Dr. Fr. Goldenba für Lokales, Provinziales und Gerichtszeitan I..: Ernst Müller; für den Handelsteil: Dr. Adolf Agtle; für den Inseratenteil u. Geschäftliches: Fritz Druck und Verlag der Dr. H. Haas'schen Buchdruckerei, G. Direktor: Erust Müller. 11 Aperſeigerd.] Mittwoch,.Junilhlß, e 28. nt nachmittags ühr, werde nachmit gge 75 ich in Käferthal am Nat⸗ ˖ hauſe geuen bare Za lung im Vollſtreckungsweg öffentlich verſteigern: 1 Selee Buſett General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Dienstag, den 22. Juni 1915. 22222 2% A. B. 100. Die verfallenen Termine, alſo jetzt zwei Viertel, ſind 14 Tage nach Zuſtellung des Zettels zu bezahlen. Bei 89 Mk. Geſamtforderung ſind nach 14 Tagen 20 Mk., am 15. Juli 10 Mk., am 1. September 9 Mk. zu begleichen. Die Un⸗ gleichheit der Viertel iſt eine Folge der Abrundung auf volle Mark. P. R. Wenn nichts anders vereinbart worden iſt, beträgt für Sie die Kündigung 6 Wochen vor Ablauf eines Kalendervierteljahres. Es könnte jetzt z. B. erſt am 15. Auguſt auf 1. Oktober ge⸗ lündigt werden. A. B. 100. In Ergänzung unſerer Auskunft teilen wir auf Ihre Anfrage folgendes mit: Wöch⸗ nerinnen, die vor dem Eintritt ihres Ehemannes in den Kriegsdienſt entbunden worden find, er⸗ halten vom Tage dieſes Eintritts ab das Wochen⸗ geld auf 8, das Stillgeld auf 12 Wochen abzüglich der Anzahl von Tagen, die von der Niederkunft der Frau bis zum Eintritt des Ghemannes in den Kriegsdienſt verſtrichen ſind. W. J. Nr. 10. Wenn die Frau im September v. Is. niedergekommen iſt und bis zum Inkraft⸗ treten der betr. Verordnung, d. i. der 3. Dezember 1914 ſind 12 Wochen Stillgeld noch nicht völlig verſtrichen, ſo erhält die Wöchnerin für die noch reſtliche Zeit Stillgeld. Auch kann ev. malige Unterſtützung, die Mk. 50.— nicht über⸗ ſteigen darf, gewährt werden. Die Anſprüche ſind bei der Kaſſe einzureichen, bei der der Ehemann vor Eintritt in den Kriegsdienſt verſichert war. War weder die Ehefrau noch der Ehemann ver⸗ ſichert, ſo iſt ein Antrag bei dem Lieferungs⸗ verband der Amtsſtadt, zu der der letzte Wohn⸗ ſitz gehört, zu ſtellen. Einquartierung. Für die Zuweiſung von Ein⸗ quartierung iſt lediglich ein Jahresgehalt von min⸗ deſtens Mk. 2000.— maßgebend, gleichviel, ob Sie als Dame eine eigene Häuslichkeit beſitzen oder im Hauſe der Mutter leben. In einzelnen Fällen, in denen Bedürftigkeit nachgewieſen werden kann, oder wenn Sie jemand in weitgehendem Maße zu unterſtützen haben, kann eine Befreiung von Ein⸗ quartierungslaſten erfolgen. Wenden Sie ſich in dieſem Falle unter Darlegung Ihrer Verhältniſſe an das Einquartierungsamt. L. B. Die Figur auf dem Waſſerturm ſoll die Göttin Amphitrite darſtellen. Abonnent K. T. Sie müſſen das Geſuch wegen Stundung der Hundeſteuer an das hieſige Großh. Finanzamt richten. K. H. Ja. Seit dem 1. Januar 1918. E. B. 25. Der Vertrag iſt gerade hinſichtlich dieſer Beſtimmung ſehr ungenau gefaßt. Wenn Sie ſich bei der Formulierung der Beſtimmung nicht über das Gegenteil ar waren, ſo ſpricht der Wortlaut nicht für Ihre Auffaſſung; es fehlt ge⸗ eine ein⸗ Saft haltbar macht. rade hierwegen an einer Beſtimmung dahin, bis zu welchem Termine vor dem 1. Oktober Sie er⸗ klärt haben müſſen, daß Sie das Mietsverhältnis nicht über den 1. Oktober hinaus fortſetzen wollen. Es kann aber auch auf Grund der Grläuterungen. die damals hierwegen gegeven wurden, Jhre Auf⸗ faſſung richtig ſein. J. W. Es wird darauf ankoenmen, ob der Mieter Ihnen gegenüber überhaupt die Kündigung mit rechtsverbindlicher Kraft ausſprechen konnte, d.., ob Sie von Ihrem Bruder zur Entgegennahme der Erklärung ausdrücklich bevollmächtigt waren. War dies der Fall, ſo wird man aus Ihrer Erklärung den Schluß ziehen müſſen, daß Sie die Kündigung trotz der verſpäteten Erklärung angenommen ha⸗ ben, weil Sie nicht ſofort widerſprochen haben. E. N. Die Frage kann heute nur dahin beant⸗ wortet werden, daß der Umfang und die Höhe der für derartige Kriegsſchäden etwa zu gewähren⸗ den Entſchädigung und das Verfahren bei Feſt⸗ ſtellung derſelben durch ein beſonderes Geſetz des Reiches erſt beſtimmt werden muß. 8 35 des Kriegsleiſtungsgeſetzes. Eine rechtliche Verpflich⸗ tung für das Reich zum Erlaß eines ſolchen Ge⸗ ſetzes beſteht nicht; wird ein ſolches Geſetz nicht or⸗ laſſen, ſo entſteht kein Entſchädigungsanſpruch, wird es erlaſſen, wie es nach Beendigung des Krie⸗ ges 1870/%1 der Fall war, ſo entſteht der Anſpruch eben nach Maßgabe dieſes Geſetzes. Die Kriegs⸗ ſchäden ſind im Rechtsſinne Unglücksfälle, welche derfenige tragen muß, den ſie treffen, genau ſo, wie er die durch Naturereigniſſe, Hagel, Erdbeben, Mißwachs uſw. verurſachten Schäden zu tragen hat, wenn er nicht dagegen verſichert iſt. Die 1870%ö71 erlaſſenen Entſchädigungsgeſetze können nur einen Anhaltspunkt dafür abgeben, wie ſpäter vielleicht die Frage geregelt werden könnte. die Verhältniſſe liegen heute weſentlich anders, die damaligen Schäden waren nicht groß weil ein Ein⸗ eine ſolche beſtanden hat, dürfte wohl nur durch direkte Anfrage bei der Städtiſchen Verwaltung zu erfahren ſein. T. H. In gegenwärtiger Zeit wenden Sie ſich am zweckmäßigſten direkt an das Kriegsminiſte⸗ rium in Berlin, oder auch an das Komitee der National⸗Flugſpende ebendaſelbſt. Wir ſetzen da⸗ bei voraus, daß Sie in gemeinnütziger Abſicht zu handeln gewillt ſind, anderenfalls wäre das Pa⸗ tentamt in Berlin zum Schutze Ihrer Erfindung in Anſpruch zu nehmen. Radikal. Der Kopf wird abends vor dem Schla⸗ fengehen mit denaturiertem Spiritus gründlich eingerieben, dann hüllt man ihn in ein Tuch und knöpft dieſes feſt. Am anderen Morgen iſt das Un⸗ geziefer getötet. Gegebenen Falles wird das Ver⸗ fahren wiederholt. Frau Luiſe 100. 1. Der Abſchluß der Luft durch Holzwolle dürfte nicht hinreichend ſein, um die Eier vor dem Verderben zu bewahren. Das Waſſer⸗ glas⸗Verfahren, richtig angewandt, pflegt gute Re⸗ ſultate zu ergeben. Man legt beiſpielsweiſe 200 Gier in einen irdenen Topf und übergießt ſie mit einer Miſchung aus 1 Kilo Waſſerglas u. 10 Liter Waſſer. Die Eier müſſen mindeſtens einen Finger hoch von der Flüſſigkeit bedeckt ſein. Auch Garantol iſt ein ſehr gutes Konſervierunasmittel. 2. Wir raten dringend zur ärztlichen Beandlung Ihres Sohnes. 3. Die deutſche Geſandtſchaft im Haag (Holland) übernimmk die Weiterbeförderung von Briefen nach dem Ausland. Die Briefe müſſen genügend frankiert ſein und in einem zweiten mit der genauen Auslandsadreſſe verſehenen Briefum⸗ ſchlag das weiter zu befördernde Schriftſtück ent⸗ halten. Außerdem muß ein internationaler Ant⸗ wortſchein zu 25 Pfg.(bei der Poſt erhältlich) zur Beide Briefe ſind offen bei der Poſt aufzuliefern. M. E. Wir glauben, daß in Ihrem Falle ein ſind: 1. Karlsbad: Im Sommerhalbjahr: Morgen. blatt, ſonſt Badeblatt; 2. Marienbad: Marienbader Zeitung; 3. Kiſſingen: Saalezeitung; 4. Pyrmont: Pyrmonter Anzeiger; 5. Bad Elſter: Anzeiger für Bad Elſter; 6. Nauheim: Bad Nauheimer Zeitung; 7. Ems: Emſer Zeitung; 8. Baden⸗Baden: Bade⸗ blatt; 9. Wildbad: Wildbader Chronik. Mietvertrag. Es iſt kein Grund einzuſehen warum ein Vertrag nicht mehr beſtehen ſollte. Der Vertrag beſteht ſeinem vollen Umfange nach mit allen Beſtimmungen zu Recht. Eine Kraftlos⸗Gr⸗ klärung desſelben gibt es nicht. Trotz monatlicher Zahlung des Mietzinſes beſteht für Sie nur vier⸗ teljährliche Kündigung und es darf vom 1. Oktober bis 1. März nicht gezogen werden. Der Umſtand, daß ein Mitglied der Familie im Feld ſteht und ein anderes die Einberufung zu gewärtigen hat, ändert an der Rechtsbeſtändigkeit des Vertrages nichts. Sie müſſen ſich genau an den Vertrag halten. Hedenius. Wenn der Mündel vermißt iſt, hat er als verſchollen zu gelten. Die Vormundſchaft endet in dieſem Falle erſt mit der Aufhebung durch das Vormundſchaftsgericht. Sie machen am beſten dem Vormundſchaftsgericht jetzt ſchon Mitteilung hiervon. Sie müſſen die Vermögensverwaltung für den Mündel bis zu dem Zeitpunkte weiterführen, bis die Aufhebung durch das Vormundſchaftsgericht berfügt iſt. Der Uebergang des Vermögens an die Erbin kommt erſt in Frage wenn der Tod des Mündels feſtſteht. B. E. Wenn der Lehrling nicht mehr beſchäftigt wird, weil der Lehrmeiſter zum Kriegsdienſt ein⸗ berufen und auch kein zur Anleitung geeigneter Vertreter beſtimmt iſt, ſo kommt dies einer Ent⸗ laſſung gleich und das Lehrverhältnis iſt u. G. als Aber Frankierung für die Geſandtſchaft beigelegt ſein. aufgelöſt zu betrachten. Carl E. 1. In dem geſchilderten Falle kann das von der Frau gewonnene Geld nicht für die Schul⸗ fall in das Reichsgebiet ſeitens des Feindes gar Veurlaubungsgeſuch wohl Erfolg haben wird. Das den des Mannes gepfändet werden. 2. Die unent⸗ nicht erfolgte; im gegenwärtigen Kriege ſind die Geſuch müſſen Sie an das ſtellvertretende General⸗ behrlichen Kleidungsſtücke ſind überhaupt nicht Schäden ſehr bedeutend(Plünderungen der Ruſſen und der Franzoſen, Schäden an deutſchen Schiffen und Schiffsladungen, Fliegerüberfälle). Dann wird alles von der Leiſtungsfähigkeit des Reiches ab⸗ hängen und davon, ob und welche Summen dem kommando in Karlsruhe richten. H. R. Die beſtehenden Verträge, alſo auch die Mietsverträge, werden durch den Krieg nicht auf⸗ gehoben, ſondern behalten ihre Giltigkeit. Der Begriff„unvorhergeſehene Fälle“ iſt ſehr dehnbar; pfändbar. Darüber hinaus gehende Garderobe unterliegt der Pfändung und eine Interventions⸗ klage der Frau dürfte in ſolchem Falle ausſichts⸗ los ſein. J.., Heidelberg. 1. Das Geld iſt, ſoweit Sie Reiche zur Deckung der Kriegskoſten und Schäden das kann nur von Fall zu Fall entſchieden werden. in Frage kommen, als Fund zu betrachten. 2. U. bei den Friedensbedingungen ſeitens der Feinde zu zahlen ſein wird. 5 B. Gine Anfechtung Ihrer Veranlagung zur Gemeindeſteuer in der betr. Gemeinde erſcheint nach Ihren Darlegungen des Sachverhalts ausge⸗ ſchloſſen und demnach kann auch die Rückforderung der bezahlten Umlage nicht in Frage kommen. M. M. L. Die Herſtellung des Zitronenſaftes der Schaufel ſtets den Boden ſucht, um jede Ver⸗ bariſch einſetzen. Dies im Briefkaſten zu erörtern, würde zu weit führen. E. L. Gerhard Hauptmann wohnt in Agneten⸗ dorf im Rieſengebirge(Schleſien). E. H. Das Keimen der Kartoffeln wird durch häufiges Umſetzen des Haufens verhindert. Dies muß aber derart geſchehen, daß der Arbeiter mit W. iſt nach den neueren Veſtimmungen für ſolche Fälle der Prozentſatz allerdings auf ½ Prozent feſtgeſetzt. 5 F. M. 1881. 1. Der geſetzliche Erbteil des Ehe⸗ gatten beträgt die Hälfte des Nachlaſſes. 2. Der Mann kann die mit ihm in kinderloſer Ehe lebende Gattin zur Erbin des ganzen Nachlaſſes teſtamen⸗ 3. Er kann ihr auch nur den geſchieht einfach durch Auspreſſen der Frucht. Sie letzung der einzelnen Kartoffel und damit deren Nießbrauch des über ihren geſetzlichen Ankeil wollen aber wahrſcheinlich wiſſen, wie man den Zu dieſem Zwecke wird ihm Benzosſäure oder Alkohol in den vom grenzten kleinen Mengen zugeſetzt. Schwarzwerden zu vermeiden. Cl. 35. Die Einwohnerzahl beträgt rund: 1. 6 000, 4. Pyrmont 2 000, 5. Bad Elſter 2 500, 6. hinausgehenden Vermögens bis zu ihrem Tode zuerkennen, mit der Beſtimmung, daß nach dem Geſetz be⸗ Karlsbad 20 000, 2. Marienbad 10 000, 3. Kiſſingen Tode der Frau die Summe ſelbſt den Erben des Mannes zufallen ſoll. 4. Es genügt ein eigen⸗ A. W. 89. Die Adreßbücher verzeichnen keine Bad Naußheim 5 000, 7. Bad Ems 7 000, 8. Baden⸗ händig datiertes, geſchriebenes und unterſchriebe⸗ Glasbläſerei in Sigmaringen. Ob früher daſelbſt Baden 18 000, 9. Wildbad 4000. Die Zeitungen nes Teſtament. Kaffee Hag in Lazaretten. „Teile ganz ergebenſt mit, daß wir mit dem Kaffee Hag, dem coffeinfreien Bohnenkaffee, die groß⸗ artigſten Erfolge bei den Verwundeten im Lazarett haben. Er regt an, ohne aufregend zu wirken. Die Kranken können vor dem Schlafengehen ruhig eine Taſſe Kaffee Hag ohne den geringſten Nach⸗ teil trinken. Bei den vielen magenleidenden Soldaten iſt meiner Erfahrung nach Kaffee Hag zu einer wahren Erquickung geworden.“ gez. Frau Oberbürgermeiſter St. D Kri er große Krieg. Roman von Poths⸗Wegner. 200 Fortſetzung. „Erhalten können!“ verbeſſerte Jules,„denn ſicher iſt momentan keine Poſt. Würde Paris aber eingeſchloſſen, was ich übrigens gicht für möglich halte, kämen von auswärts gar keine Brieſe mehr zu uns.“ „Das wäre ja entſetzlich!“ rief Aimse er⸗ ſchrocken aus.„Solche Ungewißheit könnte ich auf die Dauer nicht ertragen!“ „Daran müßteſt Du Dich halt gewöhnen, aber vorläufig iſt es ja auch noch nicht ſo weit, und vielleicht können wir Paris vorher noch ver⸗ laſſen!“ „Gebe es Gott! Aber ich fürchte, Mama wird noch lange nicht reiſefähig ſein!“ Herr Hertere trat ins Zimmer; erregt, wie er es in der letzten Zeit immer war, ließ er ſich auf einen Seſſel niederfallen und ſtöhnte auf: „Ganz unmöglich, ein Schlafcoups zu erhalten, nicht einmal ein Platz iſt zu haben! Auf Wochen hinaus iſt alles ſchon genommen. Wir müſſen hier bleiben. Schrecklich!“ „Bevor Mama nicht beſſer iſt, könnten wir doch auch unmöglich reiſen, Papa,“ bemerkte Aimse. „Leider, leider!“ beſtätigte ihr Vater düſter. „Daß dieſe Krankheit auch gerade jetzt kommen mußte, um uns an Paris zu feſſeln, es iſt zum Verzweiſeln!“ „Nimm doch die Sache nicht ſo tragiſch, lieber Papa,“ ermahnte ihn Jules, allein Herr Hertsre hörte nicht darauf. „Nicht tragiſch ſoll ich es nehmen?“ rief er aus,„muß ich Dir denn erſt auseinanderſetzen, was uns bevorſteht, wenn wir eine Belagerung durchmachen müſſen? Wenn die Kanonen der preußiſchen Barharen die Stadt mit ihrem Eiſenhagel überſchütten und unſere Häuſer in Trümmer ſchießen, von Hungersnot, Peſtilenz und den Greueln entfeſſelter Volksleidenſchaf⸗ ten, die dann eintreten, gar nicht zu reden.“ „So ſchlimm wird es ja wohl nicht werden, und wer weiß, ob die Zernierung überbaupt Snat! weinte Kules.—— „Ob ſie gelingt?!“ unterbrach ihn ſein Vater. „In wenigen Tagen wird ſie vielleicht ſchon vollzogen ſein! Ich komme ſoeben aus dem Hotel de Ville, wo ich erfuhr, daß die Bahnen nach St. Quentin, Amiens, Meélun und Troyes bereits von der deutſchen Kavallerie unter⸗ brochen ſind und daß auch eine Unterbrechung nach dem Norden und Oſten nach Vincennes, Lyon und Orlsaus jeden Augenblick zu befürch⸗ ten ſteht.“ „Die Deutſchen haben ja gax nicht Truppen genug, um Paris einſchließen zu können,“ er⸗ klärte Jules,„und wagen ſie einen Sturm, wer⸗ den ſie ſich an den Befeſtigungen die Schädel einrennen!“ „Wäre das auch!“ verſetzte ſein Vater.„Vor ihren Granaten ſchützen uns keine Mauern— wir ſind verloren!— Die Hölle vor ſich zu ſehen und ihr nicht entrinnen können! Es iſt zum Wahnſinnigwerden!“ Er ſprang auf und rannte wieder nach ſeiner Gewohnheit mit hef⸗ tigen Schritten durchs Zimmer. Da trat der Doktor ein. „Nicht zu ſtürmiſch, lieber Freund!“ hemmte er den Schritt des Hausherrn,„mein Patient braucht Ruhe. Auch Ihnen wäre ſie ſehr nötig, denn Sie ſind kränker, als Sie ſelber wiſſen!“ „Freilich bin ich krank,“ gab Hertere zurück; „wer kann in ſolcher Zeit, wie wir ſie durch⸗ leben, geſund bleiben, zumal in der vergifteten Luft von Paris. Darum wollte ich ja fort, bin aber leider angekettet. 5 „Sie ſind es nicht allein, darum tröſten Sie ſich,“ entgegnete der Doktor mit leichtem Vor⸗ wurf.„Ein echter Patriot geht überhaupt in Zeiten der Gefahr nicht fort. Bleiben Sie ein paar Tage zu Bett, damit ſich Ihre Nerven be⸗ ruhigen, und behalten Sie Mut und Hoffnung!“ „Hoffnung!?“ verſetzte Hertere finſter.„Ich habe keine mehr!“ „So lernen Sie ſie vom Volke!“ „Gerade das Volk, das heute von der größ⸗ ten Illuſion in die tiefſte Niedergeſchlagenheit überſpringt, in ſeiner Begierde nach Sieg von wahnſinniger Furcht vor Verrat gequält wird, erſchreckt mich,“ erwiderte Hertsre gedrückt.„Die gleiche Volksbewegung, die das Kaiſerreich ge⸗ ſtürzt hat, droht bereits, auch die Regierung der nationalen Verteidigung fortzufegen und die Revolution vorzubereiten.“ bietet ſich mir sukällig euch Gelecenhert, einge „Ihre kranken Nerven malen Ihnen Geſpen⸗ ſter an die Wand! Uebrigens wäre an dieſer Advokatenregierung auch nicht allzu viel ver⸗ loren,“ lachte der Doktor.„Aber blicken Sie doch auf die Wunder, welche die raſtloſe patrio⸗ Verteidigung ſchafft, die geniale Kraft unſerer Induſtrie, die freudige Tapferkeit unſerer neu⸗ gebildeten Heere und der ganzen Pariſer Be⸗ völkerung, die zu jedem Opfer bereit iſt, dann wird Ihr Peſſimismus ſchwinden.“ Hertéère ſchüttelte das Haupt.„Man kaun Menſchenhauſen zuſammenraffen, ſie gut be⸗ waffnen und in Uniformen ſtecken, aber keine Soldaten zaubern und noch weniger Offiziere und geeignete Führer.“ „Die Führer werden kommen! Die Not des Vaterlandes wird ſie hervorrufen und durch ſie werden wir ſiegen!“ erklärte der Doktor enr⸗ huſiaſtiſch. Jules, der bis dahin nur zugehört hatte, nickte ihm lebhaft zu. „Das iſt auch meine Ueberzeugung,“ ſprach er. „Auf alle Fälle und vor allem muß Paris ſich bis aufs Aeußerſte verteibigen, damit das Vaterland lebe!“ „Brap geſprochen, Herr Leutnant!“ lobte der Doktor.„Hoffentlich bringe ich Sie bald wieder ſo weit, daß Sie noch mithelfen können. Wie geht's denn heute mit Ihnen?“ „Beſſer,“ erklärte Jules,„viel beſſer, meine Atemnot hat ganz aufgehört.“ „Bravo!“ gab der Doktor erfreut zurück, und während er ſich nun eingehend mit ſeinem Patienten beſchäftigte, ging Herr Herteére hin⸗ auf, um ſeiner Gattin den Beſuch des Arztes an⸗ zumelden. Aimse hatet ſich ſchon vorher ſtill entfernt und inzwiſchen eine große Freude erlebt. Ein Brief ihres Bräutigams war angekommen! Mit hochklopfendem Herzen hatte ſie ſich, nach⸗ dem ſie ſich überzeugt, daß ihre Mutter ihrer momentan nicht bedürfe, in ihr Zimmer zurück⸗ gezogen, die Türe verriegelt und ans Fenſter geſetzt, um den erhaltenen Brief zu leſen. Er war von Razoy jert und lautete: „Meine geliebte Aimee! Seit vielen Tagen wieder einmal unter Dach und Jach und im Beſitze von Tinte und Papier, 0 Brief an Dich ſicher nach Paris zu bringen, und ſo ſetze ich mich gleich hin, um Dir zu ſchreiben. Ich benutze nochmals die Adreſſe, die mir Dein Bruder Jules bei unſerer wunderbaren Begeg⸗ nung an der Chiere angegeben hat, obgleich ich ſchon auf zwei dorthin gerichtete Briefe keine Antwort erhielt und daher nicht weiß, ob Du überh zupt noch in Paris biſt. Aber ich mußte Dir ſchreiben, mußte mit Dir reden, denn mein Horz iſt zu voll! Wie lange bin ich ſchon ohne Nachrichten von Dir!— Daß Du mir geſchrieben haſt, bin ich ſicher, aber wo mögen Deine Brieſe hingekommen ſein und wo biſt Du ſelbſt? Ich muß wohl annehmen, daß Du mit Deinen Eltern die bedrohte Hauptſtadt verlaſſen haſt, denn wie ich heute in einer Pariſer Zeitung las, gehen alle, die nur irgend können, aus Paris fort und machen der Einwanderung aus der Provinz Platz.„La miſere entre, le luxe ſort!“ heißt es darin. Alſo dürftet auch Ihr wohl kaum n anweſend ſein!.— Aber wohin ſeid Ihr geflohen? — Welche Qual iſt doch ſolche Trennung, bei der man nichts von einander weiß. Wärſt Du aber in Paris geblieben, würde es für die nächſte Zukunft noch viel ſchwieriger für uns werden, in Verbindung zu bleiben. Nur über Belgien, die Schweiz oder England köunten mich dann Deine und Dich meine Briefe noch erreichen, und viel⸗ leicht würden uns auch dieſe Wege bald ver⸗ ſchloſſen, vor allem aber müßte ich im Beſitz einer ſicheren Adreſſe von Dir ſein. An die Möglich⸗ keit, ganz ohne Nachrichten von Dir zu bleiben, darf ich gar nicht denken. Es wäre für mich eine Höllengual, Deine Briefe entbehren zu müſſen, denn ſie waren mir ſtets ein Labſal, das mich in Gefahren ſtärkte und neu belebte wenn mir die Kräfte verſagen wollten. Wie ſchwer ich jetzt ſchon darunter leide, ſie ſo lange entbehren zu müſſen, vermag ich Dir nicht zu ſchildern. Wie⸗ derholt ſchon ſchreckte mich der Gedanke, Du könnteſt krank ſein, nachts aus dem Schlafe; aber dann richtete ich mich ſtets an dem ſeſten Glau⸗ ben auf, daß Gott uns beſchützen und wieder zu. ſammenführen wird.— Durch Nacht zum Lichk! rufe ich mir dann immer zu, und vielleicht iſt der Tag unſerer Wiedervereinigung näher, als es den Anſchein hat. Gortſekung folgt) — Dienstag, den 22. Juni 1915. General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Bekanntmachung. Verſorgung der Kolonialwarenhändler mit Teigwaren betr. Die Zentral⸗Einkaufsgeſellſchaft m. b. H. in Ber⸗ Iin ſtellt den Kommunalverbänden zur Verſorgung der Bevölkerung mit Teigwaren durch Wiederver⸗ käufer(Kolontalwarenhandlungen u. dgl.) eine be⸗ ſtimmte Menge Teigwaren beim Verband Deutſcher Teigwarenfabrikanten zur Verfügung. Es werden jedoch nur Schnittnudeln und Suppenteige ohne Ei aber mit unſchädlichem Farbzuſatz abgegeben, nicht auch Maccaront und Fadennudeln. Beſtellungen von Wiederverkäufern müſſen ſtets durch die Kom⸗ munalverbände erfolgen. Da Teigwaren binnen kurzem im freien Handel überhaupt nicht mehr zu haben ſein werden, ander⸗ ſeits aber gerade zur Zeit der Obſternte zweifellos ein großes Bedürfnis nach dieſem Nahrungsmittel bei der Bevölkerung beſteht, beabſichtigt der Kom⸗ munalverband Mannheim⸗Stadt von dieſer Möglich⸗ keit der Beſchaffung von Teigwaren Gebrauch zu machen. Bezugsberechtigt ſind jedoch nur Wieder⸗ perkäufer, nicht auch Verbraucher. Die Waren ſollen vom Kommunalverband zu den Selbſtkoſten abgegeben werden. Dafür müſſen ſich die Wiederverkäuſer ver⸗ pflichten, beim Verkauf an die Verbraucher einen Höchſtpreis einzuhalten, der unter Berückſichtigung eines angemeſſenen Nutzens für ſie noch feſtgeſetzt werden wird. Intereſſenten werden hierdurch aufgefordert, den Bedarf an Teigwaren, den ſie bis zum 15. Auguſt haben, beim unterzeichneten Amt perſönlich oder durch einen zur Unterſchrift bevollmächtigten Vertreter baldigſt, ſpäteſtens bis Samstag, den 26. Juni, 12 Uhr mittags auzumelden. Bei der Anmeldung ſind auch die näheren Bedingungen über Bezugs⸗ und Zahlungsweiſe zu erfahren. Mannheim, 21. Juni 1915. Städtiſches Lebensmittel⸗Amt. Dr. Bartſch. Bekanntmachung. Ausgabe der Brothefte und Mehl⸗ karten für den Monat Juli betr. Die Ausgabe der neuen Brot⸗ und Mehl⸗Marken, die vom 26. Juni bis 23. Jult gelten, erfolgt am 23., 24. und 25. Juni. Jeder Hauseigentümer oder ſein Vertreter(Ver⸗ walter, Hausmeiſter oder dgl.) erhält vom Lebens⸗ mittelamt durch die Poſt Ausweiskarten zum Brot⸗ und Mehlmarken⸗Empfang für ſeine ſämtlichen Mieter. Er muß die Karten den Mietern(Haus⸗ haltungsvorſtänden) unverzüglich zuſtellen. Gegen die Ausweiskarten erhalten die Haushaltungen die ihnen nach den Liſten des Lebensmittelamts zuſtehende Anzahl von Brotheften und Mehlmarken auf derjenigen Stelle, die auf der Ausweiskarte genannt iſt. Es ſind 10 ſolcher Abholſtellen über das ganze Stadtgebiet verteilt. Die Ausweiskarte enthältzugleich eine Empfangsbeſtätigung über erhaltene Brothefte und Mehlmarken, die vom Haushaltungsvorſtand zu unterſchreiben iſt. Der Haushaltungsvorſtand braucht jedoch die Hefte und Marken nicht ſelbſt abzuholen, ſondern kann jede beliebige Perſon damit beauftragen. Es muß ihr nur die unterſchriebene Ausweiskarte mitgegeben werden. Diejenigen Haushaltungen, denen keine Mehl⸗ marken zugeteilt worden ſind, müſſen nach den Liſten des Lebensmittelamts noch über Vorrat verſügen und haben daher keinen Anſpruch auf Mehlmarken. Beſchwerden werden bei der Abholung unter keinen Nr. 47. reis pro Pierkeljahr MR. 1 * Abonnemenksp Juni 1915 Einſpaltige Kolonel⸗Zeile 30 Pfennig. 2 Amktliches Verkündigungsblall Mannheim, den 22. al. Inſerate veim für den Amtsbezirk Mannheim. 8. Jahrgang. Erſcheink wöchenklich ein- bis j1 Umſtänden entgegengenommen. Wer glaubt, auf mehr Brothefte oder Mehlmarken Anſpruch zu haben, als ihm zugeteilt ſind, muß dies vom 26. Juni an in der Verteilungs⸗ u. Auskunftsſtelle im Verſammlungsſaal des Roſengartens(Eingang vom Friedrichsplatz) per⸗ ſönlich vorbringen, Am Samstag, den 26. Junti, iſt dieſe Stelle aus⸗ nahmsweiſe auch nachmittags von ½3 bis 5 Uhr geöffnet. 4748 Mannheim, 21. Juni 1915. Bürgermeiſteramt: gez. Dr. Finter. Diebold. Auszug aus den Standesamtsregiſtern Mannheim⸗Käfertal und Mannheim⸗Waldhof Juni Verkündete: 9. Schmied Friedrich Barth u. Marie Jakobi. 10..⸗Arb. Joh. Jak. Binder u. Kath. Göhringer. 12. Kaufmann Wilhelm d h u. Veronika Schäfer. 14. Dreher Friedr. Schielku. Marie Freitag. Getraute: 5. Schloſſer Joſef Siegel u. Auguſtine Ingold. 9. Schloſſer Johann Klein u. Marie Herbel. Geborene: Fräſer Peter Bickel e. T. Emma. .⸗Arb. Johann Matter e. T. Johanna. 0.⸗Arb. Eugen Frankhauſer e. S. Alfred. Diener Karl Belſchner e. T. Erna. Former Martin Trippmacher e. S. Rudolf. Wagner Georg Herrmann e. S. Friedrich. „Tagtöhner Friedr. Braun e. S. Johann. Schutzmann Lorenz Korter e. T. Annemaria. .Drahtzieher Johannes Münd e. T. Emma. Geſtorbene: „die Ww. des.⸗Arb. Joſef Gaier 57 Jahre alt. Roſa.d. Stadtarb. Heinrich Emmerich 1 M. alt. 5. Sofie T. d. Maurers Adam Friedrich 10 Mon. alt. 8. Willi S. d..⸗Arb. Ignaz Krejpa 4 Monate alt. 9. die Ehefrau d. Schloſſers Joh. Max Thum 47 J. alt. 0. Hildegard T. d. Kurt Wandslebe 12 Tage alt. Auf dem Felde der Ehre p: de= n= — 6. 4. 15 der led. Schloſſer Georg Herrmann, Grenad. 29 Jahre alt. 25. 5. 15 d. verh. Schloſſer Oskar Hecht, Obergefreiter 23 Jahre alt. 20. 8. 155 d. verh. Maurer Georg Schüßler, Reſerviſt, 27 J. a. 15. 4. 15 d. led. Fabr.⸗Arb. Ernſt Engelhart, Reſerviſt 27 Jahre alt. 11. 5. 15 der verh. Eiſenbahnſekretär Eugen Müller, Unteroffizier 33 Jahre alt. 16061 Stäbt. Milchkur⸗Auſtalt Eporacerenune Vergebung bon Malerarbeiten. Das Ablaugen von Oel⸗ laſuranſtrich in der Luther⸗ kirche in Mannheim ſoll im öffentlichen Angebots⸗ verfahren vergeb. werden. Die Bedingungen liegen imevangel. Gemeindebüro in Mannheim, R 3, 3, zur Einſicht auf; Angebotsvor⸗ drucke ſind dort, ſoweit der Vorrat reicht, unentgelt⸗ lich zu erhalten. 16448 Die Angebote ſind bis zum Eröffnungstermin: Mittwoch, den 30. Juni, 11 Uhr vormittags im verſchloſſenen Umſchlag und mit der Aufſchrift: „Angebot auf Malerar⸗ beiten“ dortſelbſt einzu⸗ reichen. Zur Anwohnung bei der Eröffnung ſind nur die Bewerber oder deren Vertreter berechtigt. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Heidelberg, 19. Juni 1915. GEvangeliſche Kirchenbauinſpektion. Bekanntmachung Das Fliegenlaſſen der Tauben betr. Nr. 20571 J. Wir machen darauf aufmerkſam, daß nach 8 40 der Feldpolizei⸗ ordnung für den Amts⸗ bezirk Maunheim vom 15. Mai 1895 mit Geld bis zu Mk. 60.— oder Haft bis zu 14 Tagen beſtraft wird, wer das Einſperren der Tauben während derReps⸗ und Getreideernte— 1. Juli bis 1. Auguſt Unterläßt. Mannheim, 15. Juni 1915. Bürgermeiſteramt: 47⁴4 Finter. Schweigert. Rich. Taute Sravier- Uu. Prägeanstalt 0 2, 14 feſeph. 2461 Bekanntmachung. Der Bezug von Futter⸗ mitteln für Pferde, Rind⸗ vieh und Schweine ꝛe., kann durch Abholung einer Anweiſung bei der unter⸗ fertigten Direktion er⸗ folgen und zwar für zuckerhaltige Futtermittel bei dem Getreidebüro, Binnenhafenſtr. 9, Tele⸗ phon 1678 und für alle anderen Futtermittel bei der„Futterverſorgung“, Mannheim, Telephon 536, Hafenſtraße 11. Im Augenblick ſind vor⸗ rätig: Rohzucker, Rübenſchnitzel u. Häckſelmelaſſe, ferner 4 107 Ztr. getrocknete Maisſchlempe „ 50„ getrockn. Hefe „ 40„ getrocknete Malzkeime „ 16„ Halbkörner „ 27„ Seſamkuchen⸗ mehl 22 „Erdnußkuchen⸗ mehl. Kleinere Mengen von Mais, Biertreber, Ka⸗ davermehl, Fiſchfutter⸗ mehl, Fleiſchfuttermehl ſowie ca. 80 Ztr. Hühner⸗ futter aus diverſen Be⸗ ſtandteilen. 4788 Die Direktion gibt be⸗ kannt, wo die Futter⸗ mittel abgeholt werden können zc. Die hiezu erforderlichen Beſcheinigungen werden jeweils Dienstags und Donnerstags, nachmit⸗ tags von 2 bis 5 Uhr, ausgeſtellt. Mannheim, 17. Juni 1915. Die Direktion des ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhofes: Krebs. Die Ungezieferplage im Felde bekämpft man rasch und sicher mit Isaria-Insektentötor. Flach, billig und praktisch. Die ist zugleich Spritzvorrichtung. Preis 50 Prg. Vernichtet Slles Ungeziefer und schützt unsere Soldaten vor gefährlichen Krankheiten. Enthält neben anderen wirksamen Bestandteilen ein neu ent- decktes Mittel, das Kleiderläuse schon in einer Ent- kernung von 6 Zentimeter tötet. 6234 Glänzende Dankschreiben aus dem Felde! Zu haben in Mannheim bei: Engel-Apoth. Dr. Fentzling Drogerie P. Herrdegen, am Messplatz. Jungbuschstrasse 22. Lindenhof-Apotheke, Eug. Drogerie J. Scheufele F5718. Fröger, Gontardplatz. Germania-Drogerie, Mohren-Apotheke E. Meurin. F 1. 8. E. Schellenberg, O 3, 5. Gebrüder Ebert, G 8, 14. Hof- Drogerie Dudwig& Moltke-Drogerie, Schütthelm, Friedriohs- E. Mössinger, B 6, T8. platz 19. Schloss-Drogerie, Hirsch-Drogerie. O 7, 12. I. Büchler, I 10, 6. Drogerie W. Funk, C 3,9. 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St. 4 hübſch zu v⸗ de N 4 Zim. per ſof. od. 1 fl. Blattes Schlafz chenbenutzg 1 cht Frau. N f zum Abſchluß eines Vertrages auffordert, durch den Bekanntmachung. Scholl, Kaufmaun in jede Flaſche nach jeder Mahlzeit ſofort mit Waſſer die Höchſtpreiſe überſchritten werden, oder wer ſich Fräulein Aung Baſtian Maunheim eingetragenenfüllen und ſie mit einer Flaſchenbürſte und mit zu einem ſolchen Vertrag erbietet, wird gemäß Glin Mannheim⸗Waldhof hat nachſtehend beſchriebenen Soda⸗, Borax⸗ oder Seifenwaſſer reinigen, mit ge⸗ des eingangs genannten Höchſtpreife⸗Geſetzes mitſals jetzige Guthabens⸗ Grundſtück das Miteigen⸗ kkochtem Waſſer nachſpülen und ſie umgekehrt an Gefängnis bis zu ½ Jahr oder mit Geldſtrafe bis zu eigentümerin den Verluſt kum der Eheleute Schollſeinen reinen Ort, möglichſt in einen reinen Topf 10000 Mk, beſtraft. des von der diesfeitigen ½%— am Dienstag, ſtellen. Maunheim, den 4. Juni 1915. Kaſſe auf den Namen des den 21. Dezember 1915, HGebraucht nur Flaſchen, auf denen der Inhalt Großh. Bezirksamt Abt. 1 wig Haſtreiter aus⸗ vormittags 10 uhr durchſin Zahlen 5, 10, 20.. bis 200 8(Kubikzentimeter) —— das unterzeichnete Nota⸗abgeleſen werden kann(Grammflaſchen); denn nur geſtellten Sparbuchs Nr. sröe 15 Dampfwalzarbeiten an Maul⸗ und Klauen⸗ 51589 mit einem Ein⸗riat— in deſſen Dienſt⸗mit ihnen küönnt Ihr die Nahrungsmenge genau be⸗ Kreisſtraßen u. Kreis⸗ ſeuche betr. lageguthaben am g. Auguſt räumen Q 6, 1 in Manu⸗ ſtimmen. Ihr müßt den Sauger nach jedem Gebrau wegen betr. Die Maul⸗ u. Klauen⸗ 1914 von Mk. 2600.— anher heim verſteigert werden ſmit heißem Soda⸗, Salz⸗ oder Boraxwaſſer gründli Wegen Vornahme von ſeuche in Kirchheim iſt ex-ſangezeigt und deſſen Kraft⸗ Der Verſteigerungsver⸗freinigen und in ſauberem, zugedeckten Gefüß aufbe⸗ „Dampfwalzarbeiten loſchen. Die Sperrmaßeſloserklärung beantragt.merk iſt am 15. März 1915, wahren. Am beſten iſt es, ebenſoviel Sauger wie müſſen die nachverzeich⸗ nahmen ſind aufgehoben. Wir bringen dieſen An⸗ in das Grundbuch einge⸗Flaſchen zu haben. Verboten iſt Euch, die Flaſchen⸗ neten Straßenſtrecken an Mannheim, 17. Jüni 1915. trag mit dem Aufügen zur] tragen worden. ſauger als Schnuller zu benutzen! Tagem Suuntage Jaugge. L. eeen de meeebfentichen Lenntuis das Die Einſicht der Nil Hütet die Kuhmilch vor Berderbnis! nommen, von vormiktags 752 11 gemäß F des Geſetzes teilungen des Grundbuch. Verboten ſind Euch Glasröhren oder Gummi⸗ 6 bis abends 7 Uhr für Abbeitende die] amts, ſowie der übrigen ſchläuche als Flaſchenſauger, ebenſo der Zuckerſchnuller! den geſamten Fuhrwerks⸗ kerung betr⸗ raf 757 1 es 5 das Grundſtück betrefſen⸗ Kauft Eure Milch nur in einem Kuhſtall, von deſſen verkehr⸗ und Kraftwagen⸗ um den Wünzchen noch 0 par 15 5 den Nachweiſungen, ing⸗[Sauberkeit Ihr Euch überzeugt habt; am beſten ſragt verkehr geſperrt werden. Bericckſichtigung der ſchwer 7 en weunn dasſelbe beſondere der Schätzungs⸗ Ihr den Arzt oder die Fürſorgeſtelle, wo Ihr dſe 1. Kreisweg Nr. J füd⸗ nich nnerhalb eines urkunde iſt ſedermann Milch zu nehmen habt. ihr dürft die Milch nicht zu öſtlich Sandhdſen 1 0 5 V 8„ geſtattet. Haufe herumſtehen laſſe ſie ſofort 3 Minuten — 98 3 ekanntmachung an in einem reinen Topf kochen, ſchnell abkühlen, indem 80 bie 7. Fult. Der Rechnung tragenzukönnen gerechnet, von ſeinem der⸗ be engeß die Autferde Ihr den Topf, mit einem Deckel verſetzen, in kaltes 8. v. Näh. 5806 Zim. u vermieten. mer 5815 hen⸗ 15 hepaar mit glichſt 46892 ſt, oder ſ 48484 mmer Küche, Jul r un lamet auf ſof. mögl. Bel alleinſt, 2 Hung große Zubehör mit Tr. Uks. geſucht. reisang. tSſtelle. Gas u. U Zim 22 eeee —— — 12 12 — ee 1— mit Küche eytl. auch nur mit Küc benutzung für E Hatrn. Parterre⸗ Zimmer. 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Hoher l erkehr kann über Wald 55 8 rung, Rechte, ſoweit ſie 9n den„ 5 ekenn den Kemmunalver⸗zeitigen Inhaber unter zur geit 897 Waſſer ſetzt und dieſes häuſig erneuert. Ihr dürft hof und alte Landſtraße be 8 nach Sandhofen geleitet ner baeen e des Verſteigerungsver ie Milch nach dem Kochen nicht in andere Topfe werden. forgung körperlich ſchwer anher rgekegt] merkes aus dem Grund⸗ gleßen, ſondern müßt ſie ſo lange in dem kühl auf⸗ 2. Kreisweg Nr. 7, Secken⸗ arbeitenden Perſonen er⸗ augete 2 n ibth buch nicht erſichtkich wa⸗ e Topf laſſen, bis Jör ſie unmittelbar vor heim⸗Waſſerturm gegen forderliche Mehl von der. ren, ſpäteſtens im Ver-dem Gebrauch in vorgeſchriebener Menge in die Hauptbahnhof, vom„ bis Reichsverteklungsſtelle zue“ Städtiſche Sparkaſſe. feigerunastermin vor der Flaſche 19. Jult. Der Berkehr gewieſen werden. Die Er⸗ Schmelcher. 5183] Aufforderung zur Ab⸗ Stehen Euch 5 Trinkflaſchen zur Pertndeeg, was kann über Neckaran, Rhei⸗ höh der Tages kopf⸗ ſſenf„ aabe von Geboten anzu⸗ natürlich am beſten iſt, ſo mußt Jr die Milch ſofort nau geleitet werden. ller melden und, wenn der nach dem Kochen in vorgeſchriebener Menge in Flaſchen Die abgeſperrten Straßen⸗ weiſung darf nicht mehr Darlethtaſſe„Gläubiger widerſpricht füllen und ſie verſchloſſen an einem kühlen Platz, 1 als 80 Gramm betragen. Käferthal eingetragene älaubhaft zu machen 5 ee bee einen Sieſchrant oder rankt und durch Weg⸗ Der A 5 gc: widrigenfalls ſie bei derſen an ni, gemacht. muß von dem Bezugsbe. Mannheim⸗Käferthal ebotes nicht berſickſich⸗ 6 1 Mannheim, 19. Juni 1018, rechtigten beim Bürger⸗ 4 98„tiat und bei der Bertei. mann eine Holskiſte beſtreut en Boden mit Säge⸗ Großh. Bezirksamt ſeines Wohn⸗ ie lung des Verſteigerungs⸗ ſpänen, ſetzt zwei verſchtedener Größe Abt. IV. ortes geſtelkt werden. Werg b 0 erksſes dem Anfprucke ineinander hinein und füllt ſie bis zum oberen Rande 8 Feuerſtein ſind aus dem des größeren Eimers mir Sägeſpäuen nach. In den Bauz u. Straßenfluchten⸗ zur körperlich ſchwer ar⸗Vorſtand ausgeſchteden. des Glänbigers und denſkleineren Eimer werden die Fläſchchen mit Nahrun feſtſtellung betr. beitenden Bevölkerung ge⸗Georg Wolz ſentor iſt jetzt übrigen NRechten nach⸗ umgeben von einigen Eiaſtückchen ageseg und Durch vollzugsreifeser⸗ hört, iſt Sache der Ent⸗ Direktor⸗Stellvertreter. geſetzt werden. dem Deckel des Elmers zugedeckk⸗ 8 Deckel der keuntufs des Bezirksrats ſcheidung des Einzelfalles HeinrichihmllLaudwirt Diefſenigen, welche ein Kiſte wird mit einigen Lagen Zekkitt Spapfer beklebt, Mannheim vom 6. Mat] Kein körperkich arbei⸗Mannheim⸗Käfertal und der Verſteigerung ent, 5 8 1915 Nr. 134r wurden die tender Erwerbszweig iſt Heinrich Vogelgeſang, gegenſtehendes Recht ha⸗ Achtet auf die Borſchriften des Arztes! Bau⸗ und Sraßenfluchten]ausgeſchloſſen, auch die Tünchermeiſter, Mann⸗ ben, werden aufgefordert Ihr müßt beim Flaſchenkinde beſouders die Vor⸗ in den Spelzengärten III Selbſtverforger ſind nichtheim⸗Käferthal, wurd als vor der Ertetlung desſſchriften des Arztes befolgen, niemals öfter als ver⸗ nach Maßgabe des vorge⸗ ausgenommen. Zu be⸗ Vorſtandsmitglieder ge⸗ Zuſchlags die Aufhebungſordnet die Flaſche geben. Lieber weniger Nahrung legten Fluchtenplanes vom merken iſt jedoch, daß dieſwählt. 5128 oder einſtweilige Ein⸗in der heißen Zeit geben als zuviel. Tritt Durchfall 20. Juli 1914 unter teil⸗ Erhöhung für Familien⸗ Maunheim, 17. Juni 1015 ſtellung des Verfahrens ſein, ſo laßt die Milch ſort, gebt Tee(Fenchel⸗, Linden⸗ weiſer Aufhebung dermiiglieder des Antrag⸗ 2 herbeizuftühren, widrigen blüten⸗, Pfefferminz⸗, einfachen Tee) ohne Milch, aber früher mit Bezirksrats⸗ ſtellers nur dann in Be⸗ Gr. Armtsgericht Z. I. ſats für das Recht dernicht länger als zwölf Stunden, bis ein Arzt zu er⸗ beſcheid vom 17. September tracht kommt, wenn dieſe Zumchüterrechtsregiſter Verßeigerungserſäs anfreichen iſt. In der heißen Jahreszett hat der Säug⸗ 1903 feſtgeſtellten Bau⸗ ebenfalls berufsmäßig Band XIII Seitel29 wurde die Stelle des verſtelger⸗ling wie der Erwachſene Durſt. Geht ihm dann— und Straßenfluchten für oder mithelfſend ſchwereſheute eingetragen: 5129 ten Gegenſtandes krktt. ler zeigt ſeinen Durſt durch große Unruhe— abge⸗ feſtgeſtellt erklärt. kärverliche Arbeit ver⸗ MichaelSchmoll, Maſchi⸗ Grundbuch von Mann⸗kochkes Waſſer oder dünnen Tee, möglichſt ohne Zucker. Die Einſicht des Orts⸗ richten. niſt und Marte geb. Mohr, heim, Band dot, Heft 28 Kühlt Eure Wohnung. ſtraßenplanes iſt jeder⸗ Mannheim, 21. Juni 1915. Ww. des Wirts Friedrich Beſtandsverzei ints. Zu warmes Elnpacken oder ein überhitter Raun mann während der üb⸗ Großih. Bezirksamt, SchöninManuheim⸗Necka- Fgh.⸗Nr. 8168 Flüchen⸗ macher 5 Sän linget b. ö5 her ferz dicken lichen Dienſtſtunden auf Abt. I. rau. Vertrag vom 18. März Inhalt 5 a 28 am, Wall⸗ Wickeltüchern, we ſehit der Gnmin Ihr dem Rathauſe Kaufhaus Finzäunung des freien 1015. Güterkrennung⸗ ſtabiſtraße 62, Hofrakte könnt im Sommer Euer Kleines faßt nackt em Betichen ſeer, Platzes Manuuheim, 19. Juni 1915. 1 15 15 oder Korb ſtrampeln laſſen, eine leichte dünne Dece %CCC%%%/ Leiremt-e. uchen Kenntnis, daß die Zwangs verſteigerung keller, leichten Schleier über Bettchen oder Korb Legt Verhütung von Wald⸗ Straße zwiſchen K 5 und„b. ein drelſtöcktiger Sei⸗“ Das beſte und kühlſte, häufig gelüftete Zimmer bränden betr. K 6 im Intereſſe des Im Wege der Zwangs⸗ tenbau rechts u linksſcurer Wohnung iſt für Euer Kind das geeignetſte. Zur Verhütung von Reſerve⸗Lazaretts III derſgollſtreckung ſoll von dem mit ebenfolchemKkeller Dieſes Zimmer könnt Ihr noch kühler machen, wenn Wafdbränden wird gemäß K. 5 Schule für jebenſin Mannheim belegenen„. ein zweiſtöcktger uer⸗Ihr die Fenſterſcheiben häufigſt mit möglichſt kühlem § 968 Ziff. 3 R. Str. G. B. Perſonen⸗undſſuhrwerks⸗ im Grundbuche von Mann⸗ bau 4 Waſſer beſprengt! Jhr dürft das Kind nicht in der und J28 Ziff.15.Str.G. B. verkehr geſperrt wird. heim zur Zest der Eintra⸗] Unbelaſtet geſchätzt zuſheißen, feuchten Küche ſtehen haben! Hat Eure das Rauchen in fämtlichen Mannhelm 18. Junt 1918. gung des Verſteigerungs⸗ 89000 M. Wohnung kein kühles, ſchattiges Plätzchen, ſo verſucht Waldungen des Amtsbe⸗ Großh. Bezirksamt vermerkes auf den Namen] Hierzu Wirtſchaftszube⸗ im Hauſe ein ſolches ausfindig zu machen, dort ſtellt zirks Mannheim bis 1. Ok⸗ Poltzeidirektion. 1. des Valentin Scholl, bör geſchätzt zu 950 M. Euer Kind hin. Könnt Ihr auch im Hauſe kein tober ds. Js. verboten. Zum Handelsregiſter& Agent und Wirt in Mann⸗ Mannheim, 14. Junt 1915.ſolches Plätzchen finden, ſo bringt das Kind möglichſt 15 Zuwiderhandelnde wer⸗ wurde heute eingetragen: heim, 2. deſſen Ehefrau Er. Notariat VI. viel an einen ſchattigen, nicht ſchwülen Ork im den vorbehaltlich etwaiger] 1. Band XIII.⸗Z. 182, Eliſabetha geb. Wolf in! als Vollſtreckungsgericht. Freien, auch da darf es bloß liegen. Geringe Zug⸗ Verfolgung wegen Brand⸗ Firma luft ſchadet Eurem Kinde im Sommer nichts! Ihr ſtiftung an Geld bis zu„Emil Schenck& Co.“ in 1 El 1 12 müßt Euer Kind im Sommer mindeſtens einmal 60 Me oder mit Haft bis] Mannheim. Die Geſell⸗ Rätſchlä E füt die heißen Monate täglich baden, oder öfters mit kühlem Waſſer waſchen! zu 14 Tagen beſtraft. Die ſchaft iſt mit Wirkung vom Geeignete Nahrung, Sauberkeit und friſche Luft ſind Bürgermeiſterämter bezw. 1. Juni 1915 aufgelöſt und zum Gedeihen des Kindes unbedingt erforderlich! Stabhalterämter werden das Geſchäft mit Aktiven 7 augewleſen, dies in kren und Jaffben ſamt der zum Schutze der Säuglinge. Vorſteheude Ratſchläge für die heißen Monate Gemeinden auf ortsübliche Firma auf d. Geſellſchafter zum Schutze der Säuglinge bringen wir hiermit zur Weiſe bekannt zu machen, Otto gdſtein als alleinigenſgearbeitet im Kaiſerin Auguſte Victorla⸗Haus zur allgemeinen Kenntnis. das Waldhutperſonal zu Inhaber übergegangen. 4 Sä Ein befonderes Hitzmerkblatt wird während der 2 enauer Aufſicht anzu⸗ Die Prokurg des e ee 55 eeee heißen Monate vom Standesamt und vom Wöchne⸗ alten und Anzeigen gegen Schenck iſt erloſchen. rinnenaſyl, außerdem von der hieſigen Mütter⸗ Ortsangehörige durch 2. Band XVII.⸗3. 177 Mütter! Der größte Feind Eurer Kleinen iſtſberatungs⸗ und Säuglingsfürſorgeſtelle und der Strafverfügung zu erledi⸗ Firma„Johann Heißler“ der Sommer mit ſeiner großen Hitze! Unter den Wöchnerinnenabteilung der Kriegszentrale dahier geu, ſolche gegen Nichtorts⸗ in Mannheim⸗Waldhof, Lebensmitteln verdirbt am leichteſten die Tiermilch, ausgegeben. Die Sprechſtunden der beiben Letztere angehörige aber zur Ver⸗ Luzenbergſtr. 5. Inhaber Setzt nie im Sommer ab, ſondern ernährt Eurefinden unter ärztlicher Mitwirkung im alten Rathan folgung hierher abzugeben. iſt Johann Heißler, Fabri⸗Kinder an der Bruſt; denn F 1, 5, 2. Stock, ſtatt und zwar Dienstags und Frel⸗ Der Vollzug dieſer Ver⸗ kaut, Mannheim⸗Waldhof. Bruſtmilch verdirbt nicht. tags nachmittags ½5—½ Uhr für die Mütter⸗ fügung iſt anher anzu⸗ Geſchäftszweig: Brannt⸗Gebt Euren Kindern alle 4 Stunden, d. h. 5 mallberatungs⸗ und Säuglingsfürſor eſtelle, Montags, zeigen. weinbrennerei u. Liquer⸗des Tages, abwechſelnd die rechte und linke Bruſt Mittwochs und Donnerstags für die Wscnering Mannheim, 1. Mai 1915. fabrik. 5130ſund laßt ihnen nachts die Ruhe. abteilung der Kriegszentrale. 4 Großh. Bezirksamt Mannheim, 19. Juni 1915. Künſtlich ernähren dürft Ihr nur auf Anorödnung Mannheim, den 16. Junt 1915. Abt. II a. Gr. Amtsgericht Z. I. ſund unter Aufſicht des Arztes; Ihr müßt dann be⸗ Jugendamt. Verantwortlicher Redakteur Fritz Joos.— Druck und Verlag Dr.. Haas'ſche Druckeret, G. m. 5. 5. 25 famen 8 Arbeiten, gute Empfehl. Bodingung. 8 13 2 Verkauf bei le Herr oder Dame 52124 unt. ˖ anle viel Geld erfahren, eſchäf igenten ſtrab wird von leiſtungsfähiger Fabrik tnes wit 322 18 chreiber Maſchinen⸗ Ang 18 kter 5217¹1 f yt. Flotte äheres chneider 4 2, 19. 52 1 0 * + 4 ͤ Fabrik am Induſtrie⸗ m. Fachkeuntniſſen geſucht. 52115 Laufkatze für ſtändig gefucht. Kattes. Intelli⸗ Zuverläfſiger * und küuenf mit Gehalts⸗ eſuc erk od. den als 1 brik ſof. 7 tüchtiger 1, 1. Maſchineumi Maſchinen hieſiger I. ntel Aektr. 52 an die G 2 chen anſprüe 5 Lagerſtr. 17. Mabeb Michen Zuverläſſiges Mädchen in beſſ. Haush.(8 Erwgchſ.) 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