—— 5852 Bringerlohn 30 Pfg., durch die — 55 ſei, ſie ſeien geeignet Lölkeru Weichſel nach Ruckzug lieſt, Fezugspreis: 80 Pfg. monatlich, Poſt einſchl. Poſtaufſchlag M..72 im Dierteljahr. Einzel⸗Nr. 5 Pfg. „Anzeigen: Kolonel⸗Seile 50 Pfg. Reklame⸗Seile. 1. 20 Mk. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung schluß der Anzeigen⸗Annahme für das mittagblatt morgens 9 Ahr, für das Abendblatt nachmittags 5 Uhr Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Ci iſſenſchaft; 1 latt; Bei ü i 0 latt n; ge für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Land⸗ und Haus wirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Utannheimer Schachzeitung; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗hlatt. Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung.Buchhaltung 1449 Buchdruck⸗Abteilung 541¹ Schriftleitunng 877 Verſandleitung u. Verlags⸗ buchhandlung... 218 u. 7569 Zweigſchriftleitung in Berlin Nr. 305. Acer gen Maunh eim, Donnerstag, 24. Juni 1915. iberg hinauts. e Die ruſſiſche Front neuerdings durchbrochen— Rückzug der Ruſſen zwiſchen Weichſel und San und in Südpolen.— Wetterleuchten in Außland. Die Lage. In einer Würdigung der Wiedereroberung von Lemberg ſchreibt die Norddeutſche Allgemeine Zeitung u..:„Die ganze Größe der Taten, die hier von einer genialen Führung und dank der ſtaunenswürdigen Opferfreudigkeit und Ausdauer der Truppen vollbracht wurden, können wir Heimgebliebene im gegenwärtigen Augenblick erſt ahnen und nicht voll ermeſſen. Nach Bekanntwerden der einzelnen Züge des gewaltigen Kriegsſchau⸗ ſpiels, das ſich ſeit Anfang Mai auf galizi⸗ ſchem Boden ereignet, wird ſich ein Bild von packendſter Macht entrollen, Dann wird offenbar werden, was die überragende Führung in ſchwierigſter Lage geleiſtet hat, dann werden auch der Heldenmut und die Hin⸗ gebung der Truppen noch glänzender hervor⸗ eten, dann wird die uner ſchütterliche Waffenktreue Deu Oeſterreich⸗Ungarns abermals und in höchſter Steigerung vor der Welt leuchten. Hier hat die Bundesbrüderſchaft die ernſteſte Probe in einer Weiſe beſtanden, die nicht übertroffen worden iſt. Die Völker von Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn ſind ſo ſtark wie je von dem Gefühl der Zuſammen⸗ gehörigkeit beſeelt. Dieſer Geiſt wird ſie auch weiterhin von Sieg zu Sieg führen in einem Kampfe, den ſie nicht nur für eigene Freiheit und Zukunft, den ſie in Wahrheit für die europäiſche Bildung und Geſit⸗ tung kämpfen.“ Ein ſehr deutliches Ge⸗ fühl davon, daß die Lage in Südoſten wirk⸗ lich ſo iſt, wie ſie das deutſche Regierungs⸗ blatt hier ſchildert, gewinnt man mehr und mehr auch in den Kreiſen der Freunde und Verbündeten Rußlands. Und dieſes Gefühl wird ſich verſtärken, je weiter der ruſſiſche Rückzug geht, je klarer die innere Auf⸗ löſung der ruſſiſchen Armee zutage tritt, über die uns heute wieder zwei wichtige und charakteriſtiſche Zeugniſſe vorliegen aus dem Bericht des türkiſchen Hauptquartiers vorlie⸗ gen: aus dem Bericht des türkiſchen Haupt⸗ quartiers erfahren wir, daß Rußland ſchon 50, jährige Männer aushebt und daß in mehreren Ortſchaften die jungen Rekruten ſowie die Be ⸗· völkerung Kundgebungen gegen den Krieg ver. anſtalten. Ein Bericht aus Lemberg, den wir weiter unten veröffentlichen, erzühlt, wie dolt Hilfstruppen ohne Waffen eingetroffen ſind, in den höheren ruſſiſchen Offizierskreiſen eine völlige Desorientierung herrſcht, die ſich auf das geſamte Offizierkorps überträgt. Es iſt kein Wunder, daß in ſolchen Verhältniſſen auch die Freunde Rußlands fkeptiſch werden und zu weifeln beginnen. So muß ſelbſt der orriere della Sera zugeſtehen, daß die Bedeutung der deutſch⸗öſterreichiſchen Er⸗ folge in Galizien in politiſcher wie moraliſcher Hinſicht unzweifel⸗ auf die eigene Be⸗ auf die noch zögernden Balkanſtaaten ihre Wirkung auszullben. Aller⸗ dings macht das deutſchfeindliche italieniſche Blatt noch einſge militäriſche Vorbehalte, vom militäriſchen Standpunkt müſſe feſtgeſtellt wer⸗ den, daß der Geg der Zentralmächte noch ſehr zweifelhaft und die Partie noch keinestwegs ent⸗ ſchieden ſei. Entſchieden iſt ſie wohl noch nicht, aber wer die heutigen Berichte über den ng wie au immer allgemeiner werdenden, ſchon über die ſſiſch⸗Polen ſich erſtreckenden halm greift. Hat doch in dieſen Tagen ſogar ein franzöſiſcher Militärkritiker, Andrs Lichten⸗ berger von der Zeitſchrift L Opinion eine der militäriſchen Lage Rußlands gegeben, die den Erfolg der Zentralmächte kaum als ſo zweifelhaft erſcheinen läßt, wie det Corriere della Sera ſich und andere einreden möchte. Abgeſehen davon, daß die Operationen im Oſten und auf dem galiziſchen Schauplatz ürrtümlich in den Bereich eines Ober⸗ befehlshabers verlegt werden, während in Wirk⸗ lichkeit im Nordoſten Generalfeldmarſchall von Hindenburg, im Südoſten Erzherzog Friedrich das Oberkommando inne hat, iſt 5 franzö⸗ ſiſche Kritik durch die wirklich nicht übermäßige Wertung der den Ruſſen noch verbleibenden Erfolgsmöglichkeiten ſehr bemerkenswert. Der Franzoſe ſchreibt: „Die bemerkenswerteſte Tatſache der vergan⸗ genen Wochen iſt der ruſſiſche Rückzug in Gali⸗ 9 55 N 1 1 Fnds„nd bedrohten die Ruſſen, die ſich in den Karpathen ſchlands und feſtgeſezt hatten, f en, Krakau, Schleſien und Oſt⸗ preußen. Der deutſche Plan hat nun darin be⸗ ſtanden, fortwährend heftige Angrifſe an gut gewählten Stellen zu richten, mit dem Hinter⸗ gedanken, wenn es möglich ſei, die Macht des Gegners zu brechen oder ſie aber in genügen⸗ dem Abſtand von den Grenzen des Reichs fern⸗ zuhalten. Die Deutſchen haben ihr größeres Ziel noch nicht erreicht. Die ruſſiſchen Armeen ſind nicht zertrümmert, doch die Verwirklichung des zweiten Planes iſt ihnen geglückt. Die wuchtigen Stöße des Strumbockes v. Hinden⸗ burg haben ihren Zweck erreicht, die Ruſſen im Nordweſten und im Norden gegen Warſchau zurückzudrängen; es iſt ihm auch wirklich ge⸗ glückt, weit hinter die Grenzen von Oſtpreußen ſeine Armee vorzuſchieben. Kaum war Hin⸗ denburg ſo weit, als er teilweiſe im Schützen⸗ grabenkrieg, anderſeits durch einen drohenden Vormarſch in Kurland die Ruſſen auf der ganzen Front atemraubend umher⸗ hetzte und ihnen jede Möglichkeit nahm, überhaupt nur einen Verſuch zur Offenſive zu wagen. Gleichzeitig hat er im Oſten Krakaus und in den Karpathen mit einer gewaltigen Macht eingeſetzt. Unter⸗ ſtützt durch die Dürftigkeit des ruſſiſchen Auf⸗ klärungsdienſtes und den Mangel an Munition, hat er, ohne ſeine Artillerie zu ſchonen, erreicht, die Ruſſen gegen Oſten und Norden zurückzu⸗ treiben. Die Wiedergewinnunß Przemyſls bil⸗ det die Krone ſeiner Operationen. Es iſt un⸗ möglich, im voraus zu ſagen, er aus ſeinem ſtrategiſchen Manöver noch weiter ziehen wird. Der Großfürſt Nikolaus verfügt noch über große Armeen. Wenn ihm wieder genügend Munition zur Verfügung ſteht, ſo iſt es nicht unmöglich, daß er ſeine Revanche am San und Dujeſtr nimmt. Anderſfeits iſt aller⸗ dings zu bedenken, daß Hindenburg all⸗ zuviele Beweiſe ſeiner manöveri⸗ ſchen Ueberlegenheit geliefert hat, und daß das Riſiko einer Niederlage ihn zu ſchwer treffen würde, als daß er in einer Offenſive be⸗ harrt, wenn er nicht die Sicherheit hätte, ſie auch glücklich zu Ende zu führen. Man kann von dieſem Hindenburg auch erwarten, daß er ſeine Angriffe verdoppelt, Lem⸗ berg nimmt und am Ende auch War⸗ ſchau erobert, indem er auf die mora⸗ liſche Depreſſion ſeines Gegners ſpekuliert und ſchließlich geziemen einen„maßvollen“ Frieden anbietet; endlich mag, ſofern er die ruſſiſche Widerſtands⸗ kraft noch nicht gebrochen wähnt, er vielleicht verzichten, ſeine Offenſive weiter vorzutragen, und ſich darauf beſchränken, wie er es auf dem übrigen Teil der Oſtfront getan hat, ſeine Geg⸗ ner in Reſpekt zu halten und die Maſſe ſeiner Artillerie und ſeine Armeekorps dahin zu ver⸗ legen, wo er es am wichtigſten hält, um eine Der öſterreichiſch⸗ungariſche Tagesbericht. Wien, 23. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ lich wird verlautbart: 23. Juni 1915, mittags. Aufſiſcher Kriegsſchauplatz. Die Nordweſt⸗ und Weſtfront des Gürtels von Lemberg waren im Zuge der ruſſiſchen Verteidigungsſtellung Zolkiew Mikolajow von ſtarken ruſſiſchen Kräften beſetzt. Um 5 Uhr vormittags des 22. Juni er⸗ ſtürmte Wiener Landwehr das Werk Rzezun an der Straße Janow⸗Lemberg. Von Nordweſten drangen zu dieſer Zeit unſere Truppen über die Höhe öſtlich des Mly⸗ nowka⸗Baches vor und erſtürmten einige Schanzen vor Höhe Lyſa⸗Gora. Im Laufe des Vormittags wurden im wei⸗ teren Vordringen gegen die Stadt die übrigen Werke und Verteidigungsanlagen der Nord⸗ weſt⸗ und Weſtfront in blutigem Kampf genommen. Hierdurch war die ruſſiſche Front neuer⸗ dings durchbrochen, der Feind, der aber⸗ gezwungen. Unſere Truppen drangen in der Verfolgung bis über die Höhen öſtlich und nordöſtlich der Stadt vor und überſchritten ſüdlich Lemberg die Straße, die nach Mikola⸗ jow führt. Unter dem Jubel der Bevölkerung 3zog Geueral der Kavallerie Böhm⸗Ermolli um 4 Uhr nachmittags mit Truppen der 2. Armee in Lemberg ein. Auch bei Zolkiew und öſtlich Rawa Ruſka ſind die Ruſſen im Rückzug. Vereinzelte Vorſtöße des Gegners am Tanew wurden ab⸗ gewieſen. Heute Nacht trat der Feind zwiſchen San und Weichſel ſowie im Berglande von Kielce den weiteren Rückzug an, überall ver⸗ folgt von den verbündeten Truppen. Am Dujeſtr iſt die allgemeine Lage un⸗ verändert. Italieniſcher Ariegsſchauplatz. In dem nun abgelaufenen erſten Kriegs⸗ dmonat haben die Italiener keinen Erfolg erzielt. Unſere Truppen im Südweſten behaupten wie zu Beginn des Krieges ihre Stellungen an oder nahe der Grenze. An der Iſonzofront im befeſtigten Grenz⸗ raume Flitſch, Malborghet, amKarniſchenkamm Ru der wird der Meinung werden, 75 del Sers nach einen Stroß⸗“ neue Schlacht zu ſchlagen.“ und an allen Fronten von Tirol brachen mals ſchwere Verluſte erlitt, zum Rückzug ſämtliche Verſuche feindlichen Vordringens unter ſchweren Verluſten zuſammen. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs v. Höfer, Feldmarſchalleutnant. Generalfeldmarſchall v. Mackenſen. Wie die„Danziger Zeitung“ zuverläſſig er⸗ fährt, iſt Generaloberſt v. Mackenſen an⸗ läßlich der Siege in Galizien zum General⸗ feldmarſchall ernannt worden. Die militäriſche Lage nach der Eroberung Lembergs. * Beyn, 23. Juni. Der„Bund“ ſchreibt zu dem Fall Lembergs: Zweifellos hat die Operation in Galizien einen kriegsentſcheiden⸗ den Einfluß, falls es gelingt, den erlangten Raumgewinn und die Schwächung der ruſſiſchen 8 1 endgültig zu befeſtigen und den Ge gner mattzuſetzen. Das lkann aber nicht durch die räumliche Verdrängung der Ruſſen aus Galizien, ſondern muß durch die Ver⸗ dyängung von der Weichſellinie zum Ausdruck gebracht werden. In dem Augenblick, da ihre Zentralſtellung zwiſchen Warſchau und Iwangorod aus den Angeln ge⸗ hoben wird, bricht ihre ganze ſtrategiſche Baſis Damit wäre die abſolute Sicherung s öſtlichen Kriegstheaters zu Gunſten der Zentralmächte erreicht, die dann auf der Rampe ſelbſt ſtänden und die Szene beherrſchten. Um dieſes Ergebnis geht der Kampf. JBerlin, 24. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Aus dem öſterreichiſchen Kriegspreſſequartier wird dem„Berliner Tageblatt“ über die durch die Einnahme von Lemberg geſchaffene mili⸗ täriſche Lage noch folgendes gemeldet: Die ruſſiſchen Truppen befinden ſich durch ldie unaufhaltſam nachdringenden Truppen der Mackenſen'ſchen Armee im Raume nördlich Lemberg und öſtlich der Linie Rawa.⸗Ruſka-⸗ Lemberg in vollem Rückzug. Die deutſchen und öſterreichiſchen Truppen verfol ⸗ gen jetzt den zurückweichenden Feind hart⸗ näckig in der Richtung des Bug. Der öſterreichiſche General der Kavallerie Böhm⸗ Ermolli verfolgt gleichzeitig, nachdem ſeine Truppen Lemberg eingenommen haben, die Ruſſen öſtlich und nordöſtlich der Stadt. Der Umfang des großen Sieges bei Lemberg läßt ſich nun heute ziemlich über⸗ blicken, da es feſtgeſtellt werden kann, daß der Stoß, welchen Böhm⸗Ermolli gegen die auf Lemberg geſtützte ruſſiſche Front durchführte, den vollſtändigen Durchbruch der ruſſiſchen Verteidigungslinie ergab. Die Fol⸗ gen dieſes neuen Durchbruchs zeigen ſich ſchon jetzt im allgemein en Rückzug der Ruſſen und zwar auch weiter nördlich aus dem Weichſel⸗San⸗Winkel und dem Gebiet von Kielee. tach einer anderen Meldung befindet ſich das ruſfiſche Hauptquartier nicht mehr auf galiziſchem Boden. Bald wird wohl auch das Schwergewicht der großen Kämpfe im Oſten ganz auf ruſſiſchen Boden verlegt werden. ,, Berlin, 24. Juni.(Privat⸗Telegramm.) Ueber die Folgen des Lemberger Sieges wird dem„Berliner Lokalanzeiger“ aus dem K. K. Kriegspreſſequartier vom 23. telegraphiert 2. Seite. 0 General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Donnerstag, den 24. Juni 1915. Die Kriegslage bietet zwei Tatſachen: Der ruſſiſche Rückzug auf ſämtlichen bedeutenden Punkten der Verteidigungslinie, die ſich ent⸗ lang über der Rawa⸗Ruſka auf Zolkiew nach Lemberg führenden Eiſenbahn und der Reichs⸗ ſtraßenlinie auf die Lemberg umgebenden ſtar⸗ ken feldmäßigen Befeſtigungen geſtützt, gegen den von ſtarken ruſſiſchen Kräften beſetzten Dnjeſtrbrückenkopf bei Nikolajew dahinzog und 2) die als nicht zu unterſchätzende, obzwar keinesfalls überraſchende Drangabe und ſchleu⸗ nige Räumung jener Punkte des San⸗ und Weichſelwinkels, die die Ruſſen ſelbſt nach dem ſiegreichen Vorſtoß der Joſef⸗Ferdinand⸗Armee ſtark beſetzt hielten. Die Ruſſen räumen ihre Stellungen bei Kielce. Lemberg unverſehrt. Berlin, 24. Juni(Priv.⸗Telegr.) Ver⸗ ſchiedenen Morgenblättern wird aus Wien telegraphiert, daß die ſehr hartnäckigen Kämpfe um Lemberg die Stadt ſelbſt unverſehrt gelaſſen haben. Der Artilleriekampf ſpielte ſich von Höhe zu Höhe ab. Es war daher möglich, die gali⸗ n Hauptſtadt außerhalb der Beſchießung zu en. Der ruſſiſche Tagesbericht. Petersburg, 23. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Die letzte Mitteilung des Großen Generalſtabes beſagt: Unſere Kavallerie nahm am 19. Juni in der Gegend von Szawle auf der Straße zwiſchen den Dörfern Teltſche und Laukniſchken hinter der Front des Feindes einen wichtigen feindlichen Transport, der zum Teil Patronen führte, verbrannte ihn, ſäbelte die ſtarke Bedeckung nieder und vernichtete auch mehrere Jägerabteflungen und Kavallerie⸗ patrouillen. In dem heftigen Kampfe am Ringowa⸗Fluſſe am 21. Juni machte unſere Infanterie Fortſchritte. Weſtlich vom Niemen, an der Narewfront und links der Weichſel herrſchte Ruhe. Am Tanew überſchritt unſere Infanterie in der Nacht zum 20. Juni plötzlich den Fluß be idem Dorfe Oſſukha und machte ein Batail⸗ lon des 82. öſterreichiſch⸗ungariſchen Regi⸗ ments mit dem Bajonett nieder. In der fol⸗ genden Nacht warfen wir einen heftigen An⸗ griff des Feindes nördlich der Linie Czeſza⸗ now⸗Rawarufka zurück, nahmen in dieſen Kämpfen 840 Mann mit 23 Offizieren gefan⸗ gen und erbeuteten drei Maſchinengewehre. In der Richtung auf Lemberg Ge⸗ wehrfeuer.() Am Dujeſtr trugen wir einen beträchtlichen Erfolg aufwärts von Nix⸗ niow davon. Die Oeſterreicher hatten erheb⸗ liche Streitkräfte den Dujeſtr überſchreiten lafſen, mit welchen unſere Truppen ſeit dem 15. Juni an der Front Oſtra⸗Koropetz⸗Koſmer⸗ zin⸗Suwidow⸗Woſliow⸗Uniſch in einem erbit⸗ terten Kampfe ſtanden: beim Anbruch des 21. Juni endigte dieſer Kampf mit einem vollen Erfolge für uns. Unſere Infanterie nahm eine Reihe ſtark verſchanzter Meiereien im Sturm und eroberte das Dorf Suwidow, wo der Feind erbitterten Widerſtand leiſtete. Wir machten hier über 3500 Gefangene und erbeu⸗ teten viele Maſchinengewehre. Der Feind ging in voller Auflöſung über den Dujeſtr zurück. Unſere Koſaken hefteten ſich an den fliehenden Feind, drangen über viele feindliche Brücken über den Fluß und verfolgten ihn auf dem rech⸗ ten Ufer weiter. Bei den Dörfern Koropcke und Kofzerein iſt der Feind gleichfalls im Rückzuge. Bei Zowawa und der Stadt Za⸗ leſzezyki hält ſich der Feind in der letzten Ver⸗ teidigung hinter ſeinen Drahtperhauen. In der Nähe des Dujeſtr wurden in der Nacht zum 21. Juni die Dörfer Balamutowka, Rzea⸗ eeee emnbee. —8 S ee — ——* — SOHlg — —— See Znu.,. 8— 2 —— — — —— ————— —————— — —— wentſzy und Gromeſzty, welche während des Kampfes mehrfach den Beſitzer wechſelten, durch einen neuen Anſturm von uns genommen. Wir machten 1000 Gefangene, darunter den Kom⸗ mandanten der 32. Honvedbrigade und erbeu⸗ teten viele Maſchinengewehre. Die Stimmung in Lemberg vor der Exoberung. Einen recht intereſſanten Einblick in die Stimmungen in Lemberg vor dem Einrücken der verbündeten Heere gewähren Mitteilungen eines Bewohners der galiziſchen Hauptſtadt, die der „Dzimnik Nerodowy“ veröffentlicht: Als in Lemberg Nachrichten von den großen Mißerfolgen der Ruſſen bei Gorlice, Tar⸗ nomw und anderen Orten Verbreitung fanden, bemächtigte ſich der Bevölkerung eine hoffnungsvolle Stimmung, und auf den Straßen ſetzte wieder lebhaftes Treiben ein. Immer mehr ruſſiſche Kaufleute trafen in der Stadt ein, die aus verſchiedenen Städten vor dem Abzuge der Ruſſen geflüchtet waren. Mit freudiger Erwartung iſt man auf weitere Nachrichten aus dem Kampfgebiet geſpannt. Fortgeſetzt treffen neue Verwundeten⸗ transportzüge in Lemberg ein, an einem Tage allein binnen weniger Stunden über zwanzig Züge mit verwundeten ruſſiſchen Sol⸗ daten. Die aus den von den Ruſſen geräumten Städten geflüchteten ruſſiſchen Kaufleute ver⸗ breiten natürlich auch unter der Lemberger ruſſi⸗ ſchen Kaufmannſchaft Panik und die Ge⸗ ſchäftsleute beginnen ihre Waren auszuver⸗ kaufen und die Flucht nach Brody und weiter nach Rußland anzutreten. weffen in Lemberg immer wieder neue ruſſiſche Hilfstruppen ein, aber alle dieſe Truppen und Reſerven ſieht man ohne Waffen. Die aus Rußland kommenden Soldaten erzählen, daß ſich in der ruſſi⸗ ſchen Bevölkevung eine immer mehr ſteigende Erregung bemerkbar mache Wie der Gewährsmann des erwähnten Blattes weiter mitteilt, erzählte ihm ein ruſſiſcher Generalſtabsoffizier, daß in den höheren ruſſiſchen Militärkreiſen gegen⸗ wärtig völlige Desorientierung herrſche und dieſe Depreſſion ſich auch auf die Offizierskreiſe übertrage. Die Urſache der ruſſi⸗ ſchen Niederlagen wird natürlich auf Spionage zurückgeführt, und fortgeſetzt werden ruſſiſche Offiziere beſchuldigt, die ruſſiſchen Kriegs⸗ operationen verraten zu haben. Die Siegesfreude im Lager der Verbündeten. Wien, 23. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Weiskirchner hat einen Aufruf an die Bevölkerung erlaſſen, der innigen Dankbar⸗ keit für die Befreiung Lembergs durch eine dreitägige Beflaggung der Häuſer Ausdruck zu geben. In dem Aufrufe heißt es: Voll inniger Dankbarkeit neigen wir uns vor dem Heldenmute unſerer Soldaten und der ſieg⸗ reichen Führung unſerer Schlachtenlenker. Gott iſt mit uns und unſerer gerechten Sache. Der Bürgermeiſter richtete an den Feld⸗ marſchall Erzherzog Friedrich ein Telegramm, in dem es heißt: An dem heutigen Tage, da nun die Sonne des Sieges durch alle Nebel dringt, danken wir mit tieſſter Innigkeit der unter Höchſtihrem Oberkommando ſtehenden ver⸗ bündeten Armee für den Heldenmut, der ſie zu ſolchen Taten befähigt hat, und Ew. Hoheit für die ſiegverbürgende Führung, die nun auch durch Höchſtihre Ernennung zum preußiſchen Feldmarſchall ſeitens des deutſchen Kaiſers ehrenvolle Auerkennung gefunden hat. Budapeſt, 23. Juni.(WTTB. Nichtamtl.) Bürgermeiſter Barezy hat aus Anlaß der Wiederbeſetzung Lembergs Depeſchen an den Kaiſer, den Armeeoberkommandanten Erzherzog Friedrich, den Kommandanten Boehm⸗Ermolli und an den Bürgermeiſter von Kaſchautz ge⸗ ſandt, da das dort garniſonierte Infanterie⸗ regiment Nr. 34 an der Wiedereroberung hervor⸗ ragend teilgenommen hat.— Auf Verfügung der Militärbehörde findet ein Zapfen⸗ ſtreich mit Muſik ſtatt, an dem die ſämtlicher hier garniſonierender Regimenter teilnehmen. Gleichzeitig wird ein Fackelzug veranſtaltet, deſſen Teilnehmer vor die Königs⸗ burg ziehen werden, um den dort reſidierenden Erzherzog Franz Salvator ſowie die Erz⸗ herzogin Marie Valerie zu begrüßen. Budapeſt, 23. Juni.(WTB. Nichtamtl.) Bürgermeiſter Barozy vichtete anläßlich des ſieg⸗ reichen Einzuges in Lemberg an den Budapeſter deutſchen Generalkonſul Fürſten zu Fürſtenberg folgendes Telegramm:„Anläßlich des beiſpiel⸗ loſen Siegeszuges der verbündeten Heere bei der geſchichtlichen Gelegenheit der glorreichen Wiedereroberung Lembergs durch unſere Trup⸗ pen, in deren Mitte mit beſonderem Anteil das den Namen Kaiſer Wilhelms I. tragende k. k. Inſanterieregiment Nr. 34 kämpfte, deſſen In⸗ haber der deutſche Kaiſer iſt, legt die Stadt Budapeſt Dank und 33 50 0 kaiſer zu Füßen mit dem Hochgefühl des Sieges, welchen die beine Kraft, die vereinte Sittlich⸗ keit erkämpften. 5 Prag, 23. Juni.(WTB. Nichtamtlich). Die Blätter feiern den glänzenden Erfolg der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen und deutſchen Waffen. Die tſchechiſchen Blätter heben die große moraliſche Wirkung der Eroberung Lembergs hervor, welche beweiſe, daß die geſchlagenen ruſſiſchen Heere nicht mehr Ausdauer und Widerſtands⸗ kraft beſäßen, um ſich noch länger auf galizi⸗ ſchem Boden zu halten. Die Eroberung Lem⸗ bergs ſei ein Glied in der Kette der Siege, welche mit einer vollſtändigen Kata⸗ ſtrophe der ruſſiſchen Armee enden müßten. Für Oeſterreich⸗Ungarn und das ver⸗ bündete Deutſche Reich, ſowie alle, welche mit den Zentralmächten fühlten, werde der geſtrige Tag ein freudiger und ruhmvoller Tag ſein. Konſtantinopel, 23. Juni.(WTB. Nichtamtlich). Die Nachricht von der Erſtür⸗ mung Lembergs hat in dem dortigen Publi⸗ kum und in der öſterreichiſch⸗ungariſchen und deutſchen Kolonie eine begeiſterte Freude ver⸗ urſacht. Die ganze Stadt prangte in Flaggen⸗ ſchmuck. Briefe vom Kriegsſchau⸗ platz in Polen. Ueber die Sucha! Von unſerm zum deutſchen Heer in Polen entfandten Kriegsberichterſtatter. III. Lodz, 17. Juni. „Sei geprieſen, du lauſchige Nacht“ Die ganze Größe der Natur offenbart ſich darrin, daß etwas von der Lauſchigkeit und Traulichkeit, ja ſelbſt von der Sttlle ſolch' war⸗ mer Sommernacht auf dem Lande ſogar dann noch erhalten bleibt, wenn in nächſter Nähe der Lärm des Krieges mit ſeiner Gewalt toſt, der gegenüber die akuſtiſchen Begleiterſcheinungen ſagen wir des Ueberfalles von Hochkirch kaum mehr als eine beſcheidene nächtliche Ruhe⸗ ſtörung bedeutet haben würden. Der Grund⸗ ton, das anſpruchlos Großartigſte um uns herum, iſt doch der tiefe Frieden, der über den Feldern regiert, wenn die Sonne zur Rüſte ge⸗ gangen iſt, was die paar Menſchen inmitten ihrer Unendlichkeit.— ſeien es hundert, tauſend oder hunderttauſend— auch angeben mögen. Die große Lautloſigkeit. ſelbſt dann, wenn Haubitzbatterie um Haubitzbatterie ihren Fehderuf in immer raſenderer Wut in ſie hin⸗ einbrüllt. Daß er den großen Frieden der Nacht nicht mitmachen will, nicht mitmachen kann, nicht mitmachen darß, ſo ſehr und ſo oft unbeirr⸗ barer Trieb es auch fordert, das iſt, was des Menſchen Nerven aufpeitſcht, was ihn der Donnerrede, die aus dem Dunkel ringsum an ſein Ohr dringt, mit verdreifachter Aufregung lauſchen läßt. Zumal der rollende Eifer ſolcher Rede von Viertelſtunde zu Viertelſtunde zu⸗ nimmt. O, ich bin Zeuge ſo manches Nachtgefechtes geweſen von meinem Eintreffen auf dem Kriegsſchauplatz hier im Oſten von ſieben Mo⸗ naten an! Oft hat es mich überraſcht, wenn ich mich, bei meinen Beſuchen in der Front, ge⸗ rade ins Stroh niedertun wollte, und es hat dann auf mich gewirkt wie ſtarker Kaffee, der einen noch eine Weile über die Zeit hinaus munter erhält, oder etwas Aufregendes, das man lieſt, und wobei man auch etwas länger ſitzen bleibt, als ſonſt,— ohne doch darum gleich eine ſchlafloſe Nacht zu haben. Warum heucheln? laufs der Sache, die Sorge um den Erfolg, daß Bedürfnis, die Symptome zu deuten, das Un⸗ gewöhnliche und Großartige der ganzen Er⸗ ſcheinung wirken bei der Beobachtung der Schlacht ſtärker als das Mitgefühl mit denen, die Mühſal draußen bedräut und Siechentum und Tod umlauert. Auch der fernen Schlacht. Und ſchließlich ſind ja auch wir ſelbſt im Quar⸗ tier weit hinten, dem Blei und Eiſen des Fein⸗ des keineswegs unerreichbar. Auch was an ſich furchtbar iſt, man mag ſich deſſen noch ſo ſehr bewußt ſein, kann zum äſthetiſchen Genuß wer⸗ den. So bin ich dann noch lange in Einſamkeit und Dunkel auf der Landſtraße auf und ab ge⸗ gangen, und habe dem fernen Kampyfgetümmel gelauſcht, dem Rumpeln des Gewehrfeuers, dem Die Spannung hinſichtlich des Ver⸗ kurzen, haſtigen Klopfen und Wiederverſtum⸗ men der Maſchinengewehre, dem Kanonen⸗ donner und allerlei Lichtwerk. Immer mit der ſorgenden Frage: Werden ſte ſich halten, dort vornd Werden ſie es machen? Die Unſeren nämlich. Eine Nacht wie dieſe habe ich noch nicht mit⸗ gemacht. So nahe dem Sturm, wie diesmal! Die Dämmerung iſt hereingebrochen, und die Mündungsfeuer der Batterien ringsum am Horizont wie in näherer und fernerer Nachbar⸗ ſchaft werden ſichtbar. Alles die unſerer Ge⸗ ſchütze, ſelbſtverſtändlich; die Artillerieſtellungen des Feindes können wir auch des Nachts nur ausnahmsweiſe einſehen, ebenſo wie er die un⸗ ſeren. Je dunkler es wird, deſto größer ſcheint ihre Zahl zu werden und, ohne Zweifel, ihre Schußfolge wird immer haſtiger. Hier, da, überall blitzt es auf; hier, da, überall kracht der Donner. Doch völlig unmöglich iſt es, zu er⸗ kennen, von welcher Batterie der einzelne Don⸗ nerſchlag, ſo deutlich ihn das Ohr vielſach unter⸗ ſcheidet, herrührt,— welches Aufblitzen das Krachen im beſonderen Fall zur Folge gehabt hat. Zu unberechenbar iſt angeſichts des wilden Durcheinanders der Weg zu Auge und Ohr. Neue Lichterſcheinungen, die an friedliche Feſte gemahnen würden,— wenn es irgendwo in der Welt zuläſſig wäre, ſie in dieſem Umfang anzu⸗ wenden vervollſtändigen das nächtliche Kriegsbild. Die Stunde der Leuchtkugeln iſt gekommen. Sie zeigen, daß Menſchen dort vorn ſind, auf dem Schlachtfeld, wo man doch nie welche ſieht, daß Wachtſamkeit und Bedacht⸗ ſamkeit, daß Willen zum Angriff und Sorge dort auf der Lauer liegen. Ringsum am Hori⸗ zont ſpringen ſie auf; kaum, daß einmal ein paar Sekunden lang nicht zwei, drei von ihnen zugleich im An⸗ oder Abſchwellen ihres meteor⸗ haften Daſeins das Auge auf ſich ziehen. Man unterſcheidet deutlich die deutſchen von denen des Feinds. Die deutſchen ſteigen langſam, wie zaudernd auf, erreichen auf der Höhe ihres Bogens die blendende Vollkraft ihres Magne⸗ ſiumlichts, halten eine Weile Umſchau und gehen dann, zögernd und langſam erblaſſend wieder nieder. Die der Ruſſen ſchießen wie eine dünne, rötliche Rakete hoch, verſchwinden dann für eine Sekunde, als ſei der Scherz mißlungen, bis dann auf einmal ein ganzes Stück über dem Punkt des Unſichtbarwerdens eine Leuchtkugel platzt und, ſchöner als bei irgend einem Feuer⸗ werk ein gleichmäßiger, mehrſtöckiger Baldachin kleinerer Leuchtkugeln— vielleicht iſt es auch eine Tiara— ſich auf das Gelände hernieder⸗ ſenkt. Uebrigens ſind unſere Offiziere auf die pyrotechniſche Vorſtellung des Gegners keines⸗ wegs eiferſüchtig. Sie halten unſere Kugeln für zweckmäßiger. Im Beobachter entſteht der merkwürdige Eindruck, als würden fämtliche Leuchtkugeln, die deutſchen wie die des Feindes, in unſere eigene Stellung hinein, wo nicht auf ihn perſönlich zugeworfen. Manchmal ſteigt eine Kugel der Ruſſen ſo hoch gegen den Zenith an, daß es ausſieht, als ſeien ſie längſt inmitten unſerer Gräben. Andere dafür kommen über den Horizont heraus. Kleingewehrfeuer vorn. Maſchinengewehr⸗ feuer vorn. Starkes Kleingewehrfeuer links, Maſchinengewehrfeuer links. Kleingewehrfeuer rechts, Maſchinengewehrſeuer rechts, dazu raſendes Tanzen von Leuchtkugeln. Hat alles Warſchau herbeizuführen. Vonnerstag, den 24. Juni 1915. General⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) 8. Seite. Die Wirkung auf die Neutralen. Amſterdam, 23. Juni.(WTV. Nichtamt⸗ lich.) Das„Handelsblad“ ſchreibt über die Rückeroberung Jembergs: Für die Ruſſen be⸗ deutet dieſer Verluſt mehr als allein die Ab⸗ tretung der Hauptſtadt Galiziens. Der Rück⸗ zug aus Lemberg muß notgedrungen den Rück. zag aus ganz Süd⸗ und Oſtgalizien zur Folge haben. Die Frontlinie am Dnjeſtr kann nicht gehalten werden, wo der Stützpunkt der Linie gefallen iſt. Lemberg war der Eiſenbahn⸗ knotenpunkt, wo die Eiſenbahnen aus Rußland zuſammenkamen, von wo die Verteilung der Truppen, Lebensmittel und Munition an die Herſchiedenen Armeen ſtattfand. Selbſt an der Tanewfront kann ein baldiger Rückzug not⸗ dwendig werden. Die übrigen Folgen zu be⸗ prechen, iſt noch verfrüht, da man noch nicht wiſſen kann, wie viele Ruſſen den Rückzug wer⸗ den fortſetzen müſſen. Stockholm, 24. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Die Blatter beſprechen eingehend den Fall Lem⸗ berg, die„Perle in der Krone des Zaren“, welche ſchneller als erwartet genommen ſei und heben beſonders die zu erwartende Wirkung auf Rumänien, in Sonderheit aber auch auf die Volksſtimmung in Rußland hervor, die furchtbar ſein müſſe. „Sdemka Dagbladet“ ſagt: Deutſche Kräfte, Planmäßigkeit und Ausdauer haben wieder einen Sieg davongetragen. „Dagen“ erklärt: Die Tapferkeit und bewun⸗ Dernswerte Organiſation der verbündeten Ar⸗ mneen hat Wunderdinge geleiſtet. Dies ſei wirklich ein entſcheidender ſtrategiſcher Sieg von bedeutendem Einfluß auf die weitere Entwick⸗ lung des Krieges. „Svenka Morgenbladet“ weiſt auf die Reihe der bewunderungswerten, ſchnellen und ſicher Durchgeführten Operationen hin, die zu einem glänzenden Ergebnis geführt hätten. Bas nächſte Ziel Ser Verbündeten. Berlin, 24. Juni.(Priv.⸗Telegr.) Wie verſchiedene Morgenblätter melden, hegt die fuſſiſche Preſſe Befürchtungen, daß nach Jurück⸗ legung des galiziſchen Feldzuges ein Durch⸗ bruchspverſuch der deutſchen und öſtevreichiſch ungariſchen Trup⸗ nen an der Bzura unternommen werden könne, um die Eroberung der noch von den ru m Truppen beſetzten Teile in Ruſ⸗ iſch-Polen mit Einſchluß von Die Dorboten der ruſſiſchen Revolutien. Berlin, 24. Juni.(Von u. Berl. Bur.) Olus Petersburg wird der„Voffiſchen Zeitung“ gemeldet: Die Vorboten der beginnenden Re⸗ volutionjerung Rußlands mehren ſich tag⸗ täglich. Ueber den Rücktritt des Miniſters des Innern erfährt der Korreſpondent der „Voſſiſchen Zeitung“ folgende Einzelheiten: PVor der jüngſten Reiſe des Zaren zur Front wurde dieſem zugeflüſtert, es bereiteten ſich innerpolitiſche Unruhen vor. Auf Antrag des Zaren erklärte daraufhin Maklakoff, er ſtehe für die Ruhe ein. Nun begann die Mos⸗ kauer Revolte. Daß das Miniſterium des Innern von bevorſtehenden Unruhen wußte, unterliegt keinem Zweifel, denn der Chef des dem Miniſterium des Innern direkt unterſtellten Polizeidepartements hatte ſchon 3 Tage vor den Moskauer Pogromen ſeinem Ge⸗] Nichtamtlich). hilfen wörtlich erklärt, man müſſe für die be⸗ vorſtehenden Moskauer patriotiſchen Kundgebungen, über welche der Generaliſſi⸗ mus informiert ſei, für alle Fälle Sicherheits⸗ maßregeln treffen. Die bei dem Raubgeſindel vorgefundenen Liſten deutſcher und jüdiſcher Moskauer Einwohner waren teilweiſe auf Pa⸗ pier der Moskauer Ochrana geſchrieben. Bekanntlich iſt der ſorgſam vorbereitete Deut⸗ ſchen⸗ und Juden⸗Pogrom in eine richtige revolutionäre Revolte ausgeartet. Aehnliches wurde auch aus anderen Städten gemeldet und die Hofpartei benutzte dies, um Maklakoff als eine der Stützen der kriegeriſchen Großfürſtenpartei zu ſtürzen und gleichzeitig dem Genera⸗ liſſimus ſelbſt eins zu verſetzen. Inzwiſchen ſpielten ſich in Rußland Ereigniſſe ab, welche verdächtig den Vorboten der Revolution von 1905 ähneln. Die Gouverneure in verſchiedenen Bezirken veröffentlichen Tagesbefehle mit der dringen⸗ den Bitte an die Bevölkerung, den verbreite⸗ ten Gerüchten über militäriſche Niederlagen und innerpolitiſche Unruhen nicht zu glauben. — In Moskau fand eine Verſammlung der Landtagsvertreter und gleichzeitig von 180 Vertretern ruſſiſcher Städte ſtatt. Die Sit⸗ zungen waren geheim. Im Tauriſchen Palais in Petersburg finden jetzt Verſammlun⸗ gen der Dumaabgeordneten täg⸗ lich ſtatt, obwohl die Duma offiziell geſchloſſen iſt. Am vorigen Freitag beſchloſſen die Frak⸗ tionsführer unter dem Vorſitz des Dumapräſi⸗ denten die noch abweſenden Parteiführer drahtlich nach Petersburg zu berufen und die Sitzungen der Fraktionsleiter für ſtändig zu erklären. Am Sonntag und Montag fanden in Zars⸗ koje Selo unter dem Vorſitz des Zaren Sitzungen des Miniſterrats ſtatt. Zwei Tage nach der Moskauer Revolte drah⸗ tete Nikolai Nikolajewitſch an den Zaren, er gedenke dieſer Tage in Zarskoje Selo einzu⸗ treffen, um manches mit dem Zaren zu be⸗ ſprechen. Er bekam jedoch die Antwort, der Zar halte den Großfürſten für vom Kriegsſchauplatzunabkömmlich. In Petersburg befürchtet man ein be⸗ drohliches Anwachſen der umſtürz⸗ leriſchen Bewegung, ſobald die mili⸗ täriſchen Mißerfolge in ihrem vollen Umfange bekannt würden. Verſchiedentlich wird die Verlegung der Hauptſtadt von Petersburg in die Krim angeregt. Berlin, 24. Juni.(Privat⸗Telegramm.) Wie dem Berliner Tageblatt aus Wien gemel⸗ det wird, haben die Berichte über den Fall Lembergs in Peiersburg zu großen ſtür⸗ miſchen Kundgebungen vor dem Palais des Großfürſten Nikolai Nikolaje⸗ witſch veranlaßt. Die Anbahnung einer außer⸗ ordentlichen Dumatagung und ein Kronrat ſteht unmittelbar bevor. Berlin, 24. Juni.(Privat⸗Telegramm.) Der Berliner Morgenpoſt wird aus Poters⸗ burg telegraphiert: Die Vorboten der begin⸗ nenden ruſſiſchen Revolution mehren ſich tag⸗ täglich. Ein Gewährsmann des Blattes war ſelbſt zugegen, wie in Moskau Offiziere auf der Straße verprügelt wur⸗ den. Her Kampf um die Jardanellen Türkiſcher Tagesbericht. Die Ruſſen kriegsmüde. Beſchädigung feind⸗ licher Transportſchiffe an den Dardanellen. Konſtantinopel, 23. Juni.(WD7B. Das Hauptquartier meldet: eeeee Unſere in der Richtung auf Olty operieren⸗ den Truppen verjagten durch die von ihnen unternommenen zahlreichen Angriffe mit Erfolg den in dieſen Gegenden befind⸗ lichen ſtarken rechten Flügel des Feindes nach Oſten. Infolge dieſer Angriffe bemächtigten ſich unſere Truppen wichtiger feindlicher Stel⸗ lungen und machten dabei reiche Beute. Die letzthin von unus gefangenen Ruſſen erzählen, daß in Rußland ſogar fünfzig⸗ jährige Leute ausgehoben und mit Berdenkagewehren ausgerüſtet werden und daß die neuen Rekruten ſowie die Bevöl⸗ kerung in mehreren Ortſchaften ſichgegen den Krieg erhoben haben. An der Dardanellenfront unternahm der Feind mit Unterſtützung ſeiner großkalib⸗ rigen Kanonen und der jüngſt erhaltenen Ver⸗ ſtärkungen am Morgen des 21. Juni meh⸗ rere Angriffe gegen unſere Südgruppe bei Sedd⸗ül⸗Bahr, doch ſcheiterten auch dieſe Angriffe, welche bis nach Mitternacht dauerten, vollſtändig. Der Feind, der ſehr blutige Verluſte erlitt, wurde vertrie⸗ ben und nach ſeinen früheren Stellungen zu⸗ rückgedrängt. Am 20. Juni beſchädigte eine unſerer der Gruppe nördlich von Ari Burnu angehörenden Batterien mit ihrem wirkſamen Feuer zwei große feindliche Transportſchiffe, welche in dieſer Gegend an der Küſte kreuzten, und zwangen ſie, ſich zu entfernen. Am 21. Juni morgens zerſtörte unſere Artillerie vollſtändig eine Batterieſtellung, die der Feind auszu⸗ bauen im Begriffe war. Von den anderen Fronten iſt nichts Wichtiges zu melden. Ein Aufruf an die Muſel⸗ manen in Meſopotamien. Konſtantinopel, 24. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Der Oberkommandant iſt in Bagdad eingetroffen. Er hat an die Bevölkerung einen Aufruf gerichtet, in dem er mitteilt, daß der Kalif ihm volle Macht ver⸗ liehen habe, um Meſopotamien von den niederträchtigen Feinden zu ſäu⸗ bern, In dem Aufruf werden alle Muſel⸗ manen außfgefordert, ſich gegen den Feind zu einigen, der die heilige Stätten des Iſlams und den Sitz des Kalifats mit ſeinen Füßen beflecken will. Verrätern wer⸗ den ſchwere Beſtrafungen angedroht. 5— Der Seelrieg. Anſere Unterſeeboote. London, 23. Juni.(WTB. Pichtamtlich,) Meldung des Reuterſchen Bur aus. Vei der Ankunft in Newceaſtle meldete der Kapitän des norwegiſchen Dampfers„Venus“, daß er durch ein deutſches Unterſeeboot angerufen und gezwungen worden ſei, eine große Menge der Ladung, die aus Lebensmitteln beſtand, liber Bord zu werfen, darauf durfte er die Reiſe fortſetzen, Der Dampfer„Bel⸗ grave“ iſt an der Küſte von Pembrokeſhire torpediert worden. Er wurde kieloben nach Broodhaven geſchleppt; die Beſatzung wird vermißt.. London, 24. Juni.(WTB. Nichtamtlich,) Reuter meldet aus Norwich, daß geſtern nach⸗ mittag kurz vor 2 Uhr der Dampfer„Puni⸗ ſiana“ in der Nähe von Palefield auf Strand geſetzt wurde. Das Schiff war von einem deut⸗ ſchen Unterſeeboot torpediert worden. Die aus 33 Mann beſtehende Beſatzung landete in Loweſtoft. Die„Puniſiana“, die in London be⸗ heimatet iſt, war mit einer Weizenladung bvon Montreal nach Hull unterwegs. N Deutſcher Fiſchdampfer von einem engliſchen Unterſeeboot torpediert. Skagen, 23. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Der Fiſchdampfer„Nord C. P. 1914“ aus Geeſtemünde iſt acht Meilen nördlich von Danſthelm von einem engliſchen Unterſeeboot torpediert worden. Die Beſatzung wurde von einem anderen deutſchen Fiſchdampfer über⸗ nommen mit Ausnahme des Kapitäns, der als Marineoffizier von den Engländernzurückbehal⸗ ten wurde. Wie„Skagens Avis“ meldet, iſt die Beſatzung heute früh 73 Uhr in den hie⸗ ſigen Hafen eingebracht worden. Die Kriegslage im Weſten. Die Beſchießung von Dünkirchen. Berlin, 23. Juni.(Priv.⸗Tel.) Der „Berliner Lokalanzeiger“ meldet aus Genf: Bei dem neuen Bombardement von Dünkirchen wird die Zahl der Toten und Verwundeten auf 200 beziffert. Frankreichs Nriegsausgaben. Paris, 24. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Der „Temps“ meldet. Der Generalberichterſtatter der Budgetkommiſſton Metin übereichte der Kam⸗ mer ſeinen Bericht über das proviſoriſche Bud⸗ get⸗Zwölftel für die Monate Juli, Auguſt und September. Metin erklärte, die Kriegsausgaben Frankreichs würden ſomit zwei Milliarden monatlich betragen. Die Ausgaben werden im nächſten Viertelſahr für die Armee 1115 175.561 Franes, für die Verproviantierung, Fourrage und Intendanturzwecke 1 Millie cde, für Genjetruppen 211 Millionen und für Flug⸗ weſen 62 Millionen betragen. 5 Bezüglich des für Militär⸗Penſionen ausgeſetzten Betrages betont Metin, daß der Betragſehr gering ſei. Seſt dem Kriegs⸗ ausbruch ſeien 30000 Geſuche um Penſion einge⸗ laufen, 8000 ſeien erledigt worden, aber nur in 900 Fällen wurde eine Penſion bewilligt. Die Budgetkommiſſion fordere die Kriegsver⸗ waltung auf, die Erledigung der Penſionsgeſuche zu beſchleunigen, wenn die Geſuchſteller bedürf⸗ tig und einer beſonderen Teilnahme würdig ſeien. der Fliegerangriff auf Karlsruhe. Ein Bericht aus der Umgebung der Rönigin von Schweden. Berlin, 24. Juni.(Von u. Berl. Bitro Aus Stockholm wird gemeldet; Ein ſchwediſches Blatt veröffentlicht den Brief einer Perſöi keit aus der Umgebung der Königin von Schweden, in welchem folgender ausführ⸗ licher Bericht über die Lebensgefahr, in welcher ſich die Königin während des Luft angriffs auf Karlsruhe befand, enthalten iſt: Ich lag noch zu Bett, als ich plötzlich das Surren von Motoren und gleichzeitig eine An⸗ zahl von Exploſionen hörte. Ich bekleidete mich notdürftig, eilte aus dem Zimmer und beauf⸗ tragte einen Lakgi, den Prinzen Lennart in den Keller zu tragen und die Königin wecken zu laſſen. Dann beobachtete ich von einem Fenſter des Schloſſes aus, wie die feindlichen Flug⸗ maſchinen über der Stadt kreiſten. Exploſion folgte auf Exploſion. Plötzlich treunnten ſich zwei Aeroplane von den übrigen, machten einen Bogen nach rechts und erſchienen daun in raſcher Fahrt über dem Schloß und zwar direkt über dent Flügel, wo die Königin von Schwe⸗ den wohnte und wo auch die Großherzögin Luiſe ihre Zimmer hat. Die Könfgin ſtand am Fenſter, als die erſte Exploſion erfolgte, Nur 80 Schritt von ihrem Zimmer ent⸗ nt fiel die Bombe nieder. eeeeee ee eeee Die Geſchoſſe 2 22 nichts zu ſagen! Der e liche Tanz kommt noch! Vorn in meinem Geſichtsfeld feuern 15 Haubitzen. In ihr Mündungsfeuer hinein miſcht ſich jedesmal ein mächtiger Funkenregen, Mün⸗ dungsfeuer und Funkenxegen ſpiegeln ſich dann in irgend einem Waſſer, vielleicht in einem der Flußläufe, vielleicht in einem Weiher. Ein Fünkchen am Horizont, das lange wie un⸗ ſchlüſſig geblinzelt, läßt plötzlich den kilo⸗ meterlangen Kegel eines ruſſiſchen Scheinwer⸗ fers hervorſchießen. Langſam, mit kurzen Bo⸗ obachtungspauſen, dreht er ſich an ſeiner Wur⸗ zel; im eignen Hirn zittert nach, was in dem deſſen vorgeht, der dort drüben mit Hilfe der Erſcheinung beobachtet. Und mit Rieſenſätzen entſtrahlt der Lichtſchweif über die Ebene hin. Auf einmal fällt er uns mitten ins Geſicht, Man kommt ſich vor wie ein ertappter Schul⸗ junge. Er ſcheint Verdacht zu ſchöpfen, verweilt einen Augenblick mit leiſem Beben, kommt auch gleich wieder zurück und glotzt uns abermals drohend an! Wird er einen Brummer herüberwerfen? Kein Größenwahn, lieber Freund! Gott weiß, was ihn intereſſiert hat: du nicht! Ein kurzer Schwung und er iſt weiter. Ich bin wieder im Quartier. Eigentlich, um etwas zu ſchlafen; denn ſchon um 2 Uhr mor⸗ gens will ich von neuem auf meinem Beobach⸗ tungspoſten ſein. Der Aufruhr erlaubt die Ruhe nicht. Wir ſitzen alſo und trinken. Die Leiſtung der Artillerie wird beſprochen. Freund⸗ ſchaffliches Gekampel zwiſchen den verſchiedenen Waffen! Ein Infanteriſt vertritt den Stand⸗ bunkt, die ganze Schießerei ſei ſozuſagen Mum⸗ habe die pitz. Wenn es zum Klappen komme, habe Sifenere es wuit einem genau ſo unterſchütter⸗ ten Feind zu tun, als wenn die verdammren Pulverkößſe mit ihren großartigen Scheren⸗ fernrohren überhaupt nicht mitgeſpielt hätten. Richtige Feſtungen könnten die wohl zuſammen⸗ ſchießen. Aber Schützengräben? Ne! Und über⸗ haupt die Scherenfernrohre Dann ſpricht man von dem, wovon man bier im Felde, auch in der kritiſchſten Stunde, immer ſpricht: von zu Hauſe. Die„Pulverköpfe“ tun unterdeſſen nach wie vor ihr Beſtes. Oder vielmehr, ſie übertrefſen es noch. Offenbar haben ſie ſich die Taktik der oberſten Heeresleitung bei der Veröffentlichung von Erfolgziffern für ihr Schießen zum Muſfter genommen. Sie haben ſacht angefangen, und ſind dann immer freigebiger in der Darangabe ihres Vorrates geworden, Nun überſchütten ſie den Gegner geradezu mit dem, was ſie am Lager haben. Und können ſich doch auch jetzt offenbar noch immer weiter überbieten.„Iſt benn kein Ende?“ fragt man ſich angeſichts des blödſin⸗ nigen Lärms ringsum. Abends hieß es, daß nach neun Uhr oder zehn ein paar Stunden Pauſe in der Befeuerung des Gegners eintreten ſollten. Jawohl! Wir haben vergebens darauf gewartet. Jetzt iſt's bald Mitternacht, Solche Gerüchte kommen manchmal nicht ganz ohne Nachhilfe in Umlauf. Wenn die Kunde durch einen der geheimnisvollen Kanäle, die hinüber zum Gegner führen, an dieſen gelangt ſein ſollte, wie mag er auf den Augenblick der Er⸗ holung vor der ſchwerſten Probe liewartet haben? Vielleicht noch warten? Solches Feuer macht ſchon den kaput, der bei der Abgabe ſozu⸗ ſagen neben dem Rohre ſteht. Wie muß es, guch wenn er moskowitiſche Nerven hat, auf den wirken, der in der Gegend des Zieles hockt? ſonders, wenn es ſitzte Sitzt es? Das iſt die große Frage, der die nächſten Stunden Antwort bringen Wenn unſere Schützen zum Sturm aus ihren Gräben heraustreten, die Brigaden auf den Feind prallen, wird man es ſehen. Es iſt 12 Uhr vorüber. Die Entſcheidung rückt immer näher. Auch die angeblich unver⸗ nünftige Kreatur merkt, daß die Hölle losge⸗ laſſen iſt. Ich ſprach von der Hauskatze und ihrem Verdacht als Kindesmörderin. Leiſes, klägliches Miauen vor der Tür. Man öffnet. Es iſt die Delinquentin. Der Kriegsgerichtsrat hatte zu unrecht Verdacht geſchöpft, die Zuver⸗ ſicht des Diviſionsarztes iſt glänzend gerecht⸗ fertigt. Im Maul trägt ſie das eine der Kätz⸗ chen, das man ihr gelaſſen. Dann holt ſie das andere aus dem Dachſtroh. Vor den Menſchen hatte ſie ihre Jungen geflüchtet. Jetzt in ihrer neuen Angſt flüchtet ſie vor dem Donner zu den Menſchen zurück. Dolpatſchig kriechen die Tier⸗ chen am Boden Draußen iſt's wie vorher. Und das große Schweigen der Nacht gibt nach wie vor den Hintergrund des Hexenſabaths. 2 Uhr. Es wird wieder hell. Wir ſind an unſerem alten Platz, 3 Kilom. hinter der Sturmlinie. Der Stab der Diviſion iſt diesmal nicht da. Er iſt weiter vorn. Aber die Stim⸗ men der Axytilleriebeobachter klingen nach wie vor zu mir herüber.„15 weniger! 25 mehr! Driltes Geſchütz 4550! Jeuerpauſe! Gruppe!“ Noch gerade ſo, wie am Abend. Immer die⸗ ſelhen Variationen. Ruhig und gelaſſen: viel⸗ leicht, daß die Stimmen etwas heiſerer klingen, müſſen. als 6 Stunden vorher. Mir fällt wieder etwas Aehnliches ein: die Berliner Feuerwehr an der Brandſtätte! So kühl, ohne alles Gelaufe und ohne jedes Dürcheinander arbeitet auch die artilleriſtiſche Maſchine, die hier in Tätigleſt iſt. Die Ruſſen bhaben die Richtung, aus der die Haubitzen hinter mir ſchießen, allmählich heraus⸗ bekommen. Sie werſen mit großen Brummern herüber, ſchießen aber falſch. Alle paar Minuten ſchlägt einer hinter einer Baumreihe ein. Dort vermuten ſie alſo die Batterie. Die bekannte haushohe dunkle Fahne von Qualm und Erd⸗ reich ſteigt auf. Nur alle paar Minuten! Viel Artillerie kön nen ſie uns gegenüber biernach nicht haben! Unſere antworten anders! Kaum, daß man fünf zählen kann, bis hinter unſerem Rücken wieder der furchtbare Schlag erdröhnt, dem langer, rollender Nachhall und das eifrige Singen de Geſchoſſes zum Feinde hinüber folgt. Morgen kühle umgibt uns. Eine leichte Dunſtwolke lieg über der Landſchaft. Sie verhüllt die V gänge beim Jeind. In das Forte der B hinter uns haſtet die kleine Kanonenhgatte Ults eifernd hinein. Sie donnert mehr Tenorlage. Beide zuſammen vollführen ſolchen Spektakel, daß man das ſonſtige ſchieße kaum mehr beachtet. 5 Uhr. Die Sonne geht auf. De flackert, wie die Stunde das mit ſich Blutryt tritt das Tagesgeſtirn qus ſeir von Wollen heyvor, Mir kommt Unterton zum Bewußtſein, den ich Brüllens der Geſchütze ſchon lange tig. Es iſt das Krächzen all' de ſich ſonſt hier als Herren der brſggt m H0 Unterfſtänden ringsum wa uf. Pente in 5 85 1 Sturm der zu pennen. Der Sinn für's Schrapnells platzen über dem Staub. 4. Seite. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Donnerstag, den 24. Junt 19. zerbrachen viele Fenſterſcheiben und die Glas⸗ ſcherben flogen um die Königin. Wo die Bombe einſchlug war ein derartiges Loch, daß es bequem ein Pferd hätte faſſen können. Kurz darauf fiel noch eine Bombe einige Meter weiter entfernt nieder. In einer Anzahl von Zimmern wurden Sprengſtücke von Bomben aufgefunden. Es war wirklich ein Wunder, daß die Königin nicht verletzt war. Bericht Lines franzöſiſchen Fliegeroffiziers. Die„Daily Mail“ bringt den Bericht eines franzöſiſchen Fliegeroffiziers, der an dem Ueberfall von Karls⸗ ruhe teilgenommen hat: Obſchon Zeit und Ort ſtrikte geheim gehalten wurden, hatte ſich doch die Nachricht, daß ein gigantiſcher franzöſiſcher Flieger⸗Raid in einem vorgangsloſen Maßſtab auf eine deutſche Stadt gerichtet werden ſollte, doch allmählich auf der ganzen Linie der Fliegerſchuppen hinter der Front im franzöſiſchen Elſaß verbreitet. Mon⸗ ſag, der Tag vor dem Aufbruch, war ein geſchäf⸗ tiger Tag für Piloten und Mechaniker. Die vor⸗ bereitenden Arbeiten wurden unter den ſcharfen Augen der Geſchwaderführer bis ſpät in die Nacht hinein ausgeführt. Es galt, nicht nur die vier Doppeldeckergeſchwader, die den Raid ausführen ſollten, fertig zu machen, ſondern auch die Flug⸗ zeuge, die beftimmt waren, über die deutſchen Linien zu eskortieren und die deutſchen Geſchütze auf ſich zu lenken und zu täuſchen, bis die angrei⸗ fenden Maſchinen wohlbehalten zurück ſein wür⸗ den. Das Morgengrauen zog gerade über die Hügel im Oſten herauf, und die gronen Beleuch⸗ tungsflammen der Schuppen brannee noch hell, Als der kommandierende Offizier, die Uhr in der Hand, den Befehl zum Abflug gab. Von jedem Geſchwader flog der Führer zuerſt ab, die übri⸗ gen folgten in regelmäßigen Zwiſchenräumen. Jeder Flieger iſt bei ſolchen Fahrten natürlich ganz ſich ſelber überlaſſen, erhält die möglichſt innezuhaltende Route und das Ziel, im übrigen iſt ihm der weiteſte Spielraum gelaſſen. Als einer der großen bombenwerfenden Doppeldecker nach dem andern über die deutſche Front in einer Höhe von etwa 12000 Fuß flogen, paſſierten ſie die Attrappen⸗Flieger. Aufgabe dieſer iſt es, hin und her über die deutſchen Linien zu fliegen, möglichſt über die Stellungen der deutſchen Ab⸗ wehrkanonen, um dieſe an der Erſpähung der eigentlichen Angreifer zu hindern und ihre Auf⸗ merkſamkeit abzulenken. Sie wiegten ſich lang⸗ ſam hierhin und dorthin über die Geſchütze fort, die Feuer auf ſie ſpieen, aber aus wirkungsloſer Entfernung. Der Flug nach Karlsruhe wurde in derſelben immenſen Höhe, aber keineswegs ſchnell ausge⸗ führt, zunächſt faft gerade auf die aufgehende Sonne zu und es wurde erſt in der Höhe der Stadt nach Süden geſchwenkt. Es war fa ſt 6 h r, als das erſte Flugzeug Karlsruhe erreichte; erſt die erſte Bombe rief den Alarm hervor. Wie die Flugzeuge in langſamer, aber ficherer Folge nach einander die Stadt erreich⸗ ten, ſchwebten ſie aus dem grauen Morgenhim⸗ mel nieder, bis ſie durch den noch über dem Grunde hängenden Nobel die zugewieſenen Ziele unterſcheiden konnten: Das Schloß auf dem Hü⸗ 05() mit ſeinem Waldvorhang, den Palaſt des ſrafen im Tal, die Bahnſtation. Dann war die Hölle in Karlsruhe losgelaſ⸗ ſen. Für faſt eine Stunde regnete es Bomben Keine auf Hoſpitale oder Privathäuſer gezielte Brandbomben, ſondern große 4. und 6zöllige Dynamitgefchoſſe gegen die Regierungs⸗ gebäude und Militäretabliſſements. Das Kra⸗ chen der platzenden Bomben war eit ſetztes, und an wenigſtens vier e e Feuer auf, ein Beweis für die Truppen wurden alarmiert. Plätzen ſprang Die mſonſt. Kein Geſchütz konnte ſchnell genug in Noftion ge⸗ bracht werden, um auf die ſchnell hin und her be⸗ weglichen Flugzeuge ſicher zu richten. Jedes Flugzeug, das ſeine todbringende Ladung von Exyloſtvgeſchoſſen abgeworfen hatte, kehrte mit 8 Motors nach unſe⸗ intlen zurück, einige nördlich, eini ſüdlich Karlsruhe. Den Offizieren und Einwoh⸗ nern muß es aber geſchienen haben, als ſollte die Prozeſftion bombenwerfender Maſchinen nie en⸗ den. Wir fkogen ſchneller zurück als hin. Die Abwehrkanonen pfefferten an vielen Stel⸗ FFFVVVUVVVCCCCCCCCCCCVCCCTCVTCTCTCTCTCTCTCTCTCTTTT———————————————— Es geht ihnen wie der Katze; der Donner ſchlä t ihnen auf die Nerven. So ſchreien ſie, was die Keble halten will. Die erſten Soldaten in den Reſerve; die Schlacht, der bevorſtehende gehen ſie perſönlich einſtweilen nichts an. Polen, Romanen würden herumſtehen und mit den Händen fuchteln. Die hier tun, was ſie immer tun, wenn es im Unterſtand Morgen wird. Sie ſchöpfen Waſſer am Brunnen. Bald gualmt die Ofenröhre, die ihnen als Schorn⸗ ſtein dient. Da ſitzen ſchon zwei auf der Bank vor ihrer Feldbehauſung und trinken Kaffee. Einer ſegt die Straße. Die Mehrzahl der Herren Krieger ſcheint indeſſen kaltblütig wie⸗ . Dramatiſche iſt bei ihnen nicht ſehr entwickelt. Und um 3 Uhr 20 wird geſtürmt. Jetzt muß es ſoweit ſein. Die Nebel fallen und die Sonne gibt die erſte Wärme. Da ſteigen in den Bodenfalten 81 vorn am Feind dichte Unſere Schützen treten an! Wütendes Kleingewehrfeuer entgegen. Maſchinengewehre auf Tod und Leben. Hüpfende zen 1 Jetzt muß 88 zeigen, ob die Artillerie ihre Schuldig⸗ keit getan hat, Wenn der Kampfeslärm nicht gleich aufhört, iſt's faul. Ich habe es ſchon er⸗ lebt. Die Batterien ſchießen weiter. Aber Staubwolken auf., Gott mit Euch! rattert ihnen hämmern ich weiz. ſie belegen fetzt Ziele weiter hinten. len, aber die Wache haltenden Flugzeuge paßten auf und halfen den Piloten über die gefähr! zwei wurden Tag müſſen die Einwohne und ihre Erzählungen mü land und ſelbſt Pre e Aus 3 8 Stast und Lans. * Mannheim, den 24. Juni 1915. Sommerſonnenwende— mit L denfeuern begingen unſere Vorfah und noch heute leuchten in einzelnen Teilen Deutſchlands in der Johannisnacht die Feuer von den Bergen— Johannisfeuer. Heidniſcher und kirchlich⸗chriſtlicher Brauch haben einer Volksſitte vermiſcht, deren tieſerer mehr und mehr zurücktritt. Er gilt einem Son⸗ nenkult, da der beginnende Sommer nun durch ihre Kraft die Natur zur vollen Reife werden läßt. Wie klingt das doch auch in unſere Tage herü⸗ ber. An einer Wende ſtehen wir in ernſter Zeit und ſtehen vor der letzten Reife. Unſere tapfe⸗ ren Truppen haben in heißen und blutigen Kämpfen im fernen Oſten und im Weſten die Ernte vorbereitet und noch winken uns die Fah⸗ nen und erinnern uns an den letzten ſchönen Er⸗ folg von Lemberg. Mit der endgiltigen Befrei⸗ ung Galiziens muß eine Wende in dem großen Völkerringen eintreten und mit Berechtigung dürfen die Johannisfeuer leuchten. Leuchten für eine weitere herrliche Zukunft Deutſchlands und ſeiner Verbündeten. Aber noch anderem gilt der Johannistag. In anderen Teilen Deutſchlands, beſonders in Mit⸗ teldeutſchland, geht man an dieſem Tage hinaus und ſchmückt die Gräber der Lieben, die zu ewi⸗ ger Ruhe gebettet ſind, mit duftenden und far⸗ bigen Blumen. Auch wir wollen heute der Hel⸗ den gedenken, deren Blut den Boden tränkte, auf dem jetzt die Ernte heranreift. Können wir nicht alle ihre Gräber ſchmücken, ſo können wir doch im Geiſte uns ihnen zuwenden und können ihnen das Gelübde erneuern, das uns mit ihnen verbindet. Johannistag wollen wir mit ihnen halten und wollen ihre Taten leuchten laſſen als Johannisfeuer, daß der Schein nicht nur die deutſchen Lande erhellen ſoll, ſondern weit über die deutſchen Grenzen hinaus aller Welt verkün⸗ den, was deutſcher Mut, deutſche Tapferkeit, deutſche Tatkraft, deutſche Opferfreudigkeit und deutſche Treue vermag. Es ſoll ein Johannis⸗ feuer ſein der Welt als Zeichen einer neuen Kul⸗ turwende, als der Sonnenwende der Menſch⸗ heit, deren höchſten Ziele der Kampf gilt. Und da bereits einmal angeregt wurde, einen Gedenktag an dieſen gewaltigen Krieg einzu⸗ ſetzen, und da bereits für dieſen Tag der Johan⸗ nistag einmal in Vorſchlag gebracht wurde, ſoll der Gedanke heute von neuem angeregt ſein. Alljährlich zur Sommerſonnenwende ſoll der Welt erneut vor Augen treten, was das deutſche Volk geleiſtet hat und was es zu leiſten vermag. Dann deckt ſich auch der Sinn der Johannis⸗ feuer als Freudenfeuer für die Spenderin des Lichts und der Wärme, der Sonne, mit dem ſei⸗ nes Urſprungs, dem Notfeuer, das an dem glei⸗ chen Tage angezündet wurde, und Mißwachs und böſe, verderbenbringende Dämone abweh⸗ ren ſollte. Dann wird das Leuchten der Johan⸗ nisfeuer unſere Feinde immer und immer wie⸗ der daran erinnern, was in den Jahren 1914/15 die Frucht ihres Beginnens war. Ein Not⸗ und ein Johannisfeuer wird dann leuchten uns zum freudigen Gedenken, ihnen zur warnenden Be⸗ achtung. Den Helden aber ſei es eine zum Him⸗ mel ſteigende Lohe ewigen Ruhmes. Der Johannistag bringt uns außerdem das Gedenken an einzelne Große aus frühen Zeiten, deren Größe nur im Namen Johannes einge⸗ denk wird. Unter ihnen wohl der Größte iſt Johannes Gutenberg, deſſen Andenken von ſei⸗ nen Jüngern der ſchwarzen Kunſt an dieſem Tage in ſtiller Ehrfurcht gefeiert wird. Was er der Welt mit ſeinem Werk gegeben, kann nie in der Geſchichte deutlich genug bezeugt werden, denn ſie ſelbſt iſt Zeuge Er führte die Menſch⸗ heit zu geiſtiger Freiheit, zu neuen lichten Höhen des Wiſſens. Was ſein Werk im Aeußeren nicht vermochte, wir ſehen es in nicht allzu weiten Fer⸗ nen leuchten in glückverheißender Zukunft. So eint ſich im Johannistag all das zuſam⸗ men, was ihm ſeine tiefe innere Bedeutung gibt, Sinn Ein paar lange Minuten. Und dann, hurrah, wird's wirklich ſtill vorn. Kein Zweifel, der erſte Schützengraben, der uns ſo lange getrotzt, iſt genommen! Und die Artillerie hat geleiſtet, was von ihr erwartet worden war. Der Feind iſt mürbe. Nach einer Weile ſetzt der Lärm wieder ein. Jetzt ſind ſie am zweiten Graben. Ad. Zimmermann, Kriegsberichterſtatter. Kunſt und Wiſſenſchaft. Auf der ſtändigen Kunſtausſtellung in Baden⸗ Baden wurden in dieſem Jahre bis jetzt 48 Werke verkauft. Es iſt recht erfreulich, daß die Leitung der ſtändigen Kunſtausſtellung für das im Intereſſe der Kunſt unter ſo ſchwierigen Ver⸗ hältniſſen unternommene Werk durch ein ſo ſchö⸗ nes Reſultat belohnt wird. Aus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. In der morgigen Aufführung von Hebbels „Nibelungen! gaſtiert Camilla Dühren als„Brunhilde“, Am Samstag wird „Der Zigeunerbaron“ außer Abonnement zu ermäßigten Preiſen gegeben. was uns zur Weihe wird. Miſcht ſich auch heu⸗ in den Schein der Johannisſeuer noch der Schein 8 die es kann uns nicht beirren. Die Kraft deutſchen Volkes, wie ſie ſich draußen und drinnen offenbart, ſie iſt ſtark genug, uns über alle Gefahr hinweg zum endlichen ſicheren Er⸗ n, und wie die Sonne nach Johanni en höchſten Stand, in ihren höchſten Glanz ngt, wird bas deutſche Volk zu ſeinem Sieg In dieſem feſten Vertrauen wollen Johannistag begehen mit dem hn umfaßt. der im Johannisfeuer uns entgegenleuchtet. So denn: zum Licht empor. 2. * Huldigungsſpende deutſcher Frauen für den Aus Karlsruhe, 23. Juni wird uns Dem ſchönen vaterländiſchen Ge⸗ allgemeinen Huldigung der Frauenwelt für unſeren Kaiſer werden jetzt auch 0 1 danken einer deutſchen allverehrten Badens Frauen und Mödchen zur Verwirklichung verhelfen. Wie uns mitgeteilt wird, iſt ein Lan⸗ sſchuß für Baden im Allerhöchſten Einver⸗ tändnis mit Ihren Königlichen Hoheiten der Großherzogin Hilda und der Groß⸗ herzogin Luiſe gegründet worden. Das Ergebnis einer hierfür angeregten Sammlung, der jede Badnerin nach ihren Kräften beiſteuern möge, ſoll dem Kaiſer am 2. Auguſt für vater⸗ ländiſche Zwecke zur freien Verfügung überreicht werden mit einer Liſte aller derjenigen, die un⸗ ſerm Kaiſer huldigen wollen. Die Hauptgeſchäfts⸗ ſtelle für Baden befindet ſich in Karlsruhe, Aka⸗ demieſtraße 1. Die Huldigungs⸗ bezw. Sammel⸗ liſten werden zur Ueberſichtlichkeit und Nachprü⸗ fung nur nummeriert u. geſtempelt ausgegeben. * Das Kriegstagesheim für arbeitsloſe Mäd⸗ chen in P 6, 20 III. beſteht jetzt ſchon über fünf Monate. Während dieſer Zeit haben im gan⸗ zen über 400 Mädchen darin Aufnahme geſucht, von denen die meiſten ſchon nach kurzer Friſt wieder eine Tätigkeit fanden. Das Kriegstages⸗ heim gewährt den darin Aufgenommenen be⸗ kanntlich freie Verköſtigung und Belehrung in weiblichen Handarbeiten, Kunſtfertigkeiten, ſo⸗ wie geiſtige Anregung mancherlei Art. Es ſteht mit dem Arbeitsnachweis in dauernder Verbin⸗ dung, wodurch den dort befindlichen Mädchen der Vorteil erwächſt, ſehr ſchnell zu Stellung und Erwerb zu kommen. Auf den 1. Juli haben bereits viele der augenblicklichen Beſucherinnen Stellung. Arbeitsloſe Mädchen können jeder⸗ zeit im Heim Aufnahme finden. Anmeldungen nimmt die Hausmutter entgegen. * Wer ſchenkt dem Ausſchuß für kriegsgemäße Lebensweiſe für ſeine Obſtverwertungskurſe leere Wein⸗ und Bierflaſchen? Das Obſt ſoll den bedürftigen Frauen möglichſt billig abgegeben werden; darum ſeht in Euern Kel⸗ lern nach, Ihr habt ſicher unbenützte Flaſchen, ſpült ſie und ſchickt ſie in die„Harmonie“, D 2, 6/7. Herzlichen Dank allen Spendern! *Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für Kleinwoh⸗ nungen. Aus Würzburg, 28. Juni wird uns geſchrieben: Eine bis jetzt einzig daſtehende Be⸗ ſtimmung hat der hieſige Stadtmagiſtrat erlaſſen, nämlich die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für Kleinwohnungen. Um einer Ueber. vorteilung der Mieter zu ſteuern, wurde der Mietpreis für Wohnungen ſämtlicher Häuſer, auf die der Magiſtrat Kleinwohnungshypotheken gegeben hat, feſtgelegt, und zwar für Zweizim⸗ merwohnungen 300 Mk., für Dreizimmerwoh⸗ nungen 420 Mk. per Jahr. p. Letze Meldungen. Ein französſiſcher Kreuzer be⸗ ſchießt eine griechiſche Inſel. Konſtantinopel, 24. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Privatnachrichten zufolge hat ein franzöſiſcher Kreuzer Montag früh die unter griechiſcher Beſetzung ſtehende Inſel Caſtellorizo an der Küſte Kleinaſien bombardiert. Der Kreuzer gab etwa 20 Schüſſe ab. Das Friedensgerede. Berlin, 24. Juni.(Von u. Berl. Büro.) Zu der in einer der letzten Nummern gebrachten Nachricht von einer Zuſammenkunft in der Schweiz verſchiedener politiſcher Perſönlichkeiten ſowohl des Dreiverbandes wie auch der Zentral⸗ Des mächte zwecks Beſprechung über die Grund⸗ lagen einer Friedenskonferenz erfährt die „Deutſche Tageszeitung“ aus zuverläſſiger Quelle, daß die hieſigen Regierungs⸗ kreiſe den geplanten Verhandlun⸗ gen fernſtehen. Berlin, 24. Juni.(Priv.⸗Tel.) Die Norddeutſche Allgemeine Zeitung beſtätigt den Berliner Bericht der„Frankf. Ztg.“, wonach an den Gerüchten über Friedensabſichten oder Friedensanbahnungen kein wahres Wort ſei. In dieſen Zuſammenhang gehört auch, daß die Norddeutſche Allgemeine Zeitung heute an der Spitze ihres Blattes die Darſtellung der „Frankf. Ztg.“, die ſich gegen den Bund„Neues Vaterland“ richtet, abdruckt und noch hinzufügt: „Während des ganzen Krieges hat keine feind⸗ liche Regierung, ſei es mittelbar, ſei es unmit⸗ telbar, Friedensangebote an Deutſchland ge⸗ macht. Auch iſt bisher der Reichsregierung nichts über Friedensbereitſchaft einer feindlichen Regierung bekannt geworden. Die Schlacht bei Sedd⸗ül⸗Bahr am 21. Juni. Konſtantinopel, 23. Juni.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) 8 Uhr 30 Min abends. Das Haupt⸗ quartier teilt mit: An der Kaukaſusfront bemächtigten ſich unſere Truppen, die ſich im Marſche in der Richtung auf Olty beſinden, geſtern nach erbittertem Kampfe des 2900 Meter hohen Karadagh, der in der Gegend von Kale Boghazi zwei Stunden von Grenze entfernt liegt. Wir erbeuteten von dem nach Oſten flüchrenden Feind mehrere hundert Kiſten Munition und eige Menge Pioniermaterial. An der Dardanellenfront wurde am 22. Juni ein am Ufer bei Ari Burnu vorüber⸗ fahrendes feindliches Torpedoboot durch zwei von unſerer Feldartillerie abgefeuerte Granaten getroffen, worauf es ſich entfernte. Die Schlacht bei Sedd⸗ül⸗Bahr am 21. Juni, die faſt 24 Stunden dauerte und mit einer Niederlage des Feindes endete, verlief folgendermaßen: Der Feind bereitete einen wirkſamen Angriff vor, in⸗ dem er beſonders während der letzten fünf Tage ohne Unterbrechung mit ſeiner ſchweren Artil⸗ lerie unſere Schützengräben bombardierte, die einen Teil des linken Flügels unſerer Gruppe bei Sedd⸗ül⸗Bahr bildeten. Am 21. Juni mor⸗ gens 5 Uhr hatte der Feind, nachdem er dieſes Feuer noch verſtärkte, indem er 150 Granaten in der Minute abfeuerte, infolge eines Sturman⸗ griffes und dank der beſtändig bei ihm einge⸗ troffenen Verſtärkungen einen Teil unſerer Schützengräben auf unſerem linken Flügel be⸗ ſetzt, die übrigens ſehr dicht an ihn herausgeho⸗ ben waren. Dieſe Schützengräben gingen aus unſeren Händen mehreremals infolge wiederhol⸗ ter Gegenangriffe in die des Feindes über. Ge⸗ gen Abend blieb nur noch ein hundert Meter langes Stück Schützengraben in den Händen des Feindes. In der Nacht vom 21. zum 22. Juni nahmen unſere Truppen, die während des Kampfes am Tage großen Heldenmut zeigten, durch einen energiſchen Angriff und nächtliche Ueberraſchung dieſes Stück Schützengraben dem Feinde wieder weg, der ſchließlich trotz großer Munitionsverſchwendung unter großen Verlu⸗ ſten für ihn in Unordnung in ſeine alten Stel⸗ lungen zurückgeworfen wurde. Geſtern ver⸗ ſuchte der Feind keine Kampfhandlung. Nur am Morgen und am Abend dauerte der Artillerie⸗ kampf mit Unterbrechungen auf unſerem linken Flügel an. Auf den übrigen Fronten hat ſich nichts von Bedeutung ereignet. Der Einzug in Lemberg. Wien, 24. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Aus dem Kriegspreſſequartier wird gemeldet: Der Armeekommandant General v. Böhm⸗Er⸗ moli zog am Dienstag mit dem engſten Stabe um 4 Uhr nachmittags inmitten der marſchieren⸗ den Truppen in Lemberg ein. Die Stadt, deren Inneres vom Feinde faſt garnicht zerſtört wor⸗ den iſt, war reich beflaggt. Auf den Straßen, auf den Fenſtern und auf den Balkonen war⸗ teten Tauſende und Abertauſende, die dem Er⸗ ſcheinen des Armeekommandanten und den Truppen in großer Begeiſterung zujubelten. Viele Blumen fielen auf die Automobile und aus tauſenden und abertauſenden Kehlen klang der Ruf:„Es lebe unſer geliebter Kaiſer“,„Es lebe Oeſterreich⸗Ungarn und ſeine ſiegreiche Armee!“ Von dem Landhauſe wurde der Ar⸗ meekommandant feierlich empfangen. Profeſſor Chamtaz hielt als Vertreter der Stadtbehörde in polniſcher und deutſcher Sprache eine zün⸗ dende Anſprache, begleitet von den Jubelrufen für die Befreiung Lembergs der Bevölkerung vom Feinde, beſonders aber für die zweite Ar⸗ mee, die heute im Anſturme Lemberg eroberte. Der Armeekommandant dankte mit warmen Worten für den Empfang und drückte ſeine Freude darüber aus, daß es der ihm unterſtell⸗ ten Armee vergönnt geweſen ſei, die Hauptſtadt Galiziens für Kaiſer und König wieder zu ge⸗ winnen. Er ſchloß mit einem Hoch auf Seine Majeſtät. Die Worte des ſiegreichen Armee⸗ führers erweckten einen Sturm der Begeiſterung der unüberſehbaren Menge. Das Publikunt fiel in Hochrufe ein und ſang entblößten Haup⸗ tes des„Kaiſerlied“. Es war eine Huldigung, die wohl jedem, der das Glück hatte, ihr beizu⸗ wohnen, unvergeßlich bleiben wird. Dann ſprach der Vorſitzende der Schützenver⸗ eine und der jüdiſchen Glaubensgenoſſenſchaft. Ein nicht endenwollendes Hoch auf unſere Mo⸗ narchen begleitete dieſe Rede. * Erntebeginn in Niederbayern. Berlin, 24. Juni.(Privattel.) In Nieder⸗ bayern konnte, wie die Morgenzeitung meldet, be⸗ reits mit der Ernte begonnen werden. Es wird Weizen gemäht und Korn geſchnitten. Leipzig, 24. Juni.(WTB. Nichtamtlich.) Das ſtellvertretende General⸗Kommando hat vorläufig auf eine Woche die„Leipziger Volkszeitung“ verboten. Schuld zu dieſer Maßregelung ſind der Artikel„Gebot der Stunde“ von Bernſtein, Haaſe und Kautsky, ſowie verſchiedene andere Artikel. CC.... AA ͤͤc0ß00•»———TTCT0TCTCTCTCTTCTCTTTTe Badiſche Anilin⸗& Soda⸗Fahrif Ludwigshafen am Rhein. Bei der am 10. Juni 1915 ſtattgehabten Verloſung unſerer 4½ ¼ Teilſchuldver⸗ ſchreibungen vom Jahre 1908 iſt nicht Nr. 19153 ſondern Nr. 10153 gezogen worden, Ludwigshafen a. Rh., 23. Juni 1915. Badiſche Anilin⸗ K Soda⸗Fabrik. „ Mannheimer Sängervereinigung Heute Donnerstag abend 9 Uhr im oberen Liedertafel⸗Saal, K 2 J. Geſamt⸗Probe für das Wohltätiggeits⸗Konzert. 41783 Es bittet um zahlreichen Beſuch 5217¹ Der geſchäftsführende Ausſchuß⸗ 5 Donnerstag, den 24. Juni 1915. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(ittagblatt) 5. Seite. die Anleihebill im englischen Unterhause. der„ungeheuerlichste Vorschlag“. 23. Jjuni.(WITB. Nichtamtlich.) kort(Vergl. unser gestriges Lon don, Me. Kenna fuhr Fbeudblatt): 75 Das gchatzamt bedauert natürlich die Höôhe dieses Zinsfußes nicht nur wegen der Zinszak- ung, sondem auch wegen ihrer Wirkung auf an- ere Wertpapiere. Aber Grundtatsache ist, daß der Staat die Gelder aufbringen muß und die Be- dingungen keinen Zweljel an dem Erfolge der An- beike lassen dürfen. Die Wirkung des Zinsfußes wird sein, auf den Preis anderer Wertpapiere mit estem Zinsfuß zu antworten. Die Fegierung gibt darum den Inhabern der alten Kriegs anleihe, ſdon Konsols und Annuitäten zu 2% Prozent und Prozent Gelegenheit, sie in neue Kriegsan- eige umzutauschen. Me Kenna bemerkte über die Konsols, daß der gegenwärtige Minimalpreis von 60% nur durch den Zwangskurs gehalten werde. Sie würden sonst erheblich tiefer stehen und nach der Emission der neuen Kriegsanleihe umnvermeidlich noch tiefer fallen. Me Kenna fuhr fort: Der Betrag der in Privat- besitz befindlichen Konsols ist zwischen 300 und 400 Millionen Pfund. Wenn alle Konsols kon- vertiert werden, würden sogleich mindestens 400 Minlionen neuer Anleihe gezeichnet werden, da die Konsols der alten Kriegsanleihe und Annui- täten nur konvertiert werden können, wenn die Inhaber den gleichen Betrag neue Kriegsanleihe zeichnen. Es sei ungewiß, wie viele Inliaber ihre VWertpapiere konvertieren würden. Es sei daher zweckmä gzig, den Betrag nicht zu fixi⸗ ren. Falls im Verlaufe des Krieges eine neue Anleine zu noch höherem Zinsfjuß notwendig werden würde, dürftten die Inhaber der jetzigen Agleihe sie wiederum zu pari korwertieren. Die kleinen Anleihescheine zu fünf Schilling, die auf denPostämtern käuflich sein wWürden, sollten fünf Prozent bringen und können außerdem auf Sicht in Bargeld eingewechselt werden, in welchem Falje jedoch die Verzinsung aufhört. Sir Frederik Banbury(Unionist) schätzte die Kosten der Konversion der Konsols der alten Krlegsanleine für die Steuerzahler auf 3 500 000 15 zermehrter jährlicher Einszahlung. Besteuerung an Stelle der Anleine und trat für Schutzzölle ein. Goldstone(Arbeiterpartei) sagte, wenn nach dem Kriege allein 40 Millionen Pfund Sterling Zinsen für die Kriegsanleike auf⸗ zubringen sein würden, würde es sehr schwer sein, Mittel für Unterrichtszwecke, zur Abstellung der Wohnungsnot usvy. zu beschaffen. Er sprachi e Hofinung auf eine Besteuerung der Kriegsge- Winne aus, trat für den Freihandel ein und er- klärte sich mit der Ausgabe kleiner Anleiheab- Schnitte die auch den Arbeitern zugänglich Wären, einverstanden. Whitacker(überal) betonte die voraussichtliche Wirkung des ge- Wählten Zinsfußzes von 4% Prozent auf viele an- dere Wertpapiere, die im Kurse sinken würden. Wenn infolgedessen die Sparer ihr Geld aus den Sparkassen zurückzögen, würden die letzteren Papere verkaufen missen, Was sie in eine schwie- rige Lage bringen könnte. Bei den Postspar- kassen würde die Regierung vielleicht ein großes Defizit zu decken haben. Der Redner befürwortele deshalb eine stärkere Besteuerung. Mason (überal erklärte, die Regierung verlange vom Parlament eine Blankovollmacht für eine Anleihe von unbegrenztem Umfange; er sei über diesen Vorschlagenftsetzt. Wenn Me. Kenna von den Pflichten der Regierung gegen die Inhaber von Konsols rede, so weise er auf die Pflichten der Fegierung gegen die Steuerzahler hin. Dieser Anleiheplan sei der ungeheuerlichste orschlag, den eine verantwortliche Regie- rung je einbrachte. Der Kredit Englands werde dadurgli uitergraben, und für die Zukunft sei ein chrechtliches Elend zu erwarten, besonders für ie Arbeiterklasse. Me. Kenna sagte, die Konwertierung empfenle „ weil einDrittel der Staatsschuld dadurch be- seitigt werde. Die Regierung biete glünstige Be⸗ ingungen, damit das Publikum sofort das Geld hergebe und nicht auf etwaige spätere günstigere Bedingungen warte. Die Fegierung müsse die ugnis haben, einen erheblichen Betrag der neuerl Kriegsanleihe zu Konversionen zu verwen- en. Sie könne nur eine Höchstgrenze jür den inleihebetrag annehmen, nämlich tausend Mill. Sterling, obgleich se einen 80 hohen Be- g nicht brauchie. Gegen eine solche Festsetzung allerdings einzuwenden, daß, wene dieser Betrag genannt, er dann durch die Zeichmungen icht erreicht werde, die Anleihe als ein Fehl- lag bezeichnet werden Würde. UDeber Steuer- Gune er sich jetat nicht äußern. Aule heeutwurf in preise zu verkaufen. Entsprechend der Verkaufs- befürwortete eine höhere Moncpolistisehe Oranung des Getreideverkehrs in Oesterreieh. Wien, 3. Juni.(WIB. Nichtamtlich.) Durch eine kaiserliche Verorduung werden die erforder- lichen Maßnahmen für die Sicherstellung des Bedarfs an Mehl und Brot aus der neuen Ernte getroffen. Gleichzeitig wird auch das abge- änderte Statut der Kriegsgetreide-Verkehrsanstalt veröffentlicht. Die Regierung kam nach ein- gehender Prüfung und Erwägung auch anderer Möglichkeiten zu dem Schlusse einer monopo- listischen Ordnung des Getreideverkehrs. Durch den 8 1 der Verordnung wird die inländische Ge- treiceernte 1915, und zwar Weizen, Spelz, Rog- gen(Korn), Gerste, Buchweizen und Mais aller Art, mit dem Zeitpunkte der Tretmung vom Ackerboden für beschlagnahmt erklärt. Die Be- schlagnahme erfolgt zu Gunsten des Staates, der als Träger des gesamten Versorgungsdienstes er- scheint. Die Beschlagnahme hat die Wirkung, daß die beschlagnahmten Gegenstände weder ver- arbeitet, verbraucht oder verfütiert, noch frei- Willig oder zwangsweise veräußert werden dür- fen, sofern nicht in der vorliegenden Verordnung oder durch besondere Vorschriften andere Anord- nungen getroffen werden. Ferner werden Be- stimmungen über die Zulässigkeit gewerblicher Verwendung von Getreide- und Mahlprodukten getroffen, wofür die Malzfabriken, Brauereien und Teigwarenfabriken in Betracht kommen. Die beschlagnahmten Gegenstände übernimmt dlie Kriegsgetreidegesellschaft bezw. ihre in den ein- zelnen Kronländern zu errichtenden Zweigstellen. Die Kriegsgetreide-Gesellschaſt ist v erpflichtet, zum Kaufe angebotenes, mahlfähiges Getreide an- Zzukaufen und bei Abnahme zu bezahlen. Erfolgt die Abnahme nicht sofort, so ist bei HFaufab- Schluß eine Anzahlung bis zur Höhe von 50 Proz. des Kaufpreises zu leisten und der Rest nach Maßgabe der weiteren Abnahnte zu entrichten. Der Besitzer der beschlagnahmten Gegenstände ist verpflichtet, diese, soweit sie ihm nicht nach den getroffenen Bestimmungen zu verbleiben haben, an die Kriegsgetreide-Gesellschaft oder deren Beauftragte zum festgesetzten Uebernahme- pflicht sind auch die Zwangsmaßnahmen vorge⸗ sehen. Die Unternehmer landwirtschaftlicher Be- triebe werden wie bisher das für ihre eigenen Zwecſe beschlagnahmte Getreide und Mehl in einer nach der Verbrauchsregelung ſesigesets dieser Betriebe dürfen die zur Aussaaf nolwendi⸗ gen Getreidemengen verwenden, wobel das Höchstausmaß des zurückbehaltenen Saatgutes be- hördlich ſestgesetzt wird. Entsprechend dem staatlichen Charakter des neuen Systems der Ver- kehrsregelung werden sowohl die Vebernahme, wie die Verkaufspreise der Kriegsgetreide-Gesell- schaft staatlich bestimmt. Die Getreidebesitzer eind verpflichtet, den Ausdrusch vorzunehmen, Die Mühlen sind zur Aufbewahrung und Aus⸗ mahlung des Getreides verpflichtet. Der Mini- ster des Innern bestimmt die Grundsatze, nach denen die verfügbaren Vorräte dem Verbrauche zuzuführen sind. Was die höheren täglichen Verbrauchsmengen an Brot und Mehl betrifft, so kann die Neuregelung erst nach der Feststellung des Ergebnisses der neuen Ernte stattfinden. Es ist aber beabsichtigt, für die Zwischenzeit eine Erhöhung für schwer arbeitende Personeih, wie Erntearbeiter und gewisse Industriearbeiter fest- Zusetzen. Da alle Zwischenglieder der Preis- bildung staatlich oder von der Kriegsgetreide- Gesellschaft ſestgestellt werden, so kann auch eine Wirksame obrigkeitliche Bindung des Kleinver- kaufspreises erfolgen, weshalb die Behörden in cter Verordnung nunmehr verpflichtet werden, die Verkaufspreise festzusetzen. Sefdmarkt, Bank- und BGrser- WMASen. Auslosumngi v. Tell-ehnallverschreibangen. Wie die Badische Aunilin- und Soda- fabrik im Anzeigenteil der vorliegenden Aus- gabe bekannt gibt, ist am 10. d. M. von den%. prozentigen Teilschuldverchreibungen Ser. B. vom Jahre 1908 nicht Nr. 19 153, 10 153 gezogen worden. Amsterdamer Effektenbörse. IHSTERDAN, 23. Junl. GHevlsenmarkt⸗ 23. 50.47—50 97˙½ 50.6051.10— 11.33.— 5 88— 11.851—41.88½ 45.57½— 48.07./ 43.58—16.95— Scheck auf Berlin Sohedk auf Londoen gohedk auf Paris Soheok auf Wien AusrxRDxu, 28. junl.(Crondszörse) Tengenz, S lll. 2 22. 22 50% Modld. 100½ 10— South. Peo. 87 35% 3% 72¹ 7¼ South Ffall. 15¼ö6% 15⁵„ Kal. Peit, d. 540— 654 Unlon Paob. 123— 127 A. ind.. 182— 12— imzigam.„ tohlson 99— 9910. Stoeldßz 89½ 58%ö. Rook ſeid. 5 973 New-Vorker Effektenböese-. Newyor k, 2. Juni.(WIB.) Bei Erefinung war die Kursgestaltung uneinheitlich. Später stunden infolge Gewinnrealisationen die Haltung Menge verbrauchen düren. Die Unternehmer sondern Nr. brach sich festere Stimmung Bahn, wobei sich be- sonders Eisenwerte lebhafterer Nachfrage erfreu- grund traten. Wenn auch in den Nachmittags- zeitweilig etwas matter wurde, so vollzog sich der Schlußgverkehr doch bei fester Haltung. Umsatz 457 000 Stück Aktien. NEWVORK, 22, lunl.(Devlsenmarkt.) 22. 21. Tendenz für deſdgqgg stetig stolig deld auf 24 Stunden(Durchsohnſttsrate). 150./ Geld ſetztes Darlehen 3 Stohtweohsel Berliihnmn 815 Slohtwochsel Parts.48.75.47.— Wechsel auf London(80 Tagee))ꝛ.73.25.73.— Woohsel auf London(Cable Transfers)....77.10.78.85 Siner anenßnßn 49— MHEWVORK, 22. Janl.(Bonds- und e 22. 21. 22. 2¹ Aloh. Top. Santa F Mlssour, Cans. pfr.——. 4% oonv. Sonds 100%½ 100% Risseurl Facifo. 11¼ 11— Balt. Ohlo%½% Bds. 90% ſat, Rallw. of Mex. 6½ 6½½ Ohes. Ohſo 4ſ% 8s.— 71—NewVork Oentr. o. 89¼ 38¾ Horth. Pac, 3 Bds.— 61— do. Ont à West o. 30½% 28 Horth. Pao. Pr. 15 Norfolk& Wost. o. 103.— 103— 4 Bonds.— 91¼ J Horthern Paoſflo d. 107% e⸗ St. Louls and St. bennsylvanla oom. 108¾ 108f¼ Franzo. pr. 4 8ds.—— 65.— Beading om. 148¾ 14% St. Louls S. f. 5 8d.—— 45— Oßſoago Bobk ls- Soutbd. Paolflo o 4 land Paolf. RallW)“.— 1949 6„„„— 81½Rock lsland oom,—— Unlon Paglfio 1 et. ohſo. Rock Islforrt.— t. 18744 Bonds—— 39¾ Southern Paolflo. 88½ 887½ Unfted States 2808. 97— 97.— South. Ballw. ocom. 16% 16½ Unlted States Steel South. Rallw. pref. 51¾ 128/ Corp. 5% Bonds 102— 102— Unſon Faolflo.. 128/—— Atoh. Töp. Santa Fe Unlon Paolflo prel.——— oom. 101— 100•% Mabash prof. 1½— do. pref. 101¾ 100%/ Wost Haryland oom—— 7812 Balllmore and Ohſo 77.— 74½ Amalham. Gopp. o. 78½ 18 18. Canada Pgolfſo, 150% 182%½ Amerſo. Gan dom. dere Cbes, 4. One.. 38% 3½ do. Lo. prof. 101. 10— Cble, Ailw,.St.Padle, 81½ 9iſ. amerte cobag. o, gi⸗, 815 denver& Rio ör,. 6— 6 Amer.Smelt.EfBef.o. 81¾ 0— krle dom... 27/. 28, 40. Sunar iek. o. 108 Erlo let pret.. 414J. 40J. Angd. Poßp.Ain. o. 0 81. Erle 2ud prof.. 3½% Beiblehem Stsel dreat flortk. pref. 1. e, Cenire keater 318 Gr. Morth. Oro Cert. 38½ 37— Consoftuated das 125½ 125— Illinols Centr. oom. 107%% 13 denstal Eleotr. o. 172— 123— interborgh. Netrop. 2— MHexlo. Pefroleum 267% 76. „ pr. 975— 15 0 Wiae 810 95 „Unlt.Stat. Stoels o. 14 12 dae, 255 25.½—.— Unit.Stat. Steels pr. 103½ 108¼ el. 39.½ 58. Wirn 5 oom. 66.— lley 1185 145 Virgla, Oar. Onem... 1eul. 9 Ausbv. 1 6—— Sesrsfoebudk oom. Elssour-Cans. gom. 119— Hamelel und mdustrie. Wayss& Freytag.., Neustadt a d. H. Ueber das Ergebnis der Aufsichtsrats⸗ sitzung vom 8. d. Mis. haben wir n Nr. 279 berichtet. Danach wird für 1914—15 eine Divi- dende von 4 Prozent(i. V. 10 Proz.) vorgeschla- gen. Nach dem uns soeben zugegangenen Ge- SChäftsbericht stellen wir zunächst die Gewinn- und Verlustrechmung in gewohnter Weise zusammen: 1914—15 1913—14 Betriebsgewinne.816.225.848.879 Licenzeinnahmen„„„ 2 38859 Unkosten. 578.208 674.359 415.120 609.300 Reingewinnn 847.677.604.079 Gewinnvortrag. 159.873 159.449 Neingewinn einschl. Vortrag.007.550.763.528 Hiernach sind die Betriebsgewinne und Lizenz- einnahme zusammen um Mk. 040 733 gesunken, 80 daß der Reingewinn trotz der um Mk., 96151 geringeren Unkosten und der um Mk. 194 180 er- mäßigten Abschreibungen sich rund um die Hälfte auf Mk. 847 677(1 604 079) ermäßigt hat. Einschlieglich des fast gleichen Vortrages stehen Mk. 1 007 550(1 763 528) zur Verfügung. Der auf den 25. d. Mits, einberufenen Hauptwer⸗ sammlung wird folgende Gewinnvertei⸗ lung vorgeschlagen: der Rlicklage sollen vorweg Mk. 400 000(500 000) überwiesen werden; so- dann werden 4 v. H.(i. V. 10 v..) Dividende auf das Aktienkapital von Mi. 8 Mill. verteilt, was insgesantt Mk. 320 000(800 000) erfordert; die vertrags- umd Satzutigsgemäßen Gewinnanteile er- mätzigen sich auf Mk. 97 335(253 655); die Talon- und Wehrsteuerrücklage sollen weitere Mk. 10 000 (20 000), die Arbeiterunterstützungskasse und ge⸗ meinnützige Baugenossenschaft Mk. 5000(wWie i. )) erhalten. Im Vorjahre wurden außerdem noch Mlk. 25 000 der Soncterrücklage überwiesen. Dafür Wird diesmal der Vor trag atuf 175 215 6 873) erhöht. Wie der Geschäftsbericht ausführt, brachte der Krieg zunächst ein vollständiges Stocken der Betriebe. Mit der allmählichen Wie⸗ deraufnahme des Verkehrs sei eine langsame Wie⸗ Lerbelebung des Wirtsckaftslebens eingetreten, die sich nüt den Erfolge umserer Armee gegen Ende des Jahres bis zur normalen Höhe gesteigert habe. Immerlhin habe der Krieg die Erträgnisse der Gesellschaft erlieblich beeinträchtigt. Infolge der dreimonatlichen Stillegung der Betriebe wäh⸗ remd der besten Baumonate und der Einschrän- kung der Bauten wählrend der restlichen Teile des Geschäftsjahres sei der Umsatz von 36,02 Mill. in 1913—414 auf 27,33 Mill. in 1914—15 zurüick⸗ gegangen. Infolgedessen habe sich der Rohge- nach Abechreibungen von Mx. 0,42(0,61) Mill. auf Mk. 1,01(1,70) Mill. ermäßigt. Die Ab⸗ schreibungen seien nach den bisher üblichen Satzen vom Ans chaffungswert, jedoch füür Ma- schinen, Geräte und Werkzeuge unter Berück- zichtigung des dreimonatlichen Stillstanck⸗ der Reltiebe vorgenommen. Die Betätigung der Ge- bellschaft im feindlichen Ausland naturgemäß eine Wesentl. Einschränkung 75 während mehr in den Hinter Wintt auf 1,42(2,37) Mifl. und der Reingewinn ür den Inseratenteil u. d habe r br.. maaechen Buchdrt le soweit sie unterrichtet sei, nicht gegeben. Für das laufende Jahr sei sie im Inland gut be- schäftigt und köume aus den zur Ausführung kom- menden Bauten befriedigende Ergebnisse erwax- ten; dagegen könne sie heute noch nicht übersehen wie sich die Verhältnisse in ihrem auskindischen Tätigkeitsgebiete entwickenn würden. Nach der am 31. Januar abgeschlossenen Ver- mögensrechnung haben sich die laufenden Verbindlichkeiten einschließlich der Bankschulden auf Mk. 11,39(10,36) Mill. erhöht doch sind die daneben aufgeführten Bankdarlehen für in- und ausländische Beteiligungsgeschäfte auf Marke 2,44(2,98) Mill. zurückgegangen. Die Ausstände sind hauptsächlich infolge der befriedigenden Arbeit der argentinischen Nieder- lassung auf M. 8,95(10,0) gesunkefl. Die Aufwen⸗ dungen für angefangene Bauten betragen M. 1,72 (1,62) Mill. Die Baustoffvoräte haben sich um M. 400 000 auf M..05 Mill. erhöht, was auf erheblich größere Eisenbestände in den Niederlassungen zu- rückzuführen sei. Die Beteiligungen stehen mit M. 2,74(wie i..) Mill. zu Buch. Dieselben hätten im allgemeinen nur einen geringen Beitrag zum Gesamtergebnisse geliefert, insbesonder habe die Tochtergesellschaft in Oesterreich zum ersten mal einen erheblichen Ausfall gehaht. Warenmärkte. Newyorker Warenmarkt. Newyork, 2. juni. 22. Welze Baumwolle; 5 5 1890 2 Red 127.¾ 128./ Newyork loko.55.60 per Jull 108.— 109.%½ per Junt.17.14 per Sept. 107.— 992 per Jull.31 944 Mals ſoko 81.½ 81.¼ per August.48.47 Nehl spr. w.——— per September.83.52 getreldetr. per Oktober.715.75 Llverpool(—.— per Dezember 1002 10.04 Longon———[Fetroleum: Baumwolle: roffn. l. oas. 10.— 10.00 Ank. I. atl. H. 1 100 7 000 stand whlt⸗ 7509.50 in Golhäfſen 9 000 3 000 in tanks.—.00 im innern 00 0000 8 000 Cred. Balan. 135.35 newyork, 22. Junl.(Kaffee.) No. 7, loko 7¾ ber juli 6000 ä per Sept.74, per Okt..79, per Rov..82, per Dez,.98. 15 Letzte Handelsnachrienten, r. Düsseldorf, 24. Juni.(Privat-Telegr.) Die Schweißeisenwerke haben beschlos- sen, die Preise für Handels-Eisen und Schrau-. ben-Eisen um weitere 5 M. für Eisen von beson- derer Beschaffenheit um 10 M. pro Tonne zu er- höhen, nachdem am 27. März d. J. die Preise Sämtlicher Sorten um 10 M. heraufgesetzt worden waren. Demnach müßte Handelseisen 1 Schweigeisen 175, Preßzmuttereisen 183, Hufst eisen für Fabriken 182., solches für Händ aber 195., Nieteisen für Fäbriken 195 M, ſür Händler 250., sowie Schweißeisen für Fabriken 185 M. bis 20⁰5 M.(bei 36 Kilo Festigkeit un, 18 Proz. Garung), oder bis Zu 225 M. bei 38 Kilo Festigkeit und 18 Proz, Gärung; alles die Tonn mit Vergütung der Fracht für 10 To, bis zum Be- stimmungsort, kosten. Schlfferbörss zu Dulsburg⸗ Rubrort. dulsbur-Ruhrort, 23. Junl.(Amtliohe notisrung Hark für dle Tonne). Ber dfahrtfrachten: nueh Coblen —.—.. St. doar—.—,——, Nalnz- Gustavshurg ˖ nalnplälze hie Frankfurt a. M. 0,90, Mannbeim 0,80, Kar 0,95, Lauterburg 1,05, See 1. 5 1³9.— Schlep ine naoh Goblenz——5 1005 doar 0,55—0,00. Bingen 0,00.—.00, Malnz- Gustavsburg 0,80.0 J Hainplätze bls Frankfurt a. g..00—0,00 Mannhelm 980. 000 Karlsruho 0,00, Lauterburg 000, Strahbur 2,15—.20, Arnhelm.00, l..0⁰0 2,25, Sohledam 9 00—.00, sGravenhage.10, Zooland. 2065. Zeu dergen 00-.00, Doesburg.00—.00, Langstraat.00, Frlosss .0d, Srüesel.00, Fotterdam.99—.10. Wasserwärme des Rheins am 24. Jun 16½., 275 7 Mitgeteilt von Leopold Sänger. Wasserstandsbeobachtungen im Monat lun Poolstatlon vom Datum BRbeln 19. 20.J 21. 22,23.24. Bemerku Huningen“!) 220 20 20.59.53.52 Abohds 6 U Koh!.0% 3 2 achm. 2 U Haxau. 4.00.94 5. 1. Nannheim 444 19815 515 ens 7 U Halnz 15.9 l 14 184 F. Uür beßß 25 28 86 257 Köin..51.35 vom Neckar: Hannheim...7.28.70 420.2.11 2 Hellbronn.48.88.350.0 0 ) Bodockt 128. . 3 2„5 2 batum Zolt 5 35 2 85 2 mm l* 2 29. jun Horgens 7 753.3 18.0 tlli Alztags 759.0 25.0 8 Abends 9˙ 753.5 20.0 Stil! 24. 15 Horgens 7% 755.018.0 8 3 Höonste Temperatur don 23. Junl 28,45. Flefste T vom 23.—24. Junl 15.00. .ͤ KKTT0T0bTT Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaun flür Kunst u. Feuilleton: J..: Dr. Fr. Gol enb ee Muller; 5 für den Handelsteil: Dr. Adolf Geschäftl Druck und Verla reu. Eine ihrer Interessen sei 92 Vadiſche Seueral⸗Anzeiger Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Donnerstag, den 24. Juni 1915 Seite. Wülst Du der 0 robl.Hof-k. Haf MANNHEIN. Doumerstag, den 24. Juni 19135 34. Vorſtellung im Abonnement A Der Widerſpenſtigen 3i 8 7 2 Der Widerſpenſtigen Zähmung Oper in 4 Akten nach Shakeſpeares gleichnamigen Luſtſpiel bearbeitet von Widemann Muſik von Hermann Götz Spielleitung: Eugen Gebrath Muſikaliſche Leitung: Artur Bodanzkr Kaſſeneröſſ. 6½ uhr. Anf. 7 Uhr Ende 10 uhr Nach dem 2. Akte größere Pauſe Das Perſonal iſt augetwieſen während des Orcheſter⸗ Vorſpiels Niemandem den Zntritt zum Zuſchauer⸗ raum zu geſtatten. Hleine Preiſe. Dr————— Srrr xxx—— Am Großß. Hoßtheater . Freitag, Juni. B 3 kleine Preiſe. ie Nibelungen Aufaug? Uhr 5 4350 0** 1* 14 9 7 Großh. Hof⸗ And Naftonaltheaters unheim Als 18. Dolksvorſtellung zum Einheitspreis von 40 Pfg, der Platz im Hoftheater kommt Montag, den 23. Juni Lortzings Oper in drei Akten „Der Wildſchütz“ zur Aufführung. l aus Vorbeſtellung durch Arbeitgeber und Arbeiterverhände refervierten Karten ſind Samgstag, den 26. Juni, vormittags 11 bis 1 und nachmettags 3 bis 5 Uhr an der Hoftheaterkaſſe zu erheben. Ein kleinerer Teil der Karten kommt Montag, den 28. Junk, mittags von 12 bis 1 Uhr an der Hofthegterkaſſe zum Verkauf. Beſteller, die die ihnen zugeteilten Karten nicht ab⸗ holen, werde den für die Folge nicht mehr berückſichtigt. Zum Beſuche dieſer Vorſtellung ſind nur hieſige Arbeiter, Arbeiteriunen und niedere Angeſtellte be⸗ ihere beren Jahresverdienſt 2000 Mask nicht üüberſteigt. Mannheim, den 24. Funi 19185. Hoftheater⸗Intendanz. Friedrichs⸗Park. Samstag, den 3. Juli, abends 8 Ahr Großes Gartenfeſt der Mannheimer Süngervereinigung zu Gunſten der Krlegsblinden und der Kril imvalldenfnrsorge unter des Herrn Stadtrat Jatob Petermann. Eintrittspreiſe: 1 Mark. Für Mitglieder der Sängervereinigung, ſowie für Parkabonnenten 50 Pig. Frledriehs-Apotheke Gebe fuermit hekannt, daß ich im Laufe des Monats August meine Apotheke in mein eigenes Haus Lameystraße 21 gegenüher dem jetzigen Verlegen verde. 4755 = efälliger Mitwirkung roß und der W ——— er große Krieg. Roman von Poths⸗Wegner. Fortſetzung. 2¹ Von zu Hauſe erhalte ich regelmäßige Briefe und Zuſendung guter Dinge, die ich meiſt mit meinen Kameraden teile, denn manchmal gings bei uns ſchon recht knapp her, dann hatten wir, wie zum Beiſpiel in der Champagne, wieder großen Ueberfluß.— Meine Schweſter Marie frägt in jedem Briefe nach Dir und läßt Dich viele Mal grüßen. Schreibe ihr doch wieder einmal, ſie würde ſich ſo ſehr darüber freuen. Gern würde ich erfahren, wie es Deinem Bru. der Jules geht. Hat ihn Dein Vater in guter Pflege gelaſſen und iſt er auf dem Wege der Beſſerung? Darüber berichten mir gewiß ſchon Deine Briefe, die mich aber leider nicht erreich⸗ ten, aber vielleicht kommen ſie doch noch in meine Hände. Jedenfalls grüße Herrn Jules vielmals von mir! Mir ſelbſt iſt es bis jetzt noch immer gut er⸗ gangen, und ich habe unter den großen Anſtren⸗ gungen des Felbzuges nur wenig gelitten.“ „Nach den gewaltigen Ereigniſſen von Sedan, über die ſch Dir gleich nach der Schlacht kurz ſchrieb, marſchierte mein Korps über Chalons⸗ Verdun hierher, alſo ſind wir jetzt nicht mehr weit von Paris und haben den kühnen Plan, die Metropole zu belagern. Damit biſt Du gewiß nicht einverſtanden, und von Deinem Standpunkte aus bann ich das auch begreifen. Aber es iſt vielleicht der beſte Weg zum Frie⸗ den.— Friede! Mir hüpft das Herz bei dem Gedanken. Möchte er uns doch bald beſchieden ſein! Und nun lebe wohl für heute, ſüßes Lieb! Es blaſen die Trompeten, ich muß ſchließen. Sei gegrüßt und geküßt Die Augen waren ihr feucht geworden, als ſie den Brief wieder von neuem zu leſen be⸗ gann, dann verſank ſie in langes Nachdenken. Jetzt wurde ihr alles klar. Sämtliche Briefe, die ſte in der Zeit mit ihrem Bräutigam von Deinem Fritz.“ -Abeater usfrauu danst erringen— bring ir B Friecrieh Drön 9 200 tr. nhalier-Apparate aenteghol u. Tagers) 2 2, 1 Telephon 460 sowie sämtiſche Ersatzteille, Alle Artikel ar Wochenbett Krankenpffege wie: elbandwalte, Ia. Bettstoffe, Beſtschlsseln, nlgateure, 39939 Sides, Closetstuhle, Krankentische Hygien. Damenbinden in hervorragender Qualität per Dutz, von 80 Pf. an 75 SSesten 7158 4 5 Ssparate Anproblerzimmer für bamen ung gerron. zum Verkauf an ihre Ka Mepp, Postkartenverla Glanzhellen Franffurter Apfelwein Telenhon 3146 Kärl Köhler Secenhſtr. 27 Bertrieb feiner Flaſchen⸗ und Siphon⸗Biere. 41715 50 im Felde, beziehen Rrlegspestarten maraden billigst bei Jos. E Mannheilm, IU 1. 3. Herter s Buajhanòlung O 5, 75 Gegennber der Jugenieutſchule emyfliehit ihre Maderne Geisbigliothel. fir tagli; Bauòd Nt, fur taãguq Baudù NK. 41521 .— monatfltq;, G Jührlici. nuch ſchmerzlicher für ihn als für ſie ſelbſt, hatte ſie ihm doch ſo Vieles geſchrieben, was ihn gewiß erfreut hätte, und traurig ſenkte ſie das Haupt. ſollte ſie nun tun? Aber er hatte ihr ja den Weg angegeben, wie ihn mit einiger Sicherheit Briefe erreichen könnten, und ihre Freundin in Zürich würde ohne Zweifel ihre Briefe zuverläſſig befördern. Alſo entſchloß ſie ſich kurz, holte ſofort ihre Sardebmaße herbei und ſchrieb, bis es dunkel wurde. XI. Die Armeen der beiden Kronprinzen waren kaum in die ihnen von der deutſchen Heeres⸗ leitung beſtimmten Stellungen vor Paris ein⸗ gerückt, als am 15. September auch ſchon der Befehl eintraf, den Zernierungsring um die Stadt zu ſchließen. Es ſtanden dafür zur Ver⸗ fügung: etwa 122 000 Mann Infanterie, 24 300 Mann Kavallerie und 629 Geſchütze. Fürwahr eine verhöltnismäßig ſehr geringe Streitkraft der Rieſenaufgabe gegenüber— aber ſie gelang. Am Abend des 19. September war die Ein⸗ ſchließung der ungeheuren Weltſtadt mit zwei Milltonen Einwohnern und 400000 Bewaffne⸗ ten bereits eine vollendete Tatſache. Der Feind hatte ſich bis dahin ziemlich paſſiv verhalten, nur im Süden, wo General Ducrot kommandierte, zeigte er etwas mehr Leben. So ging General Duerot auch am 19. September mit ſtarken Kräften gegen eine im Marſch auf Reims begriffene Abteilung des Korps Kirch⸗ bach vor, wurde aber mit Hilfe des 2. bayri⸗ ſchen Korps raſch zurückgewieſen. Nun warf ſich Duerot mit verſtärkten Kräften auf die Bayern, die ihn jedoch nach mehrſtün⸗ digem Kampfe ſo gründlich ſchlugen, daß er ihnen die wichtigen Verſchanzungen auf den Höhen von Chatillon. Meudon, Seyres und Cloud nebſt 7 Geſchützen überlaſſen mußte, In ehrenvoller Anerkennung dieſer Leiſtung gab Kronprinz Friedrich der eroberten Redoute nun den Namen„Bayernſchanze“. Zur gleichen Zeit hatte die Pariſer Beſatzung auch noch an gewechſeſt, waren verloren gegaugen! Das war e or allen 98 Auguſt ds. Is. Fleberthermometer, Badettermometer, Cipsürsppitzen Ein Arti erung Lysoform- u. Lysoformseife 3 Voller Ersatz für Fleischl Probepackung 50 9 Veberall zu haben Die einzigste fleischlose Kraftnahrung Dingen. —— 55 Dealeloe„2 Kohlen⸗Lieferung. Die Gemeinde Schriesheim vergibt im Submiſ⸗ ſtoysweg bie Lieſerung von 41772 150 Ztr. gewaſchene u. geſiebte Ruhrnußkohlen II Anthraeit⸗Eier⸗Briketts 60 Ztr. Union⸗Briketts. Angebote verſtehen fich frauko Lagerplatz ein⸗ ſchließlich Waggeld und ſind bis längſtens 97 Montag, den 5. Juli d.., vormittags 10 uhr, verſchloſſen, mit entſprechender Auſſchrift verſehen, im Rathaus hier einzureichen. Lieferzeit Anfangs Schriesheim, den 20. Juni 1918. Bürgermeiſteramt: Dartmann. übergimmt Kaiſerring 40, 2. Et. 25 (Früher Hatel Hohenzallern.) 185 eleRiioer. Sffit und Privatauskunttel, Nrgus“ f. Aals7& E0., B. M. h.., Vannhelm, 9 6, 5— Teſephon 330b.— Vertrauliche Auskünfte ſeder Art, Erkebungen in% allen Kriminal- u. Zivilprozessen. Reisebegleitung. e 28 Aeeeeeeee Gchürgen Nuterrõdie in großer Auswaßl bei 38484 J. Groß Nacholger + 2, 6 Juß., Gterter Markt. Bei ARRAS, G& 2, 18/20 sindestets 20 10 sopwie alle vorkommeng. Haar- auf Lager 1 arbeiten, 2z. d. billigst. Preisen. Zur Verarbeit. kommen nur xeine fleutsehe Frauenhaare. 41077 eeeeeeeeeee Sie haben ein rentables Geſchäft, weun Sie die Herſtellung eines vorzüglichen Reinigungs⸗ und Desinfektionsmittels für Anzüge, Kleider und uniformen ühbernehmen, welches gerade jetzt großen Abſatz ſindet, wegen Benzinmangel, ſerner beſſer und billiger iſt wie Benzin. Angepote unter U 2876 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Epangeliſch⸗yroteſtantiſche Gemeinde Kriegsandacht. Dannerstag, den 24. Juni 1915. Konkordienkirche. Abends 8 Uhr, Garniſonsvikar gag. Friedenskirche. Abends 8 Uhr, Stadtpfr. Gebhard. Johanniskirche— Lindenhof. Ahends 8 Uhr, Stadt⸗ pfarrer Weißheimer. Stadtteil Neckarau. Abends 8 uhr Kriegsandacht Pfarrer Noll. * Stadtteil Rheinau. Abends 8 Uhr Kriegsbetſtunde. Dieſe Vorgänge riefen in Paris eine Auf⸗ regung heryvor, die an Raſerei grenzte. Die wilde Menge ſpie den geſchlagenen Soldaten Tel. 4065. Die Bedingungen liegen mäuner mit ſorſchenden 0 der Bundeskanzler verbindlich zum Sitzen auf, und beide ließen ſich nieder. Hochbauarbeiten zur Er⸗ ſtellungeines Dienſtwohn⸗ gebäudes für die neue Betriebswerkſtätte in Schwetzingen nach Finanz⸗ mintſtertalverordnung vom g. 1. 07 öffentlich zu vergeben. Grab⸗ und Maurerarbeiten(320 ebm Aushub, 180 ebm Bruch⸗ ſtetnmauerwerk, 170 obm Vackſteinmauerwerk), Steinhauerarbeiten rotes Material, Main⸗, Tauber⸗ oder Neckartalſandſteine (42 ebm Hauſteine), Walz⸗ eiſenlieſerung(4400 kR Träger) Schmiedearbeiten (800 leg) nmerarbetten (40 ahm Tannenholz) 305 Im Deckenſchalung, 125am Spetcherboden). Blechner⸗ arbeiten[ßßmataſtenkanäle ck 5 m Abfallrohre aus mgußeiſerne 9 öhre), Dach⸗ deckerarbeiten(305 am Lattung, 305 am dunkol⸗ braune Biberſchwanzziegel Doppelbdgach) Bligableitung (20 m Erdleitung, 40 m Luſtleitung Kupferdraht), Zeichnungen, Bebing⸗ ungen u. Arbeitsbeſchriebe an Werktagen auf dem Pauburcau Schwetzingen (Heidelbergerſtraßeſ zur Einſicht, dort guch Abgabe der Angebotsvordrucke. An⸗ gebote verſchloſſen, poſtfret und mit der nötigen Auf⸗ ſchrift bis ſpäteſtens Mon⸗ tag, den 5. Jult ds. Is. nachmittags 4 Uhr beim Baubureau Schwetzingen einzuſenden, woſelbſt auch die Eröffnung ſtattfindet. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen. Mannheim, 22. Juni 1015, Gr,Bahnbauinſpektion 2. 41775 Vergebung von Malerarbeiten. Das Ablaugen von Oel⸗ laſuranſtrich in der Luther⸗ kirche in Maunheim ſoll im öffentlichen Angebots⸗ verfahren vergeb. werden. imevangel, Gemeindebütro in Mannheim, E g, 3, zur Einſicht auf; Angebotsvor⸗ drucke ſind dort, ſoweit der Vorrat reicht, unentgelt⸗ Iich zu erhalten. 16448 Die Augebote ſind bis zum Eröffnungstermin: Mittwoch, den 30. Juni, 11 Uhr vormittags im verſchloſſenen Umſchlag und mit der Aufſchrift: „Augebot auf Malerar⸗ beften“ bortſelöſt einzu⸗ reichen. Zur Anwohnung bei der Eröffuung ſind nur die Bewerber oder deren Vertreter berechtigt. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Heidelberg, 19. Juni 19185. Evgngeliſche HKirchenbauinſpektion. ferreu- N. Damen- Kleider werden prompt und billig umgeändert, repariert, gereinigt und gufgehügelt. 51399 G. Schweickart, Schneider⸗ Kaufmänniſcher Verrz Maunheim.(E. 8) 1 lichen Bißbliothekſtunden zurückzugeben. 97 Der Vorſtand. —— Asphaltarheiten Die im Auſchluß an die Erneuerungder ſeitlich lie⸗ genden Straßenbahngleiſe auszuführende Asphaltie⸗ rung der weſtlichen Fahrſtraßedes Friedrichs ringesStrecke Waſſerturm⸗ Cylliniſtraße(rd. 8900 qm Stampf⸗ oder Hartgußas⸗ phalt) ſamt den zugehs⸗ rigenérd⸗u.Betongrbeiſen ſoll zuſammen in einem Los oder getrennt in zwwei Loſen öffentlich vergeben werden. Die Verdingungsunter⸗ lagen liegen in der Kanzlei des Tiefbauamtes, Zimmer Nr. 135, zur Einſicht anf. Planbeilagen können geg. Erſtattung der Verpiel⸗ fältigungskoſten i. Betrage von Mt. 3,10 von bort bezogen werden. Zuſen⸗ dung mit der Poſt erfolgt auf Beſtellung nur gegen Nachnahme der Gebühr. Angebote ſind portofrel, verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, ſpäteſteus bis zum Mittwoch, 7. Juli 1915, vormittags 11 uhr beim Tiefhauamt einzu⸗ liefern, woſelbſt die Eröf⸗ nung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtattfinden wird, Nach Eröffnung der Ver⸗ bdingungsverhandlung od. unverſchloſſen oder ohne entſprechende Auſſchfift eingehende Angebote werd. nicht mehr berückſichtigt, Die Zuſchlagsfriſt trägt 6 Wochen. Die Gebühr für die e wird unter Abzug der dem Amt entſtehenden Aus⸗ gaben für Porto, Beſtell⸗ gelder ꝛe. rückerſtattet, wenn ſich bei der Angebote ergibt, daß ein ernſthaftes Angebot ein⸗ gereicht wurde. Mannheim, 22. Juni 1915. Städtiſches Tiefbauamt, J. B. Meythaler. Große felſche 14 Pfg. Große frif Landeier 15f. 100 St..14 50 Ciergroßhandel meiſter, R 4, 19%0. bei ihrer Rücklehr ins Geſicht, wogegen die Truppen und Mohilgarden beim Anbli dieſes Rückzuges ſo entmutigt wurden, daß ſie das Ver⸗ trauen zu größeren Ofſenſivunternehmungen verloren und erſt einige Zeit bedurften, bis ſie ſich von ihrem Schrecken erholten. Am ſelben Tage meldete ſich bei den bayeri⸗ ſchen Vorpoſten ein Herr, der in einer Cqui⸗ page mit einem Begleiter aus Paris kam, eine vom königlichen Hauptquartier ausgeſtellte Legitimation vorlegte und Durchlaß nach Mon⸗ try begehrte. Es war Jules Fapre, der franzöſiſche Mini⸗ ſter des Aeußeren, der zu einer Unterredung mit dem Grafen Bismarck nach Schloß Haute Maiſon fuhr. Sofort ſtellte ihm daher der Vorpoſtenkom⸗ mandant einen Geleitſchein aus und beorderte Oberleutnant von Leutſtetten mit drei Ulanen zu ſeiner Begleitung. Der Miniſter dankte verbindlich und die Equipage, in Begleitung der Ulaneneskorte, rollte weiter. Als der Wagen vor dem Schloſſe ankam, wo die Diener zum Empfauge des Miniſters ſchon bereit ſtanden, wandte ſich dieſer mit der Bilte an den Führer der Eskorte, auf ihn zu warten und ihn wieder an den Ausgangspunkt zurück⸗ zubringen. „So lautet mein Befehl!“ erwiderte Leutſtet⸗ ten militäriſch. „Merci beaucoup! Ich werde den Herrn Kapitän nicht zu lange warten laſſen, gab daxauf der Miniſter freundlich zurück, und die beiden Herren ſtiegen aus. Graf Bismarck, der ſchon früher eingetroffen war, ſaß in einem hohen Rokokogemach, an einem kleinen Tiſche und ſtudierte ruhig in den vor ihm liegenden Papieren, als ob er an den 55 Beſuch, den er exwartete, gar nicht ächte. Als der franzöſiſche Vertreter bei ihm eintrat, anderen Punkten ſchwache Vorſtöße verſucht, Exzellenz liefern würde, um in eintreten zu können.“ berufen.“ Favre etwas zögern wir zur Wahl Friedensſchluſſe ohnehin „Alſo käme es zunächſt Bismarck dachte einen erwiderte ſodann, jedes rung für den könnte Prinzip der könnte vorerſt erhob er ſich raſch und ging idm entgegen 2, In am Markt. 521⁴ —— dlicken, dane ſorderle „Ich hatte das Bedürfnis, mich mit Eurer auszuſprechen, FJapre die Unterredung,„und habe mir deshalh geſtattet, eine Zuſammenkunft in Vorſchlag zu bringen, von der ich hoffte, da eröffnete darauf ſie die Baſis Friedensverhandſungen „Mein Souverän und ſeine Verhündeten würden zu einem Friedensſchluſſe gern die Hand bieten,“ erwiderte Bismarck,„allein die ent⸗ ſprechende Baſis dafür zu finden, dürfte ſchwer ſein, indem die gegenwärtige franzöſiſche Regie⸗ rung der nationglen Verteidigung nicht von der Nation gewählt, alſo nicht anerkannt iſt. „Dieſen Einwand muß ich gelten laſſen, be⸗ ſtätigte Favre,„eben deshalb haben wir die frei zu wählende konſtituierende Verſammlung ein⸗ „Und wenn dieſe auch erfolgte,“ warf Vis⸗ marck ein,„wer bürgt dafür, daß die welche ſeit dem 4. September die Geſchicke Frankveichs leiten, wieder gewählt und ihre Handlungen anerkannt werden?“ „Dafür glaube ich einſtehen zu können,“ gab d zurück.—„Nur bedürſten und Zuſammenberufung der konſtituierenden Verſammlung eines längeren Waffenſtillſtandes— der ja einem eventuellen änner, vorausgehen müßte. „Allerdings,“ ſtimmte Bismarck zu. nur auf die Bedingun⸗ gen an, die geſtellt werden“, fuhr darauf Fapre mit lauerndem Blicke fort. Augenblick nach und einzelne Wort ſcharf betonend:„Ueber die Grenzen unſerer Forde⸗ ſpäteren Abſchluß des Friedens ich mich erſt dann erklären, wenn das Lanbabtretung von Frankreſch überhaupt öffentlich anerkannt würde ausgeſchloſſen bleiben. Vor allem aber müßte der Schlüſſel unſeres Straßburg, in unſere Hände kommen.“ Hauf Angebotsvordrucke ohne Kocheier 4 ꝓꝓGGCGGGGFGG0G00GGG000000T0TTT Fiagpitkech rice Klavierunterricht Näh. Schimperſtr. 24..! erteilt konſerv. gebildeter Handetskurſe für Wädchen Gold- und Silz in Franzöſiſch für einen Sextaner geſucht. Angeb. mit Preis unter Nr. 5863 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Ir Fr 5596 äulein erteilt ehr mäßigen Preiſen. Eiſen u. A lt⸗Metaue Lumpen, Flaſchen, Säcke, Gn u. Woll⸗Abfälle Preiſe f. Rohprod. d. Kriegsbedarfes). Merzelſtraße 442 Abfall⸗Außauf⸗Zentkale o⸗ dierzang emmi und Papier(beſchohe 40791 55 Gebrauchtes Piano zu kaufen geſucht. Zuſchr. u. Nr. 5878 g. d. Geſchäftsſt. e 4 1 JWauch defekt Danen⸗Rad euoeaſen geſucht. tunter Nr. 5800 an die ſche ſtelle dſs. Blattes. Zunger Maun wünſcht ſpauiſchen Unterricht. Angebote unter Nr. 52117 g. d. Geſchäftsſtelle d. Bl. Friabl. Niadsernnterrcht Herr. Näheres bei Blum, Mittelſtr 17. 3. St. 10615 —— 1 2 pfanlst u. Auslehrer Eſil Nunlmeyer 3,.. 987 8³ 6— Neue Kurſe beginnen am 1. Juli 1915. Auskunft u. Proſpekt von —1 u.—6 Uhr. Kaufelsschüle Schürite N4, 17 50944 Tel. 7105 2 Eprach⸗AundRachhilfe⸗ 1 Stgatlich ge⸗ Unterricht. prüfſer Mit⸗ telſchullehrer ert. Unterr. in Franzöſ., Mathematik, Deutſch, Engliſch, Latein, Griech. ꝛc. Vorber. f. alle Kl. der Mittelſch. z. Einf. u. Abitur. Pr. p. St. 2 M. Beaufſichtig. d. häusl. Ard. im mäß. Monatspr. 50441 Näh. Pr. St. Velſch, Treppen. Waſſeranalyſen machen. Angebote unter Nr. 52168 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. ung. Mann ſuchtReben⸗ Abeſchäftigung für einige Stunden im Tag, gleich welche. Auguſt Kärcher, Bellenſtraße 37. 5861 Warmwaſſerbereitungs⸗ anlage größere, hat zu ver⸗ geben. Intereſſ. Adr. erbet. u. Nr. 5823 g. d. Geſchäftsſt. 25 D 2, 14 ſeleph. 2461 Anfertigung von Schlldern, Stempeln, Bränden, Schablonen. Gravierungen auf ersachen. — Einguarnerung wird billig weiter 1 5 nommen. C 4, 1, 3. St. 5 3. 75 Metegeneseeen fürs Militär unentbehrlich Paar.25,.75,.25,.75 Brustbeutel, Hosenträg. Ffftz Wittmann, P 5, 5. neben Durlacher Hof. Stühle werden geflochten el., Holzſitze drauf gem. rau Miltenberger, K 3,8. 5870 Gut erh. feldgraue Infant.⸗Uniform für Größe 172 m,.zu kaufen geſucht. Angeb. u. Nr. 5876 an die Geſchäftsſtelle. Hand wagen zu kaufen geſucht. 55 Angebote erbeten Herm. Bazlen 0 2, 1. 52175 Kleiner Handwagen 1,25 Spurbreite zu kaufen geſucht. 5217 Eichelsheimerſtraße 15. DGeehrte Herrſchaften Endlich erzielen Sie die höchſt. Preiſe.getr. Kleider, Schuhe, Möbel, auch Speicher⸗ u. Keller⸗ krempel. Off. erbitte an Frau Schwarz, 7 Spiegelſchrank 180 om breit, kompl. 5875 Jobermann oder Boxer, ca. jährig, abſolut kinderfromm, ſowie hoch⸗ beiniger Rehpinſcher zu kauf. geſucht. Nur Rüden. Angeb. m. äußerſt. Preis⸗ angabe u. Nr. 5877 au die Geſchäftsſt. dieſes Blattes. Einſtaupfpapiere alte Geſchäftsbüch., Brieſe Akten ꝛc. kauft unter Ga⸗ Le rautie des Einſtampfens en Sigmund Kuhn, T6,8 Magazin: T 6, 16. Telephon 3958. 50139 Pfandscheine altes Gold, Silber, Näh⸗ maſchinen kauft zu anſtän⸗ digen Preiſen 51640 Fran Bartmatn, J2,2 N 77% 9f Der größte Zahler für getr. Herrn⸗ u. Damen⸗ kleider, Schuhe u. Möbel Poſtkarte oder Tel. 7048 Schwetzingerſtraße 149, M. Goldberg. 50357 8 Alte Gebiſſe Platin, Gold, Silber kauft Brym, T2, 16, part. 50946 Getr. Kleidei Schuhe, Möbel kauft d70⸗ Goldberg, R 1. 8. Küufe gebr. Möhel aller Art. Klinger, I 2, 3. 52051 90 *5 liger Möbel-Verkauf! 1 nußb. Schlafzimmer mit Spiegelſchr. 160 m, 320., eich. Speiſezim., kompl., 380 ., 1 Pitch⸗pine⸗Küchen⸗ Einr., 120., Spiegelſchr., 58., Diwan, 45., Schreibt., 33., Wollma⸗ tratze, 25., Kapokmatr., 48., 1 vollſt. Badeein⸗ richt., 70., 1 wen. gebr. Fremdenzim, kompl., 130 ., 1 gebr. Küchenſchrank, 10., 1 gebr. 2tür. Klei⸗ derſchr., pol., 20., 1tür. Schrank, gebr., 12., Waſchkom., 16., Betten, Tiſche u. Stühle uſw., neu und gebraucht. 52109 Kissin, S3, 10, Hof, 1 Tr. Hekrenzimmer eichen, faſt neu, billig zu verkaufen. 51764 Weinheimer, J 2, 8 Wenig gebrauchte Speiſe⸗ u. Schlaf⸗ zimmereinrichtung ſof. billig zu verkaufen. Otto Albers, A 3, 7a, J. Wößbellager. La eich. Schlafz, m. Z⸗tür. Spiegelſchrank. u. Matra⸗ tzenumſtändeh. f. M. 450, Inußb. Schlafz. ebenfalls ſpottb. z. verk. Schloß, Tatterſallſtr. 3, part.( Damen⸗ u. 4 Herren⸗ äder gebraucht, billig zu ver⸗ kaufen. 5742² Piſter, Fahrradbandlung, Lange Rötterſtraße 16. Ein zurückgeſe ichenes Sthlafzimmer bilig abzugeben. Megelkaus Pisfiner 51 — gtes 20445 5 2 B, 17/18. Einige ſehr eleg. weiße Brennabor⸗ Kinderkaſtenn agen ſowie Korbwagen äußerſt preiswert zu verkaufen. Otto Albers, A3, Ja kein Lad. uur Lageg Ein guterhaltener 5834 Liez⸗ und Sitzwagen preiswert zu verkauf. Zu erfr. Käfertalerſtr. 65, II r. Speiſezinmer botll. abzugeben. Möbelhaus Aüluer 5417 10 52048 Dunkelbl H. Anzug und Stiefel zu verkauf. 112,4 2 Treppen. 5871 Selegenhelt. rachtv, eichenes Schlaf⸗ zimmer mit dreitürig. D Mk. 380.— Alle ander. Möbel ſtaun, Möbelh. K. A. Dietrich Hochherrſchaftl. Herrenzimmer Küchenſchrank 225 breit, 220 rund vorgebaute Seiten⸗ ſchränkeerſtkl. Ausführung ſelten ſchön. Modell kompl. jetzt f. M. 850 zu verkauf., S 2, 11. Tel. 4830 bei Klaer. Maunh. Spezialh. ſein wenig gebr M. 600. Möbelhaus Weidmann Verkauf Schöne Pitſchpine Kücheneinrichtung (prachty. Model.) weit unt. Preis abzugeben. 5673 Binzenhöfer, Möbellager, Augartenſtraße 38. billigſt bet 52013 Eine gut erhaltene (Sehr lohnend!) Heckel Nähmaſchine '. anino, wie neu, O F, 10. 52118 hillig abzugeben. 27 227 part. 1 vollſtänd. Bett, weg. Umzug ſtaun. billig abzu⸗ geben. E 4, 141II. 5858 Angebot Durchbie Anlagedes elektr. Lichtes iſt eine Partie ein⸗ armige und zweiarmige Lüſtres ſowie große Ein⸗ fahrt⸗Ampel ſofort zu verkaufen. 4659 Näheres T 6, 4/5. Pferdedung zu vergeben. 52078 Nah. pei Leins, 0 f 3. Nähmaſch. u. Fahrrad zu verk. Q3, 19, p. r. 775 Herrenzimmer eichen gewichſt faſt neu billigſt abzugeben.„ Landes 9 5,4. Gelegenheits kauf für beſſere Private. Da einberufen verkaufe ich 5 Oelgemälde v. Pro⸗ feſſor Krogmaunn zu jedem Preiſe, da momentan in Verlegenheit. Oelgemälde ſind anzu⸗ ſehen 1, 9 im Spitzen⸗ laden. 5850 Klavier noch neu(dunkelbraun) muß wegen Einberufung verkauft werden, Gefl. Zu⸗ ſchriften unter„Billigſt 5812“ an die Geſchäftsſtelle. 2⸗ flamm. Gesbügelofen mit eiſ. Geſtell, größ. Holz⸗ platte mit Schüblade auf 2Böcken, ält. Bodenteppich, Flurgaslampen.4 Kaſten chön dicht. Epheu bill, zupk. Kl. Merzelſtr. 8, 4. St. 5813 Piano, faſt neu, weit unter Preis zu verkaufen. B 4, 14(Magazin). 5477 Gut erh. Chaiſelongue, Sofa, vollſt. Bett u. Kom⸗ mobe ſehr billig abzugehen. 5879 8 4, 6. an 0 wenig geſpielt für M. 375 3. verk⸗ Carl Hauß, C J. 14. 5818 Schöne S 3 Schlafzimmer⸗ Einrichtung (Eiche dunkel) 5886 mit Zteil. Spiegelſchrank, neu, kompl. unt 390 Mk. zu verkauf. Binzenhöfer, Möbellager Augartenſtr.38 Verſch. Nuheſtühle, 1 Smith Premier Schreib⸗ maſchine, 1 Kreisſäge 2 verk. H. Jauſon, R 4, 5. 50983 Teinacher Sprudel bei Abnahme von 10 Liter Fl. 2 M. ſrei ins Haus 8 6 7. Tel. 2911. 51164 Gichen Büfett, Regal, Sekretär, Giskaſten, vollſt. Betten, Kleiderſchrank, Ladentheke, Divan, Kana⸗ pee, Waſchtomode Schau⸗ 5775 — 5 — von größerer Maſchinenf geſucht. Ausführliche An 1 von größere Gefl. Zuſchriften mi beten unter T 383 an .⸗G., Mannheim. Fuür hie militärfrei, zum möglichſt ſofortigen Antritt r Maſchinenfabrik geſucht. ges wird zum ſofortigen Eintritt jüngerer Expedient geſucht. Angebote mit Gehaltsanſprüchen unter Nr. 41777 an die Gef — f er abrik möglichſt per ſofort igebote unter Nr. 41773 Tüchtige t Gehaltsanſprüchen er⸗ Haaſenſtein& Vogler, 121885 chäftsſtelle dſs. Blattes. zu Mercedes ventillos, und mit der Handhab Ständig vertraut sein. erbeten unt. 4178 Nr Wir ſuchen befähigte erſte im Stande iſt leiten. Nur Stellung Da men, in melden. I. Mraelle Mann L.-Arteiterin erſtkl. nachweiſen können, FTüchtiger zuverlsssiger Kraftwagenführer gesucht. Selbiger muß kleinere Reparaturen selbst ausführ. Können ung des Wagens voll- Angebote mit Gehaltsangabe und Alter 2 an die Geschäftsst. 2 eine hervorragend Kraft, welche auch unſer Atelier zu welche gleiche Geſchäften wollen ſich 41778 I PU in Monatsſtelle ſofort geſucht. Z. Wtonker& Comp., Manuheim. Zfrauen 7814¹ Zu ſofortigem Eintritt aushülfsweiſe ein ge⸗ wandter Bürogehilfe mit ſchöner Haudſchrift u. Fertigkeit im Rechnen geſucht. Ausführl. Angebote mit Angabe der ſeitherigen Tätigkeit und Gehalts⸗ auſprüche unter Nr. 52169 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Jüngerer Aehhakter, militärfrei oder Kriegs⸗ invaliede, weun möglich in der Kohleubranche bewandert, z. ſofortigen Eintritt geſucht. 52156 Mannheimer Kohlenhandel⸗Geſelſcheft in. b.., Parkring 33. Intelli⸗ gurter Herk od. Dame kann durch den Verkauf einer„Neuheit“ viel Geld verdienen. Näheres bei Schneider J 2, 19. 52138 Lageriſt u. Expedient ausgebild. junger Mann zu ſofortigem Eintritt geſucht. Zuſchriften unt. Nr. 52127 d. d. Geſchäftsſtelle d. Bl. Ordentl. junger fleißiger Hausburſche geſucht L 13, 24, am Bahnhof. Kein Laden. 52141 fenſtergeſtell Tiſchestüßle .a mehr. R6, 4 Hof, 51735 Heinrich Oppenheimer 2 7, 17. 5781 Zum ſofortigen Eintritt geſucht 1 flotter Korreſpondent 1. Fakturiſt und junger Mann, der mit der Regiſtratur vertraut iſt. Angebote mit Lebenslauf und Zeugnis⸗ abſchriften unter Nr. 52125 an bie Geſchäftsſtelle d. Bl. Für allg. Bürobarbeiten pünktlich arbeitender gaufmänniſcher Beamter von größerer Firma zu baldisem Eintritt geſucht. Angebote mit Angabe des Militärverhältniſſes und der Gehaltsanſprüche, ſowie mit Zeugnisab⸗ an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Zur Leitung einer Schuh⸗Filiale tüchtiger Herr oder Dame m. Fachkenntniſſen geſucht. Schuh-Baum Haſtuflfer ſofort geſucht. Bewerb. erbeten unter Nr. 52170 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Arheiter bei gutem Lohn.dauernde Beſchäftigung geſucht⸗ Reis& Co. Friedrichsfeld. Laufmädchen gefucht. Melden zwiſch. 12 u. 2 Uhr. 5860 Paul Benkard, D 3, Ia. ſchriften unter Nr. 52108 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Vertreter geſucht für Bedarfsartikel Uhrmacher und Goldarbeiter Handliches Muſterbuch, konkurrenzloſ. Sortiment. Angebote mit Angabe von Refſerenzen unter„Kar⸗ tonnagen“ durch Haaſen⸗ ſtein& Vogler.⸗G., Leipzig. 12190 Erfahrener Heizer und Maſchiniſt ſofort geſucht. 52163 Sachs& Co. F 7, 20. 2 tüchtige . J 2 Vorarbeiter finden bei gutem Lohn dauernde Beſchäftigung. Reis& Co. Friedrichsfeld. Ein ordentlicher Haus burſche (Radfahrer) geſ. 52178 Hotel Etzel, 0 5, 9ʃl. Stadtkundigen Ausläufer fuchen 5217g Conrad Schäfer& Preller Seckenheimerſtr. 34. Für ein hieſiges größ. Büro werden in der Buchhaltung erfahrene, an flottes, gewiſſenhaftes Ar⸗ beiten gewohnte 92 2 Fräulein zum ſofortigen Eintritt geſucht. Zuſchriften unter Nr. 52176 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes Durchaus tüchtige erfahrene teneippstin die flott ſtenographiert u. Schreibmaſchine ſchreibt, zum ſofortigen Eintritt geſucht. Angebote mit Lebeus⸗ lauf u. Zeugnisabſchriften unter Nr. 52126 an die Geſchäftsſtelle ös. Bl. Größere Firma ſucht zum baldigen Eintritt in den allgemeinen Büro⸗ arbeiten erfahrene Dame. Gewandtheit auf der Schreibhmaſchine erwünſcht Angebote mit Zeugnis⸗ abſchriften und Angabe der Gehaltsanſprüche unter No. 52107 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. erbet. Speztalgeſchäft derLebens⸗ mittelbranche ſucht zum ſo⸗ ſortigen Eintritt mehrere tüchtige Filialleiterin nen für die Pfalz. Angebote unter genauer Angabe bisheriger Tätigkeit und Zeugnisabſchriften unter Nr. 52144 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes. Tüchtige Verkäuferinnen für patriotiſchen Artikel bei höhem Verdienſt ſofort geſ. Näh. B 6, 7, Bäcker⸗ laden. 52174 Lebensmittelhändler ſ. Orbicol⸗Verſand, Breslau L. 43 16444 Aelteres tüchtiges Mädchen ſucht Stelle zu einzelner Dame v. als Haushälterin. Näh. Schimperſtr. 8, 1. St. 5759 der 212 2 2 Zuverkäſſ. gut empfohl. Mädchen für Küche u. Hausarbeit egen hohen Lohn zu kl. Fange geſucht. 5842 Näh. Werderſtr. 29, 2. St. Junges Mädchen m. ſchön. Handſchr. Angeb. mit Gehaltsanſpr. unter Nr. 5859 an die Geſchäftsſt. Zuverläſſiges Kinder⸗ mädchen, nicht unt. 18 J. zu 2 Kindern geſucht. Vor⸗ zuſtellen zwiſch. 6 u. 7 Uhr. Charlottenſtr. 4,2 Tr. Braves, fleißiges Mädchen das kochen kaun, per 1. Juli geſucht. Zu erfragen 52155 Tatterſallſtr. 3, 2 Trepp Tüchtiges Aleiamadehen mit Zeugniſſen zu zwei Perſonen auf 1. Juli geſucht. 52172 Näheres Rheinhäuſer⸗ ſtraße 50, 2. Stock. Für kleine Familie tüchtiges Allein⸗Mädchen 521729 per 1. Juli geſucht. Bedingung: Selbſtäudig im Kochen. Näher. B 1,5 Putzgeſchäft. Ein Hausmädchen welches etwas nähen kann wird geſucht. P 4, Markgräfler Weinſtube. 52181 Ein ordentliches(52182 Mädchen geluchtk 8. 24. Brapes Mädchen in beſſ. Haush.(3 Erwachf.) geſ. e 8, part. 5805 Tücht. Mädchen für Hausarbeit auf 1. Juli gefucht. 52149 E 5. F. 2. St. Küchendchen wird geſucht. 5854 D 4, 11, part. 4 für Hausarbeit Mädchen per 1. Juli geſ. L 14, 10 parterre. 5884 1 Mädchen od. unabhäng. Frau ſof. für einige Stundegeſ. Zu erfr. Tullaſtr. 15, 2. St. 5847 1 ſaubere Monatsfran 9d. Mäbchen tagsüber geſ. Näheres zwiſch. 1 u. 3 Uhr D 4, 13, 3. St. 5885 ehruüngs-Sesuede Drogen⸗Großhandlung ſucht Lehrling mit guter Schulbildung. Eintritt Auguſt oder Sep⸗ tember. Angeb. u. Nr. 52158 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Kaufm. Büro ſucht zu Anfang Auguſt oder früher Lehrling mit einj.⸗⸗ freiw. Berechtg. Sofort Vergütg. Vorzügl! Gele⸗ genheit zur Ausbildung. Angebote unter Nr. 52087 an die Geſchäftsſt. ds. Bl. e Süchen Stelle Aelterer Mann ſucht leichte Beſchäftigung. Angebote unter Nr. 5090 an die Geſchäftsſtelle. Schuhmachermstr. ſucht Stellung, am U. als Geſchäftsführer. Zuſchr. unter Nr. 5843 an die Geſchäftsſt. dieſ. Blattes. SSSr Aelt. Kaufmann, llcht., energ., zielbewußt, mit reich. Erfahrung in Praxis u. Therorie, leicht. Anpaſ⸗ fungsfähigkeit, gewohnt größerem Perſonal mit Er⸗ folg vorzuſtehen, ſucht paſſenden Wirkungskreis bezw. Vertrauenspoſten auf Kontor oder für Ein⸗ kauf zc. Gefl. Zuſchr. unter No. 5874 an die Geſchäftsſtelle. SSAS Verheirateter Mann, 45 Jahre, ſucht Beſchäf⸗ tigung als Einkafſierer oder dergleichen ꝛe. Augebote unt. Nr. 4825 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Kontoriſtin mit Mittelſchulbild, perf. Stenotypiſtin auch mit ſchriftlichen Bürvarbeiten (Buchhaltg. Kommiſſions⸗ buchhaltg. uſw.) vertraut ſucht ſich zu veränd. Zuſchr. u. Nr. 3768 f. d. Geſchäftsſt. Tüchtige Zuſchneiderin imAnfertigen vonsberren⸗, Damen⸗, Kinder⸗ u. Vett⸗ wäſche durchaus erfahren, ſucht für ſofort paſſende Stelle. Würde auch ſelbſt mit arbeiten. Zeugniſſe Dame beiten vertraut u. m. d. Verkehr d. Publikums bewand.,ſ. ſofort. Stellung. Angebote unter Nr. 5778 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 0 g —4 Zimmerwohng. in guter Lage von kleiner Familie geſucht. Zuſchr. u Nr. 5868 an d. Geſchäftsſt⸗ Freundliche 2 Zimmer⸗Wohnung mit Balkon von 2 Damen auf 1. Auguſt zu miet. geſ. Zuſchriſt. mit Preisang. u. Nr. 51588 a. d. Geſch. dſs. Bl. große Zimm, u. Küche eventl. Manſarde, in den Quadraten—T ge⸗ legen, ſof. zu mieten geſ. Angebote u. Nr. 52161 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Wirtseha ten; Gutgehendes Weinreſtaurant per bald zu vermieten, Näheres durch 51622 Levi& Sohn Q1, 4, Breileſtr. Tel. 595. Marktylaß S 2, G ſchöner großer Laden mit 2 Nebenräumen ſof. 3. v. ſofort zu verm. Näh. Büro Trledrich Karlſtt. Seit mehrere Jahr. besteh. Papier- und Zigarren- Laden-Lokal m. Ladeneinricht. 2. 53. p. Juli bill. zu ym. Näb. durch das Vermittlgs.- Geschäft Jac. Geiger, 8 6, 32, I. Ausk. V.-7 Uhr 48446 Miltelſtr. 30(Redarftadh, beſte Lage, Laden ſeit 5 Jahre Drogerie, auch für jedes andere Geſchäft geeignet, per 1. Oktober zu vermieten. 48409 Zu erfrag. 1 Stiege rechts. Bäckerei In verkehrsr. Hauptſtraße neu herger. zu verm.(evkl. Laden mit Wohng.] Näh. Schwetzingerſtr. 154, 3. St. 48447 5 Schön kl. Lad. für diverſe Branchen vorz. geeign. m. Wohn, ebendaſ. 2 Zimmer⸗ wohn. 5. St. m. Abſchl. ſof. an nur reſp. Leute zu verm. Lind, We 40 5672 25 E 5 5 gegenüber der 7 Börſe, kleines Büro ſofort zu vermieten. Näheres im Laden. 48403 Hanlſa⸗Haus U, 7/8 Eln u. zwei Zimmer für Büro ſofort zu vermiet., Dampf⸗ heizung, Fahrſtuhl, elektr. Licht. 474⁴³ 6 7, 26 Große Büro⸗ Räumlichkeiten über 1 St. (8Zimmer), Gas⸗ u elektr. Licht, Dampfheizuẽng, event. mit Parterre⸗ Räumen, eigener Einfahrt und gr. Kellern a. 1. Okt. zu verm. Näh. beim Hausverwalter Wiesner, J Tr. 48411 00 3 3% * als, Büroz. ver⸗ mieten. Näh. 2. St. 474ʃ5 2ſch. Souterr⸗ 1 b, 12a Zim. m. Zub. neu herger. als Bürd zu verm. Näh. 3. St. 5344 F 32, part. 2 Z. f. Bürd ev. Raum für Tabaklager zu verm, 5757 Ein Büro mit 2 Zim., ſowie„ Keller pr. 1. Juli zu vermieten. Zu erfragen im Büro F 7, 14. 5449 Magaze 15 1 9 J ſtöckig. Magazin 5mitkleinem Büro, elektriſcher Beleuchtung, per 4. Oktober zu vermiet. Näher. A 3, 2 part, nochm. 48479 E 4. 3 Zſtöck. Magazin m. Bureau zu vermieten. 47083 zunge Dame ſucht Fitiale zu üübern,, gleich welcher Branche Zuſchriften u N. H. 4815 Jnvalidendank, Mannheim,(41703 9 elteres leeres Vaus in HSals Magazin, Lager⸗ raum od, dergl. zu verm. Zu erfsagen Gr. Merzel⸗ ſtraße 4, 1 Tr. lks. 5787 Genueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Donnerstag, den 24. Juni 1915. A 8. Seite Aui 105 n em eeeeeeeeee eeeeee edet eee 1 f aghee Aeee 15 Plötzlich und unerwartet, mitten in seiner frei- willig übernommenen, aufopfernden Tätigkeit im Dienste des Vaterlandes, hat gestern ein Herzschlag dem arbeitsreichen Leben unseres Aufsichtsrats- Mitgliedes, des Herrn Seneraldirektor Dr. 6. H. Schneider Stuttgart ein Ziel gesetzt. Der Verstorbene war seit der im Jahre 1897 erfolgten Gründung unserer Gesellschaft stellvertre- tender Vorsitzender unseres Aufsichtsrates und hat sich als solcher groſſe Verdienste um die Entwicklung unserer Gesellschaft erworben, die ihm ein dauerndes Andenken bei uns sichern. MANNHEI, den 23. Juni 1915. Aufsichtsrat und Vorstand 12199 für slektrische Industrie ieee E 3, 11 1 11 2 Betlen zu vermiet. 5909 J zu verm. 112 4 2 Treppeu. gut 0 6 1. St. 1 55 2ruhigen kinderl. Leuten amöbl. Zim.,20 M. 7 ſch. möbl. Zim, v. Bad& Telef. im auch m. Peuflon z. v. 48501 in gut. Hauſe ſof. z. verm. e ee fge⸗ f; f beginnen Samstag, den 26. Juni Wir bringen in allen Abteilungen besonders vorteilhafte Angebote eeeneeeneeeeeeneeeenneneneee eeeeeeeeeeeeeee 75 ee ae s e Aaeen We 555 Euu Ua f Audunt in ſilt 10 fih U ſ 0 ſt ſ Waenaadd ſ Innunmuumuneueneemmumueneemeumeumumeuuuuunuuunnunmeumu eeeeeeee N ⸗ Dal f anmemmmemmmmmemmmmme ee J ſf HilH.PM fahaadnonannnnag 1 tmun neeeeeeen e 1 Hmnun eeee l f ſ 15 e Aee 0 U een 80 Freunden und Bekannten die tiaurige Nach- richt, dass unser lieber Sohn und Bruder Otto Seheiffele am 12. Juni in Feindesland im Alter von 28½ Jahren gefallen ist. 5872 MANNHEIM, Langerötterstrasse 92 Jacob Scheiffele und Frau Paula Scheiffele. 5 Zwangs perffeigerung. 1915, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal 6, 2 dahier, Aikohotfreies Neſaurant — 00D3, 13 Empfeble guten Mittag⸗und Abendtiſch, ſowie gute Tagesreſtauration. 41770 Lackschrift-Kurse Eintritt zu federzeit. 88972 RRB.SeimSAillenst., I Tx. Uer die Kriegszeit iſt eine mbl. Wohn. i. Zen⸗ trum: beſt. aus eleg, 4 Zimmer m. Bad, Küche ꝛe. eventl. auch Wohn⸗ und Schlafzim. p. ſof, od. 2 Freitag, den 25. Juni egen bare der Rheinischen Schnckert-Gesellschaft 15 15 feeunt 302 2 Schin mbl. Jimmer bel! Näh. Kniertem 2. 2 48499 K EI odes-Anzeige. Gestern abend 7⁴ Uhr entschlief nach kurzem, schweren Leiden, mein lieber Gatte, unser treu- besorgter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel nerr Jean Boes Buchdruckereibesitzer im Alter von 64 Jahren 2 Monaten. Mannheim, den 24. Juni 1915. Um stille Teilnahme bittet Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: EVa Boos Wwe. geb. Faubel. 1 Die Beerdigung findet Samstag, den 26. Juni 1918, nachmittags ½4 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. es 1 Mehlholg. Langſtr. 28 II1 5887 KLichtheilanſtalt. 5 Mähmaſchinen aller Syl.: HFBöoſtkarte genügt. 829 deutg oleee LIIEN Montag Nachmlttag 8f dem Wege bis Otto Beckſtr. ahe Tiſchchen ſe ſnit verſchiedenem Zubalt 1 und goldenem Armband. geutferut u. Garautie. Abzugeben gegen gute Königs,., aehaane 52183 Viktoriaſtraße 31. Verloren r uhr, Silber. Abzugeben gegen 1 55 ohnung. uilerring 22 3. 8 25 n eee ukter, be Moöbel u6. ſonſtig. Maunheim, 24. Funi 1915. Weber, Gerichtsvollzieher. Uascrer werten Kundschaft zur Mittetlung, daß der Mehlverkauf gegen Mehl⸗ marken wieder ſtattfindet. Seb. Rramer, e an werd, fachm. u. bill. repar., in und außer dem Hauſe. 51611 Warenhaus illige Lehensmiltelk —— L 2. Egtlaufen ein ee Wolfshund auf den Namen „Max“ hörend. Abzugeben gegen gute Belohnung. 0 5 23. 0 Mannhelm, T 1, 1 rschen Pid. 28 Pfl. Gurllen Stuck 38 Pi. Stellen aen Schwetzingerstrage, gekg Frisches Obst e ee. Rhabarber Pid. 10 Pf. Negkarstadt, Mageeptsse Johannlsbeeren. Pid. 18 Pi. Rettlche, grosss Stück 8 Pl. Tüchtiger Co mmis Waurst Holonialwaren Häse Für die Feldpost gelach welder in Aertes- Echte Melländer. Pid..20.Maferflocken Pid. 68 Pl. ULimburger Pfd. 90 Pf. versandſertig Mieſcineaſchreiben t⸗ Schwartenmagen.%½ Pid. 80 Pf. Gersten-Malz-Kaffas. Pfd. 50 Pf. Stangenkäse Pfd. 90 Ppi. e„Johannisbeer., Zyelschgen- niert iſt. Es handekt ſich 250 gr 80 Pl. um dauernde Stellung.⸗ K. Lerwurst ½ Pid. 68 Pl. Malsgries Pid. 48 Pf. Edamer ½ Pfd. 68 Pf. Kirschen in Atk.. 250 gr 68 Pi. Milttärfreie Bewerber Landlagerr 5 Paat 38 Pl. Bachpuver 10 Pazete 78 Pl. Emmentsler ½ Pid. 78 Pl. Steinhäger von Kbnig 250 fr 78 Pl. Piagg e Krokaueerr ½ Pid..00 M. Selleyl-Ersstg.. Palet 8 Pt. Munsterkäse ½ Pid. 70 Pf. Sinalee-Syruß. 5en er en e narto Dauerwurst. Pid. 2. 40 M. Hartofteistürkemehl... Pid. 88 Pl. Brle-Kse. ½ Pid. 68 Pi. e e 95 pf Haafenſtein& Vogler cervelat- u. Sclemleurst billigst. Welsser Grles bid. 88 Pl. Camembert. Stück 40, 20, 20 Pf. Mischebet im Keiton.. 300 f. 98 P Koßlen⸗—2 Hasseler Ri 1 n f 1 IE Glas 85 Pl. ee 200 e 50c, 35,( i f idbanng 2— 14( 0 Ä Tube 30 Pl. ſucht tücht. militärfreien Seure Drops, gemmlschi. ½ Pid. 88 Pi Serotti-Weile, 6 tellgz. Talel 28 pl. Kontoriſten Konsum-Kkcs„„„½ Pfd. Armee-Schokolade großze Tafel 88 Pf. Gefüllte Prallness ½ Pfd. 25 Feinsie Schekoladen bewandert in Expeditivn Sanne-Brocken.½ Pid. pl. Fabrikate Lindt, Gala-Peter, 085 Suchard, 35 und. Buchbaltung. Aus⸗ Eisbonbon in Papleer Sarolti, Tobler 100 gr.-Talel pl. Aneube den be au die Geſchäf 58. Blattes erbeten. WFee